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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Wir sind am Weg, mit wenigen glücklichen Ausnahmen,
der jüngste Konsens auf dem Milchmarktsektor darstellt, in eine Lagermentalität zurückzufallen, die wir überwunden zu haben glaubten.
Die Radikalität der Worte und dadurch geschürter Hass nehmen zu.
Bundespräsident Rudolf Kirschschläger mahnt die Parteien zur Mäßigung.
Schluss mit dem Krieg der Worte.
Für diese Sendung erwarten wir Reaktionen von ÖVP und SPÖ auf diese Mahnung des Staatsoberhauptes.
Sonst dominieren Auslandsbeiträge dieses Mittagsjournal, durch das sie Louis Glück führt.
Spanien bleibt in der NATO, am Sonntag wählt Frankreich.
Wieder einmal Nicaragua-Debatte in den USA.
Prügeleien und Abbruch des Parteitags der Karut-Partei des israelischen Außenministers Shamir und aus dem Inland noch Baumsterben und auch bei den Obstbäumen, die Geschichte eines Strafmontages, das 18 Jahre unterwegs war und eine große Ausstellung zeitgenössischer Zeichnungen in Wien.
Am Beginn ein Nachrichtenüberblick, verantwortlicher Redakteur Robert Stobacher, unser Sprecher Wolfgang Riemerschmidt.
Österreich.
Die Wirtschaftspolizei hat heute im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die niederösterreichische Brandschadenversicherung aufgenommen.
Bereits seit gestern Nachmittag prüft die Versicherungsaufsicht, ob bei der niederösterreichischen Brandschadenversicherung verdeckte Parteienfinanzierung und fingierte Schadensmeldungen vorgekommen sind.
Der Generaldirektor der Versicherungsanstalt, Friedrich Rauscher, betonte, sein Institut habe nichts zu verbergen.
Alle Unterlagen würden zur Verfügung gestellt.
Im Finanzministerium wurde darauf hingewiesen, dass bisher kein Hinweis auf Unregelmäßigkeiten in der Geschäftsgebahrung der niederösterreichischen Brandschadenversicherung vorliege.
Der frühere steirische Landeshauptmann Friedrich Niederl will wegen der Verwicklung seiner Söhne in die Affäre um die Bundesländerversicherung seine Funktionen bei der steirischen Raiffeisenorganisation vorerst ruhen lassen.
Einen entsprechenden Brief sandte Niederl an die steirische Raiffeisenorganisation.
Der Generalanwalt von Raiffeisen, Helmut Klaus, hat Niederl vor kurzem als untragbar für die Organisation bezeichnet.
Die beiden Söhne Nederls haben zugegeben, vom ehemaligen Generaldirektor der Bundesländerversicherung, Kurt Rosow, 4,8 Millionen Schilling als Abstandszahlung für einen nicht zustande gekommenen Hotelverkauf erhalten zu haben.
Der freiheitliche Staatssekretär, Gerolf Murer,
hat heute die Befürchtung geäußert, dass die Affäre in der Bundesländerversicherung sich auch negativ für die Bauern auswirken könnte.
Mura begründete dies damit, dass die Genossenschaftliche Zentralbank, das Spitzeninstitut der Raiffeisingeldorganisation, als Miteigentümer der Bundesländerversicherung auch für die Schadensabdeckung mit aufzukommen habe.
Bundespräsident Rudolf Kirchschläger hat vor einem Rückfall in eine überwunden geglaubte Lagermentalität gewarnt.
In einer Rede bei der Jahresversammlung des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstandes appellierte Kirchschläger an alle Parteien, eine Gesprächsgrundlage auch für die Zeit nach der nächsten Nationalratswahl zu erhalten.
Der Bundespräsident bedauerte eine Zunahme des Hasses und der Radikalität in Österreich und nannte als Urgrund für alle Skandale eine übertriebene Besitz- und Erwerbssucht.
Der Bundesrat befasst sich in seiner heutigen Sitzung mit dem Thema einer Stärkung der Länderrechte.
Die Volkspartei hat einen entsprechenden Entschließungsantrag eingebracht.
Der vor Arlberger Landeshauptmann Herbert Kessler sagte, die verfassungsrechtliche Stellung der Länder, die Stellung des Bundesrates und die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern seien aus föderalistischer Sicht sehr unbefriedigend erfüllt.
Redner von ÖVP und SPÖ hoben hervor, dass der Entschließungsantrag von beiden Parteien getragen werde.
Die Diskussion um die Kündigung des Drogenspezialisten Primarius Günther Pernhaupt als ärztlicher Leiter der Drogenstation in Mödling geht weiter.
Der zuständige Referent der niederösterreichischen Landesregierung, Landesrat Ernest Brezovsky, bezeichnete die Kündigung Pernhaupts als unverständlich.
In den sieben Jahren des Bestehens der Drogenstation habe es nie Schwierigkeiten gegeben, sagte Brezovsky.
Man sei mit der Arbeit Pernhaupts überaus zufrieden gewesen.
Die Präsidentin der Stiftung Karlsburg, Ingrid Leodolter, hatte erklärt, Pernhaupt sei ein furchtbar schwieriger Mensch, der mit anderen nicht auskommen könne.
Primarius Rudolf Marder, zuständig für Wirtschafts- und Personalfragen der Mödlinger Drogenstation, schloss sich den Vorwürfen Leodolters an.
Pernhaupt hat die Anschuldigungen zurückgewiesen.
Spanien.
Die gestrige Volksbefragung hat eine deutliche Mehrheit für ein Weiterverbleiben Spaniens im nordatlantischen Verteidigungsbündnis erbracht.
52,5% stimmten für die NATO-Mitgliedschaft, 39,8% votierten dagegen.
Die Beteiligung am Referendum betrug knapp 60%.
Von der sozialistischen Regierung wurde der Ausgang des Referendums mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.
Positiv hat auch NATO-Generalsekretär Lord Carrington reagiert.
Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS berichtete über das Ergebnis der Volksbefragung ohne Kommentar.
Allerdings wird in der TASS und im Parteiorgan Pravda der Regierung Spanien seine Wendung um 180 Grad in der Frage der NATO-Mitgliedschaft vorgeworfen.
Israel
Prügeleien zwischen den Delegierten und heftige Wortgefechte haben heute früh zu einem Abbruch des Parteitages der Herutpartei geführt.
Die Auseinandersetzungen waren wegen der Uneinigkeit der Delegierten über einen neuen Parteivorsitzenden als Nachfolger von Menachem Begin entstanden.
Der Parteikongress will in einigen Wochen neuerlich versuchen, einen Parteichef zu wählen.
Die Herutpartei verfügt über 29 der 120 Sitze im israelischen Parlament.
Sowjetunion.
Die Serie bemannter Raumflüge in der Sowjetunion soll heute fortgesetzt werden.
Für 13.33 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist der Start des Raumschiffes Soyuz T-15 mit den beiden Kosmonauten Leonid Kizim und Vladimir Solovyov an Bord geplant.
Ziel des Fluges dürfte die neue sowjetische Orbitalstation Mir sein, die am 20.
Februar in eine Erdumlaufbahn gebracht worden ist.
Der Sayustart soll zum ersten Mal im sowjetischen Fernsehen übertragen werden.
Österreich.
In einem Gymnasium in der Singrinergasse im 12.
Wiener Gemeindebezirk ist heute früh aus unbekannter Ursache ein Brand ausgebrochen.
Etwa 60 Kinder mussten vorübergehend evakuiert werden.
Nach Angaben der Polizei wurden neun Schüler mit Rauchgasvergiftungen in Spitäler eingeliefert.
Der Brand konnte nach einer halben Stunde gelöscht werden.
Der Unterricht wurde bereits am Vormittag wieder aufgenommen.
Die Wetterlage?
Der Ostalpenraum liegt noch im Randbereich eines Mittelmeertiefs.
Im Verlauf des Wochenendes wird jedoch der Einfluss des osteuropäischen Hochs zunehmen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Norden teilweise aufgelockerte, sonst meist reichliche Bewölkung, lokal Schneefall, in Tiefenlagen Regen, Winde aus Ost bis Süd.
Nachmittagstemperaturen 3 bis 9 Grad, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 2 bis plus 4 Grad.
Die Aussichten für morgen Freitag.
Im Westen und Norden nach Auflösung der Frühnebel meist aufgelockert, sonst noch reichlich bewölkt und vor allem im Süden lokal etwas Niederschlag, in Tiefenlagen meist Regen.
Winde aus Ost bis Süd.
Frühtemperaturen minus 2 bis plus 4 Grad, Tageshöchstwerte je nach Bewölkung 3 bis 9 Grad.
Die Forscher auf das Wochenende.
Im Süden am Samstag noch schwacher Störungseinfluss, sonst zunehmend sonnig.
Etwas milder.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien bedeckt 3 Grad Südostwind, 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, Nebel, Nieseln, 3 Grad Ostwind, 3 Kilometer.
Linz bedeckt 3 Grad Westwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Salzburg bedeckt drei Grad, Innsbruck stadtbewölkt drei, Bregenz bedeckt durch Hochnebel vier, Graz bedeckt drei und Klagenfurt bedeckt Schneeregen drei Grad.
Jetzt ist es zwölf Uhr und neun Minuten.
Zunächst Berichte aus dem Ausland.
Der Ausgang des spanischen NATO-Referendums sagt einiges über die Unverlässlichkeit der Meinungsumfragen, denn bis zuletzt prophezeiten sie ein Nein, aber das klare Ja zum Bleiben im nordatlantischen Bündnis
sagt vor allem etwas über die geänderte Stimmungslage in Spanien.
NATO, das war für die Spanier USA und USA, das war Freundschaft mit Franco.
Doch seit die Sozialisten regieren, ist der sozialistische Anti-Amerikanismus im Abflauen.
Nicht nur der Ministerpräsident selbst, der vor vier Jahren noch das Raus aus der NATO im Parteiprogramm festschreiben ließ und jetzt vehement für das Ja eintrat, nicht nur Felipe González denkt anders.
Der spektakuläre Schwenk hat sich offenbar auch im Volk vollzogen.
Der Hauptgrund wohl, drei Viertel der spanischen Handelspartner sind NATO-Länder, drei Viertel der Auslandsinvestitionen kommen aus NATO-Ländern.
Pragmatismus also statt dem einstigen Oppositionsgeist.
Spanien bleibt, was seine vorerst letzte bürgerliche Regierung vor vier Jahren beschlossen hat, 16.
Mitglied der westlichen Militärallianz.
Aus Madrid dazu unser Sonderberichterstatter Helmut Brandstetter.
der Philippe González, als er gestern Abend knapp vor 11 Uhr eine Erklärung für die Sondersendung des spanischen Fernsehens verlas.
Von einem Sieg der spanischen Volkssprache umforderte sogleich auch die knapp 7 Millionen NATO-Gegner zur Zusammenarbeit bei einer neuen Friedens- und Abrüstungspolitik auf.
González fließ auch später den Moncloa-Palast, seinen Amtssitz nicht.
Seine Anhänger mussten ohne ihn in der Madrider Parteizentrale feiern.
als Triumphgefühle aufkommen lassen.
Denn so unerwartet groß die Zustimmung zur NATO gestern auch war, ein Großteil der sieben Millionen Nein-Stimmen kam von jungen Spaniern, die vor dreieinhalb Jahren noch die Spanische Arbeiterpartei und Felipe González ins Amt gewählt hatten.
Ihre Stimmen und die Unterstützung der vielen Intellektuellen, die sich jetzt in der Auseinandersetzung gegen die NATO und gegen González stark gemacht hatten,
braucht González dringend, wieder die Parlamentswahlen in einem halben Jahr bestehen.
Dabei wird es darauf ankommen, ob die spanischen Kommunisten, die derzeit in drei Gruppchen aufgeteilt sind, die in der Zeit vor dem Referendum gefundenen Eintracht, beibehalten.
Wenn ja, dann könnte González mit der gestrigen Abstimmung einen Teil seiner früheren Anhänger für länger verloren haben.
Freilich darf man im Hinblick auf die Wahlen im Herbst den Felipe-Effekt nicht unterschätzen.
Wenn die Meinungsforscher vor einer Woche 10 Prozentpunkte mehr Nein als Ja stimmen voraussagten und gestern es 13 Prozentpunkte mehr Ja als Nein waren, dann hat vor allem der unglaubliche Einsatz des Ministerpräsidenten in der letzten Woche den Umschwung bewirkt.
Die fehlerhaften Meinungsumfragen haben allerdings noch einen Grund, meinte gestern jedenfalls der stellvertretende Ministerpräsident Alfonso Guerra.
Die Spanier, meinte Guerra, wurden um immer um ihre Meinung befragt.
Die ist gewissmäßig vielleicht mehrheitlich gegen die NATO.
In der Stunde der Entscheidung aber zählt die Vernunft.
Und die habe letztlich den Ausschlag gegeben.
Doch auch Alfonso Guerra betonte, dass die Sozialistische Arbeiterpartei die Mehrheit der Ja-Stimmen nicht als triumphale Partei feiern dürfe.
Tatsache ist, dass in dieser härtesten politischen Auseinandersetzung in der Nach-Franco-Zeit wieder Gräben in der spanischen Gesellschaft aufgerissen wurden, auch innerhalb der Partei von González.
Allenfalls beruhigend wirkte sich das gestrige Votum auf die Armee aus.
Wer mit NATO-Strategien und Technologien beschäftigt ist, hat keine Zeit für Putschideen.
Groß ist die Zufriedenheit bei den westeuropäischen und amerikanischen Verbündeten.
Die Tatsache, dass die Spanier gestern nicht nur für den Verbleib in der NATO, sondern auch gegen eine Integration in die militärische Organisation und gegen die Stationierung von Atombomben auf spanischem Territorium gestimmt haben, scheint dort niemanden zu stören.
Denn zumindest inoffiziell, aber dennoch zitiert in spanischen Zeitungen, gaben hohe NATO-Offiziere zu, dass sie die spanische Armee wirklich nicht brauchen.
Was bei Spanien fehlt, ist seine geografische Lage, dieses vielmehr, vor allem auch die strategische Bedeutung der Nordafrika vorgelagerten Kanarischen Inseln.
Dort war freilich eine Mehrheit gegen den Verbleib in der NATO.
Übrigens stimmten auch die Basken und die Katalonier mehrheitlich mit Nein.
Weniger, weil sie gegen die NATO wehren, vor allem um den Sozialisten ihre Unzufriedenheit mit deren Minderheitenpolitik auszudrücken, die am Abend die Regionalpolitiker betonten.
Aber noch eines entschieden die Spanier gestern, die Forderung nach der Reduzierung der amerikanischen Truppen auf spanischem Boden.
Und Felipe González wird auch daran gemessen werden, ob ihm eine baldige Korrektur des 1953 zwischen Diktator Franco und Präsident Eisenhower geschlossenen Vertrages gelingt.
Wenn ja, könnte er wenigstens einen Teil der in den letzten Monaten bei den Linken verlorenen Reputation
Helmut Brandstätter hat aus Madrid berichtet, 52% der Spanier waren also gestern in der Abstimmung für den Verbleib in der NATO, nur 40% waren dagegen.
Nur keinen Streit vermeiden scheint die Devise des Parteitags der konservativ-religiösen israelischen Herut-Partei gewesen zu sein.
Dem ungeschriebenen Parteitags-Motto ist die Veranstaltung dann auch zum Opfer gefallen.
Schon in den letzten Tagen traute man seinen Augen kaum, als Fernsehbilder von diesem Parteitag eher an das Team-Match von Heumarkt-Freistellringen erinnerten.
Chaos und Prügeleien unter den Delegierten haben nun zum Abbruch des Parteitags geführt.
Der Hintergrund?
Machtkämpfe zwischen Anhängern des derzeitigen Außenministers und designierten Ministerpräsidenten ab Oktober, Isaac Shamir und seines Rivalen Ariel Sharon.
Der wurde offenbar seinem Ruf als Hau Degen wieder einmal gerecht.
Ulrich Sam berichtet aus Tel Aviv.
Wer unfähig ist, 2000 Delegierte zu führen, der kann auch nicht ein ganzes Land führen.
Mir kommen die Tränen, wenn ich hiermit anschauen muss, wie die Bewegung sich selbst auflöst.
Dies sind Zitate von Delegierten der Cherut-Partei, nachdem deren Parteitag nachts um vier im totalen Chaos geplatzt ist.
Die Politiker mussten durch Sicherheitsleute vor Faustschlägen ihrer eigenen Anhänger geschützt werden.
Ariel Charon, der am Vortag zum Vorsitzenden eines Ausschusses gewählt worden ist, droht jetzt, die Partei zu verlassen.
Schmeißt doch euren Laden selber, sagte Charon und verließ die Bühne.
In völligem Durcheinander, ohne einen neuen Parteivorsitzenden gewählt zu haben oder ohne sonst irgendwelche Beschlüsse gefasst zu haben, ist der Parteitag schließlich beendet worden.
Vernünftige Diskussionen oder Wahlgänge waren einfach nicht mehr möglich.
Die beiden großen Lager von Yitzhak Shamir und David Levy beschuldigen sich gegenseitig, den Bruch provoziert zu haben.
Zu einer regelrechten Exklusion ist es gekommen, als Ariel Sharon in einer Blitzaktion, oder wie es hier heißt, in einem Putsch den Parteipräsidenten Katsav absetzen ließ und im Schnellverfahren einen Mann aus dem eigenen Lager wählen ließ.
Über Ideologie ist bei diesem Parteitag überhaupt nicht mehr gesprochen worden.
Vielmehr befindet sich die konservative Cherub-Partei in einem Auflösungsprozess,
weil sie nach ihrem Gründer und ideologischen Führer Menachem Begin noch keinen passenden Vorsitzenden gefunden hat.
Das Chaos beim Parteitag war ein gewalttätiger Kampf um die Nachfolge Begin.
Über die Konsequenzen lässt sich im Augenblick nur spekulieren.
Es ist denkbar, dass die zweitgrößte Partei Israels auseinanderbrechen wird.
In jedem Fall hat sie bei ihren Gegnern und sogar bei ihren eigenen Anhängern an Glaubwürdigkeit verloren.
In der gegnerischen Arbeiterpartei sind schon Stimmen zu hören, wonach der Likud-Block unter Yitzhak Shamir in jedem Fall daran gehindert werden müsse, im Oktober gemäß dem Rotationsabkommen den Ministerpräsidentenposten zu übernehmen.
Ministerpräsident Shimon Peres äußerte sich bestürzt, meinte aber, dass er an dem Rotationsabkommen mit Yitzhak Shamir festhalten wolle, solange der Likud-Block allerdings noch fähig sei, sich an die Koalitionsabkommen mit der Arbeiterpartei zu halten.
Die Selbstverfleischung des rechten Lagers in Israel wird auf kurze Sicht vielleicht den Drang nach Annexion der besetzten Gebiete oder einer intensiveren Siedlungspolitik dämpfen.
Die Arbeiterpartei wird sich jetzt freier fühlen, Kompromisse mit Jordanien und den Palästinensern auszuarbeiten und innenpolitisch in Israel durchzusetzen.
Mangelnde Einheit unter den Konservativen kann aber auf lange Sicht Extremisten wie Ariel Sharon helfen, eine radikale eigene Partei zu gründen.
Beim Auseinanderbrechen der Chirut-Partei und des Likud-Blocks würde die mäßigende Wirkung eines großen rechten Lagers auf die radikalen Splittergruppen verlangen.
Ein Bericht aus Israel und jetzt ins Inland.
Nach der gegenseitigen Charakterisierung ihrer Hauptakteure ist die innenpolitische Landschaft Österreichs derzeit von eher sinisteren Figuren bevölkert.
Da tummeln sich, ich zitiere, Schmutzfinden, Miesmacher, Korruptionisten, Drückeberger, Doppelzüngige, Ostblockisierer oder Skandalmacher aller Worte geht.
Dieser, wie die Süddeutsche Zeitung schrieb, hässliche Stil, ist in der letzten Zeit ständig eskaliert.
Die verbalen Höhepunkte lieferte der Streit um die Anti-Waldheim-Kampagne.
Kommentatoren meinen, der Krieg der Worte sei für die Parteien kontraproduktiv, weil er allgemeine Parteienverdrossenheit fördert.
Und nun hat auch Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eingegriffen und vor einer völligen Vergiftung des innenpolitischen Klimas gewarnt.
Wir fragten Sprecher der Großpartei nach ihrer Reaktion auf die Kirchschläger-Mahnung.
Zunächst spricht Leopold Esterle mit ÖVP-Obmann Alois Mock.
Herr Bundesparteiobmann Dr. Mock, Bundespräsident Kirchschläger hat gestern vor dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes sehr harte Worte in Richtung der Parteien, in Richtung des derzeitigen politischen Stils in Österreich gerichtet.
Fühlen Sie sich, fühlt sich die ÖVP davon angesprochen?
Angesichts der Autorität
des Herrn Bundespräsidenten und des schlechten Stils, der praktiziert wird, glaube ich, muss man die Worte des Herrn Bundespräsidenten sehr ernst nehmen.
Ich möchte von meiner Seite aus Folgendes außer Streit stellen.
Es muss bei aller unterschiedlicher politischer Auffassung immer eine Gesprächsfähigkeit zwischen den demokratischen politischen Parteien geben.
Wir haben daher auch nie Eiszeiten ausgerufen.
Ich möchte aber auch sehr deutlich sagen, die Regierung bestimmt den Ton, die Opposition stellt sich darauf ein.
Die Regierung, die, die die regieren, mit einer absoluten Mehrheit haben die Hauptverantwortung, wir haben eine Mitverantwortung.
Und vielleicht auch doch sehr klar, die Opposition hat in der Demokratie die Aufgabe zu kontrollieren.
Wer dieses Kontrollrecht infrage stellt, stellt ein Fundament unserer Demokratie infrage.
Sie sagen, die Regierung hat und trägt die Hauptverantwortung.
Die Opposition trägt Mitverantwortung.
Nun, wenn der Bundespräsident den derzeit aktuellen Stil und derzeit geflogenen Stil kritisiert,
Glauben Sie jetzt, dass die Regierungsparteien primär schuld sind oder sehen Sie nicht auch einen Teil mit Schuld, so wie Sie einen Teil mit Verantwortung sehen wollen, auch bei der österreichischen Volkspartei?
Jeder kann dazu etwas beitragen.
Ich habe ja vorhin sehr deutlich gesagt, die Regierung bestimmt den Ton.
Sie trägt ja die Hauptverantwortung.
Die Opposition muss mitgehen.
Ich möchte von meiner Seite auch zur Entkrampfung dieser Situation einen Vorschlag machen.
Ich glaube, es wäre zweckmäßig, wenn zumindest in der letzten Woche des Präsidentschaftswahlkampfes von den im Parlament vertretenen Parteien dazu keine Erklärungen mehr abgegeben werden.
Es handelt sich ja immerhin um einen Persönlichkeitswahlkampf, um keinen Parteienwahlkampf.
Zum Thema politischer Stil stellte Leopold Esterle, ÖVP-Obmann Alois Mock einige Fragen.
Und wir wechseln zur SPÖ.
Dort hat jetzt Ernest Hauer den Zentralsekretär Peter Schieder mit seiner Reaktion auf die Kirchschlägermahnung vor dem ORF-Mikrofon.
Herr Zentralsekretär Schieder,
ÖVP-Obmann Mock meinte, die Regierung bestimmt den Ton.
Ist die Regierung hauptverantwortlich dafür, wenn Bundespräsident Kirchschläger gestern meinte, er müsse widerwarnen vor einem Rückfall ins Lagerdenken?
Ich möchte dazu drei Dinge sagen.
Das erste, man soll Kritik und Mahnungen immer ernst nehmen.
Erst recht nehmen wir sie ernst, wenn sie vom Herrn Bundespräsidenten kommen.
Es ist ja eine gute Tradition.
der österreichischen Bundespräsidenten Renner, Körner, Schärf, Jonas und auch Kirchschläger, dass sie sich bemühen, dass das Gemeinsame über das Trennende gestellt wird und dass unser Volk durch sie nicht entzweit, sondern geeint wird.
Man muss also Mahnungen ernst nehmen und das Zweite, was ich sagen möchte,
Man soll nicht jetzt gleich sagen, nur der andere, sondern man muss immer zuerst von der eigenen Tür kehren.
Also jeder muss zuerst auch bei sich schauen.
Dazu bin ich natürlich bereit, auch ich bin gleich bereit, in mich zu gehen.
Und wir haben ja auch schon vor einigen Tagen unsere Inserate
eingestellt.
Das Dritte, das ich allerdings sagen möchte, ist, dass man sich hier auch den Ablauf der letzten Wochen und Monate anschauen soll.
Es war ja Bundeskanzler Sinowaz, der
Gesprächsbereitschaft nicht nur in hohem Ausmaß gezeigt hat, sondern der direkt der ÖVP und MOK diese laufenden Gespräche und Kontakte mit der Opposition angeboten hat und auch weiterhin bereit ist, diese Gespräche zu führen.
Es war zweitens auch Sinovac, der als einziger und erster sich in dieser Auseinandersetzung sofort für ein hartes Wort entschuldigt hat.
Zum Dank dafür hat er sich dann das mit
Watergate und Greenpeace anhören müssen, ohne dass sich dieser Täter entschuldigt hat.
Aber ich möchte auch hier keinen neuen Graben aufgreifen.
Ich möchte nur sagen, es ist halt die Frage, es muss der, der anfängt, der anfängt, sich sofort selbst richten.
Man muss also wahrscheinlich den, der seinen Stil bringt, verurteilen, dann gibt es nicht die Reaktion.
Und das war mein Problem.
Ich bin natürlich jetzt wirklich ein Geruch da mit dem Dr. Graf laufen zu streiten, aber es war halt so, wochenlang waren die Angriffe auf die Regierung, wochenlang haben wir gewartet, dass sich das selbst richtet oder dass die Zeitungen verurteilen diesen Stil, nur als nach vier Wochen nichts gekommen ist,
Dann haben wir eine Antwort gegeben.
Dann haben wir gesagt, so wie den Wald hinein, so schalt's halt zurück.
Und dann sind unsere Aktionen gekommen.
Und ich glaube, wenn gleich so ein Angriff verurteilt wird, dann kommt es sich zu schaffen gegen Reaktionen.
Für den politischen Konsumenten könnte sich das jetzt anhören wie der Streit um das politische Huhn oder das Ei.
Was war zuerst da?
Watergate oder Drückeberger?
Das ist entschieden.
Also Watergate war zwei Wochen vor den Drückebergern, aber ich will auch da gar nicht insistieren.
Es ist immer sicherlich von beiden, aber
Man weiß ja, zuerst ist drei Wochen gegangen, also der eine hat die Angriffe gestartet und wo ich in mich gehen muss, ist, ob wir nicht eine Notwehrüberschreitung begangen haben, aber es war Notwehr.
Noch einmal zurück zu den Mahnungen des Herrn Bundespräsidenten.
Er hat auch gesagt, die Gesprächsbereitschaft muss aufrecht bleiben, es gibt nicht so viele Möglichkeiten zur Regierungsbildung.
Sie haben auf Gesprächsangebote vom Bundeskanzler Sinowaz hingewiesen.
Heißt das, dass aus Sicht der SPÖ für eine Verbesserung der Gesprächsbereitschaft nichts mehr zu tun wäre?
Wir sind hier bereit, aber wir sind zu allen Gesprächen immer bereit.
Das geht ja bis zu jedem Einzelnen von uns.
Jeder ist zu Kontakten und Gesprächen bereit.
Wir sind ja auch so dazu erzogen.
Schauen Sie, ich selbst komme zum Beispiel aus dem Bundesjugendring.
wo es üblich war, dass man ÖVP-Jugendvertretern anderen Lauf entspricht.
Ich bin ja auch zu den Gesprächen mit dem Dr. Graf bereit, obwohl ich mich mit dem nicht so gut verstehe wie mit vielen anderen ÖVPlern, aber Gesprächsbereitschaft muss in einer Demokratie immer geben und gibt es auch von unserer Seite.
Wir haben den Vorschlag von ÖVP-Obmann Mock gemeinsam gehört, zur Entkrampfung des politischen Klimas eine Woche vor den Wahlen keine Parteistellungnahmen dazu mehr abzugeben.
Wäre das ein gangbarer Weg?
Wenn es das nicht bloß für heute gedacht war, sondern ein wirklicher Vorschlag ist, dann würde ich gerne von ihm mehr darüber hören, wenn es darum geht, dass ihm der Stil besser wird.
dann wird eine Woche vor den Wahlen zu wenig sein.
Dann müsste es rasch besser werden.
Wenn es nur geht, dass das quasi eine keimfrei tabuisierte Zeit wird, das allein halte ich nicht für gut.
Politik ist Diskussion und die muss wahrscheinlich auch in der letzten Woche geben.
Nur der Stil soll in Ordnung sein, die Auseinandersetzung soll fair sein, aber Argumente müssen auch in der letzten Woche fallen können.
Zur Entkrampfung des politischen Stils hat ein Journalist aus Salzburger Nachrichten heute einen anderen Vorschlag gemacht.
Er hat gemeint, es wäre schon viel gewonnen, wenn sich Zentralsekretär Schieder und Generalsekretär Graf nicht mehr äußern würden, eine Zeit lang.
Das ist etwas, was ich für meinen Teil auch wirklich nicht mache, weil ich mich gern äußere oder weil ich gern im Rampenlicht stehe, sondern weil ich eben antworten muss, wenn eine Stellungnahme von Graf kommt.
Wenn keine von ihm kommt, brauche ich und werde ich auch nicht antworten.
Das war ein Interview mit Peter Schieder von der SPÖ, geführt von Ernest Hauer zuvor, Alois Mock, der ÖVP-Obmann, beide zum Thema politischer Stil, politisches Klima in Österreich und jetzt um zwei Minuten vor halb eins.
Ein Blick auf das weitere Programm in dieser Sendung, unter anderem planen wir
einen Vorbericht auf die Parlamentswahl am Sonntag in Frankreich, einen Beitrag über die europäische Raumsonde Giotto, die heute Nacht den hellischen Kometen relativ nah berühren, streifen wird und ihn erforschen soll.
Dann gibt es in den USA eine Diskussion erneut wieder einmal über die Nicaragua-Politik und im Kulturbeitrag berichten wir über die Ausstellung Vom Zeichnen im Museum des 20.
Jahrhunderts in Wien.
Ein Überblick über zeitgenössische Zeichnungen aus Österreich, aber auch aus ganz Europa.
Vorerst aber ein Wirtschaftsbericht in diesem Mittagsjournal.
Um die Obstbäume geht's im nächsten Beitrag.
Nicht um die Bäume in den Obstplantagen, die eigentlich bessere Sträucher sind und zwischen denen der Bauer mit seinem Schmalspurtraktor in eine giftige Staubwolke gehüllt mit einer Maske vor dem Gesicht herumfährt.
Gemeint sind die großen alten Mostobstbäume, die die Landschaft des Waldviertels des westlichen Niederösterreichs und des oberösterreichischen Mostviertels ebenso prägen wie die Vorarlberger Rheinebene.
Sie leiden unter der Umweltverschmutzung genauso wie der Wald.
Und was das bedeutet, erfahren Sie im folgenden Beitrag von Hans Adler.
Die Plantagenobstbäume, die das Qualitätsobst für die Märkte liefern, die Granny Smith, Gold Delicious, Jonagold und wie sie alle heißen mögen, die betrifft es nicht oder nur wenig.
Sie werden höchstens 25 Jahre alt und dann wieder gerodet.
Sie erleben das Zugrundegehen an der Umweltverschmutzung gar nicht.
Aber die großen alten Hochstämme, etwa der grünen Pichelbirne, einer urtümlichen Mostbirnensorte, können bis zu 200 Jahre alt werden.
Und ein Hochstammapfel bringt es ohne weiteres auf 60 bis 70 Jahre.
Zeit genug, um an der Krankheit unserer Ära, der Luftverschmutzung, zugrunde zu gehen.
In Vorarlberg zum Beispiel schätzt man, dass von den etwa 100.000 Hochstammobstbäumen jeder zweite krank ist.
Solche Schätzungen gibt es nicht aus den Gebieten in Niederösterreich und Oberösterreich, in denen das Mostobst ebenfalls eine große Rolle sowohl für die Bereitung von vergorenem Most, also genau genommen Obstwein, als auch für die Herstellung von Fruchtsäften spielt.
Auch dort wird aber beobachtet, dass viele Bäume kränkeln, dass einzelne Äste plötzlich und unerwartet absterben, dass Schorfkrankheiten und Mehltau auftreten und schließlich der Borkenkäfer das vollendet, was die Pilzkrankheiten begonnen haben.
Auch hier kann man natürlich nicht sagen, woher der Schaden kommt.
Er ist mit Sicherheit die Summe alles dessen, was so ein alter Obstbaum im Laufe seines Lebens zu ertragen hat.
Früher war das die mangelhafte Pflege, denn diese Bäume werden natürlich kaum jemals gespritzt, selten geschnitten und nur dann gedüngt, wenn es sich per Zufall bei der Düngung der Wiesen, in denen sie meist stehen oder der Felder, ergibt.
Dazu kommen natürlich auch trockene Jahre, die es immer schon gegeben hat, und Winter mit minus 30 Grad.
All das hält so ein Baum aus.
Dafür ist er von Natur her gerüstet.
Kommen aber dazu noch giftige Ablagerungen auf seinen Blättern und auf der Borke, kann schnell das Maß des Ertragbaren für die Pflanze überschritten sein.
Dann spielt es auch eine Rolle, ob, wie etwa 1984 im niederösterreichischen und oberösterreichischen Mostviertel, viel Nebel und wenig Regen auftritt.
Der Nebel löst das Gift aus der Luft und lagert es auf den Blättern ab.
Werden sie dann nicht durch Regen abgewaschen, kann man zusehen, wie die Bäume zugrunde gehen.
Bei den Mostobstbäumen kommt noch dazu, dass sie seit Jahrzehnten für die Bauern eigentlich eine wenig beliebte Erwerbsart darstellen.
Für das Obst bekommen sie nicht viel, manchmal nur 80 Groschen oder einen Schilling pro Kilo.
Dafür aber lohnt sich das stundenlange Bücken bei der Obsternte ebenso wenig wie das Dieselöl für den Traktor, denn in die Sammelstellen muss das Obst auch noch geliefert werden.
Immer weniger Bauern aber haben in den vergangenen Jahren ihr ureigenstes Hausgetränk, den Most, gemacht.
Dieser Most ist eigentlich ein Obstwein mit einem Alkoholgehalt, der etwa dem des Bieres entspricht.
Und das Bier ist es auch, das als Getränk auf vielen Höfen den guten alten Most ersetzt hat.
dass der Most in den letzten Jahren langsam, sehr langsam wieder in Mode kommt, ist mehr eine Sache des Umweltbewusstseins der Städter.
Wie immer man dieses Umweltbewusstsein als solches beurteilen mag, es führt eben zu solchen Modeerscheinungen, in diesem Fall sicher positiv zu beurteilen.
Denn den Platz der gerodeten alten Obstbäume nehmen meist Wiesen oder Äcke ein, auf denen im Grunde genommen nur Überschuss, sei es nun in Form von Fleisch oder Getreide, produziert wird.
Das ist nun wieder einer der Gründe dafür, dass in den beiden Bundesländern Niederösterreich und Oberösterreich, in denen das Mostobst eine besondere Rolle spielt, die Landwirtschaftskammern die Pflanzung von neuen Hochstammobstbäumen durch Geldzuwendungen fördern.
In Niederösterreich werden auf diese Weise seit 1980 etwa 30.000 Bäume gefördert, in Oberösterreich in einem ähnlichen Zeitraum 17.000 bis 18.000.
Geld gibt es in Niederösterreich sogar für die Anschaffung von Geräten für den Mostkeller, wie zum Beispiel Filter.
Keine solche Förderung gibt es in der Steiermark, wo vor allem die Speiseobstkulturen gepflegt werden und daher auf das Nachpflanzen von langlebigen Hochstämmen nicht so viel Wert gelegt wird.
Eine Sonderstellung hat Vorarlberg, wo es sogar noch die Institution des Baumwärters gibt, der sich besonders um den Schnitt und die Pflege der landschaftsgestaltenden großen alten Bäume kümmert.
Eine andere Aktion, ebenfalls mit Schwerpunkten in Oberösterreich und Niederösterreich, sind Gütezeichen, die nach einer gründlichen chemischen Untersuchung den Bauern für ihren Most verliehen werden können.
In Niederösterreich gibt es sogar ein Qualitätszeichen für den Mostheurigen, der im Zuge der vielen Bauernmärkte fröhliche Urständ feiert.
Das bedeutet für viele Bauern einen nicht zu verachtenden Nebenverdienst, der neben dem Schnapsbrennen dazu beiträgt, die großen, alten, urtümlichen Obstanlagen auch in Zukunft zu erhalten.
Die Umweltverschmutzung schadet den Obstbäumen, Hans Adler hat berichtet.
Dass die Mühlen der Bürokratie manchmal langsam wahlen, ist eine allgemeine Erfahrung.
Besonders langsam offenbar in Italien.
Jetzt hat ein oberösterreichischer Transportunternehmer eine Strafverfügung aus Bozen erhalten, die vor sage und schreibe 18 Jahren ausgestellt worden ist.
Wolfgang Wert erzählt uns die Geschichte.
Im Dezember des Jahres 1968 hatte der Fernfahrer Maximilian Herrndler aus dem oberösterreichischen Pettenbach geschäftlich in Italien zu tun.
Für seinen Chef transportierte er eine Ladung Holz in den Süden und wurde auf seiner Fahrt durch Bozen von den Carabinieri gestoppt.
Eine Routinkontrolle, die geringfügige Überschreitung des Ladegewichtes ergab.
Daher verlangten die italienischen Finanzbehörden eine Steuernachzahlung von etwas mehr als 35.000 Lire.
Allerdings nicht sofort und bar, auch nicht in den Wochen oder Monaten nach der Kontrolle, sondern jetzt, 18 Jahre später.
Irgendwo auf der Strecke zwischen der Polizeidienststelle in Bozen, dem regionalen Steueramt in Brixen, dem Ministerium in Rom, dem Außenamt in Wien, dem österreichischen Finanzministerium, der oberösterreichischen Finanzlandesdirektion in Linz und dem Finanzamt Kirchdorf muss also die Sache liegen geblieben sein.
Die zweisprachige Zahlungsaufforderung bezieht sich ausdrücklich auf ein Polizeiprotokoll vom 4.
Dezember 1968.
Die rund 35.000 Lire waren damals fast 1.500 Schilling wert.
Inflation und Wechselkursverschiebungen haben dazu geführt, dass die Strafe heute nur mehr umgerechnet 370 Schilling ausmacht, wenn sie nicht überhaupt schon verjährt ist.
Der Inhaber der Transportfirma, Johann Strauß aus Pettenbach, lacht über den Amtsschimmel und ist bereit zu zahlen.
Wir bezahlen das sehr gerne und möchten das sofort bezahlen.
Das ist auch bei uns so üblich.
Aber wir haben keine Anschrift.
Wir wissen nicht, an wen wir das bezahlen sollen.
Soll man es an den österreichischen Staat bezahlen oder soll man es an die italienische Staatskasse bezahlen?
Also wir wissen nicht an wen.
Und Sie könnten sich theoretisch ja auch auf den Rechtsstandpunkt stellen und sagen, die Geschichte ist mit Sicherheit schon verjährt, wir zahlen nicht.
Ja, sicher.
Aber ich glaub, die ganze Arbeit, wie das Schreiben und irgendeine Berufung oder hin und her, das kostet alles mehr als die 350 Schillen.
Sollte sich aber die Frage nach dem rechtmäßigen Empfänger des Bußgeldes nicht klären lassen, wird es vielleicht noch einmal so lange dauern, bis die Sache endgültig, im wahrsten Sinne des Wortes, ad acta gelegt werden kann.
Der Amtsschimmel diesmal als besonders lahmer Gaul.
Wolfgang Werthardt berichtet vom Landesstudio Oberösterreich.
Wir wechseln jetzt sechs nach halb eins wieder ins Ausland.
Am Sonntag wählt die Franzosen ein neues Parlament.
Vier Jahre nach ihrem Triumph im Mai 1981 sind die Sozialisten diesmal nur Außenseiter.
Ihre Politik hat den Wählern nicht sehr gefallen, das zeigten alle Meinungstests und alle Zwischenwahlen.
Zuerst die Politik des sozialistischen Füllhorns, dann unter dem Druck, immer schlechter werdende Wirtschaftsdaten, der Radikale schwenkt zu einer fast konservativen Sparpolitik.
Dazu kamen politische Fehler, etwa in der Schulpolitik oder in der Greenpeace-Affäre.
Die Rechte hat davon natürlich profitiert, aber sie könnte noch besser dastehen, wäre sie weniger zu stritten.
Girac, Giscard, Remobard, sie wären so gern die unschlagbaren drei Musketiere, aber sie werden viel öfter als das Trio Afernal karikiert.
Jeder will Ministerpräsident werden, jeder will dann später auch Staatspräsident werden.
Welche also wird die stärkste Partei?
Welche Konstellationen ergeben sich?
Beendet die KP ihre Talfahrt?
Wie schneidet der Kandidat des kleinbürgerlichen Ausländer Hasses Le Pen ab?
Wichtige Fragen.
Aber genauso wichtig ist die Frage, was macht der sozialistische Staatspräsident Mitterrand, wenn er, was ohne Parallele wäre, erstmals einen bürgerlichen Premier unter sich hat.
Ein Präsident, der z.B.
verfassungsgemäß ja den Ministerrat leitet.
Könnte die Zusammenarbeit, die Kohabitation der Gegner funktionieren oder träte Mitterrand zurück?
Helmut Oplet als Wahlvorschau aus Paris.
Tagelang haben zuletzt Meldungen über die entführten Franzosen im Libanon das Thema der bevorstehenden Parlamentswahlen aus den Schlagzeilen der Pariser Zeitungen verdrängt.
Doch heute stehen die Wahlen wieder ganz oben auf den Titelseiten.
Staatspräsident François Mitterrand hat noch einmal sein ganzes Gewicht hinter seine sozialistische Partei geworfen, die am Sonntag mit Sicherheit ihre Parlamentsmehrheit verlieren wird.
Durch Freunde und Mitarbeiter ließ der Präsident gezielt die Spekulation ausstreuen, er könnte im Falle eines allzu überwältigenden Wahlsieges der französischen Rechten
vielleicht doch zurücktreten, entgegen allen bisherigen Beteuerungen bis 1988 im Amt zu bleiben.
Der sozialistische Parlamentspräsident Louis Mermas malte für einen solchen Fall nochmals das Gespenst einer unkontrollierten rechten Macht an die Wand.
Privatisierung der verstaatlichten Wirtschaft, Massenentlassungen, Sozialabbau.
Nur eine weiterhin starke sozialistische Partei könnte Mitterrand zum Bleiben veranlassen,
und ein maßloses Walten und Schalten der Rechten nach dem 16.
März verhindern.
Mitterrand stützt sich bei seiner Kalkulation auch auf Umfrageergebnisse, die ihm seit Wochen eine weit höhere Popularität bescheinigen als seiner sozialistischen Partei.
Umfragen, aus denen auch hervorgeht, dass eine Mehrheit der Franzosen sich durchaus ein Nebeneinander eines sozialistischen Präsidenten und einer rechten Regierungsmannschaft vorstellen kann.
Wählt nicht zu sehr rechts, sonst geht euch diese Kontrollinstanz eines sozialistischen Präsidenten verloren, lautet also die Drohung mit Terence vier Tage vor den Wahlen.
Die zweite Spitzenmeldung, die seit gestern Nachmittag den Sozialisten etwas Hoffnung macht, betrifft die neueste Inflationsrate vom Februar.
0,3% Preisrückgang in einem Monat.
Etwas, was seit 20 Jahren in Frankreich nicht mehr stattgefunden hat.
Die Jahresrate liegt bei 3,4 Prozent.
Vor fünf Jahren, als die Sozialisten an die Regierung kamen, lag sie noch bei 13,9.
Und die Sozialisten betonen nun, dass nicht allein der sinkende Dollar und der fallende Ölpreis dafür verantwortlich sein können, sondern auch ihre Politik staatlich verordneter Preistops und antiinflationärer Maßnahmen.
Begründung, die erfreulich niedrige Inflationsrate liegt heute unter dem Durchschnitt der europäischen Gemeinschaft.
Seit Sonntag dürfen keine neuen Meinungsumfragen mehr veröffentlicht werden, aber die Prognosen der letzten Wochen waren relativ stabil.
Mit einem ganz leichten Aufwärtstrend für die Linke, die mit rund 45 Prozent für Sozialisten, Kommunisten und Linksextreme zusammen
aber immer noch weit unter ihrem Traumergebnis von 1981 zurückliegt.
Das Wahlziel der regierenden Sozialisten klingt recht bescheiden.
30 Prozent und die stärkste Einzelfraktion in der zukünftigen Nationalversammlung wollen sie bleiben.
Ein Ergebnis, das durchaus realistisch erscheint.
Die Rechtsparteien werden nach den letzten Umfragen auf zusammen 55 Prozent der Stimmen kommen,
Davon 43 oder 44 Prozent für die gemäßigte Rechte, die neogolistische RPR und die rechtsliberale UDF.
Gerade genug für eine knappe Parlamentsmehrheit, sagen die Prognosen.
Aber was nach dem 16.
März passiert und vor allem, wie die möglichen Wahlergebnisse dann in eine neue Machtverteilung zwischen Regierung, Parlament und Staatspräsidenten umgemünzt werden kann,
Das traut sich heute noch niemand wirklich vorauszusagen.
Ein Beitrag unseres Nach-Paris-Entsandten-Mitarbeiters Helmut Opletal.
Ein Hinweis noch zu diesem Thema.
Auch im Journal Panorama 18.30 Uhr Österreich 1 heute Abend geht es um die bevorstehende Parlamentswahl in der Frankreich.
In den USA kämpft Präsident Ronald Reagan wieder einmal um die Zustimmung des Kongresses zu einer 100-Millionen-Dollar-Unterstützung für die nicaraguanischen Rechtsrebellen.
Zwar sind die Sympathien, die das linke Sandinisten-Regime in Managua bei den Abgeordneten in Washington genießt, in den letzten Jahren immer geringer geworden, unter anderem deshalb, weil das Versprechen eines demokratischen Pluralismus immer weniger eingehalten wird und weil sich Staatspräsident Ortega allzu provozierend nach Moskau orientiert hat.
Aber noch weniger Sympathie bringt man den Contras entgegen, deren Kern aufs Camp von der Nationalgarde des 1979 vertriebenen Diktators Somoza besteht.
Das Hauptproblem?
Reagan verlangt von Ortega, dass er mit den Contras, deren CIA-gesponserte Armee rund 20.000 Mann umfasst, direkt verhandelt.
Ortega sagt, mit Somozas Bluthunden gibt es keinen Dialog.
Deshalb bleibt für beide Seiten die militärische Option die aktuellere.
Reagans Außenminister Schulz hatte erst jüngst wieder ein Eingreifen der USA nicht ausgeschlossen.
Und weil eine solche Idee natürlich unpopulär ist, lautet Reagans neuestes Argument für die 1,5 Milliarden Schilling-Hilfe an die Antisandinisten folgerichtig, wenn wir den, wie der Präsident sagt, Freiheitskämpfern nicht unter die Arme greifen, müssen wir vielleicht eines Tages unsere eigenen Boys nach Mittelamerika schicken.
Denn ein zweites Kuba darf es nicht geben.
Aber natürlich hat man auch Angst vor einem zweiten Vietnam, berichtet Klaus Emmerich.
Wenn Sie zögernd auf die Mauer zugehen, wenn Ihre Unterhaltung erstirbt, wenn Sie langsam an dem schlichten Mahnmal mit den 57.000 Namen der Toten entlanggehen, wenn Sie innehalten oder wenn Sie einen ganz bestimmten Namen suchen, finden, erfüllen und wenn Sie die Trauer packen, wenn Sie Ihren Gefühlen freien Lauf lassen, jeder auf seine Weise,
Und wenn viele von Ihnen sich fragen, warum, dann kann man auch erkennen, was Präsident Reagan unter Nach-Vietnam-Syndrom versteht.
Versuch einer ganzen Nation fertig zu werden mit Tod, mit Sinn und Unsinn militärischen Eingreifens, mit einem verlorenen Krieg und mit der Frage, ob sich ein Vietnam heute oder morgen wiederholen kann.
Ja, lautet die Antwort der Gegner dessen, was unter dem Stichwort militärische Hilfe an die sogenannten Contras in und um Nicaragua die Gefühle der verantwortlichen Politiker in Washington derzeit fast ebenso aufrüttelt wie für die 25 Millionen Touristen, die in die amerikanische Hauptstadt Jahr für Jahr reisen.
zählt doch für sie Besuch des eigenwilligen Vietnamdenkmals, der Mauer auf der Mall der Prachtstraße Washingtons zum festen Besuchsbestandteil, für viele ein Ort auch der Selbstprüfung.
Selten hat ein Streit um Bewilligung von 100 Millionen Dollar Haushaltshilfe, das sind immerhin fast 1,6 Milliarden Schilling, die Gemüter so erreicht wie jetzt.
Die Regierung Reagan erklärt immer wieder,
Ohne Aufstockung um das Vierfache, nämlich von derzeit 27 auf wie gesagt 100 Millionen Dollar, seien die sogenannten Friedenskämpfer hin und um Nicaragua nicht mehr operationsfähig.
Ihnen fehlten Waffen und Gerät gegenüber der Armee der Sandinisten, die laut Recken mit Ausrüstung Piraten aus kommunistischen Ländern ausgestattet
eine Art Militärdiktatur errichteten, die Nachbarschaft bedrohten, Revolution exportierten und weiterhin Waffen an die Aufständischen in El Salvador lieferten.
Mit dieser Argumentation forderte die Regierung Reagan 70 Millionen Dollar für Militärhilfe und 30 Millionen Dollar für humanitäre Unterstützungen.
Die Gegner im Parlament fordern politische Lösungen, vor allem Verhandlungen mit den mittelamerikanischen Staaten, mit der sogenannten Contadora-Gruppe.
Die Rebellen, die sogenannten Contras, hätten sowieso kaum Chancen, etwas zu bewirken.
Außerdem sei die Verwendung des Geldes nicht zu übersehen und die USA verlören in Lateinamerika an Glaubwürdigkeit.
Wütend reagiert der US-Präsident vor Journalisten auf Fragen nach unterlassenen Verhandlungen.
Neunmal habe man in der letzten Zeit versucht, mit der sandinistischen Regierung von Nicaragua von Washington aus ins Gespräch zu kommen, vergeblich unter dem Eindruck, dass 57 Prozent der Amerikaner laut Umfragen jedoch gegen forcierte Militärhilfe an die Contras sind und der Kongress die geforderten Gelder nicht, teilweise oder nur mit Bedingungen bewilligt,
schickt nun Reagan seinen diplomatischen Krisenmanager Habib nach Lateinamerika, jenen Mann also, der noch vor wenigen Tagen auf den Philippinern wesentlich zum Ende des Marcos-Regimes beigetragen hat.
Das war ein Bericht von Klaus Emmerich aus Washington.
Übrigens haben die drei österreichischen Parlamentsparteien Reagan aufgefordert, die Contra nicht zu finanzieren.
Heute Nacht, circa um ein Uhr, wird die europäische Raumsonde Giotto auf den heiligen Kometen treffen.
Die Begegnung wird rund 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt stattfinden und die Sonde soll, wenn alles nach Plan verläuft, in einem Abstand von nur 540 Kilometern am Kern des Kometen vorbeirasen.
Giotto ist die dritte Raumsonde, die eine Rendezvous-Mission mit den bekanntesten aller Kometen durchführen wird, die dritte Sonde nach den beiden sowjetischen Vega I und II.
Über die Mission Giotto, das erste interplanetarische Forschungsobjekt der Europäischen Weltraumbehörde ESA, berichtet Roland Machatschke.
Es ist eine wahre Kamikaze-Mission, zu der die Planer der ESA die Sonde Giotto ausgeschickt haben.
Der kleine Flugkörper, keine drei Meter hoch, weniger als zwei Meter im Durchmesser, Gewicht 550 Kilo, rast dem Kometen entgegen, der seinerseits der Raumsonde entgegen rast.
Im Augenblick der Begegnung wird sich Giotto daher in Bezug auf den Kometen mit fast 250.000 Kilometer Stundengeschwindigkeit bewegen.
Dabei muss die Farbfernsehkamera jene Bilder aufnehmen, müssen die zehn Instrumente jene wissenschaftlichen Daten sammeln und zur Erde funken, auf die die Wissenschaftler aus aller Welt mit größtem Interesse warten.
Aufzeichnung der Bilder und Daten auf Magnetband und spätere Überspielung zur Erde, wie das etwa vor kurzem beim Vorbeiflug der amerikanischen Voyager-Sonde am Planeten Uranus gemacht wurde, ist bei Giotto nicht möglich.
Mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit wird die Sonde nämlich zerstört werden.
Die Gefahren wurden von den Giotto-Planern keineswegs überschätzt, wie jetzt die beiden sowjetischen Missionen bewiesen haben.
Sie gerieten in einen Staubhagel, der sich bis zum Augenblick der größten Annäherung auf 3000 Einschläge pro Sekunde und Quadratdezimeter steigerte.
Die Partikel erreichten dabei Geschwindigkeiten bis zu 400 km pro Sekunde, das sind fast eineinhalb Millionen kmh.
Allerdings erwiesen sie sich als winzigst, in der Größenordnung von Billiardstelgramm.
Das entspricht, aufgeschrieben, einer Zahl mit 15 Nullen hinter dem Dezimalpunkt.
Da Giotto nun sehr viel näher an den Kometen herankommen wird, steigert sich die Gefahr entsprechend.
Von der sowjetischen Vega 1 weiß man mittlerweile, dass fast die Hälfte der Sonnenzellenflächen, also der Stromversorgung des Raumfahrzeugs, durch den Staubbeschuss ausgefallen ist.
Warum nimmt nun die europäische Raumsonde dieses hohe Risiko auf sich?
Je näher die Kamera und die Instrumente dem Kometenkern kommen, umso größer werden die Chancen, die Geheimnisse des Kometen zu entschlüsseln.
Die beiden sowjetischen Sonden haben wahrscheinlich den Kometenkern fotografiert, aber durch den relativ großen Abstand lassen die Bilder keine eindeutigen Aussagen zu.
So ist zum Beispiel die Frage nach der Größe des hellischen Kometen nach wie vor ungeklärt.
Nachdem ursprünglich davon gesprochen wurde, der Komet sei viel kleiner als angenommen, so wurden jetzt seine Maße auf 11 Kilometer Länge und 6 Kilometer Breite korrigiert.
Auf den Bildern der europäischen Sonde soll man auch Einzelheiten erkennen können, die nicht größer als 10 Meter sind.
Giotto kann deshalb näher an den hellischen Kometen heranfliegen als die beiden sowjetischen Sonden, weil er durch einen Staubschild geschützt ist.
Dieser Schild besteht aus zwei Schalen.
Außen ist Aluminium, das aufprallende Teilchen abbremst, erhitzt und zum Schmelzen bringt.
Was übrig bleibt, wird von einem Kunststoffschild abgefangen, allerdings nur bis zur Größe von einem Zehntel Gramm.
Schwerere Teilchen des Kometenstaubs würden den Schild durchschlagen und Instrumente oder die Sonde selbst beschädigen.
Die Kamera lugt übrigens mit Hilfe eines Umlenkspiegels hinter dem Schutzschild hervor.
Dieser Spiegel könnte durch zu starken Staubbeschuss blind werden.
Aber es wäre auch möglich, dass durch den Aufprall eines größeren Teilchens Giotto die Ausrichtung seiner Funkantenne zur Erde verliert.
Und das würde den Verlust aller Bilder und Daten bedeuten.
Es ist ein kalkuliertes Risiko, auf das sich die Europäische Weltraumbehörde da eingelassen hat.
Aber Bilder aus allernächster Nähe des hellischen Kometen sind ihr dieses Risiko wert.
Roland Maratschke war, dass der von der Bodenstation in Darmstadt über die Giotto-Mission berichten wird in den nächsten Journalen.
Nach längerer Zeit ist in Wien wieder einmal eine große Ausstellung über die Zeichnung der Gegenwart zu sehen.
Vom Zeichnen, Aspekte der Zeichnung 1960-1985.
Das ist der Titel dieser Ausstellung, die heute im Wiener Museum des 20.
Jahrhunderts eröffnet wird.
Ein Überblick, der die Entwicklung und Vielgestaltigkeit der Zeichnung der letzten 25 Jahre beleuchtet.
Robert Bilek berichtet.
Die Zeichnung ist das Vehikel meiner vorbeiziehenden Bilder, sagt der Künstler Laiko Ikemura.
Und für Martin Diesler ist das Zeichnen Waffe gegen das Endenwollen, gegen das Versiegen und gegen das Eingewickeltwerden in die flauen Übereinkünfte.
Gerhard Rüm sieht in seinen Zeichnungen eine Musik des Schweigens.
Und für Jan Schonhofen ist das Zeichnen einfach am meisten direkt.
Circa 300 Arbeiten von 130 Künstlern zeigt die Ausstellung vom Zeichnern und liefert damit einen eindrucksvollen Beleg für die Vielgestaltigkeit des Phänomens, der Ansätze und Ergebnisse.
Zusammengestellt hat die Schau der Österreicher Peter Weyermeyer.
Es gibt also in dieser Ausstellung die volle Breite von der Analyse der Bedingungen der Zeichnung selbst, einer Art von Philosophie der Zeichnung, bis hin zur Zeichnung, die fast schon nicht mehr als Zeichnung erkennbar, fast schon Gemälde geworden ist.
Und Weyermeyer nennt auch gleich den Grund für den sich nicht erst in den letzten 25 Jahren entfalteten Pluralismus auf dem Gebiet der Zeichnung.
Formulierungen läuft.
Künstler, die im Bereich von Video, von Skulptur, von Installation, von Malerei, von anderen Medien wirken, benutzen die Zeichnung, setzen die Zeichnung ein.
In der Zeichnung findet man in viel stärkerer Weise die ursprüngliche Konzeption der künstlerischen Idee wieder, als dann im ausgeführten Werk im Bild, in der Skulptur
in der Installation in einem Werk, das eben in einem ganz bestimmten anderen Medium realisiert wird.
Zwei große Ausstellungen haben sich in den 70er-Jahren in Wien mit der zeitgenössischen Zeichnung beschäftigt.
Weyermeyers Konzeption versucht vor allem das damals von Bernice Rose in der Schau Drawing Now gegebene Bild zu korrigieren und hebt den Anteil der europäischen Künstler stark hervor.
Dies sicherlich als Reaktion auf die Kunstentwicklung der letzten Jahre.
die jüngeren Künstler.
setzen die Zeichen vor allem sehr stark seismografisch ein.
Das Psychogrammatische, das im Übrigen auch in der österreichischen Kunst hier eine sehr große Rolle spielt, und der österreichische Anteil in dieser Ausstellung ist auch außerordentlich hoch.
Dieses Psychogrammatische, dieses Seismografische, diese unmittelbare Umsetzung von Körpererfahrungen, Körperbewegungen, von psychischem in die Schrift, in das Zeichnen, spielt also eine ganz wesentliche Rolle in der jüngeren Kunst.
In Frankfurt, wo die Ausstellung bereits Ende des letzten Jahres zu sehen war, wurde Weiermeier übrigens wegen des hohen Anteils österreichischer Künstler angegriffen.
Für Wien hat man das Konzept der Präsentation gegenüber der Realisation im Frankfurter Kunstverein nun verändert.
In Wien ist die Ausstellung
aufgrund der räumlich besseren Möglichkeiten anders realisiert worden, also viel weniger vielleicht jetzt der genauen Chronologie und der genauen kunsthistorischen Entwicklung nach.
Es ist also eher das Einzelwerk in den Vordergrund gerückt worden, es sind eher nationale Zusammenhänge betont worden.
Daher wird der Ablauf, der bei uns in Frankfurt eben ein ganz konsequenter Ablauf ist, der dem Seher
und Besucher der Ausstellung auch natürlich zu einer Art von Interpretation, zu einer Art von Leserichtung der Ausstellung geführt hat.
Das wird hier aufgelöst und es wird dem Besucher natürlich viel schwerer fallen.
die Zusammenhänge zu sehen, er wird eher das Trennende, er wird eher den Reichtum, er wird eher das Labyrinthische dieses Mediums erfahren, das eben einen immensen Bogen hat von ganz radikalen, reduzierten, minimalistischen Äußerungen bis hin eben zu ganz ausgeführten, fotorealistischen Lösungen.
Zur Ausstellung, die bis zum 27.
April im Museum des 20.
Jahrhunderts in Wien läuft, ist auch ein umfangreicher Katalog erschienen.
Das war ein Beitrag von Robert Bielig im Zwanzigerhaus, also diese Ausstellung mit internationalen Zeichnungen.
Jetzt ist es vier vor eins.
Wir müssen an Schluss machen und denken.
Letzter Programmpunkt, wie immer, die Nachrichten.
Österreich.
Die beiden Großparteien haben auf den Appell von Bundespräsident Kirchschläger reagiert, eine Gesprächsgrundlage auch für die Zeit nach der Nationalratswahl zu erhalten und einer Zunahme des Hasses und der Radikalität entgegenzutreten.
ÖVP-Obmann Alois Mock erklärte, man müsse die Worte des Bundespräsidenten ernst nehmen.
Bei aller Unterschiedlichkeit der politischen Auffassung müsse es immer Gesprächsfähigkeit zwischen den politischen Parteien geben.
Mock meinte aber, der Ton werde stets von der Regierung bestimmt.
Die Opposition habe die Aufgabe zu kontrollieren und stelle sich darauf ein.
SPÖ-Zentralsekretär Peter Schieder sagte, man solle Kritik und Mahnungen des Bundespräsidenten ernst nehmen.
Zunächst solle man vor der eigenen Tür kehren und nicht gleich sagen, der andere sei schuld.
Schieder meinte allerdings, der Ablauf der vergangenen Wochen und Monate zeige, dass die SPÖ mit Reaktionen auf Angriffe der Volkspartei zugewartet habe, vielleicht sogar zu lange.
Sie habe dabei vielleicht Notwehrüberschreitung begangen.
Die SPÖ betonte Schieder, sei jedenfalls zu allen Gesprächen bereit.
Die Wirtschaftspolizei hat heute Ermittlungen gegen die niederösterreichische Brandschadenversicherung aufgenommen.
Bereits seit gestern Nachmittag prüft die Versicherungsaufsicht mögliche Hinweise auf fingierte Schadensmeldungen und verdeckte Parteienfinanzierung.
Generaldirektor Friedrich Rauscher betonte, sein Institut habe alle Unterlagen zur Verfügung gestellt.
Es sei nichts zu verbergen.
Der frühere steirische Landeshauptmann Friedrich Niederl will wegen der Verwicklung seiner Söhne in die Affäre um die Bundesländerversicherung seine Funktion in der steirischen Raiffeisenorganisation vorerst ruhen lassen.
Die beiden Söhne Niederls haben vom ehemaligen Generaldirektor der Bundesländerversicherung, Kurt Rusow, 4,8 Millionen Schilling als Abstandszahlung für einen nicht zustande gekommenen Hotelverkauf erhalten.
Der Betrag ist bei der Versicherung als Brandschaden verrechnet worden.
Die Diskussion um die Kündigung des Drogenspezialisten Günther Pernhaupt als ärztlicher Leiter der Drogenstation in Mödling geht weiter.
Der niederösterreichische Landesrat Ernest Brezovsky bezeichnete die Kündigung als unverständlich.
Er sagte, in den sieben Jahren des Bestehens der Drogenstation habe es nie Schwierigkeiten gegeben.
Man sei mit der Arbeit Pernhaupts überaus zufrieden gewesen.
Die Präsidentin der Stiftung Kalksburg, Ingrid Leo Dolter, hatte erklärt, Pernhaupt sei ein äußerst schwieriger Mensch.
Primarius Rudolf Marder, zuständig für Wirtschafts- und Personalfragen der Drogenstation, meinte, die Führung einer solchen Institution erfordere andere Qualitäten, als sich in Drogenfragen gut auszukennen.
Ein Nachtfahrverbot für Lastkraftwagen in ganz Österreich hat heute die Arbeiterkammer in einer Pressekonferenz gefordert.
Die Verkehrsbeschränkung sollte etwa von 22 Uhr bis 5 Uhr früh gelten.
Die Kammer ist optimistisch, dass ihre Förderung auch von anderen Organisationen und von Landeshauptleuten unterstützt wird und dass das Nachtfahrverbot noch in diesem Jahr eingeführt werden kann.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen und Norden Auflockerungen, sonst stark bewölkt und örtlich Schneefall.
In Tiefenlagen Regen.
Nachmittagstemperaturen 3 bis 9 Grad.
Das war das Mittagsjournal vom 13.
März.
Eine Stunde Information nach dem aktuellen Dienst.
Louis Glück verabschiedet sich im Namen aller Mitarbeiter.