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KI-generiertes Transkript
Ja, die bekannte Melodie zeigt an, dass Sie wieder im Journalstudio mit dabei sind.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
Adolf Poindl begrüßt Sie für das Mittagsteam.
Der Sommer geht dem Ende zu, aber es gibt heuer keinen Mangel an Ereignissen.
Aus dem Inland greifen wir heute Mittag eine Stellungnahme des Handelsministers Staribacher zu den Ergebnissen der Fremdenverkehrssaison und ein Vorhaben der Landesverteidigungsakademie unter dem Schlagwort umfassende Landesverteidigung heraus.
Außerdem wollen wir in der Zeit bis 13 Uhr mit sechs Auslandskorrespondenten in Verbindung treten und hier die Anlässe dafür.
Rom, Auswirkungen der Papstwahl auf die italienische Politik.
Belgrad, chinesischer Partei- und Regierungschef Hua Kuo-Feng beendet Jugoslawienbesuch.
Moskau, sowjetische Kritik am politischen Kurs Pekings wird immer schärfer.
Teheran, kann die neue Regierung dem Land den inneren Frieden bringen?
Beirut, Massenflucht der Christen aus den libanesischen Kampfgebieten.
und Lissabon Ministerpräsident Nobretta Costa gibt Ziele seines Technokratenkabinetts bekannt.
Die Kulturredaktion schließlich führt uns in eine Ausstellung ins Obere Belvedere in Wien.
Jetzt aber zuerst die Zusammenfassung der Tagesereignisse in den Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst, Henrik Goldhahn, und gesprochen werden die Meldungen von Günter Bahr.
Österreich.
Die Grenzen der Verschuldung sind das Thema der heute und morgen in Alpbach stattfindenden Wirtschaftsgespräche, an denen viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft teilnimmt.
Zu den Vortragenden gehören unter anderem Vizekanzler Androsch und der ehemalige deutsche Wirtschaftsminister Friedrichs.
Ein besonderes Problem stellt die sogenannte vierte Welt, das sind die über kein Erdöl verfügenden Entwicklungsländer dar, deren Verschuldung von 75 Milliarden Dollar im Jahre 1970 bis zur Jahresmitte 1978 auf 300 Milliarden angewachsen ist.
Vizekanzler Androsch sagte in seinem Eröffnungsvortrag, für den Staat ergebe sich die Verpflichtung, die öffentliche Verschuldung verantwortungsbewusst einzusetzen.
Werde aber die notwendige Verschuldung durch Skandalmeldungen diskreditiert, könne dies Zustände und Geschehnisse auslösen, vor denen man mit Recht Angst habe.
Die Grenzen der Verschuldung liegen nach den Worten des Finanzministers dort, wo das Instrument der Staatsverschuldung seinen Zweck nicht mehr erfülle.
Die Sanierung des Staatshaushaltes und der Zahlungsbilanz müsse auf vier Säulen stehen.
Auf der Steuer, der Einkommens-, der Fiskal- und der Währungspolitik.
Dies erklärte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Industrieller, Igler, anlässlich der Wirtschaftsgespräche in Alpbach.
Es gehe nicht an, fuhr Igler fort, jeweils nur jene Maßnahmen zu fordern, die unter dem Aspekt einer popularitätsorientierten Politik am wenigsten wehtun.
Mit einer solchen Supermarkt-Mentalität sei den Problemen der österreichischen Wirtschaft nicht mehr beizukommen.
Durchschnittlich nur elf bis zwölf Prozent aller Straftäter sind Frauen.
Wie aus einem Interview der Austria Presse Agentur mit dem Kriminalpsychologen Dozent Hauptmann von den Universitäten Linz und Salzburg hervorgeht, sind weibliche Täter nur bei einzelnen Deliktgruppen stärker vertreten.
So bei der Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, bei Kindesmisshandlung sowie beim sogenannten einfachen Diebstahl in Geschäften und Kaufhäusern.
Auch bei den Delikten üble Nachrede und Verleumdung ist ein größerer Prozentsatz der Täter weiblich.
Nach Aussage des Kriminalpsychologen neigen geschiedene und verwitwete Frauen eher zur Straffälligkeit als Verheiratete oder Ledige.
Das Institut für politische Bildung hält von heute bis zum 1.
September im Kulturzentrum Mattersburg im Burgenland eine gesamtösterreichische Arbeitstagung über österreichische Zeitgeschichte ab.
Mehr als 200 Professoren werden mit 20 Wissenschaftlern die neuesten Forschungsergebnisse der Ersten Republik aufarbeiten, um sie für die Schulpraxis verwendbar zu machen.
Dänemark, Bundesrepublik Deutschland.
Der Leiter des Jüdischen Dokumentationszentrums in Wien-Wiesenthal will eine weltweite Kampagne gegen die Verjährung von Kriegsverbrechen in der Bundesrepublik Deutschland einleiten.
Anlässlich einer Konferenz von Widerstandskämpfern aus dem Zweiten Weltkrieg in Kopenhagen trat Wiesenthal dafür ein, dass Kriegsverbrechen unabhängig davon bestraft werden können, wie viele Jahre seit dem Krieg vergangen sind.
Vor Journalisten sagte Wiesenthal, er könne für die Freilassung des 84-jährigen Rudolf Hess aus dem Spandauer Gefängnis nur aus medizinischen Gründen eintreten.
Im Zusammenhang mit der Ende 1979 auslaufenden Verjährungsfrist für Straftaten aus der nationalsozialistischen Ära hat der sozialdemokratische Parteivorsitzende Brandt der Regierung in Bonn empfohlen, ein Weißbuch zur Problematik der Verjährung von Naziverbrechen vorzulegen.
Libanon
Außen- und Verteidigungsminister Boutros ist heute zu Gesprächen in die syrische Hauptstadt Damaskus gereist, um eine totale Konfrontation zwischen syrischen Truppen und christlichen Milizen im Libanon abzuwenden.
Nach Angaben eines Regierungssprechers soll Boutros der Führung in Damaskus die Entscheidung des Beiruter Kabinetts übermitteln, das Mandat der panarabischen Interventionstruppen zu verlängern, das im Oktober zu Ende geht.
Außerdem sollen das bevorstehende Nahostgespräch von Camp David und die kommende Tagung des Rates der Arabischen Liga erörtert werden.
Syrien hat inzwischen eine völlige Zerschlagung der beiden größten christlichen Milizen, der Verlange-Partei und der nationalliberalen Partei, angedroht, die beschuldigt werden, mit Israel zusammenzuarbeiten.
VATIKAN
Papst Johannes Paul I. hat Staatssekretär Kardinal Villot in seinem Amt bestätigt.
Ebenso bleiben zumindest vorläufig alle Präfektern in ihren Ämtern.
Diese sind nach einem vatikanischen Brauch nach dem Tod Papst Pauls VI.
zunächst von ihren Funktionen zurückgetreten.
Portugal.
Der designierte Ministerpräsident Nobre da Costa soll heute als Nachfolger des sozialistischen Parteivorsitzenden Suárez offiziell zum neuen Regierungschef ernannt werden.
In einem Interview erklärte da Costa, die Politik der scheidenden sozialistischen Regierung mit einigen Änderungen fortführen zu wollen.
In der heiklen Frage der Agrarreform will der neue Ministerpräsident die Rolle eines Schiedsrichters übernehmen.
Für ihn sei die Agrarreform so entscheidend, betonte da Costa, dass er schon in den nächsten Wochen nach Südportugal reisen wolle, wo das Agrargesetz zuerst zur Anwendung kam.
Auch die Politik der Verstaatlichung soll weitergeführt werden.
Die enteigneten Besitzer will da Costa aber möglichst bald entschädigen.
Ausländischen Investoren will der neue Regierungschef liberale Bedingungen zur Kapitalanlage gewähren.
Nahe Osten.
Ägypten hält die Dreiergespräche von Camp David zwischen Präsident Carter, Präsident Sadat und Ministerpräsident Begin für ebenso wichtig wie die historische Jerusalem-Reise Sadats, schreibt heute die ägyptische Tageszeitung Al-Ahram.
Das Dreiertreffen stelle eine entscheidende und ausschlaggebende Etappe in den Bemühungen um eine friedliche Lösung der Nahostkrise dar, meint das Blatt.
Wie der Nahostkorrespondent des ORF im Morgenjournal berichtete, werden der israelischen Delegation Außenministerpräsident Begin, Außenminister Dayan, Verteidigungsminister Weizmann und acht hohe Beamte angehören.
Jugoslawien
Der chinesische Parteivorsitzende Hua Kuo-Feng und der jugoslawische Präsident Tito schließen heute auf der Adria-Insel Brioni ihren politischen Meinungsaustausch ab.
Wie schon gestern dürften im Mittelpunkt ihrer Gespräche Fragen einer verstärkten bilateralen Zusammenarbeit sowie die Krisenherde der Weltpolitik stehen.
Morgen wird Hua Kuo-Feng zu einem zweitägigen Besuch im Iran erwartet.
Die sowjetische Regierung hat unterdessen die Führung Chinas abermals des Versuchs beschuldigt, unter den kommunistischen Staaten Zwietracht säen zu wollen.
Frankreich Der Wummelstreik der französischen Fluglotsen hat auch heute teilweise zu erheblichen Störungen im internationalen Flugverkehr geführt.
Wegen zu großer Überlastung der Pisten musste der Flughafen von Palma de Mallorca gestern geschlossen werden.
Etliche Flüge wurden auf Ausweichflughäfen auf dem spanischen Festland umgeleitet.
Auch in den beiden Pariser Großflughäfen verschlimmert sich die Verkehrslage seit Beginn des Streiks zusehends.
Die Wartezeiten betrugen zwar heute früh durchschnittlich nur eine halbe Stunde, doch wird für den weiteren Verlauf des Tages mit erheblich größeren Verspätungen gerechnet.
Der Fluglotsenstreik soll noch mindestens eine Woche dauern.
Südafrika.
Nach Angaben von Verteidigungsminister Piet Botha sollen südafrikanische Truppen weiterhin in Namibia stationiert bleiben, bis sichtbare Zeichen eines Friedens erkennbar werden.
In Johannesburg wird die Erklärung des Ministers als offizielle Antwort auf eine Botschaft des Vorsitzenden der südwestafrikanischen Volksorganisation Swapo Ndjoma gewertet, in der am Wochenende angekündigt wurde, die Swapo werde den bewaffneten Kampf gegen Südafrika fortsetzen.
Erst in der vergangenen Woche ist es in Namibia zu schweren bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen südafrikanischen Truppen und Swapo-Kämpfern gekommen.
Das Wetter, die Wetterlage.
Vom Hochwestlich der britischen Inseln reicht ein Ausläufer bis zu den Alpen.
An seiner Nordflanke ziehen in der Folge Wolkenfelder nach Mitteleuropa, beeinflussen jedoch nicht nachhaltig unser Wettergeschehen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Unterschiedlich aufgelockerte, im Nordalpenbereich und in Südösterreich jedoch regional reichliche Bewölkung.
In freien Lagen lebhafte Winde aus nordwestlichen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 13 bis 18 Grad, Temperaturen morgen früh zwischen 5 und 10 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
An der Alpen-Nordseite sowie im Norden und Nordosten zeitweilig reichliche Bewölkung, gelegentlich auch etwas Niederschlag.
Sonst wechselnd aufgelockerte Bewölkung.
Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperatur 15 bis 20 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien wolkig, 16 Grad, Nordwestwind, 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, heiter, 18°, West 30.
Linz, wolkig, 15°, Westwind 15kmh.
Salzburg, wolkig, 14°, Windstille.
Innsbruck, heiter, 18°, Südostwind 5 km pro Stunde.
Bregenz, wolkig, 17°, West 10.
Graz, stark bewölkt, 14°, Süd 10 und Klagenfurt stark bewölkt, 17°, Ostwind 15 km in der Stunde.
Und nun gleich um 12.11 Uhr etwas ausführlicher, zuerst über das uns näherliegende.
Sommer, Urlaub, Ferien, Fremdenverkehr.
Die Sommersaison ist für Österreichs Fremdenverkehr schon seit Jahren das Sorgenkind.
Die Touristenströme weichen immer mehr in Länder aus, in denen man mit großer Wahrscheinlichkeit mit schönem Wetter rechnen kann.
Österreichs Konkurrenten im Sommer sind aber nicht nur die europäischen Mittelmeerländer, sondern auch Ferienziele in Nordafrika.
Kein Wunder, dass Österreichs Fremdenverkehr immer empfindlicher auf Wetterschwankungen reagiert.
Besonders ungünstig war die Situation im vergangenen Juli.
Wie die heutige Sommersaison insgesamt verlaufen ist und welche Konsequenzen man aus den Sommerergebnissen 1978 zieht, darüber spricht Herbert Hutter mit Handelsminister Stalibacher.
Die Sommersaison im Fremdenverkehr neigt sich ihrem Ende entgegen.
Herr Minister Starrybacher, die vorgelegten Juli-Zahlen sind wenig ermutigend.
Welche Aussichten hat man für den Sommer 1978?
Zuerst bitte muss ich also doch aber feststellen, dass die Sommer-Juli-Zahlen doch noch besser waren, als man vermutet hat und die ersten Meldungen waren ja katastrophal, wo man von bis zu 20% Rückgängen gesprochen hat.
Tatsächlich sind wir also im Sommer-Juli um 3,5% Minus.
Wir haben also weniger Übernachtungen gehabt als im Vorjahr, wobei die Ausländer minus 4% und die Inländer minus 3%
erbracht haben.
Die Auswirkungen für die ganze Sommersaison werden heuer leider, auch wenn der August vielleicht noch ein bisschen besser wird, wieder ein Minusergebnis bringen.
Und das Gesamtjahre 1978?
1978 wird deshalb wieder gut sein, weil wir ja bekanntlicherweise eine sehr gute Wintersaison gehabt haben und auch sicherlich heuer wieder erwarten können, sodass sich der Trend, den wir schon feststellen konnten, fortgesetzt hat.
Steigende Winterübernachtungen, fallende Sommerübernachtungen, wobei allerdings auch im Sommer ein größerer, höherer Devisenerlös zu verzeichnen ist.
Warum, Herr Minister?
Es dürften also die Ausländer insbesondere mehr in Österreich ausgeben, es kommen weniger, bleiben kürzer, geben aber mehr aus, was sich eben in der positiven Devisenbilanz niederschlägt und es zeigt sich auch in der Statistik eindeutig, es wird immer in stärkerem Maße bessere Qualitäten bevorzugt, das heißt A Hotels überhaupt kein Problem, B Hotels sehr gut, C und
D schon wesentlich schlechter und am allschlechtesten natürlich Privatquartiere.
In der letzten Zeit hat sich eine Auseinandersetzung zwischen Finanzminister Andros und dem österreichischen Gastgewerbe bzw.
der fremden Verkehrswirtschaft herausgestellt und zwar aufgrund einer Äußerung des Herrn Finanzminister, der zufolge es
egal sein soll, ob das Bier jetzt um ein paar Schilling mehr oder weniger kostet.
Wichtig für den Erfolg im Fremdenverkehr sei die Auslastung und die Getränkebesteuerung sei ein Scheinproblem.
Diese Äußerung des Finanzministers hat in der Fremdenverkehrswirtschaft Bestürzung hervorgebracht.
Wie ist Ihre Meinung in dieser Frage?
Ich glaube, dass der Herr Finanzminister recht hat, wenn er davon ausgeht, dass das Entscheidendste in der fremden Verkehrswirtschaft die Auslastung ist.
Darüber gibt es, glaube ich, auch innerhalb der fremden Verkehrswirtschaft ja gar keine Diskussion darüber.
Und ich konnte ja auch heute beim Pressefrühstück feststellen, dass die fachlichen Zeitungen mir das auch bestätigen.
Das Entscheidende ist einmal die Auslastung.
Und alles, was die österreichische Regierung und insbesondere das Handelsministerium macht, ist zu versuchen, die Auslastung zu verbessern, mehr Gäste, wenn ich so sagen darf, nach Österreich hereinzubringen.
Die genauen Wortlaute seiner Äußerung kenne ich nicht bezüglich der Getränkebesteuerung.
Ich bin nur seinerzeit mit ihm schon übereingekommen, dass wir versuchen sollten, eine Vereinfachung
in der Abrechnung zu erzielen, wo er auch zugestimmt hat und ich die diesbezüglichen Verhandlungen vonseiten meines Ministeriums und meiner Herren hier mit der Fremdenverkehrswirtschaft geführt habe, wo aber leider bis jetzt kein positives Ergebnis herausgekommen ist.
Die Getränkesteuer ist bekanntlicherweise eine Gemeindeabgabe und gerade die Fremdenverkehrsgemeinden verlangen immer mehr, mit Recht, mehr Geld, weil sie sagen, sie müssen ihre Infrastruktur
verbessern.
Dazu bedarf es entsprechender Mittel und eine dieser Mittel ist die Getränkesteuer, sodass ich also aus Erfahrung sagen kann, die Gemeinden, insbesondere Fremdverkehrsgemeinden, werden sich ganz entschieden gegen eine Verringerung der Getränkesteuer wehren.
wenn man allerdings jetzt nur die Abrechnung vereinfacht.
Was bringt es den Betrieben, was bringt es den Konsumenten?
Dadurch bleiben ja die Getränke gleich teuer.
Den Betrieben bringt es, wenn es zu einer Vereinfachung der Abrechnung käme, eine wesentliche Arbeitsersparnis und ich persönlich hätte mir schon vorstellen können, dass man bei einer Vereinfachung dann auch sicherlich eine entsprechende Abrundung erzielen könnte.
Vielen Dank für dieses Gespräch.
Handelsminister Starrybacher bleibt jedenfalls bezüglich des Fremdenverkehrs trotz der Sommerergebnisse Optimist.
Hoffentlich behält er Recht.
Herbert Hutter richtete die Fragen an ihn.
12.17 Uhr, zwei Minuten nach Viertel Eins ist es gleich.
Für den am vergangenen Samstag überraschend schnell gewählten neuen Papst Johannes Paul I. beginnt die Tagesarbeit als Oberhaupt der katholischen Christenheit.
In Gesprächen mit Vertretern der römischen Kurie wird er zunächst die personelle Neuordnung an der Spitze der zentralen Verwaltungsbehörden des Vatikans durchführen.
Sein Programm hat er gestern in sechs Grundsätzen zusammengefasst.
Er gilt als ausgesprochener Seelsorger.
Er will auch ein rein religiöser Papst sein, kein Bürokrat, vor allem kein Politiker.
Dennoch hat seine Position als geistiger Führer von etwa 700 Millionen Gläubigen natürlich Auswirkungen in der politischen Welt.
Dazu Alfons Thalmer aus Rom.
Heute, am zweiten Tag nach der Wahl des Papstes, kann man sich schon ein ziemlich vollständiges Bild über die Reaktion des politischen Italiens und seiner Gruppierungen machen.
Wie Johannes Paul I. aufgenommen worden ist, dürfte zumindest in zweierlei Richtung charakteristisch sein.
Schon nach dem Tod Pauls VI.
und in den Wochen des Interregnums konnten wir darauf hinweisen, dass die Kirche und das Papsttum außerhalb jedes parteipolitischen Streites gestellt worden sind.
Die weltanschaulich laizistischen, sozialistischen oder kommunistischen Parteien und Kulturgruppen betrachten die Konzilskirche als eine der unentbehrlichen und fortschrittlichen Kräfte der italienischen Gegenwart.
Diese Haltung hat sich automatisch auch auf den neuen Papst übertragen.
Auch die kommunistische Publizistik erkennt eine glückliche Wahl, eine überragende Persönlichkeit, eine moralische Autorität und ein vorbildliches Lebensmodell an.
Seitdem die Kommunisten die Vorstellung vom historischen Kompromiss zwischen dem Katholizismus und dem Marxismus ihrer Prägung am Ende eines hundertjährigen Kulturkampfes
zur Grundlage ihrer eigenen Stellung im Gesamtrahmen der italienischen Kultur und Politik gemacht haben, ist diese Reaktion eigentlich nur die zwingende Konsequenz einer solchen Ausgangslage.
Das ist die eine Perspektive.
Die andere bezieht sich auf den Umstand, dass Papst Luciani, dessen Persönlichkeit, Wirken und Gedankenwelt seit zwei Tagen immer mehr entdeckt werden,
Ein zwar aufgeschlossener und moderner Mensch ist, eigentlich aber zu jeden gemäßigten Kräften zu zählen wäre, die von den traditionellen Grundsätzen der Kirchenlehre nicht abweichen und die Wiederherstellung der überlieferten Disziplin anstreben.
Dass selbst solche Züge der Persönlichkeit des neuen Papstes widerspruchslos vom progressistischen Teil der italienischen Öffentlichkeit hingenommen werden,
könnte auch Ausdruck einer besonderen Vorsicht sein.
Von dem Augenblick an, wo Johannes Paul I. zum ersten Mal als Papst vor der Menschenmenge am St.
Petersplatz erschien, wurde sofort klar, dass hier eine Gestalt aufgetreten ist, die von der spontanen Gabe des direkten Kontaktes mit dem Volk, und zwar nicht als formlose Masse, sondern im Bereich seiner menschlichen Empfindsamkeit und Aufnahmebereitschaft,
ausgezeichnet ist.
Das politische Italien hat also begriffen, dass es von nun an mit einem Papst rechnen muss, der für die Aufgaben seines Pontifikates über Sympathien verfügen wird, die unabhängig von den Parolen und Richtlinien der Parteiensekretariate und der politischen Propagandaapparate sein werden.
Der neue Papst ist außerdem wieder ein Italiener.
Dass es heißt, gerade die überwältigende Mehrheit der ausländischen Kardinäle wäre von Anfang an für einen italienischen Papst gewesen, bedeutet für die verunsicherten und desorientierten Italiener von heute einen großen Trost.
Auch Kardinal König hat in seinem Fernsehinterview angedeutet, obwohl das sicherlich nicht der eigentliche Beweggrund für die Wahl des Patriarchen von Benedikt war,
Wie bedeutend die Person des Gewählten sein wird, wenn früher oder später die schwierigen Verhandlungen über die Revision des verfassungsmäßig verankerten Konkordates zwischen der Republik Italien und dem Heiligen Stuhl werden wieder aufgenommen werden müssen.
Zu den vielen neuartigen und außergewöhnlichen Merkmalen der Papstwahl vom 26.
August kann man jedenfalls auch diese hinzufügen.
Von den acht Päpsten dieses Jahrhunderts ist keiner mit einer so vollständigen Zustimmung des politischen Italiens begrüßt worden.
Alfons Thalmer skizzierte in einem Beitrag aus Rom die politischen Auswirkungen der Papstwahl.
Die Europa-Reise des chinesischen Partei- und Regierungschefs Hua Kuo-Feng steht vor ihrem Abschluss.
Heute treffen Präsident Tito und Hua auf der Adria-Insel Brioni zu einem abschließenden Gespräch zusammen.
Morgen reist der chinesische Gast ab, nicht sofort zurück nach Peking, sondern zu einem Besuch nach Teheran.
Ob in Belgrad ein offizielles Schlusskommuniqué herausgegeben wird, das steht noch nicht fest.
Sicher ist, dass eine Billigung des jugoslawischen Modells des Kommunismus durch China, durch Hua Kuo-Feng, enorme politische Bedeutung hätte.
Für Jugoslawien versteht sich aber noch mehr für den osteuropäischen Raum vielleicht und wohl auch für die kommunistischen Parteien Westeuropas.
Dass dabei das Ausmaß des Einflusses Moskaus beschnitten werden dürfte, liegt auf der Hand, meint Gustav Kaluba in einem Bericht aus Belgrad.
Die Schlussphase des Aufenthalts des UAQ-Offenks in Jugoslawien schiebt im Zeichen neuer, sehr massiver Drohungen Moskaus.
Bei der asiatischen Offensive des Lächelns am Balkan, wie die sowjetische Pravda schreibt, scheint manchen das Lachen vergangen zu sein.
Belgrad, aber auch Bukarest wird die Gastgeberrolle für Hua Kuo-Feng vorgehalten, der Misstrauen unter kommunistischen Ländern sehen würde.
Auf der Insel Brioni, wo Hua Kuo-Feng das Wochenende als Gast Titus verbrachte und die Zeit offensichtlich zwischen intensiven Beratungen und Erholung teilte, war der eisige politische Windtauch aus Moskau nicht so verspürbar.
Das ist nur ein Anfang, erklärte ein wohlgelaunter Hua Kuo-Feng,
bei der Bewertung des Verlaufs seines Besuches und der hier unterzeichneten ökonomischen Rahmenabkommen nach der Besichtigung des Schiffswerftes Ulyannik in Pula.
Unsere Beziehungen entwickeln sich seit dem Besuche Präsentitos vor einem Jahr in China dynamisch.
Wir wissen auch, dass die ökonomischen Beziehungen den politischen und den zwischen unseren Staaten und Parteien nachhinken, aber auch sie werden sich langfristig und stabil entwickeln, versprach der chinesische Parteichef den Direktoren und Vertretern des Arbeiterrates des Schiffsbaubetriebes.
Am Eingang zum Werftgelände erinnerte eine Tafel mit der Aufschrift »Die Betriebe den Arbeitern« daran, dass hier 1950 die Arbeiterräte Titus das Werk übernommen haben,
und so die spezifischen Formen des jugoslawischen Selbstverwaltungssozialismus zu entwickeln begannen.
Ein zuerst von Mao Zedong auf das schärfste verurteilte Experiment, an dem der Nachfolger Hua Kuo-Feng aber 28 Jahre später sichtlichem Gefallen zeigt.
Wie er überhaupt der weise Hua in Jugoslawien ein anderes Gesicht zeigt, als vor dem in Rumänien.
Ob nun im Sporthemd mit Titan der geringte Staatshaft Gallip
Die Förderküste ist das größte oder heute Vormittag in der weiten Arena des römischen Amphitheaters in Pula.
Vom Admiralsplatz vor dem Gebäude der Admiralität der K&K-Forte, das heute ähnlichen Zwecken eines jugoslawischen Marinekommandos dient, winkte Hua freundlich den vielen Urlaubern zu, die neugierig seine Abfahrt zur Insel Brioni verfolgten.
Dort trifft der chinesische Parteichef erneut mit seinem Gastgeber Tito zusammen und am Nachmittag noch einmal die kompletten Staats- und Parteidirigationen zur Abschlusssitzung dieses denkwürdigen Ereignisses.
Ob die ungemein intensiven, zahlreichen, unter verschiedenen Ebenen geführten Beratungen einen Niederschlag in einem gemeinsamen jugoslawisch-chinesischen Kommuniqué finden werden, ist noch immer offen.
Die taktischen Vorstellungen Belgrads und Pekings bewegen sich zwar in gleicher Richtung,
aber zumindest in unterschiedlichem Tempo.
Die Entwicklung ist vorgezeichnet, aber allzu viel Offenheit könnte diese noch behindern und das möchten weder Jugoslawien noch China.
So viel also von Gustav Kalupa über die Europa-Reise des chinesischen Partei- und Regierungschefs Hua Kuo-Feng.
Eine Reise, die in West und Ost gleichermaßen mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt worden ist.
Besonders empfindlich reagiert hat also Moskau.
Zuerst, als Hua in Rumänien war, da kritisierten die sowjetischen Medien den politischen Kurs Pekings noch relativ verhalten, aber die Sprache wurde immer schärfer.
Jetzt wirft Moskau dem chinesischen Nachbarn unverblümt vor,
auf internationale Spannungen hinzuarbeiten, einen Großmachtkurs zu verfolgen und alle Mittel einzusetzen, um die, wie es das sowjetische Politbüro wörtlich formulierte, um die Position der kommunistischen Gemeinschaft zu unterminieren.
Mehr darüber von Otto Hörmann aus der sowjetischen Hauptstadt.
Uwagor Fengs Balkanreise geht ihrem Ende entgegen, doch hier scheint erst jetzt klar zu werden, wie sehr man sich im Kreml durch den Aufenthalt des Chinesen in Bukarest und Belgrad
und die damit verbundene Publicity auf den Schlips getreten fühlt.
Am Anfang beschränkten sich die Medien auf kurze Protokollmeldungen, später ließ man dann andere reagieren und zitierte bloß, wie zum Beispiel die Bulgaren, oder man pickte sich passende Stellen aus westlichen Pressekommentaren.
Doch jetzt ist hier in der sowjetischen Hauptstadt eine regelrechte antikinesische Kommentarwelle losgetreten worden.
Und man ist keineswegs zimperlich und fantasielos, um die Chinesen anzuschwärzen.
Ein Gusto-Stückerl besonderer Art ist dabei der Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen an die Adresse der Chinesen.
Es wird da von einem Prozess gegen zehn Personen im Nordosten Chinas berichtet, die als Anhänger der Vierer-Bande gebrannt mag, aus sowjetischer Perspektive aber nichts anderes gewesen seien als Personen, die mit der herrschenden maoistischen Ordnung in China nicht einverstanden waren.
Solche Prozesse, so die sowjetische Seite, seien heute in China an der Tagesordnung und man könne sagen, dass massive Verletzungen grundlegender Menschenrechte und Freiheiten zum Alltag dort gehörten.
Der chinesische Werktätige habe keinerlei Rechte.
Wer sein Missfallen an der staatlichen Ordnung ausdrücke, werde öffentlich gedemütigt und werde in ein weit abgelegenes Gebiet oder ein Arbeitslager verbannt.
Und besonders zu leiden hätten dabei in China Wissenschaftler und Intellektuelle, beklagen die offiziellen sowjetischen Medien, die Zustände im ehemaligen Bruderland.
Derartige Vorwürfe an Peking sind in der Vergangenheit schon im Westen laut geworden und man hat dabei darauf hingewiesen, dass zwar die Sowjetunion im Zusammenhang der Menschenrechte kritisiert werde, dass China aber ungeschoren davonkomme.
Dies scheint sich Moskau nun zu eigen gemacht zu haben und hängt sich also an die Menschenrechtsstimmung in der öffentlichen Meinung des Westens an.
Vielleicht rechnet man mit der Schnelllebigkeit der modernen Welt, die womöglich schon vergessen haben könnte, dass in diesem Sommer in der UdSSR Regimekritiker vor Gericht standen und für mehrere Jahre hinter Gefängnismauern und in Arbeitslager oder Verbannungen geschickt wurden.
Ansonsten, abgesehen also von dieser Propagandakapriole, schlägt man in Sachen Hua Guo Feng immer in dieselbe Kerbe.
So hat das Politbüro, also die sowjetische Machtzentrale, die Gespräche Brezhnevs mit den Politikern der Verbündeten auf der Krim in diesem Sommer nachträglich gebilligt und dies öffentlich kundgetan.
Das Politbüro betont die ernste Bedrohung für den Frieden und den Sozialismus durch die chinesische Führung und der chinesische Vorwurf des Hegemoniestrebens wird wie üblich an die Absender zurückgegeben.
Des Weiteren gibt sich das Politbüro friedlich und unterstreicht sein Interesse an Zusammenarbeit, Abrüstung und Entspannung.
Weniger friedlich hatte ein Artikel in der Pravda kürzlich geklungen, der mit dem Wort Beobachter gezeichnet war, was bedeutet, dass er von ganz oben kam, und in diesem Artikel hieß es unverblümt, unter den gegenwärtigen Bedingungen würde ein Krieg für China unermessliche Verwüstung und Massensterben bedeuten.
Man hat in seinen Reaktionen auf die Reise Hoas hier in Moskau also alle Register gezogen.
Über die heftige sowjetische Kritik Moskaus am politischen Kurs Chinas berichtete Otto Hörmann aus der sowjetischen Hauptstadt.
Und jetzt um genau halb eins in den Nahen Osten.
Seit Wochen und Monaten vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über blutige Zwischenfälle im Libanon berichtet wird.
Das Land, das 1975-76 einen Bürgerkrieg mit schrecklichen Auswirkungen erlebt hat, scheint immer mehr hineinzugeraten in eine ständige Aufeinanderfolge von Mord, Terror und Vergeltung, aus der es keinen Ausweg gibt.
Seit Tagen ist von einer Massenflucht jener Christen die Rede, die noch einigen Besitz haben und den Libanon so schnell wie möglich verlassen wollen.
Die Visa-Abteilungen der westlichen Staaten in Beirut melden übereinstimmend einen noch nie dagewesenen Ansturm von libanesischen Christen.
Aber auch jene, die nicht genug Geld haben, um sich im Ausland eine neue Existenz aufzubauen, sie wollen nicht mehr bleiben in den Kampfgebieten.
Syrische Einheiten der panarabischen Friedenstruppe greifen immer wieder Stützpunkte der rechtsgerichteten Phalangisten an.
Auch heute wieder.
Und die Bevölkerung flieht in die Berge, berichtet Wolfgang Stock-Klausner aus Beirut.
Der Schwerpunkt der täglichen Auseinandersetzungen zwischen den syrischen Truppen und den christlichen Milizen im Libanon hat sich am Wochenende von der Hauptstadt Beirut in den Norden des Landes verlagert.
Im Gebiet um den Fischerhafen Batroun
der 40 Kilometer nördlich von Beirut liegt, haben die Syrer eine Offensive gegen mehrere christliche Dörfer eingeleitet, die sich in der Hand der Milizen befinden.
Nach Angaben des privaten christlichen Rundfunksenders in Beirut sollen bei den Gefechten bisher 20 syrische Soldaten und 65 libanesische Zivilisten ums Leben gekommen sein.
In den vergangenen drei Tagen haben tausende Bewohner das neue Kampfgebiet verlassen,
und sich tiefer ins christliche Hinterland zurückgezogen.
In den betroffenen Dörfern sind nur noch ein paar alte Leute zu finden und junge Milizsoldaten, die zur Verteidigung der Ortschaften entschlossen sind.
Die seit Anfang Juli andauernden Kampfhandlungen zwischen Syrern und Christen lassen das Heer der Flüchtlinge im Libanon weiter anschwellen.
Nach einigermaßen zuverlässigen Schätzungen mussten bisher rund 300.000
sind der Gesamtbevölkerung des Libanons.
Der Großteil der Flüchtlinge kommt aus der Hauptstadt Beirut.
Mehrere Viertel, die vor dem Ausbruch der Kämpfe nicht besiedelt waren, sind seit Wochen menschenleer.
Allein im Stadtteil Ashrafie haben etwa 200.000 Menschen gelebt.
Als die Syrer begannen, dieses Viertel mit Artillerie und Raketen zu beschießen, flüchtete die Zivilbevölkerung.
Ashrafie gleicht heute einer Geisterstadt.
Außer Hausmeistern und schwerbewaffneten Kämpfern ist dort niemand mehr zu finden.
Wer es sich finanziell leisten kann, der ist ins Ausland gegangen und wartet dort die weitere Entwicklung im Libanon ab.
Die Mehrheit der Bevölkerung ist dazu verurteilt, im Land zu bleiben.
Die meisten Christen sind in Christenstädten nördlich von Beirut oder in das gebirgige Hinterland geflüchtet.
Das Schicksal der 300.000 Vertriebenen im Libanon ist sicherlich tragisch.
Von staatlicher Seite können Sie auf keinen Fall mit Unterstützung rechnen.
Eine Regierung besteht mehr oder weniger nur auf dem Papier und Ihre Behörden haben sich im Bürgerkrieg in Luft aufgelöst.
Trotzdem hält sich das Elend der Flüchtlinge in Grenzen.
Die private Hilfe funktioniert nämlich weit besser als die staatliche.
Um das zu verstehen, muss man die sozialen Hintergründe in diesem Land kennen.
Die familiären Beziehungen sind im Orient weit enger als in Europa.
Jeder Libanese hat eine zahlenmäßige Verwandtschaft, über die man sich nur wundern kann.
Diese Sippen halten zusammen wie Pits und Schwefel.
Deshalb sind Flüchtlinge, die in Notunterkünften oder gar in freien Hausen müssen, nur selten zu finden.
Man rückt eben ein bisschen zusammen und dann ist für alle Platz.
Wenn das Geld einer Flüchtlingsfamilie zur Neige geht, dann gibt es zahlreiche Onkel und Tanten, die mit ihren Ersparnissen aushelfen.
Auch die christlichen Kirchen helfen den Flüchtlingen so gut es geht.
Die Klöster haben tausende Familien aufgenommen, die sonst keine Bleibe finden konnten.
Die Flüchtlinge werden aus der Klosterküche verpflegt.
Ihre Gegenleistung ist die Mithilfe bei der Arbeit auf den Obstplantagen und Feldern.
So paradox es klingt,
Aber manche Flüchtlinge betrachten ihr gegenwärtiges Dasein als eine Art Urlaub.
Selbstverständlich gibt es auch die tragischen Fälle.
Tausende Familien leben ohne ein richtiges Dach über dem Kopf und sie fürchten sich vor dem Regen, der in knapp zwei Monaten kommen wird.
Sie fristen ihr Leben von Almosen und Bettelei.
Im Libanon war man schon immer an große Gegensätze zwischen arm und reich gewohnt.
Jetzt sind sie krasser als je zuvor.
So haben sich einige Flüchtlingsfamilien unter den Ruinen einer römischen Brücke einquartiert, wo sie am Hungertuch nagen.
Wenige hundert Meter davon entfernt befindet sich das pompöse Spielcasino, wo Nacht für Nacht Millionen Schilling umgesetzt werden.
Seine Besucher berühren Krieg und Elend im Libanon überhaupt nicht.
Im Kino des Casinos läuft seit heute ein Kriegsfilm.
Er heißt »Die größte Schlacht«.
Massenflucht der Christen aus den Kampfgebieten des Libanons.
Wir hörten Wolfgang Stockklausner aus Beirut.
Nach Monaten von Regierungskrisen und innenpolitischen Erschütterungen hat Portugal wieder einen neuen Regierungschef, den Wirtschaftsfachmann Nobre da Costa.
Er tritt mit einem Kabinett an, das sich bis auf zwei Ausnahmen aus Wirtschaftsmanagern der Aufsichtsräte der größten Industriekonzerne Portugals zusammensetzt.
Der neue Ministerpräsident hat gestern, 24 Stunden vor seinem Amtsantritt, Grundsätze seiner Politik umrissen.
Kurz in Stichworten, Präsident Janisch habe ihm bei der Regierungsbildung freie Hand gelassen.
Er sei keineswegs eine Marionette des Präsidenten.
Er, Nobretta Costa, sei sich bewusst, dass seine Regierung nur ein Übergangskabinett sein werde, von dem er allerdings zuversichtlich hoffe, dass es zumindest ein halbes Jahr im Amt bleiben werde.
Und der Schwerpunkt der neuen portugiesischen Regierung, die Wirtschaft.
Nobre da Costa will das Vertrauen der Unternehmer und des Auslandes gewinnen.
Er bietet sich außerdem als Schiedsrichter in der umstrittenen Landreform an, an dem das frühere Kabinett Suárez gescheitert ist.
Einzelherrten von Robert Gerhardt aus Lissabon.
Für Ingenieur Nobre da Costa ist heute ein großer Ehrentag.
Er wird in Lissabon offiziell vom Präsidenten der Portugiesischen Republik zum Premier ernannt.
Und morgen ist dann die Vereidigung seines aus 15 Ministern bestehenden Kabinetts vorgesehen.
Die inzwischen über fünf Wochen dauernde Regierungskrise könnte damit zum Ende kommen.
Zehn Tage bleiben jetzt bis zur Vorlage des Programms im Parlament.
Der 55-jährige parteilose Norbert da Costa, ein Wirtschaftsmanager, hat sich ein Kabinett zusammengesucht, das zur Hälfte aus Ingenieuren und zum Teil aus Professoren besteht, die früher alle irgendwelche Aufsichtsratsfunktionen in der Petroleum-Industrie bei Banken oder im Schiffsbau hatten.
Nur zwei Minister sind Militär.
der für innere Angelegenheiten und wieder Oberst Firmino Miguel im Verteidigungsressort, das er schon unter Suárez inne hatte.
Der 46-jährige Offizier galt auch als Kandidat für den Posten des Premiers.
Doch Firmino Miguel lehnte ab, wahrscheinlich auch deshalb, da er dieses jetzt gebildete Kabinett als ein Kabinett auf Abruf betrachtet.
Von Seiten der Sozialdemokraten und auch von den Christdemokraten kommen schon Kritik und Bedenken.
Für sie stehen mindestens zehn der Minister den Sozialisten oder sogar den Kommunisten nahe.
Einige von ihnen, wie auch Nobelda Costa, besetzten in den zwei Regierungen von Suárez oder in den sechs provisorischen schon leitende Positionen.
Von rechts kommt besonders Kritik gegen die Ressorts Arbeit, Soziales und Außenpolitik.
Die Amtsinhaber werden eindeutig als Männer der Linken angesehen und mit großen Vorbehalten betrachtet.
Nobel da Costa, ab heute nicht mehr nur designierter Premier Portugals, hatte schon zu Beginn seiner schwierigen Regierungsbildung erklärt, dass sich sein Kabinett nur wenig von dem seines Vorgängers Suárez unterscheiden werde.
Die Erziehungs- und Agrarpolitik sollen beispielsweise auf sozialistischer Linie fortgesetzt werden.
Besonders die bisher heftig umstrittene Landreform soll so weitergehen wie bisher.
nur Produktion und Produktivität seien zu steigern.
Der ehrgeizige Norbert da Costa bemüht sich mit seinem parteilosen Kabinett, dass der Führungsmannschaft eines großen Industriebetriebes gleicht, zumindest die wohlwollende Neutralität der Sozialisten sowie die der Kommunisten zu erhalten.
Sollte es etwa um den 10.
September zur Abstimmung über sein Programm im Parlament kommen,
will er deren Veto vermeiden.
Doch die Sozialisten von Suárez haben ihr Ja-Wort noch nicht gegeben.
Von ihnen hängt es vor allem ab, ob die Regierung schon am Tag der Premiere im Parlament gestürzt wird.
Norben da Costa und sein Kabinett bleiben dazu verurteilt, eine Regierung auf Abruf zu sein.
Von Präsident General Janusz wurde schon erklärt, wenn da Costa scheitert, wird er einen anderen Premier berufen.
Die Militärs jedenfalls wollen in Portugal nicht an die Macht.
Die Parteien sollen allein die Krise lösen.
Und nach diesem Korrespondentenbericht aus Portugal zurück in der ausführlicheren Berichterstattung nach Österreich, denn mit Teheran haben wir bis jetzt leider keine Verbindung erhalten.
In und um Lienz beginnen am kommenden Donnerstag, am 31.
August, militärische Übungen besonderer Art.
Auf Bezirksebene wird erstmalig in ganz Österreich das Zusammenwirken aller Komponenten der umfassenden Landesverteidigung geübt.
Diese umfassende Landesverteidigung ist nach einem Dreiparteienbeschluss seit 9.
Juni 1975 verfassungsmäßig verankert.
Es sollen also geübt werden, wie weit der militärische Bereich der Landesverteidigung mit dem zivilen und mit dem geistigen am besten koordiniert werden kann.
Die Erkenntnisse aus der für acht Tage anberaumten Übung sollen dann in bundesweite Empfehlungen umgearbeitet werden.
Mit dem Bezirkshauptmann von Lienz, Hofrat Ottmar Doblander, und dem Leiter und Koordinator der umfassenden Landesverteidigung, Ministerialrat Rudolf Bayer, spricht Leopold Esterle.
Herr Hofrat Dr. Otmar Doblander, Sie sind der Bezirkshauptmann von Lienz.
Lienz wird in den nächsten vier, fünf Tagen im Mittelpunkt einer Übung stehen, die den derzeitigen Stand der umfassenden Landesverteidigung in Österreich klar und deutlich machen soll.
Was wird geübt, wie ist die Ausgangslage und welche Teile der
Einsatzmöglichkeiten werden Sie heranziehen für diese Übung.
Eine krisenhafte Entwicklung in einem Nachbarstaat zwingt eben die Bezirkshauptmannschaft als die staatliche Behörde erster Instanz vorbeugende Maßnahmen zu setzen.
Das beginnt mit einem Grenzsicherungseinsatz, den die Behörde mit Hilfe des Bundesheeres zu absolvieren gedenkt, da ihr die zur Verfügung stehenden Exekutivorgane hierfür nicht ausreichen.
Ich werde also hier das Bundesheer im Sinne der Bestimmungen der Verfassung und des Wehrgesetzes um Assistenz ersuchen.
Darüber hinaus üben wir vor allem auch den Objektschutz.
Wir haben hier auch das Bundesheer mit der Exekutive eingesetzt und werden hier besonders gefährdete Objekte dieser Übung zugrunde legen.
Und hier werden sich auch Dinge ereignen, die dann das Einschreiten der Behörde und auch der Exekutive erfordern.
Darüber hinaus wollten wir bei dieser Übung die Koordination zwischen der zivilen Behörde, der Exekutive, dem eingesetzten Bundesheer neuerlich durchproben.
Es werden auch Katastrophenfälle
angenommen werden, wo vor allem die zivile Behörde mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln eingreifen wird.
Ich denke hier an die Feuerwehr, an das Rote Kreuz, an die Sanitätsdienste, die bestehen auf Gemeindeebene.
Es wird der Sprengelarzt genauso tätig werden wie darüber hinaus dann auch unser Bezirkskrankenhaus, wo erstmals in Österreich auch ein Katastrophenplan
erstellt wird und hier diese Übung auch dazu dienen soll.
Herr Minister Alottaier, dass man nun auf Bezirksebene einmal wirklich eine Krisensituation in allen Teilbereichen der ULV, also der umfassenden Landesverteidigung durchübt, bedeutet das, dass es auf Bundes- und Landesebene derzeit noch nicht klappt.
Nein, gerade umgekehrt.
Wir vermeinen, dass das Krisenmanagement auf der Bundesebene die Bundesregierung wahrzunehmen hat.
Hierfür hat sie ein Stabsorgan, ein technisches.
Das ist der Fachstab der umfassenden Landesverteidigung, dessen Aufgabe es auch war, die Bestandsaufnahme der OLV im Jahre 1975 abzuschließen.
Und es war auch seine Aufgabe, den Landesverteidigungsplanentwurf ein
Also die technischen Voraussetzungen, glaube ich, sind hier sehr gut gelungen.
Auf der Landesebene haben wir die Landeskoordinationsausschüsse, die Beratungsorgane der Landeshauptleute sind und hier sehen wir, dass in den Ländern vermehrt Vorsorgen für die umfassende Landesverteidigung nun getroffen werden.
Bedeutet, dass das in den vier Jahren, die sie die Leitung der Koordination ULV innehaben, bis jetzt quasi der Papierkrieg erledigt wurde, das bis jetzt theorisiert wurde und dass man jetzt hergeht und versucht, das in der Praxis einmal darzustellen und zu üben, wobei natürlich dabei inkludiert ist, dass man jetzt erst auf die Fehler und die Mängel erst richtig draufkommt.
Die Entwicklung in der umfassenden Landesverteidigung ist nicht auf die vier Jahre zu beschränken.
Die Entwicklung der umfassenden Landesverteidigung vollzieht sich seit 1962.
Neben dem Theoretisieren, ich würde es als ein Konkretisieren nennen,
bewegen sich automatisch in allen Bereichen die Vorsorgen.
Sei es im Warn- und Alarmierungssystem oder sehen Sie nur die Entwicklung in der militärischen Landesverteidigung mit ihrer neuen Konzeption, die durch sehr wohl, und das haben Meinungsforschungen deutlich ergeben, von der Masse unserer Bevölkerung bejaht wird.
Und im wirtschaftlichen Bereich glauben wir auch, dass durch die Maßnahmen, die in der Nationalökonomie des Staates
gesetzt werden, die Grundvoraussetzungen immer weiter vervollkommenen können in die Richtung.
Daher Papierkrieg nein, Fortentwicklung ja.
Vielen Dank für das Gespräch.
Gesprächspartner von Leopold Esterle waren Ministerialrat Rudolf Baier und der Bezirkshauptmann von Lienz, Hofrat Otmar Doblander.
Und nun zur Kulturberichterstattung.
In der österreichischen Galerie im Oberen Belvedere in Wien wird morgen eine Ausstellung eröffnet, die dem österreichischen Maler Rudolf Riebards gewidmet ist, der von 1848 bis 1904 gelebt hat.
Mit Dr. Gerbert Frodel, dem Organisator der von Dr. Martina Haier wissenschaftlich betreuten Ausstellung, führt Konrad Zobel das folgende Gespräch.
Herr Dr. Frodel, den Namen Rudolf Riepaz findet man kaum in Künstlerlexika.
Handelt es sich hier also in erster Linie um eine historische Ausgrabungsangelegenheit oder hat diese Ausstellung auch einen allgemeinen künstlerischen Wert?
Die Ausstellung hat selbstverständlich einen allgemeinen künstlerischen Wert und eine Ausgrabung ist der Name Riebaerts nicht.
Vielleicht ist es so, dass man ihn in das Bewusstsein des großen Publikums bringen muss, das ist schon richtig.
Er hat aber seit seinen Lebzeiten einen festen Liebhaberkreis, wenn man so sagen will.
Und auch heute gibt es sehr viele Menschen, die Bilder von Riebaerts besitzen und sie sehr schätzen.
In einer Ankündigung wird Riebaerts als Maler des österreichischen Stimmungsimpressionismus charakterisiert.
Besteht hier ein Zusammenhang zum französischen Impressionismus?
Ja und nein, eher nein, denn unter französischen Impressionismus versteht man grob gesagt die Malerei eines Monet, eines Renoir und so weiter.
Mit dieser Malerei hat das natürlich nichts zu tun, wie überhaupt die ganze österreichische Malerei dieser Zeit mit dem
französischen Impressionismus nichts zu tun hat.
Die österreichische Variante des Impressionismus ist etwas sehr Spezielles.
Eine Malerei, die, wie eben der Name Stimmungsimpressionismus bezeichnet, sehr stimmungsbezogen ist, die versucht Stimmungen, die eine Landschaft bietet, bei verschiedenen Wetter, zu verschiedenen Tageszeiten und so weiter einzufangen und dann dem Beschauer weiterzugeben.
Wie viele Werke sind in dieser Ausstellung zu sehen, beziehungsweise welche Themen überwiegen dabei?
Es sind 50 Ölbilder ausgestellt, einige wenige Zeichnungen, denn Ribert war kein großer und begeisterter Zeichner.
Es überwiegen Landschaftsbilder, Landschaften aus Nordfrankreich, aus Holland.
Ribas war ja viele Jahre lang in Paris.
Nicht viele österreichische Künstler waren zu dieser Zeit dort.
Das war für die österreichische Malerei eigentlich eher unüblich.
Und dann gibt es auch eine Reihe, einige Blumenstücke und Früchtestücke.
Denn Rieberz war seit 1892 Professor für Blumenmalerei an der Wiener Kunstgewerbeschule.
Wäre es falsch, Rieberz einen Epigonen zu nennen?
Ja, das wäre falsch, denn den Rieberts hat sich die Einflüsse geholt, Eindrücke geholt, vom französischen Vorimpressionismus etwa, von Camille Corot, dann von der Schule von Den Haag in Holland,
und hat daraus etwas sehr Persönliches, Neues geschaffen.
Und Sie können das an den Bildern, die ausgestellt sind, sehen.
Das sind sehr eigenständige, sehr persönliche Leistungen, die eigentlich unverwechselbar sind.
Ab morgen also eine Riebats-Ausstellung in der österreichischen Galerie im Oberen Belvedere in Wien.
Das Innenleben heißt der jüngste Roman des bekannten italienischen Schriftstellers Alberto Moravia, der im Übrigen im November 71 Jahre alt wird.
Wie seine früheren Hauptwerke, Die Gleichgültigen, Gefährliches Spiel, Der Konformist und Adriana, ist auch dieser Roman gekennzeichnet durch unverhüllten Realismus, Kritik an den Sitten des reichen Bürgertums sowie durch psychologische Intensität.
Was ihm zusätzliche Aufmerksamkeit sichern wird, ist das Thema, wie wird ein junger Mensch zum Terroristen?
Hören Sie Näheres von Rolf Gallus aus Rom.
In seinem neuen Roman La vita interiore, das Innenleben, zeichnet Alberto Moravia die Metamorphose einer jungen, adoptierten Bürgertochter Desideria, uneheliches Kind einer obskuren Prostituierten, vom im Luxus lebenden, verwöhnten Mädchen
zur potenziellen Anhängerin eines desperaten Terroristenvereins, dessen Ursprung und spezifische Ideologie lässt der Autor freilich im Dunkeln, es sei denn lediglich mit Andeutungen auf seine vage, utopische Zielsetzung der totalen Revolution.
Diesen düsteren Drang nach völliger Vernichtung der bürgerlichen Gesellschaft scheint sich Desideria am Ende definitiv zu verschreiben.
allerdings nicht ohne vorher ihren Inspirator, dessen Opfer durch brutale Vergewaltigung sie geworden war, mit einem Pistolenschuss kaltblütig getötet zu haben.
Allein dieser weite Bogen sowohl in Darstellung und Entwicklung wie auch über Personendaten und Etappen, zum Beispiel von der Komfortwohnung zum schmutzig elenden Terroristenquartier, verdeutlicht das brisante Beziehungs- und hochgeladene Spannungsfeld,
Indias Moravias Romanhandlung eingebettet ist.
Sie spielt übrigens ausschließlich in Rom.
Dabei bedient sich der Schriftsteller einer ungewöhnlichen Form der Schilderung auf zwei verschiedenen, sich integrierenden Ebenen.
Des offenen, freien Geständnisses auf der einen Seite, des wechselseitigen Forderns und Befragens einer abstrakten Stimme auf der anderen, letztere in der Absicht Moravias wohl eine Art von aktivem Gewissen der Romanheldin.
daher der Titel des Buches Das Innenleben.
Mit anderen Worten, La vita interiore ist das umfassende Bekenntnis der Protagonistin dem Autor gegenüber, im Wesentlichen also ein psychologischer Roman, der jedoch in dem Eigengeständnis der Zentralfigur eines konkreten Handlungsablaufs nicht entbehrt.
Desideria gesteht freimütig ihre Auflehnung gegen die Adoptivmutter Viola und ihr Milieu,
ihren Ekel vor den sie umgebenden Parvenus, Giorgio, Tiberi, Erastretto und anderen, allesamt korruptionsverdächtige Geschäftemacher, skrupellose Profitjäger, perverse Verführer.
Schließlich ihre wilde Rebellion gegen die ganze Gesellschaftsschicht und Klasse, in der zu leben sie gezwungen ist.
Denn auch ein Versuch Desiderias, zurück zu ihrer unklaren Herkunft zu finden,
indem sie sich in einem Privatbordell prostituieren will, scheitert letztlich.
In ihrer destruktiven Manie, zwischen den beiden Extremen hin und her geworfen, hilflos schwankend, bleibt Desideria zum Schluss kein anderer Ausweg als die Suche nach dem Untergrund.
von ihrer inneren Stimme ständig begleitet, gedrängt und angetrieben, scheut sie dabei nicht vor einem Mordversuch an ihrer Pseudomutter, wie sie sie nennt, und vor dem Mord an ihrem rohen, ropfschlechtigen Verderber zurück, und doch sollte dieser, der geheimnisvolle Emissär einer phantomatischen Revolutzergruppe, sie, Desideria, in die Arme des erträumten, gewaltsamen Umsturzes führen.
Selbst die Stimme schweigt in dem dramatischen Schlusskapitel des Romans, während der Autor zu Desideria angstvoll sagt, warte doch, du kannst nicht einfach so weggehen.
Sie entgegnet aber, deine Einbildungskraft hat mich verbraucht, vernichtet.
Ich existiere nur noch in deiner Schilderung, als Spur, als Figur.
Moravia spart in seinem Roman unter anderem nicht mit den morbidesten sexuellen Abweichungen, von denen sämtliche Gestalten so oder so befallen sind, zudem alles mit ausführlicher Schlüpflichkeit beschrieben.
Von Natalia Ginzburg in einem Corriere della Sera Interview nach den Gründen gefragt, antwortete der Schriftsteller, einst war die Geschlechtlichkeit reine Wolllust.
Heutzutage aber, meinte Moravia, ist die Sexualität ein Instrument der Kommunikation.
Sie zu beschreiben, bedeutet nicht anderes als die Kommunikationsmittel, die wir nun einmal besitzen, einfach aufzuzeigen.
Vor der finster schalen Atmosphäre Moravias, lediglich in Form und Inhalt aktualisiert, breitet sich auch in diesem seinem Opus hoffnungslose Gaine de Lire.
Und von dieser Romanbesprechung von Rolf Gallus aus Rom, viereinhalb Minuten vor 13 Uhr, zurück zur Tagesaktualität.
Sie hören eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse.
Österreich.
Handelsminister Staribacher sagte zur Entwicklung des sommerfremden Verkehrs, die Übernachtungszahlen vom Juli seien zwar um dreieinhalb Prozent niedriger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres, jedoch etwas besser als ursprünglich erwartet.
Die gesamte Jahresbilanz dürfte gut ausfallen, da sich ein Trend zum Winterurlaub abzeichnet, sagte Minister Staribacher.
Er räumte ein, dass zwar immer weniger Touristen im Sommer nach Österreich kämen, dass jedoch immer mehr Geld für bessere Servicequalität ausgegeben würde.
In Alpbach finden heute und morgen Wirtschaftsgespräche statt, die unter dem Generalthema die Grenzen der Verschuldung stehen.
Finanzminister Androsch sagte in seinem Eröffnungsvortrag unter anderem, für den Staat ergebe sich die Verpflichtung, die öffentliche Verschuldung verantwortungsbewusst einzusetzen.
Mit einer pro Kopf Verschuldung von etwa 22.000 Schilling liegt Österreich nach den Worten des Finanzministers international im unteren Mittelfeld.
Der Präsident der Vereinigung Österreichischer Industrieller, Igler, sagte in Alpbach, die Sanierung des Staatshaushaltes und der Zahlungsbilanz müsse auf vier Säulen stehen.
Auf der Steuer, der Einkommens-, der Fiskal- und der Währungspolitik.
Am kommenden Donnerstag beginnt im Raum von Osttirol eine Bundesheerübung, bei der unter anderem das Zusammenwirken ziviler und militärischer Dienststellen erprobt werden soll.
Das Manöver trägt die Bezeichnung Enzian 78.
Unter anderem soll ein Richtlinienkatalog zum weiteren Ausbau der umfassenden Landesverteidigung erstellt werden.
Spanien.
In drei Städten ereigneten sich heute Anschläge auf Angehörige der Guardia Civil und auf Polizisten.
Zwei Zivilgardisten wurden erschossen, ein dritter verletzt.
Nach anderen Meldungen kamen sogar drei Personen ums Leben.
Von den Tätern fehlt jede Spur, auch über die Motive der Morde herrscht derzeit Unklarheit.
Vatikan.
Papst Johannes Paul I. hat auf personelle Umbesetzungen in der Kurie verzichtet und die Leiter der Kurienkongregationen sowie den vatikanischen Staatssekretär Kardinal Villot im Amt bestätigt.
Weiters hat der Heilige Vater angedeutet, dass er in Hinkunft auf einen Teil der prunkvollen Zeremonien des Vatikans verzichten will.
Iran.
Einen Tag nach der Regierungsneubildung in Teheran hat sich heute eine neue Partei vorgestellt.
Sie wurde vom Chef einer privaten Nachrichtenagentur gegründet.
Die Hauptforderungspunkte der neuen Partei lauten Abschaffung der Militärgerichte, Freilassung aller politischen Gefangenen und die Rückkehr der im Exil lebenden Iraner.
Jugoslawien.
Auf der Adria-Insel Brioni beenden heute der chinesische Parteivorsitzende Hua Kuo-Feng und Staats- und Parteichef Tito mehrtägige politische Gespräche.
Morgen wird Hua Kuo-Feng zu einem zweitägigen Besuch im Iran erwartet.
Portugal.
Der designierte Ministerpräsident Nobre da Costa hat in einem Interview erklärt, er werde die Politik der scheidenden sozialistischen Regierung mit einigen Änderungen fortführen.
In der Frage der Agrarreform will Nobre da Costa nach eigenen Angaben die Rolle eines Schiedsrichters übernehmen.
Weiters plant er für die nächste Zukunft eine Reise nach Südportugal, wo das Agrargesetz zuerst zur Anwendung gekommen ist.
Frankreich.
Die Lage im westeuropäischen Flugverkehr hat sich durch den anhaltenden Bummelstreik der französischen Fluglotsen heute wieder verschärft.
Von verschiedenen französischen Flughäfen werden Verspätungen von fast fünf Stunden gemeldet.
Die Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly sind von dem Dienst nach Vorschrift weniger betroffen.
Schwer in Mitleidenschaft gezogen ist dagegen der spanische Flugverkehr, vor allem die Charterflüge.
Eine Stunde Mittagsinformation ist zu Ende, verehrte Zuhörer.
Weitere Korrespondentenberichte hören Sie im Abendjournal ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.