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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag beim Mittagsjournal der einstündigen Berichterstattung des aktuellen Dienstes, begrüßt Sie Christel Reis.
Eine Übersicht über das geplante Beitragsprogramm.
Im Fall des Autors des Buches »Satanische Verse« Salman Rushdie macht nun Großbritannien Druck auf den Iran.
Das Verwirrspiel um die angebliche Badonierung Rushdies deutet auf einen inneriranischen Machtkampf hin.
Das ungarische Zentralkomitee berät eine neue Verfassung.
Der sowjetische Außenminister Schewadnazi wird im Rahmen seiner zehntägigen Nahostmission auch mit Israels Außenminister Ahrens zusammentreffen.
Afghanistan.
Präsident Naji Bhullar versucht seine Position gegen die Moslem-Rebellen zu stärken.
Beiträge aus österreichischem Mittagsjournal der Lukona-Ausschuss und seine Arbeit sind Schwerpunktthemen von Pressekonferenzen der Justizsprecher RIDA, SPÖ und CRAF, ÖVP.
Nimmt der freiheitliche Landesparteiobmann Thurig den Hut, beziehungsweise ist er als Nachwirkung der steirischen Steueraffäre bereits zurückgetreten?
Minister Streicher nimmt zur geplanten ÖIAG-Reformstellung.
Und Kulturimitag-Journal Bundesminister Graf zur sogenannten Museumsmilliarde.
Vor all diesen Beiträgen ein Nachrichtenüberblick, zusammengestellt von Christian Teiritzbacher, gelesen von Wolfgang Grimerschmid.
Iran.
Revolutionsführer Khomeini hat seinen Aufruf zur Ermordung des britisch-indischen Schriftstellers Salman Rushdie bekräftigt.
Khomeini sagte, Rushdie könne nicht vergeben werden, auch wenn er bereue.
Jeder Moslem habe die Pflicht, den Autor des Buches »Satanische Verse« zur Hölle zu schicken.
Noch am Freitag hatte Staatspräsident Khamenei die Aufhebung des sogenannten Todesurteils angekündigt, wenn Rushdie Reue zeige.
Der Schriftsteller hat daraufhin erklärt, er bedauere es, wenn er mit seinem Buch Moslems Schmerzen bereitet habe.
Afghanistan.
Staatschef Najibullah hat die Afghanen zum nationalen Heiligen Krieg aufgerufen.
In einer Fernseh- und Radiorede sagte Najibullah, niemand dürfe die Zerstörung der Freiheit und Unabhängigkeit durch feindliche Kräfte zulassen.
Der Staatschef rechtfertigte den gestern verhängten Ausnahmezustand mit einer Gefahr für die nationale Sicherheit Afghanistans.
Er warf den Moslem-Rebellen vor, 300.000 Raketen auf Städte abgefeuert und 11.000 Menschen getötet zu haben.
Großbritannien.
Ein Bombenanschlag auf eine Kaserne in Shrewsbury an der englisch-walisischen Grenze hat heute früh Sachschaden angerichtet.
Eine Person wurde durch Glassplitter verletzt.
Insgesamt detonierten drei bis vier Sprengkörper und beschädigten mehrere Wohngebäude des 2.
Fallschirmjägerregiments.
Wachsoldaten schossen auf zwei flüchtende Personen, trafen aber nicht.
Hinter dem Attentat wird die irische republikanische Armee vermutet.
Die IRA hatte zuletzt mehrere Anschläge gegen britische Kasernen unternommen, unter anderem in der Bundesrepublik Deutschland.
Ägypten.
Der sowjetische Außenminister Cevatnaze ist auf seiner Nahostreise in Kairo eingetroffen.
Cevatnaze erklärte bei seiner Ankunft, zwischen der Sowjetunion und Ägypten habe eine neue Etappe der Zusammenarbeit auf der Grundlage gegenseitigen Respekts begonnen.
Nach israelischen Angaben soll auch der israelische Außenminister Moshe Ahrens zu einem Gespräch mit Cevatnaze nach Kairo kommen.
Der sowjetische Außenminister will weiters mit PLO-Chef Arafat zusammentreffen.
Polen.
Vor den morgen beginnenden Prozessen gegen tschechoslowakische Regimekritiker in Prag sind jetzt in Polen und in Ungarn Proteste gegen die Verfahren laut geworden.
Eine vor kurzem gegründete Gruppe mit der Bezeichnung polnisch-ungarische Solidarität bezeichnet die Prozesse als Beispiel für die totalitäre Herrschaft der tschechoslowakischen Regierung.
Eine entsprechende öffentliche Erklärung wurde von 32 polnischen und ungarischen Intellektuellen unterzeichnet.
Unter den Angeklagten bei den Prozessen in Prag ist der Dramatiker Vaclav Havel.
Er wurde gemeinsam mit anderen Oppositionellen Mitte Jänner bei Demonstrationen in Prag festgenommen.
Ungarn.
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei tritt heute in Budapest zusammen, um über eine Änderung der Verfassung von 1949 zu beraten.
Die Staatsform einer Volksrepublik soll nicht verändert werden.
Diskutiert wird aber die Einführung eines Mehrparteiensystems.
Auf der Tagesordnung stehen auch mehr Rechte für das ungarische Parlament und die Wiedereinführung des alten Staatswappens mit der Stephanskrone anstelle des Wappens mit dem Sowjetstern.
Die Koalitionsverhandlungen zwischen der SPD und der Alternativenliste in West-Berlin sind vorerst unterbrochen.
Grund sind Meinungsverschiedenheiten über den Status West-Berlins, die Übernahme von Bundesgesetzen und den Gewaltverzicht.
Der Landesvorstand der SPD soll noch diese Woche über eine Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen entscheiden.
Österreich.
Apotheker und Arzneimittelgroßhandel dürfen nach eigenen Angaben keine Altmedikamente mehr beseitigen.
Die Großhändler werden ab 1.
März keine alten Arzneimittel mehr zurücknehmen.
Grund dafür ist das neue Sonderabfallgesetz, das die Altmedikamente zum Sondermüll erklärt.
Apotheker und pharmazeutische Großhändler müssten nun für die Beseitigung der Medikamente um entsprechende Bewilligungen ansuchen, speziell ausgebildete Lenker für den Transport gefährlicher Güter einstellen und höhere Versicherungsprämien zahlen.
Bei den jüngsten schweren Überschwemmungen im Norden Perus dürften mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sein.
Bis gestern wurden 57 Tote geborgen.
Dutzende Menschen werden vermisst.
Mehrere Flüsse in Nordperu sind über die Ufer getreten und haben insgesamt zwölf Ortschaften überflutet.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden zunächst noch sonnig, sonst veränderliche oder starke Bewölkung und regional Regen.
Mäßiger bis lebhafter Westwind.
Nachmittagstemperaturen 8 bis 16 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht 3 bis 8 Grad.
Die Aussichten für morgen Dienstag.
Meist reichlich bewölkt und zeitweise Regen.
Schneefallgrenze im Tagesverlauf bis nahe 1000 Meter sinkend.
Schwacher bis mäßiger Wind.
Tageshöchsttemperaturen 4 bis 10 Grad.
Die Vorschau bis Freitag nicht ganz störungsfrei, aber mild.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien bedeckt 16 Grad, Westwien 30 Kilometer mit Spitzen um 50 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt 13 Grad, St.
Pölten stark bewölkt 14, Linz bedeckt Regen 10 Grad, Salzburg bedeckt 8 Grad, Südwien 20 Kilometer in der Stunde, Innsbruck stark bewölkt 6 Grad, Bregenz bedeckt leichter Regen 12, Graz Heiter 12 und Klagenfurt Heiter 9 Grad.
12 Uhr und 7 Minuten, wir beginnen unsere Berichterstattung im Ausland.
Der Autor des Buches, die satanischen Verse, Salman Rushdie, muss weiterhin um sein Leben fürchten.
Denn obwohl er der Aufforderung der Mullahs in Teheran nachgekommen ist und sich bei den Moslems in aller Welt entschuldigt hat, sollte er ihre religiösen Gefühle verletzt haben, bleibt Ayatollah Khomeini hart.
Der iranische Revolutionsführer erklärte, Rushdie werde nicht verziehen, auch dann nicht, wenn er bereue.
Das Verwirrspiel um eine Pardonierung Rushdies, das sich gestern um die Khomeini-Erklärung in Teheran ereignete, lässt allerdings aufwachen.
Zuerst meldete die iranische Nachrichtenagentur, Rushdie sei vergeben worden.
Dann wird die Meldung zurückgezogen.
Mit der Bemerkung, es handle sich um die Meinung eines Redakteurs.
Wenig später publiziert die Nachrichtenagentur das Verdikt Khomeinis.
Für Beobachter der Szene deutet das Tauziehen um eine Erklärung der Religionsführer im Iran zu Salman Rushdies Buch auf einen Machtkampf hinter den Kulissen hin.
Auf der einen Seite stehen die islamischen Fundamentalisten, auf der anderen die islamischen Pragmatiker, die ihre Politik der Öffnung gegenüber dem Westen jetzt gefährdet sehen.
Einzelheiten von Ulrich Tilgner aus Amman.
Rumänies Mordbefehl gegen den Schriftsteller Salman Rushdie wird immer mehr zum Gegenstand des Machtkampfes in Iran selbst.
Gestern Abend hat Romeni ja nicht nur das von ihm verhängte Todesurteil bestätigt, sondern eine Rücknahme der Entscheidung ausgeschlossen und die Kopfgeldzahlung ausdrücklich bekräftigt.
Noch gestern waren Teheraner Zeitungen die Zahlung von Kopfgeld als lächerlich kritisiert worden.
Durch das Angebot einer Geldzahlung für den Mord an Rushdi werde vom religiösen Charakter der Anweisung Romenis abgelenkt.
Mit dieser Darstellung wurde der Versuch gemacht,
die zunehmenden Spannungen zwischen Iran und dem Ausland zu entschärfen.
In die gleiche Richtung zielte auch die Ankündigung des iranischen Staatspräsidenten Ali Khamenei.
Falls Rushdie seine Schrift bereue, könne das Todesurteil aufgehoben werden.
Rumänien hat mit seiner Erklärung, das Urteil sei endgültig und seiner Bestätigung der Kopfgeldzahlungen innenpolitisch Partei ergriffen.
Seine Formulierung, die imperialistischen Massenmedien haben die falsche Behauptung aufgestellt, dass der Befehl zur Hinrichtung Ruschtis aufgehoben wird, falls er Reue zeigt, war auch gegen den Staatspräsidenten gerichtet.
In seiner ersten Erklärung vor einer Woche ging es Ayatollah Khomeini in erster Linie um eine Maßnahme gegen den Schriftsteller.
Gestern sprach der Ayatollah bereits vom Imperialismus.
Rumänie hat damit gezielt die Konfrontation mit den westlichen Staaten verschärft.
Der Hintergrund ist deutlich, die Hardliner im Iran nutzen den Hinrichtungsbefehl gegen Rushdie als Chance, die Verbesserung der Beziehungen mit dem Westen zu torpedieren.
Aber die Unnachgiebigkeit Rumänies hat auch einen gesamt islamischen Aspekt.
In verschiedenen Ländern der islamischen Welt ist der Befehl zur Ermordung Rushdies auf Beifall gestoßen.
Die Regierungen dieser Länder sind jedoch in einer schwierigen Lage.
Das Rüchtibuch, die satanischen Verse, ist in den meisten Staaten der islamischen Welt zwar bereits verboten, aber der Tote Schriftstellers wird nicht gefordert.
Den Regierungen fehlt jedoch das Selbstbewusstsein, den Ermordungsbefehl Rumänies offen zu kritisieren.
Die Angst, selbst als nachgiebig und abweichlerisch bezeichnet zu werden, sitzt den Politikern im Nacken.
Auch diese Entwicklung dürfte Rumänie bestärkt haben, sein Urteil aufrecht zu erhalten.
Den Mordbefehl von Ayatollah Khomeini gegen den Buchautor Rushdie hat gestern der amerikanische Außenminister James Baker wörtlich als unerträglich bezeichnet.
Wenn der Iran es wirklich ernst meine mit der Rückkehr in die Gemeinschaft zivilisierter Staaten, ist dies nicht das Verhalten, das dahinführt, sagte Baker in Washington.
In London, wo sich der Autor versteckt halten muss, seit dem Kopfgeld für seine Ermordung ausgesetzt ist, reagieren Politiker und Medien verbittert auf die Drohgebärden des Iran, der übrigens erst auf das Buch der satanischen Verse aufmerksam wurde, als in Islamabad am Sonntag der Vorwoche das amerikanische Kulturzentrum wegen des Buches gestürmt wurde.
Ruschtis Buch ist bereits seit September 1988 auf dem Markt.
Niemand, auch nicht Teheran, nahm in der muslimischen Welt Notiz von dem Werk.
Großbritannien will nun Initiativen setzen, um das Todesurteil Koumenis gegen Ruschti von der europäischen Gemeinschaft ächten zu lassen.
Und auch Englands Medienzar Maxwell ruft in ungewöhnlicher Form zum Widerstand gegen Ayatollah Koumeni auf.
Roland Adrovitser informiert aus London.
Wir dürfen die wilde mittelalterliche Drohung eines wilden alten Mannes nicht hinnehmen.
Mit diesen Worten umriss heute im Frühstücksfernsehen der BBC der Vorsitzende des Außenpolitischen Parlamentsausschusses die bevorstehende diplomatische Verhärtung in der Affäre Rusti.
Bisher hatte das offizielle Großbritannien ja eher gemäßigt und vorsichtig auf die iranischen Todesdrohungen gegen den Bestsellerautor reagiert.
Außenminister Geoffrey Howe sagte bisher, er warte auf weitere Klarheit.
Seit der dramatischen Erklärung Ayatollah Khomeini von heute Nacht bedarf es wohl keiner weiteren Klarheit.
Der Versuch Salman Rushdys, sich aus seinem Versteck heraus für die Verletzung religiöser Gefühle bei den Moslems zu entschuldigen, ist gescheitert.
Sogar wenn er öffentlich bereuen und der frommste Mensch aller Zeiten werden würde, hat jeder Moslem seine Pflicht, sein Leben und sein Vermögen dafür herzugeben, um Rushdy zur Hölle zu senden, sagte der Kreise Ayatollah wörtlich.
Auch die in Großbritannien lebenden Moslems machen unmissverständliche Drohungen.
Einer ihrer Sprecher warf dem Verlag Ruschtis vor, die Situation noch immer zu unterschätzen.
Er veröffentliche weiterhin das Buch und höre nicht auf die Menschen, die durch das Buch beleidigt worden seien, sagte der Sprecher.
Im Land werden immer mehr Stimmen laut, die einen Abbruch der ohnehin erst wieder zaghaft sprießenden diplomatischen Beziehungen zum Iran fordern.
Das tat etwa heute der bereits erwähnte Ausschussvorsitzende, der meinte, er habe keine Lust, Beziehungen zu einem derart unzivilisierten Staat zu unterhalten.
Besonders massiv warf am Wochenende der britische Medienzar Robert Maxwell sein publizistisches Gewicht in die Waagschale.
Maxwell setzte 10 Millionen Dollar Belohnung für denjenigen aus, dem es gelingen würde, Comene zu zivilisieren.
Vom ORF befragt, was er damit meine, erinnerte er an seine Vergangenheit als Bub einer jüdischen Familie in der Tschechoslowakei.
Niemand habe sich damals gegen die SS gewehrt, als Resultat seien drei Viertel seiner Familie vergast worden.
Man dürfe nicht widerstandslos Terror hinnehmen, sagte Maxwell.
In einem Kommentar für die Sonntagsausgabe seines Massenblattes Daily Mirror bezeichnete Maxwell gestern den Iran wörtlich als einen Terroristenstaat.
Er forderte die britische Regierung zu unnachgiebiger Härte auf, falls die Todesdrohung gegen Salman Rushdie nicht zurückgezogen werden sollte.
Maxwell schlägt ein Bündel von Maßnahmen vor, das reicht von einem Handelsboykott gegen den Iran über den Abbruch aller diplomatischen Beziehungen bis zur Ausweisung sämtlicher Iraner aus Großbritannien mit Ausnahme jener, die erwiesenermaßen Feinde des Ayatollahs sind.
Maxwell, ein überzeugter Europäer, der in Kürze eine gesamteuropäische Tageszeitung herausgeben will, verlangt auch Einigkeit der europäischen Gemeinschaft gegen den Iran.
Wie es damit aussieht, wird sich heute in Brüssel herausstellen.
Außenminister Howe wird mit seinen europäischen Amtskollegen über die weitere Vorgangsweise beraten.
Die Bundesrepublik und Frankreich haben bereits ihre Spitzendiplomaten aus Teheran abgezogen, der holländische Außenminister hat einen geplanten Besuch abgesagt.
Unterstützung erhielten die Europäer heute vom neuen amerikanischen Außenminister James Baker, der die iranische Haltung als unerträglich bezeichnete.
Der Iran will ja nach dem Ende des Golfkriegs wieder Wirtschaftsbeziehungen zum Westen und Baker meinte, mit der derzeitigen Politik könne der Iran sicherlich nicht wieder in den Kreis der zivilisierten Nationen aufgenommen werden.
was doch innerhalb eines Monats alles passieren kann.
Genau heute, vor einem Monat, nahm ein glückstrahlender, der weiten Öffentlichkeit unbekannter Autor Salman Rushdie stolze eine Auszeichnung für sein damals noch unumstrittenes Werk »Satanische Verse« entgegen.
Übrigens fiel schon am vergangenen Freitag die Entscheidung, dass der Verlag Kiepenhauer & Witsch auf die Herausgabe des Werkes »Satanische Verse in deutscher Sprache« verzichtet, was dem Verlag prompt den Vorwurf der »Feigheit« einbrachte, erhoben vom deutschen Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger.
Enzensberger will nun gemeinsam mit anderen Schriftstellerkollegen die deutsche Übersetzung der »Satanischen Verse« selbst herausgeben.
12 Uhr und 16 Minuten ist es jetzt, wir bleiben im Ausland.
In Afghanistan herrscht seit dem Wochenende der Ausnahmezustand.
Stadtschef Najib Ullah erließ den Ausnahmezustand nur einen Tag, nachdem sich die Siebener Allianz des Widerstandes auf einen Interimspräsidenten und einen Regierungschef, also auf eine Gegenregierung geeinigt hatte.
Neben der Ausrufung des Ausnahmezustandes setzte der afghanische Staatschef Najibullah noch ein weiteres, ein zweites Zeichen einer offenbar härteren Gangart seiner Politik.
Er entließ parteiungebundene Minister seines Kabinetts und ersetzte sie durch Mitglieder des Zentralkomitees der Kommunistischen Demokratischen Volkspartei.
Gestern Abend trat Najibullah mit einer etwa einstündigen Rede im afghanischen Fernsehen auf.
Den Moslem-Rebellen warf er dabei vor, 300.000 Raketen abgeschossen und 11.000 Menschen getötet zu haben.
Die Verhängung des Ausnahmezustandes rechtfertigte er mit der zunehmenden Gefährdung der Unabhängigkeit Afghanistans.
Über die Fernsehansprache Najibullahs und über die aktuelle Lage in Afghanistan berichtet Antonio Rados aus Kabul.
Präsident Najibullah spricht wieder.
von nationaler Versöhnung und kündigt nun auch mehr Rechte für die Privatwirtschaft an.
In seiner gestrigen Rede, die im Fernsehen übertragen wurde, war seine Linie eine gemäßigte.
In seinen Maßnahmen der vergangenen zwei Tage zeigte er Härte.
Schon Samstagabend wurde der Ausnahmezustand über Kabul verhängt.
Panzer sind nun an den strategischen Stellen der Stadt platziert, ausgerüstet mit Panzerabwehrraketen chinesischer Herkunft.
Dann hat Präsident Najibullah ein Drittel aller Regierungsmitglieder ausgewechselt.
Die sieben neuen Minister sind mit einer Ausnahme alle Genossen der Demokratischen Volkspartei Afghanistan.
Ja, sie sind sogar Mitglieder des Zentralkomitees.
Ganz im Gegensatz zu seiner Ankündigung über mehr Wirtschaftsfreiheit setzte er nun auch als Handelsminister einen Genossen ein.
Eine deutliche Provokation für die Bazari, die Händler von Kabul,
die der Parteilinie wenig abgewinnen können.
Den kleinen, wenn auch militanten Kern seiner demokratischen Volkspartei hat das Regime in Kabul nun auch aufgefordert, wie die Milizen Waffen zu tragen.
In den letzten zwei Tagen sollen angeblich schon 500 Treue bewaffnet worden sein.
All diese Maßnahmen werden von Kabul mit der Gefahr von bevorstehenden Unruhen gerechtfertigt.
Und das heißt, man werde nun allen Stärke zeigen.
Damit ist offenbar auch Moskau gemeint.
Die Sowjetunion hat in den letzten Tagen über die Köpfe der Machthaber in Kabul hinweg mit Washington über eine Afghanistan-Lösung verhandelt.
Und jetzt zeigt Nacibullah, dass ihm die Bevormundung nicht gefällt.
Vor allem mit seiner Regierungsumbildung.
Eine der Bedingungen Moskaus für den Truppenrückzug lautete nämlich, dass Natsche Buller nicht Parteimitglieder in die Regierung aufnehmen muss, um der islamischen Opposition den Wind der Kritik aus den Wegen zu nehmen.
Jetzt hat der Präsident die meisten Nichtgenossen wieder entfernt, nur einige Tage nach dem Abzug der Sowjets.
Aus Kabul berichtete Antonia Rados.
Der neue Kurs des sowjetischen Staats- und Parteichefs Gorbatschow macht sich auch in der Nahostfrage bemerkbar.
Seit Freitag der Vorwoche befindet sich Außenminister Schewadnaza auf einer zehntägigen Rundreise durch Länder des Nahen und Mittleren Ostens.
Und seine Ankündigung in Damaskus, er, Shevardnadze, habe neue Ideen und Vorschläge für eine Lösung des israelisch-arabischen Konfliktes im Gepäck, wird wahr.
Gestern schlug der sowjetische Außenminister einen Drei-Stufen-Plan für eine internationale Nahost-Friedenskonferenz vor.
Zunächst sollen Verhandlungen im UNO-Weltsicherheitsrat geführt werden.
An der Organisation der Konferenz sollen dann anschließend Vertreter aller betroffenen Parteien beteiligt sein.
Zum Zeitpunkt dieser Konferenz, meinte Schewatnazi, möglicherweise in neun Monaten.
Erste Gespräche auf seiner Nahost-Tour führte Shevardnadze bereits in Damaskus mit Syriens Präsident Assad.
Die zweite Station seiner Reise ist Kairo, wo er heute Nacht eingetroffen ist.
Und in Kairo soll es zu einer überraschenden Begegnung kommen, nämlich Gesprächen zwischen Ägyptens Präsident Mubarak, Edward Shevardnadze und dem israelischen Außenminister Moshe Arens.
Die EU, die SSR und Israel unterhalten seit 1967 keine diplomatischen Beziehungen.
Und Außenminister der Sowjetunion und Israels sind bislang noch nie zu eigens anberaumten Gesprächen zusammengekommen.
Und im Laufe der Woche wird Shevardnadze nicht nur auch mit PLO-Chef Arafat, sondern eben auch mit dem israelischen Außenminister Ahrens debattieren.
Aus Israel Moshe Meisels.
Die seit den amerikanischen Präsidentschafts- und israelischen Parlamentswahlen erwartete Nahostfriedensinitiative läuft an.
Jerusalem hatte nicht erwartet, dass Moskau gerade Kairo als Ort für offizielle Kontakte mit Israel auf hoher Ebene über diese Initiative wählen wird.
Der Leiter der israelischen konsularischen Mission in Moskau, Arie Lewin, wurde ins sowjetische Außenministerium gerufen.
wo ein Treffen zwischen dem sowjetischen Außenminister Eduard Shevardnadze und dem israelischen Außenminister Moshe Ahrens in Kairo vorgeschlagen wurde.
Ahrens wird am Nachmittag in der ägyptischen Hauptstadt eintreffen.
In Jerusalem wird die Einladung Moskaus zur historischen Begegnung in Kairo als sowjetische Initiative gesehen, sich aktiv in einen neuen Nahostfriedensprozess einzuschalten.
und als verständlich dafür, dass ein solcher nicht ohne direkte Kontakte mit Jerusalem vorangetrieben werden kann.
Das israelische Kabinett erörterte gestern die bevorstehenden Gespräche in Kairo.
Dabei erklärte der israelische Ministerpräsident Yitzhak Shamir, Israel müsse auf politischem Gebiet handeln und jede Gelegenheit nutzen, um eine Friedensregelung zu fördern.
Es werde jedoch seine endgültige Haltung zu dieser Frage
erst nach seinen für April angesetzten Gesprächen mit dem amerikanischen Präsidenten Bush und Außenminister Baker bestimmen.
Shamir wird sich morgen zu Gesprächen mit dem französischen Staatspräsidenten François Mitterrand über die Situation im Nahen Osten nach Paris begeben.
Ahrens wird in Kairo die israelische Bereitschaft zu direkten Verhandlungen mit Jordanien und einer palästinensischen Delegation
über den zukünftigen Status des Westjordanlandes und Casastreibens unter der Ägide Washingtons und Moskaus vorbringen.
Israel schlägt dabei eine Zwei-Phasen-Lösung vor.
Zuerst Autonomie für die Bewohner dieser Gebiete mit einem teilweise Rückzug des israelischen Militärs und Festlegung des endgültigen Status nach einer gewissen Interimperiode.
Die palästinensische Delegation soll von den Bewohnern der Gebiete gewählt werden.
Ahrens wird Schabernack auch erklären, dass Israel Moskau erst nach Wiederaufnahme der vollen diplomatischen Beziehungen zu Jerusalem als Partner und Vermittler in einem Nahost Friedensprozess sehen könne.
Jerusalem distanziert sich von Plan.
laut dem eine Kommission, bestehend aus den fünf permanenten Mitgliedern des UNO-Weltsicherheitsrates und der am Naos-Konflikt beteiligten Partnern im Laufe der nächsten neun Monate eine internationale Naos-Konferenz unter der Ägide der UNO und Teilnahme der PLO vorbereiten soll.
Jerusalem ist auch ungehalten darüber, dass Chevernatze den PLO-Chef Yasser Arafat zu Gesprächen nach Kairo eingeladen hat.
Während der letzten Tage fanden in Jerusalem intensive Gespräche von Führern der Arbeiterpartei und Linksparteien, darunter ein Vizeminister, mit den führenden PLO-Sympathisanten in Ost-Jerusalem, im Westjordanland und Gazastreifen unter der Führung von Faisal Husseini statt.
Hauptgegenstand der Gespräche war die Wahl einer palästinensischen Delegation zu Verhandlungen mit Israel.
Während Führer des Likud diese Gespräche stark verurteilten, erklärte Ministerpräsident Shamir, auch er plane Gespräche mit palästinensischen Führern und wenn es notwendig sein sollte, auch mit Faisal Husseini.
Moshe Meisels war das aus Tel Aviv.
Vor knapp zehn Tagen erst waren sie auseinander gegangen, heute sehen sie einander wieder.
Die 108 Mitglieder des Zentralkomitees der ungarischen Kommunisten hatten sich zur verbalen Unterstützung des Mehrparteiensystems durchgerungen.
Heute steht das Gerüst, die neue Staatsverfassung auf dem Programm.
Auch der rote Stern soll aus dem ungarischen Staatswappen verschwinden und durch jahrhundertealte Symbole ersetzt werden.
Das Wort Volksrepublik soll jedoch bleiben.
Karl Stibschitz berichtet.
Im 200.
Jubiläumsjahr nach der Französischen Revolution bekommen auch die Ungarn von den damals 1789 geheiligten Prinzipien wieder etwas zu spüren.
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei berät heute und morgen über die neue ungarische Verfassung.
Am 8.
März wird dieser Entwurf dem Parlament zur Diskussion vorgelegt.
Aus der bisherigen Einparteiendiktatur soll auf dem Papier zumindest ein Rechtsstaat werden, in dem allein die Gesetze die Rechte und Pflichten der Bürger eingrenzen.
Rechtsprechung, Gesetzgebung und die Exekutivgewalt sollen streng voneinander getrennt werden.
Das Parlament soll nicht, wie bisher, die Gesetze nur bestätigen, sondern selbst ausarbeiten.
Über deren Einhaltung wacht eine unabhängige Richterschaft und über dieser thront der Verfassungsgerichtshof.
Die neue ungarische Staatsverfassung regelt auch die Zulassung mehrerer politischer Parteien.
Strittig ist nur, ob diese Parteien den Sozialismus als Grundlage ihres politischen Handelns anerkennen müssen.
Parteichef Groß und eine Mehrheit im Zentralkomitee möchte das Bekenntnis zu einer sozialistischen Gesellschaftsordnung zur Bedingung machen.
Die viel neu entstandenen Parteien und Organisationen aber lehnen diese in ihren Augen undemokratische Einschränkungen ab.
Die Frage Sozialismus, ja oder nein, wird auch die heute begonnenen Beratungen des Zentralkomitees beherrschen.
Mit der Verabschiedung dieser neuen Verfassung wird die alte stalinistische Staatsordnung von 1949 abgelöst.
Das Wort Volksrepublik soll aber, im Ungarn dieser Tage kann man nur von vorläufig sprechen, noch nicht durch den Begriff Republik ersetzt werden.
Bisher hatten die ungeschriebenen Gesetze der kommunistischen Partei allein und willkürlich über das Leben der Staatsbürger bestimmt.
Mit seiner neuen rechtsstaatlichen Verfassung vollzieht Ungarn damit in recht eindeutiger Weise den Bruch mit der nach dem Weltkrieg russisch-byzantinisch geprägten Rechtsordnung in der östlichen Hälfte Europas.
und nach diesem Bericht von Karl Stipschitz nun zu berichten aus Österreich.
Verstaatlichtenminister Rudolf Streicher hat heute in Wien ausführlich zu Problemen der Staatsbetriebe Stellung genommen.
Dabei wies er Kritik der ÖVP an einer zu zentralistischen Politik und an der geplanten Kapitalmarktanleihe zurück.
Streicher sagte, er stehe zu dieser Finanzierungsform, sie sei koalitionskonform und sie entspreche der Verpflichtung, kein Geld mehr für die verstaatlichten Betriebe aus dem Budget zu nehmen.
Ihm, Streicher, liege nicht an einer Zerschlagung, sondern an einer Strukturreform im ÖIAG-Bereich.
Wie Streicher weiter mitteilte, sind die Staatsbetriebe früher als erhofft aus den roten Zahlen.
Herbert Huter informiert.
50 Prozent gute Konjunktur und 50 Prozent eigene Leistung sind verantwortlich dafür, dass die verstaatlichte Industrie für heuer erstmals eine positive Bilanz wird legen können, nachdem für 1988 noch zweieinhalb Milliarden Schilling an roten Zahlen zu schreiben sind.
Verstaatlichtenminister Rudolf Streicher hat das heute bekannt gegeben und dann seine künftige Konzernstrategie skizziert.
Die ÖJG braucht nämlich noch jede Menge Geld, rund 10 Milliarden Schilling, um in die Zukunft starten zu können.
Streichers Credo, Österreich braucht einen großen Konzern, der im europäischen Konzern mitspielen kann.
Die ÖJG wäre ohnehin nur an 36.
Stelle.
Einen ausgesprochenen Horror formulierte heute dann der verstaatlichte Minister vor einer Überfremdung in der verstaatlichten Industrie.
Nichts gegen Verkäufe, Privatisierungen und Kooperationen auf der unteren Unternehmensebene, nichts gegen den Druck der Börse in Richtung effizientes Wirtschaften in der Dachgesellschaft ÖJG, aber keine ausländische Sperrminorität in den Branchen.
Das maßgebliche ausländische Einfluss draußen bleibt dafür sorgt das von ihm entworfene Finanzierungsmodell für die verstaatlichten Industrie, meinte Streicher.
Der von der ÖVP kritisierte Schwerpunkt ist dabei, dass die Branchenholdings, also die Stahl AG, die Chemieholding AG oder die Austrometal AG, im Eigentum der ÖAG bleiben sollen.
Denn, so zitierte der Minister ein Beispiel, wenn an der Chemieholding zum Beispiel die BASF beteiligt ist, so kann eine Tochterfirma dann keineswegs mehr mit einem BASF-Konkurrenten kooperieren.
Und hier will man sich die Elbung freihalten.
Und außerdem soll die österreichische Führungskompetenz erhalten bleiben.
Also keine Beteiligungen bei den Branchen, aber eine Teilprivatisierung der IAG ganz oben.
Denn an einer Dachgesellschaft, die über einem Mischkonzern angesiedelt ist, werden sich keine Brancheninteressenten oder Konkurrenten beteiligen, sondern nur Leute, die an Finanzerträgen interessiert sind, nicht aber an industriepolitischen Einflussnahmen.
Und auf der unteren Unternehmensebene sind die Firmen ohnehin offen für Verkäufe, Beteiligungen und Kooperationen aller Art.
So also stellt sich der verstaatlichten Minister die Neuordnung der OEAG vor.
Und zur Finanzierung der OEAG selbst wiederholte Streicher sein Vorhaben, zunächst über eine Anleihe, dann etwa 20 Prozent an die Börse zu bringen.
Diese Anleihe soll rund 7 Milliarden Schilling umfassen, es können aber auch mehr sein.
Die Teilprivatisierung der ÖAG, der Druck auf das Management, der über den Börsenkurs ausgeübt wird, sei, so der Minister, das Beste für ein gutes Wirtschaften.
Stichwort Aktien und Börse.
Sollten sich in einigen Jahren ÖAG-Aktien an der Börse als solide Werte herausgestellt haben, so würde man den ÖMV-Aktionären ein faires Umtauschangebot machen.
Herbert Huter hat berichtet.
Eine Minute nach halb eins.
Ein Stichwort ist Ihnen in diesem Mittagsjournal sicherlich oder vermutlich schon abgegangen.
Jetzt aber kommt es.
Lukona.
Zehn Sitzungstage hat der Parlamentarische Lukona-Untersuchungsausschuss nun absolviert.
Am vergangenen Freitag hat man sich darauf geeinigt, auf einige Zeugen zu verzichten, um so die Arbeit des Ausschusses zu straffen.
Der Vorsitzende des Ausschusses, der ÖVP-Abgeordnete Steiner, wird Anfang April dem Parlament einen Zwischenbericht geben und zugleich eine Fristverlängerung beantragen.
Der Ausschussbericht soll aber noch vor der Sommerpause des Parlaments fertiggestellt sein.
Die Arbeit des Ausschusses war heute auch Thema zweier Pressekonferenzen, und zwar von SPÖ-Justizsprecher Rieder und von ÖVP-Justizsprecher Michael Graf.
Konkret ging es um eine Art Zwischenbilanz der Ausschussarbeit, aber auch um die Frage möglicher weiterer parlamentarischer Untersuchungsausschüsse, wie zum Beispiel Norikum und Bundesländerversicherung, die von der Opposition verlangt wurden.
Bettina Reuter fasst nun beide Pressekonferenzen zusammen.
Das erste Kapitel des Lukona-Ausschusses ist mehr oder minder abgeschlossen und die Einschätzung durch die beiden Regierungsfraktionen wurde heute präsentiert.
Was die Rolle von Ex-Innenminister Blecher betrifft, so steht für die SPÖ-Fraktion fest, dass ihn weder bei der Einschaltung der Staatsanwaltschaft noch bei Informationen an das Parlament etwas vorgeworfen werden kann.
Zur Aussage von FPÖ-Chef Jörg Haider meinte SPÖ-Fraktionsführer Sepp Rieder, er habe ein gewisses Verständnis für das Zögern Haiders, sein Treffen 1987 mit Udo Proxt zuzugeben.
ÖVP-Fraktionsführer Michael Graf fand noch viel schärfere Worte.
Der FPÖ-Obmann Dr. Haider hat meiner Meinung nach im Ausschuss als Zeuge gelogen.
Ich nehme ihm nicht ab, dass über eine bestimmte Zeitspanne sowohl der Computer zusammengebrochen ist, als auch die schriftlichen Unterlagen weggeschmissen wurden, als auch das Gedächtnis nicht
mehr hält, während vom 1.
März an auf einmal sowohl der Computer da ist, als auch die schriftlichen Aufzeichnungen da sind, als auch die Erinnerung wieder eingesetzt hat.
Das nehme ich dem Herrn Dr. Haider nicht ab, das kann er der Frau Tratnig erzählen, aber vor dem Ausschuss hat er sich meiner Meinung nach nicht als glaubwürdig erwiesen.
Der Lukona-Ausschuss möchte dem Parlament seinen Schlussbericht noch vor der Sommerpause vorlegen.
Daher sollen auch Ausuferungen und das Abweichen vom eigentlichen Ausschussthema tunlichst vermieden werden.
Was natürlich die Frage nach einem von der SPÖ ja immer wieder geforderten eigenen Bundesländerversicherungsuntersuchungsausschuss aufwirft.
Der Wunsch der SPÖ nach einem solchen scheint nun deutlich geringer zu sein als noch vor kurzer Zeit.
So wird der freiheitliche Antrag auf Einsetzung eines solchen Untersuchungsausschusses am 28.
Februar von der SPÖ abgelehnt werden.
Sepp Rieder?
Ich bin der Meinung, dass am 28.
Februar eine Entscheidung, ob eine Ergänzung des Untersuchungsausschusses
in Betracht kommt oder nicht.
Jedenfalls, was mich persönlich anlingt, nicht in dem Maße gegeben ist, dass es eine Zustimmung zum FPÖ-Antrag rechtfertigen würde.
Welche Konsequenzen wir nach dem zweiten Bundesländerversicherungstag, 2.
März glaube ich ist der, in unserem Club zu diesem Thema ziehen, also inwieweit wir eine Ergänzung für notwendig halten oder inwieweit wir
einen eigenständigen Untersuchungsausschuss für gerechtfertigt halten, kann ich heute noch nicht sagen.
Rieder meint aber, dass durch die Bereitschaft der ÖVP, im Lukona-Ausschuss auch Querverbindungen zur Bundesländerversicherung zu untersuchen, sich seine Entscheidungsgrundlage geändert habe.
Und für die ÖVP ist der Fall ohnehin klar.
Die Opposition hat ja vermutet, dass es sich um ein Tauschgeschäft handeln könnte, nach dem Motto, wenn kein Bundesländerausschuss, dann auch kein Norikumausschuss.
Völlig absurd, sagt dazu Sepp Rieder.
Das wäre schon wegen des öffentlichen Drucks nicht möglich.
Und Michael Graf von der ÖVP bestreitet so ein Tauschgeschäft ebenfalls.
Nein, es gibt keine Vereinbarung.
Es hat auch niemals einen Verzicht auf einen Norikumausschuss gegeben.
Es hat hier kein Jungteam gegeben.
Es mag die Möglichkeit, die im Raum steht, bei der Willensbildung einen Beitrag geleistet haben, das weiß ich nicht.
Aber wir haben jedenfalls nichts dafür.
geboten oder bekommen oder verlangt, dass der Bundesländerausschuss nicht stattfindet.
Wir glauben eigentlich, dass wir Sie, die Freunde von der SPÖ, sachlich überzeugt haben, weil Sie bei den bisherigen Einvernahmen gesehen haben, dass dort einfach nichts drinnen ist, dass man nicht, bitteschön, beim Verletzten, beim Geschädigten ansetzen muss, sondern beim Verbrecher, beim Schädiger.
Was sich nun aus der bisherigen Arbeit des Lukona-Ausschusses bereits an Schlussfolgerungen und Konsequenzen ablesen lässt, das haben die Fraktionen heute teilweise auch präsentiert.
So meint etwa die SPÖ, dass militärische Nachrichtendienste noch genauer zu überprüfen sein werden.
Desgleichen verlangt sie eine Art Selbstkontrolle für Privatdetektive und schließlich auch eine stärkere Aufsicht über die Staatspolizei.
Einerseits durch einen vertraulichen Sicherheitsausschuss des Parlaments und andererseits durch ein eigenes Staatspolizeigesetz.
Ein Befugnisgesetz für die gesamte Polizei wäre zu umständlich.
Allerdings betont SP-Sicherheitssprecher und Ausschussmitglied Elmecker, dass ein solches Staatspolizeigesetz sicherlich von bestimmten Spannungsfeldern gekennzeichnet wäre, die aber nicht unüberwindbar seien.
die Sicherheitsgründe und die damit verbundene Geheimhaltungspflicht, auf der anderen Seite aber auch das demokratisch sicherlich notwendige öffentliche Interesse.
Das zweite Spannungsfeld ist die demokratische Freiheit, die Grundrechtsverbürgerung für den einzelnen Bürger auf der einen Seite und auf der anderen Seite
die missbräuchliche Grundrechtsbetätigung bei der Staatsgefährdung.
Und zum Dritten auf der einen Seite klare Zuständigkeit, die in einem solchen Gesetz enthalten sein muss und auf der anderen Seite gerade bei der Staatspolizei auch die notwendige Flexibilität.
Die SPÖ erwartet sich eine diesbezügliche Regierungsvorlage von Innenminister Löschnack und damit zurück ans Studio.
Pressekonferenzen der Justizsprecher von SPÖ und ÖVP, Rieder und Graf Bediener Reuter hat berichtet.
Die Steueraffären in der FPÖ scheinen nun auch personelle Konsequenzen nach sich gezogen zu haben.
Denn noch lange vor den bekannt gewordenen Steuerpraktiken der Kärntner FPÖ geriet der steirische FPÖ-Obmann Klaus Turek ins Trudeln.
Und zwar wegen nicht versteuerter Zahlungen an einige steirische FPÖ-Mitarbeiter.
Parteichef Haider hatte damals, nämlich im Dezember, sogar den Rücktritt Tureks verlangt.
Dieser aber ging gestärkt durch 80 Prozent der Delegierten aus einem eigens einberufenen Sonderparteitag hervor.
Die Tageszeitung der Standard meldet nun in ihrer heutigen Ausgabe, Thurek habe bereits Ende Jänner seinen Rücktritt dem Landesparteivorstand angekündigt.
Und zwar im Rahmen einer Sitzung, in der die von Haider in die Steiermark entsandten Sonderprüfer der Steueraffäre Gredler und Göschl einen ersten Zwischenbericht über ihre Arbeit gaben.
Aus dem Landesstudio Steiermark dazu nun ein Bericht von Gerhard Traxler.
Der steirische FPÖ-Landesobmann Ingenieur Klaus Turek, der die Partei seit Dezember des Vorjahres ehrenamtlich führt, hat auf dieses Ehrenamt verzichtet.
Wie blaue Spitzenfunktionäre dem ORF heute bestätigten, hat Turek bereits Ende Jänner die Mitglieder des FPÖ-Landesvorstandes informiert, dass er die Obmannschaft zurücklegen werde.
Die Hintergründe seines Entschlusses sind der Öffentlichkeit zum Teil bereits bekannt.
Die Steueraffäre der steirischen Partei hat auch die Führungsspitze ins Markt getroffen.
Thurek wollte nicht länger als Sündenbock dastehen, wobei ihn besonders erbitterte, dass die Munition, mit der er in der Öffentlichkeit auf ihn geschossen wurde, in den eigenen Reihen vorbereitet worden war.
Zum Frust über die parteieigenen Heckenschützen kommt aber auch die Tatsache, dass Thurek mit dem obersten Parteiführer Jörg Haider nicht mehr konnte, wie Vorstandsmitglieder der steirischen FPÖ erzählten.
Weder Noch-Parteiobmann Turek, noch der freiheitliche Klubobmann im Landtag, Mag.
Ludwig Rader, wollten heute eine Stellungnahme zu den Vorgängen abgeben.
Dafür kommentierte der zweite FPÖ-Abgeordnete im Landtag, Engelbert Weilharter, die Lage.
Ich gehe auch nicht davon aus, dass Turek eine Rückstrittserklärung von sich geben wird, nachdem wir zum ersten Mal vor sehr wichtigen Wahlen in Salzburg, Tirol und Kärnten stehen.
Und außerdem, weil die Situation innerhalb der steirischen FPÖ
ja doch auch einen Verfahren, nämlich einer Prüfung unterliegt.
Und wie ich durchkenne, wird er nicht, bevor das Ergebnis feststeht, einen Rücktritt erklären.
Es hat sich ja nichts verändert seit der letzten Vorstandssitzung.
Und wenn durch erklärt hätte, er würde zurücktreten, dann hätte er es damals sicherlich sehr deutlich formuliert.
Und wenn es sich also seither der Stammpunkt geändert hätte, dann würde er sicherlich
Sie glauben, dass sich Durig erst im Frühsommer aus der Partei zurückzieht?
Also ich gehe überhaupt davon aus, dass jetzt die gesamte Situation der steirischen FPÖ einmal geprüft wird.
Erstens intern, zweitens, Sie wissen auch und kennen diese Geschichte, wo es mit der Finanz divagierende Auffassungen gibt.
Wenn das geklärt ist, dann könnte man den Blick in die Zukunft machen, wobei
durch, dann selbst entscheiden wird, ob er noch bereit ist, also diese Partei weiterzuführen oder nicht.
Es gibt dann natürlich die Frage des Nachfolgers, also die ist nicht akut oder aktuell, sagen wir es so.
Und zwar also jetzt nicht, jetzt wird geprüft und nach dem Feststellen dieses Prüfergebnisses oder Prüfberichtes wird sich die Partei, wie auch jede andere Partei, natürlich für die Zukunft Gedanken machen.
Aber das ist nicht also ausgeschlossen, dass in die Zukunft die Partei wieder mit Klaus Durch geht.
Herr Abgeordneter Weilharter, Sie gelten als einer der potenziellen Nachfolger.
Sollte Klaus Durig sich zurückziehen?
Ich weiß zwar nicht, was Sie als potenzieller Nachfolger verstehen, nur kann ich mir durchaus, weil die Medien darüber berichtet haben, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es einige Menschen gibt und vor allem Parteifreunde gibt, die wohl daran denken, ob ich diese Funktion oder diese Landesobmannschaft übernehmen sollte.
Ich persönlich habe mich mit dieser Frage also nicht befasst noch, weil sich diese Frage für mich nicht stellt.
Wenn sich diese Frage stellen würde, wann könnten Sie sich vorstellen, ein Erbe von Ingenieur Thurig anzutreten?
Das kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich nicht weiß, wann sich diese Frage stellt.
Herr Hauptkirchner-Weilharter, ist das derzeit eine günstige Situation für die Partei?
Das ist auch, je nachdem, was man unter günstig versteht, sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass wir politisch derzeit sehr erfolgreich sind.
Wobei das natürlich... Auch in der Steiermark?
Sicherlich auch in der Steiermark.
Und ich würde mir auch, wenn ich mir den Termin aussuchen könnte, also lieber als heuer schon Wahlen wünschen, als mich vielleicht in Zweier...
Jüngste Entwicklungen nach der Steueraffäre in der FPÖ in Steiermark.
Gerhard Traxler hat berichtet und zuletzt mit dem Murauer FPÖ-Landtagsabgeordneten Engelbert Weil hat er gesprochen.
Zwei Beiträge, ein Nachrichtenüberblick und ein Programmhinweis.
Das alles steht noch auf dem Programm des Mittagsschonals und auch noch eine getagte Musik.
Das war's.
Tschüss!
Zwölf vor vierundvierzig, eine Minute vor dreiviertel eins und im Mittagsjournal jetzt ein Hinweis auf das Radioprogramm von heute Abend.
Journal Panorama.
Eine Frau wird von drei Männern vergewaltigt.
Der Film Angeklagt hat in den USA große Diskussionen ausgelöst.
Insbesondere darüber, inwiefern das Opfer durch provokantes Verhalten oder durch seine Kleidung selbst schuld an der Vergewaltigung ist.
In Österreich kommt der Film erst in die Kinos.
Bereits gestern wurde er aber bei einer Veranstaltung der Wochenpresse gezeigt und es wurde darüber diskutiert.
Teilnehmer waren, unter anderem Frauenstaatssekretärin Johanna Donal.
Ganze Industriezweige, die Medien, tragen ja dazu bei, klarzumachen, dass die Frauen sich sexuell aufreizend verhalten sollen.
Allerdings, wenn es dann zu einer Vergewaltigung kommt, ist das genau der Punkt, der kritisiert wird,
der zum Freispruch der Täter führen soll.
Die Wiener ÖVP-Frauenchefin Maria Rauch-Kallat.
Ich möchte mich als Frau dagegen verwehren, gegen alle guten Ratschläge am besten nicht mehr auf die Straße zu gehen, sich nicht provozierend zu kleiden und möglichst nur mehr als graue Maus untertags in Begleitung des Ehegarten fortgehen zu dürfen.
Die Journalistin und Feministin Erika Fischer, die zu dem gestrigen Artikel von Michael Jané in der Kronenzeitung über den Sexualmord an Christine Beranek meint, das ist die Pornografie, die in Komplize ist zu der Tat, die an der Christine Beranek begangen wurde.
Ich denke, ich sitze mit einem Täter hier an diesem Podium.
Dazu sagt Michael Jané, Feminismus, ich habe überhaupt nichts gegen Feminismus, Feminismus ist gut, aber krankhafter Feminismus ist ganz was Schlechtes.
Das ist eine typische, krankhafter Feminismus.
Also was werfen Sie mir vor?
Hören Sie mehr Ausschnitte aus einer kontroversiellen, emotionalen Diskussion über Vergewaltigung, heute Abend um etwa 18.20 Uhr in Österreich 1 im...
Journal Panorama.
Ein Journal Panorama, das Waltraud Langer gestalten wird.
Ägyptische Archäologen haben kürzlich nicht nur aufsehenerregende Funde im königlichen Luxor am Nil gemacht, es wurden Götterstatuen gefunden, sondern auch eine Pharaonenfestung bei El Ismailia entdeckt, wie die Kairoer Tageszeitung Al-Ahram heute berichtet.
Aber auch in Alexandria sind Bemühungen von Altertumsforschern im Gang, die antike Stadt Alexandria zu lokalisieren.
Alexandria ist mit weit mehr als drei Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Ägyptens.
Ihren Namen hat sie von ihrem Gründer, dem makedonischen Welteroberer Alexander dem Großen.
Als Alexander 323 v. Chr.
in Babylon starb, wurde sein Leichnam nach Alexandria überführt und dort beigesetzt.
Vom antiken Alexandria, das auch nach heutigen Begriffen mit mehr als einer halben Million Einwohnern eine Großstadt war, ist wenig erhalten geblieben oder ausgegraben worden.
Allerdings existieren genaue Beschreibungen antiker Reisender und Geografen und es gibt auch eine Art Stadtplan aus der Blütezeit.
Roland Haug schildert im folgenden Beitrag das heutige Alexandria und die Bemühungen, die Bauten der Antike zu lokalisieren.
die hinter der griechischen Stadt stromaufwärts am Nil herrschten, beweisen mit Tempeln und Pyramiden bis heute ihre Machtfülle.
Die Stadt der Mär hat nichts aufzuweisen, sie lebt nur noch in der Erinnerung weiter.
Heute ist die Stadt des Welteroberers arabisiert und afrikanisiert, zur Genugtuung ägyptischer Nationalisten.
Sie ist eine Industriestadt geworden, voller Trümmer und ungeschlachter Fassaden.
Die Häuser entweder noch im Bau oder bereits verfallen.
Alexandria
Eine Massenansiedlung ohne besondere Akzente eingetaucht in eine Atmosphäre sinnloser Hektik, stumpfer Gleichgültigkeit und Banalität.
Es gibt eine authentische Abbildung der alten Stadt Alexandria.
Ich kann mich noch genau erinnern, im Leningrader Museum Eremitage auf einer römischen Öllampe aus dem ersten Jahrhundert nach Christi Geburt eine Abbildung der hellenistischen Stadt gesehen zu haben.
Man erkennt da Bauwerke mit mächtigen Rundbögen.
Landeinwärts sind die Grabmale der Großen des Reiches zu erkennen.
Sie haben Pyramidengestalt.
Das höchste und imposanteste der Monumente umschloss den Leichnam Alexanders.
Alexander kam zurück in die Lagunenstadt als toter Mann.
Er starb, nachdem er den großen Persien-Feldzug beendet hatte.
Um einen Welterheber zu ehren, hatten Kaiser Augustus und andere Herrscher Roms das Grab besucht.
Als der Napoleon nach Alexandria kam, da hatte die Stadt nur noch 5.000 Einwohner.
Aber sie lebte.
Theben und Memphis waren untergegangen.
Die Erinnerung an Alexander den Großen war jedoch erloschen in der Stadt, die von ihm begründet worden ist und ihn noch heute seinen Namen trägt.
Dennoch lässt sich der Platz der Grabstätte annähernd bestimmen.
Er liegt dort, wo heute die Strukturen der hellenistischen und arabischen Stadt aneinanderstoßen.
5,1 Kilometer lang und 1,7 Kilometer breit hat, wie der griechische Geograf Strabo notiert, die antike Stadt im Grundriss die Form eines mazedonischen Reitermantels.
Senkrecht zur Hafenpromenade verläuft die Charia Nebi Daniel, die Straße des Propheten Daniel.
Unter dieser Verkehrsader könnten Reste von Sargophag und Grab gefunden werden.
Der griechische Trabo, der im ersten Jahrhundert vor Christus gelebt hat, nennt den Ort, an dem der große Alexander beigesetzt worden ist, Soma.
Im Griechischen bedeutet das Körper.
Und welch anderer Körper als der Leichnam des großen Alexander könnte damit gemeint sein?
An einer Hausgrabung des Alexander Sarkophags ist man im heutigen Ägypten nicht interessiert.
Wer nach dem Grab des Mannes suchen will, der das Land am Nil hellenistischem Geist öffnen wollte, der wird auf wenig Verständnis stoßen.
Diese Sicht der Dinge beruht freilich auf einer Fehleinschätzung.
Nach Alexanders Besuch in der Oasis Siwa, wo der Mazedonier als Gott begrüßt wurde, fühlte sich der Welteroboar als Orientale.
Er wollte die damals bekannte Welt nicht mehr hellenisieren, hier nicht mehr einen griechischen Stempel aufdrücken, sondern Ost und West.
und nach diesem Bericht von Roland Haug wieder nach Österreich.
Über den Stand der sogenannten Museumsmillion, jener Million, die für die Finanzierung der österreichischen Bundesmuseen aufgewendet werden soll und kann, gab Bautenminister Robert Graf heute im Rahmen einer Pressekonferenz Auskunft.
Vor allem ging es dabei aber um das Schloss Schönbrunn und um den Schönbrunner Tiergarten.
Mehr dazu von Brigitte Hofer.
Das vieldiskutierte Museumskonzept für Wien.
Unter dem städtebaulichen Gesichtspunkt betont Minister Graf eine Drei-Achsen-Theorie.
Dem Museumsforum, Albertina Pallelopkowits Hofburg Kunst- und Naturhistorisches Museum bis zu den Hofstallungen.
Ein Projekt, das in seiner endgültigen Gestalt das umfangreichste Museumsensemble der Welt darstellen soll.
Er sprach von der Museumsachse, auf der das heeresgeschichtliche Museum im Arsenal, das Museum des 20.
Jahrhunderts im Schweizergarten, das obere und untere Belvedere, das Museum für angewandte Kunst sowie auch historisches Museum und Künstlerhaus angesiedelt sind.
Und er sprach vom Museumspark West, dem technischen Museum, dem Schloss Schönbrunn mit Palmenhaus und Tiergarten.
Ausgedehnte Projekte, an deren Finanzierungskonzept noch immer gearbeitet wird.
Es ist viele Jahre nichts geschehen, ich sage das ohne irgendwelche anklagenden Bemerkungen, es geschieht jetzt wenigstens etwas und wir haben grundsätzlich vier Dinge zu lösen mit viel Geld, aber ich glaube man muss es haben und man sollte alles tun, dass man es hat.
Die Sanierung der Bausubstanz, die Lösung der Depotprobleme,
Die Ausstattung mit einer modernen Haustechnik und eine moderne Präsentation und ein Serviceangebot, wie wir es jetzt nicht haben, aber haben sollten.
Und letztlich muss man über Struktur- und Nutzungsprogramme reden, auch mit der Vision über die Nasenspitze hinaus.
Das heißt, all diese Dinge kann man nicht auch beim nächsten Wahlkampftag besehen, sondern alles in Richtung 2000.
Konkret, bis 1991 sollen laut Minister Graf durch Kombination verschiedener Finanzierungen, Ministerratsbeschluss, ASFINAG-Novelle 1987, laufende Budgetmittel bis 1991 ca.
3 Milliarden Schilling zur Verfügung stehen.
Aus speziellem Anlass, Schloss Schönbrunn demnächst als Ort einer Modeschau, wurde Minister Graf nach den allgemeinen Nutzungsrechten für Schönbrunn gefragt.
Es geht nun einmal so, wer Schönbrunn nutzen will, braucht einen Ministerratsbeschluss.
Und ich bin der zuständige Minister, ich habe ihn herbeizuführen.
Seit es mich gibt, gab es 1988 den Kältekongress Österreichs.
Es waren Aufführungen von Klugopern im Zeremoniensaal.
Ich glaube, dass wir das als Kulturland unschuldig sind.
1989 war der große Abschlussempfang der KSZE.
Auch das, glaube ich, berechtigte die Benützung.
Und was Fred Adlmüller anlang, das war der Punkt, wo man mich kritisiert hat.
Ich stehe dazu.
Adlmüller ist ein Trademark, international als Modemann, vielleicht bekannter wie in Österreich oder verbreitet bekannter.
Und was für ihn spricht?
Er wollte dort eine Modegala machen für
Im Zusammenhang mit seinem 80.
Geburtstag und meine Damen und Herren, er bezahlt 500.000 Schilling dafür.
Und wie soll es weiterhin gehandhabt werden?
Ich will weder einem Großkaufmann oder einer Großhandelskette Schönbrunn andienen, dass man dort Coca-Cola oder irgendetwas anders kaufen kann.
Ich möchte haben, dass all along gesehen der österreichische Tourismus
Wenn geht über das Verkehrsbüro, beworben werden kann und dass man einen Amerikaner, der irgendwo bucht und Österreich sehen will in drei Tagen, Städtetourismus, eine wunderbare Sache, dass man den Mann, wenn er in New York oder der Dame, ein Package bucht, dass er haben kann, ein komplettes Ticket, dass ihn ermöglicht, also Schönbrunn zu sehen.
Das ist das Einzige, kein Mensch, auch ich, nicht denke daran, Schönbrunn in der Form kommerziell zu vermarkten, wie ich also hören musste.
Neuerungen auch für den Schönbrunner Tiergarten, der im Jahr so viele Besucher wie die Wiener Staatsoper zählt, rund 700.000.
Einer der ältesten Tiergärten der Welt, seit 1752 mit einigen noch erhaltenen Barockmenagerien.
Ein schützenswertes Kulturgut, das aber in seiner heutigen Substanz von Tierschützern immer wieder heftig angegriffen wird.
Der neue Leiter des Tiergartens, Fritz Böck,
Ein Erbe, das ich übernommen habe und das sicherlich ein Hinweis darauf ist, dass die Tiere bei uns nicht so schlecht gehalten wurden, wie es immer dargestellt wird, ist die Tatsache, dass wir etwa mindestens zwei Dutzend stark überalterte Einzeltiere haben.
Sehr prominente Arten, vom Nashorn bis zum Schimpansen.
bis zu verschiedenen einzelnen Bären, die alle an der oberen Grenze ihrer bekannten Lebenserwartung leben.
Das heißt, bis zu einem gewissen Grad ist es eine Art Altersheim, das ich jetzt zu betreuen habe.
Und es wird in den nächsten Jahren schrittweise
daran gegangen werden, nach Aussterben dieser Tiere dann wieder neue Zuchtgruppen aufzubauen.
Wobei ich gleich dazu sagen muss, dass, sofern eben nicht die Möglichkeit einer artgerechten Unterbringung vorhanden ist, auf die Haltung bestimmter Tiere einfach verzichtet werden muss.
Das gilt ganz sicher in der nahen Zukunft für das Nashorn.
Für Nashörner haben wir derzeit keine Möglichkeit.
Das gilt sehr wahrscheinlich auch für Schimpansen, sofern es nicht gelingt in absehbarer Zeit ein modernes Menschen auf dem Haus zu bauen.
Sanierungsarbeiten sowohl im Schönbrunner Schloss wie im Tiergarten sind geplant.
Ihr Beginn heuer im Sommer, ihr Ende 1991.
Die Museumsmilliarde, das Schloss Schönbrunn und der Schönbrunner Tiergarten waren Themenschwerpunkte einer Pressekonferenz von Bautenminister Robert Graf.
Über diese Pressekonferenz hat Brigitte Hofer berichtet.
Und im Mittagsschanal noch einmal zu Wolfgang Riemerschmidt ins Nachrichtenstudio.
Iran.
Revolutionsführer Khomeini hat seinen Aufruf zur Ermordung des britisch-indischen Schriftstellers Salman Rushdie bekräftigt.
Khomeini sagte, Rushdie könne auch nach seiner Entschuldigung nicht vergeben werden.
Jeder Moslem habe die Pflicht, den Autor des Buches satanische Verse in die Hölle zu schicken, erklärte Khomeini wörtlich.
Noch am Freitag hatte Staatspräsident Khamenei die Aufhebung der Todesdrohung angekündigt, wenn Rush die Reue zeige.
Der Schriftsteller betonte daraufhin, er bedauere es, wenn er mit seinem Buch Moslems Kummer bereitet habe.
Im Westen überlegt man nun, wie man der iranischen Haltung begegnen kann.
Der französische Außenminister Dumas trat für gemeinsamen energischen Protest gegen den Mordaufruf und für gemeinsamen Schutz des bedrohten Schriftstellers ein.
Außerdem will Dumas, dass alle EG-Staaten ihre Botschafter aus Teheran zu Konsultationen abberufen.
Der amerikanische Außenminister Baker nannte die Haltung Teherans unerträglich.
Baker meinte, der Iran müsse seine Politik ändern, wolle er wieder in den Kreis zivilisierter Staaten aufgenommen werden.
Afghanistan.
Staats- und Parteichef Najibullah hat die Afghanen zum nationalen Heiligen Krieg aufgerufen.
In einer Radio- und Fernsehrede sagte Najibullah, niemand dürfe die Zerstörung der Freiheit und Unabhängigkeit durch feindliche Kräfte zulassen.
Der Staatschef rechtfertigte den gestern verhängten Ausnahmezustand mit einer Gefahr für die nationale Sicherheit Afghanistans.
Er warf den Moslem-Rebellen vor, 300.000 Raketen abgefeuert und 11.000 Menschen getötet zu haben.
Ungarn.
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei berät heute über eine Änderung der Verfassung von 1949.
Die Staatsform einer Volksrepublik soll nicht verändert werden, diskutiert wird aber die Einführung eines Mehr-Parteien-Systems.
Auf der Tagesordnung steht auch eine Debatte über mehr Rechte für das ungarische Parlament und über die Wiedereinführung des alten Staatswappens mit der Stephanskrone.
Ägypten.
Der sowjetische Außenminister Schewatnatsche ist auf seiner Nahostreise in Kairo eingetroffen.
Schewatnatsche erklärte bei seiner Ankunft, zwischen der Sowjetunion und Ägypten habe eine neue Etappe der Zusammenarbeit begonnen.
Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten waren in der Vergangenheit gespannt.
Der sowjetische Außenminister wird in Kairo sowohl mit PLO-Chef Arafat als auch mit dem israelischen Außenminister Ahrens zusammentreffen.
Österreich Die SPÖ wird den Antrag der Freiheitlichen auf Einsetzung eines parlamentarischen Bundesländerversicherungsausschusses nicht unterstützen.
Dies teilte heute der Fraktionsführer der SPÖ im Lukona-Ausschuss, Sepp Rieder, mit.
Rieder sagte, die Sozialisten würden später entscheiden, inwieweit eine Ergänzung der Untersuchung des Lukona-Ausschusses auch über die Bundesländerversicherung notwendig sei.
ÖVP-Abgeordneter Graf versicherte, es gebe kein Tauschgeschäft zwischen der Ablehnung des Bundesländerversicherungsausschusses durch die Sozialisten und einer Zurückhaltung der ÖVP im Lukona-Ausschuss.
Dem FPÖ-Obmann warf Kraft vor, dieser habe seiner Meinung nach vor dem Lukona-Ausschuss gelogen.
Das war das Mittagsschonal.
Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Christl Reiß.
Einblendung: ÖVP-Justizsprecher Graff, SPÖ-Justizsprecher Rieder, SPÖ-Sicherheitssprecher Elmecker
Mitwirkende:
Roither, Bettina [Gestaltung]
, Graff, Michael [Interviewte/r]
, Rieder, Josef [Interviewte/r]
, Elmecker, Robert [Interviewte/r]
Datum:
1989.02.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik
;
Politik Österreich
;
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten