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KI-generiertes Transkript
Hier ist also wieder der aktuelle Dienst.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren.
Bei 60 Minuten Informations- und Mittagsstunde begrüßt Sie Adolf Poindl im Namen von Redaktion und Technik.
Schulbeginn in den östlichen Bundesländern Österreichs, das ruft natürlich Unterrichtsminister Sinowatz auf den Plan und wir hören seine Stellungnahme zu den offenen Schulproblemen.
Die ÖVP-Steiermark hat den Wahlkampf mit Vorwahlen begonnen.
Handelsminister Staribacher greift die Frage auf, ob die Kleinkraftwerke nun tatsächlich eine Fehlinvestition sind oder doch eine Alternative.
Und für die Kommentatoren in den österreichischen Zeitungen gibt es heute nur ein Thema.
Das von einer holländischen Zeitung abgedruckte Kreisky-Interview über Israel.
Das also haben wir heute Mittag an Beiträgen aus dem Inland geplant.
Dazu kommen Berichte von Auslandskorrespondenten und zwar zu den Themen die Folgen und Auswirkungen des schweren Erdbebens in Süddeutschland, der Beginn des Jahreskongresses des britischen Gewerkschafts-Dachverbandes und Camp David, Schauplatz des vielfach schon jetzt als historisch bezeichneten Nahosttreffens Kater Begin Sadat.
Die Kulturredaktion führt uns heute Mittag in die Ausstellung »Stifter als Maler«, die in Linz anlässlich des Bruckner-Festes veranstaltet wird.
Und sie befasst sich ferner mit der Studiobühne »Villach«, die nun bereits zehn Jahre lang besteht.
Das also wäre heute Mittag unser Programm.
Erster Punkt, wie immer, die Nachrichten.
Gesprochen von Günther Bahr, verantwortlicher Chef vom Dienst, ist jetzt Fedor Holi.
Österreich.
Zum Auftakt der politischen Herbstarbeit hält die Regierung morgen und Mittwoch eine Klausurtagung ab, an der neben den Kabinettsmitgliedern auch das erweiterte Präsidium der SPÖ und die sozialistischen Mitglieder des Gewerkschaftspräsidiums teilnehmen werden.
Die Arbeitstagung soll dazu dienen, die bereits vorbereitete politische Herbstarbeit zu diskutieren, wobei wirtschaftspolitische Fragen im Vordergrund stehen.
Seitens der Oppositionsparteien und der Wirtschaft wurden in den vergangenen Tagen wiederholt Forderungen an die Klausurtagung erhoben.
Eine Sanierung des Budgets sollte nach Ansicht der Wirtschaft über die Ausgabenseite durchgeführt werden.
Ägypten, USA
Ein Scheitern des morgen beginnenden Dreier-Gipfeltreffens in Camp David könnte nach Ansicht von Präsident Sadat eine Lösung des Nahostkonfliktes endlos verzögern.
In einem Interview für die halbamtliche Zeitung Al-Ahram hat Sadat erklärt, die Gespräche mit Carter und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin würden das Schicksal der Nahostregion für viele kommende Generationen bestimmen.
Er selbst, so der ägyptische Präsident, sehe in dem Treffen einen Wendepunkt in der Geschichte des Nahen Ostens.
Sadat reist heute in die USA ab.
Er wird in Paris Zwischenstation machen, wo er nach einer Meldung der ägyptischen Nachrichtenagentur MENA dem französischen Präsidenten Giscard d'Estaing seine Vorstellungen über einen dauerhaften Nahostfrieden darlegen will.
Der israelische Regierungschef Begin ist bereits gestern in New York eingetroffen.
Bei seiner Ankunft unterstrich Begin vor Journalisten den Wunsch seines Landes nach einem erfolgreichen Abschluss der Gipfelkonferenz.
Israel Nach dem Protest des Jerusalemer Außenministeriums beim österreichischen Geschäftsträger über Bundeskanzler Kreiskis Äußerungen zu Israel haben nun auch die israelischen Jungsozialisten ihr Befremden über die Ansichten des Bundeskanzlers zum Ausdruck gebracht.
Die jungen Mitglieder der Arbeiterpartei haben von ihrem Parteiführer Peres verlangt, alle Beziehungen zu Kreisky abzubrechen und sich aus der sozialistischen Internationale zurückzuziehen, solange Kreisky den Vorsitz über die Nahostkommission führe.
Peres hat dazu erklärt, er wolle zunächst abwarten, bis er den genauen Wortlaut des umstrittenen Kreisky-Interviews aus der niederländischen Zeitung Trau kenne.
Die Äußerungen des Kanzlers erschienen ihm jedoch bereits jetzt als schwerwiegend und abstoßend.
Nach Meinung des israelischen Oppositionsführers könne Kreisky künftig keine Vermittlerrolle mehr im Nahostkonflikt übernehmen, sollte er sich tatsächlich feindselig gegenüber dem jüdischen Staat geäußert haben.
Japan Im Zusammenhang mit der morgen beginnenden zweiwöchigen Reise des japanischen Regierungschefs Fukuda in den Nahen Osten und nach Saudi-Arabien haben die japanischen Sicherheitsdienste verstärkte Sicherheitsvorkehrungen gegen eventuelle Terroraktionen getroffen.
Schon in der vergangenen Woche wurden in Regierungskreisen Befürchtungen geäußert, japanische Untergrundorganisationen könnten anlässlich dieser Reise Fukudas Terroraktionen planen.
Prompt hat heute die ultrarechte japanische Arbeiter- und Bauernpartei in einem Brief dem israelischen Ministerpräsidenten Begin gedroht.
Diese Gruppe fordert die Freilassung des Terroristen Okamoto, der zusammen mit zwei Komplizen im Mai 1972 ein Blutbad auf dem Flughafen von Tel Aviv angerichtet hatte.
Die radikale Organisation will dabei bis zu einer nuklearen Erpressung gehen.
Eine Abschrift des Drohbriefes wurde heute dem Büro der Nachrichtenagentur Agence France-Presse in Tokio übermittelt.
Bundesrepublik Deutschland Die Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten nach dem schweren Erdbeben in Baden-Württemberg, bei dem gestern 25 Menschen verletzt wurden, dauerten am Vormittag an.
In Albstadt, dem Zentrum der Erdstöße, haben die Schüler wegen der Einsturzgefahr in den Schulgebäuden frei bekommen.
Auch in vielen Industriebetrieben ruht noch die Arbeit.
Die entstandenen Sachschäden sind noch nicht in vollem Umfang abzuschätzen.
Etwa 100 Obdachlose haben die vergangene Nacht in Zeltern verbracht.
Der erste schwere Erdstoß hatte sich gestern früh kurz nach 6 Uhr ereignet und die Stärke von 5,4 auf der internationalen Richterskala erreicht.
Deutsche Demokratische Republik.
In der DDR soll in Zukunft der Energieverbrauch noch stärker gedrosselt werden.
Wie ein Ostberliner Wirtschaftsblatt schreibt, haben die Regierung des Landes und die Parteiführung die Schaffung eines einheitlichen und rationellen Energiekonzeptes in Auftrag gegeben.
Unter anderem müssen den Beschlüssen zufolge etwa 1700 Betriebe, die 95 Prozent der Gebrauchsenergie der Wirtschaft in Anspruch nehmen, ab dem kommenden Jahr monatlich über ihren Energieverbrauch Rechenschaft ablegen.
Außerdem sollen Energiekommissionen dafür sorgen, dass in der bevorstehenden Heizperiode die festgelegten Raumtemperaturen eingehalten werden.
Großbritannien Im südenglischen Badeort Brighton hat heute der Jahreskongress des britischen Gewerkschaftsdachverbandes TUC begonnen.
Höhepunkt der einwöchigen Konferenz wird die für morgen erwartete Rede von Premierminister Callaghan sein.
Beobachter rechnen damit, dass der Regierungschef dabei Hinweise auf die für Oktober geplanten Unterhauswahlen geben wird.
Die 1000 Delegierten, die nahezu 12 Millionen Arbeitnehmer und mehr als 100 Gewerkschaften vertreten, werden voraussichtlich ihre Unterstützung für die Labour-Regierung bekräftigen.
Zugleich haben jedoch mehrere Gewerkschaftsorganisationen ihren Widerstand gegen die Regierungsverordnung über eine höchstens fünfprozentige Lohnerhöhung pro Jahr angekündigt.
USA
Präsident Carter lehnt Lohn- und Preiskontrollen zur Eindämmung der Inflation weiterhin ab.
In einem Interview hat der Präsident jedoch zu verstehen gegeben, dass die Mehrheit der Amerikaner solche Maßnahmen befürworten würde.
Wie Carter erklärte, würde er nur dann auf Lohn- und Preiskontrollen zurückgreifen, wenn sich die USA in einem ernsten Notstand oder in einer Krise befänden.
Die amerikanische Inflationsrate ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits auf mehr als 10% gestiegen.
Für das gesamte Jahr 1978 wird mit einer Preissteigerungsrate von mehr als 8% gerechnet.
Der Vorsitzende des amerikanischen Gewerkschaftsverbandes AFL-CIO, Meaney, hat heute die Unternehmer dazu aufgefordert, einen Beitrag im Kampf gegen die Inflation zu leisten.
Bisher seien stets nur die Arbeiter aufgerufen gewesen, etwas gegen die Inflation zu tun, erklärte Meaney in einer Rundfunkansprache zum amerikanischen Tag der Arbeit.
Es gehe nicht an, erklärte der Gewerkschaftsführer, dass der Arbeiter der einzige bleibe, der Opfer bringt.
Libanon
In drei vorwiegend von Christen bewohnten Stadtvierteln von Beirut kam es in der Nacht auf heute zwischen christlichen Milizen und syrischen Soldaten erneut zu schweren Gefechten.
Die jüngsten Gefechte, bei denen sieben Menschen ums Leben gekommen und 13 verwundet worden sein sollen, sind ein Bruch des Waffenstillstandes, zu dem sich beide Parteien für die Dauer der Abwesenheit von Staatspräsident Sarkis verpflichtet haben.
Sarkis nahm gestern in Rom an den Feierlichkeiten zur Amtseinführung von Papst Johannes Paul I. teil.
Beide Seiten beschuldigen einander, die Kämpfe provoziert zu haben.
Nach offiziellen Angaben sind seit Anfang Juli dieses Jahres bei Kämpfen in Beirut und im Norden des Landes mehr als 325 Menschen ums Leben gekommen.
Mit neuen Angriffen gegen Vietnam hat China heute den propagandistischen Krieg zwischen den beiden Ländern fortgesetzt.
China wirft den Machthabern in Hanoi vor, im Interesse ihrer Innen- und Außenpolitik eine neue antikinesische Kampagne gestartet zu haben.
In einem Artikel des Parteiorgans Rangming Rebo heißt es weiter, nach dem Sieg gegen die Vereinigten Staaten und angesichts ihrer starken Armee und ihres großen Waffenlagers seien die Machthaber in Hanoi überheblich geworden.
Sie wollten ihren Traum von einer indokinesischen Föderation verwirklichen, heißt es weiter, und dazu komme, dass Vietnam in der Sowjetunion einen Beschützer gefunden habe.
Indien.
Bei der schwersten Überschwemmungskatastrophe im indischen Bundesstaat Westbengalen seit mehr als 30 Jahren sind nach Schätzungen der Behörden bis heute etwa 15.000 Menschen ums Leben gekommen.
Eine halbe Million ist obdachlos.
Seit vier Tagen andauernde Regenfälle haben zwei Flüsse der bengalischen Provinz aus den Ufern treten lassen und ein 7000 Quadratkilometer großes Gebiet überschwemmt.
Hubschrauber und Rettungsschiffe sind seit Tagen im Einsatz, um die auf den Dächern ihrer Hütten sitzenden und rundum vom Wasser eingeschlossenen Menschen zu retten.
Von der Flutkatastrophe ist jetzt auch die Millionenstadt Calcutta bedroht.
Die Regierung des Bundesstaates hat in New Delhi um Hilfsgelder und 51.000 Tonnen Weizen angesucht, um die Hunderttausenden Obdachlosen versorgen zu können.
Das waren die Meldungen und nun das Wetter.
Ein flaches Hoch über den Alpen bewirkt in Österreich überwiegend sonniges Wetter.
Von Westen gelangen außerdem mildere Luftmassen zu uns.
Auf längere Sicht ist jedoch kein störungsfreies Wetter möglich, das sich von Südwesten eine Störungszone nähert.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Meist heiter bis wolkig, nur im Norden teilweise stärker bewölkt.
Schwacher bis mäßiger Wind aus Südwest bis West.
Nachmittagstemperaturen 15 bis 22 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht 4 bis 12 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen.
Nach Auflösung einzelner Morgennebel anfangs heiter.
Tagsüber im Allgemeinen zunehmende Bewölkung und im Westen und Südwesten örtlich gewittrige Schauer.
Wind aus südlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 16 bis 22 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien wolkig, 19 Grad Nordwestwind, 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 20 Grad Windstille.
Linz wolkig, 16 Grad Nordwest, 15.
Salzburg heiter, 17 Grad Nordwest, 10.
Innsbruck Heiter 18° Ostwind 5 km pro Stunde.
Bregenz Heiter 14° Nordwest 5.
Graz Heiter 19° Windstille und Klagenfurt Heiter 17° Windstille.
Und nach Wetter und Nachrichten jetzt um 12.12 Uhr gleich zum Thema des Tages.
Für halb Österreich ist der heutige Tag nämlich von besonderer und nicht unbedingt angenehmer Bedeutung.
Der Schulanfang heute in Ostösterreich, der Westen ist eine Woche später dran, bringt für insgesamt dreieinhalb Millionen Schüler, Eltern und Lehrer wieder die obligaten Alltagsprobleme.
Viel ist schon geschrieben und berichtet worden über die Probleme, die sich für die Schüler in diesem Zusammenhang ergeben.
Dass auch die zahlenmäßig schwächste Gruppe in diesem Kräftespiel ihre Probleme hat, wird vielleicht weniger diskutiert.
Die zahlenmäßig schwächste Gruppe, das sind die Lehrer.
Welche Probleme sie und hier vor allem die Junglehrer vorfinden, das fasst Wilfried Seifert zusammen.
Mehr Lehrer als je zuvor stehen derzeit einer sinkenden Zahl von Schülern gegenüber.
Wenn man es statistisch zerlegen wollte, dann hätte im Jahr 1970 ein Lehrer 23 Schüler zu betreuen gehabt, 1978 nur mehr 16 Schüler.
Statistisch, wie gesagt, nicht realistisch.
Die pädagogischen Vorteile dieses geänderten Zahlenverhältnisses brauchen nicht mehr diskutiert zu werden, sie liegen auf der Hand.
Die Problematik ergibt sich in erster Linie für die Lehrer.
Die Frage ist, wann die Grenze erreicht ist, wann es mehr Lehrer geben wird, als die Gesellschaft bereit ist zu bezahlen.
Der Druck auf den Lehrer-Arbeitsmarkt kommt von mehreren Seiten.
Einmal von Seiten des Finanzministeriums.
Vizekanzler Finanzminister Andros hat angekündigt, dass mit sinkenden Bundesleistungen bei der Bezahlung der Landeslehrer zu rechnen sei.
In der gegenwärtigen Konstruktion des Finanzausgleichsgesetzes sind alle Pflichtschullehrer, also Volks- und Hauptschullehrer, Landesangestellte, deren Bezahlung aber der Bund übernimmt.
Nun ist zumindest vorstellbar, dass der Bund Lehrerhöchstzahlen vorschreibt oder zumindest nicht mehr Lehrer bezahlen will, als es der gesetzlichen Mindesterfordernis von einem Lehrer je Klasse mit 36 Schülern entspricht.
Ob die Länder in diesem Falle bereit wären, weiterhin in gleichem Maße Lehrer zu beschäftigen wie heute, darf zumindest bezweifelt werden.
Wenn es auch bisher, das heißt also bis zum vorigen Jahr, gelungen ist, die meisten fertigen Volksschullehrer an den Schulen in der Nähe ihres Wohnortes unterzubringen, heuer gibt es da offenbar ernste Schwierigkeiten, wie Unterrichtsminister Sinovac erläutert.
Das ist sehr unterschiedlich in Österreich.
Wir haben Bundesländer, wo wir noch nicht genügend Lehrer haben und es gibt Bundesländer, wo wir auf dem Gebiet des Volksschullehrers einen Überstand verzeichnen.
Das ist in Wien, das ist Burgenland und Kärnten.
Nun muss ich dazu sagen, dass alle
geprüften Hauptschullehrer untergekommen sind und dass natürlich auch die Frage besteht, inwieweit ein Ausgleich innerhalb der Bundesländer stattfindet.
Aber es ist halt so, dass natürlich der Wunsch besteht, dass man dort eine Einstellung bekommt, wo man wohnt.
Es handelt sich also in Wien etwa
um etwa 100 Volksschullehrer, die bis heute noch nicht untergekommen sind.
Aber insgesamt gesehen ist es so, dass wir in übrigen Teilen Österreichs durchaus noch einen Bedarf an Lehrern haben.
Pädagogisch ist dieser Lehrerüberschuss nicht voll nutzbar.
Denn immer noch gibt es auch in Wien Klassen, in denen mehr als 36 Kinder sitzen.
Mehr also als von Gesetz wegen zulässig.
Allerdings sind das vergleichsweise wenig Klassen im Vergleich zu früher weniger als 10%.
Druck auf den Lehrerarbeitsmarkt gibt es auch von Seiten der fertigen Lehramtskandidaten.
Nach einer heuer im Frühsommer geschlossenen Vereinbarung haben alle fertigen Lehramtskandidaten, also die künftigen Mittelschulprofessoren, das Recht auf eine einjährig befristete Anstellung bei voller Bezahlung.
Diese Regelung entspricht dem früheren Probejahr und sie führt dazu, dass gerade jetzt in der Zeit unsicher gewordene Arbeitsplätze der Andrang stärker wird.
Ein Sonderproblem dabei, die Sondervertragslehrer.
Das sind rechtlich gesehen Studenten, die ihr Studium noch nicht absolviert haben und bereits jetzt aufgrund jeweils einjähriger Verträge an den Schulen unterrichten.
Unterrichtsminister Sinowaz sieht allerdings keine großen Probleme für dieses Schuljahr.
Wir haben da eine sehr
flexible Lösung getroffen.
Hier gibt es im Wesentlichen keine Schwierigkeiten.
Es ist so, dass fast alle Lehrer, die alle Voraussetzungen mitbringen, also fertig studiert haben und das Oberjahr haben, sind angestellt worden, was natürlich eine
starke Verbesserung der Lehrersituation an den höheren Schulen mit sich bringt und das ist das Erfreuliche daran.
Und wir haben natürlich getrachtet, bei Sondervertragslehrern auch soziale Härten zu berücksichtigen.
Wie viele Sonderverträge allerdings für nicht fertig gewordene Lehrer nicht verlängert wurden, konnte der Minister nicht angeben.
Die Schwierigkeit für längerfristige Prognosen auf dem Lehrerarbeitsmarkt ist, dass, wie gesagt, einige Bundesländer noch Bedarf an Lehrkräften für alle Schulen haben und dass nicht vorausgesagt werden kann, wie weit moderne und daher personalintensive Unterrichtsmethoden und Schulsysteme eingeführt und bezahlt werden.
Denn die Entwicklung der Schülerzahlen ist in einem Maße uneinheitlich, dass überfüllte Schulen und bereits wieder an Privatleute verkaufte Schulgebäude in einem Bundesland nebeneinander existieren.
Dass ein Lehrer sich mit knapp 40 Kindern, sagen wir einmal, beschäftigen muss und dass in anderen Schulen Klassen mit 12 von 13 Schülern registriert werden.
Dazu kommt, dass zumindest die Lehramtskandidaten die Warnungen, diesen Beruf zu ergreifen, offenbar nicht sonderlich ernst nehmen.
Denn trotz aller Informationen, auch von Seiten des Ministeriums, ist der Andrang in der Beruf des Volksschullehrers zumindest erstmals wieder gestiegen.
Die Probleme der Lehrer, sie fasste anlässlich des ersten Schultages in Ostösterreich Wilfried Seifert zusammen.
Eines dieser Themen, die in der energiepolitischen Auseinandersetzung immer wieder diskutiert werden, das ist die Frage der sogenannten Kleinkraftwerke.
Es sind dies zumeist etwas ältere Wasserkraftwerke im Besitz von Industriebetrieben oder von Gemeinden, die ursprünglich ein sehr kleines Gebiet mit Strom zu versorgen hatten.
Diese Kleinkraftwerke sind im Zuge der Rationalisierung in der Stromerzeugung und mit dem Auftauchen immer größerer Kraftwerksprojekte zumeist wirtschaftlich unter die Räder gekommen.
In der Diskussion um das Kernkraftwerk Zwentendorf ist nun die Idee aufgetaucht, diese Kleinkraftwerke wieder zu aktivieren.
Die Befürworter argumentieren, dass die addierte Leistung dieser Kleinstanlagen etwa der Größenordnung eines Donaukraftwerkes gleichkomme.
Heute hat nun die Energieverwertungsagentur in Wien neue Aktivitäten in Richtung Kleinkraftwerke gesetzt.
Herbert Hutter spricht darüber mit Handelsminister Staribacher.
Energiepolitik, Thema Kleinkraftwerke.
Herr Minister Staribacher, das Handelsministerium hat sich nun zur Gründung einer Interessensgemeinschaft für diese Kleinkraftwerke entschlossen.
Heißt das, dass man bisher die Kleinkraftwerke wirklich zu gering eingeschätzt hat?
Nein, ich habe mich auch nicht dazu entschlossen jetzt eine Interessensgemeinschaft zu gründen, sondern es haben sich jetzt potente Interessenten wie Banken, Unternehmer, Lieferanten von diesen kleinen Wasserkraftwerken zusammengeschlossen und haben jetzt eine Sitzung, heute eine Gründungssitzung abgehalten und wollen
in Hinkunft in stärkerem Ausmaß diese Kleinwasserkraftwerke ausbauen.
Und ich als Handelsminister begrüße das nur, weil ich seit eh und je in der Energiepolitik die 1.000-Füße-Theorie vertritt.
Nicht auf einem Bein, nicht auf zwei Beine, sondern wenn es geht, wären 1.000 Füßler auf 1.000 Beinen zu stehen.
Und selbst recht viele Kleinwasserkraftwerke würden auch sicherlich
wenn auch nicht allzu viel in der Summe, aber doch ein wesentliches, zur Energieversorgung beitragen können.
Nun Herr Minister, Sie haben von der Summe gesprochen.
Die Befürworter der Kleinkraftwerke addieren die Leistung und kommen hier auf eine Leistung von 300 bis 400 Megawatt, also die Leistung eines Donaukraftwerkes.
Weiters geht die Argumentation dahin, dass man sich unter Umständen vielleicht auch hätte das Kernkraftwerk ersparen können, wenn man die Kleinkraftwerke nicht hätte verkommen lassen.
Wir haben ja keine Kleinkraftwerke verkommen lassen, sondern es war im Zuge der Ausbauten der großen Wasserkraftvorhaben üblich, dass sowohl die Landesgesellschaften als auch die Verbundgesellschaften mit ihren Sondergesellschaften natürlich primär diese Großprojekte gefördert und letzten Endes errichtet hat.
Das Handelsministerium selbst als Energiesektion haben wir ja niemals die Kleinkraftwerke benachteiligt.
Im Gegenteil, soweit es in unseren Mitteln möglich war, haben wir ja hier auch versucht, helfend einzuspringen.
Es war nur so, dass die Kleinkraftwerke große Schwierigkeiten gehabt haben bei der Abnahme des überschüssigen Stromes bei den Landesgesellschaften und es deshalb zur, wenn man so sagen kann, Trockenlegung dieser Kleinkraftwerke gekommen ist.
Ich habe, weil ja eine Zentralbehörde
in viel geringem Ausmaß die örtlichen Verhältnisse kennt, als wie das die Landeshauptleute.
Daher schon vor längerer Zeit vorgeschlagen und durchgeführt auch, dass die Länder jetzt ermächtigt werden zwischen den Gesellschaften, zwischen den Landesgesellschaften und zwischen den Kleinkraftwerkbesitzern hier einzugreifen.
Heute kann der Landeshauptmann die entsprechenden Tarife genehmigen.
Es wird immer wieder behauptet, dass die Kleinkraftwerke zu wenig bezahlt bekommen für die Kilowattstunde.
Es gibt ja jetzt ein Elektrizitätswirtschaftsgesetz von 1975, das ja die Tariffrage für jene Kraftwerke, die an das öffentliche Netz liefern, regelt.
Ist dieses Gesetz nun ausreichend oder nicht?
Die Erfahrungen liegen noch nicht vor.
Tatsache ist, dass dieses Gebiet neu geregelt gehört, in Summe neu geregelt gehört.
Tatsache ist, dass so jetzt hier eben mit diesem Proponentenkomitee und mit dieser Gründungssitzung jetzt ein neuer Weg beschritten wird.
Tatsache ist, dass die Länder wahrscheinlich heute auch im Zuge der entsprechenden Energiemaßnahmen, die in ganz Österreich und auch in den Ländern getroffen werden müssen,
für Kleinkraftwerke heute mehr Sympathie haben als wie in der Vergangenheit.
Und Tatsache ist aber, dass es natürlich eine Frage des Rechenstiftes ist.
Es ist ganz unmöglich, wenn man hier glaubt, ohne mit den entsprechenden Ziffern das beweisen zu können, dass diese Kleinkraftwerke tatsächlich die Donaukraftwerke oder vielleicht gar Kernkraftwerk Zwentendorf ersetzen kann.
Nach uns vorliegenden
Ziffern gibt es also derzeit 1027 Anlagen, die 159 Megawatt erzeugen.
Sie sehen also schon, dass also die große Masse der Anlagen, die es also gibt, von 10 bis 1000 Kilowatt, dass die also auch in Summe doch nicht einmal ganz ein Donaukraftwerk machen.
Aber ich sage ausdrücklich noch einmal, auch an diesen Kraftwerken sind wir interessiert.
Abschließend, vielleicht gibt es Schätzungen, wie hoch könnte der Anteil sein, den diese Kleinkraftwerke an der öffentlichen Stromversorgung haben könnten?
Man muss jetzt zu diesen 10 bis 1.000 Kilowatt noch die größeren dazurechnen, bis zu 2.000 Kilowatt und da kommt man dann auf insgesamt eine Summe von circa 236 Megawatt.
Herr Minister, vielen Dank für dieses Gespräch.
Über die Streitfrage, Kleinkraftwerke ja oder nein, sprach Herbert Hutter mit Handelsminister Staribacher.
Die steirische ÖVP veranstaltete gestern in der ganzen Steiermark Vorwahlen für die Kandidatenauswahl für die Landtagswahl am 8.
Oktober.
An diesen Vorwahlen konnten nicht nur die Mitglieder der ÖVP, sondern alle wahlberechtigten Steirer teilnehmen.
Heute wurden nun die Ergebnisse in einer Pressekonferenz in Graz bekannt gegeben und wir hoffen darüber von Günter Ziesl Näheres zu erfahren.
Bei den gestrigen Vorwahlen der Steirischen Volkspartei lagen den Wählern Kandidatenlisten vor.
Die Wähler hatten die Möglichkeit, ihren bevorzugten Kandidaten Zusatzpunkte durch Ankreuzen des Namens zu geben.
Außerdem konnten noch neue Namen, die noch nicht auf der Liste standen, angeführt werden.
Streichungen waren nicht möglich.
An den Vorwahlen beteiligten sich rund 77.000 Steirer.
Das waren um rund 20 Prozent weniger als bei den Vorwahlen des Jahres 1974.
Landeshauptmann Dr. Niederl sagte zu dieser Wahlbeteiligung.
Ich möchte Ihnen sagen, dass die Beteiligung an den Vorwahlen 1978 überraschend hoch gewesen ist.
Bemerkenswert hoch deshalb, weil keine andere politische Partei in der Steiermark Vorwahlen gemacht hat für 1978.
Es ist auch noch die Urlaubszeit am 3.
September gewesen und der Neuheitswert, der im Jahre 1974 vorhanden war, ist weggefallen und daher ist dieses hohe Ergebnis zustande gekommen.
Es hat ein Punktesystem gegeben bei diesen Vorwahlen und zwar wurde grundsätzlich jeder Kandidat, der auf den Listen stand, mit einem Punkt gewertet, wenn er also keinen Zusatzpunkt, keine Vorzugsstimme bekommen hat.
Nun gab es also zahlreiche Vorzugsstimmen dazu.
Und wie wird nun der Landesparteivorstand, wie wird also die österreichische Volkspartei in der Steiermark für die endgültige Kandidatenaufstellung die Ergebnisse dieser Vorwahlen berücksichtigen?
Ich muss sagen, dass alle
Regierungsmitglieder und Abgeordneten, die derzeit in der Landesregierung und im Landtag vertreten sind, die notwendige Punkteanzahl bei Weitem erreicht haben, sodass es keine Probleme gibt.
In der Pressekonferenz wurde auch bekannt gegeben, dass der Spitzenkandidat der Landeshauptmann Dr. Niederl in allen steirischen Bezirken die weitaus meisten Vorzugsstimmen alle Kandidaten erreichen konnte, und zwar 90,63 Prozent der möglichen Höchstpunktezahl, in absoluten Zahlen ausgedrückt 139.313 Punkte.
Das Ergebnis der gestrigen Vorwahl soll eine Orientierungshilfe für die endgültige Reihung der Kandidatenliste durch den Landesparteivorstand sein.
Es gibt allerdings eine Verpflichtung der Steirischen Volkspartei, das Vorwahlergebnis bei der Reihung zu berücksichtigen.
Einerseits muss jeder Bezirk mit jenem Drittel der Kandidaten, die bei der Vorwahl in diesem Bezirk am besten abgeschnitten haben, unter den ersten 50 Prozent des Kreiswahlvorschlages vertreten sein.
Und andererseits, von den vier Kandidaten, die statutengemäß der Landesparteivorstand nominieren kann, müssen zwei Kandidaten aus dem Kreis der von den Vorwahlteilnehmern neu Genannten genommen und unter die ersten 50 Prozent der Kandidaten eines Kreiswahlvorschlages gereiht werden.
Darüber hinaus hat der Landesparteivorstand heute beschlossen, dass er auf die im Statuten gemäß zustehende Nominierung der beiden übrigen Kandidaten verzichten wird, sodass in jedem Wahlkreis der Kandidat mit den meisten Neunennungen auch in der ersten Hälfte des Kreiswahlvorschlages aufscheinen wird.
In der Pressekonferenz wurde heute auch wieder auf das Thema Wahlspenden Bezug genommen und Landeshauptmann Dr. Niederl machte einen Vorschlag, der als Vorschlag an alle Parteien gemeint war.
Ja, es geht ja immer wieder darum, dass ich laufend gefragt werde, wie viel Wahlspenden die österreichische Volkspartei von einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung bekommen hat.
Und wie sich das zusammensetzt, mir ist es noch nie eingefallen, den Vorsitzenden der Sozialistischen Partei zu fragen, wie viele Wahlspenden und von woher er sie bekommt.
Es ist allgemein bekannt, seit Bestehen einer westlichen Demokratie, dass Wahlspenden gebraucht werden.
Wenn aber gemeint wird, dass jede politische Partei in der Öffentlichkeit genau festlegen soll und offenlegen soll, wie ein Wahlkampf finanziert wird, so wäre ich bereit, dass eine unabhängige Kommission, die von unabhängigen Persönlichkeiten zusammengesetzt wird und fachkundig ist, genau prüft, auf welche Weise die einzelnen politischen Parteien die Gelder für den Wahlkampf bekommen und das könnte dann offengelegt werden.
Das war zuletzt der steirische Landeshauptmann Niederl in einem Direktbericht von Günther Ziesl aus Graz.
Es ist jetzt in einer halben Minute halb eins.
Wir setzen fort im Mittagsschonal mit einem Blick in die österreichischen Zeitungen.
Die Kommentatoren haben heute übereinstimmend ein Thema gewählt.
Hans Langsteiner hat die Presseschau zusammengestellt.
Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky sind heute das zentrale Thema in den Kommentaren der heimischen Tagespresse, aber nicht in ihnen, sondern im außenpolitischen Zusammenhang.
Zahlreiche Blätter gehen auf das Gespräch ein, das der Bundeskanzler einem holländischen Journalisten gegeben hatte und in dem scharfe Attacken gegen Israel enthalten waren.
Der Kommentar der Salzburger Nachrichten rekapituliert einige der Aussagen Kreiskis.
Der Vorwurf von kleinlichen Krämermethoden, Polizeistaatmethoden und faschistischer Mentalität ist ja gegenüber einem befreundeten Staat nicht gerade üblich.
Es erhebt sich schließlich auch die Frage, ob es im Interesse Österreichs liegt, Israels Regierung ohne ersichtlichen Grund zu einer Protestaktion gegen unser Land herauszufordern.
Die einzige Zeitung, die Kreiskis Äußerungen uneingeschränkt gutheißt, ist das Salzburger Volksblatt.
Ernst Wacher-Lowski schreibt,
Kreisky hat für die Juden, auch für die, die es nicht begreifen wollen, mehr getan.
Er hat bewiesen, dass man sich über Vorwürfe hinweg als Österreicher bekennen kann, ohne verdächtig zu sein, dem Staat Israel mehr verpflichtet zu sein als dem eigenen Land.
Er hat damit in der Praxis mehr Vergangenheit bewältigt als Wiesenthals Dokumentationszentrum.
Nach diesem Zitat aus dem Salzburger Volksblatt ein Blick in das neue Volksblatt der ÖVP.
Dort fordert Wolfgang Arminger im Titel seines Leitartikels »Schweigen Sie, Dr. Kreisky« und schreibt im Einzelnen Es mag sein, dass Kreisky seine moralische Integrität, wie es seit 1973 in der westlichen Welt üblich ist, mit der Temperatur seiner Heizkörper vertauscht hat.
Mag sein, dass gerade für ihn wie für viele Millionen verschämter und unverschämter Antisemiten der Antizionismus willkommener Anlass ist.
Er macht es möglich, das Wort Jude überhaupt zu vergessen.
Wenn es eine private Abrechnung ist, dann wäre es seinen Freunden zu empfehlen, ihn zum Schweigen zu bringen.
Mehr am Ton als am Inhalt des Interviews stößt sich die Presse.
In der Sache scheint es, hat Kreisky nicht völlig unrecht.
In der Form hat er zweifellos arg daneben gegriffen.
Nun sollte ein Politiker aber Form und Inhalt zu unterscheiden wissen, solange er als Politiker ernst genommen werden will.
Zu einem ähnlichen Resümee wie die Presse kommt auch die Neue Krone Zeitung.
Ernst, Trost, meint dort in seiner Kolumne, was dahinter steckt.
In Kreiskys kritischem Urteil über Israel ist sicherlich so manche Einsicht enthalten,
die viele nicht hundertprozentig regierungsgläubige Israelis mit ihm teilen.
Seine Formulierungen allerdings waren alles andere als staatsmännisch.
Und als international anerkannter Staatsmann möchte Kreisky doch mit Recht gelten.
Und weiter heißt es?
Anscheinend betrachtet Kreisky seine Aufgabe als Vermittler für beendet.
Schließlich bemüht sich er jetzt Kater um die Befriedung des Nahen Ostens.
Und darum scheint sich der Bundeskanzler nun urlaubsgestärkt und überaus redefreudig all seines Ärgers über die Israelis entledigt zu haben.
Er liebt sie nicht sehr.
Aber nach diesem Interview braucht er sich nicht zu wundern, dass er selbst in Israel an Unbeliebtheit höchstens von Yassir Arafat übertroffen wird.
Mit diesem Auszug aus einem Kommentar der Neuen Kronenzeitung schloss die Inlandspresseschau.
Hans Langsteiner hat die Zitate heute ausgewählt und zusammengestellt.
Mit dem Dreiertreffen Qatar-Sadat-Begin in Camp David erreicht das Ringen um eine dauerhafte Nahostlösung in dieser Woche einen Höhepunkt.
Der israelische Ministerpräsident ist bereits in den Vereinigten Staaten, Ägyptens Präsident Sadat reist heute ab, macht aber in Paris Zwischenstation und wird dem französischen Präsidenten Schizkadestan seine Vorstellungen über einen Frieden im Nahen Osten darlegen.
Die Kernfrage ist noch immer die, an der seit elf Jahren immer wieder alle Friedensbemühungen gescheitert sind.
Wie viel von dem Land, das Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert hat, wird es an die Araber zurückgeben und welche Auflagen, welche Bedingungen stellt es dafür?
Die derzeitigen Standpunkte Israels und Ägyptens lassen kaum eine rasche Einigung erwarten.
Schon bezüglich der Bedeutung des Treffens gehen die Meinungen weit auseinander.
Begin wertet das Dreiertreffen als nicht schicksalshaft für sein Land.
Sadat hingegen spricht von der letzten Chance.
Das Interesse der Weltöffentlichkeit wird also in den kommenden Tagen dem Geschehen in Camp David gewidmet sein, jenem Landsitz der amerikanischen Präsidenten, auf dem seinerzeit Roosevelt und Churchill ihre Strategie gegen Hitler geplant haben, auf dem Richard Nixon seine Abschiedsrede geschrieben hat.
Jürgen Kohr macht uns näher vertraut mit diesem Camp David.
Rund 100 Kilometer nördlich von Washington und in etwa 600 Meter Höhe in Marylands Kataktenbergen stehen ein paar rustikale Hütten, mosgrüngestrichene Holzfassade, beheizter Swimmingpool, Tennisplätze, Golfplatz im Kleinformat und Fischteich sind von den jeweiligen Benutzern der besonderen Neigung entsprechend hinzugefügt worden.
Die Straße dorthin windet sich von der Ortschaft 10 km den Berg hinauf durch einen immer dichter werdenden Wald.
Dies ist ein öffentlicher Park.
Er soll der Bevölkerung zur Erholung dienen und als Zuflucht von Lärm, schmutziger Luft und Hitze.
Für den Normalbürger endet diese Flucht allerdings an dem schweren Eisentor und dem doppelten Zaun mit dem Stacheldraht oben auf.
Dort hinein kommt außer den Sicherheitsbeamten nur, wer vom Präsidenten der Vereinigten Staaten eingeladen worden ist.
Hier ist Camp David, das Präsidentenrefugium, das immer dem zur Verfügung steht, der unten in Washington im Weißen Haus an der Pennsylvania Avenue gerade die Amtsgeschäfte führt.
Nicht jeder White House Bewohner mochte den Platz.
Und zuerst wurde er gar verschwiegen, hieß auch ganz anders.
Aber Geschichte hat er gemacht.
Und wenn sich am 5.
September Carter, Sadat und Begin hierher zurückziehen, um hoffentlich Geschichte zu machen, dann wird mit diesem Gipfeltreffen fast so etwas wie eine Tradition fortgesetzt.
In den 30er Jahren, als das amerikanische Innenministerium das Gelände kaufte, hatte dies niemand im Sinn.
Im Rahmen eines der Arbeitsbeschaffungsprogramme der Roosevelt-Ära entstand hier einer von drei Modell-Erholungsparks, ein Produkt der Depression also.
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges ließ Roosevelt sich überzeugen, dort seine Wochenenden zu verbringen, statt in seinem Haus im Staat New York, vor allem um die längere Reise mit Übernachtung überflüssig zu machen.
Im Juli 1942 zog sich Roosevelt zum ersten Mal auf den neuen Präsidenten-Landsitz zurück, der damals noch schlicht Hoher Katakhten hieß, dann aber von Roosevelt umbenannt wurde in Shangri-La, synonym für ein abgeschiedenes Paradies.
Existenz und Lage dieses Refugiums wurden jedoch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges geheim gehalten.
Der Reigen der Staatsmänner, die abseits des Washingtoner Trubels dem amerikanischen Präsidenten unbeobachtet oder auch nur ungestört sprechen wollen oder sollen, hatte jedoch schon begonnen, als Premierminister Winston Churchill und Franklin Delano Roosevelt sich auf dem Hohenberg zusammensetzten und die Invasion Italiens und der Normandie planten.
Vor allem aber seit Präsident Eisenhower Shangri-La umbenannte und den Platz den Vornamen seines Vaters und seines Enkels gab, seit es also Camp David gibt, ist daraus fast so etwas wie ein internationales Statussymbol geworden.
Zeitweilig schien einem Staatsgast nicht genug Achtung entgegengebracht zu werden, wenn er nicht auch nach Camp David eingeladen wurde.
Nach Churchill kamen McMillan, de Gaulle, Khrushchev, Brezhnev und auch Sadat war schon einmal Carters Gast in Camp David.
Aber das Schlagwort vom Geist von Camp David stammt noch aus den Ansätzen einer amerikanisch-sowjetischen Entspannungspolitik, zu der Eisenhower und Khrushchev im September 1959 aus der Stille und Abgeschiedenheit von Camp David das Startzeichen gaben.
Den Geist von Camp David versuchten Nixon und Brezhnev im Juni 1973 neu zu beleben.
Beide trugen auf gemeinsamen Spaziergängen Windjacken mit dem Präsidentenemblem.
Die entspannte Atmosphäre und die Ferne von der Bundeshauptstadt, die trotzdem mit dem Hubschrauber in einer halben Stunde zu erreichen ist, tragen offensichtlich dazu bei, dass man sich näher kommt, ohne eine Rolle vor der Öffentlichkeit spielen zu müssen oder zu können.
Hier dürfen Staatsmänner privat sein.
Truman konnte den Bergen nichts abgewinnen.
Kennedy ließ Pferde heraufbringen und versuchte dort wirklich auszuspannen.
Unter Johnson fanden wieder regelmäßig Besuche statt und Nixon suchte fast jedes zweite Wochenende zu Flucht in Camp David.
Carter scheint diese Tradition fortsetzen zu wollen.
Allerdings mit der Betonung auf Arbeit und geschichtemachenden Begegnungen mehr als auf Erholung.
Jürgen Coah, war das aus Washington?
Vor dem Hintergrund wirtschaftspolitischer Schwierigkeiten beginnt heute im südenglischen Seebad Brighton der Jahreskongress des Dachverbandes der britischen Gewerkschaften TUC.
Zurzeit sind 1.600.000 Briten arbeitslos.
Das ist eine Quote von 6,7 Prozent.
Zugleich liegt die Inflationsrate noch immer bei 7,8 Prozent.
Und Wahlen stehen bevor.
Ein politisch brisanter Hintergrund also für den Gewerkschaftskongress und für die Lieberregierung Callaghan.
Sicherlich wird sich der Gewerkschafts-Dachverband hinter den Premierminister stellen, aber es gibt auch Streitpunkte.
Vor allem die Empfehlung Callaghans, die Lohnerhöhungen im Interesse des Kampfes gegen die Inflation mit 5 Prozent zu begrenzen.
Heinz Perran meldet sich dazu aus London.
Jetzt, wo die englische Haupturlaubssaison, das heißt der August, vorbei ist, scheint die Sonne hier unten in Brighton an der Südküste Englands alles das nachholen zu wollen, was sie im August auf bösartigste Art und Weise unterlassen hat.
Urlauber aus Nordengland genießen eine Sonne, die ihnen sonst unbekannt sein muss.
Die Söhne der Ölscheichs, die zum Englischpüffeln hier sind, erfreuen sich an heimatlichen Hitzegraden.
Ernste deutsche Besucher gehen die Promenade entlang und diskutieren die kommenden Probleme des herannahenden Herbsts.
Jetzt hat Brighton allerdings die Tod-in-Venedig-Atmosphäre der Zeit vor den Kriegen oder noch zwischen den Kriegen etwas verloren.
als noblige Herren ihre kleinen Freundinnen hierher brachten, um ein paar schöne Tage zu versündigen.
Und die ergrauten, hemdärmeligen Gewerkschaftsvertreter in dem hypermodernen Konferenzzentrum, die nachkommender Puritaner und Chartisten, die leben in einer ganz anderen Welt.
1172 Vertreter von 112 Gewerkschaften beraten hier im Interesse der 11.865.390
Mitglieder des britischen Gewerkschaftsbundes.
350.000 mehr als im Vorjahr.
Die heurige Konferenz ist aus zwei Gründen wichtig.
Erstens ist sie die letzte vor allgemeinen Wahlen, ob sie nun jetzt im Oktober oder erst im Frühjahr stattfinden.
Die Gewerkschaften müssen also ihre Freundschaft und ihre Treue der Labour Party und ihrer Regierung gegenüber deutlich beweisen.
Und das werden sie auch morgen Dienstagnachmittag
sicher tun.
Nach der Rede Premierminister Callaghans, er spricht so ungefähr um 15 Uhr.
Alles hofft natürlich, dass er dann den Wahltermin bekannt geben wird, aber ich kenne auch wirklich niemanden, dem dieses kindische Spiel Age, Age, ich sag's euch doch noch nicht, dem dieses Spiel nicht schon auf die Nerven geht, aber so ist es eben, man darf die Nerven nicht verlieren.
Vielleicht sagt es erst nächstes Wochenende, wenn er zur Königin nach Balmoral fährt.
Im Übrigen ist diese Jahreskonferenz ebenso großartig inszeniert wie immer.
Am Anfang, heute Vormittag, gab es nur die traditionellen Begrüßungen, Bürgermeister von Brighton und so weiter.
Aber in den ersten Tagen gibt es immer ein bisschen Aufregung und revolutionäres Geschrei.
Aber diesmal wurde das neutralisiert, indem man zwischen heute und morgen Vormittag einerseits und Mittwoch andererseits
dass man also für morgen Nachmittag Premiermeister Keilerhain und eine Kundgebung der Treue des Gewerkschaftsbundes eingebaut hat, wodurch der revolutionäre Elan etwas geschwächt wird.
Der ärgste Angriff gegen die Regierung folgt dann gleich am Mittwochvormittag, wo es darum gehen wird, jede Einkommens- und Lohnpolitik zu verwerfen und der Regierung ganz deutlich zu sagen, mischt euch nicht mehr in unsere Angelegenheiten ein, das heißt in die freien Kollektivverhandlungen ein sozialer Kontrakt
Den gibt's nicht mehr.
Das ist der zweite Grund, warum die diesjährige Konferenz des britischen Gewerkschaftsbunds so wichtig und so anders ist.
Jack Jones ist zwar noch da, aber nur mehr als ehemaliger Generalsekretär der Transportarbeiter.
Hugh Scanlon ist zwar noch da, aber nur mehr als ehemaliger Präsident der Metallarbeiter.
Und mit ihrem Abgang ist eine Epoche des britischen Gewerkschaftswesens zu Ende gegangen.
Der Einfluss des Gewerkschaftsbundes auf die Labour-Regierung ist stark zurückgegangen.
Der britische Gewerkschaftsbund schreit vielleicht manchmal noch wild, handelt aber immer mild.
Was aber geschieht, wenn alle treue Gelübnisse nichts nützen und Margaret Thatcher gewinnt die Wahlen?
Wird ein Gewerkschaftskongress mit neuen, gemäßigteren Führern vielleicht doch mit Margaret ein Tänzelein wagen?
Besonders, wo sie doch so viel für freie Kollektivverträge übrig hat.
Der Präsident des TUC, David Bassnett allerdings, schloss seine heutige einführende Rede mit den Worten, kämpft für und wählt Labour.
Der Jahreskongress des britischen Gewerkschaftsdachverbandes hat also in Brighton begonnen.
Heinz Beran schilderte uns die wichtigsten Probleme, mit denen er sich befassen wird.
Das gestrige starke Erdbeben in Baden-Württemberg, das ist unser nächstes Thema.
Wir haben in den Nachrichten gehört, dass die Nachwirkungen des Bebens größer sind als ursprünglich erwartet und das hat uns veranlasst, mit einem deutschen Kollegen im Erdbebengebiet Verbindung aufzunehmen.
Guten Tag, Herr Hauck.
Guten Tag.
Herr Hauck, die Schüler in Albstadt haben wegen der Einsturzgefahr beschädigte Häuser heute schulfrei und auch einige Industriebetriebe arbeiten nicht.
Wie erscheint Ihnen jetzt zu Mittag die Lage, das Leben in Albstadt?
Ja, ich muss sagen, das erscheint mir ein bisschen wie die Ruhe nach dem großen Sturm.
Ich war ja gestern Mittag bei dem letzten Weben noch in Albstadt und gestern Mittag, da sah Albstadt tatsächlich aus wie nach einem Bombenangriff.
Splitter auf der Straße, Häuser total abgedeckt, die Straßen kaum noch passierbar.
Das ist, muss man sagen, heute Gott sei Dank vorbei.
Der Verkehr fließt.
Fast, kann man sagen, wieder normal.
Die Straßen sind frei, Flitter sind weg, die Häuser, die Dächer werden zum Teil schon wieder gedeckt.
Aber wenn man sich umschaut, dann sieht man, dass so gut wie kein Haus verschont geblieben ist.
Überall Risse in den Wänden, Löcher, Dächer abgedeckt.
Man kann praktisch oft ins Wohnzimmer schauen, Kamine, die nur noch halb stehen, zum Teil auf die Straße heruntergestürzt sind.
Wir stehen nun gerade vor einem großen Fabrikschornstein, der ist 65 Meter hoch.
Die oberen 5 Meter sind durch das Erdbeben gestern zerstört worden.
Und eine Spezialfirma bemüht sich zurzeit, diesen Kamin abzutragen.
Und zwar so, dass möglichst Wohnhäuser nicht Schaden leiden.
Ob das gut geht, das steht zur Stunde noch dahin.
Wir hoffen alle natürlich.
Das heißt also, der Sachschaden geht sicherlich in die Millionen.
Die Gebäudeschäden sind ausnahmslos versicherungsgedeckt, hat man gesagt.
Ja, der Sachschaden übersteigt die Millionengrenze sicher um ein Vielfaches.
Es wird sicher mit 10, 20 Millionen D-Mark nicht alles bezahlt sein.
Aber Prost und Glück im Unglück für die Hausbesitzer seit einigen Jahren besteht in Baden-Württemberg.
Eine Versicherung, eine sogenannte Elementarschadensversicherung, und diese Versicherung deckt neuerdings auch Erdbebenschäden ab, sodass die Bewohner zumindest den Schaden gedeckt bekommen.
Und die übrigen Schäden, etwa an Autos durch herabfallende Trümmer, gibt es da eine staatliche Hilfe, wie bei Überschwemmungskatastrophen?
Ja, der neue Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Lothar Spaeth, hat gestern noch sofort nach dem Unglück seinen Staatssekretär im Innenministerium
den Herrn Ruther losgesandt und über Herrn Ruther erklären lassen, dass schnell und unbürokratisch geholfen wird, dass Schäden auch unbürokratisch bezahlt werden.
Wir hoffen jetzt natürlich alle, dass dieses Versprechen dann mehr oder weniger schnell eingelöst wird.
Das hoffen zum Beispiel auch die 270 Obdachlosen, die heute Nacht im Freien oder in Vornhallen übernachtet haben und die noch nicht wissen, ob und wann sie wieder in ihre Häuser zurückgehören.
Ja, zurück zum Beben selber.
Der erste Erdstoß wurde ja gestern um 6.08 Uhr verspürt.
Dann gab es bis 6.34 Uhr mehrere Beben.
Bezüglich der Stärke, da gehen die Meinungen und die Angaben der Erdbebenwarten auseinander, so etwa von den Werten 4,0 bis 7,0 nach Richter.
Was haben Sie dazu zu sagen?
Ja, die Stärke, die Lage auf der Richterskala, das kann man jetzt wohl sagen bei 7,5 ungefähr und damit ist dieses Beben, das kann man wohl auch sagen, das stärkste Beben vermutlich in diesem Jahrhundert, nicht nur auf der Alp, sondern in ganz Deutschland.
Das betroffene Gebiet, Herr Haug, der sogenannte Zollerngraben gilt ja seit Jahrzehnten als der erdbebenreichste Raum Deutschlands.
Wieso eigentlich und ist nach Meinung der Geologen mit weiteren Erdstößen zu rechnen?
Das kann man natürlich überhaupt nicht ausschließen.
Das kann man nie ausschließen.
Es hat ja in der letzten Zeit einige Male gebebt.
Das ist auch an sich normal.
Die Bewohner von Altstadt und Umgebung haben sich dran gewöhnt an leichtere Beben und haben sich da auch nicht sonderlich drüber aufgeregt.
Aber wie gesagt, im Moment weiß man nicht, ob ein neues Beben kommt und wann dieses neue Beben kommt.
Die Seismologen, die Geologen sind hier in dieser Beziehung relativ hilflos, muss man sagen.
Wir können nur hoffen, dass kein neues Leben kommt, denn dann, dann dürfte die Katastrophe tatsächlich da weg sein, denn dann werden die zum Teil erschütterten, angebrochenen Häuser tatsächlich wirklich zusammenfallen.
Ja, vielen Dank, Herr Hauck, für diese Direktinformationen aus Albstadt in Baden-Württemberg und auf Wiederhören!
Auf Wiederhören!
Es ist 12.48 Uhr, drei Minuten nach dreiviertel eins.
Wir kommen zu den angekündigten Kulturbeiträgen.
Eine Ausstellung mit Bildern Adalbert Stifter wurde heute Vormittag im Linzer Stadtmuseum eröffnet.
Es ist die erste umfassende Schau, die den bildnerischen Schaffensprozess des Dichters verdeutlicht.
Die Ausstellung zeigt in chronologischer Reihenfolge Gemälde und Grafiken aus den verschiedenen Perioden.
Über die Ausstellung Adalbert Stifter als Maler berichtet Christine Schöpf vom Landesstudio Oberösterreich.
Seit seines Lebens hat der Dichter Adalbert Stifter sich mit Malerei beschäftigt.
Die Ergebnisse dieser Tätigkeit sind allerdings nur bruchstückhaft erhalten.
Vieles hat er selbst vernichtet, vieles ging zugrunde, weil die Auseinandersetzung des Dichters mit der Malerei lange Zeit so gut wie unbekannt war.
Die erste repräsentative Ausstellung, die einen Überblick über das Gesamtwerk gibt, ist nun im Linzer Stadtmuseum Nordico zu sehen.
Gezeigt werden Landschafts-Aquarelle und Zeichnungen des Gymnasiastenstifter, Deckfarbenmalerei aus der ersten Wiener Zeit, zarte Impressionen und naturalistische Wolkenstudien aus den 40er Jahren und Beispiele aus dem Spätwerk des Dichters.
Zur Bedeutung der Malerei stifte es im Gesamtwerk, meint Universitätsprofessor Dr. Fritz Nowotny, Kustos der österreichischen Galerie.
Am Anfang ist es ein bisschen einfach, sehr schlicht, kindisch mitunter sogar.
Und gegen Ende, vor allem die Wolkenstudien, die man hat von ihm, es sind ja doch immerhin ungefähr sieben, acht sehr gute da, die sind sehr gründlich, sehr genau und naturnah.
Sie sprachen gerade diese Wolkenstudien an, die ganz plötzlich ansetzen und die eine völlige Wende in Stifters Werk bringen.
Naja, er hat die ganze Zeit mit Wolken schon was zu tun gehabt.
Heute sind ungefähr vier bis sechs solcher Blätter.
Die sind da.
Die sind da generell gemacht.
gemalt.
Er hat studiert.
Man sagt, er hat besonders viele Wolken gemalt, hunderte heißt es.
Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es könnte ja auch sein.
Er war ja ungeheuer fleißig.
Von Vorbildern bestimmt ist das Frühwerk Stifters bis hin zu den Wolkenbildern.
Landschaften, die im Einflussbereich der klassizistisch und romantisch gefärbten Altwiener Vetutenmalerei
vom Anfang des Jahrhunderts stehen.
Trockene Petanterie, dekorativer Kolorismus lassen in der etwas glasigen Luftmalerei kaum Persönliches aufkommen.
Bis hin zu den Wolkenbildern zeigt sich der mühsame Kampf um Form und Technik.
Einflüsse gibt es vor allem durch die holländische Landschaftsmalerei des 17.
Jahrhunderts.
Erste Eigenständigkeit entwickelt sich dann erst bei eben den Wolkenstudien und vor allem in den späten Landschaftsbildern, den Tempeln und Baumstudien.
Im Gesamtwerk macht die Malerei Stifters sicherlich nur einen kleinen Teil aus.
Völlig ist die Forschung um Stifters bildnerische Tätigkeit aber bis heute nicht abgeschlossen.
Und gerade das bruchstückhaft erhaltene Spätwerk zeigt den Wert der Leistung und die Größe des Verlusts.
Adalbert Stifter als Maler, eine Ausstellung in Linz, es berichtete Christine Schöpf.
Seit zehn Jahren besteht die Studiobühne Villach.
Neben dem Theater am Landhausplatz und dem Linzer Kellertheater die dritte Bundesländerbühne, die im Kleinbühnenkonzept des Bundes berücksichtigt wird.
Seit Jänner 1976 bespielt die Studiobühne in Villach ein eigenes Theater, das Kellertheater.
Einmal im Jahr besteht auch die Möglichkeit, mit einer großen Produktion in das Villacher Kongresshaus auszuweichen.
Die Villacher Studiobühne feiert nun das Jubiläum ihres zehnjährigen Bestehens mit der Aufführung eines Prächtstückes.
Doch hören Sie Walter Gellert.
In den Jahren ihres Bestehens hat sich die Villacher Studiobühne durch einen ambitionierten Spielplan eine stetig wachsende Anhängerschau erwerben können.
Zunächst spielte man in verschiedenen Sälen in Villach.
Zwischen drei und acht Vorstellungen war da der Schnitt.
Jetzt, zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung des Kellertheaters, hält man bei einer Vorstellungszahl von 20 bis 26.
Überhaupt kann sich der Arbeitseifer der Leute von der Studiobühne sehen lassen.
In den zwei Jahren nach der Eröffnung des Kellertheaters hatte das Ensemble 19 Eigenproduktionen herausgebracht.
Mit Lesungen und 15 Gastspielen wurden in beiden Jahren 300 Vorstellungen absolviert, die von rund 25.000 Besuchern gesehen wurden.
Diese erstaunliche Leistung ist dadurch zu erklären, dass zwei Produktionen gleichzeitig geprobt werden, eine Produktion wird gespielt.
So kommt man im Jahr auf acht bis zehn Eigenproduktionen.
Auf dem Spielplan der Studiobühne stehen Werke von Brecht.
Als Jubiläumsproduktion kommt Ende September im Kellertheater der gute Mensch von Szechuan heraus.
Kreuz wurde zum Beispiel im Kärntner Dialekt aufgeführt.
Stücke von Marcela Scharr, Tennessee Williams wurden auch gespielt.
Einen besonderen Erfolg hatte Peter Tuarinis die Wirtin im Frühjahr und auch das Stück die Boxer von Konrad Bayer war im Spielplan zu finden.
Die Studiobühne hat im vergangenen Jahr Österreich mit der 1973 entstandenen Produktion von Peter Weiß Marathe Saatstück bei der Theater Olympiade in Monaco vertreten.
Für Anfang Oktober ist wieder eine Teilnahme an einem Festival geplant.
Dazu der Leiter der Studiobühne Alfred Meschnik,
Heuer sollen wir zum Theaterfestival nach Dresdlau fahren, nach Polen.
Und zwar, dort wurde zum ersten Mal eine österreichische Gruppe eingeladen.
Es ist ein riesiges Festival mit etwa 20 Nationen und es nehmen ausschließlich professionelle Theater und Studententheater aus der ganzen Welt teil.
Im Spielplan der Studiobühne Villach kommen immer wieder österreichische, vor allem Kärntner Autoren zu Wort.
Wird diese Linie weiterverfolgt?
Alfred Meschnik?
Ich habe diesmal beim Ministerium um zwei Stipendien angesucht, und zwar gibt es ja Dramatikerstipendien für Ludwig Skumautz, Genug für ein Leben und für einen Schüler aus Völkermarkt.
Herr Kobainik, der schreibt ein Tatmotiv, liegt nicht vor.
Ich möchte den Stil schon beibehalten, dass wir im Jahr ein bis zwei Kärntner-Autoren vorstellen.
Ich glaube, das ist ja auch die Aufgabe einer Studiobühne, oder österreichische, wenn es irgendwie geht, versuche ich wenigstens einen Kärntner einzubringen.
Im kommenden Jahr wird zum vierten Mal das sogenannte Spektrum veranstaltet, bei dem zahlreiche Bühnen aus dem In- und Ausland einen Überblick über die vielfältigen Farmen des Theaters geben.
Diesmal wird es für uns, glaube ich, und auch für die Veranstaltungen in Österreich selbst günstiger sein, weil wir doch zu einer Zusammenarbeit mit den Wiener Festwochen gekommen sind, was ja sehr günstig sein wird, weil ja
die Reisespäßen doch bedeutend verringert werden.
Also bisher habe ich immer mit Non Si zusammengearbeitet und diesmal haben wir sogar die Termine mit Wien zusammengespannt, sodass verschiedene Ensembles, so viel werden sie ja nicht sein, aber ich denke an drei, vier,
vielleicht zuerst in Wien oder zuerst in Villach auftreten und dann eben wechseln.
Im Augenblick sieht es so aus, dass wir ein Angebot von etwa 60 verschiedenen Ensembles vorliegen haben.
Wir schreiben ja schon seit Monaten hin und her, aber so Ende November wird das Programm festliegen.
Man muss natürlich berücksichtigen, dass im nächsten Jahr auch das Jahr des Kindes von der UNESCO ausgerufen wurde und dadurch soll man schon auch sehr viele Kinderstücke einbauen.
Und ich möchte die Idee vielleicht etwas besser ausbauen, die ich im vorigen Jahr schon
angedeutet habe, nämlich das ganze Bundesland Kärnten mit einzubeziehen und diese von der Idee her Spektralfarben, die verschiedenen Farben der theatralischen Möglichkeiten auch bis in die kleinsten Orte wirken zu lassen.
Und das Kinder- und Jugendstück wird auch im Spielplan der Studiobühne berücksichtigt.
Hier werden vor allem Werke aufgeführt, die den Kindern die Möglichkeit zum Mitspielen geben.
Die Villacher Studiobühne hat sich durch ihren Einsatz für das zeitgenössische Theaterschaffen einen Platz in der österreichischen Theaterszene erobert, der sicher nicht nur von regionaler Bedeutung ist.
Und nach diesem Bericht von Walter Geller, das Villach, zurück zu den politischen Tagesereignissen, Nachrichten in Kurzform.
Österreich.
Zum Auftakt der politischen Herbstarbeit hält die Regierung morgen und am Mittwoch eine Klausurtagung ab, an der neben den Kabinettsmitgliedern auch das erweiterte Präsidium der SPÖ und die sozialistischen Mitglieder des Gewerkschaftspräsidiums teilnehmen werden.
Die Arbeitstagung soll dazu dienen, die politische Herbstarbeit zu erörtern, wobei wirtschaftspolitische Fragen im Vordergrund stehen werden.
Die steirische ÖVP hat heute die Ergebnisse ihrer gestrigen Vorwahl für die Landtagswahlen am 8.
Oktober vorgelegt.
Landeshauptmann Niederl erhielt mehr als 90 Prozent der maximal möglichen Punkteanzahl und bleibt Spitzenkandidat.
Zur sogenannten Wahlspendern-Affäre erklärte sich Niederl bereit, diese Frage nötigenfalls von einer unabhängigen Expertenkommission prüfen zu lassen, die die Spendensummen für alle Parteien offen zu legen hätte.
Im Zusammenhang mit dem Interview Bundeskanzler Kreiskis für eine niederländische Zeitung über die Nahostfrage hat ÖVP-Generalsekretär Lanner die unverzügliche Einberufung des Außenpolitischen Rates verlangt.
Lanner forderte außerdem die Bundesregierung auf, sich von den beleidigenden Äußerungen Kreiskis über Israel zu distanzieren.
Auch das Präsidium der Zionistischen Föderation in Österreich hat bei der Bundesregierung gegen die Äußerungen Kreiskis protestiert.
Israel.
Die israelischen Jungsozialisten haben von ihrem Parteiführer Peres verlangt, alle Beziehungen zu Bundeskanzler Kreisky abzubrechen und sich aus der sozialistischen Internationale zurückzuziehen, solange Kreisky den Vorsitz in deren Nahostkommission innehat.
Peres erklärte dazu, er wolle zunächst den genauen Wortlaut des umstrittenen Kreisky-Interviews für die niederländische Zeitung Trau kennen.
Ägypten.
Präsident Sadat hat heute den Flug nach Paris angetreten, wo er am Abend mit Präsident Giscard d'Estaing zusammentreffen wird.
Morgen reist Sadat zur Nahostkonferenz nach Camp David weiter.
In einem Zeitungsinterview sagte Sadat, die Gespräche mit Carter und Begin würden das Schicksal des Nahen Ostens für viele Generationen bestimmen.
Das waren wieder 60 Minuten Mittagsinformation.
Weitere Inlandsbeiträge, verehrte Zuhörer, und Korrespondentenberichte können Sie im Abendjournal hören.
Es beginnt wie immer um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1.
Und Adolf Poindl sagt Ihnen für das Mittagsteam auf Wiederhören.