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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, hier meldet sich Herbert Dobrowolny aus dem Studie des Mittagssjournal.
Der Schwerpunkt unserer heutigen Berichterstattung liegt im Inland.
Wir informieren Sie über die Vorstellungen von Sozialminister Dallinger, eine Neuregelung der Pension aufgrund der Finanzschwierigkeiten durchzuführen.
Wir berichten über eine Zwischenbilanz, die heute der Vorsitzende des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses, Holger Bauer, zog.
Und wir befragten den OEAG-Generaldirektor Grünwald zu den Problemen der verstaatlichen Industrie.
Außer der Inlandspresseschau, die sich mit den Umverteilungsfragen beschäftigt, haben wir noch ein Gespräch mit dem Zentralbetriebsratsobmann der ÖMV Braun vorbereitet.
Der nimmt zur Art der Bestellung des neuen ÖMV-Vorstandes Stellung.
Aus dem Ausland kommen Berichte über Differenzen zwischen der katholischen Kirche und den Sandinisten in Nicaragua und über die Pläne von Labour-Parteiführer Tony Benn, die Queen in ihren Rechten zu beschneiden.
Die Kulturredaktion informiert Sie über die gestrige Premiere der Händel-Oper Ariodante bei der Festwoche der alten Musik in Innsbruck.
Gleich nach den Nachrichten, für die Rainer Warnecke verantwortlich ist, kommt unser übliches Freitag-Wettergespräch, heute mit Dr. Hufnagel von der Hohen Warte, und er hat offensichtlich keine sehr guten Mitteilungen.
Speziell für morgen starke Bewölkung und Regen, am Sonntag aber wieder besseres Wetter und zunehmend sonnig.
Nun zu den Nachrichten, die von Herbert Slavik gelesen werden.
Nahe Osten.
Erstmals sind heute etwa 1000 PLO-Kämpfer auf dem Landweg aus Westbeirut abtransportiert worden.
Mit etwa 60 Lastwagen werden die Palästinenser unter dem Schutz von Soldaten des italienischen Friedenskontingentes zur syrischen Grenze gebracht.
Der Abzug auf dem Landweg wurde mehrmals verschoben, weil die PLO-Angriffe rechtsgerichteter und christlicher Milizen befürchtete.
Die Israelis forderten von der internationalen Friedenstruppe Garantien, dass die Palästinenser nach Syrien gebracht werden und dass keiner der PLO-Kämpfer den Konvoi verlässt, um im Libanon zu bleiben.
Nach mehreren anderen arabischen Ländern hat sich jetzt auch Saudi-Arabien bereit erklärt, verwundete PLO-Mitglieder aufzunehmen.
König Fahd forderte PLO-Chef Arafat auf, saudi-arabische Krankenhäuser zu nennen, in denen verletzte Palästinenser behandelt werden sollen.
Im zyprischen Hafen Larnaka ist heute früh das deutsche Lazarettschiff Flora mit 167 verwundeten PLO-Kämpfern eingetroffen.
Etwa 40 von ihnen bleiben in Zypern.
Die übrigen werden in griechische Spitäler gebracht.
Der amerikanische Nahost-Sonderbotschafter Habib hofft, dass der Abzug der Palästinenser aus Westbeirut bereits vor dem kommenden Donnerstag, dem ursprünglich festgelegten Termin, endgültig beendet sein wird.
USA
Der israelische Verteidigungsminister Sharon trifft heute in Washington zu Gesprächen mit seinem amerikanischen Ressortkollegen Weinberger und mit Außenminister Schulz zusammen.
Zu Beginn seines Besuches in den USA vertrat Sharon die Ansicht, die Palästinenser wären schon vor Wochen aus dem Libanon vertrieben worden, wenn Israel die amerikanischen Bitten um Zurückhaltung überhört hätte.
Das amerikanische Außenministerium hat sich eindeutig gegen die Ansicht des israelischen Außenministers Shamir gewandt, Jordanien sei bereits ein Heimatland der Palästinenser.
Ein amerikanischer Regierungsbeamter erklärte, die USA hätten eine Verpflichtung gegenüber der territorialen Unverletzbarkeit und Souveränität Jordaniens.
Ägypten
Die ägyptische Regierung ist nur dann bereit, mit Israel und den USA weiter über die palästinenser Autonomie zu verhandeln, wenn sich die israelischen Truppen aus dem Libanon zurückziehen.
Das erklärte Außenminister Hassan Ali.
Als weitere Vorbedingung für Gespräche förderte der Minister unter anderem die Einbeziehung Ostjerusalems und klare Aussagen der USA und Israels über die Zukunft der jüdischen Siedlungen in den israelisch besetzten Gebieten.
Ägypten betrachtet vor allem die jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen als Verletzung seiner Interessen.
Polen Nach Innenminister Kiszczak hat auch Politbüro-Mitglied Barczykowski vor Demonstrationen der suspendierten unabhängigen Gewerkschaft Solidarität gewarnt.
Barczykowski warf der Untergrundführung der Solidarität vor, die Demonstrationsaufrufe für kommenden Dienstag sollten nur einen Generalstreik oder einen bewaffneten Aufstand vorbereiten.
Zum Beginn der 600-Jahr-Feiern des Gnadenbildes der Schwarzen Madonna von Częstochowa sind 20 Polen in einer Kirche des Wallfahrtsortes in Hungerstreik getreten.
Sie fördern die Freilassung aller internierten Personen und die Aufhebung des Kriegsrechtes.
Das polnische Fernsehen meldete, bei Hausdurchsuchungen in Warschau und anderen polnischen Städten seien Waffen, Flugblätter und Geld beschlagnahmt worden.
Bei der Aufdeckung einer illegalen Druckerei in Lodz wurden zehn Personen verhaftet.
Sowjetunion.
Nach Ansicht der sowjetischen Führung kommt eine Wiederbelebung der Solidarität in Polen nicht in Frage.
Die Moskauer Regierungszeitung Izvestia schreibt, die polnische Gewerkschaft sei in ihrem derzeitigen Zustand nichts anderes als eine antikommunistische Untergrundorganisation.
Belgien.
Anlässlich des bevorstehenden zweiten Jahrestages ihrer Gründung hat die Solidarität in Brüssel eine Vertretung eingerichtet.
Die Gewerkschafter bezeichnen das Büro als Botschaft des polnischen Volkes.
Es soll den Westen über die Vorgänge in Polen und die Pläne der Solidarität informieren.
USA
Die Industrieländer müssen sich auf ein drittes Jahr äußerst schwachen Wirtschaftswachstums einstellen und befinden sich damit in der längsten Rezessionsperiode seit den 30er Jahren.
Zu dieser Einschätzung gelangt die Weltbank in ihrem heurigen Jahresbericht.
Das Wirtschaftswachstum der westlichen Industriestaaten hat demnach in den 60er Jahren noch 5% betragen, in den 70er Jahren 3,3%, 1980 aber nur mehr 1,4% und 1981 1,2%.
Aufgrund der bisherigen Entwicklungen im heurigen Jahr ist auch für 1982 ein Gesamtwirtschaftswachstum in den Industriestaaten nur in ähnlichem Ausmaß zu erwarten.
In den Vereinigten Staaten wird eine Welle von Firmenzusammenbrüchen registriert.
In der vergangenen Woche gab es fast 600 Konkurse.
Eine Zahl, die in den letzten 50 Jahren nicht erreicht wurde.
Insgesamt sind heuer bereits 15.000 Unternehmen zusammengebrochen.
Das sind um 44 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 1981.
Sollte der Trend anhalten, wird die Zahl der Konkurse, heuer den 1961 erreichten Nachkriegsrekord von 17.000, weit übertreffen.
Europäische Gemeinschaft Die EG-Kommission hat die Ausgabenfreudigkeit der Regierungen der Mitgliedsländer gerügt.
Die EEG-Staaten werden aufgefordert, die Ausgaben zu verringern und die Defizite in den Staatshaushalten zu begrenzen.
Vor allem Belgien, Dänemark und Irland, heißt es in dem Dokument, hätten ein alarmierendes Schuldenmaß erreicht.
In Italien und Griechenland sei der Kampf gegen die Inflation wegen zu hoher Staatsschulden zum Scheitern verurteilt.
Für ihr Finanzverhalten gelobt werden in der Studie lediglich die Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien.
Österreich.
Die Produktion der österreichischen Industrie war im Juni des heurigen Jahres nicht höher als im Juni 1981.
Nach Bereichen gegliedert zeigen sich laut einer Veröffentlichung des Statistischen Zentralamtes eine leichte Zunahme bei der Produktion von Investitionsgütern, die allerdings einem sechsprozentigen Rückgang in der Baustoffindustrie und vier Prozent Rückgang bei der Rohstoffproduktion gegenüberstehen.
Die Auftragslage in der österreichischen Industrie lässt auch für die nahe Zukunft keine Verbesserung der Industriekonjunktur erwarten.
Mehr als die Hälfte der österreichischen Industrie weist im heurigen Juni geringere Auftragseingänge auf als vor einem Jahr.
Mehr als 4400 Schüler sind im vergangenen Jahr auf dem Schulweg verunglückt.
Ein Drittel der Schülerunfälle ereignete sich im Straßenverkehr.
14 davon endeten tödlich.
Am meisten gefährdet sind nach Angaben der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt Schüler im Alter zwischen 11 und 14 Jahren.
Wie eine Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in diesem Zusammenhang aufzeigt, ist auch die Zahl der Unfälle von Kindern als Insassen von Kraftfahrzeugen im Steigen begriffen.
Fachleute der Unfallverhütung führen dies auf die nur mangelhaft mit Kindersicherheitsgurten oder verstellbaren Gurten ausgestatteten Fahrzeuge zurück.
Fast 29.000 Personen haben im vergangenen Jahr eine ständige Unterstützung aus Mitteln der Sozialhilfe erhalten.
Wie das Statistische Zentralamt mitteilt, kommen dazu noch rund 10.000 Pflegekinder, deren Pflegeeltern einen finanziellen Zuschuss aus Sozialhilfemitteln erhalten haben.
Insgesamt haben die österreichischen Bundesländer im vergangenen Jahr 5,8 Milliarden Schilling für Sozialhilfe aufgewendet.
Japan.
Der Pilot, der im Februar dieses Jahres durch einen Bedienungsfehler den Absturz seiner DC-8 in der Bucht von Tokio verursacht hat, ist geisteskrank.
Monatelange psychiatrische Untersuchungen des Flugkapitäns ergaben, dass er seit etwa sechs Jahren an Schizophrenie leidet.
Die Ärzte erklärten, der Mann habe bereits im Jahr 1976 über seine geistige Verfassung geklagt und sei ein Jahr lang vom Dienst freigestellt worden.
Bei dem Unglück waren 24 Menschen getötet und 150 zum Teil schwer verletzt worden.
Das waren die Nachrichten im Mittagsschornal und nun zum üblichen Freitag-Wettergespräch.
Herr Dr. Hufnagel, wie wird das Wetter voraussichtlich am Wochenende oder können Sie schon ganz definitiv sagen?
Grüß Gott.
Derzeit überquert eine Störung Mitteleuropa.
Ihr Wolkenfeld reicht bereits bis nach Oberösterreich und bis nach Kärnten.
In den Morgenstunden hat es auch bereits in Vorarlberg und in Tirol verbreitet geregnet.
Diese Störungszone bleibt morgen bei uns noch wetterwirksam.
Nach ihrem Durchzug wird sich dann ab Sonntag wieder eine Zwischenhochphase einstellen, die bis Montag, vielleicht sogar bis Dienstag in Österreich wetterwirksam bleibt.
Dadurch geben sich für uns folgende Wetteraussichten.
Morgen durchwegs starke Bewölkung, Regen und Regenschauer und Temperaturen nur zwischen 17 und 23 Grad.
Erst im Laufe des Tages werden sich einzelne Auflockerungen der Bewölkung einstellen.
Am Sonntag aber dann doch wieder zunehmend sonniges Wetter und ein Temperaturanstieg bis maximal 25 Grad.
Zusammenfassend kann man sagen, kein Badewetter, dafür ist es zu kühl.
Morgen sollte man auch Hochgebirgstouren vermeiden, denn im Gebirge wird morgen sicherlich vielleicht sogar intensiv Niederschlag fallen.
Erst am Sonntag ist dann wieder mit besserem Wetter zu rechnen.
Wir feiern heute so etwas wie eine Premiere, denn zum ersten Mal hat ein Meteorologe bei uns im Mittagsschnell eine Wetterkarte sogar mitgenommen.
War das heute notwendig?
Das ist nicht eine Premiere, sondern ich nehme ja diese Wetterkarten meistens mit.
Das sind Unterlagen, die es doch schon seit einiger Zeit ermöglichen, einen Wettertrend auf etwa fünf Tage zu erfassen.
Und ich habe deswegen auch in meiner Wetterübersicht riskiert, schon einen Trend der Wetterentwicklung bis Dienstag zu riskieren.
Das ist die neueste Karte, die ich unmittelbar, bevor ich zu Ihnen herfahre, um 11 Uhr noch per Bildfunk bekomme.
Was ganz Neues haben wir auch, nämlich die Wetterwerte von 12 Uhr.
In Wien war es heiter bei 24 Grad Westwind 15 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt heiter 23 Grad Ost 5 Kilometer pro Stunde, Linz stark bewölkt 21 Grad West 10, Salzburg wolkig 20 Grad Windstille, Innsbruck stark bewölkt 18 Grad Westwind 5 Kilometer pro Stunde,
Bregenz bedeckt 18 Grad Südost 3, Graz heiter 23 Grad bei Windstille und Klagenfurt stark bewölkt, 23 Grad Südwestwind, 3 Kilometer pro Stunde.
Vielen Dank Herr Dr. Hufnagel und auf Wiedersehen.
Auf Wiedersehen.
Soweit also das Wetter bis zum Dienstag, sogar nun zur angekündigten Zwischenbilanz des Vorsitzenden des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses Holger Bauer, die er heute Vormittag im Parlament zog.
Schwerpunkt der Bilanz war unter anderem das Verwirrspiel um die angebliche Bestechung der Rauchwartessekretärin Gertrude Kietheubel.
Sie hat ja behauptet, von einem Herrn Strauche angerufen worden zu sein und einen namhaften Geldbetrag angeboten bekommen zu haben.
Bei einer Konfrontation der beiden erklärte Kietheubel, sie kenne Max Strache nicht.
Strache sagte demgegenüber, Kietheubel habe starke Ähnlichkeit mit jener Person, mit der er zweimal zusammengetroffen sei und gesprochen habe.
Einen ausführlichen Bericht hören Sie nun von Wilfried Seifert.
Es ist schwerstes politisches Geschütz, dass der freiheitliche WBO-Ausschussvorsitzende Holger Bauer heute aufhört.
Eine Zusammenfassung der letzten Ausschussbefragungen, die Konfrontation des niederösterreichischen SPÖ-Landesparteisekretärs Strache mit der früheren Rauchwatersekretärin Gertrud Kietheubel,
Weitere Nachforschungen im Detail und letztlich die wechselnde Verantwortung des früheren ÖVP-Landesparteisekretärs von Niederösterreich, Walter Zimper, veranlassen Bauer zu der Behauptung.
Ich sage daher, und ich habe mir das überlegt, ob ich das sagen soll, aber ich sage es, dieser Mann lügt, so oft er befragt wird und ist daher für mich völlig unglaubwürdig.
Und damit keine Legendenbildung entsteht, vielleicht in seiner eigenen Partei,
Ja, der Herr Zimper mag vielleicht wirklich Unrecht getan haben, aber letztlich hat er ja alles nur für seine Partei gemacht, für seinen Verlag und an sich ist er ein ehrenwerter Mann, an sich vielleicht, wie den ein oder anderen seiner Parteifreundin.
Ich sage aber weiters, dass sich der Herr Zimper bei seinen Transaktionen mit WBO-Geldern auch persönlich bereichert hat.
Zum Vorwurf der Lüge, Zimper habe immer wieder die Unwahrheit gesagt und seine Verantwortung erst dann geändert, wenn man ihm diese Unwahrheit nachweisen konnte.
So geschehen bei der bekannten 2-Millionen-Schilling-Transaktion von der WBO zum Faber Verlag und angeblich wieder zurück, so bei der Finanzierung eines ÖVP-Parteilokals zunächst aus Parteigeldern und dann aus angeblichen Spenden in der Höhe von 400.000 Schillingen in der Aktentasche, so bei der Abfassung von Bestätigungen, an denen herum manipuliert worden sei.
Ein Nachvollziehen der Argumentationskette Bauers ist aus Zeitgründen leider nicht möglich.
Zum Vorwurf der persönlichen Bereicherung, der oft genannte sanierungsbedürftige Faber Verlag in der Nähe der ÖVP Niederösterreich überweist laut Bauer von Anfang 1981 bis heute monatlich 30.000 Schilling auf ein Konto bei dem Zimper allein zeichnungsberechtigt sei.
Zimper habe Geld von diesem Konto für persönliche Ausgaben verwendet.
Der Faber Verlag ist für Bauer überhaupt eine der Schlüsselstellen.
Dieser für Niederösterreich so bedeutende Verlag sei nicht nur mit 6,4 Millionen Schilling WBO-Geldern unterstützt worden, sondern zusätzlich mit 4 Millionen von ÖVP-nahen Institutionen.
Je eine Million stammt dabei laut Bauer von der Bundesländerversicherung, der reifeisen Zentralkasse, der ersten niederösterreichischen Brandschadenversicherung und der Heimatwerbung, teils als Darlehen, teils als völlig unübliche Inseraten-Vorauszahlung bis 1984 getarnt.
Bauer glaubt deswegen nicht an eine Einzelaktion ohne Wissen zumindest der niederösterreichischen ÖVP von Walter Zimper.
Der Ausschussvorsitzende zusammenfassend.
Ich glaube daher auch nicht mehr daran, dass Landesparteiobmann Ludwig nicht in die Einzelheiten Einblick hat, die nicht von den Einzelheiten des Sanierungsvorhabens informiert war.
Seine rechte Hand, Zimper, hat die Öffentlichkeit und die Untersuchungsbehörden mehrfach belogen.
Ich frage noch einmal, warum tut man das, wenn man weiß oder wenn man glaubt, dass alles rechtens ist, was man tut?
Herr Zimper hat sich bei seinen angeblich auch so uneigennützigen Sanierungsbemühungen auch persönlich bereichert.
Herr Zimper und seine politischen Freunde haben um die Glaubwürdigkeit der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen
zu vermindern, zu Methoden gegriffen, die an jene des Watergate-Skandals erinnern und die in Österreich bisher unüblich waren und meiner Meinung nach auch unüblich bleiben sollen.
Das sollte keine Verteidigung der auch nicht richtigen Vorgangsweise des niederösterreichischen Landesparteisekretärs Strache sein, meint Bauer.
Aber Strache sei da mit oder ohne Wissen der Frau Kietäubel hineingelegt worden.
Entweder mit einer präparierten Frau Kietäubel oder gar, noch schlimmer, mit einem Double, das sich für die frühere Rauchwartesekretärin ausgab, um Strache zu kompromittieren.
Bauer lässt dann an der Stoßrichtung seines Angriffes auf Zimper allerdings keinen Zweifel.
Ich ziele auf seinen Chef, auf den Landesparteihauptmann von Niederösterreich, der ÖVP und Landeshauptmann Ludwig.
Ich möchte jetzt einmal von ihm klipp und klar hören, und ich glaube die Öffentlichkeit interessiert das auch, ob er immer noch nach all diesen Fakten, so wie noch im März dieses Jahres, voll und ganz hinter Zimper steht, hinter diesem Mann steht, hinter einem Mann steht, der sich so verhalten hat.
Wenn ja,
Dann wird man sich weiterfragen müssen, warum hält man so einen Mann?
Sind sie aneinander politisch so gekettet, dass der eine den anderen nicht fallen lassen kann, ohne dass der zweite mitfällt?
Und, sozusagen nur noch zum Drüberstreuen, die frühere Aussage seines Parteifreundes Hofner über eine von Landeshauptmann Ludwig unterzeichnete Bestätigung über eine 2-Millionen-Spende wäre durch all diese Widersprüche und Manipulationen zumindest nicht unwahrscheinlich, Herr Genstebauer.
Soviel als ganz kurze Zusammenfassung der massiven Vorwürfe und damit zurück zu Herbert Dobrowolny.
Berichterstatter war Wilfried Seifert.
Wir haben natürlich versucht eine Stellungnahme des niederösterreichischen Landesparteiobmannes und Landeshauptmannes Ludwig und von Walter Zimper zu bekommen.
Beide sind derzeit auf Urlaub und deshalb nicht erreichbar.
Vor dem Beginn unserer Sendung hat sich der neue ÖVP-Landesparteisekretär der Österreichischen
Volkspartei in Niederösterreich, der Abgeordnete zum Nationalrat Gustav Vetter, für eine Stellungnahme bereit erklärt.
Er wollte diese Stellungnahme nach diesem Beitrag telefonisch abgeben.
Leider ist die Telefonleitung zu ihm derzeit besetzt.
Bis wir eine Freileitung bekommen, ziehen wir einstweilen die Inlandspresseschau vor.
Sie hat Markus Sommersacher zusammengestellt.
Unter der Überschrift »Wer die Macht hat« kommentiert die Tageszeitung »Die Presse« heute die gestrigen Bemerkungen von ÖGB-Präsident Benja zur Umverteilung.
Man liest, ÖGB-Chef Anton Benja hat am Donnerstag nicht viel Federlesens mit den Spintisierern in den eigenen Reihen gemacht.
Umverteilung und Lohnpolitik, das passt nicht zusammen, sagt er.
Punktum.
Und auch der fürwitzige Finanzminister, der für Lohnabschlüsse unter der Inflationsrate plädiert hatte, erhält seinen Nasenstüber.
Zum Verhandeln gehören immer zwei.
Mag er sich eine Schutzwand aufbauen?
Mehr nicht.
Aber das genügt als Abreibung.
Benja weiß, wer die wahre Macht in Händen hält.
Nicht Fischer, nicht Dallinger, nicht Kienzel und auch Kreisky nur zum Teil.
Er selbst macht die Lohnpolitik im Herbst.
heißt es in der Presse.
Zum selben Thema schreibt Günther Baburek in der sozialistischen Grazer Neuen Zeit.
ÖGB-Präsident Benja hat gestern in einem Hörfunkinterview die Grenzen für die bevorstehende Lohnrunde deutlich abgesteckt und darauf verwiesen, dass Umverteilung Aufgabe der Sozial- und Steuerpolitik, nicht aber der Lohnpolitik ist.
Dass die Anliegen der sozial Schwächeren bei den Verhandlungen besondere Berücksichtigung finden, hätte Benja nicht extra erwähnen müssen.
Diese Vorgangsweise, die Ausdruck der gewerkschaftlichen Solidarität ist, gehört seit langem zum festen Bestandteil der Verhandlungsführung der Fachgewerkschaften.
Mit Umverteilung, wie sie den Befürwortern dieser Idee vorschwebt, hat die etwas stärkere Anhebung der niedrigsten Einkommen allerdings nichts zu tun.
ÖGB-Präsident Benja dürfte auch sehr genau wissen, warum er die Lohnpolitik aus der Umverteilungsdiskussion heraushalten will.
Weil eine abrupte Veränderung gewachsener betrieblicher Einkommensstrukturen zu Spannungen in den Unternehmen führt und kostenintensive innerbetriebliche Lohnanpassungen provoziert.
In konjunkturell miesen Zeiten wie diesen ein Luxus, den sich die wenigsten Unternehmen leisten können.
Soweit die heutige Inlandspresse-Schau.
Das mit der Telefonverbindung zum Landesparteisekretär der österreichischen Volkspartei Niederösterreich-Veter klappt leider noch immer nicht.
Einstweilen ein Beitrag unserer Wirtschaftsredaktion.
Seit Wochen und Monaten wird über die Nachfolge des Vorstandes beim staatlichen Mineralölkonzern ÖMV AG diskutiert.
Drei der vier Vorstandsmitglieder, darunter Generaldirektor Ludwig Bauer, treten mit 16.
September in den Ruhestand.
Der Vertrag von Generaldirektor Bauer, der die Altersgrenze bereits überschritten hat, wurde mehrmals verlängert.
Für ihn scheint zwar der Nachfolger sicher zu sein, doch um die Nachfolger von Generaldirektor-Stellvertreter Feichtinger und Frau Direktor Otti Linger wird noch diskutiert.
Finanzdirektor Mezaros bleibt im Unternehmen.
Eines der Hauptprobleme ist die Petrochemie, die der ÖMV schon seit Jahren Verluste beschert.
Für diesen Bereich soll ein kompetenter Mann nun auch in den Vorstand des Konzerns kommen.
Wer aber welche Position einnehmen wird, ist bis zur Stunde noch unklar.
Grund für den Zentralbetriebsratsobmann der ÖMV, Peter Braun, heftige Kritik zu üben, weil für ein Unternehmen, das 8.000 Leute beschäftigt, die einzige Raffinerie des Landes betreibt und Österreichs Ölbedarf zu etwa zwei Drittel deckt und der einzige Importeur von Erdgas ist, die Nachfolgefrage noch immer nicht geklärt ist.
Betriebsratsobmann Braun sprach in einer Fachzeitung von verantwortungslos und skandalös Vorwürfe, die er im folgenden Gespräch mit Herbert Hutar aufrecht erhält.
Herr Zentralbetriebsratsobmann Braun, wenige Wochen vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung über die Neubestellung des ÖMV-Verstandes ist dessen Zusammensetzung noch immer nicht klar.
Als sicher gilt nur, dass der jetzige Chef der Total Austria, Dr. Herbert Käß, der Nachfolger von Generaldirektor Bauer sein wird.
Was sagen Sie dazu?
Sie sprechen ja von Skandal, Sie sprechen von verantwortungslos.
Jawohl, dieses Vorgehen muss als verantwortungslos bezeichnet werden.
Immerhin handelt es sich um ein Unternehmen mit rund 8000 Mitarbeitern.
Man weiß zwei Jahre, dass am 16.
September der letzte Arbeitstag des Vorstandes ist und bis zum heutigen Tag ist nicht klar, wer
die künftigen Geschäfte des Unternehmens führen soll.
Im Großen und Ganzen, glaube ich, ist in jeder Firma und vor allem auf den unteren Ebenen klar, wer der Nachfolger wird.
Selbst in kleinsten Positionen wird rechtzeitig für die Nachfolge gesorgt.
Und das ist bei der ÖMV also nicht einmal an der Führungsspitze der Fall?
Es ist nicht einmal bei der Führungsspitze der Fall und daher habe ich dieses Vorgehen als skandalös und verantwortungslos bezeichnet.
Gegen wen richten sich Ihre Vorwürfe im Besonderen?
Bundeskanzler Kreisky ist ja der oberste Eigentümervertreter des verstaatlichten Unternehmens.
Die ÖVP hat über ihren Parteiobmann Alois Mock ebenfalls hier mitzureden.
Auch die Freiheitlichen wollen einen Vorstandsposten besetzen.
Wo ist der Hauptansatzpunkt Ihrer Kritik?
Meine Vorwürfe richten sich gegen die zuständigen Gremien.
Dies sind insbesondere der Aufsichtsrat der ÖMV, darüber hinaus die ÖIAG,
und die Vertreter der politischen Parteien, also Parteiobmann Mock und Parteivorsitzender Kreisky.
Für den neuen Vorstand wird eine Reihe von Namen genannt, teilweise Persönlichkeiten, die bisher weder in der Branche noch in Betrieb ÖMV etwas zu tun gehabt haben.
Glauben Sie, dass diese Persönlichkeiten in der Lage sein werden, sich in dieser kurzen Zeit einzuarbeiten?
Das glaube ich nicht und darüber hinaus finde ich es befremdend, dass von den verschiedenen Gremien Personen genannt werden, ohne dass vorher festgelegt ist, wie die künftige Konstruktion der Firma sein soll.
Für jeden Posten gibt es ein Anforderungsprofil und man muss versuchen,
die entsprechenden Personen gemäß dem Anforderungsprofil zu finden.
Um es deutlicher zu sagen, wenn ein Schlosser gesucht wird, kann man nicht gut ein Schuster einstellen.
Glauben Sie, dass durch die schleppende Vorgangsweise bei der Neubestellung des Vorstandes das Unternehmen, das die ÖMV, bereits Schaden gelitten hat?
werden vielleicht nicht mehr in der Form getroffen, wie dies vielleicht notwendig scheint.
Sie vertreten also die Ansicht, dass das Unternehmen zwar weniger durch die bisher schleppende Vorgangsweise Schaden genommen hat, Sie befürchten aber, dass der neue Vorstand zu wenig kompetent ist, fachlich zu wenig kompetent ist, um gleich von einem Tag auf den anderen die richtigen Entscheidungen mit der nötigen Konsequenz durchzuziehen.
Ich glaube, jeder Mensch braucht eine gewisse Einarbeitungszeit.
Die Probleme der Erdölindustrie sind nicht gering.
Und es wäre gut für das Unternehmen gewesen, wenn rechtzeitig der neue Vorstand festgestanden hätte,
wenn die Möglichkeit zur Einarbeitung gegeben wäre, sodass es zu einem nahtlosen Übergang kommt.
In diesem Gespräch, das Herbert Hutter mit dem Zentralbetriebsratsobmann der ÖMV, Peter Braun, führte, wurde unter anderem auch ÖAG-Generaldirektor Oskar Grünwald, Chef der Dachgesellschaft der Verstaatlichen Industrie, angesprochen.
Hier ist seine Stellungnahme.
Erstens einmal, es sind immer alle unzufrieden, wenn dem Aufsichtsrat vorgegriffen wird,
Und wenn alle Besetzungen schon Wochen und Monate vorher in der Zeitung stehen und der Aufsichtsrat das nur mehr absegnen kann.
Es hat gerade in dieser Frage schon eine Anzahl von Gesprächen, Sitzungen, Diskussionen gegeben.
In diesen Diskussionen war der Betriebsrat der ÖAMV voll eingeschaltet und er ist über unsere Überlegungen voll informiert.
Aber ich möchte natürlich nicht jedes Wort
Wir haben auch versucht, Stellungnahmen von Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Obmann Mock einzuholen, die persönlich angesprochen wurden.
Sie sind aber bis jetzt noch nicht erreichbar gewesen bzw.
eingelangt.
ÖGB-Präsident Anton Benja hat gestern in einem Mittagsjournalinterview betont, dass die Gewerkschaftsforderung nach mehr Urlaub unverändert aufrechtbleibe und im Übrigen die Mehrbelastung für das Budget bei nur etwa 0,5 bis 0,8 Prozent liege.
Der Mehrurlaub war ja von ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf in Zusammenhang mit einem eventuellen ÖVP-Jahr zur verstaatlichten Hilfe gebracht worden.
Einen Zusammenhang zwischen Finanzhilfe und einer Mehrbelastung durch zusätzliche Urlaubstage für die ohnehin unter Kostendruck stehenden staatseigenen Unternehmen sieht auch Finanzminister Salcher.
Die Lohnrunde im Herbst, die von den Metallarbeitern begonnen wird, bringt eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Tochterfirmen der verstaatlichten Holding OERG.
Wie sieht ÖAG-Generaldirektor Grünwald die aktuelle Diskussion um mehr Urlaub und die bevorstehende Gehaltsverhandlungsrunde?
Michael Kerbler erreichte Grünwald in seinem Kärntner Urlaubsort.
Herr Generaldirektor Grünwald, gestern hat ÖGB-Präsident Benja auf die Frage angesprochen, ob nun der Urlaub, der Mehrurlaub, ab 1983 kommen wird.
Gemeint, dass die SPÖ, wenn notwendig, auch alleine diesen Mehrurlaub beschließen wird.
Ist in einer Zeit der Konsolidierung, in einer Zeit, wo die verstaatlichte Industrie Milliardenfinanzhilfe braucht, Mehrurlaub überhaupt verkraftbar?
sehr schwierigen Phase befinden, dass wir in einigen Bereichen große Verluste erlitten haben und dass wir uns vor großen Schwierigkeiten bemühen, viele Betriebe umzustrukturieren.
In dieser Situation kommt es in der Kalkulation auf jedes Prozent an, sozusagen auf jeden Schilling und aus diesem Grund
habe ich mich namens der Verstaatlichen Industrie gegen jede Belastung dieser Art ausgesprochen.
Es mag sein, dass es übergeordnete volkswirtschaftliche Überlegungen gibt, aus denen dann entschieden wird.
Sind Sie also nur gegen den Urlaub oder sind Sie generell gegen die Verkürzung der Lebensarbeitszeit?
Wir sind nicht gegen verfrühte Pensionierungen dort, wo es darum geht, in einzelnen Betrieben oder an bestimmten Standorten Produktionen aufzugeben und für eine beschränkte Zahl von Arbeitnehmern einen sozial milderen Übergang in die Pension zu ermöglichen.
Das war ja auch meine Überlegung, die darauf hinausläuft, dass die Möglichkeiten, die das Budget bietet, dass diese Möglichkeiten einerseits ausgenutzt werden sollen für die Finanzierung von Umstrukturierung und auf der anderen Seite ausgenutzt werden sollen zur Bekämpfung von regional begrenzten
Sie haben das Budget erwähnt.
ÖGB-Präsident Benni hat gestern gemeint, dass dieser Mehrurlaub von dreimal zwei Tagen das Budget zwischen 0,5 und 0,8 Prozent belasten wird.
Eine Belastung, die das Budget werde aushalten können und auch müssen.
Wenn Sie nun gegen den Mehrurlaub sind, riskieren Sie nicht eine Konfrontation mit dem Gewerkschaftsbund?
Ich würde das nicht so formulieren.
Ganz im Gegenteil, es gehört ja zum österreichischen Klima, dass man zwar seine Standpunkte hat und sie auch offen vertritt, dass aber es nicht zu Konfrontationen kommt, sondern dass in aller Regel man versucht, im Verhandlungswege zu Einigungen zu kommen.
Es stehen die Lohnverhandlungen vor der Tür.
Wie sehen Sie die Lohnrunde?
Welche Belastung kommt auf Sie zu?
möchten wir natürlich eine möglichst niedrige Belastung.
Die Kalkulation bei vielen Produkten ist äußerst knapp.
Bei manchen Produkten sind wir in den Verlusten und daher eine möglichst niedrige Belastung.
Eine Zahl möchte ich aber nicht nennen,
Weil so etwas die Verhandlungen nur, wie ich meine, ein bisschen stören könnte.
Wie ich ja überhaupt befürchte, dass es fast eine Prestige-Frage zu werden scheint, ob der Abschluss ein bisschen über der Inflationsrate oder ein bisschen unter der Inflationsrate ist.
Würden Sie sich der Meinung von dem geschäftsführenden Vorsitzenden der Metallarbeitergewerkschaft Wille anschließen, dass nämlich der Lohnabschluss in der Verhandlung plus innerbetriebliche Zusatzleistungen dann die Inflationsabgeltung erbringen könnte?
Es wird in manchen Betrieben sicherlich sehr, sehr schwierig sein, etwas innerbetrieblich zu machen.
Es wird aber auch andere Betriebe geben, wo ich mir das vorstellen kann.
Aber dort, wo die Betriebe in sehr großen Verlusten sich befinden, dort muss das Management innerbetrieblich sehr stark
Michael Kerble im Gespräch mit dem Generaldirektor der OERG, Dr. Oskar Grünwald.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 34 Minuten geworden und das mit der Telefonverbindung zum Abgeordneten, zum Nationalrat, Gustav Vetter, hat geklappt.
Guten Tag, Herr Landesparteisekretär.
Ja, grüß Gott.
Herr Vetter, wir haben zu Beginn unseres Mittagsschornals einen Bericht gebracht, in dem
der Vorsitzende des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses, Holger Bauer, eine Art Zwischenbilanz seiner Arbeit zog und in dieser Zwischenbilanz Walter Zimper und auch den Landeshauptmann Niederösterreichs, Ludwig Scharf, angegriffen hat.
Bauer sagte unter anderem wörtlich, Zimper lüge andauernd und habe sich persönlich bereichert und zwar bei den Sanierungsversuchen für den Faber Verlag.
Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?
Ja, ich möchte einmal grundsätzlich meine Meinung dazu äußern, dass ich meine, dass nach der letzten Ausschusssitzung am vergangenen Dienstag, der ersten Herrn Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses nicht gelungen ist, Licht in die zwielichtige Angelegenheit zwischen Kitapl und Strache zu bringen, jetzt mit einer echten Intrige und mit einem Ablenkungsmanöver versucht, davon abzulenken und einen neuen total
Angriff gegen die Mehrheitspartei Niederösterreich zu starten.
Der Vorwurf, dass der Herr Abgeordnete Zimper lüge, ist sicherlich eine Angelegenheit, die die Gerichte feststellen müssten im anhängigen Verfahren.
Die persönliche Bereicherung wurde meines Wissens nicht einmal in der Anklageschrift behauptet und der Fabersanierungsversuch
ist eine Angelegenheit, die wieder bestritten wurde von meinem Abgeordneten Zimper.
Hier gibt es ja Belege, hier gibt es Aussagen der Gesellschaft, des Verlages Faber.
Eine Angelegenheit, die nahezu geklärt ist.
Ein zweiter Vorwurf und eine zweite Aussage von Holger Bauer war er Ziele unter anderem fast wörtlich zitiert auf den Kopf, nämlich auf den niederösterreichischen Landeshauptmann Ludwig.
Denn wenn man an dem Abgeordneten Zimper festhält, da müsse etwas nicht ganz richtig sein.
Was sagen Sie dazu?
Schauen Sie, das ist ja der Hauptangriffspunkt.
Der Fall Zimper ist ja meiner Meinung nach für den Herrn Holger Bauer nicht mehr von Interesse.
Er will natürlich den Landesparteiobmann, den Niederösterreichischen Volksparteiobmann,
Ludwig Treffen, was seine Forderung betrifft, der Herr Landeshauptmann möge dem Herrn Zimper das Mandat aberkennen, zeigt von einer völligen Unkenntnis der gesetzlichen und rechtlichen Grundlagen.
Der Herr Zimper ist ein gewählter Mandatar und weder der Herr Landeshauptmann noch ich als Landesparteisekretär sind imstande, ihm das Mandat wegzunehmen.
Hier ist ein Verfahren anhängig,
noch nicht entschieden, noch nicht einmal verhandelt.
Meine Meinung ist, man sollte endlich einmal die zuständigen Instanzen arbeiten lassen.
Und es wäre mein Wunsch, dass die Gerichte hier etwas rascher arbeiten sollten.
Vielen Dank, Herr Landesparteisekretär, und auf Wiederhören.
Zwölf Uhr und siebenunddreißig Minuten, sieben Minuten nach halb eins.
Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Wir berichten unter anderem noch über Konflikte zwischen den Sandinisten und Kirchenvertretern in Nicaragua, über Vorschläge, die Queen in Großbritannien gleichsam völlig zu entmachten und über die gestrige Premiere von Handelsoper Ariodante bei den Festwochen der Alten Musik in Innsbruck.
Nun aber zu einem Beitrag aus dem Bereich der Sozialversicherung.
Steigende Budgetdefizite, steigende Arbeitslosenraten und sinkende Einnahmen in der Sozial- und Pensionsversicherung zwingen Sozialminister Alfred Dallinger schon seit längerer Zeit, das System der Pensionen und deren Finanzierung neu zu überdenken.
Ab 1985 soll das Pensionssystem in Österreich nun neu geregelt werden.
Über Dallingers Vorstellungen zur Pensionsreform hören Sie den folgenden Beitrag, den Johannes Fischer in Zusammenarbeit mit Markus Sommersacher gestaltet hat.
Hatten sich Reformen im Sozialversicherungsbereich in jüngster Zeit hauptsächlich auf tagesaktuelle und kurzfristige Änderungen in der Krankenversicherung bezogen, so plant Sozialminister Alfred Dallinger nun bis 1985 weitergehende, eher langfristige Änderungen in der Pensionsversicherung.
Ausgelöst wurden diese Reformbestrebungen zum einen durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes im Zusammenhang mit der Witwerpension, zum anderen aber und in der Praxis viel nachdrücklicher durch die budgetäre Situation.
Denn schon seit mehreren Jahren sind die Bundeszuschüsse zu den Pensionen zu einer derartigen Belastung für das Budget geworden, dass sich die jeweiligen Finanzminister ernsthaft um eine Neuverteilung dieser Belastungen
zwischen Budget, also Finanzministerium, und Beitragszahlern, also Sozialministerium, bemühten.
Die grundsätzliche finanzielle Situation umreist Sozialminister Dallinger so.
Da meines Erachtens die Beitragshöhe bereits ein Maximum erreicht hat und nur mehr ganz geringfügig bestenfalls verändert werden kann.
Zweitens, die Situation im Staatshaushalt eine solche ist, dass man mit besonders vielen
Mehrleistungen für diesen Zweck aus dem Budget nicht rechnen kann, bleibt nur die dritte Möglichkeit, das Leistungsniveau bzw.
die Leistungsvoraussetzungen so zu adaptieren, dass sie den möglichen Finanzierungsquellen bzw.
den Finanzierungsmöglichkeiten entspricht.
Es wird
sicherlich zu Leistungsveränderungen kommen.
Ich möchte nicht sagen Leistungsverkürzungen, weil das so aussieht, als ob man jetzt etwas wegnimmt.
Darauf legt der Sozialminister ganz besonderen Wert.
In bestehende Verträge, heißt in bestehende Pensionen, wird nicht eingegriffen.
Mit gewissen Veränderungen werden aber künftige Pensionisten rechnen müssen.
Etwa bei den sogenannten Ruhensbestimmungen.
Bis jetzt konnte ein Pensionist neben seiner Pension einen bestimmten Betrag dazu verdienen, ohne Pensionskürzungen in Kauf nehmen zu müssen.
Dieser Betrag soll eingefroren werden.
Es wird daher sicherlich zumindest nicht zu einer Erweiterung der Rundbestimmungen kommen.
Wir haben bisher diese Beträge, diese Grenzbeträge,
jeweils der 1.
Jänner um jeden Prozentsatz erhöht, wie die Pensionen erhöht worden sind, sodass also praktisch der Betrag, der dazu verdient werden kann, immer höher geworden ist.
Sicher einfrierender Grenzbeträge für die Ruhensbestimmungen.
Dallinger ist allerdings der Meinung, dass sich solche Änderungen der Ruhensbestimmungen nicht allein auf das große Heer der unselbstständig Erwerbstätigen beschränken dürfte.
Aus Gründen der sozialen Symmetrie müssten solche Überlegungen auch auf die Beamten ausgedehnt werden.
Veränderungen plant Dallinger auch, gezwungen nicht zuletzt durch ein Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes bei der Handhabung der Hinterbliebenenversorgung.
Das derzeitige Modell der Witwerpension, analog zur Witwenpension, soll nur bis 1985 gelten.
Ab diesem Zeitpunkt will Gallinger eine neue Regelung, deren Konturen er so skizziert.
Vielleicht können wir uns einigen auf eine Partnerpension.
Vielleicht können wir einen neuen Begriff schaffen.
Und es geht darum, dass der Zurückgebliebene ein Lebensniveau,
Einkommensniveau haben soll, das ihm in etwa jenen Anspruch sichert, beziehungsweise jenes Leistungsniveau sichert, das er vorher als Teil einer partnerschaftlichen Ehe gehabt hat.
Andererseits soll aber der hinterbliebene Ehepartner jetzt nicht einen weitaus höheren Standard haben, als er je gehabt hat, als er noch mit dem Partner gelebt hat.
Bei den Pensionen will der Sozialminister eine grundlegende Neuregelung verwirklicht sehen.
Sie betrifft die Art und Weise, wie die Höhe der Pension bemessen wird.
Diese Bemessungsgrundlage eröffnet einem angehenden Pensionisten heute die Möglichkeit, die für ihn günstigste Variante auszuwählen.
In Zukunft soll das gesamte System nach dem Willen des Sozialministers verändert werden.
Derzeit ist es so, dass für die Pensionsbemessung die letzten fünf Versicherungsjahre maßgebend sind.
oder, wenn das besser gewesen ist, die Zeit zwischen dem 40. und dem 45.
Lebensjahr.
Wenn ich dazufall will, hat ein anderer in ganz anderen Zeiten seine höchste Einkommensgröße erreicht gehabt, was jetzt vernachlässigt wird.
Wir sind dabei, hier eine Methode zu suchen und, bin überzeugt, auch zu finden, die hier Zufälligkeiten oder gewisse andere Möglichkeiten in negativer Weise ausschließt.
Entweder die Gesamtlebensdurchrechnung der Versicherungszeit oder einen größeren Zeitraum.
Wir machen das ja nicht von dem Gesichtspunkt, dass man sich seitens der Pensionsversicherungsinstitute etwas erspart, sondern wir sind bestrebt, hier einen objektiven Wert zu finden, der den Versicherten die Gewissheit gibt, dass ein gewisser einmal erreichter Standard auch in etwa in der Pension gehalten werden kann.
Stallinger bestreitet also, dass dies zu einer durch die Bank gehenden Kürzung der Pensionshöhe führen würde, räumte aber schon vor längerer Zeit ein, dass für gewisse Bevölkerungsgruppen, die erst nach 1985 Pensionsansprüche erwerben, eine solche Neuregelung sehr wohl, im Vergleich zu heute, eine Verminderung der Pensionshöhe bedeuten könnte.
Die Verhandlungen über die gesamte Neuordnung der Pensionen sollen schon bald beginnen.
Alfred Tallinger legt Wert darauf, eine einvernehmliche Lösung zwischen allen drei Parteien zu erreichen.
Ein Beitrag von Markus Sommersacher und Johannes Fischer.
Zwölf Uhr und 43 Minuten ist es mittlerweile geworden.
Sie hören das Mittagsschonal des aktuellen Dienstes, Berichte aus dem Ausland.
In Großbritannien gibt es wieder einmal Diskussionen um die Königin.
Es geht aber nicht um einen Eindringling in die Privatgemächer der Queen, sondern um eine schon seit Jahren schwelende politisch-ideologische Auseinandersetzung zwischen den Anhängern der Monarchie und der Labour-Party.
Labors linker Bürgerschreck Anthony Wedgwood Benn hat die Diskussion um den Status und die Rechte der Queen wieder einmal angezündet.
Der Labour-Führer, der schon vor Jahren seinen Adelstitel abgelegt hat, um ins Unterhaus gewählt werden zu können, und der sich am liebsten Tony Benn rufen lässt, will nun die Queen offensichtlich endgültig entmachten, als ob die Labour-Party nicht schon genug andere Sorgen hätte.
Denn schon heute ist die Partei so unbeliebt, dass sie in den Meinungsumfragen an dritter Stelle hinter den regierenden Konservativen und der sozialdemokratisch-liberalen Koalition liegt.
soll die Labour-Party nun zu ihrer offiziellen Politik die völlige Entmachtung der Monarchien machen.
Der Königin sollen ihre beiden letzten, ihr noch vorbehaltenen Hoheitsrechte genommen werden.
Sie soll nicht mehr das Parlament auflösen und den Politiker ihrer Wahl zu sich rufen können, der ihrer Meinung nach eine neue Regierung bilden soll.
In der Praxis ist das natürlich immer der Führer der stärksten Partei, ganz gleich, ob die Monarchin ihn zu ihrem Regierungschef haben will oder nicht.
Aber Anthony Wadsworth Benn genügt das nicht.
Für ihn hat Königin Elisabeth II.
einfach zu viel Macht und das auch, freilich ohne ihr eigenes Zutun, 1975 ausgerechnet im fernen Australien bewiesen.
Damals nämlich, als der dortige britische Generalgouverneur
ihrem Namen als auch Königin des Commonwealth-Landes Australien den damaligen Labour-Premierminister Garth Whitlam durch einen legalisierten Staatsstreich absetzte.
Um einem künftigen, natürlich linken Labour-Premierminister das gleiche Schicksal durch eine direkte Handlung der Königin in England zu ersparen, soll deshalb nach Ben der Speaker des Unterhauses und damit der Parlamentspräsident die der Königin noch vorbehaltenen Hoheitsrechte ausüben.
Denn Ben glaubt offenkundig, ihn mehr als die Königin in der Hand zu haben.
Tatsächlich haben weder Antony Wedgwood Ben noch sonst irgendein Politiker in irgendeiner Weise Einfluss auf die Königin.
Dass dies so ist, ist zu einem großen Teil dem britischen Staatsoberhaupt selbst zuzuschreiben.
Elisabeth II.
hat dies genauso erreicht, wie sie die britische Monarchie vermenschlichte und demokratisierte.
Labors linker Bürger, schreibt Ben und der zumindest auf der Insel bekannte Antiroyalist William Hamilton, mögen das zwar bestreiten, die überwältigende Masse der Bevölkerung ist dagegen dieser Ansicht und lebt deshalb ihre Königin samt der Königsfamilie zwar nicht abgöttisch, aber doch über alles.
Das wurde nicht nur im vergangenen Jahr anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Charles und Prinzessin Diana von Wales, sondern auch bei der Geburt des ersten Sohnes des königlichen Ehepaars im Juli dieses Jahres bewiesen.
Kein Wunder, dass deshalb Labour's Gemäßigten schon jetzt kalte Schauer über den Rücken laufen, kaum dass ihr linker Dorn im Nacken seinen revolutionären Plan für die Demokratisierung der Monarchie à la Ben verkündete.
Denn Labour's Gemäßigte sind nur zugewahr, dass Ben damit eine völlig andere Revolution provozieren dürfte, als er sie sich vorstellt.
Statt die Königin zu entmachten, dürften die Briten dafür sorgen, dass die Labour-Party bei den nächsten Wahlen wirklich nicht
Ein Bericht von Hans-Heinz Schlenker aus London.
In Nicaragua spitzt sich neben den diversen innenpolitischen Problemen der Konflikt zwischen den Sandinisten und der katholischen Kirche zu.
Jüngster Anlassfall war die Ausweisung des Direktors des Salesianer-Kollegs in Masaya.
Ihm wurde durch einen Huntersprecher vorgeworfen, an blutigen Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern der Sandinisten maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.
Bei diesen Auseinandersetzungen Mitte August wurden drei Menschen getötet und sieben verletzt.
Das Kolleg selbst war auch geschlossen worden, konnte aber Anfang dieser Woche seinen Lehrbetrieb unter Kontrolle des Erziehungsministeriums wieder aufnehmen.
Die Junta betont immer wieder, sie schätze die Arbeit der Priester und der katholischen Kirche und man weist auch immer wieder auf die Rolle der Kirche für die sandinistische Bewegung hin.
Auf der anderen Seite wirft die Kirche den linksgerichteten Sandinisten vor, Priester beleidigt, die Arbeit in den katholischen Bildungszentren behindert und Kirchenbesitz eingezogen zu haben.
Außerdem wird in einer Erklärung der katholischen Bischofskonferenz zu verstehen gegeben, die Sandinistische Nationale Befreiungsfront versuche, sich im Erziehungsbereich ein Monopol anzueignen.
Aber hören Sie näheres von Leo Gabriel.
haben sich die meisten der neuen Sandinisten-Kommandanten, die seit dem Sturz zu Mosas das Land de facto regieren, immer als überzeugte Katholiken gezeigt.
Die Abschaffung der Todesstrafe, die Existenz von praktizierenden Katholiken in den meisten Ministerien, nicht zuletzt auch die Anwesenheit von Kulturminister Ernesto Cardenal und Außenminister Pater Miguel Descoto sind Beispiele für diese Haltung.
Überdies kommt das christliche Bewusstsein bei den Sandinisten auch in ihren inneren Glaubensbeziehungen zu den gefallenen Vorkämpfern ihres 20-jährigen Befreiungskrieges zum Ausdruck.
Gerade deshalb vielleicht bestand aber der konservative Erzbischof von Managua, der selbst ein entschiedener Gegner der Somoza-Diktatur gewesen war, auf einer Abgrenzung zwischen Religion und Politik.
Bereits bald nach dem Sieg der Sandinisten fühlte er seine Rolle als spiritueller Oberhirte durch die Anmaßung der Sandinisten verraten, ohne Mitwirkung der Kirchenhierarchie politisches und gar religiöses Bewusstsein zu schaffen.
Monsignor Ovando Ibravo entschloss sich deshalb sehr bald, zu der von der Unternehmerschaft angeführten Opposition überzugehen,
die den opportunen Kirchenfürsten mit großer Begeisterung in ihren Reihen aufnahmen.
Seither spielt sich auf der Bildfläche des politischen Alltags eine Auseinandersetzung zwischen der nicaraguanischen Bischofskonferenz und dem sandinistischen Ministerkabinett ab, die in letzter Zeit zu immer stärkeren Polarisierungen führte.
Was jedoch bei diesem Streit nur allzu leicht vergessen wird, ist die Tatsache,
dass sich die meisten der christlichen Basisgemeinschaften inzwischen bereits in die sandinistischen Massenorganisationen eingegliedert haben und von dort aus die kirchliche Hierarchie scharf kritisieren.
Dass sie es dabei durchaus noch immer ernst mit ihrer katholischen Moral meinen, bewies das Beispiel des erzbischöflichen Sekretärs Pater Bismarck Carvalho,
dem vor einigen Wochen nicht nur der Ehemann seiner Geliebten nachts auflauerte und den nicht mehr ganz so hochwürdigen Nebenbuller nackt auf die Straße trieb.
Dort wartete nämlich schon ein von Pressefotografen begleiteter Demonstrationszug katholischer Sandinisten, die dafür sorgten, dass das Bild des gefallenen Priester im Adamskostüm der Welt nicht vorenthalten
12 Uhr und 51 Minuten, ein Kulturbericht im Mittagsschanal.
Innsbruck entwickelt sich immer stärker zum Mekka für alte Musik.
Sommerkonzerte im Schloss Ambras, die internationale Sommerakademie für alte Musik, die heuer zum elften Mal durchgeführt wird, und die Festwoche der alten Musik locken ein Fachpublikum, Musikinteressierte aus aller Welt und besonders viele junge Menschen in die Tiroler Landeshauptstadt.
Höhepunkt der Festwoche war gestern die Aufführung von Händels Oper Ariudante im Tiroler Landestheater.
Dazu den folgenden Premierenbericht, den Volkmar Parschalk gestaltet hat.
Mögen alle die Heere tugend preisen, ein ewiger Quell der Freude.
So etwa lautet die deutsche Übersetzung des von Mitgliedern des Kammerchors Walter von der Vogelweide gesungenen Schlusschors von Georg Friedrich Händls Oper Ariodante, die 1734 innerhalb von elf Wochen entstand und 1735 in Covent Garden in London Uhr aufgeführt wurde.
Antonio Salvi hat das Libretto verfasst, dessen Stoff er einer Episode aus Ludovico Ariosto's Orlando Furioso entnommen hat.
Eine Liebesintrige aus der schottischen Geschichte bildet den Inhalt.
Ginevra, die Tochter des schottischen Königs, liebt den tapferen Ariodante,
Der abgewiesene Liebhaber Polinesso bringt sie in den Verdacht der Untreue, Ariodante will sich ins Meer stürzen, Ginevra wird verstoßen, Ariodantes Bruder Lurcanio sorgt für Aufklärung, besiegt im Zweikampf den schurkischen Polinesso, die Liebenden werden wieder vereint und der Sieg der Tugend wird bejubelt.
Ariodante ist eine der mehr als 40 Opernhändels, die der Wiederentdeckung harden.
Was dieses Werk besonders auszeichnet, ist die Verbindung von italienischer Barockoper mit französischer Ballettkomödie, sowie die genaue Figurenzeichnung und Gefühlsstärke der einzelnen Arien.
Die Verzweiflung des von Ginevras Untreue überzeugten Ariodante, die Todessehnsucht Ginevras, die zu Unrecht vom Vater verstoßen wird und den Geliebten tot glaubt, wird mit einer Ausdrucksintensität musikalisch geschildert, die weit über die Tradition der Barockoper hinausreichte.
Interessant ist auch der Einfall am Schluss des zweiten Aktes in einer dramatischen Ballettszene das Geschehen sozusagen wie einen Fiebertraum Ginevras noch einmal als Pantomime zu rekapitulieren.
Ähnlich wie die Zürcher Oper in Nikolaus Arnon Kur, dessen Monteverdi-Aufführungen beispielgebend für die Wiedergewinnung alter Musik für die moderne Opernbühne wirkten, hat die Festwoche der alten Musik in Innsbruck in Ellen Curtis einen kompetenten Vermittler dramatischer Barockmusik gefunden, dessen Wissen über Musikgeschichte und Aufführungspraxis eine authentische Interpretation, dessen Temperament und dramatisches Gespür auch eine mitreisende, uns Menschen des 20.
Jahrhunderts bewegende Auffassung garantieren.
Curtis hat in dem Complesso Barocco, der auf originalen oder historischen Modellen nachgebauten Instrumenten, Händelsklangvorstellungen nachspürt, das ideale Orchester zur Verfügung.
Ein Ensemble junger, zum Teil hochbegabter Sänger, versucht sich großteils mit Erfolg im barocken Ziergesang und überrascht durch schönes Material, Stilgefühl und Empfindungstiefe.
Besonders der zauberhaft natürlichen Hilda Harris, einem Ariodante mit einer traumhaft weichen, koloraturensicheren, ausgeglichenen Mezzo-Stimme und Pamela Meyers, einer Ginevra mit einem flexiblen Qualitätssopran und Sinn für dramatische Attacke, kann eine große Karriere prophezeit werden.
Der vom Publikum begeistert aufgenommene Jeffrey Gall als der intrigante Polinesso verkörpert mit Erfolg, aber noch etwas brüchigem Registerwechsel die rare Spezies des Kontatenors.
Mit dem erfreulichen musikalischen Niveau konnte die szenische Gestaltung leider nicht mithalten.
Zwar schuf Peter Möhler ein sichtlich an Brunel orientiertes praktikables Bühnenbild mit einem den Bühnenrahmen verkleinerten Barockportal als Hauptbestandteil, Säulen, Schlosstreppen, wechselnden Landschaftsprospekten im Hintergrund.
Die Choreografin und Regisseurin Shirley Wynne, die offensichtlich eine manieristische Lösung anstrebte, verhinderte es mit halbherzigen Arrangements und Hilflosigkeit in der Personenführung, dass die Aufführung als exemplarisch angesehen werden kann.
Hören Sie noch die Stimmen von Pamela Myers und Hilda Harris in dem Schlussduett »O hätt ich tausend Leben, um sie dir zu weihen«.
Riech' uns auch alle an.
Riech' uns alle an.
Die Liebe, die Liebe, die Liebe, die Liebe.
Die ganze Oper Ariodante von Georg Friedrich Händl können Sie übrigens heute Abend um 20 Uhr in einer Live-Übertragung im Hörfunkprogramm Österreich 1 hören.
Nach diesem Bericht von Volkmar Paschalk nun nochmals ins Nachrichtenstudio.
Österreich.
Der Vorsitzende des parlamentarischen WBO-Untersuchungsausschusses, der freiheitliche Abgeordnete Bauer, richtete schwere Angriffe gegen den früheren ÖVP-Landesparteisekretär von Niederösterreich, Zimper.
Wörtlich sagte Bauer, Zimper lüge, so oft er befragt werde.
Zimper habe sich durch Transaktionen mit WBO-Geldern persönlich bereichert.
Bauer stellte auch die Frage, ob sich der niederösterreichische ÖVP-Landesparteiobmann und Landeshauptmann Ludwig jetzt noch immer hinter Zimper stelle.
Der neue Landesparteisekretär der ÖVP Niederösterreich, Vetter, erklärte in einer Stellungnahme, ob Zimper Lüge oder nicht hätten, die Gerichte zu klären.
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Landeshauptmann Ludwig, meinte Vetter, Bauer versuche lediglich Ludwig zu treffen.
Sozialminister Dallinger meinte, eine Pensionsreform ab 1985 müsste Leistungsveränderungen beinhalten.
Nach Ansicht Dallingers solle es zu einer Änderung der Berechnung der Pensionsbemessung, einem Einfrieren der Ruhensbestimmungen und zu einer neuen Partnerpension kommen.
Im Sozialministerium werde überlegt, die Gesamtlebensarbeitszeit künftig zur Pensionsberechnung zu verwenden.
Der Zentralbetriebsarztobmann der ÖMV, Braun, hat das Vorgehen um die Neubestellung eines Generaldirektors und eines Vorstandes als skandalös und verantwortungslos bezeichnet.
Braun kritisierte, dass in einem Betrieb mit 8000 Mitarbeitern noch immer keine Entscheidung gefallen sei, obwohl der Vorstand das letzte Mal am 16.
September amtieren werde.
Braun richtete seine Vorwürfe gegen den Aufsichtsrat der ÖMV, die ÖIAG sowie die Chefs von SPÖ und ÖVP Kreisky und Mock.
Mock bezeichnete die Kritik des Zentralbetriebsratsobmannes grundsätzlich als berechtigt und sagte, die ÖVP habe ihre Vorschläge bereits vor Monaten unterbreitet.
Eine Stellungnahme von Bundeskanzler Kreisky steht noch aus.
ÖIAG-Generaldirektor Grünwald erklärte, der Betriebsrat sei an den bisherigen Verhandlungen beteiligt gewesen.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Süden und Osten noch sonnig, sonst stark bewölkt und Regen.
Temperaturen 15 bis 21 Grad, im Süden und Osten noch bis 27 Grad.
Das war das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes für Redaktion und Technik.
Interview: Zentralbetriebsratsobmann Peter Braun
Mitwirkende:
Hutar, Herbert [Gestaltung]
, Braun, Peter [Interviewte/r]
Datum:
1982.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: ÖIAG-Generaldirektor Oskar Grünwald
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
, Grünwald, Oskar [Interviewte/r]
Datum:
1982.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: ÖIAG-Generaldirektor Oskar Grünwald
Mitwirkende:
Kerbler, Michael [Gestaltung]
, Grünwald, Oskar [Interviewte/r]
Datum:
1982.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Niederösterreichische ÖVP-Landesparteisekretäres Gustav Vetter
Mitwirkende:
Dobrovolny, Herbert [Gestaltung]
, Vetter, Gustav [Interviewte/r]
Datum:
1982.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview: Sozialminister Alfred Dallinger
Mitwirkende:
Fischer, Johannes [Gestaltung]
, Sommersacher, Markus [Gestaltung]
, Dallinger, Alfred [Interviewte/r]
Datum:
1982.08.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten