Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1980.08.07
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsschanal des aktuellen Dienstes begrüßt Sie im Namen von der Redaktion und Technik Reinhold Henke.
Im Mittagsschanal nach den Nachrichten berichten wir ausführlich über folgende Themen.
Pressekonferenz des ÖVP-Generalsekretärs Lanner zum politischen Verlauf des AK-Skandals.
Wenn es nach dem Nachrichtenmagazin Trend geht, hat auch Salzburg jetzt seinen Bauskandal.
Es geht um Kanalbauten im Wert von 200 Millionen Schilling.
Der Landeshauptmann von Salzburg hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Wie funktioniert die Exportfinanzierung?
Eine Analyse am Beispiel des geplanten Waffengeschäftes mit Chile.
Diskussion um die Gewerkschaftsforderung nach 1000 zusätzlichen Posten für die österreichischen Bundesbahnen.
Eisenbahner Gewerkschaft droht mit Dienst nach Vorschrift bei Ablehnung der Forderung.
Allerdings ist ÖBB-Generaldirektor Pücher ohnehin kompromissbereit.
Ausland, nach dem Terror von Bologna eskaliert jetzt auch der Terror der Mafia in Italien.
Von Sizilien aus überschwemmen die Verbrecherorganisationen das ganze Land.
Die Vereinigten Staaten haben ihre Atomkriegstrategie jetzt geändert.
In einem Krieg gegen die Sowjets würden sie nicht mehr Städte, sondern militärische Anlagen bombardieren.
Allianz zwischen Saudi-Arabien und dem Irak im Kampf gegen Israel.
Drohung mit der Ölwaffe für den Fall der Anerkennung von Jerusalem als gemeinsame israelische Hauptstadt.
Im Kulturteil schließlich hören sie ein Gespräch mit Placido Domingo bei den Salzburger Festspielen.
Aber jetzt wie immer die Nachrichten.
Chef von Dienst ist Adolf Poindl heute und der Sprecher Herbert Slavik.
Österreich.
Die Industriellenvereinigung vertritt heute in einer Stellungnahme zur Diskussion um den geplanten Panzerexport nach Chile die Meinung, dass seit Jahrzehnten unumstrittene Bekenntnis zu einer eigenen heimischen Waffenproduktion erfordere auch ein grundsätzliches Ja zu den Exportbemühungen.
Nur eine möglichst breite Absatzbasis schaffe den einschlägigen Industrien die Möglichkeit, heißt es dazu im Einzelnen, den jeweils modernsten Stand der Entwicklung zu halten.
Für den Export österreichischer Waffen oder Waffensysteme gebe es genaue gesetzliche Regelungen, die nunmehr angewandt werden müssten.
Italien.
Der Expresszug Palermo-Rom ist heute früh in der Nähe von Salerno, südlich von Neapel, von Banditen überfallen worden.
Einige der Verbrecher befanden sich in dem Zug und zogen die Notbremse, worauf ihre Komplizen in die Gangentour eindrangen.
Die Bande überwältigte das Begleitpersonal des Postwagens und bemächtigte sich mehrerer Postsäcke.
Eine Großverhandlung ist in Gange.
Der Senat in Rom hat eine gesetzliche Regelung für die Entschädigung von Terroropfern beschlossen.
Jeder Italiener, der durch einen Terroranschlag zu mehr als 80 Prozent invalid wird, erhält in Zukunft eine Zuwendung von 1,5 Millionen Schilling.
Im Todesfall wird das Geld den Angehörigen des Opfers ausbezahlt.
Für Ausländer ist im Gesetz eine Kompensationsklausel vorgesehen, was jedoch bisher nicht näher präzisiert wurde.
Der italienische Gewerkschaftsverband hat alle Arbeiter aufgefordert, für einen Solidaritätsfonds zur Unterstützung von Terroropfern etwa 15 Schilling pro Person zu spenden.
Die Großfahndung nach dem Mörder des Chefankliegers von Palermo, Gaetano Costa, ist bisher erfolglos geblieben.
Der 64 Jahre alte Staatsanwalt wurde gestern Abend in Palermo von einem jungen Mann niedergeschossen, der flüchten konnte.
Der prominente Jurist hat in erster Linie gegen Verbindungen der Mafia in die Vereinigten Staaten ermittelt.
Außerdem hatte er Recherchen über den Drogenhandel durchgeführt.
Im Gerichtsmedizinischen Institut von Bologna sind drei Todesopfer des Bombenanschlags vom vergangenen Samstag noch nicht identifiziert.
Möglicherweise sind es ein Franzose, ein Spanier und ein Japaner.
Der in Nizza festgenommene Rechtsextremist Affatigato soll heute dem Richter vorgeführt werden.
Französische Zeitungen üben heute heftige Kritik daran, dass Affatigato seit zwei Jahren unbehelligt in Nizza leben konnte.
Saudi-Arabien, Irak.
Die beiden größten Erdöl-Exporteure der Welt haben jedem Staat, der die israelische Annexion Ost-Jerusalems billigt, mit dem Abbruch der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen gedroht.
Der irakische Staatspräsident Saddam Hussein und der saudi-arabische König Khaled haben sich auf ein solches energisches Vorgehen in der Nahostpolitik geeinigt.
Nach irakischen Angaben sollen sich unterdessen acht weitere arabische Staaten, darunter fünf Öl-Förderländer, dieser Haltung angeschlossen haben.
USA.
Ein Untersuchungsausschuss des amerikanischen Kongresses prangert in einem Bericht an, die Regierung in Washington habe bewusst das Strahlenrisiko verheimlicht, das bei den Atomtests in der Atmosphäre über der Wüste von Nevada in den Jahren 1951 bis 1963 gegeben war.
Während dieses Zeitraums wurden dort 223 Atomversuche unternommen.
In dem Bericht heißt es nun, in 139 Fällen sei die radioaktive Strahlung über das eigentliche Versuchsgebiet hinausgegangen.
Die Regierung habe es jedoch unterlassen, für den notwendigen Schutz der Bewohner in den betroffenen Gebieten zu sorgen.
Außerdem weist der Ausschuss darauf hin, dass die Gesundheitsdienste schon 1965 die anormale Zunahme der Leukämie-Toten im Südwesten des Bundesstaates Utah aufgezeigt hätten.
Die USA haben ihre Strategie für einen Atomkrieg verändert.
Präsident Carter unterzeichnete eine Direktive, wonach das Hauptgewicht eines atomaren Schlages gegen einen Aggressor auf Militär- und Kommandozentren liegen würde und nicht, wie bisher geplant, auf großen Städten.
Die Änderung ist durch die Entwicklung neuer, zielgenauer Atomwaffen nötig geworden.
Nach einer Meinungsumfrage des Gallup-Instituts spricht sich eine Mehrheit der Wähler der demokratischen Partei für die Freigabe der Abstimmung beim Parteikonvent der Demokraten zur Wahl des Präsidentschaftskandidaten aus.
37 Prozent der Befragten sind gegen eine Freigabe der Abstimmung.
Aus der Meinungsumfrage geht hervor, dass 52 Prozent der befragten Wähler einen anderen Präsidentschaftskandidaten als Carter wollen.
Die neue Militärjunta geht nun gewaltsam gegen Journalisten in Bolivien vor.
Zwei Korrespondenten der britischen Nachrichtenagentur Reuter und eine Mitarbeiterin der Londoner Financial Times wurden festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht.
Das Militärregime beschuldigt die Verhafteten, tendenziös über die Ereignisse in Bolivien seit dem Putsch berichtet zu haben.
Karibik.
Der von den Meteorologen unter der Bezeichnung Alan geführte bisher heftigste Wirbelsturm dieses Jahrhunderts hat auf einigen karibischen Inseln bereits 71 Menschenleben gefordert und großen Schaden angerichtet.
Der Hurrikan hat unterdessen Kuba erreicht.
120.000 Menschen wurden dort evakuiert.
In der Gefahrenzone liegt jetzt auch die mexikanische Halbinsel Yucatan.
Israel.
Ministerpräsident Begin soll Ägypten den wiederholten Bruch der Abkommen von Camp David vorgeworfen haben.
Nach einem Bericht der Tageszeitung Haaretz ist diese Anschuldigung in einem Schreiben Begins an Staatspräsident Sadat enthalten, das auf die Reaktion Kairosa auf das israelische Jerusalem-Gesetz Bezug nimmt.
Nach den Worten des Ministers für Kommunikation Landau wird Israel unter keinen Umständen zulassen, dass der Irak eine Atombombe baut.
In einem Interview für das israelische Fernsehen meinte der Minister wörtlich, Frankreich habe eine schreckliche Entscheidung getroffen, als es dem Irak eine Kooperation auf dem Gebiet der Kernenergie angeboten habe.
Frankreich hatte sich zur Lieferung von Uran an Bagdad bereit erklärt.
Iran.
In Teheran sind heute früh weitere 14 Menschen hingerichtet worden.
Zwölf davon sind ehemalige Angehörige der Streitkräfte.
Ein Revolutionsgericht hatte ihnen Beteiligung am angeblichen Putschversuch vom vergangenen Monat vorgeworfen.
Im Zusammenhang mit dieser Verschwörung gegen das iranische Revolutionsregime wurden bisher 49 Menschen exekutiert.
Österreich.
Das Verkehrsministerium hat heute den Entwurf einer weiteren Novelle zur Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung zur Begutachtung ausgesendet.
Die Novelle soll am 1.
Jänner kommenden Jahres in Kraft treten.
Verkehrsminister Lausecker erklärte dazu, die beachtliche technische Entwicklung der vergangenen Jahre mache es erforderlich, die Vorschriften über die Fahrzeugbremsen dem heutigen Stand der Technik anzupassen.
So sollen die Anforderungen an die Bremswirkung erhöht werden, was in der Praxis zu einer Verkürzung der Bremswege führen wird.
Außerdem werden die Vorschriften für Nutzfahrzeugbremsen neu gefasst.
Gleichfalls mit 1.
Jänner kommenden Jahres werden die Grenzwerte der Schadstoffe für Kraftfahrzeuge um etwa 20 Prozent herabgesetzt, um die schädlichen Umwelteinflüsse weiter zu vermindern.
Nun der Wetterbericht.
Ein Hoch über Mitteleuropa bestimmt weitgehend das Wetter im Alpenraum.
Vor Eintreffen der nächsten Störung gelangen vorübergehend mit südwestlicher Höhenströmung subtropische Warmluftmassen in unser Bundesgebiet.
Die Aussichten bis morgen früh verbreitet heiter bis wolkig.
Nachmittags örtlich Quellwolkenentwicklung, Wind mitunter etwas auffrischend aus Südost bis Südwest.
Nachmittagstemperaturen 24 bis 30 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 12 bis 17 Grad.
Die Aussichten für morgen Freitag?
Zunächst von einzelnen Frühnebelfeldern abgesehen, meist heiter bis wolkig und warm.
Nachmittags örtlich Haufenwolkenentwicklung.
In der Folge im Westen Bewölkungszunahme und nachfolgend Aufkommen von Regenschauern.
Wind anfangs aus Süd bis Südwest, später aus West bis Nordwest drehend.
Tageshöchsttemperaturen 25 bis 30 Grad auch morgen.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, Heiter 25°, Südostwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos 26°, Südost 10.
Linz, Heiter 23°, Windstill.
Salzburg, Heiter 24°, Nordwind 5 km.
Innsbruck, Heiter 24°, Windstill.
Bregenz, wolkenlos 22°, Westwind 5 km in der Stunde.
Graz, Heiter 24°, Windstill.
und Klagenfurt-Heiter, 24 Grad, Südwestwind, Geschwindigkeit 3 Kilometer in der Stunde.
Zwölf Uhr und elf Minuten ist es.
Apropos Wetter, bevor wir noch zur politischen Berichterstattung kommen, zurück zu einer Meldung in den Nachrichten und zwar zum Karibik-Hurricane Alan.
Sie haben es ja gehört, der hat bereits in der Karibik 71 Menschenleben gefordert.
Wir haben uns gedacht, fragen wir einmal nach, wie es eigentlich die Betroffenen selber sehen und vor allen Dingen jene, die über diesen Hurricane wachen.
In Miami gibt es eine Station, das National Hurricane Service, das die Bevölkerung in der Umgebung pausenlos darüber informiert, welche Richtung der Hurricane nimmt, welche Geschwindigkeit er hat und was er im Grunde genommen anrichten könnte.
Wir haben, wie gesagt, vor kurzer Zeit dort angerufen und folgende Antwort bekommen.
Um drei Uhr morgens Florida Zeit, das war bei uns neun Uhr, war der Hurricane Alan 185 Meilen östlich der mexikanischen Insel Cozumel vor der Halbinsel Yucatan.
Der Hurricane ist in den letzten Stunden etwas langsamer geworden und er bewegt sich derzeit mit circa 30 Stundenkilometern in nordöstliche Richtung.
Das Zentrum des Hurricanes wird circa um vier Uhr Nachmittag
den Nordostteil der mexikanischen Halbinsel Yucatan erreichen und auch passieren.
Die Windgeschwindigkeit im Zentrum beträgt 240 Stundenkilometer und der Hurricane ist ein sehr gefährlicher Wirbelsturm.
Die Regierung von Mexiko hat bereits Evakuierungsmaßnahmen für die Halbinsel Yucatan und auch die Insel Cusumel eingeleitet.
Durch den Hurrikan sind, soweit mir bekannt sind, auf den einzelnen karibischen Inseln, über die der Hurrikan hinwegzog, insgesamt 71 Menschen getötet worden.
Zum weiteren Weg des Hurrikans, er wird die Halbinsel Yucatan überqueren, dann hinein in den Golf von Mexiko in Nordwestrichtung und wird dann das Festland entweder an der mexikanischen oder texanischen Küste erreichen.
Also soweit der Beamte vom National Hurricane Service in Miami.
Wir werden uns natürlich dann im Abendjournal bemühen, um Reportagen aus dem Katastrophengebiet über diesen Hurricane, der immerhin der größte dieses Jahrhunderts zu sein scheint.
Aber nun zwei Minuten vor Viertel Eins zur politischen Berichterstattung.
Auch heute gab es wieder ein politisches Weiterspielen der Auseinandersetzungen rund um den Korruptionsskandal Allgemeines Krankenhaus.
haben gestern Vizekanzler Androsch und der Wiener Bürgermeister Graz in einer gemeinsamen Erklärung festgestellt, sie übernehmen die politische Verantwortung für den Weiterbau des Krankenhauses.
So äußerte sich heute ÖVP-Generalsekretär Sixtus Lanner in einer Pressekonferenz zu dieser Affäre.
Erich Eichinger, was hat eigentlich Lanner zu dieser Affäre im Grunde genommen gesagt?
Vorweggenommen zwei Kernaussagen.
ÖVP-Generalsekretär Lanner beseitigte heute praktisch die letzten Zweifel daran, dass die ÖVP in Sachen AKH eine Sondersitzung des Nationalrates vermutlich Ende August verlangen wird.
Lanner wörtlich, die Sache ist gelaufen.
Auch auf wen es die ÖVP dabei besonders abgesehen hat, machte Lanner heute klar, nämlich auf Vizekanzler Finanzminister Androsch.
Im Einzelnen, das gestrige Treffen zwischen dem Wiener Bürgermeister Graz und Vizekanzler Androsch am Grundlsee habe keinerlei Klärung der politischen Verantwortung gebracht, kritisierte Lanner und meinte generell, die ÖVP werde von führenden Sozialisten ermuntert, in Sachen AKH nicht locker zu lassen.
Als Beweis dafür nannte Lanner das heute in der Tageszeitung die Presse wiedergegebene Interview des Wiener Bürgermeisters, in dem Graz meint, im Gegensatz zu Finanzminister Androsch, hier gehe es nicht nur um einen Wirtschaftsskandal, sondern um größere Dinge und weiteres.
Alle persönlichen Verflechtungen müssten untersucht werden.
Weiteren Namen führender Sozialisten, die sich mit Ermunterungen an die ÖVP gewandt haben, blieb Lanner allerdings schuldig.
Vorwürfe, Lanos.
Andros habe es unterlassen, für ausreichende Finanzkontrolle zu sorgen, sei mutwillig mit Steuergeldern umgegangen, die Verflechtung zwischen Politik und Geschäft müsse überhaupt geklärt werden.
Meine Damen und Herren, das ist eine sehr ernste Sache.
Zunächst bestreitet der Finanzminister, dass eine Verbindung, eine finanzielle Verbindung zwischen seiner Firma Consultatio und dem AKH besteht.
Dann stellt sich heraus, dass hier Beträge in Millionenhöhe geflossen sind.
Dann muss der Finanzminister, der das zunächst bestritten hat, das auch öffentlich zugeben.
Und nun steht, ich sage das mit aller gebotenen Vorsicht, der Verdacht im Raum, dass der Finanzminister über seine Firma, Consultatio, indirekt am AKH-Skandal verdient hat.
Der Verdacht steht im Raum.
Und diesen Verdacht sollte man aufklären, sollte man auch im Interesse des Finanzministers bereinigen, wie immer die Dinge hier liegen.
Daher ist für uns eine der zentralen Fragen die Offenlegung der Zahlungen und der Gegenleistungen von der Ökodata an die Firma des Finanzministers Consultatio.
Auf den Einwand.
dass eben einer der Treuhänder der Steuerberatungsfirma Consultatio, nämlich Rechtsanwaltskammerpräsident Schuppich, zuletzt erklärt hatte, es habe keine Zahlungen gegeben, sondern die Leistungen beider Firmen seien gingend abgewogen worden, sagte Lanner, das glaube er vorerst nicht und ergänzte... Das Parlament steht über dem Dr. Schuppich.
Zum politischen Konzept der großen Opposition in Sachen AKH, meinte Generalsekretär Sixtus Lanner heute.
Die Rechtfertigung und die Klärung der politischen Verantwortung des Bürgermeisters Graz wird auf der Ebene des Wiener Landtages zu treffen und zu suchen sein.
Natürlich wird die Diskussion im Parlament ihn berühren, aber der Schwerpunkt wird auf der Ebene Wien zu klären sein.
Die Hauptstoßrichtung in der parlamentarischen Auseinandersetzung muss aufgrund der Fakten naheliegenderweise schwerbuchmäßig auf den Finanzminister konzentriert sein.
Natürlich wird der Bundeskanzler dabei einiges abbekommen.
Das ist unvermeidlich.
Aber es sind konkrete Fakten im Zusammenhang mit dem Finanzminister zunächst zu klären.
Vielleicht lassen Sie sich klären.
Vielleicht zieht er von sich aus Konsequenzen.
Weitere Ankündigungen Lanners.
Anfang September will die ÖVP eine umfassende Dokumentation über das AKH an die Öffentlichkeit bringen.
Allgemein möchte sie einen Ausbau der parlamentarischen Kontrollerrechte und zusätzlich im Gesetz verankern,
dass, wie jetzt im Einzelfall AKH, der pensionierte Rechnungshofpräsident Kandutsch eine begleitende Kontrolle ausübt, künftig der amtierende Rechnungshofpräsident bei allen großen Vorhaben auch eine Art begleitender Kontrolle durchführt.
Darauf angesprochen, dass in der allerdings vom Umfang her weit kleineren Affäre um die steirische Tierkörperverwertungsgesellschaft der ÖVP-Landesrat Pelzmann auch Handelskammerpräsidentin Graz involviert ist, meinte Generalsekretär Lanner,
Ich bin überzeugt, dass der Herr Landeshauptmann Kreiner in dieser Frage rasch für eine saubere
Klärung dieses Vorfalles, wenn Sie wollen, dieser Affäre Sorge tragen wird.
Und ich würde es begrüßen, wenn der Bundeskanzler Kreisky mit der gleichen Bereitschaft auch für eine Klärung des Skandals um das allgemeine Krankenhaus Sorge tragen würde.
Der in dieser Frage involvierte Landesrat ist in der Zwischenzeit beurlaubt worden.
Das ist ein erstes Aktionszeichen im Gegensatz zum AKH-Skandal, wo jeder flüchtet aus der Verantwortung.
Und ich bin überzeugt, dass in der allernächsten Zeit, wenn die noch offenen Fragen hier geklärt sind, entschieden wird, welche endgültige und definitive Lösung hier getroffen wird.
Jedenfalls war die Vorgangsweise der steirischen ÖVP völlig anders als die der Sozialisten im Zusammenhang mit dem AKH-Skandal.
Anmerkung Lanners in eigener Sache zu Gerüchten, nämlich er könnte als Generalsekretär der ÖVP abgelöst werden.
Lanner, für die nächsten drei Jahre werde er sicher ÖVP-Generalsekretär bleiben, dies wüssten alle, die am letzten ÖVP-Parteitag in Salzburg teilgenommen hätten.
Das war eine Zusammenfassung einer Pressekonferenz des Generalsekretärs der österreichischen Volkspartei Sixtus Lanner.
12 Uhr und 20 Minuten ist es und wir bleiben gleich bei einem möglichen anderen Skandal, möglich unter besonderer Betonung des Wortes, denn möglicherweise hat auch Salzburg seinen Bauskandal.
Zumindest wenn es nach dem Nachrichtenmagazin Trend geht, ist es einer.
Die Betroffenen sagen aber, es werde sich alles noch aufklären.
Es geht um Kanalbauten im Wert von 200 Millionen Schilling.
Immerhin hat Landeshauptmann Haslauer von Salzburg bereits die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Worum es bei dieser Angelegenheit näher geht, das berichtet nun Werner Mück.
Spätestens seit dem Skandal um das Wiener Allgemeine Krankenhaus rümpft der Österreicher die Nase, angewidert vom Geruch der Korruption, der Millionen Schmiergelder und das alles letztlich zulasten des Steuerzahlers.
Der AKH-Skandal hat die Politiker allgemein sensibilisiert.
Vielleicht liegt es an dieser gesteigerten Empfindsamkeit, dass nun Untersuchungen in Gang kommen, die man sich bisher erspart hat.
Auch in Salzburg ist nun die Staatsanwaltschaft am Werk.
Hier geht es allerdings um größere Kanalbauten.
Zum Staatsanwalt lief Salzburgs Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, als er im Nachrichtenmagazin Trend ein ganzes Dossier mit Vorwürfen gegen die Geschäftsführung des Reinhalteverbandes Salzburg lesen musste.
Geschäftsführer sind dort der für diese Tätigkeit vom Dienst freigestellte Landesbeamte Ingenieur Ferdinand Lüftenegger und der Jurist Dr. Steger.
Ingenieur Lüftenegger erscheint in der Berichterstattung des Nachrichtenmagazins als Zentralfigur überprüfungswürdiger Vorgänge bei Kanalbauten.
In insgesamt fünf Fällen habe es bei Kanalbauten unter der Geschäftsführung Lüfteneggers zum Teil erhebliche Nachforderungen gegeben.
Auf diese Weise sei das Gesamtbauvolumen von 147 auf rund 200 Millionen Schilling ausgeweitet worden.
Da es hier um Gelder aus dem Wasserwirtschaftsfonds geht, wurde auch das Bautenministerium hellhörig.
Gestern teilte Bautenminister Sekanina mit, sein Ministerium werde alle Salzburger Förderungsfälle streng untersuchen.
Pressesprecher Fritz Edlinger wurde deutlicher, als er davon sprach, im Bautenministerium hätten angesichts der Kostenüberschreitungen die Alarmglocken geläutet.
Die Nachforderungen seien nicht ausbezahlt worden und nun werde untersucht, ob sie tatsächlich gerechtfertigt sind.
Andererseits aber, so sagte Pressesprecher Edlinger, werde auch geprüft, ob es zwischen den hohen Nachforderungen und der Person Ingenieur Lüfteneggers Verbindungen gäbe.
Das Nachrichtenmagazin Trend hatte nämlich unter anderem auch auf das Privatvermögen Ingenieur Lüfteneggers hingewiesen.
Lüftenegger selbst hüllte sich bisher in Schweigen, aus seiner Umgebung verlautete lediglich, dass er eine Klage gegen das Nachrichtenmagazin erwäge.
Peinlich ist die ganze Affäre allerdings für Salzburgs Kommunalpolitiker.
Der SPÖ-Bürgermeister Heinrich Salfenauer ist Obmann des Reinhalteverbandes.
Seine beiden Vizes, Gerhard Bacher, ÖVP und Waldemar Steiner, FPÖ, sitzen mit ihm im Aufsichtsrat der Abfallbeseitigungsgesellschaft Sickerwiesen, der ein Geschäftsführer ebenfalls Ferdinand Lüftenegger heißt.
Nach Erscheinen des Journalartikels hat Bürgermeister Salfenauer bei der Aufsichtsbehörde des Landes eine strenge Überprüfung gefordert.
Damit war er zunächst seine Sorgen los, denn schon einen Tag später saß er gemeinsam mit seinen Vizebürgermeistern in einem Flugzeug nach Rotterdam, um dort Abfallbeseitigungsanlagen zu besichtigen.
Mit von der Partie war allerdings auch Geschäftsführer Ferdinand Lüftenegger.
Während die Herren einträchtig in Rotterdam Fachstudien betrieben, riss sie ein Telefongespräch in die raue Wirklichkeit der Heimat zurück.
In Rotterdam nämlich erst erfuhren sie, dass Salzburgs Landeshauptmann den Überprüfungsantrag nicht nur beim Land beließ, sondern auch den Staatsanwalt befasst hat.
Das überraschte nicht nur den betroffenen Ingenieur Lüftenegger, sondern auch Salzburgs Stadtväter.
Das war ein Beitrag von Werner Mück aus dem Landesstudio Salzburg.
Und nun Ausland im Mittagsjournal.
Zwölf Uhr und 23 Minuten ist es nun.
Vor dem Hintergrund des jüngsten grauenvollen Terroranschlags der Rechtsradikalen in Italien, in Bologna, gewinnt plötzlich wieder eine andere Terrorabteilung klassischer Machart in Italien blutige Bedeutung.
Die Mafia mit ihren weitverzweigten Organisationen schlägt wieder heftig zu.
Im Sizilianischen Palermo wurde der für seine kompromisslose Verfolgung des Rauschgiftverbrechens und der Mafia bekannte Generalstaatsanwalt Costa erschossen.
Staatsanwalt Costa ermittelte vor allem im Zusammenhang mit den Verbindungen der Mafia in die Vereinigten Staaten und Verschiebungen von Rauschgift zwischen den Vereinigten Staaten und Italien.
Wenig später wurde der Expresszug Palermo-Rom heute früh in der Nähe von Salerno, südlich von Neapel, von Banditen überfallen.
Einige der Verbrecher befanden sich in dem Zug und zogen die Notbremse, worauf ihre Komplizen in die Garnitur eindrangen.
Die Bande überwältigte das Begleitpersonal des Postwagens und bemächtigte sich mehrerer Postsäcke.
Wir bekommen nun einen Bericht von Alfons Dalmas-Rom, der sich mit der Entwicklung des italienischen Terrors der Mafia beschäftigt.
Es gibt keinen normalen, einfachen Italiener, der nicht erschüttert und nahe der Verzweiflung wäre.
Es ist ein Sommer von Mord, Blut, Tränen und blinder Gewalt geworden.
Gestern Abend ging noch das Volk mit den einprägsamen Bildern der Serger und der Trauerfeier von Bologna in die Erinnerung schlafen.
Heute hörte es beim Erwachen von den Verbrechen in Sizilien.
Wieder ein Oberstaatsanwalt erschossen,
Ein internationaler Schnellzug vor dem Sonnenaufgang in der besten Wild-West-Manier überfallen und ausgeraubt.
Nach den Terroristen von links und von rechts in einer unheimlichen Sinfonie der Brutalität kommt eine andere Dimension der Gewalt zum Einsatz.
Die Verbrecherwelt von Palermo.
Die wunderschöne und historische sizilianische Hauptstadt in einer der schönsten Naturlagen der Welt.
wird in einem dichten Netz des organisierten Verbrechens fast erstickt.
Der Tourist soll nicht klagen.
Er muss nur einige Tage auf Schritt und Tritt gut aufpassen, Geld und Wertsachen im Hotelsafe deponieren.
Aber fast eine Million Palermitaner sind dagegen gezwungen, Jahr raus, Jahr rein.
Und das seit Jahrzehnten.
In Angst zu leben,
Denn die Kriminalität ist in ihren Kleinformen des Taschendiebstahls, des gewaltsamen Entreißens von Handtaschen, des Einbruchs und des vielfältigen Betruges kapillar bis in die letzte Verzweigung des Alltags verrästelt.
Sie steigert sich so dann zu Mafiosen, regelmäßigen Erpressung der Industrie, des Gewerbes, des Handels und der freiberuflichen Tätigkeiten bis zu den Monopolen des Schmuggels, des Rauschgifthandels und des Waffengeschäftes.
Neben der kleinen Verbrecherwelt und ihr oft übergeordnet existieren die alte und die neue Mafia, wobei die neue, reimportiert aus Amerika, sich vor allem in Drogen und Waffen spezialisiert hat, auch Finanzpiratentum betreibt und ihre Killer schneller schießen lässt als die alte, vor allem wenn hohe Funktionäre des Staates nahe daran sind, ihren Leuten das Handwerk zu legen.
Zu bewundern sind diese modernen Schärife mit dem hartnäckigen Mut der klassischen Westerner Helden, aber mit den Methoden des modernen Staates.
Der gestern Abend auf der Straße erschossene Oberstaatsanwalt Cayetano Costa, ein von jugendlicher Energie strotzender 64er, war eben im Begriff, eine Raschgifthandelsorganisation von Palermo aufzuheben.
So ist es, allein in den letzten zwei Jahren.
dem Regierungschef der Region Sizilien Mattarella, dem Landesgerichtspräsidenten und Leiter eines Anti-Mafia-Ausschusses Terranova, dem Polizeivizepräsidenten der Sizilianischen Hauptstadt Giuliano, dem Carabinieri Obersten Russo und dem Carabinieri Hauptmann Basile ergangen.
Alle diese Gefallenen der Pflichtausübung, hartnäckige Bekämpfer der Verbrecherwelt von Palermo, sind selbst Süditaliener,
durchwegs Sizilianer oder Kalabresen, Vertreter und Zeugen jenes wahren Süditaliens, dessen Bild der Welt durch die Wirklichkeit und durch die Legende der mafiosen Kriminalität verhüllt wird.
Der klassische Banditismus in einer nur oberflächlich modernisierten Gestalt meldete sich in den heutigen Morgenstunden vor dem Sonnenaufgang zum Wort.
Der internationale Expresszug von Palermo über Rom und Basel nach Nordeuropa ist knapp außerhalb der sizilianischen Hauptstadt in der menschenleeren, wüstenartigen Landschaft zum Stehen gebracht worden, von innen und von außen mit vorgehaltenen Maschinenpistolen besetzt.
Aus der Postabteilung wurden Säcke und Stahlbehälter für Geld- und Werttransporte weggenommen.
Dann verschwand die Verbrecherbande mit einer Autokolonne ohne Scheinwerferlicht in der ersten Mordendämmerung.
Für den heutigen italienischen Zeitungsleser ist es also vom geringen Trost gleichzeitig zu erfahren, dass in Frankreich der gefährliche Rechtsterrorist Mario Affaticato verhaftet worden ist.
Es kann noch nicht einmal nachgewiesen werden, ob er am Massenmord von Bologna direkt beteiligt war.
Das war ein Bericht von Alfons Dahlmer.
Der Senat in Rom hat übrigens jetzt eine gesetzliche Regelung für die Entschädigung von Terroropfern beschlossen.
Jeder Teilnehmer, jeder Italiener, der durch einen Terroranschlag zu mehr als 80 Prozent invalid wird, erhält in Zukunft eine Zuwendung von eineinhalb Millionen Schilling.
Im Todesfall wird das Geld den Angehörigen des Opfers ausbezahlt.
Zwölf Uhr und 29 Minuten ist es im Mittag.
Schauen wir ganz kurz auf den Programmzettel, was es in der kommenden halben Stunde an Beiträgen und Berichten gibt.
Wir analysieren die Hintergründe der Waffenexportfinanzierung, am Beispiel des Panzergeschäfts mit Chile.
Sie hören ein Interview mit dem Generaldirektor der österreichischen Bundesbahnen zur Forderung nach mehr Eisenbahnen.
Außerdem hören Sie im Kulturtell ein Gespräch mit Placido Domingo bei den Salzburger Festspielen.
Und jetzt zu den Vereinigten Staaten.
Dort wirbelt jetzt nämlich zusätzlich zu allen Querelen um den Präsidentenbruder Billy Carter auch noch eine zurückliegende Affäre viel Staub auf, für die allerdings Carter wirklich nichts kann.
Es wurde nämlich bekannt, dass die amerikanische Regierung bewusst das Strahlenrisiko vereimlicht hat, das bei den Atomtests in der Atmosphäre über der Wüste von Nevada in den Jahren 1951 bis 1963 bestanden hat.
Das geht jetzt aus einem Kongress Ausschussbericht hervor, der gestern veröffentlicht wurde.
Zwischen 1951 und 1963 wurden insgesamt 223 Atomtests durchgeführt.
Und die Regierung habe es, so heißt es, unterlassen, für den nötigen Schutz der Bewohner in diesen Gebieten zu sorgen.
Der ungeheure Skandal bekommt die nötige Dimension, wenn man auch noch Folgendes hört.
Bereits 1965 haben die Gesundheitsdienste der Staaten mit Sorge auf das Ansteigen von Leukämie in diesen Gegenden hingewiesen.
Die daraufhin beantragten Untersuchungen über die Ursachen wurden aber von der Atomenergiekommission abgelehnt.
Soweit vorerst der eine Fall.
Zumindest vordergründig ohne Zusammenhang, damit ist jetzt eine Änderung der amerikanischen Atomkriegstrategie erfolgt.
Präsident Carter hat eine Direktive unterzeichnet, die die Hauptangriffsziele im Falle eines Atomkrieges neu umschreibt.
Das Hauptgewicht eines atomaren Schlages der Vereinigten Staaten gegen die Sowjetunion soll danach künftig auf Militär- und Kommandozentren liegen und nicht wie bisher auf großen Städten.
Die Änderung dieser Linie hat sich schon lange angekündigt, weil ein Atomschlag, so hieß es, gegen Städte in der Wirkung zu verheerend wäre.
Klaus Emmerich berichtet nun näheres.
Hinter der zunächst harmlos klingende Bezeichnung Direktive Nummer 59 stecken Fragen wie diese.
Gilt im Kräfteverhältnis der Supermächte heute noch die sicherheitspolitische Annahme, dass es in einem nuklearen Krieg keine Gewinner, also auch keine Verlierer geben kann?
Besteht wirklich eine militärische Überlegenheit der Sowjetunion?
Und so die nächste Frage, wenn man die vorangegangene bejaht.
wollen und können die Vereinigten Staaten von Amerika mit einer sogenannten Nachrüstung wieder gleichziehen und verhindern, dass Generalzeit, wie man in Washington sagt, für den Osten, also gegen den Westen wirkt.
Diese Direktive Nummer 59, die der amerikanische Präsident, ohne den in der amerikanischen Hauptstadt sonst so üblichen politizistischen Rummel jetzt paraffiert hat, bringt nicht nur die allgemeinen Antworten auf diese hochrangigen strategischen Fragen.
Diese Direktive modifiziert, wie es in Washington weiter heißt, auch im Detail, indem die Verteidigungsbürokratie der USA in die Lage versetzt wird, durch neue Waffen und neue Waffensysteme ein neues Konzept für den Angriff auf Ziele in der Sowjetunion auszuarbeiten.
Ziele, die nicht nur reinen militärischen Charakter haben sollen, sondern auch geeignet erscheinen, im Bedarffall die Befehlsstruktur des Ostblockes zu treffen, also auch die politischen Zentralen.
Über diese Direktive Nummer 59 wurde zwar im westlichen Lager seit Monaten verhandelt und westeuropäische Sicherheitsinstanzen haben den Amerikanern bereits Zeitverluste bei der Nachrüstung vorgerechnet, die ursprünglich von 1983 an als Gegenstück zur Ostrüstung wirksam werden sollen.
Jimmy Carter, selber ausgebildeter Marineoffizier mit Atomerfahrung, hat im Nationalen Sicherheitsrat in den letzten Wochen intensiv über die Veränderung, manche sagen auch Verschärfung, der amerikanischen Atomstrategie selber verhandelt.
Auch verliert die Unterzeichnung dieses Konzepts durch die Tatsache nichts an internationaler Bedeutung, dass sie nun mitten im Wahlkampf erfolgt ist, also nicht nur ungeduldige Westeuropäer beruhigen und rüstungswillige Amerikaner besänftigen,
und die Sowjetunion rechtzeitig über die verfeinerte Strategie der USA für Atomwaffen alter und neuer Art informieren soll.
Diese 59.
Direktive bedeutet für Kenner der Verhältnisse mehr als eine notwendige Rechtsgrundlage für übliche Generalstabsarbeit, die den Einsatz von 572 neuen Flugkörpern des Südkursmissiles und Pershing-2-Raketen programmiert.
Nach amerikanischer Auslegung geht es außerdem darum, das Sicherheitsbedürfnis des Westens und auch der USA selber in logischer Konsequenz der sowjetischen Aufrüstung, wie es in Washington heißt, zu bedenken.
Man erinnert hier daran, dass der Westen jahrelang mit dieser Nachrüstung, also auch mit der Planung gesicherter Raketenbasis oder mit der Ausbildung qualifizierten Personals aus politischen Gründen gezögert hat, während die Sowjetunion beispielsweise alle fünf Tage eine neue Mittelstreckenrakete vom Typ SS-20 produziert.
Diese Raketen mit mehrfach Sprengkopf werden nach Washingtoner Lesart bis 1983 650-fach einsatzbereit und dann in der Lage sein, über 2000 Objekte im Westen nuklear zu bedrohen oder im Entscheidungsfall auch anzugreifen.
Das war Klaus Emmerich aus den Vereinigten Staaten.
Fünf Minuten nach halb eins ist es, wir bleiben beim Thema Rüstung.
In der Diskussion um das beabsichtigte Waffengeschäft der Steuerwerke mit Chile reißen nämlich die Stellungnahme für und wider dieses Zwei-Milliarden-Geschäft nicht ab.
Die Kontroverse über das Chile-Geschäft geht quer durch die Parteien, vor allem innerhalb der Sozialisten scheinen die Fronten klarzulegen.
Die für dieses Geschäft maßgebenden Politiker auf der Regierungsseite treten insofern für dieses Waffengeschäft ein, als sie mit der Sicherung der Beschäftigung argumentieren.
Steierdämmler Puch muss den Panzerkürosier verkaufen, um die für die Beschäftigung aller Arbeitnehmer nötigen Umsätze machen zu können.
Für Kreisky, Androsch, Sekanina, Benia und den Betriebsratobmann der Steierwerke geht es um die Frage, ob man so ohne weiteres auf ein 2 Milliarden Schilling-Geschäft überhaupt verzichten kann.
Diese fünf genannten sind die prominentesten Vertreter eines Rüstungsgeschäftes mit Chile.
Auf Seiten der Opposition haben sich der Wirtschaftssprecher der ÖVP und der freiheitliche Abgeordnete Hofner deutlich für dieses Geschäft mit dem Hinweis auf dringend notwendige Staatseinnahmen ausgesprochen.
Die Front der Gegner dieses Geschäftes läuft grob gesagt zwischen sozialistischer Jugend, katholischer Jugend und Gewerkschaftsjugend hin und her.
Was die beiden Gruppen der Befürworter und Gegner unterscheidet, das umschreibt heute Kurt Vorhofer in der kleinen Zeitung so.
Es geht bei diesem Rüstungsgeschäft um eine Frage, die man einwandfrei dann am leichtesten beantworten kann, wenn man selbst keinerlei Verantwortung für die österreichischen Betriebe und das wachsende Außenhandelsdefizit trägt.
Der Vertrag mit Chile ist inzwischen mit den Steuerwerken längst unterschrieben.
Es geht aber jetzt um die Ausführgenehmigung durch die Bundesregierung.
Eine andere Frage ist aber, wie eigentlich dieses Geschäft funktioniert bzw.
finanziert wird.
Wie die Bezahlung erfolgt?
Geht es bei der Exportfinanzierung über österreichische Kredite?
Wer übernimmt Ausfallshaftungen und Kursschwankungen?
Mit all diesen Fragen beschäftigt jetzt sich Helmut Klezander.
Österreich ist ein zu kleiner Markt, um den Erfolg eines Unternehmens ab einer gewissen Größenordnung gewährleisten zu können.
In der Industrie und in manchen gewerblichen Bereichen erlaubt vielfach nur die Massenfertigung konkurrenzfähige Preise, große Stückzahlen verlangen aber auch weiträumige Absatzgebiete.
Der Begriff groß ist dabei relativ zu sehen.
Je nach Produkt kann Serienfertigung einige Stück pro Monat oder Jahr bis zu einigen tausend Einheiten pro Arbeitstag oder Schicht heißen.
Zwangsleifig ergibt sich aus dem Gesagten die Notwendigkeit, über die Grenzen des eigenen Landes hinauszugehen.
Während sich einem Unternehmen im riesigen Wirtschaftsgebiet der USA die Frage des Exportes erst bei Dimensionen von Milliarden umsetzen stellen mag, sind Firmen in kleinen Ländern schon viel früher gezwungen, mit den Chancen und den Risiken eines Auslandsgeschäftes fertig zu werden.
Dieser Umstand erklärt auch bis zu einem gewissen Grad die Auslandsabhängigkeit der österreichischen Wirtschaft.
Deshalb verfügen auch vielfach kleinere Länder eben wie Österreich über zahlreiche unterstützende Maßnahmen bei der Abwicklung von Geschäften im Ausland.
Denn das beste Produkt und gute Absatzchancen nützen den Firmen nur wenig, wenn politische Risken, Konkurse von ausländischen Importeuren, Zahlungsausfälle durch Streiks und andere Fallstricke in weit entfernten Ländern die Existenz der heimischen Produktion in Gefahr bringen.
Dazu kommt noch die Langfristigkeit vieler Auslandsgeschäfte, weshalb der Staat mit einer Vielzahl von Unterstützungsmaßnahmen den Unternehmen einen Teil dieser Risken abnimmt.
Der Wunsch des Verkäufers nach Zahlung nach Vorderlieferung lässt sich im Exportgeschäft sehr selten verwirklichen.
Denn umgekehrt wird der Kaifer möglichst langfristige Zahlungsziele anstreben.
Deshalb haben sich auch im Exportgeschäft zahlreiche Sonderformen der Geschäftsabwicklung herausgebildet.
Die beiden wichtigsten heißen Dokumenten in Kasso und Dokumenten akkreditiv.
Beim Dokumenten in Kasse wird bei der Übergabe der Warenpapiere kassiert.
Der Exporteur liefert dabei die Ware an den ausländischen Importeur.
Die Warenpapiere gehen an die Bank des Importeurs.
Beim Eintreffen der Dokumente gibt der Importeur nun seiner Bank den Auftrag zu zahlen und bekommt dafür die Papiere und damit das Verfügungsrecht über die Waren.
Beim Dokumentenakkreditiv verpflichtet sich der Importeur, das Geld bei einer Bank zu deponieren.
Bei Eintreffen der Dokumente zahlt die Bank den vorher festgelegten Depotbetrag an den Exporteur aus.
Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Zahlungsmodalitäten liegt in der Sicherheit für den Exporteur.
Während der Lieferant bei Versendung der Waren ins Ausland und gleichzeitige Rechnungserstellung kaum Sicherheiten hat, zu seinem Geld zu kommen, so muss beim Dokumenteninkasso zuerst gezahlt werden, dann erst bekommt der ausländische Importeur die begleitenden Warepapiere und damit beispielsweise die Erlaubnis, die Waren aus dem Zollfreilager abzuholen.
Beim Dokumentenakkreditiv hat der Exporteur die besten Chancen, zu seinem Geld zu kommen.
Das Risiko trägt zum Großteil der Importeure.
So kann der Importeur im Ausland die Ware nicht prüfen und muss trotzdem die vereinbarte Kaufsumme durch seine Bank überweisen lassen.
Nach einer Untersuchung der Girozentrale entfällt die Hälfte der heimischen Exporte auf Zahlung gegen offene Rechnung.
Die restlichen Auslandsgeschäfte teilen sich im Wesentlichen auf Dokumenten in Kasse und Dokumenten akkreditiv auf.
Die eigentliche Finanzierung der Exporte wird für das Unternehmen nun deshalb notwendig, weil ja zwischen der Lieferung der Waren und dem Zahlungseingang relativ lange Zeiträume liegen können.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, dass eine Exportfirma einen ganz normalen Kredit für diesen Zeitraum aufnimmt.
Etwa ein Drittel der Exporte wird aber mit geförderten Exportkrediten und Exportgarantien finanziert.
Diese sogenannten Exportgarantien durch die Republik Österreich werden von der österreichischen Kontrollbank abgewickelt.
Damit kann der Exporteur das Risiko politischer Umstürze oder beispielsweise das Risiko des Konkurs des Importeurs quasi versichern.
Diese Garantie kostet ein halbes Prozent, für Kursrisken aus Wechselkursveränderungen ein Prozent pro Jahr.
Insgesamt gibt es zehn verschiedene Haftungsarten, die sich noch in eine Reihe von Untergruppierungen aufteilen.
Daneben hat der Exporteur noch die Möglichkeit, die Exportfinanzierung fördern zu lassen.
Allerdings werden Exportfondkredite und Wechselkredite mit Bundesbürgschaft nur für einen Teil der Auslandsgeschäfte einer Firma gewährt.
Denn Firmen stehen daneben noch zahlreiche spezielle, also auf verschiedene Grundtypen des Exportgeschäftes abgestimmte Finanzierungsformen durch die Geldinstitute zur Verfügung.
So gibt es standardisierte Formen für kurz-, mittel- und langfristige Fremdwährungskredite und in jüngster Zeit setzt sich immer mehr die beiden Sonderformen Vorfettierung und Exportfactoring durch.
Bei der Forfettierung kauft eine Bank die später fällig werdenden Forderungen aus Exportgeschäften auf, verlangt aber dafür natürlich eine Risikoprämie.
Beim Export-Factoring werden nicht einzelne Exportgeschäfte übernommen, sondern die Bank wickelt den finanziellen Teil des Auslandsgeschäfts einer Firma komplett ab.
Das war die Analyse von Helmut Klezander.
Und nun die Inlandspresse-Schau.
Hans Langsteiner war für die Auswahl zuständig.
Die Diskussion um das geplante Waffenexportgeschäft nach Chile hat die Wiener Spitalsaffäre vorübergehend aus den Kommentaren der Tageszeitungen verdrängt.
In den Vorarlberger Nachrichten registriert Ute Sassadek, wie sie schreibt, unglaublich Erfreuliches im Zusammenhang mit dieser Diskussion und bezieht sich dabei auf die ablehnende Haltung der Gewerkschaftsjugend zu den vom Gewerkschaftsbund Präsidenten Peña befürworteten Panzerverkäufen an die Militärdiktatur.
Dies wird der eigentliche Neubeginn im Lande sein.
Das Machtwort der Mächtigen wird nicht mehr gehört bzw.
respektiert werden, wenn es nur gesprochen wird, um Macht zu erhalten.
Die Schaube wurde rund um Zwentendorf überdreht.
Jetzt wird richtig sichtbar, was damals bewirkt wurde.
Die Rückerinnerung der Menschen auf ein eigenes Gewissen und ihre eigene Verantwortung, die ihnen keine Partei und keine Organisation abnehmen kann.
Auch in der Sozialistischen Arbeiterzeitung sieht Peter Pellinker positive Fernwirkungen der Waffenexportdebatte.
Die gesamte Diskussion um das Chile-Geschäft kann für die SPÖ einen höchst positiven Effekt haben, dass nämlich internationale Solidarität nicht nur an politischen Feiertagen gepredigt wird, sondern auch in der Tagespolitik eine Rolle spielt.
Welch Bedürfnis danach besteht, beweist die engagierte Diskussion in der Partei und im ÖGB, die es in diesem Ausmaß in den letzten Jahren nicht gegeben hat.
Die Regierung Kalski hat sich große Verdienste, gerade bei den Völkern der dritten Welt, erworben und das Ansehen unseres Landes gehoben.
Der Verlust dieses Ansehens ist wohl ein zu hoher Preis für ein Zwei-Milliarden-Geschäft mit politischen Gangstern.
Seltenes, nämlich offene Kritik an einem eigenen Parteifunktionär, findet sich im neuen Volksblatt der ÖVP.
Johann Draxler bezieht sich dabei auf Äußerungen des Wirtschaftssprechers seiner Partei, Graf, im Fernsehen.
Verwunderlich allerdings auch die Einstellung eines profilierten und verdienstvollen Politikers des Wirtschaftssprechers und Nationalratsabgeordneten der ÖVP, Robert Graf, der im Fernsehen nonchalant erklärte, er lehne das moralische Gejammer über die Waffenexporte ab.
Österreich müsse Waffen dorthin verkaufen, wo man Waffen haben wolle.
Und noch bedenklicher eine weitere Aussage Grafs.
Man könne auf ein Geschäft über zwei Milliarden Schilling nicht aus moralischen Gründen verzichten.
Moral hat also nur dort zu gelten, wo sie nichts kostet.
Je höher der Gewinn, desto geringer die Ansprüche an die Moral.
Soweit das ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Zum Abschluss noch Kurzzitate aus drei Zeitungen, die beweisen, wie sehr die Diskussion über die Waffenexporte nicht nur quer durch die Parteien, sondern auch quer durch den Blätterwald geht.
Kurt Vorhofer in der Grazer kleinen Zeitung
Eines kann man dem Kanzler und den anderen Regierungspolitikern in diesem Fall zugute halten.
Es geht beim Rüstungsgeschäft um eine Frage, die man moralisch einwandfrei dann am leichtesten beantworten kann, wenn man selbst keinerlei Verantwortung für die österreichischen Betriebe und das wachsende Handelsdefizit trägt.
Der Kolumnist Staberl in der Neuen Kronenzeitung
Panzer wohl zu erzeugen, dann aber nicht verkaufen zu wollen, das ist doch wahrhaft der kristallklar und in rein Kultur heraus destillierte Unsinn.
Und die Salzburger Nachrichten in einer Kritik des vorgestrigen Fernsehclub 2 unter Bezugnahme auf den, so der Autor, teuren Luxus der politischen Moral?
Bei allen Kosten für diesen Luxus, nicht einmal ein Bruchteil von Zwentendorf, müsste ihn sich Österreich leisten.
Das war die heutige Inlandspresse-Show, drei Viertel, eins ist es jetzt haarscharf.
Der Chef der Eisenbahner-Gewerkschaft, SPÖ-Abgeordneter Fritz Prechtl, hat heute in einem Zeitungsinterview gefordert, 1.000 Eisenbahner neu aufzunehmen.
Prechtl begründete seine Forderung vor allem damit, dass in den letzten Jahren 30.000 Lehrer neu eingestellt wurden, bei der Bahn aber 7.000 Dienstposten eingespart wurden.
Sollten seine Forderungen abgelehnt werden, so drohte der Chef der Eisenbahner Gewerkschaft mit Dienst nach Vorschrift.
Was das heißt, kann man sich vorstellen.
Schwerwiegende Störungen im Bahnbetrieb.
Die Neueinstellungen sollen bereits 1981 wirksam werden.
Soweit der Gewerkschaftsbund.
Die ÖBB, die österreichischen Bundesbahnen, wenden für etwa 70.000 Beschäftigten pro Jahr mehr als 10 Milliarden Schilling auf.
Die 1.000 Neueinstellungen würden schätzungsweise 130 Millionen Schilling pro Jahr an Mehrbelastungen bringen.
Wie stellt sich nun die Bahnverwaltung dazu?
Mit ÖBB-Generaldirektor Wolfgang Pücher führte Herbert Huter das folgende Gespräch.
Herr Generalritter Bicher, der Chef der Eisenbahner-Gewerkschaft Brechtl hat eine Aufstockung des Bahnpersonals um 1.000 per nächstes Jahr gefordert.
Nun, die Personalkosten sind ja eines der größten Bleigewichter an der Gebahrung der österreichischen Bundesbahnen.
Wie stellt sich nun die Geschäftsführung des Unternehmens dazu?
Die Forderungen des Obmanns der Eisenbahner Gewerkschaft sind der Unternehmensleitung seit einigen Monaten bekannt.
Sie sind auch sachlich insofern gerechtfertigt, als der Güterverkehr der österreichischen Bundesbahnen erfreulicherweise sehr stark angestiegen ist.
Wir haben im Vorjahr
ein Plus von 13% in der Donnage erreicht.
Wir haben im Güterverkehr heuer bereits ein Plus von 7% erreicht und erwarten eine sehr gute Getreideernte und einen Spitzenherbstverkehr.
sodass sicherlich von der Leistung her die Forderungen zu überdenken sind.
Es ist verständlich, dass die Gewerkschaft im Rahmen der von ihr Vertreternen Linie Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern
bestrebt ist, den Mehrbedarf durch Schaffung zusätzlicher Dienstposten zu entsprechen.
Von der Unternehmensleitung wiederum wird bei vollem Verständnis dieser Einstellung immer wieder versucht, diese Leistungen so viel als möglich über Überstunden hereinzubringen, sodass also eine für das Unternehmen
günstigere, billigere Lösung gefunden wird.
Solche Gespräche sind schon geführt worden und sind noch im Gange.
Zudem muss man sagen, dass ja die Dienstpostenverhandlungen mit dem Bundeskanzleramt im Herbst erfolgen, wo dann die Entscheidung fällt.
Nun die österreichische Konjunktur ist ja im Gegensatz zu Westeuropa, im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten noch sehr gut.
Die Transportwirtschaft ist ja jener Wirtschaftszweig, der besonders feinfühlig ist in Bezug auf Konjunkturschwankungen.
Die Konjunkturaussichten allerdings sind relativ schlecht.
Wie schätzen Sie die Lage ein für die weitere Entwicklung des Personals bei den ÖBB, vor allem was Neuaufnahmen betrifft, wenn es nächstes Jahr wirklich bergab gehen sollte?
Ich bin optimistisch, was das kommende Jahr betrifft, hinsichtlich der österreichischen Bundesbahnen.
Wir haben unsere Leistungsfähigkeit sehr verbessert.
Wir sind wesentlich konkurrenzfähiger geworden gegenüber früher.
Es ist so, dass die Benzinpreise ständig steigen, was zu einer wachsenden Belastung der Straße führt und wiederum einen zusätzlichen Trend für die Schiene bedeutet und das europaweit.
Ich rechne daher damit, dass ein Rückgang, sollte er eintreten in der Wirtschaft, sich nicht im gleichen Maß auf die Bahn auswirkt.
sondern dass wir hier etwas krisenfester sind.
Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich auch nicht überzeugt bin, dass es zu wirtschaftlichen Rückgängen kommt, denn Jahr für Jahr sind solche Rückgänge angesagt und Gott sei Dank nie eingetreten.
Glauben Sie abschließend, Herr Generaldirektor, dass die Gewerkschaft zu dem angedrohten Mittel Dienst nach Vorschrift greifen wird?
Das kann ich nicht sagen.
Bisher ist es immer gelungen, mit der Gewerkschaft einen gemeinsamen Weg zu finden.
Das ist ja das österreichische Wunder, dass man in ganz Europa immer wiederum hervorhebt.
Und ich bin überzeugt, dass wir mit Obmann-Prechtl auch in dieser Frage einen gemeinsamen Weg finden werden.
Und in dem Sinne sehe ich sehr optimistisch in die Zukunft.
Also die österreichischen Bundesbahnen sind, was die geforderte Neueinstellung von tausend Dienstnehmern anlangt, kompromissbereit.
Zehn Minuten vor ein Uhr ist es nun ein Kulturbeitrag.
Die Oper Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach wurde im heurigen Offenbachjahr, im Jahr also des 100.
Todestages dieses Komponisten, als Eröffnungsvorstellung bei den Salzburger Festspielen im Großen Festspielhaus aufgeführt.
Diese Oper hat zum Teil begeisterte Zustimmung, zum Teil aber auch vor allem, was das Szenische anlangt, ablehnende Kritiken erfahren.
Begeistert wurde jedenfalls das Auftreten von Placido Domingo in der Rolle des Hoffmann in allen Kritiken genannt.
Mit dem berühmten spanischen Tenor, der Gast in Opernhäusern in aller Welt ist, führte Volkmar Paschalk das folgende Gespräch.
Placido Domingo, es gibt eine Schallplatte von Hoffmanns Erzählungen mit Ihnen und John Sutherland.
Haben Sie diese Offenbach-Partie oft gesungen?
Ich habe den Hoffmann schon bei einigen Gelegenheiten gesungen, allerdings relativ selten.
Ich erinnere vor allem an zwei Inszenierungen, eine an der Metropolitan Opera in New York mit John Sutherland, eine andere in Chicago mit vier verschiedenen Partnerinnen.
Hier in Salzburg ist meine dritte wichtige Aufführung.
Besonders wichtig, weil sie im Offenbachjahr stattfindet und weil sie als Eröffnungsvorstellung dieses berühmten Festivals angesetzt war.
Was ist Ihrer Meinung nach das Neue an diesem Salzburger Hoffmann von Ponell und Levin?
Pornel und Levain haben sich bei Titus und Zauberflöte als ideales Duo erwiesen.
Sie arbeiten nun also zum dritten Mal zusammen und es ist eine wunderbare Arbeit.
Mit beiden habe ich schon oft zusammengearbeitet.
Mit Levine natürlich in der Metropolitan Opera, in vielen verschiedenen Produktionen.
Aber es ist das erste Mal, dass wir französische Musik zusammen machen.
Wir haben bisher meistens Italiener, besonders Verdi aufgeführt.
Und mit Ponell bin ich bei vielen Gelegenheiten in San Francisco zusammen getroffen, etwa beim Baiazzo, Cavalleria, Otello und Tosca.
So arbeite ich also in Salzburg mit einem enthusiastischen Team zusammen, das voll von Ideen ist und ich bin sehr glücklich darüber.
Glauben Sie nicht, dass das große Festspielhaus und vor allem seine Bühne zu groß sind für die intimen Szenen dieser Oper?
Nein, denn ich glaube das Publikum kennt die Oper Hoffmanns Erzählungen nicht richtig.
Das Werk wurde immer als zu leichtgewichtig angesehen und aufgeführt.
Es ist jedoch ein sehr wichtiges, sehr dramatisches Werk und es benötigt alle Möglichkeiten einer großen Bühne und eines großen Ensembles.
Dass dieses Werk die Festspiele eröffnet hat und jetzt im Offenbachjahr gespielt wird, entspricht der Bedeutung dieser Musik.
Placido Domingo, Sie singen auf der ganzen Welt, vor allem vielleicht an der Metropolitan Opera und an Covent Garden in London.
Nächstes Jahr werden Sie jedoch längere Zeit in Österreich sein.
Sie werden in der Staatsoper Andrea Chenier singen, in Bregenz den Otello und in Salzburg wieder den Hoffmann.
Das ist richtig, ich denke das ist mein österreichisches Jahr und ich glaube Österreich ist eines der faszinierendsten Musikländer.
Die Leute glauben an die Musik und lieben die Musik.
Und sie verstehen viel und sind ungeheuer begeisterungsfähig.
Und ich denke, es ist herrlich für mich, so viel Zeit in Österreich zu verbringen.
Sie waren in letzter Zeit mehrmals im Fernsehen zu sehen.
Im österreichischen Fernsehen, in der Carmen-Übertragung aus der Wiener Staatsoper und zuletzt aus der Metropolitan Opera in New York in Manolesco.
Was halten Sie vom Thema Oper und Fernsehen?
Ich glaube Fernsehen ist ein Teil von Oper heute.
Es bringt eine neue Zuhörerschaft für das Opernleben.
Jeder ist willkommen und durch das Fernsehen werden mehr und mehr Menschen zur Oper geführt.
Es ist also eine neue faszinierende Zeit für die Oper angebrochen.
Ich bin überzeugt, in zehn Jahren hat jede Fernsehanstalt einen speziellen Klassikkanal, wo auch Opernübertragungen stattfinden.
Und wenn ich in Wien singe, wird man die Vorstellung auch in London sehen können.
Es wird herrlich sein.
Aber so großartig Fernsehen ist, kann es Live-Opern niemals ersetzen.
Was immer im Fernsehen passiert, es ist großartig, ein neuer Weg, aber kein Ersatz.
Placido Domingo, die Salzburger Inszenierung von Hoffmanns Erzählungen hat nicht nur Zustimmung gefunden.
Glauben Sie an diese Produktion?
Ich glaube an diese Produktion.
Ich akzeptiere kaum etwas, an das ich nicht glaube.
Ich glaube das Publikum ist sehr begeistert.
Mein einziger Einwand ist, dass diese Fassung ein bisschen zu lang ist und dass vielleicht zwei oder drei Striche notwendig wären, aber dennoch ist es meiner Meinung nach eine aufregende Vorstellung, szenisch und musikalisch.
Die Klaque, die Klaque, die Klaque, voilà, voilà, Klaque.
Das war der berühmte spanische Tenor Placido Domingo bei den Salzburger Festspielen.
Drei Minuten vor 1 Uhr Mittag ist es.
Wir fassen noch einmal das Wichtigste aus aller Welt in Kurzmeldungen zusammen.
Österreich.
In einer Pressekonferenz äußerte ÖVP-Generalsekretär Lanner den Verdacht, Finanzminister Androsch könnte über seine Steuerberatungsfirma Consultatio indirekt am umstrittenen Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses verdient haben.
Zur politischen Verantwortung des Wiener Bürgermeisters Graz, meinte Lanner, diese werde vor allem im Wiener Landtag zu suchen sein.
Die Industriellenvereinigung befürwortete in einer Stellungnahme den geplanten Panzerexport nach Chile mit der Begründung, das Bekenntnis zu einer heimischen Waffenproduktion erfordere auch ein grundsätzliches Ja zu den Exportbemühungen.
Der Wiener Vorstand der SPÖ beschloss einen dringlichen Appell an die Bundesregierung, solche Lieferungen an das unmenschliche Regime in Chile nicht zu genehmigen.
ÖBB-Generaldirektor Picher bezeichnete die Forderung des Gewerkschaftschefs der Eisenbahner Prechtl nach Personalneuaufnahmen als teilweise berechtigt.
Picher begründete seinen Standpunkt unter anderem damit, dass sich der Güterverkehr der Bahn ausgeweitet habe.
Das Verkehrsministerium hat den Entwurf einer weiteren Novelle zur Kraftfahrgesetz-Durchführungsverordnung zur Begutachtung ausgesendet.
Nach der Novelle, die am 1.
Jänner 1981 in Kraft treten soll, werden die Anforderungen an die Bremswirkung der Kraftfahrzeuge erhöht und die Grenzwerte der Schadstoffe um etwa 20 Prozent herabgesetzt.
Italien.
Der Sprengstoffanschlag im Bahnhof von Bologna hat ein 77.
Menschenleben gefordert.
In einer Spezialklinik von Verona ist eine 34-jährige Italienerin, die in schweren Verbrennungen erliegen, die sie bei dem Attentat erlitten hat.
Der Senat in Rom hat beschlossen, dass jeder Italiener, der durch einen Terroranschlag zu mehr als 80 Prozent invalid wird, künftig eine Entschädigung von eineinhalb Millionen Schilling erhält.
Bei einem Überfall, der der Mafia zugeschrieben wird, haben Banditen aus dem Expresszug Palermo-Rom in der Nähe von Salerno, südlich von Neapel, mehrere Postsäcke geraubt.
Die Täter konnten entkommen.
Eine Großfahndung wurde eingeleitet.
Die Suche nach dem Mörder des ersten Staatsanwaltes von Palermo, dem 64-jährigen Gaetano Costa, blieb bisher erfolglos.
Der Jurist wurde gestern Abend in der sizilianischen Hauptstadt auf offener Straße erschossen.
Jugoslawien.
Das Land wird gegenwärtig von einer Hitzewelle heimgesucht.
Fast überall liegen die Temperaturen um 40 Grad Celsius.
Die fremden Verkehrsfachleute erwarten heuer Rekordeinnahmen aus dem Tourismus.
Karibik.
Der bisher heftigste Wirbelsturm dieses Jahrhunderts hat auf einigen karibischen Inseln bereits 71 Menschenleben gefordert und großen Schaden angerichtet.
Der Hurrikan hat unterdessen Kuba erreicht.
Dort mussten 120.000 Menschen evakuiert werden.
So, das, meine Damen und Herren, war es wieder aus dem Mittag-Journal-Studio.
Wir melden uns wieder im Abend-Journal mit weiteren ausführlichen Berichten und Beiträgen.
Dazwischen natürlich wie immer jede Stunde die Nachrichten.
Reinhold Henke wünscht Ihnen noch einen schönen Nachmittag.