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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Michael Scott, Louis Glück begrüßt Sie beim Freitag-Mittag-Journal.
Vorerst ein kurzer Themenüberblick.
Wir berichten über die neuesten Wirtschaftsprognosen für Österreich, gehen der Frage nach, was wird nach dem Weinskandal aus dem Weinwirtschaftsfonds und untersuchen den wachsenden Anteil des Auslandskapitals an der österreichischen Wirtschaft.
Dann sind wir noch bei einer Pressekonferenz der ÖVP.
Thema, die Volkspartei fürchtet um die Qualität der Medizinausbildung.
Zwei Berichte aus der Bundesrepublik.
Sozialpartnergipfel über die Arbeitslosigkeit in Bonn und heute feiert in München Franz Josef Strauß mit großem Pomp seinen 70.
Geburtstag.
Italien, das Lebermedikament Categen, auch in Österreich zu haben, wurde verboten.
Es soll für tödliche Leberschäden verantwortlich sein.
Die Kulturkollegen sprechen mit Solo-Tänzer Michael Birkmeier, dem neuen Ballettchef der Bundestheater.
Den Überblick über die Neuigkeiten vom Tag verschaffen Ihnen zuerst einmal unsere Nachrichten.
Federer Holi ist der verantwortliche Redakteur und Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Österreich.
Das Wirtschaftswachstum wird sich auch im kommenden Jahr fortsetzen, allerdings etwas abgeschwächt.
In den jüngsten Konjunkturprognosen rechnen die Wirtschaftsforscher mit einem Rückgang des Wirtschaftswachstums von etwa 3 Prozent auf 2 bis 2,5 Prozent.
Während die Konjunktur heuer in erster Linie durch die günstige Entwicklung der Exporte getragen wird, wird sie sich im kommenden Jahr hauptsächlich auf die Investitionen und den Privatkonsum stützen.
Die Inflationsrate wird nach Ansicht der Wirtschaftsforscher 1986 zurückgehen.
Weiterhin steigen wird allerdings die Arbeitslosenrate.
Sie könnte nach Ansicht der Wirtschaftsexperten die 5-Prozent-Marke überschreiten.
Die Industriellenvereinigung hat in einer ersten Stellungnahme davor gewarnt, sich auf die Rolle des Inlandskonsums als Konjunkturmotor zu verlassen und sich auf den Lorbeeren der heurigen Exporterfolge auszuruhen.
Ein Abbau bürokratischer Hindernisse und Steueranreize sollen eine Stärkung des produzierenden Wirtschaftssektors erleichtern, verlangt die Industriellenvereinigung.
Der ÖVP-Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Kurt Waldheim, sieht in den jüngsten Skandalen einen Ausdruck dafür, dass der Begriff der Moral in Österreich nicht den ihm zukommenden Stellenwert einnimmt.
Die mahnenden Worte von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger sind nach Ansicht Waldheims daher zur rechten Zeit gekommen.
Gleichzeitig warnte Waldheim davor, bei der Suche nach Schuldigen für die Affären zu verallgemeinern.
Es sei falsch, die Österreicher insgesamt als demoralisiertes Volk hinzustellen, sagte Waldheim.
Zum neuen Weingesetz meinte der ÖVP-Kandidat, es sei bedauerlich, dass das Gesetz nicht einstimmig beschlossen werde.
Das internationale Ansehen Österreichs werde darunter jedoch nicht leiden.
Zum Wahlkampf für das Präsidentenamt sagte Waldheim, er sei überzeugt, dass sowohl er als auch sein Gegenkandidat, Gesundheitsminister Kurt Steirer, sich um eine faire Auseinandersetzung bemühen werden.
Der Wiener Landtag wird voraussichtlich das Wiener Sozialhilfegesetz mit einem Beharrungsbeschluss in Kraft setzen.
Die Bundesregierung hat gegen das Gesetz Einspruch erhoben, weil es Asylwerber vom Anspruch auf Sozialhilfe ausschließt.
Die Stadt Wien hat 1984 für diese Personengruppe 81 Millionen Schilling ausgegeben und fordert die Einrichtung eines Flüchtlingsfonds, den der Bund und die Länder gemeinsam finanzieren sollen.
Der Wiener Vizebürgermeister Hans Meier und FP Klubobmann im Wiener Rathaus Erwin Hirnschall plädieren dafür, das Gesetz durch einen Beharrungsbeschluss des Landtages ohne Veränderungen in Kraft zu setzen.
Die Bundesleiterin der ÖVP-Frauenbewegung, Marie-Lise Fleming, hat heute auf die dramatisch steigende Frauenarbeitslosigkeit aufmerksam gemacht.
Wie Fleming vor Journalisten in Wien bekannt gab, suchen derzeit mindestens 75.000 Frauen einen Arbeitsplatz.
Zu den rund 48.000 offiziell als arbeitslos Gemeldeten kämen laut Statistischem Zentralamt noch 27.000 Hausfrauen hinzu, die keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung haben, aber Arbeit suchen, sagte Fleming.
Die Bundesleiterin der ÖVP-Frauen forderte deshalb umgehende Beratungen der Regierung mit den Sozialpartnern über ein Sofortprogramm zur Bekämpfung der Frauenarbeitslosigkeit.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundesregierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben beim ersten gemeinsamen Gespräch seit acht Jahren nur mäßige Ergebnisse erzielt.
In der sechsstündigen Beratung einigte man sich lediglich in den Fragen des Überstundenabbaus und der Ausbildung von Arbeitslosen.
Der Wunsch der Gewerkschaften nach zusätzlichen öffentlichen Investitionen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurde von der Bundesregierung abgelehnt.
Allerdings zeigten sich alle Teilnehmer zufrieden mit dem Verlauf der Unterredung und äußerten die Absicht, die Verhandlungen fortzusetzen.
In München hat heute eine große Gratulationskur für den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß begonnen, der sein 70.
Lebensjahr vollendet hat.
Strauß feiert zugleich sein 40-jähriges Jubiläum als Politiker.
In einer Festschrift zu diesem Tag wurde er von führenden Politikern aus aller Welt geehrt, unter ihnen Präsident Reagan, die britische Regierungschefin Thatcher, der israelische Ministerpräsident Peres und Ex-Bundeskanzler Kreisky.
Am Vormittag hat Strauß den deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in der Münchner Residenz empfangen.
Für Nachmittag werden etwa 1000 Gratulanten aus allen gesellschaftlichen Gruppen Bayerns und der gesamten Bundesrepublik in der Staatskanzlei erwartet.
Die Löhne der Schweizer Arbeitnehmer sind neuerlich geringer gestiegen als die Preise.
Die Löhne erhöhten sich Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 2,7 Prozent.
In der gleichen Zeit betrug die Teuerungsrate 3,6 Prozent.
Südafrika.
Vor dem Hintergrund anhaltender Rassenunruhen hat die Bergarbeitergewerkschaft weitere Streiks angekündigt.
Der Generalsekretär der Bergarbeitergewerkschaft teilte mit, der jüngste Streik sei lediglich deshalb unterbrochen worden, weil die Minenbesitzer zahlreiche Arbeiter eingeschüchtert und entlassen hätten.
Auch die südafrikanische Tochterfirma des deutschen Autozubehörherstellers Bosch hat mehr als die Hälfte der schwarzen Arbeitnehmer wegen der Teilnahme an einem Lohnstreik entlassen.
Unterdessen hat das amerikanische Außenministerium das Apartheid-Regime kritisiert.
Nach einer Besprechung zwischen Präsident Reagan und seinen engsten Beratern hieß es, der übertriebene Machtgebrauch in Südafrika habe zur Verstärkung der Gewalttätigkeiten beigetragen.
Gestern war es in den schwarzen Siedlungen von Johannesburg, Port Elizabeth und Kapstadt zu Plünderungen und Brandstiftungen gekommen.
In Wohnvierteln der Weißen von Kapstadt und East London warfen schwarze Jugendliche Brandbomben und Steine.
Großbritannien.
Für neuen innenpolitischen Sprengstoff in Großbritannien sorgt eine Veröffentlichung des New Statesman über Maßnahmen, die die Regierung für den Kriegsfall vorbereitet hat.
Danach soll die Regierung Thatcher nach dem Falkland-Krieg ein Geheimabkommen mit den Vereinigten Staaten getroffen haben, in dem für den Kriegsfall London auf Teile seiner Souveränität zugunsten der USA verzichtet.
So ist zum Beispiel die Übergabe ziviler und militärischer Einrichtungen wie Häfen und Flugplätze, aber auch zahlreicher Spitäler an die USA vorgesehen.
Ferner wird der britische Staat ermächtigt, die Pressezensur einzuführen, Streiks zu untersagen und Festnahmen ohne Angaben von Gründen auszusprechen.
Die Zeitungsmeldung wurde offiziell weder bestätigt noch dementiert.
12 Uhr 8 ist es jetzt und die erste Außenstelle, Freitagmittag, wie immer, die Wiener Hohe Warte, das erste Thema eines kurzen Beitrags, wie immer, Freitagmittag, das Wetter am Wochenende.
Ich habe jetzt Verbindung mit Herbert Gmoser, unserem zuständigen Meteorologen, meine Frage, wie wird es denn an diesem Wochenende werden?
Zusammenfassend muss man sagen, veränderlich und kühl, insbesondere an der Alpen-Nordseite unbeständig.
Das Wetter zum Wochenende wird nämlich von einer lebhaften Nordwestströmung geprägt, die sehr kühle Luftmassen nach Mitteleuropa führt.
Dies bedeutet für den Wetterablauf, dass an der Alpen-Nordseite die starke Bewölkung überwiegen wird.
Besonders in den Nordstaulagen kommt es zu Niederschlägen.
Dabei ist Schneefall bis 1200 Meter möglich.
Im Osten Österreichs wird es bei wechselnder Bewölkung nur örtlich zu Regen kommen.
Allerdings ist südlich des Alpenhauptkammes für das Wochenende eine echte Wetterbegünstigung vor.
Bei aufgelockerter Bewölkung kommt es regional zu längeren sonnigen Abschnitten.
Mit lebhaft auffrischenden Nordwestwinden werden wir erstmals herbstliche Temperaturen verspüren.
Die Frühtemperaturen werden zwischen 5 und 10 Grad, die Tageshöchsttemperaturen zwischen 9 und 15 Grad liegen, im Süden auch bei 17 Grad.
Für Bergtouren eignet sich nur die Alpen-Südseite.
An der Alpen-Nordseite gibt es wiederholten Nebel und Niederschlag und stellenweise Schneefall, wie schon gemeldet, bis nahe 1200 Meter.
In 2000 Meter wird eine Temperatur nahe minus 2 Grad vorherrschen.
Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien wolkig 16 Grad, Westwind mit 20 Kilometern pro Stunde.
Eisenstadt wolkig 18 Grad, Nordwestwind mit 30 Kilometern pro Stunde, Spitzen bis 65 Kilometern pro Stunde.
Limz, Heiter, 15 Grad, Nordwestwind mit 35 Kilometern pro Stunde.
Salzburg, Heiter, 13 Grad, Westwind mit 10 Kilometern pro Stunde.
Innsbruck, stark bewölkt, 15 Grad.
Bregenz, stark bewölkt, 14 Grad.
Graz, stark bewölkt, 18 Grad, Südwestwind mit 10 Kilometern pro Stunde.
Und Klagenfurt, Heiter, 20 Grad.
Soweit mein Bericht von der Zentralanstalt für Meteorologie.
Vielen Dank, Herr Dr. Gmoser.
Insgesamt also kann man sagen, der Süden ist an diesem Wochenende wetterbegünstigt.
Und jetzt zur politischen Berichterstattung im Mittagsjournal oder besser gesagt zur wirtschaftlichen.
Österreichs staatliche Wirtschaftsforscher haben heute Auskunft gegeben über die neuesten Einschätzungen der heimischen Wirtschaftslage und die wahrscheinliche Entwicklung.
Die Situation ist derzeit ganz gut, besonders der Export floriert.
Das Wachstum könnte sich aber 1986 verlangsamen, weil die Aufschwungslokomotive Amerika an Fahrt verliert und die Westeuropäer Mühe haben werden, die vielzitierte selbsttragende Konjunktur und damit die Abkoppelung von den USA zustande zu bringen.
Über die Befunde und Prognosen des Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Höhere Studien informiert uns Susanna Gassner.
Die österreichische Wirtschaft ist im ersten Halbjahr um zwei, drei Viertel Prozent gewachsen.
Auch über die Sommermonate hat diese gute Konjunkturentwicklung angehalten, sodass das Wirtschaftswachstum heuer bei drei Prozent liegen wird.
Das ist immerhin ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr.
Stütze des Konjunkturaufschwungs sind heuer noch die außerordentlich hohen Exporte.
Österreich konnte heuer vor allem in den USA und in einigen Oststaaten Marktanteile dazugewinnen.
Vor allem im USA-Geschäft hat den österreichischen Exporteuren der hohe Dollarkurs geholfen, der die österreichischen Waren in Amerika billiger werden ließ.
Zum Außenhandel gehören aber nicht nur der Import und Export von Waren, sondern auch der Fremdenverkehr, also die Ein- und Ausfuhr von Dienstleistungen.
Und hier konstatiert das Institut für Wirtschaftsforschung große Marktanteilsverluste, vor allem bei den deutschen Gästen.
Der Leiter des Wirtschaftsforschungsinstituts, Helmut Kramer, hält daher große Anstrengungen für notwendig, um die Abwanderung der deutschen Gäste wenigstens in Grenzen zu halten.
Nach wie vor sind uns mittlere und ältere Jahrgänge, auch Familien, durchaus treu.
Warum man sich aber verstärkt bemühen muss, ist, jugendliche Jahrgänge zu gewinnen.
Für die scheint Österreich, das österreichische Angebot, das, was man im Sommerurlaub speziell in Österreich tun kann, nicht so attraktiv wie etwa die Möglichkeiten, die man an Meeresküsten
geboten bekommt.
Ein Stichwort Surfen, dass man natürlich am Meer vielleicht etwas mehr ausleben kann als an einem österreichischen See.
Ein Beispiel ist auch, das hat es jetzt heuer im Sommer in Österreich schon teilweise gegeben, sind die Computer Camps für Jugendliche.
Aber wir sind da auch ein bisschen später drauf gekommen als manche andere.
Das wird, was weiß ich, im Club Mediterranee wird das jetzt schon seit zwei Jahren regelmäßig geboten.
Bei uns ist es sehr vereinzelt.
Eine Möglichkeit ist, Sommerurlaub zu verbinden mit Fremdsprachenunterricht.
Wäre denkbar, dass man das in Österreich anbietet.
Während also heuer noch die Exporte für das Wirtschaftswachstum gesorgt haben, müssen im nächsten Jahr inländische Faktoren herhalten, um die Konjunktur zu tragen.
Denn die internationale Konjunktur wird schwächer werden und die österreichischen Exporte nicht mehr so stark wachsen wie vorher.
Es wird daher mehr als heuer darauf ankommen, ob die Österreicher Geld in den Konsum stecken und die Unternehmer investieren, das heißt zum Beispiel Maschinen kaufen.
Der private Konsum wird sich nächstes Jahr in abgeschwächtem Tempo fortsetzen, ebenso die Investitionstätigkeit.
Neben den geringeren Exporten alles Gründe dafür, dass sich 1986 die Konjunktur auch in Österreich verflachen wird.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut rechnet nur noch mit einem Wachstum von 2,5 Prozent, nach wie gesagt 3 Prozent für heuer.
Ob sich diese Prognose bewahrheiten wird, wird vor allem davon abhängen, ob es Westeuropa und damit auch Österreich gelingt, sich von der Konjunktur-Lokomotive USA abzukoppeln.
Denn die USA sind heuer in eine Rezession gerutscht.
Das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft wird heuer nur noch 2% betragen, nach fast 7% im Vorjahr.
Für das nächste Jahr werden gar nur 1,5% vorhergesagt.
Und nun wieder zurück zu den Österreichern.
Sie können sich freuen, denn Ihnen wird heuer mehr Geld zum Ausgeben übrig bleiben.
Auch 1986 werden die Realeinkommen noch steigen, dies obwohl Kramer mit eher niedrigen Lohnabschlüssen rechnet.
Aber die Inflation, und die ist ja für das Realeinkommen entscheidend, wird weiter zurückgehen.
Und zwar auf 3,5 Prozent im heurigen Jahr und auf 3 Prozent im nächsten Jahr.
Ein völlig uneinheitliches Bild zeigt der Arbeitsmarkt.
Während die Zahl der Beschäftigten zugenommen hat, ist gleichzeitig die Arbeitslosigkeit gestiegen.
Ein Grund dafür ist, dass Frauen heuer stärker denn je auf Jobsuche gegangen sind.
Sowohl die Beschäftigung als auch die Arbeitslosigkeit von Frauen ist daher deutlich gestiegen.
Die Ursachen dafür sieht Vifo-Chef Kramer nicht nur in wirtschaftlichen Gegebenheiten.
Ja, für uns ist es im Grunde eine Überraschung gewesen und teilweise offen gestanden noch ein Rätsel, weshalb im heurigen Frühjahr eine so große Zahl von Frauen sich als arbeitssuchend registrieren ließen.
Es sind also einige Tausend mehr als im Vorjahr.
Es ist uns auch bekannt, dass es sich dabei überwiegend um Teilzeitwünsche handelt, die in diesem Maße in den letzten Jahren nicht in Erscheinung getreten sind.
Wenn der starke Zustrom von Frauen auf den Arbeitsmarkt anhält, wird die Arbeitslosenrate im nächsten Jahr auf 4,9 Prozent steigen, obwohl die Zahl der Beschäftigten mit 12.000 Personen zunehmen wird.
Das Institut für Höhere Studien befürchtet sogar, dass die Arbeitslosenrate im kommenden Jahr über die 5-Prozent-Marke klettern wird.
Mit dem Thema Wirtschaftsprognosen befassen wir uns heute auch im Journal Panorama ab 18.30 Uhr in Österreich 1.
Wie richtig und wie wichtig sind diese Vorhersagen der ökonomischen Auguren?
Da differenzieren die Ansichten ja stark.
Bruno Kreisky etwa ätzte gern über die vielen Prognose-Leichen, die er die Donau hinunterschwimmen sah.
Und auf der anderen Seite gibt es das berühmte Schlagwort von der self-fulfilling prophecy, der sich selbst erfüllenden Voraussage, einfach weil sich die Entscheidungsträger in der Wirtschaft
oft nach den Prophezeiungen richten.
Zu all dem heute Abend ein Gespräch von Hans Adler mit VIVO-Chef Professor Helmut Kramer im heutigen Journal Panorama.
Das war also ein Programmhinweis.
Wem gehört Österreichs Wirtschaft?
So lautet die Frage, die sich ein Expertenteam der Arbeiterkammer in einer heute veröffentlichten Studie gestellt hat.
In einer Sondernumme der Publikationsreihe Wirtschaft und Gesellschaft haben die Autoren in mühevoller Kleinarbeit die Eigentumsverhältnisse der heimischen Betriebe recherchiert und dabei feststellen müssen, dass sich der ausländische Einfluss auf unsere Wirtschaft im Laufe der Jahre allmählich vergrößert.
Eine Tatsache, die ja nicht nur die Kapitalverhältnisse und die Investitionen in Österreich betrifft, sondern in letzter Konsequenz auch die Arbeitnehmer hier.
Details der Studie fasst im folgenden Bericht Hans-Christian Unger zusammen.
Die Fachleute der Arbeiterkammer haben in Geschäftsberichten, Bilanzen und Handelsregisterauszügen von mehr als 20.000 heimischen Unternehmen mit mehr als 20 Angestellten geschmökert und sind dadurch in der Lage, einen durchaus repräsentativen Einblick in die Eigentumsverhältnisse der österreichischen Wirtschaft
zu geben.
Zwar bezieht sich ein Teil der Aussagen auf nicht mehr ganz neues Zahlenmaterial, aber das ändert nichts an den Tendenzen.
Denn die ausländischen Beteiligungen in Österreich sind seither sicher noch größer geworden.
Man braucht zum Beispiel nur an die verschiedenen Kooperationen im Rahmen der Verstaatlichen oder an den Verkauf der Semperit-Reifen GSMBH an den deutschen Conti-Konzern zu denken.
Und so präsentiert sich die Aufteilung von fast 105 Milliarden Schilling österreichischen Gesellschaftskapitals.
Knapp 26% befinden sich im Eigentum der Republik Österreich und etwas mehr als 10% im Eigentum der Länder und Gemeinden.
Fast 7% halten die Banken, 22% entfallen auf rein österreichischen Privatbesitz und fast 30%, also mehr als der Bund, steht unter ausländischem Einfluss, wobei die ausländischen Aktivitäten deutlich größer geworden sind.
lag der Auslandsbesitz 1969 noch bei rund 22 Prozent, so hat er 1978 unter Einrechnung der indirekten Beteiligungen bereits ein Ausmaß von, wie bereits gesagt, fast 30 Prozent erreicht.
Welche Gruppe von Eigentümern dominierten nun die einzelnen Wirtschaftsbereiche?
Die Position der öffentlichen Hand.
Sie regiert mit fast 100% in der Elektrizitätswirtschaft, mit 27% in der Industrie und mit 23% im Kreditapparat.
Im Bereich der Industrie liegt sie damit aber nur an zweiter Stelle.
Dort rangiert bereits der ausländische Kapitalbesitz mit 38% am ersten Platz.
Weitaus höher noch ist die Vormachtstellung des Auslandskapitals in der Versicherungswirtschaft mit mehr als 70 Prozent, aber auch im Handel mit fast 58 Prozent.
Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass in diesem Wirtschaftssektor die Genossenschaften und auch der Einzelunternehmer insgesamt einen großen Anteil in Österreich haben, der in dieser Untersuchung nicht berücksichtigt worden ist.
Den höchsten Anteil an inländischem Privatbesitz findet man in der Bauwirtschaft und im Dienstleistungsbereich mit jeweils etwa 57 Prozent.
Angesichts des steigenden Auslandseinflusses stellt sich gleich die nächste Frage.
Welche Länder haben auf unsere Wirtschaft den größten Einfluss?
Nach wie vor führt in dieser Rangliste die Bundesrepublik Deutschland mit 30 Prozent, gefolgt von der Schweiz mit 16 Prozent.
Rechnet man aber jenen Teil des Kapitals dazu, der im Eigentum eidgenössischer und lichtensteinischer Holdinggesellschaften steht, die unter anderem auch der Verschleierung von Eigentümerinteressen dienen, so entfallen weitere 20 Prozent auf diese beiden kleinen Staaten.
Die USA wiederum sind mit fast 13% an Österreichs Wirtschaft beteiligt.
Wenn also insgesamt fast ein Drittel der heimischen Wirtschaft, wie bereits gesagt, Kleinbetriebe und Genossenschaften ausgenommen, teilweise von Entscheidungen abhängig ist, die im Ausland fallen, dann kann sich das natürlich auch auf die österreichische Arbeitnehmerszene in diesen Unternehmen auswirken.
Zwischen 1969 und 1978 ist die Zahl der Beschäftigten in Unternehmen mit ausländischer Mehrheitsbeteiligung um erklärliche 46% auf 218.000 gestiegen.
Alles in allem aber, so betonte man in der Arbeiterkammer im Rahmen der heutigen Pressekonferenz, hätte der wachsende Einfluss des Auslandskapitals zu keinen sozialpolitischen ernsten Spannungen geführt.
Und abgesehen davon, dass es im Handel dadurch zu einer volkswirtschaftlich negativen Erhöhung des Handelsbilanzdefizits gekommen sei, hätte er auch seine positiven Seiten.
Denn ein Teil der Auslandsfirmen hat in Industriebereiche investiert, die den gewünschten Strukturwandel und die Exportfähigkeit Österreichs beschleunigt haben.
Und darüber hinaus gab es in der Pressekonferenz noch eine Anmerkung zur laufenden Diskussion über die Privatisierung von Staatsunternehmern.
Die Zahlen der Studie zeigen, dass sich der Kapitalanteil der öffentlichen Hand in den letzten Jahren leicht verringert hat und seien deshalb nicht, so meinen die Arbeitnehmervertreter, als Argumente für die Verfechter einer Privatisierung geeignet.
Hans-Christian Unger hat über die Eigentumsverhältnisse der österreichischen Wirtschaft berichtet, gestützt auf eine Studie der Arbeiterkammer, die heute präsentiert worden ist.
Bleiben wir bei den Kammern.
Die österreichische Ärztekammer klagt seit Jahren einerseits über eine drohende Ärzteschwemme und andererseits über einen absehbaren Qualitätsschwund in der heimischen Medizin.
Das Forum 90, die sogenannte Denkfabrik der österreichischen Volkspartei, hat heute Vormittag eine Enquete zum zweiten Punkt dieser Befürchtungen der ärztlichen Standesvertreter abgehalten.
Diskutiert wurde über die Qualitätssicherung der ärztlichen Leistung, wobei neben österreichischen Fachleuten auch der Chef der Universitätsklinik einer Universitätsklinik aus der Schweiz teilgenommen hat.
Die ÖVP fürchtet ebenfalls, dass die Qualität der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in Gefahr ist und hat daher eine Reihe von Forderungen erarbeitet.
Die spektakulärste ist dabei wohl der Ruf nach Prüfungen während und nach der Turnus-Ausbildung im Krankenhaus, Roland Adrovica berichtet.
wird sich die österreichische Bevölkerung im 21.
Jahrhundert von einem her schlecht ausgebildeter und kaum qualifizierter Ärzte beziehungsweise misshandeln lassen müssen.
Dies ist fast zu befürchten, wenn man der österreichischen Ärztekammer, aber auch dem Gesundheitssprecher der ÖVP, Günter Stumpf, voll Glauben schenken darf.
Heute wurde quasi eine Karikatur, anders gesehen eine Horrorvision des österreichischen Arztes der Zukunft gezeichnet.
Der Wiener ÖVP-Abgeordnete Professor Otto Wagner skizzierte dieses Phänomen heute so.
Wegen der Möglichkeit, Prüfungen beliebig oft zu wiederholen und sich dabei auch noch den leichtesten Prüfer auszusuchen, schafften viele Studenten mit unglaublich niedrigem Wissen das Medizinstudium.
Den Großteil dieses Wissens vergessen sie, so Wagner weiter, während der Turnus-Ausbildung wieder, weil einfach zu viele Jungärzte an den Krankenhäusern arbeiteten.
Hier nur zwei Vorschläge der ÖVP, um die Zahl der Medizinstudenten wieder zu senken.
Die Einführung eines Eignungssemesters mit Abschlussprüfung zu Beginn des Studiums, sowie die drastische Senkung der Wiederholungsmöglichkeit bei Prüfungen.
Schützenshilfe erhielt die ÖVP dabei heute vom Chef der internen Abteilung der Züricher Universitätsklinik, Professor Walter Siegenthaler.
Für die Dozenten in Österreich, mit denen ich darüber gesprochen habe, ist es ja so, dass die nach dem dritten Mal genug haben.
Denn die strafen sich ja selbst.
Wenn sie den wieder durchfallen lassen, dann müssen sie ein viertes, ein fünftes, ein sechstes und dann ein siebtes Mal prüfen.
Also die sind ja frustriert von diesen Prüfungen, weil sie nicht zum Ziel kommen.
Folglich haben sie eine riesige Zahl von Studenten, die diese Prüfungen x-mal wiederholen können und offensichtlich dann auch durchkommen.
Es ist ja heute so, dass wenn sich jemand für einen Pflegeberuf anmeldet oder für eine medizinisch-technische Assistentin oder in eine Physiotherapeutin in der Schule, dann schaut man die Zeugnisse an, schaut, wie sie ausgebildet sind und sagt, nein, sie kommen leider bei uns nicht infrage, machen sie doch Medizin.
So sieht also ein Schweizer Uni-Professor die österreichischen Medizinstudenten.
Und ÖVP-Gesundheitssprecher Günter Stumpf vorschlug heute außerdem vor, die Turnus-Ausbildung an den Krankenhäusern entscheidend zu verbessern, und zwar durch ständige Leistungskontrollen.
praktisch keinerlei Kontrolle der Leistung, der Bildung eigentlich erfolgt.
Und wir haben heute Beispiele gehört, wo oft also junge Mediziner am Spital monatelang nichts anderes tun müssen, als wie Krankengeschichten schreiben oder Spritzen verabreichen.
Das ist sicherlich nicht im Sinne einer qualitativ hochwertigen Ausbildung.
Es ist sicherlich eine umstrittene Frage, diese begleitende Qualitätskontrolle in Form von Zwischenprüfungen
und abschließenden Prüfungen.
Wir werden hier sicherlich nicht nur Begeisterung ernten, aber für uns hat die Qualität der medizinischen Versorgung absoluten Vorrang.
Das Lernen und die Prüfungen sollen also für die Mediziner in Zukunft mit der Promotion nicht zu Ende sein, wenn es nach den Vorschlägen der österreichischen Volkspartei geht.
Die ÖVP will über ihre Ideen und Vorschläge mit den anderen Parteien und den Gesundheitsbehörden in Kürze Gespräche aufnehmen und hofft dabei auf Konsensbereitschaft unter anderem von Minister Fischer.
Soweit mein Bericht und damit zurück an das Funkhaus.
Die Volkspartei macht sich also Sorgen um die Qualität der medizinischen Ausbildung.
In Österreich Roland Adrowitzer hat von einer Pressekonferenz berichtet.
Nach dem Alarm um italienische Tomatenprodukte, den man vorgestern in Österreich geschlagen hat, Ketchup wird auf Insektizidspuren untersucht, kommt nun aus Italien die Meldung, dass man hier ein Medikament verboten hat, das auch in Österreich verschrieben wird.
Es handelt sich um das Lebermittel Categen, des Schweizer Pharmakonzerns Cibageigi.
Das seit 10 Jahren eingeführte Mittel soll nach neuesten Analysen den gegenteiligen Effekt haben, schwere Leberschädigungen bis hin zum Tod.
Wir fragten Alfon Stalmer, unseren Korrespondenten in Rom, um neuere Informationen.
Die Verfügung des italienischen Gesundheitsministeriums, wonach ab heute das Medikament Catergene nicht mehr in den Apotheken an die Kunden abgegeben werden darf, hat in der Öffentlichkeit ein großes Aufsehen erregt.
Es handelt sich um ein Schutzpräparat gegen die Lebererkrankungen, das seit rund zehn Jahren in Gebrauch und auch sehr verbreitet ist.
Das vorläufige Verwendungsverbot vonseiten der Gesundheitsbehörden ist die Folge einer Anzeige vonseiten der renommierten Universitätsklinik Cardarelli in Neapel, die den Tod von drei Patienten auf die regelmäßige Einnahme von Kategrien über einen längeren Zeitraum zurückführt.
Eine ähnliche Anzeige ist in einem Fall schon vor einem Jahr vonseiten einer Universitätsklinik in Ancona erstattet worden.
ohne dass das Gesundheitsministerium bis heute daraus reagiert hätte.
Nach Meinung der Ärzte in Neapel und in Ancona löst das Lebermedikament unter gegebenen Umständen eine anämieähnliche Blutkrankheit aus, die in der funktionellen Larmlegung der roten Blutkörperchen besteht.
Ein Hauptbestandteil des Kategen, das Cyanidotanol, stünde im Verdacht, der Erreger dieser Krankheit zu sein, die nicht selten letal ist.
Das Verabreichungsverbot wird vom Gesundheitsministerium als eine vorläufige Schutz- und Vorbeugungsmaßnahme bezeichnet, bis die Untersuchungen zu einer klaren wissenschaftlichen Erkenntnis führen können, ob tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen Kathegin und der Blutkrankheit bestehe.
Das Aufsehen ist aber umso größer, da der Erzeuger des nun unter Verdacht geratenen Präparats
Eine so weltberühmte pharmazeutische Firma ist wie die Schweizer Gesellschafter Ziba Geigy, die übrigens umgehend auf die Beschuldigungen der italienischen Ärzte mit der Feststellung geantwortet hat, dass keinerlei wissenschaftlich dokumentierte Beweise für die Schädlichkeit des Kategen erbracht worden seien, umso mehr, da die in Frage stehende Blutkrankheit auch durch andere chemische Substanzen hervorgerufen werden könne.
Die Schweizer Firma vermutet auch die Möglichkeit von ambientalen, aus den hygienischen Mängeln in der Umwelt entstehenden Ursachen der Erkrankung, handelte sich doch in allen vier Todesfällen um Personen, die in einem besonders gefährlichen süditalienischen Milieu erkrankt seien.
Demgegenüber wird von einem Pharmakologie-Professor in Reggio Emilia signalisiert, dass schon vor acht Jahren eine amerikanische wissenschaftliche Zeitschrift auf die Gefahr von Nebenerscheinungen des Katergen hingewiesen hatte, worauf wieder vor drei Jahren ein deutscher Arzt in der gleichen amerikanischen Zeitschrift über fünf Fälle der hämophilen Anämie als Folge der Leberbehandlung mit diesem Medikament hinweisen konnte.
Natürlich ist in Italien bereits jetzt eine neue Diskussion über die Wirksamkeit der Registrierungs- und Kontrollbestimmungen der zugelassenen Medikamente im Gange.
Frau Alphons Thalmann hat aus Ruhm gerichtet, das Lebermittel Categen ist auch in Österreich im Gebrauch.
Und auch in Österreich befassen sich die Gesundheitsbehörden mit dem Medikament.
Wie es im Gesundheitsministerium heißt, werden nach Klinikumfragen derzeit gerade neue Informationstexte für die Ärzte ausgearbeitet.
Das Nutzungsrisiko soll neu dargestellt werden.
Zu einer möglichen Einziehung des Katagen, auch in Österreich, heißt es im Gesundheitsministerium, sollten neue Informationen bekannt werden, so seien auch weitere Maßnahmen denkbar.
Das hat Ernest Hauer von unserer innenpolitischen Redaktion ergänzend zu diesem Beitrag von Alfons Thalmer aus Rom recherchiert.
Genau halbeins ist es jetzt.
Machen wir einen Blick auf das, was bis 13 Uhr in diesem Mittagsschanal noch geplant ist.
Einige Stichworte.
Was wird aus dem österreichischen Weinwirtschaftsfonds, dessen Obmann Erich Maus hat heute eine Pressekonferenz gegeben?
Deutscher Sozialpartnergipfel beim Bundeskanzler zum Thema Arbeitslosigkeit.
Franz Josef Strauß feiert heute in München seinen 70.
Geburtstag, der bayerische Ministerpräsident und Vorsitzende der CSU.
Und aus dem Kulturbereich heute ein Gespräch mit Michael Birkmeier.
Er wird der neue Chef der Ballettschule der Bundestheater.
Ein neues strengeres Weingesetz, die Vorbereitung zahlreicher Puncher-Prozesse, erste Konkurse.
Das sind die bisherigen Konsequenzen aus dem Weinskandal.
Von diesen Konsequenzen soll nach Ansicht der Regierung auch der sogenannte Weinwirtschaftsfonds betroffen sein.
Die SPÖ ist für eine Reorganisation, die FPÖ will ihn am liebsten abschaffen wegen mangelnder Effizienz.
Der Obmann des Fonds, Erich Maus, hat heute eine Pressekonferenz gegeben.
Dieser Fonds ist insgesamt ein Gremium, das vor allem Werbung für österreichischen Wein zu machen hat,
aber auch Kauf und Lagerung von Überschüssen organisieren kann, ebenso wie Exportverhandlungen direkt über den Fonds möglich sind.
Jetzt besteht die Absicht, den Fonds aufzulösen und für die Werbung eine eigene Gesellschaft etwa nach dem Muster der österreichischen Fremdenverkehrswerbung zu gründen.
An dieser Werbegesellschaft sollten sich neben den unmittelbar Beteiligten an der Weinwirtschaft auch Länder und Sozialpartner sowie das Ministerium beteiligen können.
Genaueres ist da noch nicht bekannt.
Bekannt ist aber, dass die Winzer Genossenschaften bereits erklärt haben, sie würden eine eigene Werbegesellschaft ausschließlich für ihren Bereich gründen.
Auch dazu hat Maus in seiner Pressekonferenz Stellung genommen.
Es berichtet Hans Adler.
Der Obmann des Weinwirtschaftsfonds, Ingenieur Erich Maus, hat heute seine Institution gegen die Vorwürfe verteidigt, die im Zuge des Weinskandals gegen sie erhoben wurden.
Der Weinwirtschaftsfonds ist ein Gremium, welches vor allem Werbung für österreichischen Wein zu machen hat, aber auch Kauf und Lagerung von Überschüssen organisieren kann.
Die Absicht diesen Fonds auf...
aufzulösen, ist natürlich mit Aufregung innerhalb des Fonds verbunden.
Der Obmann des Weinwirtschaftsfonds hat natürlich vor allem die Arbeit seiner Institution verteidigt und neuerlich, er hat es ja schon einmal getan, darauf hingewiesen, dass die Möglichkeiten und Mittel des Fonds eher beschränkt seien.
Wenn man so mauswörtlich jedes Jahr einen Kniefall machen muss, um zu Geld für die fällige Arbeit zu kommen, sind weite Sprünge natürlich nicht möglich.
Dann zu Angriffen gegen ihn selbst.
Obmann Erich Maus hat seinem Ärger darüber Luft gemacht.
Dass man in Österreich scheinbar kein anständiger Mensch mehr sein darf.
Denn wenn ich gesagt habe, ich bin weder Importeur noch Exporteur, dann habe ich das mit dem gesagt, dass ich in meiner Tätigkeit hier objektiv sein kann, keinen Informationsvorteil oder irgendwie mir zunutze machen, weil ich doch irgendwie im Hintergedanken ein Wunschdenken mit habe, naja, könnte ich vielleicht nicht doch irgendwie auch
irgendwie eine günstigere Position auch für mich selber oder meinen Betrieb sehen.
Politiker à la Colère, so Maus, weiter hätten in den Fonds viel mehr hineininterpretiert, als dieser mit seinen Möglichkeiten zu leisten imstande gewesen wäre.
Außerdem, so Maus, ist der Weinwirtschaftsfonds nicht dafür zuständig, dass die Winzer sich mit manchmal recht drastischen Mitteln gegen finanzämtliche und sonstige Kontrollen gewährt hätten, bis hin zum Aufstechen der finanzämtlichen Autoreifen in seiner eigenen Gemeinde.
Dann eine Klage über Handelsminister und Vizekanzler Steger, der sich nach Maus-Ansicht lange nicht so um den Außenhandel in diesem Bereich bemüht, wie sein Vorgänger Stadebacher.
Wir haben in allen Ländern mit Werbung eingebracht.
Aber wenn uns hinten niemand Wein nachliefert, wenn niemand einsteigt, dass man nach der Image-Werbung auch einen Verkauf macht und Exporte tätigt, dann ist unser Bemühen nutzlos.
Als Beispiel die Schweiz, wo Staribacher eine deutliche Ausweitung der Lieferkontingente erreicht hatte.
Heute sind diese Märkte natürlich ruiniert und müssen ganz neu aufgebaut und gegen die inzwischen nicht untätige Konkurrenz wieder erobert werden.
Wenn das, wie es die erklärte Absicht ist, nicht mehr der Weinwirtschaftsfonds, sondern eine neue Werbegesellschaft erledigen soll, würde dann der ehemalige Fondsobmann Maus mitarbeiten, so die Frage eines Journalisten?
Ich möchte grundsätzlich erklären, dass ich als Vertreter der Produktion jederzeit bereit bin, in allen irgendwelchen Krämen mitzuarbeiten, wenn dabei ein Vorteil für die Weinhauer ersichtlich ist.
Für die Absicht der Genossenschaften, sich an einer neuen Weinwerbegesellschaft überhaupt nicht mehr zu beteiligen, bekundet mausvolles Verständnis.
Die Genossenschaften, meinte er, haben in den vergangenen Jahren in einer bereits bestehenden Werbegesellschaft zumindest die Hälfte der Arbeit geleistet und sollten jetzt die Hälfte der Anteile an der neuen Werbegesellschaft übernehmen.
Aber, meinte Maus, die Genossenschaften haben natürlich aus dem Skandal auch ihre Lehren gezogen.
Und sagen natürlich, jetzt hat man die AWG gegründet,
Auf der einen Seite 200 Akten, auf der Handelsseite 200 Akten.
Die 200 Akte, Aktien, Entschuldigung, stengen noch.
Auf der anderen Seite sind die meisten eingespürt.
Entschuldigung, ja, es ist die Wahrheit.
Und daher ist es sehr schwer, mit solch einem Partner länger zu verhandeln.
Außerdem ist niemand bereit, hier mitzutun.
Daher verstehe ich die Genossenschaften, dass sie sagen, wir lassen Sie nimmer mehr babillen, wir gehen unseren eigenen Weg.
Und schließlich Mausrad an diejenigen, welche das neue Weingesetz exekutieren sollen.
Verzicht auf die Kontrollen, sie sind technisch nicht durchführbar.
Geht lieber mehr in die Keller.
Und Mengenprobleme kann man nur über bessere Qualität lösen.
Nicht dadurch, dass man den Bauern den Weinanbau beschränkt.
Soweit mein Bericht und ich gebe zurück zum Funkhaus.
Pressekonferenz von Erich Maus, dem Obmann des Weinwirtschaftsfonds.
Hans Adler war dort und hat darüber berichtet, 12.36 Uhr.
Im Bonner Bundestag hat die Budgetdebatte begonnen und in seiner Eröffnungsrede konnte der Finanzminister Gerhard Stoltenberg durchaus mit Recht die guten wirtschaftlichen Eckdaten der Bundesrepublik herausstreichen.
Haushaltsdefizit und Neuverschuldung sind erneut gesenkt worden.
Die Aufstockung des Etats gegenüber dem letzten Jahr bewegt sich im Rahmen der niedrigen Inflationsrate etwas mehr als zwei Prozent.
Und fürs nächste Jahr hat Sparmeister Stoltenberg sogar eine massive Steuersenkung eingeplant.
Schönheitsfehler dieser Positivbilanz ist die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, derzeit 2,3 Millionen oder 9 Prozent.
Stoltenberg und sein Kanzler Kohl sind der Meinung, dass nur die Fortsetzung der Stabilitätspolitik die Unterbeschäftigung reduziert und sehen dafür auch schon erste Anzeichen.
Konträrer Meinung als die CDU-CSU-FDP-Koalition sind die Oppositionsparteien.
SPD und Grüne werfen der Regierung skandalöse Untätigkeit im Kampf gegen die Beschäftigungskrise vor.
Sie vertrauen hier nicht den Marktkräften, sondern verlangen aktive staatliche Beschäftigungspolitik.
Vor diesem Hintergrund haben sich erstmals seit vielen Jahren in Bonn Kabinettsmitglieder mit den Spitzen der Arbeitgebervertreter und der Gewerkschaften zusammengesetzt, um sozusagen sozialpartnerschaftlich Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit zu beraten.
Über das Ergebnis des Gipfels berichtet Michael Kerbler.
Nach acht Jahren fanden gestern Abend Arbeitgebervertreter, die Gewerkschaften und die Regierung wieder zu einem gemeinsamen Gespräch.
Die Themenliste war umfangreich.
Da ging es zum einen um die Gewerkschaftsförderung mit Hilfe von Investitionsprogrammen zum Abbau der 2,2 Millionen Arbeitslosen beizutragen.
Zum zweiten wurde darüber diskutiert, in welchem Ausmaß Finanzüberschüsse der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, diese betragen ungerechnet 35 Milliarden Schilling, beschäftigungswirksam eingesetzt werden könnten.
Drittens wurde über einen Überstundenabbau in Betrieben der öffentlichen Hand, also des Bundes, der Länder und Gemeinden debattiert.
Außerdem lag den Gewerkschaften daran, über die rechtliche Grundlage von Arbeitskämpfen, sprich von Streiks, zu reden.
Zur ersten Forderung von Investitionsprogrammen erhielten die Gewerkschaften vom Bundeskanzler die erwartete Auskunft, dass im vorliegenden Bundeshaushalt 1986 es zusätzlich zum Beschäftigungsförderungsprogramm keine Mittel geben könne.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Ernst Breith, meinte deshalb nach der sechsstündigen Unterredung,
Wir haben davon auszugehen, dass es zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nicht zu zusätzlichen öffentlichen Investitionen kommen wird.
Das ist eigentlich der wichtigste Punkt, den wir für dieses Gespräch gesehen haben.
Wir werden eine Arbeitsgruppe
aus den Beteiligten der drei haben, die sich mit der Verwendung der Überschüsse der Bundesanstalt für Arbeit und eine andere, die seit längerem existiert, wird sich mit der Frage der Sicherung der Altersversorgungssysteme befassen.
Sind Sie enttäuscht?
Nein, ich war nicht von übermäßigen Erwartungen bestimmt.
Infolgedessen bin ich auch nicht enttäuscht.
Aber es wäre natürlich zu begrüßen gewesen, wenn es uns gelungen wäre, zu einer zusätzlichen Regelung für Investitionen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu kommen.
Näher kamen sich die Gesprächspartner, was die künftige Verwendung der überschüssigen Finanzmittel der Bundesanstalt für Arbeit betrifft.
Hier scheint es möglich zu sein, die bislang vorgeschriebenen Fristen zur Bezahlung von Arbeitslosengeldern für ältere Arbeitnehmer zu erstrecken.
In mehreren Stufen, die sich an Altersgruppen orientieren, könnte die Zahlung des Arbeitslosengeldes von bislang einem Jahr auf bis zu eineinhalb Jahren möglich sein.
Aus den Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit, so zeigt sich ein weiterer Lösungsansatz, soll die Fortbildung unqualifizierter Arbeitskräfte, die gegenwärtig ohne Beschäftigung sind, finanziert werden.
Das ist ein wichtiger Punkt, denn nahezu die Hälfte der als arbeitslos Gemeldeten sind nur angelernte Arbeitnehmer.
Immerhin knapp eine Million.
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Otto Esser, zieht ein Resümee des Trialogs.
Ich glaube, dass es im Ganzen gesehen ein guter sachlicher Beginn war und ich habe den Eindruck, dass die Gespräche auch eine Fortsetzung erfahren werden.
Ich meine, dass die Grundübereinstimmung, die sich ergeben hat, dahingehend,
dass wir ungelernte Arbeitslose qualifizieren, wollen in einer gemeinsamen Anstrengung, dass das durchaus auch ein Beitrag ist gegen die Arbeitslosigkeit.
Und es zeigt sich, dass eine ganze Reihe von Maßnahmen der Bundesregierung durchaus wirken.
Wir haben für 1986
ein Wachstum von etwa drei Prozent zu erwarten und dann wird sich auch in der Beschäftigung weiteres Positives zeigen.
Die Bedenken der Gewerkschaftsseite zur Finanzierung der Weiterbildung von unqualifizierten Arbeitskräften, diese wird prinzipiell begrüßt, lautet, mit einer höheren Qualifizierung von Arbeitskräften werde nicht automatisch ein Arbeitsplatz geschaffen.
Deshalb sei es auch wichtig, Überstunden abzubauen, um so Tausenden Arbeitslosen neue Beschäftigung zu geben.
Nicht weitergekommen ist man auch beim vierten Punkt, nämlich was die Novellierung des Streikrechts betrifft.
In einem Streik ist die Bundesanstalt für Arbeit zu neutralem Verhalten verpflichtet, sie darf für keine der beiden Parteien Stellung beziehen.
Während der jüngsten Streiks in der Metallbranche 1984 wurden aber Metallarbeitern finanzielle Leistungen dieser Institution vorenthalten.
Diese konnten nicht arbeiten, weil sie als Zulieferbetriebe von den Auswirkungen des Streiks lahmgelegt wurden.
Es wurde die Ansicht vertreten, dass die Gewerkschaft für diese betroffenen Kollegen, die aber nicht aktiv am Streik teilnahmen, aufkommen müsste.
Diesen Sachverhalt lässt die Gewerkschaft nun beim Bundessozialgericht klären.
Eine ebenso klärende Antwort wollten die Arbeitnehmervertreter aber auch vom Kanzler und von den Arbeitgebern.
Ob der Dialog der Sozialpartner auf höchster Ebene weitergeführt wird, ist noch nicht sicher.
Vorläufig will man einmal in Arbeitsausschüssen weiterreden.
Die Ergebnisse der gestrigen Gipfelrunde waren allerdings so mager, dass die Gewerkschaft an ihrer geplanten Aktionswoche gegen die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung im Oktober festhält.
Das Thema Arbeitslosigkeit beschäftigt die Deutschen kein Wunder.
9% sind arbeitslos, weit mehr als 2 Millionen.
Viele davon sind schon dauerarbeitslose und die Probleme werden immer größer und ein Ende dieser hohen Arbeitslosigkeit ist auch nicht in Sicht.
Wir bleiben noch beim Westlichen, beim großen Nachbarn.
Franz Josef Strauß feiert heute in München seinen 70.
Geburtstag mit einer pompösen Gratulationskur, die Kritiker schon im Vorhinein mit der Huldigung an einen Monarchen verglichen haben.
In der Tat wird Strauß schon immer als eine Art Regent dargestellt, die Presse tituliert ihn Landesfürst Franz Josef von Bayern und ähnlich.
Das hängt sicher einerseits damit zusammen, dass der Jubilar die Statur eines Vollblut-Politikers hat, der der Macht ebenso zugetan ist wie kraftvolle Rhetorik.
Andererseits aber auch mit seiner überragenden Stellung in Bayern.
Bald 25 Jahre CSU-Vorsitzender, sieben Jahre Ministerpräsident, bei Wahlen immer um die 60 Prozent, das macht ihm kein Unionskollege nach.
Franz Josef Strauß, seit 40 Jahren Spitzenpolitiker, ist vital wie eh und je, wenn auch mitgeprägt von seinem erfolglosen Kampf um Bonn.
Die 80er-Wahl machte ihm zur bitteren Gewissheit, dass er außerhalb seines blau-weißen Freistaates nicht mehrheitsfähig ist.
wenn er sich, wie Insider sagen, auch nach wie vor für den besten denkbaren Kanzler hält, ganz besonders im Vergleich mit Helmut Kohl.
Strauß also 70, wie sagt man doch auch an der Isar?
Happy Birthday!
Kaiserwetter zu Beginn der heutigen Geburtstagsfeierlichkeiten zum 70. von Franz Josef Strauß.
Erster offizieller Gast noch vor dem großen Aufmarsch, Bundespräsident Richard von Weizsäcker.
Der Bundespräsident überbrachte als persönliches Geburtstagsgeschenk einen kleinen wertvollen Lederband mit Aphorismen und spielte damit auf ein Straußzitat an, in dem dieser Weizsäcker als Meister des Wortes bezeichnet hatte.
Anschließend strahlende Gesichter überall.
Herzlichen Dank für die große Ehre und besten Auftakt, den dieser Tag heute haben konnte.
Weizsäcker hat übrigens heute für einen Tag die Bundesresidenz nach München verlegt.
Über den Prinz-Karl-Palais weht die Bundesflagge, denn der libanesische Staatspräsident Amin Jemayel trifft sich dort mit dem deutschen Staatsoberhaupt.
Vorher war Schemayel noch bei Strauß zum Gratulieren mit einer wertvollen Silberplatte und blieb zu einem 35-minütigen Staatsgespräch.
Hinterher verriet Strauß dem Bundespräsidenten.
Den muss man ja immer dran erinnern, sich sehr präzise und konkret zu fassen, ob man die Zeit ausnutzt.
Ansonsten wenig offizielle Reden.
Die Gebirgsschützen dürften noch vor der versammelten politischen Prominenz gratulieren.
Im Kaiserhof der Residenz 300 Hüte voller Spielhandfedern, Bällerschützen, Fahnenträger, über 40 Gebirgsschützenkompanien aus Bayern, Tirol und Südtirol waren angetreten.
Für Strauß gab es einen neuen Hotschmuck, den Ehrensäbel und Schnaps von der Markettenderin.
Dann ging es hinauf in den Gartensaal der Münchner Residenz, wo sie nun Hände schütteln und Hände schütteln.
750 Gratulanten, Minister, Staatssekretäre, kirchliche und weltliche Würdenträger sowie Bürger aus ganz Bayern.
Bis weit in den Nachmittag hinein.
Kurz bevor Strauß dann die Hand schmerzen dürfte, kommt dann gegen 15 Uhr Bundeskanzler Kohl mit dem halben Kabinett.
Im Augenblick jedenfalls.
gehen hier bei uns die Chauffeure der Prominenz vorbei mit Geburtstagsgeschenken unterm Arm.
Nur gut, dass die Münchner Residenz groß genug ist, den Geschenkeberg zum 70. von Franz Josef Strauß zu fassen.
Rudolf Erhard, ein Kollege aus München, hat berichtet, werden sich wohl noch ziemlich bis in die Nacht hineinziehen, die Feierlichkeiten für den 70er Franz Josef Strauß.
Wir wechseln jetzt noch östlich zu einem Beitrag aus der Sowjetunion.
Der Parteichef Michael Gorbatschow ist zu einer Provinzreise in die westsibirische Region von Tyumen gereist.
Das teilte die TASS mit.
Das Gebiet ist eins der wichtigsten sowjetischen Zentren zur Erdölförderung.
Offenbar will sich der Kreml-Chef die in den vergangenen Jahren entstandenen Schwierigkeiten bei der sowjetischen Erdölförderung selbst anschauen.
Im Gegensatz zur Erdgasgewinnung stagniert die sowjetische Erdölförderung zunehmend, da die Vorkommen immer schwieriger zu erschließen sind.
Erst im vergangenen Februar wurde der UdSSR-Minister für die Erdölindustrie Nikolai Maltsev seines Postens enthoben.
Die Udssr ist seit vielen Jahren der größte Erdölproduzent der Welt vor den USA und der zweitgrößte Exporteur vor Saudi-Arabien.
Es geht also um einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor und den neben dem Erdgas, wo die Russen auch die Nummer eins sind, wichtigsten Devisenbringer für die Moskauer Staatskasse.
Darüber berichtet uns Franz Köstler im folgenden Beitrag.
Der ungewohnte Gast aus Moskau mischt sich unter die Arbeit und schlägt einen kollegialen Ton an.
Ich weiß, die Arbeit ist hart hier, aber ihr seid etwas unter den gesteckten Zielen geblieben.
Und das ist nicht gut.
Wir dürfen nicht nachlassen.
Das geht einfach nicht.
Die Gruppe, die sich um ihn drängt, nimmt die höchste Kritik nicht ohne Widerspruch hin.
Wir tun unsere Arbeit mit vollem Einsatz.
Aber was können wir schon erreichen, wenn die Planung nicht stimmt, die Projekte mangelhaft sind und die Qualität der Geräte vollkommen unzureichend?
Der Parteichef stimmt zu, verspricht mehr Einsatz auf allen Ebenen und die Qualität der Geräte soll so gut werden wie die der Französischen", sagt Gorbatschow.
20 Minuten lang laufen diese Bilder im Fernsehen und die Zuschauer erfahren so, dass Probleme ins Haus stehen.
Die Erdölproduktion, die vor zwei Jahren ihren Höhepunkt erreicht hatte, ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen.
Die letzte veröffentlichte Förderziffer stammt vom vergangenen Januar und signalisiert sogar einen drastischen Rückgang von etwa drei Prozent, während der Plan eine zweiprozentige Steigerung verlangt hätte.
Die Schwierigkeiten treten in einem Bereich auf, der für die hochgesteckten Modernisierungspläne der neuen sowjetischen Führung von entscheidender Bedeutung ist.
Mehr als 70 Prozent der Deviseneinnahmen des Landes kommen aus dem Export an Energierohstoffen.
Die Devisen wiederum dienen dazu, westliches Getreide und moderne westliche Industrieanlagen zu kaufen.
Die Probleme wären eigentlich voraussehbar gewesen.
Zulange, schreibt die Regierungszeitung Izvestia, hat man sich auf das bequem zu fördernde Erdöl im Volga-Uralgebiet verlassen, das wie ein Springbrunnen aus der Erde quoll.
Als die Quellen dort langsam versiegten, verlagerte sich der Schwerpunkt nordöstlich in das unwegsame Gebiet Westsibiriens jenseits des Uralgebirges, das man viel zu spät erschlossen hatte.
Es mangelte an allem, an Straßen, Elektrizität, vor allem auch an Wohnhäusern für die Arbeiter und ihre Familien.
Und was sich am negativsten auswirkt, es mangelt an modernen technischen Geräten, die imstande wären, das Erdöl unter Frostbedingungen aus tiefen Schichten zu holen.
Trotzdem wurden die Zuwächse in der Erdölförderung in den letzten Jahren ausschließlich im Westsibirien erzielt.
Und erst als die Ziffern deutlich sprachen, musste der zuständige Minister seinen Hut nehmen und zahlreiche Manager sollen sogar vor Gericht kommen.
Zur Hilfe kamen die Erfolge im Erdgasbereich, der über alle Erwartungen hinaus expandierte und zum erfolgreichsten Sektor der sowjetischen Wirtschaft wurde.
Und geholfen hat auch die Drosselung des internen Energieverbrauchs.
In der Sowjetunion gibt es kaum Strom- und Gaszähler.
In Moskau zum Beispiel kostet der monatliche Gasverbrauch pro Person den fixen Betrag von 36 Kubiken.
Das ist etwa das, was man zurzeit auf dem Markt für 10 Dekar Zwetschgen bezahlt.
Kein Ansporn, mit Energiesparsam umzugehen.
Im letzten Winter lief eine breite Kampagne, die zum Energiesparen aufrief.
Sie soll im nächsten Winter weitergehen.
So konnten die Energieexporte in den Westen ohne größere Einbrüche eingehalten werden.
Eine höhere Rechnung wurde allerdings dem Verbündeten in Europa präsentiert.
Die Exportmengen sind eingefroren.
Man verlangt mehr und vor allem bessere Gegenleistungen, etwa die Beteiligung an den immensen Investitionen, die in Sibirien erforderlich sind.
Und just zu dem Zeitpunkt, als Gorbatschow die Fördergebiete besucht, beschwert sich Finnland,
dass die Sowjetunion bei den Erdöl-Lieferungen um 2 Millionen Tonnen unter der vereinbarten Menge geblieben ist.
Über das Ölland, Sowjetunion, hat Franz Kösler berichtet, unser neuer Korrespondent.
In Moskau, zurück nach Österreich jetzt, 8 vor 1.
Die Leitung der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater war in der vorigen Saison das Ziel recht heftiger Kritik.
Vor allem ging es um die künstlerische Leiterin, Ludmila Petrova, der pädagogische und psychologische Unfähigkeit vorgeworfen worden sind.
Auch ihre künstlerische Kompetenz wurde oft angezweifelt öffentlich.
Ab Beginn der neuen Saison wurde nun der erste Solo-Tänzer der Staatsoper, Michael Birkmeier, zum neuen Leiter bestellt.
Über eine weitere Beschäftigung von Ludmilla Petrova ist nichts bekannt.
Heute Vormittag gab Michael Birkmeier, der 42 Jahre alte Tänzer wird seine Karriere auf der Bühne in nächster Zeit beenden, eine Pressekonferenz, in der er über die Neuorganisation der Ballettschule der Bundestheater informiert hat.
Über seine Pläne sprach mit Michael Birkmeier Erich Gabriel.
Herr Birkmeier, Sie übernehmen die künstlerische und administrative Leitung der Ballettschule.
Das ist also ein bisschen überraschend schon.
Sie sind doch sicher kein Verwaltungsfachmann.
Nimmt Ihnen das nicht Zeit und Kraft weg für das wesentlich Wichtigere, die Verbesserung der Ausbildung der jungen Tänzer?
Gerade Ihre Vorgängerin wurde doch schon sehr heftig angegriffen wegen Ihrer Unterrichtsmethoden.
Ja, es ist so, dass ich hab Gott sei Dank noch das nächste Jahr den Doktor Heindl, der mir die ganzen organisativen Sachen natürlich abnimmt und der mir sehr hilft.
Es waren einige Vorkommnisse an der Schule, die nicht das beste Licht draufgeworfen haben vielleicht, also es war vielleicht Ärger, als nach außen ausgeraubt, dass es in Wirklichkeit war.
Und ich habe die wirklich tolle Aufgabe, in der nächsten Zeit diese Schule, die sicher zu einer der schönsten der Welt gehört, zu leiten.
Und ich habe das große Glück, dass ich eine sehr bekannte, eine weltbekannte Pädagogin für diese Schule gewinnen konnte, und zwar zur Lehrerausbildung.
Das ist die Frau Pesoprasova aus Monte Carlo, zu der die berühmtesten Tänzer der Welt bildern und die eine ganz großartige Schule hat.
Und die gibt mir ihr Lehrerausbildungsprogramm.
Sie bildet die Lehrer aus und das ist der ganz entscheidende Punkt.
Sie haben doch als Tänzer auch immer versucht rauszukommen aus Wien, also nicht in eine Provinzialisierung zu verfallen.
Wie geht das jetzt mit der Schule?
Ja, damit, dass ich also ein Lehrprogramm habe von einer Lehrerin, die man im besten Falle international nennen kann, wo die ganze Welt zu ihr kommt und die sich auch die besten Sachen sowohl aus dem Osten als auch aus dem Westen zu ihrem Programm vereinigt hat und die schon 40 Jahre das macht, was die ein unwahrscheinliches Wissen hat.
Sie werden ja sicher auch dann mit der Fallangst der Ballettmütter zu tun haben, das war ja einer der Konfliktstoffe auch.
Ja, aber ich glaube, wenn man mit den Menschen redet und ihnen erklärt, dass nicht jedes Kind unbedingt eine Pavlova werden kann, dann sehe ich da keine großen Probleme, weil ich bin dafür, dass man immer die Probleme ausdiskutiert.
Und ich stelle mich auch den Eltern sehr gerne zu Diskussionen zur Verfügung.
Ich sage halt jedem ziemlich hart, was ich davon denke, von der fachlichen Seite her, es hat keinen Sinn, einer Mutter zu sagen, ihr Kind wird ganz großartig, wenn es das nicht wird.
Man tut dem Kind nichts Gutes, man tut dem Tanz nichts Gutes und man tut den Eltern auch nichts Gutes.
Wird es auch irgendwelche Veränderungen im Lehrplan geben?
Ja, der Lehrplan ist insofern anders, es kommt Musik dazu, es kommen Sprachen dazu, weil ich finde, die Ballettsprache ist französisch, also sollten die Kinder auch wissen, wie die Schritte heißen und zwar dem Sinn nach und nicht nur, dass dieser eine Schritt, wo sie da hinüberhupfen heißt, ich weiß nicht, Glissade und der andere, sondern dass das auch einen Sinn hat.
Und ich versuche auch, es gab bis jetzt Theorie, das war einfach, was noch ganz wichtig ist, das wird jetzt ein bisschen aufgewertet, indem wir das ein bisschen mehr machen.
Und dann kommt Wiesenthal-Technik dazu.
Österreicher, wir haben einen Nationaltanz, und das ist der Walzer.
Und denen gab es eine wunderbare Technik, wo die Wiesenthaler und auch, glaube ich, mein Vater vor dem Krieg Triumph auf der ganzen Welt gefeiert haben.
Und wir lernen Polka, Czardosch und alles.
Von allen anderen Völkern lernen wir die Nationaltänze.
Aber unseren eigenen haben wir nicht unterrichtet.
Und da habe ich jetzt eine Lehrerin gewonnen, die Heli Richter, die das noch kann, diese Technik, und die wird aus den Kindern lernen, und das ist sehr wichtig.
Und dann wird es Modern Dance und Jazz.
Aber ich habe auch eine tolle Lehrerin, die hoffentlich bei uns unterrichten wird, aus Amerika, vom Harkness Ballett.
Und es kommen schon einige neue Akzente.
Und vor allem wird ab 14 wesentlich härter gearbeitet werden, als es bis jetzt der Fall war.
Die Pläne von Michael Birkmeier, den neuen Leiter der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater.
Drei vor eins ist es jetzt.
Jetzt bitte ich unseren Tonmeister Manfred Bauer noch einmal ins Nachrichtenstudio zu schalten.
Österreich.
Das Wirtschaftswachstum dürfte sich auch im kommenden Jahr allerdings etwas abgeschwächt fortsetzen.
Die jüngsten Prognosen der Wirtschaftsforscher rechnen mit einem Rückgang des Wachstums von etwa 3 auf 2 bis 2,5 Prozent.
Auch die Inflationsrate dürfte nach Ansicht der Experten 1986 zurückgehen.
Weiterhin ansteigen wird allerdings die Arbeitslosigkeit.
Sie könnte nach Meinung der Wirtschaftsforscher die 5-Prozent-Marke überschreiten.
Die Industrie hat in einer ersten Stellungnahme davor gewarnt, sich, wie es heißt, auf den Lorbeeren der heurigen Exporterfolge auszuruhen.
Die Bundesleiterin der ÖVP-Frauenbewegung, Marilis Fleming, macht auf die dramatisch steigende Frauenarbeitslosigkeit aufmerksam.
Nach Angaben von Fleming kommen zu den etwa 48.000 offiziell arbeitslos gemeldeten Frauen noch 27.000 Hausfrauen, die keinen Anspruch auf arbeitslosen Unterstützung haben, aber eine Beschäftigung suchen.
Die Arbeiterkammer hat eine Studie über den Anteil ausländischen Kapitals an österreichischen Betrieben veröffentlicht.
Die knapp 21.000 im Jahr 1978 erfassten Unternehmen verfügten insgesamt über ein Kapital von etwa 100 Milliarden Schilling.
Fast 30 Prozent davon war in ausländischem Besitz, die Beteiligung ausländischer Kapitalgeber an österreichischen Unternehmen ist zwischen 1969 und 1978 um drei Prozent gestiegen.
Mehr als 200.000 österreichische Arbeitnehmer sind in Betrieben beschäftigt, die mehrheitlich ausländischen Kapitalgebern gehören.
Ab 1.
Oktober wird es auch in Österreich bleifreies Superbenzin mit einer Oktanzahl von 95 geben, zusätzlich zum herkömmlichen Superbenzin mit Bleizusatz und 98 Oktan.
Die ÖMV teilt dazu mit, dass das neue sogenannte Eurosuper billiger sein wird als das herkömmliche Superbenzin.
ÖVP-Gesundheitssprecher Günther Stummvoll hat einen Forderungskatalog für die bessere Ausbildung von Medizinstudenten und Ärzten vorgelegt.
Die ÖVP schlägt unter anderem die Einführung eines sogenannten Eignungssemesters und eine Eignungsprüfung vor Beginn des Studiums vor.
Der Wiener Landtag wird voraussichtlich das Landesgesetz über Sozialhilfe mit einem Beharrungsbeschluss in Kraft setzen.
Die Bundesregierung hat Einspruch erhoben, weil das Gesetz Asylwerber vom Anspruch auf Sozialhilfe ausschließt.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend veränderlich bewölkt, örtlich Regenschauer, lebhafter Nordwestwind, Nachmittagstemperaturen 12 bis 18 Grad.
Das waren am Ende des Mittagsschanals noch einmal drei Minuten Nachrichten.
Ich habe noch einen Programmhinweis auf die Sendung im Brennpunkt ab 21 Uhr im Programm Österreich 1 heute Abend oder morgen in der Wiederholung ab 10.05 Uhr in Österreich Regional.
Es geht diesmal um die großen Probleme des ostafrikanischen Landes Uganda, das vor kurzem Dolores Bauer, Gestalterin der Sendung, bereist hat.
Mitwirkende:
Gmoser, Herbert [Gestaltung]
, Glück, Luis [Gestaltung]
Datum:
1985.09.06 [Sendedatum]
Ort:
Hohe Warte, Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Atmo, Bundespräsident Weizsäcker, Ministerpräsident Strauß
Mitwirkende:
Erhart, Rudolf [Gestaltung]
, Weizsäcker, Richard von [Interviewte/r]
, Strauß, Franz Josef [Interviewte/r]
Datum:
1985.09.06 [Sendedatum]
Ort:
München [Aufnahmeort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten