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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen schönen guten Tag zum Mittagsjournal.
Ich begrüße Sie heute, Luis Glück.
Die geplanten Themen dieser Sendung.
Der Prozess zwischen den Zeitungszahnen Dichand und Falk um die auflagenstärkste Wochenzeitung Österreichs die ganze Woche hat heute begonnen.
Dann gibt es eine Pressekonferenz zum neuen Jugendgerichtsgesetz.
Der ARUBÖ fordert mehr Rechte für Radfahrer und in der FPÖ ist nun ein weiterer parteiinterner Konflikt ausgebrochen und zwar diesmal um die Nominierung von Ex-Klubobmann Friedrich Peter zum Verbundgesellschaftsaufsichtsrat.
Sie wird parteiintern kritisiert, wir erhoffen für die Sendung Stellungnahmen.
Ausland, der Bürgerkrieg im Libanon flammt wieder auf und Kurt Waldheims Kriegsvergangenheit wird nun auch in Italien ein Thema.
Außerdem berichten wir über die Opernpremiere von La Gioconda in Wien und über das Wochenendwetter zum Auftragtaber, der gewohnte Nachrichtenüberblick.
Rainer Warnecke ist der verantwortliche Redakteur, unser Sprecher Wolfgang Riemerschmid.
Österreich.
In der Freiheitlichen Partei zeichnet sich ein neuer Konflikt ab.
Der Abgeordnete Norbert Guggerbauer hat die Entsendung des ehemaligen Klubobmanns Friedrich Peter in den Aufsichtsrat der Verbundgesellschaft kritisiert.
Guggerbauer erklärte, Parteiobmann Steger verliere jedes Maß und Ziel, wenn er die Personalpolitik der beiden Großparteien nachäffe und pensionierte Politiker mit Pöstchen versorge.
Er bezeichnete die Bestellung Peters als klaren Gesetzesbruch, weil dieser als ehemaliger Sonderschullehrer keine fachlichen Voraussetzungen für den Aufsichtsrat eines großen Energieversorgungsunternehmens mitbringe.
Kuckerbauer meinte ferner, die Entsendung Peters mache den Kampf der Freiheitlichen Partei um Privilegienabbau und Entpolitisierung der verstaatlichen Industrie völlig unglaubwürdig.
Der Kärntner FPÖ-Clubobmann Jörg Freundschlag hat heute zur jüngsten Aussprache mit der Bundes-FPÖ Stellung genommen.
Freundschlag meint, er habe mit Bedauern feststellen müssen, dass von einzelnen Bundesfunktionären Erklärungen abgegeben worden seien, die dem tatsächlichen Beratungsverlauf nicht entsprechen.
Diese Erklärungen hätten offensichtlich das Ziel gehabt, den Eindruck zu erwecken, die Forderungen der Kärntner Freiheitlichen seien rundweg abgelehnt worden.
Freundschlag fordert die Bundesfunktionäre auf, sich an die vereinbarten Spielregeln zu halten und nicht den Umstand auszunutzen, dass die Kärntner Freiheitlichen den ersten Schritt zur Gemeinsamkeit gesetzt hätten.
Der Bundesrat befasst sich in seiner heutigen Sitzung mit der Strahlenbelastung in Österreich.
Gesundheitsminister Franz Kreuzer sagte in einer Fragestunde, die radioaktive Belastung sei deutlich geringer als bei den Atombombentests Anfang der 60er Jahre.
Die ÖVP richtet am Nachmittag eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler Sinovac.
Unter anderem soll Sinovac über die Höhe der Schäden und über möglichen Ersatz Auskunft geben.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern bleibt in Salzburg das Verkaufsverbot für Freilandgemüse aufrecht.
Auch frisches Obst aus Österreich und in der Natur wachsende Pilze dürfen nicht verkauft werden.
Gewarnt wird auch vor der bevorstehenden Erdbeerernte, weil die Erdbeerpflanzen belastet sind.
Unbedenklich sind hingegen importierte Erdbeeren.
Das Verkaufsverbot in Salzburg stützt sich auf Messungen von Strahlenschutzexperten.
In Salzburg ist die Radioaktivität höher als die vom Gesundheitsministerium festgesetzten Werte.
Justizminister Harald Ofner und der Präsident des Jugendgerichtshofes Udo Jesionek haben heute Modelle zur Konfliktregelung im Hinblick auf das künftige Jugendgerichtsgesetz vorgelegt.
Vorgesehen ist unter anderem die Einstellung eines Verfahrens auf Probe oder gegen Auflage.
Gedacht ist an Leistungen in der Freizeit, etwa an Mithilfe in Einrichtungen der Jugend-, Behinderten- und Altenbetreuung, der Gesundheitsfürsorge oder des Umweltschutzes.
Auch die Teilnahme an Ausbildungs- oder Fortbildungskursen, etwa in erster Hilfe oder verkehrserziehungsvoll möglich sein.
Diese Regelung baut darauf auf, dass Vorbeugen und Wiedergutmachen Strafen vielleicht entbehrlich machten.
Die ÖVP-Frauen haben einen neuen Vorstoß unternommen, um bei der Kandidatenaufstellung für die gesetzgebenden Körperschaften mehr als bisher berücksichtigt zu werden.
Der nächste ÖVP-Parteitag am 21.
Juni in Innsbruck soll einen Beschluss fassen, dass Frauen bei gleicher Qualifikation wie Männer bei der Aufstellung bevorzugt werden sollen.
Nach den Vorschlägen der Bundesleiterin der ÖVP-Frauen, Marie-Lise Fleming, und des ÖAAB-Obmannes, Herbert Kohlmeier, soll diese Regelung so lange gelten, bis der Aufholprozess der Frauen vollzogen ist.
Libanon
Nach einer jüngsten Bilanz sind bei der Explosion einer Autobombe in einer belebten Straße im christlichen Ostteil von Beirut mindestens sechs Menschen getötet und 84 verletzt worden.
Die Bombe beschädigte zwölf Wohnblocks und zahlreiche Fahrzeuge.
Zum Zeitpunkt der Explosion herrschte starker Verkehr.
Viele Kinder befanden sich auf dem Weg zur Schule.
Bisher hat sich noch keine Organisation zu dem Anschlag bekannt.
Die vor kurzem mit neuer Heftigkeit wieder aufgeflammten Kämpfe zwischen christlichen, muslimischen und schiitischen Milizen dauern unterdessen an.
Die Auseinandersetzungen haben seit Mittwoch 51 Menschenleben gefordert.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundespräsident Richard von Weizsäcker tritt für eine Umwidmung von Forschungsmitteln zugunsten der Sonnenenergie- und Energiesparforschung ein.
In einer Fernsehdiskussion regte Weizsäcker an, die Sonnenenergie zum Forschungsschwerpunkt Nummer 1 zu machen.
Zum Reaktorunglück in der Sowjetunion sagte der Bundespräsident, es sei falsch, so weiterzuleben, als sei nichts geschehen.
Er wandte sich jedoch dagegen, von heute auf morgen aus der Atomenergie auszusteigen.
Andere Energiequellen könnten längerfristig für die Umwelt nicht weniger gefährlich sein als die Kernkraft, sagte Watzeker.
Anlässlich seines Besuches in Moskau hat Oskar Lafontaine, der Ministerpräsident des Saarlandes, dazu aufgerufen, in der Diskussion über die Kernenergie nicht mehr zwischen militärischer und ziviler Nutzung zu unterscheiden.
Für die Bevölkerung sei es gleichgültig, durch welche Strahlenursachen sie Gesundheitsschäden erleide, sagte Lafontaine.
Auch viele internationale Sitzungen über Reaktorsicherheit änderten nichts an der Tatsache, dass Technik bisweilen versage.
Wer dies abstreite, meinte der saarländische Ministerpräsident, sei ahnungslos oder bösartig.
Lafontaine will den Einblick gewonnen haben, dass auch in der Sowjetunion die Glaubwürdigkeit an die Kerntechnologie nach dem Unfall von Tschernobyl erschüttert worden sei.
Das waren die Nachrichten und jetzt um 7 Uhr, um 12 Uhr und 8 Minuten Wiener Freitagmittag.
Ein genauerer Blick auf das zu erwartende Wetter am Wochenende.
Manfred Kruper hat derzeit Dienst auf der Wiener Hohen Warte.
Meine Frage an ihn, wie wird es denn werden?
Einen schönen guten Tag.
Ein Hochdruckgebiet liegt über dem gesamten Alpenraum und erstreckt sich bis Polen und zur Ostsee.
Es verlagert sich bis morgen nach Russland, gleichzeitig erreicht eine Störungsfront, die zurzeit von der Nordsee bis Nordwestspanien verläuft, die Schweiz und Westösterreich und wird bis Sonntagvormittag ganz Österreich überquert haben.
Das bedeutet für morgen Samstag in Vorarlberg und Tirol zunehmende Bewölkung, nachfolgend auch Regenschauer und Gewitter.
Länger sonnig wird es noch in Salzburg und Oberösterreich sein.
In Niederösterreich, dem Burgenland sowie Kärnten und der Steiermark wird die Störung erst am späteren Nachmittag oder Abend eintreffen.
Mit Störungsdurchzug erfolgt eine Winddrehung auf West bis Nordwest und auch ein Temperaturrückgang.
Die Werte liegen morgen zwischen 19 und 25 Grad.
Am Sonntag kann es in Niederösterreich und im Burgenland noch Wolkenfelder geben.
Sonst wird es aber durchwegs wieder zunehmend sonnig werden, wenn auch die Temperaturen noch etwas gedämpft bleiben.
Nach der erwähnten Störung wird von Westen her neuerlich Hochdruckeinfluss wirksam, sodass auch für den Wochenbeginn freundliches Wetter erwartet werden kann.
Die Temperaturen werden auf 22 bis 28 Grad steigen.
Abschließend noch die Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
Wien, Heiter 23°, Nordostwind 10 km pro Stunde.
Eisenstadt, Heiter 23°.
Linz, Heiter 23°, Ostwind 20 km pro Stunde.
Salzburg stark bewölkt, 23°.
Innsbruck-Heiter 23 Grad, Westwind 15 Kilometer pro Stunde.
Pregensheiter 18 Grad, Graz-Heiter 23 Grad und Klagenfurt-Wolkig 23 Grad.
Damit möchte ich mich verabschieden und wünsche ein schönes Wochenende.
Wünschen wir auch.
Vielen Dank, Herr Grupper.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Zwölf Uhr und zehn Minuten ist es jetzt.
Im Wiener Handelsgericht hat heute die erste Verhandlung eines Prozesses stattgefunden, der die österreichische Zeitungslandschaft verändern könnte.
Hans Dichand, Herausgeber der auflagenstärksten Tageszeitung des Landes, der Neuen Kronenzeitung, klagt Kurt Falk, den Herausgeber der auflagenstärksten Wochenzeitung des Landes, der ganzen Woche.
Die schwerreichen Zeitungszahn, einst Freunde und noch immer Partner in der Krone, haben vereinbart, dass sie sich auf dem Medienmarkt nicht konkurrenzieren.
Nun sagt Dichand, die ganze Woche von Falk verstößt gegen diesen Vertrag und muss deshalb eingestellt werden.
Falk hat in das Projekt rund 200 Millionen Schilling gesteckt, er hat es in wenigen Monaten auf 1,8 Millionen Leser gebracht, jetzt muss er also vor Gericht darum kämpfen.
Manfred Steinhuber war beim Prozessbeginn und schildert auch die Hintergründe.
Seit September vorigen Jahres verkehren die beiden Zeitungszahn und Eigentümer der Kronenzeitung, Hans Dichand und Kurt Falk, nur mehr über ihre Rechtsanwälte, und das schriftlich.
Nicht einmal bei einer Gesellschafterversammlung der Kronenzeitung haben sie einander seither gesehen.
Und auch heute, bei der ersten mündlichen Streitverhandlung im Wiener Handelsgericht, standen die zerstrittenen Krone-Zwillinge einander nicht Auge in Auge gegenüber, obwohl sie als Parteien eine Ladung bekommen haben.
Kurt Falk ist nach Großbritannien gereist, um ein Personalproblem bei einer Tochtergesellschaft zu regeln.
Und Hans Dichand stand zwar grundsätzlich zur Verfügung, wollte aber nur im Gerichtssaal erscheinen, wenn der Vorsitzende des Dreier-Senats, Vizepräsident Körber, das verlange.
Überraschungen gab es trotzdem.
Falk-Anwalt Helwig Torgler brachte vor, dass der Senat unzuständig sei und der Laienrichter überdies nicht die nötigen Kenntnisse der Materie habe.
Und Dichand-Anwalt Ewald Weninger
weitete seine Klage aus und beantragte eine einstweilige Verfügung, durch die es Falk untersagt werden sollte, sich von Rechtsanwalt Torgler vertreten zu lassen.
Der Grund?
Torgler ist Aufsichtsrat bei der Kronenzeitung und als Prozessvertreter gegen die Kronenzeitung würde er seine treue Pflicht dieser Gegenüber verletzen.
Doch nun zum eigentlichen Streit der beiden Mediengiganten.
Seit September, wie gesagt, ist die Stimmung zwischen Dichand und Falk noch frostiger, als sie ohnehin schon seit Jahren ist.
Im September sagte Hans Dichand nämlich in einem illustrierten Interview, dass er nie froh darüber gewesen sei, Kurt Falk als Partner zu haben.
Und Dichand meinte auch, er habe Hinweise darauf, dass Kurt Falk der uneheliche Sohn Franz Olas sei.
Falk reagierte darauf mit der Rücknahme einer Option für Dichand an der ganzen Woche.
Diese Option, von der bis dahin die Öffentlichkeit nichts wusste, war im November 1984 vereinbart worden und räumt entweder der Kronenzeitung eine 50-prozentige Beteiligung oder Dichand eine 25-prozentige Beteiligung an der ganzen Woche ein.
Diese Elefantenhochzeit der Zeitungsgiganten ist damit geplatzt und Dichand machte auch nicht den Versuch, die Option zu retten.
Er ging zum Gegenangriff über und verlangte per Klage die sofortige Einstellung der ganzen Woche.
Als Begründung zogen Dichands Anwälte einen Gesellschafterbeschluss der Kronenzeitung vom August 1979 aus den Aktenbündeln, der ein Konkurrenzverbot enthält.
Dieses Konkurrenzverbot bezieht sich allerdings nur auf Tageszeitungen und Druckereien, nicht aber ausdrücklich auf Wochenzeitungen.
Und folgerichtig versuchten die beiden nun, ihre Mediengelüste mit Wochenzeitungsprojekten zu befriedigen.
Dichand etwa wollte 1981 eine wöchentliche Fernsehprogrammzeitschrift auf den Markt bringen.
Falk legte sich quer.
Im Herbst vorigen Jahres plante Dichand das Projekt »Das kleine Blatt«, eine Gratiszeitung, die mit Subventionen der Gemeinde Wien erscheinen sollte.
Falk war dagegen und das Projekt platzte schließlich, weil die Wiener Kommunalpolitiker nicht mitspielten.
Und auf die Einsprüche Falks stützt Dichand nun sein Einspruchsrecht gegen die ganze Woche.
Dichands bisherige Zustimmung sei nur die Gegenleistung für die Option an der ganzen Woche gewesen, argumentiert Dichand-Anwalt Weninger.
Die Gegenseite, vertreten durch Anwalt Torkler, behauptet, dass kein Zusammenhang zwischen Option und Zustimmung bestehe und führt als Beweis einen Gesellschafterbeschluss der Kronenzeitung an, der die Unterschriften von Dichand und Falk trägt.
Und in diesem Beschluss wird einvernehmlich festgestellt, dass Falk für sein Wochenzeitungsprojekt keine Zustimmung der Kronenzeitungsgesellschafter, also Dichands, braucht.
lediglich gegen die Fernsehprogrammbeilage erhob Dichand einen Einwand.
In der Klageschrift aber fordert Dichand nicht nur die Einstellung des Fernsehprogramms, sondern der ganzen Zeitung.
Im Hintergrund des juristischen Schlagabtausches wird natürlich von beiden Seiten auch schon kräftig spekuliert.
Dichand, Anwalt Weninger etwa, vergleicht das Verfahren mit einem Ehescheidungsprozess, in dem es gelte, nicht öffentlich Schmutzwäsche zu waschen, und zeigt sich auch einem etwaigen Vergleich nicht abgeneigt.
Allerdings nicht vor Gericht.
Einen Streit, der sich in solchen Sphären abspiele, den könne man nicht im Gerichtssaal schlichten, meint der Anwalt Dichands.
Die Gegenseite setzt derzeit aber eher auf den Richter und bestreitet, dass es schon einen ersten zarten Schritt Falks in Richtung Vergleich gegeben habe.
Falk-Anwalt Torgler glaubt, dass der Streit von Dichand mit dem illustrierten Interview absichtlich provoziert worden sei und hinter den Emotionen kühle, kommerzielle Überlegungen stünden.
Eine solche kühle Überlegung könnte sein, dass Dichand die ganze Woche weiterleben lässt, wenn Falk sich aus der Kronenzeitung zurückzieht.
Ob diese Vermutung, die die Prozess-Kibitze heute Anstellten zutrifft, kann derzeit aber nur Hans Dichand sagen.
Er aber verweigerte ein Interview.
Manfred Steinhuber, stimmlich assistiert von Brigitte Fuchs, hat über die Causa dichernd gegen Falk berichtet.
Viertel eins ist es jetzt, wir wechseln vorerst ins Ausland.
Im Libanon flammt der Bürgerkrieg wieder auf.
Allein gestern sind bei Kämpfen in Beirut 34 Menschen getötet worden, vor allem Zivilisten.
In den letzten Monaten war es in dem zerrissenen Land eher ruhig geworden.
Es war aber offenbar bloß ein Kräftesammel der diversen Privatarmeen, der sogenannten Milizen, der Schiiten, der Phalangisten, der Drusen, der Sunniten und so weiter.
Anfang des Jahres hat es ja die größten Friedenshoffnungen seit elf Jahren Bürgerkrieg im Libanon gegeben.
Der unter syrischer Schirmherrschaft zustande gekommene Friedensplan scheiterte aber am Widerstand der Valanche des Staatspräsidenten Amin Jemael.
Den Christen geht es nach wie vor um die Behauptung der politischen Vormacht, radikalen Moslems geht es um eine islamische Republik und den Syrern geht es um die Sicherung ihres sinkenden Einflusses.
Das Land teilt sich inzwischen immer deutlicher in Zonen.
Immer weniger Christen trauen sich, mit Muslimen zusammenzuwohnen und umgekehrt.
Und jetzt sprechen also wieder die Waffen im Libanon.
Ferdinand Hennebichler berichtet.
Eine Autokombi im Christenviertel zerrisst die Morgenruhe heute in Beirut.
Eine schwarze Nacht von Kämpfen hinter sich.
Neue Gefechte vor sich.
Dutzende Autos in Flammen.
Schreiende Kinder um eine nahegelegene Schule.
Fensterscheiben, soweit das Auge reicht, geposten.
Ambulanzen, die mit voller Sirene durch die Straßen jagen, Aufrufe zum Blutspenden im Radio, Spitäler überfüllt.
Beirut erlebt die schwersten Bürgerkriegskämpfe in diesem Jahr.
Ausgebrochen waren sie am Mittwoch und zerstörten Wochen einer Waffenruhe im islamischen Fastenmonat Ramadan.
Gekämpft wird auch mit schwerer Artillerie, mit Raketen und mit Panzern.
Bisher kamen zwischen 50 und 60 Menschen ums Leben, hunderte wurden verletzt.
Die Kämpfe sind neu aufgeflammt, um ein Friedenstreffen zwischen den Christen und den Sunniten zu verhindern.
Christen und Sunniten sind die bisherigen großen Verlierer des libanesischen Bürgerkrieges seit 1974.
Sie hatten den Libanon traditionell nach einem sehr komplizierten Religionsproport machtpolitisch geführt, verloren jedoch weitgehend auf dem Schlachtfeld.
Ihre Rivalen, die Schäden und die Drusen, schafften eine Renaissance,
und zwangen den Heerführern der Christen zur Jahreswende einen nationalen Kompromiss zu einer neuen Machtverteilung im Libanon auf.
Dieser Pakt hätte die Macht des Präsidenten beschnitten, jene der Regierung aufgewertet und den Moslems im Libanon eine größere politische Rolle gegeben.
Der Plan scheiterte jedoch intern unter den Christen.
Die Maroniten stürzten ihren damaligen Heerführer Eli Hubeika und machten dessen Stellvertreter Dr. Samir Shasha zum Chef.
Jean-Jacques arbeitete nun einen neuen Friedensplan der Christen aus.
Der stellt den Moslems nur noch wenig mehr Macht als bisher in Aussicht.
Schiiten und Rosen lehnen ihn daher ab.
Daraufhin versuchten die Maroniten ein Bündnis mit den eher orthodoxen islamischen Sunniten.
Und diese Bemühungen gehen zur Stunde in Blut und Tränen unter.
Schiiten und Rosen sind zur Entscheidungsschlacht dagegen angetreten.
um zu verhindern, dass sie wieder von Maroniten und Sunniten, wie in der Vergangenheit, machtpolitisch ausmanövriert werden könnten.
Die Syrer verhalten sich passiv.
Sie wollen sich derzeit nicht noch weiter im Libanon engagieren.
Der Libanon droht für sie ohnehin zum Müllstein am Hals zu werden.
Erstens deswegen, weil sich auch Damaskus unfähig zu einem syrischen Frieden im Libanon erweist.
Und zweitens bekommen Syrien im Libanon zunehmend auch mit Verbündeten Schwierigkeiten.
In erster Linie mit schiitischen Extremisten, die reihenweise Ausländer entführen, ein Terrorfeuerwerk im Mittelmeerraum abziehen und im Hintergrund zum Teil auch vom Iran unterstützt werden.
Das bringt Syrien immer mehr aus Konfrontationskurs, vor allem auch mit den USA und in echte Kriegsgefahr mit Israel, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Russen im Augenblick dabei sind, die Syrer mit einigen ihrer modernsten sowjetischen Superwaffen auszurüsten.
Zum Unruheherd wurde damit die BKA-Ebene im Osten des Libanons.
Aber auch die Palästinenser ziehen seit ihrer Vertreibung 1983 wieder weitgehend in Libanon zurück.
Die Folge, heftige Kämpfe zwischen Schiiten und Palästinensern um die Flüchtlingslager Sabra und Shatila bei Beirut.
Auch der Süden des Landes explodiert immer mehr, nicht nur in der von Israel selbst ernannten Sicherheitszone, sondern auch um die Hafenstadt Sidon, wo Sunneten gegen Schiiten kämpfen.
Neue Explosion kündigt sich an.
Die Amerikaner verlieren an Einfluss, die Russen sind diplomatisch im Kommen im Libanon.
Nun will sich auch Präsident Armin Schmeijel um Friedenshilfe an die Russen wenden, dass wir das Fede-Anjou gegen die Rolle der USA im Libanon und ihre Interessen im Nahen Osten gewerten.
Im Libanon stehen die Zeiten also wieder mal auf Konfrontation, Ferdinand Hennebichler hat berichtet.
In der zweiten Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in Österreich spielt das, was der ÖVP-Kandidat Kurt Walter im Zweiten Weltkrieg gemacht hat, bei uns immer weniger Rolle, im Ausland immer mehr.
Und zwar nicht mehr bloß in Form von Pressepolemiken oder Angriffen des jüdischen Weltkongresses, sondern auch offiziell.
Das US-Repräsentantenhaus hat den amerikanischen Justizminister Edwin Mees aufgefordert, rasch über ein Einreiseverbot gegen Kurt Waldheim in die Vereinigten Staaten zu entscheiden.
In Großbritannien und Jugoslawien werden die Akten untersucht und in Israel hat die amtliche Untersuchungskommission schon einen Zwischenbericht vorgelegt.
Nach israelischem Recht reichen die Fakten für eine Anklage wegen Beihilfe zu Kriegsverbrechen, sagte der Justizminister Isaac Modai.
Und in Italien, wo Waldheim bisher kein großes Thema war, ändert sich das jetzt auch, meldet unser Korrespondent Alfon Stalmer.
Die italienische Öffentlichkeit hat sich mit der Auseinandersetzung um die Kriegsvergangenheit des österreichischen Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim am Anfang ziemlich zerstreut befasst.
Ein intensiveres Interesse hat die Angelegenheit erst seit zehn Tagen hervorgerufen,
Das heißt, seit dem Zeitpunkt der sogenannten Enthüllungen über die angebliche Rolle Waldheims bei der Gefangennahme der italienischen Soldaten in Griechenland, nach der Kapitulation Marshal Badoglius gegenüber den Alliierten im Herbst 1943.
Diese Begebenheit des Zweiten Weltkrieges geht die Italiener direkt an.
Auf diese Weise ist Professor Herzstein samt seiner Universität von Südkaroleina über Nacht in Italien zu einem hohen Bekanntschaftsgrad gekommen.
Über seine Behauptungen, Kurt Waldheim hätte eine Verantwortung für die Gefangennahme und für die Deportierung nach Deutschland von über 25.000 Offizieren und Soldaten der italienischen Griechenland-Armee gehabt, ist es so dann zu einer Auseinandersetzung in der italienischen Öffentlichkeit gekommen, in der sich die Geister zum Teil auch quer durch die politischen Lager und die Gruppierungen der Rechten oder der Linken zieht.
Die Scheidelinie dieser Debatte deckt sich auch zum Teil mit der Grenze zwischen den Generationen.
Vorwegzunehmen ist, dass die italienischen politischen Stellen und Persönlichkeiten des Staates und der Parteien zu den Anschuldigungen gegen Waldheim niemals Stellung bezogen haben, mit Ausnahme von einigen kommunistischen Politikern, die sich in ihrer Parteipresse als Journalisten betätigen.
Die Zeitungen aller Schattierungen haben dagegen
ohne Vollständigkeit und Konsequenz aber doch gelegentlich darüber berichtet, was in Amerika gegen den ehemaligen Generalsekretär der Vereinten Nationen hervorgebracht und in Österreich im Rahmen des Wahlkampfes daraus gemacht wurde.
Das Thema des Schicksals der italienischen Kriegsgefangenen in Griechenland hat in den letzten Tagen aber eine echte Diskussion ausgelöst.
dass die konservativ-liberalen Journalisten, unter ihnen so große Namen wie Indro Montanelli und Domenico Bartoli, beide auch als Historiker des Zweiten Weltkrieges zu einem gewissen Ruhm gelangt, die Art bezweifelt haben, wie der junge amerikanische Politologe die Ereignisse des Septembers 1943 darstellt, wird als nicht besonders überraschend empfunden.
Im Rahmen der linken und sozialistischen Publizistik hat es aber ausgesprochenes Absehen erregt, dass der Publizist und Zeithistoriker Giorgio Bocca, er ist ein deklarierter Sozialist und Autor einer dreibändigen Togliatti-Biografie, die als das objektivste Geschichtswerk über die kommunistische Partei Italiens gilt, vehement gegen die Methoden, mit denen die Vorwürfe gegen Waldheim erhoben worden sind, aufgetreten ist.
In den beiden Organen des größten linksfortschrittlichen Zeitungsverlags Europas, in der Tageszeitung Republika und in dem hohen Magazin Espresso, stellt sich Bocca in dem Gegensatz zu den anderen diesbezüglichen Beiträgen der jüngeren Redakteure
und bezeichnet den Fall Waldheim als ein typisches Beispiel der bewussten oder unbewussten Desinformation, eine Folge der um sich greifenden schwächten Gewohnheiten der Medien auf der Sensationssuche und des mangelnden Wissens über die Vorgänge zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
Er sieht in den Vorgängen um Waldheim zwei wesentliche Aspekte der Desinformation, den Missbrauch der Unwissenheit der Massen,
und die Wiederholung von schon widerlegten oder nicht erwiesenen Behauptungen.
Nur so war es möglich, schreibt Bocker wörtlich, dass im Fall Waldheim ausgiebig und unaufförlich die an sich lächerliche Behauptung ernst genommen werden konnte, dass ein kleiner österreichischer Leutnant in der eisernen Hierarchie des Hitlerreiches und der Wehrmacht die große persönliche Verantwortung hätte tragen können, wie man ihm jetzt zuschreibt.
die Wahl-Time-Diskussion in Italien, Alfons Dalmar, hat berichtet.
Wir wechseln nach Österreich zurück.
Die Justizbehörden planen schon seit längerem, die Praxis des Jugendstrafrechts in Österreich zum Teil auf eine neue Basis zu stellen.
Im neuen Jugendgerichtsgesetz, das derzeit im Parlament liegt und das im kommenden Jahr in Kraft treten soll, ist vorgesehen, dass in gewissen Fällen auf eine Anklageerhebung oder Bestrafung von jugendlichen Rechtsbrechern verzichtet werden soll.
Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit erhalten, mit den Geschädigten in Kontakt zu treten und den von ihnen angerichteten Schaden selber wiedergutzumachen.
Seit Herbst des Vorjahres laufen in drei Bundesländern bereits entsprechende Modellversuche, die sich nach Aussage der Verantwortlichen bisher bewährt haben.
Justizminister Harald Ofner und der Präsident des Wiener Jugendgerichtshofes Udo Jesionek präsentierten heute in Wien diese Modellversuche, Roland Adrovica berichtet.
Der Staat tritt Jugendlichen rechtsbrechend eigentlich nicht mehr getan haben, als er weiter die Lausbuben streiche, derzeit mit seiner vollen Macht gegenüber.
Etwa wenn ein Jugendlicher von seinem Moped ein Kennzeichen abmontiert und es auf ein anderes Moped aufmontiert, dann begeht er das Delikt der Täuschung und kommt zu einem Schöpfensenat.
Das soll nun in Zukunft anders werden.
Delikte, die keine ernsthafte Gefährdung der öffentlichen Sicherheit darstellen und die wirklich nicht mehr sind als etwa ein Lausbubenschreich, sollen in Zukunft anders behandelt werden.
Die derzeitige Praxis etwa schildert der Präsident des Wiener Jugendgerichtshofs Udo Jesionek.
Wenn Sie daran denken, dass derzeit ein Jugendlicher, der auch nur wegen eines Kaugummidiebstahls eine Ermahnung bekommt, fünf Jahre lang vorbestraft ist,
im Strafregister.
So können Sie sich vorstellen, was das für ein Handicap für die Zukunft und für die Arbeit bedeutet.
Und wir überlegen uns eben jetzt, was für Alternativen man schaffen könnte.
Das Jugendgerichtsgesetz sieht eben vor, als Kern der Entwurf, dass hier anstelle einer formellen Strafverfahrens, eines formellen Strafverfahrens dem Jugendlichen
ermotiviert werden soll, einmal zu versuchen, diesen Konflikt, der entstanden ist, durch die Tat ist ein Konflikt in der Gesellschaft entstanden, es ist zumindest einmal beteiligt, der Täter und das Opfer, und die Gesellschaft ist ja auch gestört, diesen Konflikt aufzuarbeiten.
In Wien, in Linz und in Salzburg laufen nun seit dem Herbst des Vorjahres Versuche.
Es soll versucht werden, ob die Jugendlichen, wenn sie zwischen Tat und der gerichtlichen bzw.
der staatsanwaltschaftlichen Entscheidung, ob ein Verfahren, ob eine Anklage gegen sie erhoben wird, bestimmte positive Leistungen erbringen, dass dann von diesen Maßnahmen abgesehen werden kann, eben dass keine Anklage erhoben wird.
Das Verfahren könnte dann wegen Geringfügigkeit der Tat eingestellt werden oder dass eine mangelnde Strafwürdigkeit der Tat geprüft wird.
Ein Wiener Bewährungshelfer schilderte heute einen Fall, da haben zwei Jugendliche in alkoholisiertem Zustand ein Moped in Betrieb genommen, das Moped total beschädigt und er schildert, was er dann getan hat.
Der Geschädigte war ein pakistanischer Zeitungsverkäufer, den es sozial sehr mies geht, auch in Österreich.
Sein Moped hat er für seine Arbeit gebraucht, also der hat die Zeitungen ausgeführt, wo ich den Standpunkt des Geschädigten sehr gut verstanden habe, warum der seine Ansprüche haben will und dass der ihm auch
voll abgedeckt werden will.
Er war dann bereit, mit den Jugendlichen zu reden.
Da hat es dann einen Termin gegeben, wo ihm der Geschädigte und die Jugendlichen zusammengekommen sind.
Das war dann ein sehr gutes Gespräch, weil die Jugendlichen einmal mitgekriegt haben, unter was für Bedingungen lebt der in Österreich und arbeitet in Österreich und wie schwierig für den das ist, also finanziell halt das durchzuhalten da und auch mit der Aufenthaltsbewilligung keine Schwierigkeiten zu kriegen.
Man hat sich dann auf eine Schadenswiedergutmachung irgendwo in der Mitte geeinigt, also beide
Es war dann eher ein beiderseitiges Einvernehmen.
Die Jugendlichen waren wirklich betroffen von dem Geschädigten, wie der lebt.
Der hat ihnen das sehr eindrucksvoll geschildert.
Und die haben sich dann bei ihm noch entschuldigt.
Als zusätzliche Maßnahme, weil die Alkoholisierung im Vordergrund gestanden ist im Erstgespräch, waren die Jugendlichen auch bereit, an Verkehrserziehungsgesprächen teilzunehmen.
wo Psychologen vom Kuratorium für Verkehrssicherheit gerade anhand von Problematiken zur Alkoholisierung und Mopedfahren das Ganze nur einmal durchleichtet haben.
Auf eine Anklage gegen die beiden Jugendlichen konnte verzichtet werden.
Sicher haben da alle Betroffenen mehr davon gehabt, als wenn die beiden vor Gericht gekommen wären.
Andere Beispiele, da haben Jugendliche in einer Badeanlage Bänke zerstört.
Sie mussten die Badeanlage wieder herrichten und waren sehr froh, dass sie das getan hatten und haben dann ihr Unrecht eingesehen.
Oder ein anderer in Salzburg, der gerne Verkehrseinrichtungen zerstört hat, etwa Blinklichtanlagen.
Der wurde vom Bautrupp, der Stadt Salzburg da mitgenommen hat, geholfen, die Lichter wieder aufzumontieren und angeblich haben sich die alle sehr gut verstanden.
Es wurde heute berichtet, dass viele Opfer dazu bereit seien, mit den Tätern, die sie geschädigt haben, in ein Gespräch zu treten.
Es kommt oft vor, dass die Leute sagen, ich habe nur in erster Wutanzeige erstattet.
Ich möchte eh nicht, dass der oder die Jugendlichen bestraft werden.
Aber derzeit läuft das Verfahren und da kann oft wenig getan werden.
Das soll eben da in Zukunft anders werden.
Es soll, wie heute Justizminister Ofner gesagt hat, eine Brücke wiederhergestellt werden, die durch die Tat zerstört wurde.
Frage an den Minister, kann man sich vorstellen, dass die Erfahrungen, die positiven Erfahrungen, die hier gemacht wurden, auch auf das Erwachsene Strafrecht übertragen wird?
Die Jugendkriminalität ist deutlich rückläufig, die Population ist im Umfang ja noch gering, das Verständnis der Öffentlichkeit ist groß.
Und das prädestiniert die Situation bei den jungen Rechtsbrechern dazu, sich zu trauen, da neue Wege zu beschreiten.
Wenn sie sich bewähren, diese neuen Methoden,
dann wird man vorsichtig auch ins erwachsene Strafrecht schrittweise gehen können damit.
Wobei man immer auseinanderhalten muss, der echte gefährliche Rechtsbrecher, der ein Risiko für die öffentliche Sicherheit darstellt, der wird immer die Härte des Gesetzes und auch die Härte der Justiz spüren müssen.
Da geht es um die, die was anstellen, dass ihnen in der nächsten Minute leidtut und das konfliktregelnd aus der Welt geschafft werden kann, ohne dass man das Verständnis der Öffentlichkeit allzu sehr strapaziert.
Vielleicht noch einige Zahlen, in Linz sind bisher 115 Fälle von diesen neuen Maßnahmen betroffen gewesen, 82 Verfahren konnten eingestellt werden.
In Salzburg waren es 75 Fälle, 23 Verfahren sind eingestellt worden und in Wien von 44 17.
Der Staat hat sich, so sagten alle heute übereinstimmend, dadurch eine Menge Geld erspart und vielleicht sind einige Jugendliche davon abgehalten worden, dann doch tatsächlich Kriminelle zu werden.
Ich gebe zurück an Loes Glück.
Wiedergutmachung also als neues Modell in der Jugendgerichtsbarkeit, Roland Adrovica hat berichtet.
Von der Unwirtlichkeit unserer Städte hat der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich einmal gesprochen.
Und den Hauptbeitrag zu dieser Unwirtlichkeit leistet die Auslieferung der Städte an das Automobil.
Kommunalpolitiker und Stadtplaner haben die Verkehrspolitik jahrzehntelang dem Individualverkehr untergeordnet.
Lärm und Auspuff, Gasbelastung, Unfälle, Parkplatzprobleme, Stau und Stress haben ein langsames Umdenken eingeleitet.
Zum Beispiel durch Fußgängerzonen, zum Beispiel durch das Forcieren des Radfahrens.
Radeln als gesündere, energiesparende und darüber hinaus auch spaßmachende Alternative ist in der Praxis allerdings noch mühsam.
Zu wenig Radwege, zu rücksichtslose Autofahrer.
Nun soll die Straßenverkehrsordnung zugunsten der Pedaleure geändert werden, berichtet Jürgen Jungwirth von einer Pressekonferenz des ARBÖ.
Mehr Rechte für die Radfahrer forderte Arbe und hat diese Wünsche in eine Gesetzesinitiative gegossen, die in Kürze im Parlament eingebracht werden soll.
Diese Novelle der Straßenverkehrsordnung wird sicherlich auch den bisherigen Straßenverkehr grundlegend reformieren.
Sowohl die motorisierten Verkehrsteilnehmer, aber auch die Fußgänger müssen bedeutend mehr Vorsicht walten lassen.
So etwa, wenn Radfahrer gegen die Einbahn fahren dürfen.
Die Gesetzesinitiative sieht im Wesentlichen Folgendes vor.
Radfahrer sollen Einbahnstraßen in der Gegenrichtung befahren dürfen, allerdings nur dort, wo aufgrund einer Verordnung der Behörde ein mindestens 1,20 Meter breiter Radfahrstreifen markiert ist und das Verkehrszeichen Einfahrt verboten durch eine Zusatztafel mit dem Fahrradsymbol gekennzeichnet wird.
In Einbahnen ohne markierten Radfahrstreifen soll nach Radfahrer an die Fahrtrichtung gebunden sein.
Der Vizepräsident des ARB, Hans Hobel, meint auf die Frage, ob es da nicht zu einer Unsicherheit kommen wird.
Ich glaube, dass wir in der Anfangsphase hier die besondere Aufmerksamkeit der Autofahrer und der Radfahrer brauchen werden.
Aber das Beispiel Graz und auch in Wien haben wir schon Einbauern, die von Radfahrern gekennzeichnet in der Gegenrichtung befahren werden dürfen, haben wir keine besonderen Probleme.
Aber je mehr wir davon Gebrauch machen, umso mehr wird es in der Anfangsphase einen gewissen Gefahrenerhöhung geben.
Aber wenn wir darauf aufmerksam machen, ich halte die Verkehrsteilnehmer für klug und gescheit genug, diese Gefahren zu bewältigen.
Weiters heißt es in der Gesetzesinitiative des ARBÖ, Gehsteige und Gehwege sollen nur dann von Radfahrern mitbenutzt werden dürfen, wenn sie genügend breit sind und entsprechende Bodenmarkierungen für den Fahrradverkehr vorhanden sind.
Ein Vorschlängeln von Radfahrern zwischen anhaltenden Fahrzeugen soll, so wie bisher, verboten bleiben.
Jedoch soll ein Rechtsvorfahren an Fahrzeugen, die in erster Spur anhalten oder langsam fahren, erlaubt werden.
Benützer von Radwegen oder Radfahrstreifen sollen Vorrang haben gegenüber Fahrzeugen, die aus Nebenfahrbahnen, von Parkplätzen, aus Haus- und Grundstückeinfahrten, von Feldwegen, Tankstellen und dergleichen kommen.
Die Frage an den Vizepräsidenten des RUB, ob man mit diesen weitgehenden Zugeständnissen an die Radfahrer nicht die Kraftfahrer verkrämt, die ja zu einem Großteil für die Existenz der Kraftfahrorganisationen hauptverantwortlich sind.
Wir glauben nicht, dass wir die Autofahrer verkrämen, weil wir
meinen, dass die Beliebtheit des Autos nach wie vor zunehmen wird, aber dass viele, die ein Auto haben, auch ein Fahrrad haben.
Und sie werden das Fahrrad umso lieber verwenden und sinnvoll verwenden, wenn es rechtlich sicherer zu verwenden ist im innerstädtischen Bereich.
Wann könnte nun diese Initiative Gesetz werden?
Dazu wieder Arbe, Vizepräsident Hans Hobl.
Ich möchte noch im Juni bei einem Unterausschuss des Verkehrsausschusses zu einer weiteren Novellierung der Straßenverkehrsordnung meinen parlamentarischen Kollegen diese Vorschläge unterbreiten und ich bin überzeugt, dass wir nach einer eingehenden Diskussion noch heuer eine Straßenverkehrsordnungsnovelle haben, die mehr Schutz den Radfahrern im Straßenverkehr bieten wird.
haben Sie bereits die Stimmung bei den anderen Fraktionen eingeholt?
Ja, die Stimmung habe ich deswegen schon eingeholt, weil ich im Vorjahr mit den Extremforderungen zugunsten der Radfahrer meine Kollegen konfrontiert habe.
Und da habe ich im Prinzip Zustimmung erhalten, doch in der Straßenverkehrsordnung mehr Radfahrerrechte, aber auch Pflichten
Die Novelle zur Straßenverkehrsordnung würde ein prinzipielles Umdenken verlangen.
Der Verkehrsexperte Prof. Dr. Hermann Knoflacher meint dazu,
Ich glaube, das Umdenken ist dringend notwendig.
Diese Initiativen sollen endlich die Straßenverkehrsordnung auf ein menschliches Maß bringen.
Sie ist derzeit nicht auf ein menschliches Maß zugeschnitten, sondern auf das Auto.
Vergrämt man damit nicht die Kraftfahrer?
Es geht nicht um die Kraftfahrer, es geht um die Menschen und die Kraftfahrer werden dann auch sozusagen als Menschen behandelt und nicht eine Sonderstellung haben, wie sie sie heute haben.
Dadurch vergremt man sie.
Man hat sie nämlich in eine Position hineingebracht, wo sie glauben, bestimmte Rechte zu haben, aber wir haben kein Recht, andere von der Verkehrsfläche zu verdrängen.
Besonders nicht Verkehrsteilnehmer, die umweltfreundlich und energiesparsam sind.
Einig sind sich alle, dass es sicherlich, falls die Gesetzesinitiative gesetzt werden sollte, eine beachtliche Zeit dauern wird, bis sich alles eingespielt hat.
Vor allem, dass sich beide Gruppen von Verkehrsteilnehmern gegenseitig respektieren und dass ein gewisses militantes Verhalten beider Seiten, wie es manchmal zu beobachten ist, ausgeräumt werden kann.
Die Politiker wollen also mehr für die Radfahrer tun, Jürgen Jungwirth hat berichtet und jetzt um 12.38 Uhr stürchen ein paar Takte Musik.
Bis zum nächsten Mal, haut rein!
Was planen wir noch in dieser Sendung?
Eine Stellungnahme des Kärntner FPÖ-Opernessia Kaida zu einer neu aufgeflammten Diskussion in der Freiheitlichen Partei über die Betrauung von Friedrich Peter mit einem Aufsichtsratsmandat in der Verbundgesellschaft.
Dann berichten wir aus dem Ausland noch über den Golfkrieg und seine Verbindungen mit dem Kurdenproblem.
Und im Kulturteil geht es um eine Staatsopernpremiere, und zwar der Ponchetti-Oper La Gioconda.
Und ein Hinweis noch auf das Journal Panorama, 18.30 Uhr, Österreich Einzel geht zum Kolumbien.
Am kommenden Sonntag wird in Kolumbien der Nachfolger des Staatspräsidenten Belisario Betancourt gewählt.
Betancourt hatte in seiner vierjährigen Amtszeit mit den größten Guerilla-Bewegungen des Landes Friedensverträge abgeschlossen, doch sind seit einem Jahr die Kämpfe zwischen den aufständischen und Regierungsstreitkräften wieder voll entflammt.
Werner Hörtner, ein österreichisches Mitglied einer internationalen Beobachterkommission, berichtet im Abendjournal Panorama über seine Beobachtungen und Eindrücke aus dem viertgrößten Staat Lateinamerikas, aus Kolumbien.
Seit mehr als fünf Jahren dauert der Krieg zwischen dem Iran und dem Irak an und die Aussichten auf ein Ende des blutigen Konflikts sind praktisch null.
Der Irak, der den Krieg mit einer Invasion an der Südgrenze beim Schatt al-Arab begonnen hatte, hat in der Zwischenzeit fast alle Geländegewinne wieder verloren.
Der Iran hat zusätzliche Fronten im Mittelabschnitt und im Norden der Grenze eröffnet.
Dort ist nun, wie schon so oft in der Geschichte dieses Volkes, der Lebensraum der Kurden Kampfgebiet geworden.
Die Kurden leben verteilt auf drei Staaten, Irak, Iran und Türkei.
Ihre Forderungen nach Autonomie sind bis jetzt ungehört geblieben in allen drei Ländern.
Zu den Opfern, die im Kampf gegen Teheran und Bagdad fallen, kommen jetzt die Opfer des Krieges zwischen Iran und Irak.
Ulrich Tiltner, der vor kurzem aus dem Kurdengebiet zurückgekehrt ist, hat dazu einen Beitrag gestaltet.
Wir haben bereits sechs Jahre gegen Chomenys Regime Krieg geführt.
Und der Krieg geht weiter.
Natürlich, Chomenys Regime hat jetzt mehr als 200.000 Soldaten und 3.000 Militärbasen in Iranisch-Kurdistan.
Aber dennoch sind sie nicht in der Lage, das ganze Land zu kontrollieren.
Und der politische Aspekt?
Natürlich.
Das Regime ist nach wie vor von der Bevölkerung isoliert.
Abdulrahman Ghassemlou, der Generalsekretär der Demokratischen Partei Kurdistan-Iran, erklärt im Hauptquartier der Organisation, in den Bergen, weiter, dass die Kurden in der Lage seien, auch noch jahrelang gegen die Regierung in Teheran zu kämpfen, um die von ihnen geforderte Autonomie zu erzwingen.
Bei meinem Aufenthalt in den kurdischen Dörfern habe ich ein militärisches Padt erlebt.
Die teherane Regierungstruppen kontrollieren die Städte und die Verbindungsstraßen.
Aber bei Einbruch der Dämmerung ziehen sich die Soldaten in ihre Stellungen und Kasernen zurück.
Die Einheiten der Pishmerga, so nennen sich die Kurdenkämpfer, bewegen sich in der Dunkelheit nahezu ungehindert.
Seit zwei Jahren beschränken sich die Kurden auf Überfälle und weichen großen Kämpfen mit den Regierungstruppen aus.
Aber ihr klassischer Partisanenkrieg mit Minen auf den Straßen und gut vorbereiteten Hinterhelden begrenzt den Einfluss Rumänies.
Die Stellungen der Regierungstruppen sind nur selten in den Dörfern, sondern meist auf Hügeln oder Bergen nahe dieser Dörfer.
Ein Hauptmann der iranischen Armee, der Anfang April zu den Kurden überlief, erklärt, warum die Regierungstruppen auch den Kämpfen mit den Kurden ausweichen.
Die Armee hat kein Interesse, mit der Bevölkerung zu kämpfen und Brüder zu töten.
Aber auf Befehl der Regierung sind wir gezwungen, mit der Bevölkerung zu kämpfen.
Weil mein Befehlshaber keine Befehle zum Kampf gegen die Kurden gegeben hat, wurde er vom grausamen Regime festgenommen.
Man weiß nicht, wohin er gebracht wurde.
Sein Name ist Sarwank Khodamerowat Azadeh.
In vielen Dörfern scheint es fast so, als gäbe es mit den Regierungssoldaten ein Abkommen.
Die Kurdenkämpfer kommen auch am Tag in die Dörfer und tragen ihre Waffen.
Die Regierungssoldaten können dies von ihren Stellungen aus erkennen.
Die Soldaten schießen nicht, werden aber auch nicht angegriffen.
Jeder wartet offensichtlich auf die Schwäche der Gegenseite.
Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist katastrophal.
Meist gibt es keine Schulen.
Seit zwei Jahren tobt der Golfkrieg auch in den kurdischen Grenzgebieten.
Auch in diesem Krieg starben Tausende von Kurden, die überhaupt nichts mit dem Krieg zu tun hatten.
Mehrere Städte und Dörfer wurden nahezu vollständig zerstört.
In der iranischen Grenzstadt Nosud habe ich erlebt, was dieser Krieg für die Bevölkerung bedeutet.
Nachts beginnen die Kämpfe zwischen der iranischen und der irakischen Armee.
Artilleriegeschosse fliegen über die Häuser und Romanis Truppen beschießen zusätzlich die von dem größten Teil der Bevölkerung verlassene Kurdenstadt.
Vor dem Krieg lebten in Nosud 500 Familien, heute nur noch 20.
Eine Frau will trotz der Angriffe mit ihrer Familie in der Stadt bleiben.
Sie beklagt sich, dass Rumänies Leute sie sogar bei der Gartenarbeit beschießen.
Abdulrahman Ghassemlou glaubt, dass ein Ende im Golfkrieg den Kurden nützt.
Wir sind prinzipiell gegen diesen Krieg und wir denken, dass ein Kriegsende, das wir wollen, politisch gesehen die Verneinung der gesamten Philosophie und Politik des Regimes bedeutet.
Und es wird uns helfen, besser zu kämpfen, um das Rumänie-Regime zu stürzen.
Ulrich Tilgner hat Berichte für das Mittagschanal, diesmal aus Kurdistan.
Der Spanier Placido Domingo singt am Morgen vier Vorstellungen der Ponchielli-Oper La Gioconda in der Wiener Staatsoper.
Adam Fischer steht am Pult, Filippo Sanjus, der zuletzt 1981-82 mit Rheingold und Walküre einen Ringzyklus an der Wiener Staatsoper unvollendet zurückließ, zeichnet für die Regie und die Ausstattung verantwortlich.
Obwohl Placido Domingo seit einem Jahr weltweit versucht, aus seinen Opernverpflichtungen auszusteigen und möglichst viele Benefizkonzerte zur Mexiko-Hilfe organisieren zu können, hat er seinen Wiener Vertrag eingehalten.
Vor allem deshalb, weil ihm hier zwei Benefizvorstellungen zugesichert worden sind für die Erdbebenopfer von Mexiko, nämlich die vierte Aufführung von La Choconda am 11. und das Konzert in der Wiener Stadthalle am 15.
Juni.
Domingos vehementes soziales Engagement in der Mexiko-Hilfe weitet sich nun auch zu einem politischen Engagement aus.
Er möchte in Südamerika eine Wirtschaftsunion nach dem Vorbild der EWG ins Leben rufen.
Am Beginn des Beitrags von Eva-Maria Klinger meint Placido Domingo dazu,
Ich habe gesprochen, denn in Südamerika gibt es natürlich viele Möglichkeiten für alle diese Plätze, also Mexiko, Brasilien, Argentinien.
Es gibt viele starke Personalitätsmöglichkeiten, denn vielleicht können wir eine gute
Dass die politischen Ambitionen Placido Domingos viel weiter reichen könnten, bleibt vorerst unausgesprochen.
Doch könnte es sein, dass sich für den spanischen Tenor in der realen Politik verwirklicht, was bisher nicht einmal auf der Bühne stattfand.
Nämlich Domingo in der Rolle eines Präsidenten.
Aber noch bleibt er der Opernwelt als Sänger erhalten.
Das war ein kurzer Ausschnitt aus der Romanze des Enzo im zweiten Akt von La Gioconda.
Die Titelpartie singt Eva Martin, deren lang gehegter Wunsch nach dieser Rolle Staatsoperndirektor Egon Seefelner in seiner Absicht bestärkte, die selten gespielte Ponchielli-Oper neu zu inszenieren.
Amilcare Ponchielli, ein Zeitgenosse Verdis, stand zeitlebens im Schatten seines großen Landsmannes.
Auch Posthum konnte sich seine bekannteste Oper La Gioconda nicht überall durchsetzen.
In Wien stand sie seit 52 Jahren nicht mehr auf dem Spielplan der Oper.
Warum Egon Seefelder gerade diese Oper als Abschiedsprämiere seiner Ära auswählte?
Ich war immer bemüht, Vorstellungen ausfindig zu machen, Opern ausfindig zu machen, die hier nicht so viel gespielt werden und die auf der ganzen Welt große Erfolge gehabt haben.
Und ich habe Gioconda seinerzeit unter meiner
Intendanz in Berlin herausgebracht und einen riesen Erfolg gehabt und jetzt wollte ich den gerne hier wiederholen und dass sich das gerade als letztes Premiere-Angebot an das Meer zufühlt.
Placido Domingo debütierte mit der Partie des Enzo 1970 in Madrid und hat sie danach an vielen Opernhäusern gesungen, zuletzt in Berlin.
Erstand sieht man von der öffentlichen Generalprobe ab, in Wien für eine einzige Probe zur Verfügung.
Diese Essence, dass sich Weltstars nur mehr in die fertige Inszenierung stellen, ist zweifellos das andere Extrem, zur Methode etwa der Brüsseler Oper, die für ihre akklamierten Mozart-Inszenierungen
mehr als zwei Monate Probenzeit vorsieht und vor der Premiere sogar das Haus zwei Wochen zusperrt.
Placido Domingo zu diesem Problem?
Ja, die Inszenierung ist eine Reproduktion von der Original-Joconda, also alles ist ein bisschen statisch und so.
Ich habe diese Produktion auch in Berlin gemacht, mit Philippe Saint-Justus,
Aber natürlich, wenn ich mehr Zeit habe zu kommen, komme ich vorher.
Aber es war immer klar, ich komme gestern.
Ich liebe Längeprobe.
Aber es ist schade, wenn ich keine Längeprobe habe.
Wenn ich eine Längeprobe in Hamburg machen muss, kann ich nicht hier in Wien singen.
Oder wenn ich in Wien singe, kann ich nicht in Hamburg singen.
Für sein weltweit frenetisch jubelndes Publikum besitzt Placido Domingo neben der wundervoll schmelzenden Stimme ohnehin größere schauspielerische Intuition als üblicherweise von Tönören erwartet werden darf.
So ist auch der Andrang um Opernkarten nach wie vor enorm.
Daher hat die Bundestheaterverwaltung das seit Jahren trotz unzähliger Verbesserungsversuche noch immer nicht restlos gelöste Problem des Kartenvorverkaufs durch eine neue Verkaufsvariante bereichert.
Man bot die Karten für die ersten drei Domingo-Vorstellungen an einem einzigen Tag an drei verschiedenen Kassen an.
Damit sollte professionellen Anstellern die Karten nur zum Zweck des Weiterverkaufs erwerben zu Leibe gerückt werden.
Tenor der treuen Domingo-Fans?
Ich bin überzeugt, dass es eine gewisse Erleichterung bringt, obwohl man die bezahlten Ansteller natürlich nicht ausschalten kann, weil sich die auch an Dreikassen anstellen können.
Die Leute, die alle Vorstellungen besuchen wollen, sind sicher im Hintertreffen, weil die können ja nicht überall gleichzeitig sein.
Aber insgesamt, glaube ich, ist es eine Erleichterung.
Es waren diesmal verhältnismäßig viele Karten, da war ich echt überrascht, weil 750 Karten ist schon relativ viel, weil es waren schon Vorstellungen mit 400 und 450 und das ist sehr wenig.
Wir haben dadurch wenigstens mehr Zeit gespart und mussten nur einen halben Tag und eine Nacht stehen.
Aber dafür sollte es uns eigentlich nicht möglich sein, für alle Vorstellungen Karten zu kaufen, was sich ein Domingo-Fan natürlich nicht zurechtnehmen lässt.
Das nächste Mal wird man Placido Domingo in der Wiener Staatsoper von der Leinwand bewundern können.
Denn Othello, sein dritter, soeben in Cannes präsentierter Opernfilm, wird Ende August im Wiener Opernhaus seine Österreich-Premiere erleben.
Ein Beitrag von Eva-Maria Klinger war das.
Zum FPÖ-internen Streit um Friedrich Peters Verbundgesellschaftsaufsichtsratsmandat haben wir bisher vergeblich versucht, Stellungnahmen einzuholen.
Deshalb jetzt noch ein Beitrag aus Polen.
In Polen wurde vor kurzem das Antidrogengesetz drastisch verschärft.
Noch größere Besorgnis macht den Parteikreisen mehr als das politische Interesse, nämlich in der jungen Generation die wachsende Drogensucht dort.
Was den Kampf gegen die Droge in Polen zusätzlich erschwert, ist dabei die Tatsache, dass weder Grenzkontrollen noch die Aushebung internationaler Dealerringe den steigenden Drogenkonsum eindämmen können.
Die Droge der polnischen Jugend ist hausgemacht und billig, berichtet Joanna Ratziner.
Kompott, gab ein 16-jähriger Warschauer Mittelschüler zur Antwort, als die Frage nach seiner Lieblingsspeise kam.
Für Nicht-Eingeweihte eine ungefährliche Vorliebe, ist Kompott für Polens Parteiführung allemal ein Gespenst der Zukunft.
Kompott, das ist nämlich nichts anderes als bis zu 70% reines Heroin, herstellbar nach einfachem Rezept auf dem elterlichen Küchenherd.
Schon in der Geschichte galten die Polen als Künstler des Selbstgebrannten.
Ein Ruf, der sie bis in die Vereinigten Staaten begleitet, wo es die polnischen Einwanderer waren, die durch selbstgebrannten Schnaps die Jahre der Prohibition zu überwinden halfen.
Auch heute lebt die Tradition des Schnapsbrennens in Polen fort und sei es nur, weil der staatliche Wodka zu teuer kommt.
Die Geschichte des Kompotts fügt sich in diese Traditionen nahtlos ein.
Der Erfinder des Kompotts war ein fleißiger Chemiestudent aus Danzig.
Das Rezept, das binnen weniger Stunden getrockneten Mohn und billige chemische Zusätze zu teefarbenem Heroingebräu verwandelt, ist seit seiner Erfindung vor elf Jahren das Geheimnis von bereits einer halben Million junger Polen.
Am Patentamt wurde es freilich nie deponiert.
Laut Angaben der Polizei gibt es heute allein in Warschau zumindest 500 illegale Kompottbrauereien.
Im Allgemeinen bedarf es aber gar nicht erst zentraler Fabrikanten und großer Dealergangs, da jeder sein Kompott in der eigenen Küche kochen kann.
Eine zusätzliche Schwierigkeit für die Polizei?
Weder das Rohmaterial, nämlich der Mohn, noch das Produkt sind Gegenstand des internationalen Schmuggels, was Razzien an den Grenzen sinnlos macht.
Der psychedelische Mohn wächst in Polen ganz legal und der Mohnanbau nimmt landesweit insgesamt 20.000 Hektar Boden in Anspruch.
Was eine effiziente Kontrolle des Mohnverkaufs stört, ist die Fülle von kleinen privaten Bauernhöfen, die auf nur 20 Quadratmetern Mohn für den Eigenbedarf anbauen, wie es heißt.
Ein erstes Antidrogengesetz vom Februar des Vorjahres hat die erlaubte Anbaufläche für Mohn drastisch reduziert.
Eine Gruppe von Abgeordneten forderte im SEM sogar das absolute Verbot von Mohnkulturen in Polen.
Die radikale Forderung ging nicht durch.
Der Grund?
Mohn bildet auch den Rohstoff für den beliebten polnischen Makowiec, also den auch bei uns bekannten Mohnstrudel, mit den Generationen von Polen aufgewachsen sind.
Trotz der nun höher angesetzten Strafen für den Verkauf von Mohn und für den Handel damit, steigt der Kompottkonsum in Polen ständig.
Verständlich.
Zum ersten verschafft der Mohnverkauf den polnischen Bauern lukratives Nebeneinkommen.
Zum zweiten ist Mohn billig.
Und zum dritten ist das Rezept ja ganz einfach nachzukochen.
Einen weiteren Grund haben vor kurzem die Vertreter der kommunistischen Jugend von Danzig gefunden.
Ihre Analyse?
Die Jugendlichen entdecken, dass die Wirklichkeit, die sie umgibt, dunkel, verlogen und absurd ist.
Und sie müssen erfahren, dass diese Wirklichkeit nicht sie verändern können.
Ihre Antwort sind Drogen oder religiöser Fanatismus.
soweit die kommunistische Jugend.
Ein Punkt, der für die polnischen Behörden im Kampf gegen die Droge Kompott sprechen sollte.
Wer bereit ist, sich einer Entziehungskur zu unterziehen, erspart sich im Falle der Produktion von Kompott fünf Jahre, im Falle des Verkaufs sogar zehn Jahre Gefängnis.
Johanna Ratziner hat aus Polen gerichtet.
Ich habe vorher einen Hinweis vergessen, die Open Premiere von La Gioconda wird morgen Samstag im ORF übertragen und zwar ab 19 Uhr in FS2 und Stereo im Programm Österreich 1.
Und jetzt um vier Minuten vor 13 Uhr schließen wir die Sendung mit einem weiteren Nachrichtenüberblick.
Österreich.
In der Freiheitlichen Partei zeichnet sich ein neuer Konflikt ab.
Der Abgeordnete Norbert Guggerbauer hat die Entsendung des ehemaligen Klubobmanns Friedrich Peter in den Aufsichtsrat der Verbundgesellschaft kritisiert.
Guggerbauer sagte, Parteiobmann Steger verliere jedes Maß und Ziel, wenn er die Personalpolitik der beiden Großparteien nachäffe und pensionierte Politiker mit Pöstchen versorge.
Die BundesfPÖ hat die Kritik des Abgeordneten Gugerbauer an der Nominierung Peters als absurd zurückgewiesen.
Die Parteileitung betont, Peter habe klargestellt, dass ihm aus dem Aufsichtsratsposten kein Vorteil erwachse.
Die Nominierung sei weder eine Beteiligung mit einem Versorgungsamt noch ein Privileg.
Allerdings dürfe auch die politische Kontrolle bei einem Energieversorgungsunternehmen nicht vernachlässigt werden.
Peter genieße allgemein hohes Ansehen und sei dadurch hervorragend geeignet.
Bedenklich sei es dagegen, wenn aktive Politiker wie die ÖVP-Landeshauptleute Haslauer und Kessler in Aufsichtsräten der E-Wirtschaft tätig seien.
Der Bundesrat befasst sich in seiner heutigen Sitzung mit der Strahlenbelastung in Österreich.
Die ÖVP wird in diesem Zusammenhang eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler Sinowaz richten.
Der Kanzler soll unter anderem über die Höhe der Schäden und über möglichen Ersatz Auskunft geben.
Die Arbeiterkammer fordert, dass die internationale Rohölverbilligung voll an die Konsumenten weitergegeben wird.
In einer Aussendung heißt es, die Preise für Mineralölprodukte seien in Österreich ungerechtfertigt hoch.
Daran änderten regionale Preissenkungen in Salzburg nichts.
Die ÖVP-Frauen haben einen neuen Vorstoß unternommen, um bei der Kandidatenaufstellung für die gesetzgebenden Körperschaften mehr als bisher berücksichtigt zu werden.
Der nächste ÖVP-Parteitag am 21.
Juni in Innsbruck soll einen Beschluss fassen, wonach Frauen bei gleicher Qualifikation wie Männer bei der Nominierung bevorzugt werden sollen.
Justizminister Harald Ofner und der Präsident des Jugendgerichtshofes Udo Jesionek stellten heute Modelle zur Konfliktregelung im Hinblick auf das künftige Jugendgerichtsgesetz vor.
Vorgesehen ist unter anderem die Einstellung eines Verfahrens auf Probe oder gegen gewisse Auflagen, wie zum Beispiel Wiedergutmachung des Schadens.
Mehr als 370 Hochschullehrer fordern die Bundesregierung auf, konkrete Maßnahmen zum Schutz des ungeborenen Lebens zu ergreifen.
Anlass ist die Verabschiedung eines Entschließungsantrags durch alle drei Parlamentsparteien vor einem Jahr.
Dieser Entschließungsantrag sieht begleitende Schritte zum Schutz des ungeborenen Lebens und für ein kinderfreundliches Klima in Österreich vor.
Bundesrepublik Deutschland
Mit einem klaren Bekenntnis zur Fortsetzung der Bonner Regierungskoalition hat der FDP-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann heute den dreitägigen Bundesparteitag der FDP in Hannover eröffnet.
Bangemann sagte, liberale Politik lasse sich unter heutigen Bedingungen nur im Zusammenwirken mit der Union durchsetzen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich.
Bis heute Abend sonnig und warm.
Später im Westen und Südwesten lokal Gewitter.
Nachmittagstemperaturen 22 bis 28 Grad.
13 Uhr ist es gleich.
Das war unser Mittagschanal.
Vielen Dank fürs Zuhören, Auf Wiederhören und ein angenehmes Wochenende wünschen wir.
Einblendung: ARBÖ-Vizepräsident Hobel, Verkehrsexperte Dr. Knoflacher
Mitwirkende:
Jungwirth, Jürgen [Gestaltung]
, Hobl, Hans [Interviewte/r]
, Knoflacher, Hermann [Interviewte/r]
Datum:
1986.05.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Gesellschaft
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Einblendung: Placido Domingo, Musikausschnitt, Staatsoperndirektor Seefellner, Fans von Placido Domingo
Mitwirkende:
Klinger, Eva Maria [Gestaltung]
, Domingo, Placido [Interviewte/r]
, Seefehlner, Egon [Interviewte/r]
, Anonym, Fan von Placido Domingo [Interviewte/r]
Datum:
1986.05.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Politik Österreich
;
Kultur
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten