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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, hier ist der aktuelle Dienstmitte-Mittags-Journal unter Reinhold Henke am Mikrofon.
Bevor wir mit dem Meldungsteil im Mittags-Journal beginnen, kurz die Inhalte für die Beiträge nach den Nachrichten.
Der ehemalige UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim wurde heute Vormittag auf dem Wiener Opernring von einem Straßenbahnzug niedergestoßen und erlitt eine Schädelprellung, Hautabschürfungen und Blutergüsse, das haben wir vor kurzer Zeit erfahren.
Im Falkland-Konflikt wird jetzt nach der Zerstörung zweier Schiffe und großen Verlusten die Dringlichkeit zu einer diplomatischen Lösung mehr und mehr unterstrichen.
Zurzeit liegen mehrere Vermittlungsvarianten auf dem Tisch.
Bei einer Tagung der NATO-Verteidigungsminister ging es auch um die Haltung der NATO zu diesem Krieg.
Und weil gegenwärtig in Wien eine Tagung der österreichischen Handelsdelegierten in Lateinamerika abrollt, untersuchen wir die wirtschaftliche Lage Argentiniens vor dem aktuellen Hintergrund eines wirtschaftlichen Notprogramms und einer Abwertung des argentinischen Pesos.
In Rom hat der Parteitag der Christdemokraten jetzt einen neuen Parteisekretär hervorgebracht und damit auch höchstwahrscheinlich eine neue Politik der DC gegenüber den Kommunisten und dem Koalitionspartner, den Sozialisten.
Anlässlich des Österreich-Besuches des tschechoslowakischen Außenministers Chnupek untersuchen wir das momentane Verhältnis Österreichs zur CSSR.
Seit dem Fall Hodic gibt es da gewisse Probleme.
Im Inlandsteil gibt es möglicherweise einen kurzen Bericht über den WBO-Untersuchungsausschuss, der heute den burgenländischen ÖVP-Obmann Sauerzopf anhören soll.
SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer hat in einer Pressekonferenz zum ÖVP-Volksbegehren zur UNO-City-Konferenzzentrum Stellung genommen und die ganze ÖVP-Argumentation als unglaubwürdig bezeichnet.
Im steirischen Donauwitz findet eine Veranstaltung statt, bei der über die Bewältigung der Stahlkrise in der Obersteiermark gesprochen wird.
Zentralaussage, jeder fünfte Arbeitsplatz dort ist gefährdet.
Wir berichten dann über neue Techniken bei der Einbruchssicherung und dem Kulturteil, eine Ausstellung über 500 Jahre Kunst der Radierung, der Titel mit Nadel und Säure.
Jetzt die Meldungen, verantwortlicher Chef vom Dienst heute Mittag ist Adolf Peindl und die Sprecherin Melita Czapka.
Argentinien, Großbritannien, Vereinte Nationen.
Im Konflikt um die Falkland-Inseln gibt es neue Hoffnungen auf eine friedliche Lösung.
Argentinien hat sich bereit erklärt, unter Vermittlung der Vereinten Nationen mit Großbritannien zu verhandeln.
UNO-Generalsekretär Perez de Cuellar teilte in New York mit, die Regierung in Buenos Aires habe seinen Friedensplan akzeptiert.
Von britischer Seite liegt noch keine offizielle Stellungnahme vor.
Der UNO-Generalsekretär meinte aber, die britische Regierung habe ihn wissen lassen, dass sie seine Vorstellungen mit großem Interesse prüfe.
Bereits gestern hatte Außenminister Pym erklärt, eine Treuhandschaft der UNO über die Falkland-Inseln könnte sich als Möglichkeit für eine Beilegung des Konflikts erweisen.
Allerdings hob Pim gestern abermals hervor, dass Großbritannien als ersten Schritt auf dem Abzug der argentinischen Truppen von den Falkland-Inseln bestehen werde.
Argentinien fordert als ersten Schritt einen sofortigen Waffenstillstand.
Im Krisengebiet ist es seit Dienstagabend zu keinen Kampfhandlungen mehr gekommen.
Der britische Flottenverband hat einen Positionswechsel vorgenommen, durch den er aus der Reichweite der argentinischen Jagdbomber gelangt ist.
Das völlig ausgebrannte Wrack des Zerstörers Sheffield treibt nach wie vor auf der Meeresoberfläche.
Da ein Abschleppen nach Großbritannien kaum durchführbar ist, wird das Wrack vermutlich versenkt werden.
Mehrere hundert Überlebende des versenkten argentinischen Kreuzers General Belgrano sind gestern Abend heimgekehrt.
Sie trafen an Bord zweier Schiffe in Ushuaia an der Südspitze Feuerlands ein.
Belgien.
Die europäischen Verteidigungsminister der NATO haben sich im Falkland-Konflikt auf die Seite Großbritanniens gestellt.
In einem heute in Brüssel veröffentlichten Kommuniqué wird die Besetzung der Falkland-Inseln durch Argentinien verurteilt.
Beide Länder werden aufgefordert, eine friedliche Regelung zu suchen.
Aggression oder Besetzung von Gebieten mit Gewalt, wird betont, dürfe nicht gelingen.
Österreich Verkehrs- und Wirtschaftsfragen stehen im Mittelpunkt des offiziellen Besuchs des tschechoslowakischen Außenministers Knopek in Wien.
Knopek will am Nachmittag im Außenministerium die Arbeitsgespräche aufnehmen.
In einigen Bereichen kann bereits in naher Zukunft mit dem Abschluss von Verträgen gerechnet werden.
Dies gilt für Fragen, die sich aus dem Betrieb von Kernkraftwerken in Grenznähe ergeben, für die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen oder die Rechtshilfe in Strafsachen.
Die Tschechoslowakei ist ferner daran interessiert, dass Staats- und Parteichef Hussak seinen ursprünglich für Oktober vergangenen Jahres geplanten Besuch in Wien im Spätherbst nachholen kann.
Der ehemalige UNO-Generalsekretär Dr. Kurt Waldheim wurde heute Vormittag auf dem Wiener Opernring von einem Straßenbahnzug der Linie D niedergestoßen.
Bei dem Unfall vor dem Hotel Imperial erlitt Waldheim eine Schädelprellung, Hautabschürfungen und Blutergüsse an beiden Armen.
Er wurde ins Meidlinger Unfallkrankenhaus eingeliefert.
Seit seiner Rückkehr nach Österreich zu Beginn des heurigen Jahres reiste Waldheim mehrmals in die Vereinigten Staaten, hielt sich jedoch zuletzt bereits seit einigen Wochen in Wien auf.
Italien.
Die christlich-demokratische Partei hat den Abgeordneten De Mitta zum neuen Parteisekretär gewählt.
De Mitta, der Führer des linken Parteiflügels, konnte sich damit gegen den bisherigen Parteipräsidenten Forlani behaupten.
Der Ausgang der Wahl lässt auch auf eine Änderung in der Politik der christlichen Demokraten schließen.
Im Gegensatz zu Forlani tritt De Mitta für engere Zusammenarbeit mit den Kommunisten ein, andererseits will er den Einfluss der sozialistischen Partei in der Regierungskoalition beschränken.
Der bisherige Parteisekretär Pikoli war wegen seiner kompromisslosen Haltung gegenüber den Kommunisten kritisiert worden.
Polen.
Die Behörden haben die katholische Kirche von jeglicher Verantwortung für die Unruhen vom Wochenende freigesprochen, zugleich aber gewarnt, die Kirche solle sich vor Manipulation durch Extremisten in Acht nehmen.
Innenminister Kischak erklärte, die Vorfälle seien von der Kirche nicht unterstützt worden.
Die Kirche müsse sich aber bewusst sein, dass solche Menschenmengen schnell zu einer zerstörenden Kraft werden könnten.
Das Parteiorgantribuna Lodow vertritt die Meinung, es sei schwierig, keinen Missbrauch der moralischen Autorität der Kirche zu sehen, weil Gottesdienste in bestimmten Fällen als Vorwand für öffentliche Versammlungen gedient hätten.
Nach den Unruhen vom Montag sind bisher knapp 500 Personen in Ordnungsverfahren abgeurteilt worden.
115 Personen erhielten Arreststrafen bis zu drei Monaten, mehr als 350 wurden zu Geldstrafen verurteilt, die übrigen wurden freigesprochen.
Das Parteiorgan Pravda hat im Zusammenhang mit den jüngsten Unruhen in Polen erstmals Angriffe gegen den katholischen Primas Erzbischof Klemp gerichtet.
In einem Kommentar heißt es, Repräsentanten der katholischen Hierarchie seien in viele Ausschreitungen verwickelt gewesen.
Glemp nehme in der Frage der nationalen Einheit eine andere Haltung ein als die Regierung.
Er wolle, dass der suspendierte Gewerkschaftsbund Solidarität seine Arbeit wieder aufnehme, erwähne aber nicht die antisozialistischen Aktivitäten von Gewerkschaftsführern.
Belgien.
Mit einem neuen Beschäftigungsplan will die Koalitionsregierung aus christlich-sozialen und liberalen gegen die ständig steigende Arbeitslosigkeit vorgehen.
Ende April waren in Belgien fast 450.000 Menschen ohne Arbeit.
Ziel des Planes ist die Verhinderung einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit bis 1985.
In erster Linie wenden sich die Vorschläge an die Unternehmer, die durch finanzielle, steuerliche und soziale Begünstigungen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze vor allem für Jugendliche ermuntert werden sollen.
Im Herbst sollen weitere Maßnahmen in Kraft treten, etwa die Regelung des Problems der Teilzeitarbeit, die Einführung neuer Technologien sowie eine Neuverteilung der Arbeit.
Dabei ist in erster Linie an Maßnahmen gegen Schwarzarbeit und gegen Überstunden gedacht,
aber auch eine Begrenzung der Zahl der Beschäftigungen für eine Person, an vorzeitige Pensionierung sowie an Arbeitszeitverkürzung.
Die Regierung Belgiens hat an die Solidarität der Sozialpartner appelliert, will aber auch im Fall negativer Reaktionen an ihren Vorhaben festhalten.
China
Das gespannte Verhältnis zwischen Peking und Washington wegen der Taiwan-Frage steht im Mittelpunkt des Besuchs des amerikanischen Vizepräsidenten Bush in China.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Hangzhou südlich von Shanghai wird Bush morgen in Peking erwartet.
Die Beziehungen zwischen China und den USA sind wegen der amerikanischen Waffenlieferungen an Taiwan stark belastet.
Die chinesische Führung hat in diesem Zusammenhang wiederholt mit einer Drosselung der diplomatischen Beziehungen gedroht.
Nach der Ankunft hat sich Bush zuversichtlich über eine Möglichkeit zur Lösung der Probleme geäußert, die bevorstehenden Gespräche in Peking aber dennoch als kritisch für das gegenseitige Verständnis eingeschätzt.
Frankreich Lorin Mazel bleibt für die Spielzeiten bis 1984 erster Chefdirigent des Orchestres National de France.
Der 52-jährige Dirigent übernimmt im kommenden Herbst die Leitung der Wiener Staatsoper.
Anlässlich des Muttertages gewähren die österreichischen Bundesbahnen am kommenden Wochenende wieder eine Fahrpreisermäßigung.
Alle Frauen ab dem vollendeten 15.
Lebensjahr zahlen am Samstag und am Sonntag in allen Zügen der österreichischen Bundesbahnen nur den halben Fahrpreis.
Das Wetter.
Mit der herrschenden großräumigen Südwestströmung werden Störungszonen gegen die Alpen geführt.
Sie bewirken in unserem Land einen etwas unbeständigen Wettercharakter.
Die Aussichten bis morgen früh.
Zunächst Übergang zu weitgehend aufgelockerter Bewölkung, im späteren Tagesverlauf jedoch erneut Bewölkungszunahme.
Winde meist aus Süd bis West.
Tageshöchsttemperaturen in Westösterreich 11 bis 16, sonst 15 bis 21 Grad.
Frühtemperaturen morgen 6 bis 12 Grad.
Die Aussichten für morgen.
Einige Auflockerungen, vor allem im Osten.
Sonst meist reichliche Bewölkung und wiederholt teils gewittrige Regenschauer.
Mäßige bis lebhafte Winde aus westlichen Richtungen.
Tageshöchsttemperaturen 11 bis 17, im Osten 14 bis 19 Grad.
Noch eine Vorschau auf das Wetter übermorgen Samstag.
Weiterhin wechselhaft, allgemein nicht mehr so warm.
Die Wetterübersicht von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 16°, Südostwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt wolkig, 17°, Ostwind 5 km.
Linz bedeckt 12° Windstill.
Salzburg bedeckt 8° Windstill.
Innsbruck wolkig, 13°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Bregenz bedeckt 9°, Nordwestwind 3°, Graz stark bewölkt 18°, Südwind 5° und Klagenfurt wolkig 16°, Südwestwind 20 kmh.
12 Uhr und 11 Minuten ist das hier an das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Im Falkland-Konflikt scheint es jetzt so, dass die plötzliche Zuspitzung durch die Zerstörung des Argentinischen Kreuzes General Belgrano mit hunderten Toten und die Bombardierung des britischen Zerstörers Sheffield mit über 30 Toten
zu einer Ernüchterung über die Verhältnismäßigkeit dieses Krieges geführt hat, zumindest auf der Seite der Vermittler.
Gegenwärtig ist bei Schweigen der Waffen die Hoffnung auf eine letztlich diplomatische Beilegung des Konfliktes wieder ein wenig gestiegen.
Nach der Zerstörung der beiden Kreuze erkennen zahlreiche Staaten die Dringlichkeit einer Lösung.
Auf dem Tisch liegen jetzt Vermittlungsangebote mehrerer Staaten und Vorschläge zur Beilegung des Konflikts.
Zum schon seit Tagen ja vorhandenen peruanisch-amerikanischen Plan ist jetzt auch noch ein Plan der Vereinten Nationen gekommen, die eine Treuhänderschaft über die Inseln vorschlägt.
Im Moment ist allerdings noch nicht ganz klar ersichtlich, welche Seite zu welchen Vermittlungsvorschlägen ja sagt bzw.
überhaupt bereit ist, darüber zu reden.
Hans Hein Schlenker in London berichtet nun, wie die einzelnen Vorschläge aussehen und wie Großbritannien sich verhalten würde, wenn... Die deutsche Regierung ist zu einem Waffenstillstand bereit, aber nur, wenn dabei gesichert ist, dass Argentiniens Truppen nicht auf den Falklandinseln bleiben.
Den Waffenstillstand und der Abzug der Besatzungsgruppen gehören für London untrennbar zusammen.
Das machte Margaret Thatchers Außenminister Francis Pym gestern Nachmittag unmissverständlich im Unterhaus klar.
Doch räumte er dabei ein, dass es den Briten genügt, wenn die Argentinier eine festverbindliche Zusicherung geben, dass sie ihre Truppen tatsächlich abziehen.
weil unter den augenblicklich London und Buenos Aires vorliegenden zwei Friedensplänen zur Lösung des Falkland-Konflikts die amerikanisch-peruanischen Vorschläge Waffenstillstand und Argentiniens Truppenabzug miteinander verknüpfen, der UNO-Plan von UNO-Generalsekretär Pérez de Cuéllar das jedoch nicht tut, neigen die Briten dazu, die amerikanisch-peruanischen Vorschläge zu akzeptieren.
Jedenfalls gaben sie US-Außenminister Haig bereits eine, wie es hier heißt, konstruktive Antwort
weil der Außenminister Pim einige eigene Ideen übermittelte.
Die britische Antwort auf die UNO-Vorschläge, die dem amerikanisch-peruanischen Wettbewerbsplan in vielem ähnlich sind, steht dagegen im Augenblick immer noch aus.
Sollte sie Nein heißen, stecken die diplomatischen Bemühungen der letzten Tage jedoch erneut in einer Sackgasse, nachdem Buenos Aires dem UNO-Plan zumindest in seinen ersten beiden Punkten angeblich schon zustimmte, die einen argentinischen Truppenabzug und die Umkehr der britischen Falkland-Flotte sowie eine UNO-Präsenz auf den Falkland-Inseln und eine Interimsverwaltung vorsehen, die letztlich auf die UNO-Treuhandschaft über die Falkland-Inseln hinführt.
Über den dritten Kernpunkt des UNO-Plans wollen die Argentinier jedoch noch verhandeln, nämlich über ein Referendum der Falkländer, bei dem diese allerdings keine Wahl zwischen der britischen oder argentinischen Souveränität, sondern nur über eine Assoziation mit Britannien oder mit Argentinien haben.
Im Gegensatz dazu verbindet der amerikanisch-peruanische Friedensplan offenkundig und wie gesagt einen Waffenstillstand und den argentinischen Truppenrückzug.
sieht ebenfalls eine Interimsverwaltung der Falkland-Inseln vor, verlangt aber vor allem Verhandlungen über die Souveränitätsfrage und damit darüber, worum es in dem ganzen Konflikt geht und weshalb London die Falkland-Flotte losschickte.
Das bedeutet, dass der amerikanisch-peruanische Plan im Gegensatz zu dem UNO-Plan das Hoheitsproblem nicht in der Schwebe lassen will.
Die Frage ist nur, ob das zu einer Lösung führen wird, nachdem bisher sowohl London als auch Argentinien darauf bestehen, dass jeweils sie und nur sie allein das Hoheitsrecht über das Archipel haben.
Hier muss es also zu Kompromissen kommen und zwar recht bald.
Das liegt besonders im britischen Interesse, denn Londons Unterstützung in der Welt und in Europa ist im Schwinden begriffen und wird sicher eingestellt, wenn es erneut zu großen militärischen Auseinandersetzungen oder gar zum Versuch kommt, eine militärische Lösung herbeizuführen.
Das hat die britische Regierung durchaus realisiert, aber auch, dass sie dann ebenfalls die Rückendeckung in der Bevölkerung verlieren kann.
Denn in ihr wurde nach dem Schock über den Verlust des Ratitenzerstörers Sheffield, genauer 30 seiner Besatzungsmitglieder, nun doch erhebliche Kritik laut.
Das war Hans Heinz Schlenker in London.
In Brüssel läuft zur Zeit eine Tagung der Verteidigungsminister des Nordatlantikpaktes NATO ab.
Klarerweise geht es dort auch um den Krieg des NATO-Partners Großbritannien um die Falkland-Inseln.
Zum Zeitpunkt der vorsichtigen Distanzierung einiger EEG-Staaten von der Vorgangsweise der Briten
ist es jetzt ja interessant zu wissen, wie sich die NATO als Verteidigungsbündnis hinter dem Partner stellt oder auch nicht stellt.
Die Unterstützungserklärungen der EEG-Staaten hinsichtlich eines Handelsembargos Argentiniens, die waren ja anfangs einhellig.
Nach der Torpedierung eines argentinischen und der Bombardierung des britischen Schiffes mit zahlreichen Toten auf beiden Seiten, da bröckelt diese europäische Einhelligkeit aber ein wenig ab.
Wie sich die NATO in der Situation verhält, ist die eine Frage und die andere ist, welche militärische Bedeutung die Tatsache für die NATO hat, dass der Großbritannien als wichtigster NATO-Marine-Partner einen bedeutenden Teil seiner Flotte im Südatlantik hat.
Es berichtet Hermann Bohle.
Gruppe haben heute schon eine Erklärung herausgegeben, in der es heißt, die bewaffnete Invasion der Falklandinsel wird verurteilt und es wird das Prinzip unterstützt, dass die gewaltsame Eroberung von Territorium nicht zum Erfolg führen darf.
Zugleich aber wird eine Lösung nach der Resolution 502 des Weltsicherheitsrats der UNO in allen ihren Teilen gefordert, also Rückzug und Verhandlungen über das Ende der Kolonialzeit auch auf den Falklandinseln.
In der Beratung geht es noch um mehr.
Die Charta von Bonn wird vorbereitet.
Sie soll vom NATO-Gipfel Anfang Juni in der deutschen Hauptstadt verkündet werden.
Ihr Kern lautet, die westliche Welt bekennt sich in aller Form zur Abrüstung und zum Willen auf militärische Überlegenheit zu verzichten.
Die Nulllösung bei Atomwaffen wird verkündet.
Zugleich aber müssen daraus die Folgerungen gezogen werden.
Wenn die NATO bereit ist, sich ohne Atomwaffen militärische Sicherheit zu verschaffen, falls auch der Osten dies täte, dann heißt das, dass der Osten seine gerade wieder festgestellte riesige Überlegenheit bei den nicht-atomaren konventionellen Streitkräften ebenfalls abbauen muss.
Geschieht das nicht, oder jedenfalls solange bis es geschieht, gilt es, die eigene konventionelle Verteidigungsfähigkeit der NATO kräftig auszubauen.
Amerikas Verteidigungsminister Weinberger appelliert in diesem Sinne an seine Kollegen aus Europa und Kanada hier in Brüssel.
Dies auch noch aus einem besonderen Grunde.
In den USA wächst die Neigung, die 350.000 amerikanischen Soldaten aus Europa abzuziehen, weil Westeuropa selbst nicht genug für die eigene Sicherheit tue.
Das lehnt Weinberger ab.
Er braucht aber Argumente, um die Senatoren in Washington davon zu überzeugen, dass die Europäer sich durchaus ins Zeug legen.
Da erwartet der Amerikaner baldige, konkrete Zusagen aus Europa.
Hermann Bolle aus Brüssel war das.
Die britischen Gold- und Devisenreserven sind nach Mitteilung des Londoner Schatzamtes im April drastisch geschrumpft und haben damit ihren niedrigsten Stand seit drei Jahren erreicht.
Der Krieg kostet auf beiden Seiten viel Geld.
Der Rückgang ist natürlich darauf zurückzuführen, dass die Großbritannien Stützungsmaßnahmen setzen muss.
Ebenfalls Argentinien.
Der argentinische Peso wurde drastisch abgewertet und es wurden auch Notstandsmaßnahmen für die Finanzierung dieses Falkland-Krieges verfügt.
Immerhin herrschen in Argentinien Inflationsraten um die 130 Prozent.
Das ist interessant und Thema genug für einen Bericht, den nun Herbert Huter liefert, da in Wien zurzeit eine Außenhandelstagung stattfindet.
Da haben sich alle Handelsdelegierten in Lateinamerika in Wien zusammengefunden.
Herbert Huter berichtet nun über die wirtschaftliche Situation in Argentinien.
Die argentinischen Militärs haben den Falkland-Konflikt zu einer Zeit vom Zaun gebrochen, als gerade die ersten Erfolge bei der Inflationsbekämpfung zu verzeichnen waren.
Im März 4,7 Prozent.
Das wären aufs Jahr gerechnet 60 Prozent.
Ein relativer Erfolg, wenn man die 131 Prozent vom Vorjahr in Betracht zieht.
Ernste Befürchtungen daher, dass die Regierung nun die Notenpresse in Gang setzt, um den Krieg zu finanzieren und damit wieder die Inflation anheizt.
Dazu Diplomkaufmann Josef Schwalb, österreichischer Handelsdelegierter in Buenos Aires.
Bisher kann man sagen, dass der wirtschaftliche Aufwand, der zusätzliche Aufwand, nicht besorgniserregende Höhen ausmacht.
Es wurde, wie wir gerade erfahren, gestern die argentinische Währung um etwa 14 Prozent abgewertet.
Und es wurden Exporteinhebungen verfügt, um eben zusätzliche Kosten zu finanzieren.
Das heißt also, wer exportiert von Argentinien, muss Steuern zahlen, um den Krieg zu finanzieren?
Ganz richtig.
Und das wurde durch eine Änderung des Wechselkurses kompensiert.
Das heisst aber, dass man nach wie vor ohne Notenpresse die zusätzlichen Budgetausgaben bestreiten will.
Nationale Kriege brechen oft aus, um von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken.
In Argentinien wird der Verdacht geäußert, dass die hohe Arbeitslosigkeit von immerhin 13% der Grund dafür gewesen sein könnte.
Die Arbeitslosigkeit von 13% ist also sicherlich weit übertrieben.
Es ist richtig, dass in Argentinien aufgrund der sehr hohen Zinssituation, die ja auch in Europa viele Unternehmen in Schwierigkeit gebracht hat, dass große argentinische Unternehmen in Ausgleich gegangen sind, dass dadurch im letzten Jahr relativ viele Leute ihre Arbeit verloren haben.
Aber es ist
bisher immer noch in Argentinien bis in die jüngste Vergangenheit gar nicht leicht gewesen, einen tüchtigen Arbeiter oder Angestellten rasch zu bekommen.
Das heißt also, dass die Arbeitslosigkeit nicht unbedingt ein Grund war, für die Regierung sich in ein kriegerisches Abenteuer zu stürzen, um hier abzulenken?
Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, dass das der Grund gewesen sein soll.
Eher wollte man doch ein Zeichen für nationale Einheit setzen.
Gewisse Unruhe haben zwar die Einkommenseinbußen der letzten Monate von etwa einem Sechstel hervorgerufen, das allein hat aber nach Ansicht des Handelsdelegierten ebenso wenig zur nationalen Explosion geführt wie die Arbeitslosigkeit.
Die genannten 13 Prozent kommen übrigens deswegen in die Statistik, weil im gesamten öffentlichen und verstaatlichten Bereich vielfach nur halbtags gearbeitet wird und vor allem Frauen eine Nebenbeschäftigung suchen.
Bei den Preisen allerdings, die trotz Inflationsbekämpfung immer noch um 5 bis 7 Prozent pro Monat steigen, dürfte ein zweites Einkommen aber auch dringend nötig sein.
Die Importbeschränkungen übrigens sind vorerst auf sechs Wochen beschränkt.
Man hofft also auf eine baldige Lösung des Konfliktes.
Das war ein Beitrag von Herbert Hutter über die Wirtschaftssituation Argentiniens.
12 Uhr und 23 Minuten ist es nun.
Wie Sie schon in den Nachrichten gehört haben, wurde hatte der ehemalige UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim am Vormittag auf dem Wiener Opernring von einem Straßenbahnzug der Linie D niedergestoßen und hat eine Schädelprellung und Hautabschürfungen erlitten.
Er wurde in das Meidlinger Unfallspital gebracht.
Von dort meldet sich nun Jürgen Jungwirth und schildert, wie das eigentlich passiert ist und was genau passiert ist.
Der Unfall ereignete sich um ca.
9.30 Uhr.
Dr. Waldheim wollte zu einer Besprechung ins Hotel Imperial.
Beim Überqueren der Ringstraße wurde er von dem Straßenbahnzug der Linie D niedergestoßen.
Er ging selbst in ein Hotelzimmer, das ihm zur Verfügung gestellt wurde.
Dann wurde er mit der Ambulanz in das Unfallspital Meidling gebracht, untersucht und rentgenisiert.
Waldheim erlitt Abschürfungen am rechten Ellbogen, einen Bluterguss am linken Oberschenkel und auch eine leichte Verletzung am Kopf.
die sich aber nicht mehr als einer Beule äußert.
Ich habe vor wenigen Minuten mit Dr. Waldheim in seinem Krankenzimmer gesprochen.
Er sagte, er sei an den stehenden Autos am Ring vorbeigegangen und habe die Straßenbahn gänzlich übersehen.
Wenn der Fahrer, so Waldheim, nicht so schnell reagiert hätte, wäre mit dem Schlimmsten zu rechnen gewesen, sagt Dr. Waldheim.
Er habe einen Schutzengel gehabt und sei froh gewesen, dass das in Wien passiert sei, weil er so viel Hilfsbereitschaft vorfand.
Zurzeit ist auch sein Sohn bei ihm.
Waldheim wird etwa zwei bis drei Tage im Spital bleiben.
Seine für morgen geplante Abreise nach Washington musste er natürlich verschieben und nach diesem Kurzbericht wieder zurück ins Journalstudio.
Vier Tage vor Beginn der Eintragungsfrist für das ÖVP-Volksbegehren gegen das Konferenzzentrum bei der Wiener UNO-City nehmen jetzt die innenpolitischen Auseinandersetzungen um dieses Thema, man kann sagen, an Heftigkeit zu.
Nachdem sich gestern die ÖVP-Bürgermeister und Vizebürgermeister der Anlandeshauptstädte hinter das Volksbegehren gestellt hatten, fasste heute SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer im Parlament noch einmal die Regierungsargumente.
gegen dieses Volksbegehren zusammen.
Die Pressekonferenz Fischers diente daneben aber auch noch einmal der Vorstellung der von der SPÖ vorgeschlagenen Novellierung des Waffenexportgesetzes.
Wir schalten nun ins Parlament zu Hans Langsteiner.
In der an Intensität ständig zunehmenden Auseinandersetzung um das UNO-City-Konferenzzentrum meldete sich SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer heute mit massiver Kritik an der Opposition zu Wort.
Gleich in zweifacher Hinsicht schenke die ÖVP, so Fischer, der Öffentlichkeit nicht reinen Wein ein.
Erstens sei der dem Volksbegehren zugrunde liegende Gesetzesentwurf nicht nur nicht vollziehbar, weil er den Bund zwar zur Errichtung des Zentrums verpflichten würde, ohne aber dessen Finanzierbarkeit zu gewährleisten, sondern auch gleichsam unehrlich, weil er verschweige, wie gering in Wirklichkeit die Ersparnis durch die Nichterrichtung des Konferenzzentrums wäre.
Der Öffentlichkeit wird ja der Eindruck erweckt, es würden kurzfristig
Heuer, nächstes Jahr etc.
7,5 Milliarden Schilling für irgendwelche andere Zwecke zur Verfügung stehen.
Das ist unrichtig, das ist unwahr.
Aus dem Antrag MOK geht hervor, dass man sich in den nächsten vier Jahren
nur einen Bruchteil dieser Summe ersparen würde, etwa 0,3 Milliarden Schilling jährlich.
Dafür könnte man nie 20.000 Wohnungen bauen, sondern bekanntlich nur 300 oder 400 Wohnungen pro Jahr.
Und diese Tatsache will man vor der Öffentlichkeit verheimlichen.
Zweiter Ansatzpunkt der Fischer-Kritik, die Unterstreichung des überparteilichen Charakters des Volksbegehrens durch führende ÖVP-Politiker.
Im Gegensatz zu solchen Beteuerungen liege die Einstufung als Probegalopp für die Nationalratswahlen sogar schriftlich vor.
Und zwar in einem parteiinternen Rundschreiben von ÖVP-Generalsekretär Graf vom 31.
März.
Wenn die ÖVP schriftlich vom Generalsekretariat dieses
ihr Volksbegehren als einen Probegalopp für die Nationalratswahlen betrachtet und ihren Funktionären als solchen präsentiert, dann soll sie den Mut haben und die Ehrlichkeit haben, das auch in der Öffentlichkeit zu sagen und nicht die Wähler zu täuschen, intern ihren Funktionären zu sagen,
Das ist unser parteipolitischer Probegalopp, strengt euch an, zugunsten der ÖVP und der Öffentlichkeit etwas anderes sagen.
Man soll nicht der Öffentlichkeit die Unwahrheit sagen.
Man soll das, was die ÖVP intern ihren Funktionären sagt, auch der Öffentlichkeit sagen.
Fischer räumte ein, dass es auch so wörtlich honorig sein könne, das Volksbegehren aus rein sachlichen Gründen zu unterschreiben, meinte aber dann, selbst wer dabei subjektiv in bester Absicht handle, beteilige sich objektiv eben an einem parteipolitischen Probegalopp der Volkspartei.
An Pro-Argumenten nannte Fischer heute neuerlich die Arbeitsmarkt- und die Neutralitätspolitischen.
Das Konferenzzentrum sorge insgesamt für 10.000 bis 11.000 Arbeitsplätze und trage auch der Rolle Österreichs als Ort der Begegnung Rechnung.
Die Volkspartei wäre besser beraten, den Propaganda-Aufwand für ihr Volksbegehren anders, etwa für den Wohnbau zu investieren.
Soviel zum Thema Konferenzzentrum.
Die vorgeschlagene Verschärfung des Waffenexportgesetzes will die SPÖ nun als Initiativantrag am 12.
Mai im Parlament einbringen.
Die Kernbestimmungen der Reform haben sich seit ihrem ersten Bekanntwerden nicht geändert.
Waffen sollen nicht mehr in Länder mit Menschenrechtsverletzungen exportiert werden dürfen und jährlich soll die Regierung dem Parlament einen Bericht über die Waffenexporte vorlegen müssen.
Fischer will diese Novelle notfalls auch als sozialistischen Alleingang beschließen und rechnet in jedem Fall mit einem wirksam werdenden Reform zu Jahresbeginn 1983.
Und wir bleiben noch kurz beim Konferenzzentrum und beim Volksbegehren.
Die Kommentatoren der Tageszeitungen befassen sich auch mit diesen beiden Themen.
Dazu Auszüge aus drei Zeitungen.
Irmgard Bayer hat sie ausgewählt.
Peter Klar in der ÖVP-Zeitung Neues Volksblatt zeigt sich zufrieden darüber, dass auch die freiheitliche Partei, wie er meint, dem Bau des Konferenzzentrums reserviert gegenübersteht.
Nur die Kommunisten und die Führung der Sozialistischen Partei Österreichs werfen sich noch für die Errichtung eines zweiten Konferenzzentrums unmittelbar neben den Konferenzräumen der Wiener UNO-City in die Bresche.
Die ÖVP, verschiedene Gruppierungen und auch die FPÖ halten daran fest, dass der Bau dieses Wahnsinnsprojekts nicht in Angriff genommen werden soll.
Dass die Freiheitliche Partei von einer Empfehlung abseht, sich am Volksbegehren zu beteiligen, ist aus parteitaktischen Gründen verständlich.
Dass aber sogar ihr Obmann Steger ausdrücklich erklärte, seine Partei würde auch keine Empfehlung geben, dieses Volksbegehren nicht zu unterschreiben, ist deutlich.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung gibt es Kritik für die ÖVP für die Methoden, mit der sie nach Meinung von Manfred Scheuch die Österreicher zur Teilnahme am Volksbegehren bewegen will.
Der Auftrag der Landeshauptmänner von Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg an die Bürgermeister, den örtlichen ÖVP-Organisationen während des Verlaufs des Volksbegehrens jederzeit Einsicht in die Eintragungslisten zu gewähren, hat den unangenehmen Geruch der Bespitzelung.
Wie unsicher muss sich die ÖVP ihrer Sache fühlen, wenn sie es für notwendig hält, mittels Strichellisten zu eruieren, wen sie noch in die Abstimmungslokale treiben könnte.
Ähnliche Befürchtungen über die Geheimhaltung beim Volksbegehren hat auch Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten.
Nun versucht die ÖVP, mancherorts herauszubekommen, wer unterschreibt, damit dann etwa ÖVP-Bürgermeister in kleineren Gemeinden Säumige noch zur Unterschrift animieren könnten.
Umgekehrt haben auch SPÖ-zugehörige Gemeindeorgane die Möglichkeit, diejenigen, die unterschreiben, sich, sagen wir, gut zu merken.
Diese Hinweise sollen noch keinerlei Absichten unterstellen.
Aber der politische Streit darüber zeigt, wie weit es mit der Haltung der Parteien zur direkten Demokratie gekommen ist.
Das war der heutige Inlandspreis.
Ich schaue, eine Minute nach halb eins ist das in der zweiten Hälfte des Mittagsjournals.
Berichten wir noch kurz.
über den heutigen Arbeitstag des WBO-Untersuchungsausschusses, dann über das politische Verhältnis zwischen Österreich und der GSSR vor dem Hintergrund des Wien-Besuchs von Außenminister Knuppeck, über den Abschluss des Parteitages der Christdemokraten in Italien, über neue Techniken bei der Einbruchssicherung und im Kulturteil über die Ausstellung mit Nadel und Säure 500 Jahre Kunst der Radierung, das ist in der Wiener Albertina.
Und jetzt Wirtschaftspolitik.
In der obersteirischen Stahlstadt Donauwitz findet heute unter internationaler Beteiligung ein sogenannter Stahltag statt.
Der steirische Landeshauptmann Josef Kreiner hat diese Veranstaltung einberufen, die eigentlich Stahl-Krisentag heißen müsste.
Denn Basis der Gespräche ist eine Studie des Grazer Wirtschaftsexperten Professor Gunther Tichy, die unter anderem ergeben hat, dass jeder fünfte Arbeitsplatz in der Stahlindustrie dieses Raumes akut gefährdet ist.
Teilgenommen haben an dieser Veranstaltung unter anderem der saarländische Finanzminister Gerhard Zettel, ein hoher Beamter der Kommission der Europäischen Gemeinschaften, aber natürlich auch Betroffene, zum Beispiel Fürstgeneraldirektor Herbert Abfalter.
Aus Donauwitz meldet sich nun Klaus Edlinger.
In der Obersteiermark, das ist im Groben das Gebiet des Oberlaufs von Mur und Mürz, leben ungefähr 150.000 Menschen.
Die Region ist größer als das Bundesland Vorarlberg und ist ziemlich überwiegend industriell strukturiert.
14 Prozent der steirischen Bevölkerung leisten hier 45 Prozent der steirischen Industrieproduktion in den Städten Leoben, Kapfenberg, Judenburg, Mürzzuschlag und Knittelfeld.
Das traditionelle obersteirische Industriegebiet ist, beinahe ebenso traditionell, ein wirtschaftliches Problemkind.
Warum?
Die Industriestruktur ist zu mehr als der Hälfte auf die Grundstoffe ausgerichtet.
Die moderne Finalküterindustrie ist stark unterrepräsentiert.
Damit seien zunächst einmal die Strukturprobleme angesprochen, die vor allem in den Jahren 61 bis 66 und ab 79 auch aufgrund einer weltweiten Stahlkrise sichtbar wurden.
Weitere Stichworte zu dieser steirischen Strukturkrise, die seit Jahren die Schlagzeilen beherrscht.
Die Hälfte aller Industriearbeitsplätze wird von nur neun Großbetrieben, darunter vor allem von der Voestalpine und von der VEW, angeboten.
Die Produktion ist zu stark an die Bodenschätze gebunden.
Resultat?
In den letzten zehn Jahren gingen allein in der steirischen Verstaatlichten 5.000 Arbeitsplätze verloren.
Heute ist jeder fünfte Arbeitsplatz gefährdet, wenn nicht, so Landeshauptmann Krainer, heute bald etwas geschieht.
Krainer, der Veranstalter des heutigen steirischen Stahltages, verwies vor den 400 Betriebsräten, Managern und Bürgermeistern auf eine frische Studie.
Spricht die Studie davon, dass es sich bei der Sanierung der Obersteiermark um das ambitionierteste und größte Regionalprojekt der Zweiten Republik überhaupt handelt?
Ich habe daher den Herrn Bundeskanzler Dr. Kreisky vor 14 Tagen gebeten, als die Studie vorlag, mit dem Land Steiermark gemeinsam eine Regionalkonferenz von Bund, Land, Sozialpartnern und Gemeinden abzuhalten, welche die Erstellung eines umsetzungsorientierten Maßnahmen- und Förderungsprogramms zum Ziel hat.
Denn eines hat auch diese Studie wieder ganz deutlich gemacht, obwohl natürlich den eingeweihten Experten und auch den mit den Problemen befassten Leuten diese Entwicklung klar war.
Sie hat es aber ganz deutlich gemacht, nur durch die intensive Zusammenarbeit aller Ebenen können diese großen Probleme der Mürz- und Murfurche speziell gemeistert werden.
Appell zur Gemeinsamkeit also, um aus dem Teufelskreis von Absatzstagnation, Konkurrenzunfähigkeit und schlechter Ertragslage herauszukommen.
Keiner will auf der schon seit langem ventilierten obersteirischen Regionalkonferenz mit dem Bundeskanzler zwischen der Steiermark und dem Bund einen Staatsvertrag für ein gemeinsames Förderungsprogramm abgeschlossen haben.
Dazu erhob er nochmals die steirische Forderung, keine weitere Kündigung ohne Ersatzarbeitsplätze.
Stahltag in der obersteirischen Stahlstadt Donau, wie zu seinem Bericht von Klaus Edlinger.
Der tschechoslowakische Außenminister Knupek, der kommt heute zu einem dreitägigen Besuch nach Österreich.
Knupek wird mit Regierungsmitgliedern über Wirtschafts- und Verkehrsfragen sprechen.
Das diplomatische Gewicht, das Österreich diesem Besuch beimisst, das äußert sich unter anderem auch in der Tatsache, dass Knupek auch mit Bundespräsident Kirchschläger und Bundeskanzler Kreisky zusammentreffen wird.
Immerhin ist das Verhältnis Österreichs zur CSSR ja in jüngster Zeit durch die Spionageaffäre Hodic belastet worden.
Sie erinnern sich, das war jener Mann, der als Emigrant in Österreich lebte, in Wirklichkeit aber für die Tschechen die bei uns lebenden Emigranten bespitzte.
Erich Macho beleuchtet nun unser Verhältnis zur CSSR vor diesem Knupeck-Besuch.
Bundeskanzler Bruno Kreisky hat im vergangenen Dezember anlässlich tschechoslowakischer Schikanen gegen Hilfstransporte des Roten Kreuzes nach Polen das Verhältnis zwischen Wien und Prag charakterisiert.
Er meinte,
Einen Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten hatte es bekanntlich vergangenes Jahr gegeben.
Während das Außenministerium am Prager Loretto Platz über einen Besuchstermin für Staats- und Parteichef Gustav Hussak in Wien verhandelte, wurde gleichzeitig vom Innenministerium am Lettner Hügel Josef Hodic, der in Wien die tschechoslowakische Emigrantenszene ausspioniert hatte, als Kämpfer für den Sozialismus und den Frieden gefeiert.
Die Folge, der Besuch von Staats- und Parteichef Gustav Husak in Wien platzte.
Offiziell sprach man von einer Verschiebung im beidseitigen Einvernehmen.
Der jetzige Besuch des tschechoslowakischen Außenministers Knupek stellt nun einen Versuch dar, das politische Porzellan, das damals und in der Folge zerschlagen wurde, wieder zu kitten.
Verhandlungen in den vergangenen Wochen und Monaten, an denen vor allem der österreichische Botschafter in Prag, Dr. Weinberger, beteiligt war, hatten die Österreicher überzeugt, dass es der tschechoslowakischen Seite nunmehr mit der Normalisierung ernst sein dürfte.
Aus österreichischer Sicht sind es im Wesentlichen vier Themenkreise, die es mit Knuppeck zu besprechen gilt.
Erstens.
Österreich will angesichts der beiden grenznahen tschechoslowakischen Kernkraftwerke – eines steht südwestlich von Brünn, eines in der Nähe von Pressburg – mit der CSSR einen Alarmplan vereinbaren, sollte es zu einem Reaktorunfall kommen.
Hier hat sich Prag, wie man hört, zu einem Einlenken bereit erklärt.
Zweitens, die Situation an den Grenzabfertigungsstellen.
Österreich fordert eine raschere Abfertigung und eine großzügigere Handhabung bei Notfällen.
An eine Aufhebung der Visa-Pflicht ist zurzeit nicht zu denken.
Drittens, das österreichische Handelsdefizit.
Österreich hat mit der GSSR ein Handelsdefizit von 3 Milliarden Schilling.
Kooperationsgeschäfte auf Drittmärkten könnten hier einen Abbau bewirken.
Viertens, das Ceterum Censio der österreichischen Ostpolitik, die humanitären Fälle.
Bei der GSSR sind es zurzeit 14 Fälle, im Wesentlichen Anträge auf Besuchsreisen.
Von tschechoslowakischer Seite hört man, dass man die Beziehungen mit Österreich ohne Euphorie, aber in Ruhe und durch ständige Fortschritte normalisieren will.
Gelingt das in den nächsten Wochen und Monaten, wird man, wie man hört, den Besuch des CSSR Staats- und Parteichef Gustav Hussack in Wien schon im kommenden Herbst oder zur Jahreswende nachholen können.
Der tschechoslowakische Außenminister Knopek kommt also zum Mittag nach Wien.
Und jetzt nach Italien.
Von Sonntag bis gestern haben die italienischen Christdemokraten ihren 15.
Parteitag abgehalten und der hat einen neuen Parteisekretär und damit auch höchstwahrscheinlich eine neue Parteilinie gebracht.
Bei diesem Parteitag ging es zentral um die Haltung der DC gegenüber den Kommunisten und auch dem Koalitionspartner Sozialisten.
Der bisherige DC-Parteisekretär Picollet hat nicht wieder kandidiert, weil er sich zunehmender Kritik gegenüber sah.
Piccoli galt als Gegner jeder Konzession an die Kommunisten Italiens.
Der neue Parteisekretär ist Ciriaco de Mitter, er wird zum linken Flügel der Christdemokraten gezählt und von ihm wird erwartet, dass er eine bessere Gesprächsbasis mit den Kommunisten findet.
Gleichzeitig soll er aber eine strengere Abgrenzungspolitik der DC gegenüber den Sozialisten betreiben.
Innerhalb der Christdemokraten hat sich nämlich in jüngster Zeit Unmut breitgemacht.
Es wird vielfach beklagt, dass die Sozialisten unverhältnismäßig viel Machtpositionen in der Koalition beanspruchen.
Der neue Parteisekretär steht also vor dem Dilemma, den Sozialisten die Leviten lesen zu müssen, auf der anderen Seite aber den Fortbestand der Regierungskoalition mit ihnen zu sichern.
Aus Rom berichtet nun Alfons Thalmer.
nach Mitternacht war der Parteitag der Democratia Christiana mit der Wahl des neuen Leaders, des politischen Parteisekretärs Ciriaco de Mita beendet.
Das Ereignis zeugt in allen seinen Merkmalen von einer Periode der Mutationen, der Veränderungen im innenpolitischen Gefüge Italiens.
Im römischen Sportpalast fand ein politisches Match statt, begleitet von allen typischen Erscheinungen einer Sportveranstaltung,
erbitterter Wettlauf der Mannschaften, leidenschaftliche Anteilnahme der applaudierenden und pfeifenden, höchst aufgeregten Fans und Kibitze auf den immer vollen Zuschauertribünen.
Der neue Parteichef heißt also Ciriaco de Mita, ein 50-jähriger süditalienischer Politiker aus Avellino in der neapolitanischen Region Kampanien.
Im Ausland noch ziemlich unbekannt,
gilt er in Italien als der heute prominenteste Vertreter des linken Flügels der Demokratia Christiana, der das Erbe der radikal-christlich-sozialen Ideologen und Politiker Dorsetti, Lapira, Moro und zuletzt Zaccagnini als Exponent der neuen Generation übernommen hat.
Innerhalb der größten italienischen Partei hat sich mit diesem Kongress eine innere Umgestaltung vollzogen.
Anstelle des bisherigen guten Dutzends von eigenständigen Gruppen haben sich nur noch drei große Super-Correnti gebildet.
Eine gemäßigte Strömung hinter Forlani, die sich als stärker erwiesen hat als die linke Orientierung unter dem neuen Parteisekretär De Mitta.
Den Ausschlag zugunsten des Letzteren hat aber die dritte neu geformte Gruppe gegeben,
die ein Zentrum und zugleich die Konzentration der führenden Politiker der älteren Generation bildet und nach deren Namen auch schon eine schon ein wenig ironisch gemeinte Bezeichnung geprägt worden ist.
PAF steht für Piccoli Andreotti Fanfani.
Sie hoffen damit aus einer gewissen Distanz heraus die strategische Kontrolle der Partei zu behalten und eine Rollenverteilung vorzunehmen.
Piccoli als Parteipräsident, Andreotti als Kandidat für einen zukünftigen Ministerpräsidenten, Zamfani als Anwärter für die Nachfolge des Staatspräsidenten Bertini in drei Jahren.
Wegen ihrer Schlüsselstellung in einem so wichtigen Land wie Italien hat diese Demokratia Christiana eine europäische und auch über Europa hinausgehende Bedeutung.
Mit dem neuen Parteisekretär De Mita will sie eine aktive Verteidigung im Bereich der linken Mitte
gegen die dynamisch gewordene sozialistische Partei führen, die im gleichen politischen Raum ihre Verstärkung und ihren neuen Wähler sucht.
Der Mieter hat zwar sehr geschickt sich auf den Staatspräsidenten Pertini berufen, sowie die höchste Anerkennung und Unterstützung dem nicht christlich-demokratischen Regierungschef, dem liberalen Republikaner Spadolini zugesagt.
Seine Wahl erhöht aber die Spannung unter den wichtigsten Koalitionspartnern der Demokratie, der Christianer und den Sozialisten.
Bei den Christdemokraten in Italien gibt es also einen neuen Namen, den des Parteisekretärs Ciariaco Di Mita, der jetzt die Aufgabe hat, den Sozialisten einigermaßen die Leviten zu lesen, den Koalitionspartnern.
In einer Minute ist es dreiviertel eins, wir kommen zurück zur Inlandsberichterstattung im Mittagsjournal.
Mit Spannung erwartet hatte man nämlich heute die Sitzung des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses.
Die Spannung hatte ihren Grund in der Zeugenliste mit prominenten Namen.
Die Abgeordneten mussten sich ein Fragenprogramm unter anderem für den stellvertretenden burgenländischen Landeshauptmann und ÖVP-Chef Franz Sauerzopf, dann für seinen Parteisekretär Jelasitz und für den sozusagen als Belastungszeugen auftretenden Landesparteichef der Burgenländischen Freiheitlichen
Pelikan zurechtlegen.
Tatsächlich aber wurden die prominenten Zeugen nicht einvernommen, denn der Ausschuss kam wegen interner Schwierigkeiten.
Nicht oder noch nicht dazu.
Aus dem Parlament meldet sich nun dazu ganz kurz Fritz Besatter.
Ja, einigermaßen hektisch ist es heute hier im Parlament, im WBO-Ausschuss zugegangen.
Gleich dreimal ist unterbrochen worden, bis man dann um halb zwölf gleich überhaupt in die Mittagspause gegangen ist.
Und zwar ohne, dass man auch nur einen einzigen der geladenen, teilweise sehr prominenten Zeugen gehört hätte.
Also kein Auftritt von Sauerzopf, kein Auftritt auch von seinem Parteisegretär Gerhard Jellerschütz und auch kein Auftritt des freiheitlichen Chefs des Burgenlands, Wolfgang Pellikan.
Und warum ist das so gekommen?
Ja, die SPÖ hat mehrere Anträge vorgelegt, an denen sich der Widerstand der ÖVP-Fraktion entzündet hat.
Zum einen möchte die SPÖ, dass das Kassabuch der ÖVP-Marktesburg auf den Tisch des Ausschusses kommt.
Ein Begehren, dem die ÖVP schon aus grundsätzlichen rechtsstaatlichen Gründen nicht zustimmen will.
Dieses Kassabuch liegt derzeit beim Landesgendarmeriekommando Burgenland, gehört aber nicht zum Gerichtsakt, was wir Experten sagen, rechtlich durchaus beteiligend ist.
Möglicher oder wahrscheinlicher Kompromiss, ausgewählte Ausschussmitglieder werden in der nächsten Zeit nach Eisenstadt fahren und dort in das Kassabuch hineinschauen.
Zweiter kritischer SPÖ-Antrag, die Ladung eines informierten Zeugen, der über alle Geschäftsbeziehungen der Rauchwaterfirma Commerzdruck zu ÖVP-Teilorganisationen Auskunft geben könnte.
Die ÖVP steht hier auf dem Standpunkt, dass dieser Antrag nichts mit dem eigentlichen Untersuchungsauftrag zu tun hat.
Die SPÖ hält es zumindest für möglich, dass der mit Verlust arbeitende Kommerzdruck verschiedenen ÖVP-Organisationen gegenüber äußerst kulant gewesen sein könnte, also quasi indirekte Parteienfinanzierung hier passiert sein könnte.
Die ÖVP will nun durch den Verfassungsdienst im Bundeskanzleramt oder vielleicht auch durch die Präsidialkonferenz des Nationalrats klären lassen, ob die Vorlage von Geschäftsunterlagen der Firma Commerzlug rechtlich überhaupt zulässig sei.
Das ist der Stand des WBA-Ausschusses von heute Mittag.
Wie gesagt, alle prominenten Zeugen wurden wieder heimgeschickt und sollen am 3.
Juni neuerlich erscheinen.
Das ist mein Bericht und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Danke, Fritz Besatter.
Und zwei Minuten nach drei Viertel einsetzt zu einem Thema, das uns alle, Sie alle angeht.
In jüngster Zeit gibt es ja alarmierende Meldungen über das Ansteigen der Zahl der Wohnungseinbrüche.
So wurde gestern beispielsweise für Oberösterreich eine Zunahme der Wohnungseinbrüche von 37 Prozent im vergangenen Jahr bekannt gegeben.
Bis zum Jahr 1980, wofür die letzten genauen Zahlen bekannt sind, bewegte sich die Zahl der Wohnungseinbrüche in Österreich jährlich bei rund 10.000 bis 12.000.
Seit 1975 ist eine Steigerung von etwa 10 Prozent eingetreten.
Fast gleich groß ist übrigens die Zahl der Büro- und Geschäftseinbrüche.
Acht von zehn Wohnungseinbrüchen finden nun durch die Wohnungstür statt, das wissen die Polizisten.
Und genau in diesem Umfeld stellte heute die größte österreichische Schlosserzeugungsfirma ever ein neues Magnetschloss vor.
Darüber berichtet Helmut Gletsander.
Vier bekannte Firmen leben in Österreich direkt von dem Bedürfnis, die Tür hinter sich zusperren zu können.
Marktleiter in diesem Bereich ist die Firma Eva, wobei dieser Name für die Abkürzung von Erfindungs-, Verwertungs- und Vertriebsanstalt steht.
An wichtigen Unternehmen sind weiters zu erwähnen die Firma Gebrüder Grundmann und auf dem Sektor der Einstimmschlösser eine weitere Firma Grundmann und das Unternehmen Lab Finse.
Ein relativ kleiner Teil der verkauften Schlösser wird importiert, die Schätzungen über diesen Anteil reichen von 10 bis 20 Prozent.
Zählt man zu der Zahl der direkt mit der Erzeugung von Schlössern Beschäftigten noch Handel und Einbau dazu, so ergibt sich eine durchaus beachtliche Branche mit mehreren tausend Berufstätigen.
So alt wie das Schloss ist nun sicher der Versuch, Techniken zu entwickeln, Schlösser unbefugt aufzusperren oder aufzubrechen.
Dieses in zahlreichen Kriminalfilmen abgehandelte Metier wurde nun in eine neue und nach den Behauptungen der Erfinder nur mit Brachialgewalt überwindbare Variante bereichert.
Das patentierte EVA-Magnetschloss entstand nach fünfjähriger Entwicklung unter Mitarbeit von Universitätsprofessoren, wozu als einer der Forscher Professor Kirchmeier vom Institut für Experimentalphysik an der Technischen Universität in Wien erläutert.
Nur unter Verwendung ganz spezieller, neuartiger Magnetverfahren und neuartiger Magnetisierverfahren war es möglich, in den vorgegebenen Zylinder, also in die vorgegebene Größe eines Zylinders, dieses Magnetschloss mit seinen fast ungeahnten Variationsmöglichkeiten einzubauen.
Das neue Zylinderschloss unterscheidet sich von außen kaum von herkömmlichen thosischen Schlössern, bietet aber insgesamt die wirklich unvorstellbare Zahl von 299 Quadrillionen verschiedener Sperrvariationen.
Zur Verdeutlichung dieser Zahl, jeder der 4,5 Milliarden Erdenbürger könnte mit 10.000 unterschiedlichen Schlössern und Schlüsseln ausgestattet werden und jeder Schlüsse würde nur das jeweils passende Schloss sperren.
Hauptanwendung des neuen Schlosssystems sind daher Zentralsperranlagen von Büros, wo der Zutritt von Personen nur zu jeweils bestimmten Türen möglich sein soll.
Für die Berechnung der Schlösser braucht man daher auch Computer.
Zur Sicherheit des Schlosses betont Professor Kirchmeier.
Ich würde sagen, es ist unmöglich, den Magnetcode von außen abzufragen.
Es ist also unmöglich, durch auch noch so wissenschaftlich ausgereifte Methoden,
herauszufinden, welche Magnetisierart verwendet wurde, welcher Magnetcode in dem Schloss vorhanden ist.
Auch die Schlüssel sollen nur sehr schwer nachgemacht werden können, weil die acht eingebauten winzigen Magnete mit ihrer Nord-Süd-Richtung kaum kopiert werden können.
Diese Sicherheit hat aber ihren Preis, nämlich das zwei- bis dreifache von normalen Schlössern, etwa 1.300 Schilling.
Das sicherste Schloss nützt aber wenig bei einer billigen Eingangstür.
Hier gibt es eine neue Ölnorm für einbruchshemmende Türen, die gemeinsam mit entsprechenden Türangängen das Aufsprengen der Tür ohne umfangreicheres Werkzeug verhindern soll.
Solche Türen gibt es für Wohnungen zu Preisen von rund 7.000 Schilling aufwärts, Hauseingangstüren liegen noch einiges darüber.
Also da gibt es jetzt eine neue technische Herausforderung an die Einbrecher.
Das war ein Beitrag von Helmut Gezander.
Die diesjährige Woche der Begegnung in Klagenfurt findet heuer in der Zeit vom 18. bis zum 27.
Juni statt, wo bei den interessenten Musik- und Fotoworkshops Ausstellungen, Freiluftfilmvorführungen und Theateraufführungen geboten werden.
Erstmals sind auch Freilufttheatervorstellungen in der Kärntner Landeshauptstadt geplant.
Höhepunkt werden auch diesmal die Tage der deutschsprachigen Literatur sein.
Nicht zuletzt deshalb, weil heuer ja für den Ingeborg-Bachmann-Preis Preisgelder in der Höhe von 300.000 Schilling zur Verfügung stehen.
28 Literaten stellen sich einer Jury, der heuer wieder Marcel Reich-Rachnitzky als Jurysprecher angehört.
Reich-Ranitzki wollte ursprünglich nicht mehr in der Jury sein, hatte sich dann aber heuer doch wieder überlegt.
Anlässlich einer Pressekonferenz zum Bachmann-Preis gestern Abend in München führte Arno Patscheider mit Marcel Reich-Ranitzki das folgende Gespräch.
Marcel Reich-Ranitzky, heißt das, dass Ihnen der Bachmann-Bewerb irgendwo ans Herz gewachsen ist?
Ja, natürlich ist mir der Bachmann-Wettbewerb ans Herz gewachsen.
Ich bin an der Sache ganz stark interessiert und ich habe viel Energie und Zeit in die Sache im Laufe von fünf Jahren investiert.
Wie sieht die Jury des heurigen Jahres aus in ihrer Zusammensetzung?
Es sind Juroren dabei, die schon seit Jahren mitgemacht haben, wie beispielsweise Heinrich Formweg.
Wieder dabei ist Rolf Becker.
Erstmalig aber gibt es Juroren wie Martin Grigodelin, ein allgemein bekannter Autor, Schriftsteller, Romancier, Essayist.
Walter Hink, Germanist aus Köln und zugleich
Literaturkritiker, der sich sehr viel mit zeitgenössischer Literatur beschäftigt, ist erstmalig dabei.
Weiter Gerd Ueding, Professor aus Oldenburg und blendender Kritiker, ist jetzt zum zweiten Mal dabei.
Dann zwei Damen, die wir erstmalig haben, Barbara Bondi aus München von der Süddeutschen Zeitung und Silvia Patsch, eine österreichische Literaturwissenschaftlerin und Autorin,
aus Innsbruck.
Wie sieht da die Anzahl der 28 Autoren in Ihrer Zusammensetzung aus?
Es sind wahrscheinlich wiederarrivierte Autoren und zum Teil sehr junge Autoren.
Ja, es sind natürlich bekannte Autoren dabei, um einige Namen zu nennen.
Also der Schweizer Hermann Burger, ein hochbegabter Autor, von dem ich mir viel verspreche.
Wolfgang Georg Fischer, ein Österreicher, der seit Jahren, seit vielen Jahren in
London lebt, ist ja in Österreich bestens bekannt, macht zu meiner Freude erstmalig mit.
Dann ferner Jürgen Ludemann aus Baden-Baden, bekannt als Chef der Baden-Badener Bestenliste, der gleichzeitig ein interessanter Autor ist und schon einmal, nicht ohne Erfolg, in
Klagenfurt gelesen hat.
Ferner Friedrich Wilhelm Korf, ein origineller Erzähler, der meist kurze Prosa-Stücke und Geschichten schreibt.
Schließlich Einer schläft und Hans-Josef Ortal, das sind alles bekannte Autoren.
Aber daneben könnte, müsste man auch Autoren nennen, die eigentlich keiner kennt.
Anfänger, die noch gar keine Bücher veröffentlicht haben, die in Zeitschriften einiges gedruckt haben.
Es ist also die übliche Mischung aus arrivierten und unbekannten Autoren.
Ich glaube, dass es richtig ist, so zu mischen und ich kann natürlich überhaupt nicht voraussehen, was für ein Ergebnis sein wird.
Es ist durchaus denkbar, dass den wichtigsten Preis gerade kein arrivierter Autor, sondern ein Anfänger bekommt oder umgekehrt.
Wir haben diese Überraschungen gehabt und Gott sei Dank ist Klagenfurt, der Wettbewerb in Klagenfurt, offen für allerlei Überraschungen.
Es hat sich doch herausgestellt in den vergangenen Jahren, dass nicht unbedingt ein Preis wichtig ist.
Es haben ja Autoren, die keinen Preis gewonnen oder bekommen haben, haben ja trotzdem einen Vorstoß in der literarischen Szene gemacht.
Naja, die Teilnahme ist schon wichtig.
Jeder Autor, der teilnimmt, hat ja einen gewissen Publicity-Nutzen davon.
Es sind ja Vertreter zahlreicher Zeitungen und viele
Rundfunkanstalten, Fernsehanstalten repräsentiert und über alle Autoren wird geschrieben.
In den Zeitungen keineswegs nur über diejenigen, die preisgekrönt werden.
Im Gegenteil, es gibt ja Fälle, und das ist durchaus legitim, dass der eine oder andere Presseberichterstatter meint, irgendein Autor habe Hervorragendes gelesen und sei nicht preisgekrönt worden, zu Unrecht nicht preisgekrönt worden.
Ich finde das alles gut und erfreulich und
Es ist Klagenfurt als eine Tribüne für neue Literatur.
Und wenn Sie so wollen, um es ganz zynisch zu sagen, vielleicht sogar eine Art Modenschau der Literatur findet in Klagenfurt statt.
Und warum nicht?
Das war ein Gespräch mit Marcel Reich-Ranitzky, der in der Jury bei der Woche der Begegnung gegen Klagenfurt ist.
Die findet vom 18. bis 27.
Juni heuer statt.
Und wir schalten jetzt noch einmal ins Nachrichtenstudio zur Kurznachrichten im Mittagschanal.
Argentinien, Großbritannien, Vereinte Nationen.
Im britisch-argentinischen Konflikt um die Falkland-Inseln im Südatlantik gibt es nun Anzeichen für eine Entspannung.
Argentinien hat sich bereit erklärt, unter Vermittlung der UNO mit Großbritannien zu verhandeln.
Generalsekretär Perez de Cuellar teilte in New York mit, die Regierung in Buenos Aires habe seinen Friedensplan akzeptiert.
Eine offizielle Stellungnahme von britischer Seite liegt noch nicht vor.
Im Krisengebiet ist es seit Dienstagabend zu keinen Kampfhandlungen mehr gekommen.
Der britische Flottenverband hat seine Position gewechselt, um aus der Reichweite der argentinischen Jagdbomber zu kommen.
Belgien.
Die europäischen Bündnispartner Großbritanniens haben heute zu einem Waffenstillstand im Falkland-Konflikt als Vorstufe zu einer Verhandlungslösung aufgerufen.
Weiters wurde die bewaffnete Aggression Argentiniens gegen die Falkland-Inseln verurteilt.
Österreich.
Die Diskussion um den Bau des Konferenzzentrums bei der Wiener UNO-City dauert an.
Der niederösterreichische Landeshauptmann Ludwig vertritt die Ansicht, durch den Bau könnten kaum Arbeitsplätze in den niederösterreichischen Grenzlandgebieten geschaffen werden.
Der stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Blecher erklärte, Österreich könne es sich als kleines, neutrales Land gerade in weltpolitisch unsicheren Zeiten nicht leisten, ein den Vereinten Nationen gegebenes Versprechen nicht einzuhalten.
Auch SPÖ-Clubobmann Fischer wandte sich heute in scharfen Worten gegen das Volksbegehren.
Dagegen hat der Bundesparteivorstand der ÖVP dazu aufgerufen, das Volksbegehren zu unterschreiben.
Der Bundesparteivorstand tagte unter Vorsitz von Parteiobmann Mock in Wien.
Der parlamentarische WBO-Untersuchungsausschuss konnte heute nicht wie vorgesehen prominente Zeugen einvernehmen.
Ursprünglich sollte etwa der stellvertretende burgenländische Landeshauptmann und der burgenländische ÖVP-Obmann Sauerzopf gehört werden.
Nach hektischen Beratungen haben sich interne Schwierigkeiten ergeben.
Die SPÖ hat mehrere Anträge gestellt, die auf den Widerstand der ÖVP gestoßen sind.
Daraufhin wurde die Sitzung vor etwa eineinhalb Stunden unterbrochen.
Die Zeugen sollen nun am 3.
Juni gehört werden.
Der ehemalige UNO-Generalsekretär Waldheim wurde heute in der Wiener Innenstadt bei einem Verkehrsunfall verletzt.
Waldheim ist von einem Straßenbahnzug erfasst und zu Boden geschleudert worden.
Der ehemalige UNO-Generalsekretär erlitt eine Schädelprellung, Hautabschürfungen und Blutergüsse an beiden Armen und wurde in das Meitlinger Unfallkrankenhaus eingeliefert.
Voraussichtlich wird Waldheim zwei bis drei Tage in Spitalspflege bleiben müssen.
Eine Reise nach Washington wurde abgesagt.
Der tschechoslowakische Außenminister Knopek ist heute zu einem offiziellen Besuch in Wien eingetroffen.
Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Verkehrs- und Wirtschaftsfragen.
Weiters ist die Tschechoslowakei daran interessiert, dass Staats- und Parteichef Husak seinen ursprünglich für Oktober vergangenen Jahres geplanten Besuch in Wien im Spätherbst nachholen kann.
Italien
Die christlich-demokratische Partei hat den Abgeordneten De Mitta zum neuen Parteisekretär gewählt.
Der Generalsekretär ist der eigentliche Parteichef, der Vorsitzende hat vorwiegend repräsentative Aufgaben.
De Mitta ist der Führer des linken Parteiflügels und konnte sich bei der Wahl gegen den bisherigen Parteipräsidenten Forlani durchsetzen.
Im Gegensatz zu Forlani tritt De Mitta für eine engere Zusammenarbeit mit den Kommunisten ein, andererseits will er den Einfluss der sozialistischen Partei in der Regierungskoalition beschränken.
Noch die Wetteraussichten für ganz Österreich bis heute Abend.
Vorerst Übergang zu weitgehend aufgelockerter Bewölkung, gegen Abend im Westen erneut Bewölkungszunahme.
Tageshöchsttemperaturen 14 bis 20 Grad.
Und wie Sie sicher bemerkt haben, haben wir statt dem Bericht über die Ausstellung über 500 Jahre Kunst der Radierung den Beitrag über die Woche der Begegnung in Klagenfurt gespielt.
Das war das Mittagsschneller Mikrofon, war heute Reinhold Henke.