Mittagsjournal 1978.07.20

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Guten Tag meine Damen und Herren, Redakteur im Studio des Mittagsjournals ist Edgar Sterbens.
    Kurz ein Blick auf die wichtigsten Punkte unseres Programms.
    Vorarlberger Kraftwerk KRG will Beteiligung am geplanten Kernkraftwerk Stein St.
    Bantalion aufkündigen.
    Landeshauptmann Kessler stellt Ultimatum bis Ende September.
    Ein Jahr vor der Eröffnung der Wiener UNO-City, Vorbereitungen für Besiedlung des Donauparkzentrums laufen auf Hochtouren.
    Offizielles sowjetisches Parteiorgan Pravda übt scharfe Kritik an handelspolitischen Vergeltungsmaßnahmen der USA, die diese als Reaktion auf die Moskauer Dissidentenprozesse verhängt haben.
    Deutscher Ostspion Guion soll angeblich gegen den vorige Woche zu 13 Jahren Haft verurteilten sowjetischen Dissidenten Scharansky ausgetauscht werden.
    Italienisches Gastgewerbe- und Schifffahrtspersonal probt den Ausstand, Streikwelle beeinträchtigt den Fremdenverkehr.
    Jüngste Statistik über Weltenergiereserven besagt, Erdgasvorräte reichen noch bis ins 21.
    Jahrhundert.
    Mondapostel sagen für heute schweres Erdbeben in der griechischen Stadt Salonike voraus.
    Prophezeiung löst Massenflucht aus.
    So wie heute Eröffnung der 33.
    Prägenzer Festspiele.
    Zunächst jedoch hören Sie die neuesten Nachrichten.
    Für Sie verantwortlicher Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn, Sprecher Wilfried Schirrlbauer.
    Großbritannien, Israel.
    Wie heute in London verlautet, könnten die israelisch-ägyptischen Friedensgespräche unter Umständen auf einem amerikanischen Kriegsschiff fortgesetzt werden, das entweder im Mittelmeer kreuzt oder in der von Israel besetzten Sinai-Hafenstadt El Arish vor Anker geht.
    Eine Bestätigung dieses Planes hat bisher allerdings noch keine Agentur erhalten.
    Der amerikanische Außenminister Vance will sich in etwa zwei Wochen wieder als Vermittler zwischen Israel und Ägypten in die Bemühungen um einen Frieden einschalten.
    Vance erklärte zum Abschluss der Gespräche der Außenminister Israels und Ägyptens, Dayan und Kamil in Südengland, zwischen den beiden Staaten bestünden weiterhin große Differenzen.
    Unterdessen betonte der israelische Oppositionsführer Peres im Fernsehen, er wolle trotz des Missfallens, dass seine Wiener Begegnung mit dem ägyptischen Präsidenten Sadat im israelischen Parlament ausgelöst hat, seine Kontakte zu dem Staatschef nicht abbrechen.
    Er werde auch weiterhin Einladungen zu Gesprächen mit Sadat annehmen, sagte Peres.
    Der israelische Luftwaffenchef General Ivry hat sich heute anlässlich des Tages der israelischen Luftwaffe über die arabische Luftüberlegenheit beunruhigt gezeigt.
    So hätten manche arabische Staaten die Zahl ihrer Flugzeuge nicht nur stark vergrößert, sondern auch aufgrund westlicher Lieferungen modernisiert, meinte Ivry.
    Libanon.
    Nach der Übersiedlung nach Wien ist das Generalkommissariat des UNO-Hilfswerkes für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten am vergangenen Samstag endgültig aufgelöst worden.
    Dies gab heute der Generaldirektor der Agentur Prevost bekannt.
    Zugleich haben nahezu 100 Angestellte die libanesische Hauptstadt verlassen.
    Die restlichen 350 UNO-Beamten sollen danach etappenweise nach Wien übersiedeln.
    Jugoslawien.
    In Belgrad wird in der kommenden Woche ein Treffen der Außenminister der 85 blockfreien Länder und der Palästinensischen Befreiungsorganisation, die diesem Verband ebenfalls angehört, abgehalten.
    Allgemein werden heftige Diskussionen über die Lösung der Konflikte zwischen einzelnen blockfreien Ländern erwartet.
    Die größten Meinungsverschiedenheiten gibt es in der Afrikapolitik und hier besonders hinsichtlich der Problemherde am Horn von Afrika und in der Westsahara.
    Mehrere blockfreie Staaten lehnen die Orientierung anderer blockfreier Länder an Moskau ab.
    Nach Ansicht von Diplomaten in Belgrad werden diese Gegensätze allerdings in den öffentlichen Erklärungen mit allgemeinen Formeln überdeckt werden.
    Jugoslawien schlägt ein Gremium zur Streitschlichtung innerhalb der Organisation der blockfreien Länder vor.
    Es soll dies allerdings kein Schiedsrichtergremium sein, sondern ein Koordinierungsbüro mit Vermittlungsausschüssen.
    Insgesamt werden in Belgrad etwa 110 Delegationen erwartet.
    Indonesien
    Außenminister Kusuma Admaya hat heute in Jakarta vor seiner Abreise zum Ministertreffen der blockfreien Länder in Belgrad die für das kommende Jahr in Havanna geplante Gipfelkonferenz der Blockfreien wegen des Afrika-Engagements Kubas in Frage gestellt.
    Die kubanische Intervention auf dem Schwarzen Kontinent an der Seite der Sowjetunion habe innerhalb der Bewegung der blockfreien Länder teilweise starke Unzufriedenheit ausgelöst und die Staaten in eine schwierige und ernste Lage gebracht, erklärte Kusuma Admaya.
    Wie der Außenminister weiter feststellte, seien mehrere Mitgliedsländer der Ansicht, Kuba habe die Prinzipien der Blockfreiheit verletzt und könne der Bewegung daher nicht länger angehören.
    Frankreich.
    Der Führer der kommunistischen Partei Portugals, Cunhal, hat heute in einem in Paris ausgestrahlten Rundfunkinterview eine Mitgliedschaft seines Landes in den europäischen Gemeinschaften für die nächsten zehn Jahre als undenkbar bezeichnet.
    Die portugiesische Wirtschaft sei unterentwickelt und könne bei einer Aufhebung der Zollgrenzen nicht einmal mehr auf dem Binnenmarkt konkurrenzfähig sein, stellte Cunhal fest.
    Der Politiker sprach sich allerdings für Wirtschaftsverträge zwischen Portugal und den europäischen Gemeinschaften aus.
    Der portugiesische Staatspräsident Jani schaut gestern Abend in Lissabon die Integration Portugals in die Neuner-Gemeinschaft als unausweichlich und unumgänglich bezeichnet.
    Großbritannien.
    Wie aus einer heute veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup hervorgeht, sympathisieren 45 Prozent der britischen Bevölkerung mit der konservativen Oppositionspartei.
    Würden zum gegenwärtigen Zeitpunkt Wahlen abgehalten, erhielte die Regierungspartei nur 43 Prozent der Stimmen.
    In den vergangenen zwei Monaten waren die beiden Parteien bei Meinungsbefragungen mit je 45,5 Prozent der Stimmen in gleicher Position.
    Italien.
    Drei neue Attentate, deren Urheber zum Teil Linksextremisten sind, wurden in der vergangenen Nacht in Italien verübt.
    In Rom wurde das Gebäude der Präfektur durch eine Bombenexplosion beschädigt.
    Ein Polizist wurde leicht verletzt.
    In Mailand wurden durch einen Sprengstoffanschlag die Büroräume des Verbandes der Geschäftsleute fast völlig zerstört.
    In der Nähe von Turin wurde ein Angestellter im Büro des Verbandes der Geschäftsleute durch Schüsse in die Beine verletzt.
    Zu den Attentaten bekannte sich die ultralinke Organisation Prima Linea.
    Die Identität der Attentäter in Rom ist nicht bekannt.
    Zahlreiche Beschäftigte des Gastgewerbes haben heute zum dritten Mal in dieser Saison die Arbeit für einen Tag niedergelegt.
    Von diesem Ausstand sind besonders große Betriebe betroffen.
    In Familienbetrieben wirkt sich der Streik nicht aus.
    Spanien.
    Mit 53 Grad im Schatten verzeichnet die Provinz Almeria derzeit einen Hitzerekord.
    Die Weinberge der Gegend sind völlig vertrocknet.
    Die Verluste werden auf umgerechnet etwa 350 Millionen Schilling geschätzt.
    Im Gebiet von Murcia förderte die Hitzewelle bereits ein Menschenleben.
    Österreich FPÖ-Parteiobmann Peter nahm heute im parteieigenen Pressedienst zu den Aussagen des ÖAAB-Obmannes Kohlmeier Stellung, der eine Vertrauenskrise zwischen Bürgern und Staat konstatierte.
    Peter bezeichnete diese Feststellung als für einige Bereiche durchaus zutreffende Analyse, warf Kohlmeier allerdings vor, er habe den nicht unwesentlichen Anteil der ÖVP an dieser Entwicklung verschwiegen.
    Als eine der Wurzeln für die Vertrauenskrise zwischen Bürgern und Staat bezeichnete Peter das Verbändewesen, das im ureigensten Einfluss- und Machtbereich der ÖVP liege.
    Im Einzelnen nannte Peter die Handelskammern, die Landwirtschaftskammern und die landwirtschaftlichen Genossenschaften als Beispiele für die Abwehr von Demokratisierungsbestrebungen durch die Volkspartei.
    Die mit Zustimmung der ÖVP beschlossene Milchregelung sei ein weiterer Beweis dafür, dass die ÖVP den Kontakt zur Basis verloren habe, meinte der FPÖ-Obmann.
    Mit der Einrichtung eines Haus-zu-Haus-Personenverkehrs wollen die österreichischen Bundesbahnen den Entschluss, Urlaub vom Auto zu nehmen und mit der Bahn zu fahren, erleichtern.
    Wie ÖBB-Generaldirektor Picha erklärte, soll dieses neue Bahnservice den reisenden Unannehmlichkeiten ersparen und die Reisevorbereitungen auf einen Telefonanruf beschränken.
    Das heißt, erläuterte Picha, man bestellt telefonisch die Fahrkarte mit oder ohne Platzkarte.
    Diese wird dann dem Bahnkunden mit einem Erlagschein zugeschickt.
    Am Tag der Abreise wartet ein Taxi vor der Haustür und bringt den Bahnreisenden zu dem gewünschten Zug.
    Ebenso ist am Zielbahnhof ein Taxi reserviert, das den Bahnfahrgast zu der gewünschten Adresse bringt.
    Mit der neuen Einführung wollen die Bundesbahner nächstes Frühjahr in Graz oder Linz beginnen.
    Die 33.
    Bregenzer Festspiele sind heute von Bundespräsident Kirchschläger während eines Festaktes im Theater am Kornmarkt eröffnet worden.
    Für den Abend ist die Premiere von Rossinis Oper »Generentola« vorgesehen.
    Die erste Aufführung des Spiels auf dem See der Operette »Tausend und eine Nacht« von Johann Strauss findet morgen statt.
    Auf dem Programm stehen außerdem Händels Oper Xerxes, sechs Orchesterkonzerte sowie Aufführungen des Burgtheaters, des Theaters in der Josefstadt, des Hamburger Thalia-Theaters und des Theaters für Vorarlberg.
    Auch Serenaden, Kammermusikabende und Solistenkonzerte sind vorgesehen.
    Das waren die Meldungen.
    Die Wetterlage.
    Eine atlantische Störungsfront hat den Kanal erreicht und greift in der Folge auf Mitteleuropa über.
    Vor ihrem Eintreffen im Alpenraum herrscht hier eine Phase ruhigen Wetters.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Unterschiedlich gebietsweise auch stark aufgelöckert oder gering bewölkt.
    Am Nachmittag lokale Regenschauer, vor allem am alten Nordrand.
    Lebhafte nordwestliche Winde.
    Nachmittagstemperaturen 16 bis 22, Frühtemperaturen morgen 7 bis 13 Grad.
    Die Prognose für morgen Freitag?
    Im Süden Österreichs zeitweise sonnig und kaum Niederschlag.
    Im übrigen Bundesgebiet veränderlich, vielfach auch stark bewölkt und häufig Regenschauer oder Strichregen.
    Nordwestliche Winde, Tageshöchsttemperaturen meist nur 15 bis 20 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien wolkig 21 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt bedeckt 20 Grad, West 15.
    Linz stark bewölkt, 18 Grad, West 20.
    Salzburg stark bewölkt, 19 Grad, Windstill.
    Innsbruck heiter, 20 Grad, Windstill.
    Bregenz stark bewölkt, 19 Grad, West 5.
    Graz wolkig 21 Grad Südwind, 10 Kilometer in der Stunde und Klagenfurt wolkig 20 Grad Windstill.
    Das waren der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagschanal, ein Blick auf die Uhr.
    Vor wenigen Sekunden war es 12 Uhr und 11 Minuten.
    Erst vor kurzem hat in der Atomenergiediskussion eine Meldung aus einem der westlichen Bundesländer aufhochen lassen.
    Der Salzburger Landeshauptmann Haslauer kündigte an, dass die Salzburger Elektrizitätsgesellschaft bis zur Atomvolksabstimmung ihre finanziellen Beitragsleistungen für das Kernkraftwerk Zwentendorf aussetzen werde.
    Der Vorarlberger Landeshauptmann Kessler kündigte zu diesem Zeitpunkt eine Überprüfung der Vorarlberger Verpflichtungen an den österreichischen Atomkraftwerksprojekten an, wobei er durchklingen ließ, dass aus Vorarlberger Sicht im Mittelpunkt solcher Überlegungen eher das zweite Kernkraftwerk Steinsankt Pantaleon stehen werde.
    Der Grund hierfür?
    Während die Beteiligung des Ländlers an Zwentendorf nicht einmal 2% beträgt, was dem kleinsten Beteiligungswert aller Bundesländer entspricht, hält Österreichs westlichstes Bundesland an Projekt Stein-Sankt Bantalion mit rund 7,5% den viertgrößten Anteil.
    In Vorarlberg hat nun eine Sitzung des Landesparteivorstandes der ÖVP stattgefunden, die im Aufsichtsrat der Vorarlberger Kraftwerke AG eine klare Mehrheit besitzt.
    Auf welche Marschroute man sich nun festlegte, berichtet Elmar Oberhauser.
    Die Weichen in Sachen Atomenergie sind in Fahlberg nun gestellt.
    Während von Seiten der Fahlberger Volkspartei erneut festgestellt wird, dass aus vertraglichen Gründen in Zwentendorf kein Aussteigen möglich sei, will man die Beteiligung am zweiten geplanten österreichischen Kernkraftwerk Stein-St.
    Pantalion rückgängig machen.
    Landeshauptmann Kessler zum entsprechenden Beschluss des ÖVP-Landesparteivorstandes.
    Die Vertreter der ÖVP
    In den Organen der Fallberger Kraftwerke Aktiengesellschaft werden dringend aufgefordert, darauf hinzuwirken, dass keinerlei weitere Vorbereitungsmaßnahmen zur Errichtung des Kernkraftwerks Stein-Sankt-Pantaleon getroffen werden.
    Sie werden dringend ersucht, zu verlangen, dass die von der Kernkraftgesellschaft Steinsankt Bantalion abgeschlossenen Verträge bezüglich des Uranankaufs und dessen Verwertung sofort storniert werden.
    So die zuständigen Organe der Kernkraftgesellschaft nicht bis spätestens 30.
    September dieses Jahres diesem Ersuchen entsprechen,
    ist die Vorarlberger Kraftwerke AG zur unverzüglichen Aufkündigung des Gesellschaftsvertrages zu veranlassen.
    Wenn ich diesen Beschluss etwas interpretieren darf, besagte er, dass nach Auffassung der Fallberger ÖVP alle Arbeiten, die mit der Vorbereitung oder der künftigen Errichtung des Kernkraftwerks Steinsankt Pantalion im Gange sind, unverzüglich eingestellt werden.
    Wir sind der Meinung, dass dieses Kernkraftwerk aufgrund der gegebenen Situation nicht realisiert werden soll und dass aufgrund dieser Auffassung eben die erwähnten Maßnahmen notwendig sind.
    Diese Vorgangsweise sei rechtlich gedeckt.
    Solange kein Baubeschluss gefasst sei, bestehe die Möglichkeit der Vertragskündigung.
    Im Klartext heißt dies nichts anderes, als dass es keine Beteiligung Fadelbergs an St.
    Bantalion geben wird.
    Die Frist bis zum 30.
    September habe vor allem einen moralischen Hintergrund.
    Diese Frist wird deshalb gesetzt nach reiflicher Überlegung, weil wir uns im Klaren darüber sind, dass die Fahlberger Kraftwerke in der Vergangenheit, so wie fast alle Landesgesellschaften Österreichs,
    hier eine vertragliche Verpflichtung eingegangen sind, indem man dieser Gesellschaft guten Glaubens beigetreten ist.
    Und weil wir wissen, dass die Kernkraftgesellschaft in der Vergangenheit, seit ihrer Gründung, auch gewisse vertragliche Verpflichtungen mit Lieferfirmen eingegangen ist.
    Wir wollen der Gesellschaft die Möglichkeit geben, aus diesen Verpflichtungen ordnungsgemäß auszusteigen.
    Also wir wollen vor allem nicht den Eindruck erwecken, dass Vorarlberg oder seine Landesgesellschaft
    einen Vertrag brechen, also vertragsuntreu sind, sondern zunächst diese Möglichkeit bieten.
    Damit aber unter Beweis gestellt wird, dass es uns in der Angelegenheit ernst ist und wir hier gewisse Vorstellungen haben, von denen wir meinen, dass sie durchgesetzt werden müssen, würden wir für den Fall, dass nicht bis zur gesetzten Frist dieser Vorstellung entsprochen wird, die Kündigung durchführen.
    Die haben wir in der Hand.
    Eine Vertragskündigung hätte nach Aussage von Landeshauptmann Kessler nicht nur das Ausscheiden der Fadlberger Kraftwerke, sondern gleichzeitig die Auflösung der Kernkraftwerksgesellschaft zur Folge.
    Damit noch zu Zwentendorf.
    Zur kommenden Volksabstimmung meinte Landeshauptmann Kessler im Anschluss an die Sitzung des Landesparteivorstandes, die Fadlberger ÖVP-Mandatare würden dem vorgelegten Gesetzentwurf auf keinen Fall zustimmen.
    Dies wolle man der Vorarlberger Bevölkerung auch klar sagen.
    Trotzdem gebe es keine generelle Neiempfehlung für die Volksabstimmung, weil es sich hier nicht um eine parteipolitische, sondern um eine Gewissensentscheidung handele.
    Das war ein Beitrag von Elmar Oberhauser vom Landesstudio Vorarlberg.
    Und wir werfen nun einen Blick in die heutigen österreichischen Tageszeitungen.
    Auszüge aus den Kommentaren und Leitartikeln hat Markus Sommersacher für unsere Inlands-Presse-Schau ausgewählt.
    Die innenpolitischen Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen befassen sich heute unter anderem mit der gestrigen Pressekonferenz von ÖAB-Obmann Kohlmeier, der Preisentwicklung, der Steuergesetzgebung, den Autorasern und der jüngsten Lkw-Blockade.
    So schreibt man Fritz Scheuch im Zentralorgan der Regierungspartei, der sozialistischen Arbeiterzeitung, zum letzten Thema.
    Was nicht zu ahnen war, ist jetzt, wenn auch vorerst, in Einzelfällen eingetreten.
    Da wird Lkw-Fahrern der Dank des Chefs in Form einer Rechnung präsentiert.
    Sie sollen auf ihren Lohn verzichten, weil der Unternehmer durch die mutwillige Aktion einen Schaden erwitten hat.
    Hoffentlich geht wenigstens jetzt jenen ein Licht auf, die sich, anders als die Masse, die sich halt einer Anordnung ihres Chefs gefügt hat, Illusionen über das gemeinsame Interesse von Frechtern und Fahrern gemacht hatten.
    heißt es in der Arbeiterzeitung.
    Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt kritisiert Martin Stieglmeier, dass bei der Diskussion um die außergewöhnliche Zunahme von Verkehrsopfern des vergangenen Wochenendes niemand daran denke, die Regierung dafür mitverantwortlich zu machen und begründet diese Meinung so.
    Seit Jahren gibt es bekannte Gefahrenstellen im ganzen Bundesgebiet, derzeit 129, und die Regierung entschärft sie entweder überhaupt nicht oder nur zögernd.
    Genauso wenig denkt sie daran, den Schilderwald zu entrümpeln und stärkere Lichtquellen an besonders gefährlichen Stellen innerhalb eines Ortsgebietes vorzuschreiben.
    Der Bau der versprochenen Autobahnen und der Umfahrungsstrecken auf den großen Durchzugstrecken stockt ebenso wie die Entschärfung gefährlicher Stellen durch bessere Bodenmarkierungen, bessere Kurvenradien und die Verbreiterung von Engstellen.
    Und für diese Versäumnisse trägt ganz allein die Regierung die Verantwortung.
    Soweit das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
    Im Salzburger Volksblatt untersucht Ernst Wachalowski die Steuergesetzgebung und meint, Wenn man es genau nimmt, stehen die politischen Parteien Österreichs vor dem politischen Infarkt.
    Schuld daran ist der Steuerstress, den nicht nur die Regierung allein auslöst, sondern alle, die glauben, dass die Ankündigung großer Geschenke an den Wähler die Freundschaft erhalten würde.
    Am aufrichtigsten ist da noch die freiheitliche Partei, die niemals in die Lage gekommen ist, als Regierungspartei an der Steuerschraube einmal links oder rechts zu drehen.
    Schließlich will nun auch die regierende Sozialistische Partei, so sagte es der Bundeskanzler höchstpersönlich, darüber nachdenken, wie man den Weg durch den Steuerdschungel finden könnte.
    Die Macheten werden also geschliffen, um jenes Dicklicht zu durchhauen, in dem sich nicht einmal mehr die geschulte Finanzbürokratie zurechtfindet.
    Das Messerschleifen findet immer vor Wahlen statt.
    Ob auch geschnitten wird, ist anzuzweifeln.
    Heißt es im Salzburger Volksblatt.
    Die Wochenzeitschrift Präsent kommentiert in ihrer jüngsten Ausgabe die Preiserhöhungen vom 1.
    Juli für Milch und Brot, wenn sie schreibt,
    Es ist ein erfreuliches Zeichen unseres Lebensstandards, dass 50 zusätzliche Groschen für ein Leibbrot und 40 für einen Liter Milch scheinbar nicht mehr ins Gewicht fallen für die große Mehrheit der rot-weiß-roten Wohlstandsgenießer.
    Es war ein sinnvoller Zufall, dass Sozialminister Weißenberg akkurat am Tag der Preiserhöhung dieser beiden Grundnahrungsmittel seinen Sozialbericht auftischte.
    Hier wird von pensionierten Arbeitern gesprochen, die mit rund 3.000 Schilling im Monat sich und ihre Familie über die Runden bringen müssen.
    Und weiter heißt es?
    Ja, wenn schöne Worte unschöne Armut beseitigen könnten, dann müsste man heute keinen Zusammenhang mehr herstellen zwischen einer Brot- und Milchpreiserhöhung auf der einen und der Armut in Österreich auf der anderen Seite.
    Wenn der Weg vom Wort zur Tat nicht über tausende Umwege führen würde.
    Wie etwa jenen, einer Sozialpolitik nach dem Prinzip der Wählerwirksamkeit gemäß dem Motto, Zuckerln müssen Wahlzuckerln sein.
    Nach diesem Auszug aus einem Kommentar in der Wochenzeitschrift präsent ein Zitat aus den oberösterreichischen Nachrichten, die die gestrige Pressekonferenz des geschäftsführenden ÖAAB-Obmanns Kohlmeier kommentieren.
    Josef Laschova analysiert dabei Kohlmeiers Äußerungen zur LKW-Blockade so.
    Es lässt sich darüber streiten, was man alles an der LKW-Blockade symptomatisch finden kann.
    Oder auch darüber, ob das Verhalten der Gewerkschaft skandalös war oder vielleicht noch skandalöser jenes von gewissen Leuten, die das Zündeln ganz gerne mögen.
    Auf keinen Fall aber tut es gut, wenn man die Ereignisse nur einseitig betrachtet.
    Jedenfalls folgerte Kohlmeier daraus, dass eine Vertrauenskrise zwischen Bürgern und politischen Institutionen drohe und deshalb der Kampf gegen Machtkonzentrationen notwendig sei.
    Das ist eine Politphilosophie.
    Dazu gehört auch der angesagte Kampf gegen den Hochmut, den Kohlmeier darin sah, dass die Sozialisten wirklich glaubten, das Wissen darüber gepachtet zu haben, was die Menschen wollen.
    Darüber lässt sich nachdenken.
    Irgendwie reden uns alle Parteien immer wieder ein, allein zu verstehen, wo den Menschen der Schuh drückt.
    Und bieten Wundermittel an.
    Im Grunde genommen sind alle gleichermaßen hochmütig, weil sie meinen, allein im Besitz der richtigen Konzepte zu sein, die glückselig machen sollen.
    Das war die Inlandspresseschau, heute zusammengestellt von Markus Sommersacher.
    Siebeneinhalb Minuten vor halb eins, nun zur außenpolitischen Berichterstattung.
    Der amerikanische Präsident Jimmy Carter hat sich gestern als Reaktion auf die jüngsten Moskauer Dissidentenprozesse und auf das Urteil gegen zwei amerikanische Journalisten zu handelspolitischen Vergeltungsmaßnahmen gegenüber der Sowjetunion entschieden.
    Zukünftig wird für den Export aller amerikanischen Ölbohrausrüstungen in die USSR eine ausdrückliche Exporterlaubnis des Handelsministeriums und des Nationalen Sicherheitsrates erforderlich sein.
    Neben der Verhängung dieser speziellen Exportlizenz untersagte der amerikanische Präsident auch den Verkauf von Computern im Wert von mehreren Millionen Dollar an die sowjetische Nachrichtenagentur TASS.
    Wie reagiert man nun in Moskau auf die von Katar verhängten Handelsbeschränkungen?
    Gerd Ruge berichtet.
    Alte, rostige Werkzeuge der Erpressung, Methoden des Kalten Krieges, nennt die Moskauer Parteizeitung verärgert die Entscheidung Präsident Carter, die Lieferung eines großen amerikanischen Rechenzentrums an die Sowjetunion zu stoppen und eine Sperre für die Lieferung von Ölbohrausrüstungen zu erwecken.
    Die Partei sieht darin einen bewussten Akt zur Verschlechterung der sowjetosamerikanischen Beziehungen, der außerdem noch die amerikanischen Handelsinteressen im Osten treffen soll.
    Ganz zu überraschen ist die Entscheidung von Susan Carter zwar nicht gekommen und sie ist vielleicht auch nicht einmal so sehr abhängig von den Dissidentenprozessen, wie das in Washington behauptet wird.
    Die Sowjet selber ahnt schon seit einigen Wochen, dass es mit dieser Computerlieferung schwierige Zeiten geben würde.
    Ursprünglich war dieser Computer, der für die Nachrichtenagentur Tast Nachrichten aufnehmen, aufspeichern und verbreiten sollte, der Firma Siemens als Aufgabe angeboten worden.
    Ein höchst interessantes, außerordentlich kompliziertes Entwicklungsprojekt für einen Computer, den es bis hier noch nirgends in der Welt gibt.
    Dann hatten sich die Sowjets überlegt, dass es wahrscheinlich einfacher sei, einen solchen Computer in Amerika zu bestellen, weil dann die Schwierigkeiten mit dem Einspruch des Pentagon wegen möglicher strategischer Ausnutzungsmöglichkeiten nicht so groß sein würden.
    Und so hatte im Herbst 77 die amerikanische Firma Univac den Zuschlag bekommen.
    Aber schon im Juni dieses Jahres, im Anfang Juni, wandten sich die Sowjets wieder an die deutsche Firma Siemens,
    Sie wiesen auf Schwierigkeiten hin, die sie mit den Amerikanern hätten und fragten, ob Siemens darin interessiert sei, die Aufgabe wieder zu übernehmen.
    Die Schwierigkeiten durften sich nicht zuletzt aus die Exportlizenz ziehen, die ja in Amerika noch nie bewilligt gewesen war.
    Für die Firma Siemens stellt sich nun zweilich die Frage, ob sie einen Computer liefern können, den der amerikanische Präsident zu liefern verboten hat.
    Mit ziemlicher Sicherheit wurde das zuständige NATO-Komitee es den Deutschen nicht erlauben, ein solches Gerät zu senden.
    Das Rechenzentrum, wie man zu einem Computer von solcher Größe wohl sagen muss, könnte natürlich auch für andere Zwecke als die Speicherung von Nachrichten einer Presseagentur genutzt werden.
    Das Gleiche gilt freilich auch für den großen Olympia-Computer, den die Amerikaner bereits teilweise geliefert haben.
    Er soll später nach der Olympiade in Moskau für weitere sportliche Großveranstaltungen stehen bleiben.
    Aber ein solcher Computer mit solcher Leistungsfähigkeit könnte natürlich auch ganz andere Aufgaben übernehmen.
    Die Amerikaner hoffen nun, die Sowjets zu stressen, indem sie die Gefahr androhen, den Technologieexport an die sowjetsische Industrie zu unterbrechen.
    Bei den Computern ist es sicher so, dass die amerikanische Industrie den Sowjets um viele Schritte voraus ist.
    Aber ob es genügen würde, einer Presseagentur einen Computer zu sperren und damit politischen Druck auf die Sowjetsunion auszuüben, das ist dann doch mehr als fraglich.
    Sicherlich wäre ein Stopp der Lieferung von Ölbohrausrüstungen für die Sowjets außerordentlich ärgerlich.
    Aber insgesamt sind diese Nadelstiche in einer Politik, die, wenn sie Sinn haben sollte, ja nur zu einem ganz allgemeinen, weltweiten Handelsbollkott auf allen Gebieten gegen die Sowjetunion führen könnte.
    Und das ist ein Utopier.
    Aus Moskau hörten Sie Gerd Ruge.
    Handelspolitische Maßnahmen sind aber nur ein Weg, um die Sowjetunion das westliche Missfallen an der Unterdrückung der Dissidenten fühlen zu lassen.
    In den USA bemüht man sich darüber hinaus auch um direkte Hilfe für die Verurteilten.
    Man will sie gegen Gefangene im Westen austauschen und ihnen so zur Emigration und zur Freiheit verhelfen.
    Hören Sie dazu einen Bericht von Klaus Emmerich.
    Zwischen Ost und West wird auf, wie man so sagt, verschiedenen Ebenen über den Austausch von Gefangenen besonderer Art wieder einmal verhandelt.
    Nachdem der amerikanische Kongressabgeordnete Benjamin Gilman in Washington jetzt bestätigt hat, dass dieser Personentausch, der in den letzten Jahren ebenso still wie in Einzelfällen wirksam organisiert wurde, nun auch die sowjetrussischen Bürgerrechtler Staranski und Ginzburg umfassen soll, die in der letzten Woche zu 13 bzw.
    8 Jahren Gefängnis in der Sowjetunion verurteilt wurden,
    werden in Bonn nun weitere Einzelheiten bekannt.
    Zwischen den USA und der Sowjetunion soll über eine Liste von Personen verhandelt werden, die aus den verschiedensten Gründen in Ost und West gefangen gehalten werden.
    Auf östlicher Seite soll dazu auch das Ehepaar Guillaume zählen, das der Osten gern ausgeliefert sehen möchte, dessen nachgewiesene Spionage für den Ostblock zum Rücktritt von Willy Brandt als Bundeskanzler im Mai 1974 geführt hat.
    Der Ostblock möchte außerdem erreichen, dass zahlreiche andere, die im Westen wegen Spionage oder Ähnlichem hinter Schloss und Riegel kamen, durch Gnadenakte auf andere Weise freigelassen werden.
    Auf der östlichen Wunschliste stehen dem Vernehmen nach über 100 Personen, die derzeit in folgenden Ländern einsitzen.
    Argentinien, Chile, Frankreich, Israel, Schweiz, USA und Westdeutschland.
    Auf der westlichen Wunschliste stehen Einsitzende in der DDR, Polen, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei.
    Da die einzelnen Fälle juridisch und politisch verschiedenartig gelagert sind, gestalten sich die Verhandlungen wohl nicht ganz einfach.
    In Einzelfällen sind sie dem Vernehmen nach recht weit gediehen.
    Die Entscheidung freilich fällt den beteiligten Regierungen nicht immer leicht.
    Fallweise geben sich auch Bewertungsunterschiede, dazu zählt der Fall Guillaume in Bonn.
    Der Osten soll immer wieder versucht haben, den Meisterspion in der Umgebung des früheren Bonner Kanzlers vorzeitig freizubekommen.
    Bonn lehnte immer wieder ab, mehrfach auch in öffentlichen Erklärungen der zuständigen Bonner Minister.
    Wie heiß und heikel dieser Gefangenenaustausch werden kann, zeigt ein Hinweis, dass auch am Rande der Gipfelkonferenz darüber gesprochen wurde, die russischen Regimekritiker Ginzburg und Staranski gegen das Spionage-Ehepaar Guillaume auszutauschen.
    Die amerikanische Seite soll sich für einen solchen Austausch eingesetzt haben, die westdeutsche Seite dagegen.
    Nur laufen für das Ehepaar Guillaume die üblichen Fristen, dass nämlich verurteilte Spione nach Verbüßung von zwei Drittel ihrer Strafe bei entsprechender Führung zur Bewährung entlassen werden können.
    Im Fall von Frau Guillaume läuft diese Frist in einem Jahr ab, für ihren Ehemann Guillaume erst später.
    In Bonn machen sich auf längere Verhandlungen gefasst, gerade weil es sich bei Günther Guillaume um ein sogenanntes wertvolles Tauschobjekt handelt und der Osten über beteiligte Rechtsanwälte einige personelle Angebote unterbreitet, die den Westen aus humanitären oder politischen Gründen sichtlich beschäftigen.
    Aus Bonn hörten Sie Klaus Emmerich.
    Es ist jetzt halb eins.
    Die Wiener Uno-City, oder wie es offiziell genannt wird, das Donauparkzentrum am nördlichen Donauufer, steht vor der Fertigstellung.
    Die wegen ihrer Baukosten und Auslastungsprobleme einst zum Zankapfel zwischen den politischen Parteien avancierte Turmlandschaft dürfte in ziemlich genau einem Jahr ihrer Bestimmung übergeben werden.
    Und je näher dieser Termin rückt, in umso weitere Ferne scheinen auch die politischen Differenzen zu rücken.
    So meinte etwa erst vor kurzem ÖVP-Klubobmann Mock, die Volkspartei werde sich auch in Zukunft zur Errichtung der UNO-City, zum Standort des Gebäudekomplexes und zur Niederlassung internationaler Organisationen in Wien bekennen.
    Diese Niederlassung neuer UNO-Organisationen hat jetzt bereits eingesetzt.
    So sind gestern 110 Diplomaten der Hilfsagentur für Palästinenser Flüchtlinge aus Beirut kommend in Wien eingetroffen.
    Sie werden vorläufig Büroräume im 5.
    Bezirk beziehen.
    Nächstes Jahr wird die Organisation vier Stockwerke im U2-Turm der UNO-City besetzen.
    Über den weiteren Phasenplan der Belegung der Monster-Büro-Türme, über die Kosten, über Probleme der Sicherheit und über die außenpolitische Bedeutung der UNO-City berichtet nun Leopold Esterle.
    Fast genau in einem Jahr, am 23.
    August 1979, soll die von Architekt Johann Staber geplante UNO-City feierlich eröffnet werden.
    Mehr als 4000 Delegierte aus fast allen Kontinenten werden als Teilnehmer an einer technisch-wissenschaftlichen Konferenz zu diesem Zeitpunkt in den Konferenzräumen der UNO-City erwartet.
    Und rund 3000 Beamte der Vereinten Nationen werden nach Angaben von Außenminister Paar auch auf Dauer die Bürotürme füllen, sodass 53 von insgesamt 58 Stockwerken besetzt sein werden.
    wird beherbergen die schon in Wien ansässigen Organisationen Atomenergieorganisation und die UNIDO, die zusammen rund 2.700 Beamte
    in dem neuen Zentrum unterbringen werden.
    Dazu kommen die Hilfsorganisationen für die Palästinenser Flüchtlinge, UNWRA, hier handelt es sich um rund 250 Beamte und dann jene,
    Einheiten aus dem Bereich des Generalsekretariats der Vereinten Nationen, die aufgrund des im Vorjahr gefassten Beschlusses von der Generalversammlung nach Wien kommen werden.
    Es sind das verschiedene Einheiten.
    Ich möchte hier, was ich etwa erwähne, das Suchtgiftsekretariat, das Sekretariat rund um die
    Generalsekretärin Sipile, die sich mit Sozialfragen und Frauenrechtsfragen befasst, das UNCITRAL, eine Rechtsorganisation und verschiedene kleinere Einheiten.
    Eine erfreuliche Meldung vom Großbauprojekt am nördlichen Donauufer war schon vor einiger Zeit zu erfahren.
    Die ursprünglich mit 6,6 Milliarden Schilling projektierten Kosten konnten um 900 Millionen Schilling bei der Realisierung unterschritten werden, sodass plus Kreditzinsen das internationale Monsterprojekt, den österreichischen Steuerzahler, nur 12 Milliarden Schilling kosten wird.
    Wobei die Stadt Wien 35 Prozent der Kosten trägt, den Rest zahlt der Bund.
    Die Vereinten Nationen werden Österreich 99 Jahre lang symbolisch einen Schilling-Miete jährlich berappen.
    Die Betriebskosten tragen die Vereinten Nationen selbst.
    Die Sicherheit der in Wien erwarteten 3000 Diplomaten wird, was die UNO City Direct betrifft, ein eigener Polizistenstab nach New Yorker Vorbild zu gewährleisten haben.
    Österreich übernimmt nur die Bewachung des sogenannten Vorfeldes, also der unmittelbaren Umgebung.
    Selbstverständlich aber auch die der Familienangehörigen und Begleitpersonen.
    Statistiker des Personalbüros der Vereinten Nationen haben nämlich errechnet, dass pro Beamten mit ungewollter Humor der Statistik eineinhalb Angehörigen gerechnet werden kann.
    Das wären genau 5.765 Angehörige in Wien, was insgesamt die stattliche Amtszahl von knapp 10.000 Personen ergibt.
    An die Gefahr, dass diese Konzentration von Diplomaten auch zu einer Zielscheibe des internationalen Terrorismus werden könnte, glaubt Willibald Parr trotz des blutigen OPEC-Überfalls 1975 in Wien nicht.
    Ich möchte vorausschicken, dass sich weder in New York noch in Genf aus der Anwesenheit internationaler Organisationen
    besondere Sicherheitsprobleme ergeben haben, Sicherheitsprobleme, die über das normale Maß hinausgehen.
    Und ich bin überzeugt, dass es uns gelingen wird, diese Aufgabe in sehr befriedigender Weise zu lösen.
    Dass eine derartige Anzahl internationaler Diplomaten auch erhöhte Anstrengungen Wiens auf dem Sektor kultureller und sozialpolitischer Maßnahmen erfordert, ist klar.
    Immer war ja in Zeitungen zu lesen vom Unbehagen der ausländischen Politiker über das fremdenfeindliche Gebaren der Wiener.
    Und auch das kulturelle Angebot war abgesehen von Burg und Oper von den Ausländern als eher bescheiden beurteilt worden.
    Der Außenminister kontert mit dem Hinweis auf das englische Theater und auf das geplante französische Theater.
    Er verweist auf die internationale Schule und einen ebenfalls geplanten Kindergarten für Diplomaten-Sprösslinge.
    Und er verweist weiter darauf, dass sich die seit Jahren in Wien lebenden Atomenergiebeamten bisher sehr wohl fühlen.
    Die Ansicht von Bundeskanzler Kreisky, dass die UNO-City Österreich drei Divisionen an Soldaten erspart, vertritt auch Paar.
    Entscheidend ist für mich das Sicherheitselement darin zu sehen, dass durch die Anwesenheit internationaler Organisationen, dadurch, dass Österreich und Wien ein Ort der internationalen Begegnung ist,
    Wien und Österreich in der Welt als Wert erkannt und anerkannt wird und das ist ein entscheidender Beitrag für unsere Sicherheit.
    Die einzige Sorge, die den Außenminister derzeit quält, ist die, dass die Bauarbeiten möglicherweise nicht bis zum geplanten Zeitpunkt abgeschlossen werden können.
    Aber, so sein Pressestab, das fällt nicht in Paars Kompetenz.
    Das war ein Beitrag von Leopold Esterle.
    Nun ein Blick in unser südliches Nachbarland Italien.
    Seit Jahr und Tag gilt Italien als eines der an Wirtschafts- und finanzpolitischer Schwindsucht leidenden Sorgenkinder Europas.
    Seit mehr als 30 Jahren scheint es unserem südlichen Nachbarland nicht zu gelingen, den ökonomischen Sumpf, in dem es steckt, zu verlassen und festen Fuß auf gesunden wirtschaftlichen Boden zu setzen.
    Derzeit beträgt die Verschuldung des italienischen Staates mehr als 300 Milliarden Schilling.
    Die Schuld an dieser angespannten wirtschaftspolitischen Lage gibt man im Ausland zumeist der nicht allzu stabilen politischen Situation Italiens und der offenkundigen Streikwilligkeit, um nicht zu sagen der Streikbesessenheit unter den italienischen Arbeitern und deren Gewerkschaften, die nach Meinung ausländischer Experten zu oft und zu unkontrolliert von diesem Instrument des Arbeitskampfes Gebrauch machen.
    Derzeit dumm ist das italienische Gastgewerbepersonal und das Personal der Fährschiffe.
    Über die Auswirkungen ihres Streiks berichtet Alfon Stalmer.
    Zum dritten Mal in zwei Wochen wird heute im italienischen Gastgewerbe die Arbeit niedergelegt.
    Zum fünften Mal seit dem 1.
    Juni war diese Woche wieder einer der großen italienischen Inseln, diesmal nicht Sizilien, sondern Sardinien,
    vier Tage lang vom Festland abgeschnitten.
    Solche Vorkommnisse illustrieren am besten diesen unsicheren politischen Sommer.
    Von Sonntag bis heute früh stauten sich in Genua und in Livorno tausende von Touristen aus ganz Europa mit ihren Fahrzeugen, weil die Fährschiffe stillstanden.
    Weil die einen nicht ihre Arbeit verrichten wollten, verloren die anderen einen kostbaren Teil ihres Arbeitsurlaubs,
    unter den schwersten Bedingungen der Übernachtung und der Verpflegung auf den trostlosen Hafenkees mit Kind und Kegel und der größten Nervenbelastung.
    Sardinien ist nämlich in einer zähen Aufbauarbeit über Jahrzehnte nicht nur zu einem der schönsten, sondern auch größten Zentren des Sommertourismus geworden.
    Für Italien etwas ganz Ungewöhnliches.
    Durch ein Dekret des Ministerrates wurde das streikende Schiffspersonal mit Notstandsbegründung dienstverpflichtet.
    In der vergangenen Nacht begann so dann die zügige Räumung der überfüllten Hafenanlagen, sodass im Laufe des Tages die normalen Verhältnisse wiederhergestellt werden.
    Dieses einmalige Einschreiten der Regierung war aber nur deshalb politisch möglich,
    weil die drei in ihrer Dachföderation zusammengeschlossenen großen Gewerkschaftsverbände die Notstandsdienstverpflichtung der Seeleute mit einigen schwachen prinzipiellen Vorbehalten praktisch hingenommen haben.
    In der Schifffahrt ist seit zwei Jahren eine extrem linksorientierte, autonome Gewerkschaft nicht so sehr zahlenmäßig, aber organisatorisch und initiativ so stark geworden,
    dass die Großgewerkschaften geradezu über deren eigenen Ausschluss von den Schiffen durch Nötigung klagen.
    Dass heute zum dritten Mal in 15 Tagen auf dem Höhepunkt der Hochsaison in den Hotels, in den Gasthäusern, in den Cafés und in den Reisebüros gestreikt wird, ist dagegen nicht auf eine Aktion solcher Piratengewerkschaften, sondern auf einen Streik beschluss der Großen Föderation der Gewerkschaftsverbände zurückzuführen.
    geht es im Fall der Fährschiffe um die komplizierte Forderung nach einer über Jahrzehnte rückwirkenden Anrechnung der Überstunden zur Kalkulationsgrundlage für die automatischen Inflationsausgleichszahlungen und für die Pensionen.
    Im Gastgewerbe steht die jährliche Erneuerung des Tarifvertrages zur Diskussion.
    Ein Totalstreik im Gastgewerbe muss dagegen den Touristen nicht unbedingt treffen.
    Dank dem sprichwörtlichen italienischen Talent
    für die Milderung der prinzipiellen Konflikte durch die versöhnliche Praxis.
    Nicht nur die Unzahl von Klein- und Familienbetrieben arbeitet heute ganz normal.
    Auch in vielen mittelgroßen Hotels und Gasthäusern ist das Personal zu Arbeit erschienen.
    Nur die ganz großen Betriebe, die aber leider im Zeitalter des Massentourismus immer mehr ins Gewicht fallen, haben mit realen Schwierigkeiten zu kämpfen.
    Über die Streiksituation in Italien berichtete Alfons Dalma.
    Einen Monat nach dem schweren Erdbeben in Nordgriechenland haben nun Gerüchte, denen zufolge heute bei Vollmond neue verheerende Erdstöße zu erwarten seien, eine Massenflucht aus der Stadt Saloniki ausgelöst.
    Vor einem Monat, am 20.
    Juni, genau einen Tag vor Vollmond, waren in Saloniki 50 Menschen ums Leben gekommen, als die Erde bebte.
    Obwohl Seismologen die Gerüchte vom bevorstehenden Naturereignis dementieren, sieht die Bevölkerung mit Bangen dem Verlauf des heutigen Tages entgegen.
    Wolfgang Pfeiffer schildert die Situation, in dem seit zwei Tagen geisterstadtähnlichen Saloniki.
    Im Mittelalter waren es die Kometen, die das Unglück, die Pest und den Weltuntergang brachten.
    Heute und für heute hat eine gespenstische Gemeinde von Mondaposteln
    eine grausame Prophezeiung für die nordgriechische Stadt Thaloniki ausgesprochen.
    Zum heutigen Vollmond, so heißt es, werde die Stadt von einem neuen Erdbeben geschüttelt.
    Stärker als das vor vier Wochen, damals ebenfalls zur Vollmondzeit.
    Diesmal würden ganze Straßenzüge, werde der Großteil der Stadt in sich zusammenstürzen.
    Der Mond, so heißt es, werde unterirdische Gezeiten erwecken,
    die den Boden, auf dem Saloniki steht, unterspülen und neue Bewegungen im Innern der Erde auslösen würden.
    Die Geologen, die sich international in Saloniki versammelt haben, um das Bebengebiet zu beobachten, schlagen entsetzt die Hände zusammen, ob dieses unwissenschaftlichen Unsinn.
    Doch obwohl niemand weiß, wo der Mondglaube seinen Ausgang genommen hat, quillt er wie eine Seuche durch die Bevölkerung.
    Allein des Mondgerüchtes wegen ist die Stadt wieder ausgestorben.
    Gestern und vorgestern, an den Tagen vor dem Vollmond, setzten sich Menschenkolonnen in Bewegung.
    Hunderttausende.
    Sie flohen aus der vom Erdinnern und vom Himmel nun gleichermaßen bedroht geglaubten Stadt.
    Die Straßen sind leer.
    Die meisten Betriebe haben geschlossen, haben ihre Belegschaften zunächst mal in einen achttägigen Sonder
    in einen Mondurlaub geschickt, um den außerirdischen Einflüssen zu entfliehen.
    Der griechische Ministerpräsident Karamanlis ist gestern nach Thessaloniki geflogen, um, wie er sagte, den Menschen Mut zu machen, wieder zu einem normalen Leben zurückzufinden.
    Er wird mehrere Tage in der Stadt bleiben.
    Den neuen Exodus zu verhindern, gelang ihm nicht.
    Im Übrigen, die Erde hat nicht aufgehört zu beben im Gebiet von Thessaloniki.
    Zwar hatte sich, bis jetzt der neue Auszug einsetzte, das Leben in der Stadt wieder weitgehend normalisiert, doch das war Normalisierung auf immer schwankendem Untergrund.
    Seit zweieinhalb Monaten vergeht kaum ein Tag, an dem nicht mal stärkere, mal schwächere Erdstöße registriert werden.
    Es gibt eine täglich herausgegebene amtliche Bekanntmachung über die Geschehnisse im Erdinnern des Raumes Saloniqui.
    Dabei haben die Geologen festgestellt, dass sich das Epizentrum, also der genau senkrecht über dem Erdbebenherd liegende Teil der Erdoberfläche, näher an Saloniki herangeschoben hat.
    Dennoch meinen die Wissenschaftler weiter, dass es in absehbarer Zeit keine neuen, derart harten Erdstöße geben werde, wie sie vor einem Monat 50 Menschenleben forderten.
    Die Mondapostel meinen es anders.
    Das Geschäft mit dem Untergang blüht in mittelalterlicher Weise.
    Käufe und Verkäufe werden auf die Schnelle getätigt.
    Und die revolutionäre kommunistische Partei Griechenlands, eher als eine Kommunistensekte zu bezeichnen, klebte Plakate, dass sie, die revolutionären Kommunisten, den Untergang der Stadt voraussagten.
    Selbst der Mond wende sich gegen den Kapitalismus.
    Und zu geschehen hat das alles heute.
    Mondapostel sagen schweres Erdbeben in der griechischen Stadt Thessaloniki voraus, Prophezeiung löst Massenflucht aus.
    Aus Griechenland hörten sie Wolfgang Pfeiffer.
    Eine Minute nach dreiviertel eins nun zum Kulturteil im Mittagschanal.
    Vor wenigen Minuten wurden in Pregens die 33.
    Festspiele eröffnet.
    Sie werden bis zum 23.
    August dauern.
    Im Mittelpunkt steht traditionellerweise das Spiel auf dem See.
    Heuer 1000 und eine Nacht von Johann Strauß.
    Dazu kommen Orchesterkonzerte mit den Wiener Symphonikern, auf dem Schauspielsektor Gastspiele des Burgtheaters, des Theaters in der Josefstadt und des Thalia-Theaters.
    Mitglieder der Meilender Skala werden die Rosini-Oper La Cenerentola zur Aufführung bringen.
    Vom Eröffnungsacht der 33.
    Bregenzer Festspiele berichtet Wolfgang Burtscher.
    Eröffnungsakte in Bregenz sind ein seit Jahren gleichbleibendes Ritual von 5 Viertelstunden Dauer.
    Knapp vor 11 Uhr fährt der Wagen des Bundespräsidenten vor dem Kornhaus vor.
    Die Wiener Symphoniker, das Hausorchester der Bregenzer Festspiele, umrahmen mit der Overtür der traditionellen Oper am Eröffnungsabend.
    immer eine italienische Bufo-Oper, heuer Cenerentola.
    Der Bregenzer Festspielpräsident Fuchs begrüßt die Ehrengäste, diesmal etwas weniger Prominenz als sonst.
    Und der Rechtsminister Sinowatz hält dann üblicherweise ein Plädoyer für die Abhaltung von Festspielen, dass er diesmal mit der Frage begann... Was spricht denn eigentlich, meine Damen und Herren, für die Abhaltung dieser Spiele der zweitgrößten in Österreich?
    Und die Antwort fällt, und das ist keine Freundlichkeit, beruhigend aus.
    So ziemlich alles spricht dafür.
    Da sind sicherlich wirtschaftlicher Nutzen, touristische Attraktion, da ist das legitime Repräsentationsbetürfnis eines selbstbewussten Bundeslandes und seiner immens aufstrebenden Landeshauptstadt
    Da ist auch das echte Bedürfnis der Besucher nach kultivierter Unterhaltung.
    Und hier, sei auch zuletzt genannt, aber dennoch das beste Argument, das wir vorzubringen haben, da ist vor allem der künstlerische Erfolg.
    Und noch ein zusätzliches Argument, kein logisches.
    Der Kulturpolitiker hat nicht immer mit logischen Dingen zu tun.
    Aber doch ein eindrucksvolles Argument, wie mir scheint.
    Da ist nämlich der mittlerweile aus dem Bodensee gestiegene Rohbau des Festspielhauses, der am deutlichsten für die Existenz dieser Spiele zeigt.
    Denn wo ein solch imponierender Bau, finanziert aus öffentlichen Mitteln, entsteht, muss es wohl auch erlaubt sein, aus seinem Vorhandensein auf die Bonität des Zweckes zu schließen.
    Das Festspielhaus wird übrigens 1980 eröffnet, vor 14 Tagen war in Bregenz gerade Firstfeier.
    Nehme man als Gegenargument zur Sinovac weiter, dass solche Festspiele elitären Charakter hätten, dann müsse man berücksichtigen, dass auch viele tausende Einheimische einfachster sozialer Herkunft zu den Gästen gehören.
    Wie im Vorjahr appellierte Sinovac auch heuer in Prägens an die Schulpolitiker, durch umfassende kulturelle Bildung jene Barrieren zu beseitigen, die auch heute noch dazu führen, dass nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung Kulturveranstaltungen gehobeneren Genres besucht.
    Bundespräsident Kirchschläger von der Bevölkerung, vor dem Festakt sehr herzlich begrüßt, eröffnete dann die Festspiele.
    Die Grenzübergänge sind wieder passierbar.
    Die Volksabstimmung über die friedliche Nutzung der Atomenergie hat noch dreieinhalb Monate Zeit.
    Die europa- und weltweiten Energie- und Wirtschaftsprobleme sind noch einmal auf höchster Ebene erörtert.
    und der Sommer macht Ansätze in Form von vereinzelten Zwischenhochs, seinem zugedachten jahreszeitlichen Qualifikation gerecht zu werden.
    Die Zeit der Prägen zur Festspiele ist also gekommen.
    Mit Cenerentola haben die Bregenzer Festspiele heuer eine Oper gewählt, die zu Lebzeiten Rossinis seine erfolgreichste Oper überhaupt war, aber nach 50 Jahren wieder in der Versenkung verschwand.
    Wie die Fachwelt meint, weil die guten Mezzo-Sopranistinnen, die Rossinis schwierige Coloraturen zu singen haben, immer seltener wurden.
    Erst in den letzten 15 Jahren erobert das musikalische Aschenbrödel-Märchen wieder die Opernhäuser.
    In Bregenz singen Mitglieder der Mailänder Skala, die Wiener Symphoniker werden von Carlo Franchi dirigiert, die Cenerentola singt Bianca Maria Casoni, die sie nun im Finale der zweiaktigen Oper hören.
    Jesus, Friede!
    Jesus, Friede!
    Jesus, Friede!
    Dieser musikalischen Postprobe endete der Beitrag von Wolfgang Burtscher vom Landesstudio Vorarlberg.
    Anlässlich des 60.
    Geburtstages des österreichischen Komponisten Gottfried von Einem findet heute beim karintischen Sommer ein Konzert statt, bei dem die slowakische Philharmonie verschiedene Stücke aus dem späteren symphonischen Werk Einems aufführen wird.
    Die Slowakische Philharmonie wurde vor 30 Jahren gegründet und gilt als eines der Spitzenorchester Europas.
    Hören Sie zum heutigen Konzertabend im Vielacher Kongresshaus einen Beitrag von Brigitte Hofer.
    Dirigent und Solist des heutigen Konzertes, Gerd Albrecht und Rudolf Buchbinder, werden gemeinsam mit Gottfried von Einem heute Abend ein vorbereitendes Einführungsgespräch halten.
    Eine Praxis, die sich schon im Vorjahr bei den einzelnen Bernstein-Konzerten bewährt hat.
    Dabei wird nicht nur auf das symphonische Schaffen des Komponisten eingegangen, aus dem heute das Nachtstück Opus 29, das Konzert für Klavier und Orchester Nummer 1 und die Philadelphia Symphony gespielt werden,
    Ergänzt durch das Adagio aus der 10.
    Sinfonie Gustav Mahlers.
    Dabei sollen auch die international anerkannten Opernwerke einnehmens.
    Unter anderem Danton's Tod, Der Prozess, Der Besuch der alten Dame und Cavale und Liebe kurz erläutert werden.
    Ebenso wie seine Ballette, Lieder und Kantaten.
    Zur Programmgestaltung des Abends sagt Dirigent Gerhard Albrecht.
    Es ist eine Huldigung für Gottfried von Hainem zu seinem 60.
    Geburtstag.
    die die ganze Palette seines Schaffens umfassen soll, von Nachtstück bis zur Philadelphia-Symphonie, erstes Klavierkonzert, und die als besonderen Kernpunkt dies Adagio aus der zehnten Mahler hat, weil einem als Komponist sich Mahler besonders verbunden fühlt.
    Man zeigt also den Baum und quasi die Erde, aus der dieser Baum Wurzeln schlägt.
    Rudolf Buchbinder hat das erste Klavierkonzert einem schon öfters erfolgreich interpretiert.
    Ja, das KW-Konzert von Gottfried von Aehnem spielte ich zum ersten Mal vor einigen Jahren bei den Plägern zur Festspiele und dann in Wien mit Erich Leinsdorf.
    Und ich muss sagen, dass ich dieses Konzert sehr gern spiele.
    Also mit einfachem Grund, weil ich Gottfried von Aehnem deswegen schätze, weil er sich von keiner Moderichtung beeinflussen lässt, sondern immer seinen persönlichen Stil hat.
    Nur hat er seinen, im deutschen Rahmen, Komponist wesentlich schwerer, wenn man etwas Avantgardistisches nachsagen kann.
    Zum Beispiel Benjamin Britten in England oder Shostakovich in Rüsseln sind Institutionen, auch wenn sie nicht avantgardistisch sind.
    Und für mich ist dasselbe von einer im deutschsprachigen Rahmen.
    In diesem Sinn schließt Gottfried von Aynem an die musikalischen Traditionen an.
    Sein kompositorisches Konzept ist, Divergierendes zur Konvergenz zu bringen.
    Aus unterschiedlichen Klangelementen eine harmonische Einheit nach erprobten Formen zu schaffen.
    Dieser Traditionalismus ist vor allem bei der Kritik nicht unwidersprochen geblieben.
    Vorwürfe in diese Richtung weist Gottfried von Aynem zurück.
    So sagt er über seine Philadelphia-Symphonie.
    Die Philadelphia-Symphonie ist eine Symphonie ohne Ausreden.
    Das bedeutet, es ist ein Stück nach der Sonatenform, die, glaube ich, jeder, der Musik liebt, erinnern dürfte.
    Obwohl ich heute das Erinnern an Formen, die uns sehr viel zu geben haben, vielleicht sogar noch viel mehr zu geben hätten, etwas verpönt ist.
    Allerdings nur bei Dumbköpfen.
    Heute Abend also einmal kein klassisches Programm im karitischen Sommer, sondern eines, das einem der bedeutendsten zeitgenössischen Musiker Österreichs gewidmet ist.
    Diese Vorschau auf das Geburtstagskonzert für Gottfried von Einem gab Brigitte Hofer.
    Zum Abschluss des Mittagsjournals hören Sie nun noch eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen und Journalbeiträge.
    Ich gebe zu diesem Zweck weiter ins Nachrichtenstudio.
    Österreich
    Die Vorarlberger Kraftwerke AG wird ihre Beteiligung am Kernkraftwerk Stein St.
    Pantaleon kündigen, falls die Kraftwerksgesellschaft nicht spätestens bis zum 30.
    September alle Vorbereitungen für die Realisierung dieses Projektes einstellt.
    Diesen einstimmigen Beschluss fasste heute die Vorarlberger ÖVP-Landesleitung.
    Zur Volksabstimmung über Zwentendorf wird die Vorarlberger ÖVP keine offizielle Stimmempfehlung abgeben.
    Außenminister Parr hat angekündigt, dass nach der für den 23.
    August kommenden Jahres geplanten Eröffnung der Wiener UNO-City mehr als 3.800 Beamte internationaler Organisationen in der Bundeshauptstadt tätig sein werden.
    Die Sicherheit der UNO-Diplomaten in der UNO-City wird eine eigene Polizeitruppe nach New Yorker Vorbild zu gewährleisten haben.
    Terroranschläge befürchtet Außenminister Parr allerdings nicht.
    Sowjetunion.
    Die Pravda wirft dem amerikanischen Präsidenten Carter vor, mit den jüngsten Handelsrestriktionen die Beziehungen zur Sowjetunion mutwillig verschlechtern zu wollen.
    Das Blatt reagiert damit auf die Entscheidung des Präsidenten, eine Computeranlage für die TASS nicht liefern zu lassen.
    Im Prozess gegen den ukrainischen Bürgerrechtskämpfer Dukenjenko in Gordnja wird heute das Urteil erwartet.
    USA.
    Präsident Carter gibt morgen um 1 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine Pressekonferenz, bei der er vermutlich über die jüngsten Wirtschaftsgespräche in Bonn und über die Beziehungen zwischen den USA und der UDSSR referieren wird.
    Großbritannien Der amerikanische Außenminister Vance wird sich in etwa zwei Wochen wieder als Vermittler zwischen Israel und Ägypten in die Bemühungen um einen Frieden im Nahen Osten einschalten.
    Vance erklärte zuletzt, zwischen beiden Staaten bestünden weiterhin große Differenzen.
    Israel
    Ministerpräsident Begin hat in der vergangenen Woche eine Begegnung zwischen dem jordanischen König Hussein und dem israelischen Oppositionsführer Peres in London verhindert.
    Dies enthüllte Begin nach einer außerordentlich stürmischen Debatte mit Peres im Parlament.
    Peres seinerseits sagte, er werde seine Kontakte mit Präsident Sadat nicht abbrechen.
    Syrien.
    König Hussein von Jordanien ist heute in Damaskus zu Gesprächen mit Staatspräsident Assad zusammengetroffen.
    Erörtert werden bilaterale Probleme und die Nahostfrage.
    Jugoslawien.
    UNO-Generalsekretär Waldheim trifft heute zu einem zweitägigen Besuch in Belgrad ein.
    Zur Diskussion stehen die internationale Lage und die Tätigkeit der Vereinten Nationen.
    Italien.
    Zum dritten Mal in dieser Feriensaison haben heute zahlreiche Beschäftigte im Gastgewerbe die Arbeit für einen Tag niedergelegt.
    Vor allem in den großen Hotels sind die Gäste von diesen Streikaktionen betroffen.
    Die Fährschiffe zwischen dem Festland und Sardinien verkehren wieder.
    Südkorea.
    Die Regierung in Seoul hat heute das erste Kernkraftwerk des Landes der Bestimmung übergeben.
    Südkorea ist das 21.
    Land der Welt, das Atomenergie industriell nützt.
    Bolivien Das Wahlgericht in La Paz hat die Präsidentenwahlen vom 9.
    Juli annulliert und Neuwahlen innerhalb von sechs Monaten angeordnet.
    Einer der Gründe war, dass bei den Wahlen um etwa 50.000 Stimmen mehr abgegeben worden sind, als in den Wahllisten geführt waren.
    Präsident Banzer will trotz allem, wie geplant, am 6.
    August sein Amt zurücklegen.
    Bundesrepublik Deutschland, Berlin.
    In Bonn und in Berlin wird heute der Opfer des Widerstandes gegen das Naziregime gedacht.
    Anlass ist der Jahrestag des fehlgeschlagenen Attentats auf Hitler am 20.
    Juli 1944.
    Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsjournal beendet.
    Edgar Sterbens verabschiedet sich im Namen von Redaktion und Technik.
    Auf Wiederhören.
    Das war's für heute.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorarlberg will Vertrag über AKW St. Pantaleon aufkündigen
    Einblendung: Landeshauptmann Kessler
    Mitwirkende: Oberhauser, Elmar [Gestaltung] , Keßler, Herbert [Interviewte/r]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Lkw-Blockade, Auto-Raser, Steuer, Preise
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Prawda zu Computer Boykott durch die USA
    Mitwirkende: Ruge, Gerd [Gestaltung]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ausstauschverhandlungen Guillaume - Schtscharansky
    Mitwirkende: Emmerich, Klaus [Gestaltung]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Außenminister Pahr zur UNO-City
    Einblendung: Außenminister Pahr
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung] , Pahr, Willibald [Interviewte/r]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Streik im italienischen Gastgewerbe ruft starke Störungen im Tourismus hervor
    Mitwirkende: Dalma, Alfons [Gestaltung]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    "Mondapostel" sagen neues Erdbeben in Saloniki voraus
    Mitwirkende: Pfeiffer, Wolfgang [Gestaltung]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung der Bregenzer Festspiele
    Einblendung: Bundespräsident Kirchschläger, Unterrichtsminister Sinowatz, Opernausschnitt aus Rossinis La "Cenerentola, o sia La virtù in trionfo" mit Bianca Maria Casoni
    Mitwirkende: Burtscher, Wolfgang [Gestaltung] , Kirchschläger, Rudolf [Interviewte/r] , Sinowatz, Fred [Interviewte/r] , Casoni, Bianca Maria [Interpret/in]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Ort: Bregenz [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Theater ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Carrinthischer Sommer - Geburtstagskonzert für Gottfried von Einem
    Einblendung: Gerd Albrecht, Rudolf Buchbinder, Gottfried von Einem
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Albrecht, Gerd [Interviewte/r] , Buchbinder, Rudolf [Interviewte/r] , Einem, Gottfried von [Interviewte/r]
    Datum: 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1978.07.20
    Spieldauer 00:59:50
    Mitwirkende Sterbenz, Edgar [Moderation]
    Steinwendner, Wolfgang [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1978.07.20 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-780720_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt