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Marker setzen in: Mittagsjournal 1985.08.14
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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittwoch-Mittagsjournal begrüßt Sie Werner Löw.
Und weil morgen ein Feiertag ist und für hoffentlich viele von Ihnen vielleicht sogar ein extra langes Wochenende bevorsteht, werden wir uns nach den Nachrichten zunächst einmal nach den Wetteraussichten für die kommenden vier Tage erkundigen.
Dieses lange Wochenende könnte aber auch im Straßenverkehr besondere Erschwernisse bringen, nicht zuletzt auch wegen des Grand Prix-Rennens am Sonntag am Österreichring.
Wir bringen dazu einen Verkehrsüberblick.
Die weiteren Beitragsthemen dann im Mittagjournal.
Eine Zwischenbilanz des Weinskandals oder richtiger der Weinskandale von der Prädikatsweinvergiftung bis zum Kunstwein.
Dann Reaktionen auf die gestrige scharfe Kritik des Militärkommandanten von Tirol Divisionär Seyer an Zivildienern.
Weiters die Suche nach den Ursachen für den Jumbo-Absturz in Japan.
Neue Spuren im Attentat auf den amerikanischen Teil des Frankfurter Rhein-Main-Flughafens.
Das bevorstehende Gerichtsverfahren in Israel gegen den Oberkommandierenden der Fallschirmjäger.
Es geht um unwürdiges Verhalten nach einer Geiselbefreiung.
und Geheimgespräche zwischen Großbritannien und Albanien über einen jahrzehntealten völkerrechtlichen Konflikt.
Es geht um versenkte Kriegsschiffe und Nazigold.
Im Kulturteil schließe ich die Frage, was macht eine Großausstellung erfolgreich, was macht sie zum Misserfolg?
Für beides gibt es derzeit aktuelle Beispiele.
Zunächst aber die Nachrichten, zusammengestellt hat sie Georg Schalk-Ruber, Nachrichtensprecherin Rosmarin Fraundorfer.
Japan.
Bergungsmannschaften haben heute weitere Wrackteile des am vergangenen Montag im Bergland zwischen Tokio und Osaka abgestürzten Jumbo-Jets der Japan Airlines gefunden.
Die wichtigsten Teile sind die beiden Flugschreiber.
Sie enthalten Tonbandaufzeichnungen, die nach Ansicht der Behörden Aufschluss darüber geben könnten, warum die Boeing 747 kurz nach dem Start in Tokio Teile des Heckgrudes verloren hat.
Der Jumbo-Jet war danach von seiner geplanten Flugroute stark abgewichen und an einem Berg in mehr als 1600 Metern Höhe zerschellt.
Eine Stewardess, die gemeinsam mit einer weiteren Frau und zwei Kindern das Unglück überlebt hatte, teilte heute mit, ihrer Meinung nach sei nicht die schlecht schließende rechte hintere Kabinentür der Maschine Ursache für den Absturz gewesen.
Vielmehr habe sich über einer der im Heckteil befindlichen Toiletten plötzlich ein Loch in der Kabinendecke gebildet.
Es habe sich danach eine Wolke aus Staub und weißem Rauch ausgebreitet.
Die Boeing 747 war bereits 1978 bei einer Bruchlandung in Osaka schwer beschädigt worden.
Damals hatte das Heck der Maschine bei einer missglückten Landung die Piste auf einer Länge von 400 Metern gestreift.
Nach Reparaturarbeiten und mehreren Kontrollen wurde der Jumbo-Jet dann aber wieder für den Linienverkehr freigegeben.
An der jetzigen Absturzstelle suchen weiterhin etwa 4000 Soldaten und Polizisten nach Überlebenden.
Es wird allerdings davon ausgegangen, dass von den insgesamt 524 Personen an Bord, 520 getötet worden sind.
Österreich.
Die Verhandlungen über ein neues Weingesetz, das am 29.
August in einer Sondersitzung des Nationalrates beschlossen werden soll, gehen weiter.
Am Freitag beraten Experten Detailfragen.
Am kommenden Montag und Dienstag werden die Gespräche zwischen den Vertretern der Weinwirtschaft, der Sozialpartner und der Parteien unter Federführung von Landwirtschaftsminister Günther Heiden im Ministerium fortgesetzt.
Die gestrige Gesprächsrunde dauerte bis in die Abendstunden.
Die Verhandlungspartner sind übereingekommen, keine näheren Angaben über die Beratungen zu machen.
Die Absolventen von Pflichtschulen sind nicht schlecht, jedoch im Sinne des Berufslebens falsch ausgebildet und qualifiziert.
Aus einer Studie des Instituts für Berufsbildungsforschung geht hervor, dass die angehenden Lehrlinge in Deutsch, Rechnen und Geografie ein durchaus fundiertes Wissen haben.
Lücken gibt es bei der Rechtschreibung von Fremdwörtern und bei Englisch.
900 Jugendliche werden getestet.
Die Wünsche der Betriebe konzentrieren sich auf Selbstständigkeit, Genauigkeit, auf ein gutes Kommunikationsvermögen und auf andere soziale Eigenschaften.
Wie im Morgenjournal berichtet, kommen diese Punkte aber in den Pflichtschulen zu kurz.
Altbundeskanzler Josef Klaus steht heute im Mittelpunkt einer Feier in Salzburg.
Anlass ist der morgige 75.
Geburtstag von Josef Klaus.
Er war der bis jetzt letzte von der ÖVP gestellte Regierungschef.
Die Festansprache hielt heute ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock.
Er würdigte vor allem den politischen Stil und die außenpolitischen Initiativen des Altbundeskanzlers.
Südafrika.
Die blutigen Unruhen in Südafrika, insbesondere in der Hafenstadt Dürben, dauern an.
Gestern sind wieder mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.
Insgesamt starben in Dürben seit Ausbruch der jüngsten Unruhen vor einer Woche mehr als 75 Menschen.
Die Universität von Johannesburg ist heute von einer Explosion erschüttert worden.
Verletzt wurde niemand.
Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
Libanon.
Im Industriegebiet von Ost-Berut detonierte heute wieder eine Autobombe.
Nach bisher vorliegenden Meldungen kamen mindestens neun Menschen ums Leben.
Ein Haus wurde völlig zerstört.
In der Nacht auf heute gab es entlang der Demarkationslinie zwischen muslimischen und christlichen Milizen auch wieder heftige Gefechte.
Ebenso wie in den vergangenen Tagen wurde später wieder ein Waffenstillstand vereinbart.
Zentralafrikanische Republik.
Papst Johannes Paul feiert heute anlässlich eines Kurzbesuches in der Hauptstadt Bangui eine Messe.
Nächste Station der dritten Afrika-Reise des Heiligen Vaters ist Sahire.
Dort wird er unter anderem eine Ordensfrau selig sprechen.
Schwarz.
Eine Giftgaswolke ist gestern aus einer Chemiefabrik in La Chaux-de-Fonds im Westschweizer Kanton Neuenburg entwichen.
Die städtischen Behörden erklärten dazu, die hochgiftigen Stickstoffdämpfe hätten sich rasch verflüchtigt.
Für die Bevölkerung der Stadt habe keine Gefahr bestanden.
Der Unfall ist durch die unsachgemäße Beimischung von Salpetersäure zu nitrathaltigem Öl ausgelöst worden.
USA.
Aus einem weiteren Werk des amerikanischen Chemiekonzerns Union Carbide ist gestern eine Gaswolke ausgetreten.
Das übel riechende, aber angeblich ungiftige Gas entströmte aus dem Chemiewerk in Charleston.
Es liegt nur 32 Kilometer von der Fabrik in Institute in West Virginia entfernt, aus der am Sonntag Giftgas entwichen war.
Dabei waren 135 Menschen verletzt worden.
Ein Unternehmenssprecher hat erklärt, dass der Unfall auf eine nicht funktionierende, computergesteuerte Emissionsschutzanlage zurückzuführen ist.
Durch den Gasaustritt am Sonntag und am Dienstag kam es bei den Einwohnern zu Atembeschwerden, Brechreiz und Augenbrennen.
Die Bewohner Charlestons wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen auszuschalten, bis die Gaswolke abgezogen ist.
Nach Angaben von Julian Carbide
wird den Institute die Produktion der am Sonntag ausgeströmten giftigen Chemikalie vorübergehend eingestellt.
Die Vereinigten Staaten gedenken heute des Endes des Zweiten Weltkrieges im Pazifik.
Wenige Tage nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki hat Japan genau heute vor 40 Jahren die Kapitulation angeboten.
Sie wurde am 2.
September an Bord des amerikanischen Kriegsschiffes Missouri unterzeichnet.
Heute nehmen an einer Feier unter anderem Außenminister George Shultz, Verteidigungsminister Caspar Weinberger und Befehlshaber aller Waffengattungen teil.
Hauptredner ist aber Vizepräsident George Bush.
Bush war 1942 mit 18 Jahren der jüngste Marinepilot der Vereinigten Staaten.
1944 wurde er bei seinem 58.
Einsatz über dem Pazifik abgeschossen und von einer U-Boot-Besatzung gerettet.
Es ist acht Minuten nach zwölf.
Sie hören das Mittagsschornal des aktuellen Dienstes.
Und wie angekündigt, weil also morgen Feiertag ist, zunächst der Versuch einer Prognose.
Wie wird das Wetter in den nächsten vier Tagen?
Diese Frage an Dr. Sobiczka von der Hohen Warte.
Grüß Gott!
Ja, es wird leider nicht die ganze Zeit so schön bleiben, wie es jetzt ist in Österreich.
Derzeit haben wir hochsommerliches Schönwetter.
Das sieht man auch an den Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien wolkenlos 29 Grad, Südostwind mit 15 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt wolkenlos 28 Grad, Süd 15 Kilometer pro Stunde.
Linz wolkenlos 27 Grad, Salzburg heiter 29 Grad.
Innsbruck Heiter 26 Grad, West 10 Kilometer pro Stunde.
Bregenz wolkenlos 26 Grad, Graz wolkenlos 28 Grad und Klagenfurt Heiter 25 Grad.
Der Ostalpenraum bleibt am Donnerstag und Freitag noch in einer sehr warmen Südwestströmung mit der subtropische Warmluft herangeführt wird.
Also weiterhin vorerst einmal sehr heißes und sonniges Wetter.
Die Annäherung einer Kaltfront kann aber an beiden Tagen vor allem im Westen in der zweiten Tageshälfte doch einige Gewitter auslösen.
Am Abend des Freitags kann diese Gewittertätigkeit dann auch auf Teile des übrigen Bundesgebietes übergreifen.
Am Samstag steht uns dann eine Umstellung zu Westwetter.
ins Haus.
Es werden dann kühlere Meeresluftmaßen den Ostalpenraum überfluten.
Am Samstag veränderlich bis stark bewölkt und teils gewittrige Strichregen.
Auch am Sonntag anfangs noch Störungsreste, einige Regenschauer.
Im Tagesverlauf dann aber doch eine leichte Wetterbesserung, vor allem im Westen und Süden des Bundesgebietes.
Die Temperaturen werden am Wochenende zurückgehen.
Am Donnerstag und Freitag rechne ich noch mit Höchsttemperaturen bis 33 Grad.
Diese hohen Temperaturen vor allem im Süden und Osten des Bundesgebietes, vor allem am Freitag im Westen schon ein leichter Temperaturrückgang, der sich dann auch am Wochenende im übrigen Bundesgebiet bemerkbar machen wird.
Die Tageshöchsttemperaturen am Wochenende werden nur je nach Bewölkung und Niederschlag nur noch zwischen 18 und 26 Grad liegen.
Die Frühtemperaturen werden morgen und am Freitag noch so zwischen 15 und 21 Grad liegen und am Wochenende ist auch ein Temperaturrückgang von zwei, drei Grad zu erwarten, auch bei den Frühtemperaturen.
Es schaut so aus, dass diese Wetterverschlechterung am Wochenende nur von kurzer Dauer ist.
Es müsste sich dann zum Montag hinter Hochdruckeinfluss wieder durchsetzen und am Montag wieder sommerlich warmes Wetter herrschen.
Ich bitte allerdings zu berücksichtigen, dass bei diesem Prognosenzeitraum doch gewisse Unsicherheiten dann drinnen sind.
Vielen Dank, Herr Dr. Sobieschka, auch für den Prognosemut.
Aber jedenfalls, es sieht so aus, die ersten beiden Tage dieses langen Wochenendes für viele Donnerstag, Freitag noch schön, Samstag, Sonntag eher veränderlich und kühler.
Mit einem starken Verkehrsaufkommen und überfüllten Straßen ist schon ab heute Nachmittag auf österreichischen Straßen zu rechnen.
Vor allem die Nord-Süd-Verbindungen werden an diesen
eben für viele lange Wochenende besonders stark frequentiert sein.
Dazu kommt noch ein Schichtwechsel bei den Urlaubern und das Autorennen am Sonntag in der Steiermark.
Herrn Seneris von Jürgen Jungwirth.
Urlauberschichtwechsel, verlängertes Wochenende für viele, die sich den Freitag freigenommen oder ihn hereingearbeitet haben, in Italien fährt Agosto, das heißt, alles ist auf den Beinen oder auf Rädern, Formel 1 Grand Prix auf dem Österreichring bei Zeltweg und möglicherweise auch noch schönes Wetter.
Es kommt also so ziemlich alles zusammen, was auf unfallträchtige Situationen im Straßenverkehr hindeutet.
Nach der relativ günstigen Pfingstbilanz – es gab bedeutend weniger Unfälle als im Vorjahr – ereigneten sich an den vergangenen Wochenenden wieder zahlreiche schwere Unfälle.
Die Zahl der Verkehrstoten stieg wieder rapid an.
Im Innenministerium sagte der zuständige Sektionsleiter, Ministerialrat Dr. Armin Herrmann,
Die Statistik ist leider außerordentlich bedauerlich.
Wir haben, das ist ja bereits auch durch die Medien gegangen, an den letzten drei Wochenenden erschreckende Zahlen von Toten im Straßenverkehr.
Wir hatten vor drei Wochen 26, wir hatten vor zwei Wochen 20 Tote und hatten auch am vergangenen Wochenende wieder mehr als 20 Tote.
Was sind die Gründe dafür?
Worauf sind diese Unfälle zurückzuführen, die tödlichen Unfälle vor allem?
Die tödlichen Unfälle sind nach den Erhebungen, die wir sehr eingehend durchgeführt haben, weniger auf den starken Transitverkehr durch Österreich zurückzuführen, sondern sie ereignen sich vor allem im sogenannten Ort-zu-Ort-Verkehr, also in den kleinen Städten, in den Gemeinden.
Und die Hauptursachen sind überhöhte Geschwindigkeit, Überholen unter besonders gefährlichen Umständen und natürlich Alkoholbeeinflussung.
Was kann die Exekutive jetzt tun, damit es nicht wieder so ein Wochenende gibt?
Dieses Wochenende scheint ja besonders gefährlich zu sein, weil viele Ereignisse zusammentreffen.
Sie können ja nicht jede Landstraße überwachen.
Das ist leider nicht möglich, aber die Exekutive kann sehr viel tun und sie ist natürlich auch bereit, das zu tun.
Das Innenministerium hat im Einvernehmen mit dem Verkehrsministerium die für die Vollziehung der Straßenverkehrsordnung zuständigen Länder gebeten, an diesem Wochenende besonders rigorose Verkehrskontrollen anzuordnen.
Wir werden an den kommenden Tagen
etwa 5000 Exekutivbeamte auf den Straßen haben.
Großes Verkehrsaufkommen wird aus dem Raum Wien und München erwartet.
Die Straßen in Richtung Süden, vor allem die Tauernautobahn, aber auch die Westautobahn werden extrem stark belastet sein.
Mit den üblich langen Wartezeiten ist natürlich wieder am Walserberg und bei den Grenzübergängen in Richtung Italien, Jugoslawien und Ungarn zu rechnen.
Urlaubshungrige, die über den Brenner nach Süden wollen, müssen gleich nach der Grenze wieder mit längeren Wartezeiten bei der Mautstelle Sterzing in Südtirol rechnen.
Zu schwierigen Situationen wird es im Raum Zeltweg durch den Grand Prix kommen.
Zahlreiche Italiener, die den langen Ferragosto in Österreich verbringen, und die österreichischen Rennsportfans lassen vor allem bei der Abfahrt chaotische Situationen befürchten.
Die Exekutive versucht die Kraftfahrer nicht sofort nach Ende des Hauptrennens aufzubrechen, sondern noch etwas zu warten.
Zwölf vor fünfzehn, Viertel eins und nach den Wetter- und Verkehrsprognosen jetzt zurück zur Spitzenmeldung der Nachrichten.
Zur andauernden Suche nicht nur nach weiteren Opfern des katastrophalen Flugzeugunglücks vom Montag in Japan, sondern auch zur Suche nach den Ursachen für den Absturz der japanischen Boeing 747.
Mittlerweile wurde ja offiziell bestätigt, dass es sich um eine 1978 reparierte Unfallmaschine handelte.
Aber genaueres über den Unfallhergang erhofft man sich jetzt natürlich von den mittlerweile gefundenen Flugschreibern des Jumbos.
Aus Japan ein Bericht von Friedrich Voss.
4.000 Mann stark ist mittlerweile die Bergungsmannschaft, die aus Mitgliedern der Polizei und der japanischen Armee zusammengestellt wurde.
Die Arbeiten im unzugänglichen Absturzgebiet sind immer noch außerordentlich schwierig.
Nachdem heute Nacht eine Einheit der Streitkräfte Bäume gerodet hat, um für Hubschrauber einen provisorischen Landeplatz zu schaffen, ist es wenigstens möglich, die Leichen ins Tal zu fliegen.
Die Körper der aus den Trümmern der Maschine geborgenen Opfer sind meist so entstellt, dass es außerordentlich schwierig ist, die Personen zu identifizieren.
Ein Dutzend Namen erst konnten heute genannt werden, obwohl schon 120 Opfer in den nahegelegenen Ort Fujioka gebracht wurden.
Man geht jetzt definitiv davon aus, dass keine Überlebenden mehr zu finden sind und das Flugzeugunglück 520 Todesopfer gefordert hat.
Experten und Mitglieder der Untersuchungskommission haben im Laufe des Tages den Flugschreiber und den Voice Recorder, das Gerät, das den Sprechfunk aufzeichnet, geborgen.
Beide wurden zur Inspektion nach Tokio geflogen.
Nachdem gestern Abend schon im Pazifischen Ozean, etwa 100 Kilometer entfernt von der Absturzstelle des Jumbojets, aber auf dessen früheren Flugroute, ein Teil des Seitenruders gefunden wurde, hat man heute weitere Heckteile des Seitenruders, aber auch des unteren Flugzeugrumpfes gefunden.
Dieser Fund kann Aufschlüsse über die Absturzursache geben.
Es könnte nicht nur damit erklärt werden, weshalb das Flugzeug nicht mehr manövrierfähig war und steuerlos offenbar wegdriftete,
sondern auch hilfreich sein, den Gründen für die Schäden auf die Spur zu kommen.
Denn es wurde offensichtlich das hintere Teil des Seitenruders beschädigt, was dafür spreche, dass ein gegen das Heck geschleudertes Teil, zum Beispiel eine weggerissene Tür, den Schaden verursacht hat.
Wie durch ein Wunder ist aber eines der überlebenden Opfer, die 26-jährige Stewardess Yumi Uchiai, die nicht im Dienst, sondern auf dem Flug nach Hause war,
bereits in der Lage gewesen, erste Angaben über den Ablauf des Unglücksflugs zu machen.
Sie berichtet, dass 13 Minuten nach dem Start ein dumpfer, explosionsartiger Knall gehört wurde.
Da sie in der 56.
Reihe, also im hinteren Teil des Flugzeugs saß, auf Platz C, der linken Seite, konnte sie nicht erkennen, ob die rechte Hecktür der Anlass für den Knall gewesen ist.
Sie konnte aber berichten darüber, dass der Luftdruck schlagartig in der Kabine abgefallen ist und man Atemschwierigkeiten und Ohrenschmerzen bekommen habe.
Im ganzen Flugzeug hätten sich weiße Dampfwolken gebildet.
Es habe noch eine Durchsage des Chef Stewards gegeben, dass etwas Schlimmes passiert sei.
Auch seien die Atemmasken nach unten gefallen.
Mit Hilfe der Stewardessen habe man sich die Schwimmwesten angelegt.
und die gebeugte Sitzhaltung für eine Notlandung eingenommen.
Yumi Uchiai erwähnte ferner, dass die Decke aus einer der Flugzeugtoiletten herausgeflogen und das Flugzeug dann stark ins Schlingern gekommen sei.
Die Maschine sei dann sehr schnell steil abgesunken, eher gestürzt und ihrer Erinnerung nach ein-, zweimal auf dem Boden aufgeschlagen, bevor sie auseinanderbrach.
Obwohl diese Aussage der Stewardess auch noch keinen konkreten Hinweis geben konnte,
Auf die Ursache des explosionsartigen Knalls ist doch klar geworden, dass der Rumpf der Maschine durch irgendetwas stark beschädigt worden ist, offensichtlich an einer oder mehreren Stellen aufgerissen wurde.
Erste wirklich präzise Ergebnisse über die Unglücksursache erhofft man sich von der Auswertung der Flugschreiber, die zur Stunde untersucht werden.
Ein Bericht von Friedrich Voss.
Die laufenden Verhandlungen über ein neues, strengeres Weingesetz werden übermorgen in mehreren Untergruppen und dann wieder am Beginn der nächsten Woche fortgeführt.
Die Gespräche stehen unter deutlichen Termindruck, denn in Kraft treten soll dieses neue Weingesetz schon am 1.
Oktober.
Unterdessen laufen die Ermittlungen der Sicherheits- und Justizbehörden gegen die Weinverfälscher weiter.
Wie berichtet, sind seit Beginn des Weinskandals insgesamt 40 Personen in Haft genommen worden.
Allgemein spricht man vom größten Lebensmittelskandal der Zweiten Republik.
Dieser Riesenskandal ist freilich nur ein Überbegriff für eine ganze Anzahl von Einzelskandalen, wie Karl Jarkowski in der folgenden Analyse aufzeigt.
Der Prädikatsweinskandal.
Von Weinhändlern aus dem Burgenland und aus Niederösterreich, zum Teil sind sie derzeit in Untersuchungshaft, wurden mittels Diathylenglykol und Rüben- bzw.
Fruchtzucker, beides ist verboten, höhere Prädikatsweinstufen vorgetäuscht.
Aus einem Qualitätswein wurde so eine Spät- oder Auslese, aus Spätlesen und Auslesen wurden Bärenauslesen, Trockenbärenauslesen und Eiswein manipuliert.
Für den Prädikatswein gilt, je höherwertig ein Wein ist, desto höher muss sein Extrakt, also seine natürlichen Mineralstoffe, sein.
Dieser Extraktwert wurde mit Diethylenglykol emporgehoben.
Involviert in den Prädikatsweinskandal sind aber auch Weinsensale, die die Zertifikate den Pantschern vermittelten.
Die Weinsensale erwarten diese für den Export notwendigen Zertifikate vor allem von jenen Weinbauern, die ihre Prädikatsweine im Inland verkaufen.
Für den Inlandsverkauf braucht man nämlich keine Zertifikate und diese Gesetzeslücke wurde weitlich ausgenutzt.
Der Verkauf von Zertifikaten war ein gutes Geschäft.
So wurden für Spätlesepapiere pro Liter ein bis zwei Schilling, fünf Schilling für Bärenauslesen und rund sieben Schilling für Eiswein pro Liter Zertifikatspapier bezahlt.
Die manipulierten Weine wurden dann zum Großteil in Tanks in die Bundesrepublik Deutschland geliefert, dort in Flaschen abgefüllt und billigst auf den Markt gebracht.
Eine Flasche Spätlese kostete im deutschen Supermarkt rund 14 Schilling.
Die Produktionskosten für den ehrlichen österreichischen Weinbauern hingegen betrugen ebenfalls 14 Schilling.
Durch die manipulierte Prädikatsweinschwemme erhält der Winzer aber im Vorjahr nur 3 Schilling 50 ml.
Der Tafel- oder Normalweinskandal.
Schwerpunkt ist hier der niederösterreichische Raum um Retz und Krems.
Dünne Moste, die zur Weinerzeugung gar nicht hätten verwendet werden dürfen, wurden durch Zusatz von Glycerin oder Diethylenglykol verkehrsfähig gemacht.
Das heißt, der gesetzesmäßig notwendige Mindestextraktgehalt wurde durch diese oben genannten Zusätze wiederhergestellt.
Von einigen Weinpanschern wurden die dünnen Moste zusätzlich noch mit Wasser gestreckt.
Circa 30% Wasserzusatz wurden mit 3 Gramm Diethylenglykol pro Liter wieder legalisiert und als Normalwein an die Kunden verkauft.
Involviert sind im Tafelweinskandal nicht nur Weinbauern und Weinhändler, involviert sind hier auch zahlreiche Kellerei-Artikelhändler, die das verbotene Mittel unter der Bezeichnung D. zur Abrundung des Weines verkauften.
Der Traubensaftskandal.
Nicht verkehrsfähige Trauben, also unreife von 8 bis 12 Zuckergraden, wurden billigst um ca.
1,50 Schilling von den Händlern eingekauft.
Da diese Trauben aber nicht den gesetzesmäßig notwendigen Mindestextraktgehalt, also die Mineralstoffe hatten, wurde er einfach durch Zusatz von Diethylenglykol wiederhergestellt.
So wie beim Tafelwein wurde auch Most zuerst mit Wasser gestreckt und dann mit Diethylenglykol aufgebessert und in Tetrabackungen in den Lebensmittelhandel gebracht.
Dieses Vorgehen ist besonders gefährlich, da Traubensaft in erster Linie von Kindern, Kranken und alten Leuten in großen Mengen getrunken wird.
Auch die Mengen des gefundenen Diethylenglykols waren relativ hoch.
Drei Firmen sind in den Traubensaftskandal bisher involviert.
Der Kunst- und Schwarzweinskandal.
Vor allem aus Geleger, Trester, aber auch aus Schlempe, das sind Abfallprodukte bei der Wein- und Schnapserzeugung, wurde von einigen Firmen in großer Menge durch Zusatz von Wasser, Hefe, Zucker, Weinsäure, Glyzerin oder eben Diethylenglykol und durch nochmaliges Gären künstlicher Wein hergestellt.
Dieser Kunstwein wurde dann meistens zur Hälfte mit echtem Wein verschnitten und so dann in den Verkehr gebracht.
Der Kunstwein- und Schwarzweinskandal wurde erst im Zuge der rigorosen Kellerkontrollen entdeckt und es soll auch Firmen gegeben haben, die monatlich bis zu 100.000 Liter Kunstwein produzierten und dies schon seit Jahren.
Der verschnittene Kunstwein wurde dann entweder schwarz von den Firmen verkauft oder an Winzer schwarz weiterverkauft, die ihn an den Mann brachten.
Bis zu 50 Prozent der österreichischen Weinmenge sollen ohne Wissen des Finanzamtes verkauft worden sein.
Die Ursachen dafür dürften sein die hohe Weinbesteuerung in Österreich, sie beträgt immerhin 44%.
Ferner gibt es seit dem Jahr 1971 keine echte steuerliche Kontrolle mehr.
Die Kellerkontrolle durch das Finanzamt und die Transportkontrolle wurden damals abgeschafft.
Dem Staat dürfte dadurch circa 1,5 bis 2 Milliarden Schilling jährlich an Steuern verloren gehen.
Der Lebensmittelhandelsskandal.
Seit Jahren wurde von den Lebensmittelketten Billa, Spar, Löwer, Metro, Merkur und Humer Wein unter dem Tagespreis ein- und dann wieder verkauft.
Die sogenannten Hauslieferanten dieser Firmen sitzen derzeit zum Teil in Untersuchungshaft.
Sie hatten an den Lebensmittel-Großhandel den billigen, verfälschten Tafel-Qualitäts- und Prädikatswein sowie Traubensaft geliefert und sind nicht zuletzt dadurch groß geworden.
Seriöse Anbieter flogen aus dem Geschäft, denn für die Weineinkäufer des Lebensmittelhandels war nur der Niedrigpreis entscheidend.
Die Preisdifferenz zwischen den seriösen Anbietern und den Pantschern, den Weinhändlern, betrug oft bis zu 50 Prozent.
Heute weiß man, wieso dieser Preis überhaupt möglich war.
Der sogenannte Rotweinskandal.
Dieser Skandal ist zwar in der Öffentlichkeit noch nicht als solcher bekannt, doch der Konsument wird bei uns nicht ehrlich informiert.
Ungefähr jedes zweite Glas österreichischen Rotweins ist im Grunde genommen verfälscht.
Dieser sogenannte Rotwein ist eigentlich billiger Weißwein, der mit ausländischen tiefdunklen Rotweinen gefärbt wird.
Durch den Zusatz von 5 bis 10 Prozent Deckwein, Paletta oder Alicante wird aus Weiß Rotwein gemacht.
Österreichische Rotweintrauben hat dieser Wein keine gesehen.
Der Konsument glaubt aber, echten österreichischen Rotwein zu trinken.
In Österreich selbst wird auf einer Rebfläche von 20% Rotwein produziert.
Konsumiert werden aber rund 45% des Weinumsatzes.
Der Weinskandal, seine Aufklärung und die notwendigen Konsequenzen.
Ziemlich unbestritten scheint, dass im Zusammenhang mit der Aufdeckung des Weinskandals die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschafts- und Gesundheitsministerium einerseits sowie zwischen Bundes- und Landesdienststellen andererseits
nicht immer optimal gewesen ist.
So räumte erst kürzlich Landwirtschaftsminister Heiden ein, dass es klüger gewesen wäre, wenn die Meldung über gepanschten Wein von seinem Ministerium gleich auch ans Gesundheitsministerium weitergegangen wäre.
Nach den ersten Anzeigen Anfangs Mai dauerte es noch viele Wochen, bis es zu den ersten Verhaftungen im Burgenland und Niederösterreich kam.
Es dauerte auch relativ lange, ehe die glykolverseuchten Weine aus den Regalen der Supermärkte und den Kellern der Restaurants entfernt wurden.
Auch dürfte die Dimension des Skandals zu Beginn unterschätzt worden sein.
Offenkundig glaubte man anfangs, es handele sich nur um den Export von Prädikatsweinen in Tankzügen.
Erst später kam man auch der Versorgung von Normalwein und Traubensaft sowie der Kunstweinproduktion auf die Spur.
Immerhin haben schon seit Jahren Experten und selbst Politiker des In- und Auslandes darauf aufmerksam gemacht, dass mit dem Prädikatsweinexport etwas nicht stimmen könne und... Noch immer sind einzelne Personen, die in den Weinskandal verwickelt sind, in Gremien der Weinwirtschaft zu finden.
Heute, nachdem zig Millionen Liter verseuchten Weines beschlagnahmt worden, bisher 40 Personen verhaftet worden sind und der Schaden nicht nur für die österreichische Weinwirtschaft ein noch nicht abzuschätzendes Ausmaß erreicht hat, heute weiß man auch besser über die tieferen Ursachen dieses Skandals Bescheid.
Heute spürt man die Folgen, die daraus entstehen, wenn Gesetze nicht ernst genommen werden, etwa das Auspflanzungsverbot in einigen Weinbaugebieten.
Heute weiß man, dass die Herabsetzung der Zuckergrade bei schlechten Ernten keine positive Maßnahme war.
Und heute erkennt man auch, dass Politiker auch mit gut gemeinten Ratschlägen nicht immer das Richtige tun müssen.
Man förderte etwa aus regionalpolitischen Gründen den Weinanbau in Grenzgebieten und in Lagen, in denen die Trauben oft nicht reif werden.
Sollten die genannten Ursachen durch ein neues Weingesetz nicht bekämpft werden und sollte dieses strenge Weingesetz nicht von allen rigoros eingehalten werden, dann ist der nächste Weinskandal schon jetzt vorprogrammiert.
Karl Jakowski gab einen Überblick über die vielen einzelnen Skandale, die in Summe den österreichischen Weinskandal ausmachen.
Mit ihm am Mikrofon war Fritz Besata.
Eine Minute vor halb eins, Gelegenheit für einen Blick auf das noch verbleibende Programm in diesem Mittagsschornal.
Wir wollen Sie noch informieren über die Reaktionen auf die gestrige Kritik des Tiroler Militärkommandanten-Divisionär Erich Seyer an den Zivildienern und ansonsten vornehmlich Auslandsthemen noch auf dem Programm, nämlich neue Dimensionen des RAF-Terrorismus in der Bundesrepublik Deutschland,
In Israel kommt der Fallschirmjäger Oberkommandierende vor Gericht und wir informieren über laufende Geheimgespräche zwischen Großbritannien und Albanien über wechselseitige Nachkriegsforderungen.
Im Kulturteil eine Analyse erfolgreicher und weniger erfolgreicher derzeit laufender Großausstellungen.
Spätestens seit dem vergangenen Jahreswechsel registriert man in der Bundesrepublik Deutschland wieder eine verstärkte Aktivität von Linksterroristen.
Die Rote Armee Fraktion, so bestätigte auch vor rund einem Monat der deutsche Generalbundesanwalt Rebmann, ist offenbar nach wie vor in der Lage und bereit, terroristische Mordanschläge zu verüben.
Acht Jahre nach dem heißen Spätsommer von 1977, in dem Bundesanwalt Buback, der Bankier Ponto und der Arbeitgeberpräsident Schleyer ermordet wurden, gehen heute die selbsternannten Nachfolger der RAF-Gründer Bader, Meinhof und Ensslin präzis nach eigenen Strategiepapieren vor.
Phase 1 dabei, Hungerstreik der inhaftierten RAF-Mitglieder.
Ein solcher Hungerstreik macht in den ersten Wochen des heurigen Jahres Schlagzeilen.
Phase 2, Sprengstoffanschläge gegen militärische Einrichtungen
und auch gegen zivile Gebäude.
Phase 3, gezielte Attentate auf politisch und wirtschaftlich relevante Persönlichkeiten.
Ein Beispiel dafür war Anfang Februar die Ermordung des Münchner Industriemanagers Zimmermann.
Der jüngste RAF-Anschlag auf eine militärische Einrichtung war letzten Donnerstag die Autobombe im amerikanischen Teil des Frankfurter Flughafens.
Und gerade dieser Anschlag könnte auf eine neue Dimension des RAF-Terrors hinweisen.
Erstens wurde bewusst eine ungezielte Wirkung in Kauf genommen und zweitens scheint für die Vorbereitung dieses Anschlags in der Nacht davor bei Wiesbaden eigens ein US-Soldat ermordet worden zu sein.
Hatte man ursprünglich angenommen, der Tote sei das Opfer eines Streits unter Amerikanern gewesen, so ist es jetzt fast sicher, dass es darum ging, an die Ausweispapiere des Amerikaners zu gelangen.
Markus Peter berichtet.
Wenn es diesen Zusammenhang zwischen dem Mord an einem jungen amerikanischen Soldaten in einem Wald bei Frankfurt und dem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US-Luftwaffenbasis am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen gibt und sehr viel spricht dafür, so hat der Terror der deutschen Roten Armee-Fraktion nun endgültig eine neue Dimension, eine neue menschenverachtende Qualität erreicht.
Der Zusammenhang zwischen beiden Kapitalverbrechen wurde von den Terroristen in geradezu hämischer Weise selbst hergestellt.
Eine Kopie jenes Briefes, mit dem die RAF sich zu dem Anschlag auf die Militärbasis, der ja zwei Tote und 20 Verletzte forderte, bekannte, wurde noch einmal an eine Nachrichtenagentur geschickt und diesmal lag der Dienstausweis jenes am Tag zuvor ermordeten US-Soldaten dabei.
Es muss jetzt angenommen werden, dass dieser Soldat auf die brutalste Weise durch einen Genickschuss ermordet sterben musste, damit das Terrorkommando mit seinem Ausweis die Autobombe auf das Militärgelände bei Frankfurt bringen konnte.
Kalt berechnend wurde also ein Mensch umgebracht, um ein Blutbad vorzubereiten.
Er wurde umgebracht, nur weil er eine amerikanische Uniform trug.
Dies ist ein Teil dieser neuen Dimension im deutschen Terror.
Sein harter, mörderischer Kern scheint Strategie und Taktik geändert zu haben.
Ein anderes Indiz dafür liefert der Anschlag auf die amerikanische Militärbasis selbst.
Zum ersten Mal zündeten RAF-Terroristen in Frankfurt eine Autobombe, die wahllos Menschen töten musste.
Nicht mehr exponierte Persönlichkeiten oder sogenannte Symbolfiguren aus dem politischen, wirtschaftlichen oder militärischen Bereich sind Ziel der Mordanschläge, sondern anonyme Menschen ohne besondere Verantwortung, sogenannte normale Menschen wie du und ich.
Zum ersten Mal hat diese neue Taktik in Frankfurt tödliche Konsequenz gezeigt.
Denn ein Anschlag nach demselben Muster mit einer Autobombe auf die NATO-Schule in Oberammergau konnte im vergangenen Winter knapp verhindert werden.
Und noch etwas hat sich in der deutschen Terrorszene geändert.
Dies allerdings schon seit einiger Zeit.
Nämlich die Ziele der Terroristen.
Die Mordanschläge gelten nicht mehr den Exponenten der deutschen Gesellschaft, sondern den Militärs, der Amerikaner und der NATO.
Mit der Änderung dieses Ziels ging die sogenannte Internationalisierung des Terrors Hand in Hand.
Das heißt konkret, dass etwa die deutsche Rote Armee Fraktion und die französische Action Direct gemeinsam zuschlagen.
Beide haben sich ja zu dem Frankfurter Anschlag bekannt.
Ihr erklärter Gegner, der internationale militärische Komplex in Westeuropa, hat sie in einer gefährlichen Art und Weise zusammengeschweißt.
Man darf auch vermuten, dass diese Änderung der Ziele Grund dafür ist, dass die Terrororganisationen wieder mehr Zulauf haben.
Nach Vermutungen der deutschen Fahndungsbehörden sind mehrere Dutzend Sympathisanten in letzter Zeit in den Untergrund abgetaucht.
Sie dürften sich dem harten Kommandokern angeschlossen haben.
Die Sicherheitsbehörden gehen weiters davon aus, dass dieser Kommandokern über 128 Schusswaffen, über etwa 3000 Schuss Munition und über mehrere hundert Kilo Sprengstoff verfügt.
Vor diesem Hintergrund muss die Warnung des Bundeskriminalamtes vor weiteren Terroranschlägen von einer anderen Qualität, wie es heißt, im wahrsten Sinne des Wortes toternst genommen werden.
Markus Peter über vermutlich neue Dimensionen des linken RAF-Terrors in der Bundesrepublik.
Ein aufsinnerregendes gerichtliches und auch politisches Nachspiel dürfte jetzt in Israel eine Geiselbefreiung aus dem Vorjahr haben.
Damals, im April 1984, hatten vier palästinensische Terroristen südlich von Tel Aviv einen Autobus mit 45 Passagieren in ihre Gewalt gebracht.
Nach mehreren Stunden erfolglosen Verhandelns stürmte eine Eliteeinheit den Autobus, eine Israelin kam dabei ums Leben und alle vier Geiselnehmer.
So hieß es zumindest zunächst im offiziellen Armeebericht.
Auf Pressefotos war freilich zu sehen, dass zwei der Palästinenser unmittelbar nach der Stürmung noch lebten.
Sie starben, so stellte eine Untersuchungskommission dann fest, erst während des anschließenden Verhörs.
Anwesend bei diesem Verhör war der Oberkommandierende der israelischen Fallschirmjäger General Yitzhak Mordechai.
Jetzt wird gegen den General ein Gerichtsverfahren eingeleitet.
Ulrich Sam berichtet.
Der Befehlshaber der israelischen Fallschirmspringertruppe General Yitzhak Mordechai soll aufgrund einer Empfehlung des Rechtsberaters der Regierung Yitzhak Samir vor Gericht gestellt werden.
Mordechai steht im Verdacht, zwei arabische Terroristen mit dem Knauf seiner Pistole auf den Hinterkopf geschlagen zu haben.
Die Terroristen sind durch Schläge mit einem harten Gegenstand auf den Hinterkopf gestorben.
Es gibt keine Beweise dafür, dass Mordechai selber den Tod der Terroristen verursacht habe, aber es gibt Augenzeugenbeweise dafür, dass der General zusammen mit fünf Geheimdienstleuten für den Tod der Terroristen verantwortlich ist.
Der Vorfall liegt ein Jahr zurück.
Arabische Terroristen brachten im April 84 einen zivilen Linienbus von Tel Aviv nach Aschkelon in ihre Gewalt.
Kurz vor der ägyptischen Grenze bei Dir-el-Barach im Gaza-Streifen konnte der Bus durch Schüsse in die Reifen gestopft werden.
In der Nacht versammelten sich bei dem gekidnappten Bus ein Riesenaufgebaut der Polizei, des Militär und Journalisten.
Die israelische Sondereinheit für den Kampf gegen Terroristen übte nahebei den Sturm auf einen Bus.
In den frühen Morgenstunden war es soweit.
Geblendet von Scheinwerfern und den Blitzlichtern der Pressefotografen sahen die Terroristen nicht, wie die Antiterroreinheit den Bus stürmte.
Innerhalb von Sekunden war alles vorbei.
Eine Soldatin, die im Bus gesessen hatte, kam bei dem Schusswechsel ums Leben.
Pressefotografen machten Bilder von zwei Terroristen, wie diese von Geheimdienstleuten, lebendig abgeführt werden.
Wenige Stunden später meldete der Militärsprecher, dass alle Terroristen ums Leben gekommen seien.
Zunächst verhinderte die israelische Pressezensur die Veröffentlichung der Fotos, die eindeutig zeigen konnten, dass die Terroristen erst nach dem Sturm auf dem Bus getötet worden sein müssen.
In Israel verdichteten sich immer mehr die Gerüchte.
Die New York Times publizierte unter Umgehung der Zensurbestimmungen den Verdacht, dass der israelische Geheimdienst die Terroristen beim Verhör nach dem Sturm auf dem Bus umgebracht habe.
Der Ruf nach einer Untersuchungskommission wurde immer lauter, aber die Regierung weigerte sich zunächst, dem öffentlichen Druck nachzugeben.
Schließlich wurde eine militärische Untersuchungskommission doch eingesetzt.
Diese Kommission nahm sich viel Zeit, mehr als ein Jahr.
In der Zwischenzeit hatte die israelische Wochenzeitschrift Monitin
die ganze Affäre wieder ins Gespräch gebracht, indem sie, ebenfalls unter Umgehung der Zensurbestimmungen, auf ihrem Titelblatt Fotos von den Terroristen abdruckte, wie diese lebendig und offensichtlich unverletzt abgeführt werden.
Wie in Israel nicht anders zu erwarten, kam es mit der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts explosionsartig zu einer Diskussion.
Vor allem Kibbutzniks, aber auch Mitglieder sämtlicher Parteien von links bis nach rechts
organisierten sich zu einer Bürgerinitiative, die General Mordechai vor der Schande einer Gerichtsverhandlung schützen soll.
Der Oberrabiner Israels, Mordechai Eliyahu, erklärte heute Morgen, dass ein Soldat nicht verurteilt werden dürfe, wenn er während der Befreiungsoperation jüdischer Geiseln Terroristen töte.
Auch Jonathan, der Vater des biblischen Königs Saul, sei vom Volk vor Strafe geschützt worden.
Eine Verurteilung des Generals würde die Motivation der Soldaten, mutig zu kämpfen, mindern, meinte der Oberrabiner.
Wahrscheinlich wird der General Mordechai vor ein militärisches Disziplinargericht gestellt werden.
Es ist jetzt 20 Minuten vor eins.
Der sogenannte Corfu-Kanal-Konflikt ist für Jus-Studenten seit Jahrzehnten immer wieder ein dankbares Studienobjekt in völkerrechtlichen Seminaren, wenn es um einen Paradefall für einen besonders langwierigen und komplizierten Streitfall zwischen zwei Staaten geht.
In diesem Fall sind es Großbritannien und Albanien.
Und der Zwist geht zurück auf Kriegs- und erste Nachkriegszeiten.
Seit Jahrzehnten fordert Großbritannien nämlich Schadenersatz von Albanien für zwei britische Kriegsschiffe, die 1946 im Kanal von Corfu auf albanische Minen aufliefen und untergingen.
Albanien seinerseits beharrt auf der Gegenforderung nach Goldbarren, die die deutschen Besatzer während des Krieges geraubt hatten und die nach wie vor von den westlichen Siegermächten verwaltet werden.
Wenn nun alles so läuft wie geplant, dann findet das völkerrechtliche Schulbeispiel vielleicht doch in absehbarer Zeit einen Abschluss.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher bestätigte jetzt gegenüber Parlenzabgeordneten, dass Geheimgespräche mit Albanien laufen.
Hören Sie mehr von Hans-Heinz Schlenker.
Margaret Thatcher bestätigte jetzt, was bereits im Juni ausgerechnet aus Albaniens Hauptstadt Tirana heraussickerte.
Nämlich, Britannien und Albanien versuchen tatsächlich seit einigen Monaten in geheimen Gesprächen
ihre seit Kriegsende völlig vereisten Beziehungen wieder aufzutauen.
In einem Brief an den Labour-Abgeordneten Ron Brown betonte die britische Premierministerin dabei, dass sie gerne ein für allemal die seit langem anormale Situation zwischen beiden Ländern bereinigen würde.
Voraussetzung dazu ist jedoch, dass sich London und Tirana sich nicht nur erstens über einen in den Tresoren der Bank von England, sondern auch in denen der amerikanischen Bundesbank liegenden Goldschatz
sowie zweitens über britische Schadensersatzforderungen an Albanien einigen können.
Albanien besteht nämlich darauf, dass die Briten Tiraner wieder einst von den Nazis in Albanien und dessen Nachbarn geplündertes Gold, das bei Kriegsende von britischen und amerikanischen Streitkräften sichergestellt wurde, zurückgeben.
Dabei handelt es sich um Goldbarren mit einem Gewicht von rund 5000 Kilogramm und einem heutigen Wert von rund 1,3 Milliarden Schilling.
Doch selbst wenn die Briten dieses Gold so ohne weiteres zurückgeben wollten, sie können es nicht.
Denn zu einer solchen Rückgabe müssen auch die Amerikaner und Franzosen zustimmen.
Der Grund dafür ist, dass das Gold nach dem Zweiten Weltkrieg unter die Schirmherrschaft einer sogenannten Goldkommission gestellt wurde, der neben den Briten auch die Amerikaner und Franzosen angehören.
Diese Goldkommission muss aber einstimmig über das Schicksal des Goldes bestimmen.
Ist das schon nicht leicht zu erreichen, so wird ein solcher Beschluss noch weiter durch den Umstand kompliziert, dass Albanien trotz aller Bereitschaft nach dem Tod seines stalinistischen Führers Enver Hoxha seine freiwillige Isolation gegenüber dem Westen aufzugeben, an keiner Verbesserung seiner Beziehungen zu den USA interessiert ist.
Denn Albanien betrachtet, wie das persische Teheran, die USA als die Verkörperung des Teufels.
Warum sollen unter diesen Umständen die USA einer Rückgabe des Goldes an Tirana zustimmen?
Ganz abgesehen davon muss dabei aber auch noch entschieden werden, wie viel Gold davon den Nachbarn Albaniens gehört.
All das kompliziert natürlich ungemein die britisch-albanischen Ernährungsversuche.
Doch nicht genug damit, auch die Briten haben eigene Forderungen an Albanien.
Sie wollen nämlich von Tirana Schadensersatz für die Versenkung zweier britischer Kriegsschiffe im Kanal von Corfu.
Beide Fregatten liefen dort 1946 auf albanische Minen auf und versanken, wobei auch Menschenleben verloren wurden.
Das sollten die Albanier mit über 24 Millionen Schilling entschädigen.
Doch obwohl der internationale Gerichtshof diese britischen Forderungen schon 1946 unterstützte, weigert sich Albanien bisher immer noch, auch nur einen einzigen Groschen zu zahlen.
Trotzdem waren die Briten schon 1980 bereit, ihre Beziehungen zu Albanien ohne irgendwelche Vorbedingungen zu normalisieren, wenn Tirana dem zustimmt.
Aber Albanien will bei aller offenkundigen Bereitschaft zu einer Normalisierung zuerst sein Gold haben.
Deshalb die Geheimgespräche vom Frühjahr, die im Herbst weitergeführt werden sollen.
Wie im Frühjahr wird dies dann erneut in Paris geschehen.
Geheimgespräche zwischen Großbritannien und Albanien über einen in Kriegstage zurückreichenden Streitfall.
Und der heutige 40.
Jahrestag des Kriegsendes im Pazifik ist heute Abend auch Anlass für unser... Journal Panorama.
So hatte der Krieg im Pazifik begonnen.
Eine Sondermeldung von Radio Tokio.
Ich eröffne kurzfristige Nachrichten.
Ich eröffne kurzfristige Nachrichten.
Die Luftwaffe 12.
Dezember um 6.00 Uhr
Achtung, eine Sondermeldung.
Achtung, eine Sondermeldung.
Das Oberkommando der Streitkräfte teilt mit.
8.
Dezember 1941.
Heute in den frühen Morgenstunden des 8. sind im westlichen Pazifik Kampfhandlungen zwischen den kaiserlichen Streitkräften und amerikanischen sowie britischen Streitkräften ausgebrochen.
Und so reagierte US-Präsident Roosevelt im Kongress.
I ask that the Congress declare that since
the unprovoked and dastardly attack by Japan on Sunday, December 7, 1941, a state of war has existed between the United States and the Japanese Empire.
Ich fordere den Kongress auf zu erklären, dass seit dem nicht provozierten und heimtückischen Angriff Japans am Sonntag, dem 7.
Dezember 1941, Kriegszustand zwischen den Vereinigten Staaten und dem japanischen Kaiserreich herrscht.
Und so endete der Krieg.
Am 15.
August 1945 sprach zum ersten und einzigen Mal in seinem Leben Kaiser Hirohito zu seinen Untertanen, um die Niederlage Japans einzugestehen.
Ein historisches Tontokument, das in Österreich noch nie gesendet wurde.
Vor 40 Jahren, das Ende des Krieges im Pazifik.
Zurück nach Österreich.
Die katastrophalen Unwetter der vergangenen Woche haben nun im Bundesland Tirol zu einem eher überraschenden Nachspiel geführt.
Äußerungen des Militärkommandanten von Tirol, Divisionär Seyer, über Zivildiener haben einen wahren Proteststurm ausgelöst.
Bei einer Traditionsfeier sagte der hohe Militär gestern... Ich habe während der Zeit des Unheils
das über unser Land hereingebrochen ist, vergeblich nach einem jeder Zivildiener Ausschau gehalten, die sich so sehr für die soziale und waffenlose Verteidigung Österreichs zu profilieren versuchen.
Sie hätten keine Waffe gebraucht, nur Hände, Schaufeln und Werkzeug.
In dieser Zeit hätten sie soziale Hilfe geben können.
Für alle jene Mitbürger, denen die Natur so böse mitgespielt hat.
Wo waren sie denn alle, diese angeblichen Idealisten und Wehrdienstverweigerer?
Sie waren unsichtbar und haben dabei die Maske ihrer Scheinheiligkeit verloren.
Sie haben ihr wahres Gesicht gezeigt.
Die Reaktionen auf diese Attacke des Tiroler Militärkommandanten fasst im folgenden Armin Wolf zusammen.
Die gestrigen Äußerungen des Militärkommandanten von Tirol, Divisionär Erich Seyer, sind heute nicht nur von den Vertretern der Zivildiener selbst, sondern zum Teil auch von behördlichen Stellen zum Teil heftig kritisiert worden.
So meinte der Leiter der Abteilung für Katastrophen und Zivilschutz in der Tiroler Landesregierung, Hofrat Otto Schimp, die Zivildiener hätten sich gar nicht beteiligen können, da eine gesetzliche Regelung für außerordentliche Einsätze von Zivildienern in Notsituationen fehle.
In gewisser Weise bestätigt auch der im Innenministerium für diese Fragen zuständige höchste Beamte diese Meinung.
Ministerialrat Dr. Armin Herrmann, Leiter der Sektion 3 der Abteilung für Zivilschutz und Zivildienst im Innenministerium, kritisierte heute die Äußerungen des Tiroler Militärkommandanten Seyer folgendermaßen.
Der Vorwurf des Herrn Militärkommandanten geht also vollkommen in Kläre und überrascht, weil er auf einmal eine völlig unkenntnisvolle Rechtslage zeigt.
wird der Zivildienst ja nicht geleistet in eigenen Einheiten, sondern der Zivildienst wird also in bestimmten Einrichtungen geleistet, wie etwa das Rote Kreuz oder Behindertenheim in Krankenhäusern.
In Tirol war es so, oder ist es so, dass von 138 Zivildienstleistenden in Tirol mehr als die Hälfte, 79 beim österreichischen Roten Kreuz, Dienst versehen
Und im Rahmen des Einsatzes des Roten Kreuzes oder des allfälligen Einsatzes des Roten Kreuzes haben auch diese 79 Zivildiener Einsatz geleistet oder hätten Einsatz geleistet, wenn es notwendig gewesen wäre.
Nun wäre es theoretisch möglich, dass auch Zivildiener zugewiesen werden, etwa dem Land für Katastrophenhilfe.
Soweit wir wissen, ist das aber
soweit der Beamte des Innenministeriums.
Unterdessen haben sich auch Vertreter der Zivildiener selbst zu Wort gemeldet.
Peter Fleury von der Selbstorganisation der Wehrdienstverweigerer zur Einsatzmöglichkeit von Zivildienern bei Katastrophen.
Die ordentlichen Zivildiener, die jetzt eingezogen sind, die leisten einen Dienst, den man als andauernden Ernstfall bezeichnen kann.
Die Rettungsleute sind rund um die Uhr im Einsatz.
Zum Beispiel am Bahnhof Sozialdienst, da geht der Dienst auch rund um die Uhr.
Wir leisten also konkret andauernde Hilfeleistung an der Bevölkerung.
Und das muss jetzt einmal betont werden.
Und da kann ein Zivildiener nicht einfach weggehen und eine Schaufel nehmen.
weil er die Dienste weiterhin aufrecht erhalten bleiben müssen.
Für einen außerordentlichen Zivildienst gibt es jetzt keine Organisation.
Das Innenministerium ruft keine außerordentlichen Zivildienste zu Katastrophendienstleistungen ein.
Man muss sich auch die Frage stellen, sind Präsenzdienste zu einem außerordentlichen Präsenzdienst eingezogen worden?
Die sind alle in ihren normalen Dienst eingezogen worden.
Unterdessen gibt es auch schon politische Reaktionen auf die Äußerungen des Tiroler Militärkommandanten.
So bedauerte der Bezirksparteiobmann der Innsbrucker Sozialisten, Ferdinand Obenfeldner, die Äußerungen seias.
Obenfeldner meinte, sehr viele Zivildiener, die beim Roten Kreuz und in Krankenhäusern arbeiteten, erfüllten ihren Dienst am Vaterland und an den Mitmenschen mindestens ebenso gut wie Präsenzdiener.
Und der Vorsitzende der jungen Generation in der SPÖ Tirols, Ernst Bechlaner, bezeichnete die Äußerungen Seyers als ungeheuerlichen Fehltritt und forderte den Militärkommandanten auf, seine, so Bechlaner, unqualifizierten Pauschalangriffe zurückzunehmen.
Armin Wolf vom Landestudio Tirol.
Vor kurzem ging die Ausstellung China sensationeller Fund im Völkerkundemuseum in Wien mit einer Besucherzahl von 140.000 zu Ende.
Traum und Wirklichkeit im Künstlerhaus konnte bereits den 400.000 Besucher begrüßen und Anfang September wird wahrscheinlich ein neuer Besucherekord
für eine Ausstellung im Museum des 20.
Jahrhunderts erreicht sein.
Dann geht dort nämlich die große Akt-Fotografie-Ausstellung zu Ende.
Heißt all das nun, dass die angeblich ausstellungsscheuen Österreicher ihre Liebe zu Museen und Ausstellungen entdeckt haben?
Heidi Grundmann berichtet.
Von allen vergleichbaren Kunstzentren, München, Zürich, Paris oder Mailand, hat Wien die wohl miserabelste Kulturöffentlichkeit.
Eine Öffentlichkeit, die das Alte und Spektakuläre bevorzugt und das Neue, Ungewohnte oder gar Fremde meidet.
Das liest man nicht etwa in einer elitären Kunstzeitschrift, sondern in der offiziellen Gemeindepostilie Wien aktuell.
Und tatsächlich haben es Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst in Wien schwer.
Dr. Wolfgang Drexler, Kurator am Museum moderner Kunst.
Wenn man es etwas provokant
Formuliert ist es so, dass je verspäter da eigentlich eine Ausstellung kommt, was dann wiederum von der einen Seite, sei es von den Kritikern und vor allem auch von den Künstlern vorgeworfen wird, desto mehr Besucher hat sie, weil es dann einfach schon allgemein bekannt ist.
Man sieht es auch ja bei der Ausstellung Traum und Wirklichkeit, wenn man die Ausstellung vor zehn Jahren gemacht hätte, werden weniger Leute kommen.
Heute interessiert sie die Fachleute eigentlich überhaupt nicht mehr.
Zum Beispiel so, wenn wir Maria Lasnik ausgestellt hätten, 1980, wie sie aus Amerika nach Österreich zurückgekommen ist.
schätze ich wären es gewesen vielleicht 5.000 Leute, jetzt heuer waren es immerhin 12.000.
Wenn man sich allerdings daran erinnert, dass die legendäre Arena der Wiener Festwochen 1970 25.000 Besucher hatte, dann sehen 12.000 Besucher für die ohne Werbeetat veranstaltete Einzelausstellung einer zeitgenössischen Künstlerin schon wieder anders aus.
Und die Zahl von 50.870 Besuchern für die Ausstellung »Der Mensch im Weltraum« im Sommer 1970 im 20er Haus auch.
Diese Ausstellung ist es, die bis heute den Rekord im 20er-Haus hält.
Die zur Zeit laufende Aktfotografie-Ausstellung ist nun also dabei, diesen Rekord zu brechen.
Otto Hochreiter vom veranstaltenden Fotoarchiv.
In München hat man 130.000 bis 135.000 Besucher gezählt und in Frankfurt rund 45.000 Besucher.
München konnte sich einmal auf den allergrößten Pressewirbel aller Zeiten für eine Ausstellung aufbauen und in Frankfurt ist die Ausstellung auch wesentlich kürzer gelaufen.
Auch in Wien haben, anders als bei zeitgenössischen Kunstausstellungen, die Medien zum Erfolg der Aktfotografie beigetragen.
Man denke nur daran, dass ein Kleinformat seit Wochen schon seine gewohnten täglichen Pin-Up-Fotos durch künstlerische Aktfotografien versehen mit dem Hinweis auf die Ausstellung ersetzen kann.
Dann hat es natürlich auch mit dem Medium zu tun, weil die Fotografie meiner Meinung nach befriedigt ja auch ganz bestimmte Realismusbedürfnisse, die gewisse bildende Kunst, gerade neuere Kunst eben offenbar nicht befriedigen kann.
Und das Thema Aktfotografie ist ja immer noch so irgendwie leicht anrüchig und dadurch, dass man erfahren hat, dass es auch eine Pornografieabteilung gibt, war das wahrscheinlich auch so ein gewisses Skandalon, auf das die Leute dann besonders eingestiegen sind.
Das Phänomen der Massenausstellung ist auch in Österreich nicht so neu, wie der Renner Traum und Wirklichkeit es 1985 glauben machen möchte.
Ende der 70er Jahre erschien eine Studie, in der Edith Schlaffer und Gerhard Meitsche zum Massenansturm auf die große China-Ausstellung und die Ausstellung Gold der Traka meinten, mit dem Zauberschlüssel der Werbung glaubt man den Menschen, Kunst wie Körpersprays andrehen zu können, und dann folgerten,
Verliert eine kulturelle Veranstaltung die Aura des Großartigen und Einmaligen, wird nicht unerhörter Werbeaufwand betrieben, so scheint der Interessentenkreis sehr rasch auf den Kern der Kunstliebhaber zu schrumpfen.
Otto Hochreiter?
wir jetzt zum Beispiel auch im Fall der Aktfotografie-Ausstellung ja nur bedingt von einem Erfolg reden können, weil dann würde man sich ja ganz dieser Infratest-Ideologie und diesem Zahlenfetischismus unterwerfen, der eben behauptet, 50.000 Leute haben eine Ausstellung gesehen, sie ist damit erfolgreich.
Und ich habe das also jetzt auch mal neulich gesehen in London bei einer Renoir-Ausstellung, wo man also buchstäblich ungefähr
einen Kilometer lang angestanden ist vor dem Museum und die Leute dann in derselben Schlange, also einfach so im selben Tempo weitergegangen sind vor den Bildern und man ja wahrscheinlich von einer wirklichen Rezeption überhaupt nicht mehr reden kann.
Doch wenn auch vielleicht nicht viel neues Wissen in jedem einzelnen, der so eifrig an der Kasse von Großausstellungen gezählten Köpfe übrig bleibt.
Das Gefühl, bei einem Ereignis dabei gewesen zu sein, ist nun einmal ein wichtiger Motor unseres kulturellen Verhaltens geworden.
Das gilt für die neueste Folge von Dallas genauso wie für ein Fußballderby oder einen Grand Prix.
Allerdings, das Ereignis Fussballderby kann nur auf dem Hintergrund vieler unspektakulärer Spiele und der Einübung schon von Kindern in die Regeln des Fussballspiels stattfinden.
Bei der Begegnung mit Kunst ist das ähnlich und was die zeitgenössische Kunst betrifft, so sollten köpfezählende Politiker sich vielleicht daran erinnern, dass eine der wichtigsten und wirkungsvollsten Ausstellungen der letzten 20 Jahre die legendäre When Attitudes Become Form-Schau es 1969 in Bern auf ganze 2000 Besucher gebracht hat.
Heidi Grundmann zu den Erfolgsstatistiken von Großausstellungen.
Zweieinhalb Minuten vor eins, Schlussnachrichten.
Japan.
Die Behörden sind bei der Aufklärung des Absturzes des Jumbo-Jets vorangekommen.
Rettungsmannschaften fanden an der Unglückstelle die beiden Flugschreiber.
Die Tonbandaufzeichnungen könnten nach Ansicht der Behörden Aufschluss darüber geben, warum die Maschine kurz nach dem Start in Tokio Teile des Heckroders verloren hat.
Die Stewardess, die das Unglück überlebt hat, gab an, über einer der im Heckteil befindlichen Toiletten habe sich ein Loch in der Kabinendecke gebildet.
Dabei habe sich eine Wolke aus Staub und weißem Rauch ausgebreitet.
Das Flugzeug war bereits 1978 bei einer Bruchlandung schwer beschädigt, aber wieder instand gesetzt worden.
Damals hatte das Heck der Maschine bei einer missglückten Landung die Piste auf einer Länge von 400 Metern gestreift.
Die Vereinigten Staaten gedenken heute des Endes des Zweiten Weltkriegs im Pazifik.
Wenige Tage nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki hat Japan heute vor 40 Jahren die Kapitulation angeboten.
Sie wurde am 2.
September an Bord des amerikanischen Kriegsschiffs Missouri unterzeichnet.
An der heutigen Feier auf dem Flugzeugträger Enterprise nehmen unter anderem Außenminister George Shultz, Verteidigungsminister Caspar Weinberger und Vizepräsident George Bush teil.
Südafrika.
Die blutigen Unruhen in der Hafenstadt Döbern dauern an.
Gestern sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.
Die Universität von Johannesburg ist heute von einer Explosion erschüttert worden.
Nach ersten Berichten wurde niemand verletzt.
Libanon.
Im Industriegebiet von Ost-Berut ist heute eine Autobombe explodiert.
Mindestens neun Menschen wurden getötet, ein Haus wurde völlig zerstört.
Österreich.
Der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor ist von 1971 bis 1981 von 42 auf mehr als 50 Prozent gestiegen.
Überdurchschnittlich ist der Dienstleistungsanteil nach Angaben des Statistischen Zentralamtes in Wien mit 64,5 Prozent der Berufstätigen sowie in den Bundesländern Salzburg, Tirol und Kärnten.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend sonnig und heiß, Nachmittagstemperaturen 28 bis 32 Grad.
Einblendung: Sondermeldung Radio Tokio (Kriegsbeginn), US-Präsident Roosevelt, Kaiser Hirohito
Mitwirkende:
Machatschke, Roland [Gestaltung]
, Anonym, Radiosprecher von Radio Tokio [Interviewte/r]
, Roosevelt, Franklin Delano [Interviewte/r]
, Hirohito <Japan, Kaiser> [Interviewte/r]
Datum:
1985.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten