Mittagsjournal 1986.09.01

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren.
    Sie hören das Mittagsschornal des aktuellen Dienstes.
    Als Redakteur im Journalstudio begrüßt Sie Michael Kerbler.
    Unsere Journalbeiträge tragen heute folgende Überschriften.
    Inland.
    Föst-Alpine-Konzept.
    Föst-Neu.
    Langfristig soll ein Viertel der Belegschaft verringert werden.
    Schulreform.
    Das Pro und Contra in der Schulnotendiskussion.
    Auslandsthemen, USA, folgen schwerer Flugzeugzusammenstoß über Los Angeles, Großbritannien, Gewerkschaftsverband TOC diskutiert auf seinem Jahreskongress Arbeitslosigkeit und Ausstieg aus der Atomenergie, Finnland, Änderung der Energieversorgungspläne nach Tschernobyl, Osteuropa, Situation in den vom jüngsten Erdbeben betroffenen Regionen, Zimbabwe, Gipfelkonferenz der blockfreien Staaten eröffnet, Hauptthema die Lage im südlichen Afrika.
    Kultur.
    Sowjetunion, ehemals geächtete Kunstströmungen und Literaten werden rehabilitiert.
    Österreich, Vorschau auf die Ära Paimann am Wiener Burgtheater.
    Soweit da ein kurzer Themenüberblick über unser Mittagsschonalprogramm.
    Wir beginnen aber wie immer mit dem wichtigsten aus aller Welt, die Nachrichtenforum.
    Verantwortlicher Redakteur ist Feder Holi.
    Gelesen werden die Meldungen von Wolfgang Riemerschmid.
    USA.
    Der Zusammenstoß einer mexikanischen Verkehrsmaschine mit einem Sportflugzeug über Los Angeles hat 75 Menschenleben gefordert.
    Sowohl die 58 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder der DC-9 als auch die drei Insassen der Privatmaschine kamen bei dem Abstürzungsleben.
    In zwei Vororten von Los Angeles wurden acht Menschen von Wrackteilen erschlagen.
    15 Personen erlitten Verletzungen.
    Als sich das Unglück ereignete, war die mexikanische Verkehrsmaschine in einer Höhe von 1900 Metern im Landeanflug.
    Die Ursache des Zusammenstoßes ist noch nicht geklärt.
    Zimbabwe
    In der Hauptstadt Harare hat heute unter äußerst strengen Sicherheitsvorkehrungen die achte Gipfelkonferenz der Bewegung der blockfreien Staaten begonnen.
    Im Mittelpunkt der sechstägigen Beratungen stehen, neben der Lage in Südafrika, Fragen der Abrüstung sowie Wirtschafts- und Verschuldungsprobleme der Dritten Welt.
    Anlässlich der Eröffnung der Gipfelkonferenz in Harare haben der sowjetische Parteichef Gorbatschow und der chinesische Ministerpräsident Zhao Jiang Grußbotschaften gesandt.
    Österreich ist bei dem Treffen durch eine Gastdelegation vertreten.
    Großbritannien.
    Im Seebad Brighton beginnt heute der 118.
    Jahreskongress des Gewerkschaftsdachverbandes TUC.
    Die Delegierten wollen dabei vor allem ihre Entschlossenheit demonstrieren, zur Ablösung der konservativen Regierung Thatcher beizutragen.
    Wichtigste Diskussionsthemen werden soziale Fragen, vor allem die Arbeitslosigkeit in Großbritannien sein.
    Japan.
    Der Konflikt um die Pläne zur Privatisierung der japanischen Eisenbahn ist heute eskaliert.
    Eine Gruppe bewaffneter Männer überfiel die Wohnungen von sechs Gewerkschaftern in Tokio, Osaka und Kobe.
    Dabei wurde einer der Gewerkschafter getötet.
    Acht Personen erlitten Verletzungen.
    Die Anschläge wurden von Mitgliedern einer linksextremen Untergrundorganisation verübt und richteten sich gegen eine rivalisierende marxistische Gewerkschaft, die für die Privatisierung der japanischen Staatsbahnen eintritt.
    Portugal
    Auf drei Ferienzentren an der Algarve sind in der vergangenen Nacht Sprengstoffanschläge verübt worden.
    Verletzt wurde niemand.
    Es entstand allerdings beträchtlicher Sachschaden.
    Eine Bombe explodierte in nur 300 Meter Entfernung von der Sommerresidenz des portugiesischen Ministerpräsidenten Marius Soares.
    Der Anschlag richtete sich aber offenbar gegen das Büro eines Touristenzentrums.
    Über die Urheber der Attentate ist nichts bekannt.
    Libyen.
    Revolutionsführer Gaddafi hat anlässlich des 17.
    Jahrestages seiner Machtübernahme gestern Abend die USA und Präsident Reagan scharf angegriffen.
    In einer Rede vor etwa 5.000 Menschen in Tripolis bezeichnete Gaddafi Reagan wörtlich als verrückten Hund.
    Er ergänzte, sollte der amerikanische Präsident weiterhin mit Angriffen auf Libyen drohen, so würde er Gaddafi eine internationale Armee zur Bekämpfung der USA aufstellen.
    An den Feiern zum 17.
    Jahrestag der libyschen Revolution nahm auch der stellvertretende sowjetische Staatspräsident Pyotr Demyshev teil.
    Iran-Irak Der Iran hat im Krieg am Persischen Golf eine neue Großoffensive gegen den Irak gestartet.
    Der Vorstoß findet im Gebiet von Hach Umran 380 Kilometer nördlich von Bagdad statt.
    Angeblich nehmen drei iranische Divisionen an der Militäraktion teil.
    Der Irak hat unterdessen seine Bereitschaft zu einem Nicht-Angriffspakt mit dem Iran bekräftigt.
    Argentinien.
    Der mutmaßliche Nazikriegsverbrecher Walter Kutschmann ist gestern in einem Krankenhaus in Buenos Aires gestorben.
    Kutschmann war im vergangenen November festgenommen und im März ins Krankenhaus eingeliefert worden.
    Gegen ihn lag ein Auslieferungsantrag der Bundesrepublik Deutschland vor.
    Nach Angaben des Leiters des Jüdischen Dokumentationszentrums in Wien, Simon Wiesenthal, war Kutschmann während des Zweiten Weltkrieges als SS-Mann und Mitglied der Gestapo in Polen für den Tod von 1500 Juden verantwortlich.
    Gegen Kriegsende beteiligte sich Kutschmann in Spanien an den Aktivitäten der Organisation Odessa, die Nazis zur Flucht aus Deutschland verhalf.
    Kutschmann wanderte 1947 nach Argentinien aus, wo er sich als Spanier ausgab.
    Österreich.
    Die Austria Presse Agentur, die größte Nachrichtenagentur Österreichs, feiert heute ihr 40-jähriges Bestandsjubiläum.
    Die Gründung der APA wurde 1946 durch einen Beschluss des Alliiertenrates ermöglicht.
    In den vergangenen 40 Jahren hat sich die Austria Presse Agentur von einer reinen Nachrichtenstelle zu einem umfassenden Nachrichtendienst entwickelt.
    Für die nächste Zeit ist geplant, über ein Hochgeschwindigkeitsdatennetz den APA-Teilnehmern zu ermöglichen, direkt miteinander zu kommunizieren.
    Der frühere Armeekommandant General Emil Spanocki feiert heute seinen 70.
    Geburtstag.
    Das Armeekommando würdigte das Lebenswerk Spanockis und bezeichnete ihn als durchaus politischen Österreicher.
    Spanocki gilt als Vater des Milizgedankens und der Rauenverteidigung im österreichischen Bundesheer.
    Er war Panzeroffizier und von 1973 bis 1981 erster Armeekommandant des Heeres.
    Das Innenministerium hat Ermittlungen gegen die Organisation Weißes Kreuz wegen versuchten Betruges eingeleitet.
    Werber dieser Organisation versuchen, Österreicher zum Beitritt zu einer Hubschrauberrettungsgemeinschaft zu bewegen.
    Die von den Werbern angegebenen Rettungshubschrauberstandorte sind jedoch entweder von der Autofahrerorganisation ÖAMTC oder vom Innenministerium belegt.
    Einer der Werber des Weißen Kreuzes versuchte, den Initiator der Christophorus-Notarzt-Hubschrauberaktion ÖAMTC-Presseschiff Kurt Nordberg zu einer Spende zu überreden.
    Nordberg erstattete Anzeige.
    Italien.
    Teile Siziliens sind in der vergangenen Nacht von zwei leichten Erdbeben erschüttert worden.
    Der erste Erdstoß ereignete sich im Ätna-Gebiet und erreichte die Stärke 3,3 nach der nach oben offenen Richterskala.
    Das Epizentrum des zweiten Bebens mit einer Stärke von 3,5 lag nordöstlich von Milazzo.
    Verletzt wurde niemand.
    Auch über Sachschäden ist nichts bekannt.
    Die Wetterlage?
    Im Ostalpenraum herrscht vorübergehend Hochdruckeinfluss.
    Eine über der Nordsee liegende Störungszone zieht in der Folge rasch über Mitteleuropa hinweg.
    Die Aussichten bis morgen früh.
    Aufgelockert bewölkt oder heiter.
    Gegen Abend, vom Westen her, Bewölkungsverdichtung.
    Schwacher bis mäßiger Nordwestwind.
    Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht 5 bis 11 Grad.
    die Aussichten für morgen Dienstag.
    Zunächst wechselnde bis starke Bewölkung, in Nordstaulagen mitunter Strichregen.
    Im Tagesverlauf, vor allem im Süden, wieder längere sonnige Abschnitte.
    Westliche Winde.
    Tageshöchsttemperaturen 16 bis 21 Grad.
    Die Vorschau bis Freitag.
    Zu Wochenmitte erneut aufkommender Störungseinfluss.
    Allgemein wechselnde bis starke Bewölkung und besonders an der Alpen-Nordseite einige Niederschläge.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien wolkig, 17 Grad, Nordwestwind 10 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt, 17 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer.
    St.
    Pölten stark bewölkt, 15 Grad, Südwest 15.
    Linz stark bewölkt, 15 Grad, Nordwestwind 20 Kilometer in der Stunde.
    Salzburg stark bewölkt 15°, Innsbruck heiter 16°, Bregenz heiter 14°, Graz heiter 17° und Klagenfurt heiter 15°.
    Soweit die Nachrichten und das Wetter.
    Wir beginnen die ausführliche Berichterstattung im Mittagsjournal mit einem Wirtschaftsbeitrag.
    Der marode Stahlkonzern Voestalpine AG hat noch eine Reihe von Verlustjahren vor sich.
    Erst 1990 soll wieder die Gewinnzone erreicht werden.
    Dabei muss das größte österreichische Unternehmen kräftig abspecken.
    Rund ein Viertel der 38.000 Voest-Beschäftigten müssen in den nächsten drei Jahren das Unternehmen verlassen.
    Das ist, grob zusammengefasst, der Inhalt des Föst-Sanierungskonzepts, das heute der Verstandlichten Dachgesellschaft, der OER AG und dem Betriebsrat übergeben wurde.
    Die bisher bekannt gewordenen Details fasst Susanna Gassner zusammen.
    Der bei der Vöestalpine eingeleitete Personalabbau von 2400 Mitarbeitern in diesem Sommer ist nur der Anfang.
    Im Verwaltungsbereich der Vöestalpine gibt es dann immer noch mehr Beschäftigte, als das Unternehmen verkraften kann.
    Aber auch aus dem Produktionsbereich müssen in den nächsten drei Jahren einige tausend Mitarbeiter ausscheiden.
    Insgesamt wird die Vöestalpine nach drei Jahren um gut 9000 Beschäftigte weniger als heute haben.
    Am meisten betroffen sind naturgemäß jene Standorte, die die höchsten Verluste schreiben.
    Da sind einmal die Hütte in Donauwitz mit ihren 4000 Beschäftigten und der Erzberg, der Eisenerz an Donauwitz und Linz liefert.
    Soweit bisher bekannt wurde, soll einer der beiden Hochöfen stillgelegt und in einem ersten Schritt 1000 Mitarbeiter abgebaut werden.
    Donauwitz macht derzeit im Jahr rund eine Milliarde Schilling Verlust.
    Damit das Vormaterial für Donauwitz, das Erz vom Erzberg, für die Voestalpine billiger wird, soll der Erzberg ausgegliedert und aus den Mitteln der Bergbauförderung subventioniert werden.
    Dadurch könnte man die schlechte Qualität des Erzes zumindest finanziell abgelten.
    Akut gefährdet ist das Feinwalzwerk in Judenburg.
    Wenn nämlich ein derzeit im Bau befindliches Walzwerk in Kapfenberg fertiggestellt ist, hat das alte Walzwerk in Judenburg mit seinen 400 Beschäftigten keine Aufträge mehr.
    Völlig umgekrempelt werden muss auch die Rohrproduktion der Werksgruppe Kindberg-Krieglach.
    Denn mit den dort erzeugten Ölfeldrohren ist heute kein Geschäft mehr zu machen.
    Erwogen wird, an dem Standort eine zweite Produktion aufzuziehen.
    Soviel zu den Hauptproblembereichen in der Steiermark.
    In Linz sind ebenfalls große Veränderungen geplant.
    Der Anlagenbau, der derzeit unter akutem Auftragsmangel leidet, muss den neuen Verhältnissen angepasst, sprich verkleinert werden.
    Um die Aufträge, die heute noch im Anlagenbau vergeben werden, abzuwickeln, genügt ein kleines Team von Spezialisten.
    Ebenfalls hohe Überkapazitäten hat der Stahl- und Apparatebau in Linz.
    Die Auslastung liegt derzeit nur noch bei einem Drittel.
    Reorganisationsbedürftig ist auch der Maschinenbau.
    In der Hütte in Linz, die weitaus besser dasteht als die Hütte in Donauwitz, sind große Investitionen notwendig.
    Alles in allem mangelt es der Voestalpine in den verschiedensten Bereichen an einer kostengünstigen Fertigung.
    In vielen Werken ist das passende Werkstück nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort, was die Produktion unnötig verteuert.
    Für die endgültige Sanierung des Stahlkonzerns haben sich die Föst-Manager einen Zeitrahmen bis 1990 gesetzt.
    Ab diesem Jahr sollen wieder Gewinne geschrieben werden.
    Das wird aber nicht ohne Subventionen gehen.
    Mehr als 10 Milliarden Schilling wird die Föst noch zur Abdeckung der Verluste brauchen.
    Einen Betrag in ähnlicher Größenordnung wünschen sich die Föst-Manager zur Stärkung des Eigenkapitals.
    Das rund 600 Seiten umfassende Konzept Föst Alpine Neu wurde heute der ÖERG und dem Betriebsrat übergeben, der bereits intern darüber diskutiert.
    Morgen früh finden dann Gespräche zwischen dem Vorstand der Föst und dem Betriebsrat statt.
    Am Nachmittag soll das Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
    Die Belegschaft der Voestalpine AG geht also schweren Zeiten entgegen, Susanna Gassner informierte.
    Die Diskussion ist viele Jahre alt, die Meinungen seit jeher geteilt und doch reizt das Thema nach wie vor zu heftigen Kontroversen.
    Die Abschaffung der Schulnoten nämlich, wobei im Moment von den ersten zwei Klassen der Volksschule die Rede ist.
    Unterrichtsminister Herbert Moritz hat in der gestrigen Fernsehpressestunde angekündigt, in der fünften Novelle zum Schulunterrichtsgesetz soll festgeschrieben werden, in der ersten Volksschulklasse und im ersten Semester der zweiten Klasse die Noten durch eine individuelle, beschreibende und ermutigende Beurteilung zu ersetzen.
    Diese gesetzliche Regelung könnte auch mit einfacher Mehrheit im Parlament beschlossen werden.
    Doch Minister Moritz möchte einen Konsens mit der ÖVP erreichen.
    Allerdings nicht einen Konsens um jeden Preis.
    Die ÖVP signalisiert bisher nur Ablehnung für das Vorhaben.
    Ihr Schulsprecher Gerhard Schäffer wirft Moritz ideologiebeladene Politik vor.
    Auch heute Vormittag kam in einer Pressekonferenz des Unterrichtsministers das Thema verbale Beurteilung statt Schulnoten zur Sprache.
    Doch hören Sie näheres über diese Debatte von Gisela Hopfmüller.
    Schulnoten sind ein Unterdrückungsinstrument.
    Sie fördern die Angst und nicht die Leistung.
    Sie stehen einer Humanisierung des Schulalltags im Wege.
    Argumente wie diese werden immer wieder ins Treffen geführt, wenn es darum geht, der herkömmlichen Beurteilung von Schülerleistungen in Form von Noten zwischen 1 und 5 kritisch gegenüberzutreten.
    Informationsmaterial über das Thema verbale Beurteilung, besonders für die zwei ersten Volksschulklassen, wird schon seit langem gesammelt.
    Denn bereits seit 20 Jahren wird die Methode, im ersten und zweiten Schuljahr ohne Noten auszukommen, als Schulversuch erprobt.
    Zum Beispiel in Wien nimmt derzeit etwa ein Fünftel der Erst- und Zweitklassler an diesem Schulversuch teil.
    Manche haben ihre Liebe zu Beurteilungen wie, dein Arbeitstempo und die Qualität deiner Hausarbeiten sollten gesteigert werden, entdeckt.
    Andere hätten doch lieber den herkömmlichen Einser, Zweier oder Dreier im Zeugnis.
    Die Noten gefallen mir besser.
    Die verbale Beurteilung ist zwar auch schön, aber die Noten, finde ich, drücken besser aus, wie gut man ist.
    Wir hätten die verbale Beurteilung aber auch bis ins dritte Halbjahr kriegen können, hatten uns die Lehrerin gesagt.
    Also wir wollten aber Noten.
    Da haben wir es nicht so ganz verstanden, weil wir haben jetzt nur das Verbale dann gekannt und wir wollten mal eine Abwechslung, aber jetzt hätten wir schon wieder lieber
    Die verbale Beurteilung.
    Ich hab schon die Noten.
    Sehr gern.
    Im Text, da wird es also irgendwie anders.
    Wie soll ich das?
    Irgendwie anders, nicht so brutal.
    Mir ist das eigentlich eh egal, aber ich hätt schon lieber verbal beurteilt.
    Geil ist mir das nicht.
    Weil bei den Noten, das ist schon ganz deprimierend, wenn man dann ein Fünfer hat oder so."
    Bei den Eltern und Lehrern gehen die Meinungen ebenso auseinander.
    Bei den Lehrern herrscht Skepsis unter anderem auch deshalb, weil eine verbale Beurteilung unter Umständen viel mehr Aufwand bedeutet.
    Kritiker der Methode wenden auch ein, über kurz oder lang würden sich doch bei der Leistungsbeurteilung ohne Noten ähnliche Kategorien ergeben wie bei der Notengebung, nicht zuletzt wegen der Routine, wegen der eingefahrenen Formulierungen.
    die dann im Zeugnis Verwendung finden.
    Womit der Druck, den man mit der Notenabschaffung von den Volksschülern nehmen wollte, dann erst recht wieder da wäre.
    Für Unterrichtsminister Moritz hat jedenfalls das langjährige Testen der verbalen Beurteilung in den ersten zwei Volksschulklassen den Beweis erbracht, dass eine gesetzliche Änderung des gegenwärtigen Zustandes erfolgen muss.
    Und so soll in der 5.
    Novelle zum Schulunterrichtsgesetz, die noch im September zur Begutachtung ausgesandt wird, denn auch festgeschrieben werden, dass in der 1.
    Volksschulklasse und im 1.
    Semester der 2.
    Klasse die Noten durch eine individuelle, beschreibende und ermutigende Beurteilung, wie es heißt, ersetzt wird.
    Am Ende der zweiten Klasse soll neben die verbale Beurteilung auch die Benotung treten.
    Das sieht der Unterrichtsminister auch als sein Kompromissangebot in Richtung ÖVP an, die er Ideen der Notenabschaffung seit je ablehnt.
    Moritz betont, auch in der Schule der Zukunft werde es nicht ohne Leistung gehen.
    Die werde aber nicht durch Leistungsdruck und Wettbewerb zwischen den Schülern erreicht, sondern dadurch, dass man die Kinder zu einer Schule mit Freude motivieren kann.
    In einer Pressekonferenz heute Vormittag bedauerte Unterrichtsminister Moritz, dass ihm ideologisches Vorgehen vorgehalten wird und von einer Diskriminierung der Kinder durch die verbale Leistungsbeschreibung kann, so Moritz, auch keine Rede sein.
    Ich nehme nicht an, dass die Herren Franz Josef Strauß und Silvius Maniago die Diffamierung und Diskriminierung dieser kleinen Schulkinder im Auge hatten, als sie in ihren Bereichen die Ersetzung der Notenbeurteilung durch eine beschreibende Leistungsbeurteilung durchgeführt haben und zumindest geduldet haben.
    Des Ministers Benotungspläne sind auch im Zusammenhang mit einer Änderung der Lehrpläne in den Volksschulen zu sehen.
    Diese Änderung soll stufenweise geschehen.
    Pädagogischer Schwerpunkt im kommenden Schuljahr soll überdies die musische Erziehung sein.
    Ich habe mich schon im Vorjahr und Heuer wiederum bei meinem Urlaub in Salzburg mit den Inhalten einiger Salzburger Dissertationen auseinandergesetzt, die sehr deutlich zeigen, dass eine intensive musikalische Ausbildung in der Volksschule auf die Persönlichkeitsentwicklung des jungen Menschen außerordentlich positive Auswirkungen hat.
    Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Kreativität dieser Kinder ganz beträchtlich gefördert wird.
    Einzelne Autoren meinen sogar, dass sie auch der Intelligenz förderlich seien, aber das ist nicht allgemeine Meinung.
    Auf jeden Fall haben diese Kinder, die diese musikalische Ausbildung vor allem am Orf-Institut miterleben, eine ganz wesentlich gesteigerte Gestaltungsfähigkeit
    Und man spricht auch davon, dass diese Kinder emotional ausgeglichener seien als andere Kinder, die diese musikalische Zusatzausbildung nicht haben.
    Aber auch wenn Unterrichtsminister Moritz die verbale Beurteilung also in einem Gesamtpaket eingebunden sieht, die Diskussion darüber wird wohl so schnell nicht aufhören.
    Und damit gehe ich zurück ans Studio.
    Gisela Hopfmüller berichtete über das Pro und Contra von Schulnoten und verbaler Beurteilung.
    Ein Blick auf die Studieuhr.
    Es ist soeben 12.20 Uhr.
    Auslandsberichte im Mittagsjournal.
    Heute Vormittag wurde in Harare, der Hauptstadt von Zimbabwe, dem ehemaligen Rhodesien, die achte Gipfelkonferenz der Bewegung der blockfreien Staaten eröffnet.
    unter den prominenten Besuchern der kubanische Staatschef Fidel Castro, sein nicaraguanischer Kollege Ortega, der libysche Revolutionsführer Gaddafi und Indiens Staatschef Rajiv Gandhi.
    101 Mitgliedstaaten zählt die Bewegung heute, die vor einem Vierteljahrhundert unter der Patronanz Titos, Neros und Nasas in Belgrad gegründet worden war.
    Die Regierung von Zimbabwe hat keine Mühen gescheut, um die 10.000 bis 15.000 Delegierten, Journalisten und Sicherheitsbeamten aufzunehmen.
    Für etwa 700 Millionen Schilling hat man zu diesem Zweck das größte Konferenzzentrum Afrikas gebaut.
    Zimbabwe hat ein besonderes Interesse an einem gelingender Tagung, denn wichtigster Diskussionspunkt ist die Krise im südlichen Afrika und als einer der Grenzstaaten zur Republik Südafrika ist das Land davon ja direkt betroffen.
    Aus Harare berichtet direkt Brigitte Fuchs.
    Die Probleme des südlichen Afrikas, der iranisch-irakische Krieg, die anhaltende Wirtschaftskrise in den meisten Ländern der dritten Welt und der weltweite Rüstungswettlauf sind nur einige der wichtigsten Probleme, die bei der achten Gipfelkonferenz der blockfreien Bewegung in Harare auf der Tagesordnung stehen.
    Harare, die Hauptstadt von Zimbabwe, den ehemaligen Rhodesien, war als Tagungsort gewählt worden, um die Bedeutung der jungen Länder Afrikas zu unterstreichen.
    Zimbabwe hat erst vor sechs Jahren, nach einem langen und blutigen Befreiungskrieg, seine Unabhängigkeit erreicht.
    Großen Raum in den Beratungen der Delegierten, es wird mit der Teilnahme von rund 55 Staats- und Regierungschefs gerechnet, wird die Situation im benachbarten Südafrika einnehmen.
    Dabei soll es vor allem um eine Koordinierung von Zeitpunkt und Ausmaß der Sanktionen gegen Pretoria gehen.
    Sanktionen, die zwar von den meisten Anrainerstaaten immer wieder vehement gefordert werden,
    die aber aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen Zimbabes, Zambias, Mozambiques und Botswanas mit Südafrika nicht oder zumindest nicht sofort durchsetzbar erscheinen.
    Ein großer Teil der Importe und Exporte dieser Länder, in einigen Staaten bis zu 90 Prozent, wird über südafrikanische Häfen abgewickelt.
    Mögliche Ausweichhäfen in anderen afrikanischen Ländern sind aber zur Zeit noch im Bauzustand.
    In anderen Fällen sind die Eisenbahnlinien, die etwa in Mosambike und Angola, ständig von Angriffen durch Rebellen bedroht.
    Neben Südafrika wird auch der Nahe Osten ein Schwerpunkt der Beratungen der Blockfreien sein.
    Denn über die Probleme im arabischen Raum herrscht bei den Delegierten alles andere als Einigkeit.
    Schon bei den Vorbereitungsbesprechungen Ende der vergangenen Woche kam es zu Auseinandersetzungen über umfangreiche, radikal formulierte Ergänzungsanträge Libyens, Syriens und des Iran.
    Libyen fordert eine Diskussion über Möglichkeiten und Wege, die Mitgliedsländer der Blockfreien Bewegung gegen militärische Aktionen der Großmächte, die im Falle des amerikanischen Militärangriffs im vergangenen Frühjahr auf Libyen zu verteidigen.
    Syrien verlangt, dass die Frage des, wie es heißt, Staatsterrorismus und die Drohungen der Vereinigten Staaten gegen einzelne arabischen Länder, gemeint ist dabei wieder Libyen, auf die Tagesordnung gesetzt wird.
    Forderungen, die bei der Mehrheit der blockfreien Delegierten bisher auf wenig Gegenliebe gestoßen sind.
    Konflikte gab es auch zwischen den Delegationen aus dem Iran und dem Irak.
    Die Irakis waren mit einem Vorschlag zur Beendigung des seit sechs Jahren dauernden Krieges am Golf zur Konferenz angereist.
    Ein Vorschlag, der den Rückzug aller Truppen auf international anerkannte Grenzen, internationale Beobachter und einen Nicht-Angriffspakt zwischen Teheran und Bagdad vorsieht.
    Die Hiraner haben auf diesen Vorschlag bisher nicht reagiert.
    Ihre Grundhaltung ist aber, wie schon in den letzten Jahren, alles andere als kompromissbereit.
    Robert Mugabe, der Ministerpräsident von Zimbabwe, hat bereits angekündigt, dass eine seiner ersten Aufgaben als Vorsitzender der Blockfreien Bewegung eine neuerliche Friedensinitiative zur Beendigung des Golfkriegs sein wird.
    Einigermaßen überraschend kam die Forderung des zimbabwischen Außenministers nach einem Abzug aller ausländischen Truppen aus Kambodscha.
    Diese Forderung soll die Ausgewogenheit der Blockfreien gegenüber beiden Supermächten, in diesem Fall gegenüber der Sowjetunion, unterstreiten.
    Die Sowjetunion unterstützt bekanntlich Vietnam, was weiterhin Truppen in Kambodscha stationiert hat.
    Weitere Szenenschwerpunkte der Blockfreien Konferenz sind eine Wiederbelebung des in letzter Zeit eingeschlafenen Nord-Süd-Dialogs, die Unterstützung von Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt und eine weitere Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten untereinander.
    Die Konferenz soll am kommenden Wochenende mit einer politischen Deklaration der 99 Mitgliedsländer zu Ende gehen.
    Brigitte Fuchs informierte aus Harare.
    Im südenglischen Seebad Brighton beginnt heute der jährliche Kongress des britischen Gewerkschaftsdachverbandes TUC.
    Der TUC musste in den Jahren der Regierung Thatcher eine Reihe bedeutender Rückschläge hinnehmen, der Handlungsspielraum der Gewerkschaften wurde gesetzlich eingeschränkt und es gab schwere Niederlagen, wie etwa beim Bergarbeiterstreik vor zwei Jahren.
    Hatte der Gewerkschaftsbund 1979 noch über 12 Millionen Mitglieder, so sind es heute nur mehr 9,6 Millionen.
    Der gewerkschaftliche Organisationsgrad ist von 50 auf 41 Prozent gesunken und nahezu parallel dazu die Arbeitslosigkeit von 1,8 auf heute über 3 Millionen gestiegen.
    Eine schwierige Situation also, der sich die britische Gewerkschaftsbewegung gegenüber sieht.
    Nach den Worten von TOC-Chef Mormon Willis möchte man vor allem Einigkeit demonstrieren und damit helfen, zur Ablösung von Premierministerin Margaret Thatcher bei den nächsten Unterhauswahlen beizutragen.
    Ein weiteres Thema des Kongresses, die Forderung der Berg- und Transportarbeiter nach einem Ausstieg Großbritanniens aus der Atomenergie.
    Aus London berichtet darüber Hans-Heinz Schlenker.
    Britanniens Gewerkschaften wollen in dieser Woche die Fundamente für einen Labour-Wahlsieg legen.
    Denn auch ihnen ist klar, dass sie möglicherweise jetzt zum letzten Mal vor den nächsten Unterhauswahlen zu ihrer Jahreskonferenz zusammenkommen.
    Das hat unter der Mehrheit der Gewerkschaftsführer zu einem neuen Realismus und der Entschlossenheit geführt, in diesem Jahr nicht wie vor zwölf Monaten durch Kontroversen den politischen Gegnern knallige Schlagzeilen zu liefern.
    Vor allem aber soll den Linksextremen vom Schlage des Bergarbeiterführers Arthurs Cargill nicht wieder die Gelegenheit gegeben werden, das große Wort zu führen oder Resolutionen durchzuboxen, die von der Labour-Führung nicht gewollt und abgelehnt werden.
    Freilich bedeutet diese Entschlossenheit nicht, dass deshalb alles auf dem Gewerkschaftskongress nach Plan verlaufen wird und die harten Linken kuschen werden.
    Ganz im Gegenteil.
    Noch bevor der diesjährige TUC-Jahreskongress heute Morgen offiziell eröffnet wurde, gelang es ihnen bereits, beispielsweise die Atomstrategie von Labour-Führer Neil Kimmock und der TUC-Spitze zu torpedieren.
    Nachdem sich die mächtige Transportarbeitergewerkschaft nun hinter die von Arthur Scargill angeführten Werkarbeiter stellte und ebenfalls die völlige Abschaffung sämtlicher britischer Atomkraftwerke verlangt, droht Labour-Führer Neil Kinnock, dass er von dem TUC-Kongress ein wahlschädigendes Kuckucksei ins Nest gelegt bekommt.
    Kinok wollte das durch den Kompromiss vermeiden, dass der Bau neuer Atomkraftwerke vorläufig gestoppt und von einer Überprüfung der Energiepolitik nach Tschernobyl abhängig gemacht wird.
    Doch nicht genug damit.
    So wie es aussieht, wird die TUC-Spitze auch Mühe haben, ihren mit der Labour-Führung vereinbarten neuen Sozialkontrakt ohne wesentliche Abstriche durchzubringen.
    Denn selbst gemäßigte Gewerkschaften, wie beispielsweise die Elektriker, sind mit einem darin verlangten Minimallohn nicht einverstanden, obwohl sie andererseits
    längst mit britischen und japanischen Arbeitgebern Nichtstreikabkommen abschlossen und nachdrücklich für Urabstimmungen vor Arbeitskämpfen eintreten.
    Damit gehören die Elektriker zu den fortschrittlichsten britischen Gewerkschaften überhaupt.
    Um diese Urabstimmungen wird auf dem TUC-Jahreskongress wieder schwer gestritten werden.
    Denn wiederum, die harten Linken lehnen Urabstimmungen bei der von der Labour-Party bereits versprochenen Reform nach der völligen Abschaffung der konservativen Gewerkschaftsgesetze ab.
    Labour-Führer Neil Kinnock und die TUC-Spitze dagegen treten für Urabstimmungen ein, weil sie inzwischen begriffen haben, dass auch die einfachen Gewerkschaftsmitglieder, um ganz von den Wählern zu schweigen, Urabstimmungen vor Streiks wollen.
    Um die Wähler aber geht's vor allem auf dem TUC-Jahreskongress.
    Denn nur über sie können die Gewerkschaften hoffen, wieder unter einer Labour-Regierung in den Korridoren der Macht zu wandeln.
    Wie schwer das aber sein wird, zeigte erst in der vergangenen Woche die jüngste Meinungsumfrage.
    Danach liegen augenblicklich die Konservativen, Margaret Thatchers, wieder Kopf an Kopf mit der Labour-Party im Rennen um die Bevölkerungskunst, nachdem die Labour-Opposition in den letzten Monaten stets weit vor den Konservativen führte.
    Hans-Heiden Schlenker informierte.
    Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt gleich 12.30 Uhr, halb eins, Zeit auf den Themenzettel zu blicken.
    Folgende Beiträge wollen wir bis 13 Uhr noch bringen.
    Finnland, Änderung der Energieversorgungspläne nach Tschernobyl.
    Osteuropasituation in den vom jüngsten Erdbeben betroffenen Regionen.
    Zwei Kulturbeiträge, Sowjetunion, ehemals geächtete Kunstströmungen und Literaten werden rehabilitiert.
    Österreich, Vorschau auf die Ära Paimann am Wiener Burgtheater.
    Und weil wir schon bei Programmhinweisen sind, möchten wir auf unser Abendsjournal verweisen, genauer auf unser
    Trotz Aufhebung des Kriegsrechts, das seinerzeit aber tausende Polen hinter Gitter brachte, und trotz der Großamnestie des Jahres 83, die General Jaroselskis Normalisierungsera einleiten sollte, gehören politische Gefangene nach wie vor zur polnischen Wirklichkeit.
    Am 22.
    Juli trat ein neues Amnestie-Gesetz in Kraft.
    Aber seine praktische Anwendung seit fünf Wochen gibt wenig Anlass zu großen Hoffnungen.
    Der Star-Anwalt der polnischen Oppositionellen Jan Olszewski über das Gesetz.
    Seine vieldeutige Ausformulierung lässt den Organen, die das Gesetz ausführen sollen, nämlich vollkommen freie Hand in der Auslegung seiner Bestimmungen.
    Regierung und Partei verfolgen mit ihrer selektiven Amnestierungspolitik offensichtlich andere Absichten.
    Mehr darüber erfahren Sie heute Abend um 18.30 Uhr in Österreich 1 im
    Und wir setzen unsere Berichterstattung aus dem Ausland fort.
    Finnland ist einer der letzten Partner Österreichs in der EFTA, der Europäischen Freihandelszone, und es ist einer unserer größten Konkurrenten auf dem internationalen Markt für Papier und Holz.
    Auf dem riesigen Territorium des 340.000 Quadratkilometer umfassenden Landes leben nur 4,8 Millionen Menschen.
    Zum Vergleich, in Österreich leben auf einer Fläche von 82.000 Quadratkilometern 7,5 Millionen Einwohner.
    Wenn man alle kleinen Teiche dazurechnet, gibt es in Finnland mehr als 180.000 See.
    Der größte unter ihnen, der Saimasee, ist allein so groß wie halb Österreich.
    Dennoch gibt es nur wenig Wasserkraft in Finnland, denn das Land ist eine riesige, leichtwellige Ebene, auf der die Flüsse nur geringe Höhenunterschiede zu überwinden haben, ehe sie zum größten Teil in den finnischen Meerbußen münden.
    Daher war Finnland auch eines der ersten Länder Europas, das die Kernkraft als Energielieferant angewendet hat.
    Und genau diese Kernkraft ist jetzt nach Tschernobyl auch in Finnland zum Gegenstand heftiger Debatten geworden.
    Hans Adler, gerade aus Finnland zurückgekehrt, berichtet.
    Das Land der Finnen, wie sie selbst ihren Staat nennen, betreibt derzeit vier Kernkraftwerke.
    Bis zum heutigen Frühjahr war ein fünftes zur Kapazitätserweiterung fix geplant.
    Inzwischen ist dieses fünfte Kernkraftwerk zumindest zurückgestellt.
    Je nachdem, mit wem man spricht.
    Es gibt auch in Finnland Leute und nicht wenige, die überzeugt sind, dass es ein fünftes Kernkraftwerk in ihrem Land nicht geben wird.
    Aber Finnland verfügt über keine Energiereserven wie Kohle oder Öl.
    Kohlekraftwerke, eines davon steht in Helsinki, beziehen ihren Energierohstoff aus Polen.
    Und die Ölkraftwerke werden fast ausschließlich mit sowjetischem Erdöl betrieben.
    Es kostet die Finnen viel Zeit und Energie, Importe durch Exporte wieder auszugleichen.
    Und noch mehr Geld geht dabei in Form von Devisen verloren.
    Öleinfuhren sind Teil des ständigen finnisch-sowjetischen Handelsvertrages, der in regelmäßigen Abständen angepasst wird und einen Rahmenvertrag darstellt, der für beide Seiten, Russen wie Finnen, bindend ist.
    Ganz anders als in Westeuropa, auch in Österreich, wo bilaterale Handelsabmachungen mit den Ostblockländern nur bessere Absichtserklärungen darstellen.
    Wenn Finnland zum Beispiel, wie es jetzt geschehen ist, als Folge des Ölpreisverfalles nicht genug Devisen in Form von Ölimporten an die Sowjetunion vergibt, dann muss es eben etwas anderes importieren, zum Beispiel sowjetische Traktoren.
    Unter diesen Umständen hat Finnland natürlich besonderes Interesse an möglichst viel Selbstständigkeit im Energiebereich und man ist nach dem Scheitern der Atomenergieausbaupläne auf die Suche nach Alternativen gegangen.
    Holz ist diese Alternative nach den bisherigen Erfahrungen der Finnern jedenfalls nicht.
    Selbst die finnische Hauptstadt Helsinki, die als Kommune über umfangreiche Tausende Hektar große Landwirtschaftsbetriebe verfügt, verheizt Holz nur zur Energieversorgung der eigenen Agrarunternehmen, aber nicht etwa, um damit Fernwärme für Bewohner zu liefern.
    Die Verwendung von Holz als Energieträger beschränkt sich also auf die Abfallverwertung in Kleinanlagen.
    Dafür ist Finnland der zweitgrößte Papierexporteur der Welt, knapp hinter Kanada.
    Dort bleibt der größte Teil des finnischen Holzes.
    Der einzige wirklich in großem Maß vorhandene Energierohstoff in Finnland ist Torf.
    In Mittel- und Nordfinland gibt es 97.000 Quadratkilometer große Sümpfe.
    Um 10.000 Quadratkilometer mehr, als ganz Österreich groß ist.
    Die finnischen Energieexperten haben ausgerechnet, dass sich nur der Abbau jener Sümpfe lohnt, in denen die Torfschicht mindestens 30 Zentimeter dick ist.
    Das sind maximal etwa 50.000 Quadratkilometer.
    Also etwas mehr als die Hälfte der gesamten riesigen Moorfläche.
    Der Protest der Umweltschützer hakt bei der nächsten Voraussetzung ein.
    Für die Torfgewinnung müssen die Sümpfe trockengelegt werden können.
    Die Zweifler, und es sind viele, befürchten eine massive Klimaveränderung in Land, das ohnehin zu den klimatisch härtesten Staaten Europas zählt.
    Man fürchtet um Pflanzen und Tiere in den riesigen Moorgebieten und man fürchtet um den gesamten Wasserhaushalt des Landes, von dem schließlich das grüne Gold, der Wald und damit Finnlands größter Devisenbringer abhängig ist.
    Dennoch, der Plan, ein oder zwei Torfkraftwerke anstelle des fünften Kernkraftwerkes zu errichten, wird ernsthaft verfolgt.
    Die staatliche Brennstoffzentrale hat 75.000 Hektar Sumpf bereits als zur Torfgewinnung geeignet für sich reserviert.
    Weitere 5.000 Hektar gehören privaten Produzenten, die sich ebenfalls mit Energieplänen tragen.
    Derzeit werden jährlich 11 Millionen Kubikmeter Torf in Finnland gewonnen und davon 90 Prozent im eigenen Land verheizt.
    Nur 10% werden als Düngetorf verkauft.
    Die Grünen in Finnland, die zwar keine Partei, aber mit zwei Abgeordneten im Parlament vertreten sind, warnen vor den Folgen des Verbrennens von Hunderttausenden Tonnen Torf jährlich.
    Waldsterben gibt es in Finnland derzeit praktisch nicht.
    Was beobachtet wird, beschränkt sich meinen finnischen Waldforscher auf Einflüsse aus den westeuropäischen und sowjetischen Industrieballungen.
    Das könnte sich ändern, sagen die Gegner der Dorfprojekte.
    Und dann wäre das grüne Gold, der Wald, der Finnland zum zweitgrößten Papierexporteur der Welt macht, genauso in Gefahr wie in den übervölkerten Ländern Mittel- und Westeuropas.
    Seit einigen Tagen bebt die Erde in Europa, so in der italienischen Provinz Venetien, in Sizilien, in Osteuropa.
    Dort bebte gestern kurz nach Mitternacht die Erde.
    Weite Teile Rumäniens, Jugoslawiens, Bulgariens und der Sowjetrepublik Moldawien wurden von den Bebenstößen erschüttert, die die Stärke 6,5 auf der nach oben offenen Richterskala hatten.
    Menschen stürzten in Panik aus ihren Häusern, vor allem in jenen Regionen, die im Jahr 1977 von einem verheerenden Beben heimgesucht worden waren.
    Besonders betroffen war die rumänische Hauptstadt Bukarest, wo Schäden an Gebäuden, darunter auch an der österreichischen Botschaft, auftraten.
    Nun liegt eine erste Bestandsaufnahme der Schäden vor.
    Gustav Kalupa fasst zusammen.
    In Rumänien und am Balkan hat sich das Leben im Laufe der letzten 24 Stunden langsam wieder normalisiert.
    Ein Dutzend leichtere Nachbeben, die dem schweren Erdstoß von 6,5 Grad der Mekaliskala von Samstag kurz vor Mitternacht noch folgten, beunruhigten zwar die Bevölkerung, konnten sie aber von der Rückkehr in ihre Wohnungen nicht abhalten.
    Vor allem die Bewohner der rumänischen Hauptstadt Bukarest hatten sie in der Nacht nur mit dem Notdürftigsten fluchtartig verlassen und sich in Sicherheit gebracht.
    Große Schutthaufen auf den Trottoas in den Straßen von Bukarest, abgefallener Verputz von den Häusern,
    Breite Risse in Hauswänden, zersplitterte Fensterscheiben sind überall sichtbare Spuren des Erdbebens.
    In den Wohnungen der Bucharester sieht es schlimm aus.
    Eingestürzte Trennwände, beschädigtes Mobiliens, zu schlagendes Geschäft.
    An den finanziellen Belastungen werden die Haushalte noch lange zu tragen haben.
    Aber auch in den Industriewerken scheinen Schäden entstanden zu sein.
    Trotzdem scheint Bucharest diesmal besser weggekommen zu sein als 1977, da ein Erdbeben das Zentrum der Stadt zerstörte
    und 1.500 Todesopfer gefordert hatte.
    Fachleute allerdings befürchten, dass durch das jüngste Erdbeben tausende seit 1977 sanierte Wohnhäuser neuerlich in Mitleidenschaft gezogen und in ihrer Substanz nun endgültig zerstört wurden.
    Aber selbst neue Wohnhäuser, die unter Beachtung erdbebensicherer Bauweise seither erbaut worden waren, verzeichnen leichtere Schäden.
    Auch die Prachtbauten des Regimes im neuen Regierungsviertel und am sogenannten Boulevard des Sieges des Sozialismus
    für welche ganze Stadtviertel niedergerissen worden waren, sind nicht ohne Schäden weggekommen.
    Es ist nicht auszuschließen, dass Staat und Parteichef Ceausescu jetzt weitere Viertel abräumen lässt, um seine Stadtbaupläne zu erweitern.
    Offizielle Stellen in Rumänien schweigen sich über das Ausmaß der Schäden noch immer aus.
    Unterdessen erheben allerdings überall Kommissionen die Schäden.
    Laut Mitteilung des Seismologischen Instituts in Bukarest werden die durch das Erdbeben freigewordenen Kräfte
    20 mal geringer gewesen als 1977 und die Wellen des Bebens wären überdies horizontal verlaufen.
    Dass das Erdbeben seinen Ausgang in einer Tiefe von 140 Kilometern unter der Erdoberfläche in den Karpaten genommen hat, dürfte seine zerstörte Windkraft vermindert haben.
    Das Gebiet im Epizentrum des Erdbebens zwischen der Erdölstadt Proest und Francia, etwa 130 bis 190 Kilometer nordwestlich von Bukarest, abseits internationaler Verkehrswege,
    ist von der Umwelt weiterhin abgeschütten.
    Die Bauern gehen in diesem Gebiet ihren Feldarbeiten nach, meldete Radio Bucharest in lakonischer Kürze.
    Verspätete Urlauber, die mit ihrem Auto in Rumänien in Richtung Westen unterwegs waren, klagen dagegen, dass die Benzinversorgung am Sonntag weiterhin zusammengebrochen war und sie stundenlang vor leeren Tankstellen festgehalten wurden.
    Entgegen den kargen Informationen offizieller rumänischer Stellen
    berichtete die sowjetische Nachrichtenagentur das ausführlich über schwere Schäden und Opfer in der in Rumänien angrenzenden sowjetischen Republik Moldau und in der Republikhauptstadt Kishinev.
    Die sowjetischen Medien scheinen ihre Lektion seit dem Atomunglück von Tschernobyl gelernt zu haben und Katastrophen nicht mehr als Staatsgeheimnis.
    Zu einem folgenschweren Flugzeugabsturz ist es, wie zu Beginn unserer Sendung in den Nachrichten gemeldet, in den USA genauer über dem Standgebiet von Los Angeles gekommen.
    Die traurige Bilanz des Unglücks?
    77 Tote.
    Ein Verkehrsflugzeug der mexikanischen Luftfahrtlinie war im Landeanflug von einem Sportflugzeug gerammt worden.
    Die brennenden Trümmer der beiden Maschinen stürzten auf einen Vorort von Los Angeles.
    Dass nicht mehr Opfer zu beklagen sind, ist darauf zurückzuführen, dass viele Amerikaner wegen des heutigen Feiertages und so verlängerten Wochenendes einen Kurzurlaub machen.
    Über die Ursachen der Flugzeugkollision wird aber noch immer gerätselt, berichtet Armin Amler.
    Nach den bisherigen Informationen scheinen die Beamten der NTSB, der US-Transportsicherheitsbehörde, noch weit davon entfernt zu sein, das Unglück in allen Einzelheiten zu ergründen.
    Vor allem scheint noch unklar zu sein in diesem Augenblick, wie die Verkehrsmaschine des Fluges Nr.
    498 der Aeromexico und die Piper Cherokee Privatmaschine sich einander so nahe kommen konnten.
    Die DC-9 aus Guadalajara war gerade von ihrem Kurs in einer Flughöhe von 2.134 auf 1.890 Meter heruntergegangen und der Kontrollturm des internationalen Flughafens von Los Angeles hatte drei Minuten lang die Leitung für den Landeanflug übernommen.
    Da geschah der Zusammenstoß.
    mit der Privatmaschine vom Typ Piper Cherokee, mit drei Personen an Bord übrigens, die nach Auskunft der US-Flugbehörde FAA, ich zitiere, jedes Recht hatte, dort zu sein.
    Sehr rätselhaft.
    Und nun stürzte die DC-9 der Aeromexico so Augenzeugen wie ein Stein, zunächst mit dem Seitenruder nach unten gerichtet zu Boden,
    Und ein gewaltiger Feuersturm raste Minuten später durch das Wohngebiet des südkalifornischen Ortes Cerritos.
    Viele Bewohner hatten den Zusammenstoß in der Luft mit angesehen und verfolgten mit angehaltenem Atem den Absturz.
    I looked over and I saw the big black smoke coming up and I thought it was my parents out.
    And as I was pulling in my driveway going home this morning, shortly before noon, my daughter yelled at me, Dad, there's an airplane going down.
    We heard a buzz.
    Der schwarze Rauch am Himmel, die Warnung der Tochter des Augenzeugen und schließlich dann der Absturz Augenzeugenberichte gab es genug.
    Betroffen unter anderem eine siebenköpfige Familie und ein Mann, der mit dem Gartenschlauch sein brennendes Haus retten wollte und selbst in den Flammen umkam.
    Nun alle 67 Menschen an Bord der beiden Maschinen sowie mindestens fünf Personen am Boden nach bisherigen Informationen haben die Katastrophe nicht überlebt.
    Und dank des beispiellosen Durcheinanders der mexikanischen Buchführung war es möglich, dass viele Stunden danach über die Identität der Opfer an Bord der DC-9 noch immer keine hundertprozentige Klarheit besteht.
    Jetzt gibt es sie.
    Wir haben die Passagierliste, wenn auch immer noch mit Vorsicht daran zu denken ist.
    Aber es scheinen tatsächlich keine europäischen Touristen an Bord zu sein.
    Jedenfalls keine mit Deutsch sprachigen Namen.
    Die größte Frage in diesen Stunden in den US-Medien immer wieder gestellt, wie konnte bei klarem, bei sonnigem Wetter und hervorragender kilometerweiter Sicht so etwas geschehen?
    Und waren die Fluglotsen in Los Angeles überlastet?
    Ein Sprecher der Aeromexico bestätigte bisher nur die allgemeine Ratlosigkeit.
    Eine wichtige Nachricht, es gab keine Hinweise darauf, dass irgendwas nicht stimmte mit der Maschine.
    Auch aus dem Funkverkehr ging nichts hervor und um 11.55 Uhr Ortszeit sagte der Turmann, habe die Maschine vom Radarschirm verloren.
    Die Suchmannschaften haben am Abend hier in Los Angeles die sogenannte Black Box, den Flugschreiber, gefunden mit Tonbandaufzeichnungen der Gespräche in der Pilotenkante vor dem Unglück.
    Vom Abhören dieses Bandes erhofft man sich bald weitere Aufschlüsse.
    Armin Amler informiert über den folgenschweren Flugzeugabsturz in Los Angeles.
    Es ist dreiviertel eins, Zeit für Kulturbeiträge Mittagsjournal.
    In der Sowjetunion beginnt der neue Stil der Machtausübung von KPDSU-Parteichef Michael Gorbatschow auf einen Bereich des gesellschaftlichen Lebens überzugreifen, der bisher von staatlichem Einfluss geprägt war.
    Die Rede ist vom kulturellen Leben in der UdSSR.
    In Moskau wird seit Monaten gemunkelt, dass es Raisa Gorbatschowa ist, die ihren Mann dazu bewegte, Kunstrichtungen, die bisher aus dem offiziellen Kulturleben verbannt waren, wieder ansehen und den ihnen gebührenden Platz in der jüngeren sowjetischen Kulturgeschichte zuzuweisen.
    Der lange geschmähte Wladimir Nabokov wird wieder publiziert, Werke von Künstlern, die unter Stalin verfolgt wurden, können wieder in Ausstellungen bewundert werden.
    Mit der kulturpolitischen Wende in Moskau wird an die undogmatische Intelligenz der Sowjetunion appelliert, die Michael Gorbatschow braucht.
    Will er ein Land mit menschlicherem Antlitz schaffen, berichtet Franz Kössler aus Moskau.
    Oft findet man die Neuerungen dort, wo man sie am wenigsten erwartet.
    So stand die letzte literarische Sensation in einer kleinen Zeitschrift für Schachfreunde, denn der russische Schriftsteller, der seit seiner Immigration im Heimatland totgeschwiegen wurde, war selbst Schachspieler.
    Das Heft veröffentlichte einen kurzen Auszug aus Wladimir Nabokovs Erinnerungen.
    Bekannt geworden ist Nabokov vor allem durch seinen in Englisch verfassten Roman Lolita, im Westen auch verfilmt.
    Der Kommentar, der diese erste Veröffentlichung in der Sowjetunion begründet, würdigt Nabokov als einen der Großen der russischen Emigrantenliteratur und fügt dann hinzu ein gewisses Ausmaß an Ironie und Skeptizismus in seinem Verhältnis zum neuen Russland,
    braucht niemanden zu erschrecken.
    Wir kritisieren uns selbst gründlich und unentwegt.
    Nabokov hatte die Sowjetunion bald nach der Revolution 1919 verlassen.
    Die Migration führte ihn zunächst nach England, dann nach Berlin, wo er 1937 wiederum flüchten musste nach Paris und 1940 immer noch auf der Flucht in die Vereinigten Staaten.
    1977 starb er in der Schweiz.
    In seinem dem breiten Publikum kaum bekannten russischen Novellen, wie zum Beispiel Einladung zur Enthauptung, beschreibt er die Leiden der Menschen in einer fiktiven, totalitären Welt.
    Die Würdigung des emigrierten Schriftstellers ist nur die letzte einer Reihe von kulturellen Öffnungen, die sich in den letzten Monaten ereignet haben und ein Anzeichen dafür sind, dass die neue Linie der Partei auf einem breiteren, intellektuellen Konsensus zielt.
    Nicht zuletzt, um die großen konservativen Widerstände zu überwinden, die sich Gorbatschows Neuerungsplänen entgegenstellen.
    So heißt es in Moskau, einigen prominenten Emigranten sei die Wiederverleihung der sowjetischen Staatsbürgerschaft angeboten worden.
    So dem ehemaligen Direktor des Moskauer Taganka-Theaters, Ljubimov, dem Regisseur Tarkovsky, dem Bildhauer Nees Vesni, der unter anderem das Grab Maikusov geschaffen hat, und schließlich dem Musiker Rostropovic.
    Die aufsehenderregendste Wende war jedoch die Veröffentlichung einiger Gedichte an Dreyko Milyov.
    Er war 1921 von der Cheka, der Geheimpolizei des jungen Sowjetstaats, erschossen worden.
    Zu seinem 100.
    Geburtstag veröffentlichte eine der größten sowjetischen Wochenzeitschriften, Aganyok, Gedichte des ehemaligen Kontrarevolutionärs.
    Seine Anerkennung als einer der Großen der russischen Literatur hat eine beachtliche literaturpolitische Tragweite.
    Sie eröffnete die Versöhnung mit einer literarischen Strömung, die sich dem Gebot der Kunst als Instrument der gesellschaftlichen Veränderung bewusst entzog und dadurch den Zorn Stalins auf sich gezogen hatte.
    Gumilyov zählte mit seiner Frau Anna Akhmatova und mit Ossip Mandelstam
    zu dem Begründer der Akmeisten.
    Gumilyov wurde erschossen, Mandelstamm starb nach mehreren Verhaftungen in einem Straflager, Anna Akhmatova durfte bis zu Khrushchevs Zeiten nicht publizieren.
    Jetzt sollen sie schrittweise wieder in das kulturelle Erbe aufgenommen werden.
    Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich für die Futuristen ab.
    Vor kurzem wurde in Moskauer Künstlerhaus eine Ausstellung Wladimir Tatlins gezeigt, einem der bedeutendsten futuristischen Künstler, die am Ende der 20er Jahre das russische Design und die Moskauer Architektur geprägt haben, bevor sie Stalins sozialistischem Realismus weichen mussten.
    Unter den vielen Gerüchten, die es in Moskau zur Erklärung dieser kulturpolitischen Wende gibt, besagt eines, dass die Frau des Parteichefs Reysa Gorbatschowa eine besondere Vorliebe für diese Strömungen habe und auf ihre Rehabilitierung dränge.
    Wahrscheinlicher ist freilich, dass das neue Klima dem Versuch entspringt, ein unbefangeneres Verhältnis zur eigenen Geschichte zu entwickeln.
    und die undogmatischen intellektuellen Kräfte zu mobilisieren, die ein beachtliches ungenutztes Potenzial darstellen, ohne dass man eine echte Aufbruchsstimmung im Land nur schwer erzeugen kann.
    Und die wiederum braucht Gorbatschow, wenn er seine große Modernisierung gegen alle Widerstände verwirklichen will.
    Franz Kössler berichtet aus der sowjetischen Hauptstadt und von Moskau zurück nach Wien.
    Burg und Oper öffnen traditionsgemäß am 1.
    September, also heute, ihre Pforten.
    In beiden Häusern beginnen neue Direktoren ihre Tätigkeit.
    In der Staatsoper ist seit heute Klaus-Helmut Drese, zusammen mit seinem Musikchef Claudio Abbado, der neue Direktor im Burgtheater Klaus Paimann.
    In der Staatsoper singt heute Placido Domingo, am Wochenende als Otellin in Zeffirellis Verfilmung gefeiert, den André Chenier.
    Im Burgtheater spielt man ein Stück von Thomas Bernhard, der Theatermacher.
    Volkmar Paschalk und Brigitte Hofer haben den folgenden Beitrag über den Neubeginn an den österreichischen Bundestheatern gestaltet.
    Mit einer von Lothar Gnessel betreuten Zeitung, Wiener Staatsoper Aktuell, mit einem eigenen Faltprospekt für Bürger- und Akademietheater, sorgen die neuen Direktionen für einen publizistischen Auftakt.
    Die Staatsoper prunkt im September mit Stars.
    Heute wird Placido Domingo den Andreeschen Jesingen, der September bietet Star-Auftritte von Anna Tomova-Sintow, Alfredo Krause, Dieter Gruberowa und Tatjana Trojanus.
    Die erste echte Premiere wird es erst am 19.
    Oktober mit Verdis Maskenball geben.
    Direktor Drese, heute Vormittag vor dem Staatsopernpersonal, er wolle drei Fremdworte von der Staatsoper fernhalten, nämlich Intrige, Routine und Prestige.
    Und er wolle sie ersetzen durch Qualität, Objektivität und Toleranz.
    Gibt man es in der Oper also kulinarisch, beginnt Klaus Peimann im Burgtheater programmatisch mit einem österreichischen Dramatiker von Rang mit Thomas Bernhardt und mit dessen krassen Tiraden und Beschimpfungen seiner harten Kritik an den Zuständen in diesem Land und in dieser Welt.
    Paimann, der Thomas Bernhardt auch als polemische Entgegnung auf eine ungeschickte Äußerung des Unterrichtsministers aufs Programm gesetzt hat, will fürs Burgtheater ein neues Publikum, junge Menschen, denen verbilligte Karten geboten werden.
    Er will aufräumen mit verschenkten Vorstellungen, er will abgehen davon, dass Premieren nur gesellschaftliche Ereignisse für Aderbeiß werden.
    Die seit Jahren garantierten Premierenkarten für hochgestellte Persönlichkeiten und für Freunde des Burgtheaters wurden abgeschafft.
    Klaus Ballmann dazu am Wochenende in einem Fernsehinterview.
    Ich habe gerne vielleicht 700 begeisterte Leute als 1200 Schlafende in einer Premiere.
    Es wäre geradezu verhext, wenn wir, das heißt die Schauspieler einerseits und die Zuschauer andererseits, diese Chance nicht begreifen könnten, dass man endlich wieder sagt, es sind nicht nur die Politiker, es sind nicht nur die Adderby's, sondern es sind wirklich die Künstler und die Theaterleute, die auch in einer Gesellschaft mitführen dürfen, die mit in einer Gesellschaft eine Utopie zeigen,
    irgendwie eine Gesellschaft sein könnte.
    Ich glaube eben fest daran, dass wir eine ganz große, auch politische und ästhetische und erzieherische und amüsierende und verzaubernde Position in diese Stadt bringen müssen.
    Schien es noch am Freitag, die Burgtheateröffnungsvorstellung würde vor leerem Haus in Szene gehen, meldete heute Vormittag die Bundestheaterkasse bei unserem Anruf.
    In welcher Preiskategorie gibt es für heute Abend?
    Ausverkauft.
    Total ausverkauft.
    Seit wann ist es denn ausverkauft?
    Seit gestern.
    Bis gestern Mittag war es ausverkauft.
    Sagen Sie, bekommen Studenten oder haben Studenten einmäßig die Karten bekommen?
    Es haben Studenten Karten bekommen, ja.
    Klaus Beimann über sein Verhältnis zum Burgtheater, über die Herausforderung, die die Übernahme der Burgtheaterdirektion für ihn bedeute und über seine Zielsetzung.
    Es ist eine Bewährungsprobe für beide Seiten.
    Verstehen Sie, ich möchte dort wirklich ein
    suchendes und ein mutiges und ein fantasievolles und und und Theater machen.
    Ich weiß nicht, ich habe das Gefühl, ich bin in meinen besten Jahren, also unberufen, toi toi toi, aber ich habe auch wie das Gefühl, dass ich jetzt eigentlich die Erfahrung und die Kraft habe, hoffentlich auch die fantasiemäßige Inspiration dieses Haus, das mir in seiner künstlerischen Realität nicht so unbedingt gefällt.
    Dass ich ja so irgendwie
    passt es ganz gut zusammen im Augenblick, das Burgtheater und wir.
    Das heißt, wir, die neue Direktion und eine Reihe wichtiger, neuer und bedeutender Schauspieler, die wir mit nach Wien bringen.
    Und wenn das produktiv wird, auch im Zusammenstoß, und aufregend und lustig, sagen wir immer dazu, ja, lustig, dann würde ich sehr gerne lange in Wien arbeiten.
    Das sage ich Ihnen gerne, auch wenn mir der Satz im Halse stecken bleiben sollte eines Tages.
    Thomas Bernhard wird nicht nur im Burgtheater gespielt werden, sondern auch im Akademietheater, wo am Donnerstag sein neues Stück »Rita d'Enefos«, übrigens ist die Premiere bereits ausverkauft, von den Salzburger Festspielen übernommen werden wird.
    Im »Theatermacher« sagt der berühmte Staatsschauspieler und Wandertheaterdirektor Bruce Kohn, den Traugott Bure spielt, über das Theater und die Schauspieler,
    Wenn wir eine Komödie schreiben, und sei es die sogenannte Weltkomödie, dann müssen wir uns ganz und gar darauf einstellen, dass sie von Dilettanten dargestellt werden, von Antitalenten.
    Der Dramatiker tut gut daran, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass nur Antitalente seine Stücke auf die Bühne bringen.
    Und seien es noch so große, noch so berühmte Schauspieler, es sind Antitalente.
    Und je großartiger sie scheinen,
    Und je berühmter sie sind, desto widerwärtiger ist ihr Antitalent.
    Ein talentierter Schauspieler ist so selten wie ein abschloffen Gesicht.
    Burg und Oper gehen also mit einer neuen Mannschaft in eine neue Saison.
    Brigitte Hofer und Volkmar Parschalk gestalteten diesen Kulturbeitrag.
    Nun zu unserem letzten Programmpunkt, zu Kurzmeldungen.
    Österreich.
    Über das neue Konzept für die Vöstalpine sind heute neue Einzelheiten bekannt geworden.
    Demnach müssen in den nächsten drei Jahren etwa 9000 Mitarbeiter abgebaut werden.
    Besonders betroffen davon werden Donauwitz und der Erzberg sein.
    Donauwitz nimmt zur Zeit Verluste von einer Milliarde Schilling jährlich in Kauf.
    Gefährdet ist auch das Feinwaldswerk Judenburg.
    In Linz muss der Anlagenbau der Situation angepasst, also verkleinert werden.
    In der Hütte Linz sind Investitionen nötig.
    Ab 1990 sollen wieder Gewinne geschrieben werden.
    Zur Verlustabdeckung wünschen sich die Vöstalpine-Manager 10 Milliarden Schilling, zur Aufstockung des Eigenkapitals weitere 10 Milliarden.
    Unterrichtsminister Herbert Moritz hat sich neuerlich für eine verbale Beurteilung anstelle von Noten in der ersten Klasse der Volksschule und im ersten Semester der zweiten Klasse ausgesprochen.
    Der ÖVP-Abgeordnete Josef Höchtl äußerte sich ablehnend und argumentierte unter anderem, 75 Prozent der Österreicher seien für eine Beibehaltung der Schulnoten.
    Die neuen Direktoren der Wiener Staatsoper und des Burgtheaters, Helmut Drese und Klaus Peimann, übernehmen heute ihre Ämter.
    Claudio Arbado ist ab heute musikalischer Leiter der Wiener Staatsoper.
    Unterrichtsminister Moritz trat Vorwürfen entgegen, wonach die finanziellen Erfordernisse der Bundestheater immer mehr zulasten der übrigen Kulturförderung gingen.
    Die Medienstelle der Erzdiözese Wien hat sich heute wegen der Vorgangsweise eines Monatsmagazins an den österreichischen Presserat gewendet.
    Das Magazin hat in seiner jüngsten Ausgabe eine seelsorgliche Aussprache einer Mitarbeiterin mit dem designierten Wiener Erzbischof Hermann Groer veröffentlicht.
    Die Medienstelle vertritt nun die Meinung, dieser Artikel verletze die Regeln des zwischenmenschlichen Verhaltens und der journalistischen Fairness.
    Die Austria Presse Agentur, mit der Kurzbezeichnung APA, feiert heute ihr 40-jähriges Bestandsjubiläum.
    Die APA ist die größte Nachrichtenagentur Österreichs.
    Sie hat sich in den vergangenen 40 Jahren von einer reinen Nachrichtenstelle zu einem umfassenden Nachrichtendienst entwickelt.
    USA
    Ein schweres Flugzeugunglück über Los Angeles hat wahrscheinlich 75 Menschenleben gefordert.
    Obwohl sowohl die 58 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder einer DC-9 als auch drei Insassen einer Privatmaschine kamen ums Leben.
    In Vororten von Los Angeles wurden acht Menschen von den Wrackteilen erschlagen.
    Die DC-9 und die Privatmaschine sind aus noch unbekannten Gründen zusammengestoßen.
    Großbritannien.
    Im Seebad Brighton beginnt der Jahreskongress des Gewerkschaftsverbandes TUC.
    Vor allem soll die Entschlossenheit demonstriert werden, zur Ablösung der konservativen Regierung Thatcher beizutragen.
    Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Überwiegend aufgelockert bewölkt oder heiter.
    Gegen Abend von Westen her Bewölkungsverdichtung.
    Nachmittagstemperaturen 15 bis 20 Grad.
    Kurzmeldungen standen am Ende einer Stunde aktueller Mittagsinformation.
    Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Michael Kerbler.
    Einen angenehmen Tag noch und auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Konzept "VÖEST neu"
    Mitwirkende: Gassner, Susanna [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Diskussion um Schulreform und Noten
    Einblendung: Kinder, Unterrichtsminister Moritz
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Moritz, Herbert [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Presseclub Concordia [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Bildung ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eröffnung der Blockfreien - Konferenz in Harare
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Ort: Harare [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Brighton: TUC - Kongreß im Zeichen gewerkschaftlicher Schwächung
    Mitwirkende: Schlenker, Hans Heinz [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Ort: London [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Amnesty in Polen
    Einblendung: Oppositionsanwalt Olschewski
    Mitwirkende: Radzyner, Joana [Gestaltung] , Olschewski, Jan [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Finnland: Energieprobleme nach Tschernobyl - Ära
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Situation der osteuropäischen Erdbebenzonen
    Mitwirkende: Chalupa, Gustav [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Ort: Belgrad [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    USA: Flugzeugabsturz nach Kollision in Los Angeles
    Einblendung: Augenzeugen des Unglücks, Sprecher der Aero-Mexiko
    Mitwirkende: Amler, Armin [Gestaltung] , Anonym, Sprecher der Aero Mexiko [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Ort: Los Angeles [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sowjetische Literatur: Rehabilitierung emigrierter Schriftsteller?
    Mitwirkende: Kössler, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Ort: Moskau [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Kultur ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Vorschau auf die Ära Peymann
    Einblendung: neuer Burgtheaterdirektor Peymann, Telefonauskunft der Bundestheaterkassen, Szenenausschnitt
    Mitwirkende: Parschalk, Volkmar [Gestaltung] , Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Peymann, Claus [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.01 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1986.09.01
    Spieldauer 00:59:25
    Mitwirkende Kerbler, Michael [Moderation] [GND]
    Kronsteiner, Manfred [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1986.09.01 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-860901_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt