Mittagsjournal 1984.12.21

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    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittagsschoranal begrüßt Sie als Redakteur Karl Jakowski.
    Der Konflikt, die Auseinandersetzungen um die Hainburger Au stehen auch heute im Mittelpunkt dieser Sendung.
    Bundeskanzler Fritz Inowatz hat am Vormittag überraschend für 12 Uhr zu einer Pressekonferenz ins Bundeskanzleramt eingeladen.
    Erich Aichinger ist für uns nach den Nachrichten und der ausführlichen Wettervorschau live dabei.
    Weitere Berichte zum Konflikt Hainburg sind internationale Pressestimmen zu den schweren Auseinandersetzungen beim exekutive Einsatz gegen die Au-Besetzer, die die Umwelt schützen wollen.
    Und am Vormittag gab es in Wien eine Demonstration der Umweltschutzgruppe Greenpeace vor dem Gebäude der Donaukraftwerke.
    Zu dieser Aktion erwarten wir auch eine Stellungnahme des Generaldirektors der Donaukraftwerksgesellschaft, die ja das Kraftwerk Hainburg bauen will.
    Aus dem Ausland berichten wir über Pläne der USA für Waffen im Weltraum, über die mangelnde Hilfe des kommunistischen Ostblocks für die Hungernden in Äthiopien und über die spanische Weihnachtslotterie, eine große Illusion für die Spanier.
    Die Kulturredaktion informiert über 250 Jahre Weihnachtsoratorium von Bach.
    Weiters hören Sie heute Freitag auch die ausführliche Vorschau auf das Wochenendwetter und dann auch für die Weihnachtsfeiertage.
    Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten.
    Verantwortlicher Redakteur ist Helmut Koller und Sprecher Josef Wenzl-Chnatek.
    Österreich.
    ÖVP-Generalsekretär Graf hat heute im Pressedienst seiner Partei Bundeskanzler Sinowaz aufgefordert, einen Termin zu nennen, bis zudem die Regierung auf die Rodung der Stopfenwalder Au verzichtet.
    Dann könnten sich nämlich die Au-Besetzer und die Exekutive aus dem Gebiet zurückziehen, meinte Graf.
    Als Endtermin für einen vorläufigen Rodungsaufschub biete sich der Zeitpunkt an, zu dem die Höchstgerichte über den Bescheid des Niederösterreichischen Landesrates Brezovskis entschieden hätten, sagte Graf.
    Die Industrie appellierte in ihrem Pressedienst an den harten Kern der Aubesetzer, den Weihnachtsfrieden zur Besinnung zu nutzen.
    Vielen Anführern der Protestbewegung gehe es längst nicht mehr um die Aulandschaft, sondern um eine direkte Konfrontation mit dem geltenden politischen System, das die Sozialpartnerschaft ebenso einschließt wie den Ausbau umweltschonender Energiequellen.
    Die Industrie betont wörtlich die beachtlichen Vorleistungen der Gewerkschaft zur Deeskalation der Stimmung um die Errichtung des Kraftwerks bei Heimburg.
    ÖGB-Präsident Peña hatte gestern Abend erklärt, der Gewerkschaftsbund werde im Einvernehmen mit der Bundesregierung in der Frage Heimburg eine abwartende Haltung einnehmen.
    Grundsätzlich, meinte der ÖGB-Präsident, es müsse in Ruhe ein Weg gesucht werden, um die Arbeiten zum Bau des Donaukraftwerks zu ermöglichen.
    Der Vorsitzende der SPÖ-Bauern, Albin Schober, erklärte in der sozialistischen Korrespondenz, die Bauern hätten größtes Interesse, dass das Kraftwerk errichtet werde.
    Wasserkraft sei die umweltfreundlichste Energie.
    Die drohende Versteppung des Markfeldes könnte hintangehalten werden, sagte Schober.
    Der Vorstand der Fachgruppe Erwachsenenbildner in der Gewerkschaft Kunst, Medien und Freie Berufe protestierte in einer Aussendung gegen den Polizeieinsatz in der Stopfenreiterau am vergangenen Mittwoch.
    Die Regierung wird aufgefordert, ihre starre Haltung aufzugeben und sich nicht weiter dem Diktat der Elektrizitätswirtschaft zu beugen.
    Allerdings verwahrt sich die Gewerkschaftsgruppe gegen alle Versuche, die berechtigten Arbeitsplatzsorgen tausender Arbeiter und Angestellter gegen die Anliegen der AU-Besetzer auszuspielen.
    Die Seelsorger der katholischen Hochschulgemeinde Wien haben sich in einer Stellungnahme gegen eine Diffamierung der Demonstranten in der AU gewarnt.
    In einem offenen Brief protestieren zahlreiche österreichische Popsänger gegen die Vorgangsweise der Regierung in der Frage Hainburg.
    Der Brief ist unter anderem von Wolfgang Ambross, Reinhard Fendrich, Maria Bill, Stefanie Werger, Ludwig Hirsch, Manfred Tauchen und Josef Prokopets unterzeichnet.
    Vor dem Gebäude der Donaukraftwerke AG auf dem Parkring in Wien demonstrierten am Vormittag Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace.
    Sie führten symbolisch einen mit toten Vögeln und anderen Au-Tieren versiehenen Betonblock mit sich.
    Zwischenfälle gab es nicht.
    In der Stopfenbreite Au herrscht auch heute Ruhe.
    Es gibt weder Rodungsarbeiten noch Aktionen der Exekutive.
    Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager hat heute in seinem Tagesbefehl anlässlich der Weihnachtsfeiertage den friedenserhaltenden Beitrag Österreichs in Europa hervorgehoben.
    Der Verteidigungsminister betont in der Aussendung, die heimische Armee sei rein defensiv ausgerichtet und aufgrund ihrer milizartigen Struktur ein Friedensheer im wahrsten Sinn des Wortes.
    Österreich besitze keine Offensivwaffen, heißt es im Tagesbefehl Frischenschlagers.
    Es werde nicht dulden, dass fremde Truppen österreichisches Staatsgebiet zu Aggressionshandlungen gegenüber Dritten benutzen.
    Das bisher verbotene Buch »Holzfällen«, eine Erregung von Thomas Bernhard, ist von heute an in Österreich wieder frei erhältlich.
    Das Wiener Oberlandesgericht hat die vom Erstgericht verfügte Beschlagnahme des Werkes nach einer Beschwerde des Autors und des deutschen Surkamp-Verlags aufgehoben.
    Auf den Ehrenbeleidigungsprozess gegen Bernhard muss sich diese Entscheidung allerdings nicht auswirken.
    Der Komponist Lampersberg hatte sich in dem Buch verspottet gefühlt.
    Libanon.
    Bei der Explosion einer Bombe vor einer Dorfschule nahe Beirut sind heute 25 Menschen getötet oder verletzt worden.
    Durch die Detonation der 200 Kilogramm schweren Bombe, die in einem Auto versteckt war, wurden mehrere Gebäude zerstört.
    Nach einer Meldung des Rundfunksenders der christlichen Verlange war über dem Dorf, das im syrisch kontrollierten Gebiet liegt, eine große Rauchwolke zu sehen.
    Nähere Angaben über die Hintergründe des Anschlages liegen noch nicht vor.
    Von drusischen Stellungen aus wurde heute das von Christen bewohnte Ostbeirut unter Artilleriefeuer genommen.
    Dabei sollen zwei Menschen verletzt worden sein.
    Italien.
    Der Südtiroler Landeshauptmann Magnago hat gestern bei einem Gespräch mit dem italienischen Ministerpräsidenten Cnaxi in Rom keinen Durchbruch erzielt.
    Mittelpunkt der dreistündigen Verhandlungen war der Sprachgebrauch vor den Südtiroler Gerichten.
    Magnago sagte nach dem Treffen, er sei halb zufrieden.
    Im kommenden Monat will der Südtiroler Landeshauptmann neuerlich zu Gesprächen nach Rom kommen.
    Hongkong.
    Die britische Premierministerin Margaret Thatcher wird nach dem Abschluss ihres Besuches in der Kong-Kolonie noch heute zu Gesprächen mit Präsident Reagan in den USA erwartet.
    Vor ihrer Abreise sagte Thatcher in Lon in Hongkong, der Vertrag, nach dem China die Souveränität im Jahre 1997 wiedererhält, sei für die Bevölkerung der Kolonie gut und notwendig.
    Im Mittelpunkt des Treffens zwischen der britischen Regierungschefin und Reagan werden voraussichtlich die Außenministergespräche der Supermächte in Genf stehen.
    Erst vor kurzem war Thatcher mit dem sowjetischen Politbüro-Mitglied Mikhail Gorbatschow in London zusammengekommen.
    China.
    Der erste stellvertretende Ministerpräsident der Sowjetunion, Ivan Arkhipov, ist zu politischen Gesprächen in Peking eingetroffen.
    Bei seiner Ankunft sagte Arkhipov, für die Entwicklung der chinesisch-sowjetischen Beziehungen gebe es große Möglichkeiten.
    In jüngster Zeit hätten sich positive Tendenzen in dem Verhältnis zwischen den beiden Staaten abgezeichnet.
    Schwerpunkte des China-Besuches des sowjetischen Spitzenfunktionärs sind die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sowie die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit.
    USA.
    Nach einem Grubenunglück in Orangeville im Bundesstaat Utah sind 28 Bergleute eingeschlossen.
    Die Arbeiter sind in einem Stollen, dessen Eingang in Flammen steht.
    Rettungsmeinschaften versuchen in den Stollen Luftschächte zu bohren.
    Die Arbeiten werden durch Rauchgas behindert.
    Das Feuer dürfte durch einen überhitzten Keilriemen ausgebrochen sein.
    Neun Minuten nach zwölf ist es jetzt.
    Vor der ausführlichen Wettervorschau noch eine Sportmeldung.
    Bei der Damenabfahrt in Santa Catarina zeichnet sich ein großer österreichischer Erfolg ab.
    Nach 31 Läuferinnen führt Elisabeth Winkler vor Veronika Fitztum und Kathrin Gutensohn.
    Fünfte ist Sieglinde Winkler, siebente Sigrid Wolf und neunte Veronika Wallinger.
    Jetzt zum Wochenendwetter.
    Meteorologe ist heute Heinrich Pieker.
    Wie ist die Prognose der Hohen Warte in Wien?
    Ja, zurzeit überquert eine Störungszone unser Bundesgebiet.
    Das sieht man auch schon an den Wetterwerten von 12 Uhr.
    Wien bedeckt Regen 1 Grad, Südwind mit 10 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt bedeckt plus 1 Grad, Linz bedeckt Nieselregen minus 1 Grad, Salzburg bedeckt Regen plus 3 Grad, Südostwind mit 20 Kilometer pro Stunde, Innsbruck stark bewölkt plus 2 Grad, Bregenz bedeckt Regen plus 5 Grad,
    Südwind mit 10 km pro Stunde, Graz bedeckt Hochnebel plus 1 Grad und Klagenfurt bedeckt durch Hochnebel plus 2 Grad.
    Die Störungszone, die heute über unser Bundesgebiet hinwegzieht, wird auch morgen am Beginn des Tages noch Bewölkungsreste und Störungsreste verursachen.
    Und ich rechne am Vormittag zum Teil noch mit starker Bewölkung, vielleicht auch noch etwas Niederschlag.
    Aber im Laufe des Tages nimmt die Niederschlagstätigkeit ab und über dem Flachland kann dann zum Teil auch die Sonne herauskommen, mit Ausnahme an der Alpen-Nordseite.
    Da könnte
    Staubewölkung die Sonnenschein etwas verhindern.
    Am Sonntag dann im großen und ganzen Hochdruckeinfluss in den Niederungen.
    Und das bedeutet im Wesentlichen sonniges Wetter, wenn man von den Nebelfeldern im Süden in den Beckenlagen absieht.
    Am Sonntagabend dürfte es dann im Westen zu einer Bewölkungszunahme kommen und dabei könnte es wieder etwas Niederschlag geben.
    Herr Dr. Picker gibt schon eine längerfristige Prognose.
    Am 24., das ist der Montag, ist Heiliger Abend.
    Wo wird es weiße Weihnachten geben?
    Weiße Weihnachten wird es, wie es im Moment ausschaut, auf jeden Fall in den Bergen geben.
    In den Niederungen bin ich eher sehr skeptisch.
    In den Niederungen dürften eher grüne Weihnachten sein.
    Die Wettersituation zu den Feiertagen und am Heiligen Abend dürfte sich so abspielen, dass ein Tief ganz im Norden
    und zwar zwischen Island und Skandinavien die Dominanz übernimmt und eine zugehörige Störungszone erreicht am Heiligen Abend den Westen Österreichs und wird wahrscheinlich am Christtag das übrige Bundesgebiet überqueren.
    Das bedeutet auf den Bergen Schneefall und in den Niederungen im Wesentlichen wahrscheinlich wieder eher Regen oder Schneeregen.
    Vielleicht noch eine Frage, die vor allem die Skifahrer interessiert.
    Wo kann man überall Ski fahren?
    Ja, da muss man regional unterscheiden.
    Ich würde folgendes vorschlagen.
    Und zwar behandle ich den Westen.
    Und zwar in Höhen zwischen 1.500 und 2.000 Meter liegen circa 20 bis 70 Zentimeter Schnee.
    In Höhen um 3.000 liegen zwischen 1,30 Meter und 3,70 Meter.
    Im Osten, bei uns, ist es eher dürftig.
    Da liegen im 1.500 Meter Höhe
    circa 10 Zentimeter und im Süden zwischen 1500 Meter und 2000 Meter ist die Schneedecke 15 bis 35 Zentimeter hoch.
    Recht herzlichen Dank für diese Informationen.
    Der Konflikt um den Baubeginn des Donaukraftwerkes Heimburg beherrscht in diesen vorweihnachtigen Tagen das Geschehen in Österreich.
    Bundeskanzler Sinovac gab ja in den letzten Tagen zum Heimburg-Konflikt keine Stellungnahme ab, hat aber am späten Vormittag überraschend zu einer Pressekonferenz für 12 Uhr ins Bundeskanzleramt eingeladen.
    Erich Eichinger ist für uns
    Ja, diese Pressekonferenz hat genau in dieser Minute begonnen.
    Ich schalte mich jetzt live dazu zu den ersten Sätzen.
    Dass das Kraftwerk wichtig und richtig ist und dass die Au-Besetzung gegen die Gesetze verstößt.
    Aber ich habe in diesen Tagen mit vielen Österreichern geredet, mit Jungen und mit Alten.
    mit Arbeitern und mit Studenten, mit Gewerkschaften und mit Professoren.
    Und ich meine, dass der Weihnachtsfriede die Gelegenheit gibt, Positionen und Entscheidungen zu überdenken, Emotionen abzubauen und Diskussionen zu versachlichen.
    Ich meine, wir sollten uns dabei auf jene Prinzipien besinnen, die uns letztlich in den letzten Jahrzehnten den wirtschaftlichen Aufbau und den inneren Frieden ermöglicht haben.
    Noch eines möchte ich dazu sagen.
    Weihnachten ist das Fest der Familie.
    Ich will mit dem Weihnachtsfrieden in der AU in diesem Konflikt ermöglichen, dass das Weihnachtsfest in der Familie gefeiert werden kann.
    Ich werde dann Anfang Jänner, voraussichtlich am 3.
    Jänner, eine Sitzung des Ministerrates einberufen.
    bei der wir alle Aspekte, auch die, die sich neu ergeben haben, gründlich und vor Ort als frei beraten werden.
    Ich möchte noch einmal feststellen, wenn ich vom Überdenken von Positionen rede, dann gilt das für alle Beteiligten.
    Sonst, ich möchte das gar nicht zerreden, was ich jetzt gesagt habe.
    diese Ankündigung des Weihnachtsfriedens.
    Für uns alle wird die Möglichkeit gegeben, dadurch nachzudenken und zu überlegen, die Positionen.
    Noch einmal, wir werden alle Aspekte, auch die neuen, mit überdenken und mit einbringen in die Diskussion.
    Meine Damen und Herren, wir blenden uns kurz aus dieser Pressekonferenz auf.
    Vielleicht kann mich unser Kollege Erich Eichinger hören und vielleicht die Fragen, die Kollege Besenböck an den Bundeskanzlerstätten nachwiederholen.
    Damen und Herren, die ersten beiden Fragen bezogen sich im Wesentlichen auf die Frage, soll man ein Jahr Pause machen.
    Das erfordert von uns ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und es ist überhaupt keine Frage, dass wir dabei davon ausgehen mussten, dem Recht zum Durchbruch zu verhelfen.
    Aber noch einmal, die Gespräche, die ich geführt habe, zeigen, welche Emotionen hier mit im Spiel sind.
    wie stark letzten Endes die Meinungen aufeinander prallen und da ist es notwendig eine Phase der Besinnung einzuschalten.
    Herr Bundeskanzler, Sie haben am Dienstag gesagt, es wird gebaut, da ist kein Zweifel.
    Gehen Sie zu dem auch heute Nacht?
    Ich stehe zum Kraftwerksbau in Hamburg, weil ich ihn aus Gründen des Umweltschutzes und der Wirtschaftlichkeit für notwendig erachte.
    Voraussetzung dafür aber ist, dass wir alle Erfahrungen jetzt mit einbringen in den Entscheidungsprozess, die wir sammeln konnten, auch in den letzten Tagen sammeln konnten.
    Könnte das auch heißen, dass es noch einmal überlegt wird, ob nicht ein anderes Projekt sinnvoller ist?
    Ich glaube, dass das nicht der Fall ist.
    Heimburg ist fertig geplant und noch einmal, Heimburg ist vom Standpunkt des Umweltschutzes her beteiligt.
    Wenn wir alle vom Waldsterben reden, dann müssen wir etwas tun.
    Da müssen wir trachten, dass wir eine umweltfreundliche
    Energiequelle zur Erzeugung von Strom haben und die Wirtschaftlichkeit berücksichtigen.
    Und wir werden dann in die Lage versetzt werden, die ältere Generation von kalorischen Kraftwerken abzuschalten.
    Dabei muss ich sagen, dass wir auch unsere ganze Kraft bei der Regierungsklausur dafür verwenden werden, dass wir überhaupt auch in anderen Bereichen Verkehr und Luftreinhaltung für Österreich optimale Voraussetzungen schaffen werden.
    Da will ich nur eines sagen, Umweltschutzpolitik, noch einmal, kann sich nicht nur erschöpfen in Symbolen und nicht nur erschöpfen auf einzelne Kraftwerke.
    Das ist eine große Aufgabe, der wir uns zu stellen haben.
    diese Stichhaltung ist, ob jetzt in der AU mehr Leute hinkommen oder welche rausgehen.
    Unabhängig davon, noch einmal, ich möchte aber ermöglichen, dass dieses Fest der Familie in den Familien gefeiert werden kann.
    Ich möchte das ermöglichen, weil ich weiß, wie viele das haben wollen.
    Ich glaube, dass ich in der Frage Heimburg immer eine sehr klare Linie bezogen habe, die ich beibehalte.
    Ich habe vorhin gesagt, dass sie der Regierungserklärung Heimburg bereits enthalten ist, dass ich die Wichtigkeit und Richtigkeit erkenne.
    auch dass die Abbesetzung nach meinen Dafürheiten gesetzwidrig ist, aber es gibt darüber hinaus durch
    die Probleme, die sich ergeben haben, durch die Leidenschaften, die entwickelt worden sind, durch die Emotionen, die nun einmal da sind, die Notwendigkeit, dem Rechnung zu tragen.
    Und das tue ich.
    Und ich bin ja immer schon dafür eingetreten, dass wir mit all unserer Fantasie Möglichkeiten suchen, damit Gewalt vermieden werden kann.
    Und ich glaube, dass der Weihnachtsfriede eine Möglichkeit bietet, dass wir eben ruhig darüber nachdenken können.
    Zusatzfrage?
    Zusatzfrage.
    Dieses Ulterübernachdenken, dieses Positionenüberdenken, gilt das auch für die Gewerkschaft?
    Ja, schauen Sie, eines möchte ich wieder sagen, was sich in diesen Tagen wiederholt feststellen konnte.
    Ein bisschen hat es durch die Berichterstattung der Medien den Eindruck, dass die AU-Besetzer zu Helden gemacht werden.
    Ich habe in diesen Tagen eigentlich festgestellt, dass die eigentlichen Helden die österreichischen Arbeiter und Angestellten sind.
    Sie waren immer bereit zur Mäßigung.
    Sie waren immer bereit, eine verantwortungsbewusste Haltung einzunehmen.
    Und das möchte ich mit Nachdruck hervorheben.
    Wir beenden damit für das Erste die Live-Übertragung von der Pressekonferenz vom Bundeskanzler Fred Sinowaz.
    Sollte hier bei der Pressekonferenz noch etwas Wesentliches gesagt werden oder wesentliche Fragen auftauchen, werden wir das am Ende der Sendung zusammenfassen.
    Vorerst zurück zum Moderator.
    Meine Damen und Herren, Sie hörten live eine Pressekonferenz vom Bundeskanzler Fred Sinowatz, die dieser überraschend für 12 Uhr einberufen hatte.
    Der Bundeskanzler kündigte einen Weihnachtsfrieden bis 3.
    Jänner an in der Sache Heimburg.
    Am 3.
    Jänner wird es eine Regierungssitzung geben und dann wird über das weitere Vorgehen in der Sache Heimburg entschieden werden.
    In der Aue selbst sind rund 1500 Besetzer.
    Die Lage ist heute ruhig.
    Es gab keine Verstärkung der Gendarmeriekräfte.
    Nur die Eingänge der Aue werden abgeriegelt.
    Die Aue ist ja nach wie vor Sperrgebiet.
    Die Auseinandersetzungen um die Hainburgau finden auch über die Grenzen hinaus.
    In der ausländischen Pressebeachtung.
    Roland Adrowitz hat Zitate für unsere Presseschau ausgewählt.
    Recht hart gehen die Kommentatoren angesehener Schweizer und bundesdeutscher Zeitungen heute mit der Vorgangsweise der österreichischen Regierung in der Causa Heimburg ins Gericht.
    So schreibt etwa Inge Sandner in der Züricher Weltwoche unter dem Titel Unklug und unösterreichisch, dass die österreichische Regierung formal im Recht und die Au-Besetzer im Unrecht seien.
    Und weiter heißt es
    Dennoch wäre es Sinovac und Co.
    gut zu Gesicht gestanden, Geduld zu üben, die Staatsgewalt in den Amtsstuben zu belassen, mehr zu reden als zu roden.
    Was sich in Österreich zurzeit abspielt, ist geradezu ein international gültiges Lehrstück dafür, wie eine profilierungssüchtige Obrigkeit zwar den Rechtsstaat verteidigen, aber die Demokratie schädigen kann.
    Am Ende, so lässt sich befürchten, wird die heute triumphierende Regierung als Verlierer dastehen.
    Und nicht nur sie.
    Durch ihren Pyrus-Sieg geht nämlich viel mehr kaputt als nur der letzte große Auwald Europas.
    Ähnlich der Tenor in einer weiteren eidgenössischen Gazette der Neuen Zürcher Zeitung.
    In einem Bericht auf der Titelseite heißt es da unter anderem...
    Was aber nach wie vor in diesem Falle viele nicht verstehen, ist die Eile, mit der die Regierung Beschlüsse in die Tat umsetzen will, während über das Bewilligungsverfahren noch Rekurse beim Verfassungsgericht anhängig sind.
    Liest man heute in der Zürcher Zeitung.
    Von der Schweiz nun in die Bundesrepublik.
    In der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit findet sich heute eine umfangreiche Analyse des Falles Heimburg.
    Der Titel des Artikels von Rainer Klinkholz lautet Anschlag auf eine Landschaft.
    Man liest
    Für Österreich bedeuten diese Demonstrationen für den Umweltschutz und gegen die Staatsgewalt ein Novum.
    Das ist, wie ein Gendarm feststellte, der Aufruhr.
    Aber die Aufregung ist der Sache angemessen.
    Denn in dem umstrittenen Gebiet östlich von Wien beginnt ein noch weitgehend unberührtes Urwaldgebiet.
    Ein Auwald, wie er vor Jahrhunderten noch alle europäischen Flüsse säumte.
    Heute bleiben in Westeuropa, da die Ströme allerorts verkehrstechnisch reguliert sind, von den ökologischen Oasen nicht mehr als ein paar kleine Flecken.
    Mit einer Ausnahme.
    Eben den Donau-Marchaun zwischen der österreichischen Hauptstadt und Heimburg.
    Einer Fläche von immerhin 270 Quadratkilometern.
    Das war ein Auszug aus der Wochenzeitung Die Zeit.
    Der Schock von Heimburg betitelt die Korrespondentin der angesehenen Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Österreich, Hanni Konitzer, ihren heutigen Kommentar.
    Die Art, wie dieser umstrittene Kraftwerksbau durchgesetzt wird, heizt die Konfrontation zwischen Gegnern und Befürwortern weiter an.
    Die sozialistisch-freiheitliche Koalitionsregierung hat erstens nicht verstanden, der Öffentlichkeit plausibel zu machen, warum Heimburg gebaut werden muss.
    Sie hat zweitens verabsäumt, die direkte Demokratie für sich zu nutzen.
    Und sie hat schließlich gegen den in Österreich üblichen Grundsatz verstoßen, sich in schwierigen Situationen vor allem einmal Zeit zu lassen.
    Und schließlich noch ein Blick in die Süddeutsche Zeitung.
    Der Autor eines Kommentars auf Seite 4 findet da heute recht harte Worte.
    Er erinnert unter dem Titel »Sieg der Motorsägen« unter anderem an einen Ausspruch des englischen Prinzen Philip, der in seiner Funktion als Präsident des World Wildlife Fund gesagt hatte, Österreich könnte in die Gefahr geraten, seine Reputation in der Gemeinschaft aller Nationen aufs Spiel zu setzen.
    Aus Furcht vor der Betonlobby, die einen Hauch von Pogrom und Bürgerkrieg verbreitete, hat die österreichische Regierung zugelassen, dass genau dieses nun eintritt.
    Durch Unterzeichnung der Ramsar-Konvention hatte Österreich sich zum Schutz des international bedeutsamen Auengebietes verpflichtet.
    Das war offenbar nicht so ernst gemeint, mehr ein charmanter Schmäh.
    Inzwischen verbarrt man sich in Wien ausländische Einmischung in den Heimburgstreit.
    Nur Touristen dürfen das Land weiterhin mit ihren Devisen behelligen.
    In Wien gab es am Vormittag eine Demonstration der Umweltschutzgruppe Greenpeace vor der Zentrale der DoKW, der Donaukraftwerksgesellschaft, die ja das Kraftwerk Hainburg bauen will.
    Die Umweltschützer wollten dem Generaldirektor der Gesellschaft ein Weihnachtsgeschenk besonderer Art und eine Protestresolution überreichen.
    Direktor Josef Kopilka wies aber beides zurück.
    Ernest Hauer war bei dieser Demonstration und Aktion und sprach anschließend mit dem DoKW-Generaldirektor.
    Unter beträchtlichem Kraftaufwand lieferten heute Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor der Zentrale der Donaukraftwerke AG am Wiener Parkring ein Weihnachtsgeschenk ab.
    Ein Symbol für die verbetonierte Au, wie die Greenpeace-Leute meinten.
    Das Geschenk, auf einem Pferdewagen herbeigekarrt, flankiert von zwei Weihnachtsmännern, war eine Art Betonblock, aus dem da ein paar Misteln, dort ein Hechtkopf, an wieder anderer Stelle ein Kaninchenkopf und oben das Paragrafenzeichen ragten.
    Symbole für die Pflanzen- und Tierwelt und die Gesetze, die nach Meinung der Au-Aktivisten mit dem Kraftwerk Hainburg zubetoniert werden sollten.
    Im Gegensatz zu den paar hundert Demonstranten, die der Ablieferung des Geschenks vor der Dockkw-Zentrale beiwohnten, hatte Dockkw-Direktor Josef Kubilka wenig Freude mit dem Betonblock.
    Das sollen sie wegräumen.
    Ich hab gesagt, das können sie beim anderen geben.
    Ich hab keine Ahnung, was das ist.
    Schauen Sie, das ist nicht üblich, dass man sich beschenken lässt zu Weihnachten.
    Ich hab ihnen gute Feiertage gewünscht und alles, was in aller Ruhe zu sagen war, hab ich ihnen gesagt.
    Herr Direktor, wann rechnen Sie, dass die Rodungsarbeiten jetzt wirklich beginnen können?
    Schauen Sie, das möchte ich fast sagen, das ist eine Zwölferfrage.
    Das weiß ich nicht.
    Wirklich, es ist keine Taktik dahinter, gar nichts.
    Das ist nicht in unserer Ingerenz.
    Wir haben zwar einen Bescheid, eine rechtsgültige Bescheide, aber wie man die Bescheide praktisch in die Tat umsetzen kann, das liegt nicht in unserer Ingerenz.
    Das können wir nicht beurteilen.
    Wenn die Frage so geklärt ist, dass man etwa nach Weihnachten in die Schlägerei hineinkommt, dann ist die Frage durchaus mit Ja zu beantworten, dass wir fertig werden können.
    Aber ich kenne natürlich die Störfunktionen nicht, die noch auftreten werden.
    Und wenn es bis Ende Jänner nicht abgeschlossen werden könnte, müssten Sie warten bis nächsten Dezember?
    Dem Grunde nach wäre das unter Umständen möglich.
    Das ist auch noch nicht ausgesprochen endgültig.
    Eine derartige Verzögerung wäre, so Direktor Kubilka wörtlich, eine Katastrophe.
    Sie würde der DOKW 800 Millionen bis eine Milliarde Schilling kosten.
    Überdies werden tausende Arbeitsplätze im Bereich der DOKW und der Zulieferfirmen betroffen.
    Mit den Versuchen der Regierung, die Rodungsarbeiten zu ermöglichen, zeigte sich Kobilka durchaus zufrieden.
    Nun, ich meine, die Regierung bemüht sich eigentlich sehr stark, diese Verzögerungen, wie es immer wieder heißt, am friedlichen Weg zu lösen.
    Und ich muss ehrlich sagen, die Anstrengungen der Regierung und auch der Sicherheitsdirektionen und so weiter sind eigentlich, möchte ich fast sagen, übermenschlich.
    Denn wenn man da immer wieder so und so viele Gendarmen und Polizisten auf den Weg stellt und ihnen praktisch die Brachialgewalt verbietet, also sie einschränkt, dann muss ich schon sagen, dann ist das ein enormer Einsatz von der Exekutive und von den Regierungen, ob das jetzt Niederösterreich ist oder ob das der Bund ist.
    Hoffen Sie auf weitere Unterstützung durch den ÖGB?
    Nun, schauen Sie, auch wir sind hier, möchte ich fast sagen, eine autarke Gesellschaft.
    Also wir haben hier nicht Arbeitsgemeinschaften mit den ÖGB geschlossen, dass Sie mich nicht falsch verstehen, aber der ÖGB vertritt natürlich eines, was mir auch verständlich ist.
    Denn Sie haben ja gesehen, bei uns jetzt am Gang auch unsere Leute, die aufgeregt waren, nicht?
    Dass die Situation für die Leute ja schon sehr ernst ist, was ist mit den nächsten Arbeitsplätzen und so weiter.
    An die betroffenen Betriebe oder die Arbeitnehmervertreter wolle die DOKW allerdings nicht appellieren, mehr Druck auszuüben, sagte Kobilka.
    Wir hier im Haus, nicht nur ich, wir sind ausgesprochene Demokraten.
    Und wir glauben, dass man einen anderen zu einer Meinungsäußerung nicht nötigen soll.
    Und wir sind hier nicht der Meinung, dass wir Druck ausüben sollen, dass ich hier eine demokratische Art durchsetze.
    Und die muss schon selber laufen.
    Soviel vorläufig zum Konflikt um Hainburg.
    Gegen Ende des Mittagsschornals erwarten wir ja nochmals einen Einstieg von der Pressekonferenz von Bundeskanzler Fred Sinowaz, die seit 20 Minuten im Gang ist.
    Aus dem Ausland berichten wir in der zweiten halben Stunde über die Pläne der USA für Waffen im Weltraum, über die mangelnde Hilfe des kommunistischen Ostblocks für die Hungernden in Äthiopien und über die spanische Weihnachtslotterie, eine große Illusion für die Spanier.
    Die Kulturredaktion informiert über 250 Jahre Weihnachtsoratorium von Bach.
    Jetzt noch das vorläufige Ergebnis der Damenabfahrt von Santa Caterina.
    Unter den ersten neun sind sechs Österreicherinnen.
    Es führt Elisabeth Kirchler vor Veronika Fittum und Karin Gutensohn.
    Fünfte ist Sigline Winkler, siebte Sigrid Wolf und neunte Veronika Wallinger.
    In den Vereinigten Staaten ist eine heftige Debatte über das sogenannte Star-War-Programm des Präsidenten Reagan und Brandt, das Programm der Weltraumwaffen.
    Dieses Thema soll auch auf der Tagesordnung des für Jänner anberaumten Genfer Treffens der Außenminister der USA und der Sowjetunion, Schulz und Gromyko, stehen.
    Kritiker meinen, dass dieses Thema die Gespräche gefährden könnte.
    Verteidigungsminister Weinberger hat jedoch betont, dass die USA bei ihrem Konzept bleiben.
    Er erklärte sogar, dass Weltraumwaffen Atombomben unnötig machen könnten und beruhigte die europäischen Verbündeten, dass die USA sich keinesfalls von der NATO-Verteidigungsstrategie abkoppeln würde.
    Antonia Radus berichtet.
    Der amerikanische Verteidigungsminister nahm die Formel oft in den Mund.
    Amerika und seine Verbündeten, sagte Weinberger bei einer Pressekonferenz wiederholt, sind in dieser Frage nicht zu trennen.
    Weinberger betonte die feste Absicht der USA, beim geplanten Verteidigungssystem im Weltraum, vor allem Europa, nicht zu vergessen.
    Diese Worte, so sagen Beobachter, waren für europäische Politiker wie Thatcher oder Mitterrand bestimmt, die in den vergangenen Tagen daran Zweifel geäußert hatten.
    Weinberger widersprach aber auch in seiner Erklärung jenen, die sich in den vergangenen Wochen in den USA zu diesem Thema zu Wort gemeldet hatten.
    Er legte die Vorzüge des geplanten Weltraumprogramms dar, das unter dem Schlagwort Star Wars, Krieg der Sterne, besser bekannt ist.
    Er betonte, dass die Vereinigten Staaten an der Erforschung des Projekts festhalten müssen.
    Diese Reise in eine sichere Welt, sagte er, wird nicht leicht sein.
    Aber ich bin überzeugt, dass wir die technischen Fragen lösen können, genauso wie wir schon manch technisches Wunder in der Vergangenheit vollbracht haben.
    Gerade das wird von den Kritikern aber immer mehr bezweifelt.
    Diesmal meinen sie, wird das Wunder in der gewünschten Form ausbleiben.
    Genauer gesagt sagen sie damit, dass es den USA nicht gelingen wird, ein Verteidigungssystem im Weltraum aufzubauen, das perfekt sein wird.
    Auch eine Gruppe von vier bekannten, ehemaligen Politikern, darunter der Ex-Verteidigungsminister McNamara, schloss sich nun dieser Meinung an.
    Die vier Experten berufen sich dabei auf die Studien, die im vergangenen Jahr über Star Wars angefertigt wurden.
    Und im Großen und Ganzen, sagen sie, haben all diese Forschungen gezeigt, dass die Verteidigung aus dem Weltraum nicht funktionieren wird.
    Sie weisen auch dabei auf General Abrahamson, den Chef des Star Wars Programm hin, der selbst sagte, eine perfekte Verteidigung wird es nicht geben.
    Eine perfekte Verteidigung hatte aber Präsident Reagan in seiner Rede im März 1983 versprochen.
    als er ankündigte, die USA würden ein Schutzschild im Aal planen, bestehend aus Killer-Satelliten, die Atomraketen des Gegners kurz nach dem Start zerstören würden.
    Die Diskussion um diese neuen Waffen im Weltraum ist seitdem nicht abgerissen, aber am Vorabend des Treffens zwischen dem amerikanischen Außenminister Schulz und seinem sowjetischen Amtskollegen Gromyko melden sich nun alle Seiten verstärkt zu Wort.
    Die Kritiker warnen vor einer Verbindung der Abrüstungsverhandlungen mit dem Star-Wars-Programm.
    Nicht nur, weil es ihrer Meinung nach völlig neue Aspekte bringe.
    Sie fürchten auch, dass es den Rüstungswettlauf verstärken wird.
    Deshalb, so sagen sie, muss der Präsident wählen zwischen Rüstungskontrolle oder Star-Wars.
    Die Administration sieht es jedoch nicht als ein Entweder-Oder.
    Ronald Reagan hat es öfteren betont, er wolle eine Reduzierung der strategischen Atomwaffen, aber er wolle auch das Verteidigungssystem im Weltraum.
    Wie das erreicht werden soll, scheint derzeit noch in Diskussion zu sein.
    Verteidigungsminister Weinberger stellte das Star-Wars-Programm als unwiderruflich dar.
    Das Weiße Haus
    teilte dann aber mit, es betrachte das Projekt als eine Karte, die bei zukünftigen Verhandlungen ausgespielt werden soll.
    Seit ein Dokumentarfilm der britischen Rundfunkgesellschaft BBC über die äthiopische Hungerkatastrophe im Oktober dieses Jahres weltweite Hilfsaktionen auslöste, kommt das afrikanische Land kaum noch aus den Schlagzeilen der Weltpresse.
    Vor wenigen Tagen hat die UNOVOL-Versammlung in New York beschlossen, in Addis Abeba ein umgerechnet 1,5 Milliarden Schilling teures Konferenzzentrum zu bauen.
    Die Resolution wurde mit fünf Gegenstimmen, jenen der USA, Großbritanniens und der Benelux-Staaten, angenommen.
    Anfang Dezember soll in der nördlichen Provinz Tigren Flüchtlinge von der äthiopischen Luftwaffe bombardiert worden sein.
    Dabei gab es 18 Tote.
    Der äthiopische Staatschef Mengistu Haile Mariam zeigt sich von der westlichen Kritik an seiner Amtsführung unbeeindruckt.
    Er befindet sich derzeit auf einer Besuchstour durch die Ostblockstaaten.
    Nach Kuba und der Sowjetunion, die Mariam Anfang der Woche besuchte, stehen Ostberlin und Sofia auf dem Besuchsprogramm.
    Grund dieser Reise dürfte die Forderung nach verstärkter Hilfe des Sowjetblocks sein.
    Bisher hatten sich die marxistischen Verbündeten in Äthiopien als eher hartherzig gezeigt.
    Ein Bericht von Karl Stipschitz.
    Für die osteuropäischen Diplomaten war die Szene ungewohnt.
    Nicht wie üblich einzeln, sondern gemeinsam wurden die Vertreter der Kommekonstaaten im November dieses Jahres in den Palast des äthiopischen Staatschefs Mengistu Hailemariam gebeten.
    In einer knappen Erklärung hagelte es Vorwürfe gegen die mangelnde Hilfsbereitschaft des kommunistischen Lagers.
    Der Westen, so der Revolutionsführer, habe sich in der Hungerhilfe bisher viel mehr engagiert als die osteuropäischen Bruderstaaten.
    Der Vorwurf saß.
    Die Sowjetunion und ihre Verbündeten haben nämlich erst für nächstes Jahr die Lieferung von Nahrungsmitteln und Transporthilfen versprochen.
    Allein aus der UdSSR sollen 300 Lastwagen, 12 Flugzeuge und 24 Hubschrauber kommen.
    Bulgarien wird Getreide senden, die DDR Milchpulver.
    An der Hilfe des Westens können sich die kommunistischen Staaten dennoch nicht messen.
    Die auffallende Zurückhaltung des Ostblocks in Äthiopien, das in der offiziellen Propaganda mit dem Titel Befreunde des afrikanisches Land ausgezeichnet wird, hat ökonomische Gründe.
    Die Landwirtschaft ist die Achillesferse der Planwirtschaftssysteme.
    Jede Tonne Getreide, die nach Äthiopien geht, fehlt auf dem kommunistischen Markt.
    Lediglich zwei Länder, Ungarn und Bulgarien, produzieren Nahrungsmittelüberschüsse.
    Die Sowjetunion und Polen sind auf Getreidelieferungen aus dem Westen angewiesen.
    Mit Kuba, der Mongolei und Vietnam hat die östliche Wirtschaftsgemeinschaft Comecon drei Mitglieder, die selbst zu den ärmsten Entwicklungsländern der Welt zählen.
    Allein die sowjetische Hilfe an Kuba verschlingt nach Angaben der NATO jährlich fast 4 Milliarden Dollar.
    Ein bedeutender Devisenbringer für die kubanische Wirtschaft sind die rund 10.000 Söldner in Äthiopien, die der militärische Stützpfeiler der marxistischen Regierung in Addis Ababa sind.
    Bezahlt werden die Soldaten aus der Karibik in amerikanischen Dollar.
    Auch aus Gründen der Propaganda wird der äthiopischen Hungerkatastrophe in Osteuropa weniger Aufmerksamkeit gezollt als im Westen.
    Noch anlässlich des 10.
    Jahrestages der Revolution im September 1984 wurde Äthiopien von den kommunistischen Medien als leuchtendes Vorbild für die Entwicklung Afrikas gepriesen.
    Über den Hunger in Äthiopien werden die osteuropäischen Zeitungsleser viel spärlicher unterrichtet, meist nur, wenn es eigene oder sowjetische Hilfslieferungen zu vermelden gilt.
    Das Zentralorgan der kommunistischen Partei der DDR, Neues Deutschland, verdrängt den äthiopischen Hunger auf seine Weise.
    Das Ostberliner Blatt berichtete in diesem Herbst mit Vorliebe über Armut in den USA.
    Spanien steht heute wie alljährlich im Zeichen der großen Weihnachtslotterie, deren Ziehung um 8.30 Uhr begonnen hat.
    Es wurden 33 Millionen Losabschnitte verkauft.
    In einem großen, von den Medien übertragenen Programm singen Waisenkinder die Gewinnzahlen vor.
    Höhepunkt ist dann der sogenannte Gordo, der Hauptgewinn, der für die Mittagsstunde erwartet wurde.
    Robert G. hat informiert.
    Höchstspannung bis zuletzt, doch nun fließt in Spanien schon Sekt in Strömen.
    Die Gewinner sind gefunden.
    Der Gordo, der Dicke, das Hauptlos zielt um 11.45 Uhr auf die Nummer 50.076, verteilt in der Stadt Valladolid mit 15 Millionen Schilling Anteil des zweiten Treffers auf die Madrider Tageszeitung El País.
    Nun rasen die Reporter los.
    Rundfunk und Fernsehen werden bald von den Plätzen Bericht erstatten, wo die glücklichen Familien ihre Freude mit einem improvisierten Fest nun ganz groß feiern.
    Über 150 Millionen Schilling sind im Spiel.
    Noch nie, seit Beginn dieser besonders beliebten Weihnachtslotterie vor genau 100 Jahren, war der Einsatz so hoch.
    Die Spielleidenschaft der Spanier ist nicht zu bremsen.
    Diese Lotterie ist so populär, dass inzwischen fast alle mitmachen.
    Auch wenn sie nicht das große Los ziehen, wollen sie zumindest an der Illusion teilnehmen.
    Heute Morgen kaum jemand auf den Straßen, überall in Spanien.
    Die Mehrheit der Bevölkerung verfolgt die Ziehung der Weihnachtslotterie ab 8.30 Uhr bis gerade kurz vor Mittag.
    Bis zum Ausrufen der letzten Losnummern war der monotone Sing-Song des gemischten Kinderchors zu hören.
    Von allen wird er mit Nervosität verfolgt.
    Rundfunk und Fernsehen senden ununterbrochen und direkt, auch jetzt.
    Die Spannung ist noch lange nicht zu Ende, denn nun heißt es, warten auf die Sonderausgaben der Zeitungen.
    Da sind die glücklichen Gewinner im Foto zu sehen, das Decksglas in der Hand und fröhlich strahlen.
    Auch wenn es nicht rund 15 Millionen Schilling werden, die für den Haupttreffer, auch die übrigen sind großzügig ausgestattet.
    Der dritte beispielsweise mit fast 8 Millionen Schilling und außerdem gibt es noch viele Trostpreise.
    Ein Hauptgewinner steht allerdings von vornherein fest, alle Jahre wieder.
    30 Prozent der eingesetzten Milliardengesetzen geht an das Finanzamt.
    In anderen Ländern nimmt der Staat noch viel mehr Geld.
    Nur Österreich mit 65 Prozent der Gewinnausschüttung kommt an die spanische Rate.
    Die Weihnachtslotterie, eine große Illusion für fast alle Spanier.
    Viele nehmen Bankkredite auf in Erwartung, das große Glück werde sie treffen.
    Diese Lotterie, sie ist so begehrt und so beliebt, dass Anteile verschenkt werden.
    Als Weihnachtsgabe.
    Statt Präsentkorb für den Geschäftspartner oder Krawatte für den Großvater kommt ein Los auf den Tisch.
    3,3 Millionen Anteile sind im Umlauf.
    Davon ein Volltreffer, der Gordo, der Dicke.
    Er ist auf Kosten der übrigen Nummern ganz besonders gut ausgestattet.
    In diesem Jahr, wie gesagt, 15 Millionen Chilis.
    Im vergangenen Jahr herrschte Volksfeststimmung im südspanischen Cartagena.
    Ein Geldregen von 600 Millionen Pesetas ging in dieser Mittelmeerstadt nieder.
    Klosterbrüder und Arbeiter der Ölraffinerie trafen das große Glück.
    Ihre Nummer war der dicke.
    Doch die Gewinner hatten nur Anteile gekauft.
    Der Rest ging zurück an das Finanzamt.
    Im Badeort Benidorm traf ein Los den toten Gräber Francisco.
    Er legte sofort seine schwere Arbeit nieder und wandte sich freudig und voll dem Leben zu.
    Eine Minute vor dreiviertel eins ist es jetzt, ein Kulturbericht im Mittagssjournal.
    Heute und morgen finden im großen Saal des Wiener Musikvereins zwei Aufführungen von Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium statt.
    Horst Stein leitet die Wiener Symphoniker und den Singverein.
    Als Gesangssolisten wirken Helen Donath, Susann Kessler, Helmut Wildhaber und Robert Holl mit.
    Heue ist es übrigens 250 Jahre her, dass Bachs Weihnachtsoratorium erstmals, und zwar zu Weihnachten und Neujahr 1734-35 in Leipzig erklungen ist.
    Walter Gellert hat aus Anlass dieses Jubiläums den folgenden Beitrag gestaltet.
    Das von Bach selbst so genannte Weihnachtsoratorium ist kein Oratorium im Sinne seiner Passionen, die eine dramatische Darstellung biblischer Geschichte versuchen, sondern eine Erzählung der Geburt Christi nach Lukas in sechs Kantaten, die liturgisch, aber nicht unbedingt musikalisch eine Einheit bilden.
    Bach hat dabei auch Musik aus älteren, weltlichen Werken verwendet.
    Und seit das Weihnachtsoratorium den Eingang in die Konzertsäle gefunden hat, beschäftigen sich die Interpreten mit der Frage, ob man alle Kantaten mit oder ohne Kürzungen aufführen soll oder ob man sich auf die ersten drei Kantaten beschränken soll.
    Günther Teuring, der das Weihnachtsoratorium mit dem Wiener Schönes Chor schon oft aufgeführt hat, findet die letztgenannte Möglichkeit durchaus als sinnvoll.
    die drei ersten Kantaten zu musizieren, denn die sind nun auch in einem höheren Sinn eine Einheit.
    Nicht nur, weil hier die Geschichte von der Geburt Jesu abgehandelt wird, sondern weil hier auch die Tonarten aufeinanderfolgen, die es indiziert.
    Also erste Kantate D-Dur, zweite G-Dur, dritte wieder D-Dur.
    Es ist eine Einheit in der Instrumentation.
    Flöten kommen zum Beispiel nur in diesen drei Kantaten vor, dann später nicht.
    Hier ist eine gewisse Einheit gegeben, die dann bei der vierten, fünften und sechsten Kantate nicht mehr so deutlich wird.
    Ähnlich äußert sich auch Horst Stein, der aber im Gegensatz zu Günther Teuring für keine Kürzungen bei Gesamtaufführungen des Weihnachtsoratoriums plädiert.
    ich glaube auch, dass in der Weihnachtszeit vor dem sogenannten Weihnachtsfest es sicher korrekter wäre, nur die drei auf Weihnachten bezogen Kantaten aufzuführen ich glaube aber auch, dass wenn im Musikverein zu Wien
    der Singverein und die Wiener Symphoniker und die dazu engagierten Solisten als Aufgabe bestellt bekommen, dass man sechs Kantaten, und zwar alle sechs, aufführt, man sich nicht das Recht herausnehmen darf, eine readers digest Fassung zusammenzubasteln, nur um Längen zu vermeiden.
    Nikolas Anokur hat das Weihnachtsoratorium noch nie in einem Konzert gespielt.
    Es existieren aber eine Plattenaufnahme sowie ein Fernsehfilm.
    Ich finde, dass die Loslösung vom Liturgischen und die Zusammenbeziehung in eins oder zwei Konzertabende ist ungeheuer gefährlich, weil ich finde, in einem einzigen Konzert
    kann man das Werk durchgehend überhaupt nicht sinnvoll aufführen.
    Das finde ich vollkommen falsch und es ergibt keinen Sinn.
    Es ergibt keinen Zusammenhang.
    Es ist ein verschiedenes Orchester für jede Kantate und der Hörer bekommt den falschen Eindruck eines Großwerkes, das einen inneren Zusammenhang hat, der aber nur verständlich ist über eine große Festperiode hinweg.
    Für die Interpreten stellt sich aber auch die Frage, ob man ein Werk wie das Weihnachtsoratorium in der Tradition der Spätromantik aufführen soll, wie dies jahrelang geübt wurde, oder ob man, wie bei dieser Aufnahme Nikolaus Anno Kurs, versuchen soll, eine Aufführung aus dem Geist der Entstehungszeit anzustreben, mit allen Konsequenzen, was alte Instrumente und auch die Solistenbesetzung betrifft.
    Hier singt zum Beispiel Paul S. Wood die Altpartie.
    Horst Stein, der Dirigent der Aufführung des Weihnachtsoratoriums im Wiener Musikverein, ist ganz in der Leipziger Tradition erzogen worden und er versucht deshalb auch keine historisierende Fassung.
    Insofern glaube ich, ist dieses eine Aufführung für einen Konzertsaal mit da, wo es nötig ist, chorisch verstärkten Gruppen.
    ob das die Streicher sind oder wie bei den Chorsätzen, vor allen Dingen auch die Oboen und die Oboe d'Amour und die Oboe da Caccia, die alle versuchen im Kontrapunkt mit dem Chor, der stärker besetzt ist, als es zu Bachs Zeiten war, eine homogene Aufführung zu erreichen
    Eines ist aber allen Musikern gemeinsam, sie sehen ihre Interpretationsversuche durchaus nicht als die einzig möglichen an.
    Denn, und auch das wird immer wieder erwähnt, Bach selbst hat wie alle Komponisten seiner Zeit für ganz bestimmte Verhältnisse komponiert und hätte Besetzungserweiterungen, aber auch Kürzungen als Mann der Praxis zugestimmt.
    Untertitelung des ZDF für funk, 2017
    250 Jahre Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach.
    Heute und morgen finden im Großen Saal des Wiener Musikvereines zwei Aufführungen des Weihnachtsoratoriums statt.
    Zehn Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt, nochmals zur Pressekonferenz von Bundeskanzler Fred Sinowaz.
    Der Bundeskanzler hat diese Pressekonferenz zum Konflikt Hainburg überraschend am Vormittag für 12 Uhr einberufen.
    Wir haben ja den Beginn dieser Pressekonferenz live übertragen.
    Der Bundeskanzler kündigte im Konflikt Hainburg bis 3.
    Jänner einen Weihnachtsfrieden an und appellierte an die Au-Besetzer, die Weihnachten bei der Familie zu Hause zu verbringen.
    Am 3.
    Jänner soll es dann einen Ministerrat über das weitere Vorgehen in Sachen Hainburg geben.
    Erich Aichinger hat die Pressekonferenz mitverfolgt.
    Welche Aussagen gab es im weiteren Verlauf dieser Pressekonferenz des Bundeskanzlers?
    Ja, in dieser Pressekonferenz, die nun schon vorüber ist, gab es mehrfach auf Detailfragen die Antwort des Bundeskanzlers wörtlich, ich will nicht den Arbeitsfrieden zerreden, alle müssen wir jetzt unsere Positionen überdenken.
    Eine Detailfrage, ob er Sinovac bei der Demonstration, die am Mittwochabend in Wien stattfand, so viele Teilnehmer erwartet hatte.
    Antwort ja, aber schon die Ankündigung der Demonstration über die Austria Presse Agentur habe ich nicht richtig gefunden.
    Weitere Frage, etwa in die Richtung, müsse die Regierung jetzt sensibler werden für einen neuen Zeitgeist?
    Da meinte der Bundeskanzler sinngemäß, die Regierung habe sich ja so bemüht, dass da auch nur ein geringer Schaden zugefügt werde.
    Weitere Frage, werde es nach dem 3.
    Jänner neue Verhandlungen, neue Gespräche mit den Betreibern des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens geben?
    Antwort Sinovac, das schließe ich nicht aus, aber es hat ja jetzt schon immer wieder Kontakte und Gespräche gegeben.
    Den Schluss der Pressekonferenz des Bundeskanzlers haben wir jetzt in einem kurzen Ausschnitt zusammengefasst.
    Das klang so.
    Letzte Frage geht an den Kollegen Stocker.
    Herr Bundeskanzler, noch einmal zur Präzisierung.
    Bis zum 3.
    Jänner wird also in der AU nicht der Versuch unternommen zu roden.
    Ist das richtig?
    Ja.
    Und die zweite Frage gilt.
    Wird dieser Weihnachtsfriede durch eine Art Weihnachts-Annestie nämlich bei den Angezeigten ergänzt oder haben die ihre Verwaltung straffen?
    Ich weiß ja gar nicht, wer angezeigt ist und weswegen er angezeigt ist, aber Sie wissen, wie unsere Praxis ist, großzügig.
    Danke.
    Damit eine letzte Frage an den Kollegen Eichinger vom Hörfunk.
    Ich wollte ja nicht nur versuchen, ob Sie bereit sind, ein bisschen was von den politischen Spannungen der letzten Tage darzustellen oder ob Sie darauf keine Antwort geben wollen, wer sich wofür verwendet hat, wer welche politische Überlegungen angestellt hat.
    Darf ich in dem Kreis ein offenes Wort sagen?
    Immer dann, wenn es Schwierige
    Fragen gibt und schwierige Positionen, dann bleibt einer über, der sie zu bewältigen hat.
    Das ist der Bundeskanzler und so war es auch in den letzten Tagen.
    Dankeschön.
    Dankeschön.
    Und damit beende ich meine Berichterstattung aus dem Bundeskanzleramt und gebe zurück an das Journalstudio.
    Danke Erik Eichinger für diesen Bericht aus dem Bundeskanzleramt von der Pressekonferenz des Bundeskanzlers.
    Fassen wir es nochmals zusammen.
    Der Bundeskanzler kündigte im Konflikt Heimburg bis 3.
    Jänner einen Weihnachtsfrieden an und appellierte an die AU-Besetzer, die Weihnachten bei der Familie zu Hause zu verbringen.
    Am 3.
    Jänner soll es dann einen Ministerrat über das weitere Vorgehen in Sachen Hainburg geben.
    Vielleicht noch zur Situation in der Aue bei Hainburg selbst.
    Es sind rund 1.500 Besetzer in der Aue.
    Die Lage ist heute ruhig.
    Es gab keine Verstärkung der Gendarmeriekräfte.
    Nur die Eingänge in die Aue werden abgeriegelt.
    Die Aue ist ja nach wie vor Sperrgebiet.
    Zum Abschluss des Mittagsschonals, meine Damen und Herren, hören Sie jetzt noch Nachrichten.
    Österreich.
    Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager hat in einem Tagesbefehl anlässlich der Weihnachtsfeiertage den friedenserhaltenden Beitrag Österreichs in Europa hervorgehoben.
    Der Minister betont, die heimische Armee sei rein defensiv ausgerichtet und aufgrund ihrer milizartigen Struktur ein Friedensheer im wahrsten Sinn des Wortes.
    Das bisher verbotene Buch von Thomas Bernhardt, »Holzfällen, eine Erregung«, ist in Österreich wieder freierhältlich.
    Das Wiener Oberlandesgericht hat die vom Erstgericht verfügte Beschlagnahme des Werks nach einer Beschwerde des Autors und des deutschen Surkamp-Verlags aufgehoben.
    Die verstaatlichte Chemie Linz AG kann das Geschäftsjahr 1984 mit einer positiven Bilanz abschließen.
    Generaldirektor Richard Kirchweger bezifferte die Steigerung des Unternehmensumsatzes für heuer mit 20 Prozent auf 16,5 Milliarden Schilling.
    Die Umsatzsteigerung wurde durch verstärkte Exportanstrengungen besonders auf dem amerikanischen Markt erreicht.
    Der Kaufhauskonzern Quelle Österreich wird in nächster Zeit die Verkaufsfläche und das Sortiment in Wels und in Graz verringern.
    Der Generaldirektor sagte dazu, diese Flächenreduzierung und die Umstrukturierung würden auch eine gewisse Personalkürzung bedingen.
    Man werde dabei aber im Einvernehmen mit dem Betriebsrat vorgehen und soziale Harten zu vermeiden suchen.
    Italien.
    Bei einem Gespräch zwischen dem Südtiroler Landeshauptmann Magnago und Ministerpräsident Klaxi in Rom gab es keinen Durchbruch.
    Erörtert wurde vor allem der Sprachgebrauch vor den Südtiroler Gerichten.
    Magnago sagte nach dem Treffen, er sei halb zufrieden.
    Sowjetunion.
    In Moskau verstärken sich wieder die Anzeichen für das Ableben eines Spitzenpolitikers.
    Unter anderem wurde die Schachweltmeisterschaft in der Säulenhalle des Moskauer Gewerkschaftshauses unterbrochen.
    Ein Funktionär, der namentlich nicht genannt werden wollte, sprach, wie mehrere Presseagenturen übereinstimmend melden, bereits von einer bevorstehenden Aufbahrung in diesem Gebäude.
    Immer wieder wird in diesem Zusammenhang der Name von Verteidigungsminister Marschall Dimitri Ustinov genannt.
    Das Verteidigungsministerium hat aber jeden Kommentar dazu verweigert.
    Ustinov ist 76 Jahre alt und wurde seit dem 27.
    September nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.
    Libanon.
    Bei der Explosion einer Bombe vor einer Schule in einem Dorf nahe Beirut wurden heute zahlreiche Menschen getötet oder verletzt.
    Unter den Opfern dürften sich auch Kinder befinden.
    Die Bombe war wahrscheinlich 200 Kilogramm schwer.
    Mehrere Gebäude wurden zerstört.
    USA.
    Die britische Premierministerin Margaret Thatcher wird heute in den Vereinigten Staaten erwartet.
    Sie wird mit Präsident Reagan vor allem über die bevorstehenden Außenministergespräche zwischen den Supermächten konferieren.
    Margaret Thatcher kommt aus Hongkong, zuvor hat sie in China den Vertrag über die Rückgabe der Kron-Kolonie an die Volksrepublik unterzeichnet.
    China.
    Als höchster sowjetischer Politiker, seit 15 Jahren ist heute der stellvertretende Ministerpräsident Ivan Archipov in Peking angetroffen.
    Ursprünglich sollte Archipov schon im Mai in die Volksrepublik kommen.
    Wahrscheinlich wird ein Handelsabkommen geschlossen.
    Peking hat bereits zu erkennen gegeben, man rechne nicht mit einer Klimaverbesserung zwischen den beiden Staaten.
    Polen.
    In Warschau beginnt heute eine zweitägige Sitzung des Zentralkomitees.
    Zur Diskussion stehen Wirtschaftsfragen.
    Wesentliche Änderungen an der Führungsspitze der Partei sind nicht zu erwarten.
    Italien.
    Geglückte Generalprobe der Österreicherinnen auf der WM-Strecke in San Cantarina.
    Bei der Damenabfahrt gab es einen dreifachen österreichischen Skierfolg durch Elisabeth Kirchler, Veronika Fitzthum und Kathrin Guttensohn.
    Fünfte Sieglinde Winkler, siebente Sigrid Wolf.
    Einen ausführlichen Bericht und Interviews über das Rennen hören Sie in der Sendung Sport und Musik ab 18.30 Uhr in Österreich 3.
    Jetzt noch die Wetteraussichten für heute.
    Bewölkt an der Alpen-Nordseite, im Norden und Osten zeitweise Niederschlag, in tiefen Lagen Regen und dadurch am Nachmittag noch regional Klappeisgefahr.
    Nach Störungsdurchzug auffrischender Westwind, Nachmittagstemperaturen 0 bis 5 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 3 bis plus 1 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Samstag.
    Anfangs noch starke Bewölkung und etwas Niederschlag, später mit Ausnahme des Alpen-Nordrandes Übergang zu teilweise sonnigem Wetter.
    Tageshöchsttemperaturen 0 bis 4 Grad, in freien Lagen lebhafte Winde aus West bis Nordwest.
    Eine Vorschau auf Sonntag, überwiegend sonnig, Tageshöchsttemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
    In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
    Eine Stunde Mittagsinformation des aktuellen Dienstes ist beendet.
    Karl Jakowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
    Einen schönen Tag noch.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wochenendwetter
    Mitwirkende: Pica, Heinrich [Gestaltung]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Ort: Hohe Warte, Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Bundeskanzler Sinowatz zu Hainburg
    Einblendung: Bundeskanzler Sinowatz, Journalistenfragen
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Sinowatz, Fred [Interviewte/r]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Ankündigung des "Weihnachtsfriedens" , Nachrichten
    Presseschau zu Hainburg
    Mitwirkende: Adrowitzer, Roland [Gestaltung]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Green-Peace-Aktion vor DOKW-Gebäude in Wien
    Einblendung: DOKW-Generaldirektor Kobilka
    Mitwirkende: Hauer, Ernest [Gestaltung] , Kobilka, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    US-Verteidigungsminister Weinberger für Waffen im Weltraum
    Mitwirkende: Rados, Antonia [Gestaltung]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Äthiopien sucht Hilfe für Hungernde in Ostländern
    Mitwirkende: Stipsicz, Karl [Gestaltung]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Spanische Weihnachtslotterie
    Mitwirkende: Gerhardt, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    250 Jahre Weihnachtsoratorium von Bach
    Einblendung: Musik, Günter Theuring, Horst Stein, Nikolaus Harnoncourt
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Theuring, Günther [Interviewte/r] , Stein, Horst [Interviewte/r] , Harnoncourt, Nikolaus [Interviewte/r]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Bildung ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Sinowatz – Zusammenfassung
    Einblendung: Bundeskanzler Sinowatz
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Sinowatz, Fred [Interviewte/r]
    Datum: 1984.12.21 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1984.12.21
    Spieldauer 00:59:33
    Mitwirkende Jirkovsky, Karl [Moderation] [GND]
    Fuchs, Wolfgang [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1984.12.21 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-841221_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt