Mittagsjournal 1981.04.15

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Aus dem Studio des Mittagsschonals begrüßt Sie Herbert Dobrowolny.
    Zu 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst und kurz ein Blick auf das Programm, das wir bis 13 Uhr für Sie vorbereitet haben.
    Gleich nach den Nachrichten und dem Wetterbericht beschäftigen wir uns mit der Schneesituation im Hochgebirge, dem Ausmaß einer möglichen Lawinengefahr und den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, die man bei Skitouren voransetzen sollte.
    Wir bringen dazu ein Gespräch mit dem Alpinexperten Peter Scholznadel aus Innsbruck.
    Außerdem bringen wir eine Forscher auf den osterfremden Verkehr in Österreich und ziehen eine erste Winterbilanz, die äußerst positiv ausfällt.
    Weiterer fixer Bestandpunkt des Mittagsschanals ist ein Blick in die österreichischen Tageszeitungen, zusammengefasst in der Inlandspresse Schau.
    Eines der wichtigsten Auslandsthemen nach dem Erfolg der Landung der Weltraumfähre Columbia ist die tatsächliche Wirtschaftlichkeit
    des amerikanischen Raumfährenkonzepts umstritten.
    Der österreichische Weltraumexperte Dr. Wolfgang Lothaler meint jedenfalls, dass der Transport von Nachrichtensatelliten in den Weltraum mit der europäischen Rakete Ariane ebenso wirtschaftlich sei wie mit dem Space Shuttle.
    Wir bringen dazu ein Gespräch mit ihm.
    Außerdem untersuchen wir die Situation in Polen, wo die Armee jetzt im Landwirtschaftseinsatz steht und der Parteitag seine Schatten vorauswirft.
    Und wir berichten über die Neu-Afrika-Politik der Vereinigten Staaten.
    Im Kulturteil hören Sie eine Vorschau auf die Aufführung von Karl Orfs Die Kluge im Grazer Schauspielhaus.
    und eine Buchrezension von Heinrichs Böll-Bruder Alfred mit dem Titel Die Bölls.
    Wir bringen dazu ein Gespräch mit dem Autor.
    Zu Beginn aber wie immer den Nachrichten.
    Verantwortlicher Redakteur ist heute Georg Scholl-Gruber und gelesen werden die Meldungen von Wolfgang Riemerschmidt.
    USA.
    Nach dem erfolgreichen Abschluss des Jungfernfluges der Raumfähre Columbia langen in Washington Glückwünsche aus aller Welt ein.
    Präsident Reagan sprach von einer neuen Ära in der Raumfahrt.
    Die Welt blicke auf den amerikanischen Triumph.
    Freunde und Gegner würden daran erinnert, dass die Amerikaner ein freies Volk, zu großen Taten fähig seien.
    UNO-Generalsekretär Walter meinte, er sei zuversichtlich, dass diese eindrucksvolle Verbesserung für die ganze Menschheit von Nutzen sein und zur friedlichen Erforschung des Weltraumes ermutigen werde.
    Der deutsche Bundeskanzler Schmid sprach von einer großen wirtschaftlichen und technologischen Leistung.
    Der italienische Staatspräsident Pertini telegrafierte, das brillante Ergebnis sei ein Grund für die Befriedigung jener Menschen, die in ihrem Herzen an den Fortschritt von Wissenschaft und Technologie glauben.
    Der japanische Ministerpräsident Suzuki meinte, das Unternehmen symbolisiere Amerikas neuen Anfang.
    In Jugoslawien und China wurde über den erfolgreichen Abschluss des Weltraumunternehmens ebenfalls berichtet.
    Sowjetunion.
    Auch in Moskau haben die offiziellen Nachrichtenagentur TASS und Radio Moskau über die Mission der Raumfähre Columbia berichtet.
    Radio Moskau allerdings kritisierte, dass mit dem Space Shuttle-Programm durch die Vereinigten Staaten vom amerikanisch-sowjetischen Abkommen über die Nichtbenutzung des Weltraumes zu militärischen Zwecken abgewichen worden sei.
    Die Sowjets hätten nie behauptet, dass das Raumfährenprogramm von Anfang an ein militärisches gewesen sei, sagte der Kommentator.
    Es sei aber nicht zu leugnen, dass es in den letzten Phasen von den Streitkräften gefördert worden sei.
    USA.
    Strategische oder andere Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und den USA kommen nach den Worten von Verteidigungsminister Weinberger erst dann in Frage, wenn die Sowjets ihre militärische Präsenz in Polen und an den Grenzen dieses Landes erheblich verringern.
    Die sowjetische Militärpräsenz in der Region müsste etwa auf den Stand vom letzten Sommer gebracht werden, sagte Weinberger, wenn Washington zu Verhandlungen bereit sein sollte.
    Zur Lage in und um Polen sagte unterdessen ein Sprecher des Außenministeriums in Washington, die militärischen Aktivitäten der Truppen des Warschauer Pakts hätten seit Beendigung des Manövers Soyuz 81 in der vergangenen Woche erheblich nachgelassen.
    Die Verbände des Warschauer Paktes seien aber nach wie vor im Bereitschaftszustand und könnten kurzfristig in Polen einmarschieren, wenn der Befehl dazugegeben werde, wurde in Washington erklärt.
    Sowjetunion.
    Die amtliche Nachrichtenagentur TASS hat Verteidigungsminister Weinberger beschuldigt, er wende gegen die Sowjetunion eine Doktrin der Druckausübung an.
    Ziel dieser Doktrin sei es, Repressalien gegen die Sowjetunion immer dann zu veranlassen, wenn dem Westen das Verhalten des Kreml nicht passe.
    Dies sei anmaßend und absurd.
    Niemand könne dem Kreml etwas diktieren oder ihm gar drohen, meinte TASS.
    Unterdessen hat die Parteizeitung Pravda den Westen mit Nachdruck aufgefordert, eine konstruktive Antwort auf die jüngsten Abrüstungsvorschläge von Staats- und Parteichef Brezhnev zu geben.
    Der unabhängige polnische Gewerkschaftsverband Solidarität ist weiterhin Ziel heftiger Angriffe von Seiten Moskaus.
    Die Parteizeitung Pravda wirft der Solidarität heute vor, auf Demagogie, Lügen und Bedrohungen gegen die polnische KP zurückzugreifen und eine Verschärfung der Lage anzustreben.
    Die Pravda führt an, in Schlesien würden kommunistische Parteimitglieder und ihre Familienangehörigen von Gewerkschaftsmitgliedern in Telefonanrufen bedroht.
    Polen.
    Die Armee wird in verstärktem Maß in der Landwirtschaft eingesetzt werden.
    Schon seit einigen Tagen sind Angehörige der Streitkräfte in freiwilligem Einsatz bei Genossenschaften und bei Privatbauern.
    Die Armee will den Landwirten auch Material, wie etwa Lastwagen und Ersatzteile, zu Vorzugspreisen überlassen.
    Dadurch soll offenbar den immer ernster werdenden Versorgungsschwierigkeiten in Polen entgegengewirkt werden.
    Wie unterdessen aus Warschau bekannt wird, ist eine Rationierung von weiteren Lebensmitteln von der Regierung noch nicht endgültig beschlossen worden.
    Nach einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur PAP sollte bis zum Jahresende jeder Pole im Zeitraum von drei Monaten drei Kilogramm Mehl, zwei Kilogramm Grütze und ein halbes Kilogramm Reis erhalten.
    Bundesrepublik Deutschland
    Die deutschen Gläubigerbanken Polens haben diesem Land einen Zahlungsaufschub gewährt.
    Allerdings bezieht sich dieser Aufschub nur auf die Rückzahlung von Schulden, die zwischen dem 26.
    März und dem 30.
    Juni fällig wären.
    Die Zinsen müssen in vollem Umfang weitergezahlt werden.
    Spanien.
    Die Regierung ist für heute zu einer Sondersitzung einberufen worden.
    Zur Diskussion dürfte die Lage im Baskenland stehen.
    Dort wurden gestern drei politisch motivierte Morde verübt.
    In der vergangenen Nacht explodierten in der Provinz Navarra zwei Bomben.
    An einer noch nicht fertiggestellten Kaserne der Guardia Civil entstand erheblicher Sachschaden.
    Ein Passant wurde leicht verletzt.
    Der letzte Präsident der durch den Bürgerkrieg zerschlagenen Zweiten Spanischen Republik, Maldonado, hat sich demonstrativ hinter König Juan Carlos gestellt.
    Aus Anlass des 50.
    Jahrestages der Ausrufung der Spanischen Republik im Jahr 1931 erklärte der jetzt 80-jährige Politiker, er sei in seinem Herzen immer Republikaner geblieben, unterstütze aber die Monarchie, solange sie von einer demokratischen Rechtsordnung getragen werde.
    Österreich
    Zum jüngsten Antrag der Mineralölfirmen auf Erhöhung der Benzin- und Heizölpreise liegen erste Reaktionen vor.
    Handelsminister Staribacher versicherte, der Antrag werde in nächster Zeit bestimmt nicht genehmigt werden.
    Der freiheitliche Energiesprecher Stix vertrat die Ansicht, der neue Preisantrag sei nicht zuletzt durch die Steuerpolitik der Regierung ausgelöst worden.
    Zugleich setzte sich Stix für den Aufbau einer Biosprit-Erzeugung in Österreich ein.
    Der ÖAMTC bezeichnete den Benzinpreisantrag als unverschämte Preisdrohung und meinte, die Forderungen der Mineralölfirmen seien unbegründet und unrealistisch.
    Handelsminister Starrybacher wird vom ÖAMTC aufgefordert, den Antrag abzuweisen.
    Die Energiexperten der Arbeiterkammer und des Gewerkschaftsbundes erklärten, der Antrag komme viel zu früh.
    Der zeitliche Abstand zur letzten Erhöhung sei noch viel zu gering.
    Der jüngste Antrag sieht folgende Preise vor.
    Normalbenzin 10 Schilling 83, Superbenzin 11 Schilling 57, Ofenheizöl 7 Schilling 11.
    Der Sportoto zählt nach wie vor zu den beliebtesten Wetten der Österreicher.
    Dies beweist die Bilanz des 31.
    Spieljahres des Spieljahres 1980.
    Rekorde am laufenden Band wurden gebrochen.
    Der Gesamtwetteinsatz betrug etwa 730 Millionen Schilling.
    Dies bedeutet gegenüber 1979 eine Steigerung um fast 40 Prozent.
    Den höchsten Gewinn kassierte ein Totospieler aus Kärnten, der in der 40.
    Runde einen Zwölfer, neun Elfer und 37 Zehner hatte und insgesamt fast zwei Millionen Schilling einstrich.
    In wenigen Wochen beginnt in Wien wieder die Sommerbadesaison.
    Am 2.
    Mai, er fällt heuer auf einen Samstag, öffnen die 16 städtischen Sommerbäder ihre Tore.
    Wie Stadtrat Schieder heute bekannt gab, wird sich bei den Eintrittspreisen nichts ändern.
    Weiters wird auch heuer wieder das Krapfenweidelbad zum Oben-Ohne-Bad erklärt.
    Hier können Mädchen auf den Bikini-Oberteil verzichten.
    Die Wetterlage?
    Mit einer großräumigen Nordströmung stoßen kühlere Luftmassen gegen den Alpenraum vor, unter Höhen in den frühen Morgenstunden in windgeschützten Lagen die Frostgefahr.
    Morgen wird sich der Hochdruckeinfluss etwas abschwächen.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh?
    Heiter oder leicht wolkig.
    Nördliche Winde.
    Nachmittagstemperaturen 14 bis 19 Grad, im Süden und Westen örtlich bis 21 Grad.
    Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 2 bis plus 6 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen.
    Vielfach aufgelockert bewölkt, zum Teil auch heiter.
    Am Nachmittag lokale Schauerbildungen.
    Nördliche Winde.
    In windgeschützten Lagen in den frühen Morgenstunden Frostgefahr.
    Tageshöchsttemperaturen 10 bis 15 Grad, im Süden und Westen bis 19 Grad.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien, Heiter 15°, Nordostwind 10 km in der Stunde.
    Eisenstadt, Heiter 13°, Ostwind 10 km.
    Linz, Wolkendoos 15°, Ostwind 15.
    Salzburg, Heiter 16°, Nordwind 10 km.
    Innsbruck heiter 17° Nordwest 3, Pregenz wolkenlos 13° West 3, Graz heiter 14° Windstill und Klagenfurt heiter 16° Ostwind 5 km in der Stunde.
    Das Alpenwetter und die Lawinensituation.
    Derzeit schönes Bergwetter mit guten Sichtweiten.
    In der Höhe schwachwindig.
    0° Grenze zwischen 2500 und 2700 Meter Höhe.
    In hochgelegenen Seitentälern und Bergstraßen besteht ab den Mittagstunden die Gefahr einzelner Nassschneelawinen.
    Weiters warnt der Lawinendienst vor örtlicher Schneebrettgefahr auf hochgelegenen Schattenhängen.
    Für die nächsten Tage ist mit einem Temperaturrückgang und einzelnen, wenigergiebigen Niederschlägen zu rechnen.
    Die Nullgradgrenze wird unter 1.800 Meter sinken.
    Die Gefahr örtlicher Schneebretter und nassen Lederwinen dauert an.
    Diese letzte Meldung nach den Nachrichten und dem Wetterbericht im Mittagsjournal führt uns gleich zum ersten Thema in der ausführlichen Berichterstattung.
    Das voraussichtlich schöne Wetter zu den Osterfeiertagen wird wahrscheinlich für viele Skifahrer und skibegeisterte Menschen die letzte Möglichkeit bieten, dem weißen Sport zu frönen und wird aller Voraussicht nach auch zu erhöhten Unfallzahlen führen, denn das warme Wetter hat zu einer labileren Schneeschicht geführt.
    Wir haben jetzt telefonische Verbindung mit Peter Schröxnadel, einem Mitglied des Kuratoriums für alpine Sicherheit.
    Herr Schröxnadel,
    Global gesprochen, wie gefährlich ist es jetzt zu Ostern, noch Ski zu fahren oder Skitouren zu unternehmen?
    Da muss man mal unterscheiden, wo man Ski läuft.
    Wenn man in den erschlossenen Skigebieten Ski läuft, ist vielleicht darauf zu achten, dass durch den schnellen Abbau der Schneetecke teilweise eben arpere Stellen in den Pisten sind oder auf den Skirouten.
    Steine und ähnliche Hindernisse zum Vorschein kommen, sodass also dem Skifahrer angeraten wäre, vorsichtig über nicht einsehbare Stellen hinüberzufahren und aufzupassen in dieser Richtung.
    Bezüglich der Schneelage hat sich das ja alles einigermaßen beruhigt, nachdem
    wir sehr viel Schnee hatten, aber in den letzten Wochen durch die warme Witterung und durch den Regen ein starker Abbau der Schneedecke zu verzeichnen war und großteils also die gefährlichen Hänge entladen sind.
    Aber in Höhen ab 2000 Meter sicherlich, also noch mit Schneebrettgefahr und durch keinen Abgänge von Lawine zu rechnen.
    Das heißt, es ist notwendig und angebracht, sich über den örtlichen Lawinenwarendienst zu erkundigen?
    Ja, das ist auf alle Fälle angebracht.
    Und zudem sollte man natürlich darauf achten, was die Einheimischen sagen, wenn man also in die Gegend kommt.
    Es ist natürlich auch anzuraten, für Unerfahrene sich einen Bergführer zu nehmen, der mit
    auf die Tour geht und die Tour leitet.
    Für alpin Erfahrene wäre vielleicht also zu sagen, dass aufgrund der Vorhersage, dass das Wetter etwas kühler ist, mit einer wahrscheinlich guten Führenstehdecke zu rechnen sein wird, aber natürlich gegen die Mittagszeit aufgrund der Erwärmung
    Wenn wir jetzt auf den Bereich Bergwandern kommen und das Skifahren ein wenig beiseite lassen, einige Tipps von Ihnen, was man bei Bergwanderungen in alpinen Regionen bei dieser warmen, aber oft trügerischen Jahreszeit beachten sollte.
    auf der einen Seite versuchen, sich so zu bekleiden, dass man so Luft hat, dass man sich nicht so ausschwitzt, um Verkühlungen zu vermeiden.
    Man sollte da vielleicht an die Langläufer denken, die da ideale Bekleidung haben dafür.
    Also atmungsaktive Bekleidung.
    Und dann ist natürlich in niederen Lagen teilweise auch noch, also nicht direkt Hochgebirgslagen, aber teilweise noch mit Firnfeldern, also Restschneefeldern,
    zu rechnen und der normale Wanderer sollte dort aufpassen, weil es sehr gefährlich ist, aus solchen Schneefeldern auszurutschen und kommt dann sehr schnell in Fort und kann dann, wenn das fällt, dass der Schnee plötzlich aufhört, sich Augeverletzungen zuziehen.
    Vor allem ist auch wichtig, dass man entsprechende Schutzkleidung mit hat, warme Kleidung für eventuelle Wetterumstürze.
    Für hochalpine Touren wäre noch zu sagen, dass der schnelle Abbau des Schneedeckers in den letzten Wochen auch zu einer Erhöhung der Spaltengefahr geführt hat und hier auch sehr große Vorsicht geboten ist.
    Des Weiteren ist natürlich auf alle Fälle für jeden, der den Berg betritt, ein gutes Schuhwerk eine eminente Voraussetzung.
    Ich glaube hinzufügen müsste man noch, dass vor allem in Mittelgebirge etwa im Raum Racks Schneeberg Seilsicherungen oft unter der Schnee- und Eisdecke noch verborgen sind.
    Desgleichen die Markierungen, die manchmal verwittert oder zugedeckt sind.
    Also diese Versicherungen können ausgerissen sein oder noch nicht gerade wieder instand gesetzt sein.
    Da sollte man aufpassen und man sollte sich auch erkundigen,
    ob Hütten in den Berggebieten offen sind, entweder den Alpenverein anzurufen oder sich dann vor Ort erkundigen, bevor man eine Tour unternimmt.
    Vielen Dank Herr Schröcksnadel für dieses Gespräch und auf Wiederhören.
    Die Einnahmen aus dem österreichischen Fremdenverkehr sind ein fixer Posten, mit dem der Handelsminister besonders, aber der Finanzminister rechnet, wenn es um die Sanierung der Leistungsbilanz geht.
    In Abwandlung eines bekannten Fremdenverkehrs-Slogans könnte man die Haltung der Fremdenverkehrswirtschaft auch mit dem Slogan in Devisen liegen und mit der Seele baumeln umschreiben.
    Ob der reichliche Geldsegen aus dem Ausland auch in der Wintersaison 1980-81 anhalten würde, darüber gab es ernste Zweifel.
    Nicht etwa, weil Österreich an Attraktivität als Fremdenverkehrsland verloren hätte, sondern weil der späte Ostertermin insgesamt zu einem verminderten Reiseaufkommen, speziell im Monat März, führen könnte.
    Wie ist nun die Wintersaison bis jetzt tatsächlich gelaufen und wie zufrieden ist man bei den Hoteliers und Gastwirten mit dem Osterreiseverkehr?
    Michael Kerbeler berichtet darüber.
    Das Handelsministerium und auch die Wirtschaftsforscher werden ihre Prognosen über den Wintertourismus der Saison 1980-81 revidieren müssen.
    Von beiden Institutionen wurde nämlich angenommen, dass es in der Fremdenverkehrssaison von November 1980 bis einschließlich April dieses Jahres nur einen schmalen Zuwachs bei den Nächtigungen von zwei bis drei Prozent geben werde.
    Der Pessimismus der Prognostiker war auch begründet.
    Zwischen den schneesicheren Wintermonaten und dem programmierbaren Osterurlaub lagen fast sieben Wochen tote Saison.
    Diese kritische Frist musste überwunden werden, um doch noch zu einem respektablen Ergebnis zu führen.
    Die Hoteliers und Fremdenverkehrswerber ließen sich auch einiges einfallen.
    Mit Sonderangeboten versuchten etwa Vorarlberger Betriebe aus dem Gast- und Hotelgewerbe Skifahrer im März anzulocken.
    Das Firngleiten wurde in Extraangeboten schmackhaft gemacht.
    Da und dort fanden sich günstige Wochenangebote sogar unter der Überschrift Bräunungswochen in den Alpen.
    Die größte Unterstützung erhielten Österreichs Fremdenverkehrsbetriebe in diesem kritischen Winter, allerdings von einer ganz anderen Seite.
    Nicht die Werbekonzepte oder günstigen Pauschalreisen waren es, die die Gäste aus dem In- und Ausland anlockten, sondern die hervorragende Schneelage in Österreich bei gleichzeitigem extremen Schneemangel in Hauptkonkurrenzgebiet Österreichs, nämlich dem italienischen Südtirol.
    Alle Skigebiete südlich des Alpenhauptkammes mussten heuer kräftige Einbußen in ihrem Wintergeschäft wegen fehlenden Schnees hinnehmen.
    Aus Südtirol werden nach ersten Hochrechnungen negative Rekorde im Fremdenverkehr gemeldet.
    In den Spitzenmonaten Jänner und Februar und den ersten Märzwochen verzeichneten traditionell gut ausgelastete Hotels in prominenten Skiregionen zwischen 10 und 12 Prozent Rückgang bei den Nächtigungen.
    Pressemeldung in der Bundesrepublik Deutschland über den Schneemangel in Südtirol verstärkte noch die Neigung der bundesdeutschen Winterurlauber schon in Salzburg, Tirol oder Vorarlberg Station zu machen.
    Umbuchungen in letzter Minute waren im heurigen Winter an der Tagesordnung.
    Bleiben die Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland zu Ostern, wie schon im Jänner und Februar, lieber in Österreich und wagen nicht den weiten Weg nach Südtirol?
    Der Vorsteher der Bundessektion Fremdenverkehr, Kommerzialrat Dr. Otto Scheiner bestätigt.
    weil wie gesagt die Vorhersagen sind in einigen Bundesländern gut, in einigen sogar sehr gut.
    Die Hoteliers befürchteten durch den späten Ostertermin, dass die Urlauber sich eher für den warmen Süden und gegen Österreich, das üblicherweise in dieser Jahreszeit mit einem eher kühlen und regnerischen Frühling aufwartet, entscheiden würden.
    Wieder einmal hatte der Wettergott mit der österreichischen Fremdenverkehrswirtschaft ein Einsehen.
    Kommerzialrat Dr. Otto Scheiner zur Nachfrage nach Quartieren in den Osterfeiertagen.
    Mit dem Ostergeschäft sind wir eigentlich sehr zufrieden.
    Die Vorhersagen sind aus den verschiedenen Bundesländern gut, teilweise sehr gut, mit einer einzigen Ausnahme, das ist Kärnten.
    Und nun zur gesamten Wintersaison.
    Das befürchtete Märzloch war nicht so stark.
    Und wir haben jetzt eine Hochrechnung gemacht und werden bis circa Ende März rund 4,5 Prozent
    Wenn also der April ein gutes Osterreiseverkehrsmonat wird, und alles deutet ja darauf hin, dann ist sogar ein Plus von 5% zu erwarten.
    Richtig, richtig, weil wir sind sehr optimistisch für April, dass man mit Ende April, mit der Wintersaison, bis Ende März haben wir Hochrechnung ca.
    35 Millionen über Nacht.
    Alles in allem gerechnet wird es also nicht zu dem Debakel im Wintertourismus kommen, wie es ursprünglich befürchtet wurde.
    Ein Wachstum von 5% gilt als sicher, vorsichtige Schätzungen von Seiten der Wirtschaftsforscher deuten sogar die Möglichkeit eines 5,5%igen Wachstums der Gesamtsaison an.
    Die gute Saison wird sich also doch wieder positiv auf die Devisenbilanz auswirken.
    Die Fremdenverkehrsfachleute rechnen damit, dass die Eingänge aus dem Ausländerfremdenverkehr etwa jenes Ausmaß der Fremdenverkehrssaison Winter 1979-80, nämlich von rund 19 Milliarden Schilling, erreichen werden.
    Diesen Bericht gestaltete Michael Kerbler.
    Gestern um 20 Uhr, 20 und 50 Sekunden mitteleuropäischer Sommerzeit war es soweit.
    Die erste Mission der Weltraumfähre Columbia ging bilderbuchartig zu Ende.
    3, 2, 1, Touchdown.
    Welcome home, Columbia.
    Beautiful, beautiful.
    We're gonna dust it off.
    Auf der Militärbasis Edwards in Kalifornien ging also die Mission erfolgreich zu Ende und für viele scheint jetzt ein neues Zeitalter der Weltraumfahrt angebrochen zu sein.
    Durch die wiederverwendbare Raumfähre können Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht werden und die Nase erspart sich eine Menge Geld.
    Was bedeutet nun aber dieses Projekt für Europa?
    Darüber sprach Edgar Sterbens mit Dr. Wolfgang Lothaler von der Österreichischen Gesellschaft für Sonnenenergie und Weltraumfragen.
    Die Vereinigten Staaten von Amerika befinden sich derzeit in einer Art Space Shuttle Euphorie.
    Von Seiten der amerikanischen Weltraumbehörde NASA heißt es, die kommerzielle, wirtschaftliche, wissenschaftliche und militärische Nutzung des Weltraums würde jetzt erst so richtig beginnen.
    Herr Dr. Lothaler, inwieweit ist dieses Space Shuttle Konzept tatsächlich dazu geeignet, all diese Herdenträume zu erfüllen?
    Die Nutzung des Weltraums ist schon mehr als 15 Jahre alt.
    Man hat heute mit dem Space Shuttle nur zusätzliche und, wie man hofft, billigere Möglichkeiten.
    Aber eine essenziell neue Nutzungsart, neue Verwendungsart des Weltraums ergibt sich nicht daraus.
    Es wird immer wieder betont, dass die militärische Komponente beim Space Shuttle Projekt eine große Rolle gespielt hätte überhaupt für die Planung und jetzt auch für das Durchziehen dieses Programms.
    Gibt es Zahlen darüber, in welchem Verhältnis sich die wirtschaftliche und militärische und wissenschaftliche Nutzung aufteilen wird?
    Möglicherweise im Verhältnis 1 zu 1 zu 1, das könnte es so ungefähr sein.
    Die Amerikaner behaupten, Space Shuttle würde unter anderem dazu dienen, jene Laserstrahlkanonen und Neutronenstrahlkanonen in das Weltall zu befördern, die die Gegenwaffe für die sowjetischen Killer-Satelliten sein sollen.
    Wie sieht es überhaupt derzeit im All aus?
    Wie viele derartige militärische Satelliten schweben derzeit umher?
    Ich nehme an, dass bis heute einige tausend Stück von Ost und West ungefähr lanciert wurden.
    Die berühmten Killer-Satelliten natürlich, das ist erst etwas aus der letzten Zeit und wurde vor allem durch die UDSSR getriggert.
    In Amerika startet man ähnliche Entwicklungen jetzt auch und stellt, wie Sie gerade gesagt haben, Überlegungen an über Laserwaffen oder andere Strahlwaffen.
    Diese Dinge, glaube ich aber, werden noch einige Jahre oder beziehungsweise ein Jahrzehnt benötigen, um Realität zu werden.
    Soweit es das Shuttle betrifft, selbstverständlich, das Shuttle kann solche Nutzlasten wie jede andere Nutzlast auch hinaufbringen, aber genau dasselbe kann man mit konventionellen Trägerraketen machen, wie es auch heute natürlich noch in der Sowjetunion geschieht.
    Das Shuttle wurde vor allem entwickelt, und ich glaube, das ist das Wesentliche daran,
    in der Hoffnung, dass man den Preis der Nutzlast in den Weltraum, den Preis des Hinaufschießens, drastisch senken kann.
    Diese Hoffnungen haben sich leider nicht ganz erfüllt und vielleicht ist es erwähnenswert und für uns hier in Europa interessant,
    dass Europa ja eine eigene Trägerrakete, sie heißt Ariane, entwickelt.
    Und diese Trägerrakete wird heute für kommerzielle Zwecke, zum Beispiel für den Abschuss von Nachrichtensatelliten für die Organisation Intelsat,
    zum selben Preis wie ein Shuttle-Start angeboten.
    Also die große Wirtschaftlichkeit des Shuttle ist noch nicht zu hundertprozentig erwiesen, würde ich glauben.
    Das heißt, es steht nicht zu befürchten, dass eine Art amerikanisches Monopol auf lukrative Nachrichtensatellitengeschäfte mit dem Shuttle entsteht?
    Das ist gerade eines der großen Probleme, das Monopol, die Monopolsituation der USA und sicher einer der Gründe, warum Europa diese Ariane-Entwicklung überhaupt gestartet hat.
    Weil man möchte nicht in die Situation kommen, dass man hier zwar eigene Satelliten, vor allem kommerziell nutzbare Satelliten entwickelt und sie dann nicht starten kann.
    Das heißt also, auf dem Nachrichten- und Fernmeldesatellitensektor will Europa autark werden, wogegen eine Zusammenarbeit angestrebt wird, beispielsweise in der wissenschaftlichen Erforschung des Weltraums in Form des Space Shuttle Space Lab Projekts, in Form des Europäischen Weltraumlaboratoriums, das ja in zwei Jahren mit Hilfe des Space Shuttle in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht werden soll.
    Laufen diese Vorarbeiten für Spacelab derzeit derartig auf Hochtouren, dass dieser Terminplan 1983 eingehalten werden kann?
    Es dürfte jetzt nach dem geglückten Shuttle-Start ein Termin im April oder Mai 83 sehr realistisch sein.
    Soweit es Europa betrifft, und Europa trägt ja zu diesem Projekt das gesamte Space Lab bei, bestehen keine besonderen Schwierigkeiten mehr, die diesen Terminplan gefährden würden.
    Bei diesem ersten Flug des europäischen Weltraumlaboratoriums Space Lab werden ja auch österreichische Experimente durchgeführt werden.
    Können Sie etwas Näheres über diese Experimente sagen?
    Wir haben verschiedene Gruppen in Österreich, die sich dafür interessiert haben.
    Einerseits, das sind hauptsächlich Universitätsinstitute, einerseits Gruppen, die selbst Geräte oder Proben fliegen und da darf ich vielleicht erwähnen, dass zwei Institute Proben auf dem Gebiet der Materialwissenschaften, Neulegierungen, Lötversuche im Weltraum
    fliegen werden und außerdem wird ein Gerät zur Messung des Elektronenflusses, also des Plasmas, des Weltraumplasmas, entwickelt an der Technischen Universität Graz vom Institut für Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung.
    Also diese drei Gruppen sind aktiv mit dabei.
    Abgesehen davon gibt es auch noch Gruppen in Österreich, vor allem auf dem Sektor der Fernerkundung der Erde, die die Daten des SpaceLab, insbesondere Daten einer sogenannten metrischen Kamera, auswerten und für ihre Zwecke verwerten wollen.
    Österreichische Industriebetriebe waren ja aber auch am Bau des Spacelab beteiligt.
    Ja, in nicht unbeträchtlichem Maße und besonders erwähnenswert ist da dieses berühmte Spacelab-Fenster.
    Abgesehen von dem Fenster, das natürlich das spektakulärste Stück ist, da es im Spacelab fliegt, sind auch noch verschiedene Vorrichtungen und Geräte entwickelt worden, die zum Transport der verschiedenen Spacelab-Einheiten dienen.
    Wenn österreichische Wissenschaftler poetisch ausgedrückt nach den Sternen greifen, werden sie dabei einmal von österreichischen Astronauten unterstützt werden.
    Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten.
    Ein österreichischer Astronaut hat es bereits versucht, er ist aber aus medizinischen Gründen nicht durchgekommen.
    Herr Dr. Lothaler, im Zusammenhang mit dem Space Shuttle ist auch immer wieder die Vision angesprochen worden von Weltraumstädten, von Sonnenenergiesatelliten und ähnlichen Dingen mehr.
    Wie realistisch sind eigentlich diese Träume?
    Ich würde sagen, vor dem Jahr 2000 gibt es noch nicht einmal einen Prototypen des sogenannten Sonnenenergie-Satelliten, geschweige denn von Städten im Weltraum.
    Das sind Großprojekte, die gigantische Summen verschlingen würden.
    Und die Frage ist dann natürlich, ist das alles wirtschaftlich?
    Das untersucht man heute bereits, aber die Wirtschaftlichkeit ist noch lange nicht gesichert.
    aber auch nicht die Unwirtschaftlichkeit sozusagen.
    Im Zusammenhang mit dem Space Shuttle muss man erwähnen, dass das heutige Space Shuttle mit seinen etwa 30 Tonnen Nutzlast in eine niedrige Umlaufbahn, etwa 200-300 Kilometer, noch viel zu klein ist für diese Träume.
    Da brauchen wir dann ein Shuttle, das eine etwa zehnfach höhere Kapazität hat.
    Herr Dr. Lothaler, ich danke Ihnen für dieses Gespräch.
    Dieses Gespräch führte Edgar Sterbens.
    Vor wenigen Sekunden war es 12.30 Uhr.
    Kurz noch ein Blick auf das geplante Programm bis 13 Uhr.
    Wir zitieren aus österreichischen Tageszeitungen in der Inlandspresseschau, informieren Sie über die Situation in Polen, wo die Armee im Landwirtschaftseinsatz steht und der Parteitag seine Schatten schon langsam vorauswirft und wir berichten über die neue Afrikapolitik der Vereinigten Staaten.
    Dann berichten wir über eine Technikpräsentation, die heute Vormittag in Salzburg durchgeführt wurde.
    Dort stellten die Weltkonzerne Sony und Philips und Polygramm eine neue Digitalplatte vor und die Kulturredaktion bringt einen Vorbericht auf Karl Orfs Die Kluge im Grazer Schauspielhaus.
    Der polnische Arbeiterführer Lech Walesa hat an die Regierung seines Landes appelliert, die Mauer des Misstrauens durch freiwillige Reformen abzubauen.
    Im polnischen Fernsehen erklärte der Führer des unabhängigen Gewerkschaftsbundes Solidarität in einem Interview, es sei jetzt Zeit, dass die Regierung und nicht die Solidarität die Initiative ergreife und ihre Verpflichtungen zur politischen Erneuerung unter Beweis stelle.
    Diese Verpflichtungen scheinen sich auch in den Parteikaden und in den Parteikreisen durchzusetzen.
    Kommunistische Arbeiteraktivisten haben nämlich den polnischen Parteichef Stanislaw Kania gestern aufgefordert, die Reinigung der Partei von unwerten Mitgliedern zu beschleunigen.
    Ich habe jetzt telefonische Verbindung mit Ludwig Tam in Warschau.
    Herr Tam, speziell auf den letzten Satz angesprochen, was heißt die Reinigung der Partei von unwerten Mitgliedern zu beschleunigen aus Ihrer Sicht?
    Ja, das heißt, das, was seit Monaten und insbesondere in den letzten Wochen immer stärker von der Basis verlangt wird, dass man nämlich Leute, die dazu beigetragen haben, dass es zu dieser Situation, zu dieser Krise, zu dieser geradezu katastrophenähnlichen Lage in Polen gekommen ist, dass diese Leute irgendwie zur Rechenschaft gezogen werden.
    Und wenn jetzt die Mitglieder des Politbüros im Land herumreisen und mit Belegschaften und mit Leuten aus der Basis, mit Arbeitern zusammenkommen, dann hören sie immer wieder und immer stärker, dass dort diese Forderung auftritt.
    In letzter Zeit ist da ja schon eine ganze Menge geschehen.
    Die Partei versucht Funktionäre, die sich zum Beispiel bereichert haben, die aus ihren Posten materielle Vorteile gezogen haben.
    Das geht ja soweit bis zur Verhaftung von früheren Ministern.
    Zum Beispiel der Minister für Bauindustrie ist verhaftet worden, aber auch andere.
    versuchen also die Konsequenzen daraus zu ziehen und Leute, die irgendwie keine saubere Weste haben, aus dem Verkehr zu ziehen.
    Kania sagte bisher immer, Leute, die politische Fehler begangen haben, die sollen auch politisch bestraft werden.
    Und wer Recht gebrochen hat, der müsste also auch vor Gericht.
    Inzwischen wird der Druck von der Basis, dass
    die Leute überhaupt gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden, immer größer.
    Aber dass da einiges passiert ist in der letzten Zeit, das geht aus Statistiken und Übersichten hervor, so sind zum Beispiel in den vergangenen drei Monaten aus den zentralen Instanzen der Partei 50 Leute abberufen worden und aus territorialen Instanzen ungefähr 200 führende Funktionäre oder vielleicht noch eine andere Zahl.
    Es sind insgesamt bisher 55 Sekretäre aus Volkswirtschaftsorganisationen der Partei abgerufen worden und neu gewählt worden.
    Nun, Herr Tam, haben die militärischen Aktivitäten der Truppen des Warschauer Pakts in und um Polen nach amerikanischer Darstellung seit Beendigungen der Manöver Sojus 81 in der vergangenen Woche erheblich nachgelassen.
    Nach Ansicht des Außenministeriums in Washington seien aber die Verbände des Warschauer Paktes nach wie vor ein Bereitschaftszustand und könnten kurzfristig für eine Militärintervention in Polen eingesetzt werden.
    Es gibt dann auch Meldungen, wonach die polnische Armee ihren Einsatz in der Landwirtschaft verstärken möchte, nachdem diese von Ministerpräsident Jaroselski zum vorrangigen Bereich erklärt worden ist.
    Er hat diese zwei Bereiche in wenigen Worten zusammengefasst.
    Wie zeigt sich da die Situation aus Ihrer Sicht?
    Ja, aus meiner Sicht zeigt sich die Situation insbesondere das, was Sie zuletzt angesprochen haben.
    Es werden polnische Soldaten, die werden seit, das ist aber auch nicht ganz neu, das hat man in früheren Jahren schon gemacht, in diesem Jahr aber verstärkt, werden auf dem Land eingesetzt, nicht nur zu arbeiten, direkt etwa zur Feldbestellung, sondern auch technischer Art, die reparieren Maschinen und Traktoren und so weiter und helfen der Landwirtschaft aus, wo es nur geht.
    Also das ist eine ganz wesentliche Hilfe für die Landwirtschaft.
    Was das andere anbelangt, das höre ich genauso wie Sie aus Amerika.
    Das hören die Polen ebenso aus Amerika.
    Dazu gibt es hier keine Stellungnahmen.
    Das war ja auch in der Zeit des Manövers so.
    Hier weiß man, man hat allgemein den Eindruck, dass der Druck von außen nachgelassen hat, wobei man nie so stark das Gefühl hatte, dieses Druck, wie er immer wieder aus dem Westen
    Die Osterfeiertage stehen vor der Tür, Herr Tam, und es heißt, dass ab 1.
    Mai auch an Butter, Mehl, Reis und Getreide-Rationierungen gedacht ist.
    Wegen der angespannten Lage auf dem Nahrungsmittelsektor werden ja seit Ende vergangenen Jahres in Polen bereits Fleisch und Zucker nur auf Lebensmittelkarten ausgegeben.
    Wie sehr müssen sich die Leute jetzt wenige Tage vor Ostern anstellen, um zum Beispiel auch etwas besseres Essen für die Osterfeiertage bekommen zu können?
    Ja, sie müssen sich leider sehr anstellen, auch wieder nach Fleisch.
    Die Einführung der Fleischmarken, die es ja ab 1.
    April gibt, die hat eigentlich keine Besserung gebracht.
    Jedenfalls sehe ich in diesen Tagen in Warschau wieder genauso lange Schlangen vor den Fleischgeschäften wie zu der Zeit, als es noch keine Marken gab.
    Wodka, ein sehr wichtiges, um nicht zu sagen ein Grundnahrungsmittel der Polen.
    Gibt's den frei zu bekommen?
    Wodka ist sehr schwer geworden und von dieser Vorstellung will man eben weg, dass das ein Grundnahrungsmittel der Polen sei.
    Da gibt es einen gemeinsamen Kampf von Kirche, Solidarität und Partei, in welcher Reihenfolge man auch immer das aufzählen will.
    Alle Leute, alle besonnenen Leute und besorgten Leute besorgt um das Schicksal der Nation, der Familie, des Zusammenhaltes, die versuchen schon lange einen intensiven Kampf gegen den Alkoholismus.
    Zurzeit sieht es ganz schlecht mit Alkohol aus, er ist ja auch sehr viel teurer geworden und es hat schon ziemlich lange Schlangen vor Wodka-Geschäften gegeben, wo die Leute eben warteten und sich anstellten, um etwas von den sehr deutlich schmaler gewordenen Vorräten an Wodka zu ergattern.
    Vielen Dank für das Gespräch, Herr Tamerl, und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören.
    12.39 Uhr, in wenigen Sekunden weiter nach Afrika.
    Der amerikanische Unterstaatssekretär für Afrika, Chester Crocker, ist im Verlauf seiner Afrika-Reise nun nach Südafrika gekommen.
    Vorher hatte Crocker unter anderem Kenia, Tansania, Zambia, Zimbabwe, Mosambik und Swaziland besucht.
    Crocker hat die undankbare Aufgabe, die Neuordnung der amerikanischen Afrika-Politik gegenüber den Regierungen zu erklären.
    Diese Politik unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der Afrika-Politik Jimmy Carters.
    Es geht vor allem um die Namibia-Frage, wo die afrikanischen Staaten darauf bestehen, dass gemäß der UNO-Resolution vorerst freie Wahlen abgehalten werden, während die USA vorher eine Verfassung sehen wollen, die die Rechte der weißen Minderheit garantiert.
    Ein heißes Eisen ist auch die versprochene Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Oppositionsbewegung UNITA in Angola.
    Schließlich ist auch die amerikanische Haltung zu Südafrika komplex, wo Crocker Wissen liest, dass die USA die Apartheid-Politik zwar ablehnen, aber die Stabilität im südlichen Afrika gewahrt wissen wollen.
    Hören Sie zu diesem Themenkreis den folgenden Bericht von Joachim Braun.
    Langsam zeichnen sich die Konturen der neuen amerikanischen Afrika-Politik ab.
    Und sie deuten ein anderes Bild an, als das, was man zunächst aus Washington erwartet hatte.
    Der ursprüngliche Eindruck, Präsident Reagan wolle auf Kosten der schwarzafrikanischen Staaten ein Bündnis mit Südafrika suchen, war offenbar falsch.
    Stattdessen sucht Reagans Afrika-Berater Chester Crocker Zustimmung für eine doppelte Formel.
    Intensive Kontakte mit Schwarzafrika und gleichzeitig ein besseres Verhältnis zu Südafrika.
    Crocker war auf den bisherigen Stationen seiner Afrika-Reise gegenüber der Presse außerordentlich zurückhaltend.
    Auch gestern bei seiner Ankunft in Pretoria wollte er nicht viel mehr sagen, als dass er sich auf die Gespräche mit Außenminister Burta freue.
    Aber es lässt sich doch mit einiger Sicherheit vermuten, dass das Problem Namibia die heutige Unterhaltung im Union-Building in Pretoria bestimmt.
    Das Scheitern der Genfer Namibia-Konferenz Anfang Januar hat aller Welt gezeigt, dass Südafrika nicht bereit ist, unter der alten, von den fünf Westmächten über Jahre ausgehandelten Formel, international kontrollierte Unabhängigkeitswahlen in Namibia zuzulassen.
    Die amerikanische Regierung sucht jetzt offenbar einen neuen Ansatz in der Namibia-Frage.
    Er unterscheidet sich in zwei wesentlichen Punkten von dem alten Plan, der in Genf ein Staatsbegräbnis erster Klasse gefunden hatte.
    Erstens sollen nach dem neuen Entwurf die Grundzüge einer Verfassung für das unabhängige Namibia vor, nicht nach den Unabhängigkeitswahlen ausgehandelt werden, ähnlich wie im Falle von Zimbabwe eine Verfassungskonferenz den Unabhängigkeitswahlen voranging.
    Zweitens soll der Übergangsprozess in Namibia nicht mehr von den Vereinten Nationen überwacht werden, sondern von einzelnen, teils westlichen, teils afrikanischen Staaten.
    Beide Vorschläge kommen den südafrikanischen Forderungen entgegen.
    Ob es Chester Crocker gelungen ist, sie seinen schwarzafrikanischen Gesprächspartnern schmackhaft zu machen, wird man wissen, wenn das Ergebnis der Gipfelkonferenz der Frontstaaten in Luanda, der Hauptstadt von Angola, vorliegt.
    Aber so viel ist bereits klar.
    Chester Crocker denkt nicht daran, den Konflikt im südlichen Afrika mit den Augen Pretorias zu sehen.
    Die Swapo zum Beispiel, die Guerilla-Bewegung Namibias, betrachtet er nicht einfach als eine Satellitentruppe der Sowjets, auch wenn sie aus Moskau ihre Waffen bezieht.
    So naiv, das hat Crocker gestern in Solsberg klargemacht, lassen sich die Konfliktparteien im südlichen Afrika nicht dem Muster des Ost-West-Gegensatzes unterordnen.
    Die großzügige Hilfe, die die Regierung Präsident Reagans der Regierung von Premierminister Mugabe in Zimbabwe gewährt, ist ein anderer Hinweis.
    In Pretoria durfte man solche Anzeichen aufmerksam registrieren.
    Die Euphorie, mit der die weißen Südafrikaner den Regierungswechsel in Washington bejubelt hatten, sollte demnächst einen nüchterneren Betrachtungsweis
    Nach diesem Bericht von Joachim Braun nun zurück nach Österreich.
    Nächster Programmpunkt im Mittagsjournal ist der Blick in die österreichischen Tageszeitungen.
    Die Zitate für unsere heutige Inlandspresseschau hat Leopold Esterle zusammengestellt.
    Zu bestimmten Zeiten wird die Republik Österreich mehr oder weniger zugesperrt.
    Meist dann, wenn der Kanzler gerade auf Urlaub ist.
    Mit diesen Worten beginnt heute der Leitartikel des Kurier von Hans Rauscher.
    Weiters liest man dann... So arg wie in dieser Osterwoche dürfte es aber schon lange nicht gewesen sein.
    Kraski auf Urlaub in der Bretagne.
    Vermutlich mit anschließender kleiner Augenoperation in Boston.
    Sein Kabinettschef kann ihn derzeit nicht erreichen.
    Vizekanzler Sinovac ist auf Studienreise in China.
    Justizminister Broda als dienstältester Minister.
    Kleine kosmetische Operation.
    Wissenschaftsminister Hertha Firnberg, die nächste im Dienstalter, auf Besuch in Jugoslawien.
    Die Geschäfte führt daher Handelsminister Staribacher.
    Das ist auch sehr passend, denn Staribacher ist ja bekanntlich ein unerschütterlicher Optimist.
    Sein Optimismus dürfte ansteckend sein, denn offensichtlich glaubt niemand in der Regierung, dass über Ostern etwas passieren könnte, zum Beispiel in Polen.
    Soviel zum Kurier.
    Unter dem Titel Osterstress setzt sich heute auch Hans Magenschab in der Wochenpresse mit der Ferienproblematik auseinander, dabei allerdings genereller Natur.
    Zur derzeit aufgeflammten Diskussion über Änderungen des Ferienbeginns und der Dauer der Schulferien glaubt der Autor
    Der Fremdenverkehr braucht die Eltern mit ihren Kindern als Gäste.
    Also hat sich alles im Fremdenverkehrsland Österreich nach Bettenauslastungszahlen zu richten.
    Und man will mehr Bequemlichkeit, wobei es um das Wohlwollen von Eltern und Lehrern, die ja für die Politiker Wähler sind, geht.
    Bequemlichkeit heißt heute generell mehr zusammenhängende Freizeit, mehr freie Wochenenden und mehr verlängerte Feiertagsurlaube.
    Magenschapp gibt aber zu bedenken, dass die Schule heute mehr Wissen als früher vermittelt und dass längere Ferien die Arbeitszeit in der Schule verkürzt, was zu stärkerem Stress, zu Unbehagen, zu Ärgernis von Kindern, Eltern und Lehrern führt.
    Magenschapp fragt, wann wird ein verantwortlicher Politiker das aussprechen?
    Wer hat den Mut zur Unpopularität?
    Wenn es so weitergeht, haben wir nämlich Schüler, die zwar in den Osterferien schon an der Elfenbeinküste sind, aber im Sommer mit Fünfern im Beserlpark ums Eck für die Nachprüfung lernen können.
    Um junge Menschen geht es auch im heutigen Kurzkommentar der Presse.
    Allerdings nicht im Zusammenhang mit der Schule, sondern noch ernster im Zusammenhang mit der Ehe.
    Es geht dabei darum, dass die von Justizminister Broda geplante Herabsetzung des Ehefähigkeitsalters für Burschen auf 18 und für Mädchen auf 15 Jahre nun doch nicht verwirklicht wird.
    Die Presse glaubt dennoch nicht an eine Massenflucht ehewilliger Jungpärchen ins Hochzeitsparadies Gretnagrin, denn
    Allzu groß war bisher das Bedürfnis nicht, schon in der Pubertät sich für das Leben zu binden, und das Sprichwort »frühe Freitag selten geräut« bezeichnen Statistiker und Scheidungsrichter als unbegreiflich falsch.
    Jungehen gehen am öftesten schief.
    Freilich kommt dem Gesinnungswandel des Justizministers Signalwirkung zu.
    Immer dort, glaubt der Autor des Kurzkommentars in der Presse, wo geplante Reformen den Weg des Verständnisses bei der Bevölkerung verlassen, ist ihr Scheitern schon vorgegeben.
    Man muss in diesem Zusammenhang nicht an den Häfenurlaub erinnern.
    Eine Gesellschaft, die Wert auf intakte Familien legt, benötigt keine Kinder-Ehen, sondern dauerhafte Partnerschaften.
    Es ist gut, dass dies von der Regierung erkannt wurde.
    Zum Abschluss der Presseschau ein Blick in die kleine Zeitung Graz.
    Dort setzt sich heute das Redaktionsidol Amanda Klachel mit den kleinen Schwierigkeiten des glücklicherweise positiv verlaufenden amerikanischen Weltraumabenteuers Space Shuttle auseinander.
    Jetzt weiß ich, dass zwischen meinem Bordzimmer und dem Space Shuttle kein Unterschied ist.
    Überall fallen Kacheln rüber.
    Das war die heutige Inlandspresse-Schau, zusammengestellt von Leopold Esterle, 12 Uhr und 47 Minuten ist es mittlerweile geworden.
    In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden die ersten Tonaufnahmen auf den Vorläufern der heutigen Schallplatte durchgeführt.
    Natürlich hatte Edison auch hier seine Erfinderhand im Spiel, als er Tonschwingungen auf eine Zinnfolie übertrug.
    Dann setzte sich die Tonaufnahme immer mehr durch und sogar der legendäre Kaiser Franz Josef sprach in so einen Aufnahmeautomaten sein berühmtes Es hat mich sehr gefreut.
    Die Technik ist einen großen Schritt nun weitergekommen.
    Seit fast einem Jahrzehnt experimentieren die Konzerne in aller Welt an der Digital-Schallplatte, einem neuen, revolutionierenden Element in der Tonwiedergabe.
    In Salzburg wurde nun heute im großen Rahmen die jüngste Entwicklung auf dem Sektor Digital-Schallplatte vorgestellt.
    Werner Mück war für uns dabei und hat den folgenden Bericht gestaltet.
    Über 200 Journalisten aus ganz Europa, Orchestermitglieder der Berliner Philharmoniker und Experten der Schallplattenbranche saßen im Publikumsstudio des ORF in Salzburg und hörten vor wenigen Minuten Ausschnitte aus Richard Wagners Parsifal, aus Mozarts Zauberflöte, Verdes Falstaff und Mussorgskis Bilder einer Ausstellung.
    Das Ungewöhnliche daran, sie alle hörten diese Aufnahmen in bisher unbekannter, einzigartiger Qualität.
    Die Weltkonzerne Philips, Sony und Polygram präsentierten mit ihrem Kompakt-Disk-Digital-System die Schallplatte der Zukunft.
    Nach über zehnjähriger aufwendiger Entwicklung haben Philips und Sony nach Meinung der Techniker eine neue Ära der Tonübertragung eingeleitet.
    Die technische Revolution wird, das kann man heute schon mit Sicherheit vorhersagen, weltweit durchschlagen.
    Die größten Konzerne haben sich nämlich bereits für dieses neue System entschieden.
    Wie sieht sie nun aus, die Schallplatte der Zukunft?
    Zunächst einmal ist sie auffallend klein, nämlich nur zwölf Zentimeter im Durchmesser.
    Dennoch beträgt ihre Spieldauer pro Seite nicht weniger als eine Stunde.
    Und worin liegen nun die Vorteile und die Unterschiede gegenüber dem bisherigen System?
    Zunächst einmal die bestechende, absolut störungsfreie Tonqualität.
    Ferner die nahezu völlige Unempfindlichkeit der Platte selbst und schließlich die Unverwüstlichkeit hinsichtlich der Abspielung.
    Die neue Platte kann ohne Qualitätsverluste praktisch millionenfach abgespielt werden.
    Dies alles wurde möglich durch die Entwicklung eines Systems, das die Tonimpulse einerseits auf der Platte in Form von Computerinformationen speichert,
    und andererseits dann über einen Laserstrahl abtastet.
    Es gibt also keine Tonrillen mehr, die verschmutzen könnten und es gibt auch keine Nadeln mit Diamanten mehr, die kratzen könnten.
    Das Abtasten durch Laserstrahl hat die größte Störungsquelle handelsüblicher Schallplatten, nämlich das Kratzen und Rauschen und die Empfindlichkeit gegenüber Staub, beseitigt.
    Dazu kommt, dass die 12 cm kleine Platte auch die Entwicklung kleiner Abspielgeräte zur Folge hat.
    Der Plattenspieler im Auto ist also keine Zukunftsvision mehr, da das neue Abspielsystem auch unempfindlich gegen Erschütterungen ist.
    Was den Normalverbraucher nun interessiert, ist wohl die Frage, ob und wann er seinen Plattenspieler ins Museum tragen muss.
    Zunächst kommt das neue System erst im Laufe des kommenden Jahres auf den Markt.
    Die Weltfirmen rechnen damit, dass bis Ende dieses Jahrhunderts sowohl das herkömmliche als auch das neue System im Gebrauch sein werden.
    Nach dieser Einführungszeit aber wird es nur mehr das Kompaktdisksystem geben.
    Der Beginn der Revolution wird sich im Bereich der klassischen Musik anbahnen, also dort, wo höchste Ansprüche an Tonqualität gestellt werden.
    Der neue Plattenspieler wird nicht teurer sein als die bisher verwendeten Geräte und auch die Platte selbst wird nicht teurer.
    Eines aber ist für die Besitzer von Stereoanlagen beruhigend.
    Das neue System kann an diese Anlagen ohne zusätzliche technische Einrichtungen direkt angeschlossen werden.
    Das einzige, was ausgetauscht wird, ist also der Plattenspieler selbst.
    Welche Bedeutung die Konzerne dieser Entwicklung beimessen, mag man schon daran erkennen, dass heute die Konzernherren von Philips und Sony, nämlich Van Tilburg und Akio Morita, selbst nach Salzburg gekommen sind, um hier bei der Europapremiere dabei zu sein.
    Morita sprach von einem historischen Tag, den von nun an werde digitale Computerinformation auch zur Tonübertragung herangezogen.
    Nach Edisons Walzenphonographen, Emil Berliners Grammophon, nach Schellack und Kunststoffplatte sowie Tonkassette hat man nun, wie selbst die Entwicklungstechniker glauben, das Prinzip der Tonübertragung zu nicht mehr überbietbarer Präzision entwickelt.
    Daran sind nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Produzenten und Künstler interessiert.
    Kein Wunder also, dass diese heutige Präsentation niemand anderer als Herbert von Karajan eingeleitet hat.
    Es wird also noch einige Zeit dauern, aber dann gibt es auch die Schallplatte im Taschenformat.
    Das war ein Bericht von Werner Mück, weiter zum Kulturbericht im Mittagsschanal.
    Heute gibt es einen Premierenabend in der Grazer Oper.
    Die kluge Märchenoper von Karl Orff mit Benakusche von der Bayerischen Staatsoper in der Rolle des Königs als Gast.
    Da die einaktige Oper nicht abendfüllend ist, hat man zur Klugen des öfteren Gianni Schizzi oder Bajazzo dazugespielt.
    Heute in Graz ist es eine Palettminiatur Wiener Geschichten von Josef und Johann Strauß.
    Von der Generalprobe berichtet Egon Günther Lars.
    Die Geschichte von dem König und der klugen Frau dieser Märchenoper in einem Akt von Karl Orff im Grazer Opernhaus.
    Naheliegende Frage an Intendant Dr. Nemeth, ob die Aufführung auch ein verspätetes Geburtstagsgeschenk für Karl Orff ist.
    Ich bin eigentlich dagegen, dass man die Komponisten
    immer nur dann zu Wort kommen lässt, wenn sie irgendein Dezennium feiern.
    So mögen sie Recht haben, dass es verspätet ist, aber man soll ja dann auch, wenn der Komponist 81 ist oder 82, auch seine Werke spielen.
    Immer die zwingende Frage bei einem nicht abendfüllenden Werk, was macht man dazu?
    nicht immer wieder einen landläufigen Einakter.
    Ich bin auch gar nicht suchen gegangen, sondern aus der Praxis heraus, das Ballett will auch seine Arbeit und seinen Abend haben, habe ich mich mit dem Ballettdirektor Erlikowsky besprochen und wir haben ein Johann Strauss-Divertissement ins Auge gefasst, das Erlikowsky schon mit großem Erfolg, auch vor Jahren,
    in Basel gemacht hat und simplifizieren hier zwei völlig verschiedene Ebenen, zwei völlig verschiedene Realitäten, wenn Sie wollen.
    Interessante Erinnerung für das Grazer Opernpublikum an den 31.
    März 1944, als es bei der ersten Aufführung in Graz einen Theaterskandal erster Art gab.
    Joseph Kepplinger sang damals vor 37 Jahren bei dieser Aufführung den ersten Strolch.
    So viel wir hörten und auch dann überrascht wurden davon war, dass eine Kompanie SS, denn damals spielten wir ja für die Wehrmacht fast alles, und dass eine Kompanie SS das abgelehnt hat und gestört hat.
    Es war mein zweiter Theaterskandal in meinem ganzen Leben.
    Und es war ein Kollege, der leider auch schon verstorben ist, der war gerade auf der Bühne und hat gesungen.
    Und wie er gesungen hat, auf einmal fing an, immer mehr, immer lauter, immer lauter, die Störung, bis der Vorhang fallen musste.
    Der Wiener Edwin Sbonek inszenierte die Kluge.
    War das für ihn die erste Begegnung mit Karl Orff?
    Das ist meine erste Begegnung mit Orff, ja.
    Die Kluge ist ein heute, wenn man das Stück heute ansieht, ist das ein ganz gebräuchliches Stück geworden.
    Das ist eine gute,
    witzige Musik, die in keiner Weise atonal ist, die in keiner Weise ausgefallen ist.
    Da ist also viel Sand die Mauer hinuntergelaufen seit dem Jahr 1944.
    Also ich kenne keinen einzigen Punkt, wo man sich empören kann.
    Ich glaube auch, dass die Empörungen damals anders gelegen sind.
    Ich glaube, dass sie einfach gelegen sind in einem Revoltieren gegen das Revoltieren.
    Denn der Orff ist ja so wie jeder Künstler, muss immer ein bisschen revolutionär sein, muss immer ein bisschen dagegen sein, gegen alles was gerade ist.
    Und so war der Orff halt auch ein bisschen sehr gespickt mit kleinen Anspielungen, mit
    Es wäre ein schönes Land, wo man denken könnte, was man will.
    Das ist im Jahr 1944 nicht ganz unproblematisch gewesen.
    Heute ist es einfach nur noch von höchster Qualität, von echtem Witz, von großem Charme.
    Und von der Seite haben wir es gemacht.
    Wir haben nichts anderes in dieser Inszenierung gearbeitet als ganz normale Menschen.
    die beim Orf dann bis zu Shakespeare-haften Rippeln gehen.
    Aber Experiment ist da keines in der Nähe.
    Und nach diesem Vorbericht auf die heutige Premiere in der Grazer Oper nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Zum jüngsten Antrag der Mineralölfirmen auf Erhöhung der Benzin- und Heizölpreise liegen erste Reaktionen vor.
    Handelsminister Starrybacher versicherte, der Antrag werde in nächster Zeit bestimmt nicht genehmigt werden.
    Energiexperten der Arbeiterkammer und des Gewerkschaftsbundes erklärten, der Antrag komme viel zu früh, der zeitliche Abstand zur letzten Erhöhung sei noch viel zu gering.
    Der ÖAMTC bezeichnete den Antrag als unverschämte Preisdrohung.
    Der freiheitliche Energiesprecher Stix meinte, der Preisantrag sei nicht zuletzt durch die Steuerpolitik der Regierung ausgelöst worden.
    Der jüngste Antrag sieht folgende Preise vor.
    Normalbenzin 10 Schilling 83, Superbenzin 11 Schilling 57, Ofenheizöl 7 Schilling 11.
    USA.
    Der erfolgreiche Abschluss des Jungfernfluges des wiederverwendbaren Raumgleiters Columbia hat Reaktionen in aller Welt ausgelöst.
    Präsident Reagan sprach von einer neuen Ära der Raumfahrt.
    UNO-Generalsekretär Walter meinte, er sei zuversichtlich, dass diese eindrucksvolle Verbesserung für die ganze Menschheit von Nutzen sein werde.
    Der deutsche Bundeskanzler Schmidt sprach von einer großen wirtschaftlichen und technologischen Leistung.
    USA.
    Strategische oder andere Verhandlungen mit der Sowjetunion kommen nach den Worten von Verteidigungsminister Weinberger erst dann in Frage, wenn die Sowjets ihre militärische Präsenz in Polen und an den Grenzen dieses Landes erheblich verringern.
    Die sowjetische Militärpräsenz in der Region müsste etwa auf den Stand vom vergangenen Sommer gebracht werden, sagte Weinberger.
    Sowjetunion.
    Die amtliche Nachrichtenagentur Tassar Weinberger beschuldigt, gegen die Sowjetunion eine Doktrin der Druckausübung anzuwenden.
    Die TASS betont, niemand könne den Kreml etwas diktieren oder ihm gar drohen.
    Der unabhängige polnische Gewerkschaftsverband Solidarität ist weiterhin Ziel heftiger Angriffe von Seiten der UdSSR.
    Die Parteizeitung Pravda wirft der Solidarität heute vor, auf Demagogie, Lügen und Bedrohungen gegen die polnischen Kommunisten zurückzugreifen und eine Verschärfung der Lage anzustreben.
    Polen.
    Die Armee wird in verstärktem Maß in der Landwirtschaft eingesetzt.
    Dadurch soll den immer ernster werdenden Versorgungsschwierigkeiten in Polen entgegengewirkt werden."
    Diese Kurzmeldungen standen am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
    Am Mikrofon war Herbert Dobrowolny.
    Auf Wiederhören.
    Untertitel der Amara.org-Community

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schneesituation im Hochgebirge, Ausmaß der Lawinengefahr, Vorsicht bei Skilaufen
    Interview: Alpinexperte Schröcksnadel
    Mitwirkende: Glück, Luis [Moderation] , Schröcksnadel, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Sport ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fremdenverkehr: Winterbilanz: Wachstumsplus von ca. 5%
    Interview: Obmann der Bundessektion Fremdenverkehr Scheiner
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Scheiner, Otto [Interviewte/r]
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Sport ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Ostern, Schneelage , Nachrichten
    O-Ton Landung des Space-Shuttles Columbia: Bedeutung des Konzepts aus europäischer Sicht, Wirtschaftlichkeit
    Interview: Dr. Lothaller
    Mitwirkende: Sterbenz, Edgar [Gestaltung] , Lothaller, Wolfgang [Interviewte/r]
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neue Afrikapolitik der USA
    Mitwirkende: Braun, Hans Joachim [Gestaltung]
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Präsentation einer neuen Digital-Laserplatte
    Einblendung: Musik
    Mitwirkende: Mück, Werner [Gestaltung]
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte: Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Technik ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Tonaufnahmen, digitale Schallplatte, CD, Kratzen, Rauschen, Qualität, Plattenspieler , Nachrichten
    Carl Orffs Märchenoper "Die Kluge" im Grazer Opernhaus
    Einblendung: Szenenausschnitt (Benno Kusche) , Interview: Interdant Nemeth, Prof. Kepplinger und Regisseur Zbonek
    Mitwirkende: Las, Egon Günther [Gestaltung] , Kusche, Benno Paul [Interpret/in] , Nemeth, Carl [Interviewte/r] , Kepplinger, Josef [Interviewte/r] , Zbonek, Edwin [Interviewte/r]
    Datum: 1981.04.15 [Sendedatum]
    Ort: Graz, Oper [Ort der Aufführung]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1981.04.15
    Spieldauer 01:00:17
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Glück, Luis [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1981.04.15 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-810415_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt