Mittagsjournal 1987.08.31

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag bei einer Stunde Mittagsinformation.
    Am Mikrofon des Montag-Mittag-Journals ist Manfred Kronsteiner und detaillierte Beiträge bieten wir bis 13 Uhr zu den folgenden Themen.
    Wo in Österreich besonders hohe Radioaktivitätswerte auftreten, geht aus einer Untersuchung des Ökologieinstituts hervor.
    Vertreter der beiden Regierungsparteien beraten am Nachmittag über das viel diskutierte Sparpaket des Finanzministers Ferdinand Latsina.
    Auslandsberichte bringen wir zur aktuellen Situation im Golfkrieg, in den nun die USA verstrickt zu werden droht, über die nach dem fehlgeschlagenen Putsch weiterhin gespannte Situation auf den Philippinen, zur prekären Wirtschaftslage Nicaraguas und zum ersten erfolgreichen Test der neuen Shuttle-Feststoff-Rakete der USA.
    Mit heutigen Tage laufen in Österreich die alten 500 Schilling-Noten aus.
    Schließlich informieren wir über die Pläne des Staatsoperndirektors Klaus-Helmut Drese für die Spielsaison 87-88.
    Wichtiges kurz gefasst jedoch zunächst in der gewohnten Nachrichtenübersicht, erstellt von Josef Schweinzer.
    Gelesen werden die Meldungen von Josef Wenzel-Natek.
    Österreich.
    Der erweiterte Koalitionsausschuss wird heute Nachmittag Maßnahmen zur Sanierung des Budgets 1988 beraten.
    Zur Diskussion stehen die in der vergangenen Woche von Finanzminister Latsiner bekannt gegebenen Vorschläge und ein Paket der ÖVP, an dessen endgültiger Fassung noch heute Vormittag gearbeitet wurde.
    Auch wenige Stunden vor Aufnahme der Beratungen lässt die innenpolitische Diskussion über die Sparmaßnahmen nicht zu wünschen übrig.
    Verkehrsminister Streicher wies die gestrige Kritik von ÖVP-Obmann König an den Sparvorlagen Lazinas zurück.
    König hatte bemängelt, es fehlten Maßnahmen für die Bundesbahn.
    Dazu betonte Streicher nun, alle erforderlichen Neuordnungsschritte seien längst eingeleitet und mit der Belegschaftsvertretung sowie mit dem Koalitionspartner besprochen worden.
    Nach Angaben Streichers ist bereits für heuer eine Personalkürzung bei den ÖBB um etwa 1.000 Posten vorgesehen.
    Für das nächste Jahr ist eine weitere Reduzierung um etwa 1.500 Beschäftigte geplant.
    Die zweite Nationalratspräsidentin Marga Hubinek hat vor Budgeteinsparungen beim Umweltschutz gewarnt.
    Die katastrophalen Unwetterschäden in diesem Sommer in Österreich machten deutlich, dass die Folgen einer falsch verstandenen Sparsamkeit weitaus höhere Verluste an Geld und Menschenleben fordern würden, als dies heuer der Fall war.
    Die Steier-Daimler-Puch AG hat beim Arbeitsamt die Kündigung von 880 Mitarbeitern angemeldet.
    Betroffen sind die Werke Steier und St.
    Valentin.
    Der Personalabbau soll im Oktober beginnen.
    Grund ist die schlechte Auftragslage bei Nutzfahrzeugen und Landmaschinen.
    Der Wiener Ausschuss der Sozialisten befasst sich heute mit einer möglichen Vorverlegung der Landtagswahlen.
    Als Termin steht der 8.
    November zur Diskussion.
    SPÖ-Clubchef Fischer hat von der Entscheidung des Wiener Ausschusses abhängig gemacht, ob der für Oktober angesetzte Parteitag der Sozialisten auf später verschoben wird.
    Die Jahresmautkarte für Lastkraftwagen auf der Brenner Autobahn wird ab morgen abgeschafft.
    Ein entsprechender Erlass des Wirtschaftsministeriums wurde der Autobahngesellschaft zugestellt.
    Die Jahresmautkarte war von den Frechtern vielfach dazu benutzt worden, um Lasten mit nur einem LKW über die Brenner Autobahn zu bringen und anschließend mit anderen Fahrzeugen weiter zu transportieren.
    Der alte 500 Schillingschein mit dem Porträt des Erfinders Josef Fressl verliert mit dem heutigen Tag seine Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel.
    Er wird nur mehr von der Nationalbank und auf dem Kulanzweg von Geldinstituten zurückgenommen.
    Der noch aus der Nachkriegszeit stammende 500 Schillingschein mit der Abbildung des Arztes Wagner-Jaureck ist ab Ende September nur mehr ein Blatt Papier.
    Dieser Schein wird dann nicht einmal mehr von der Nationalbank angenommen.
    Für die Gäste des Hotels Astoria in der Wiener Kärntnerstraße gab es heute früh Feueralarm.
    In einer im Erdgeschoss des Häuserblocks untergebrachten Parfümerie war nach einer Explosion ein Brand ausgebrochen, der sich rasch ausbreitete.
    Die Hotelgäste wurden vorsichtshalber aus ihren Zimmern in die Halle gerufen.
    Verletzt wurde niemand.
    Die Ursache der Explosion ist noch ungeklärt.
    Der Feuerwehr gelang es, die Flammen in kurzer Zeit zu löschen.
    Das Geschäftslokal brannte völlig aus.
    Auch ein darüber liegendes Restaurant wurde beschädigt.
    Irak, Iran.
    Die Lage am Persischen Golf verschärft sich weiter.
    Ein iranisches Schnellboot soll heute ein kuwaitisches Schiff mit Raketen beschossen und auch getroffen haben.
    Dies teilten Marineangehörige in Bahrain mit.
    Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.
    In der vergangenen Nacht beschossen irakische Kampfflugzeuge neuerlich einen Tanker.
    Als Vergeltung droht der Iran mit dem Bombardement von Bagdad, Südafrika.
    In einem Goldbergwerk im Oranje-Freistaat hat sich heute eine Explosion ereignet, während ein mit 70 Bergleuten besetzter Förderkorb in die Mine einfuhr.
    Ein Bergwerkssprecher teilte mit, es seien Rettungsarbeiten angelaufen, man habe aber bisher keinen Kontakt zu den Arbeitern in dem Förderkorb herstellen können.
    Über die Ursache der Detonation ist noch nichts bekannt.
    Die Mine war von dem dreiwöchigen Streik der schwarzen Bergleute nicht betroffen.
    Nach dem gestrigen Ende des Ausstandes dürften die meisten Bergleute dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt sein und die Arbeit wieder aufgenommen haben.
    Südkorea Regierung und Opposition haben sich über die Grundzüge einer demokratischen Verfassung geeinigt.
    Sprecher der regierenden Demokratischen Gerechtigkeitspartei und der Oppositionellen Wiedervereinigungspartei teilten mit, die neue Verfassung solle den Weg für eine Direktwahl des Präsidenten ebnen.
    Die Parteien einigten sich darauf, die Amtszeit des Staatsoberhauptes auf fünf Jahre festzulegen.
    Eine Wiederwahl soll ausgeschlossen sein.
    Der Entwurf muss nun vom Parlament gebilligt werden.
    Tschechoslowakei Die Menschenrechtsgruppe Carta 77 hat aus Anlass ihres zehnjährigen Bestehens einen ausführlichen Bericht über die Zustände in den tschekoslowakischen Gefängnissen veröffentlicht.
    Nach Schätzungen der Charta 77 werden zurzeit etwa 45.000 Gefangene und 5.000 politische Häftlinge festgehalten.
    Die Gefängnisse sind demnach fast ausnahmslos schmutzig, baufällig und überfüllt.
    Viele Gefangene leiden unter mangelnder ärztlicher Versorgung.
    Politische Häftlinge werden nach Angaben der Bürgerrechtler an bestimmten Jahrestagen von anderen Häftlingen isoliert.
    Bundesrepublik Deutschland
    Die frühere Sekretärin des Bundespräsidialamtes, Margret Höcke, ist wegen Landesverrates zu acht Jahren Haft verurteilt worden.
    Das Gericht erkannte der Angeklagten außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte für fünf Jahre ab.
    Höcke wurde für schuldig erkannt, zahlreiche geheime Dokumente an den sowjetischen Geheimdienst KGB geliefert zu haben.
    Italien.
    Die riskante Operation, den nach einem Erdrutsch im Feltlintal entstandenen Stausee durch Überflutung des Dammes zu beseitigen, verläuft bisher ohne Komplikationen.
    Durch Zuleitung von Wasser aus höher gelegenen Kraftwerksstaubecken wurde am Wochenende der Wasserstand des Sees bis auf die Höhe des Erdwalls angehoben.
    Seit der vergangenen Nacht fließt das Wasser durch vorbereitete Laufrinnen in das Flussbett der Adda.
    Das waren die Meldungen, die Wetterlage.
    Eine von Nordwesteuropa bis zum Balkan reichende Hochdruckzone bewirkt im Alpenraum Schönwetter.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh meist heiter, schwache bis mäßige Winde, Nachmittagstemperaturen 22 bis 27, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 9 bis 16 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Dienstag meist sonnig und warm, gegen Abend dann im Westen lokal Gewitter möglich.
    Winde aus Ost bis Südwest, Tageshöchsttemperaturen zwischen 24 und 29 Grad.
    Das Wetter bis zum Freitag zeitweise sonnig, zwischendurch aber auch Durchzug von Wolkenfeldern und zum Teil gewittrige Strichregen.
    Mäßig warm.
    Die E-Messwerte von 12 Uhr Mittag.
    Wien und Eisenstadt Heiter 23°, St.
    Pölten ebenfalls Heiter 23°, Südostwind 10 km in der Stunde, Linz Heiter 22°, Salzburg Heiter 23°, Innsbruck Heiter 22°, Bregenz Heiter 20°, Graz Heiter 23°, Südostwind 10 km in der Stunde und Klagenfurt Heiter bei 21°.
    Nach dieser Vorinformation durch Nachrichten und Wetter jetzt zur ausführlichen Berichterstattung zunächst aus dem innenpolitischen Bereich.
    12.10 Uhr ist es jetzt.
    Mit der heutigen Sitzung des Koalitionskontaktkomitees, dem diesmal Kanzler und Vizekanzler zugezogen wurden, endet die politische Sommerpause und jetzt beginnt die Herbstarbeit.
    Der an sich routinemäßig vereinbarte Termin hat durch den Paukenschlag von Finanzminister Ferdinand Latsina vom Mittwoch der Vorwoche große Bedeutung erfahren, steht doch die rot-schwarze Koalition vor ihrer ersten großen Prüfung.
    Wenn schon nicht Koalitionskrach, wie es zuerst den Anschein hatte, so doch eine im sachpolitischen schwierige Situation, in der sich die beiden Regierungsparteien da finden.
    Es gilt, wie schon lange vorher vereinbart, das Budgetdefizit des kommenden Jahres auf 70 Milliarden Schilling herunterzudrücken.
    Nach dem gegenwärtigen Stand der Budgetverhandlungen drohte ein Abgang von 100 Milliarden, eine Summe, die allgemein als unfinanzierbar angesehen wurde.
    Die Ausgangslage vor dem heutigen Koalitionsgipfel skizziert im folgenden Beitrag Fritz Pesata.
    Der Paukenschlag des Ferdinand Laziner im Tiroler Weltdorf Alpbach hat seine eigentlichen Ursachen im sogenannten Geist von Pertisau.
    In diesem am Aachensee gelegenen lieblichen Tiroler Örtchen hatte die Koalition in der zweiten Juniwoche maximale Budgetsparsamkeit auf ihre Fahnen geheftet und sich auf lineare Einsparungen von 8% gegenüber den Budgetausgaben des heurigen Jahres eingeschworen.
    Je länger jedoch die Budgetverhandlungen liefen, desto mehr sah sich der oberste Säckelwart der Nation Lazena mit der Tatsache konfrontiert, dass die Ausgabenwünsche der wehrten Ministerkollegen das geplante 70-Milliarden-Defizit bei Weitem übersteigt.
    In Zahlen um 30 Milliarden Schilling.
    Mit einem solchen Defizit wäre die Sanierung schon im Ansatz gescheitert.
    Deshalb auch Ladiners Paukenschlag, der vor allem zwei Bereiche traf, die im Österreich der Nachkriegszeit noch niemand wirklich anzutasten wagte, die Pensionen und die Beamten.
    Es gibt aus meiner Sicht keinen Spielraum für eine Gehaltsrunde öffentlicher Dienst.
    Hier ist ein Preis zu bezahlen dafür, dass nicht nur hohe Sicherheit des Arbeitsplatzes da ist, sondern dass es auch einen Mangel an Flexibilität gibt.
    Aus der Sicht des Budgets ist eine Gehaltserhöhung im öffentlichen Dienst für das nächste Jahr einfach nicht vorstellbar.
    Was die ASVG-Pensionisten betrifft, also was die allgemeine Sozialversicherung betrifft,
    ist von mir aus vorzuschlagen eine Aussetzung der Pensionsanpassung für das kommende Jahr.
    Mindestrentner sollten von der Null-Pensionsrunde allerdings ausgenommen bleiben, schränkt die Lazin ein.
    Weitere Punkte des Sparmeisters, Anhebung der Pensionsbeiträge bei Bauern und Gewerbetreibenden um einen Prozentpunkt, Entfall der Heiratsbeihilfe sowie des besonderen Werbekostenpauschales, Entfall der Höchstbeitagsgrundlage beim Dienstgeberanteil für die ASVG-Pensionen,
    Keine Körperschaftsteuerbefreiung mehr für Bundesbetriebe wie aus der Tabakwerke oder die Salinen.
    Soweit die nicht vollzählige Aufzählung der Sparwünsche Lazinas, die dieser tags zuvor in der Ministerratsvorbesprechung im Ansatz erläutert, jedoch nicht präzisiert und auch nichts über den Zeitpunkt sowie die Art der Präsentation gesagt hatte.
    ÖVP-Chef Alois Mock sah in seiner ersten Entrüstung einen Koalitionskrach.
    Ja, einen Krach kann es schon mal geben.
    Wenn in der Regierung vereinbart wird, dass man nächste Woche spricht, wie man das Budget 1988 in den Griff bekommt und dass der Finanzminister Vorschläge macht, wenn er dann ein ganzes Paket bei einem öffentlichen Vortrag hier präsentiert, bevor das akkutiert ist, ist das nicht gerade die nützlichste Vorgangsweise.
    ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf, von Lazien offenbar intensiver informiert als sein Parteichef, wiegelte ebenso ab wie Regierungschef Franz Franitzki.
    Es wird da keinen Krach geben.
    Ich wüsste außerdem gar nicht, was das inhaltlich sein sollte, was sich da für Sie und für mich verändert, wenn es einen Krach gibt.
    Wir werden das zur Grundlage unserer politischen Gespräche machen.
    Und selbstverständlich ist das kein Programm, das sozusagen alle im öffentlichen Bereich durchzusetzenden und durchzuführenden Handlungen bereits restlos umfasst, sondern das ist einmal eine Ausgangslage für das Budget 1988.
    Nach diesen ersten Reaktionen aus dem Koalitionsbereich selbst trommelten die negativen Stellungnahmen der betroffenen Gruppen nur so über die Fernscheiber.
    Der Aufschrei ging über die parteipolitischen Grenzen hinaus, rote wie schwarze Beamtengewerkschafter oder Pensionistenvertreter protestierten mit Vehemenz.
    Währenddessen sammelte Finanzminister Latziner in einem zweitigen Urlaub in Salzburg neue Kräfte für die heutige Sitzung.
    In der Sache selbst blieb der Finanzminister hart.
    Worum es jetzt geht, ist das Budget des nächsten Jahres zu erstellen.
    Und da nützen langfristige Effekte von Reformen sicher nichts, sondern wir müssen im nächsten Jahr auf 70 Milliarden Netto-Defizit kommen.
    In aller Eile zimmerte die kleinere Koalitionspartei an einer Gegenstrategie sowie an eigenen Einsparwünschen, sodass vor der heutigen Sitzung die Situation ungefähr so aussieht.
    Gemeinsame Auffassung herrscht in der Regierung über die Abschaffung der Heiratsbeihilfe, über den Entfall steuerlicher Privilegien sowie über höhere Gewinnabfuhren der Nationalbank ans Budget.
    Eine Beamten-Null-Lohn-Runde will die ÖVP nicht.
    Hingegen ein Aufschieben der nächsten Gehaltsrunde um ein halbes Jahr sowie eine Anhebung der Pensionsbeiträge für die öffentlich Bediensteten.
    Der Null-Pensions-Runde Lazinas wird entgegengehalten, dass nur besser verdienende Ruheständler geschoren werden sollen.
    Durchschnittliche Pensionsbezieher sollten in etwa die Inflation abgekolten bekommen.
    Gleichzeitig schlägt die Volkspartei die Verschärfung der Ruhensbestimmungen sowie die Reduzierung von Mehrfachpensionen vor.
    Besonderes Augenmerk legt die ÖVP auf den vom Finanzminister Laziener ausgesparten Bereich der Bundesbahnen.
    Nicht aussparen darf man die ÖBB, einsparen muss man bei ihr, lautet die Devise der Volkspartei, insbesondere beim Personal sowie bei den Pensionen.
    Dem hielt heute Vormittag Verkehrsminister Rudolf Streicher entgegen, man sei bereits auf dem von der ÖVP geforderten Weg.
    Im Übrigen wird Streicher mit Laziener Mittwoch ein Gespräch über die Finanzierung des Konzepts Neue Bahn führen.
    Soweit in groben Zügen die Ausgangslage vor dem heutigen Koalitionsgipfel.
    Es ist zu erwarten, dass nur noch wenig von der Art der Präsentation von Lazinas Sparpaket die Rede sein wird, viel jedoch über den Inhalt des Pakets.
    Für weitere Verhandlungsrunden dürfte gesorgt sein.
    Das war ein Ausblick auf die Sparpaketverhandlungen des Kontaktkomitees von SPÖ und ÖVP heute Nachmittag.
    16 Monate sind nun schon seit dem Reaktorunglück von Tschernobyl vergangen.
    Dass die Folgen des nuklearen Desasters in weiten Teilen Europas noch lange nicht ausgestanden sind, verdrängt der oder die Einzelne nach Möglichkeit aus dem Alltagsleben.
    Punktuell kommt einem allerdings immer wieder das Faktum nach wie vor erhöhter Strahlenbelastung zu Bewusstsein, wenn etwa von erhöhten Strahlenwerten bei Speisepilzen aus einer bestimmten Region berichtet wird.
    Solche da und dort punktuell auftauchenden Meldungen geben freilich kein vollständiges Bild der Situation.
    Dem hilft jetzt das österreichische Ökologieinstitut mit einem Gesamtresümee der radioaktiven Belastung in Österreich ab.
    Die Auswertung hunderter Proben aus allen Bundesländern zeigt auf, welche Lebensmittel aus welchem Gebiet derzeit wie stark belastet sind und welche Verstrahlungswerte für den kommenden Herbst zu erwarten sind.
    Die Wissenschaftler im Ökologieinstitut haben bei ihrer Arbeit auch heiße Stellen, also Gebiete mit stark überhöhter Belastung gefunden.
    Gisela Hopfmüller fasst die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammen.
    Die Nachwirkungen von Tschernobyl sind noch nicht vorbei, auch wenn das manche Experten behaupten.
    Das zu vermitteln ist das Anliegen des österreichischen Ökologieinstituts.
    Seit zwei Monaten hat das Institut ja ein neues Strahlenmessgerät im Einsatz.
    Das heißt, zusätzlich zu Untersuchungen mit dem transportablen Dosisleistungsmessgerät, mit dem schon im Vorjahr gemessen wurde, sind dem Institut nun genaue Analysen im Labor möglich.
    Wie gesagt, seit zwei Monaten etwa.
    Und die Ergebnisse dieser Messungen sind jedenfalls kein Anlass zur Sorglosigkeit.
    Besonders intensiv wurde in Niederösterreich untersucht, das markanteste Beispiel der Weinsberger Wald, ein ca.
    30 Quadratkilometer großes Gebiet westlich von Ottenschlag im Waldviertel.
    Von dort gab es im Juni vorerst eine Milchprobe, die deutlich über dem Grenzwert von 5 Nanocurie lag.
    Einige den Öko-Institut leuten vorerst unerklärlich hohe Verstrahlung.
    Doch als dann in Grasproben des selben Gebiets bis zu 55 Nano-Curie gemessen wurde, war der Grund klar.
    Und die Niederschlagsdaten der ersten Maiwoche 1986 zeigten, hier war besonders viel Regen nach dem Reaktorunfall gefallen.
    Mit diesem und anderen Beispielen will das Öko-Institut also nachweisen, dass es auch ein Jahr nach Tschernobyl sogenannte Hotspots, also besonders verseuchte Stellen gibt, was sich in relativ hohen Cesiumwerten der Milch einzelner Bauern, vieler Waldbären und Pilze und auch des Bodens im Allgemeinen ausdrückt.
    Und das Vorhandensein solcher Stellen führt eben, so die Physikerin Antonia Wenisch, zu dem Schluss, Tschernobyl ist noch nicht ausgestanden.
    Wenn man das ganz grob im österreichischen Durchschnitt vielleicht sieht, könnte man sagen, wenn voriges Jahr die tägliche Aufnahme an Cesium-137 eines Österreichers etwa 2 Nanokyrie war, so liegt sie heuer bei 300 bis 400 Picokyrie, also bei 0,3 bis 0,4.
    Nanokerie pro Tag.
    Und das liegt also immer noch, wenn man es vergleicht mit den Atomtests, liegt das in dem Bereich,
    So im Jahr 1964.
    Wenn man nun in einem der speziell belasteten Gebiete lebt, erhöht sich die Dosis natürlich noch.
    Und die Physikerin Wenisch macht zusätzlich auf ein bis jetzt zu wenig beachtetes Problem aufmerksam.
    Die Almen und Hochlagen.
    Von diesen sind nach unseren Stichproben viele stark belastet.
    Und wir können so generell sagen, dass überall dort, wo der Mensch den Boden nicht bearbeitet,
    Die Radioaktivität an der Oberfläche bleibt in wenigen Zentimetern und diese radioaktiven Stoffe können dort
    von den Pflanzen heuer genauso aufgenommen werden wie letztes Jahr."
    Und auch wie es im kommenden Jahr noch sein wird, sagt die Physikerin Wenisch.
    Aufgrund von Stichproben in ganz Österreich, in Kombination betrachtet mit dem Wissen, wo es unmittelbar nach dem Reaktorunfall besonders geregnet hat, rekonstruiert das Öko-Institut nun die nach wie vor speziell belasteten Gebiete in ganz Österreich.
    Der Chemiker Willi Sieber nennt sie.
    Vor allem stark betroffen ist das Land Oberösterreich.
    Da kann man sagen, dass praktisch das gesamte Land in das stärker betroffene Gebiet fällt.
    Das sind die Bezirke Zwettl, Gmünd, Amstetten.
    Und es ist in Salzburg vor allem der Raum um Salzburg und nördlich von Salzburg, aber auch das Salzkammergut.
    Und dann betroffen sind in der Steiermark die Bezirke im Norden nach Lietzen.
    Teilweise im Süden Deutschlandsberg und in Kärnten, Villach, Villachland, Klagenfurt und dann Sie sehen in Tirol, Osttirol, also Bezirk Lienz und Bezirke Kitzbühel, es reicht bis in den Bezirk Schwarzinger.
    Die Öko-Institutexperten raten deshalb, speziell in diesen Gebieten auch heuer möglichst keine Pilze und Beeren zu essen.
    Gemüse und Obst ist dagegen unbedenklich, weil hier in Gärten meist umgegraben und daher die radioaktiven Teilchen in tiefere Schichten verteilt wurden.
    Übrigens, so flächendeckende Messungen wie im Waldviertel will das Öko-Institut in ganz Österreich durchführen, in Zusammenarbeit mit den offiziellen Stellen.
    Doch da hapert es bei der Finanzierung noch.
    Jedenfalls wurde beim Wissenschaftsministerium ein diesbezügliches Forschungsprojekt eingereicht.
    Und nach wie vor misst das Öko-Institut auch privat eingesandte Proben.
    Und damit wieder zurück ans Studio.
    Nach wie vor erhöhte Radioaktivität also in vielen Gebieten Österreichs, Reporterin war Gisela Hopfmüller.
    In der freiheitlichen Partei der Steiermark gibt es weiter Turbulenzen.
    Im Juni wurde das frühere Zugpferd der Freiheitlichen, Alexander Götz, aus der Partei ausgeschlossen.
    Das hauptsächlich auf Betreiben des Landesparteiobmannes Rader, der Götz-Privilegien-Hascherei vorgeworfen hatte.
    Jetzt werden Angriffe gegen den Landesparteiobmann Rader selbst gerichtet.
    Es gibt eine Diskussion um einen von Rader eingesetzten Bezirksparteisekretär, um die von Rader initiierte Urabstimmung um den Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahlen in Graz und jetzt werden schließlich auch noch Aufregung um angebliche Privilegien für Rader aus einer Beamtenpension.
    Gegen Rada läuft sogar ein Parteiausschlussverfahren, eingeleitet von einem ehemaligen Sekretär von Alexander Götz.
    Zu dieser kuriosen Situation befragte Hans-Christian Scheidt heute den ins Schussfeld geratenen Landesparteiobmann Ludwig Rada.
    Braun gebrannt vom Urlaub aus Tunesien wieder zurückgekehrt muss der steirische FPÖ-Landesparteiobmann Rada.
    auch mit einer heißen Woche in der Starmark rechnen.
    Er ist mit einem Parteiausschlussverfahren gegen seine Person konfrontiert.
    Parteischädigendes Verhalten wird Ihnen vorgeworfen.
    Neben Ihrem Bezug als Abgeordneter des Landtages sollen Sie auch noch eine 50-prozentige Pension als Grazer Magistratsbediensteter erhalten.
    Im Antrag auf Parteiausschluss heißt es, dass Sie damit gegen Doppelbezugsbestimmungen der Freiheitlichen verstoßen.
    Herr Abgeordneter Rather, nun wurde mir aus der Magistratsdirektion in Graz mitgeteilt, dass Sie sich auch hätten karenzieren lassen können bei Entfall aller Bezüge.
    Nach der Dienst- und Gehaltsordnung des Magistrates Graz ist eine solche Karenzierung lediglich auf die Dauer eines Jahres möglich.
    und ist eine Regelung, die nicht für die Situation eines Mandatars geschaffen ist, der ja bitte nicht weiß, wie lange sein Amt ausüben wird, sondern der Landtag und der Nationalrat hat im Dezember 83 eine spezifische Regelung für Abgeordnete geschaffen.
    die eben so aussieht.
    Ich bin der Meinung, dass diese Entgelte, die trotzdem bezahlt werden, eigentlich auch abgeschafft gehören.
    Habe ich das damals auch beantragt und habe das für mich so gelöst, dass ich damit ganz einfach hier eine Spesen abdecke, die ich als Parteiobmann natürlich zusätzlich über meine Abgeordnetentätigkeit hinaus habe.
    Also es ist sichergestellt, dass ich keinen Schilling von diesem Entgelt des Magistrates Graz, das übrigens abzüglich der Kinderbeihilfe
    ungefähr 7.000 Schillingmeter beträgt, in die eigene Tasche geht, sondern dass ich damit ganz einfach Späßen abdecke.
    Der Antrag auf Parteiausschluss kommt von einem früheren Sekretär des Grazer Bürgermeisters Götz.
    Götz wurde auf Ihr Betreiben hin aus der Partei ausgeschlossen.
    War das vielleicht ein schwerwiegender politischer Fehler, Götz auszuschließen, für den Sie jetzt quasi die Rechnung präsentiert bekommen?
    Es ist kein Zweifel, dass ich dafür eine Rechnung präsentiert bekommen soll.
    Ich halte die Entscheidung aber für richtig.
    der qualitative und wenn Sie wollen vielleicht auch der moralische Unterschied zwischen der Vorgangsweise des Alexander Götz und meiner Vorgangsweise ist der.
    Ich habe versucht die für mich aus der Rechtssituation sich ergebene ungünstigste Position zu wählen und auch durchgeführt und er hat versucht eine rechtliche Position beim Verfassungsgerichtshof übrigens erfolgreich zu bekämpfen um für die eine optimale Position heraus zu bekommen.
    Das ist der qualitative Unterschied.
    Und wenn jetzt welche meinen, dass sie mich mit Dreck beschmeißen müssen, dann soll's das ruhig tun.
    Ist das für Sie nicht eine sehr peinliche Aktion jetzt?
    Es ist ja eher unüblich, einen Landesparteiobmann aus einer Partei ausschließen zu wollen.
    Ja mein Gott, ich kann da dagegen nichts tun.
    Nach unseren Statuten kann jedes einzelne Mitglied mit einem einfachen Brief ein derartiges Verfahren in Gang setzen.
    Das wird am Montag abgehandelt werden und dann wird dieser Spukhof vorbei sein.
    Sie sagen Spruch, rechnen Sie also mit einem Freispruch quasi?
    Es ist nicht üblich, die Mitglieder des Parteigerichtes durch öffentliche Aussagen zu priorizieren.
    Ich habe aber am 9.
    Juli meine Darstellung dem Parteigericht übermittelt und am Montag wird das sicher erledigt sein.
    Glauben Sie, könnte es jemals noch ein Comeback für Alexander Götz in der Freiheitlichen Partei geben?
    Nein.
    Soweit der steirische FP-Obmann Rader.
    Und im nächsten Beitrag geht's ums Geld.
    Wer noch einen alten 500-Chilling-Schein im Strumpf, das wird eher selten sein, oder in der Tasche hat, der sollte ihn heute ausgeben.
    Für den Schein mit dem Kopf des Erfinders der Schiffsschraube, Josef Ressl, geht die Ära als offizielles Zahlungsmittel zu Ende.
    Ab morgen nehmen nur noch Nationalbank, Banken und Sparkassen diesen Schein zurück.
    Auf diese Weise kann man sich des abgelaufenen Zahlungsmittels allerdings noch bis zum Jahre 2007 entledigen.
    Danach allerdings ist er nur noch ein Stück Papier.
    Der 500er gehört zu einer Banknotenserie, die in diesem Jahrzehnt vollständig ausgetauscht wird.
    Hans Adler berichtet darüber Näheres.
    Bis heute ist der alte 500er mit dem Bild von Josef Ressel die älteste im Umlauf befindliche Banknote.
    Ab morgen nimmt ihn nur noch die Nationalbank.
    Und aus Freundlichkeit und alter Gewohnheit übernehmen sicherlich auch die Banken und Sparkassen noch bis zum Jahr 2007 den Umtausch in neue, gleichwertige 500er mit dem Kopf des Wiener Architekten Otto Wagner und einer seiner Schöpfungen, dem Postsparkassengebäude in Wien.
    Einen Monat später, mit Ende September, läuft für den ganz alten 500er, den mit dem Bild des Arztes Wagner-Jaurek, der schon vor 20 Jahren eingezogen wurde, endgültig auch jene Zeit ab, innerhalb welcher er von der Nationalbank umgetauscht wird.
    Dann ist diese Banknote wirklich nur noch ein Stück Papier.
    Ab morgen ist der älteste Geldschein, der noch Zahlungsmittel ist, der 50er.
    Aber auch er hat kein langes Leben mehr, denn gegen Ende September wird der neue 50er der Öffentlichkeit vorgestellt.
    Der ist inzwischen schon gedruckt, geprüft und sortiert und wartet nur noch auf seine große Stunde.
    Wie er aussieht, verraten die Währungshüter in der Nationalbank noch nicht.
    Geht man davon aus, dass die alten Banknoten etwa in Jahresschritten ausgetauscht werden, dann bekommen die Österreicher im nächsten Jahr einen neuen Zwanziger vorgesetzt und gegen Ende dieses Jahrzehnts kann man auch einen Fünftausender bei sich tragen.
    Diese Banknote ist die letzte der neuen Serie, von der man übrigens zumindest nach Ansicht der Beamten in der Nationalbank zu Unrecht behauptet, man könne sie nicht auseinanderhalten.
    Die Größenunterschiede der einzelnen Geldscheine sind nämlich in der neuen Banknotenserie umfangreicher als in der alten.
    Für die Geldmacher in der Nationalbank ist die Herausgabe neuer Banknoten vor allem eine Sicherheitsfrage, denn die Methoden der Fälscher werden raffinierter und die Währungshüter müssen diesen Methoden immer einen Schritt voraus sein.
    Es geht also weniger um schönere als um sicherere Geldscheine.
    Mit der Schönheit hat es so seine Bewandtnis.
    Der Versuch, eine Banknote von Gustav Klimt entwerfen zu lassen, war zum Beispiel eine Pleite, der Schein wurde nie gedruckt.
    Und die einzige Banknote nach einem Entwurf eines berühmten Malers war die 100-Kronen-Banknote von Kolomosa, die 1910 herausgegeben und schon fünf Jahre später wieder eingezogen wurde.
    Sie hatte sich als zu leicht fälschbar erwiesen.
    Die Kunst des Kupferstechens, die jedem neuen Banknotenentwurf zugrunde liegt, wird übrigens fast nur noch von den angestellten Künstlern der Nationalbank beherrscht und weitergegeben.
    In der Grafik ist diese Art der Reproduktion praktisch ausgestorben.
    Sie ergibt aber so komplizierte Bilder, dass sie eben viel schwerer zu fälschen sind als andere Methoden der Grafik.
    Und sie ist auch im Druck nicht leicht wiederzugeben.
    Das Banknotendrucken erfordert eigene Maschinen von höchster Präzision, die übrigens von einem österreichischen Unternehmen für fast alle Banknotendruckereien der Welt hergestellt und exportiert werden.
    12 Uhr 30 und nach diesem Hinweis auf das Auslaufen des Ressel 500ers nun ein Radiotip für heute Abend.
    Journal Panorama
    Ein Aushängeschild der österreichischen Politik war und ist der Umgang mit Flüchtlingen.
    Seit Kriegsende sind rund zwei Millionen Menschen durch Österreich gekommen, auf der Suche nach Schutz vor Terror und Verfolgung.
    Die meisten von ihnen kamen aus Osteuropa.
    Die meisten von ihnen wanderten weiter in die USA, nach Kanada oder nach Australien.
    Österreichs Ruf als Asylland war und ist untadelig.
    Doch angesichts der Verschärfung der internationalen Situation in diesem Bereich brechen auch in Österreich härtere Zeiten für Asylwerber an.
    Trotzdem kommen jedes Jahr mehr Flüchtlinge nach Österreich und trotzdem besteht der mehrfach öffentlich deklarierte Wunsch, eine humane Flüchtlingspolitik voranzutreiben.
    Die Probleme aber werden von Jahr zu Jahr größer.
    Näheres zu diesem Thema heute Abend ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
    Wir kommen jetzt im Mittagsschornal zu den Auslandsberichten.
    Durch die neue Eskalation der letzten Tage im Golfkrieg droht nun den USA die Gefahr, in direkte Kampfhandlungen verwickelt zu werden.
    Besorgnis herrscht in den Vereinigten Staaten vor allem wegen der jüngsten irakischen Angriffe auf iranische Tanker und Ölanlagen im persischen Golf.
    Der Iran beschießt mittlerweile die irakische Stadt Basra.
    In der Nacht auf heute ist ein neuer amerikanischer Tanker-Geleitzug in See gestochen, um zwei umgeflaggte kuwaitische Tankschiffe bei der Fahrt durch den Golf zu sichern.
    In Kuwait warten unterdessen drei weitere Tanker auf US-Geleitschutz.
    Zur aktuellen Entwicklung am Golf bringen wir die folgende Analyse von Ulrich Tilgner.
    Auch 48 Stunden nach Wiederaufnahme der irakischen Luftangriffe auf iranische Ölexporte
    ist die Gefahr einer noch größeren Eskalation am Golf nicht gebannt.
    Bisher hat Iran seine Drohungen nicht wahrgemacht, als Vergeltung Industriezentren in Kuwait oder Tanker auf der arabischen Seite des Golfes zu bombardieren.
    Beschossen wurden bis heute Morgen Fabriken und Stadtteile in Südirak.
    Aber erst in den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob Iran tatsächlich Angriffe gegen Tanker aus Drittstaaten oder gar Angriffe gegen Kuwait unterlässt.
    Teheran reagiert ausgesprochen zurückhaltend.
    Im Rundfunk werden vor allem die Angriffe auf Kraftwerke und Fabriken in iranischen Städten gemeldet und die Angriffe auf Tanker und Ölhefen ausgespart.
    Die islamische Führung will offensichtlich keine weitere Eskalation in den Golfgewässern.
    Drohungen, Iraks Hauptstadt Bagdad als Vergeltung mit Raketen zu beschießen, deuten darauf hin, dass die immer stärkere Präsenz der US-Kriegsflotte im Golf von Oman und im persisch-arabischen Golf die Situation verändert hat.
    Die Schwelle für eine Ausweitung des Krieges wurde herausgesetzt.
    In einem gewissen Sinne wird Teheran sogar gedemütigt.
    Drohungen der islamischen Führung scheinen sich als leere Worte zu erweisen.
    Bagdad nutzt diese Situation, die Angriffe auf iranische Ölverladeneinrichtungen und Tanker fortzusetzen, damit Teheran das Geld für die Fortsetzung des Krieges fehlt.
    Von jetzt an werden wir sie auf dem Wasser schlagen und all ihre ökonomischen Lebensadern zerstören, die ihre Aggression finanzieren,
    hatte Iraks Staatspräsident Saddam Hussein vorgestern erklärt.
    Zur Erreichung dieses Zieles nimmt Irak die Gefahr der großen Eskalation des Krieges in Kauf.
    Der Hintergrund für die Wiederaufnahme der irakischen Luftangriffe ist klar.
    Iran weigert sich, die UN-Waffenstillstandsresolution zu befolgen und hat in den vergangenen Wochen mehrere Offensiven gegen irakische Stellungen gestartet.
    In den vergangenen Tagen hat die Teheraner Führung wiederholt ihre Entschlossenheit bekräftigt,
    den Krieg an der 1180 Kilometer langen Landfront mit Irak zu intensivieren.
    Der Trauermonat Muharram wird genutzt, um neue Kriegsfreiwillige zu mobilisieren.
    Staatspräsident Khamenei rief am Freitag die Jugendlichen des Landes erneut auf, an die Front zu gehen, um das aggressive irakische Regime zu vernichten, wie er sagte.
    Iran exportiert seit Wochen so viel Öl wie in den vergangenen zwei Jahren nicht mehr.
    Und da weder der UN-Sicherheitsrat noch die Arabische Liga Sanktionen gegen die Islamische Republik Iran beschlossen haben, will Irak Stärke zeigen und beweisen, dass das Land dem Dauerdruck der überlegenen iranischen Bodenstreitkräfte mit Luftangriffen begegnen kann.
    Irak nutzt die neuen Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran.
    Denn in der Vergangenheit war es meist Saudi-Arabien, das Irak von Angriffen auf iranische Ölexporte abgehalten hat.
    Aber vor allem nutzt Irak die immer stärkere Präsenz der US-Kriegsflotte in den Golfgewässern.
    Denn gerade von einer amerikanisch-iranischen Konfrontation, also einer Internationalisierung des Krieges, kann nur Irak gewinnen.
    Die Landfront würde entlastet, Irans Ölexport würde noch weiter zurückgehen und internationale Sanktionen gegen die Islamische Republik Iran wären die sichere Folge.
    Auch wenn es derzeit so aussieht,
    als ob Iran keine Vergeltung gegen kuvetische Tanker unternehmen wird.
    Das Wochenende hat gezeigt, die große Eskalation im Golf ist nach wie vor jederzeit möglich.
    Soviel zur bedrohlichen Situation im Golfkonflikt.
    Wir wechseln jetzt den Schauplatz.
    Auf den Philippinen herrscht nach dem danebengegangenen Putschversuch der vergangenen Woche gespannte Ruhe.
    Noch ist der rechtsextreme Anführer der Militärmäuterei Gregorio Onassan flüchtig.
    Niemand weiß, wo er steckt, seit er sich auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung der regierungstreuen Truppen mit den rebellierenden Soldaten per Hubschrauber aus dem Staub gemacht hat.
    Dass Onassan nicht zu finden ist, beunruhigt die loyalen Truppen.
    Sie werden nun durch Einheiten aus dem Hinterland verstärkt, weil die Möglichkeit neuer Angriffe der Rebellen nicht auszuschließen ist.
    Oppositionsgruppen der Linken hatten für heute einen Generalstreik gegen die Ölpreiserhöhungen geplant.
    Doch der Ausstand in Industrie- und Transportbetrieben mit angekündigten Straßendemonstrationen in allen größeren Städten des Landes wurden verschoben, weil die Lage auf den Philippinen nach wie vor so labil ist.
    Aus Manila, Michael Brauner.
    Abgesehen von der alltäglichen Routine des Chaos einer 8-Millionen-Triebweltstadt
    die Situation in der Metropole Manila ruhig.
    Pflegentlich noch sieht man leicht gepanzerte Militärfahrzeuge auf Patrouille und strategische Objekte sind natürlich schwer bewacht.
    Die Situation auf den mehr als 7.000 Inseln aber ist nicht zuletzt aufgrund strategischer Falschinformationen des Militärs während der letzten Tage nicht voll zu verifizieren.
    Mit Sicherheit halten sich noch immer kleinere Rebelleneinheiten in den Provinzen verschankt, sind aber hoffnungslos von Regierungskräften umstellt.
    Gefährlich hingegen ist, was man nicht weiß.
    Und am gefährlichsten ist wohl, was nicht einmal das Militärhauptquartier weiß.
    In einem ORF-Interview während des vorigen, des vierten, der nun insgesamt fünf Putschversuche seit Corey Aquinos sogenannter People-Power-Revolte gegen Marcos, hatte der Verteidigungsminister Rafael Ileto verblüfft.
    Anstatt sich, wie wohl alle anderen Verteidigungsminister in seiner Lage, mit Sprüchen von voller Kontrolle der nationalen Sicherheit zu brüsten,
    bestand er schlicht die Wahrheit.
    Jeden Tag werden Putschpläne geschmiedet, mal zum Spaß, mal bleibt es ein Plan und manchmal wird daraus eine militärische Operation.
    Er, der Verteidigungsminister und seine Geheimdienste können das Pläneschmieden nicht verhindern.
    Wer letzten Endes die Oberhand behält, das wird sich zeigen.
    Und aus diesem Aspekt mag die Story des Jüngsten, diesmal im Gegensatz nicht mehr lockeren Operettenhasten, sondern erstmals blutigen Putsches, noch lange nicht zu Ende sein.
    Die Fragen des Tages sind, haben die Rebellen noch verborgene Kräfte zu weiteren Aktionen?
    Wo steckt Putschführer Oberst Onnes an?
    Wie wird sich Ex-Verteidigungsminister und nun Senator Enrile bei seiner geplanten Pressekonferenz aus diffusen Verdachtsmomenten herausreden?
    Und wie sehr haben die philippinischen Streitkräfte mit ihrer gewaltigen Übermacht gegen die vielleicht 1.000, vielleicht 2.000 Rebellen vertagt?
    Und nach dem Motto, dass alles, was schiefgehen könnte, gelegentlich auch wirklich schiefgeht,
    ist natürlich die Möglichkeit eines kamikaze-ähnlichen Selbstmordattentates auf Kori Akino oder eine andere Schlüsselperson oder ein Objekt nicht auszuschließen.
    Leute wie Butch Firaonasan wissen, diesmal gibt es für sie, nachdem so viel Blut vergossen wurde, sicher kein Pardon philippinischen Stils.
    Wenn sie nicht untertauchen und durch eine Gesichtsoperation ihre Identität wechseln, dann werden sie entweder im Kampf erschossen oder gefangen, verurteilt und exekutiert.
    Aus so einer Situation der Verzweiflung könnte ein Lastwagen oder ein Hubschrauber voller Sprengstoff von einem desperaten Putschisten gesteuert die nächste Explosion zünden.
    Unerwartete Terroraktionen hatte es ja im letzten Jahr auf den Philippinen in Überflutung.
    Zwischendurch die Zeit, 12 Uhr, 39 Minuten.
    Und jetzt zu einem Ereignis der US-Weltraumfahrt.
    Dreimal wurde seit Donnerstag der Versuch verschoben, beim vierten Mal klappte es dann und allem Anschein nach war das Experiment auch erfolgreich.
    Die Rede ist vom ersten Test einer Rakete für die amerikanische Raumfähre seit dem Unglück der Challenger vor mehr als anderthalb Jahren.
    Da das Challenger-Unglück auf eine Verbindung von Konstruktionsmängeln der Rakete und Managementfehlern zurückgeführt wird, mussten Verbesserungen an der Rakete vorgenommen werden.
    Der erste Versuch einer Reihe von vier Tests fand gestern in der Wüste des Bundesstaates Utah statt.
    Roland Machacki hat den folgenden Beitrag gestaltet, beginnend mit einem Countdown.
    Ein gelber Feuerstrahl schoss aus dem Triebwerk, schwarzer Rauch stieg hunderte Meter hoch in die klare Wüstenluft.
    Die USA signalisierten ihre Rückkehr in die bemannte Raumfahrt.
    Mehr als 500 Instrumente zeichneten Messwerte auf und erst nach der vollständigen Auswertung in etwa einem Monat wird man sagen können, ob die umkonstruierte Shuttle-Rakete ihre Probe bestanden hat.
    Beim Test lag die Rakete horizontal in einem Stahlgerüst und wurde von mehreren tausend Tonnen Beton festgehalten.
    Aufgestellt würde der Shuttle-Teil mit seinen 48 Metern so hoch wie ein 15-stöckiges Gebäude sein.
    Die amerikanische Raumfähre, die über drei Wasserstoff-Sauerstoff-Triebwerke verfügt, braucht dennoch beim Abheben von der Erde einen zusätzlichen Antrieb.
    Der wird von zwei Feststoff-Raketen geliefert, die knapp über zwei Minuten ihren mächtigen Schub zur Verfügung stellen.
    Am 26.
    Jänner 1986 hatten sich die Flammengase des Treibstoffs wie ein Schneidbrenner zuerst durch zwei Dichtungen, dann durch die Stahlwand der Rakete gefressen, hatten den danebenliegenden Treibstofftank mit seinen anderthalb Millionen Litern Flüssigwasserstoff und Flüssigsauerstoff beschädigt und so die Katastrophe ausgelöst.
    Schuld am schlechten Funktionieren der Dichtungen war die Kälte am Starttag.
    Die Feststoffraketen gehörten von Anfang an zu den Hauptrisikoteilen des Shuttle-Systems, da sie nach der Zündung weder abgestellt noch sonst wie beeinflusst werden können.
    Außer bei der amerikanischen Raumfähre werden sie im bemannten Raumflug nirgendwo eingesetzt.
    Die NASA hatte sich aus Gewichtsgründen dafür entschieden.
    Das Risiko bleibt auch nach den jetzt vorgenommenen Änderungen bestehen.
    Ein dritter Dichtungsring wurde bei den heiklen Punkten eingezogen, dort wo die Segmente der Rakete miteinander verbunden sind.
    Ein Stahlflansch soll verhindern, dass sich das Gehäuse unter dem ungeheuren Druck der Raketenzündung zu stark verbiegt.
    Eine Heizmatte, außen herum gelegt, soll zu starke Abkühlung des Kunststoffmaterials der Dichtungen verhindern und sie elastisch halten.
    Obwohl die meisten Daten eben noch ausstehen, gab sich der NASA-Chef für bemannte Raumfahrt Richard Truly optimistisch.
    Es schaut sehr gut aus, sagt er, und er sei sicher, dass damit ein wichtiger Schritt gelungen sei, die Raumfähre wieder einsatzfähig zu machen.
    Bis dahin kann es sich freilich noch ziehen.
    Weitere drei Versuche mit Shuttle-Raketen sind vorgesehen.
    Und ob die NASA ihren Termin, die Wiederaufnahme der Shuttle-Flüge, am 2.
    Juni des kommenden Jahres einhalten kann, wird von vielen Experten bezweifelt.
    Zurück zu Problemen auf der Erde, zur Arbeitswelt in Österreich.
    Von Einsparungen war heute schon viel in diesem Journal die Rede.
    Von Einsparungen besonderer Art, beschwichtigend auch Freisetzungen genannt, handelt der folgende Beitrag.
    Konkret, nach den tausend drohenden Kündigungen bei den VEW im steirischen Kapfenberg sollen jetzt auch im zweiten VEW-Standort im niederösterreichischen Ternitz 500 bis 600 Kündigungen ausgesprochen werden.
    Dies zumindest sieht das Gutachten des amerikanischen Betriebsberaters McKinsey vor, welches kommende Woche präsentiert werden soll.
    Klaus Wolschak vom Landesstudio Niederösterreich weist Details.
    Insgesamt 3.000 bis 4.000 Kündigungen, davon allein 1.000 im Werk Kapfenberg.
    Das ist das voraussichtliche Ergebnis des McKinsey-Gutachtens, das am 21.
    September dem Aufsichtsrat der VEW vorliegen soll.
    Nach den explodierenden Verlusten des verstaatlichten Edelstahlkonzerns, allein der für heuer geschätzte Abgang wird sich von 800 Millionen auf 2,4 Milliarden Schilling verdreifachen, war das vor einigen Jahren noch unter Schmerzen ausgehandelte und als Fahrkarte in die Gewinnzone gepriesene Konzept VW 2000 nicht mehr zu halten.
    Das weitere ist bekannt, VW-Generaldirektor Schmoyl Gruber warf das Handtuch, er wird abgelöst.
    Neuerlich gingen Rationalisierungsfachleute aus den USA ans Werk.
    Und der Betrieb in Ternitz als Finalstandort vorgesehen, soll mit Jahresanfang 1988 als GSMBH- und VEW-Tochter aus dem Konzern herausgelöst und selbstständig geführt werden.
    Dennoch ist auch diesmal ein Menschenopfer zu bringen.
    Der Ternitzer Arbeiterbetriebsratsobmann und NÖ-Arbeiterkammer-Vizepräsident Karl Hunzmüller heute dazu am Telefon.
    Es ist mit Kündigungen zu rechnen mit der VEW in der nächsten Zeit.
    In welchem Ausmaß wird der Ternitz betroffen sein?
    Wie ist der Standpunkt des Betriebsrates, dazu wird man das hinnehmen können?
    Wir steigen in Verhandlungen ein, aber uns ist sicher die Größenordnung, die wir jetzt so wissen, von McKinsey her, viel zu hoch.
    Und was stellen Sie sich vor?
    Ja, von der Briefschutzseite keine Kündigungen, sondern Personalaufnahmen.
    Aber das ist leider nicht möglich.
    Wir nehmen morgen 35 Lehrlinge nahe auf, in die Lehrwerkstätte, und sicher muss man über Kündigungen sprechen, aber über die Einzahl sind wir noch nicht einig.
    hat die Unternehmensleitung für das Werk Dernitz schon Kündigungen angemeldet?
    Am Abend haben sie in der Kirche keine Kündigung angemeldet.
    Aber es ist auf jeden Fall damit zu rechnen, dass das dann nach dem 21.09.
    ... sicher wieder kommen, ja.
    Wird es dann nach der Ausgliederung des Werkes Dernitz aus der VÖW, das soll ja ebenfalls am 21.09. beschlossen werden, wird es dann bezüglich der Beschäftigtenlage besser werden?
    Wird nicht besser, wir werden eigenständiger,
    und glaubt, mit kleinerer Einheit am Markt schneller konkurrenzfähig zu sein.
    Wir sehen eine Chance, als Federalstandort insgesamt für Österreich und auch für die gesamte Auslandswirtschaft dementsprechend sicher mit vielen Opfern zu überleben und den Standort dann als Gewinnbringungsunternehmen in den nächsten Jahren nach dieser Gesundung zu führen.
    Falls die Empfehlungen der Firma McKinsey realisiert werden, würde das also rund 500 bis 600 Menschen den Arbeitsplatz kosten.
    Bei einem derzeitigen Stand von 1550 Arbeitern und 550 Angestellten würde nicht weniger als ein Viertel der Beschäftigten davon betroffen sein.
    Wie viel der Betriebsrat davon noch herunterhandeln kann, das steht derzeit in den Sternen.
    Für einen heißen Herbst in Ternitz ist also gesorgt.
    Drohende Kündigungen in Ternitz, doch damit nicht genug der Hiobsbotschaften aus dem Industriebereich.
    Auch Steyr Daimler-Puch hat heute die Kündigung von 880 Mitarbeitern angemeldet.
    Betroffen sind 815 Beschäftigte im Werk Steyr und 65 in St.
    Valentin.
    Der Grund, die anhaltenden Schwierigkeiten im Bereich der Lastwagen- und Landmaschinenproduktionen.
    Ein paar Hintergrundinformationen zu diesem schon vor längerer Zeit angekündigten Personalabbau von Hans Christian Unger.
    So bitte es für jeden, der fast 900 Mitarbeiter von Steyr Daimler Buch ist, wenn er in den nächsten Wochen und Monaten den blauen Brief erhält,
    Die Kündigungen kommen nicht überraschend, denn der Personalabbau in den Werken Steier und St.
    Valentin, der maroden Tochter des CA-Konzerns, gehört mit zu jenem viel zitierten Schrumpfkonzept, von dem Aufsichtsratschef CA-General Hannes Androsch kürzlich gemeint hat, es gehe längst nicht mehr darum, wie viele Arbeitsplätze verloren gehen, sondern wie viele erhalten werden können.
    Bereits von Ende 1985 bis Frühjahr 87 ist der Mitarbeiterstand von 18.000 auf 15.000 gesunken.
    Und dieser ohnehin radikale Schnitt hat nichts geändert, dass Steyr nach einem Vorjahrsverlust von etwa einer Milliarde Schilling auch heuer wieder mit einem ebenso großen Minus zu rechnen hat.
    Die jüngste Kündigungswelle, auch bereits angekündigt, ist die Folge der bekannten Probleme im Bereich Lastkraftwagen und Traktoren.
    In diesen Bereichen wird Steyr heuer nur ungefähr zwei Drittel bzw.
    die Hälfte seiner vorhandenen Jahreskapazität verkaufen können.
    Ein weiterer Grund laut Geschäftsleitung, ein zu hoher Personalstand, vor allem im Verwaltungsbereich.
    In Österreich ist zwar das Lkw-Geschäft im Bereich der mittleren Lkw relativ zufriedenstellend verlaufen.
    Im Export dagegen läuft es äußerst schlecht, weil einerseits die Konkurrenz im westeuropäischen Raum durch den Heimvorteil der dort angesiedelten Produzenten nur schwer zu überwinden ist und andererseits der Export in, wenn man so sagen will, exotische Staaten wie etwa Afrika und so weiter ein extrem unsicheres Geschäft geworden ist.
    Deshalb sucht Steyr seit langem nach finanzstarken Kooperationspartnern im Ausland und will dieses Ziel auch bis Ende des Jahres verwirklichen.
    Gewaltige Exporteinbrüche und zu hohe Personalkosten.
    So noch einmal die Argumente der Unternehmerseite für die 900 Kündigungen.
    Eine Stellungnahme des Betriebsrats, der darüber bereits seit Wochen Verhandlungen mit dem Management geführt hat, liegt zur Stunde noch nicht vor.
    Die bisher immer wieder zu hören gewesene Reaktion der Arbeitnehmervertreter auf Kündigungen?
    Der Vorstand verfolge ausschließlich ein Schrumpfkonzept.
    Konkret sei man nur, wenn es um Personalabbau gehe, während man sich zu unternehmenspolitischen Vorstellungen nur äußerst vage äußere.
    Soweit unerfreuliche Nachrichten aus der Arbeitswelt, Nachrichten, die während unserer Sendung eingetroffen sind.
    Copyright WDR 2021
    Stichwort Wiener Musikläden.
    Im Teesalon der Wiener Staatsoper fand heute Vormittag eine Pressekonferenz statt, bei der Staatsoperndirektor Klaus-Helmut Drese und Bundestheater-Generalsekretär Robert Jungblut Neuigkeiten über die finanzielle Situation der Wiener Staatsoper bekannt gaben.
    Insbesondere die Übernahme einer Patronanz der Raiffeisenbank Niederösterreich-Wien für die gesamte Spielzeit 1987-88.
    Volkmar Praschalk informiert.
    Placido Domingo trifft heute Abend in Wien ein.
    Er wird morgen den Baiazzo singen.
    Für die kulinarische Eröffnung der Staatsopernsaison ist also gesorgt.
    Eine Saison, die erstmals in der traditionellen Geschichte des Hauses am Ring unter Patronat steht.
    Nämlich unter der der Raiffeisen Landesbank Niederösterreich Wien.
    Die Bank bezahlt vier Millionen Schilling.
    Das ist rund ein Prozent des Jahreszuschusses der öffentlichen Hand.
    Dafür werden Schilder in den Hallen und Pausenräumen sowie Aufdrucke auf Plakaten und der Hauszeitung diese Patronanz dokumentieren.
    Direktor Drese, der schon seit 20 Jahren, also auch bei seinen Direktionen in Köln und Zürich, diese Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gesucht und gefunden hat.
    Das gibt mir Veranlassung, erstens meiner Freude Ausdruck zu geben darüber, dass diese Verbindung von Wirtschaft, von Bank und Kunst zustande gekommen ist.
    zur Freude der Staatskasse.
    Raiffeisen-Direktor Karner betonte, seine Bank stelle die Förderung von Wissenschaft und Kultur in den Mittelpunkt, habe von Anfang an, also schon zu Zeiten des Gründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen, neben ökonomischen Zielen auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag verfolgt.
    Heute kann man echt von einer Partnerschaft zwischen Kunst und Wirtschaft
    und einer gegenseitigen Befruchtung, wir glauben es jedenfalls, und Förderung sprechen.
    Kulturelle Aktivitäten sind aber auch gesellschaftliche Ereignisse, die Menschen zusammenbringen, die ein offenes Klima schaffen, das wir für die Bewältigung der Zukunft
    glaube ich, ganz besonders brauchen.
    Direktor Drese kündigte ein Symposium von Finanzminister Latziner an, das privates Mäzenatentum und Sponsorship zum Thema hat.
    Er betonte, mit den vier Millionen der Raiffeisenkasse keineswegs das Auslangen finden zu können, sondern weitere Sponsoren für Einzelprojekte zu suchen sowie zusätzliche Mittel von den neugegründeten Förderern der Wiener Staatsoper zu erhalten, sodass zusätzlich insgesamt sechs bis acht Millionen zu erwarten werden.
    Für 1988 werde er 10 Millionen Schilling benötigen, um den Spielplan zu stabilisieren.
    Die Einnahmensteigerung von 23 Millionen oder 10,5 Prozent in seiner ersten Spielzeit sei leider durch die Erhöhung der Tangente, also des Einnahmensolls pro Abend, bis auf 3 Millionen zusammengeschmolzen.
    Dreses Plan sei es, dem Finanzminister vorzuschlagen, die Gagen von Sängerstars aus den Einnahmen der erhöhten Preiskategorie zu bezahlen.
    Dreses Credo?
    Aus dieser Besetzungsqualität resultiert das Niveau der Staatsoper.
    Dieses zu halten, meine Aufgabe, genauso ist wie die meiner Vorgänger.
    Das Niveau, die Würde, die Kraft, das internationale Ansehen der Staatsoper auf der Höhe zu halten, in dem Rang zu erhalten, wie es der Tradition dieses Hauses entspricht.
    Generalsekretär Jungbluth nahm am Schluss auf Anfrage dazu Stellung, ob im Burgtheater eine Einigung bezüglich der von der Feuerpolizei und dem Wirtschaftsministerium gefährdeten künftigen Vorstellungen von Shakespeare's Richard III.
    erzielt worden wäre.
    Wir hoffen auf eine vernünftige Lösung.
    Ich möchte ein Beispiel zitieren.
    Sie alle haben sicherlich den Bau als Millionär in Salzburg gesehen.
    wo also das berühmte Kegelscheiben stattfindet, ein Loch für Koch.
    Da sind neun Totenköpfe auf der Bühne mit neun schönen Fackeln, die da alle brennen.
    Und wenn man das mit der Kugel, so einen Totenkopf trifft, schmeißt man die Fackel wie eine Eins in den Orchestergraben hinunter.
    Also ich meine, es kann nicht solche Unterschiede geben.
    Es kann nicht sein, dass man auf der einen Seite einem großen Wiener Theater nicht die Möglichkeit macht, eine Zigarette auf der Vorbühne zu rauchen.
    Es kann nicht sein, dass man hier mit einem einfachen Kerzenleuchter offensichtlich das Publikum bedroht und auf der anderen Seite sind wahre Feuerorgien auf der Bühne.
    Also ich meine, irgendwo ist dieses Gesetz nicht in Ordnung und wenn man glaubt, über die Auslegbarkeit des Gesetzes hier
    vielleicht sogar Personalpolitik machen zu können, das fände ich nicht so fair und nicht so richtig.
    Es ist alles zur Sicherheit des Publikums getan worden.
    Der Herr Voss ist eindringlich ermahnt worden.
    Es geht da um diese eine kleine Szene, wo er den Kerzenhalter in der Hand hat und in der anderen Hand diese Puppe.
    Ich meine, das kann nicht zu einer Bürokratieorgie werden.
    Soviel über die Pläne an der Wiener Staatsoper und jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Der erweiterte Koalitionsausschuss berät heute Maßnahmen zur Sanierung des Budgets 1988.
    Zur Diskussion stehen die in der Vorwoche von Finanzminister Latziner unterbreiteten Vorschläge sowie neu eingebrachte Vorschläge der ÖVP, an deren endgültiger Fassung noch am Vormittag gearbeitet wurde.
    Nationalratspräsidentin Marga Hubinek hat unterdessen vor Budgeteinsparungen beim Umweltschutz gewarnt.
    Die Steier Daimler Puch AG hat beim Arbeitsamt die Kündigung von 880 Mitarbeitern angemeldet.
    Betroffen sind die Werke Steier und St.
    Valentin.
    Der Personalabbau soll schon im Oktober beginnen.
    Als Begründung wird die schlechte Auftragslage bei Nutzfahrzeugen und bei Landmaschinen angegeben.
    Nach Angaben des österreichischen Ökologieinstitutes sind die Nachwirkungen der Katastrophe von Tschernobyl noch immer allgegenwärtig.
    Nach umfangreichen Laboranalysen in allen Bundesländern sind nach Angaben des Institutes in Niederösterreich die Bezirke Zwettl, Gmünd und Darmstetten, in der Steiermark die Bezirke Lietzen und Deutschlandsberg, in Kärnten, Villachland und Klagenfurt sowie die Gegenden von Lienz in Osttirol und Kitzbühel in Nordtirol sowie der Raum von Salzburg besonders verseucht.
    Es wird empfohlen, in diesen Gegenden möglichst keine Pilze und Beeren zu ernten und zu essen.
    Der Wiener Ausschuss der Sozialisten befasst sich heute mit einer möglichen Vorverlegung der Landtagswahlen.
    Als Termin steht der 8.
    November zur Diskussion.
    SPÖ-Clubchef Fischer hat von der Entscheidung des Wiener Ausschusses abhängig gemacht, ob der für Oktober angesetzte SPÖ-Parteitag auf einen späteren Termin verschoben wird.
    Die Jahresmautkarte für Lastkraftwagen auf der Brenner Autobahn wird ab morgen abgeschafft.
    Ein entsprechender Erlass des Wirtschaftsministeriums wurde der Autobahngesellschaft zugestellt.
    Für die Gäste des Hotels Astoria in der Wiener Kärntner Straße gab es heute Feueralarm.
    In einer im Erdgeschoss untergebrachten Parfümerie war nach einer Explosion ein Brand ausgebrochen, der sich rasch ausbreitete.
    Die Hotelgäste wurden vorsichtshalber aus ihren Zimmern in die Halle beordert, verletzt wurde jedoch niemand.
    Die Wiener Feuerwehr konnte die Flammen in kurzer Zeit löschen.
    Das Geschäftslokal brannte völlig aus.
    Auch ein darüber liegendes Restaurant wurde beschädigt.
    Thailand.
    Nach einem beinahe Zusammenstoß mit einem Flugzeug der Gesellschaft Dragon Air auf Hong Kong ist heute eine thailändische Verkehrsmaschine vom Typ Boeing 737 kurz vor der Landung auf der Ferieninsel Phuket ins Meer gestürzt.
    An Bord des verunglückten Flugzeuges befanden sich 81 Menschen.
    Nach Angaben der lokalen Behörden ist das Flugzeug nach dem Absturz in den Golf von Bengalen nicht völlig untergegangen.
    Es wurden Rettungsschiffe an die Absturzstelle entsendet, um mögliche Überlebende zu bergen.
    Irak, Iran.
    Die Lage im Persischen Golf verschärft sich.
    Ein kuwaitisches Containerschiff ist heute von einem iranischen Schnellboot in der Höhe des Emirats Dubai angegriffen worden.
    Das Schiff wurde von Raketen getroffen.
    Angeblich sind jedoch keine Opfer zu verzeichnen.
    Südafrika.
    In einem Goldbergwerk im Oranje-Freistaat ereignete sich heute eine Explosion.
    Ein Förderkorb mit 70 Bergleuten fuhr zu diesem Zeitpunkt gerade in die Mine ein.
    Die Wetteraussichten bis zum Abend, meist sonnig, Nachmittagstemperaturen heute 22 bis 27 Grad.
    Die Mittagsstunde neigt sich dem Ende zu, bleibt noch einen angenehmen Nachmittag zu wünschen und das tut jetzt Manfred Kronsteiner im Namen von Redaktion und Technik.
    Auf Wiederhören.
    Musik

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Koalitions-Kontaktausschuß über Budgetsparmaßnahmen
    Einblendung: Vizekanzler Mock, Bundeskanzler Vranitzky, Finanzminister Lacina
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Mock, Alois [Interviewte/r] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r] , Lacina, Ferdinand [Interviewte/r]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Untersuchung Ökologieinstitut über radioaktive Belastung der Böden
    Einblendung: Atmo, Physikerin Wenisch, Chemiker Sieber
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Wenisch, Antonia [Interviewte/r] , Sieber, Willy [Interviewte/r]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview Rader zu Ausschlußverfahren
    Interview: FP-Landesparteiobmann Rader
    Mitwirkende: Scheid, Hans-Christian [Gestaltung] , Rader, Ludwig [Interviewte/r]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreichs neue Banknoten
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Asylland Österreich
    Mitwirkende: Scholl, Susanne [Gestaltung]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Analyse der aktuellen Golfkriegssituation
    Mitwirkende: Tilgner, Ulrich [Gestaltung]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Ort: Amman [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Philippinen: Lage nach dem Putschversuch
    Mitwirkende: Brauner, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Ort: Manila [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Erster erfolgreicher Test einer neuen Shuttle - Feststoffrakete
    Einblendung: Countdown, Nasachef Truly
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Truly, Richard [Interviewte/r]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    VEW-Kündigungen in Ternitz
    Einblendung: Betriebsratsobmann Hundsmüller
    Mitwirkende: Wohlschak, Klaus [Gestaltung] , Hundsmüller, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Steyr-Daimler-Puch - Kündigungen
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Operndirektor Drese zur Spielsaison 87 / 88
    Einblendung: Staatsoperndirektor Drese, Raiffeisen-Direktor Karner, Generalsekretär Jungbluth
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung] , Drese, Claus Helmut [Interviewte/r] , Karner, Dietrich [Interviewte/r] , Jungbluth, Robert [Interviewte/r]
    Datum: 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1987.08.31
    Spieldauer 00:59:31
    Mitwirkende Kronsteiner, Manfred [Moderation]
    Sterbenz, Edgar [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1987.08.31 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-870831_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt