Mittagsjournal 1978.11.27

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Untertitel der Amara.org-Community
    Und hier ist das Studio des Mittagschannals.
    Am Mikrofon ist Roland Machatschke.
    Guten Tag, meine Damen und Herren.
    Zuerst ein Überblick über unser geplantes Programm bis 13 Uhr.
    Aus Österreich.
    Sozialminister Weißenberg nimmt zur geplanten 33.
    Novelle des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes Stellung.
    Und zum Thema Soziales passend aus Vorarlberg Vorstellung eines eigenen Rehabilitationskonzepts.
    Außerdem noch Pressekonferenz der österreichischen Volkspartei zum Thema Energiepolitik, Besuch einer nordkoreanischen Wirtschaftsdelegation in Wien und Eröffnung eines neuen China- und Südostasien-Instituts in Wien.
    Aus dem Ausland berichten wir heute über eine neue Welle von Vietnamflüchtlingen, die Richtung Malaysia und Singapur unterwegs sind, und über einen Pressekonflikt in Frankreich im Zusammenhang mit Versuchen, ein Zeitungsmonopol aufzubauen.
    Und schließlich im Kulturteil berichten wir über die Verleihung des österreichischen Staatspreises an Arnulf Rainer.
    Zu Beginn aber jetzt die Nachrichten.
    Verantwortlicher Chef vom Dienst ist Ferdinand Olbert, Sprecher Günther Bahr.
    Japan.
    Nach seiner Niederlage bei den parteiinternen Vorwahlen für das Amt des Präsidenten der regierenden Liberaldemokraten hat Ministerpräsident Fukuda heute seinen Rücktritt vom Amt als Regierungschef angekündigt.
    Fukuda unterlag bei den Vorwahlen überraschend dem bisherigen Generalsekretär Ohira.
    Nahe Osten.
    Über den Fortgang der ägyptisch-israelischen Friedensverhandlungen in Washington herrscht weiterhin Ungewissheit.
    Nach einer Meldung der israelischen Zeitung Jerusalem Post zeichnet sich allerdings ein gewisses Einlenken der Israelis ab.
    In dem Bericht heißt es, Ministerpräsident Begin sei bereit, die Streitfrage über einen Zeitplan für die Herstellung der Autonomie im Gazastreifen und in Westjordanien in einem Briefwechsel mit Präsident Sadat zu regeln.
    Der ägyptische Staatschef hat sich gestern Abend über den weiteren Verlauf der Friedensverhandlungen optimistisch geäußert.
    Sadat meinte, es gebe zwar Probleme, der Friedensvertrag werde aber früher oder später unterzeichnet werden.
    Ministerpräsident Khalil betonte neuerlich, dass für Ägypten ein Friedensvertrag mit einer umfassenden Lösung des Nahostproblems unter Einschluss der palästinenser Frage verbunden werden müsse.
    In Damaskus hat der Vorsitzende der PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation, Arafat erklärt, er sei zum Gewaltverzicht und zur de facto Anerkennung Israels bereit.
    Voraussetzung dafür sei allerdings ein unabhängiger palästinensischer Staat.
    Vertreter der PLO und der jordanischen Regierung haben sich in Amman über die Nicht-Einmischung in die Angelegenheiten der jeweils anderen Seite geeinigt.
    Sowohl die palästinenser Organisation als auch die jordanische Regierung wiesen die Vereinbarungen von Camp David zurück.
    Frankreich, Libanon.
    Der libanesische Staatspräsident Sarkis trifft heute zu einem offiziellen Besuch in Paris ein.
    Im Mittelpunkt der Gespräche mit französischen Politikern dürfte die Unterstützung Frankreichs, der USA und Saudi-Arabiens für den Aufbau der libanesischen Armee stehen.
    Nach der Rückkehr von Sarkis aus Frankreich dürfte nach Presseberichten aus Beirut die libanesische Regierung umgebildet werden.
    Iran.
    In der Nähe der Universität von Teheran ist es am Vormittag zu mehreren Zusammenstößen zwischen Demonstrantengruppen und Armeeeinheiten gekommen.
    Die Soldaten setzten gegen die Manifestanten Tränengas ein.
    Bereits während des gestrigen Generalstreiks fanden in Teheran zahlreiche Demonstrationen statt.
    Bei den Auseinandersetzungen wurden sieben Personen verletzt.
    In Gorgan im Nordosten des Landes sollen bei Zusammenstößen zwischen Gegnern der Regierung und Soldaten mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen sein.
    In Isfahan wurden mindestens vier Personen getötet.
    Kenia, Uganda, Tanzania.
    Mehrere tausend tanzanische Soldaten sollen nach Darstellung eines engen Mitarbeiters des ugandischen Präsidenten Amin heute früh in Uganda eingefallen sein.
    Wie der Berater dem Büro der Nachrichtenagentur Reuter in Nairobi telefonisch mitteilte, hätten tanzanische Truppen in Stärke von etwa 3000 Mann heute früh die Grenze überschritten und die Stadt Motokala nach schwerem Beschuss überrannt.
    Der Angriff habe in dieser Stadt hohe Verluste unter der Zivilbevölkerung gefordert.
    Die tansanische Invasionstruppe stoße jetzt mit Unterstützung schwerer Einheiten gegen die Stadt Massaka vor, sagte der ugandische Sprecher.
    Wie er weiter ausführte, halte sich die Armee Idiamens noch zurück, um so wörtlich die Invasoren bloßzustellen.
    Vor etwa zwei Wochen haben Truppen Ugandas ein größeres Gebiet Tansanias besetzt und sich erst in den vergangenen Tagen daraus zurückgezogen.
    Nach Berichten aus Tansania sollen sich die Uganda dabei zahlreicher Gräueltaten schuldig gemacht haben.
    Die tansanische Regierungszeitung Daily News schreibt, es seien hunderte Leichen massakrierter Eingeborener gefunden worden.
    Vereinte Nationen
    UNO-Generalsekretär Waldheim und der südafrikanische Außenminister Botha nehmen heute in New York Verhandlungen über eine Kompromisslösung in der Namibia-Frage auf.
    Südafrika besteht nach wie vor darauf, die einseitig angesetzten Wahlen im Dezember abzuhalten, hat sich aber bereit erklärt, Wahlen unter UNO-Kontrolle im kommenden Jahr zuzulassen.
    Der UNO-Sicherheitsrat hat der Regierung in Pretoria Boykottmaßnahmen einschließlich Wirtschaftssanktionen angedroht, sollte sie auf ihrem Standpunkt beharren.
    Spanien.
    Ein früherer Angehöriger der Guardia Civil ist heute in der nordbaskischen Stadt Villabona ermordet worden.
    Nach Angaben der Polizei wurde der 60-jährige ehemalige Unteroffizier, der nun als Portier arbeitete, beim Verlassen seines Wohnhauses von Unbekannten erschossen.
    Die Behörden vermuten, dass der Anschlag von der baskischen Separatistenorganisation ETA verübt wurde.
    Thailand.
    Ein Fischerboot mit etwa 400 vietnamesischen Flüchtlingen an Bord ist offenbar auf Anordnung der Behörden aus den Hoheitsgewässern abgeschleppt worden.
    Das Boot war am vergangenen Donnerstag von dem deutschen Frachtschiff Tom Jakob an die thailändische Küste gezogen worden.
    Ein Sprecher der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Bangkok teilte mit, seine Regierung wolle die Flüchtlinge und etwa 600 weitere Vietnamesen aufnehmen und im Bundesland Niedersachsen ansiedeln.
    Nach jüngsten offiziellen Angaben befinden sich derzeit 135.000 vietnamesische Flüchtlinge in Thailand.
    Etwa 2000 der Vietnamesen leben auf Boten.
    Guyana, USA.
    Gegen drei Mitglieder der Volkstempel-Sekte haben die Behörden Guyanas Haftbefehl erlassen.
    Die drei Vertrauensleute des Sektenführers Jones dürften wegen illegalen Waffenbesitzes und Devisenvergehens unter Anklage gestellt werden.
    Sie haben selbst zugegeben, dass sie einen Koffer mit dem gesamten Vermögen der Volkstempel-Sekte, etwa drei Millionen Dollar, und einen Brief an den sowjetischen Botschafter nach Georgetown bringen sollten.
    In der allgemeinen Panik waren sie jedoch nicht in der Lage, den Auftrag auszuführen.
    Der Koffer ist bis heute verschwunden.
    Freunde des Sektenführers erklärten, Jones habe mehrmals angekündigt, er wolle in die Sowjetunion auswandern.
    Unterdessen sind die letzten der 914 Leichen, die nach dem Massenselbstmord in der Siedlung der Volkstempelkirche in Georgetown gefunden wurden, mit Transportflugzeugen der amerikanischen Luftwaffe in die USA gebracht worden.
    Spanien.
    Nach Angaben der Internationalen Tourismusorganisation in Madrid werden heuer insgesamt 265 Millionen Menschen Urlaubsreisen ins Ausland absolviert und dabei etwa 780 Milliarden Schilling ausgegeben haben.
    Noch bedeutender als der internationale Tourismus ist die Zahl der Urlauber, die das eigene Land bereisten.
    1978 dürften etwa eine Milliarde Menschen Urlaub in ihrem Heimatland gemacht haben.
    Das waren die Meldungen und nun der Wetterbericht.
    Die Wetterlage?
    Die Tiefdruckzentren über Dänemark und Oberitalien bleiben stationär.
    Dadurch kommt es vorerst zu keiner Änderung der momentan herrschenden Wettersituation.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh, weiterhin Schneefall von etwas nachlassender Intensität, im Flachland allmählich in Schneeregen oder Regen übergehend.
    Mäßige, auf den Bergen kräftige Winde aus nördlichen Richtungen.
    Nachmittagstemperaturen minus 3 bis plus 2 Grad.
    Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 4 bis 0 Grad.
    Die Aussichten für morgen.
    Weiterhin stark bewölkt und Schneefall.
    Im Flachland Schnee, Regen oder Regen.
    Schwache Winde allmählich auf Süd drehend.
    Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad.
    Das Wetter heute um 12 Uhr.
    Wien bedeckt Schneefall 1°, Nordwestwind 15kmh.
    Eisenstadt bedeckt Schneefall 1°, Nordostwind 40kmh.
    Linz bedeckt Schneefall 0°, Westwind 10kmh.
    Salzburg bedeckt Schneefall 0°, Windstille.
    Innsbruck bedeckt Schneefall minus 1°, Windstille.
    Bregenz bedeckt 0° Nordwind 3 km pro Stunde.
    Graz bedeckt Schneefall 0° Westwind 5 km in der Stunde und Klagenfurt bedeckt Schneefall 1° Windstille.
    Es ist jetzt 10 Minuten nach 12.
    Sozialminister Gerhard Weißenberg wird heute Abend beim Ministerrat die Regierungsvorlage für eine 33.
    Novelle des Allgemeinen Sozialversicherungsgesetzes, ASVG, vorlegen.
    Der Entwurf für die Regierungsvorlage ist in der Begutachtung vor allem von der Interessensvertretung der Ärzte und von der großen Oppositionspartei, von der Volkspartei, heftig kritisiert worden.
    Wie sieht nun nach dem Ende der Begutachtungsphase das Gesetz aus, wie es sich der Ressortminister vorstellt?
    Darüber sprach Markus Sommersacher mit Sozialminister Weißenberg.
    Herr Minister Dr. Weißenberg, der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die Ärztekammer auf der anderen Seite haben vor kurzem eine Vereinbarung geschlossen bezüglich eines Stillhalteabkommens auf dem Ambulatoriumsektor und anderem.
    Inwieweit wird nun in der 33.
    ASVG-Novelle, die Sie heute Abend als Regierungsvorlage in den Ministerrat bringen, auf dieses Abkommen, auf dieses Übereinkommen Rücksicht genommen?
    Zunächst die Ambulatorienfrage war ursprünglich überhaupt nicht Gegenstand der 33.
    Novelle.
    Das ist eine Frage, die im Krankenanstaltengesetz gegebenenfalls zu regeln wäre.
    Und diese Frage wurde daher auch nicht jetzt in die neue Fassung der 33.
    Novelle aufgenommen.
    In dem seinerzeitigen Entwurf waren zwei Punkte von der Ärztekammerseite bestritten.
    Das eine war die Verpflichtung im Rahmen von Verträgen zwischen den Krankenkassen und den Ärztekammern, Stemmpläne nach Schlüsselzahlen, die das Gesundheitsministerium erstellt,
    aufzunehmen.
    Diese Stellenpläne sind dem Prinzip nach geblieben.
    Man orientiert sich aber nicht mehr nach Schlüsselzahlen, sondern nach einer vielleicht etwas nicht ganz so befriedigenden Formulierung, wonach die Stellenpläne das Ziel zu verfolgen haben, die Versorgung der Versicherten und deren Angehörigen sicherzustellen.
    Die zweite Frage, die bestritten war, war das Problem der Schiedskommissionen.
    Die Schiedskommissionen haben nach bisherigem Recht, zumindest soweit einige Entscheidungen das interpretiert haben, die Möglichkeit gehabt, dass sie nicht nur über die Auslegung von Verträgen entschieden haben, sondern auch die Verträge selbst gestalten konnten.
    Also etwas, was sonst im österreichischen Kollektivvertragsrecht völlig fremd ist.
    Deshalb hat die 33.
    Novelle vorgesehen, dass es eben auf die Auslegung reduziert wird und das wird jetzt auch in dem neuen Entwurf so geregelt werden.
    Im ursprünglichen Entwurf für die 33.
    RSVG-Novelle waren auch Bestimmungen enthalten bezüglich der Regelung der Kindererziehung.
    Sind diese Punkte erhalten geblieben?
    Diese Punkte sind erhalten geblieben.
    Es wird in der Zukunft für Mütter, die sich der Erziehung der Kinder widmen und daher ihr Arbeits- und damit Versicherungsverhältnis unterbrechen, die Möglichkeit geboten werden, begünstigt sich für diese Zeit freiwillig weiter zu versichern.
    Die ÖVP hat immer gefordert, dass drei Jahre Kindererziehung als Ersatzdienstzeiten für die Pensionsversicherung herangezogen werden.
    Ein Jahr, nämlich das Jahr für den Karenz-Erlaub, ist bereits seit mehreren Jahren als Ersatzzeit anrechenbar.
    Für die weiteren zwei Jahre wird jetzt das Modell der freiwilligen Weiterversicherung oder Selbstversicherung gewählt werden.
    Allerdings mit dem Vorteil gegenüber der allgemeinen Regelung, dass nur der halbe Beitrag zu entrichten ist.
    Und dieser Heulebeitrag kann auch durch einige Jahre gestundet werden.
    Über den Vorschlag der ÖVP hinaus, die Erziehungszeiten in der Sozialversicherung zu begünstigen, der sich ja nur auf die Zukunft erstreckt, wird die 33.
    Novelle auch den Frauen, die in der Vergangenheit sich der Erziehung ihrer Kinder gewidmet haben und dafür Verluste in den Pensionsversicherungsansprüchen in Kauf genommen haben,
    die Möglichkeit eingeräumt werden, begünstigt, diese Zeiten nachzuversichern.
    Herr Minister Dr. Weisenberg, der Finanzminister hat im Herbst ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen, in dem auch Bestimmungen auf Sozialversicherungsgebiet vorgesehen sind.
    Es sind wieder Transfers vorgesehen von einzelnen Instituten oder Einrichtungen der Sozialversicherung zu anderen.
    Es ist richtig, dass sich die Bundesregierung darauf geeinigt hat, im Hinblick auf die Notwendigkeit, dass das Budget für arbeitsmarktfördernde Maßnahmen Mittel zur Verfügung haben muss, verschiedene Einsparungen auf dem Sozialversicherungssektor zu erreichen.
    Insgesamt sollen die Einsparungen etwa bei zwei Milliarden liegen.
    Man hat sich aber bemüht, und das war von Anfang an das Ziel von allen Beteiligten, dass diese Einsparungen weder auf Kosten der Leistungen noch auf Kosten einer erhöhten Beitragszahlung vor sich gehen.
    Es handelt sich lediglich um Umschichtungen im Sozialversicherungsbereich selbst.
    So werden die Pensionsversicherungsanstalter Angestellten im Hinblick auf die nach wie vor anhaltende Bewegung der Arbeiter zu Angestellten
    werden die derzeit noch vorhandenen Überschüsse der Angestelltenversicherungen zu einem Teil an die Arbeiter übertragen.
    Es wird von der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt ein größerer Betrag an die Pensionsversicherung abgezweigt werden.
    Und es werden jene Mittel, die für die gesunden Untersuchungen
    eingehoben werden sollten im Jahr 1979 ebenfalls der Pensionsversicherung überwiesen, weil die bisherigen zweckgebundenen Einnahmen der Krankenversicherung für diesen Zweck weit über eineinhalb Milliarden Schillinge ausmachen und ausreichen werden, nicht nur die gesunden Untersuchungen 1979 im bisherigen Umfang durchzuführen, sondern sogar das Programm auszuweiten.
    Mit anderen Worten, Sie sind entschlossen, diese Punkte, die in letzter Zeit vor allem auf massive Kritik vonseiten der Opposition gestoßen sind, durchzuziehen?
    Erstens braucht die Opposition keineswegs allzu scharf zu schießen, denn diese Maßnahmen hat ja die Opposition, als sie selbst die Verantwortung gehabt hat, ebenfalls gemacht.
    um das Budget in eine bessere Situation zu bringen.
    Und zweitens, ich wiederhole, es geht ja darum, dass das Budget ausreichende Mittel benötigt, um die Vollbeschäftigung sichern zu können.
    Und wenn das möglich ist, ohne dass dabei die Versicherten mehr Beiträge bezahlen müssen, beziehungsweise die Leistungsempfänger Leistungskürzungen in Kauf zu nehmen, dann glaube ich, ist das immer noch der richtigere Weg.
    Vielen Dank.
    Das Gespräch mit Sozialminister Weißenberg führte Markus Sommersacher und um Sozialprobleme geht es auch im nächsten Beitrag.
    Die Vorarlberger Landesregierung hat heute ein Konzept für die berufliche Rehabilitation in Vorarlberg vorgestellt, in dem detaillierte Vorschläge für die Eingliederung von Behinderten in den Arbeitsprozess enthalten sind.
    Damit hat das Land Vorarlberg von sich aus Maßnahmen auf diesem Gebiet getroffen, ohne auf ein von Sozialminister Weißenberg schon seit längerem angekündigtes Rehabilitationskonzept des Bundes zu warten.
    Das Bundeskonzept wird in den Ländern heftig diskutiert, weil es eine zentrale Erfassung aller geschützten Werkstätten in einem Dachverband vorgesehen hat.
    Die Länder berufen sich aber auch auf ihre eigenen Erfahrungen in der Rehabilitation.
    Es berichtet nun Roland Peuger vom Landesstudio Vorarlberg.
    Die Vorstellungen von Sozialminister Weißenberg über eine bundesweite Erfassung der geschützten Werkstätten ist bereits im März auf die Ablehnung der Sozialreferenten der Bundesländer in einer Sitzung in Innsbruck gestoßen.
    Zentralistische Tendenzen werden befürchtet.
    Und wie heute der Vorarlberger Sozialreferent Landesrat Fredi Meier erklärte, sei es nicht notwendig, die berufliche Eingliederung von Behinderten in die Wirtschaft mit Hilfe öffentlich-rechtlicher Einrichtungen zu ermöglichen.
    Vorarlberg hat ein eigenes Landeskonzept für berufliche Rehabilitation ausgearbeitet.
    Eine Trotzreaktion gegen Sozialministers Pläne, der Vorarlberger Sozialreferent Meier
    Es ist sicherlich keine Art Trotzreaktion, aber es soll ganz bewusst als Gegenpol zu verschiedenen zentralistischen Vorstellungen des Sozialministers Weißenbergs verstanden werden.
    Ich möchte eindeutig feststellen, dass man manchmal schon den Eindruck hat, dass
    Das, was bei der Sozialversicherung bereits durchgeführt wurde, nämlich die Entmachtung der Selbstverwaltungskörperschaften in den einzelnen Sozialversicherungskörperschaften der Länder, dass diese Tendenz auch auf dem Gebiet der Rehabilitation anhängig ist und dagegen möchten wir uns mit allem Recht verwahren.
    Warum ist man so dagegen, dass zum Beispiel also von Bundesseite her das Problem der geschützten Werkstätten in die Hand genommen wird?
    Wäre das nicht ein gewisser Vorteil für die Länder, ja sogar eine Entlastung der Länder?
    Sicherlich ist es positiv, wenn sich alle Rehabilitationsträger mit diesem Thema beschäftigen, zum Wohle des Behinderten, das ist gar keine Frage.
    Und was es uns geht, ist vor allem, dass diese Probleme nicht zentral erledigt werden, sondern dass sie im Nahraum durchgeführt werden.
    Und hier glauben wir, dass aufbauend auf den Ergebnissen der Sozialexperten der Länder und der Zentralstellen, also ein Gemeinschaftswerk, dass auf diesen Ergebnissen aufbauend doch Lösungen gefunden werden konnten, die weit besser sind als das ursprünglich vorgelegte Konzept.
    Diesen Nahbereich in der Behindertenhilfe nehmen private Hilfsorganisationen in Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand wahr.
    Ziel des Vorarlberger Landeskonzeptes, das Fehlen von Arbeitsplätzen für Behinderte in der Berufs- und Arbeitswelt zu beseitigen.
    Dem Arbeitgeber sollen auch finanzielle Hilfeangebote für die Anstellung geboten werden.
    Alle Rehabilitationsträger des Landes müssen koordiniert werden.
    Das Konzept basiert auf den Erfahrungen der Rehabilitationshilfe der letzten Jahre.
    So konnten zahlreiche beschützende Werkstätten neu geschaffen und die bestehenden wesentlich ausgebaut werden.
    Mit allen privaten Behindertenhilfeorganisationen wurden Verträge abgeschlossen, die eine Koordinierung erlauben und die ausländischen Spezialschulen im Bodenseeraum werden von Vorarlbergern mit in Anspruch genommen.
    Weitere Maßnahmen sollen sein, Einrichtung eines Informationsdienstes für die Betriebe bezüglich der Unterbringung von Behinderten, Einbeziehung der betriebsmedizinischen Betreuung in das berufliche Rehabilitationsgeschehen und unter anderem der Ausbau der sozialpsychiatrischen Dienste in Form von einer Tag- und Nachtklinik im Landesnervenkrankenhaus.
    Aufgrund der Tätigkeit aller Rehabilitationsorganisationen in Vorarlberg konnte die Erfassung der behinderten Fälle in den letzten vier Jahren um 57 Prozent gesteigert werden.
    Der finanzielle Aufwand ist um rund 100 Prozent angestiegen.
    Für Vorarlberg bedeutete dies im Jahre 1977 einen Aufwand von fast 11 Millionen Schilling.
    Während der Anteil der Wohnbevölkerung vor Adlbergs in Österreich ca.
    3,6% beträgt, betrug der Anteil der beruflichen Rehabilitationsfälle im Jahre 1977 etwa 10% der Fälle in Österreich.
    Apropos Finanzen.
    Die Bundesländer streben eine Novellierung des Sozialversicherungsgesetzes an, damit die Sozialversicherung gesetzlich verpflichtet werden, auch private Behindertenhilfsorganisationen zu unterstützen.
    Roland Peuger berichtete aus Dornbirn.
    Der Obmann der Freiheitlichen Partei, der Grazer Bürgermeister Alexander Götz, hatte heute zu einem informellen Gespräch mit einer Journalistenrunde geladen.
    Götz war in der vergangenen Woche unmittelbar vor dem Parteiengipfel zwischen Sozialist und Volkspartei zu einer Aussprache mit ÖVP-Obmann Taus zusammengetroffen.
    Ein Gespräch zwischen dem SPÖ-Vorsitzenden, Bundeskanzler Kreisky, und Obmann Götz hat bisher nicht stattgefunden.
    Erich Eichinger berichtet nun über das heutige Pressegespräch.
    Ein eher vom Atmosphärischen her bemerkenswertes Gespräch mit Medienvertretern.
    Das war heute Vormittag die Journalistenrunde mit FPÖ-Chef Götz.
    Wetterbedingt verspätete sich der Grazer Bürgermeister auf der Fahrt nach Wien, was automatisch die offensichtlich auch bereits parteiintern gestellte Frage aufwarf, ob nicht die Doppelfunktion Bürgermeister einer Landeshauptstadt, Bundesparteihauptmann überbelaste.
    Götz erdenke nicht daran, das zu ändern, auch nicht nach den 79er-Wahlen.
    Ein Nationalratsmandat strebe er nicht an, die Entscheidung darüber werde aber erst Anfang nächsten Jahres fallen.
    Atmosphärisch war das Gespräch auch in einer zweiten Hinsicht bemerkenswert.
    Für heute hatte Götzum einen Termin bei Bundeskanzler Kreisky ersucht.
    Ein Termin, der aber wegen der eben jetzt stattfindenden Vorsprache von Bauernvertretern beim Bundeskanzler und wegen der für den späten Nachmittag anberaumten Ministerratssitzung fast sicher nicht zustande kommen dürfte.
    Der verbale Schlagabtausch zwischen Götz und Kreisky dauert ja schon eine Weile.
    So hatte Götz über Kreisky gesagt, Kreisky habe Papp im Hirn, hatte Götz beim Parteitag von Verfassungsbruch des Bundeskanzlers gesprochen, hatte Kreisky unter anderem siehe Pressemeldungen verbreitet.
    Götz werde vor einer Entschuldigung den Fuß nicht über seine, Kreiskys, Schwelle setzen.
    Götz heute Vormittag
    Eines, bitte meine Damen und Herren, ist indiskutabel.
    Es ist also nicht vorstellbar für mich und daher wird es nicht geschehen von meiner Seite, dass es genügt, dass der Vorsitzende einer anderen Partei
    So noch belieben, sei er auch der Bundeskanzler Rügen austeilt und das also schon einen kleinen Schock auslässt.
    Bei mir lässt es keinen Schock aus, sondern in dieser Frage haben wir beide die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten.
    Da gibt es keine Differenzierten.
    Und daher kann nur eine Entschuldigung wechselweise erfolgen.
    Dazu bin ich gern bereit.
    Allein sicher nicht.
    das atmosphärisch weiterhin bemerkenswerte.
    Heute Abend hält der Historiker Professor Wandruszka in einem Wiener Hotel einen Vortrag, zu dem angeblich alle drei Parteichefs, Kreisky, Tausz und Götz, ihr Erscheinen zugesagt haben.
    Besonders auf Seiten der Freiheitlichen scheint die Erwartung auf ein zufälliges Gespräch Kreisky-Götz in kleinem Rahmen vorhanden.
    Soweit einige Impressionen.
    Ich gebe damit zurück zum Studio des Mittagsschannals.
    Erich Aichinger berichtete.
    Wenige Tage nach dem ersten Gespräch zwischen SPÖ und ÖVP im Parlament, das ohne besonderes Ergebnis blieb, legte heute die Volkspartei ein kurz- und mittelfristiges Energiesparkonzept vor.
    Sie wird zu diesem Zweck zwei Initiativanträge im Parlament einbringen, mit der Aufforderung an die Regierungspartei, dieses Programm noch in dieser Legislaturperiode zu verwirklichen.
    Über die Pressekonferenz des ÖVP-Bundesparteiobmannes Taus und des Energiesprechers König informiert sie jetzt Johannes Fischer.
    Energiepolitik wird auch oder gerade wegen der Nicht-in-Betriebnahme von Zwentendorf ein politischer Dauerbrenner bleiben.
    Geht es nach der Volkspartei, möchte man alle Fragen der künftigen Gestaltung der Energiepolitik sogar nicht unbedingt aus dem kommenden Nationalratswahlkampf herausklammern.
    Wenngleich ob man Josef Taus auch heute neuerlich auf sein Zusammenarbeitsangebot von jetzt schon vor zwei Jahren hinließ.
    Wie auch immer, die ÖVP will jedenfalls die Weichen auf eine ihrer Ansicht nach dringend notwendige, andere Energiepolitik als bisher stellen.
    Eine Energiepolitik, deren Grundsätze Parteiobmann Taus so umreißt.
    Unsere ganze heutige Energieverbrauchspolitik, worauf beruht sie denn?
    Die beruht ja auf einer Annahme, die gar kein Mensch mehr im Kopf hat und die sich überhaupt niemand mehr darüber den Kopf zerbricht.
    Die beruht auf der Annahme,
    dass Energie in unbegrenztem Ausmaß und billig für alle Zeiten zur Verfügung steht.
    Und nun wissen wir nicht seit gestern oder vorgestern, sondern seit 10, 15 Jahren, dass diese Annahme nicht ganz richtig ist.
    Auch wenn uns Energie vielleicht im unbegrenzten Ausmaß zur Verfügung steht, das würde ich gar nicht leugnen, sowas ist denkbar, so wird sie uns nicht billig zur Verfügung stellen, sondern sie wird uns immer teurer zur Verfügung stellen, was ganz logisch ist und ganz vernünftig ist.
    Daher wollen uns wir darauf jetzt schon einstellen und wollen die Menschen dazu bringen, dass sie vernünftig im Energiegebrauch werden.
    Das heißt, dass nicht vergeudet wird.
    Sinnvollere Verwendung von Energie kurz- und mittelfristig will die Volkspartei in zwei Initiativanträgen im Parlament darstellen.
    Bei gleichzeitiger Aufforderung an die Regierung, gemeinsam mit ihr noch in dieser Legislaturperiode die wichtigsten Punkte zu verwirklichen.
    Da ist zunächst einmal der alte ÖVP-Vorschlag nach Schaffung eines Steuerfreibetrags für alle jene, die Wärmedämmungen einbauen lassen, Wärmekupplungen zur besseren Ausnützung der Energie anschaffen, sich den Ankauf alternativer Energieanlagen überlegen und so weiter.
    Ein zweiter Vorschlag betrifft eine österreichische Einrichtung, die vor der Abstimmung über Zwentendorf sehr stark belächelt wurde, jetzt aber scheinbar doch zu Ehren kommen sollte, wie ÖVG-Energiesprecher König zu den Kleinkraftwerken und damit zum Prinzip Small is Beautiful argumentierte.
    Die Kleinkraftwerke haben nach übereinstimmenden Ermittlungen in Österreich insgesamt ein beachtliches Potenzial.
    Man schätzt das Energieerzeugungspotenzial auf etwa ein bis zwei Donaukraftwerke, also 200 bis 400 MW.
    Das ist schon sehr beachtlich, wenn man vergleicht, Zwentendorf hätte 700 MW gehabt.
    Vor allem aber stellen Kleinkraftwerke auch eine dezentralisierte Versorgung dar und machen daher unabhängiger auch von Ausfällen.
    Voraussetzung für diese Kleinkraftwerke wäre die Gewährung höherer Tarife für die Einspeisung von Überschussstrom ins Netz aus diesen kleinen Wasserkraftwerken und betriebseigenen Stromerzeugungsanlagen.
    Weitere Vorstellungen der ÖVP, die Bindung der Wohnbauförderung an den Einbau erhöhter Wärmedämmung, d.h.
    Wohnbauförderung nur dann, wenn den Normen der Wärmedämmung Rechnung getragen wird.
    Änderung der Vergabenorm für öffentliche Gebäude, d.h.
    die Ermittlung des Best Speeders unter Berücksichtigung aller Folgekosten.
    Die generelle Festlegung der Heizungsabrechnung nach den verbrauchbar öffentlich geförderten Gebäuden.
    Neue Freiluftschwimmbäder sollen nur dann zugelassen werden, wenn sie solarbeheizt sind und in dem Bereich der Klimatisierung will die ÖVP eine ganz besondere Signalwirkung setzen.
    Sie will die Festsetzung erhöhter Stromtarife für die Vollklimatisierung.
    Mittelfristig möchte die ÖVP unter anderem den weiteren Ausbau der kolorischen Kraftwerke und der Wasserkraftwerke sowie die Nutzung der bestehenden Infrastruktur Zwentendorfs, wo ja die gesamte Infrastruktur der Elektrizitätsweiterführung durch diverse Dinge ja bereits feststeht.
    Soweit einige Vorstellungen der Volkspartei, die mittelfristig und kurzfristig, wie gesagt, von der ÖVP gemeinsam mit der SPÖ, sollte die SPÖ hier Zustimmung, im Parlament gemacht werden sollen.
    Und damit wieder zurück zum Funkhaus.
    Johannes Fischer berichtete.
    Das traditionelle Pressegespräch heute bei Handelsminister Staribacher stand im Zeichen von zwei Themen.
    Fremdenverkehr und Außenhandel.
    Das Sommerhalbjahr 1978 brachte für den österreichischen Fremdenverkehr eine Steigerung der Nächtigungen gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte.
    70,8 Millionen Übernachtungen wurden verzeichnet.
    Unter den einzelnen Bundesländern haben das Burgenland und Kärnten mit Zuwachsraten von sechs beziehungsweise vier Prozent am besten abgeschnitten.
    Soweit zum Fremdenverkehr.
    Das zweite Hauptthema des Pressegesprächs war Österreichs Handel mit Nordkorea.
    Deshalb besonders interessant, weil dieser Handel von 1976 auf 1977 auf ein Zehntel seines bisherigen Umfangs zurückging.
    Die Ursache?
    Die leeren Kassen des Regimes in Pyongyang.
    Aus dem Regierungsgebäude berichtet nun Matthäus Katinger.
    Handelsminister Staribacher und der stellvertretende Minister für Außenwirtschaft der Volksrepublik Korea, Jong Son Nam, haben vor dem heutigen Pressegespräch ein Handels- und Zahlungsabkommen unterzeichnet.
    Damit soll in den seit 1976 praktisch abgebrochenen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ein neuer Anfang gemacht werden.
    Lieferte Österreich 1974 und 1975 jeweils Waren im Werte von mehr als 400 Millionen Schilling nach Nordkorea, 1976 immerhin noch 250 Millionen, so waren es 1977 und heuer nur mehr etwa ein Zehntel, nämlich 28 beziehungsweise 27 Millionen Schilling.
    Der Handel mit Nordkorea ging ab 1976 deshalb so zurück, weil Nordkorea seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachgekommen ist.
    Derzeitiger Schuldenstand 1,6 Milliarden Schilling, vor allem aus Industriebetrieben, die von der Föst errichtet wurden.
    Gesichert werden diese 1,6 Milliarden durch eine Garantie des Bundes.
    Nordkorea will nun diese Schulden in kleineren Raten langfristig zurückzahlen.
    Handelsminister Staribacher über die jüngsten Verhandlungen
    Wie Sie wissen, hat die österreichische Kontrollbank mit der koreanischen Bank der Volksrepublik Korea eine Vereinbarung getroffen, über die circa eineinhalb Milliarden, ein bisschen mehr, Kredite, die zurückgezahlt werden sollen.
    Diese Vereinbarung sieht auf der einen Seite die Verzinsung,
    und Zinszahlung vor und hat
    im Laufe dieses Jahres, soviel mir bekannt ist, zweimal zur Erfüllung dieser Vereinbarung geführt, einmal nicht.
    Offen ist für heuer noch die Rate für die Zinsenzahlungen.
    Und zwar sind das 85 Millionen Schilling.
    Die nächste Kapitalrückzahlungsrate ist Mitte 1979 fällig.
    Neben der Rückzahlung der Schulden wollen aber die Nordkoreaner wieder vermehrt von österreichischen Firmen beziehen.
    Besuche der nordkoreanischen Delegation bei der ELIN und der Voest Alpine unterstreichen deutlich das Interesse an österreichischen Industrieanlagen.
    Auf die Frage, ob die Handelspartner aus dem kommunistischen Korea in Zukunft rascher bezahlen werden, meint der österreichische Handelsminister.
    Die Volksrepublik Korea selbst beabsichtigt, zumindest hat das mir Herr Minister Jong-Song Nam mitgeteilt, in bar zu bezahlen.
    Wie weit das aber dann bei den konkreten Verhandlungen eine Rolle spielen wird, wie weit also österreichische Firmen auf Akkreditiv liefern, wie weit wirklich bar bezahlt wird, wie weit dann die österreichische Kontrollbank doch wieder mit der Finanzierung eingeschaltet werden soll, das steht jetzt noch nicht fest.
    Darüber werden erst die Gespräche zwischen der österreichischen Kontrollbank
    zwischen den österreichischen Firmen, die liefern wollen, und der Volksrepublik Korea, respektive deren
    Repräsentanten zu führen sein.
    Geschäfte ohne Einschaltung der österreichischen Kontrollbank, also ohne Sicherung durch den österreichischen Staat, könne er sich aber nicht vorstellen, meinte Staribacher.
    Das heute unterzeichnete Handels- und Zahlungsabkommen gilt zunächst bis Dezember 1980.
    Es wird automatisch um ein Jahr verlängert, sofern nicht einer der beiden Partner, also Österreich oder Nordkorea, sechs Monate vor Ablauf dieses Abkommens kündigt.
    Soweit das Wichtigste vom Pressegespräch von Handelsminister Stallbacher und damit zurück ins Studio des Mittagsjournals.
    Über die neue Forschungsstätte sprach Haris Sichrovsky mit dem Leiter des Instituts, Universitätsdozent Dr. Kaminsky.
    Herr Dr. Kaminski, in Wien besteht seit sieben Jahren das Österreichische China-Forschungsinstitut, das Sie ja selbst als Generalsekretär geleitet haben.
    Warum wurde nun ein neues Institut gegründet und worin unterscheidet es sich von der bisherigen Form?
    Das Österreichische China-Forschungsinstitut wurde früher von der Österreichischen China-Gesellschaft, der ÖGCF, betrieben.
    Diese Gesellschaft besteht weiter, wird Erwachsenenbildung machen, Ausstellungen veranstalten und so weiter, kulturelle freundschaftliche Aktivitäten entfalten.
    Und die Wissenschaft, die legt jetzt im Boltzmann-Institut, das von der Boltzmann-Gesellschaft jetzt in seinen Bestand gesichert ist, das uns natürlich auch jetzt einen besseren Rahmen gibt für unsere Aktivitäten.
    Wir haben neue Mitarbeiter.
    Dr. Xie, der aus Deutschland zu uns gekommen ist, ein ausgezeichnet qualifizierter Chinese.
    Und sie haben aus dem Titel auch Ludwig-Boltzmann-Institut für China- und Südostasien-Forschung entnommen, dass wir uns geografisch auch etwas ausgeweitet
    Was können Sie bereits jetzt über die Aufgaben, die Tätigkeit und eventuell über die Planung künftiger Aktivitäten des neuen Instituts sagen?
    Ja, wir haben in unserer Broschürenreihe einige Projekte, die also von chinesischen Heilkräutern über Dinge wie chinesische Heilgymnastik zu Wasserbau reichen.
    Dann veröffentlichen wir natürlich auch in ausländischen Verlagen, es steht in Hamburg,
    ein mit dem Institut für Asienkunde herausgegebenes Buchprojekt an über Völkerrecht.
    Wir werden im Europaverlag im nächsten Jahr eine Geschichte der österreich-chinesischen Beziehungen herausbringen, 600 Seiten stark.
    Schließlich auch eine Broschüre in einem deutschen Verlag über Kinder- und Menschenrechte.
    Es geht hier also vor allem um wissenschaftliche Forschung, aber gibt es auch Beispiele dafür, dass die Arbeit des Instituts direkt die Beziehungen Österreichs zu China und Südostasien fördert?
    Wir sind natürlich aufgrund unserer Konstruktion nicht mit irgendeinem Decision-Making betraut.
    Es ist ganz klar, dass die Kompetenz dafür
    bei den kompetenten österreichischen Behörden liegt, aber wir sind natürlich als öffentlich subventionierte und geförderte Institution bereit, dass wir Informationen liefern, Dokumentationen liefern und das mag wohl da und dort dann die Grundlage für ein Decision Making dastehen.
    Ich glaube, es ist auch Ihrem Institut zuzuschreiben, dass in letzter Zeit eine Reihe von Bundesministern China besucht haben.
    Es liegt also auch hier eine direkte Förderung?
    Hier hat sich sicherlich eine sehr gute Information ergeben und es ist hier sowohl das Österreich-Image in China wie auch das China-Image in Österreich auf eine andere, vielleicht etwas erweiterte Grundlage gestellt worden.
    Das Gespräch mit Dr. Kaminski, dem Leiter des neuen Ludwig-Boltzmann-Instituts für China- und Südostasien-Forschung, führte Haris Ichrovsky.
    Das Drama der Flüchtlinge aus Vietnam, die versuchen, sich in die nicht-kommunistischen Länder Südostasiens durchzuschlagen, nimmt immer größeres Ausmaß an.
    Während die ersten Vietnamesen von Bord des Frachters Hai Hong geholt und in Flugzeuge in ihr neues Heimatland Kanada gesetzt werden, hat sich eine neue Armada von Fischerbooten mit Vietnamesen in Richtung Malaysia und Singapur in Bewegung gesetzt.
    Unser Südostasien-Mitarbeiter Werner Rieder berichtet.
    Die Welle vietnamesischer Flüchtlinge, die seit Wochen gegen die Küsten von Malaysia brandet, hebt noch immer nicht ab.
    Im Gegenteil, gestern gab es eine neue Alarmmeldung, die alles bisherige zu übertreffen scheint.
    Weitere 60 bis 70 Schiffe und Kutter mit schätzungsweise 10.000 bis 12.000 vietnamesischen Flüchtlingen an Bord sind im südchinesischen Meer unterwegs und halten Kurs auf die Küsten von Malaysia.
    Die malaysische Regierung hat dementsprechend Vorbereitungen getroffen, als erwarte man eine feindliche Invasion.
    Neben Einheiten der Küstenpolizei, der Marine und der Armee wurde entlang der 800 Kilometer langen Westküste auch Tausende von Freiwilligen eingesetzt.
    Sie alle sollen weitere Landungen von Flüchtlingsschiffen um jeden Preis verhindern.
    Diese Großaktionsküstensperre wird von einem eigens dazu abkommandierten General koordiniert.
    Aber auch im nördlich angrenzenden Golf von Thailand ebenso wie auf der südlich gelegenen Innenrepublik Singapur ist der Küstenwachschutz in Alarmbereitschaft.
    Die Regierungen beider Länder wollen ebenso wie Malaysia keine Landung von weiteren Flüchtlingsschiffen.
    Thailand weist mit Nachdruck darauf hin, dass es von allen Staaten Südostasiens ohnehin bereits das weitaus größte Kontingent von Indochina-Flüchtlingen in seinen Lagern versorgen muss, nämlich 115.000.
    Und Singapur, eine Insel von der Größe des Stadtstaats Hamburg mit 2,3 Millionen Einwohnern, verweist auf seine flächenmäßige Begrenztheit und Bevölkerungssichte.
    Doch inzwischen beginnt endlich eine Reihe von Hilfsaktionen westlicher Länder,
    So hat sich unter anderem auch die deutsche Bundesregierung bereit erklärt, Einreisevisas für zunächst 500 vietnamesische Flüchtlinge zu gewähren.
    Die besagten 500 befinden sich derzeit an Bord eines Fischkutters im südchinesischen Meer, der von dem deutschen Frachter Thomas Jakob in Schlepptau genommen wurde.
    Auf dem Flughafen der malayischen Hauptstadt Kuala Lumpur landete bereits am Samstag eine Boeing der kanadischen Luftstreitkräfte, um die ersten 159 Flüchtlinge des Schiffes Hai Hong auszufliegen.
    Die abgemagerten Immigranten, die aus der tropischen Wärme von 30 Grad jetzt in die eisige Kälte des kanadischen Winters kommen, wurden vor dem Abflug mit warmer Kleidung versorgt.
    Kanada wird im Verlauf dieser Woche insgesamt 604 vietnamesische Flüchtlinge nach Montreal fliegen.
    Auch Frankreich, dessen stellvertretender Außenminister vor einer Woche große Zusagen machte, die dann aber sehr eingeschränkt wurden, hat sich endlich zum Handeln entschlossen.
    Am kommenden Mittwoch wird ein französisches Charterflugzeug zunächst 270 Vietnamesen nach Frankreich fliegen.
    Frankreich hat von allen westlichen Staaten zweifellos die schwerwiegendste moralische Obligation, da es ja fast ein Jahrhundert lang Vietnam als Kolonie verwaltete.
    Ein weiteres Angebot für die Aufnahme von 150 Flüchtlingen liegt aus Belgien vor.
    In der Bundesrepublik hat Niedersachsen seine Bereitschaft erklärt, bis zu 1000 vietnamesische Flüchtlinge aufzunehmen, Voraussetzung dazu ist freie Zustimmung der Bundesregierung in Bonn.
    Recherchen und Interviews mit zahlreichen Flüchtlingen bestätigen inzwischen, was die Regierung in Hanoi bisher nicht einmal dementiert hat.
    dass nämlich ein großer Teil der rund 25.000 Flüchtlinge, die im Verlauf des November Vietnam verließen, ihren Weg in die Freiheitssteuer erkaufen mussten.
    Vietnamesische Regierungsbeamte verlangen als Standardpreis für die Ausreise pro Kopf vier vietnamesische Thales in Gold.
    Das entspricht einem Wert von hingerechnet 1.000 amerikanischen Dollars.
    Weitere acht Goldthales, das heißt also 2.000 Dollar pro Kopf,
    verlangen möglicherweise die anonymen Syndikate in Hongkong und Singapur, welche mit ihren Schiffen das gigantische Emigrantengeschäft organisieren.
    Aber obwohl fast 70 Zeitungen zwischen Hongkong, Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur über diesen Menschenhandel fortlaufend berichten, bleiben die Hintermänner des unwürdigen Geschäfts weiterhin im Dunkeln.
    Über das Flüchtlingselend in Südostasien berichtete Werner Rieder aus Singapur.
    Der japanische Ministerpräsident Fukuda hat nach seiner Niederlage bei den parteiinternen Vorwahlen gegen Masayoshi Ohira seinen Rücktritt als Ministerpräsident des Landes angekündigt.
    Ohira hatte Fukuda bei diesen Wahlen, in denen es um den Vorsitz der regierenden liberal-demokratischen Partei ging, klar auf Platz zwei verwiesen.
    Die Entscheidung des bisherigen Regierungschefs bedeutet, dass Ohira seine Nachfolge nun antreten wird.
    Über die Hintergründe berichtet nun Hans Kirchmann aus Tokio.
    Es ist das erste Mal in der japanischen Nachkriegsdemokratie, dass ein Regierungschef auf diese Weise gekürt wird.
    Bisher hatte die seit 27 Jahren fest im Sattelsitzen der LDP ihren ersten Mann unter Ausschluss der Mitgliedschaft hinter den Kulissen ausgekummelt.
    Nach allerlei Korruptionsaffären gelobten sie Offenheit und Sauberkeit und entschieden sich für eine Reform.
    Doch auch dieser Wahlkampf war von den alten bösen Spielchen begleitet.
    Wähler wurden gekauft, Posten versprochen und viel Geld verscheulert.
    Immerhin endete heute das Gerangel bei einem Kandidaten, der als Saubermann gilt.
    Masayoshi Ohira hat sich stets viel auf seinen einfachen Lebensstil zugute getan.
    Er hat es vermieden, im Wahlkampf zu scharfe Differenzen zu seinen Konkurrenten zu entwickeln.
    Bei allen geht die Parteidisziplin vor.
    Dennoch machte er deutlich, dass er nicht an Japans Dominanz durch wirtschaftliche Macht glaubt.
    Vielmehr hält er die Zeit für gekommen,
    wo die Japaner sich wieder den geistigen Werten zuwenden.
    Auch hält Ohira nicht viel von einem Ausbau des Militärs und der Einführung von Notstandsgesetzen.
    Er unterscheidet sich darin stark von Fukuda, der sogar Atomwaffen in japanischem Besitz nicht ausschließen mochte.
    Die Liberaldemokraten werden allerdings auch unter der Führung Ohiras des protestantischen Christen aus der Provinz nicht so leicht eine Kursänderung vollziehen.
    Die LDP ist ein Zweckbündnis konservativer Kräfte gegen Japans Linke, gegen die Möglichkeit auch einer Volksfront aus Sozialisten und Kommunisten.
    Sie hat darum starke Verbindungen zum Kaiserhaus, zum Finanzkapital, der Industrie und zur Bürokratie.
    An Fukuda wurde besonders sein Mangel an politischer Fantasie beklagt.
    der sich mit einer gewissen Arroganz tate.
    Von Ohira wird nun erwartet, dass er seiner Partei Respekt in der Bevölkerung wiedergibt, den sie verloren hat, und außenpolitisch, dass er Japan zu wirklicher Partnerschaft verhilft und nicht nur zu Geschäftsabschlüssen.
    Er hat jedoch wenig Zeit dafür, denn schon in zwei Jahren finden die allgemeinen Wahlen statt.
    Aus Tokio berichtete Hans Kirchmann und auch unser nächster Beitrag beschäftigt sich mit Japan.
    Viele Jahrhunderte ostasiatischer Bühnenkultur werden ab morgen im österreichischen Theatermuseum in Wien lebendig.
    Zu sehen ist eine japanische Theaterausstellung, die das berühmte Theatermuseum der Waseda-Universität in Tokio besonders für Wien zusammengestellt hat.
    Hören Sie dazu einen Bericht von Konrad Zobel.
    Ob wir im japanischen Auto zum Heurigen fahren, auf der japanischen Stereoanlage Mozart hören oder mit der japanischen Kamera den Weihnachtsbaum fotografieren, nie haben wir das Gefühl, dass diese Erzeugnisse aus einem Land von grundlegend anderer Kultur stammen.
    Seit der zweiten Hälfte des 19.
    Jahrhunderts sind die Japaner freilich Musterschüler der europäischen Zivilisation geworden und schlagen uns auf vielen Gebieten mit unseren eigenen Waffen.
    Auch das westliche Theater wurde übernommen und japanisiert.
    Doch die traditionellen einheimischen Theaterformen sind dennoch nicht untergegangen.
    Die Ausstellung im österreichischen Theatermuseum dokumentiert durchaus lebendiges Theater, das gleichwohl viele Jahrhunderte zurückreicht.
    Was ist das Charakteristische des japanischen Theaters?
    Dazu Universitätsprofessor Heinz Kindermann.
    Es ist ein großer Unterschied zwischen den Theaterinszenierungsformen bei uns und in Japan.
    In Japan lebt das Theaterpublikum gleichzeitig in mehreren Jahrhunderten, denn dort wird nicht ein aus früheren Zeitaltern stammendes Werk
    jedes Mal neu von heute aus inszeniert, sondern der Ehrgeiz besteht darin, das Werk so zu inszenieren, wie es in der Entstehungszeit gespielt worden ist.
    Und das Wunderbare für uns Europäer ist, dass die Japaner gleichzeitig noch das Nachspiel sehen können, wie es im 14. und 15.
    Jahrhundert gespielt worden ist.
    Sie können das Spiel des Samurais mit dem Zen-Buddhismus zusammenhängen.
    Sie können das bürgerliche Kabuki-Spiel so sehen, wie es im 17. und 18.
    Jahrhundert gespielt worden ist.
    Sie können das Puppenspiel sehen, so wie es im 17. und 18.
    Jahrhundert gespielt worden ist.
    Im Hof von Tenno kann man auch Hoftanzspiele noch sehen aus frühersten Zeiten, genau in der Weise, wie es ursprünglich war.
    Wie werden diese verschiedenen Theaterformen im Theatermuseum in der Wiener Hannuschgasse präsentiert?
    Dr. Hilde Kato erklärt dazu.
    Wir haben versucht, einen Überblick zu geben über das gesamte Theaterleben von seinen Beginnen im 7.
    Jahrhundert bis heute durch Dokumente, also das sind Fotografien von berühmten Werken aus der bildenden Kunst.
    Und dann beginnt eigentlich die Darstellung durch direkte Objekte, wie Masken, Kostüme, Rollbilder, Wandschirme.
    Die Masken sind notwendig, weil ja im japanischen Theater
    Frauenrollen immer von Männern gespielt werden mussten.
    Wir haben versucht Kostüme aller Theatergattungen hier zu zeigen und zwar von den ältesten Theatergattungen wie Bugakku über die mittelalterlichen Theatergattungen wie Noh und Kyogen bis zu den
    Theatergattungen des 17., 18. und 19.
    Jahrhunderts, Kabuki und dem Puppenspiel Jorori.
    Bei einem Symposium im Österreichhaus gibt es heute und morgen Vorträge und Filmvorführungen, die noch weitere Einblicke in das japanische Theaterleben vermitteln werden.
    Über die japanische Theaterausstellung in Wien berichtete Konrad Zobel.
    In der österreichischen Galerie im Oberen Belvedere in Wien wird heute eine Ausstellung von Arnulf Reiner eröffnet, zu der auch ein Katalog erschienen ist.
    Reiner zeigt in dieser Ausstellung neue Überarbeitungen von Fotos von toten Masken.
    Mit Arnulf Reiner konnte Österreich heuer bei der Biennale in Venedig bekanntlich einen großen internationalen Erfolg verzeichnen.
    Heute Nachmittag wird der Minister für Unterricht und Kunst Fred Sinowatz dem Künstler den großen österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst überreichen.
    Mit Arnulf Reiner sprach Heidi Grundmann.
    Herr Rainer, Fotobearbeitungen kennt man von Ihnen seit Jahren.
    Bei den Totenmasken, die Sie zum Teil schon in Venedig gezeigt haben und jetzt in Belvedere zeigen, handelt es sich sozusagen um einen neuen Gegenstand dieser Fotos.
    Man könnte fast sagen, die Totenmasken sind das Gegenteil von dem, was früher der Gegenstand Ihrer Fotoübermalungen war.
    Diesen Überarbeitungen vor allem das nicht angespannte, befriedigte Antlitz interessiert.
    Und das ist sicher, man kann in dem Sinn sagen, etwas Gegenteiliges von dem, was ich bis jetzt mit meinem eigenen Gesicht gemacht habe.
    Wie kommt man überhaupt an toten Masken heran?
    Ich habe zuerst überhaupt nicht gewusst, wie ich herankomme.
    Ich habe das einfach versucht aus so alten Reproduktionen.
    die Arbeit aufzunehmen, die habe ich sehr oft geändert, weil da immer ein Interpretationsstil des Fotografen ist, das wollte ich wegkriegen.
    Nach längeren Auseinandersetzungen und Kämpfen ist es mir dann gelungen, eine Totmaskensammlung, die hier in Wien ist und die sehr bedeutend ist und sich im Historischen Museum der Stadt Wien befindet, fotografieren zu dürfen.
    Das ist ein sehr wichtiger Teil, weil mir da zum ersten Mal gelungen ist, auch selbst durch die fotografische Interpretation einen anderen Aspekt des Anblicks herauszuholen.
    Und in ganz letzter Zeit ist es mir auch sogar gelungen, eine Sammlung von toten Masken zusammenzutragen.
    zu sagen ist Totenmasken.
    Es gibt Totenmasken natürlich, die original sind, das heißt die wirklichen, die wirklichen Abgüsse sind.
    Man erkennt sie daran, dass meistens noch irgendwelche Reste des Toten, meistens sind es Augenbrauenhaare oder irgendwas, im Gips stecken.
    Dann gibt es eine Kategorie, wo irgendein Künstler oder ein guter Handwerker das abgenommen hat und das ist aber nicht die Originalmaske, sondern ein Abguss dieser Originalmaske.
    Und dann gibt es noch einen halben Großbetrieb durch die Museen, durch die kulturhistorischen, die das in größerer Auflage hergestellt haben.
    Und dann gibt es noch den Kitsch, das heißt, das sind die Totenmasken, die eigentlich frei erfunden worden sind und in Massenauflagen sozusagen verbreitet sind.
    Ich verweise da zum Beispiel auf den toten Beethoven über fast allen Klavieren.
    Herr Rainer, Sie waren also jetzt endlich bei der Biennale und Sie bekommen jetzt den Staatspreis.
    Es wird Ihnen immer wieder bestätigt, dass Sie ein ganz wichtiger Vertreter der österreichischen Kunst sind.
    Wird man dann nicht mit der Zeit so etwas wie ein Staatskünstler?
    Das ist ja leicht möglich, dass das vor allem unbewusst passiert.
    Und das ist ja so, der große Staatspreis ist ja so etwas wie die letzte Ölung.
    Man hofft, dass alles gut vorbeigeht, dass einem nichts passieren kann, aber dass man auch wieder gesund wird.
    Und es ist auf der anderen Seite so, ich tue es mir bei meinem Werk sehr schwer, erstmal vorzubereiten, zum Beispiel allein an so Totmasken heranzukommen überhaupt.
    Und weil man natürlich eine gewisse staatliche Reputation hat, gelingt das also leichter, weil man ja zum Teil auf gewissen Gebieten fast wie ein Außenseiterkünstler ist, wie ein Vorbestrafter behandelt wird oder wie ein
    wie ein Unmündiger, dem einfach, was weiß ich, die Ausstellung vorgeschrieben wird, was ausgestellt wird und was nicht.
    Sie sind schon einmal bei einer Preisverleihung nicht erschienen.
    Werden Sie heute Nachmittag erscheinen?
    Durchaus werde ich erscheinen.
    Erstmal ist das vom Minister so gemacht worden,
    dass ich das gewünscht habe, nämlich mit überhaupt keiner Feier, beziehungsweise es sind ja bis jetzt auf Preise verliehen worden, etwa eben auf diesen Preis, den Sie anspielen, der war 40.000 Schillingen für die Würdigung eines Lebenswerks, wobei die Feier ungefähr wahrscheinlich das Doppelte gekostet hat, nachdem die vielen Repräsentationsspäßen, von denen man jetzt hört, ja natürlich da auch
    überhaupt nicht verwendet worden sind.
    Es gibt weder was zu trinken noch zu essen und so weiter.
    Es wird keine Musik aufgespielt und es gibt auch sonst keine großen Damm-Damm und so.
    Es ist also durchaus möglich, dass man das absolviert in dieser Form.
    Das Gespräch mit Arnulf Reiner führte Heidi Grundmann und zum Abschluss des Mittagsjournals gebe ich noch einmal ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    ÖVP-Bundesobmann Taus und Energiesprecher König legten die energiepolitischen Vorstellungen ihrer Partei vor.
    Demnach sollen gemeinsam mit der Regierungspartei unter anderem steuerfreie Beträge für energiesparende Maßnahmen eingeführt werden.
    Weiters setzt sich die ÖVP für mehr Kleinkraftwerke ein, die zu einer Dezentralisation der Versorgung führen sollen.
    Eine Wohnbauförderung soll es nur bei gleichzeitiger Einplanung von energiesparenden Maßnahmen geben.
    Sozialminister Weißenberg gab bekannt, dass der Entwurf für die 33.
    ASVG-Novelle unter anderem Bestimmungen über die Sozialversicherung von Arbeitnehmern enthalte, die wegen der Erziehung ihrer Kinder eine Zeit lang den Arbeitsplatz verlassen müssen.
    Demnach können sich Mütter, die sich um ihre Kinder kümmern müssen, in dieser Zeit begünstigt weiterversichert werden.
    Insgesamt sollen nach Angaben Weißenbergs auf dem Sozialversicherungssektor zwei Milliarden Schilling eingespart werden.
    Diese Einsparungen sollen sich jedoch weder in der Sozialversicherungsleistung noch in höheren Beitragszahlungen niederschlagen.
    FPÖ-Bundesobmann Götz sagte in einer Pressekonferenz unter anderem, seiner Meinung nach ließen sich seine beiden Tätigkeiten als Grazer Bürgermeister und als Parteiobmann durchaus vereinbaren, er habe nicht die Absicht, nach Wien zu übersiedeln.
    Eine Entscheidung darüber, ob er für den Nationalrat kandidieren wäre, sei noch nicht gefallen.
    Die Wiener Volkspartei hat im Landtag neuerlich die Einführung der Briefwahl gefordert.
    Besonders für alte, gebrechliche und körperbehinderte Mitbürger wäre diese Form der Stimmabgabe eine echte Erleichterung, argumentiert die ÖVP in einem Initiativantrag.
    Der SPÖ-Abgeordnete Schranz hat neuerlich erklärt, dass die Einführung der Briefwahl im Widerspruch zur Bundesverfassung stehen würde.
    Der nordkoreanische Außenhandelsdelegierte hält sich derzeit in Wien auf, um eine Intensivierung des bilateralen Handels zu erörtern.
    Außenminister Paar hat heute in Wien das Ludwig-Boltzmann-Institut für China und Südostasien-Forschung eröffnet.
    Japan.
    Nach seiner Niederlage bei den parteiinternen Vorwahlen für das Amt des Präsidenten der regierenden Liberaldemokraten hat Ministerpräsident Fukuda seinen Rücktritt als Regierungschef angekündigt.
    Fukuda unterlag bei den Vorwahlen überraschend dem bisherigen Generalsekretär Ohira.
    Israel.
    Über den konkreten Fortgang der ägyptisch-israelischen Friedensverhandlungen herrscht weiterhin Ungewissheit.
    Die Zeitung Jerusalem Post berichtet allerdings unter Berufung auf Kreise, die Ministerpräsident Begin nahestehen, über ein gewisses Einlenken Israels.
    Frankreich Der libanesische Staatspräsident Sarkis trifft heute zu einem offiziellen Besuch in Paris ein.
    Zur Diskussion stehen wahrscheinlich Waffenlieferungen Frankreichs zum Wiederaufbau der libanesischen Armee.
    Iran In der Nähe der Universität von Teheran ist es wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Armeeeinheiten gekommen.
    Die Soldaten haben Tränengas eingesetzt.
    Europäische Gemeinschaften
    In Brüssel beginnen Gespräche der Arbeits- und Sozialminister der Mitgliedsländer des gemeinsamen Marktes über die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit.
    Etwa ein Drittel der insgesamt sechs Millionen Arbeitslosen in den Ländern der Neuner-Gemeinschaft ist jünger als 25 Jahre.
    Nordirland.
    Der stellvertretende Direktor der Strafanstalt Maze, südlich von Belfast, ist in der Nacht auf heute in seiner Wohnung erschossen worden.
    Es ist in einer halben Minute 13 Uhr, meine Damen und Herren, das Mittagsjournal ist beendet.
    Auf Wiederhören um 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 beim Abendjournal.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Interview Sozialminister Weißenberg zur 33. ASVG-Novelle
    Interview: Gerhard Weißenberg
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Weißenberg, Gerhard [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Vorarlberg erstellt eigenes berufliches Rehabilitationskonzept für Behinderte vor
    Einblendung: Freddy Maier (Landesrat)
    Mitwirkende: Poiger, Roland [Gestaltung] , Maier, Freddy [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
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    Pressekonferenz Alexander Götz zu aktuellen Fragen
    Einblendung: Alexander Götz
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Götz, Alexander [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    ÖVP zu Energiepolitik
    Einblendung: Fritz König, Josef Taus
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , König, Friedrich [Interviewte/r] , Taus, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    Nordkorea will Schuldenstundung
    Einblendung: Handelsminister Staribacher
    Mitwirkende: Kattinger, Matthäus [Gestaltung] , Staribacher, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
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    Interview Dr. Kaminski - Wiener China Institut erweitert Aktivitäten auf ganz Asien
    Interview: Univ. Doz. Dr. Kaminski
    Mitwirkende: Sichrovsky, Harry [Gestaltung] , Kaminski, Gerd [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
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    Inhalt: Nachrichten
    Wieder 10.000 Vietnamflüchtlinge nach Malaysia unterwegs
    Mitwirkende: Rieder, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Japan - Ministerpräsident Fukuda abgewählt zugunsten von Masayoshi Ohira
    Mitwirkende: Kirchmann, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Japanische Theaterausstellung
    Einblendung: Prof. Kindermann, Dr. Hilde Kato
    Mitwirkende: Zobel, Konrad [Gestaltung] , Kindermann, Heinz [Interviewte/r] , Kato, Hilde [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Ausstellung und Staatspreisverleihung an Arnulf Rainer
    Interview: Arnulf Rainer
    Mitwirkende: Grundmann, Heidi [Gestaltung] , Rainer, Arnulf [Interviewte/r]
    Datum: 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Kultur ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1978.11.27
    Spieldauer 00:59:52
    Mitwirkende Machatschke, Roland [Moderation] [GND]
    Holy, Friedrich [Regie]
    Fischer-Ledenice, Michael [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1978.11.27 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 70er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-781127_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt