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Marker setzen in: Mittagsjournal 1978.11.24
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Und hier ist der Aktuelle Dienst mit dem Mittagsjournal.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Zu unserer einstündigen Informationssendung begrüßt Sie Ola Machaczke.
Wir erwarten für diese Sendung eine Reportage von einer Vorführung des Gendarmerie-Begleitkommandos, das besser unter der Bezeichnung Kobra bekannt ist.
Dann Berichte aus Südostasien über ein neues Vietnam-Flüchtlingsdrama, das sich vor der malaysischen Küste anzubahnen beginnt.
Einen Beitrag aus Moskau über den Abschluss des Gipfeltreffens der Warschauer Paktstaaten.
Einen aktuellen Telefonbericht aus Teheran zum Thema, wie könnte die angekündigte Zivilregierung aussehen, die das Militärkabinett ablösen soll.
Und noch einmal zur Kabinettsumbildung und diesmal zwei Italien, denn dort wird für Anfang nächster Woche damit gerechnet.
Im Kulturteil berichten wir heute und anderem über die Inszenierung des Geizigen von Molière durch Wolfgang Bauer in Graz.
Soweit also die wichtigsten Punkte unseres geplanten Programms.
Zu Beginn jetzt die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef von Dienst ist Rainer Warnecke und gesprochen werden die Meldungen von Annemarie Bertet.
Österreich.
Bundeskammerpräsident Salinger hat die Erhaltung der Arbeitsplätze als das derzeit wichtigste wirtschaftliche Problem bezeichnet.
Salinger sagte vor dem Kammertag der Bundeskammer, es scheine der Zeitpunkt erreicht zu sein, da eine wachsende Zahl von Betrieben gezwungen werde, ernste Konsequenzen aus der schlechten Ertragsentwicklung zu ziehen.
Trotz wiederholter Appelle, dass die Erhaltung der Vollbeschäftigung ohne Änderung der Regierungspolitik nicht möglich sei, habe man offensichtlich noch immer nicht zur Kenntnis genommen, dass es auf Dauer sichere Arbeitsplätze nur in gesunden, ertragreichen Betrieben geben könne.
Schon jetzt zeige sich, meinte Salinger, dass Versprechen der Regierung, die Vollbeschäftigung vom Budget her zu sichern, nicht gehalten werden könnten.
Iran.
In einem Exklusivinterview für den ORF hat Ministerpräsident Azari angekündigt, dass noch vor Jahresende im Iran eine zivile Übergangsregierung gebildet werden solle, deren Zusammensetzung praktisch schon feststehe.
Diese Übergangsregierung solle bis spätestens Mitte nächsten Jahres freie Wahlen vorbereiten, an denen sich alle Gruppen beteiligen können, die die gegenwärtige Verfassung, das heißt die konstitutionelle Monarchie und den Schah, anerkennen.
Der Regierungschef deutete an, dass sich der Schah nunmehr zu einem großen demokratischen Kompromiss bereit erklären und künftig eher repräsentative Aufgaben übernehmen könnte.
Asere betonte weiter, er sehe in seiner Funktion keine politische Aufgabe.
Ziel der Militärregierung sei vielmehr die aufrechte Haltung von Gesetz, Ruhe und Ordnung, der Kampf gegen Korruption und die Verteidigung der Verfassung, der Monarchie und des Schahs.
In dem Interview hob der persische Ministerpräsident außerdem hervor, dass weiterhin gute Beziehungen zwischen dem Iran und der Sowjetunion bestehen.
Er vertrat ferner die Ansicht, dass die Militärregierung die Hilfe der USA zur Bewältigung der Krise nicht benötigen werde.
Das Justizministerium in Teheran hat angekündigt, dass der Korruption verdächtige Politiker und Beamte auch dann verfolgt werden sollen, wenn sie ins Ausland geflüchtet sind.
Das Vermögen der verurteilten Politiker soll eingezogen werden.
Ägypten wird voraussichtlich am Wochenende über seine Haltung im Friedensdialog mit Israel entscheiden.
Ministerpräsident Kallel erklärte, ein Abkommen zwischen Ägypten und Israel sei möglich.
Kairo besteht zwar auf einer Verbindung zwischen dem Friedensvertrag und Verhandlungen über die Zukunft Westjordaniens und des Gazastreifens.
Über die Modalitäten könne jedoch verhandelt werden.
Gegenüber einem Korrespondenten der Zeitung Jerusalem Post hat Präsident Sadat angedeutet, dass Ägypten möglicherweise zu einem Einlenken in der Frage dieses Jungteams bereit sei.
Sadat soll versichert haben, er werde die gesamte Situation überprüfen.
Wie der Korrespondent berichtet, hat Sadat die Ablehnung des Jungteams durch Israel weniger scharf kritisiert als ägyptische Regierungsbeamte.
In Israel sagte Außenminister Dayan neuerlich,
Er sei nicht bereit, weitere Änderungen des in den Vereinigten Staaten ausgearbeiteten Entwurfes eines Friedensvertrags zuzulassen.
Die ägyptische Zeitung Al-Ahram veröffentlicht heute den amerikanischen Entwurf für einen Friedensvertrag mit Israel.
Er enthält die Aufforderung an die anderen am Nahostkonflikt beteiligten Länder, sich den Friedensbemühungen anzuschließen.
In der Präambel heißt es, Israel und Ägypten seien von der Notwendigkeit überzeugt, auf der Grundlage der Vereinbarungen von Camp David einen direkten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten zu begrüßen.
Nach Ansicht des früheren israelischen Ministerpräsidenten Rabin drängen die USA auf den Abschluss eines umfassenden Ostfriedensabkommens, um die Stabilität Saudi-Arabiens zu gewährleisten.
Rabin sagte nach der Rückkehr von einer längeren Reise durch die USA, er habe den Eindruck gewonnen, dass die Vereinigten Staaten angesichts der Unruhen im Iran zu der Überzeugung gelangt seien, dass auch in Saudi-Arabien eine Revolution bevorstehen könnte.
Der ägyptische Präsident Sadat hat die Initiative zur Stärkung der Opposition ergriffen.
Nach dem Gesetz ist für die Gründung einer Partei die Mitgliedschaft von mindestens 20 Parlamentsabgeordneten nötig.
Sadat warb in einer Ansprache vor dem Parlament bei seinen eigenen Anhängern für die Opposition, der es bisher nur gelungen ist, sechs Parlamentarier hinter sich zu bringen.
Bolivien.
Durch einen unblutigen Militärputsch ist heute Staatspräsident Pereda entmachtet worden.
Generalstabchef Pardilla teilt in einem Kommuniqué mit, die Streitkräfte hätten die politische Kontrolle über das Land übernommen, um eine nationale Konfrontation zu verhindern.
Die Militärführung kündigte die sofortige Organisation von allgemeinen Wahlen und die Einsetzung eines Staatspräsidenten für den 6.
August 1979 an.
Pereda war im Juli ebenfalls durch einen Putsch, den 190. in der 153-jährigen Geschichte Boliviens, als Nachfolger von Präsident Banzer an die Macht gekommen.
Wie es später hieß, werde Innenminister Toro in seinem besetzten Ministerium festgehalten.
Der Aufenthaltsort von Pereda ist unbekannt, doch soll der gestürzte Präsident geflüchtet sein.
Nicaragua Die Vereinigte Opposition ist bereit, eine Volksabstimmung über das Verbleiben von Präsident Somoza im Amt zu akzeptieren.
Voraussetzung ist allerdings, dass Somoza für die Zeit des Referendums Nicaragua verlässt.
Die politischen Parteien und Gewerkschaften, die in Opposition zum Regime stehen, wollen noch heute eine entsprechende Erklärung abgeben.
Der Plan für eine Volksabstimmung stammt von den vermittelnden Staaten USA, Guatemala und Dominikanische Republik.
Malaysia.
Der Flüchtlingsstrom aus dem kommunistischen Vietnam nach Malaysia hält weiter an.
Wie die malaysische Küstenwache meldet, seien derzeit mehr als 20 mit Vietnamesen besetzte Boote vor der Küste Malaysias unterwegs.
Die Boote werden aber am Landen gehindert und aufgefordert, unverzüglich die malaysischen Hoheitsgewässer zu verlassen.
In den vergangenen Monaten hat sich die Zahl der in Malaysia lebenden Vietnamflüchtlinge auf 40.000 erhöht.
Frankreich.
Der britische Premierminister Callahan wird heute zu Verhandlungen über das geplante europäische Währungssystem in Paris erwartet.
Präsident Giscard d'Estaing dürfte versuchen, Callahan für den Beitritt zu der neuen Währungsordnung zu gewinnen.
Die britische Regierung hat bisher erhebliche Vorbehalte angemeldet.
Sie wird vorsichtig nicht wie die anderen Länder am 1.
Jänner Mitglied des Europäischen Währungsverbundes werden.
Bundesrepublik Deutschland Nachdem es zwischen den Kollektivvertragspartnern der Stahlindustrie von Nordrhein-Westfalen, Bremen und Osnabrück bisher zu keiner Einigung gekommen ist, hat die Industriegewerkschaft Metall heute etwa 37.000 Arbeitnehmer der Eisen- und Stahlindustrie zu einem Streik für kommenden Dienstag aufgerufen.
Die Gewerkschaft fordert stufenweise Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden, was von den Arbeitgebern abgelehnt wird.
Ungeachtet des Streikaufrufs wollen sich die Kollektivvertragspartner heute Nachmittag in Duisburg zu neuen Verhandlungen zusammensetzen.
Großbritannien
Nach dem jüngsten Erfolg der Beschäftigten des Ford-Konzernes haben gestern auch die Bergarbeiter Lohnforderungen gestellt, die weit über den Vorstellungen der Labour-Regierung liegen.
Die 260.000 Bergarbeiter, die 1974 den konservativen Premierminister Heath zu Fall brachten, verlangen Einkommensverbesserungen in der Höhe von 40 Prozent.
Die Inflationsrate in Großbritannien beträgt zurzeit 7,6 Prozent.
Darüber hinaus fordern die Bergarbeiter die Einführung einer 4-Tage-Woche sowie spürbare Zugeständnisse auf dem Sozialsektor.
Das waren die Meldungen.
Und nun zum ausführlichen Wetterbericht.
Die Wetterlage.
Der Hochdruckeinfluss nimmt im Alpenraum rasch ab.
Bereits morgen wird eine atlantische Störungsfront sich Mitteleuropa nähern und hier zum Wochenende eine empfindliche Wetterverschlechterung bewirken.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Gebietsweise weiterhin nebelig trüb.
Sonst vorerst noch wolkenlos oder heiter.
Winde aus Süd bis West.
Nachmittagstemperaturen 6 bis 12 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 6 bis plus 2.
Im Osten bis plus 6 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
In den Morgen- und Vormittagstunden gebietsweise Boden- oder Hochnebelfelder, die aber im Laufe des Tages meist aufgelöst werden.
Sonst anfangs noch heiter.
In der zweiten Tageshälfte von Westen hier Bewölkungszunahme und nachfolgend Einsätzen von Niederschlägen.
Bei Frontannäherung auffrischender Wind aus Südwest bis Nordwest.
Tagestemperaturen 3 bis 10 Grad.
Temperaturrückgang auf den Bergen.
und die Messwerte von 12 Uhr.
Wien-Heiter bei 11 Grad, Ostwind 3 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkenlos, 8 Grad Windstille.
Linz-Nebel, 1 Grad, Südwind 2.
Salzburg-Heiter, 6 Grad, Windstille.
Innsbruck-Heiter, 4 Grad, Windstille.
Bregenz wolkenlos, 3 Grad, Südwestwind 5.
Graz-Heiter, 3 Grad, Windstille.
Klagenfurt bedeckt, gefrierende Bodennebel, minus 2 Grad, Windstille.
Es ist 11 Minuten nach 12 Uhr.
Die Flüchtlingssituation in den nicht-kommunistischen Ländern Südostasiens, vor allem aber in Malaysia, wird immer dramatischer.
Nach der Tragödie vor zwei Tagen, als ein Schiff mit mehreren hundert Vietnamesen an Bord kenterte, wobei fast alle Menschen zugrunde gingen, in der Hauptsache Frauen und Kinder, und nach dem immer noch ungelösten Problem des Schiffes Hai Hong, das einen Hafen sucht, wo 2400 vietnamesische Flüchtlinge abgesetzt werden können, sieht sich Malaysia seit heute einer Art Flüchtlingsinvasion gegenüber.
Hören Sie aus Singapur, Werner Rieder.
Was Malaysia seit der vergangenen Nacht erlebt hat,
muss bereits als Invasion gezeichnet werden.
Eine Armada von 30 vietnamesischen Flüchtlingsschiffen kreuzt vor der Ostküste der Halbinsel und versucht zu landen.
Prompt wurden Patrouillenboote, verstärkt durch Einheiten der malayischen Kriegsmarine, in die Küstengewässer beordert, um dies zu verhindern.
Doch trotz des Sperrregels, den die Marineeinheiten zwischen dem Festland und den 30 Flüchtlingsschiffen legten, gelang es im Schuss der letzten Nacht, fünf Schiffen die Küste zu erreichen.
Damit hat Malaysia, dessen Flüchtlingslager bereits zum ersten gefüllt sind, seit heute früh weitere 920 Vietnamesen zu versorgen.
Aber es steht zu befürchten, dass damit noch lange kein Limit gesetzt ist.
Denn die malayische Ostküste erstreckt sich von der thailändischen Grenze bis zur Insel Singapur über rund 700 Kilometer.
Deshalb ist damit zu rechnen, dass in der kommenden Nacht abermals einige der verbliebenen 25 Flüchtlingsschiffe den Sicherheitskorridor durchbrechen und das malayische Festland erreichen.
Die Ursache für die plötzliche Manteninvasion von Schiffen aus Vietnam ist vermutlich das baldige Einsetzen des Nord-Ost-Monsuns, der üblicherweise Anfang Dezember beginnt.
Dann herrschen im südchinesischen Meer monatelang heftige Nord-Ost-Winde, die es kleineren Schiffen unmöglich machen, von den Küsten Indochinas das südwestlich gelegene Malaysia anzusteuern.
Was den Kapitänen der Flüchtlingsschiffe die Orientierung erleichtert, sind eine Reihe amerikanischer Bohrenteln in den Gewässern unmittelbar vor der malaysischen Küste.
Diese hochragenden Stahlkonstruktionen sind bei Nacht intensiv beleuchtet, um eine Kollision mit kreuzenden Schiffen zu verhindern.
Bei klarem Wetter kann man ihre Positionslichter bei Nacht über 50 Kilometer weit im chinesischen Meer sehen.
Auf diese Weise haben die Flüchtlingsschiffe keine Mühe, Kurs auf die malayische Küste zu halten.
Für die Regierung in Kuala Lumpur ist diese jüngste und bisher größte Flüchtlingswelle weit mehr als ein Versorgungs- und Integrationsproblem.
Der stellvertretende malaysische Außenminister Dr. Mahathir Mohamed richtete gestern die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf einen bisher kaum beachteten Aspekt.
Malaysias innere Sicherheit ist seit mehr als einem Jahrzehnt durch kommunistische Guerrillas gefährdet, die vor allem im Dschungelgebiet an der Grenze zu Thailand operieren.
Ihre Zahl wird auf 4.000 bis 6.000 geschätzt.
Es war nie ein Geheimnis, dass die Guerrillas einen großen Teil ihres Nachschubs an Waffen und Geld von den kommunistischen Gesinnungsgenossen in Vietnam beziehen.
Die malaysische Regierung befürchtet nun, dass ein Teil der illegal gelandeten Flüchtlinge mit Hilfe der malaysischen Korillias in den Untergrund geht.
Denn auf diese Weise können sie die Einwanderungsbehörden umgehen.
Doch die Gegenleistung, welche die Korillias für diese Hilfe von den Vietnamesen verlangen, ist leicht vorauszusagen.
Teilnahme an künftigen Urfällen und Sabotageaktionen gegen staatliche Einrichtungen in Malaysia.
Wörtlich meint der Malaysia stellvertretende Außenminister,
Es ist durchaus möglich, dass ein Teil der illegal gelandeten Flüchtlinge in den kommunistischen Untergrund geht.
Wir müssen auf der Hut sein.
Einige der Flüchtlinge haben womöglich Waffen, die dann in die Hände der Guerrillas gelangen.
Und abschließend, erklärt der Regierungssprecher, die Tatsache, dass die Flüchtlinge derart viel Gepäck und sogar lebenden Proviant wie Hühner an Bord der Schiffe haben, belegt einmal mehr, dass der ganze Exodus vietnamesischer Chinesen mit stillschweigender Duldung die Regierung in Hanoi geschieht.
Werner Rieder berichtete aus Singapur.
Aber nicht nur Malaysia sieht sich größten Problemen gegenüber angesichts des Flüchtlingsstroms aus Vietnam.
Andere südostasiatische Staaten versuchen ebenfalls, ihre Grenzen dicht zu machen.
Mit der Begründung, ihre Aufnahmekapazität sei bereits erschöpft.
Und mit dem politischen Argument, sie hätten mit der Situation, vor der die Menschen aus Vietnam flüchten, nichts zu tun.
Der Flüchtlinge sollten sich jene Staaten annehmen, die früher ihre Hände in Vietnam im Spiel gehabt haben.
Auch die offiziellen Stellen der UNO, die für Flüchtlingsfragen zuständig sind, sind offenbar überfordert.
Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls aus der Schilderung unseres schwedischen Mitarbeiters Günther Grafenberger, der soeben von einer längeren Reise durch mehrere südostasiatische Staaten zurückgekommen ist.
Die Bemühungen des Unikommissariats, diese Menschen in ihr neues oder ein drittes Heimatland integrieren zu lassen, waren bisher wenig erfolgreich, zumal es gegenüber den unerwünschten Flüchtlingen keine gemeinsam geordnete internationale Flüchtlingspolitik gibt.
Ja, die Skepsis gegenüber ihren Fluchtmotiven hat zugenommen.
Es wird nämlich behauptet, dass vor dem turbulenten Apriltragen 75 der kommunistischen Machtübernahmeentzeigung viele Südvietnamesen Geld ins benachbarte Ausland geschmuggelt hätten und sich jetzt dafür herausholen ließen.
Die ohnehin schwierige vietnamesische Flüchtlingsproblematik wird noch dadurch verschlimmert, dass beispielsweise zwei Drittel der 40.000 vietnamesischen Flüchtlinge, die in diesem Jahr nach Malaysia durchkamen, chinesische Abstammung sind.
Im politischen Streit zwischen Hanoi und Peking wollen die Nachbarn Vietnams keine zusätzlichen Chinesen mehr haben, schon um nicht den Draht nach Peking zu belasten.
Australiens Einwandererminister Mekkela erklärte bei seinem Besuch in Bangkok, es gebe deutliche Hinweise darauf, dass skrupellose Geschäftsleute in Hongkong ihr großes Finanzgeschäft mit den vietnamesischen Flüchtlingen machen.
Auch der zuständige UNO-Flüchtlingskommissar Sumpath Kumar in Bangkok kritisierte den Menschenhandel und sagte, er gefährde in höchstem Maße eine umfassende UNO-Hilfe.
Immer weniger sei man in den Nachbarstaaten bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen.
Man gebe den Booten auf hoher See Trinkwasser und Lebensmittel und in Spruch auf den Weg.
Sucht euch eine andere Heimat, bei uns jedenfalls nicht.
Während meines Besuches in Thailand berichteten Kollegen vom dortigen Rundfunk, dass die Marine Singapurs und Malaysias ihre Küsten schärfer als bisher patrouillierten.
Dies nicht zuletzt auf Bitten der Ölgesellschaften, die vor der Ostküste Malaysias nach Öl bohren und die sich in ihren Arbeiten durch die Flüchtlingsboote gestört fühlen.
Die Flüchtlinge versenken einfach ihre Boote und klammern sich an die Arbeitsschiffe der Ölgesellschaften, wurde ein Ingenieur zitiert.
Malaysia scheint besonders hart vom Flüchtlingsproblem betroffen zu sein.
Alleine in diesem Jahr trafen 40.000 Flüchtlinge über das Meer ein, während es in den zweieinhalb Jahren zuvor nur 10.000 waren.
Alleine im Oktober dieses Jahres waren es 10.000 Flüchtlinge für Malaysia und 4.000 für Thailand.
Man spricht von fünf bis sieben Booten, die täglich gesichtet werden und ebenso vielen, die untergehen.
Nie zuvor seien dort so viele Haie gesichtet worden.
In Malaysia gäbe es sieben Lager.
Kein Journalist dürfe sie besuchen, doch Augenzeigen sprechen von erschreckenden Zuständen.
Auf der Insel Pulau Bidong etwa sollen Krankheiten angesichts von katastrophalen sanitären Verhältnissen um sich greifen und dies bei Temperaturen zwischen 30 und 36 Grad am Tage.
Dabei herrscht dort gegenwärtig Winter und der Sommer steht erst bevor.
In diesem Lager etwa 15 Kilometer von der Küste sollen 15.000 vietnamesische Flüchtlinge ohne genügend Unterkunft vegetieren.
Sie mussten ohne Spaten oder anderem Werkzeug Höhlen oder Hütten bauen, um Schutz vor dem Regen und jetzt vor der stechenden Sonne sowie den vielen Giftschlangen zu finden.
Es gab keine ausreichende Verpflegung und nicht genügend Trinkwasser.
Es gab keine Toiletten, so schreibt die Bangkok Post.
Und die einst hübschen Strände sind von menschlichem Unrat ebenso verpestet wie das einst kristallklare Wasser.
Die Suche nach Trinkwasser ist die wichtigste Lebensaufgabe.
Vietnam selbst schweigt offenbar zu diesem ständigen Aderlass und die fünfte Runde der thailändisch-vietnamesischen Repatriierungsgespräche über die 40.000 vietnamesischen Flüchtlinge endete während unseres Besuches abermals ergebnislos.
Die Frage bleibt also unbeantwortet, ob Vietnam jener Menschen loswerden will oder nicht in der Lage ist, ihre Abwanderung zu unterbinden.
Auch der Vorschlag Thailands, die vietnamesischen Flüchtlinge mit thailändischen Schiffen zurückzubringen, weil Vietnam angeblich keinen Schiffsraum habe, blieb bisher unbeantwortet.
Als die thailändischen Gastgeber vorschlugen, in zwei getrennten, aber gleichzeitig stattfindenden Pressekonferenzen in Bangkok und Hanoi zu verdeutlichen, warum man sich bisher nicht habe einigen können, weigerte sich die vietnamesische Delegation auch hierauf einzugehen.
Ein thailändischer Dirigierte erklärte Axel Zuckend, wir müssen ganz einfach unserer Bevölkerung mitteilen, was los ist.
Die vietnamesische Regierung hat dies offenbar nicht nötig.
So wird das vietnamesische Flüchtlingsproblem weiterhin wie ein Tennisball vom Flüchtlingsracket, wie es die Bangkok Post nannte, hin- und hergeschlagen.
Günther Grafenberger berichtete anlässlich einer Reise durch Südostasien über das Flüchtlingsproblem aus der Sicht der südostasiatischen Staaten.
Nach den Wochen der Unruhe scheint sich die Lage im Iran nun zumindest an der Oberfläche zu normalisieren.
Es werden kaum noch Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Militär gemeldet, die Streiks flauen ab, die Ölförderung steigt wieder.
Das kann aber nicht heißen, dass die Lage entschärft wäre.
Die Unzufriedenheit breiter Bevölkerungskreise bleibt.
Das wissen auch die Verantwortlichen, wie zum Beispiel der Chef der Militärregierung Azhari.
Im heutigen Frühjournal brachten wir ein Exklusivinterview mit Azari, in dem er die Bildung einer zivilen Übergangsregierung noch vor Jahresende und die Abhaltung von freien Wahlen Mitte kommenden Jahres ankündigte.
Hören Sie nun die Zusammenfassung eines Gesprächs, das Ferdinand Henner-Bichler in Teheran mit einem anderen maßgeblichen Politiker führte, mit dem früheren Ministerpräsidenten Ali Amini, der auch als möglicher Kandidat für den Posten des Regierungschefs nach den Wahlen gilt.
Der frühere iranische Ministerpräsident Ali Amini glaubt an den großen nationalen Kompromiss, der Persien noch vor dem Bürgerkrieg und vor dem Chaos retten könnte.
Amini sagte mir in einem Gespräch, die einzige Lösung sei, alle Seiten anerkennen nun die Verfassung von 1906.
Das heißt, der Shah begnüge sich eher mit Repräsentationsaufgaben und überlasse das Regieren den Politikern.
Und was die Opposition betreffe, so könne man zwar von ihr nicht erwarten, dass sie plötzlich ihr Gesicht verliere, völlig umschwenke und nun erkläre, ihre ganzen Aufrufe zum Sturz des Schah und der Monarchie wären nicht so ernst gemeint gewesen.
Aber, appellierte Amini, die Oppositionsführer sollten jetzt nur für ein paar Monate ruhig sein, sie sollten keine Scharfmachererklärungen abgeben und sollten es ermöglichen, dass zunächst die Militärs
von der politischen Fläche verschwinden, dass sie eine zivile Übergangsregierung zulassen.
Diese zivile Übergangsregierung soll dann nach seinen Vorstellungen und wie das auch der Ministerpräsident Al-Shari schon bestätigt hat, bis Ende dieses Jahres in Persien kommen.
Und dann sollten freie Wahlen ausgeschrieben werden von diesem zivilen Übergangskabinett.
Eine andere Aufgabe sollte dieses zivile Übergangskabinett nicht haben.
Es sollte auch keine Politik machen.
Und die freien Wahlen sollten dann spätestens
im Sommer nächsten Jahres kommen, wenn möglich schon in sechs Monaten.
Amine sagte, man dürfe sich keine Illusionen machen.
Natürlich würden diese Wahlen Mitte nächsten Jahres keine freien Wahlen im Sinn westlicher Demokratien sein.
Aber man könnte davon ausgehen, dass sich die maßgebenden Politiker in Persien dafür einsetzen werden, dass diese Wahlen auf jeden Fall international gesehen relativ freie Wahlen führen.
Und nach diesen freien Wahlen sei auch er persönlich bereit, als Ministerpräsident in Persien zu kandidieren.
Amini sagte mir ganz klar, die nächste kommende Regierung, die nach der Armee in Persien installiert werden sollte, das wird eine Regierung sein, wo er nicht teilnehmen wird.
Das wird also keine Regierung Amini sein und es wird auch keine Regierung von anderen
möglicherweise gemäßigten Politikern von der Opposition, der politischen Opposition und den religiösen Führern sein.
Diese Regierung sollte lediglich aus sozusagen Kompromisskandidaten bestehen, die im Augenblick niemand kennt, die ganz beschränkte und sehr bestimmt präzisierte Aufgaben hätten und die sich bisher politisch auch nicht profiliert hätten.
Ihr persönlich seid bereit, Beraterdienste für dieses zivile Übergangskabinett zur Verfügung zu stellen.
Er sei erst bereit, als Premierminister zu kandidieren nach freien Wahlen.
Er machte mir in dem Gespräch auch deutlich, dass er im Augenblick auch deshalb keine große Lust habe, in die Politik zurückzukehren, weil er sich nicht an der Korruption die Finger verbrennen wolle.
Er sagte weiter, dass er nicht den Eindruck habe, dass es im Augenblick möglich wäre, auch die Verwaltung wieder auf Vordermann zu bringen.
Und er sagte schließlich, es sei realistisch genug einzusehen, dass die Opposition im Augenblick ihn persönlich als möglichen Kompromisskandidaten, der fähig wäre, den Iran aus der tiefen Krise zu führen, nicht anerkennen könnte.
Zur Frage des Einflusses der Religion in Persien machte er deutlich, er sei immer schon der Meinung gewesen und diese Meinung habe sich nun innenpolitisch auch durchgesetzt, dass die religiösen Führer in Persien sich in Zukunft
eher um die Religion kümmern sollten und dass sie jetzt aufgeben sollten, zu versuchen, in Persien Politik zu machen.
Eine andere Frage, Kritik am Shah und Kritik am Regime.
Amini kritisierte den Shah in unserem Gespräch.
Er kritisierte auch die Monarchie und das, was die Pahlavi-Dynastie in Persien daraus gemacht habe, nämlich aus der konstitutionellen Verfassung von 1906.
Er sagte, ich stimme.
Der Shah habe in den vergangenen Jahrzehnten unterdrückerisch regiert.
Er habe vergessen, dass die Verfassung von Persien von 1906 Gewaltentrennung vorsehen würde.
Er meinte aber, dass man jetzt dem Shah eine neue Chance geben sollte und dass man ihn nicht mehr jagen sollte.
Zusammenfassend sagte der frühere iranische Ministerpräsident, er sei überzeugt davon, die Armee sei nun bereit, sich aus der Politik wieder zurückzuziehen, noch vor Jahresende.
er gebe dieser neuen zivilen Übergangsregierung immerhin soweit Chancen, dass sie befähigt sein könnte, freie Wahlen zustande zu bringen.
Aus diesen freien Wahlen zuvorherfort könnten dann jene Kräfte hervorgehen, die es dann möglich machen müssten, dass sie sich zusammenraufen und zusammenstreiten zu einem nationalen Kompromiss.
Und nur unter dieser Bedingung und auf Basis der Verfassung von 1906 könnte es für den Iran eine Zukunft geben.
Das würde bedeuten, der Schah danke politisch ab, die Opposition finde sich mit der Monarchie ab und die Radikalen würden auf lange Sicht von der Dienstfläche verschwinden, um ein Chaos und den Bürgerkrieg zu verhindern.
Aus Teheran berichtete Ferdinand Hennerbichler, es ist drei Minuten vor halb eins.
Im niederösterreichischen Schönau an der Triesting stellt heute Innenminister Lanz die neue Spezialeinheit und Antiterrortruppe der Gendarmerie, das Begleitkommando Kobra, vor.
Nach einigen Terrorüberfällen in Österreich wurde nach dem Vorbild des deutschen Sonderkommandos GSG 9 auch in Österreich die Notwendigkeit einer besonderen Terrorschutztruppe erklärt und eine solche Spezialeinheit beschlossen.
Körperliches und psychologisches Training der speziell ausgesuchten rund 130 Gendarmeriebeamten im Bundesheeranzug hat nun über ein halbes Jahr im ehemaligen Durchgangslager Schönau stattgefunden.
Und heute führte die Spezialeinheit nun, wie erwähnt, ihre besonderen Fähigkeiten dem Innenminister und der Presse vor.
Für uns war Wilfried Seifer dabei, den ich nun bitte, sich zu melden.
Ja, ungefähr 130 Gendarmen werden also hier in diesem Schloss Schönau in dem ehemaligen Durchgangslager ausgebildet.
Es sind durchwegs Freiwillige, durchwegs junge Leute, die sich hier nicht aus finanziellen, sondern aus nur idealistischen Motiven hierher gemeldet haben, denn die Bezahlung ist durchaus nicht besser, obwohl die Ausbildung wesentlich härter ist.
Seit Herbst 1977 gibt es diese Einheit.
Sie wurde gegründet nach den schon genannten Terrorfällen, die Geiselnahme in Macheck und den OPEC-Überfall 1976.
Wie die Übung im Einzelnen ausschaut, dieser besonders ausgerichteten Leute, das hören wir uns am besten direkt an.
Die erste Übungsannahme, wie stoppe ich ein Auto, von dem ich annehmen kann, dass darin Terroristen sitzen.
Der Täterfahrzeug kommt, ist avisiert worden, der Mann mit dem Gehstopp gut sieht, fährt drüber.
Das Fahrzeug kommt zum Stillstand.
Vom Kommandanten der Hauptgruppe, die die Straßensperre aufgezogen hat, werden die Täter aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen.
Er spricht also die Täter ganz exakt an und schreibt also jedem vor, wie er sich zu verhalten hat.
Das Fahrzeug ist zuerst über einen Gurt, der mit hohen Nägeln besetzt ist, drüber gefahren ist.
Sind da die Reifen hundertprozentig kaputt?
Muss das Fahrzeug stehen bleiben?
Die Reifen sind durch diese Gehstabkurte hundertprozentig kaputt.
Es dringen die Tornen in den Reifen ein und die Luft entweicht also im gleichen Augenblick ganz exakt.
Was könnte der Gendarm dagegen tun, wenn die
Täter, die vermutlichen Verbrecher jetzt das Feuer auf ihn eröffnen?
Jeder der einzelnen Posten ist durch einen Sicherungsposten abgedeckt, der sofort in Aktion treten könnte, wenn die Täter das Feuer eröffnen.
Darüber hinaus ist ja größter Wert darauf zu legen, dass die agierenden Beamten unter Ausnützung maximaler Deckungsmöglichkeiten den örtlichen Verhältnissen entsprechend sich aufstellen.
Werden also die weiteren Kommandos
des Kommandanten des Sicherungstrups kommen, ist hier bereits der Lenker ausgestiegen und wird auf dem Bauch liegend von einem Gendarmen entöffnet.
Der Lenker des Fahrzeuges steht jetzt auf, wird auf die Seite geschleppt, ist hier, weil das alles in einem Park spielt, wird er zu einem Baum geführt, sonst wäre es wahrscheinlich ein Hauseck.
Jetzt wird der Beifahrer zum Aussteigen gezwungen.
Es stehen drei, vier, fünf Gendarmen herum, die Maschinenpistole unter dem Arm.
Der Lenker wird in der Zwischenzeit immer noch von einem der Gendarmen bewacht.
Nun steigt der zweite Fahrer aus.
Er darf nicht dort gehen, weil auch er muss sich auf den Bauch legen.
Jetzt werden ihm die Füße hinten verschränkt, Hut abgenommen, Arme seitlich wegstrecken.
Auch er wird nach Waffen abgesucht.
Obwohl es nur eine Übung ist, sehen wir an dem Gesicht des mutmaßlichen Täters, dass es auch im Übungsfall kein reines Vergnügen ist, auf den Bauch zu liegen mit verschränkten Beinen.
Ein Gendarme sitzt auf diesen Beinen und fesselt ihm eben mit einer Stahlhandschelle, das werden wir da sehen können, die Arme auf den Rücken.
Es erfolgt eine oberflächliche Durchsuchung, weil der Täter ja sofort geschlossen wird.
Das vor allem deshalb, um die Straße möglichst schnell für den übrigen Verkehr wieder frei zu bekommen.
Die genaue Durchsuchung würde dann an einer gesicherten Örtlichkeit erfolgen.
Das Fahrzeug, das da jetzt vor uns steht, ist ein weißer Passat mit völlig zerstochenen Reifen, weil er zuerst über diesen Nagelgürtel-Gehstopp gefahren ist.
Beide Türen sind offen und auf den ersten Blick scheint das Fahrzeug leer zu sein.
Übungsannahme in einem alleinstehenden Objekt im Raum Baden haben sich mutmaßliche Terroristen versteckt.
Ein Sicherungsring ist aufgezogen worden um dieses Gebäude.
Diese Leute sind alle schwer bewaffnet.
Womit sind sie bewaffnet?
Der äußere Sicherungsring hat als Bewaffnung weit tragende Waffen, das SDG 77, mit dem es also möglich ist, genau als gezieltes Punktfeuer zu schießen oder Deckungsfeuer.
Darüber hinaus sind die etwas weiter vorgezogenen Positionen des äußeren Sicherungsringes mit der MP ausgestattet.
Jene Beamten, die die Angriffsgruppe unmittelbar darstellen, sind mit der MP bewaffnet und mit der Pistole.
Man sieht jetzt schon Beamte, die sich in schnellen Sprüngen dem Haus nähern.
Sie alle haben eine ganz merkwürdige Oberkleidung an, ein sehr, sehr schweres Gewand.
Was ist das?
Das ist die Schutzweste, die jeder Beamte der Angriffsgruppe grundsätzlich trägt, wenn es um eine solche Aktion geht, wie wir sie hier darstellen.
Der Kommandant dieses Sturmtrupps nähert sich einem geschlossenen Fenster und holt jetzt einzeln Leute nach, drei Mann, vorbei am Fenster.
Das Fenster ist jetzt von zwei Seiten unter Kontrolle der Beamten.
Herr Oberstleutnant, während im Hintergrund noch die Übung abläuft, die Erstürmung eines leerstehenden, aber möglicherweise von Terroristen besetzten Hauses, ganz kurz, was unterscheidet diese Spezialeinheit der Gendarmerie von denen der anderen?
Ja, unsere Beamten werden hier einer Ausbildung unterzogen, damit sie im Ernstfall beim Einsatz gegen Terroristen, gegen gefährliche Rechtsbrecher bestehen können.
Sind sie da besonders ausgerüstet?
Sicher, sie sind besonders ausgerüstet.
Sie sind mit den entsprechenden Waffen, mit Schutzwesten ausgerüstet und es stehen ihnen überhaupt Geräte zur Verfügung, die ihnen den Einsatz erleichtern.
Viel konkretere Angaben über Waffen und Ausrüstung wollte der Kommandant Oberstleutnant Pechter nicht geben.
Soweit also ein erster kurzer Eindruck von den Leistungen der österreichischen Terrorschutzkommandos des Gendarmerieeinsatzkommandos hier im Schlosspark in Schönau und damit zurück zu Roland Machatschke ins Mittagschanal.
Reporter war Wilfried Seifert und wir gehen nun wieder etwas friedlicher geworden weiter mit der Inlandspresseschau.
Hans Langsteiner hat die Zitate ausgewählt.
Im Salzburger Volksplatz stellt Rudolf Messer die gestern von SPÖ-Klubobmann Fischer vorgelegte Initiative zur Einschränkung der parlamentarischen Immunität unter das Motto Quod licet jovi, non licet bovi.
Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt.
Der Staatsbürger als Ochs, die Politiker mit ihren Privilegien als moderne Nachkommen Jupiters.
Nun soll wenigstens ein Teil der Vorrechte unserer Vertreter im Parlament abgebaut werden.
Und weiter?
Alles in allem also eine wahrhaft erfreuliche Entwicklung.
Eine Entwicklung, die es den Ochsen wieder leichter macht, ihr loszutragen, eben nur Ochs zu sein.
Das ohnehin durch Steuern und andere ungemacht geschundene Stimmvieh wird mit mehr Vertrauen danken und vor den politischen Göttern wieder ehrfurchtsvoll das Haupt beugen und ihnen auch alle Ehren bezeugen, die diesen Söhnen Jupiters zustehen.
Mit einem anderen Aspekt der gestrigen Heinz-Fischer-Pressekonferenz als das Salzburger Volksblatt befasst sich die Presse.
Dieter Lehnhardt untersucht dort den vom sozialistischen Klubobmann vorgelegten Entwurf für ein neues Haushaltsrecht.
Es ist nicht ganz dasselbe, aber es ist auch nicht ganz falsch zu sagen, ein Teil des Ärgers, den Finanzminister Androsch bisher durch bestimmte Budgetmanöver dem Nationalrat oder zumindest der Opposition oder dem Rechnungshof bereitete, würde nun durch Legalisierung ausgeräumt.
Als harte Gegenleistung muss sich der Geldgewaltige der Republik aber viermal jährlich einer Sonderbudgetdebatte stellen.
Soweit Dieter Lehnhardt in der Presse.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung geht Hans Besenböck noch einmal auf den SPÖ-ÖVP-Parteiengipfel vom vergangenen Mittwoch ein.
Die Volkspartei hatte dabei die Abgabe einer sogenannten Pensionsgarantie verlangt, was von Besenböck so kommentiert wird.
Um die Sicherung der Pensionen geht es der ÖVP mit ihrer Garantie ohnehin nicht.
Sie möchte den Geruch einer wenig pensionistenfreundlichen Partei loswerden.
Auch jene, die damals noch nicht Pensionisten waren, erinnern sich lebhaft der Krampfhaftigkeit, mit der Weiland-Bundeskanzler Klaus die 60-prozentige Witwenpension blockierte, die die Sozialisten dann eingeführt haben.
Und sie möchte die Sozialisten nach Möglichkeit in diesen Geruch bringen.
Ersteres wird nicht leicht sein, das zweite sich jedoch als schlicht unmöglich erweisen.
Das dürften die Pensionsverbesserungen der letzten Jahre gerade für die Ärmsten ebenso sicherstellen wie die Tatsache, dass auch die größten staatsfinanziellen Schwierigkeiten die SPÖ-Regierung nicht gehindert haben, die notwendigen Pensionsmilliarden, nächstes Jahr immerhin 26, bereitzustellen.
Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung zum Abschluss noch ein Blick in die Neue Kronenzeitung.
Dort glaubt Peter Gnahm, regierungsinterne Konflikte, etwa zwischen Bundeskanzler Kreisky und Vizekanzler Androsch, registriert zu haben und knüpft daran den Schluss.
Ganz sicher ist, dass die halböffentliche Rangelei an der Spitze der Regierungspartei den Sozialisten schadet und ihre Chancen auf eine Wiedererringung der absoluten Mehrheit bei der nächsten Nationalratswahl mindert.
Einer wird wohl bald reinen Tisch machen müssen, damit sich die Regierung wieder ihrer eigentlichen Arbeit widmen kann.
Das war die Inlandspresse.
Schau wieder einen Blick auf die Uhr.
Es ist acht Minuten nach halb eins.
Die Gipfelkonferenz der Staaten des Warschau-Pakts ist gestern in Moskau zu Ende gegangen.
Der politische beratende Ausschuss der östlichen Militärallianz, das höchste Gremium, verabschiedete ein Kommuniqué und eine Deklaration.
Die Dokumente enthalten ein Bekenntnis zur Entspannung und Abrüstung.
Ferner wird darin verlangt, dass die fünf Atomwaffenstaaten – China, Frankreich, USA, Großbritannien und Sowjetunion – Gespräche aufnehmen sollen mit dem Ziel, Atomwaffen aus den Rüstungsarsenalen zu entfernen und die Nuklearenergie nur noch zu friedlichen Zwecken zu benutzen.
In einer ersten Mitteilung der offiziellen sowjetischen Nachrichtenagentur TASS heißt es weiter, dass die von den Parteichefs der Warschauer Paktstaaten unterzeichnete Deklaration den Vereinten Nationen in New York als offizielles Dokument vorgelegt werden soll.
Hören Sie nun aus Moskau Christian Schmidheuer.
Die Abschlussdeklaration des Warschauer Paktgipfels liest sich wie eine große Enzyklopädie, wie die gesammelten Werke der sowjetischen Entspannungsvorschläge der letzten Jahre.
Auf 38 Seiten wird ein Übersoll an Bekundungen des guten Willens, der Friedensbereitschaft, des Abrüstungseifers bekundet, nach dem Motto, wir würden unser letztes Messer hergeben, wenn es die anderen auch täten.
In der Substanz freilich, was machbare, praktische erste Schritte betrifft, enthält die Deklaration nichts Neues.
Am interessantesten ist das, was sie auslässt, nämlich jegliche Verurteilung Chinas.
Jede Erwähnung des sowjetisch-vietnamesischen Beistandspaktes und das Reizwort der letzten Wochen Camp David.
Keine Silber der direkten Kritik an Zadad und Begin, nur ein paar uralte Allgemeinplätze über Nahost.
Hier hat die Sperrminorität Rumänien gewirkt.
Da die Beschlüsse und Dokumente des Warschauer Paktes dem Konsensusprinzip unterliegen, musste der Sonderposition Ceausescus voll Rechnung getragen werden.
Polens Parteichef Gerek und Ungarns Kada wird die erzwungene Zurückhaltung zumindest nicht unangenehm gewesen sein.
Freilich ist es der Sowjetunion gelungen, China doch in das Dokument einzubringen und dies nicht ganz ohne Hintergedanken.
So wird in einem Acht-Punkte-Appell an die Welt unter Punkt 2 der alte sowjetische Vorschlag aufgewärmt nach baldigen Verhandlungen der fünf Nuklear-Mächte, wobei China ausdrücklich mit aufgezählt wird,
über die Auflösung aller Kernwaffenarsenale.
In Punkt 3 heißt es, dass die Länder mit beträchtlichem Militär- und Atompotenzial vor allem die fünf Mächte, die eine besondere Verantwortung für die Erhaltung des internationalen Friedens trügen, ohne Verzögerung eine Übereinkunft über die Reduzierung ihrer Militärbudgets erreichen müssen.
Man muss dies im Kontext lesen mit dem Brief, den Brezhnev ja nicht zufällig unmittelbar vor dem Warschauer-Pakt-Gipfel an den britischen Premierminister Callaghan schickte und in dem der sowjetische Parteichef massiv davor warnt, Militärausrüstung an China zu verkaufen.
Mit der Erwähnung Pekings als mitverantwortliche Atommacht in der Warschauer-Pakt-Deklaration wird das Bemühen demonstriert bzw.
das Alibi serviert,
dass Moskau und seine Verbündeten alles tun, um China in die Entspannung einzubinden.
Die darin mitschwingende, wenn auch unausgesprochene Botschaft.
Die Entspannungspolitik kann nur dann funktionieren und weitergehen, wenn China vom Westen nicht militärisch hochgepeppelt wird.
In der Flut der zum Teil rein propagandistischen Schaufensterangebote fallen zwei weitere Dinge auf.
Erstens, die Warschauer Paktstätten haben die allzu platten Parolen.
wie etwa eine Forderung nach dem Verbot der Neutronenbombe, nicht in den Vordergrund gestellt.
Die Neutronenbombe, die doch solange der propagandistische Pappkamerad der osteuropäischen Massenmedien war, taucht nun nur noch einmal beiläufig in einem Nebensatz auf.
Der zweite Aspekt, es gibt keine praktischen, konkreten Detailvorschläge, die etwa in der Frage der Wiener Truppenabbauverhandlungen oder der europäischen Grauzone, also der euro-strategischen Waffen
irgendwelche neuen Impulse liefern.
In Punkt 5 des Appells werden ganz pauschal effektive Schritte gefordert, um die militärische Konfrontation auf dem europäischen Kontinent zu senken, bei gleicher Sicherheit für alle europäischen Staaten.
Mit dieser Formel umschreibt die Sowjetunion die bisherige Weigerung, ihr konventionelles Übergewicht in Europa zu verringern.
Die Empfehlung, die Truppenstärke bei
europäischen Manövern auf 50.000 bis 60.000 Mann zu begrenzen, hat Leonid Brezhnev schon vor Monaten unterbreitet.
Die Vorschläge, keine neuen Mitglieder in die beiden Militärbündnisse aufzunehmen, was sich gegen den Eintritt Spaniens in die NATO richtet, und einen Ersteinsatz von Atomwaffen vertraglich auszuschließen, diese beiden Vorschläge sind Ladenhüter schon vom letzten Warschauer Packgipfel in Bukarest 1976.
Christian Schmidt-Heuer war das, der aus Moskau berichtete.
Seit einiger Zeit schon sprechen die italienischen Zeitungen von einer Krise des Regierungsbündnisses, jener ziemlich heterogenen parlamentarischen Koalition aus Kommunisten, Sozialisten und Republikanern, die der christlich-demokratischen Minderheitsregierung ihre Unterstützung geben.
Die Kommunisten sind unzufrieden, weil sie für ihre Politik des Stillhaltens bisher nichts bekommen haben.
Und Teile der christlichen Demokraten sind mit dem stillen Pakt mit der KPI auch nicht einverstanden.
Jetzt ist an der Spitze der Regierungspartei einiges in Bewegung gekommen, wie Rolf Gallus aus Rom berichtet.
Industrieminister Carlo Donat-Cartin ist gestern Abend offiziell aus der Regierung ausgeschieden.
Er widmet sich von nun an als Vizesekretär der Demokratia Christiana, einzig und allein der Parteiarbeit.
Der Rücktritt Donat-Cartens ist die folgerichtige Weiterentwicklung eines generellen Umschichtungsprozesses in der DC, der im Juli begonnen hat.
Damals, im Sommer, wurde der bis dahin amtierende christlich-demokratische Fraktionschef in der Abgeordnetenkammer, der Trentiner Flaminio Piccoli, zum Parteipräsidenten gewählt,
als Nachfolger des im Mai vom Terroristen ermordeten DC-Spitzenpolitikers Aldo Moro.
Anstelle von Piccoli trat im September an die Spitze der Kammerfraktion der Demokratie Christiana der damalige stellvertretende Generalsekretär der Partei Galloni, der wiederum von Donat Cratain abgelöst wurde.
Dies alles freilich nach mühsamen innerparteilichen Vorverhandlungen und nicht zuletzt unter Auseinandersetzungen und Polemiken.
Um plötzliche Komplikationen zu verhüten, trat deshalb der Industrieminister erst gestern zurück und übernimmt heute sein neues Parteiamt.
Donat Cartain, unbestrittener Chef der christlich-demokratischen Linksströmung Forte Nuove, Neue Kräfte, ist eine starke und oft wohl auch unbequeme Persönlichkeit in der Partei.
Er vertritt einen sozial fortschrittlichen Kurs, ist aber von streng antikommunistischer Gesinnung.
Kein Wunder, dass er den KPI-Leuten stets ein Dorn im Auge war,
Insonderheit zuletzt als Verfechter einer undemagogischen, auf Sanierung und Rentabilität ausgerichteten Industriepolitik, namentlich im verstaatlichten Bereich.
Nicht, dass Donat Cartain nunmehr als Vize des DC-Generalsekretärs Zaccanini den Kommunisten weniger unliebsam wäre.
Immerhin aber witterten sie insofern Morgenluft, als KPI-Chef Berlinguer und sein Stab
sowohl die Demokratie Christianer wie auch Ministerpräsident Andreotti im Besonderen in letzter Zeit derart unter starken Druck setzten, um durch die Demission Donat-Cartens eine einschneidende Umbildung des Kabinetts gemäß speziellen kommunistischen Wünschen durchzusetzen.
Danach hätte in verschiedenen Ressorts gar ein allgemeines Köpferrollen stattfinden sollen.
Andererseits verlangte und verlangt Donat Cartin von Andreotti energisch die Neubesetzung des Industrieministeriums mit einem Vertrauensmann seiner eigenen Gruppe.
Die Schwierigkeiten des Ministerpräsidenten erhöhten sich in dieser Woche noch dadurch, indem die Sozialisten nach dem für sie enttäuschenden Wahlausgang im Trentino und in Südtirol eine Generaloffensive gegen die Regierung mit ultimativen Forderungen gestartet haben.
Aus den gleichen Gründen unbefriedigende Wahlergebnisse, aber im umgekehrten Sinne sind christlich Demokraten und Kommunisten in ihrer Kontroverse in Hinsicht auf das Dilemma umfassende oder beschränkte Kabinettsumbildung sehr viel vorsichtiger geworden.
Die Gefahr, eine Regierungskrise heraufzubeschwören, würde mit an Gewissheit grenzender Wahrscheinlichkeit Neuwahlen zur Folge haben.
Und diese scheuen DC und KPI, zumindest gegenwärtig, mehr denn je.
Umso mehr auch noch, als sich Staatspräsident Pertini nach Einzelkonsultationen mit den verschiedenen Parteichefs, sich zwar mahnend, jedoch entschieden gegen eine außerparlamentarische Regierungskrise ausgesprochen hat.
Das heißt, er würde einen Kabinettsrücktritt nur dann akzeptieren, wenn durch ausdrückliches Misstrauensvotum des Parlaments gegeben.
Inzwischen bemüht sich Andreotti, in separaten Gesprächen mit den Parteien-Delegationen einen geeigneten Nachfolger für Donat-Cartel zu finden, vielleicht schon für morgen.
Das war Rolf Gallus, der aus Rom berichtete.
Es ist zweieinhalb Minuten nach dreiviertel eins, Kulturbeiträge.
Der österreichische Komponistenbund veranstaltet gemeinsam mit dem Interessensverband Deutscher Komponisten von heute bis einschließlich 26.
November in Wien ein Symposium zum Thema Komponieren heute – ideelle Isolation kontra Marktgängigkeit.
In zahlreichen Referaten wird im Rahmen dieser Veranstaltung versucht, der Frage der mangelnden Publikumswirksamkeit der zeitgenössischen Musik nachzugehen.
Dazu nun ein Bericht von Walter Gellert.
Wer ist schuld daran, dass zeitgenössische Musikwerke so wenig Resonanz finden?
Ist es das Publikum, das kein Interesse zeigt, oder sind es die Komponisten selbst, die zu wenig auf das Publikum Rücksicht nehmen und an ihm vorbeikomponieren?
Diese Frage, die die Existenz des Komponisten heute unmittelbar betrifft, ist durchaus nicht leicht zu beantworten.
Die Haltung des Publikums wird von einem Lernprozess beeinflusst.
Dazu die Musiksoziologin Elisabeth Schwarz-Haselauer.
Wenn man nämlich sich überlegt, worauf es ankommt, damit ein Stück angenommen wird, dann kann man dem Publikum keinen Vorwurf machen, weil das Verhalten zur Musik ganz genauso wie jedes andere Verhalten auch ein Lernprozess ist.
Und was wir gelernt haben,
umschließt natürlich nicht nur das, was wir bewusst lernen aus einem Buch oder wissentlich oder willentlich in uns aufnehmen, sondern auch das, was unterschwellig irgendwo von rundherum in uns eindringt.
Das ist sehr gut vergleichbar zum Beispiel mit der Muttersprache.
Sie lernen sie, ohne dass sie es wissen, weil sie rundherum umgeben sind von übrigens auch akustischen Ereignissen ihrer Muttersprache.
Genau die gleiche akustische Umgebung, in der der Mensch sich vorwiegend aufhält, ist auch diejenige Quelle, aus der er das Tonmaterial schöpft, das Bekannte,
bekannten Vokabeln oder Formeln an Ton vorreden, die er dann hat, die er verfügbar hat, die er kennt, die er gespeichert hat.
Diese Vokabeln bestimmen auch ganz wesentlich das Verhalten des Publikums zu den verschiedenen Formen der Musik.
Was kann nun der Komponist tun, um die Kluft zum Publikum zu schließen?
Der österreichische Komponist Marcel Rubin spricht von der Verantwortung des Komponisten, der versuchen sollte, verständlich zu sein, ohne dem Publikum nur schon Gewohntes vorzusetzen.
Marcel Rubin führt weiter aus.
An diesem sehr beklagenswerten Zustand liegt andererseits aber auch an den Konzertveranstaltern, die mit seltenen Ausnahmen nicht das Publikum an die Sprache der neuen Musik gewöhnen.
Meiner Meinung nach ist es dazu notwendig, dass regelmäßig in die Programme klassischer oder romantischer Musik zumindest ein Stück neuer Musik eingefügt wird, damit das Publikum an diese Sprache sich allmählich gewöhnt.
Marcel Rubin sieht aber noch einen Grund für die Isolation des zeitgenössischen Komponisten.
Es gibt eine Kluft zwischen der sogenannten Ernsten und der sogenannten Unterhaltungsmusik.
Etwas, was es in früheren Zeiten auch nicht gegeben hat, zumindest nicht in dem Maß.
Ich erinnere daran, dass Mozart Nachtmusiken, Serenaden, Kassationen geschrieben hat, die ausgesprochene Unterhaltungsmusik waren und die trotzdem die unverkennbare Handschrift Mozarts
getragen haben, wie seine großen Symphonien.
Diese Kluft halte ich auch für ein Unglück in der heutigen Musikentwicklung.
Neben Marcel Rubin hält auch Paul Comte ein Referat über die Chancen einer heutigen Publikumsoper.
Von Seiten des Interessenverbandes deutscher Komponisten referieren Wolfgang Hildemann, Peter Rusitschka und Norbert Linke.
Linke stellt die Frage, für wen eigentlich der Komponist von heute schreibt.
Hier ist zu beobachten, dass es bestimmte Aufgabengebiete und Aufträge für ihn gibt, wo er auch allerlei Geld verdienen kann.
Aber das sind Aufgaben wie zum Beispiel im Bereich des Rundfunks, der Produktionen, der Schallplatten, wo er keinen Kontakt mehr mit dem Publikum hat.
Er kann nicht direkt kontrollieren, ob seine Werke ankommen, wie ist das Klima, in dem seine Werke aufgenommen werden, wie es früher im Konzertsaal gewesen ist.
Er hat auch im privaten Bereich, wo man früher Hausmusik machte, keinerlei Rückfluss der Informationen.
Er komponiert dann Dinge, von denen er nicht weiß, ob sie wirklich für unsere Gesellschaft nützlich sind.
Auf der anderen Seite gibt es einen Bedarf, wenn ich zum Beispiel an die pädagogische Musik denke, an die vielen Schulen, da gibt es einen sehr großen Bedarf an neuen Kompositionen, zum Beispiel für bestimmte neue Instrumentengruppen, für die es noch überhaupt keine Musik gibt.
Hier könnte er tätig werden, aber diese Musik wird so gut wie gar nicht bezahlt.
Da werden keine Tantiemen eingetrieben, weil das oftmals volkstümliche Konzerte, kostenlose Konzerte sind und da werden keine Tantiemen anfällig.
Zwei extreme Positionen für die Isolation des zeitgenössischen Komponisten also.
Was das Symposium Komponieren Heute ideelle Isolation kontra Marktgängigkeit bringen kann, das ist eine Förderung der Gesprächsbereitschaft.
Lösungen der Probleme zeitgenössischer Komponisten wird dieses Symposium in Wien sicher nicht bringen.
Liebe, List, Verwechslung als Kulisse, das Charakterbild eines krankhaft geizigen Menschen, das sind die Ingredienzien von Jean-Baptiste Molière's Komödie der Geizige.
Am kommenden Sonntag hat dieses Stück, das vor 300 Jahren in Paris seine Uraufführung erlebte und eine Komödie des römischen Dichters Plautus zur Vorlage hat, in Graz als Neuinszenierung Premiere.
In Graz wird die deutsche Übersetzung von Hans Weigl der Aufführung zugrunde gelegt.
Regie führt Wolfgang Bauer.
Mit ihm sprach Klaus Edlinger.
Herr Bauer, was gibt Ihnen das Stück?
Warum inszenieren Sie das?
Warum inszeniert der Dramatiker Bauer den Dramatiker Molière?
Ja, ganz einfach.
Das Stück wurde mir hier vom Hause angeboten.
Also das Garter Schauspielhaus hat vorgehabt, den Guidesing zu machen und mir das Stück dann angeboten.
Und nachdem ich das Stück schon als Kind gesehen habe einmal, habe ich mir gedacht, das könnte man eigentlich heute ganz schön machen.
Das Stück Molières ist ja nicht unbedingt aktuell, sondern versuchen Sie es, also Ihre eigenen Gedanken, die Sie beim Stücke schreiben, in sich tragen, die Sie hineinschreiben in Ihre Stücke, auch auf Molières überzuwälzen.
Ja, es ist so, dass natürlich schon im Geizigen gewissermaßen ein politischer oder gesellschaftspolitischer Sprengstoff enthalten ist.
Nur ist der schon sehr alt und heutzutage vermodert.
Und mir geht es nie, sowohl beim Schreiben als auch beim Inszenieren, darum, eine einzelne Aussage besonders herauszustreichen aus einem Werk.
weil wenn man eine Aussage nur machen wollte, könnte man das auf einem Zettel hinschreiben und müsste nicht ein zwei Stunden langes Drama schreiben.
Also so ist auch dieser Geiziger ein unerhört komplexes, also sowohl formal als auch inhaltlich komplexes Stück.
Und so behandle ich es auch formal.
Wird sich viel tun auf der Bühne?
Ja, das kann man nicht so einfach sagen.
Es wird das Stück in keiner Weise verletzt.
Es werden gewisse alte Theaterschema, da werden zum Teil ein wenig ironisiert.
Hingegen wird der Ablauf der Handlung nicht durch
Eingriffe meinerseits gestört werden.
Also ich versuche auf der einen Seite schon
formal zu verändern.
Auf der anderen Seite liegt mir sehr viel daran, Schauspieler-Theater zu machen.
Der Autor-Bauer ist beispielsweise in Graz schon seit längerer Zeit nicht mehr auf der Bühne vertreten.
Was hat der Autor-Bauer vor?
Wird es ihn in Graz oder in Wien in absehbarer Zukunft wieder geben?
Ja, das liegt daran, liegt eigentlich nur an mir, jetzt mein neues Stück Memory Hotel fertig zu schreiben.
dass ich schon vor drei Jahren angefangen habe und jetzt aber noch immer daran herumwerke.
Andererseits gibt es natürlich viele Stücke noch, die man in Österreich nicht gespielt hat und die noch eigentlich einer Entdeckung, finde ich, bedürften.
Autor Wolfgang Bauer, Regisseur Wolfgang Bauer.
Gibt es hier irgendwelche Vorlieben bei Ihnen?
Man kann wahrscheinlich nicht aufhören, Autor zu sein, um vorwiegend Regisseur zu sein.
Aber trotzdem, werden Sie sich jetzt mehr auf das Gebiet der Regie verleben?
Das weiß ich nicht.
Also ich habe seit 17 Jahren immer wieder zwischendurch Regie geführt und gern Regie geführt.
Und ich überlasse das eigentlich mehr oder weniger dem Schicksal, wie sich das jetzt weiterentwickelt.
Tue weder zum einen noch zum anderen besonders viel dazu.
Am liebsten möchte ich beides machen und im Jahr vielleicht zwei, drei Inszenierungen und daneben immer ein Stück schreiben.
Das Gespräch mit Wolfgang Bauer führte Klaus Edlinger.
Ich gehe mir nun noch einmal ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Bundeskammerpräsident Salinger hat die Erhaltung der Arbeitsplätze als das derzeit wichtigste wirtschaftliche Problem bezeichnet.
Salinger erklärte, es scheine der Zeitpunkt erreicht zu sein, da eine wachsende Zahl von Betrieben gezwungen werde, ernste Konsequenzen aus der schlechten Ertragsentwicklung zu ziehen.
Die Regierung habe offensichtlich noch immer nicht zur Kenntnis genommen, dass es auf Dauer sichere Arbeitsplätze nur in gesunden, ertragreichen Betrieben geben könne.
Bundeskammergeneralsekretär Mussel erklärte, die Kammer trete für eine Zone währungspolitischer Stabilität in Europa ein und erwarte eine Orientierung der österreichischen Wechselkurspolitik an diesem europäischen Währungssystem.
Iran.
Ministerpräsident Assari hat angekündigt, noch vor Jahresende solle im Iran eine zivile Übergangsregierung gebildet werden, deren Zusammensetzung praktisch schon feststehe.
Der frühere Regierungschef Amini sprach sich für freie Wahlen bis Mitte des kommenden Jahres aus und forderte den Schah auf, sich vornehmlich repräsentativen Aufgaben zu widmen.
Nahosten.
Ägypten wird voraussichtlich am Wochenende über seine Haltung im Friedensdialog mit Israel entscheiden.
Ministerpräsident Khalil erklärte, Kairo bestehe zwar auf einer Verbindung zwischen dem geplanten Friedensvertrag und der Palästinenser-Frage.
Ein Abkommen zwischen Ägypten und Israel sei allerdings nach wie vor möglich.
In Israel sagte Außenminister Dayan neuerlich, er sei nicht bereit, weitere Änderungen des in Washington ausgearbeiteten Entwurfs eines Friedensvertrages zuzulassen.
Malaysia.
Der Flüchtlingsstrom aus dem kommunistischen Vietnam in Malaysia hält weiter an.
Derzeit sind mehr als 20 mit Vietnamesen besetzte Schiffe vor der Küste Malaysias unterwegs.
Fünf Boote mit 920 Flüchtlingen an Bord sollen bereits in der Früh gelandet sein, obwohl die malaysische Küstenwache die Schiffe zum unverzüglichen Verlassen der Hochheitsgewässer des Landes aufgefordert hat.
Die Zahl der in Malaysia lebenden vietnamesischen Flüchtlinge hat sich in den vergangenen Monaten auf 40.000 erhöht.
Und zum Abschluss des Mittagschonals noch ein Programmhinweis.
Die Superröhre der Arlberg-Straßentunnel.
Das ist der Titel einer Sondersendung des aktuellen Dienstes heute Abend.
Der Anlass, die Eröffnung der ersten wintersicheren Verbindung zwischen den Bundesländern Tirol und Vorarlberg heute in einer Woche.
Die Superröhre, der Arlbergstraßentunnel, heute Abend, 20 Uhr, Programm Österreich 1.
Und die nächste Journalsendung ebenfalls im Programm Österreich 1, aber bereits um 18.30 Uhr.