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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Freitag-Mittag-Journal begrüßt Sie Louis Glööck.
Nach den Nachrichten gibt's wie jeden Freitag die genaue Wochenendwetterprognose.
Und zwei weitere Beiträge hängen dann mit dem Thema Wetter indirekt zusammen.
Der gesundheitsschädliche Smog im deutschen Industriegebieten ist seit gestern noch giftiger geworden.
Wir berichten aus dem Ruhrgebiet, das am meisten betroffen ist und sprechen mit einem österreichischen Experten über Ursachen und Folgen der abnormen Luftbelastung und auch über Vergleiche mit der österreichischen Situation.
Ihnen politisch geht es um das neue Parteiprogramm der FPÖ, dessen Entwurf heute vorgestellt wurde.
Ein anderes Thema aus dem Inland, gegen das geplante Umweltbundesamt gibt es erste kritische Einwände.
Der Jahresindex 84 der Verbraucherpreise betrug 5,6 Prozent, darüber mehr von der Wirtschaftsredaktion.
Und am Beispiel des neuen Heizkraftwerkes in Volzberg zeigen wir, dass das Bekenntnis zur Nutzung der Abwärme solcher Kraftwerke als Fernwärme allzu oft nur ein Lippenbekenntnis ist.
bleibt.
Anlässlich der offiziellen Reagan-Inauguration am kommenden Montag bilanzieren wir die Ausgangsposition des US-Präsidenten für seine zweite Amtszeit.
Und in der Kultur geht es um Alban Berg.
Dieser Komponist ist der klassischen Moderne, wurde vor 100 Jahren geboren und starb vor 50 Jahren.
Aus diesem Anlass wird unter anderem in Salzburg der Wozzeck gegeben.
Und dann haben wir noch einen Beitrag geplant.
Es gab am Vormittag einen schrecklichen Verkehrsunfall auf der Autobahn zwischen Salzburg und München.
mit sieben Toten und wir hoffen Kontakt mit einem Reporter an der Unfallstelle aufnehmen zu können.
Vorerst aber sind jetzt Helmut Koller und Wilfried Schierlbauer am Wort, der Autor und der Sprecher der Nachrichten.
Bundesrepublik Deutschland.
Auf der Autobahn Salzburg-München hat sich heute Vormittag in der Nähe von Holzkirchen in Bayern bei dichtem Bodennebel eine Massenkarambolage ereignet.
Sieben Menschen kamen ums Leben, die Opfer konnten bisher nicht identifiziert werden.
Auch die Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt.
An dem Unfall waren insgesamt 30 Fahrzeuge beteiligt, davon sieben Lastautos.
17 PKW und drei LKW brannten total aus.
Der Unfall ereignete sich auf der Richtungsfahrbahn München.
Bei einer Sichtweite von nur 10 Metern waren PKW auf einen Lastwagen aufgefahren.
Die Autobahn Richtung München bleibt voraussichtlich bis in die Abendstunden gesperrt.
Auf der Richtungsfahrbahn Salzburg konnte für den Schwerverkehr eine Fahrspur freigegeben werden, PKW werden umgeleitet.
Die Smog-Situation im Ruhrgebiet, dem größten Industriegebiet Europas, hat sich weiter verschärft.
Am Vormittag wurde auch für das östliche Ruhrgebiet die Smog-Alarmstufe 2 ausgerufen.
In den Städten Essen, Duisburg, Mülheim, Oberhausen und Bottrop wurden die Stadtzentren von 6 bis 10 Uhr für Privatautos gesperrt.
Auch für die Verkehrsspitze von 15 bis 20 Uhr gilt ein derartiges Fahrverbot.
Die Schulen im Ruhrgebiet wurden vorerst gesperrt.
Die großen Energieversorgungsunternehmen setzen in ihren Kraftwerken verstärkt schwefelarme Kohle oder Gas ein, um die Luftverschmutzung zu verringern.
Nach jüngsten Angaben von Wetterexperten ist damit zu rechnen, dass die den Smog begünstigende Wetterlage noch 24 bis 36 Stunden anhält.
Österreich.
Der Index der Verbraucherpreise ist im vergangenen Jahr um durchschnittlich 5,6 Prozent gestiegen.
Dieser Jahresdurchschnitt bedeutet gegenüber 1983 eine wesentliche Erhöhung der Inflationsrate.
Die durchschnittliche Preissteigerung 1983 hatte 3,3 Prozent betragen.
Wie das Statistische Zentralamt heute bekannt gegeben hat, weist die Inflationsrate aber sinkende Tendenz auf.
Im vergangenen Dezember wurde, verglichen mit Dezember 1983, nur noch eine Preissteigerungsrate von 5% verzeichnet.
In der Bundesrepublik Deutschland gab es im Dezember eine Inflationsrate von 2, in der Schweiz eine solche von 2,9 und in den Niederlanden eine von 2,8%.
Deutlich über der österreichischen Quote von 5,6% liegt Italien mit 9%.
ÖVP-Frauenchefin Marie-Lise Fleming hat neue Maßnahmen zur Verminderung der Zahl der Schwangerschaftsabbrüche verlangt.
Fleming sagte, das zehnjährige Bestehen der Fristenregelung sei kein Grund zur Freude, sondern zeige zehnjähriges Versagen.
In dieser Zeit seien etwa eine Million Abtreibungen durchgeführt worden.
Es dürfe keinesfalls ein Zurück zur Bestrafung der betroffenen Frauen geben, man müsse aber neue flankierende Maßnahmen setzen.
Die Fristenregelung habe zu einem dramatischen Werteverlust geführt.
Jüngster Beweis dafür sei die Diskussion um die sogenannten Leihmütter, meinte Fleming.
Der jugoslawische Außenminister Raif Distarewicz beendet heute Abend seinen zweitägigen offiziellen Besuch in Wien.
Am Vormittag standen ein Besuch im Parlament und Gespräche mit Abgeordneten auf dem Programm.
Bundeskanzler Sinovac und Distarewicz am Nachmittag zu einem Meinungsaustausch empfangen.
Gestern haben Außenminister Graz und sein jugoslawischer Ressortkollege Minderheitenprobleme erörtert.
Graz informierte Distarewicz auch über die jüngsten Umweltbeschlüsse der Bundesregierung.
Bundesrepublik Deutschland.
Die britische Premierministerin Margaret Thatcher ist heute Vormittag zu einem Meinungsaustausch mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn eingetroffen.
Hauptthemen sind das Ost-West-Verhältnis, die europäische Gemeinschaft und die Umweltpolitik.
Außerdem sollen Fragen in Zusammenhang mit dem Tag der deutschen Kapitulation am 8.
Mai 1945 besprochen werden.
In einem Fernsehinterview hat sich Kohl für eine gemeinsame Gedenkstunde von Bundestag und Bundesrat in Bonn zu diesem 40.
Jahrestag ausgesprochen.
Nach Ansicht Kohls soll der 8.
Mai nicht als Feiertag, sondern als Tag des Gedenkens an die Leiden der Menschen während der nationalsozialistischen Ära und die Befreiung vom Nationalsozialismus begangen werden.
Frankreich, Neukaledonien.
Der französische Staatspräsident François Mitterrand trifft heute zu seinem überraschend angekündigten Besuch im Überseeterritorium Neukaledonien ein.
Auf der Insel will sich Mitterrand an Ort und Stelle über den Konflikt zwischen weißen Siedlern und der Unabhängigkeitsbewegung der eingeborenen Kanaken informieren.
In den vergangenen Wochen haben die Unruhen insgesamt 19 Menschenleben gefordert.
Weiße Siedler, die für den Verbleib Neu-Kaledoniens bei Frankreich sind, haben Demonstrationen anlässlich des Präsidentenbesuches angekündigt.
Jugoslawien.
Durch die anhaltende Kälte ist der Zugverkehr in Jugoslawien schwer beeinträchtigt.
Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Tanjuk sind mehr als die Hälfte der Lokomotiven und etwa 4000 Güterwaggons derzeit nicht betriebsfähig.
Wegen Kälterissen in den Schienen können zahlreiche jugoslawische Bahnstrecken nicht befahren werden.
Österreich.
Der Wiener Textdichter, Schriftsteller und Drehbuchautor Peter Herz begeht heute seinen 90.
Geburtstag.
Herz ist Verfasser zahlreicher populärer Wiener Lieder, unter anderem »Schön ist so ein Ringelspiel« und »In einem kleinen Café in Herrnals«.
Der Jubilar arbeitete unter anderem mit Hansi Niese, Franz Lehar, Edmund Eisler und Nico Dostal sowie mit Hermann Leopoldi, Robert Stolz und Hans Lang zusammen.
12 Uhr 8, erstes Beitragsthema, Freitag, Mittag, wie immer das Wochenendwetter.
Wir haben Verbindung mit Dr. Heinrich Pieker von der Wiener Hohen Warte.
Herr Dr. Pieker, wie wird es denn am Wochenende werden?
Ja, im Großen und Ganzen gibt es zwei verschiedene Entwicklungen.
Einerseits die Entwicklung im Westen und teilweise im Süden Österreichs.
Es wird heute Nacht im Westen und Süden, zum Teil auch im Süden, die Bewölkung etwas zunehmen.
und morgen rechne ich dann zeitweise mit etwas Schneefall, wobei in tiefen Lagen es auch nicht ganz ausgeschlossen ist, dass der Schnee in Schneeregen übergeht, wobei dann die Straßenflächen unter Umständen glatt sein könnten.
Im übrigen Bundesgebiet im Wesentlichen aufgelockerte Bewölkung, zum Teil auch Heiter,
Ein relativ freundliches Wetter.
Die Frühtemperaturen liegen im Allgemeinen circa bei minus 10 bis minus 3 Grad.
Die Tageshöchstwerte werden minus 4 bis plus 2, plus 3 Grad erreichen zum Wochenende.
Am Sonntag dann wird im Westen und im Süden die Bewölkung wieder auflockern und auch dort wird dann wieder etwas Sonne hervorkommen.
So wie im übrigen Bundesgebiet.
Die Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, minus 2 Grad.
Südwind mit 10 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt wolkig, minus 3 Grad.
Südostwind mit 10 Kilometer pro Stunde.
Linz heiter, minus 6.
Salzburg heiter, minus 7.
Innsbruck, Heiter minus 1, Bregenz, Nebel minus 4, Graz, Heiter minus 7, Klagenfurt, Hochnebel, Schneekriseln minus 5.
Und die Werte von Seefeld, wo die Nordischen Weltmeisterschaften stattfinden von heute Mittag, Heiter plus 1 Grad.
Kann man sagen, dass jetzt sozusagen normales Jännerwetter herrscht, dass die Zeit doch ihrer extremeren Kälte vorbei ist?
Die Zeit der extremen Kälte ist vorbei und wenn man einen Blick in die Beginn zu Beginn der nächsten Woche macht, erscheint es so, dass auch die Temperaturen in den Niederungen allgemein knapp über 0 liegen werden.
In unserer Fremdverkehrswerbung heißt es, Österreich ist das Land, in dem der Winter stattfindet.
Da fehlt aber doch in weiten Teilen noch die gute Schneeunterlage.
Gibt es darauf Aussicht?
Ich würde sagen, die ausgezeichnete Schneelage fehlt leider.
Die Schneeverhältnisse zwischen 1.500 und 2.000 Meter ist allgemein zwischen 20 und 100 Zentimeter.
Und ein wesentlicher Neuschneezuwachs ist eigentlich nicht zu erwarten.
Etwas schon im Westen und im Süden.
Also in vielen Teilen stimmt es nach wie vor, dass man sagen kann, die Pisten sind gut gestreut.
Vielen Dank, Herr Dr. Piker.
Auf Wiederhören.
Wir bleiben indirekt beim Thema Wetter.
Im Norden Europas herrscht dicke Luft, besonders in der Bundesrepublik Deutschland, Belgien, Großbritannien.
Die Wetterlage, die am Boden lagernde Kaltluft, wird vom darüberliegenden Warmluft gleichsam festgehalten, weil kein Wind geht.
Diese Wetterlage führt dazu, dass die Belastung der Luft mit Schadstoffen aus Autos, Heizungen und Industrie, besonders Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Stickoxid sowie Staub und Rauch die Grenzwerte des Zuträglichen überschreitet.
Am ärgsten betroffen sind die Deutschen.
Im Ruhrgebiet in Hessen, in Saarland.
Besonders an der Ruhr, wo sich Großindustrie und Großstädte wie nirgends sonst in Europa ballen, musste bereits Alarmstufe 2 gegeben werden.
Der erste Smog-Alarm in Nordrhein-Westfalen seit sechs Jahren bedeutet unter anderem parzelles Autofahrverbot und die Industrie muss mit umweltfreundlicheren Kraftstoffen heizen.
Mehr über die atemberaubende Luftverschmutzung beim Nachbarn von Helmut Brandstetter.
Gewarnt sind die Einwohner des Ruhrgebiets ja schon seit Tagen.
So war es keine allzu große Überraschung, als der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Fartmann gestern Abend für das östliche Ruhrgebiet Smog-Alarmstufe 2 erließ und über die Hörfunkprogramme ununterbrochen bekannt geben ließ, dass in den Städten Essen, Duisburg, Mühlheim an der Ruhr, Oberhausen, Bottrop und Leverkusen ab heute 6 Uhr früh niemand mehr sein Privatauto starten dürfe.
Überrascht durfte heute früh also niemand sein und so blieb in diesen Städten in den Morgenstunden das Chaos weitgehend aus.
Alle Schulen sind seit heute früh auch geschlossen, Arbeiter und Angestellte drängten sich in den vollkommen überfüllten Straßenbahnen und Bussen.
Dennoch versuchten vereinzelt Autofahrer, vor allem Lenker von LKWs, in die durch Balken und große Fahrverbotsschilder abgesperrten Gebiete zu gelangen.
Doch ohne Einfahrtsgenehmigung darf das niemand.
Strafen von rund 600 Schillings sind angedroht.
In den östlichen Städten des Ruhrgebiets, also in Dortmund, Gelsenkirchen, Herne und Bochum, verlief heute früh noch alles ganz ruhig.
Dort hoffte man, um das Verkehrsverbot herumzukommen.
Doch in den Nachrichten um 11 Uhr hieß es dann,
Die augenblickliche Wetterlage hat zu einer weiteren Zunahme der Luftverschmutzung im Ruhrgebiet geführt.
Für das östliche Ruhrgebiet besteht seit 10 Uhr ebenfalls die Smog-Alarmstufe 2.
Damit gilt diese Stufe 2 für das gesamte Ruhrgebiet.
Dieses Fahrverbot gilt für den gesamten Privatverkehr, also auch für Lastkraftwagen und sonstige Berufsfahrzeuge.
Taxen und Ambulanzwagen sind hiervon ausgenommen.
Die Krankenhäuser im gesamten Ruhrgebiet nehmen unterdessen nur mehr die dringend notwendigen Operationen vor.
Die Sauerstoffgeräte werden für gefährdete Menschen möglichst freigehalten.
In den Hörfunkprogrammen des Westdeutschen Rundfunks wird auch der Sozialminister mit dem Hinweis zitiert, dass ältere Menschen und Kinder möglichst zu Hause bleiben und die Fenster nicht öffnen sollen.
Die meisten Menschen in den Straßen tragen Tücher und Schals vor dem Mund, um so den Giften wenigstens teilweise zu entgehen.
Die offiziellen Stellen warnen aber vor Panikreaktionen.
Das westdeutsche Fernsehen hielt sich allerdings nicht daran.
Gestern Abend wurde kurzfristig das Hauptabendprogramm geändert und ein Thriller aus dem Jahr 1973 hervorgeholt.
Titel der Horrorvision Smog.
Smog, das Wort kommt ja von einer Verbindung des Englischen smoke, das ist Rauch und fog, das ist Nebel.
Wie kommt es zu Smog?
Wir fragten einen Experten, nicht nur nach dem, was jetzt gerade im Kohlenpott und rundherum passiert, sondern auch über Querverbindungen und Vergleiche mit Österreich.
Diplom-Ingenieur Helmut Löffler von der Wiener Magistratsabteilung 22, die sich mit Umweltfragen beschäftigt, im Gespräch mit Jürgen Jungwirth.
Voraussetzung für einen Smog sind erstens einmal das Vorhandensein von diesen Schadstoffemissionen und zum zweiten eine ungünstige Wetterlage, die also diesen Schadstoffabtransport verhindert.
Und das ist im Urgebiet jetzt eingetreten.
Es hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Grenzwerte niedriger angesetzt wurden.
Ja, niedriger als sie im Ruhrgebiet vorher waren.
Das ist ja folgendes passiert in der Nacht auf dem 15.
wurden die Grenzwerte für die Smog-Alarm-Auslösung abgesenkt und unglücklicherweise war gerade zu dem Zeitpunkt so eine Situation, dass die mit dieser Absenkung direkt in einen Smog-Alarm Stufe 1 hineingefallen sind.
Das hängt sowohl, wie ich schon gesagt habe, sowohl mit den Schadstoffemissionen als auch mit der Wetterlage zusammen, wobei ich glaube, dass die Wetterlage der gravierendere Faktor ist.
Welche Wetterlage muss jetzt gegeben sein?
Es muss also eine Wetterlage sein, die den Abtransport der emittierten Schadstoffe verhindert.
Das heißt, wir haben in Wien und in vielen Gebieten die sogenannte Inversionswetterlage.
Das ist also Voraussetzung, dass die Schadstoffe durch eine stabile Schichtung in der Luft und durch geringe Windgeschwindigkeiten nicht wegtransportiert werden.
Könnte es in Österreich eine ähnliche Situation wie jetzt im Ruhrgebiet geben?
Das ist durchaus vorstellbar.
Es gibt einige Gebiete in Österreich, die sehr hohe Schadstoffemissionen haben.
Nicht nur an Wien denken, sondern vor allem also zum Beispiel den Linzer Raum oder auch aufgrund besonders stabiler Bedingungen, die dort immer wieder auftreten, die ich ja selbst kenne, weil ich aus Kärnten bin, das Klaugenfurter Becken oder das Grazer Becken.
Ist man in Österreich etwas toleranter?
Liegen die Grenzwerte höher?
Diese Frage ist also sehr schwierig zu beantworten.
Sie liegen insofern höher, als im Ruhrgebiet Kombinationswirkungen von Schadstoffen mit berücksichtigt werden.
Also dort heißt jetzt die neue SMOG-Verordnung, sie kann ausgelöst werden, wenn zum Beispiel, ich sage Ihnen jetzt die konkreten Werte für diese Zone 1, wenn SO2
plus zweimal die Staubkonzentration für die Alarmstufe 1, 1,1 Milligramm pro Kubikmeter überschreiten, oder, also sowohl wenn das ist, oder wenn zum Beispiel SO2 alleine über 0,6 Milligramm pro Kubikmeter liegt, oder NO2, also NO2 als Stickoxid über 0,6 oder Kohlenmonoxid über 30 Milligramm.
Wir haben also uns darüber natürlich auch Gedanken gemacht, diese Kombinationswirkungen in eine SMOG-Verordnung hineinzubringen und haben die Akademie der Wissenschaften, die ja seinerzeit diese SO2-Kriterien, die wirklich sehr gut sind, ausgearbeitet haben und haben die aufgefordert, auch für Kombinationswirkungen Grenzwerte festzulegen.
Das ist aber jetzt, auch nach etwa zweijähriger Arbeit, bisher noch nicht geschehen.
Es muss doch einen Grund haben, warum man im Ruhrgebiet die Grenzwerte gesenkt hat.
Warum macht man das bei uns eigentlich nicht?
Warum passt man sich da nicht an?
Naja, die haben die Grenzwerte abgesenkt.
Ich muss also sagen, wenn wir diese Grenzwerte nehmen, die jetzt das Ruhrgebiet hat, hätten wir immer noch weit, lang keinen Smogalarm, jedenfalls was Wien anbelangt.
Wir haben also die aktuellen Werte da, wir können also über die auch noch reden.
Wie sieht die Situation in Wien jetzt aus gleich?
Ich kann Ihnen zum Beispiel genau sagen, wie Sie jetzt auf dem Bildschirm sehen, haben wir über Wien der letzte Halbstundenmittelwert ist 0,14 mg SO2 und 0,0
ein Milligramm Staub pro Kubikmeter.
Machen wir das Kriterium der Auslösung der Stufe 1, hätten wir 0,02 plus 0,14 sind 0,16.
Also Sie sehen also, dass wir von 1,1 zum Beispiel sehr weit weg sind.
Grundsätzliche Informationen zum Thema SMOG von Diplom-Ingenieur Helmut Löffler in einem Gespräch mit Jürgen Jungwirth.
Damit haben wir dieses Thema SMOG speziell im deutschen Industriegebiet hinter uns gelassen und kommen nach Österreich.
Umweltschutz sei das eigentliche Reformwerk der 80er Jahre.
sagte Bundeskanzler Fred Sinowaz bei der jüngsten Regierungsklausur in dieser Woche.
Umweltschutz solle in sämtlichen Ressorts Priorität eingeräumt werden.
Zwei Tage nach Beendigung der Klausur sollen heute die parlamentarischen Weichen für die Gründung des neuen Umweltbundesamtes gestellt werden, das in Zukunft unter anderem die Erfassung und Kontrolle von Umweltdaten und die Erstellung von fachlichen Grundlagen
für Umweltschutzmaßnahmen, also Gesetze, übernehmen sollen.
Diese neue Behörde ist jedoch keineswegs unumstritten.
Es ist damit zu rechnen, dass die ÖVP heute bei den Ausschussberatungen dem neuen Bundesamt nicht zustimmen wird, weil sie es als unnötige Ausweitung der Bürokratie betrachtet.
Gleichzeitig stößt die geplante Schaffung auf Kritik bei bereits bestehenden Umweltschutzeinrichtungen des Bundes.
Roland Adrovica berichtet.
Die weiter zunehmende Bedeutung des Umweltschutzes lässt es dringend geboten erscheinen, dem Gesundheitsminister den Auftrag zu erteilen, verstärkt selbst konkrete Maßnahmen zur Überwachung und Kontrolle der Umwelt zu setzen.
Diese Umweltkontrolle soll nicht einer Umweltpolizei im herkömmlichen Sinne des Einsatzes von paramilitärisch organisierten Wachkörpern übertragen werden, sondern in erster Linie von fachlich geschulten Experten, die vorzugsweise den Personalstand der zugründenden Bundesanstalt angehören werden, durchzuführen.
sein.
So beginnen wörtlich die Erläuterungen der Regierungsvorlage für die geplante Schaffung eines Umweltbundesamtes, das noch heuer ins Leben gerufen werden soll.
Der Sitz des Amtes soll Wien sein, Zweigstellen soll es in Salzburg und in Klagenfurt geben.
Zum Aufgabenbereich sollen unter anderem gehören die Überwachung der Umwelt und ihre Veränderungen im Hinblick auf Umweltbelastungen, die Untersuchung von Chemikalien und Umweltschadstoffen, die Ausarbeitung von Stellungnahmen zu Umweltverträglichkeitserklärungen sowie die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal.
Der Personalstand wird bei rund 200 Beamten liegen, die Kosten für die Gründung dürften sich auf ca.
400 Millionen Schilling belaufen.
Es ist damit zu rechnen, dass die Opposition heute im Ausschuss nicht zustimmen wird.
Die ÖVP-Linie lautet, es sei ein völlig unnötiges Amt und somit der sozialistische Versuch, ein Problem durch die Schaffung von mehr Bürokratie zu lösen.
Umweltsprecher Heinzinger erklärte im November des Vorjahres, er stimme für mehr qualifiziertes Personal und für mehr Geld im Bereich des Umweltschutzes.
Die Zustimmung zu einer neuen Bürokratie aber setzte voraus, dass die bisherigen Einrichtungen diese Aufgabe nicht oder nur schlecht zu lösen vermochten.
Zitat Ende.
Wie sieht nun eine der bedeutendsten Umwelteinrichtungen des Bundes, das seit rund zehn Jahren bestehende Bundesinstitut für Gesundheitswesen, die Gründung einer neuen Behörde?
Der Leiter des Institutes, Erich Schäfer, betont, dass man gut gearbeitet habe.
Die Mitwirkung am Dampfkessel-Emissionsgesetz, die Erstellung umfassender Umweltberichte sowie eines Müllkonzepts zeigten dies.
Schäfer steht daher einer neuen Behörde skeptisch gegenüber.
Wir fürchten, dass unser Arbeitsbereich durch ein solches neues Institut
berührt würde, eingeschränkt würde, was sehr bedauerlich wäre, weil viele Kollegen hier eine Lebensstellung gefunden haben oder zumindest glauben, sie gefunden zu haben.
Und wir haben deshalb den Vorschlag gemacht, diesem neuen Amt die Funktion einer Umweltanwaltschaft zu geben, die Umweltverträglichkeitsprüfungen durchführt, so wie das im Bundesministeriengesetz seit 1981 vorgesehen ist.
Ein Amt mit behördlichen Aufgaben würde unseren Aufgabenbereich nicht berühren.
Der Leiter des Bundesinstitutes für Gesundheitswesen ist also der Meinung, wenn schon ein neues Amt, dann mit entsprechenden Kompetenzen.
Also etwa Parteistellung bei allen Großprojekten à la Hainburg.
Zu den bisher geplanten Kompetenzen für das neue Umweltbundesamt, mein Schäfer.
Ja, ich will mir kein Urteil anmaßen, aber ich möchte doch verweisen, dass alle diese Arbeiten mehr oder weniger von unserem Institut seit zehn Jahren durchgeführt werden.
Und ich meine nochmals, dass eine solche neue Institution durchaus begrüßenswert wäre, dass es aber sinnvoll wäre, sie mit behördlichen Aufgaben auszustatten, die ja schon im Bundesministeriengesetz vorgesehen sind.
Aber wenn ich Sie jetzt recht verstanden habe, insgesamt sind Sie mit der Gründung dieses neuen Bundesamtes, des Umweltbundesamtes, nicht zu einverstanden?
Ja, es kommt nicht auf mein Einverständnis an.
Ich habe nur die Befürchtung, dass Arbeitsbereiche unseres Institutes mehr oder weniger davon berührt werden.
Das letzte Wort über die endgültigen Aufgaben des neuen Umweltbundesamtes ist noch nicht gesprochen.
Derzeit finden, wie gesagt, die Unterausschussberatungen im Parlament statt.
Heute Nachmittag wird der Gesundheitsausschuss tagen.
Das berichtet uns Roland Adrovic, auch im nächsten Beitrag geht es um das Thema Umweltbewusstsein.
Die Fernwärme, vor allem wenn Abwärme aus Kraftwerken genutzt wird, gilt nicht nur als energiepolitisch besonders sinnvoll, sondern auch als kostengünstig.
Zumindest was die Wärme selbst betrifft, denn sie ist sozusagen ein Abfallprodukt bei der Stromerzeugung, die Leitungen sind aber sehr teuer.
Ein kalorisches Kraftwerk nutzt in der Regel nur ein Drittel,
des eingesetzten Brennstoffs zur Stromerzeugung.
Der Rest entweicht durch den Schornstein oder als Kühlwasser in den nächstgelegenen Fluss.
Diese Abwärme kann aber zur Heizung verwendet werden.
Heute zum Beispiel unterzeichnet die ÖMV mit den Wiener Stadtwerken einen Vertrag nicht nur über Stromaustausch, sondern auch einen Fernwärmeliefervertrag.
Das Kraftwerk Dürenrohr wird zum Beispiel kritisiert, weil wegen der großen Entfernung von der nächsten Siedlung die Abwärme bis jetzt nicht genutzt werden konnte.
In der Steiermark steht eines der modernsten Kohlekraftwerke Europas.
Es ist Volzberg III und befindet sich mitten im dicht besiedelten weststeirischen Industriegebiet.
Die Nutzung der Abwärme sollte da selbstverständlich sein, sollte man meinen.
Dass dem aber nicht so ist, berichtet uns Peter Wolf vom Landestudio Steiermark.
Seit zwei Jahren ist das Dampfkraftwerk Volzberg III in Betrieb.
In diesem Kraftwerk wird Braunkohle aus dem weststeirischen Kohlenrevier Volzberg-Köflach zur Stromerzeugung verfeuert.
Das Kraftwerk wird von den Traukraftwerken betrieben.
Die Steirische Landeselektrizitätsgesellschaft Stehwerk ist zu 10% daran beteiligt.
Die Stehwerk ist Alleinabnehmer der im Kraftwerk anfallenden Abwärme und versorgt Voitsberg und den Nachbarort Bayernbach mit Fernwärme.
Nicht aber die zweite größere Stadt dieses Raums, Köflach, die immerhin fast 12.000 Einwohner hat.
Seit etwa zwei Jahren bemüht sich nun Köflach um eine bessere Energie- und Wärmeversorgung, vor allem zur Verbesserung der bekannt schlechten Köflacher Luft.
Bei der Fernwärmeversorgung durch Volksberg III wurde Köflach aber ausgespart.
Die Stadt zeigte von sich aus Interesse und führte Gespräche, vorerst ohne konkretes Ergebnis.
Dann gab Köflach bei der Föst in Linz eine Energiestudie in Auftrag.
Diese Studie ergab Priorität für Fernwärme vor Gas und Strom.
Neuerlich wurde mit der Stewerk gesprochen, es gab aber keine Einigung hinsichtlich des Versorgungsumfangs und des Preises.
Daraufhin sprach sich der Gemeinderat für eine Gasversorgung aus und verhandelte mit der steirischen Ortsgasgesellschaft.
Doch der steirische Landesenergiebeauftragte Dr. Alt-Zierler plädierte wieder für die Fernwärme.
Der Köflacher Gemeinderat setzte seinen Beschluss bis Ende 1984 aus und wartete auf ein Fernwärmeangebot der Stewerk.
Die Stehwerk wiederum war zur Ansicht gelangt, dass eine Versorgung von Köflach mit den derzeitigen Fernwärmetarifen nicht kostendeckend erfolgen könne, und er suchte das Land um einen Zuschuss von 16 Millionen Schilling, der aber nicht gewährt wurde.
Begründung des Landes, wenn die Preise nicht kostendeckend sind, dann ändert auch ein einmaliger Investitionszuschuss nichts an dem zu erwartenden Verlustgeschäft.
Ansonsten müsste die Stehwerk selbst in der Lage sein, diesen Betrag aufzubringen.
Was der Stehwerk nicht möglich schien, dürfte für ein Privatunternehmen aber doch finanziell tragbar sein.
Nämlich für die Wärmebetriebsgesellschaft in Wien, eine Shell-Tochter, die in der Steiermark schon einige Fernwärmeprojekte betreibt.
Den Köflacher Stadtvätern flatterte ein Angebot der WBG ins Haus, die Fernwärmeversorgung von Köflach zu Stehwerktarifen wie in Volzberg durchzuführen.
Nun ist wieder die Gemeinde Köflach am Zug.
Am Montag wird der Energieausschuss des Gemeinderates über dieses Angebot beraten.
Die Wiener Gesellschaft ist übrigens schon zum zweiten Mal in ein Fernwärmegeschäft eingestiegen, dass das Stehwerk nicht rentabel genug schien, nämlich in Hartberg.
Auch dort waren die Stadtväter kurz davor, einen Vertrag für eine Gasversorgung abzuschließen.
Nun wird ein Biomasseheizwerk zur Fernwärmeversorgung gebaut.
Der Landesenergiebeauftragte Dr. Alt-Ziebler, früher selbst Stehwerk-Generaldirektor, hält jedenfalls eine Versorgung von Köflach mit Ferngas aus energiepolitischen und wirtschaftlichen Gründen nicht für sinnvoll.
Die Nutzung der Abwärme, die bei der Verfeuerung von Kohle aus dem weststeirischen Raum entsteht, hat für ihn Vorrang.
Aus der Tatsache, dass die Landesgesellschaft zwei Projekte ablehnt, die dann einer Privatfirma zu gleichen Tarifen sinnvoll erscheinen, könne keine Kritik an der Stewerk abgeleitet werden.
Die habe immerhin auch andere unternehmenspolitische Grundsätze zu beachten und habe mit dem Großprojekt Mellach südlich von Graz, dessen Abwärme einmal auch die Landeshauptstadt versorgen wird, ohnehin ein großes unternehmerisches Risiko getragen, meint der Landesenergiebeauftragte.
Der Köflacher Bürgermeister zweifelt, ob nun die Privatfirma tatsächlich die gleichen Tarife bieten könne wie die Stehwerk, ist aber zuversichtlich, dass sich in den nächsten Wochen eine Lösung abzeichnen werde.
Peter Wolf hat uns informiert aus der Steiermark, es ist bald halb eins.
Machen wir einen Blick auf das geplante Programm bis 13 Uhr.
Es geht um das neue Programm der Freiheitlichen Partei Österreichs, das heute präsentiert wurde, der Endentwurf sozusagen.
Es geht um den schweren Unfall auf der Autobahn Salzburg-München, um den österreichischen Verbraucherpreisindex 1984, er betrug im Jahresschnitt 5,6 Prozent.
Es geht um eine Bilanz der ersten vier Reagan-Jahre.
Der Anlass am Wochenende wird Reagan offiziell in seine zweite Amtszeit eingeführt.
Und dann geht es noch um Alban-Berg-Jubiläen.
Unter anderem wird in Salzburg sein Wozzeck gespielt.
Jetzt aber zunächst zu diesem schrecklichen Autounfall auf der Autobahn zwischen Salzburg und München.
Wir haben es ja schon als Kopfmeldung in den Nachrichten gehabt.
Ich habe jetzt Telefonverbindung mit Inspektor Günther Bayerl von der Bayerischen Polizei München.
Herr Inspektor, wie war denn das mit diesem Unfall?
Können Sie uns den Hergang und die Ursache schildern?
Ja, Herr Kronsteiner, der Unfall ereignete sich heute früh um 7.55 Uhr auf der Autobahn Salzburg in Fahrt Richtung München zwischen den Anschlussstellen Weiharm und Holzkirchen.
Bei dichtem Nebel, einer Nebelbank mit Sichtweite um circa 20 Meter, fuhr ein Pkw auf einen fahrenden Lkw auf und fing Feuer.
Nachfolgend fuhren insgesamt circa 30 Fahrzeuge in die Unfallstelle, 23 Pkw und 7 Lkw bzw.
Lastkraftzüge.
Auch diese Fahrzeuge fingen wieder Feuer und es brannten insgesamt 17
Personenkraftwagen und drei Lastkraftwagen aus.
Bei diesem Unfall sind sieben Menschen ums Leben gekommen.
Vier Personen sind verbrannt.
Weitere 17 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Autobahn war bis 12 Uhr total gesperrt.
Seit 12 Uhr ist also in Fahrt Richtung Salzburg
die zwei Fahrstreifen wieder auf.
In Fahrtrichtung München bleibt die Autofahrt voraussichtlich bis in die Abendstunden hineingesperrt.
Herr Bayer, weiß man was über die Identität der Opfer?
Über die Identität der Opfer kann ich Ihnen momentan noch nichts sagen.
Es sind immer noch die Kräfte an der Unfallstelle und es wird also noch gearbeitet.
Zum Teil sind also Personen, das weiß ich, identifiziert, aber ich kann das über die Identität
Es gibt auf dieser ja sehr dicht befahrenen Autobahn Salzburg-München immer wieder Massenkarambolagen und entsetzliche Unfälle.
Was sind denn die Hauptfehler der Autofahrer, auch vieler österreichischer Autofahrer auf dieser Autobahn?
Ja, die Hauptunfallursache, wie auch heute wieder, ist also übergehöhte Geschwindigkeit aufgrund der Sichtverhältnisse oder bei zu dichtem Verkehr zu schnell gefahren und die Abstände nicht eingehalten.
Vielen Dank für diese Informationen aus München.
Das Telefonat mit Inspektor Bayerl hat mir Kollege Manfred Kronsteiner von der KRONIC-Redaktion vermittelt.
Wir kommen jetzt zum Thema Verbraucherpreis, Index.
Das österreichische Statistische Zentralamt hat heute in einer Art Bilanzpressekonferenz die Inflationsrate, also die Teuerung für das abgelaufene Jahr 84 bekannt gegeben.
Wie Sie bereits in den Nachrichten gehört haben, stiegen die Preise in Österreich im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent.
In der Pressekonferenz wurden auch erst die Einzelheiten des neuen Berechnungsschlüssels des Index bekannt gegeben.
Der wird nämlich geändert.
Aus dem Presseclub Concordia meldet sich dazu Michael Kerbler.
Zwei Faktoren haben wesentlich zu dem höchsten Jahresindex seit 1981 beigetragen.
Erstens die Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn 1984 und zweitens der Tarifschub, etwa im Bereich Verkehr, zum selben Zeitpunkt.
Die Wirtschaftsforscher, die in ihren ersten Prognosen für die Preisentwicklung 1984 von einem Preisschub
Um die eineinhalb Prozent, durch die Mehrwertsteuer ausgingen, mussten ihre Berechnungen auf rund zwei Prozent revidieren, da die Steuersatzanhebung, wieder erwarten, voll auf die Konsumenten überwälzt wurde.
Welche Verbrauchsgruppen waren die, unter Anführungszeichen, Teuerungsmeister des Jahres 1984?
Hofrat Dr. Kurt Klein vom österreichischen Statistischen Zentralamt führt dazu näher aus.
dass im Jahresvergleich am stärksten gestiegen sind die Tabakwaren mit 8,9 Prozent.
gefolgt von der Gruppe Beleuchtung und Beheizung mit 7,5% und mit 7,4% der Gruppe Verkehr.
Auf das Preisniveau von 1984 wirkte also ein sehr gleichmäßiger, die Unterschiede ausgleichender Faktor, nämlich die Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresbeginn.
Ihr Einfluss wird von Wirtschaftsforschern mit knapp 2%
von den 5,6 Prozent veranschlagt.
Das wäre also ein gutes Drittel der Jahresrate.
Besonders betroffen von den Preiserhöhungen des Jahres 1984 waren die Pensionisten und von dieser Bevölkerungsgruppe wieder die Ausgleichszulagenempfänger.
lag der Durchschnittsjahresindex 1984 bei 5,6%, so beträgt er für diese Pensionistengruppe 6%.
Und diese, wenn auch recht geringe Differenz, bestätigt eine Beobachtung, die seit Jahrzehnten bekannt ist, nämlich
dass einkommensschwache Bevölkerungsgruppen von Preissteigerungen relativ stärker betroffen werden als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Diese Pensionisten aus Haushalten mit niedrigem Einkommen waren 1984 vor allem durch die Preiserhöhungen im Ernährungsbereich stärker betroffen als der Gesamtdurchschnitt.
Aber auch die Preiserhöhungen für Wohnen und Heizen haben sich bei dieser Gruppe besonders ausgewirkt.
Sowohl für die Pensionisten als auch für alle anderen Österreicher wird es mit Jänner 1986 ein geändertes Indexerfassungssystem geben.
Denn das jetzt noch geltende System, es ist bald zehn Jahre alt, muss aufgrund der geänderten Verbrauchsgewohnheiten der Österreicher erneuert werden.
In welchen Bereichen lassen sich jetzt schon Verbrauchsänderungen absehen?
Welche Waren- oder Dienstleistungsgruppen belasten also das Haushaltsbudget heute stärker als 1976?
Die Indexstatistikerin Dr. Vera Mülpeck dazu.
In erster Linie zeigen sich die erwarteten Rückgänge auf dem Gebiet der Ernährungsausgaben.
Starke weitere Aufwände am Wohnungssektor, Erhöhungen nach wie vor beim
privaten PKW-Verkehr und hier ist eine Trendumkehr nach wie vor feststellbar, eine Trendumkehr zum persönlichen Individualverkehr und zu Lasten des langsam abnehmenden öffentlichen Verkehrs.
Nach wie vor zeigen wir hohe Aufwendungen im Bereich der Dienstleistungen, die allerdings nicht dadurch verursacht werden, dass sie mehr in Anspruch genommen würden, sondern da die Dienstleistungen in den letzten Jahren ziemlich stark gestiegen sind im Preis, verursachen sie natürlich im Budget der Konsumerhebung recht hohe Aufwände.
Übrigens, die Inflationsrate 1985 wird, laut Prognose, um die 4% betragen.
Der Hauptgrund dafür ist nicht so sehr in sinkenden Preisen zu suchen, sondern in dem Umstand, dass der 2%-Schritt der Mehrwertsteuererhöhung zu Jahresanfang 1984 nun rein rechnerisch wieder nach unten vollzogen wird.
Das war ein Bericht von Michael Kerbler.
Im vergangenen Herbst gab es eine mäßig lebhafte politische Debatte über den programmatisch-ideologischen Standort der Parteien.
Ausgelöst wurde diese Auseinandersetzung, weil plötzlich alle drei Parlamentsparteien ihren Standort in der politischen Mitte orteten.
Gedränge in der Mitte also, wie Kommentatoren schrieben.
Andererseits aber war die Entwicklung innerhalb der Parteien eher von einem gewissen Verlust der Mitte, von wachsender Polarisierung und Flügelbildung geprägt.
Bei den Großparteien hat sich das besonders am Grün-Thema manifestiert.
In den zahlreichen Krisensitzungen zwischen Regierung und Heimburg-Gegnern im Dezember etwa
wurden beide Delegationen von Sozialisten angeführt, Hizinovac, Danenig.
Und bei der ÖVP macht gerade in den letzten Tagen der rechte Rand mobil, während auf der anderen Seite der Umweltflügel agiert, sozusagen Kohl gegen Busek.
Bei den Freiheitlichen hat sich die ideologische Auseinandersetzung
rund um die Pole national und liberal entzündet.
Die FPÖ will dazwischen nun einen Kompromiss finden und sich im Sommer auf einem Sonderparteitag nach 17 Jahren ein neues Programm geben.
Der Entwurf wurde heute präsentiert von den Exponenten der beiden Lager, Gerolf Stix und Friedhelm Frischenschlager.
Fritz Besata und Ernest Hauer berichten.
Der Entwurf des neuen FPÖ-Programms ist ohne Zweifel das einer Partei, die zum ersten Mal in ihrer Parteigeschichte Regierungsmitverantwortung trägt.
Auf knapp 100 Seiten wird der Versuch unternommen, alte freiheitliche Grundsätze neu zu formulieren und der Regierungsverantwortung Rechnung tragend auch ganz konkrete Anliegen der Tagespolitik zu benennen.
Doch anders als die geltenden Programme von SPÖ und ÖVP ist das neue FPÖ-Papier eine Mischung aus programmatischer Standortbestimmung und politischem Aktionsprogramm.
Doch darüber später.
Freiheitliche Programme werden, wohl aus historischen Gründen, zuerst immer danach untersucht, wie die FPÖ 40 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs die thematische Spannweite von national und liberal, von Volk und Heimat und von österreichisch und deutsch bewältigt.
Rein arithmetisch zeigte eine Analyse des Programmentwurfs, 31 Mal kommt das Wort liberal vor und nur 12 Mal das Wort national.
Von Volk ist rund 15 Mal die Rede, der Begriff Heimat wurde gar nur 2 Mal beschworen.
15 Mal ist von Deutsch die Rede.
Über allem aber droht sozusagen als Spitzenreiter das Wort freiheitlich.
Zitat?
Freiheit gilt uns als höchster Wert.
Wir wollen ein Leben in Freiheit, gegründet auf Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.
Nun zu jenem Kapitel, das schon bisher die Diskussion innerhalb der FPÖ am stärksten beflügelte und gemeinhin als Nagelprobe für den ideologischen Kurs der FPÖ gilt.
zum Kapitel Volk und Heimat.
Volkstum und Heimat sind für uns unverzichtbare Werte, heißt es einleitend und dann weiter.
Die bei weitem überwiegende Mehrheit der Österreicher gehört der deutschen Volks- und Kulturgemeinschaft an.
Damit wurde fast wörtlich die Standortbestimmung aus dem geltenden Parteiprogramm von 1968 und auch die Diktion des freiheitlichen Manifests zur Gesellschaftspolitik aus 1973 übernommen.
Zumindest missverständlich dürfte der übernächste Satz im Kapitel Volk und Heimat sein.
Da heißt es nämlich wörtlich, wir wollen, dass Österreich, eingebettet in den deutschen Volks- und Kulturraum, auch in Zukunft dessen Entwicklung eigenständig mitgestaltet.
Stix dazu heute erläuternd.
Ein praktisches Beispiel für die Mitgestaltung ist zum Beispiel die Mitwirkung Österreichs
an der Rechtschreibreform der deutschen Hochsprache.
Das ist zum Beispiel ein praktisches Beispiel für die Mitwirkung, für die eigenständige Mitwirkung Österreichs im deutschen Kulturraum.
Doch weiter im Programmentwurf, das Problem der Minderheiten in Österreich, Stichwort Kärnten, wird so beschrieben.
Als Nationale würdigen wir die Existenz und das Wirken der ethnischen Minderheiten in Österreich als eine wertvolle Bereicherung unserer gemeinsamen Heimat.
Wir befürworten einen großzügigen Minderheitenschutz.
Andere freiheitliche Grundsätze, Menschenwürde, Leistung, Bekenntnis zu möglichst viel Eigentum aller Art, zum Rechtsstaat und vor allem das Thema Umwelt.
Zitat, wir bekennen uns zur ökologischen Schicksalsgemeinschaft.
Nun von den Grundsätzen zu einzelnen konkreten Absichten der FPÖ.
Überleitung eines Volksbegehrens in eine Volksabstimmung, wenn der Nationalrat das Volksbegehren ablehnt.
Weiters, für ein unterschiedliches Schulsystem in der Stufe der 10- bis 14-Jährigen, für die Beibehaltung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt.
In der Steuerpolitik wird ein eigener Freibetrag für die sorgenpflichtigen Kinder sowie für den nicht berufstätigen Ehepartner gefordert.
Weiter wird gefordert, dass die Mitgliedschaft bei Interessenvertretungen grundsätzlich freiwillig sein sollte.
Auch sollten diese Interessenvertretungen ihre Beiträge selbst einheben.
Die FPÖ tritt ferner für die teilweise Reprivatisierung von Banken ein.
und spricht sich für eine eigene Steuerhoheit von Ländern und Gemeinden aus.
Im Sinne einer liberalen Steuerreform wird langfristig eine allgemeine Veranlagung aller Steuerzahler angestrebt, sodass also jeder Einzelne direkt seine steuermindernden Ausgaben dem Finanzamt geltend machen soll.
Soweit einzelne konkrete Punkte aus dem Programmentwurf.
Programmausschussvorsitzender, Stellvertreter Frischenschlager resümierte heute aus seiner Sicht den Stellenwert des künftigen Programms und ortet dabei den Standort so.
Diesen Parteiprogramm haben wir nun auch im internationalen Vergleich eine Position bekommen oder dargelegt, die uns tatsächlich im Rahmen der liberalen Parteien Europas zu einer
eher auf der rechten Seite stehenden liberalen Partei uns diese Position eben nachweisen lässt.
Das ist der eine wesentliche Faktor, auch als auf die internationale Position hin.
Die Freiheitliche Partei hat zum ersten Mal klipp und klar die liberale Position auch im Programm ausgesprochen.
Etwas, was meines Erachtens begrifflich ein Abschluss ist, einer längeren Entwicklung, die inhaltlich schon gegeben war.
Soweit mein Bericht über den Programmentwurf der FPÖ und damit zurück zum Studio.
ein Entwurf, der wie gesagt noch diskutiert und dann im Sommer in möglicherweise noch leicht geänderter Form verabschiedet werden soll.
Vor dem nächsten Beitrag, der wieder aus dem Ausland kommt, zwei Programmhinweise im Journal Panorama, heute ab 18.30 Uhr, zur Abwechslung heute kabarettistisches, allerdings politisches Kabarett.
Sie hören ein Hainburg-Programm von Josef H., der 18.30 Uhr, Österreich 1, Journal Panorama, heute mal was zum Lachen, hoffentlich.
Und dann gibt's noch
den Hinweis auf den Brennpunkt 21 Uhr Österreich 1 heute Abend oder morgen 10 Uhr 5 eine Wiederholung im Regionalprogramm.
Und zwar geht es da um eine neue Studie.
In dieser Studie wurden zum ersten Mal Zusammenhänge zwischen Umweltzerstörung und kriegerischen Auseinandersetzungen untersucht.
Die Autoren sind davon überzeugt, dass neben politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ursachen vor allem die Waldvernichtung und die Zerstörung fruchtbarer Acker- und Weidebodens als auslösende Faktoren von Bürgerkriegen,
und zwischenstaatlichen Konflikten anzusehen sind.
Das ist also das Thema des Brennpunkts heute Abend oder morgen Vormittag.
Er heißt Bäume jetzt oder Panzer später.
12.44 Uhr, wie angekündigt also noch ein Auslandsbericht.
Der am 6.
November mit großer Mehrheit wiedergewählte Ronald Reagan wird am Montag in Washington offiziell in seine zweite Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten eingeführt.
Aus diesem Anlass wollen wir heute und morgen in den Mittagsschanalen im Rück- und Ausblick die ersten vier Reagan-Jahre bilanzieren und die Erwartungen an die zweite Amtsperiode des 40. und ältesten US-Präsidenten skizzieren.
Zuerst also ein Resümee der ersten Reagan-Halbzeit.
1980 war der Kalifornier ja mit der Parole gegen Jimmy Carter angetreten, überlegt euch nur, ihr Wähler, ob es euch vor vier Jahren besser oder schlechter ging.
Reagans und des Wählers Antwort war besser.
Und so kam es zur konservativen Wende, Teil 1.
Heute nun messen wir Reagan an seinem Slogan, innen-, wirtschafts- und außenpolitisch.
Was hat er verändert und in welche Richtung?
Edgar Sterbens analysiert.
Als Ronald Reagan am 20.
Jänner 1981 das Erbe des glücklosen Jimmy Carter antrat, versprach er einen neuen Anfang.
Die Wirtschaftskrise mit ihrer zweistelligen Inflationsrate und hohen Arbeitslosigkeit könne ebenso überwunden werden wie die politische Vertrauenskrise nach Teheraner-Geisler-Affäre, Watergate-Skandal und Vietnamkrieg.
Die Amerikaner brauchten nur wieder Selbstwertgefühl und Optimismus, verkündete der neue konservative Präsident in seiner Inaugurationsrede.
Die Krise, vor der wir heute stehen, erfordert aber unsere besten Bemühungen und unseren Willen, an uns selbst zu glauben, an unsere Fähigkeit zu glauben, große Taten zu vollbringen, daran zu glauben, dass wir zusammen mit Gottes Hilfe
die Probleme lösen können und lösen werden, denen wir uns gegenüber sehen.
Und warum sollten wir dies nicht glauben?
Wir sind ja Amerikaner.
Die ökonomische Regenrevolution mit ihrer Mischung aus Steuersenkung und Aufrüstung legt vier Jahre später eine beachtliche Bilanz.
Die US-Wirtschaft floriert und fungiert als Lokomotive der Weltkonjunktur.
Die Inflationsrate ist auf 3,3 Prozent gefallen.
Das Wachstum pendelt um die 7-Prozent-Marke.
Wie versprochen hat man die Steuern spürbar gesenkt.
Es herrscht jedoch nach wie vor eine relativ hohe Arbeitslosigkeit von 7,5 Prozent.
Und die angekündigte Kürzung der Staatsausgaben geht fast nur zu Lasten der Sozialprogramme.
Die Militärausgaben sind gestiegen und machen fast ein Drittel des 1000 Milliarden Dollar Jahresbudgets aus.
Die Quadratur des Kreises bei Steuersenkungen und steigenden Militärausgaben ein Budgetdefizit zu vermeiden, ist auch Ronald Reagan nicht gelungen.
Die Schuldenberge häufen sich.
180 Milliarden Dollar Budgetdefizit und mehr als 100 Milliarden Dollar Leistungsbilanzdefizit, das übrigens wegen der anhaltenden Dollarstärke ständig steigt.
Und die Schattenseiten der Regenomics?
Der Wirtschaftsaufschwung kommt nicht allen Bevölkerungsschichten zugute.
Die Kluft zwischen Reich und Arm, zwischen Schwarz und Weiß weitet sich aus.
Arbeitslosigkeit, Hunger und Obdachlosigkeit haben in den USA zugenommen.
15 Prozent der Gesamtbevölkerung, das sind 35 Millionen Menschen, leben unter der offiziellen Armutsgrenze, die für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahreseinkommen von umgerechnet 225.000 Schilling festgesetzt ist.
Dem Durchschnittsamerikaner gehe es heute allerdings viel besser, sagt die Statistik.
Der Politologe und ehemalige Nixon- und Kissinger-Berater Helmut Sonnenfeld bestätigt das, schränkt jedoch ein.
Natürlich ist der wirtschaftliche Fortschritt nicht überall der gleiche und es gibt Teile des Landes,
wo es den Leuten schlechter geht.
Aber ich glaube, es ist ein Gefühl des Wohlerfühlens, das ziemlich breit im Lande spürbar ist.
Dieses nationale Wohlgefühl ging in der Ära Regen I Hand in Hand mit einer Renaissance des Patriotismus und mit einer Erneuerung moralischer Werte.
Die Forderungen religiöser Aktivisten wie der sogenannten moralischen Mehrheit griff der konservative Präsident zwar auf, setzte sie jedoch nicht politisch um.
Starke Worte für ein Abtreibungsverbot und für die Einführung des obligatorischen Schulgebetes blieben Lippenbekenntnisse.
Die Mehrheit der Amerikaner lernte ihren Präsidenten als starke Führungspersönlichkeit schätzen und unterstützte ihn voll, wenn er entschlossen handelte, wie zum Beispiel bei der Entlassung von 12.000 streikenden Fluglotsen oder bei der Invasion der Karibikinsel Grenada.
Die Wahl des salvadorianischen Staatspräsidenten Napoleon Duarte und das Durchsetzen der NATO-Nachrüstung trotz propagandistischen Sperrfeuers aus dem Osten wurden Reagan als außenpolitische Erfolge angerechnet.
Sie halten sich in der Ersten Amtsperiode aber in Grenzen.
Die von den USA im Dezember 1981 verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Polen und die Sowjetunion, Stichwort Pipeline-Embargo, verursachten schwere Spannungen mit den westeuropäischen Verbündeten.
Im Falkland-Krieg 1982 scheiterte die Reagan-Regierung als Vermittler zwischen Großbritannien und Argentinien.
Der Reagan-Nahost-Plan, der eine Palästinenser-Föderation mit Jordanien vorsah, wurde von den Konfliktparteien verworfen.
Die Libanon-Politik und die Nahostfriedensmission der USA endeten als blutiger Fehlschlag.
Reagans Mittelamerikapolitik wurde zum innenpolitischen und internationalen Zankapfel.
Der vielfältige Druck auf die sandinistische Regierung Nicaraguas, die Vermienung von Häfen und die Versuche, die Sandinisten mit Hilfe der Contras zu stürzen, führten dazu, dass der amerikanische Kongress die Mittel für solche Aktionen strich und dass der internationale Gerichtshof die USA kritisierte.
Wegen seiner Rüstungspolitik brand Magdenregens Gegner den Präsidenten als Kriegstreiber.
Seine Anhänger verwiesen darauf, dass mit dem Konzept »Friede durch Stärke« die Sowjets zu Rüstungskontrollverhandlungen an den grünen Tisch zurückgebracht werden konnten.
Allgemein wird Reagan bescheinigt, dass er sich gewandelt habe.
Sagte er zu Beginn seiner Amtszeit noch über die Sowjets, sie seien der Mittelpunkt des Bösen in der modernen Welt, so erinnerte er jetzt daran, dass man mit Moskau gemeinsame Interessen habe, wobei an erster Stelle die Verhinderung eines Krieges und die Reduktion des Rüstungsniveaus stünden.
Man nimmt an, dass Ronald Reagan in seiner zweiten Amtszeit sich als Friedenspräsident profilieren will und innenpolitisch sich auf das Abtragen der Schuldenberge und sozialen Spannungen konzentrieren wird müssen.
Edgar Sterbens war das Meer, also über diese Perspektiven, Hoffnungen, Erwartungen an die zweite Reagan-Amtszeit, dann morgen im ITAG-Journal in einer Analyse unseres Washingtoner Korrespondenten Klaus.
Emmerich, wir kommen jetzt 9 vor 1 zur Kultur.
Außer einigen Barockkomponisten, Bach etwa, Händl,
wird in diesem europäischen Jahr der Musik auch Alban Berg besonders gefeiert.
Vor 100 Jahren wurde er geboren, vor 50 Jahren ist er gestorben.
Das Salzburger Landestheater bringt aus diesem Anlass als einzige Bühne Österreichs eine Neuinszenierung heraus.
Am kommenden Sonntag hat im kleinen Festspielhaus Wozzeck Premiere.
Eva Halus berichtet.
Auch Wozzeck selbst feiert in diesem Jahr Jubiläum.
Vor beinahe 60 Jahren, am 14.
Dezember 1925, wurde er in der Staatsoper in Berlin unter Erich Gleiber uraufgeführt.
Drei Anlässe also, Wozzeck auf den Spielplan zu setzen?
Für Intendanten Federic Miediter, der die Oper inszeniert, zählt allein der musikalische Gehalt.
Das sind Jubiläen, die sich im Programmheft gut ausnehmen.
Sie waren aber ganz sicher nicht der Grund dafür, dieses Meisterwerk, das ich für eines der ganz wenigen, ganz großen und unsterblichen Meisterwerke dieses Jahrhunderts halte, hier aufzuführen.
Mia Dieter versucht mit der Inszenierung so etwas wie eine Rehabilitierung.
Niemand soll auf Marie und Wojtek, auf die beiden Außenseiter der Gesellschaft, herunterschauen.
Somit soll stärker als in Georg Büchners Wojtek den Alban-Bergs-Oper die Eifersuchtstragödie der armen Leute in den Mittelpunkt rücken, jener Seufzer den Berg zu einem zentralen Motiv der Oper gemacht hat.
Der Stuhl drückt ihn, die hellen Tropfen stehen ihm auf der Stirn.
Nichts als Arbeit unter der Sonne, so dass Eis im Schlag mir herberäumt.
Da ist wieder Geld, Marie, die Löhnung, und was vom Hauptmann und vom Doktor.
Gott vergeht's, Franz.
Ich muss fort, Marie.
Adieu.
Das Getretensein, das Ausgeliefertsein an Mächtigere hingegen wird weniger wichtig.
Gottfried Hornig, der den Wozzeck nach Graz, Mailand und Bonn nun auch in Salzburg sinkt, gibt der Figur entschlossenere Züge.
Die jetzige Inszenierung unterscheidet sich schon ganz wesentlich von den anderen dadurch, dass Wozzeck aus seiner Passivität, dass er nur aus der Knechtrolle etwas herauskommt durch
Manchmal zeigen von Aggressivität, manchmal zeigen von Zärtlichkeit.
Also Momente, die man in anderen Inszenierungen eigentlich nicht so oft sieht.
Und das waren Neu-Denker-Anstöße für mich in Salzburg.
Die Möglichkeit der Identifikation und des Mitleidens mit Wozzeck und Marie soll gegeben sein.
Agnes Habereda, die Salzburger Marie, sieht diese Figur als Sinnbild für vieler Leute leben.
Für mich ist die Marie die Möglichkeit, den Menschen von heute, also vom letzten Drittel des 20.
Jahrhunderts, mehr oder weniger das Ereignis, nicht Äußeres, sondern Inneres Elend ein bisschen vor Augen zu führen.
Ich weiß nicht, ob das gelingt,
Die Realisation auf der Bühne ist etwas, was vielleicht sekundenlang in einem Zuschauer irgendwie einen Widerhall findet, aber ich hoffe, dass es uns wenigstens gelingt, dass da eine Funke dann hängen bleibt.
Hans Graf, der neue Chef des Mozarteum-Orchesters, wird die Oper dirigieren.
Er schätzt selbstverständlich diese Musik und meint auch, dass vieles, vor allem der Naturstimmungen, von einem aufmerksamen Zuhörer zu erkennen ist.
Als Beispiel für die Unmittelbarkeit und Prägnanz der Musik nennt Graf die Verwandlung von der Naturstimmung am Teich nach Wozzecks Tod.
Nach zwei Festspielproduktionen des Wozzeck in den Jahren 1951 und 1971-72, jeweils mit Karl Böhm am Pult, versucht jetzt das Landestheater, diese Oper Alban Bergs einem größeren Publikum bekannt zu machen.
Es sind acht Aufführungen im kleinen Festspielhaus angesetzt.
Mit diesem Beitrag von Eva Halus ist für Ö3 das Mittagsjournal beendet.
Dort geht es weiter mit einer Skiübertragung.
In Österreich 1 schließen wir wie gewohnt mit den Kurzmeldungen.
Bundesrepublik Deutschland.
Auf der Autobahn Salzburg-München hat sich am Vormittag in der Nähe von Holzkirchen in Bayern bei dichtem Bodennebel eine Massenkarambolage ereignet.
30 Fahrzeuge rasten ineinander, 17 Personenwagen und drei Lastzüge gingen dabei in Flammen auf.
Aus dem Inferno wurden sieben Tote und 17 Schwerverletzte geborgen.
Über die Identität der Opfer gibt es noch keinerlei Angaben.
Die Smoglage im Ruhrgebiet hat sich verschärft.
Am Vormittag wurde in den Städten Essen, Duisburg, Mühlheim, Oberhausen und Bottrop ein Fahrverbot für Privatautos erlassen.
Dieses Fahrverbot gilt auch von 15 bis 20 Uhr.
Die Schulen im Ruhrgebiet wurden vorerst gesperrt.
Österreich.
Der Index der Verbraucherpreise ist im Vorjahr um durchschnittlich 5,6 Prozent gestiegen.
Dieser Jahresdurchschnitt bedeutet gegenüber 1983, damals lag der Index bei 3,3 Prozent, eine deutliche Steigerung der Inflationsrate.
Nach Angaben des Statistischen Zentralamtes weist die Inflationsrate aber sinkende Tendenz auf.
ÖVP-Frauenchefin Marie-Lise Fleming hat heute neue Maßnahmen zur Verminderung der Zahl der Schwangerschaftsabbrüche verdankt.
Fleming sagte, es dürfe kein Zurück zur Bestrafung der betroffenen Frauen geben, man müsse aber neue flankierende Maßnahmen setzen.
Die Fristenregelung habe zu einem dramatischen Werteverlust geführt.
Jüngster Beweis dafür sei die Diskussion um die sogenannten Leihmütter, meinte Fleming.
Im Gesundheitsunterausschuss des Parlaments wird heute über die geplante Einrichtung eines Bundesamtes für Umweltschutz beraten.
Dieses Bundesamt soll nach dem Willen der Regierung noch heuer ins Leben gerufen werden.
Es soll für Umweltkontrollen zuständig sein, sowie für die Ausbildung und Weiterbildung von Fachleuten.
Das geplante Umweltbundesamt soll etwa 200 Beschäftigte haben.
Die ÖVP dürfte diesem Umweltbundesamt jedoch nicht zustimmen.
ÖVP-Umweltsprecher Heinzinger meint, einmal mehr solle der Öffentlichkeit durch Geburt einer Behörde wirksame Umweltaktivität vorgetäuscht werden.
Dies sei jedoch ein tragischer Irrweg.
Der jugoslawische Außenminister Raif Distarewicz beendet heute seinen offiziellen Besuch in Wien.
Am Vormittag besuchte er das Parlament und sprach mit Abgeordneten.
Am Nachmittag steht ein Meinungsaustausch mit Bundeskanzler Sinovac auf dem Programm.
Jugoslawien.
Durch die anhaltende Kälte ist der Zugverkehr in Jugoslawien schwer beeinträchtigt.
Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Tanjuk sind mehr als die Hälfte der Lokomotiven und etwa 4000 Güterwaggons derzeit nicht einsatzbereit.
Wegen Kälterissen an den Gleisen können mehrere Bahnstrecken nicht befahren werden.
Bundesrepublik Deutschland.
Die britische Regierungschefin Margaret Thatcher ist zu einem Meinungsaustausch mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn eingetroffen.
Hauptthemen sind das Ost-West-Verhältnis, die europäische Gemeinschaft und die Umweltpolitik.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen Bewölkungszunahme, sonst von zum Teil beständigen Nebelfeldern abgesehen, sonnig.
Nachmittagstemperaturen minus fünf bis plus ein Grad.
Und soeben habe ich noch eine Meldung erhalten, eine Todesmeldung.
Einer der großen österreichischen Kraftfahrer-Pioniere, Prof. Dr. Max Reisch, ist heute Vormittag in seinem Heim in Kufstein in Tirol im 73.
Lebensjahr gestorben.
Max Reisch hat durch bahnbrechende Expeditionen auf den Spuren von Sven Hedin und Alexanders des Großen einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrserschließung Asiens geleistet.
Einen Beitrag, der für immer auch mit Österreich verbunden bleiben wird.
Mit dieser Meldung ist das Mittagsjournal zu Ende gegangen.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Louis Glück.