Mittagsjournal 1986.03.11

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Sie hören das Mittagschanal, eine Stunde Information, es begrüßt Sie, Udo Bachmeier.
    Mehrere innenpolitische Themen sind es, die heute dominieren.
    Zum einen das mit seinen knapp 250 Unterschriften als äußerst erfolgreich eingestufte, antitragenden Volksbegehren in der Steiermark.
    sowie die hitzige Debatte rund um die angebliche NS-Vergangenheit Kurt Waldheims.
    ÖVP-Generalsekretär Graf sieht in der Umgebung des Bundeskanzlers weiterhin die Urheber der Vorwürfe gegen Waldheim.
    Er, Graf, wolle ihn nicht persönlich als schmutzfinkend bezeichnen.
    Der Kanzler halte sich nur solche, meinte Graf.
    Sinowaz wies in einem Pressegespräch die ÖVP-Attacken in dem Zusammenhang vehement zurück.
    Stichwort Antitragen-Volksbegehren, dazu hören Sie ein Gespräch mit Verteidigungsminister Frischenschlager, der von einem ÖVP-Schlag gegen die Landesverteidigung spricht.
    Wir erwarten dazu auch ein Gespräch mit dem steirischen Landeshauptmann Krainer dazu.
    Sie hören darüber hinaus ein Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Bundesländerversicherung mit Altlandeshauptmann Maurer über den Rousseau-Skandal.
    Die Frage, warum manche fanatische Fußballanhänger zu Gewalttätern werden, versucht eine Studie zu klären, deren Ergebnis heute im Wissenschaftsministerium präsentiert wurde.
    Nach der Bergung der Challenger-Kapsel und von Überresten in der verunglückten Mannschaft glaubt man, den Ursachen für den Absturz näher gekommen zu sein.
    Und die Kulturredaktion macht sie mit selten gespielten Werken der Heidentage in Wien bekannt.
    Wir beginnen mit der Nachrichten, zusammengestellt von Fedor Holi, Sprecher ist Karl Berger.
    Österreich.
    Im Zusammenhang mit dem Skandal um die Bundesländerversicherung haben auch die beiden Söhne des ehemaligen steirischen Landeshauptmannes Friedrich Niederl Zahlungen erhalten.
    Der Hotelier Walter Niederl aus Schladming-Rohmus bestätigte heute, er und sein Bruder Fritz hätten 4,8 Millionen Schilling bekommen, allerdings niemals Schadensmeldungen unterschrieben.
    Nidel ergänzte, er und sein Bruder wollten die Summe zur Gänze zurückzahlen.
    Der Rechtsanwalt der Brüder hob unterdessen hervor, der ehemalige Bundesländer-Generaldirektor Rousseau habe ursprünglich mündlich zugesagt, das Nidel-Hotel in Ruhrmoos zu kaufen, später jedoch von dem Geschäft Abstand genommen.
    Die Zahlung durch die Bundesländerversicherung sei eine Stornogebühr gewesen.
    Man habe erst jetzt erfahren, dass Rousseau dafür einen Brandschaden angegeben habe.
    Die Betriebsräte der Versicherungsbranche in Wien zeigen sich über den groß angelegten Versicherungsbetrug bei der Bundesländerversicherung erschüttert und bestürzt.
    In einer Resolution der Wiener Betriebsräte der Sektion Versicherung in der Gewerkschaft der Privatangestellten wird die schonungslose Aufklärung des Skandals durch die Behörden fordern.
    In der Resolution heißt es ferner, die Handlungen des ehemaligen Generaldirektors der Bundesländerversicherung und einiger enger Vertrauter seien ein deutliches Signal dafür, wie wichtig die Ausweitung der wirtschaftlichen Mietbestimmung und der Kontrolle durch die Organe der Arbeitnehmer sei.
    Der Linzer Altbürgermeister Ernst Chorif begeht heute seinen 95.
    Geburtstag.
    Chorif trat nach dem Ersten Weltkrieg der Sozialdemokratischen Partei bei, wurde Gemeinderat in Linz und später Abgeordneter zum Nationalrat.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Chorif zum Bürgermeister von Linz gewählt und hatte dieses Amt bis 1962 inne.
    Ernst Chorif gilt als einer der geistigen Väter des Wiederaufbaues in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg.
    Bundeskanzler Sinovac und die SPÖ-Zentralsekretäre Marsch und Schieder unterstrichen in einem Glückwunsch-Telegramm die Bedeutung Korevs für die sozialistische Partei, auch noch viele Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven innenpolitischen Leben.
    Das Volksbegehren gegen die Abfangjäger vom Typ Draken in der Steiermark ist von etwa 244.000 Personen unterzeichnet worden, das sind fast 29% der Wahlberechtigten.
    Es ist dies das bisher erfolgreichste Volksbegehren in der Steiermark.
    Der Bevollmächtigte des Volksbegehrens, Candidus Cordolezis, verlangte den Rücktritt des Verteidigungsministers und eine Stornierung des Trakern-Kaufvertrages.
    Frischenschlag erklärte dazu, er werde der ÖVP diesen Gefall nicht tun.
    Der Verteidigungsminister äußerte die Vermutung, die ÖVP habe mit dem Volksbegehren von den wirtschaftlichen Problemen in der Steiermark ablenken wollen.
    ÖVP-Generalsekretär Michael Graf äußerte sich sehr beeindruckt vom Ergebnis des Volksbegehrens und sprach von einem großen Erfolg der steirischen Volkspartei und des Landeshauptmannes Josef Greiner.
    Graf verlangt in diesem Zusammenhang ebenfalls den Rücktritt Frischenschlagers.
    Gegen den von der ÖVP unterstützten Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl, Kurt Waldheim, sind gestern Abend in Linz anonyme Bombendrohungen gerichtet worden.
    Ein Anrufer bei der Polizei kündigte an, er werde Waldheim und den Linzer Flughafen in die Luft sprengen.
    Der Mann sprach gebrochenes Deutsch mit ausländischem Akzent.
    Die Polizei vermutet zwar lediglich eine Unmutsäußerung eines Betrunkenen, es wurden aber trotzdem Sicherheitsvorkehrungen auf dem Linzer Flughafen getroffen.
    Der Präsident der Republik Senegal, Abdou Diouf, tritt heute einen viertägigen Staatsbesuch in Österreich an.
    Diouf, der auch Vorsitzender der Organisation für die Einheit Afrikas ist, wird unter anderem mit Bundespräsident Kirchschläger und Bundeskanzler Sinowaz zusammentreffen.
    Im Mittelpunkt der Gespräche des senegalesischen Präsidenten in Österreich werden Wirtschafts- und Kulturfragen stehen.
    Spanien.
    Der sozialistische Regierungschef Felipe González hat die Spanier aufgerufen, bei der morgigen Volksbefragung über die NATO-Mitgliedschaft staatsbürgerliche Reife und Verantwortungsbewusstsein zu zeigen.
    Die Regierung tritt für einen Weiterverbleib Spaniens im nordatlantischen Verteidigungsbündnis ein.
    Jüngste Meinungsumfragen haben jedoch eine Mehrheit gegen die NATO-Mitgliedschaft ergeben.
    González betonte, er werde sich jedem Ergebnis des Referendums beugen.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Die internationale Pilotenvereinigung lehnt den Einsatz von bewaffneten Sicherheitsbeamten im regulären Flugverkehr nachdrücklich ab.
    Die Pilotenvereinigung nennt als einen Grund das blutige Ende der Entführung einer ägyptischen Boeing 737 in Malta am 23.
    November des Vorjahres.
    Bei der Erstürmung der Maschine sind 62 Menschen ums Leben gekommen.
    Die Pilotenvereinigung ist der Ansicht, dass die bewaffneten Sicherheitskräfte durch frühzeitiges Eingreifen eine Schießerei ausgelöst hätten, bei der ein Beamter ums Leben kam.
    Dieser erste Tote habe die Hemmschwelle der Terroristen gesenkt und damit zu dem Blutbad in Malta beigetragen, meinten die Piloten bei einem Pressegespräch in Hamburg.
    Griechenland
    Ein Ende des seit 23 Tagen dauernden Fernfahrerstreiks ist weiterhin nicht abzusehen.
    Die griechische Fernfahrerunion hat gestern beschlossen, die Anweisungen der Regierung zur Dienstverpflichtung zu ignorieren.
    In verschiedenen Teilen Griechenlands gibt es bereits Probleme bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Benzin.
    Aufgrund des Streiks sitzen auch weiterhin einige österreichische Fernfahrer in Griechenland fest.
    Die Wetterlage.
    Bei flacher Druckverteilung gelangt mit einer schwachen südöstlichen Strömung feuchte Luft nach Mitteleuropa.
    Die Aussichten bis morgen früh, Anfangsnebel- und Hochnebelfelder mit einer Obergrenze von 500 bis 800 Meter, nach deren Auflösung im Westen aufgelockert bis heiter, im Osten und Süden stärker bewölkt.
    Während der kommenden Nacht neuerlich Hochnebelbildung, schwache südöstliche Winde, Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 4 bis plus 4 Grad.
    Die Aussichten für morgen.
    Nach Nebelauflösung im Westen wieder meist heiter bis wolkig.
    Im Süden stärker bewölkt und Neigung zu leichten Niederschlägen.
    Im Norden und Osten wechseln wolkig, schwachwindig.
    Tageshöchsttemperaturen 3 bis 8 Grad, im Westen bis 11 Grad.
    Das Wetter übermorgen Donnerstag.
    Nach Nebelauflösung meist sonnig.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt durch Hochnebel 6 Grad, Südost Wien 15 Kilometer in der Stunde, Eisenstadt bedeckt durch Hochnebel 5, Ost 10, Linz bedeckt durch Hochnebel 2, Salzburg bedeckt durch Hochnebel 4 Grad, Innsbruck Heiter 8, Bregenz bedeckt durch Hochnebel 2, Graz bedeckt durch Hochnebel 2 und Klagenfurt-Wolkig 7 Grad.
    Die Zeit 12 Uhr und 9 Minuten ist es jetzt.
    Fast 250.000 Steirer haben also das Volksbegehren gegen die schwedischen Tragenabfangjäger unterzeichnet.
    Das heißt, dass jeder dritte steirische Wahlberechtigte unterschrieben hat.
    Die Initiatoren mit der LandesöVP im Rücken nennen das einen besonders großen Erfolg.
    Sie fordern nun den Rücktritt vom Tragenvertrag und auch den Rücktritt des dafür politisch Verantwortlichen, des Verteidigungsministers Friedhelm Frischenschlager.
    Der Ankauf der 24 Heeresflugzeuge Baujahr 1967 wird nun erneut das Parlament beschäftigen.
    Zunächst die Reaktionen jetzt aus der Steiermark mit Landeshauptmann Josef Kreiner, Sprachdort Klaus Edlinger.
    Herr Landeshauptmann, was bedeutet das für Sie, das Ergebnis des Volksbegehrens jetzt als steirischer Landeshauptmann?
    Ich bin sehr beeindruckt und habe das heute im Landtag auch gesagt, weil das letzten Endes auch als ein Votum gedeutet werden kann für direkte Demokratie, für die Umwelt und tatsächlich auch für das Bundesheer.
    Nämlich dafür einerseits, dass die Leute sich nicht vorschreiben lassen, ob sie ein Volksbegehren unterschreiben oder nicht.
    Es hat ja ernsthafte Bemühungen sowohl der sozialistischen als auch der freiheitlichen Partei gegeben, die Leute daran zu hindern.
    Auch in Bezirken, die nicht klassisch sozusagen ÖVP-Bezirke sind.
    sind unendlich viele Leute in die Lokale gegangen, haben unterschrieben, das bedeutet ja was.
    Das ist ja nicht so selbstverständlich.
    Und wir haben also, eigentlich muss ich es sagen, ein so hohes Ergebnis gar nicht erwartet.
    Zeigt also, wie groß die Reife in der Hinsicht ist.
    Wenn Sie sagen wir, meinen Sie oder heißt das die Proponenten und die ÖVP?
    Ja, ich glaube, dass das präzis interpretiert ist.
    Es war ja auch ein Zeichen von hoher demokratischer Reife, dass es ein unabhängiges Proponenten-Komitee gegeben hat mit beachtlichen Leuten aus allen Berufsständen, Professoren, Primarier, Arbeiter, Professoren der mittleren Kategorie, Handwerker, alles Mögliche.
    Und dass wir dieses unterstützt haben als Steirische Volkspartei.
    Welche Forderungen stellt der steirische Landeshauptmann jetzt mit diesem Ergebnis?
    Naja, ich glaub die Forderungen stellen sich eigentlich auch von selbst.
    Nämlich, dass die Bundesregierung wirklich umdenkt.
    Es kann ja niemand ein solches Votum von fast einem Drittel der Wahlberechtigten eines Bundeslandes einfach vom Tisch wischen.
    Und wenn die SPÖ und die FPÖ-Regierung in Wien gut beraten ist, dann kehrt sie um.
    Also Rücknahme des Kaufvertrags.
    Rücknahme, das heißt Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten.
    Gibt's die, sehen Sie die?
    Die gibt's.
    Ich habe da viele Gespräche mit hervorragenden Rechtskundigen, auch Rechtsgelehrten darüber gehalten.
    Wir sind auch gern bereit, da ein Gutachten, ein großes Rechtsgutachten vorzulegen.
    Das reicht von der Lesio enormes, wie also dieser Fachterminus heißt.
    Da gibt es eine hohe Steigerung des Kaufpreises.
    Innerhalb eines Jahres ist das Ganze um eine Milliarde teurer geworden, ist aber ganz dieselbe Maschine auf gut Deutsch.
    Was ist der Landeshauptmann, wenn die Bundesregierung den Kaufvertrag nicht zurücknimmt?
    Das würde ich Ihnen nicht raten.
    Was dann ist, das kann ich heute nicht sagen.
    Ich hoffe, ich gehe mal davon aus, dass eine demokratisch orientierte politische Institution so etwas ernst nimmt und wirklich Konsequenzen daraus zieht.
    Das ist ja keine Schande.
    Herr Landeshauptmann, fordern Sie auch den Rücktritt von Minister Frischeschlager?
    Schauen Sie, das ist nicht mein Problem und auch nicht mein Thema, weil das ist eine Sache der Bundesregierung.
    Wenn die glauben, sich leisten zu können, dann sollen sie das.
    Das ist nicht meine Sache, das ist eine Sache der Bundesregierung.
    Die steirische Volkspartei hat immer gesagt, das sei ihr Anliegen, dieses Volksbegehren.
    Sie stünde dahinter.
    Fühlen Sie sich eigentlich von der übrigen ÖVP in den übrigen Bundesländern ein bisschen im Stich gelassen?
    Man hatte doch das Gefühl, die Unterstützung war eher halbherzig.
    Nein, überhaupt nicht, weil es ein steirisches Problem ist.
    Wir haben ja seit Langem darum gekämpft, dass also nicht einfach die Steiermark sozusagen, wie das immer wieder auch bei einfachen Leuten gesagt wurde, zum Abkommen
    Abfallkübel Österreichs gemacht wird.
    Wir haben ohne dies Riesenprobleme mit unserer Verstaatlichten in der Mürzmurfurche.
    Und jetzt will man das auch noch den Steirern antun.
    So haben wir die Leute geredet.
    Also genau gegenteilig wie etwa gestern der Herr Verteidigungsminister bei seinem Interview in der zweiten Zeit im Bild.
    Auch völlig neben der Wirklichkeit angesiedelt habe ich wieder registriert.
    Aber das ist scheinbar sein Schicksal.
    Die Leute haben also erkannt, dass es hier um ein steirisches Problem geht.
    Und daher haben wir auch gesagt, dieses Volksbegehren bitte findet in der Steiermark statt.
    Und da haben ja unendlich viele Leute zugestimmt und unterschrieben, die nicht zur Volkspartei gehören.
    Leute aus der SPÖ, Leute aus der FPÖ, viele, die zu keiner Partei gehören.
    Ist ja das Ergebnis anders gar nicht erklärbar.
    Ein Gespräch mit Landeshauptmann Josef Krainer.
    Klaus Edlinger konfrontierte auch den steirischen SPÖ-Chef Hans Gross mit dem erfolgreichen Antitragen Volksbegehren.
    Hier das Interview.
    Herr Landeshauptmann, Stellvertreter Gross, das Ergebnis des Volksbegehrens liegt vor, von dem Sie immer gesagt haben, es sei ein ÖVP-Volksbegehren.
    In einer Aussendung heute sagen Sie aber, dass ich Verteidigungsminister Frischenschlager nicht sehr geschickt benommen habe.
    Wie meinen Sie das?
    Ich möchte grundsätzlich festhalten, dass ich nach wie vor der Meinung bin, es ist ein Volksbegehren der ÖVP und die steirische ÖVP hat ihren gesamten Apparat für dieses Volksbegehren eingesetzt, sicherlich bereits im Zeichen der Landtagswahlen, die in diesem Jahr stattfinden.
    Wenn ich hier den Verteidigungsminister zitiert habe, dann meine ich damit, dass dieses ganze Volksbegehren sicherlich einen Auftrieb dadurch erhalten hat, dass es vorher zur Abberufung von Offizieren gekommen ist und das teilweise für die Bevölkerung unverständlich gewesen ist und das manche, die vielleicht gar nicht unterschrieben hätten, aufgrund dieser Aktion, die hier gesetzt worden ist, sich dann bereit erklärt haben, doch zu unterschreiben.
    Sie sind also nicht glücklich mit diesem Verteidigungsminister?
    Ich möchte das nicht in jedem Bereich sagen, aber hier würde ich sagen, ist man sicherlich nicht geschickt vorgegangen, weil man hat diesen Volksbegehren eine Wertstellung in der Schlussphase gegeben, die meiner Meinung nach gar nicht mehr vorhanden war.
    Herr Landeshauptmann, stellvertretend glauben Sie, dass die steirische SPÖ jetzt in eine schwierige Situation gekommen ist?
    Es haben doch fast, sage ich jetzt einmal, 245, 250.000 Steirer unterschrieben.
    Sie haben eine Landtagswahl im Herbst zu schlagen.
    Landeshauptmann Krainer fordert die Rücknahme des Kaufvertrags.
    Wie ist Ihre Position jetzt?
    Ist Ihre Situation schwierig?
    Ich glaube nicht, dass wir in einer schwierigen Position uns befinden.
    Wir haben einen gemeinsamen Regierungsbeschluss in der Steiermark.
    wo es um die Stationierung, um Lärmschutzmaßnahmen und anderes geht.
    Und es ist ja gar nicht noch in der Diskussion ausgestanden, welche Argumente wirklich stimmen.
    Dieses Volksbegehren wurde ja stark von Emotionen beherrscht.
    Und das war die eine Seite.
    Und nun muss man auch die andere Seite hören, was hier konkret zu den aufgeworfenen Fragen gesagt worden ist.
    Und ich bin eigentlich überzeugt, dass die Militärs ja in der Lage sein werden, diese Vorwürfe, die hier gebracht worden sind, zu entkräftigen.
    Aber es können nicht nur ÖVP-Mitglieder aus Disziplin unterschrieben haben.
    Fordern Sie auch die Rücknahme des Kaufvertrags?
    Oder wie werden Sie sich verhalten?
    Ich werde mich zuerst informieren, was wirklich an Tatsachen vorhanden ist, denn ich kann nicht aufgrund einer einseitigen Information, die durch die ÖVP erfolgt ist, eine Meinung hier darlegen.
    Und ich möchte vielleicht darüber hinaus noch sagen, dass ja auch zur Anzahl der Unterschriften bei diesen Volksbegehren, wobei ich jede natürlich respektiere,
    dazu beigetragen hat, dass es sicherlich etliche Steirer gegeben hat, die unterschrieben haben, weil sie der Meinung waren, nach wie vor, das ist überhaupt ein Volksbegehren gegen Abfangjäger.
    Der steirische SPÖ-Chef Hans Gross.
    Das antitragende Volksbegehren, die Initiatoren dieses Volksbegehrens fordern, wie erwähnt, den Rücktritt vom Tragenvertrag und auch den Rücktritt von Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager.
    Fragen an ihn hat Leopold Esterle gerichtet.
    Herr Verteidigungsminister Frischenschlager, Sie haben vor Beginn der Eintragungsfrist des steirischen Antitragenvolksbegehrens von der miesesten Kampagne gegen das Bundesheer gesprochen.
    Bleiben Sie jetzt auch bei dieser Meinung?
    Diese Aktion der ÖVP in der Steiermark
    ist ein Schlag gegen die Verteidigungspolitik.
    Dabei bleibe ich, weil es eine polemische Fragestellung aufgeworfen hat, so als ob es darum ginge, entweder den Tragen oder viel bessere, aber natürlich um x-fach teurere Flugzeuge zu bekommen.
    Das stand im Vordergrund.
    Und zugleich war die steirische ÖVP
    Monat für Monat unterwegs, um entgegen der Wahrheit den Draken schlecht zu machen, alle Maßnahmen drumherum schlecht zu machen.
    Also es war schon eindeutig eine Kampagne gegen die Luftraumüberwachung, gegen unsere Fliegerkräfte.
    Es hat sich aber gezeigt, dass auch in durchaus sozialistisch dominierten Gemeinden, Städten, Bezirken dieses Volksbegehren eine Unmenge von Unterschriften erhielt.
    Also offensichtlich geht der Unwillen der Steirer quer durch alle Parteien.
    Ich verstehe, dass aufgrund der vielen Fehlinformationen ein Eindruck entstanden ist, der vielleicht über den engeren ÖVP-Kreis hinaus
    mit Bürger veranlasst hat, das zu unterschreiben.
    Unabhängig einmal davon scheinen doch 244.000 Steirer der Meinung zu sein, dass der Bracken zu laut, zu alt und zu gefährlich sei.
    Die Anzahl der Unterschriften ist eine beträchtliche.
    Das möchte ich überhaupt nicht beiseiteschieben.
    Nur werden die Argumente deshalb nicht wahrer.
    Der Traken ist laut.
    Jedes andere Flugzeug ist auch laut.
    Dass der Traken alt ist, ist bei Flugzeugen eine Frage, die nicht so im Vordergrund steht.
    Alle Vergleiche, die man anstellt mit Autos, sind hier einfach lächerlich.
    Die Flugzeuge stammen aus der Mitte der 60er Jahre und werden in einem Zustand in Österreich sein, dass sie den Auftrag bis zum Ende dieses Jahrhunderts im Interesse der Sicherheit Österreichs
    ausführen können und das um ein Drittel des Geldes, das die ÖVP
    auszugeben bereit war für eine amerikanische Maschine, die noch dazu schwächer ist als den Traken, den wir einführen werden.
    Dr. Kortolesis, einer der Exponenten des Volksbegehrens, hat gestern Ihren Rücktritt und den Rücktritt vom Kaufvertrag des Traken gefordert.
    Wie stehen Sie zu dieser Rücktrittsforderung?
    Treten Sie zurück.
    Ja, mit dieser Formulierung des Herrn Kataletsis wird ja der politische Sinn des ganzen ÖVP-Treibens offensichtlich.
    Ich habe ja immer bisher geglaubt, zumindest wurde das behauptet, dass es Ihnen um inhaltliche Anliegen geht.
    Und jetzt taucht man mit einer Rücktrittsforderung auf und mit der Forderung von einem gültigen, abgeschlossenen Vertrag zurückzutreten.
    Also, hier sieht man ja schon, dass es gar nicht um den Inhalt des Volksbegehrens, dem Herrn Cortález, geht, sondern um einen politischen Effekt.
    Ich mache ihm natürlich nicht die Freude, zurückzutreten und muss auch feststellen, dass ein gültiger Vertrag, der rechtens, verfassungsmäßig, politisch abgesichert, mit der Zustimmung aller drei Parlamentsfraktionen, aller drei Bundesparteien abgeschlossen wurde, nach langer und intensiver Vorbereitung,
    dass ein Vertragsrücktritt ebenfalls nicht infrage kommt.
    Das heißt aber auf Deutsch gesagt, das Volksbegehren, das 244.000 Steirerinnen und Steirer unterschrieben haben, hat nach Ihren jetzigen Aussagen so gut wie nicht den geringsten Sinn gehabt.
    Denn wenn ich Sie richtig interpretiere, wird die Bundesregierung, werden Sie an Kauf festhalten.
    Das wird im Parlament behandelt.
    Ich bin jederzeit bereit, im Zuge der Einführung der Flugzeuge alle praktisch sinnvollen Maßnahmen, die dazu führen, die Belastungen für die Bevölkerung möglichst gering zu halten.
    Zu diesen Gesprächen bin ich jederzeit bereit.
    Aber politisch bleiben Sie hart.
    Das ist nicht mein Privatjux, die Flugzeuge.
    Ich habe hier verantwortlich als Verteidigungsminister für die Sicherheit Österreichs zu arbeiten und die Tragen gehören dazu und daher bleibe ich dabei.
    Vielen Dank.
    Ein Gespräch mit Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager, geführt von Leopold Esterle.
    ÖVP-Genaußiger der Michael Graf sagte heute, er persönlich stehe auch hinter der von einem Volksbegehrenssprecher geäußerten Forderung, Verteidigungsminister Frischenschlager solle zurücktreten.
    Wir bleiben bei Michael Graf und zwar im Zusammenhang mit der Diskussion rund um Kurt Waldheims Vergangenheit bzw.
    um die Veröffentlichungen darüber.
    Der ÖVP-General nützte sein alldienstägliches Pressefrühstück zu einer Bekräftigung seiner Schmutzfinken-Vorwürfe gegen ungenannte Kreise in der SPÖ.
    Und statt eines Ministerrats-Pressefoyers mit Bundeskanzler Sinowaz gibt es eine kurzfristig einberufene Pressekonferenz mit dem Parteivorsitzenden Sinowaz in der SPÖ-Zentrale.
    Thema auch dort Vorwürfe, die Kampagnen gegen Waldheim,
    werde aus der Umgebung des Bundeskanzlers gesteuert, doch zunächst zum Pressegespräch Michael Graf's Ernest Hauer berichtet.
    Über die anwesenden Journalisten ließ Generalsekretär Graf den Bundeskanzler für dessen Pressekonferenz gleich zwei Fragen ausrichten.
    Anlass für die erste Frage, Veröffentlichungen eines heute erschienenen Wochenmagazins, wonach Sinovac selbst im Jänner den Leiter des Staatsarchivs beauftragt habe, in die Wehrstammkarte Kurt Waltheims Einsicht zu nehmen und Bericht zu erstatten.
    Wenn das wahr ist, ist das eine Ungeheuerlichkeit und würde auf eine Verwicklung des Bundeskanzlers selbst in diese Kampagne schließen lassen.
    Ich stelle daher die Frage an den Bundeskanzler Sinowaz, ob das wahr ist, was die Wochenpresse berichtet.
    Nämlich, dass er in der Wehrstammkarte des mehrfachen, zweifachen UNO-Generalsekretärs Dr. Waldheim hat nachstirneln lassen, schon im Jänner.
    Und ich stelle eine weitere Frage, die jetzt unter diesen Nachrichten, unter dem Blickwinkel dieser Nachrichten ein besonderes Gewicht erhält, nämlich warum
    der Bundeskanzler der Republik Österreich am 22.
    Oktober 1985 in seiner Rede vor den Vereinten Nationen es nicht für notwendig gefunden hat, den zweifachen österreichischen Generalsekretär Dr. Waldheim auch nur mit einem Wort zu erwähnen.
    Auch auf diese Frage erwarte ich mir heute vom Bundeskanzler Sinowaz eine klare Antwort.
    Und auch um Graf's in der Vorwoche erhobenen Vorwurf ging es.
    Schmutzfinken in der SPÖ stünden hinter einer Schmutzkübelkampagne gegen den von der ÖVP unterstützten Präsidentschaftskandidaten.
    Er bleibe bei dem, was er gesagt habe, meinte Graf, und auch hunderttausende anständige Sozialisten und viele anständige SPÖ-Politiker distanzierten sich von der Kampagne.
    Die Kritik des Bundeskanzlers an seinen Äußerungen wies Graf zurück.
    der die Verantwortung dafür trägt, dass der Dr. Mock und ich als doppelzüngige scheinheilige Miesmacher und Drückeberger bezeichnet werden, als Sittenrichter für politische Umgangsformen etwa hier auftreten könnte.
    Das kommt ja überhaupt nicht in Frage.
    Die SPÖ arbeitet mit persönlichen Diffamierungen.
    Wir haben das nie getan.
    Ich habe auch niemanden persönlich als Schmutzfinken bezeichnet, auch den Herrn Kollegen Zentralsekretär Schieder nicht.
    Wenn der sich jetzt plötzlich betroffen fühlt, so ist das seine Sache.
    Er ist der Erste offenbar, der sich selber meldet.
    Ich nehme das mit Interesse zur Kenntnis.
    Wer die Schmutzfinken nun seien, wisse er noch nicht präzise, meinte der ÖVP-Generalsekretär.
    Den Bundeskanzler selbst meine er jedenfalls nicht.
    Ich glaube, man kann den Bundeskanzler Sinowaz nicht als Schmutzfinken bezeichnen.
    Ich glaube, er hält sich Schmutzfinken.
    Noch im Lauf dieser Woche werde man mehr erfahren.
    Der politische Direktor des ÖVP-Grups, Kurt Bergmann, sei schon beim Recherchieren.
    Wie erwähnt berief heute Bundeskanzler Fred Sinowaz in seiner Eigenschaft als SPÖ-Vorsitzender in die Parteizentrale an der Löwelstraße eine Pressekonferenz ein, die er gemeinsam mit den beiden stellvertretenden Parteivorsitzenden Karl Blecher und Heinz Fischer
    sowie Zentralsekretär Peter Schieder abhielt.
    Sinowatz, Blecher, Fischer und Schieder wiesen alle Angriffe hinter einer angeblichen Verleimdungskampagne gegen Kurt Waldheim zu stehen auf das Schärfste zurück.
    Die SPÖ habe mit der ganzen Angelegenheit nicht das Geringste zu tun und werde sich die Verleimdungen der ÖVP-Führung nicht mehr länger gefallen lassen, hieß es unter anderem.
    Aus der SPÖ-Zentrale berichtet Erich Eichinger.
    Die sozialistische Parteispitze wehrt sich also.
    Besser gesagt, wehrt er sich in einer eilig einberufenen Pressekonferenz, die jetzt schon aus ist während unserer Tragenberichterstattung, gegen Vorwürfe, die Berichte über die Kriegsvergangenheit des Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim seien von niemand Geringerem als Bundeskanzler Fred Sinowaz und seinem Kabinettschef Hans Pusch von langer Hand vorbereitet und exakt getimt gewesen.
    So interpretiert zum Beispiel die heutige Nummer der Wochenpresse ein Zitat des Direktors des ÖVP-Parlamentsklubs, Kurt Bergmann, nämlich wörtlich das Zitat, alle Spuren führen direkt ins Kanzleramt und ins SPÖ-Zentralsekretariat.
    Solche Vorwürfe und die Pressekonferenz des ÖVP-Generalsekretärs Graf heute früh schufen hier ab 11 Uhr einen gesteckten vollen Saal in der SPÖ-Zentrale.
    An der Frontseite SPÖ-Vorsitzender Bundeskanzler Fred Sinowaz flankiert von den Stellvertretern Heinz Fischer und Karl Blecher sowie Zentralsekretär Peter Schieder.
    An der anderen Seite unter die Journalisten gemischt im Übrigen Kabinettschef Hans Pusch.
    Und so begann das Pressegespräch heute.
    Fred Sinowaz?
    Ich habe mich kurzfristig zu dieser Pressekonferenz entschieden, weil ich sage es da ganz offen, weil es mir jetzt reicht.
    Ich meine, ich bin wirklich nicht länger gewillt, den Stil der derzeitigen ÖVP-Führung hinzunehmen.
    Das geht ja jetzt Schlag auf Schlag, vom Verludern über Verschwenden und der Ost-Anfälligkeit und der Korruption und Verlogenheit
    Watergate, Zentralfigur, Schmutzfink.
    Ich muss mit Nachdruck sagen, die SPÖ ist entschlossen, sich von einer außer Rand und Bank geratenen Bundes-ÖVP in keiner Weise länger diffamieren zu lassen, beleidigen zu lassen, derkriminalisieren zu lassen oder verleimten zu lassen.
    Und bitte, ich bin auch nicht gewillt, dass eine Affäre Waldheim eine SPÖ-Affäre
    machen zu lassen.
    Und meine Damen und Herren, ich weise namens der Sozialistischen Partei Österreichs sämtliche Verleumdungen, die in der Affäre Waldheim von der ÖVP, von Parteiobmann Mock abwärts gegen mich, gegen die SPÖ
    gegen einzelne Funktionäre oder deren Mitarbeitern ausgesprochen oder ausgestreut worden sind, auf das Schärfste und auf das Entschiedenste zurück.
    Die SPÖ, so weiter, sei in keiner Weise der Versuchung erlegen, parteipolitischen Nutzen zu ziehen, während ÖVP-Generalsekretär Michael Graf wörtlich von einem Ludwig-Effekt gesprochen habe, als offenbar wahltaktische Überlegungen einbeziehe.
    Außerdem, kein SPÖ-Mandatar habe je ein böses Wort über Kurt Waldheim gesagt.
    Die SPÖ habe auch keinen Einfluss auf in- oder ausländische Medien.
    Es sei absurd, dass die SPÖ über Profil New York Times, den jüdischen Weltkongress und über den Spiegeleinfluss besitze.
    Sinowatz, das sei ja wirklich zum Lachen.
    Und weiter.
    Die EVP und der Herr Graf wagt es, von uns als Schmutzfinken zu reden.
    Ja, meine Damen und Herren, das hat es ja überhaupt noch nicht gegeben.
    Und die nächste Bemerkung macht Fred Sinowatz als Historiker.
    Niemandem mache ich einen Vorwurf.
    Aber auch schon niemandem, der in dieser Zeit in die Mühle des Geschehens gekommen ist, dass er bei irgendeiner Organisation eines DRP gewesen ist.
    Aber ich mache schon wirklich niemandem einen Vorwurf.
    Und schauen Sie, glauben Sie mir, der SPÖ ist es wirklich völlig egal, ob Waldheim bei der SA war.
    Wir nehmen zur Kenntnis, dass er nicht bei der SA war, sondern nur sein Pferd bei der SA gewesen ist.
    Der Vorwurf an Kurt Waldheim sei vielmehr, so ergänzte Fred Sinowatz, dass er unvollständig über sein Leben berichtet hat.
    Und Schluss des Einleitungstatements des Kanzlers und SPÖ-Vorsitzenden?
    Der Dr. Waldheim war halt überall nur halbert dabei, wie ich schon sagte.
    Und er war ja auch nie bei der ÖVP, bitte.
    Er war zwar Sekretär bei einem sehr wichtigen Mann nach dem Krieg von der ÖVP, Dr. Gruber, er war zwar Außenminister in der ÖVP-Alleinregierung Klaus, er war zwar offizieller Kandidat 1971 für den Bundespräsidentschaftswahlen, aber
    Und er wird jetzt auch nur von der ÖVP unterstützt als Präsidentschaftskandidat.
    Ich nehme das alles zur Kenntnis.
    Ich nehme zur Kenntnis, dass Dr. Waldheim nirgendwo dabei gewesen ist.
    Und dann ergänzende Worte von den Stellvertretern.
    Karl Blecher etwa.
    Alois Mock sei bereits vor vielen Monaten informiert worden, er hätte eine Klarstellung von Kurt Waldheim verlangen müssen.
    Heinz Fischer, wir lassen uns diese Brunnenvergiftung nicht gefallen.
    Wenn Waldheim, wie er behauptet, Beweise in der Hand hat, dann soll er sie vorlegen.
    Und Zentralsekretär Peter Schieder, es stimmt nicht, dass die SPÖ kein Fairness-Abkommen abschließen wollte.
    Man konnte sich nur nicht über die monatliche Festlegung der Wahlkampfmittel einigen.
    Soweit also die einleitenden Erklärungen.
    Nun noch ein Ausschnitt aus der Diskussion zwischen Journalisten und der SPÖ-Spitze.
    Haben Sie die Wehrstammkarte des Herrn Dr. Waldheim vor dem Jänner 1986 oder nachher, jedenfalls aber noch vor Veröffentlichung im Profil gesehen?
    Nein, ich hatte überhaupt die Wehrstammkarte erst in einer Zeitung gelesen.
    Ich habe sie überhaupt nicht gekannt.
    Haben Sie einen Ihrer Mitarbeiter damit beauftragt, Einsicht zu nehmen oder nachzuforschen?
    Darf ich Folgendes feststellen, meine Damen und Herren, damit das nicht sozusagen ein Verhör wird.
    Die SPÖ hat weder Wehrstandblätter noch andere Dokumente hergestellt.
    Sie hat weder solche weitergeleitet und sie hat auch solche überhaupt nicht kommentiert, bitte.
    Auch nicht Mitarbeiter.
    Moment, also die Frage war nicht danach, ob Sie es hergestellt haben oder kommentiert haben, sondern ob Sie einen Ihrer Mitarbeiter allenfalls beauftragt haben, Einsicht in den Akt zu nehmen, zu irgendeinem Zeitpunkt vor Veröffentlichung oder Einsichtnahme des Aktes.
    Und dann zu Michael Grafs zweiten Vorwurf, nämlich Bundeskanzler Fred Sinowaz habe Kurt Waldheim bei der UNO nicht gewürdigt.
    Nein, das ist nicht richtig, sagt Fred Sinowaz.
    Er habe Kurt Waldheim bei der UNO beim anschließenden Empfang sehr wohl gewürdigt.
    Soweit eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen bei dieser Pressekonferenz in der SPÖ-Zentrale in der Wiener Löwelstraße und damit wieder zurück an das Studio.
    Berichterstatter aus der SPÖ-Zentrale war Erich Aichinger.
    Soviel zum Thema Waldheim also.
    12.34 Uhr.
    Was hören Sie noch im Mittagsschanal?
    Neues zum Bundesländerversicherungsskandal.
    Näheres zu einer Studie über Fußballraudes in Österreich.
    Die Challenger-Kapsel wurde geborgen, weitere Einzelheiten über die möglichen Absturzursachen werden bekannt.
    Und die Wiener Heidentage bringen selten gespielte Kantaten dazu der Kulturbeitrag.
    Stichwort Challenger.
    Heute vor sechs Wochen wurde die amerikanische Raumfahrt von der größten Katastrophe ihrer Geschichte betroffen.
    73 Sekunden nach dem Start wurde die Raumfähre Challenger durch eine gewaltige Explosion zerstört.
    Die sieben Besatzungsmitglieder, darunter die Lehrerin Christa McAuliffe, die erste Zivilperson bei einem Raumflug, kamen ums Leben.
    Seit fünf Wochen amtiert eine Untersuchungskommission, die direkt Präsident Reagan verantwortlich ist.
    Sie konzentriert ihre Bemühungen auf eine wahrscheinliche Unglücksursache.
    Auf zwei nicht funktionierende,
    zwischen zwei Segmenten der rechten Zusatzrakete des Challenger.
    Im Verlauf der Untersuchungen geriet die Raumfahrtbehörde NASA unter schweren Druck.
    Sie musste nicht nur zugeben, dass schon seit Jahren Bedenken über die Zuverlässigkeit der Dichtungsringe an den Feststoffraketen geäußert wurden, sondern es stellte sich sogar heraus, dass die Startfreigabe für Challenger gegen den Widerstand von Experten der beiden wichtigsten Herstellerfirmen des Shuttle-Komplexes erzwungen wurde.
    Seit dem Wochenende ist nun die Challenger-Katastrophe wieder Hauptthema in der Berichterstattung der US-Medien, seit nämlich bekannt wurde, dass Taucher zumindest einen Teil der Mannschaftskabine der Raumfähre mit Überresten der verunglückten Mannschaft gefunden haben.
    Roland Machatschke berichtet.
    Aus Pietät gegenüber den Gefühlen der Angehörigen, so formuliert es die NASA, werden keine Informationen über den makabren Fund 40 Kilometer nordöstlich von Cape Canaveral freigegeben.
    Bis auf weiteres zumindest.
    Bereits am Freitag haben Taucher des Marinesuchschiffs Preserver auf dem Meeresgrund in 30 Meter Tiefe entweder die vollständige Mannschaftskabine des Challenger oder zumindest große Stücke davon gefunden.
    Die sterblichen Überreste der Mannschaft sind offenbar bereits am Samstag geborgen und an Land gebracht worden.
    Das Schiff ist nämlich an jenem Tag im Dunkel der Nacht mit abgeschalteten Positionslichtern in den Hafen der Stadt Port Canaveral eingefahren.
    Die NASA will weder bestätigen noch dementieren, dass Pathologen seither im Krankenhaus des Luftwaffenstützpunkts Patrick nahe bei Cape Canaveral die Autopsien vornehmen.
    Die Preserver ist mittlerweile wieder ausgelaufen, um die Trümmerstücke vom Grund des Meeres zu bergen.
    Wind und hoher Wellengang erschweren die Arbeiten.
    Die Nachrichtensperre der NASA beflügelt natürlich die Spekulationen.
    Die NASA will auch nicht mitteilen, in welchem Zustand sich die Mannschaftskabine des Challenger befindet.
    Jim Maisel, ein NASA-Konsulent, erklärte lediglich, dass die Kabine im Aufbau der Raumfähre völlig getrennt vom Rumpf ist und dass sie daher als ganzes weggebrochen sein könnte.
    Bilder von aufgefischten Partien des Shuttle-Unterteils zeigen keine damit befestigten Teile der Kapsel.
    Sie könnte also bereits in der Luft oder dann beim Aufprall auf der Wasseroberfläche losgebrochen sein.
    Die Explosion ereignete sich in 16 Kilometer Höhe.
    Die Trümmer des Challenger, seines Treibstofftanks und seiner Nutzlast, bestehend aus dem größten Kommunikationssatelliten der Welt, prallten mit einer Geschwindigkeit von rund 300 kmh auf das Wasser.
    Es ist also anzunehmen, dass die Kabine leckgeschlagen, aufgerissen oder zerborsen ist.
    Darauf deuten noch andere Indizien hin.
    Bereits in den ersten Tagen der Trümmer-Suche wurde ein Stück gefunden, das zur rechten vorderen Seitenwand der Raumfähre gehörte.
    Und auf die jetzige Fundstelle im Meer wurde man aufmerksam, weil Helme und andere persönliche Habseligkeiten der Astronauten aufgetaucht waren.
    Die Mannschaftskabine ist eine Kapsel, die auf besondere Festigkeit konstruiert ist.
    Sie muss ja im luftleeren Raum dem Innendruck von 760 mm Quecksilbersäule standhalten.
    Das ist der normale Luftdruck in Seehöhe.
    Sie ist 5 Meter lang, mehr als 5 Meter hoch und 5 Meter breit und bietet rund 70 Kubikmeter Raum.
    Die Astronauten saßen beim Start in zwei Ebenen, oben auf dem Flugdeck der Kommandant, der Pilot und zwei weitere Mannschaftsmitglieder und einen Stock tiefer, die übrigen drei.
    Trotz aller strukturellen Festigkeit war dieser Teil der Raumfähre freilich nicht in der Lage, die Explosion und den Absturz zu überstehen.
    Die NASA hat einen besonderen Grund, warum sie außer der rechten Feststoffrakete, von der die Katastrophe wahrscheinlich ausgegangen ist, vor allem die Mannschaftskabine bergen will.
    Dort befanden sich nämlich nicht nur alle Instrumente, sondern auch die Computer und die Datenaufzeichnungsgeräte.
    Die automatische Datenübermittlung brach 73 und 605 tausendstel Sekunden nach dem Start ab.
    379 tausendstel Sekunden nach der Explosion.
    Sollte die Mannschaftskabine dem Inferno von zwei Millionen Litern explodierenden Wasserstoffs und Sauerstoffs widerstanden haben, dann könnten weitere aufgezeichnete Daten Aufschluss geben über die allerletzten Sekunden der Raumfähre Challenger und ihrer Mannschaft.
    Die Informationen waren das von Roland Machatschke.
    12.40 Uhr ist es gleich, zurück zur österreichischen Innenpolitik, diesmal zum Thema Bundesländerversicherung.
    Der Skandal um den untreuen ehemaligen Generaldirektor Kurt Rusow hält weiterhin die öffentliche Diskussion in Gang.
    Bisher tragischer Höhepunkt war der Selbstmord eines ehemaligen Mitarbeiters der Bundesländerversicherung, der von Rousseau rund 1,5 Millionen Schilling aus fingierten Schadensmeldungen erhalten hatte.
    Durch die Affäre um Rousseau ist auch die burgenländische, frühere SPÖ-Clubobfrau Ottilie Mattisek in Turbulenzen geraten.
    Gestern hat sie ihre Partei, die SPÖ, aufgefordert, ihre Parteimitgliedschaft zurückzulegen, was Mattisek aber entschieden ablehnt.
    Eine andere Spur führt in die Steiermark zu den Söhnen des früheren ÖVP-Landeshauptmannes Friedrich Niederl.
    Sie besitzen in Romus bei Schladming ein Hotel, das sie vor einigen Jahren an die Bundesländerversicherung verkaufen wollten.
    Als der Verkauf nicht zustande kam, erhielten Walter und Fritz Niederl von Kurt Rusow insgesamt 4,8 Millionen Schilling als Art Abstandszahlung.
    Die Niederl-Brüder haben sich bereit erklärt, das Geld an die Versicherung zurückzuzahlen.
    Immer mehr stellt sich in der Öffentlichkeit aber auch die Frage, wie weit der Aufsichtsrat der Bundesländerversicherung das Kontrollorgan von den Vorgängern gewusst hat.
    Fritz Besatter sprach darüber mit dem früheren niederösterreichischen Landeshauptmann, Aufsichtsratspräsident Andreas Maurer.
    Herr Altlandeshauptmann Maurer, Sie sind Aufsichtsratsvorsitzender der Bundesländerversicherung, über die jetzt dieser Skandal hereingebrochen ist.
    Konnten Sie als Aufsichtsrat, als Kontrollorgan der Versicherungsanstalt diesen Skandal nicht verhindern?
    So wie Sie die Dinge jetzt zeigen und in der Form, wie sie abgewickelt wurden, war das für den Aufsichtsrat und dessen Vorsitzenden unmöglich.
    Ein Zusammenwirken in der Weise, wie das geschehen ist, zumal
    von der Spitze des Vorstandes mit einem, ich möchte sagen, höheren Beamten oder unter den Beamten war es so, dass auch die Kontrolle diese Dinge nicht offenlegen konnte.
    Sie, Herr Landeshauptmann, haben Rousseau sicherlich schon seit Längerem gekannt.
    Es wird gesagt, dass Sie auch dafür verantwortlich sind oder mit dafür verantwortlich zeichneten, dass Rousseau nach Generaldektor Kretnik bestellt wurde.
    Sie selbst haben am ehemaligen Generaldektor Rousseau nichts Auffälliges bemerkt.
    Schauen Sie, Generaldektor Rousseau ist ja Jahrzehnte im Haus.
    Er ist hier groß geworden im Haus.
    Er fungierte bereits als Generalsekretär.
    Er ist dann stellvertretender Direktor geworden.
    Er ist dann Direktor geworden und in der Folge dann zum Generaldirektor vorgeschlagen worden.
    Und zwar auch von seinem Vorgänger Kretnik, der ihn sehr gelobt hat und seine Qualitäten und seine
    sein können für die Anstalt, das er jeweils unter Beweis gestellt hat.
    Und Rousseau ist bis zu diesem Zeitpunkt in der Gesellschaft sehr gut beschrieben worden.
    Es lag also gar nichts Negatives vor.
    Ich möchte sagen, nach Gretnik als sich anbietender Generaldirektor stand ein anderer damals eigentlich gar nicht zur Diskussion.
    Nun, Herr Altlandeshauptmann, Sie selbst kennen Rusa ja schon seit längerem.
    Noch einmal die Frage, Ihnen ist es nie auffällig gewesen, der Lebenswandel Rusas?
    Nein.
    Ich habe von diesem Lebenswandel also tatsächlich nichts gewusst.
    Es ist auch darüber im ganzen Haus nie gemunkelt worden oder so gemunkelt worden, dass selbst seine Vorstandskollegen oder auch ich oder irgendjemand, der mir vertraut war,
    mir davon einiges sagen konnte, ja nicht einmal in gewissen Hinweisen.
    Die Tatsache, dass die Bundesländerversicherung sich im Dezember des vergangenen Jahres von ihrem Generaldirektor getrennt hat, hat nichts mit dem wirtschaftlichen Zustand des Unternehmens zu tun gehabt, sondern mit den persönlichen Problemen Russos.
    Ja, allerdings in der Form, dass man Ende des
    die zweite Hälfte des vergangenen Jahres erst richtig gemerkt hat, dass hier Alkohol ins Spiel ist und einig ist, dass es nicht so gelaufen ist, wie es laufen sollte.
    Und das war die Begründung.
    Das war nur der Anlass, dass unser Dienstverhältnis getrennt wurde.
    Da war aber auch noch nicht der Schimmer irgendwelcher Unbesslichkeiten in der Weise, wie sie sich jetzt bei dieser Kontrolle ergeben haben.
    Und hier auch nur im Zusammenhang
    Also die gezielte Kontrolle im Zusammenhang mit den Stiftereien.
    Konkrete Frage an Sie, Herr Altlander.
    Wie weit fühlen Sie sich als Vorsitzender, als Aufsichtsarzt persönlich für die Vorgänge in der Bundesländerversicherung verantwortlich?
    Verantwortlich ist man ja hinsichtlich der Bestellung einer Person und der Überwachung.
    Die Überwachung und die Maßnahmen, die gesetzt wurden, jeweils ist ja den Aktien gerecht durchgeführt worden.
    Und ich müsste sagen, die beste Kontrolle muss versagen, zumindest vorerst versagen, wenn das Oberhaupt,
    die höchste Persönlichkeit des Vorstandes in Verbindung mit einem höhrigen Beamten eine solche Maßnahme setzt, dann wird es von Haus aus eine lange Zeit brauchen, bis überhaupt eine Aufdeckung möglich ist.
    Zuletzt noch eine Frage, die ins Politische führt.
    Die SPÖ verlangt angesichts der Vorfälle in der Bundesländerversicherung im Sinne der Entpolitisierung die Entfernung aller politischen Funktionäre aus dem Aufsichtsrat.
    Und das würde auch letztlich Sie als ehemaligen Spitzenpolitiker der ÖVP treffen.
    Denken Sie daran, dieser Forderung der SPÖ nachzukommen?
    Schauen Sie, die Situation liegt so, dass wir nicht politisch bestellt sind.
    Wir sind nicht von einer Partei nominiert, sondern von den Eigentümern, als deren Vertreter in den Aufsichtsrat entsandt.
    Und das gilt für alle, die im Aufsichtsrat und auch in unserem Fall im Länderkuratorium tätig sind.
    Die Länderkuratoren übrigens, sie sind von den Ländern, von den Landesregierungen als ihre Vertreter bestellt.
    Und in den ganzen Maßnahmen jetzt und auch vor dem laut dem Aktienrecht sind hier einstimmige Beschlüsse auch der Entlastung des Vorstandes feststellbar.
    Es ist also in keiner Weise abzuleiten, dass der Aufsichtsrat für die Dinge, die hier vorgefallen sind, in der Weise verantwortlich zu machen ist, dass er etwas geduldet hat oder irgendeine Ahnung gehabt hätte, dass sich hier solche Dinge vollziehen.
    Ein von Fritz Besata geführtes Interview mit dem Aufsichtsratspräsidenten der Bundesländerversicherung, Andreas Maurer.
    Nächster Themenkomplex, Fußball und Gewalt.
    Nicht erst seit der Katastrophe im Brüsseler Heyselstadion, wo im Vorjahr bei Ausschreitungen unter Zuschauern dutzende Menschen ums Leben kamen, versuchen Wissenschaftler das Phänomen Gewalt rund um den Fußballsport zu untersuchen.
    Mit den Grundlagen des Rauditums im Stadion, mit der Frage, warum Fußballanhänger zu Gewalttätern
    werden können, hat sich in den vergangenen Monaten ein Team österreichischer Soziologen beschäftigt.
    Die Wissenschaftler befragten unter anderem zahlreiche Fans der beiden Großklubs Rapid und Austria und begleiteten sie zu Fußballspielen, aber auch zu ihren anderen Treffen.
    Das Ergebnis der Studie über Fußballgewalt wurde heute im Wissenschaftsministerium präsentiert, Wolfgang Wittmann berichtet.
    Eine Reihe klarer und eindeutiger Widersprüche zu populären Vorurteilen gegenüber Fußballanhängern kennzeichnet das Ergebnis der Forschungsarbeit über Gewalt am Fußballplatz.
    Hatte man bisher angenommen, dass Fußballfans allen sozialen Schichten entstammen, so steht nun fest, dass die Fans vielmehr größtenteils aus Arbeiterkreisen kommen.
    Sie haben zum überwiegenden Teil nur Pflichtschulbildung, sagt die Studie, und sie machen im Vergleich zu ihren Vätern einen sozialen Abstieg mit.
    Das Durchschnittsalter der deklarierten Fußballfans beträgt rund 19 Jahre.
    Die Arbeitslosenrate ist um ein Vielfaches höher als jene der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung.
    Aber, obgleich sich die Mehrzahl der Fußballfans somit in einer angespannten sozialen Lage befindet, kommt sie nach Ansicht der Soziologen nicht ins Stadion, um sich durch Randalieren Luft zu machen.
    Im Gegensatz zu diesem Vorurteil sind die Anhänger überwiegend echte Fußballliebhaber und Experten.
    Schon überhaupt nicht, so die Wissenschaftler, sind sie eine abweichende Minderheit von psychisch Kranken.
    Auch könne man nicht davon sprechen, dass Fußballrauditum gleichsam ein Importartikel ist.
    Vielmehr ist nach Ansicht der Soziologen der Nährboden für eine derartige jugendliche Subkultur der Fans hausgemacht.
    Soziologe Dr. Kurt Stocker,
    Die kommen eben aus den Randschichten.
    Es gibt dort hohe Arbeitslosigkeit, schlechte Ausbildung, schlechte Jobs etc.
    Und die haben sozusagen diesen subkulturellen Ausweg gefunden, um ihre Identität zu bilden, die sie im Berufsleben nicht bilden können.
    Das ist der eine Punkt.
    Zum anderen stehen sie in einer Tradition, Fußball ist ein alter, traditioneller Arbeiterzuschauersport,
    Und die Fußballfans haben also nicht, wie immer behauptet, nichts zu tun mit dem Fußball, sondern haben eine relativ lange und tiefe Beziehung zum Fußball und im Besonderen zu ihrem Klub.
    Sie sind die treuersten Anhänger des Clubs.
    Zur Gewalt kann man sagen, Gewalt hat es auf den Fußballplätzen immer gegeben.
    Gewalt ist nur ein Moment.
    Und bei weitem nicht das Zentrale, das diese Fansubkulturen ausmacht.
    Die tun sehr viel für ihre Klubs, die organisieren ihre Forten, die treffen sich auch sonst.
    Und man muss sehen, die kommen aus der Arbeiterschicht, eher aus den Randschichten.
    Und da gibt es so etwas wie einen männlich-politarischen Normenkanon.
    Dort hat einfach körperliche Gewalt
    einen bestimmten Stellenwert wie sozusagen bei den bürgerlichen Menschen nicht hat.
    Wir haben also ein völlig anderes Verhältnis zu körperlicher Gewalt als diese jugendlichen Fans.
    Nicht den Fans könne somit also die Hauptschuld an der Eskalation der Probleme durch Fußballgewalt gegeben werden.
    Wenn überhaupt, dann seien die Medien und hier vor allem die großen Boulevardzeitungen für eine Aggressionssteigerung mitverantwortlich.
    Und zwar wegen ihrer, so die Soziologen, skandalisierenden Berichterstattung und die darin enthaltenen wüsten Übertreibungen.
    Als Schlussfolgerung im Hinblick auf eine Eindämmung der Gewalt am Fußballplatz nennen die Wissenschaftler folgendes.
    Ordnende Maßnahmen, also etwa Polizeieinsätze allein, sind längerfristig nicht zielführend.
    Vielmehr müssten pädagogische Mittel ergriffen werden, die besonders auf die Eigenheiten der jugendlichen Subkultur eingehen.
    Die Fußballclubs sollten sich bemühen, zu ihren Fans eine echte Beziehung herzustellen, etwa indem sie ihnen mehr Service bieten.
    Die Medien sollten zugleich mithelfen, durch verantwortungsvolle Berichterstattung das Bild des Fußballsports und seiner Fans in der Öffentlichkeit zu korrigieren.
    Wissenschaftsminister Heinz Fischer zum Ergebnis des Forschungsprojekts.
    Und das ist ja nur eine Facette.
    Ich meine, es gibt natürlich auch eine sicherheitsmäßige, die in den Wirkungsbereich der Polizei fällt und es gibt ökonomische Dimensionen, wie ich schon erklärt habe.
    Ich betrachte es einfach als einen Beitrag mit den Mitteln der Sozialforschung, als eine Erhellung des Umfelds der Probleme am Fußballplatz, die mithelfen soll, aber sicher nicht allein die Probleme lösen kann.
    Hat Innenminister Blecher schon auf die Schlussfolgerungen dieser Studie reagiert?
    Ich werde es ihm nicht nur schicken, sondern ich werde auch persönlich mit ihm reden, weil ich weiß, dass er ja sehr an diesem Thema interessiert ist, auch wenn er ein Austrianhänger ist und ich ein Rabitanhänger bin.
    Ein Beitrag von Wolfgang Witzmann war das.
    Neun Minuten vor 13 Uhr, ein Hinweis auf die heutige Abendsjournalbeilage.
    Journal Panorama.
    Der Jugendstil, die ganze Epoche des Fin des Siegl, feiert derzeit ungeheure Triumphe.
    Man denke nur an die Ausstellung Traum und Wirklichkeit und an die derzeitige große Wien-Ausstellung in Paris.
    Bilder von Klimpt, Architektur und Möbel von Hoffmann, die gute alte Zeit wird wieder einmal wehmütig nostalgisch betrachtet.
    Die Schattenseiten der Jahrhundertwende werden dabei oft vergessen.
    Glücklich ist, wer vergisst?"
    ", fragten sich einige junge Wiener Wissenschaftler und beschlossen, das andere Wien um 1900 zu beleuchten.
    Das soeben erschienene Buch soll bewusst weg von den großen Künsten zum Alltag der Menschen führen, in die Bürger- und Arbeiterfamilien, zu den Obdachlosen und Armen, und es soll die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen von damals auch im Bereich von Liebe und Sexualität zum Ausdruck bringen.
    Glücklich ist, wer vergisst, das andere Wien um 1900.
    Heute Abend ab 18.30 Uhr im Programm Österreich 1 im Journal Panorama.
    Klammer und Kirchenmusik bilden den Schwerpunkt der diesjährigen Heidentage, die von der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und dem Kulturamt der Stadt Wien veranstaltet werden.
    Heute Abend findet in der Marmorgalerie des Barockmuseums im unteren Belvedere ein Konzert des Wiener Bachkonsorts unter Martin Haselböck statt, auf dessen Programm die drei Esterhazy-Kantaten stehen.
    Zwei dieser Kantaten sind bis heute unveröffentlicht.
    Das Aufführungsmaterial für das heutige Konzert wurde nach einem Manuskript im Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde erstellt.
    Walter Gellert hat anlässlich der Aufführung dieser musikalischen Raritäten den folgenden Beitrag gestaltet.
    Es ist das erste Mal seit Heidens Zeiten, dass die Esterhazy-Kantaten wieder aufgeführt werden.
    Es handelt sich dabei um Gebrauchsmusik im besten Sinn des Wortes, um Kompositionen der Jahre 1763 und 1764, die den Namenstag des Fürsten Esterhazy oder dessen Rückkehr von der Kaiserkrönung Josefs II.
    in Frankfurt
    zum Anlassnahmen.
    Heidens Aufgabe als Komponist am Fürstenhof in Esterhaser bestand ja nicht nur darin, Kunstwerke zu produzieren, sondern auch für Musik zur Unterhaltung und zur Repräsentation zu sorgen.
    Heidens Esterhazy-Kantaten sind aber nicht nur als musikalische Kuriosität zu werten, sie tragen auch einiges zum besseren Verständnis des heidenschen Schaffens bei.
    Otto Biber, der Leiter des Musikvereinsarchivs in Wien, der gemeinsam mit dem bekannten Heidenforscher HC Robbins-Lenten die Heidentage organisiert.
    Es ist an sich eine barocke Tradition gewesen zu ehren,
    eines Fürsten bei seinem Geburtstag, bei seiner Rückkehr von einer längeren Reise, eine Festmusik aufzuführen.
    Und es ist hochinteressant zu beobachten, wie der Klassiker Josef Haydn mit dieser musikalisch-traditionellen Gattung zurandekommt.
    Es ist ein
    Werktypus, den es in dieser Zeit formal gar nicht mehr gibt.
    Haydn bringt klassische Ideen in barocke Traditionen ein.
    Ein interessantes Detail am Rande, Haydn hat diese Kantaten sicherlich, so wie es damals üblich war, vom Cembalo ausgeleitet und für sich Cembalo-Soli vorgesehen.
    Die Esterhazy-Kantaten stellen übrigens nicht die einzigen musikalischen Raritäten im Programm der Heidentage in Wien dar.
    So erklingen zum Beispiel an zwei Sonntagen anglikanische Psalmen, die Haydn in London geschrieben hat, und die höchstwahrscheinlich erstmals in Österreich erklingen.
    Haydn-Forscher Robin Slendon zu diesen Psalmen.
    Die Leute, die Schöpfung und Jahreszeiten kennen, werden auch diese kleinen Stücke
    der Hand des Meisters erkennen.
    Aber das klingt wie protestantische Musik und das war Haydns große Begabung, sich in den jeweiligen Geschmack seiner Leute sofort einzufühlen.
    Also in England hat er eben ganz große Sinfonien, nicht wahr, mit Trompeten und Pauken.
    Die hat er meistens keine Trompeten.
    In Esterháza hat er keine Trompeten verwendet.
    Da hat er eben die Hörner genommen und hat sich sehr hoch gesetzt.
    Haydn war ein großer Pragmatiker.
    Während der Heidentage ist im Wiener Musikverein auch eine Ausstellung zu sehen, in der Heidnianer aus österreichischem Privatbesitz gezeigt werden und in der ebenfalls Raritäten zu finden sind.
    Otto Biber.
    Höhepunkt dieser Ausstellung ist sicherlich das Manuskript wohl eines der populärsten Klavierwerke von Josef Heiden, des Capriccios Acht Sauschneider müssen sein.
    Dieses Manuskript ist in österreichischem Privatbesitz.
    In der Literatur gilt es entweder als verschollen oder als Privatbesitz in den USA.
    Ferner haben wir andere Musikmanuskripte, ein Lied, ein Klaviertrio.
    Eine größere Anzahl von Briefen, das hat mich selbst überrascht, wie viele Briefe da aufgetaucht sind, aber auch eine heidensche Flötenuhr, die 1932 zum letzten Mal auf einer Ausstellung zu sehen war und seither der Öffentlichkeit nicht zugänglich war.
    Auch die ist jetzt in dieser Ausstellung zu sehen.
    Musikalische Raritäten bei den Wiener Heidentagen.
    Nach dem Beitrag von Walter Gellert noch einmal ins Nachrichtenstudio an Karl Berger.
    Österreich.
    Die Spitze der SPÖ hat zu den Vorwürfen der Volkspartei im Zusammenhang mit der Vergangenheit des Präsidentschaftskandidaten Kurt Waldheim Stellung genommen.
    Bundeskanzler Sinowaz sagte, die SPÖ sei nicht länger gewillt, sich von einer außer Rand und Band geratenen Bundes-ÖVP beschimpfen und verdäumten zu lassen.
    Er hob hervor, dass niemand Vorwürfe gegen Waldheim gerichtet habe.
    Wörtlich betonte Sinowatz, die SPÖ nehme zur Kenntnis, dass Waldheim nicht bei der SA gewesen sei, sondern nur sein Pferd.
    Waldheim sei stets nur halb dabei gewesen, er sei auch nicht Mitglied der ÖVP.
    Sinowatz wies auch alle Berichte zurück, er stehe hinter der Veröffentlichung der Waldsteinkarte Waldheims.
    ÖVP-Generalsekretär Graf hat in diesem Zusammenhang betont, sollten entsprechende Presseberichte stimmen, würde dies auf eine Verwicklung des Bundeskanzlers schließen lassen.
    Nach den Worten des steirischen Landeshauptmannes Josef Krainer sollte die Regierung die große Zustimmung für das Antitrag in Volksbegehren als Denkanstoß und Chance begreifen, eine verhängnisvolle Fehlentscheidung zu revidieren.
    Vor dem Landtag in Graz trat Krainer für eine gemeinsame tragfähige Lösung ein und appellierte an die Bundesregierung, dem Anliegen der steirischen Bevölkerung Rechnung zu tragen.
    Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Gross bekräftigte seine Ansicht, es sei ein Volksbegehren der ÖVP im Zeichen der bevorstehenden Landtagswahlen gewesen.
    Verteidigungsminister Frischenschlager bezeichnete das Volksbegehren als Schlag gegen die Verteidigungspolitik.
    Frischenschlager betonte, die Forderung nach seinem Rücktritt mache die politischen Ziele offensichtlich.
    Den Organisatoren gehe es nicht um den Inhalt des Volksbegehrens, sondern um politischen Effekt.
    Abschließende Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Nach Nebelauflösung im Westen heiter bis wolkig, sonst stärker bewölkt.
    Nachmittagstemperaturen 4 bis 10 Grad.
    Eine Stunde Mittagsjournalinformation ist beendet.
    Fürs Team verabschiedet sich Udo Bachmeier.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Anti-Draken-Abstimmung: Landeshauptmann Krainer
    Interview: Landeshauptmann Krainer
    Mitwirkende: Edlinger, J. Klaus [Gestaltung] , Krainer, Josef junior [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Anti-Draken-Abstimmung: SPÖ-Landesobmann Gross
    Interview: SP-Landesobmann Gross
    Mitwirkende: Edlinger, J. Klaus [Gestaltung] , Gross, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Anti-Draken-Abstimmung: Verteidigungsminister Frischenschlager
    Interview: Verteidigungsminister Frischenschlager
    Mitwirkende: Esterle, Leopold [Gestaltung] , Frischenschlager, Friedhelm [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz ÖVP-Generalsekretär Graff zu Waldheim
    Einblendung: VP-Generalsekretär Graff
    Mitwirkende: Hauer, Ernest [Gestaltung] , Graff, Michael [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz SPÖ-Spitze Sinowatz - Blecha - Fischer zu Waldheim
    Einblendung: Bundeskanzler Sinowatz, Journalisten
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Sinowatz, Fred [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Sinowatz: "Waldheim war nie bei der SA, nur sein Pferd" , Nachrichten
    Challenger-Kapsel geborgen
    Einblendung: Nasa Konsulent Jim Mizell
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Mizell, Jim [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BLV-Skandal: Ex-LH Maurer als Aufsichtsratsvorsitzender BLV dazu
    Einblendung: Aufsichtsratsvorsitzender Maurer
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Maurer, Andreas [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Fußball-Rowdies in Österreich: Neue Studie
    Einblendung: Dr. Stocker (Soziologe), Wissenschaftsminister Fischer
    Mitwirkende: Wittmann, Wolfgang [Gestaltung] , Stocker, Kurt [Interviewte/r] , Fischer, Heinz [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Sport ; Bildung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: "Glücklich ist, wer vergißt - Das andere Wien um 1900"
    Mitwirkende: Manas, Elisabeth [Gestaltung]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Literatur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wiener Haydn - Tage: Selten gespielte Kantaten
    Einblendung: Musik (Haydn-Kantaten), Haydn-Forscher Slandon, Organisator Otto Biba
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Slandon, Robin [Interviewte/r] , Biba, Otto [Interviewte/r]
    Datum: 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1986.03.11
    Spieldauer 01:00:06
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    Glück, Luis [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1986.03.11 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-860311_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt