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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Louis Glück führt Sie durch das Mittagschanal.
Zunächst einige Stichworte zu den Beiträgen der folgenden Stunde.
Die Verhandlungen über ein neues Mietrecht wurden im zuständigen Parlamentsausschuss heute wieder aufgenommen.
Und ein Kompromiss im Parteienstreit um die Mieten könnte darin liegen, dass Justizminister Broda auf die Fixierung starrer Obergrenzen, wie sie im Entwurf stehen, verzichten könnte.
Die Volkspartei tritt vor dem Wirtschaftsgipfel am Nachmittag zwischen Bundeskanzler Kreisky und Alois Mock zu einer Vorstandssitzung zusammen.
Wir erwarten gegen Ende des Journals einen Bericht über die Verhandlungsstrategie der ÖVP.
Außenminister Willibald Paar gibt eine Pressekonferenz, diesmal in erster Linie aber nicht nur über kulturelle Auslandsbeziehungen Österreichs.
Bleiben wir gleich bei der Kultur.
Im Wiener Museum des 20.
Jahrhunderts wird eine Ausstellung des berühmten Fotografen Cartier-Bresson gezeigt.
Ausland.
Sowjetische Medien beenden Sommerpause der Propaganda gegen die Freie Polnische Gewerkschaft.
Eine UNO-Konferenz in Paris befasst sich mit Entwicklungshilfeprogrammen für die ärmsten Länder.
Die kambodschanischen Widerstandsgruppen gegen das Vietnam-gestützte Regime in Phnom Penh wollen bei einer Sitzung in Singapur eine Einheitsfront bilden
Und Italien weist die Drohungen von Libyen-Stadtchef Gaddafi zurück, der von einem Schlag gegen alle atomaren Basen der USA im Mittelmeer gedroht hatte.
Davon sind ja am meisten die Italiener betroffen.
Am Anfang aber jetzt die Nachrichten.
Edgar Taida ist der verantwortliche Redakteur und Anneliese Bach ist die Sprecherin.
Österreich.
Delegationen der beiden Großparteien treffen heute im Parlament zur Erörterung der wirtschaftlichen Lage zusammen.
Die Abordnungen stehen unter Führung von Bundeskanzler Kreisky und Parteiobmann Mock.
Die Volkspartei hat bereits angekündigt, dass es vom Ergebnis der heutigen Verhandlungen abhängen wird, ob sie eine Sondersitzung des Nationalrates zur Behandlung der wirtschaftlichen Situation beantragen wird.
Für morgen sind Gespräche zwischen der SPÖ und der Freiheitlichen Partei zum selben Thema geplant.
Die Investitionsflaute ist nach Meinung der Industriellen Vereinigung noch nicht überwunden.
In einem Pressedienst der Industrie heißt es, nach zwei Jahren des Tiefs würde heuer zwar wieder etwas kräftiger investiert, in einigen Schlüsselbranchen gingen jedoch die Aufwendungen für die Anschaffung von Maschinen, Ausrüstungen und Gebäuden real zurück.
Sollten die Kreditzinsen weiter hoch bleiben und die vom Finanzminister geplante Kürzung der vorzeitigen Abschreibung verwirklicht werden, befürchtet die Industriellenvereinigung für das kommende Jahr ein drastisches Absacken der industriellen Investitionstätigkeit.
Vor allem in der Elektro-, Textil-, Bekleidungs- und Metallindustrie sowie bei den Bergwerken sind die Investitionen deutlich zurückgegangen.
Gesundheitsminister Steirer hat heute weitere Erleichterungen beim Zugang zu gesunden Untersuchungen angekündigt.
Steirer meinte in einer Aussendung der sozialistischen Korrespondenz, es bedürfe noch großer Aufklärungsarbeit, um die gesunden Untersuchungen mehr als bisher in das Bewusstsein der Bevölkerung zu tragen und die Österreicher von der Bedeutung der Früherkennung von Gesundheitsstörungen zu überzeugen.
Verbesserungen erwartet sich der Minister durch eine ASVG-Novelle, wonach in Zukunft auch Betriebsärzte die Untersuchungen durchführen können.
Seit 1975 haben sich insgesamt 580.000 Österreicher untersuchen lassen.
In der Polizeidirektion in Wien sind heute jene beiden Polizisten geehrt worden, die am vergangenen Samstag unter größtem persönlichen Einsatz zur Verhaftung eines der beiden Terroristen beigetragen haben, die den Anschlag auf die Synagoge in der Seitenstettengasse durchführten.
Der 20-jährige Norbert Freis und der 23-jährige Kurt Hager setzten die Verfolgung des flüchtigen Täters fort, obwohl dieser Handgranaten gegen sie einsetzte.
Beide Beamte trugen dabei Splitterverletzungen davon.
Der Präsident der Bundeswirtschaftskammer und Obmann der ÖVP-Wirtschaftsbundesingenieur Rudolf Salinger feiert heute seinen 65.
Geburtstag.
Salinger ist seit 1943 Inhaber eines Steinmetzbetriebes in Wien-Margarethen und hat am 14.
Februar 1964 nach dem Tod von Ingenieur Julius Raab, dessen Nachfolge, als Präsident der Bundeswirtschaftskammer angetreten.
Die Erdölkonzerne der Schweiz haben sich entschlossen, den Benzinpreis zu senken.
Ein Liter Benzin wird in Hinkunft um umgerechnet etwa 16 Groschen weniger kosten.
Seit Mitte Juni waren Normal- und Superbenzin in der Schweiz um umgerechnet etwa 88 Groschen teurer geworden.
Je nach Region waren die Preise bis maximal 1.38 Fr.
pro Liter, das sind etwa 11 Schilling, gestiegen, hielten zuletzt aber im Landesdurchschnitt bei etwa 10 Schilling 65.
Die Erdölgesellschaften begründen die Verbilligung von Benzin mit den rückläufigen Preisen im Hafen Rotterdam.
Polen.
Die Beratungen des Zentralkomitees der Vereinigten Arbeiterpartei über Möglichkeiten zur Selbstverwaltung der Betriebe werden heute fortgesetzt.
Innerhalb der Parteiführung gab es gestern teilweise scharfe Kontroversen über die Frage der Selbstbestimmung der Betriebsleiter durch die Belegschaft.
Parteiführer Kania schlug ein Modell der Selbstverwaltung vor, das der Produktionssteigerung, der Entwicklung der Demokratie und der Befriedung der gesellschaftlichen Notwendigkeiten dienen soll.
Der unabhängige Gewerkschaftsverband Solidarität diskutiert heute in Danzig die jüngsten Preiserhöhungen.
Die Gewerkschaftsführer beraten darüber hinaus über den am Wochenende beginnenden ersten Nationalen Gewerkschaftskongress.
Sie haben es abgelehnt, für die Fernsehübertragung in den staatlich gelenkten Medien auf Bedingungen einzugehen.
Unter anderem verlangt die Regierung den Verzicht auf alle Streikaktionen in den Medien.
Sowjetunion.
An der Grenze zu Polen beginnen morgen kombinierte Luft-, Land- und Seemanöver der sowjetischen Streitkräfte.
Zu den Übungen wurden mehr als 25.000 Reservisten einberufen.
Die Manöver sollen bis 12.
September dauern.
USA.
Vor Gewerkschaftsvertretern in Chicago erklärte Präsident Reagan, die Vereinigten Staaten seien bereit, in ein Wettrüsten einzutreten, sollte die Sowjetunion nicht zu echten Rüstungsbeschränkungen bereit sein.
Reagan bot der Kreml-Führung neuerlich Verhandlungen über ein internationales Abrüstungsprogramm an und betonte, seine Regierung werde an der beschlossenen Steigerung der Verteidigungsausgaben um jährlich 7 Prozent festhalten.
Zum jüngsten Fluglotsenstreik bekräftigte Reagan seine Haltung, er werde nicht zulassen, dass gegen geltende Gesetze verstoßen werde.
In einem Zeitungsinterview sprach er sich für eine Lockerung der gegenwärtigen Hochziehenspolitik der Vereinigten Staaten aus.
Die Sowjetunion hat nach Informationen des Verteidigungsministeriums in Washington im vergangenen Jahr 3.000 Panzer sowie 1.300 Kampfflugzeuge hergestellt.
Nach einer Studie des Geheimdienstes des Verteidigungsministeriums arbeiten in der Sowjetunion 134 größere Waffenfabriken.
Die jährlichen Verteidigungsausgaben werden in dem Bericht auf ungerechnet etwa 3.000 Milliarden Schilling geschätzt.
Sowjetunion.
Das Parteiorgan Pravda würdigt heute das vor zehn Jahren unterzeichnete Berlin-Abkommen als ein wichtiges Element für die Entspannung.
Die Parteizeitung schreibt, die Spannungen um Berlin hätten seit der Unterzeichnung erheblich nachgelassen.
Die Pravda wirft der Bundesrepublik Deutschland vor, ihre politischen Aktivitäten in West-Berlin nicht eingestellt zu haben und immer wieder zu versuchen, sich als einzige Vertreterin West-Berlins hinzustellen.
Bundesrepublik Deutschland.
SPD und FDP haben sich auf weitere Einsparungsmaßnahmen im Bundeshaushalt 1982 geeinigt.
Das Kindergeld für das zweite und dritte Kind wird um jeweils 20 D-Mark gekürzt.
Die Brandwein- und die Sektsteuer werden erhöht und der Vorsteuerabzug für die Firmen-Pkw wird abgeschafft.
Über die umstrittenen Pläne für eine Kostendämpfung im Gesundheitswesen konnte bisher keine Einigung erzielt werden.
Auch über die SPD-Forderung nach einem Programm zur Belebung der Wirtschaft und über die FDP-Forderung nach Kürzungen beim Arbeitslosengeld gibt es Meinungsverschiedenheiten.
Ägypten.
Die Polizei hat mehrere Moslems und Christen verhaftet, die der Anstiftung zum religiösen Aufruhr beschuldigt werden.
Die festgenommen werden für die blutigen Zusammenstöße zwischen Kopten und Moslems verantwortlich gemacht, die im Juni dieses Jahres in Kairo 14 Tote und rund 50 Verletzte gefordert haben.
Das ägyptische Innenministerium hat indessen drakonische Maßnahmen zur Verhinderung religiös motivierter Unruhen angekündigt.
Die Moslem-Bruderschaften an den Universitäten, die als die bestorganisierten Oppositionsgruppen in Ägypten gelten, sind verboten worden.
Israel.
Ein Proteststreik der Araber gegen Grabungen unter dem Tempelberg legt den arabischen Teil Jerusalems und verschiedene Städte in Westjordanien lahm.
Für die Moslems ist der Tempelberg wegen der dort befindlichen Al-Aqsa-Moschee die dritteiligste Stätte ihres Glaubens.
Ihrer Ansicht nach wird die Moschee durch archäologische Grabungen entwürdigt.
Die Stadtverwaltung von Gaza hat in Telegrammen an UNO-Generalsekretär Waldheim und US-Präsident Reagan gegen die Grabungen am Tempelberg protestiert.
Die Wetterlage.
Mit nördlicher bis nordöstlicher Strömung gelangen weiterhin kühle und mäßig feuchte Luftmassen in den Alpenraum und lassen kein ganz störungsfreies Wetter zu.
Wetteraussichten bis morgen früh, veränderliche zum Teil starke Bewölkung, örtlich Regen oder Regenschauer.
Im Flachland auch einzelne Aufheiterungen.
Winde aus Nord bis Nordost.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 5 bis 11 Grad.
Wetteraussichten für morgen Freitag.
Bei veränderlicher, zum Teil starker Bewölkung örtlich Regenschauer.
Im Flachland auch einzelne Aufheiterungen, schwache Winde, meist aus Nord bis Nordost.
Tageshöchsttemperaturen 14 bis 19 Grad.
Und nun die Messwerte von 12 Uhr.
Wien-Heiter 18°, Nordwind mit 5 km pro Stunde.
Eisenstadt-Heiter 18°, Nordwind 10 kmh.
Linz-Wolkig 18°, Südostwind 15 kmh.
Salzburg-Wolkig 17°, Nordwestwind 10 kmh.
Innsbruck-Wolkig 16°, Ostwind 5 kmh.
Bregenz wolkig 15 Grad, Südwestwind 3 km pro Stunde, Graz bedeckt, 15 Grad Windstille und Klagenfurt bedeckt bei 15 Grad und Windstille.
12 Uhr und 11 Minuten und unser erster Beitrag kommt aus dem Inland.
Heute Vormittagabend nach der Sommerpause wieder die Parteienverhandlungen über das neue Mietrecht begonnen.
Über dieses Gesetz wird jetzt seit mehr als drei Jahren verhandelt, es gibt darüber eine Regierungsvorlage vom Juli des Vorjahres.
Schon mehrfach hat es Termine gegeben, bis wann das Gesetz beschlussreif sein sollte.
Der vorläufig letzte Termin ist Mitte November, genauer bis zum 12.
November soll es für das Parlament eine beschlussfähige Fassung für diesen Gesetzentwurf geben.
Details, Projekte und Entwicklung rund um diesen Gesetzentwurf jetzt von ihrem Gat Bayer.
Seit mehr als drei Jahren wird über ein neues Mietrecht verhandelt und seit mehr als drei Jahren waren fixe Miet-Obergrenzen für die einzelnen Wohnungskategorien für die SPÖ einer der wesentlichsten Punkte der Mietrechtsreform.
Jetzt gibt es Anzeichen, dass Justizminister Christian Broda vielleicht doch noch auf eine starre Begrenzung der Mieten verzichten könnte, um dadurch termingerecht für diesen Herbst doch noch zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen.
Mit den Mietobergrenzen wollte der Justizminister ungerechtfertigt hohe Mieten verhindern.
Gleichzeitig sollte damit eine teilweise Heranführung noch bestehender Altermieten zum niedrigen Friedenskronenzins an höhere Werte möglich sein.
Das Ziel von Justizminister Broda war dabei vor allem die Erhaltung des Althausbestandes.
Mit dem alten Friedenszins allein ist sie nicht möglich.
Wohnungen der besten Kategorie mit Bad und Zentralheizung sollten zum Beispiel nach dem Entwurf Christian Broders nicht mehr als 18 Schilling pro Quadratmeter an Miete kosten dürfen.
Schlechtere Wohnungen 13 Schilling 50 pro Quadratmeter beziehungsweise 9 Schilling.
Für die allerschlechterste Kategorie, für Wohnungen also die entweder kein Wasser oder kein WC oder sogar beides nicht haben, sollte die Miete mit 4 Schilling 50 pro Quadratmeter begrenzt werden.
Diese starren Grenzen könnten nun vielleicht fallen.
Dazu Dr. René Zeder von der Bundesinnung der Immobilientreuhänder.
Er nimmt für die ÖVP an den Mietrechtsverhandlungen teil.
Die Beträge waren von Anfang an im Bespräch.
Sie wurden von beiden Oppositionsparteien abgelehnt.
Da völlig unrealistisch und ich hoffe, dass es Möglichkeiten geben wird.
von diesen Obergrenzen abzugehen und stattdessen dem Vorschlag zu folgen, der vorschlägt, dass maßgeblich sein soll, die Angemessenheit des Mietzinses, das heißt, dass der Richter die Möglichkeit hat, dann, wenn Mieten überhöht sind, diese auf einen angemessenen Betrag herabzusetzen.
Gibt es irgendwelche Anzeichen, dass die SPÖ vielleicht von den fixen Obergrenzen abgehen könnte?
Es ist schwer, hier irgendwelche Vorgriffe auf kommende Gespräche zu machen, aus diversen Andeutungen, glaube ich, entnehmen zu können, dass zumindest für den Bereich der Standardwohnungen, also der Wohnungen, die über entsprechenden Komfort verfügen, hier eine Lösung vielleicht denkbar wäre, die ohne Obergrenzen
und nur mit der Angemessenheitsregelung zum Ziel führen wird.
Wie weit dies auch möglich sein wird für den anderen Bereich, kann ich im Augenblick noch weniger beurteilen.
Wie gesagt, das sind Probleme, die sich erst in den weiteren Verhandlungen abzeichnen werden, zumal sie zurückgestellt wurden auf den Herbst.
Soweit Dr. Rene Zeder von der Bundesinnung der Immobilientreuhänder.
Im Justizministerium heißt es dazu, dass es eine sehr große Bereitschaft gebe, zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen.
Es gehe jetzt darum, den Bereich einer sozialen Schutzzone festzulegen, d.h.
welche Wohnungen vor einer freien und damit allzu hohen Mietzinsbildung geschützt werden sollen.
Auch Bautenminister Sekanina kann sich flexiblere Lösungen als den Starrmraster für die Miet-Obergrenzen vorstellen.
Für morgen und für 8.
September sind weitere Parteiengespräche über das Mietrecht angesetzt.
Die Diskussion um das Mietrecht also in vollem Gang jetzt wieder ein Beitrag von Irmgard Bayer.
Nach Polen jetzt.
In Warschau setzt das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei das gestern aufgenommene Plenum fort.
In Danzig bereitet gleichzeitig die Solidarität ihren am Samstag beginnenden ersten großen Kongress vor.
Das ZK hat den Solidaritätsentwurf über die geplante Selbstverwaltung in den Betrieben abgelehnt.
Der Versuch, eine völlige Unabhängigkeit von den zentralen Stellen zu erlangen, sei anarchistisch, sagte ein ZK-Sprecher.
Schützenhilfe im Streit mit der unabhängigen Gewerkschaft hat die Partei nun wieder aus Moskau bekommen.
Besonders die TASS wettert gegen Lech Walesa, wobei auch durchklingt, dass der Kreml den großen Fernsehauftritt des Arbeiterführers am Dienstagabend als übertriebene Konzession der polnischen Führung ansieht.
Die Sommerpause des propagandistischen Trommelfeuers aus der UdSSR ist auf alle Fälle vorbei.
Begleitet wird dieses Trommelfeuer, man hat sich auch daran gewöhnt, durch die Ankündigung von Manövern.
Sie werden morgen an der polnisch-russischen Grenze beginnen, Otto Hörmann berichtet.
Parteitag eine Art publizistische Sommerpause Richtung Moskau gegeben, so hat sich das mit dem offiziellen russischen Herbstbeginn geändert.
Ins Visier kommt die Gewerkschaft Solidarität und dabei macht die sowjetische Gewerkschaftszeitung Truth vor allem Extremisten in dieser Gewerkschaft zum Ziel ihrer massierten Angriffe.
Üblicherweise war die Behandlung der Frage Polen bisher fast immer eine Domäne der Parteizeitung Brasov oder der amtlichen Tasche.
wobei die anderen Moskauer Blätter bei wichtigen Dingen mitzogen und sich so ein mediales Trescendo ergab.
Dabei ging es aber im Allgemeinen um gesamtstaatliche und parteipolitische Dinge, während heute die Attacke konzentriert auf bestimmte führende Personen der Solidarität gerichtet ist.
Eben das, was Moskau für Extremisten hält.
Und dabei ist das offizielle Gewerkschaftsorgan das richtige Medium.
Die Gewerkschaftszeitung Truth spricht eine unzweideutige Sprache.
Die betreffenden Extremisten seien bewusst von den Prinzipien der Gewerkschaftsbewegung im Sozialismus abgewichen und außerdem trete die Solidarität als oppositionelle Kraft zum sozialistischen Staat auf.
Ein harter Vorwurf aus Moskausicht, aber sicher nicht ganz außer Luft gegriffen.
Es kommt eben immer darauf an, auf welcher Seite des ideologischen Grabens man sich befindet.
Als wichtigstes Mittel der Erpressung und der Druckausübung auf Partei und Staat werde von den Extremisten Streik- und Arbeitsniederlegung verwendet.
Damit, so trut, sei die polnische Wirtschaft in eine Krise geführt worden, womit die materielle Lage der polnischen Arbeiterschaft sich bedeutend verschlechtert habe.
Die sowjetische Gewerkschaftszeitung saugt sich keinerlei ins Weltbild passende Dinge aus den Fingern, wenn sie all dies schreibt.
Sie vergisst nur ausdrücklich zu sagen, dass die materielle Situation der polnischen Arbeiter schon vor dem Entstehen der Gewerkschaftssolidarität nicht besonders gut gewesen sein muss, andernfalls hätte die Bewegung nicht so viel Zulauf bekommen.
Die antisozialistischen Elemente in der Solidarität seien darauf aus, die sozialistischen Grundlagen des Staates zu untergraben und den Kapitalismus in Polen wieder einzuführen.
So lautet der Bannflug der sowjetischen Gewerkschaftler an die untreu gewordenen Genossen in Polen.
Und dass eben diese, die Extremisten bei ihrer subversiven Aktivität mit den reaktionären Kräften im eigenen Land und mit imperialistischen Kreisen im Ausland in Verbindung stehen, um Polen vom sozialistischen Weg abzubringen,
Diese Vorwürfe sind bereits Routine.
Es passt in dieses Bild, das erneut die Schrauben anziehen, das Moskau offiziell die Abhaltung von Militärmanövern in Weidrussland und im Baltischen Raum angekündigt hat.
Verteidigungsminister Ustinov selbst wird den Marschallstab führen.
Arbeiter durften in den Sowjetmedien feierlich erklären, dass sie sich doppelt anstrengen werden, die durch die eingezogenen Reservisten gerissenen, lücknenden Arbeitsplätze zu füllen.
Das Manöver soll den Kriegstreibern auf der anderen Seite zeigen, dass die sowjetischen Streitkräfte ein verlässlicher Schild des Vaterlandes sind, heißt es.
Und die polnischen Gewerkschaftsführer sollen das Manöver womöglich nebenher an die Realitäten der brüderlichen Nachbarschaft erinnern.
Die erneut lauten Moskau-Töne zu Polen stehen im krassen Gegensatz zum dezenten Schweigen des Kremls zu den südafrikanischen Berichten über gefangene bzw.
gefallene Sowjetsoldaten in Angola.
Zwischen der UdSSR und Angola gibt es einen Freundschaftspakt.
Ein Engagement sowjetischer Militärs wäre an und für sich nichts besonders Anstößiges.
Müsste der Kreml aber der eigenen Bevölkerung eingestehen, dass Männer und Söhne auch in fernen Angola die empfindlichen Sowjetgrenzen verteidigen müssen, so wie in Afghanistan, so würde dies zumindest einige dialektische Tricks der Kreml-Propagandisten erfordern.
Und die sind ja auf anderen Fronten, unter anderem Polen, schon.
Ein zusammenfassender Bericht aus Moskau von Otto Hörmann.
Viele Wissenschaftler, aber auch Politiker sind der Meinung, dass die größte Bedrohung für die Zukunft der Menschheit nicht der Ost-West-Konflikt ist, sondern das Nord-Süd-Problem.
Die Armut in der dritten und der vierten Welt tickt wie eine Zeitbombe und das Dramatische ist, sie nimmt zu, denn die Weltbevölkerung wird sich bis zur Jahrtausendwende um 50% auf 6 Milliarden erhöhen.
Damit wächst das Protestpotential bei den Armen und Hungerten, damit wächst die Gefahr von Verteilungskriegen.
Die einzige Lösung helfen mit mehr Geld, mehr Handel, mehr Beratern.
Doch der Westen steckt in einer Wirtschaftskrise und der Osten fühlt sich für die Folgen des Kolonialismus, wie er sagt, unzuständig und schweigt zum Nord-Süd-Dialog, den Moskau den Dialog der Gehörlosen nennt.
Trotzdem ist errechnet worden, wenn die Industriestaaten Nullwachstum haben und die Entwicklungsländer beim gegenwärtigen Tempo ihres Wirtschaftswachstums bleiben, dauert es 100 Jahre bis zu einer Angleichung.
In Wahrheit aber wächst die Schere zwischen Arm und Reich.
Nun soll wenigstens den ärmsten Ländern besser geholfen werden, 31 sind es, in denen Unterernährung herrscht, die Lebenserwartung im Durchschnitt wenig über 40 Jahre ausmacht und das Pro-Kopf-Jahreseinkommen in unter 3.000 Schillingen liegt.
Eine Konferenz in Paris von der UNO veranstaltet, befasst sich mit einem Programm, dessen Ziel es ist, dass die Reichen mehr geben.
Denn die Anteile der Entwicklungshilfe an den Bruttonationalprodukten, beziehungsweise den Budgets, sind äußerst mager, auch in Österreich.
Thomas Fuhrmann berichtet vom Tagungsort.
Eine Konferenz für die Ärmsten unter den armen Ländern der Erde.
In der Amtssprache der UNO bezeichnet man sie verschämt auf Englisch als die am wenigsten Entwicklten, auf Französisch als die am wenigsten Fortgeschrittenen.
Es sind dies 31 Länder, von denen wiederum allein 21 in Afrika liegen.
Auf sie treffen folgende Kriterien zu.
Sie haben ein pro Kopf Bruttonationalprodukt von weniger als 200 Dollar im Jahr, umgerechnet etwa 3.500 Schilling.
Die erwachsene Bevölkerung besteht aus mindestens 80% Analphabeten.
Und der industrielle Sektor ist schwer unterentwickelt, er macht weniger als 10% des Bruttonationalprodukts aus.
Die Haupttätigkeit der Menschen in diesen Staaten besteht aus der landwirtschaftlichen Arbeit.
Insgesamt handelt es sich um ca.
280 Millionen Menschen, das ist ein Achtel der Gesamtbevölkerung der Dritten Welt, ausgenommen die Volksrepublik China.
Die Liste der Länder beginnt bei Haiti in der Karibik und endet bei der von nur 200.000 Menschen bewohnten Insel Samoa im Pazifik.
In Asien gehören dazu Laos, Bangladesch, Nepal, Bhutan, Afghanistan, der Nord- und der Südjemen sowie die Malediven.
In Afrika vor allem die Länder der sogenannten Sahelzone.
Ziel der Pariser UNO-Konferenz ist es, ein konkretes Hilfsprogramm, Richtlinien und Zielvorstellungen für die Hilfe an diese Ärmsten der Armen im kommenden Jahrzehnt zu verabschieden.
In den Augen vieler auch westlicher Staaten ist die Stunde der Wahrheit gekommen.
Denn derzeit macht die bilaterale und multilaterale Entwicklungshilfe der OECD-Länder an die 31 am wenigsten entwickelten Staaten der Welt im Durchschnitt nur knapp 0,06% ihres Bruttonationalprodukts aus.
Wobei Österreich gemeinsam mit den USA und Italien mit nur 0,02% das Schlusslicht in der Statistik tragen.
Der Generalsekretär der hiesigen Konferenz, Germani Correa aus Sri Lanka, hat jedoch einen Satz von 0,15 Prozent als Plansoll für das Jahr 1985 verlangt, ein Satz, der dann bis Ende dieses Jahrzehnts auf 0,2 Prozent angehoben werden müsste.
Das hieße im Falle Österreichs, bis 1985 die gegenwärtige Hilfe an die letztentwickelten Staaten zu versiebenfachen.
Derzeit überschreiten nur vier Länder den bis 1985 anvisierten Satz von 0,15.
Vier Länder, die auch die Spitzenreiter in der allgemeinen Entwicklungshilfestatistik sind.
Schweden, Dänemark, Norwegen und die Niederlande.
In Zeiten einer Krisenlage in den westlichen Industriestaaten ist die Entwicklungshilfe wegen der zunehmenden Tendenz zur Einschränkung und Kürzung der Staatsausgaben zunächst einmal ein wirtschaftliches Problem.
Vor diesem Hintergrund sinkt nämlich die Bereitschaft anderen weit entlegenen Ländern finanzielle Mittel zukommen zu lassen.
Auch in der öffentlichen Meinung hat die Entwicklungshilfe kein sehr positives Image.
Aber es besteht auch ein politisches Problem.
Bestes Beispiel ist hier wohl die neue amerikanische Regierung, die ihre Ausgaben für die Entwicklungshilfe nunmehr auf bilaterale Unterstützungen an befreundete, also politisch nahestehende Länder konzentrieren will.
Was kann also bei dieser Konferenz in Paris herauskommen?
Eine Einigung auf den geforderten 0,15%-Satz scheint nur schwer möglich.
Am ehesten könnte man sich hier noch auf eine Erweiterung des sogenannten Starbucks einigen, eines Systems, das einer Reihe afrikanischer Länder eine Stabilisierung ihrer Einnahmen aus dem Export ihrer Rohstoffe und damit eine Art Garantie für stabile Weltmarktpreise gibt.
Denn ansonsten wird sich die Kluft zwischen den Reichen und den Armen weiter vergrößern, selbst wenn in den westlichen Industriestaaten das Wachstum stagniert.
Ein anderer Weg wäre die verstärkte Inangriffnahme von Kleinprojekten, die Investition und Finanzierung von Infrastrukturen im Transportwesen, der Kommunikation, der Bewässerung, der Bildung und der Landwirtschaft, wie dies der österreichische Vertreter, Staatssekretär Adolf Nussbaumer heute Vormittag in seiner Rede an die Delegierten als Ziel beschrieben hat.
Als besondere Anstrengung von österreichischer Seite in Richtung der Ärmsten, als einen konkreten Beitrag zur internationalen Solidarität, kündigte er an, dass im Budget für 1982 ein zusätzlicher Betrag von 35 Millionen Schilling zu den bereits vorgesehenen Ausgaben für Entwicklungshilfe vorgesehen ist.
Diese Summe werde teils über bilaterale Kanäle, teils über den Weg internationaler Organisationen, den letztentwickelten zukommen.
Außerdem bereite man in Österreich ein neues Gesetz über die begünstigte Zollbehandlung von Importen vor, die aus den am wenigsten entwickelten Staaten nach Österreich kommen.
Der Ausgang der hiesigen Konferenz wird auch ein Signal für den Ende Oktober in Cancun stattfindenden Nord-Süd-Gipfel sein, an dem auch Österreich teilnimmt.
Ein Scheitern der Gespräche und Verhandlungen in Paris würde auf ihn sicherlich einen negativen Schatten werfen.
In Paris diskutiert man die Entwicklungshilfe, ein Beitrag von Thomas Fuhrmann.
Und jetzt in eines dieser 31 ärmsten Länder der Welt, nach Kambodscha.
Seit 1979 steht der kleine Staat in Südostasien praktisch unter der Kontrolle des übermächtigen Nachbarn Vietnam.
200.000 vietnamesische Soldaten fungieren als Besatzungsmacht und auch der Präsident Heng Sam Rhin ist eine Marionette Hanois.
Und damit auch Moskaus.
Aus diesem Grund gibt es schon lange Bemühungen aller antisowjetischen Mächte, den heterogenen Widerstand gegen das Regime in Phnom Penh zu vereinen und damit zu stärken.
Diese Politik verfolgen die Volksrepublik China, die USA und die fünf westlich orientierten ASEAN-Staaten.
Philippinen, also Malaysia, Indonesien, Thailand und Singapur.
Und in Singapur ist seit heute Schauplatz der ersten Konferenz dieser Oppositionsgruppen.
Ihre Führer wollen sich auf ein Minimalprogramm verständigen, denn ihr politischer Standort ist so unterschiedlich, wie ihr gegenseitiges Misstrauen groß ist.
Der Ex-Monarch Prinz Norodom Sihanouk nennt seine Gesprächspartner Kyö Sam Phan von den Roten Khmären und Ex-Premier Son San von der Nationalen Befreiungsfront das Krokodil und die Hyäne.
Son San seinerseits sagt über die Roten Khmär, die nach wie vor vom schlechteren und Steinzeitkommunisten Pol Pot geführt werden.
Mit dem Tiger Pol Pot werde ich mich nicht in denselben Käfig setzen.
Dabei wird Pol Pot, unter dem zwei der acht Millionen Kambodschaner ausgerottet wurden, nach wie vor von der UNO als der einzige legitime Vertreter seines Volkes anerkannt.
Eines Volkes, das es sich offenbar nur aussuchen kann, von den verhassten vietnamesischen Invasoren oder von grausamen Landsleuten gepeinigt zu werden.
Werner Rieder aus Singapur.
Die Führer der drei wichtigsten kambodschanischen Widerstandsgruppen sind gestern in Singapur eingetroffen, um hier die Möglichkeit
Es ist das erste Mal, dass Prinz Norodom Shihanouk, Kambodschas vormaliger Staatsoberhaupt, Che Samphan, neben Pol Pot, der wichtigste Führer der Roten Khmer, und Song San, der Führer der antikommunistischen Befreiungsfront der Khmer der Reich, zusammen am Konferenztisch sitzen.
Die Regierung von Singapur hatte offenbar bis zum letzten Moment Zweifel, ob das Dressen überhaupt zustande kommt, denn erst heute früh wurden die lokalen Auslandskorrespondenten darüber informiert, dass alle drei Konferenzteilnehmer tatsächlich eingetroffen sind.
Die größte Schwierigkeit bei der Bildung für eine gemeinsame Befreiungsfront für Kambodscha liegt darin, dass die drei Fraktionen im Grunde nichts anderes verbindet, als eben der Widerstand gegen die vietnamesischen Besatzer.
Sowohl Prinz Chiang Nuc, der unter den Kambodschanern immer noch die größte Anhängerschaft von allen drei Kandidaten hat, als auch der gemäßigte Son San sind sich darüber im Klaren, dass der Führer der Roten Khmer, Thieu Sam Phan, nur aus einem Grund an den Konferenztisch in Singapur gekommen ist.
Die Roten Kmeer haben durch das Flutbad, das sie vor dem Einmarsch der Vietnamesen unter der eigenen Bevölkerung angerichtet haben, jeden Rückhalt innerhalb der kambodschanischen Bevölkerung verloren.
Und deshalb wollen sie den noch immer populären Prinz Nrodom Shianouk als neues Aushängeschild für sich gewinnen.
Der Führer der antikommunistischen Nationalen Befreiungsfront, Song San, hat noch vor kurzem erklärt, er mache sich keinerlei Illusionen darüber, dass nach einem entweigen Abzug der Vietnamesen aus Kambodscha die rund 35.000 Roten Khmer sofort über seine Khmerserei-Truppen herfallen würden, um den Widerstand gegen die Kommunisten im Lande zu brechen.
Die Konferenz der drei grundverschiedenen Führer des kambodschanischen Widerstandes beginnt also unter dem Vorzeichen eines ausgeprägten Misstrauens.
Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen von Singapur erklärte Prince Shihanouk, dass jeder Optimismus über den Ausgang der Konferenz zerfrüht sei.
Der Führer der Roten Khmer, Fyö Samphan, wiss darauf hin, dass er die mit Abstand größte Kampftruppe der Khmers hinter sich habe und dass es ihm darauf ankomme, dass jede der drei Fraktionen ihre eigene politische Identität, ihre organisatorische Struktur sowie die völlige Aktionsfreiheit behalte.
Insofern sei nur eine lockere Allianz zwischen den drei
Und jetzt ist es halb eins.
Was planen wir noch bis 13 Uhr?
Wir berichten von einer Pressekonferenz von Außenminister Widiwald Paar.
Wir berichten über eine Parteivorstandssitzung der ÖVP.
Wir berichten über eine Ausstellung des französischen Fotografen Henri Cartier-Bresson in Wien.
Und wir berichten über Versuche in den Vereinigten Staaten, die Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs wieder rückgängig zu machen.
Zunächst aber nach Italien.
Alljährlich warten die Feinschmecker, die Liebhaber rhetorischer Raritäten, auf die Rede des libyschen Staatschefs Muammar al-Qadhafi anlässlich des Jahrestages der Revolution.
Gestern war es in Tripolis wieder einmal so weit.
Drei Stunden lang tobte, drohte und tönte der, so das US-Magazin Newsweek, gefährlichste Mann der Welt, allerdings mit Fragezeichen, in einem verbalen Rundumschlag gegen alles Westliche, besonders naturgemäß gegen die USA.
Höhepunkt der antiamerikanischen Tirade war die Drohung, alle US-Basen im Mittelmeerraum zu zerstören, wenn die Amerikaner noch einmal die einseitig beanspruchte Hoheitszone in der Großen Syrte verletzen sollten.
Nun liegt die sechste US-Flotte mit dem größten Schiff der Welt, dem Flugzeugträger Nimitz, von dem aus die F-15 auch gestartet waren, bei eine Apel vor Anker und auch sonst fühlen sich die Italiener in erster Linie von Gaddafi angesprochen, berichtet uns Alfon Stalmer aus Rome.
Die Drohung des libyschen Staatsführers Gaddafi, die Stützpunkte der NATO und der Vereinigten Staaten im Mittelmeer zu bombardieren, den Nuklearkrieg auszulösen und durch ein regelrechtes Militärbündnis der Sowjetunion die Installierung von Stützpunkten im zentralen Bereich des Mittelmeeres zu ermöglichen, betrifft in erster Linie Italien und war auch wahrscheinlich vor allem an die italienische Adresse gerichtet, in der Erwartung oder Berechnung,
hier das politisch und psychologisch schwächste Glied der westlichen Allianz zu treffen.
Griechenland und die Türkei befinden sich in spürbar größerer Entfernung von Libyen und einem libyschen Streich weniger ausgesetzt als Italien, das nicht nur der unmittelbare Nachbar ist, sondern einen wichtigen Teil seines Erdöls aus Libyen bezieht, mit großen Investitionen in Gaddafis Land sich engagiert hat,
und mit rund 20.000 in Libyen arbeitenden Italienern ein gefährliches Geiselpotential in Rechnung stellen muss.
Der eigenwillige und unberechenbare lindische Diktator dürfte sich jedoch in Bezug auf die italienischen Reaktionen gründlich verkalkuliert haben.
Die Empörung und die Ablehnung überwiegen bei weitem die Befürchtungen oder die Angst.
Einmal sind Libyen und Gaddafi offensichtlich für die Italiener nicht gerade als Größenordnung überzeugend genug, um sich von dieser Seite einschüchtern und ermiedrigen zu lassen.
Zum anderen wissen die Italiener in ihrer anerzogenen, sehr nüchternen historischen Erfahrung,
dass die Entscheidungen über Krieg und Frieden im Mittelmeer heute nicht einmal in Rom, geschweige denn in Tripoli, gefällt werden.
So kommt es, dass die scharfen Reaktionen der fünf demokratischen Regierungsparteien und des größten Teils der Presse gegen Geddafi noch weitaus drastischer ausgefallen sind, als die ohne die harte offizielle Erklärung des italienischen Außen- und Verteidigungsministeriums.
Möglicherweise hat sogar Geddafi einen Fehler gemacht,
der seinen und den sowjetischen Interessen in Italien abträglich wird.
Seine Drohungen sollten der gegenwärtig anlaufenden sogenannten Friedensbewegung gegen die amerikanischen Nachrüstungen und gegen die neuen Mittelstreckenraketten in Europa einen neuen Antrieb in Italien geben und starke Argumente liefern.
In diese Richtung haben auch die kommunistische Partei und ihre Organe sofort den Vorstoß des libyschen Diktators auszunützen begonnen.
Auch sie stellen zwar Gaddafi als einen gefährlichen und unbeherrschten Machthaber hin, werfen aber der eigenen Regierung und Amerika vor, ihn zu reizen.
Daraus wird gefolgert, dass zwei Dinge erforderlich seien.
Eine italienische Regierung, die nicht Washington-hörig sein würde und die Ablehnung der Aufstellung von neuen Mittelstreckenraketen der NATO, die in Sizilien vorgesehen ist.
Die innere Konstellation in Italien ist aber für diese von den Kommunisten angeforderte Friedensbewegung nicht günstig.
Zum Unterschied von den mittel- und nordeuropäischen Ländern, wo die zwar schwachen kommunistischen Kräfte für ihre Friedensbewegung einen Resonanzboden im sozialistischen Lager suchen und weitgehend finden, ist in Italien, ähnlich wie im sozialistisch regierten Frankreich,
gerade die Nachrüstungspolitik des Atlantischen Bündnisses die wichtigste Scheidelinie zwischen der kommunistisch angeführten Linken einerseits und den Sozialisten mit allen anderen demokratischen Parteien auf der Gegenseite geworden.
Gedachtlich hat dieser Ablehnungsfront offensichtlich nur noch fester zementiert.
Und jetzt zurück nach Österreich.
Im Presseclub Concordia gab heute Vormittag Österreichs Außenminister Willibald Paar eine Pressekonferenz.
Anlass war die Präsentation der Broschüre Österreichs kulturelle Auslandsbeziehungen.
Allerdings kamen auch aktuelle politische Probleme zur Sprache.
Aus der Concordia melden sich dazu Volkmar Parschalk und Franz Kössler.
Sozusagen am Rande der Pressekonferenz nahm der Außenminister zu drei aktuellen Fragen der internationalen Politik Stellung.
Zunächst zu den Folgen des Feuerüberfalls auf das israelitische Zentrum in Wien.
Nachdem erwiesen sei, sagte Part, dass die PLO mit dem Attentat in keinem Zusammenhang stehe, ergeben sich auch keine negativen Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Österreich und der palästinensischen Befreiungsorganisation.
Die neue Besetzung der PLO-Vertretung, die notwendig geworden ist, nachdem der ehemalige Vertreter Ghazi Hussein zurückberufen wurde im Zusammenhang mit der Waffenschmuggelaffäre, diese neue Besetzung wird also keine Verzögerung erleiden.
Bisher sei allerdings von palästinensischer Seite noch kein Name genannt worden.
Paar dann zu den Beziehungen zu Israel.
Die Auseinandersetzung, die Diskussion mit Israel ist, so hoffe ich,
abgeschlossen.
Sie wissen, dass wir diesen Protest zurückgewiesen haben.
Auf der einen Seite, dass wir auf der anderen Seite zur Kenntnis genommen haben, dass diese verschiedenen Erklärungen von israelischen Politikern nicht als offizielle Meinung der israelischen Regierung zu werten ist.
Und Sie wissen auch, dass ich dem israelischen Botschafter sehr deutlich gesagt habe, dass ich es sehr bedauerlich finde, dass dieser furchtbare Anschlag auf Österreicher in Österreich, dass der von Israel zum Anlass genommen wurde, von israelischen Politikern zum Anlass genommen wurde, eine Polemik und eine Kampagne gegen Österreich und österreichische Politiker zu eröffnen.
Der Außenminister dann zu einer aktuellen afrikanischen Frage.
Par bekräftigte die österreichische Verurteilung der südafrikanischen Invasion Angolas.
Österreich hätte sich, so Par, eine härtere Haltung des Weltsicherheitsrats gewünscht.
Dort ist bekanntlich die Forderung nach Sanktionen gegen Südafrika durch ein Veto der Vereinigten Staaten blockiert worden.
Par schließlich zum geplanten Besuch des tschechoslowakischen Staatschefs Husaki in Österreich, er sollte im Herbst nach Österreich kommen, eine Entscheidung soll erst Mitte September fallen.
und von einigen Bedingungen abhängen, über die sich die drei österreichischen Parteien einig geworden seien.
Man ist übereingekommen, diese Frage Mitte September im Lichte der Entwicklung der Beziehungen zwischen Österreich und der GSSR, dazu gehören nicht nur
die humanitäre Fragen, nicht nur Fragen der Menschenrechte, sondern auch andere Fragen, so wie zum Beispiel Grenzabfertigung, grenznahe Kernkraftwerke und verschiedenes andere.
Im Lichte dieser Entwicklung wird die Frage geprüft werden, ob dieser Besuch zu diesem oder zu einem anderen Zeitpunkt stattfindet.
Möchte hier aber eines hinzufügen, um jedes Missverständnis auszuschließen.
Besuche auf hoher und höchster Ebene
dienen nicht nur dazu, sich zu beweihräuchern, sondern haben vor allem auch den Zweck, Konflikte und Probleme zu beraten.
Das heißt, wir betreiben nicht nur eine Schönwetter-Diplomatie, sondern Kontakte sind gerade dann auch wichtig und wertvoll, wenn es Konflikte und Auseinandersetzungen gibt.
Hauptthemen der Pressekonferenz waren jedoch die internationalen Beziehungen Österreichs im Bereich der Kultur.
Und ich gebe das Mikrofon weiter an Volkmar Parshalk.
Zum eigentlichen Anlass der Pressekonferenz, nämlich der Kulturarbeit im Ausland und deren Verankerung in der Außenpolitik, von vielen anwesenden Journalisten nur als Vorgeplänkel für aktuelle politische Fragen angesehen, meinte Minister Pahr,
Die österreichische Außenpolitik ist Sicherheitspolitik und zwar nichts anderes.
Die österreichische Außenpolitik hat gemeinsam mit der umfassenden Landesverteidigung und mit der inneren Sicherheit, mit der Gewährleistung der inneren Sicherheit, die Sicherheit Österreichs zu gewährleisten.
Das ist die alleinige Aufgabe der Außenpolitik.
Und in diesem umfassenden
in dieser umfassenden Sicherheitsaufgabe, hat aber auch die Auslandskulturpolitik eine sehr wichtige Aufgabe.
Denn die Auslandskulturpolitik soll das Ansehen Österreichs im Ausland fördern, soll gewährleisten, dass die Leute in der Welt Österreich kennen und wir glauben damit auch einen sehr entscheidenden Beitrag zu unserer Sicherheit zu leisten.
Wir haben uns in den letzten Jahren bemüht,
das Österreich von heute in das Zentrum der Auslandskulturpolitik zu stellen und zwar Auslandskulturbild Österreichs in einem umfassenden Sinn.
Nicht nur im Sinne der Kunst, der Literatur, der Musik, sondern auch im Sinne der Wissenschaft.
Nicht in jenen Bereichen, in denen Österreichs Kultur Weltruf genieße, gelte es also Aktivitäten zu setzen, sondern vor allem auf den Gebieten der zeitgenössischen Kunst und der Vermittlung des aktuellen Standes von Wissenschaft, Forschung und Technologie.
Universitäten, kulturelle Institutionen und Massenmedien im Ausland wirkten als Multiplikatoren.
Zehn Kulturinstitute, 15 Kulturattachés sowie die diplomatischen und konsularischen Behörden sind Träger der kulturellen Auslandsarbeit.
Frau Botschafter Wolfram, zuständige Sektionsleiterin über inhaltliche und regionale Schwerpunkte der Kulturarbeit.
Wir haben uns dann im Jahr 1978 entschlossen, wegen der doch sehr beschränkten Mittel gewisse Schwerpunkte zu setzen, und zwar regionale Schwerpunkte und thematische Schwerpunkte.
Den thematischen hat der Herr Bundesminister schon erwähnt, das war nämlich ein Bild des zeitgenössischen Österreich.
Regional hat man sich festgelegt auf Osteuropa, Skandinavien und die Iberische Halbinsel.
Seit 1978 gibt es Auslandskulturtagungen und Enqueten.
In der nächsten Woche wird wieder eine solche stattfinden.
Zur Frage der Weiterführung der Kontaktstelle und des Ausscheidens von Dr. Wolfgang Kraus als Leiter dieser Kontaktstelle meinte Pahr,
Die Kontaktstelle für Auslandskulturpolitik ist eine Einrichtung, die vor einigen Jahren geschaffen wurde, die ihre jetzige Form vor circa drei Jahren erhalten hat und die selbstverständlich weitergeführt werden soll.
Der Herr Dr. Kraus hat mich vor einiger Zeit wissen lassen,
dass er durch seine Fülle von anderen Aufgaben nicht mehr in der Lage ist, in dem bisherigen Umfang dem Außenministerium zur Verfügung zu stehen.
Ich hoffe jedoch, dass ich ihm auch für die Zukunft durch einen Konsulentenvertrag an das Außenministerium binden kann.
Der Herr Dr. Kraus hat eine sehr wertvolle Arbeit in diesen Jahren geleistet.
Vor allem ist es ihm zu verdanken, dass die Literatur heute einen viel breiteren Raum in der Auslandskulturarbeit einnimmt.
Eine Frage befasste sich auch mit der Begründung der regionalen Schwerpunktbildung auf Osteuropa, Nordeuropa und Iberien.
Zu den osteuropäischen Staaten, zu den Staaten des Donauraums deshalb, weil dort ein historisches Erbe, ein gemeinsames historisches Erbe besteht, das wieder aufzubauen und dieses wieder anzuknüpfen uns wichtig und wertvoll erschien.
Zu Skandinavien, weil die österreichische Kulturpräsenz in Skandinavien besonders gering war und zum
Iberischen Raum deshalb, weil die kulturellen Beziehungen zu Portugal und Spanien nicht zuletzt im Hinblick auf die diktatorischen Regime, die dort bis vor relativ kurzer Zeit bestanden haben, unterbrochen waren und die galt es wieder aufzubauen.
Aktuelle Großprojekte für die Auslandskulturarbeit laufen derzeit nicht.
Die Großausstellung Paris-Wien wird vom Wissenschaftsministerium betreut.
Es bestehe die Tendenz, aus Budgetgründen keine neuen Kulturinstitute zu gründen und keine neuen Auslandsabkommen abzuschließen.
Zur Frage Kulturinstitut in Prag meinte der Außenminister.
ohne Rücksicht auf den Grad der Beziehungen, den Stand der Beziehungen Österreichs zur GSSR, würde ich im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht die Gründung eines neuen Kulturinstitutes in Aussicht nehmen.
Die Kulturinstitute sind sehr wertvolle, sichtbare Zeichen der kulturellen Präsenz, aber sie kosten administrativ sehr viel und ich persönlich neige eher dazu,
die vorhandenen Mittel für die intensive Kulturarbeit einzusetzen.
Wir beenden damit unseren Bericht von der relativ kurzen Pressekonferenz von Außenminister Willibald Bahr im Presseclub Concordia und schalten zurück zum Funkhaus.
Die Außenpolitik Österreichs, auch in ihrer Form als Kulturpolitik, ein zusammenfassender Beitrag von Volkmar Paschalk und Franz Kössler.
Dem französischen Fotografen Henri Cartier-Bresson, einem der bedeutendsten Künstler dieses Mediums überhaupt, ist eine Ausstellung gewidmet, die heute Abend im Museum des 20.
Jahrhunderts in Wien eröffnet wird.
Wien ist die zweite europäische Station dieser vom International Center of Photography in New York organisierten Ausstellung, die durch die American Express Foundation ermöglicht wurde.
Aus Anlass dieser Ausstellungsreihe ist auch der Fotoband mit dem Titel Henri Cartier-Bresson Photographie erschienen.
Hören Sie näheres von Konrad Zobel.
Fotografieren heißt, gleichzeitig und im Bruchteil einer Sekunde sowohl die beobachtete Tatsache selbst erfassen, als auch die strenge Organisation der visuell wahrgenommenen Formen erkennen, die deren Aussage darstellen.
Es heißt, seinen Kopf, sein Auge und sein Herz auf eine gemeinsame Achse ausrichten.
So beschreibt Henri Cartier-Bresson selbst jene Tätigkeit, die er seit Beginn der 30er Jahre nach eigener Aussage darauf verwandte, der Welt einen Sinn zu geben, d.h.
zu ihrem Verständnis beizutragen.
Der heute 73-jährige Fotokünstler, der sich seit mehreren Jahren allerdings aufs Zeichnen konzentriert und nur mehr gelegentlich fotografiert, hat sehr viel von dieser Welt gesehen und mit der Kamera festgehalten.
Sein kosmopolitischer Lebenslauf führte ihn bald über die Grenzen seines Heimatlandes Frankreichs hinaus.
1934 nahm Cartier-Bresson an einer ethnografischen Expedition nach Mexiko teil, 1935 studierte er Film in den Vereinigten Staaten, ist später Assistent von Jean Renoir,
1937 machte einen Dokumentarfilm über Spitäle im republikanischen Spanien.
Nach der Flucht aus deutscher Gefangenschaft fotografiert er das Kriegsschicksal Frankreichs, macht aber auch Porträts von bekannten Künstlern.
1946 kehrte er in die USA zurück, um in New York eine posthume Ausstellung einzurichten, die im Museum of Modern Art für den vermeintlich Vermissten geplant wurde.
Dann verbringt er drei Jahre im fernen Osten.
1954 erhält er als erster westlicher Fotograf die Erlaubnis, in der Sowjetunion zu fotografieren.
China, Kuba, Mexiko, Kanada, Indien, Japan, wo er jeweils mehrere Monate verbringt, sind weitere Stationen.
Heute lebt er in Paris.
Von den unzähligen seiner Fotografien sind im Museum des 20.
Jahrhunderts insgesamt 156 zu sehen.
Wie lässt sich die von Cartier-Bresson selbst getroffene Auswahl charakterisieren?
Dazu die Organisatorin Dr. Monika Faber.
Diese Auswahl umfasst Werke aus all seinen Schaffensperioden.
Er hat ja erst um 30 sich endgültig entschlossen zu fotografieren.
Vorher hatte er Malerei und dann Literatur studiert.
Es beginnt also mit einem ganz frühen Foto aus dem Jahr 1926 und dann mehr seit dem Jahr 1930 und es geht bis heute und es sind Aufnahmen aus seinen Arbeiten für Magnum.
Das ist diese Agentur, die im Jahr 1946-47 von ein paar Fotografen gegründet worden ist.
Das waren Freelance-Fotografen, die fotoreportarischen Reisen gemacht haben, denen sie sehr viel fotografiert haben, an politisch wichtigen Schauplätzen, vor allen Dingen zum Beispiel im Krieg in Indokina, in Indien, zum Begräbnis von Gandhi und solche Sachen.
Und dann gibt es noch Reisen von seinen ganz persönlichen Erlebnissen, bei seinen Reisen durch Frankreich, bei anderen Weltreisen.
Und zum unverwechselbaren Stil Cartier-Presence, meint Dr. Faber.
Das Entscheidende an seinen Fotografien, das was sie so ganz besonders macht, ist,
dass er diese Ideologie des entscheidenden Moments in der Fotografie eingeführt hat, dass er sich versucht im Hintergrund zu halten als Person des Fotografen und nur versucht eine Situation möglichst knapp, also in einem möglichst entscheidenden Moment zu erfassen.
Und das macht eben das Besondere an seinen Fotos auf, dass in diesen Fotos immer
eine besonders originelle Darstellungsweise einer bestimmten Situation zu finden ist.
Aber nicht nur das Geschick Cartier-Bressons prägnante Augenblicke einzufangen lässt sich in der Ausstellung im Museum des 20.
Jahrhunderts bewundern und sein Vermögen, alles stets neu betrachten zu können.
Cartier-Bressons Fotos sind auch Beweisstücke für seinen Ausspruch.
Was bei Tatsachen wichtig ist, ist eigentlich nur die Stellungnahme.
Ab morgen also im Zwanzigerhaus zu bewundern, Fotos des französischen Fotografen Henri Cartier-Presson zwischen 1926 und 1978 gemacht.
Und wir müssen jetzt noch ungefähr eine Minute auf den Beitrag über den ÖVP-Vorstand warten und die Minute überbrücken wir mit Musik.
Und kurz vor Journalende noch einmal Innenpolitik.
Die Sommerpause geht hier ja sicher dem Ende langsam zu.
Heute Nachmittag treffen einander Delegationen führender Politiker der Regierungspartei und der ÖVP zu Wirtschaftsgesprächen.
Bereits am Vormittag hat der Parteivorstand der Volkspartei noch einmal die Marschroute der großen Opposition zu diesem Wirtschaftsgipfel abgesteckt.
Daneben befasste sich das Führungsgremium der ÖVP auch mit Problemen der Sicherheitspolitik.
Für einen Direktbericht schalten wir nun zu Hans Langsteiner in die ÖVP-Zentrale.
Die Marschroute der ÖVP für den nachmittäglichen Wirtschaftsgipfel ist ein knappes Vierteljahr alt.
Am 9.
Juni hatte die Volkspartei nämlich ihren wirtschaftspolitischen Wunschkatalog in sieben Punkte gebündelt, die sie den Vertretern des Kabinetts auch heute wieder vorlegen will.
Im Einzelnen sieht dieses sogenannte Memorandum folgende, teilweise ja bereits bekannte, ÖVP-Forderungen vor.
Eine Steueranpassung mit Jahreswechsel, einen Baustopp für das Konferenzzentrum bei der UNO-City, ein Wohnbaupaket, eine verstärkte gesetzliche Investitionsförderung, die Abgabe einer Pensionsgarantie, die Sicherstellung der Spitälerfinanzierung und ein Energiesicherungspaket noch für das herrige Jahr.
Generell will die Volkspartei beim heutigen Gespräch Klarheit über den Regierungskurs etwa in der Sozial- oder auch in der Steuerpolitik erhalten.
Generalsekretär Lanner in einer Pressekonferenz nach der Parteivorstandssitzung.
Ich glaube, was wir alle brauchen, ist ein Klima des Vertrauens.
Die Betriebe werden nur dann investieren, wenn wir ein Klima des Vertrauens haben, wenn sie das Gefühl haben, das Investieren lohnt sich, wenn sie das Gefühl haben, dass man in diesem Land auch noch etwas verdienen kann.
Ich möchte das ganz ausdrücklich sagen, denn nur wenn ein Betrieb etwas verdienen kann, kann er investieren und nur wenn er investieren kann, kann er konkurrenzfähig sein.
Lanner reimte ein, dass die Beschäftigungslage in Österreich im Durchschnitt gut sei, meinte aber, es gebe branchenweise und regional ernste Situationen, über die auch heute Nachmittag geredet werden sollte.
Ist das auch klimatische Ergebnis dieses Wirtschaftsgipfels also noch offen, so scheint eine andere Politikerunterredung bereits zu einer gewissen Entspannung geführt zu haben.
Nämlich das gestrige Sicherheitsinformationsgespräch zwischen Innenminister Lanz und den Sicherheitssprechern der drei Parlamentsparteien.
Generalsekretär Lanner forderte heute ein weiteres Gespräch dieser Art Ende September, bei dem Lanz einen Bericht über bereits getroffene Sicherheitsmaßnahmen vorlegen sollte.
Von einer Rücktrittsforderung an den Innenminister, wie sie von ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal gestern noch durchaus für möglich gehalten wurde, scheint die ÖVP derzeit aber weit entfernt zu sein.
Lanner?
Nun, Lanz bemüht sich, zumindest gab es einige Hinweise gestern in der Sicherheitspolitik,
sich mit mehr Nachdruck um eine österreichische gemeinsame Vorgangsweise zu bemühen.
Ich habe auch den Eindruck, dass er fühlt, dass das, was er in der Vergangenheit gemacht hat, zu wenig ist.
Er soll eine Chance haben.
Wir sind hier in einer sehr kritischen Zeit.
Die Menschen erwarten von uns, dass für die Sicherheit, für die persönliche Sicherheit in diesem Land mehr getan wird.
Wir halten das für notwendig und wir werden unsere weitere Haltung gegenüber dem Innenminister von seinen Daten und nicht von seinen Absichten abhängig machen.
Kritisch äußerte sich der ÖVP-Vorstand aber im Anschluss an den jüngsten Terroranschlag generell zur Außenpolitik.
Deren Aufgabe könne es nicht sein, so das offizielle Parteivorstandskommuniqué, sich in andere Konfliktherde einzumischen.
Ebenso wenig wie Österreich Belehrungen aus dem Ausland über seinen außenpolitischen Kurs brauche.
Soviel aus der ÖVP-Zentrale und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Danke, Hannes Langsteiner.
Vom Wirtschaftsgipfel, ÖVP, SPÖ am Nachmittag erwarten wir einen Bericht für das Abendschanal.
Und das Mittagschanal endet, wie es begonnen hat, mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Im Parlament finden heute Gespräche zwischen den Delegationen von SPÖ und ÖVP über die wirtschaftliche Lage statt.
Die Abordnungen stehen unter Führung von Bundeskanzler Kreisky und Parteiobmann Mock.
Morgen konferieren Vertreter der SPÖ und der FPÖ.
Mit etwa 2,86 Millionen Beschäftigten verzeichnete Österreich am Stichtag 31.
August den höchsten jemals erreichten Stand.
Dies teilte heute der Hauptverband der Sozialversicherungsträger mit.
Der bisherige Höchststand ist im September 1980 mit 2,84 Millionen Beschäftigten erzielt worden.
Nach Ansicht der Industriellen Vereinigung ist die Investitionsflaute noch nicht überwunden.
Sollten die Kreditzinsen weiter hoch bleiben, befürchtet die Industriellen Vereinigung für das kommende Jahr ein drastisches Absacken der industriellen Investitionstätigkeit.
Vor allem in der Elektro-, Textil- und Bekleidungs- und Metallindustrie sind die Investitionen deutlich zurückgegangen.
Weitere Erleichterungen beim Zugang zu den gesunden Untersuchungen hat Gesundheitsminister Steyrer angekündigt.
Einen Schwerpunkt will der Ressortchef vor allem auf eine bessere Aufklärungsarbeit legen.
Seit 1975 haben sich insgesamt 580.000 Österreicher derartigen gesunden Untersuchungen unterzogen.
Schweiz.
Die Erdölkonzerne in der Schweiz haben sich entschlossen, den Benzinpreis zu senken.
Als Hauptgrund werden die rückläufigen Preise im Hafen Rotterdam angegeben.
Ein Liter Benzin wird in Hinkunft um ungerechnet etwa 16 Groschen weniger kosten.
Polen.
Das Zentralkomitee der Vereinigten Arbeiterpartei hat unter Vorsitz von Parteichef Kania Beratungen über die Selbstverwaltung der Betriebe wieder aufgenommen.
Zuletzt gab es innerhalb der Parteiführung teilweise scharfe Kontroversen über diesen Problemkreis.
Der unabhängige Gewerkschaftsverband Solidarität befasst sich heute in Danzig mit den jüngsten Preiserhöhungen.
Am Samstag beginnt der erste nationale Gewerkschaftskongress.
Sowjetunion.
An der Grenze zu Polen beginnen morgen kombinierte Luft-, Land- und Seemanöver der sowjetischen Streitkräfte.
Zu diesen Übungen sind mehr als 25.000 Reservisten einberufen worden.
Die Manöver dauern bis 12.
September.
Sollten die Sowjetunion nicht zu echten Rüstungsbeschränkungen bereit sein, würden die USA in ein Wettrüsten eintreten.
Dies erklärte Präsident Reagan vor Gewerkschaftsvertretern.
Gleichzeitig bot der Präsident der Kreml-Führung neuerlich Verhandlungen über ein internationales Abrüstungsprogramm an.
Nach Informationen des Verteidigungsministeriums in Washington hat die Sowjetunion im vergangenen Jahr 3.000 Panzer und 1.300 Kampflugzeuge produziert.
Nach einer Studie des Geheimdienstes des Verteidigungsministeriums gibt es in der UdSSR 134 größere Waffenfabriken.
Bundesrepublik Deutschland Die Regierung in Bonn hat heute die für weitere Koalitionsverhandlungen unterbrochenen Beratungen über das Budget des kommenden Jahres fortgesetzt.
Gestern hatten sich SPD und FDP zwar auf den Umfang und die Finanzierung des Bundeshaushaltes verständigt, Beratungen über wesentliche Streitpunkte aber nur vertagt.
Die Wetteraussichten bis heute Abend.
Veränderlich bis stark bewölkt.
Örtlich Regenschauer.
Im Flachland einzelne Aufheiterungen.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 20 Grad.
Das war unser Mittagschanal.
Sie hören stündlich Nachrichten und Beiträge im nächsten Schanal.
Das ist jetzt das Abendschanal.
Es beginnt um 18 Uhr und für das Mittagsteam verabschiedet sich jetzt Louis Glück im Namen aller Mitarbeiter.