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Eine angenehme Mittagstunde, meine Damen und Herren.
Zu 60 Minuten aktuelle Information aus dem Studio des Mittagschanals begrüßt Sie Hans Fockenhuber.
Zuerst ein Überblick über das geplante Programm.
In Neusiedl am See im Burgenland hat heute der Parlamentsklub, der SPÖ, seine gestern begonnene Klausurtagung fortgesetzt.
Gestern wurde ausführlich die kommende Volksabstimmung am 5.
November über die Inbetriebnahme von Zwentendorf diskutiert.
Heute referierte Finanzminister Androsch über die österreichische Wirtschaftslage und Landwirtschaftsminister Heiden informierte über sein Ressort.
Weitere Beiträge befassen sich mit den Ansichten der Industriellenvereinigung zu aktuellen Sozialproblemen in Österreich und mit den Ursachen von Schüler-Selbstmorden.
In den Auslandsberichten stellen wir Ihnen den neuen designierten Ministerpräsidenten von Portugal, Carlos Mossa Pinto, vor, der den Technokraten und parteifreien Noble da Costa ablösen soll und berichten über die Aussöhnung zwischen Syrien und dem Irak, die in ihrer gemeinsamen Ablehnung der ägyptischen Ostpolitik wieder zueinander gefunden haben.
Die Kulturredaktion berichtet über die kommende Kunst- und Antiquitätenmesse in Wien und gibt einen Überblick über die Aktivitäten von Wiener Kleinbühnen.
Zuerst aber die Nachrichten.
Chef von Dienst ist Ferdinand Olbert und Sprecher Wolfgang Riemerschmidt.
Nahe Osten, Vereinte Nationen, USA.
Das israelische Kabinett setzt seit heute früh seine Beratungen über den Entwurf eines Friedensvertrages mit Ägypten fort, der bei den Verhandlungen in Washington ausgearbeitet worden ist.
Gestern informierte Außenminister Dayan und Verteidigungsminister Weizmann die Regierung über Einzelheiten des Vertragsentwurfes.
Nach Angaben des ORF-Korrespondenten in Israel neigt die Mehrheit der Regierung dazu, die Vorschläge der beiden Minister anzunehmen.
Der ägyptische Präsident Sadat hat dagegen die Delegation seines Landes in Washington angewiesen, bestimmte Passagen des Entwurfes grundlegend zu ändern.
Sadat betonte vor allem den engen Zusammenhang zwischen dem Vertrag und einer umfassenden Lösung des israelisch-arabischen Konfliktes.
Aus Washington wird gemeldet, Präsident Carter habe versprochen, die Finanzierung eines größeren Teils der Kosten für den Rückzug der Israelis von der Halbinsel Sinai durch die Vereinigten Staaten in Betracht zu ziehen.
Im Nahen Osten wird die Front der Sadat-Gegner durch eine offensichtliche Versöhnung zwischen Syrien und dem Irak verstärkt.
Der syrische Staatspräsident Assad ist heute zu seinem ersten Besuch in Bagdad seit fünf Jahren abgereist.
Im Mittelpunkt seiner Gespräche mit irakischen Politikern stehen Maßnahmen gegen die israelisch-ägyptischen Verhandlungen.
Der Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen hat das Mandat der auf der Sinai-Halbinsel stationierten UNO-Truppen um neun Monate verlängert.
Die Einheiten in der Stärke von 4300 Mann befinden sich seit dem ägyptisch-israelischen Krieg von 1973 auf dem Sinai.
Österreich.
Die Delegierten der SPÖ-Club-Tagung in Neusiedl am See haben heute ihre gestern begonnenen Beratungen fortgesetzt.
Im Mittelpunkt stehen Referate von Vizekanzler Androsch über die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung und von Landwirtschaftsminister Haydn über aktuelle Fragen der Agrarpolitik.
Am Nachmittag werden Fachleute und Wissenschaftler zu Wort kommen.
Der Anteil der Kernkraftwerksgegner wird nach übereinstimmenden Aussagen der Leiter der Meinungsforschungsinstitute IFES und FESL, Gemacher und Brettschneider, zunehmend größer.
Zugleich betonen aber die Meinungsforscher, dass nach wie vor mehr Österreicher für als gegen die Inbetriebnahme Zwendendorfs votieren.
Dieser Trend sei, so die beiden Meinungsforscher, registriert worden, bevor die Volksabstimmung um Zwendendorf zu einer parteipolitischen Frage wurde.
Wie sowohl Gemacher als auch Brettschneider aufgrund der vorliegenden Daten feststellten, sind die Befürworter eher in den Mittelschichten, die Kernkraftwerksgegner bei Akademikern und sozial schwächeren Schichten zu finden.
Als besonders interessant wurde von beiden Experten hervorgehoben, dass die Zahl der Unentschlossenen seit Einsätzen der Informationskampagnen gestiegen sei.
So betrachten sich derzeit etwa 30% der Befragten als nicht ausreichend informiert.
In Washington fand gestern eine weitere informelle Gesprächsrunde zwischen amerikanischen und österreichischen Regierungsvertretern über das Problem der Beseitigung des atomaren Abfalls statt.
Die österreichischen Beamten informierten die Amerikaner dabei über die Vorstellungen der Bundesregierung.
Der amerikanische Delegierte betonte neuerlich das Verständnis der Vereinigten Staaten für die Probleme Österreichs und äußerte die Zuversicht, dass in absehbarer Zeit eine annehmbare Lösung gefunden werde.
Es wurde vereinbart, im November in Wien weitere Gespräche über die Atommülllagerung zu führen.
Bundesrepublik Deutschland
Der Bundesparteitag der Christlichen Demokraten in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen ist am Vormittag fortgesetzt worden.
Die 751 Delegierten haben mit der Beratung eines Grundsatzprogramms begonnen, zu dem insgesamt 3.300 Änderungsanträge vorliegen.
Der Generalsekretär der Christlich-Demokratischen Union, Geisler, hat den Programmentwurf als Dokument einer grundlegenden geistigen Erneuerung der CDU in der Opposition bezeichnet.
Geisler betonte, sowohl Marxismus als auch Kapitalismus seien untauglich, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.
Die einzige Antwort auf die Herausforderung totalitärer Ideologien sei das Christentum, sagte der CDU-Generalsekretär.
Sowjetunion.
Der amerikanische Außenminister Vance ist heute nach zweitägigen Verhandlungen mit der sowjetischen Regierung über einen neuen Vertrag zur Begrenzung der strategischen Rüstung aus Moskau abgereist.
Die Gespräche wurden gestern ohne die erhoffte Einigung auf ein zweites SAL-Abkommen beendet.
Auch die Einschaltung von Staats- und Parteichef Brezhnev in die Verhandlungen brachte keinen Durchbruch.
Beide Seiten kamen allerdings überein, sich weiterhin um den Abschluss eines Vertrages zu bemühen.
Bei Demonstrationen gegen die Regierung sind gestern in der Stadt Koramabad im Westen des Landes mindestens zwei Menschen getötet worden.
Wie aus Meldungen der iranischen Presse hervorgeht, haben Sicherheitskräfte das Feuer auf demonstrierende Studenten eröffnet.
Die Demonstranten sollen zuvor Verwaltungsgebäude, Banken und Kinosäle angegriffen und mehrere Brände gelegt haben.
In der Stadt Shiraz kamen vier Polizisten ums Leben, als ihr Hubschrauber abstürzte, von dem aus sie Tränengasgranaten auf eine Demonstrantenmenge geworfen hatten.
Auch in den Städten Qom, Andimeshk, Aliabad und Babol kam es gestern neuerlich zu Unruhen.
In Rawar im Südiran verübten unbekannte Täter einen Anschlag gegen eine Moschee.
Libanon.
Im Osten von Beirut ist es heute früh neuerlich zu Kämpfen zwischen syrischen Einheiten der panarabischen Interventionstruppe und christlichen Milizen gekommen.
Wie der phalangistische Rundfunksender Stimme des Libanons berichtete, beschoss die syrische Artillerie das Christenviertel de Kouane.
Nach einer Meldung des Senders wurden sieben syrische Soldaten von Milizangehörigen getötet.
Die panarabische Streitmacht gibt den christlichen Verbänden die Schuld am Wiederaufflammen der Kämpfe.
Die Interventionssoldaten seien durch Heckenschützen provoziert worden, heißt es in einem Kommuniqué.
Frankreich.
In Paris beginnt heute die 20.
Generalkonferenz der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur.
Im Mittelpunkt der Tagung stehen die unterschiedlichen Auffassungen der 140 UNESCO-Mitgliedstaaten über die Rolle der Massenmedien.
Die Delegierten wollen sich außerdem über strittige Themen wie die Rückgabe von Kunstschätzen, israelische Ausgrabungen in Jerusalem und den Haushaltsplan der UNESCO für die kommenden beiden Jahre einigen.
Durch einen Streik der Seeleute und Hafenarbeiter ist der französische Seeverkehr derzeit fast völlig lahmgelegt.
Gestern genehmigten die Gewerkschaften nur einige Schiffstransporte zur Mittelmeerinsel Korsika.
Die Matrosen und Hafenarbeiter wollen mit ihrem Ausstand gleichberechtigte Arbeitsbedingungen für ihre afrikanischen und asiatischen Kollegen
innerhalb französischer Reedereien durchsetzen.
Die Dockarbeiter fordern außerdem höhere Löhne.
In Paris streikt seit mehreren Tagen die Müllabfuhr.
Für morgen haben die Postbeamten einen 24-stündigen Streik angekündigt, um Gehaltsforderungen durchzusetzen.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Ein großräumiges Hochdruckgebiet bedeckt weite Teile Europas und bestimmt auch heute das Wettergeschehen im Alpenraum.
In weiterer Folge ist aber wieder mit zunehmender Störungstätigkeit zu rechnen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Osten vielfach starke Bewölkung, sonst heiter oder wolkig.
Nördliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 10 bis 16 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 0 bis 5 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Abgesehen von lokalen Frühnebelfeldern in der ersten Tageshälfte vielfach sonnig, im weiteren Tagesverlauf von Nordwesten her Bewölkungszunahme.
Nördliche Winde.
Tageshöchsttemperaturen 10 bis 16 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 10° Windstil.
Eisenstadt bedeckt, 10° Windstil.
Linz heiter, 11° Windstil.
Salzburg heiter, 14° Windstil.
Innsbruck heiter, 12° Windstil.
Bregenz heiter, 10° Südwestwind, 5 km in der Stunde.
Graz heiter, 12° Südost, 5 km.
Und Klagenfurt heiter, 10° Südostwind, 3 km in der Stunde.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12 Uhr und 10 Minuten.
Mit einem Referat von Finanzminister Vizekanzler Androsch über die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung ist heute Vormittag in Neusiedl im Burgenland die Herbsttagung der sozialistischen Nationalrats- und Bundesratsabgeordneten fortgesetzt worden.
Mit dem Budget 1979 könne die SPÖ nunmehr auf zehn Jahre sozialdemokratische Finanzpolitik zurückblicken, die Österreich eine moderne Wirtschaft und steigernden Wohlstand gebracht habe, erklärte Androsch.
Er betonte, dass gerade die politische Basis der parlamentarischen Mehrheit wesentlich zu raschen und wirkungsvollen Entscheidungen im Interesse der Wirtschaft und der Arbeitnehmer beigetragen habe.
Zentrales Thema eines Pressegesprächs von Andro Schwaber einmal mehr, die Atom-Volksabstimmung am 5.
November.
Aus Neusiedl im Burgenland berichtet nun direkt Johannes Fischer.
Wie gesagt, am Rande des zweiten Tages der SPÖ-Club-Klausurtagung hier im burgenländischen Neusiedl am See war auch weiterhin das Thema Volksabstimmung am 5.
November Hauptgesprächsthema.
Vor allem die politische Beurteilung eines eventuellen Nein-Votums am 5.
November durch den Bundeskanzler findet ganz offensichtlich nicht die ganz ungeteilte Zustimmung der Kreisgestellvertreter im Parteipräsidium.
Bundeskanzler Kreisky hatte gestern zunächst einmal ein theoretisches Nein-Votum bei der Volksabstimmung als eine Niederlage der Regierung qualifiziert und gleichzeitig für einen solchen Fall seinen möglichen Rücktritt oder andere Konsequenzen jedenfalls nicht dezidiert ausgeschlossen.
Vizekanzler Hannes Androsch wurde heute auf einer Pressekonferenz gefragt, ob er von einer solchen Entscheidung des Kanzlers gewusst habe und ob er sie billigen würde.
Ich habe nicht davon gewusst, aber ich halte sie
diese Möglichkeit für eigentlich ausgeschlossen.
Ich habe das gestern schon dem Herrn Häutling gesagt.
Die Frage ist wichtig.
Ich meine, es ist sehr wichtig, aber es besteht keine Korrelation oder keine Kopplung zwischen der einen Aufgabe und einer Entscheidung.
Da müsste in der Schweiz
dem Stammland der direkten Demokratie der Bundesrat pausenlos sich verändern und gerade das Gegenteil ist der Fall.
Und Sie meinen auch, man sollte eine solche Kooperation nicht dabei führen?
Richtig.
Ähnlich unterschiedlich zum Bundeskanzler wie der Vizekanzler eben, beurteilt auch der zweite Stellvertreter des Bundeskanzlers im Parteipräsidium, Wiensbürgermeister Leopold Graz, die möglichen Konsequenzen aus einem Nein-Votum bei der Volksabstimmung.
Ja, ich glaube, dass der Bundeskanzler es so gemeint hat, dass er zum Ausdruck bringen wollte, dass diese Abstimmung natürlich auch eine Abstimmung darüber ist, ob der Bundesregierung
hinsichtlich ihrer Vorschläge und ihm persönlich vertraut wird oder nicht.
Er wollte also ganz klar stellen, dass es keine elektrizitätswirtschaftliche Frage allein ist, sondern in Wirklichkeit eine Frage des weiteren wirtschaftlichen Schicksals Österreichs, für das eben die Regierung
verantwortlich ist.
Was die Konsequenz seines Rücktritts betrifft, so glaube ich persönlich auch nicht, dass eine so weitreichende Konsequenz bei einer Volksabstimmung richtig wäre oder notwendig wäre.
Die Männer hinter Kreisky, wenn man das einmal so sagen darf, beurteilen dann offensichtlich die Volksabstimmung nicht so gravierend, wie dies offenbar der Bundeskanzler selber tut.
Ja, wir beurteilen sie ebenso gravierend, weil eben hier das Volk darüber entscheidet, ja nicht nur, ob es ein bisschen mehr Strom geben soll, sondern ob in Zukunft eine wachsende Wirtschaft etwa weitere und mehr und höher Gebildete braucht oder ob wir uns den Ausbau des Schulsystems sparen können.
Also es ist schon sehr gravierend, nur
Wenn das Volk entscheidet, und das muss sich nur klar sein, worüber es entscheidet, wir wollen das alles nicht, wir akzeptieren auch eine stagnierende Wirtschaft und keinen Bedarf an mehr Gebildeten, na ja, dann hat das Volk entschieden.
Würden Sie einen Zusammenhang zählen zwischen einem eventuellen Neinvotum am 5.
November und vorverlegten Nationalratswahlen?
Diese Frage ist, glaube ich, überhaupt nicht zur Diskussion gestanden, würde auch für mich nicht zur Debatte stehen.
Sie würden einen solchen Schritt also nicht befürworten?
Naja, dann hätte man ja gleich Nationalratswahlen als Atomwahlen machen können und nicht die Volksabstimmung ansetzen.
Es sind aber jetzt praktisch Nationalratswahlen.
Naja, nein, es sind nicht Nationalratswahlen, sondern es ist die Abstimmung über eine sehr gravierende Einzelfrage der österreichischen Innenpolitik.
Ich meine, das ist ja der Sinn der Volksabstimmung, dass gewisse Elemente auch plebiszitär, gewisse Dinge auch plebiszitär entschieden werden können.
deren politische Dimension, aber auch parteipolitische Dimension man ja nicht übersehen darf.
Naja, sicher, wenn die Regierung im guten Willen und im guten Glauben an die Notwendigkeit, das Volk zu fragen, die Volksabstimmung mit ihrer Mehrheit im Parlament beschließt und sich dann herausstellt, dass die ÖVP das Ganze zu Minennationalratswahlen machen will, vielleicht, oder jedenfalls zu einer politischen Kraftprobe machen will, naja, dann muss eine Regierungspartei auf diese Herausforderung einsteigen.
Herr Bürgermeister, gibt es für Sie eine Grenze bei der Volksabstimmung, bis zu der die Beteiligung nicht mehr abrutschen darf, ohne dass die Volksabstimmung nicht mehr repräsentativ ist?
Nein, die Grenze gibt es für mich absolut nicht, weil es gehört zum Recht des Staatsbürgers in der Demokratie, an Abstimmungen nicht teilzunehmen.
Aber wenn er das tut, dann delegiert er damit eindeutig die Entscheidung an jene, die schon teilnehmen.
Das heißt, wenn 80 Prozent sagen, ich nehme jetzt einen Extremfall, der nicht erreicht wird, wenn 80 Prozent sagen, mich interessiert etwas nicht, ich nehme an der Abstimmung nicht teil, dann ist diese Nicht-Teilnahme die eindeutige Ermächtigung, an die 20 Prozent die Entscheidung zu treffen.
Das ist so in der Demokratie.
Das Thema Atom wird jedenfalls die SPÖ-Klausur hier auch am Nachmittag beschäftigen.
Man hat hier einen Schweizer Kernkraftwerksdirektor eingeladen, um über die Erfahrungen mit Atomenergie in unserem Nachbarland zu referieren.
Soweit unser Bericht von der SPÖ-Klausur in Neusiedler am See und damit wieder zurück zum Funkhaus.
Reporterin Neusiedler am See war Johannes Fischer.
Mit den gestrigen Diskussionsergebnissen und mit den Äußerungen von Bundeskanzler Kreisky in Neusiedler am See befassen sich heute auch die meisten innenpolitischen Kommentatoren österreichischer Zeitungen.
Eine Auswahl daraus hat Leopold Esterle getroffen.
In einem Kurzkommentar der Presse verweist das Blatt auf seine schon im Juni geäußerte Vermutung, die SPÖ könnte die Atomabstimmung über Zwentendorf zu einem Kreisky-Votum machen.
Und dann wird auf die Pressekonferenz des Bundeskanzlers anlässlich der SPÖ-Club-Klausur in Neusiedl eingegangen.
Gestern Nachmittag wurde Kreisky deutlicher, schloss sogar einen allfälligen Rücktritt nicht aus, ohne einen solchen freilich ausdrücklich anzukündigen.
Der SPÖ-Chef lässt sich noch immer alle Optionen offen und weiß doch genau, dass die Deklarierung der Atomabstimmung zur Vertrauensfrage für das Kabinett und dessen Vorsitzenden der schwerste taktische Fehler seit langem gewesen ist.
Hätte Kreisky nur gesagt, ich stimme mit Ja und hätte er diesen Entschluss begründet, wäre nach der Abstimmung noch immer jede Interpretation möglich gewesen.
So aber wirkte der Regierungschef das Ja vieler Nichtsozialisten ab, die wie er für Zwentendorf sind, die aber nicht für die SPÖ oder Kreisky stimmen wollen.
Kreisky will durch die Personalisierung des Votums retten, was noch zu retten ist.
mit untauglichen Mitteln, scheint es.
Was für den Autor des Presse-Kurzkommentars untaugliche Mittel waren, ist für Martin Stieglmeier im ÖVP-Organ Neues Volksblatt, wörtliches Zitat, ein sehr gefährliches Spiel mit den Mitteln der direkten Demokratie.
Stieglmeier schreibt, So weit das Organ der großen Oppositionspartei.
Im Nachrichtenmagazin Profil liest man dazu im Leitartikel von Peter Michael Lingens.
In der ÜVP, wo man auch ein richtiggehendes Debakel Kreiskis nicht ausschließt, spekuliert man sogar mit der Möglichkeit von vorzeitigen Neuwahlen, weil Kreiski schließlich total das Gesicht verlöre, wenn er bei Wahlen, die er selbst zu Testwahlen erklärt hat, eine Niederlage einstecken muss.
Diese Spekulation freilich erscheint mir voreilig.
Man soll Bruno Kreisky nie ernst nehmen, nicht einmal, wenn er von politischen Selbstmord-Tendenzen heimgesucht wird.
Die selbe Idee, kürzer ausgedrückt, findet sich in den oberösterreichischen Nachrichten, und zwar in der Rubrik Der Punkt.
Dort heißt es unter dem Titel Kreiskys Rücktritt lakonisch, er wird doch noch davon reden dürfen, woran er nicht einmal denkt.
Selbstbesinnung ist der Titel des heutigen Leitartikels der Sozialistischen Arbeiterzeitung, in der die Bedeutung der Klubklausur in Neusiedl generell betrachtet wird.
Dabei geht Chefredakteur Manfred Scheuch wörtlich auf das ein, was stets die Stärke der Sozialdemokratie in Österreich war.
Die Solidarität in der Bewegung, die auch heute niemand im Gegensatz gestellt wissen will zur offenen Diskussion aller Fragen.
Aber wenn es im politischen Kampf hart auf hart geht, dann bedarf es des Einstehens für das von der Mehrheit, von den gewählten Gremien angepeilte Ziel.
Denn nur eine so von sich selbst überzeugte Partei ist das Kraftzentrum, das die Menschen überzeugen kann.
Heißt es abschließend in der Arbeiterzeitung?
Ebenfalls generell mit der innenpolitischen Szenerie setzt sich Chefredakteur Franz Wolf im Leitartikel der Wochenpresse auseinander, wenn er einleitend meint, dass es in Österreich längst nicht mehr um rationale Fragen der Kernkraftnutzung, des Sicherheitsbedürfnisses, des Wirtschaftswachstums und der Umwelt, der Arbeitsplatzerhaltung, der Zahlungsbilanz oder der Stromrechnung gehe.
Wolf meint nämlich, es geht um Parteien und Politiker.
Das Politikroulette rotiert auch in Sachfragen.
Rot oder schwarz.
Nichts anderes geht mehr.
Denn die allmächtigen Parteien mit ihrer Totalorganisation patronisieren aus Tradition das ganze Land.
Und so ist die heimische Politrealität wirklich märchenhaft.
Ein permanentes Hase-und-Igel-Spiel.
Der Staatsbürger hetzt sich ab.
Die freundlichen Parteiegel sind schon längst dort.
weil die Wähler nicht ihre Haare aufstellen.
Das war die Inlands-Presseschau.
Vor einigen Wochen hat Vorarlberg im Zusammenhang mit dem Gemeinschaftskraftwerk Tullnerfeld für Schlagzeilen gesorgt.
An dieser Gesellschaft sind zur Hälfte die Verbundgesellschaft und zur anderen Hälfte mit in einzelnen verschiedenen großen Anteilen sieben Landeselektrizitätsgesellschaften beteiligt.
Vor Arlberg existierte damals bis zur Atomvolksabstimmung die Zahlungen.
Nun gibt es auch von der Oberösterreichischen Elektrizitätsgesellschaft Reaktionen.
Ernst Peersdorfer vom Studio Oberösterreich sprach telefonisch mit Landeshauptmann Josef Ratzenbeck.
Ich habe die OKA gebeten, dass man in Zukunft von Werbung für den Atomstrom absieht, weil durch die Erklärung des Herrn Bundeskanzlers
diese Volksabstimmung zu einer politischen Abstimmung geworden ist.
Und ich habe kein Verständnis dafür, dass hier Gelder einer Landesgesellschaft verwendet werden, um meiner Meinung nach politische Werbung, Propaganda zu betreiben.
Meines Wissens hat die OKA als Gesellschaft ja nicht direkt selbst geworben, sondern nur in der Gemeinschaft.
Können Sie mir sagen, wie viel Geld von der OKA für diese Werbung für Zwendorf bereits ausgegeben oder bereitgestellt worden ist?
Der Gesamtbetrag ist mir nicht bekannt.
Aber wenn ich mir vor Augen führe, welche Inserate hier veröffentlicht wurden, ist der Betrag sicher nicht sehr klein.
Haben Sie Kontakt mit den Aufsichtsrat-Vorsitzenden, z.B.
in Salzburg, z.B.
in Vorarlberg, in dieser Frage?
Nein, ich habe mit den anderen keine Verbindung aufgenommen.
Mir liegt daran, dass Oberösterreich hier eine klare Entscheidung trifft und ich habe mit dem Generaldirektor der OKA auch schon gestern ein Telefongespräch geführt und ihn gebeten, dass hier, wenn weitere Werbemaßnahmen ins Auge gefasst werden, die OKA erklärt, wir tun nicht mehr mit.
Für die Vereinbarungen, die bereits getroffen worden sind, werden wir wohl herhalten müssen.
Die OKA, die Oberösterreichische Kraftwerks AG, wird vorläufig also nicht mehr für Atomstrom werben.
Mit Landeshauptmann Josef Ratzenböck sprach Ernst Peersdorfer.
Zu den meist kritisierten Regierungsmitgliedern gehört zur Zeit Sozialminister Weißenberg.
Erst gestern hat die Ärztekammer bei einer Großkundgebung in Wien gegen die 33.
Novelle zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz protestiert und heute nahm nun die Interessensvertretung der Industrie andere Initiativen des Sozialchefs aufs Korn.
Der Leiter der sozialpolitischen Abteilung der Industrienvereinigung, Dr. Günther Stummvoll, kritisierte in einer Pressekonferenz insbesondere das neue Entgeltsicherungsgesetz, dessen Begutachtungsfrist in diesen Tagen abläuft, und sprach sich auch für ein Umdenken bei der Pensionsversicherung aus.
Hans Langsteiner war bei der Pressekonferenz dabei.
Nicht etwa mangelnde Aktivität, sondern im Gegenteil ein Übermaß an Initiativen, kritisieren die Sprecher der Industrie an Sozialminister Gerhard Weißenberg.
Er wolle, so erklärte Industrie-Sprecher Sturmvoll heute, nicht wahrhaben, dass Bundeskanzler Kreisky erst kürzlich gemeint habe, für einen weiteren Ausbau des Sozialstaates sei derzeit kein Geld vorhanden.
Weißenberg nehme die wirtschaftlichen Realitäten nicht zur Kenntnis und wolle sein politisches Erfolgskonto durch das Ausfüllen auch der kleinsten weißen Flecken im Sozialbereich aufbessern.
Soweit die allgemeine Stoßrichtung der Industriellenvereinigung.
Im Besonderen aufs Korn genommen wurde heute vor allem das sogenannte Entgeltsicherungsgesetz.
Es verbessert für den Dienstnehmer die Voraussetzungen, unter denen er sein Gehalt ohne Gegenleistungen weiter beziehen kann.
So soll etwa die Anspruchsfrist für die Entgeltzahlung im Krankheitsfall von vier auf acht Wochen verlängert werden.
Die einwöchige Freistellung für die Pflege naher Angehöriger soll es in Zukunft nicht mehr nur einmal im Jahr, sondern bei jedem Anlassfall geben.
Für die Industrie ist dies alles sozialpolitischer Illusionismus.
Stumvoll nennt die seiner Ansicht nach negative Folgen des Gesetzes.
Erstens bringt der Entwurf einen neuerlichen Arbeitskostenschub.
Die Größenordnungen der Schätzungen schwanken zwischen 2 bis 3 Milliarden Schilling.
Ein weiteres Kennzeichen ist eine Tendenz der Verbürokratisierung des Betriebsgeschehens.
Drittens würde ich als Tendenz hervorheben, ausgesprochen klassenkämpferische Züge, die insbesondere auch in Formulierungen der erlauternden Bemerkungen vorkommen.
wo also ständig vom Druck des Arbeitgebers die Rede ist, vom Ungleichgewicht zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, davon, dass der Arbeitnehmer in unerwünschter Weise an den Betrieb gebunden wird, dass sein Freiheitsspielraum eingeengt ist etc.
Eine vierte Tendenz würde ich umschreiben mit Einschränkung der Vertragsfreiheit im Arbeitsrecht, allerdings primär zu Lasten des Arbeitgebers.
Von einem Debakel der sozialistischen Sozialpolitik spricht Stumpfl im Zusammenhang mit der Pensionsfinanzierung.
Zwischen 1974 und 1977 sei die Belastung des Bundes durch die Pensionsversicherung von etwa 11 auf fast 20 Milliarden Schilling gestiegen und habe nun eine kritische Grenze erreicht.
Für die Zukunft müssten mehr Anreize zur Eigeninitiative geschaffen und Einsparungen bei den Ausgaben vorgenommen werden.
Generell könne, meinte Stumvoll heute, die Tatsache, dass eine soziale Leistung einmal eingeführt wurde, kein Grund dafür sein, sie für ewig unantastbar beizubehalten.
Stumvoll nennt Beispiel, was darunter verstanden werden könnte.
Wenn beide Ehepartner
verdient haben ihr ganzes Leben lang und einen Pensionsanspruch bekommen.
Wenn dann zum Beispiel der Mann stirbt, der Pensionist stirbt, so hat die Frau zwar einen menschlichen Verlust, aber einen finanziellen Gewinn.
Sie bekommt nämlich 160 Prozent des bisherigen Einkommens.
Also das sind Beispiele, die Ihnen aufzeigen, dass ich einfach nicht sagen kann,
Oberstes Dogma der Sozialpolitik muss einfach sein, eine Leistung, die einmal eingeführt wurde, muss für alle Ewigkeit so weiter bestehen.
Insbesondere setzt sich die Industrie auch dafür ein, die Höhe der Pension nach den während des gesamten Versicherungsverlaufs entrichteten Beiträgen und nicht mehr nur nach den letzten fünf Erwerbsjahren zu berechnen.
Für die ferne Zukunft peilt man in der Industriellenvereinigung eine grundlegende Änderung des Sozialversicherungssystems an, deren Details man aber erst erarbeiten will.
Berichterstatter war Hans Langsteiner.
Der nächste Beitrag befasst sich mit Landespolitik und zwar mit der innenpolitischen Situation im Burgenland.
Nach langen Gesprächen und zähen Verhandlungen haben sich heute Vormittag SPÖ und ÖVP über die zukünftige politische Landschaft im Burgenland geeinigt und ein Parteienübereinkommen erzielt, dessen Schwerpunkte ab 1982 wirksam werden sollen.
Zurzeit sind die beiden Großparteien in der sechsköpfigen Landesregierung mit je drei Sitzen vertreten.
Über Einzelheiten und politische Hintergründe der heutigen Einigung berichtet Rudolf Janakowitsch vom Landesstudio Burgenland.
Bei der Landtagswahl im Oktober 1977, die nach einer von SPÖ und FPÖ novellierten Landtagswahlordnung durchgeführt wurde, hat die Sozialistische Partei 20 und die Volkspartei 16 Mandate erhalten.
Die ÖVP ist daraufhin zum Verfassungsgerichtshof gegangen.
Sie hatte dies schon bei der Beschlussfassung der Landtagswahlordnung angekündigt, weil sie die neue Wahlordnung für verfassungswidrig hielt.
Nach langem quälenden Warten hat dann der Verfassungsgerichtshof tatsächlich Teile der Novelle aufgehoben und in der Folge ist es dann zu Parteiengesprächen über die künftige Arbeit in Landtag und Landesregierung gekommen.
Denn bis zur Stunde ist zum Beispiel die erste Landtagssitzung seit Oktober 1977 nicht beendet und die Landesregierung nicht voll gewählt.
Auch gibt es noch kein Landesbudget.
Die heutige Einigung zwischen SPÖ und ÖVP enthält drei beziehungsweise vier Kernpunkte.
Am 30.
Oktober, also am Montag, wird das sechste Landesregierungsmitglied, nämlich Landesrat Dr. Grohotowski, ÖVP gewählt werden.
Damit ist die Landesregierung vollständig.
Außerdem wird am kommenden Montag eine Verfassungsänderung beschlossen werden, deren Inhalt kurz folgender ist.
Ab 1.
Oktober 1982 wird es sieben Mitglieder in der burgenländischen Landesregierung geben.
Es wird in vier Wahlkreisen gewählt werden, zwei Ermittlungsverfahren werden bei der Mandatsverteilung angewendet werden und es wird eine Fünf-Prozent-Klausel geben.
Die FPÖ erhielt übrigens 1977 2,3 Prozent der Stimmung.
Weiters wird ab 1982 ein Kontrollausschuss mit einem Kontrollamt geschaffen, den Obmann wird immer die zweitstärkste Partei stellen.
Das sind in groben Zügen die Ergebnisse der heutigen Parteieneinigung in Eisenstadt.
Im Landhaus wurde die Einigung als historisches Ereignis für das Burgenland bezeichnet.
SPÖ-Landesparteiobmann Landeshauptmann Kehry sagte dazu, die Konzessionsbereitschaft beider Parteien hätte das heutige Ergebnis ermöglicht.
Es geht ja darum, dass wir in der Regierung aufgrund eines Verhältniswahlsystems entsandt werden.
Es gibt ja keine Mehrheitsregierung.
Es gibt also eine Proporzregierung, die ist verankert in der Verfassung.
Und aufgrund dieser Proporzregierung sind wir gezwungen einen bestimmten Regierungsstil an den Tag zu legen.
Und wir haben uns also auf diesen Stil festgelegt.
In einem Wort könnte man ihm schreiben, wir wollen gemeinsam für unser Land und für unsere Menschen bestmöglichst regieren und verwalten.
Wir sind zurückgekehrt zu dem, was eigentlich am Beginn des Burgenlandes gestanden ist, sieben Regierungsmitglieder.
Landeshauptmann-Stilvertreter Dr. Sauerzopf, der ÖVP-Landesparteiobmann, unterstrich in einer ersten Stellungnahme die politische Zäsur, die die heutige Parteieneinigung darstellt.
Man muss zunächst festhalten, dass die heutige Einigung nicht irgendein Kompromiss war, sondern dass eine grundlegende Neuerung in der burgenländischen Verfassung eintreten wird, nämlich die Aufstockung auf sieben Regierungsmitglieder, also die ungerade Zahl der Regierungsmitglieder, wie sie jedes andere österreichische Bundesland hat.
Das ergibt
weitgehende einschneidende Veränderungen.
Der Streit um die Diremierung ist ja nur sinnvoll gewesen bei 3 zu 3.
Dieser Streitpunkt ist ein für allemal beendet.
In Verhandlungskreisen wurde nach der Einigung betont, dass die Entscheidung und Handlungsfähigkeit der burgenländischen Landesregierung nun erstmals wieder durch die heutige Einigung erzielt worden sei.
Über das neue Parteienabkommen in Burgenland berichtete Rudolf Jernakowitsch.
Und nun ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
Um 20 Uhr hören Sie im Programm Österreich 1 den Wirtschaftskompass, das Wirtschaftsmarzin des aktuellen Dienstes.
Vier Themen sind vorgesehen.
Das Geschäft mit dem A. In dieser Woche wird zum 21.
Mal von der Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft und von der Handelskammerorganisation die Österreichwoche durchgeführt.
Zweck dieser Veranstaltung ist es, auf die Vorzüge österreichischer Waren aufmerksam zu machen, denkt österreichisch beim Einkauf.
Österreichische Firmen auf ausländischen Messen, welche Erfolge Österreichs Exportwirtschaft mit ihrer Messepolitik hat, informieren wir im zweiten Beitrag, der dritte Beitrag Forschung in Österreich und der vierte Beitrag das obligate Börsengespräch.
Heute um 20 Uhr im Programm Österreich 1 der Wirtschaftskompass.
Und nun zum nächsten Thema.
Das Thema der Schülerselbstmorde und lebensbedrohlichen Krisen unter Jugendlichen ist in den letzten Jahren zur traurigen Aktualität gelangt.
Die Zahl der Selbstmorde unter Jugendlichen nimmt zu, weltweit, nicht nur in Europa und nach wie vor ist die Frage, wer ist schuld, umstritten.
Heute nun begann die Schulärztetagung in der Wiener Hofburg und die Vorträge des Vormittags befassen sich mit der Selbstmordgefahr für Jugendliche.
Werner Wandschörer berichtet.
Nach Expertenschätzungen wird die Zahl der Selbstmorde bis zum Jahr 2000 um rund 85 Prozent ansteigen, wenn keine geeigneten Maßnahmen diesen Trend aufzuhalten imstande sind.
Universitätsprofessor Dr. Erwin Ringel von der Psychiatrischen Universitätsklinik in Wien wies im Rahmen der Schulärztetagung darauf hin, dass entgegen den ersten zwei Jahrzehnten nach dem letzten Weltkrieg ein deutliches Ansteigen der Selbstmorde unter Jugendlichen jetzt auch zu beobachten sei.
Und neu an dieser Entwicklung sei auch, dass zunehmend sogar zwölf- bis vierzehnjährige Selbstmordversuche begehen.
Nun, woran liegt das?
Ist das Elternhaus schuld?
Ist die Schule schuld, wie viele meinen?
Es ist nicht ein Faktor allein, meint der Psychiater.
Die Faktoren, die einen Jugendlichen in den Selbstmord treiben können, sind nicht auf ein soziales Umfeld beschränkt.
Jugendliche, die keinen anderen Ausweg aus ihrem Dilemma sehen als den Selbstmord, sind immer Jugendliche, die keinen Menschen haben, dem sie vertrauen können, keinen Menschen, der sie liebt und den sie lieben.
Professor Ringel wies auf eine Reihe von Punkten hin, die für jeden Fall von jugendlichem Selbstmord gültig sind.
so haben suizidgefährdende Jugendliche kein Selbstwertgefühl.
Sie sind entmutigt, glauben nicht an sich selbst.
Die Ursache dafür liegt meist in der frühen Kindheit und in der entmutigenden Umgebung des heranwachsenden Menschen.
Entmutigend kann sowohl die Familie als auch die Schule sein.
Selbstmordgefährdete Jugendliche haben auch Angst vor dem Leben.
Sie glauben, dem Leben nicht gewachsen zu sein.
Sowohl mangelnde Liebe wie auch eine pathologische Verwöhnung der Kinder kann zu solcher Angst, die in Unselbstständigkeit wurzelt, führen.
Weitere Punkte, die einen Selbstmordgefährdeten charakterisieren, sind das Gefühl, allein zu sein, ein Gefühl der ohnmächtigen Erbitterung und Erfolglosigkeit.
So kann schulisches Versagen eine lebensbedrohliche Krise beim Schüler anzeigen oder auch auslösen.
und schließlich ein Trend in die Fantasie zu flüchten.
Die grauenhafte Wirklichkeit wird durch eine Fantasiewelt ersetzt, so drückte es Professor Ringel wörtlich aus.
Übrigens ist dieser Grundzug ein Charakteristikum sowohl der Drogensüchtigen wie auch der politischen Terroristen.
Beide Gruppen sind wahrscheinlich auf derselben Grundlage begreifbar wie Selbstmordgefährdete.
Professor Ringel schloss seinen Vortrag mit der Bitte an Eltern, Verwandte, Lehrer, auf Anzeichen der Mutlosigkeit, der Angst, der Erbitterung bei Kindern und Jugendlichen zu achten und vor allem das einzige Mittel gegen seelische Katastrophen, die Liebe zueinander nicht zu vergessen.
Auch der Leiter des Schulpsychologischen Dienstes in Oberösterreich, Dr. Walter Böck, setzte sich mit diesen Fragen auseinander.
Er ging konkret auf die Frage ein, wie Eltern bei ihrem Kind Symptome einer psychischen Krise erkennen können.
Die äußeren Merkmale sind sehr häufig starker Leistungsabfall, große Schulunlust, Angst.
In der Familie aber zeigt sich manchmal eine leicht überhörbare Äußerung des Verlassenseins, des Isoliertseins, des Gefühls, man bedeute niemandem etwas.
Und je nach Alter, bei 17, 18-Jährigen kommt dann eben die Sinnfrage dazu.
Und wir als Eltern versuchen dann meistens logisch argumentierend den Kindern auszureden, was sie sich da einbilden.
Ich zitiere fast wörtlich.
Genau das ist falsch.
Wir sollten einfach die Gefühlslage des Kindes erkennen und vielleicht einmal sagen, du fühlst dich jetzt sehr elend.
Oder im Augenblick traust du dir gar nichts mehr zu.
Und dann sollten wir auch warten können.
Die Kinder beginnen oft zu sprechen.
Und wenn dann das Kind sagt, ja, es ist ja wirklich am gescheitersten aufzuhören, dieser Ausdruck zum Beispiel, ist ein Anzeichen, dass man jetzt nicht dramatisch auffassen sollte, dass man aber doch auch nicht überhören sollte.
Und dann sollte man den Fachmann aufsuchen.
Damit sprach Dr. Böck genau jenen Aspekt an, von dem auch Professor Ringel meinte, er sei der einzige Weg, Selbstmordfälle zu verhüten.
Die rechtzeitige Erkennung von Symptomen und, grundlegender und noch wichtiger, eine liebevolle Erziehung im Elternhaus.
Denn, so kam in den Referaten eindeutig zum Ausdruck, ein Mensch, der seine Kindheitserinnerungen wie einen köstlichen Schatz mit sich trägt, der wird kaum je selbstmordgefährdet sein.
Selbstmordgefahr für Jugendliche, es berichtete Werner Wantscherer.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12 Uhr und 38 Minuten.
Die Innenpolitik Portugals, eine der jungen Demokratie in Südwesteuropas, wird seit Monaten durch permanente Regierungskrisen gelähmt.
Nachdem im Frühsommer die Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Suárez an der Verwirklichung der Landreform gescheitert war, versuchte Suárez mit einer Minderheitsregierung weiterzukommen.
Als sich auch das als undurchführbar erwies, glaubte man in Portugal, mit einem parteifreien Technokraten und mit parteifreien Ministern ein Kabinett bilden zu sollen, doch die Ausschaltung der Parteien erwies sich als untauglich und so hat nun Präsident Yanis einen neuen Ministerpräsidenten designiert.
Carlos Alberto Mossapinto.
Näheres zur Person Mossapintos von Robert Kierhat.
Schon war fast vergessen, dass Portugal seit Wochen ohne eine reguläre Regierung lebt.
Der Anfang August ernannte Ministerpräsident, Ingenieur Norberto da Costa, fand keine Unterstützung im Parlament und führte die Amtsgeschäfte nur Kommissares.
Nach langen Diskussionen im Revolutionsrat, nach vielen Gesprächen mit den vier großen Parteien in Lissabon, hat Präsident General Yanis nun einen neuen Kandidaten gefunden.
Er wird heute der portugiesischen Öffentlichkeit vorgestellt.
Der 42-jährige Jurist und Professor Carlos Alberto Mota Pinto, ein hochgeschätzter Verfassungsrechtler, hat nach einer gewissen Bedenkzeit die Nominierung angenommen.
Motta Pinto wird zu den Politikern gezählt, die als Unabhängige einen Sitz im Parlament haben, nachdem sie ihrer früheren Partei den Rücken kehrte.
Professor Motta Pinto aus der altehrwürdigen Universitätsstadt Coimbra gehörte bis 1975 zur demokratischen Volkspartei PPD.
Doch als diese sich unter Führung des ehrgeizigen Zacanero zu einer konservativ sozialdemokratischen Partei entwickelte,
wollte Motta Pinto den Kurs nicht mehr mitmachen.
Er versteht sich als ein demokratischer, reformwilliger Sozialist.
Ex-Premier Mario Suárez berief den unabhängigen Professor aus Coimbra in sein erstes Kabinett, in dem damals auch Nobel da Costa vertreten war.
Motta Pinto, der jetzt designierte Premier, erhielt das Ministerium für Handel und Tourismus.
Doch nach der ersten Regierungskrise Ende 1977 zog sich der junge Rechtsprofessor auf sein Lehramt an der Universität zurück, behielt aber zugleich noch seinen Sitz als Abgeordneter im Lissabonner Parlament.
Präsident Janusz hat sich jetzt für den parteilosen Professor entschieden, da er davon ausgeht, dass er wenigstens von den Sozialisten und von den Christdemokraten bei der Regierungsbildung unterstützt wird.
Diese beiden Parteien wollen im Gegensatz zu den Sozialdemokraten keine vorgezogenen Neuwahlen.
Sie werden daher ihren Mitgliedern erlauben, an der nun vierten verfassungsmäßigen Regierung teilzunehmen.
Von den Kommunisten ist zu hören, dass sie erst die Zusammenstellung der Regierung und das Programm abwarten wollen, bis sie eine Entscheidung für oder gegen Mottapinto treffen werden.
Der junge Professor will demokratische Institutionen nach westeuropäischen Typen festigen, aber auch die dritte Weltpolitik nicht außer Acht lassen.
Das ist sein politisches Konzept.
Er muss jetzt Persönlichkeiten suchen, die gemeinsam mit ihm eine neue Regierung bilden wollen.
Portugal hat ab heute nach dem Politiker Suárez und dem parteilosen Ingenieur Nobre da Costa einen Professor als Premier.
Vielleicht hat er mehr Glück als seine Vorgänger.
Ein Land sucht eine Regierung, aus Portugal berichtete Robert Gerhard.
Der syrische Staatspräsident Assad ist heute zu einem Besuch in Bagdad eingetroffen, der Hauptstadt des Nachbarlandes Irak.
Die Zeitungen beider Länder sprechen vom Beginn eines neuen Kapitels in den Beziehungen zwischen den beiden arabischen Ländern.
Tatsächlich ist dies die erste Kontaktnahme der führenden Politiker Syriens und des Iraks seit mehr als fünf Jahren.
Obwohl beide Länder von Flügeln der gleichen Partei regiert werden, herrschen zwischen ihnen tiefgehende ideologische, aber auch machtpolitische Differenzen.
Dazu eine Analyse von Harry Sichrowski.
Wenn der syrische Präsident Assad heute in Bagdad seine Gespräche aufnimmt, wird er es nicht vermeiden können, mit dem ehemaligen Generalsekretär seiner eigenen Partei, Michel Aflak, zusammenzutreffen.
Das allein ist symptomatisch für die Situation.
Aflak lebt seit zwölf Jahren seit der Machtergreifung Assads im irakischen Exil.
Doch er ist dort nicht etwa der Emigrant im Ausgedinge, sondern vielleicht der mächtigste Mann im Staate.
Der griechisch-orthodoxe Aflak ist Gründer der arabischen sozialistischen Baath-Partei.
Baath heißt übrigens Wiedergeburt.
In Bagdad aber gehört ein Flagg dem Regierenden Revolutionsrat an und wird stets an erster Stelle Vorpräsident al-Bakr und Vizepräsident Saddam Hussein genannt.
Hier liegt bereits eine der Wurzeln des Konflikts zwischen den arabischen Brüdern.
Die Iraker verstehen die Baath als internationale gesamtarabische Partei.
In ihrem Führungsgremium haben Syrer, Libanesen, Sudanesen, Ägypter und Palästinenser Sitz und Stimme.
Und wenn sich die syrische Ba'at eher als nationale Partei versteht, trägt ihr das von irakischer Seite den Vorwurf ein, nur verkleidete Ba'atisten zu sein, die nicht für die Einheit und Freiheit der arabischen Welt, nicht für den Sozialismus und nicht gegen den Imperialismus plus Zionismus kämpfen.
In der konkreten Politik gibt es harte Differenzen in der Haltung zu Israel.
Der Irak lehnt jede friedliche Lösung des Nahostkonflikts ab.
Noch heute wird in den irakischen Medien nur vom besetzten Palästina gesprochen.
Die Vernichtung des Judenstaates bleibt erklärtes Ziel der irakischen Politik.
Daher hat das Regime in Bagdad alle Teilabkommen mit Israel wie die Sinai- und Golan-Vereinbarungen abgelehnt und weist natürlich erst recht die gegenwärtigen Camp David-Verhandlungen zurück.
Dennoch ist der Irak, der sogenannten Ablehnungsfront der arabischen Gegner Saddads, der ja auch Syrien angehört, ferngeblieben und hat sich an der jüngsten Damaskus-Konferenz nicht beteiligt.
Dafür aber sieht das irakische Regime jetzt durch die Einladung zur arabischen Gipfelkonferenz nach Bagdad am 2.
November eine Möglichkeit, aus der Isolierung auszubrechen und wieder die Führung zu übernehmen.
Die ideologischen und außenpolitischen Differenzen hatten auch ihre Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen zwischen Damaskus und Bagdad.
Seit Jahren gibt es zwischen beiden Ländern einen Disput um die Ableitung und Benutzung des Euphrat-Wassers im Grenzgebiet von Gusaybah.
Irak hat die Ölzufuhr nach Syrien aus den kurdischen Ölfeldern von Mossul und Kirkuk eingestellt.
Und zumindest bis heute waren die Grenzübergänge zwischen beiden Ländern sowie der Flugverkehr gesperrt.
Es hagelte gegenseitige Beschuldigungen der Subversion.
Als Schiiten im Irak rebellierten, wurde Syrien dafür verantwortlich gemacht.
Dafür revanchierte sich Damaskus mit dem Vorwurf, irakische Agenten seien die Schuldigen, als im Dezember 1976 ein Mordversuch gegen Außenminister Khadam unternommen wurde.
Die Politiker beider Länder werden also viel zu diskutieren haben.
Denn neben dem Israel-Problem ist der Irak entschiedener Gegner des syrischen Engagements im Libanon, man möchte kein Großsyrien als Nachbarn haben, aber auch der zu engen Bindung an die Sowjetunion, zu einem Zeitpunkt, da sich Bagdad selbst deutlich von Moskau absitzt.
Viele Gründe, um die Dauer und Wirksamkeit der heute beginnenden Wiederversöhnung zwischen Syrien und dem Irak vorerst abzuwarten.
Über die neuen Beziehungen zwischen dem Irak und Syrien berichtete Harry Sikowsky.
Es ist jetzt 12.46 Uhr, berichtet der Kulturredaktion.
In Wien wird vom 10. bis 16.
November die 9.
Kunst- und Antiquitätenmesse veranstaltet.
Im Messepalast werden 70 Händler Kunstwerke der Gotik, des Barock und des Art Deco anbieten.
Eine eigene Sonderschau wird dabei dem Altwiener Christkindlmarkt gewidmet sein.
Heute Vormittag gab das Landesgremium Wien für Handel mit Antiquitäten eine Pressekonferenz, näheres von Brigitte Hofer.
Diese Herbstmesse ist schon die zweite Kunst- und Antiquitätenmesse in diesem Jahr.
Nicht nur in Österreich, eigentlich europaweit kann man eine Messeinflation feststellen.
Zu den international bedeutenden Messen zählen in Deutschland die seit 1956 bestehende Münchner Antiquitätenmesse, in Holland die Delftermesse, die für Silber und niederländische Gemälde des 16. bis 18.
Jahrhunderts bekannt geworden ist, und die Brüsseler Messe, die vor allem flämische Möbel des 17.
Jahrhunderts.
Tapisserien und Skulpturen anbietet.
Ebenso für in- und ausländisches Publikum aufregend wurden die Messen in Florenz, Paris, Olympia, Basel und London.
Dort wird bei der Großwehner Haus-Antiqufair nur Kunstgut bis 1830 präsentiert.
Eine so charakteristische Strukturierung weist das Programm der Wiener Antiquitätenmesse nicht auf.
Wie ist es um ihre internationale Anerkennung bestellt?
Dazu Kommerzialrat Rudolf Otto als Vertreter des Messeausschusses.
dass die Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse, die vom Gremium veranstaltet wird, international anerkannt ist, beweist schon das, dass Anfragen aus der ganzen Welt an uns herangetragen wurden, wann wieder eine Messe stattfindet, was gezeigt wird, und dass auch prominente Händler und Sammler wirklich international sich heute schon für unsere Messe vom 10. bis 16.
November ansagten.
Das Angebot reicht von gotischen Plastiken über bemalte Bauernschränke und steirische Kastentische, sogenannte Jogeltische aus der Zeit um 1750, bis hin zu Jugendstillampen und Gefäßen.
Das Angebot an Schmuck wurde vergrößert, so gibt es zum Beispiel über 200 Jahre alte Broschen, Kropfketten und Anhänger aus Siebenbürgen oder ein italienisches Collier mit Saphiren und kleinen goldenen Etruskerknöpfen.
Teppiche, Glaswaren, altes Kinderspielzeug, Gemälde und Zeichnungen werden angeboten.
Es gibt einen Kupferstich aus der Zeit um 1600, Gemälde von Tina Blau und Karl Moll, aber auch Zeichnungen von Wilhelm Töni und Josef Hoffmann.
Der Schwerpunkt liegt nicht nur bei der Wiener Malerei.
Jurymitglied Wolfgang Siedler
Wir haben auf der heurigen Kunst- und Antiquitätenmesse natürlich in erster Linie wieder bedeutende Wiener Maler vertreten, so darunter auch einen sehr schönen Ernst Kraner.
Das ist ein Wiener Aquarellist, ein Landschaftsmaler aus der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts, der speziell Wiener Ansichten gemalt hat.
Das Bild ist betitelt Blumenmarkt am Hof in Wien.
Selbstverständlich sind auch die Maler des 17.
Jahrhunderts vertreten, so ein Teniers.
Hervorragend und besonders möchte ich aufmerksam machen auf vier Ansichten von den vier Elementen von dem Holländer Jan van Kessel.
Allgemein im österreichischen Antiquitätenhandel macht sich nicht nur die ständige Verringerung des Angebotes bemerkbar, sondern auch der Trend zur Spezialisierung.
Wolfgang Siedler.
Wir haben große Händler, die auch aus dem Osten gekommen sind und Bilderhändler vor uns, die in den Nachkriegsjahren begonnen haben, sich auf ein Sachgebiet festzulegen.
Das kann also jetzt für Silber ein Spezialgeschäft sein oder für Schmuck ein Spezialgeschäft.
Und das gewährleistet der Kundschaft die absolut fachlich richtige Betreuung.
Die psychologisch richtige Betreuung sieht Kommerzialrat Otto auf der Messe gegeben.
Natürlich wollen wir Geschäfte machen.
Und zusätzlich dadurch, dass wir es dem Publikum leichter machen und ihm die Scheu vor der Schwelle zu einem Laden nehmen und zu ihm auch die Messe dient, wo man ganz ungehemmt von einem Stand zum anderen wandert und Informationen einholt.
Informationen über Preise, die zwischen 200 Schilling und 150.000 Schilling liegen.
Jeder Händler auf der Kunst- und Antiquitätenmesse ist übrigens verpflichtet, schon nach dem bürgerlichen Gesetzbuch, Angaben über Wert, Alter, Herkunft der angebotenen Objekte auch schriftlich zu geben.
Zum Schutz des Käufers und zum Zeichen der Solidität dieser Messe.
Diese Vorschau auf die 9.
Kunst- und Antiquitätenmesse vom 10. bis 16.
November in Wien gab Brigitte Hofer.
Heute Abend beginnen im Ateliertheater die Voraufführungen der Komödie »Ihre alte Welt« von James Saunders.
Das Stück wurde 1975 in London Uhr aufgeführt, erlebte im vergangenen Jahr in Saarbrücken die deutschsprachige Erstaufführung und ist jetzt erstmals auch in Österreich zu sehen.
Am Donnerstag, den 26.
Oktober, bringt dann Hans Kratzer's Schauspielhaus Alfred Charisse's «Uebue» heraus.
Ein Stück, das 1896 bei der Uraufführung einen Skandal entfesselte.
Walter Gellert berichtet.
Der Franzose Alfred Charry, er starb 1907 im Alter von 34 Jahren an TBC, begründete mit seinem Stück Ubu-Roi das surrealistische Theater.
Bei Charrys Ubu-Stücken, außer dem Ubu-Roi, existiert noch ein Ubu-Hahnrei und der Ubu in Ketten, finden sich viele theatralische Elemente, die dann später auch von den Absurden, wie zum Beispiel von UNESCO, verwendet wurden.
Wortneuschöpfungen, eine drastische Ausdrucksweise.
Ubue Roy beginnt zum Beispiel mit dem Wort Merdre und makabre Possenspiele kennzeichnen den Stil des König Ubue, dessen Wiederentdeckung für die Bühne 1957 Jean Vilar in Paris zu danken ist.
In welcher Form wird der Ubue nun im Schauspielhaus in Wien präsentiert?
Dazu Hans Grazer.
Der Ubue ist eine Collage, an der die Truppe gearbeitet hat.
aus dem König Ebbü und aus dem Ebbü in Ketten.
Auch Teile vom Hanra-Ebü drinnen und das Ganze ist mit Musik, die man selber dazu geschrieben hat.
Wir haben eine andere Probenweise versucht.
Wir haben über viele Gespräche, viele Kindheitsänderungen, ein anderes zu probieren begonnen mit Improvisationen und dann langsam musikalisch dazu.
viel hat man wieder weggelassen.
Ubü persifliert die Theaterkonvention.
Das Stück hat, so der Autor selbst, die makabre Komik eines englischen Clowns oder die eines toten Tanzes.
In der Figur des Vaters Ubü zeichnet Chary einen Spießer, der in all seiner Feigheit und Tölperhaftigkeit zu einem Bürgerschreck und schließlich zu einem Vertreter einer maßlosen Machtausübung wird.
Shakespeare-Szenen gesehen durch die Brille des Grand Guignol.
Dazu ein Szenenausschnitt.
Du bist König von Aragon gewesen und gibst dich jetzt damit zufrieden, 50 mit Käsemessern bewaffnete Schlawiner anzuführen?
Dabei könntest du auf deiner Rübe die polnische Krone tragen.
Mutter Ebu, ich versteh kein Wort.
Du bist einfach zu dumm.
Bei meiner grünen Kerze.
König Wenzel lebt noch vergnügt und selbst wenn er stirbt, hat er nicht unzählige Kinder.
Wer hindert dich, die ganze Familie zu massakrieren und dich an ihren Platz zu setzen?
Mutter, i bü, du beleidigst mich und ich blase dir gleich dein Licht aus.
Wer soll dir dann deinen Hosenboden flicken?
Na und?
Habe ich nicht einen Hintern wie jeder andere?
An deiner Stelle würde ich eben diesen Hintern auf einem Thron installieren.
Du könntest dich unendlich bereichern, ununterbrochen Blutwurst essen und auf einer Kutsche durch die Straße fahren.
Die Figur des Vaters Uebu wäre nicht denkbar ohne das Bestehen einer patriarchalischen Gesellschaft.
Nun, mit den Auswirkungen einer solchen patriarchalischen Gesellschaft setzt sich auch James Saunders in seiner chauvinistischen Männerkomödie »Ihre alte Welt« auseinander.
Adolf Lucan inszeniert dieses Stück im Ateliertheater in Wien.
Unter Chauvinismus verstehen wir einen etwas übertriebenen Patriotismus, eine hochgespielte Vaterlandsliebe.
Die meint Saunders nicht.
Er meint hier den angelsächsischen Begriff, den Chauvi, das ist also der Mann, der auf seine Rechte bocht, der Patriarch schlechthin.
Den möchte er hier ein bisschen durch den Kakao ziehen.
Bei Sonders werden die Männer von den Frauen ausgerottet, wodurch sich Kriege und andere Unannehmlichkeiten erübrigen.
Die Frauen leben still und friedlich vor sich hin.
Der englische Autor schildert nun in seinem Stück das Aufeinandertreffen von Frauen und von zwei jungen Männern, die dem Massaker entkommen sind.
Die zwischenmenschlichen Probleme, die sich dadurch ergeben, werden in diesem Stück gezeigt.
Sonders Abrechnung mit der Männerwelt geschieht allerdings nicht bierernst.
Er benutzt dafür die Stilmittel der Farce.
Berichterstatter war Walter Gellert und wir schalten jetzt vier Minuten vor ein Uhr nochmals ins Nachrichtenstudio zu Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Bei der SPÖ-Club-Tagung in Neusiedl am See sagte heute Vizekanzler Androsch, er halte einen Rücktritt des Bundeskanzlers im Fall eines mehrheitlichen Nein bei der Atomabstimmung für ausgeschlossen.
Der Wiener Bürgermeister Graz sagte, ein Rücktritt wäre weder richtig noch notwendig.
Auch eine Vorverlegung der Nationalratswahlen in diesem Zusammenhang stehe nicht zur Debatte.
Der oberösterreichische Landeshauptmann Ratzenböck hat den Generaldirektor der Landeselektrizitätsgesellschaft OK aufgefordert, künftig von Werbung für Atomstrom abzuseben.
Ratzenböck sagte, die Volksabstimmung sei durch die Erklärungen des Bundeskanzlers zu einer politischen Abstimmung geworden, er halte es nicht für richtig, Gelder einer Landesgesellschaft für politische Werbung zu verwenden.
Der Anteil der Kernkraftwerksgegner wird nach übereinstimmenden Angaben der Meinungsinstitute IFES und FESL zunehmend größer.
Allerdings spricht sich nach wie vor die Mehrheit der Österreicher für die Inbetriebnahme von Zwentendorf aus.
Die Zahl der Unentschlossenen ist seit Einsätzen der Informationskampagnen gestiegen.
USA.
Zwischen amerikanischen und österreichischen Regierungsvertretern sollen im November in Wien weitere Gespräche über die Atommülllagerung geführt werden.
Bei der gestrigen Verhandlungsrunde in Washington hob der amerikanische Delegierte das Verständnis der USA für die Probleme Österreichs hervor.
Österreich.
Im Burgenland ist es heute zu einer Einigung zwischen SPÖ und ÖVP über die Grundlagen der Landespolitik gekommen.
Demnach wird am kommenden Montag eine Verfassungsänderung beschlossen, die vom 1.
Oktober 1982 an gelten soll.
Die Zahl der Mitglieder der Landesregierung wird von sechs auf sieben erhöht.
Außerdem sind die Schaffung von vier Wahlkreisen und von zwei Ermittlungsverfahren bei Landtagswahlen vorgesehen.
Geplant ist ferner die Einführung einer Fünf-Prozent-Klausel.
Auch soll ein Kontrollamt geschaffen werden, deren Obmann von der zweitstärksten Partei gestellt wird.
Die Industrienvereinigung hat heftige Kritik gegen die Sozialpolitik der Regierung gerichtet.
Der sozialpolitische Sprecher stummvoll meinte, Sozialminister Weißenberg nehme die wirtschaftlichen Realitäten nicht zur Kenntnis.
Als Beispiel nannte er die geplante Verbesserung des Entgeltversicherungsgesetzes.
In der Frage der Pensionsversicherung warf er der Regierung vor, ein Debakel verursacht zu haben.
Bundesrepublik Deutschland.
Der Bundesparteitag der CDU in Ludwigshafen hat heute mit der Beratung eines Grundsatzprogrammes begonnen.
Generalsekretär Geisler betonte, sowohl Marxismus als auch Kapitalismus seien untauglich, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.
Portugal.
Der unabhängige Politiker Moussa Bintou ist mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauftragt worden.
Damit soll die seit Wochen anhaltende Regierungskrise gelöst werden.
Der designierte Regierungschef, ein angesehener Verfassungswissenschaftler, gehörte bis 1975 der Demokratischen Volkspartei an und ist seither als Unabhängiger im Parlament.
Großbritannien.
Nach Abschluss seiner Verhandlungen in Moskau ist der amerikanische Außenminister Vance heute Mittag in London eingetroffen.
Vance hat mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko nicht die erhoffte Einigung auf ein zweites SAL-Abkommen erzielt.
Israel Die Regierung in Jerusalem setzt die Beratungen über den Entwurf eines Friedensvertrages mit Ägypten fort.
Die Mehrheit der Minister neigt dazu, die in Washington ausgearbeiteten Bedingungen anzunehmen.
Ägypten
Präsident Sadat hat die ägyptische Delegation in Washington angewiesen, bei bestimmten Passagen des Entwurfs Änderungen zu verlangen.
USA?
Präsident Carter soll zugesagt haben, die Finanzierung eines größeren Teils der Kosten für den Rückzug der Israelis von der Halbinsel Sinai durch die Vereinigten Staaten in Betracht zu ziehen.
Meine Damen und Herren, das Mittagsjournal ist beendet.
Wir hören uns wieder um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Abendjournal.
Für das Team der Mittagssendung verabschiedet sich Hans Fockenhuber.
Einblendung: Bürgermeister Gratz, Vizekanzler Androsch
Mitwirkende:
Fischer, Johannes [Gestaltung]
, Gratz, Leopold [Interviewte/r]
, Androsch, Hannes [Interviewte/r]
Datum:
1978.10.24 [Sendedatum]
Ort:
Neusiedl am See [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Landehauptmann Kery, ÖVP-Obmann Sauerzopf
Mitwirkende:
Jenakowitsch, Rudolf [Gestaltung]
, Kery, Theodor [Interviewte/r]
, Sauerzopf, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1978.10.24 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Hans Gratzer, Adolf Lukan, Szene aus "König Ubu"
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Gratzer, Hans [Interviewte/r]
, Lukan, Adolf [Interviewte/r]
Datum:
1978.10.24 [Sendedatum]
Ort:
Wien [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten