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Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren, Sie hören 60 Minuten aktuelle Information aus dem Studio des Mittagschanals.
Am Mikrofon begrüßt Sie Hans Fockenhuber.
Kurz die Schlagzeilen der geplanten Beiträge.
Im Parlament stehen heute wirtschaftliche Fragen an der Spitze der Tagesordnung.
Bundeskanzler Kreisky hat einen Bericht über die Lage der verstaatlichten Industrie gegeben.
Weiters wird eine dringliche Anfrage der ÖVP an Finanzminister Androsch debattiert.
Außerdem berichten wir über den anhaltenden Verfall des Dollarkurses auf den internationalen Devisenmärkten.
Zum Thema Nahe Osten hören Sie aus Kairo und aus Jerusalem die Ausgangspositionen bei den heute beginnenden Friedensverhandlungen zwischen Ägypten und Israel.
Verhandlungsort ist Washington.
Weitere Berichte befassen sich mit dem Rollenbild der Frau in den Medien und mit den psychologischen Ursachen von Skiunfällen, etwa Überschätzung des eigenen Fahrkönnens oder übermäßiger Selbst- und Geltungsdrang auf der Piste.
Außerdem hoffen wir Ihnen noch während der Sendung den neuen Nobelpreisträger für Medizin vorstellen zu können.
Die Kulturredaktion berichtet über eine neue Konzertreihe mit Friedrich Gulda in Wien.
Gulda spielt Werke klassischer Komponisten und dazu eigene Improvisationen.
Soweit die Themenübersicht zu Beginn, aber wie gewohnt der Nachrichtenblock.
Chef vom Dienst ist Henry Goldhahn und Sprecher Peter Fichner.
Österreich.
Im Anschluss an die Fragestunde hat heute im Nationalrat eine ausführliche Debatte über Fragen der verstaatlichen Industrie begonnen.
Konkret stehen Berichte des Bundeskanzlers über die Lage der verstaatlichen Betriebe in den Jahren 1976 und 1977 zur Diskussion.
Die ÖVP hat eine dringliche Anfrage an Finanzminister Andros betreffend Nichtberücksichtigung der Familien bei der Lohnsteueranpassung eingebracht.
Nach vorläufigen Berechnungen der Nationalbank ist das Defizit in der Handelsbilanz in den ersten acht Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 22 Prozent auf knapp 35 Milliarden.
sich um 6%, während die Importe um knapp 2% zurückgingen.
Der Überschuss aus dem Reiseverkehr stieg gegenüber dem Vorjahr um 3 Milliarden auf 25 Milliarden Schilling.
Die positive Entwicklung zeigt sich im Rückgang des Defizits der Leistungsbilanz von 24 Milliarden Schilling in den ersten acht Monaten des vergangenen Jahres auf 10 Milliarden Schilling heuer.
Die offiziellen Währungsreserven Österreichs haben seit Jänner 1978 um 11 Milliarden Schilling zugenommen.
Bei den Arbeiterbetriebsratswahlen in der Vöstalpine ist der Stimmanteil der sozialistischen Gewerkschafter von 79,45 auf 68,29 Prozent zurückgegangen.
Zweitstärkste Fraktion wurden die freiheitlichen Gewerkschafter, deren Stimmenanteil von 7,05 auf 12,32 Prozent gestiegen ist.
Der ÖAAB hat 10,85 Prozent der Stimmen erhalten, bei den Betriebsratswahlen 1975 waren es 7,49 Prozent.
Der gewerkschaftliche Linksblock erhielt 6,04 Prozent der Stimmen und konnte damit knapp zwei Prozentpunkte dazu gewinnen.
Der Anteil der parteifreien Gewerkschafter ist von 1,95 auf 2,48 Prozent gestiegen.
Die sozialistischen Gewerkschafter stellen künftig 38 Betriebsräte statt bisher 46.
Die freiheitlichen Gewerkschafter und der ÖAAB haben nun je sechs statt bisher vier Mandate.
Der gewerkschaftliche Linksblock hat zu seinen zwei Mandaten eines dazu gewonnen.
Auf die parteifreien Gewerkschaften entfällt wie bisher ein Mandat.
Wegen der Abnahme der Zahl der Wahlberechtigten hat sich die Gesamtzahl der Mandate von 57 auf 54 verringert.
Bei den Angestelltenbetriebsratswahlen erreichten die sozialistischen Gewerkschafter 68,71 gegenüber früher 74,3 Prozent der Stimmen.
Der Anteil des ÖAAB stieg von 17,36 auf 19,02 Prozent.
Auf die freiheitlichen Gewerkschafter entfielen 9,91 Prozent der Stimmen um knapp drei Prozentpunkte mehr als 1975.
Der gewerkschaftliche Linksblock erhielt 2,36 Prozent, 1975 waren es 1,35 Prozent.
Die sozialistischen Gewerkschafter haben eines ihrer 24 Mandate verloren, ÖAAB und Freiheitliche je eines gewonnen.
Der ÖAAB stellt nun sechs, die Freiheitlichen stellen drei Betriebsräte.
Insgesamt ist die Zahl der Mandate von 31 auf 32 gestiegen.
Der Zentralvorstand der Gewerkschaft der Öffentlich Bediensteten hat das Ergebnis der Verhandlungen über Gehaltserhöhungen in seiner gestrigen Tagung nicht abgelehnt, erklärte heute der Vorsitzende der sozialistischen Fraktion in der Gewerkschaft der Öffentlich Bediensteten, Tibor Karni.
Nach fraktionell getrennt geführten Beratungen sei gestern im Gewerkschaftsvorstand lediglich beschlossen worden, weitere Verhandlungen mit dem Bundeskanzler zu fordern.
Anschließend werde der Zentralvorstand seine Tagung fortsetzen, sagte Karni.
Weder die konjunkturelle Situation im Allgemeinen noch die Lage der Staatsfinanzen im Besonderen sei dazu angetan, einkommenspolitische Justamentsstandpunkte zu vertreten.
Dies schreibt der Pressedienst der Industrie zur Ablehnung des bereits vereinbarten Anhebungsgesetzes für die Einkommen öffentlich Bediensteter durch die zuständigen Gewerkschaften.
In dieser Haltung dokumentiere sich ein hohes Maß an Unbekümmertheit gegenüber der außerordentlich prekären Situation im Staatshaushalt, fährt der Pressedienst der Industrie fort.
Deshalb wird es auch von den meisten Mitarbeitern anderer Wirtschaftszweige, in denen sich die Lohn- und Gehaltspolitik bereits stärker an den wirtschaftlichen Gegebenheiten orientiert, kaum verstanden, dass gerade die Bediensteten der administrativen Sektoren für sich überdurchschnittliche Zuwachsraten im Einkommen fordern.
Frankreich.
Königin Margarete und Prinz Henrik von Dänemark sind zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Paris eingetroffen.
Das Herrscherbar wurde im Bahnhof Salazar von Staatspräsident Giscard d'Estaing begrüßt.
Irak.
Die Regierung in Bagdad hat heute, am Tag der Eröffnung der ägyptisch-israelischen Friedensverhandlungen in Washington, offen zum Sturz des ägyptischen Präsidenten Sadat aufgerufen.
In einem Leitartikel des Parteiorgans Al-Ba'at heißt es wörtlich, Sadat und sein System hätten völlig vor dem amerikanischen Imperialismus und dem zionistischen Gebilde Israel kapituliert.
Nur der Sturz Sadats könnte diesem Verrat ein Ende setzen.
Der Irak hat für den 1.
November eine arabische Gipfelkonferenz nach Bagdad einberufen, bei der über die Folgen der Friedenspolitik des ägyptischen Präsidenten beraten werden soll.
Israel.
Zur Durchführung des Plans für eine Autonomie des Westjordanlandes und des Gazastreifens gibt es bereits entsprechende Programme.
Wie aus Kreisen der Militärverwaltung in den besetzten Gebieten bekannt wird, sollen die Programme jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt den arabischen Gemeindepolitikern vorgelegt werden.
Mehrere Bürgermeister, die der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, nahe stehen, sollen Vertretern des amerikanischen Konsulats in Jerusalem erklärt haben, sie würden sich dem Abkommen von Camp David und dem Autonomieplan nicht entgegenstellen.
Japan.
Der deutsche Bundeskanzler Schmidt hat heute, anlässlich seines Besuchs in Tokio, mit Ministerpräsident Fukuda bilaterale und internationale Wirtschaftsfragen erörtert.
Fukuda und Schmidt trafen bereits gestern zu einem ersten Gespräch zusammen, wobei sie Fragen der Weltpolitik behandelten.
Schmidt stimmte dem japanischen Vorschlag zu, die nächste Gipfelkonferenz der sieben großen westlichen Industriestaaten für den kommenden Juni nach Tokio einzuberufen.
Schmid und Fukuda äußerten Besorgnis über das derzeit gestörte Währungsgleichgewicht und forderten von den Vereinigten Staaten Maßnahmen zur Kontrolle der Inflation.
Sowjetunion Nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur TASS beginnen morgen Versuche mit Langstreckenraketen im stillen Ozean.
Die Moskauer Regierung hat alle Schiffe und Flugzeuge angewiesen, das Zielgebiet bis zum Ende des Monats zu meiden.
Das Zentrum des gefährdeten Meeresgebietes liegt etwa 1200 Kilometer nördlich der amerikanischen Midwayinseln.
Jugoslawien.
In Agram hat heute ein Prozess gegen sechs Studenten begonnen, die staatsfeindliche Aktivitäten und illegale Kontakte zu kuratischen Immigrantenorganisationen im Ausland beschuldigt werden.
Die Studenten müssen im Fall einer Verurteilung mit Haftstrafen bis zu 15 Jahren rechnen.
Nähere Details der Anklage sind bis jetzt nicht bekannt geworden.
Iran.
Der Streik des Zeitungspersonals, durch den gegen Zensurmaßnahmen protestiert werden soll, dehnt sich aus.
Gestern haben sich drei in englischer und französischer Sprache erscheinende Zeitungen dem Streik der 4.000 Beschäftigten der beiden größten Blätter Teherans angeschlossen.
Sprecher der beiden Tageszeitungen teilten mit, der Militärgouverneur von Teheran habe mehrere Offiziere in die Redaktionen geschickt, um vorbereitete Artikel zu zensieren.
Die beiden Blätter hatten ausführlich über die Demonstrationen gegen die iranische Regierung berichtet.
Die Behörden begründen die Zensurmaßnahmen damit, dass die Bevölkerung durch die Berichterstattung aufgewiegelt werde.
Die Zeitungsangestellten haben eine Resolution unterzeichnet, in der sie uneingeschränkte Pressefreiheit sowie die Garantie persönlicher Sicherheit und politischer Unabhängigkeit fordern.
Großbritannien.
Vor den Okneinseln, vor der schottischen Küste, drohen schwere Auseinandersetzungen zwischen norwegischen Robbenjägern und militanten Mitgliedern der Umweltschutzbewegung Greenpeace.
Die norwegischen Jäger sind von der britischen Regierung beauftragt worden, auf den Okneinseln etwa 5000 Seehunde zu töten, die nach Ansicht der Londoner Behörden den Fischbestand vor Schottland gefährden.
Diese Aktion wollen sich die Angehörigen der Greenpeace-Bewegung dieses Mal notfalls mit physischer Gewalt widersetzen.
Die Umwelt- und Tierschützer gehen davon aus, dass nicht die Robben, sondern die Fischer mit ihrem rücksichtslosen Verhalten an der allmählichen Vernichtung der Fischvorkommen vor den Orkeninseln schuld sind.
Das Wetter.
Das großräumige kontinentale Hochdruckgebiet verstärkt sich in der Folge noch über Mitteleuropa und bleibt auch in den nächsten Tagen für die Alpen wetterbestimmend.
Die Aussichten bis morgen früh.
Stellenweise noch Nebelfelder, die sich während der Nacht wieder verdichten.
Sonst meist wolkenlos oder heiter, schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 16 bis 22 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 3 bis 10.
Die Aussichten für morgen Freitag.
In der ersten Tageshälfte wieder gebietsweise Nebelfelder von zum Teil großer Beständigkeit.
Sonst allgemein sonnig.
Schwache bis mäßige Winde aus verschiedenen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 16 bis 21 Grad.
Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien, Heiter 17 Grad, Südostwind 3 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter 15, Südost 5.
Linz, Heiter 11, Nordwest 10.
Salzburg, Heiter 13, Nordost 10.
Innsbruck, wolkenlos, 16 Grad Windstill.
Bregenz, bedeckt 12 Grad, Nordwestwind 3 Kilometer in der Stunde.
Graz heiter 16 Windstill, Klagenfurt heiter 16 Grad Windstill.
Es ist jetzt 12 Uhr und 12 Minuten.
Bundeskanzler Kreisky hat heute dem Parlament einen Bericht über die Lage der verstaatlichten Industrie vorgelegt.
Die verstaatlichte Industrie zusammengefasst und geleitet durch die OIAG, die österreichische Industrieaktiengesellschaft, umfasst sechs Bereiche.
den Bereich Eisen und Stahl, den Wirtschaftssektor Kohle, den Maschinenbau, den Bereich Erdöl und Chemie sowie die beiden Wirtschaftssektoren Elektroindustrie und Nicht-Eisen-Metall-Industrie.
In den 16 Tochtergesellschaften der OIAG sind derzeit insgesamt etwa 115.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Weiters befasst sich der Nationalrat mit einer dringlichen Anfrage der ÖVP an Finanzminister Androsch zur Lohnsteueranpassung.
Aus dem Parlament berichten nun Michael Kerbler und Hans Langsteiner.
Auf insgesamt 53 Seiten hat Bundeskanzler Kreisky die Lage der verstaatlichten Industrie im Jahr 1977 und zwar exakt zum Stand 31.12. des Vorjahres zusammengefasst.
Der in vier Kapitel gegliederte Bericht an den Nationalrat gibt in Punkt 1 einen allgemeinen Überblick über die internationale Wirtschaftslage im Jahr 1977.
In den westlichen Industrieländern verzeichnete man in diesem Jahr eine merkliche Konjunkturabschwächung.
Zur Jahresmitte lag die Industrieproduktion Westeuropas zum Beispiel nur mehr auf dem Niveau von 1976.
Die Folgen davon?
Weniger Aufträge an die Industrie und ein Steigen der Arbeitslosigkeit.
Die wirtschaftliche Situation Österreichs war ebenfalls von dieser Entwicklung betroffen.
Wirtschaftsforscher, Industrie, Handel und Gewerbe und die Politiker mussten zur Kenntnis nehmen, dass 1975 kein einmaliger Konjunktureinbruch war, sondern dass von diesem Jahr an eine nur zögernde wirtschaftliche Entwicklungsphase begann, die immer zwischen leichtem Aufstieg und Konjunkturtief schwankte.
Wie ist die Lage in der verstaatlichen Industrie im vergangenen Jahr in Österreich gewesen?
In dem Bericht wird vermerkt, dass sich die Verstaatlichte gut gehalten hat und vor allem ihrer Verpflichtung zur Erhaltung möglichst viele Arbeitsplätze entsprochen hat.
Dazu zwei Vergleichszahlen.
Ende 1977 waren 115.000 Personen im verstaatlichen Bereich tätig, das waren um 900 weniger als dem Jahr zuvor.
Besonders betroffen von der Wirtschaftsflaute waren die Stahl- und Edelstahlindustrie, der Nicht-Eisenbereich, das sind zum Beispiel die Metallwerke Ranshofen-Berndorf, sowie der Bereich Chemie, Faser und Massenkunststoffe.
In dem Bericht kommt auch zum Ausdruck, dass sich die Wirtschaftslage in diesen Bereichen bis in die 80er Jahre nicht ändern wird.
Die angespannte Lage in den erwähnten Industriebereichen spiegelt sich auch in den Umsatzanteilen der verschiedenen Bereiche der Verstaatlichen wider.
Einige wenige Daten dazu zum Vergleich.
Innerhalb von fünf Jahren, von 1972 bis 1977, verringerte sich der Umsatzanteil der Bereiche Eisen, Stahl, Maschinenbau von 49% auf 39%, während sich der Sektor Öl von 23% auf 35% verbesserte.
Unverändert geblieben ist auch 1977 der Anteil der verstaatlichten Industrie an der gesamten industriellen Leistung Österreichs.
Er betrug ein Fünftel vom Gesamtergebnis.
soweit den kurzen Auszügen der umfassende Bericht zur Lage der verstaatlichen Industrie.
Als erster Redner hatte sich ÖVP-Klubobmann Mock zu Wort gemeldet.
Nach einem Exkurs über die Entwicklung der verstaatlichen Industrie und dem nach Meinung des ÖVP-Klubobmannes dazu parallel wachsenden Einflusses der SPÖ, kritisierte Mock zu Bundeskanzler Kreisky Gewandt.
Herr Bundeskanzler, Sie haben im Jahre 1970 eine verstaatliche Industrie übernommen mit überwiegend positiven
Bilanzen der einzelnen Unternehmen.
Sie haben eine verstaatlichte Industrie übernommen, zweitens mit bescheidenen, aber sehr nützlichen Kapitalreserven.
Und Sie haben drittens eine verstaatlichte Industrie übernommen, Herr Bundeskanzler, mit einem sicheren Beschäftigungsstand, der sich zuerst positiv fortentwickelte und seit 1970 kontinuierlich abnimmt.
Das war das, was wir Ihnen, was die österreichische Volkspartei Ihnen übergeben hat.
Wo stehen wir heute, meine Damen und Herren?
Acht Jahre später.
In weiten Bereichen der verstaatlichten Industrie, ich erwähne hier vor allem den Stahlsektor, Nicht-Eisenmetalle, Chemieindustrie, haben wir seit ein bis drei Jahren negative Jahresbilanzen.
Direkt auf diese Vorwürfe von Dr. Mock reagierte dann Bundeskanzler Kreisky in einer Wortmeldung.
Wir sind in den schweren Krisenjahren der Vergangenheit, in Jahren in denen die Eisen- und Stahlwirtschaft Europas sich in der schwersten Krise der Nachkriegszeit befindet, mit gigantischen Verlusten arbeitet, wogegen unsere, da hat der Abgeordnete Fischer schon recht,
sich sehen lassen können, so negativ sie an sich sind, Frankreich zum Beispiel.
Und ich habe gesagt, dass man in einer solchen Situation sehr wohl die Reserven eines Unternehmens in Anspruch nehmen muss zur Erhaltung der Arbeitsplätze, denn diese Reserven sind ja in guten Zeiten auch mit Hilfe der Arbeiter und Angestellten geschaffen worden, sollen sie nur herangezogen werden für die Sicherung und Erhaltung ihrer Arbeitsplätze.
Und schließlich replizierte der Kanzler dann auf das Bekenntnis von ÖVP-Club Obmann-Mock zur sozialen Marktwirtschaft.
Es gibt also den Markt, es muss ihn geben, es soll ihn geben, vor allem deshalb, weil man die Freiheit des Konsumenten so am besten schützt.
Aber wir sind uns klar darüber, dass es den Markt in vielen Bereichen, in wichtigen Bereichen nicht gibt.
Und dass wir beim besten Willen nicht in der Lage sind,
der Marktwirtschaft so begrenzt, sie ist, das Attribut sozial geben zu können.
Und zwar sage ich Ihnen auch warum.
Weil es diese soziale Marktwirtschaft ja in Wirklichkeit heute in den modernen Dienststaaten gibt und das Resultat sind 20 Millionen Arbeitslose.
Und deshalb lehnen wir diese Wirtschaft.
Zweiter Redner in der Debatte war der FPÖ-Abgeordnete Jossek, der Kritik an der Führung der ÜAG, der Verstaatlichen Holding, übte.
Aber ich frage mich, woran liegt es, dass es hier nicht klappt?
Und vielleicht ist ein Moment darin zu sehen, dass sich die Herren Vorstandsdirektoren, ja selbst innerhalb der einzelnen Betriebe, die Direktoren, gar nicht so gern zusammensetzen und an einem Strang ziehen.
weil einfach in der verstaatlichten Industrie nach wie vor die große Koalition fix verankert ist.
Soweit also der gegenwärtige Stand der Debatte über die österreichische Verstaatlichteindustrie hier im Hohen Haus.
Nach Schluss der verstaatlichten Debatte wird dann die erste dringliche Anfrage der soeben angelaufenen parlamentarischen Herbstsaison diskutiert.
Sie stammt von der ÖVP, ist an Vizekanzlerfinanzminister Andrusch gerichtet und befasst sich mit dem Thema Steuerreform.
Politisch gleichsam die Vorbereitung dafür, dass die Volkspartei die am Wochenbeginn zwischen Regierung und Gewerkschaftsbund endgültig ausgehandelte Steueranpassung mit Jahreswechsel im Parlament ablehnen wird.
Schon der Titel der von den Abgeordneten Kohlmeier, Leitner, Höchtl und Staudinger unterzeichneten Anfrage verrät ihre Stoßrichtung.
Die, wie es heißt, Nicht-Berücksichtigung der Familien bei der Lohnsteueranpassung.
In der Anfrage Begründung wird auf einen Beschluss des Familienpolitischen Beirates beim Bundeskanzleramt vom Mai des Vorjahres verwiesen.
Einstimmig, also mit den Stimmen der Sozialisten, war damals gefordert worden, bei allen künftigen Steuerermäßigungen die Zuschüsse an den Familienlastenausgleichsfonds, also den Fonds, aus dem auch die Familienbeihilfen bezahlt werden, im selben Ausmaß zu erhöhen, wie dies bei sonstigen Absatz- oder Freibeträgen geschehen würde.
Nun aber sei, so die Anfrage weiter, von einer Anpassung der Familienbeihilfen keine Rede, für die ÖVP ein Beweis dafür, dass die Sozialisten zwar viel von Familienpolitik reden, aber nichts für die Familien tun wollten.
Konkret wird Androstein gefragt, ob er eine Anhebung der Familienbeihilfen plane und ob er den Aufwand dafür dem Familienlastenausgleichsfonds ersetzen werde.
Über diese Anfrage wird, wie gesagt, am Nachmittag diskutiert werden.
Wir aber gehen nun zurück zum Studio des Mittagschonals.
Reporter im Parlament waren Michael Kerbler und Hans Langsteiner.
Und nun zum zweiten innenpolitischen Programmpunkt im Mittagsschornal zur Inlandspresseschau.
Die Auswahl der Zitate hat Johannes Fischer getroffen.
Die gestrige Parlamentssitzung, bei der mittels Beharrungsbeschluss des Nationalrates das neue Arbeiterkammerwahlrecht endgültig verabschiedet wurde, findet auch heute seinen Nachklang in den Tageszeitungen.
Kernpunkt des Gesetzes, Ausschluss von Familienangehörigen der Betriebsinhaber vom Arbeiterkammerwahlrecht.
Dazu Josef Laschober in den oberösterreichischen Nachrichten.
Ohne Zweifel macht der Ausschluss vom Wahlrecht optisch einen recht ungünstigen Eindruck.
Er mutet als pures Unrecht an.
So kann es kaum verwundern, wenn die Opposition gestern mit Kraftausdrücken hantierte, über die man betroffen sein kann.
In nüchterner Umschau fällt aber auf, dass das Gesetzesfeld voller Widersprüche steckt.
Schon längst bestehen Bestimmungen, die gleichfalls Familienangehörige anders bewerten als fremde Arbeitnehmer.
Die 1973 einstimmig beschlossene Arbeitsverfassung ist nur ein Beispiel.
Damals gab es keine Empörung, eher Lob von der ÖVP.
Auch das gehört berücksichtigt, wenn man sich zu den ÖVP-Attacken ein Urteil bilden will.
Soweit Josef Laschoba.
Auch dieses Jahr 1973 spielt auch Günter Traxler in der Sozialistischen Arbeiterzeitung an.
Damals bestand die Volkspartei auf die Herausnahme der Familienangehörigen und es brachte sie mit ihrem Demokratieverständnis nicht in Konflikt, dass dadurch auch viele nicht mit dem Chef verwandte Arbeitnehmer durch die Maschen der Arbeitsverfassung fielen.
Sie tat es, weil sich die Kleinunternehmer davon Vorteile versprachen, meint die Sozialistische Arbeiterzeitung.
Dem setzt Peter Klar im ÖVP-Organ Neues Volksplatz gegenüber.
Es geht ja nicht um die innerbetriebliche Mitbestimmung wie beim Arbeitsverfassungsgesetz 1973, sondern um die gesetzliche Interessensvertretung gegenüber der ebenso gesetzlichen Vertretung der Unternehmer und gegenüber dem Staat.
Mit dem Recht, Betriebsräte zu wählen und mit der sonstigen innerbetrieblichen Mitbestimmung hat das überhaupt nichts zu tun.
Soweit einige Stimmen zur gestrigen Parlamentssitzung.
Den Beschluss der Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes nach Abschluss der Gehaltsverhandlungen sich mit dem Ergebnis nicht einverstanden zu erklären und neuerliche Verhandlungen zu fordern, kommentiert Elisabeth Strasser im SPÖ-Organ Oberösterreichisches Tagblatt folgendermaßen.
Diese Ablehnung wird in der Öffentlichkeit auf kein Verständnis stoßen.
Das Staatssekretariat verträgt keine weiteren Milliardenausgabensteigerungen.
Und auch in der Presse liest man in einem Kommentar mit ähnlichem Tenor.
Zu hohe Kosten kosten Arbeitsplätze.
Dagegen ist auch nicht das Kraut der Pragmatisierung gewachsen.
Denn mit einer aufgebrachten Öffentlichkeit im Rücken kann sich jede Regierung an Dienstpostenpläne wagen, die den Betroffenen das Gruseln lehren.
4,2 Prozent sind nicht viel, aber im Sinne des Gesagten genug.
Das war die Inlands-Presseschau.
Ein Zeitvergleich, es ist jetzt 12 Uhr und 24 Minuten.
Was die viel gefeierten, aber auch umstrittenen zwei Rahmenabkommen von Camp David zwischen dem ägyptischen Staatspräsidenten Sadat und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin wert sind, wird sich erstmals in diesen Tagen zeigen.
Heute beginnen in Washington die Verhandlungen zwischen Ägypten und Israel über einen Friedensvertrag.
Im Abkommen von Camp David ist hervorgesehen, dass es innerhalb von drei Monaten zu einem ägyptisch-israelischen Frieden kommen soll.
Es sind also von jetzt an noch zwei Monate Zeit.
Die Situation aus ägyptischer Sicht erläutert nun Peter Fischer aus Kairo.
Die ägyptische Verhandlungsdelegation, die sich heute mit den israelischen Unterhändlern in Washington zu Friedensverhandlungen zusammensetzt,
möchte schon im November mit einem unterschriftsreifen Entwurf zu einem Friedensvertrag nach Kairo zurückkehren.
Das hat jedenfalls der amtierende ägyptische Außenminister Boutros Rali vor seiner Abreise in Kairo mitgeteilt.
Er erwarte keine grundsätzlichen Schwierigkeiten bei den Verhandlungen, sagte er, denn die Hauptprobleme seien ja schon auf der Konferenz von Camp David gelöst worden.
Das mag stimmen, soweit es das israelisch-ägyptische Verhältnis und den in Grundzügen bereits vereinbarten Abzug
der Israelis aus der Sinai-Halbinsel betrifft.
Aber Staatspräsident Sadat hat noch in dieser Woche erneut bekräftigt, dass es bei den Verhandlungen in Washington nicht nur um einen Separatvertrag mit den Israelis, sondern auch um das Westjordanland und Gaza geht.
Sein neuer Verteidigungsminister Kamal Hassan Ali
der die ägyptische Verhandlungsdelegation anführt, ließ wissen, dass Ägypten einen Friedensvertragsentwurf vorbereitet habe, der nicht nur die eigenen, sondern die gesamtarabischen Interessen berücksichtige.
Hier könnten die Schwierigkeiten bei den Washingtoner Verhandlungen beginnen.
Stellvertretend für die syrische Regierung zu verhandeln, die die Ergebnisse der Konferenz von Camp David ohnehin als unnehmbar zurückgewiesen hat, das hat Sadat noch in diesen Tagen abgelehnt.
Ein Mandat dazu hätte er ohnehin nicht.
bleiben also die Probleme des Jordan-Westufers und des Gaza-Streifens.
Bisher haben weder König Hussein von Jordanien und erst recht nicht die PLO als die in der arabischen Welt anerkannte politische Interessenvertretung der Palästinenser zu erkennen gegeben, dass sie sich amerikanischen und ägyptischen Wünschen beugen und in die Washingtoner Verhandlungen einschalten würden.
Aber Sadat und Präsident Carter haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, König Hussein doch noch umstimmen zu können.
Bleiben die anderen arabischen Konfliktparteien bei ihrer Weigerung, sich in Washington mit an den Verhandlungstisch zu setzen, und begnügt sich Ägypten aus diesen Gründen mit einem Separatvertrag mit Israel, dann dürften die Verhandlungen relativ schnell und reibungslos über die Bühne gehen.
Dann ließe sich wohl auch Präsident Sadats Wunsch realisieren, schon am 19.
November, dem Jahrestag seiner historischen Jerusalem-Reise,
gemeinsam mit Präsident Carter und dem israelischen Regierungschef Begin in Ägypten die Unterschrift unter einen historischen Friedensvertrag zu setzen.
Ernsthafte Probleme durften erst dann auftauchen, wenn Sadat stellvertretend für Jordanien seine Unterschrift von baldigen, weitgreifenden Konzessionen Israels für das Westjordanland und Gaza abhängig machen würde.
In der Öffentlichkeit hat der ägyptische Staatschef ein solches Jungtim bisher allerdings vermieden.
Die Mehrzahl der Bevölkerung Ägyptens, die 30 Kriegsjahre lang im Interesse der nationalen Verteidigung knapsen und darben musste, scheint ohnehin nur an einem interessiert zu sein, das endlich Frieden einkehrt.
Die Ägypter erträumen sich von einem ägyptisch-israelischen Friedensvertrag naheliegende und greifbare Sachen.
Volle Teller, menschenwürdige Wohnungen, ein funktionierendes Telefonsystem, vielleicht sogar einen Fernseher, ein kleines Auto.
Sadats Unterschrift unter einem Friedensvertrag, so glauben sie,
könnte ihnen schon in wenigen Wochen den Weg zu einem besseren Leben freigeben.
Aus Kairo hörten sie Peter Fischer.
Die Stimmung in Jerusalem und die israelische Verhandlungsposition analysiert nun Moshe Meisels.
In Israel sieht man den heute in Washington besinnenden Verhandlungen mit Ägypten hoffnungsvoll entgegen.
In der heutigen Kabinettssitzung wurde die Ansicht geäußert, dass die Verhandlungen bereits im Laufe der nächsten drei Wochen zur Paraffierung eines Friedensvertrages zwischen Israel und der Juxten führen könnten.
Der Optimismus wird dadurch gestärkt, dass auch die Amerikaner die israelische Ausgangsposition unterstützen, dass die Verhandlungen sich hauptsächlich auf einen deutschen Friedensvertrag konzentrieren sollen.
Nachdem die grundsätzlichen Streitfragen bereits im KfW gelöst wurden,
dürfte es hier insbesondere um technische Details gehen, bei denen keine Schwierigkeiten zu erwarten sind.
Über den Zeitplan des israelischen Rückzugs aus China, die Sicherheitsvorkehrungen in den geräumten Gebieten, Räumung der Flugplätze und Siedlungen und Verlegung der Frühwarnstationen dürfte bald ein Einvernehmen erzielt werden.
Schwieriger werden die gegenseitigen Forderungen auf Entschädigungen zu behandeln sein.
Die Ägypter verlangen Entschädigungen für das seit 1967 gewonnene Öl aus Abu-Rabab und das Verbleiben der israelischen Installationen und Chautiers in den geräumten Gebieten.
Israel fordert dagegen Entschädigungen für Kriegsschäden und Verluste, die mit dem Rückzug verbunden sind.
Die Schwierigkeiten, die sich in Washington ergeben könnten, sieht Israel in der ägyptischen Forderung, ein Jungdienst zwischen den Verhandlungen über den Abschluss eines idrillisch-ägyptischen Friedensvertrages und der Zukunft des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens herzustellen.
Die israelische Ausgangsposition lautet, dass die Durchführung beider Abkommen von Zeb Zebi nicht voneinander abhängig ist.
Da Jordanien vorläufig eine Beteiligung an den Verhandlungen ablehnt und in den bisherigen Kontakten mit den Bürgermeistern und Notarmen des Westjordanlandes keine Vertretung für die autonome Verwaltungsbehörde gefunden werden konnte, sollte man sich ausschließlich mit den Problemen des israelischen-ägyptischen Friedensvertrags beschäftigen.
Die israelische Delegation wird daher in ihrer Ausgangsposition eine von den Ägypten geforderte Verpflichtung ablehnen,
mit der Unterzeichnung des ägyptischen-idrillischen Friedensvertrags, das Militärregime im Westjordanland aufzuheben, sämtliche palästinensische Sträflinge freizulassen und keine weiteren Siedlungen in diesem Gebiet zu errichten.
Israel ist bereit, in Abwesenheit Jordaniens und einer Vertretung der Bewohner des Westjordanlandes mit Ägypten über die Durchführung des Zemt-Debit-Abkommens zu verhandeln.
Zu diesem Zweck hat das Kabinett heute bereits einen Plan über die autonome Verwaltung, Sicherheitsbedingungen, Aufhebung der Militäradministration und Verlegung der Militäreinheiten im Westjordan-Gebiet erörtert.
Israel wird jedoch in Washington darauf bestehen, kein Junktipp zwischen einem Fortschritt der Verhandlungen über ein israelisch-jüdisches Zwillingsabkommen und der Gespräche über die Bildung der autonomen Verwaltung in diesem Gebiet herzustellen.
viel hängt dabei von der amerikanischen Haltung ab.
Die Tatsache, dass die Gespräche in Washington stattfinden, weist auf eine aktive Einschaltung Washingtons als voller Partner und eventuelle Druckausübung auf die Kontrahenten hin.
Dayan und Weizmann haben in ihren Gesprächen mit Präsident Carter auf die Gefahr eines solchen Jungdienstes hingewiesen, das einen israelisch-ägyptischen Friedensvertrag erschweren könnte.
Das Thema wurde auch bereits in Präliminargesprächen
zwischen Dayan und Weizmann mit den Führern der ägyptischen Delegation, Verteidigungsminister General Kemal Hasan Ali und dem amtierenden Außenminister Dr. Boutrous Rali erörtert.
Die überwiegende Mehrheit der ägyptischen Bevölkerung unterstützt die Bemühungen der Begin-Regierung, ohne Verzug zu einem Trennungsabkommen mit Ägypten zu gelangen.
Im Kabinett wurde jedoch beschlossen,
dass in Washington kein Entschluss bezüglich des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens gefasst werden darf, ohne vorher vom Kabinett und dem zuständigen parlamentarischen Ausschuss bestätigt zu werden.
Über die Ausgangspositionen bei den ägyptisch-israelischen Friedensverhandlungen in Washington berichteten Peter Fischer und Moshe Meisels.
Der amerikanische Dollar, nach wie vor die Leitwährung der Welt, verliert ständig an Wert.
Seit Beginn der 70er Jahre ist der Dollarkurs um etwa die Hälfte gefallen und alle Bemühungen, den Kursverfall zu bremsen, waren bisher erfolglos.
Nachdem Wechselkurse immer Relativwerte sind, gingen die Kurse der sogenannten Hart-Währungen, also der D-Mark, des Schweizer Franken, des japanischen Yen und im Kiel-Wasser dieser Währungen auch der österreichische Schilling, ständig nach oben.
Auch der Goldpreis, der noch immer in Dollars angegeben wird, zog da mit und erreichte wieder Spitzenwerte.
Gestern im Abendschanal berichteten wir über die jüngste Dollarentwicklung und ihre Konsequenzen auf der New Yorker Börse.
Heute analysiert Klaus Emmerich aus Bonn die Situation auf den europäischen Devisenmärkten.
Aus der Talfahrt wird wieder ein offener Sturz.
An den Devisenbörsen wird der amerikanische Dollar heute Mittag auf einem neuen Tiefstand gehandelt, umgerechnet wieder näher bei 13 als bei 14 Schilling für einen Dollar.
Und die Berichte über dieses hektische Geschäft, bei dem an einem einzigen großen Börsenplatz Milliardenbeträge umgesetzt werden, hören sich inzwischen wie Berichte von einem Kriegsschauplatz an.
Verteidigungslinie der amerikanischen und westdeutschen Notenbank, die durch Ersatz versuchen, eine neue Ausgangsposition bei 1,80 Mark für einen US-Dollar aufzubauen, stand in diesen Minuten 1,8610, was für Österreich bedeuten würde, dass der US-Dollar etwa bei 12,80 zum Stehen kommen könnte.
Frontbegradigung im Kampf mit einer mächtigen und einflussreichen Spekulation.
Dies setzt aber voraus, dass einige der Hauptursachen für den Dollar-Rückzug nun doch endlich beseitigt würden, nämlich das Misstrauen in die währungspolitische Handlungsfähigkeit der wichtigsten westlichen Regierungen, die Angst vor der Inflation, vor allem in Amerika, die zu einer noch nie dagewesenen Flucht der Amerikaner in das Gold führt,
Die Furcht vor Preiserhöhungen für Öl, die wiederum dadurch entfacht wird, dass die Öl-Scheichs und die anderen ölerzeugenden Länder es verunsicherten Amerikanern gleich tun und ihrerseits jetzt milliardenfach Gold und nicht mehr Dollar, D-Mark oder Schweizer Franken kaufen.
die Unfähigkeit der Administration Qatar, der Energieverschwendung in den USA nun doch Einhalt zu gebieten, die überbordenden Öleinfuhren der USA zurückzudrängen und damit ursächlich die Entwertungsgefahren des Dollar von innen und von außen schließlich doch zu bannen und die unsichere Lage hinaus, also vom Bürgerkrieg im Libanon über die Spannungen im arabischen Lager bis zum Autoritätsschwund des persischen Kaisers.
Flucht in die Dämark und den Schweizer Franken, was nicht nur den Warenexport und den Fremdenverkehr der Eidgenossen zu strangulieren droht, sondern nun auch die Pläne für einen neuen europäischen Währungsverbund in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Sollte doch dieser Verbund kurzfristig erreichen, dass der Druck auf die D-Mark nachlässt, oder anders ausgedrückt, die Deutschen nicht mehr wie bisher immer mehr und mehr von ihren Devisenreserven zur Stützung anderer Währungen wie jetzt das Dollar aufzuwenden haben.
Hinter dem Verstärkungsversuch mit den Reserven diverser Notenbanken für die amerikanische Währung machen Kenner der Verhältnisse sowieso Fragezeichen.
Was, so zweifeln sie, können selbst potente Notenbanken mit ihren Entlastungsversuchen für den Dollar eigentlich bewirken?
Man verweist auf Zahlen.
Der tägliche Umsatz an einer einzigen großen Devisenbörse erreicht bis zu 4 Milliarden Dollar, wenn nämlich die Hektik solche Ausmaße erreicht wie in diesen Tagen.
Dem stehen Stützungen der Notenbanken von bestenfalls 200 bis 300 Millionen Dollar täglich gegenüber, wenn man nämlich nicht nur die amtlich zugegebenen Interventionen berücksichtigt, sondern auch die Freundschaftsdienste, die Geschäftsbanken ihrer Notenbanken gelegentlich so zu erweisen pflegen.
Auch bei den Notenbanken wird inzwischen nicht mehr bestritten, sondern teilweise etwa gegenüber den nervösen Regierungen nach außen demonstrativ herausgestrichen, dass mit solchen Hilfsversuchen für den US-Dollar zwar tägliche, manchmal sogar stündliche Ausschläge etwas glatt gebügelt werden könnten, selbst den Anstrengungen der Vereinten Notenbanken sei es jedoch nicht möglich, sich gegen die Macht oder die Mächte des Welthandels
und tausende von privaten Transaktionen zu stemmen, die verständlicherweise darauf abgestellt seien, in diesen unruhigen Währungszeiten Schaden und Verluste vom jeweils eigenen Unternehmen oder eigenen Land möglichst fernzuhalten.
Um welche Größenordnung es sich in der Summe handeln kann, zeigt wiederum die D-Mark nach dem Gold derzeit der Spekulation zweitliebstes Kind.
Die Devisenbestände der Deutschen Bundesbank betragen derzeit etwa 90 Milliarden Mark.
30 Milliarden davon sind durch kleinere und größere Hilfsaktionen zugunsten anderer Währungen derzeit gebunden.
Käme es nun zu einem neuen europäischen Währungssystem, so würden weitere 20% mehr oder weniger der bundesrepublikanischen Devisenreserven von diesem System beansprucht.
Schlussrechnung, mehr als die Hälfte der BRD-Devisenreserven sind eigentlich nicht mehr frei verfügbar.
Diese Rechnung machen nun nicht nur Journalisten auf, sondern auch die einflussreichen Rechner und Verfügungsberechtigten über der weltgrößte Devisenpotential, nämlich in den Öl-Ländern.
So schließt sich auch der Kreis.
Weil alle Welt unsicher ist, treibt sie gegenseitig das Währungskarussell immer schneller, sodass selbst die besonnensten Kenner nicht mehr zu sagen wagen, wann und wo es zum Stehen kommt und wer inzwischen herausgeflogen ist.
Kursverfall des amerikanischen Dollars und kein Ende, sie hörten Klaus Emmerich aus Bonn.
Wieder ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12 Uhr und 38 Minuten.
Vor allem seit sich in den westlichen Industriestaaten Frauenbewegungen etabliert haben, gehören die Medien zu den häufigsten Angriffsobjekten dieser Organisationen.
Immer wieder wird kritisiert, dass Frauenfragen zu wenig Platz eingeräumt wird, dass Probleme der Frauen in einem Großteil der Medien verfälscht dargestellt werden.
Ein Ausdruck dieses Unbehagens, der Prozess einer Frauengruppe gegen den Herausgeber des deutschen Magazins Stern, ist noch in Erinnerung.
Heute hat sich nun in Wien eine Enquete der Privatangestellten-Gewerkschaft mit dem Thema »Die Frau im Gesellschaftsbild der Medien« auseinandergesetzt.
Hören Sie dazu folgendes Interview, das Zita Bernardi mit einer der Referentinnen, Dr. Ruth Aspöck vom Österreichischen Institut für Berufsforschung geführt hat.
Frau Dr. Asböck, Sie haben Ihre Ausführungen hier bei dieser Enquete fast mit einer Kampfansage beschlossen.
Sie haben also aufgerufen, die Frauen sich doch wirklich direkt und konkret zu beschweren über ihrer Ansicht nach diskriminierende Sendungen.
Das ruft doch ein bisschen den Parallelfall des Sternprozesses in die Erinnerung zurück.
Ist es Ihrer Ansicht nach also wirklich so schlimm bestellt um das Rollenbild der Frauen in den Medien?
Diese Kampfansage hat sich vor allem darauf bezogen, dass allgemein die Arbeitswelt in den Medien viel zu wenig beachtet wird und dass entsprechend dessen die Arbeitswelt der Frau auch keinen Wiederhall in den Medien findet und dass die Frau
weitgehend in den Medien als Privatmensch sozusagen nur in ihrem Privatleben gezeigt wird.
Insofern kann es da keine sozusagen geistige Verbindung zum Sternprozess geben, den ich grundsätzlich begrüße.
Das sind sozusagen Nordpol und Südpol.
Ich meine, ohne Zusammenhang ist sozusagen
eine Sache, die die Medien derart betrifft, nichts.
Das Bild der Frau in den Medien, das Gesellschaftsbild, das die Medien haben, ist natürlich nicht zu trennen von dem Bild, das die Frau, wenn sie als Sexualobjekt betrachtet wird, zeigt.
Während des Jahres der Frau im Jahre 1975 ist in Österreich ein
Medienbericht erstellt worden, in dem also untersucht worden ist die Rolle der Frau in den Medien und da sind die Medien nicht sehr gut weggekommen.
Hat sich Ihrer Ansicht nach seit dieser Zeit etwas geändert?
Heute hat es nicht allzu optimistisch geklungen, was man hier gehört hat.
Diesen Nicht-Optimismus, das stimmt nicht.
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass sich sehr viel geändert hat und dass auch die Frauen, die in den Medien arbeiten, äußerst initiativ und bemüht sind.
Ich verwehre mich nur gegen gewisse Beschwichtigungstendenzen.
sich die Behandlung der Frau sozusagen in der Menge verdoppelt hat, das heißt, dass sie vorher vielleicht einmal pro Jahr und jetzt zweimal pro Jahr vorkommt, dann wird das schon dazu verwendet zu sagen, dass die Lage der Frau schon so verbessert ist, dass man ihr thematisch schon so viel Bedeutung zugemessen hat, dass es genug ist.
Und ich habe schwerste Bedenken dafür,
dass man die Errungenschaften der letzten Jahre jetzt bremst und dann sagt, gut, jetzt habt ihr ein größeres Feld, jetzt ist es genug.
Kritiker einer solchen Einstellung sagen immer wieder, die Frauen seien nicht zuletzt selbst ein bisschen schuld daran, wenn sie sich für Werbung hergeben, wenn sie gerade die inkriminierten Magazine kaufen, zu sehr großer Zahl kaufen.
Glauben Sie nicht, dass auch in diesem Bereich noch ein sehr großer Bewusstseinsbildungsprozess stattfinden müsste?
Ja, natürlich.
Das ist sicher richtig.
Die Frauen sind zwar alle durch ihr Geschlecht benachteiligt, aber sie sind keine einheitliche Gruppe.
Es sind ja auch nicht alle Männer Frauenfeinde und es sind nicht alle Männer gegen Frauen oder
Auch hier zeigt sich ein sehr differenziertes Spektrum von Meinungen und die Solidaritäten müssen dort gesucht werden und die Aufklärung muss so betrieben werden, dass jedem Menschen bewusst ist, dass er entscheiden kann, für welche Meinung er sich entscheidet und wo er seine Gesellen sozusagen sucht.
Recht herzlichen Dank.
Das Interview führte Zita Bernhardi und nun ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
im Brennpunkt.
Martin Luther King träumte einen Traum.
Martin Luther King starb für diesen Traum, für den Traum von der Verwirklichung der gleichen Rechte für alle Bürger der USA.
Nach den blutigen 60er Jahren, nach der dunklen Periode der Nixon-Administration sprach Präsident Carter wieder von den Menschenrechten, in Amerika und in der Welt.
Aber er sprach mit gespaltener Zunge, wie wir heute wissen.
Er wetterte gegen die UdSSR, deckte jedoch die Verbrechen befreundeter Diktaturen.
Und er rügte seinen Botschafter Young, als dieser bekannte, dass es auch in Amerika politische Häftlinge gäbe.
Menschenrechte aber sind unteilbar, auch für Amerika.
Heute Abend im Brennpunkt, 21.15 Uhr, Programm Österreich 1.
Es wird in einer Minute dreiviertel eins.
Seit Dienstag tagen etwa 300 Experten aus den Alpenländern, den USA und der Sowjetunion im Innsbrucker Kongresshaus beim 6.
Internationalen Skipistenkongress.
Die Palette der Referate bei dieser Veranstaltung reichen von den Problemen der Lawinensicherung bis zum Berufsbild der Skilehrer, von Ausrüstungsfragen bis zur Wechselwirkung zwischen Massensport und Psychologie.
Zu diesem Thema sprach der Vorstand des Psychologischen Institutes der Universität Wien, Giselherr Gutmann.
Er ging vor allem auf die Unfallverhütung beim alpinen Sport ein, wobei er Parallelen zu ähnlich gelagerten Untersuchungen in der Industrie zog.
Hören Sie folgendes Interview, das Herbert Dobrowolny mit Professor Gutmann führte.
Herr Professor Gutmann, Sie haben in Ihrem Psychologischen Institut in Wien vor kurzem eine Studie über Unfallprophylaxe bei Lehrlingen erstellt.
Jetzt steht die Wintersport-Saison vor der Tür.
Kann eigentlich das Ergebnis dieser Studie auch auf den Massenwintersport, das heißt auf die Skifahrer und hier auf die Unfallprophylaxe, übergelegt werden?
Für den Skisport und für fast jeden Massensport scheint es mir sogar ganz besonders bedeutsam zu sein.
Denn der Kern des Ergebnisses ist einfach die Tatsache, dass wir nicht erwarten dürfen, dass durch ein reines Einstellungstraining
also das Vermitteln von Kenntnissen, Wissen und Geboten, sich im tatsächlichen realen Verhalten der Person etwas ändert.
Ich will vielleicht ein konkretes Beispiel aus dieser Studie zitieren.
Wir haben zeigen können, dass natürlich die im Lehrplan vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen, Maßnahmen vor dem Schweißen,
nach einiger Zeit von allen Lehrlingern perfekt beherrscht werden, dass fettige Hände vor dem Öffnen der Schweißflasche sorgfältig abzuwischen sind, wusste jeder.
Wenige Tage später wurde vom Lehrling unbemerkt eine reale Verhaltensbeobachtung vorgenommen, in der genau die Situation provoziert wurde, und zwar dadurch, dass der Meister einen Stoßdämpfer ausbauen ließ und während der Lehrling
Beim Ausbau, mit öligen Händen dastehend, auf den nächsten Auftrag wartete, wurde er aufgefordert, ein Blech zu schweißen.
Und da zeigte sich, dass praktisch 100% der Personen natürlich blind nach dem Schweißbrenner gegriffen hatten.
Das würde bedeuten, wenn man das auf den Wintersport umlegt, dass all die theoretischen Anweisungen der Skilehrer, der Skischulen in der Praxis kaum mehr beachtet werden.
Ich will nicht die Bedeutung der Theorie und die Bedeutung der Geburtslisten herabmindern.
Ich glaube nur, dass man aufgrund dieser Ergebnisse, einfach der realen empirischen Daten, davor warnen muss, selbstverständlich anzunehmen, dass diese Kenntnisse sich im Verhalten niederschlagen.
Wirkliche Verhaltensänderungen lassen sich nur dann garantieren, wenn auch im Verhaltensbereich zusätzlich zu den theoretischen Ausführungen real trainiert wird.
Was wäre nun der Wunschtraum des Psychologen, um eine bessere Unfallverhütung im Massenwintersport herbeiführen zu können?
Ich habe den Eindruck, dass gerade im Skilauf, wie wahrscheinlich in den meisten breiten Sportarten, ein Hauptproblem darin liegt,
dass die meisten Personen sich über ihrem Niveau einstufen.
Hier aufklärend zu wirken und mehr als das, auch Möglichkeiten zur Hand zu geben, den tatsächlichen Begabungs- und Kenntnisstand einzustufen, wäre eine Möglichkeit.
Die zweite und noch wesentlich wichtigere, sich aber aktiv einzuschalten in die Ausbildung.
Ich denke vor allem an die
im Breitensport noch allzu wenig genutzte Möglichkeit, reale Verhaltensweisen in der Vorstellung zu trainieren.
Was wäre nun Ihr Patentrezept für den Durchschnittsverbraucher, für einen mittelmäßigen Skifahrer, der nicht mal einen Skikurs besucht?
Die beste Vorbereitung wäre nicht, dass
auswendig lernen von Regeln, sondern das Durchdenken von Problemsituationen, mit denen er sich möglicherweise konfrontiert sieht.
Wenn er aber für die Situationen, in die er geraten könnte, anstelle irgendwelcher Regeln, und es gibt Bibliotheken, die solche Regelsammlungen anbieten, nur drei der Alternativen wirklich durchdenken,
überlegt, was eintreten könnte, überlegt, wie er entscheiden würde, dann, glaube ich, versichern zu können, dass er eine echte Verhaltensänderung in sich bewirkt hat, die vor allem den Vorteil hat, dass sie auch ablaufen wird, wenn er tatsächlich in der belastenden Ernstsituation steht, in der erfahrungsgemäß das Theoriewissen längst verschüttet wird.
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview mit Professor Gutmann führte Herbert Doprowolny.
Heute Morgen und am Sonntag tritt Friedrich Gulder wieder einmal in Wien auf.
Der Pianist spielt für die musikalische Jugend Österreichs im großen Saal des Musikvereins.
Gulder präsentiert am ersten Abend Werke von Bach und eigene Kompositionen.
Am zweiten Abend stellt er Werke von Mozart und Debussy Eigenkompositionen gegenüber.
Der dritte Abend zeigt den Gulder von heute.
Mit dem Pianisten und Komponisten sprach Walter Gellert.
Herr Gulder, welche Konzeption liegt denn 3 Abenden, Zusammenhänge 1, Zusammenhänge 2 und darüber hinaus, so die Titel dieser 3 Abende, welche Konzeption liegt dem zugrunde?
Die zugrunde liegende Konzeption ist überwiegend in den ersten beiden Abenden
eine Darstellung von musikalischen Zusammenhängen, wie es ja der Titel sagt, die gewisse Grenzen überschreiten.
Ich bemühe mich also über regionale Eigenheiten gewisser Musik hinweg und auch über gewisse zeitbedingte stilistische Eigenschaften gewisser Musik hinweg.
Zusammenhänge zwischen
scheinbar entlegenen musikalischen Gebieten aufzuzeigen, einfach deshalb, um es dem Hörer zu erleichtern, zu einem beträchtlich erweiterten musikalischen Bewusstsein Zugang zu finden.
Der letzte Abend darüber hinaus, den gestalten Sie zusammen mit Ursula Anders und Sie werden hier sicher eine Linie dem Publikum präsentieren, die Sie in den letzten Jahren konsequent verfolgt haben.
Stimmt das?
Das stimmt.
Man könnte also grob gesprochen das so sagen, dass die ersten beiden Abende in großen Zügen gewisse Voraussetzungen für den dritten zusammenzufassen versuchen, um auf dieser Weise dem Hörer zu erleichtern, in
mit uns oder mit mir in ein musikalisches Gebiet vorzustoßen, dass eben, wie der Titel sagt, über den Nachvollzug gewisser musikalischen Zusammenhänge dann hinausgeht.
Oder populär ausgedrückt, alles das, was in den ersten zwei Augen passiert, ist jetzt einmal vorausgesetzt.
Wie geht es dann weiter?
Natürlich bin ich oder sind wir keine Propheten, die das allgemein verbindlich
diese Frage beantworten könnten.
Aber ich versuche eben im dritten Abend dann, zusammen mit Frau Anders, darzustellen, wie ich mir vorstelle, dass das alles voraus, also gewisse Zusammenhänge vorausgesetzt sind, musikalisch weitergehen könnte in etwa.
Herr Gulda, Sie haben Ihrer Abneigung gegenüber dem Publikum, das normalerweise die Konzerte besucht, schon öfters Ausdruck gegeben.
Hier spielen Sie für die Jeunesse musikal.
Wenden Sie sich jetzt vorwiegend an junge Leute.
Spielen Sie nur mehr für die Jugend?
In großen Zügen schon.
Vor allem deshalb, weil ich halt die Erfahrung gemacht habe, dass junge Leute, was ja auch ganz natürlich ist,
gewissen neuartigen Gedankengängen gegenüber aufgeschlossen sind, wie ältere Leute.
Ich habe also nie einen Hehl draus gemacht, dass meine Sympathien
auf Seite eben des jungen, aufgeschlossenen Hörers liegen, der ungewohnten Gedankengängen eben zugänglicher ist, einfach meiner Erfahrung nach.
Das ist kein Vorwurf, denn weder ist es ein Verdienst, jung zu sein, noch ist es eine Schande, alt zu sein, oder umgekehrt.
Trotzdem ist meine Erfahrung also in der Richtung, die ich eben beschrieben habe.
In welche Richtung geht jetzt Ihre Arbeit weiter, Ihre musikalische Arbeit, nach diesen drei Konzerten?
Diesen Zirkus der drei Konzerte halte ich also für so wichtig, dass ich ihn nicht nur in Wien präsentiere, sondern ich habe übrigens für die drei Wiener Konzerte sozusagen eine Art Generalprobe in der kleinen, aber sympathischen Stadt Gmunden schon abgehalten vor einigen Wochen und ich wiederhole diese drei Abende auch unmittelbar nach den Wiener Konzerten in München.
und gehe vielleicht später damit auch nach Hamburg und nach Berlin, also in die wichtigen Städte des deutschen Sprachraums.
In der Galerie nächst St.
Stephan gibt es heute eine Performance der beiden britischen Künstler Reindeer Work.
Reindeer Work war bei der vergangenen Kasseler Documenta vertreten.
Sie veranstalteten erst vor kurzem ein Workshop in Belgien beim Arnheim Festival und nahmen in der vergangenen Woche mit mehreren Performances am Vorprogramm des steirischen Herbstes teil.
Dazu ein Bericht von Heidi Grundmann.
Wenn über Reindeer-Work berichtet wird, in Katalogen, Aussendungen, Zeitschriften oder auch Rundfunksendungen, kommt es leicht zu Missverständnissen.
Das beginnt damit, dass spätestens seit der Dokumenta-Katalog erschienen ist, die dort gebrauchte Übersetzung Reindeer-Arbeit durch den deutschsprachigen Raum geistert, obwohl Reindeer-Work unübersetzbar ist.
Und das endet vorläufig damit, dass Reindeer-Work nach einer höchst missverständlichen Einordnung in das nonverbale Theaterprogramm des steirischen Herbstes
jetzt in einer Aussendung der Galerie Näck-Sankt-Stefan in Wien mit dem Wiener Aktionismus in Verbindung gebracht werden, mit dem sie, wie übrigens viele junge Performance-Künstler, überhaupt nichts zu tun haben.
ReindeerWork besteht aus dem 1951 geborenen Dirk Larsen und dem 1948 geborenen Tom Pucki.
Die beiden arbeiten seit 1973 zusammen.
Beide haben in England Malerei und Bildhauerei studiert.
Und wenn man Rendierwerk irgendwie einordnen soll, dann kann man noch am ehesten sagen, die beiden gehören zu jenen jungen Künstlern, für die Bildhauerei, Skulptur, nicht mehr mit räumlichen Objekten zu tun hat, sondern mit dem, was sich zwischen Menschen abspielt, mit Kommunikation also.
Wendia Wirk setzen ihren Körper, sie setzen Verhalten ein, um ohne den Umweg über abgenützte, missbrauchte, missverständliche Worte Denkstrukturen umzusetzen.
Ich glaube, dass wir einen ganzen Parallelbereich des Denkens besitzen, einen eigenen Typus des Denkens, der Erkenntnis, der mit dem Verhalten zu tun hat.
Dieses Denken funktioniert nicht auf begrifflicher oder digitaler Ebene, sondern hat seine eigene Struktur.
In Wien arbeiten Reindeer Work nur heute Abend.
Lieber ist es den beiden Künstlern, wenn sie mehrere Tage hintereinander mit ihrem Publikum zusammen sein können.
Und am deutlichsten kommen ihre Absichten zutage, wenn sie, wie kürzlich in Belgien, tagelang dauernde Workshops veranstalten können, bei denen es darum geht, die üblichen Verhaltens- und Kommunikationsmuster, die ja auch Machtstrukturen bedeuten, zu korrigieren.
Das heißt zum Beispiel, dass schließlich nicht mehr einer einen Vortrag hält und alle anderen zuhören,
sondern dass die Leute untereinander, miteinander in Kontakt treten.
Dinge wie die Macht der Experten, die Unterscheidung zwischen Hochkultur und populärer Kultur und so weiter fallen solchen Workshops zum Opfer.
Für Reindeer Work war es keine Überraschung, dass in Belgien die berühmten Künstler-Stars wie zum Beispiel Josef Beuys dem Workshop nach einiger Zeit fern blieben, während ein jugendliches, an Reggae und Punk orientiertes Publikum bis zum Schluss mitmachte.
Wenn man von Punk spricht, wundern sich die Leute immer, wie kann so etwas, bei dem die Ausführenden weder singen noch ihre Instrumente spielen können, wie kann so etwas so lebendig sein, eine solche Wirkung haben?
Ich glaube, das Wichtigste daran ist, dass die Leute zu Punk-Veranstaltungen nicht hingehen, um sich etwas anzuhören oder ihre Lieblingsband in Fleisch und Blut zu sehen.
Sie gehen dorthin, um teilzunehmen, um zu sagen, ich bin hier, um zu tun, was ich tue.
Die Mitglieder der Band veranlassen die Leute, nicht sich hinzusetzen und zu hören, was die Band spielt, sondern dazu, eine Zeit lang ganz einfach sie selbst zu sein.
Es handelt sich nicht mehr darum, ein Kunstwerk zu hören oder zu sehen, sondern um die Entwicklung eines Stückes Kultur, an der sie teilnehmen und zu der sie selbst beitragen.
Um die Entwicklung einer Kultur, an der Künstler und Publikum gleichberechtigt aktiv teilnehmen, einer Kultur, in die alle etwas einbringen, geht es auch Reindeer Work in ihren Performances und Workshops.
Doch wie gesagt, mit großen Worten sollte man bei Reindeer Work vorsichtig sein, denn sie sind die ersten, die großen Worten misstrauen.
Und nach diesen Kulturberichten schalten wir nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Nach einer Mitteilung des Justizministeriums hat Untersuchungsrichter Dr. Stieglitz einen Lokalaugenschein in einer Wohnung in der Webgasse 42 in Wien Maria Hilf durchgeführt.
In der Wohnung dürfte der industrielle Walter Michael Palmers nach seiner Entführung festgehalten worden sein.
In der heutigen Nationalratssitzung legte Bundeskanzler Kreisky einen Bericht über die Lage der verstaatlichen Industrie in den Jahren 1976 und 1977 vor.
In dem Papier wird darauf hingewiesen, die verstaatlichen Betriebe seien ihrer Verpflichtung, Arbeitsplätze zu halten, nachgekommen.
ÖVP-Klubobmann Mock erwiderte, es gebe in weiten Bereichen der verstaatlichen Unternehmungen, vor allem im Stahl- und Chemiesektor, negative Jahresbilanzen.
Nach vorläufigen Berechnungen der Nationalbank ist das Defizit in der österreichischen Handelsbilanz in den ersten acht Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 22 Prozent auf knapp 35 Milliarden Schilling zurückgegangen.
Die Exporte erhöhten sich um 6 Prozent, die Importe sanken um 2 Prozent.
USA
In Washington beginnen heute um 16.30 mitteleuropäischer Zeit die Friedensverhandlungen zwischen Ägypten und Israel.
In Kairo sagte der ägyptische Präsident Sadat, die israelische Militärregierung in Westjordanien und im Gazastreifen könne bereits unmittelbar nach der Unterzeichnung eines Abkommens beendet werden.
Jerusalem stellte dazu fest, für eine Autonomie der beiden Regionen gäbe es bereits entsprechende Programme.
Meine Damen und Herren, 60 Minuten Information aus dem Studio des Mittagschanals sind wieder einmal beendet.
Sie hören uns wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 beim Abendschanal.
Für das Team der Mittagssendung verabschiedet sich Hans Fockenhuber.