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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott sage ich Ihnen beim Mittagsschanal des aktuellen Dienstes, durch das Sie heute Ilse Vögel führt.
Für Österreich und seine Menschen.
Das ist das Motto, unter dem heute in der Wiener Stadthalle der Parteitag der SPÖ eröffnet worden ist, der 27. ordentliche Parteitag der Sozialisten.
Ein Parteitag, der sicherlich auch schon so etwas wie einen inoffiziellen Wahlkampfauftakt der SPÖ bringen wird, mit Grundsatzerklärungen und Diskussionen zu all jenen Themen, die momentan im Brennpunkt stehen.
Schwerpunkte wird man dann schon heute den Referaten von Karl Blecher, Fritz Marsch und Heinz Fischer entnehmen können.
Parteivorsitzender Bundeskanzler Kreisky selbst spricht erst morgen.
Traditionell steht am Beginn des SPÖ-Parteitags aber das Referat eines prominenten ausländischen Sozialisten.
Und da hat man diesmal einen Mann eingeladen, der den österreichischen Genossen aus seiner jüngsten politischen Erfahrung wohl einiges sagen kann.
Helmut Schmidt, vor kurzem noch westdeutscher Bundeskanzler,
Seit gestern nur noch Abgeordneter der SPD, nachdem er bekannt gegeben hat, nicht noch einmal als Kanzlerkandidat in einen Wahlkampf gehen zu wollen.
Helmut Schmidt, der aus seiner Erfahrung eines langjährigen Koalitionskanzlers den österreichischen Sozialisten natürlich auch von den Mühsaalen eines solchen Regierungsbündnisses berichtet, wie wir hier kurz einen Redeausschnitt aus der Wiener Stadthalle entnehmen können.
Ich kann euch nur empfehlen, um Gottes Willen alles zu vermeiden, was dazu führt, dass ihr einen Koalitionspartner bräuchtet.
Macht eure Verantwortung und tragt sie allein.
Helmut Schmidt, also Gastredner beim Parteitag der Sozialisten in Wien.
Wir werden gleich nach den Nachrichten ausführlich berichten.
Und mit dem Stichwort Schmidt geht es dann im Programm weiter.
Da gibt es vor allem westdeutsche, aber auch internationale Pressestimmen zu Schmidts Erklärung, nicht mehr als Kanzlerkandidat in einen Wahlkampf gehen zu wollen.
Vor allem von Gesundheitsgründen sprach Schmidt, aber ziemlich offen nannte er auch Differenzen mit den eigenen Genossen.
Bleiben wir noch im Ausland.
Morgen wird in Spanien gewählt.
Alle Meinungsumfragen sprechen von einem klaren Wahlsieg der Sozialisten.
Erstmals seit den Tagen der blutig im Bürgerkrieg erstickten Spanischen Republik könnten wieder Sozialdemokraten das Geschick Spaniens lenken.
Moshe Meisles meldet sich dann aus Israel.
Aus Protest gegen die geplante Auflösung der Fluglinie El Al haben El Al-Angestellte und ihre Angehörigen das Flugfeld in Tel Aviv besetzt und drohen sogar damit, Maschinen zu sprengen.
Zurück nach Österreich.
Bürgernähe demonstrierte heute ÖVP-Generalsekretär Graf, der sozusagen auf der Gassen eine Pressekonferenz gab.
Eine Pressekonferenz, die nicht nur Journalisten, sondern auch Passanten und anderen Interessierten zugänglich war.
Vis-à-vis vom ÖVP-Hauptquartier in der Wiener Kärntenstraße spielte sich das ab.
Fritz Pesata war dabei.
Und zum Schluss noch ein Hinweis auf unsere Kulturberichte im Mittagsschanal.
Da gibt es diesmal einen Schwerpunkt Musik.
Wir berichten von der 17.
Woche zeitgenössischer Musik.
In Linz beginnt es und die Veranstaltungen werden dann durch alle Bundesländer weitergeführt.
In dessen gibt es allerdings auch im steirischen Mürzzuschlag internationale Musiktage.
Hans-Werner Henze ist dort prominenter Gast.
Musiziert wird und das ist mit das Besondere an dieser Veranstaltung nicht nur im Konzerthaus.
Aber ehe Sie darüber mehr erfahren, gibt es zunächst den Nachrichtenüberblick.
Verantwortlicher Chef vom Dienst, Ferdinand Olbert, Sprecher Wolfgang Griemerschmidt.
Österreich.
Am Vormittag haben in der Wiener Stadthalle die Beratungen des 27.
Bundesparteitages der SPÖ begonnen.
Zentralsekretär Marsch meinte in seinem Bericht, Voraussetzung dafür, dass die SPÖ auch in Zukunft glaubwürdig bleibe, sei weiterhin die Geschlossenheit der Partei.
Es dürfe kein Thema geben, über das man in der Partei nicht diskutieren könne.
Die SPÖ sei und bleibe eine große Mitgliederpartei, zugleich aber auch eine offene Partei.
Die SPÖ stehe all jenen offen, die an der Weiterentwicklung Österreichs mitarbeiten wollen, sagte Marsch.
Prominenter ausländischer Gast beim SPÖ-Parteitag ist der frühere deutsche Bundeskanzler Schmidt, der heute ein Referat über Deutschland und die Lage in Europa hält.
ÖVP-Generalsekretär Kraft betonte heute, seine Partei werde in den kommenden Monaten einen sachlichen Wahlkampf mit Argumenten führen.
Die ÖVP werde den Bürgern klar sagen, wodurch sich ihre Politik, von der der Sozialisten unterscheide, und was sie anders machen werde, wenn sie das Vertrauen der Wähler erhalten sollte.
Graf kündigte an, sollte die ÖVP die stärkste Partei werden, dann werde sie in der kommenden Legislaturperiode das 13. und 14.
Monatsgehalt, Überstunden und Abfertigungen nicht schärfer besteuern.
Nach dem Verzicht des ehemaligen Bundeskanzlers Schmidt auf eine Kanzlerkandidatur bei den geplanten Neuwahlen am 6.
März 1983 will der SPD-Parteivorstand am Freitag einen Nachfolger für die Spitzenkandidatur nominieren.
Als aussichtsreichste Kandidaten gelten der Westberliner Oppositionsführer Hans-Jochen Vogel und der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau.
Schmidt hat gesundheitliche und politische Gründe für den Verzicht auf eine Kandidatur angeführt.
Unter dem Vorsitz von Bundeskanzler Kohl ist heute das Kabinett in Bonn zu Beratungen über das Budget 1983 und die dazugehörigen Begleitgesetze zusammengetreten.
Der Haushaltsentwurf sieht Ausgaben von fast 254 Milliarden Mark bei einer Nettoneuverschuldung von mehr als 41 Milliarden Mark vor.
Mit einem Nachtrag zum Budget 1982 sollen für dieses Jahr die Gesamtausgaben des Bundes auf nahezu 246 Milliarden Mark erhöht werden.
Polen.
Partei- und Regierungschef Jaruzelski hat heute in Warschau eine Sitzung des Zentralkomitees eröffnet.
Im Mittelpunkt der Tagung steht die Überwindung der Krise in Polen.
Beobachter gehen davon aus, dass während der ZK-Sitzung auch die jüngsten Protestaktionen gegen das Verbot der Solidarität zur Sprache kommen werden.
Gestern hat das Parlament in Warschau ein Gesetz angenommen, mit dem für Männer zwischen 18 und 45 Jahren die Arbeitspflicht eingeführt wird.
Nach den neuen Bestimmungen müssen sich alle arbeitsfähigen Männer registrieren lassen, wenn sie länger als drei Monate ohne Beschäftigung oder Ausbildung sind.
Wenn sich ein Arbeitsloser weigert, eine ihm von den Behörden angebotene Arbeit anzunehmen, so droht ihm Zwangsarbeit oder eine Haftstrafe.
Das Gesetz wird von der katholischen Kirche und von regimekritischen Intellektuellen abgelehnt, weil sie darin eine Möglichkeit für die Militärregierung sehen, gegen Oppositionelle vorzugehen.
Sowjetunion Das Politbüro-Mitglied Andrey Kirilenko dürfte von seinen Funktionen zurückgetreten sein.
In Moskau wurde inoffiziell bekannt, der 76-jährige Kirilenko habe wegen eines Herzinfarktes seinen Sitz im Politbüro zur Verfügung gestellt.
Er war viele Jahre Hauptverantwortlicher für die Schwerindustrie der Sowjetunion sowie für die Parteiorganisation.
Kirilenko galt auch als einer der Kandidaten für die Nachfolge von Staats- und Parteichef Brezhnev.
Niederlande.
Die christlichen Demokraten und die Liberalen haben sich in der vergangenen Nacht auf ein gemeinsames Regierungsprogramm geeinigt.
Damit ist die Bildung einer neuen Mitte-Rechts-Koalition möglich geworden.
Das Programm sieht unter anderem in den kommenden vier Jahren starke Ausgabenkürzungen vor.
Außerdem wollen die beiden Parteien der Stationierung atomarer amerikanischer Mittelstreckenraketen in den Niederlanden zustimmen, falls die sowjetisch-amerikanischen Abrüstungsverhandlungen in Genf scheitern sollten.
Frankreich
Der bisher größte Streik in Frankreich seit dem Amtsantritt von Staatspräsident Mitterrand vor eineinhalb Jahren legt heute fast den gesamten Verkehr im Raum Paris lang.
Die Gewerkschaften haben zu Ausständen bei der Eisenbahn und der U-Bahn aufgerufen.
Damit soll gegen die Sparpolitik der Regierung und gegen den dadurch bedingten Kaufkraftverlust protestiert werden.
Auf den Zufahrtsstraßen in die französische Hauptstadt bildeten sich heute früh Stauungen bis zu einer Länge von 14 Kilometern.
Spanien.
Der Wahlkampf für die morgigen Parlamentswahlen ist gestern zu Ende gegangen.
Alle Meinungsumfragen lassen einen Sieg der sozialistischen Partei unter Oppositionsführer Felipe González erwarten.
González rief neuerlich dazu auf, eine Regierung zu wählen, die Spanien vor militärischen Putschversuchen und Terrorakten bewahrt.
Der Chef der konservativen Volksallianz, Frager Edi Barne, warnte die Spanier vor einem Wahlsieg der Sozialisten.
El Salvador.
Staatspräsident Dubuisson hat jegliche Verhandlungen mit der Opposition über ein Ende des Bürgerkrieges abgelehnt.
Damit beantwortete Dubuisson die jüngste Forderung linksgerichteter Exilpolitiker nach Verhandlungen ohne Vorbedingungen.
Der Staatschef bezeichnete die Guerrilleros und die politische Opposition als Verbrecher und meinte, sie seien für Aufruhr und Gewalt in El Salvador verantwortlich.
Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges vor drei Jahren dürften mehr als 30.000 Menschen ums Leben gekommen sein.
Griechenland.
In Athen beginnen heute Verhandlungen zwischen Griechenland und den USA über vier wichtige amerikanische Militärstützpunkte.
Ein Regierungssprecher teilte mit, die Militärbasen würden geschlossen, falls keine Einigung erzielt werden sollte.
Ministerpräsident Papandreou hatte bei der Regierungsübernahme der Sozialisten erklärt, die amerikanischen Stützpunkte hätten kolonialen Charakter und seien für die Verteidigungsinteressen Griechenlands von keinem Nutzen.
Nordirland.
Nach den jüngsten politischen Morden am Wochenende hat sich die Lage in Nordirland wieder verschärft.
Britische Zeitungen berichten, die jüngsten Terrorakte hätten aus Belfast eine Geisterstadt gemacht.
Straßen und Gaststätten seien in der Nacht menschenleer.
Sowohl protestantische Extremisten als auch die katholische irische republikanische Armee drohen mit neuen Terroraktionen.
Die Polizei berichtet, beide Seiten gingen dazu über, ihre Opfer vor der Ermordung grausam zu foltern.
Großbritannien.
Die Gefangenenhilfeorganisation Amnesty International hat eindringlich zu einer weltweiten Aktion gegen politische Morde aufgerufen.
In dem heute in London veröffentlichten Jahresbericht heißt es, im vergangenen Jahr seien mehrere tausend Menschen in aller Welt im Auftrag ihrer Regierungen oder mit deren Wissen aus politischen Gründen getötet worden.
Es wird betont, dass politische Morde in Ländern unterschiedlichster Ideologien verübt werden.
Der Jahresbericht erhält Untersuchungsergebnisse aus 121 Ländern.
Israel.
Verkehrsminister Korfu hat heute die sofortige Schließung der israelischen Fluggesellschaft El Al gefördert.
Im israelischen Rundfunk meinte Korfu, es sei sinnlos, die Frist von 18 Tagen abzuwarten.
Diese Frist wurde dem Personal der El Al eingeräumt, nachdem die Piloten die Unterzeichnung des Sanierungsplanes abgelehnt hatten.
Mehrere hundert Angestellte der Fluggesellschaft halten nach wie vor verschiedene Gebäude des Ben Gurion Flughafens von Tel Aviv besetzt.
Sie fordern von der Regierung weitere Verhandlungen zur Rettung der Fluglinie.
USA.
In den Vereinigten Staaten ist offenbar wieder ein vergiftetes Schmerzmittel aufgetaucht.
Eine 20-jährige Frau aus Denver im Bundesstaat Colorado musste nach der Einnahme des Medikaments Excedrin mit schweren Vergiftungserscheinungen in ein Spital gebracht werden.
Die Krankheitssymptome deuten angeblich auf eine Vergiftung durch Quecksilberchlorid hin.
Bereits vor zwei Tagen war in Denver ein 33-jähriger Mann nach der Einnahme von Excedrin-Kapseln schwer erkrankt.
Die Wetterlage, eine Hochdruckzone, erstreckt sich vom Atlantik über Mitteleuropa bis zum Schwarzen Meer.
Sie bestimmt heute und auch in den nächsten Tagen das Wettergeschehen im Alpenraum.
Nachmittagstemperaturen in den Nebelgebieten 8 bis 12 Grad, sonst 10 bis 17 Grad.
Frühtemperaturen 1 bis 7 Grad, nach klarer Nacht örtlich Bodenfrost.
Die Wetteraussichten für morgen Donnerstag.
Über den Tal und Becken lagen häufig Boden- oder Hochnebelfelder.
Außerhalb der Nebelzonen und nach Nebelauflösung meist sonnig, nur im Norden tagsüber Durchzug einzelner Wolkenfelder.
Gutes Bergwetter.
Schwachwindig, Tageshöchsttemperaturen in den Nebelzonen 7 bis 13 Grad, sonst 12 bis 18 Grad.
Das Wetter übermorgen Freitag.
Fortbestand des herbstlichen Hochdruckwetters.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, heiter 10°, Ostwind 5 km in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 15°, Nordwind 5 km.
Linz, bedeckt durch Hochnebel, 6°, Süd 5 km.
Salzburg, heiter 10°, Nordwest 10.
Innsbruck, heiter 10°, Wind still.
Bregenz wolkig 9 Grad, Südwest 5 Kilometer, Graz heiter 13 Grad, Wind still und Klagenfurt bedeckt 10 Grad, Nordwind 3 Kilometer in der Stunde.
12 Uhr und 14 Minuten ist es jetzt.
Für Österreich und seine Menschen, das ist wie schon gesagt das Motto des 27. ordentlichen Parteitags der SPÖ, der heute in der Wiener Stadthalle eröffnet worden ist.
Ein Parteitag, der sicherlich auch schon so etwas wie einen inoffiziellen Wahlkampfauftakt bringen wird.
Auf der Tagesordnung heute stehen Referate von Karl Blecher, dem stellvertretenden SPÖ-Parteivorsitzenden, von Fritz Marsch, dem Zentralsekretär, und von Heinz Fischer, dem Klubobmann der Partei im Parlament.
Schwerpunkt am Vormittag war aber das Referat des Gastredners dieses Parteitages.
Helmut Schmidt war am Wort.
Noch vor wenigen Wochen Bundeskanzler, seit gestern nur noch einfacher Abgeordneter der SPD.
Gestern hat Schmidt ja seinen Entschluss bekannt gegeben, nicht noch einmal als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten in einen Wahlkampf zu ziehen.
Österreichs Parteigenossen hat er nicht zuletzt in Sachen Koalitionen einiges zu sagen, aus eigener, langjähriger und zum Schluss ja sehr mühseliger und schmerzlicher Erfahrung.
Aber Sie hören gleich mehr darüber.
Wir schalten in die Wiener Stadthalle.
Erich Aichinger meldet sich.
Helmut Schmidt in der Zeit zwischen Einladung zu diesem SPÖ-Parteitag und seinem heutigen Auftritt, seines Kanzlersessels in Bonn, verlustig geworden und neuerdings auch nicht mehr Kanzlerkandidat, sondern nur noch einfacher Abgeordneter, streut Rosen.
In Österreich, so erklärt Schmidt vor den SPÖ-Delegierten, aber vor keineswegs vollen Zuschauerbänken, in der selbst für den Parteitag einer Großpartei etwas großen Wiener Stadthalle, in Österreich, sei erfolgreicher gewirtschaftet worden als in der Bundesrepublik.
Wurde eine erwachsene, schöpferische Außenpolitik gemacht, habe die SPÖ nicht das Problem mit einem Koalitionspartner mit Inferioritätskomplexen gehabt, gemeint die deutsche FDP.
so der zum Teil wörtliche Tenor der Schmitt-Rede.
Begonnen hatte es so.
An der Stirn warnt, über der Parteispitze fast die Wand füllend, eine Flagge symbolisierend rot-weiß-rot.
Eingeblendeter Slogan für Österreich und seine Menschen.
Der Slogan verlischt, überlebensgroß wird der Redner Helmut Schmitt auf die weiße Fläche projiziert.
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Liebe Genossinnen und Genossen, lieber Bruno, ich überbringe euch die Grüße meiner Partei, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Die SPD war immer eng mit der SPÖ verbunden.
Und daran wird sich auch dann nichts ändern, wenn jetzt eine der vielen Gemeinsamkeiten nicht mehr gelten wird, nämlich, dass Bruno Kreisky und ich nicht mehr, wie wir es lange Jahre hindurch getan haben, die gleiche Amtsbezeichnung tragen.
Aber auch für den Bundestagsabgeordneten Helmut Schmidt wird es dabei bleiben, dass ich mit dem bedeutenden
mit dem europäischen Staatsmann, mit dem großen Sozialdemokraten und, wenn du erlaubst, Bruno, mit dem persönlichen Freunde Bruno Kreisky in allen wichtigen politischen Fragen
einer Meinung bin.
Und in weiterer Folge eine gute halbe Stunde ein welt- und volkswirtschaftlicher Exkurs Helmut Schmitz.
Den Frieden brechen könne jeder allein.
Frieden machen, gehen nur gemeinsam.
Auch die Weltwirtschaft aus ihrer Krise zu führen, bedürfe es gemeinsamer Anstrengung der Staaten.
Die Welt bedürfe Schmitz und Kreis Gisrates.
Sie befindet sich in der zweitgrößten Depression dieses Jahrhunderts und das Ende ist noch nicht abzusehen.
Und ihr lebt hier in einer relativ glücklichen Situation in Österreich und seid euch vielleicht des Chaos in vielen anderen Staaten nicht so bewusst.
Angefangen habe die Weltdepression mit der inflationären Finanzierung des Vietnamkrieges in den USA und der Abdankung des Dollars, führte Schmidt weiter aus.
Die USA erlebten derzeit eine selbstgemachte Rezession mit der niederliegenden Investitionstätigkeit 10% Arbeitslosen, aber zugegebenermaßen Erfolgen bei der Senkung der Inflationsrate.
Wörtlich Schmidt?
Das eng geknüpfte Halstuch der amerikanischen Volkswirtschaft ist zur Garotte für die anderen geworden.
Erwirkt sie also!
Ich wehre mich dagegen, dass in dieser Lage nun aus dem einen Extrem man ins andere Extrem fällt und die Welt durch Deflationismus kaputt spart und nur noch allgemeine Arbeitslosigkeit sich ausbreitet.
Wir sind ja ausprobiert worden, diese neuen Rezepte.
Wir sind ausprobiert in Amerika, sind ausprobiert in England, um zwei prominente westliche industrielle Demokratien zu nennen.
Und die Folge ist eingetreten, die vorherzusehen, weil es ist dort die Arbeitslosigkeit bei weitem am höchsten.
Bei Ihnen hier in Österreich ist sie fast am niedrigsten, was die Industriestaaten des Westens angeht.
Und ich denke, man muss Ihnen den Sozialisten in Österreich nicht empfehlen, das wissen Sie selbst.
Aber sagen muss ich es doch, es liegt nahe aus dem bisherigen Ergebnis Ihrer Politik im Vergleich zu derjenigen Englands oder Amerikas oder anderer Industriedemokratien,
den Schluss zu ziehen, dass man um Gottes Willen sich nicht die Rezepte aufschwatzen lassen soll, die woanders schon längst fehlgeschlagen sind, sondern das bei seinem eigenen Kurs zu bleiben hat, wenn man weiterhin Erfolg haben will.
Und rund um eine Abrechnung Schmitz mit den Konservativen, Regen, Weitscher bis zu Österreichs Konservativen.
Schmitt ein Wort Bertram Rassels zitierend, die Dummen, also die Konservativen, wissen es besser.
Die Gescheiten, das sind wir Sozialdemokraten, haben Zweifel.
Nichts wollte Schmitt zur deutschen Innenpolitik sagen, nur so viel.
In den letzten Jahren hat in zunehmendem Maße unser früherer Koalitionspartner, die FDP, versucht mit zehn Prozent der Stimmen, die sie bekommen hatte, ganz wesentlich übrigens durch
sozialdemokratische und meine persönliche Hilfe bekommen hatte.
Jetzt, wo sie die Hilfe entbehren muss, sind sie wieder auf drei Prozent abgesackt.
Sie hat versucht, mit zehn Prozent Stimmanteil eine Rolle zu spielen von 51 Prozent der Regierungsgewalt.
Das war alles schon schlimm genug und schwierig genug, mit einem solchen Koalitionspartner umzugehen.
Als er dann aber zweitens angefangen hat, hinter meinem Rücken mit der Oppositionspartei Handel zu treiben und Geschäfte anzubahnen, haben wir sie dann verabschiedet.
Jetzt stehen sie gegenwärtig in den Meinungsumfragen bei drei Prozent.
Das geschieht ihnen auch recht.
Ich kann euch nur empfehlen, um Gottes Willen alles zu vermeiden, was dazu führt, dass ihr einen Koalitionspartner bräuchtet.
Macht eure Verantwortung und traft sie allein.
Abschluss der Rede Helmut Schmitz, ein Zitat, das jedem, der in Österreich Latein lernt, geläufig ist.
Helmut Schmidt wandelt es ab.
Mögen andere auf Konfrontation setzen und auf Ellbogengesellschaft.
Die Sozialdemokraten, die demokratischen Sozialisten in Österreich, in Deutschland, in Europa, in anderen Teilen der Welt, wir setzen auf den Frieden nach außen und auf den Frieden nach innen, auf die Gerechtigkeit und auf die Solidarität.
In diesem Sinne ist es, dass ich eurem Parteitag sehr von Herzen Erfolg wünsche.
Ich meine, das so hilft dem Bruno Kreisky zum Erfolg, hilft ihr euch und uns Nachbarn auch.
Herzlichen Dank.
Soweit die gut einstündige Rede Helmut Schmitz.
Als Vertreter des Präsidiums der SPÖ erklärte Burgenlandslandeshauptmann Kehry, es sollte den Sozialisten eine Mahnung sein, dass ein Mann vom Format Helmut Schmitz zum Opfer einer billigen Taktik geworden sei.
Nach einem Rechenschaftsbericht von Zentralsekretär Marsch wurden die Beratungen hier beim Parteitag der SPÖ in der Wiener Stadthalle unterbrochen.
Sie werden am frühen Nachmittag fortgesetzt.
Ich gebe zurück an das Studio.
Ja, und wir werden natürlich im Abend-Journal ausführlich über den SPÖ-Parteitag in Wien berichten, aber bleiben wir gleich noch einmal bei Helmut Schmidt, dem Gastredner des Parteitags.
Fast zu schnell und zu unglaubwürdig ist aus Schmidt-Kanzler wieder Schmidt-Schnauze geworden, schrieb in dieser Woche die Deutsche Wochenzeitung die Zeit nach zwei Auftritten von Helmut Schmidt bei Gewerkschaftstagen, wo der eher als rechts geltende Sozialdemokrat ungewohnt klassenkämpferisch agierte.
Wobei das Blatt daran die Spekulation knüpfte, Schmidt werde höchstwahrscheinlich doch nicht mehr als Kanzlerkandidat der SPD in einen neuen Wahlkampf ziehen.
Nun, gestern hat Helmut Schmidt diese Entscheidung auch tatsächlich öffentlich bekannt gegeben.
Eine Entscheidung, für die er vor allem gesundheitliche Gründe anführte.
Die Gründe zu kandidieren hätten überwogen, sagte Schmidt wörtlich, wären da nicht die Ratschläge der Ärzte gewesen, mich gesundheitlich zu schonen.
Wobei der Ex-Kanzler aber doch auch noch zwei weitere Überlegungen anführte.
Er werde wesentliche Einsichten, Zielsetzungen und Methoden der Politik, die er in den letzten Jahren vertreten habe, nicht aufgeben, sagte Schmidt.
Deshalb könne er sich auch nicht vorstellen, dass er nach einer Wahl Koalitionsverhandlungen führen könne, weder mit der CDU, CSU noch mit den Grünen.
Und jeder wird verstehen, sagte Schmidt wörtlich, dass Herr Genscher in keiner Beziehung mein Partner sein könnte.
Weitere Begründung, und hier wäre wohl manchen Parteifreunden lieber gewesen, Schmidt hätte sich nicht so ausführlich erklärt, ihm sei auch klar geworden, dass manche Genossen die Kontroversen unter anderem in der Wirtschafts- und Finanzpolitik, in der Energiepolitik und über den Doppelbeschluss der NATO nur vorübergehend hätten zurückstellen wollen.
Er glaube, dass auch hier weitere Auseinandersetzungen für die Partei nicht gut wären.
Ein kleiner schwarzer Peter geht also zurück von Helmut Schmidt an die roten Freunde, die nun nach einem neuen Mann als Wahlkampflokomotive Ausschau halten müssen.
Hier bieten sich ja vor allem Berlins Oppositionsführer Hans-Joachim Vogl und Johannes Rau, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, an.
Eine Entscheidung soll am Freitag fallen.
Zurück aber zum Entschluss Helmut Schmitz nur noch als einfacher SPD-Abgeordneter seiner Partei erhalten zu bleiben.
Nach dem Abschied von der Macht hat der ehemalige Bundeskanzler nun auch den Machtanspruch aufgegeben.
Harri Sichrovsky zeigt noch einmal die wichtigsten politischen Stationen Schmitz in seiner Karriere und fasst westdeutsche und internationale Pressestimmen zusammen.
Mit Helmut Schmitz tritt der Pragmatiker, der Macher, der Krisenmanager von der bundesdeutschen Polizszene ab.
1953 zum ersten Mal in den Bundestag gewählt, tritt er über das Amt des Hamburger Innensenators und Fraktionschefs der SPD zum ersten Mal 1969 als Verteidigungsminister in das rot-blaue Koalitionskabinett Willy Brandts ein.
In seiner Amtszeit wird der lange umstrittene Atomsperrvertrag durch die Bundesrepublik unterzeichnet.
Nach einem kurzen Zwischenspiel als Wirtschafts- und Finanzminister wird Schmidt im Mai 1974 zum Bundeskanzler gewählt.
Im Kampf gegen die zunehmende Weltwirtschaftskrise wird Schmidt zur beherrschenden Figur der Weltwirtschaftsgipfel.
In der Außenpolitik baut er auf den Entspannungs- und Aussöhnungsbemühungen seines Vorgängers Brand auf und bemüht sich nach dem Amtsantritt Präsident Reagans um die Beilegung der Meinungsverschiedenheiten zwischen Europa und den USA.
Militärisch drängt er weiterhin auf Gleichgewicht, hält am NATO Doppelbeschluss über die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen bei gleichzeitigen Verhandlungen mit Moskau fest.
Innenpolitisch fordert der Terrorismus Schmidts Fähigkeiten der Krisenbewältigung heraus.
Im letzten Jahr seiner Regierungszeit nehmen die Auseinandersetzungen mit dem Koalitionspartner FDP, aber auch mit Teilen der SPD zu.
Beides führt schließlich zum Zerfallen der rot-blauen Koalition und zur Ablöse durch das Kabinett Kohl.
Wie sieht nun die deutsche und internationale Presse die möglichen Konsequenzen des endgültigen Abtritts Schmidts?
So meint die Frankfurter Allgemeine in ihrem Kommentar, die Motive der Absage von Helmut Schmidt entsprechen den Gründen, aus denen die alte Koalition zufiel.
Diese Partei, die ihn so gern gewonnen hätte, habe sich seiner Politik verweigert.
Die SPD öffnet sich der Friedensbewegung.
Das macht es ihr immer weniger möglich, die von Schmidt geführte Verteidigungspolitik zu tragen.
Die SPD öffnet sich aber auch der rot-durchwirkten Grünen-Bewegung.
Und damit wird sie unfähig zu einer rationalen Energiepolitik, wie auch zur Bewahrung der inneren Sicherheit.
Das ist nun nichts mehr, womit Schmidt regieren oder auch nur opponieren könnte.
Sein Verzicht bedeutet für die SPD einen Schlag.
Schmidt ist ihr bester Mann.
Er hätte als ehemaliger Kanzler noch das Prestige des früheren Amtes in den Wahlkampf eingebracht.
Dazu kommt die Verratslegende, die allein Schmidt als der angeblich Verratene mit höchster Wirkung hätte verbreiten können.
Die Bonner Zeitung Die Welt vertritt die Meinung, Alt-Bundeskanzler Schmidt habe nicht an seine Chance geglaubt, die Vorsilbe Alt abzuschütteln, also wieder Bundeskanzler werden zu können.
Darum sei er endgültig abgetreten.
In Wirklichkeit bedeutet sein Entschluss das Eingeständnis, dass die Sozialdemokraten die Bundestagswahl am 6.
März nicht gewinnen können.
Der Schmidt-Bonus hätte der SPD am Wahltag zwei oder drei Prozentpunkte einbringen können.
Doch offensichtlich sagt dem Altkanzler sein analytischer Verstand, dass dieser Bonus nicht ausreicht, um Bundeskanzler Kohl aus dem Feld zu schlagen.
Die Welt beschäftigt sich sodann ausführlich mit der Persönlichkeit des vermutlichen Nachfolgers Hans-Jochen Vogel und dessen Fähigkeiten und Möglichkeiten.
Ihm kommt es nun zu, den Anspruch der Partei auf den Staat zu vertreten.
Vogel betritt die Brücke eines Schiffes, das jetzt in die Driftung gerät.
Die Trossen, die es am Ufer hielten, sind gekappt.
Das alte Festland beginnt am Horizont zu versinken.
Von der Hand Helmut Schmitz befreit, folgt das Ruder der SPD den Bewegungen der Elemente.
Ein fliegender Holländer, bunt über die Toppen geflaggt.
Eine nüchterne Einschätzung der Wahlchancen habe Schmidts Entscheidung erleichtert, stellt die Süddeutsche Zeitung fest.
Vermutlich hätte er ein achtbares Ergebnis erzielt, wäre aber als Gallionsfigur einer noch so starken Oppositionsfraktion dennoch bald in der Versenkung verschwunden.
Selbst wenn nach der Wahl Hamburger Verhältnisse in den Bundestag einkehren sollten, wäre er kaum der Mann, der mit den Grünen und Alternativen Gespräche über eine Zusammenarbeit oder gar eine Koalition führen könnte.
Soweit Stimmen zur Entscheidung Schmidts aus der Bundesrepublik Deutschland.
In der Schweiz lobt die Neue Zürcher Zeitung im Zusammenhang mit Schmidts Verzichtserklärung dessen politisches Augenmaß.
Im Ganzen gesehen wirkt Schmidts Entscheidung vor allem als Ausdruck seines pragmatischen Realitätssinns, der die Grenzen des politisch Machbaren deutlich erkennt und daraus Konsequenzen zieht.
Die Versuchung, noch einmal mit der ganzen Autorität seines Namens in die Wahlkampfarena zu steigen,
und seinen Nachfolger Kohl zum offenen Kräftemessen herauszufordern, muss auf einen Vollblut-Politiker wie Schmidt eine beträchtliche Faszination ausüben.
Dass er dieser Versuchung nicht nachgegeben hat, spricht ebenfalls für sein politisches Augenmaß.
Der Berner Bund stellt Betrachtungen über die Auswirkungen der Entscheidung Schmidts auf die westdeutsche Parteienszene an.
Seine Art des Regierens entsprach dem Wählen jener Mehrheit, die es in der Bundesrepublik offensichtlich jenseits der Parteigrenzen gibt, jener der Mitte.
Rutscht die SPD nach links und redet Franz Josef Strauß bei den Unionsparteien weiterhin ein gewichtiges Wort mit, so können Stimmen der verlorenen Mitte der FDP zugute kommen.
Ohne Schmidt steigen die Chancen, dass Genschers Rechnung aufgeht und die Liberalen ihre unschöne, aber nützliche Rolle des Ausbalancierens weiterspielen können.
In Italien schließlich stellt der Corriere della Sera die Unterschiede zwischen Schmid und seiner Partei in den Vordergrund der Analyse über die Beweggründe der Entscheidung des Ex-Bundeskanzlers.
Er gelangte zur Überzeugung, dass er sich nicht mehr mit der Partei identifizieren könne, die durch schwere interne Auseinandersetzungen zerrissen ist.
Nun versucht die deutsche Sozialdemokratie auf Betreiben Brandts sich zu erneuern und Anhänger unter der Jugend, bei den Pazifisten und bei den ökologischen Bewegungen wiederzugewinnen.
In dieser Partei, die Gefahr läuft, ihre traditionelle zentristische Rolle zu verlieren, konnte sich Schmidt nicht mehr zurechtfinden.
Mit Schmidt verschwindet also ein ganzes politisches Modell.
Eine Minute nach halb eins.
Ich möchte Ihnen sagen, was wir noch auf unserem Programm haben bis 13 Uhr.
Morgen wählt Spanien.
Wir bringen eine Wahlkampfreportage von Robert Gerhardt.
In Tel Aviv haben El Al-Angestellte den Flughafen besetzt und zwar als Protest gegen die Absicht der Regierung, die Fluglinie El Al aufzulösen.
Zwei Kulturbeiträge gibt's dann, 17.
Woche zeitgenössische Musik, da kommt ein Beitrag aus Linz, und internationale Musiktage in Mürzzuschlag.
Jetzt aber noch österreichische Innenpolitik.
Vor der Wiener Staatsoper, genau vis-à-vis vom ÖVP-Hauptquartier, hielt heute ÖVP-Generalsekretär Michael Graf eine Freiluft-Pressekonferenz ab.
Geladen waren also nicht nur wie üblich Journalisten, sondern jeder, der wollte, jeder, der vorbeiging, konnte zuhören.
Neben der Vorstellung von fünf Themenbereichen, die die ÖVP im kommenden Wahlkampf besonders stark herausstreichen will, erklärte Graf auch, was die ÖVP alles nicht zu tun gedenke, sollte sie in die nächste Regierung eintreten.
Fritz Besata war bei dieser Freiluft-Pressekonferenz des ÖVP-Generalsekretärs dabei.
In der Art von Pekinger Wandzeitungen, großen Spruchplakaten und zwar ganz bewusst, wie ÖVP-Generalsekretär Graf heute sagte, nennt die große Oppositionspartei ihre programmatischen Schwerpunkte für die nächste Nationalratswahl.
In einer als Gegenveranstaltung zum SPÖ-Parteitag in der Wiener Stadthalle gedachten Freiluftpressekonferenz neben der Wiener Staatsoper nannte der ÖVP-Generalsekretär heute jene fünf Punkte, die die ÖVP in den Monaten bis zur Wahl groß herauszustellen gedenkt.
Diese fünf Themen sind 1.
Arbeit auf Dauer in gesunden Betrieben statt Pleiten und noch mehr Steuern.
2.
Besser wirtschaften statt Schulden und Verschwendung.
3.
12.000 Wohnungen statt ein Konferenzzentrum.
4.
Mehr Natur statt Gift und Beton.
Mit diesem Spruchplakat hat sich übrigens die ÖVP bereits einen zornigen Aufschrei der Betonindustrie eingehandelt.
5.
Sichere Familien, freie Bürger statt Abhängigkeit und Bevormundung.
Hinter jeder dieser plakativen Formulierungen prangt der Name des ÖVP-Chefs Alois Mock.
Graf sagte in seiner öffentlichen Pressekonferenz dann auch, was die ÖVP alles nicht tun werde, sollte sie die stärkste Partei werden.
Nämlich?
Die ÖVP wird den 13. und 14.
Monatsgehalt nicht schärfer besteuern.
Die ÖVP wird die Abfertigungen nicht schärfer besteuern.
Die ÖVP wird die Überstunden nicht schärfer besteuern und die ÖVP wird keine Sparbuchsteuer einführen.
Dafür verbirgt sich die Volkspartei.
Sie sagt klar, was sie nach den Wahlen tun wird und wovor sie den Bürger schützen wird.
Ich lade den Bundeskanzler Kreisky ein, auf dem Parteitag der SPÖ,
heute oder morgen ebenso klar zu sagen, was von der SPÖ an steuerlichen Belastungen für die Bürger dieses Landes zu erwarten sein wird.
Was angeblich die Bürger tatsächlich bewegt, das machte dann in der Pressekonferenz ein Taxifahrer deutlich.
Die von der ÖVP befürwortete Aufhebung des Visumzwangs gegenüber Polen und ganz allgemein die nach Meinung des Mannes aus dem Volk zu laxe Politik gegenüber Ausländern.
Graf blieb jedoch dabei, politischen Flüchtlingen Asyl zu gewähren, sei humanitäre und politische Pflicht.
Und jetzt wieder ins Ausland.
In Spanien ist gestern der Wahlkampf für die morgen stattfindenden Parlamentswahlen zu Ende gegangen.
Ein historisches Datum könnte dieser 28.
November wieder für Spanien werden.
Erstmals seit den Taten der Spanischen Republik, die in einem Bürgerkrieg von Frankos Garden blutig vernichtet worden ist, könnten wieder Sozialdemokraten an die Regierung kommen.
Jedenfalls sprechen alle Meinungsumfragen von einem klaren Sieg der sozialistischen Partei unter Felipe González.
Er soll, glaubt man, den professionellen Augur mehr als 60 Prozent der Stimmen gewinnen können.
Nach ihm folgen in der Umfrage Gunst Fraga Iribarne, der Chef der konservativen Volksallianz, dann die UCD, das demokratische Zentrum, er schon abgeschlagen dann das neu formierte demokratisch-soziale Zentrum unter dem ehemaligen Ministerpräsidenten Suárez und dann der Eurokommunist Santiago Carillo mit seiner kommunistischen Partei.
Sieben Jahre nach Frankos Tod soll mit dieser Wahl die junge Demokratie Spaniens gefestigt und ausgebaut werden.
Wie notwendig dies wäre, zeigen allein die erst Anfang des Monats wieder bekannt gewordenen Pläne für einen Umsturz, zeigt die allgemeine Nervosität in diesem Wahlkampf, wo immer wieder die Angst vor einem Putsch der Generäle durchsickerte.
Der aufgedeckte, über 500 Seiten starke Putschplan etwa sah für den heutigen Tag, den 27.
November, also den Tag vor der Wahl, folgendes Szenario vor.
Abriegelung der Hauptstadt Madrid, besetzungsstrategisch wichtige Punkte durch rebellierende Militäreinheiten, Verhaftung der Parteiführer, Überrumpelung des Königs.
Spanien dürfte diesen Vorwahltag gut überstehen.
Nach dem morgigen Tag wird man aber, wie immer die Entscheidung ausfällt, zur Tagesarbeit übergehen müssen.
Und das heißt vor allem auch wirtschaftliche Sanierung des Landes.
Zwei Millionen Arbeitslose, eine Inflationsrate von 15 Prozent und eine negative Außenhandelsbilanz sind hier die gravierendsten Negativpunkte.
Robert Gerhardt berichtet vom Wahlkampf.
Die spanischen Sozialisten werden den Sieg geringen.
So jedenfalls sind die Prognosen der Meinungsforscher.
Ein bitterer Sieg?
Vielleicht.
Schon lange singen sie nicht mehr die Internationale, ihr Wahlkampfschlager spricht vom Wandel, vom Öffnen der Fenster für neue Tage.
Spanien verdient Hoffnung.
Die Wahlkampagne war immer begleitet von der Angst vor dem Säbelrassen, Ultrarechter, antidemokratischer Militärs.
Eine Fiesta a la Española wurde sie nie.
Freude und Stimmung kamen kaum auf.
Ganz besonders reserviert zeigte sich Felipe González, Generalsekretär der PSOE, der traditionsreichen Arbeiterpartei von Spanien.
In der Stierkampf-Arena der Mittelmeerregion Murcia rufen etwa 30.000 Menschen, die alle Ränge bis auf den letzten Platz füllen, immer wieder «Sessiente, Sessiente, Felipe Presidente».
Man spürt es, ja man spürt es, Felipe ist Präsident.
Doch Filipe bleibt kühl.
Er winkt ab, wenn Applaus aufkommt, und spricht sehr ernst von dem schweren Erbe, das die Rechte zurückliegt und das die Sozialisten nun bald übernehmen sollen.
Er mahnt zur Vorsicht und appelliert an die Vernunft.
Lasst uns ernsthaft und nachdenklich über unsere Probleme sprechen, sagt González zu seinem Publikum.
Erneut möchte ich den Versuch unternehmen, mich an euren Kopf und nicht an das Herz zu richten.
Das Gefühl braucht nicht mehr animiert zu werden.
Wir müssen nachdenken.
Die augenblickliche Regierung war nicht fähig, den Terrorismus zu bekämpfen.
Er wütet weiter.
Und sie war ebenso wenig in der Lage, Putschversuche zu unterbinden.
Sie gehen weiter.
Das wissen Millionen von Spaniern.
Es gibt daher nur eine politische Kraft, die fähig ist, eine Mehrheit für den Frieden zu finden, eine Mehrheit für das Zusammenleben in Freiheit, in Fortschritt und Wechsel.
der freien Zusammenleben, des Fortschritts, des Wechsels in die Freiheit.
Das Leitmotiv der Sozialisten lautet Mäßigung, Moderation.
Es ist keine Zeit für große Sprünge.
Die politische Entwicklung tendiert zur Mitte.
Sie wird von allen Parteien umworben.
Programm und Wahlkampfstil gehen dahin, die Erdmasse der auseinandergebrochenen Zentrumsunion UCD zu übernehmen.
Der Zwang zum Konsens besteht, denn das derzeitige Spanien zeigt keine optimistischen Bilanzen.
Schwierigkeiten türmen sich überall auf.
Die Arbeitslosigkeit erreicht über zwei Millionen.
Die Inflationsrate pendelt in Richtung 20 Prozent.
Kapital wird nicht investiert, es sucht vielmehr den Weg ins Ausland.
Bei einem Sieg der Sozialisten wird von diesem vorerst nicht mehr zu machen sein, als das Land ganz allmählich zu modernisieren.
Den Wandel, den sie wollen, müssen sie mit höchster Vorsicht betreiben.
Sie haben die Gegnerschaft der konservativen Unternehmerkreise und die des unter Franco, dem Diktator gut lebenden Bürgertums.
Reserven zeigt die katholische Kirche und offene Feindschaft kommt von den Streitkräften, die treu dem Generalissimo Franco dienten, 40 Jahre lang.
Immer wieder zirkulierende Putschgerüchte nähren die Sorge, ein möglicher und wohl wahrscheinlicher Sieg der Sozialisten könne nur von kurzer Dauer sein.
Stimmen der Angst werden mobilisiert, besonders von Seiten der ultrakonservativen Volksallianz unter dem energischen Führer Fraga Iribarne.
Für ihn ist der PSOE eine marxistische und kollektivistische Partei.
Die Sozialisten sind für freie Liebe, werden die öffentlichen Ausgaben erhöhen und damit den Reichtum des Landes vergeuden.
Außerdem wollen sie, die Sozialisten, nationale Denkmäder zerstören und die Verbindungen zum Freien Westen einfrieren.
Die Volksallianz von Fraga sagt, die Stunde für Lösungen ist gekommen.
Wir wollen echte Lösungen bringen, sagt Frager.
Frauen und Männer, denen wir unsere Vorstellungen vortragen, müssen glauben, dass wir die Probleme meistern können und zwar nicht mit Worten, wir wollen Taten zeigen.
Die Stimmenabgabe muss die beste Inversion werden, damit wir unsere Probleme meistern können.
Es ist eine Inversion in das große Unternehmen, das sich Spanien nennt.
Alle haben wir deren Platz.
Dort braucht es keine tiefgreifenden Auseinandersetzungen zu geben, keinen Klassenkampf, keinen Streit zwischen den Regionen.
Wir können uns darin alle retten.
Fraga will Spanien vor den Roten retten, vor den Vaterlands Verrätern.
Er hat großen Zulauf und findet viel Applaus.
Wie alle Parteien hat auch seine Volksallianz einen Wahlkampfschlager komponieren lassen.
Das Parteiprogramm wird singend vorgetragen.
Wir glauben an die Stunde der Lösungen, Arbeit für die Arbeiter, Recht auf Leben, Eigeninitiative, Frieden, Freiheit der Erziehung.
Zwischen den Sozialisten und der Volksallianz von Fraga, dem ehemaligen Informationsminister unter Franco, wird die Wahlentscheidung fallen.
Doch die Schlacht um die Stimme des Wählers ist geschlagen, wird die jüngste Meinungsumfrage zur Grundlage genommen.
Die Kommunisten erreichen wegen ihrer seit langem anhaltenden internen Streitigkeiten über den richtigen Weg nicht mehr als 14 Sitze statt bisher 23 im Parlament von Madrid.
Ihre Hoffnung auf eine Koalition der Linken, eine verschleierte Volksfront, mussten sie aufgeben.
Die Sozialisten zeigen der KP Spaniens, die seit langem auf Euro-Kommunismus-Kurs liegt, die kalte Schulter.
Die Kommunisten spielen in Spanien, vorerst jedenfalls, keine wichtige Rolle mehr.
Sie waren stark im Untergrundkampf gegen den Frankismus.
Fast alle intellektuelle und freie Berufe sympathisierten mit der damals einzigen oppositionellen Kraft.
Doch jetzt ist für sie die Sozialistische Arbeiterpartei das große Auffangbecken.
Mit den Rechten haben sie nichts im Sinn und ebenso wenig mit dem Zentrum, das 1977 der spätere Premier Adolfo Suárez aus der Taufe hob, eine Improvisation, wie sich inzwischen zeigt.
Zu widersprüchlich waren die politischen Interessengruppen innerhalb der OECD.
Nur die Macht hielt sie zusammen, wenigstens zeitweise.
Doch ab 1980 brachen die Fronten offen aus.
Es musste zwangsläufig zu Spaltungen kommen.
Der rechte Flügel lief zu Fraga über und Adolfo Suárez gründete in diesem Sommer seine eigene Partei, das CDS, das Soziale und Demokratische Zentrum.
Nun versucht er mutig ein wahrscheinlich utopisches Comeback.
Suárez sieht sich als authentische Mitte.
Seine Partei soll das Zentrum vom Zentrum sein.
Sie will Reformen und Fortschritt.
Sie sucht die Gunst der Wähler, die sich weder bei den Sozialisten noch bei den Konservativen von Fraga-Iribane zu Hause fühlen.
Das will auch der Rest der noch übrig gebliebenen Regierungspartei, UCD, Zentrumsunion, unter dem christdemokratisch orientierten ehemaligen Parlamentspräsidenten Landolino Lavia.
Die politische Szene hat sich bipolarisiert.
Eine gewaltig gewachsene Rechte, die den Blick richtet in die Vergangenheit, steht frontal gegenüber den Sozialisten.
Das Zentrum ist auf ein Minimum geschrumpft durch eigenes Verschulden, durch Flügelkämpfe, Unentschlossenheit, Zurückhaltung gegenüber den Putschisten und durch Mangel an überzeugendem Programm.
Treffen die Wahlprognosen zu, wäre zum ersten Mal seit über 40 Jahren die Rechte nicht mehr am Ruder.
Die Sozialisten wissen, der Weg muss mit aller Zurückhaltung beschritten werden.
Wichtig ist, die weiterhin bedrohte Demokratie stabiler zu machen, ohne harte Fronten.
Das Parteilied ist nicht mehr die internationale.
Sie wurde ausgetauscht gegen den Wahlschlager mit dem Titel, mit dem Text, öffnen wir das Fenster für den neuen Tag.
Spanien verdient unsere Hoffnung.
Ay que camia, suchen wir den Wandel.
Eine Wahlkampfreportage war das aus Spanien von Robert Gerhardt.
Gewählt wird ja morgen.
Nicht einfach hinnehmen wollen die Angestellten der israelischen Luftfahrtgesellschaft El Al die Pläne der Regierung, die Luftlinie aufzulösen.
Tausende Angestellte zusammen mit ihren Angehörigen besetzten heute Vormittag das Rollfeld des Flughafens in Tel Aviv und verhinderten auch den Abflug von El Al-Maschine.
Ihr werdet ein zweitdistanziger Leben drohten die Demonstranten der Regierung, die die Fluggesellschaft in ihrer jetzigen Form einstellen will, weil man dem religiös-orthodoxen Koalitionspartner versprochen hatte, Flüge der El Al am Sabbat zu stornieren.
Angestellte, die um ihre Arbeitsplätze bangen, sehen das als wenig gottgefälligen Sabbatdienst an.
Moshe Meisels berichtet.
Tausende Angestellte der israelischen Fluggesellschaft El Al und ihre Familienmitglieder
randalierten heute am Flughafen Ben Gurion und legten die Dienste für die fremden Fluggesellschaften still.
Die Angestellten errichteten Barrikaden, zündeten Autoreifen an und sperrten sämtliche Wege und Zufahrtsstraßen zum Gelände des Flughafens mit Lastkraftwagen und Autos ab.
Als starke Polizeieinheiten versuchten, die randalierenden Angestellten mit Wasserkanonen zu zerstreuen, schleuderten diese brennende Autoreifen auf die Pisten des Flugfeldes in unmittelbare Umgebung der sich dort befindenden LR-Maschinen.
Sie versuchten auch, eine LR-Jumbo-Maschine von der Piste abzuschleppen, wurden jedoch von der Polizei daran gehindert.
Es kam zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstranten, die mit Stockheben zum Hauptquartier der LAL-Gesellschaft abgedrängt wurden, indem sie sich verschanzten.
Die LAL-Angestellten und ihre Familienmitglieder protestieren dagegen, dass die Regierung und die LAL-Direktion weitere operative Schritte zur Auflösung der Gesellschaft ergreifen,
obwohl das israelische Kabinett am Sonntag beschlossen hat, im Laufe von drei Wochen Verhandlungen mit den Angestellten über eine Wiederaufnahme der Flüge der Gesellschaft unter neuen Arbeitsbedingungen zu führen.
Die Angestellten erklären, dass sie die Bedingungen der LR-Direktion zur Wiederaufnahme der Flüge akzeptiert hätten, dass diese jedoch fest entschlossen ist, die Gesellschaft aufzulösen, da diese nicht den Flugstopp am Sabbat durchführen könne und ohne diesem die Regierungskoalition zerfallen würde.
Die Angestellten erklären, dass dies nur der Anfang sei und dass das Flugfeld Ben Gurion zu einem zweiten Danzig werden würde.
Sie haben heute gechartete LA-Flugzeuge gehindert, landwirtschaftliche Produkte nach Europa zu fliegen und die Angestellten der privaten israelischen Fluggesellschaften, MAOV, gehindert, fremden Fluggesellschaften, die das Flugfeld anfliegen, Lande- und Bodendienste zu erteilen.
Sie legten auch den Busverkehr vom Terminal zu den Flugzeugen still.
Zahlreichen Angestellte drangen in die Räume der L.A.
Direktion ein, wo sie randalierten und Mitglieder der Direktion täglich angriffen.
Die Kinder der Angestellten, die heute dem Schulunterricht fernblieben, tragen Transparente mit Aufschriften.
Lasst unsere Väter arbeiten.
Wer wird uns ernähren?
Die Angestellten erklärten, sie würden mit ihren Familienmitgliedern so lange Tag und Nacht auf dem Flugfeld bleiben, bis ein Abkommen über die Wiederaufnahme der LR-Flüge erreicht werden wird.
Der israelische Verkehrsminister Chaim Korfu forderte heute vom Kabinett, die LR-Gesellschaft infolge der Ausschreitungen der Angestellten sofort aufzulösen und nicht mehr auf die für drei Wochen festgesetzte Frist zu warten.
Und jetzt Kulturbeiträge Mittex-Journal.
Die Bevölkerung des Mürztals könnte sich derzeit durch Kunst, durch Musik von ihren großen wirtschaftlichen Sorgen ablenken lassen.
Heuer finden in Mürztuschlag nämlich erstmals unter der Leitung des deutschen Komponisten Hans-Werner Henzi im Rahmen des steirischen Herbstes sogenannte Musikwerkstätten mit Laienmusikern statt.
Die Zielsetzung, die Kluft zwischen Bevölkerung und Künstlern und damit der Kunst zu verringern, Bernhard Pelzl berichtet.
Das Konzept, nachdem der bekannte Komponist und Musikpädagoge Hans-Werner Henze Kunst und Publikum einander näher bringen will, hat er bereits in der toskanischen Kleinstadt Montepulciano erprobt, wo er von 1976 bis 1980 Musikwerkstätten leitete.
Zunächst umfasst das Programm klassische und moderne Werke.
Das Konzert des Mürztaler Kamoorchesters unter der Leitung Henzes am vergangenen Montag zum Beispiel begann mit Vivaldi.
Da liegen so viele Möglichkeiten von Gesellschaftlichkeit darin, die mir doch sehr wichtig vorkommen und die glaube ich nur eigentlich auf dem Gebiet der Laienmusik so wirklich noch gehen.
weil da viele andere Komponenten wie die Konkurrenzfrage, die Dienstfrage, die Gewerkschaftsfrage, die Wer ist der Dirigent, für wen spielen wir, für wen spielen wir nicht und die Honorarfrage und alles das überhaupt keine Rolle spielen.
Es gibt also so einen Reihenzustand und gleichzeitig ist es natürlich auch ein Anfangszustand.
Unter diesen modernen Stückchen Hänzes Fantasie für Streichorchester der junge Törles als österreichische Erstaufführung.
Musik in der funktionellen Harmonie, die er geschrieben und in den Formen der Klassik komponiert, wirkt auf den Menschen beruhigend, befriedend, befreiend.
Es erweckt in ihm positive Gefühle.
Und ich könnte mir auch vorstellen, das ist ja auch ein Traum von mir, dass auch die neue Musik dergleichen tun könnte, wenn sie mit einem solchen Anspruch auf den Hörer zugeht.
Und ich versuche nicht nur für das Publikum von Mürzzuschlag und dem ganzen Mürztal, sondern auch für meine Schüler, die hier ja sehr engagiert arbeiten,
zu zeigen, dass es Zusammenhänge gibt und dass die Klassik und die Tradition auch der neuen Musik, dem Komponisten von heute, vom späten 20.
Jahrhundert, was bedeutet.
Vor allem dem Laienorchester ist es auch zu danken, dass der Brückenschlag zwischen der Bevölkerung und der Kunst relativ leicht gelingt.
Die Violonistin Romana Rath, die an der Musikhochschule in Wien ihre Ausbildung erhalten hat.
Es ist einfach, weil die ganzen Bekannten sehen, dass Leute, die sie kennen im Orchester spielen, dass sie selbst was bringen.
Und ich glaube auch, dass sie sehr viele andere dazu animieren, kulturell was zu tun.
Und es ist, glaube ich, da wirklich sehr viel los.
Die Hauptrolle spielt aber schon wegen des Zieles der Musikwerkstätten eine einheimische Gruppe von Komponisten und Autoren.
Junge Leute im Alter von 15 bis 20 Jahren, die ein Jahr lang ein Musiktheaterstück erarbeiteten, die Reise zum Mond.
Aber müssen alle Lieder immer kritisch sein und problematische Sachen verbringen.
Ich will einfach einmal glücklich sein und einen Happy Song singen.
Die Geschichte ist aus dem Alltag der Industriegemeinde gegriffen und weist ironisch aggressiv in die Zukunft.
Aus der Sicht der Betroffenen wird die mögliche Schließung der Werke der VEW geschildert und schließlich wird die Bevölkerung aufgrund eines Regierungsprogramms mit einer Rakete auf den Mond geschossen, um dort ein neues Leben zu beginnen.
Über die Bewältigung der Situation hinaus hatte diese Arbeit auch einen hohen Freizeitwert, denn in Mürzzuschlag gibt es kaum Freizeitbeschäftigungen für die jungen Leute.
Der Schüler Winfried Seidinger, der bei der Komposition der Musik beteiligt war,
Das ist schon die meisten Eltern sehr dafür, dass wir spülen, weil wir sonst mit der Freizeit ja nix anzufangen wissen.
Außer Ghost House sitzen, sind sie eigentlich recht zufrieden mit uns.
Unter diesen Bedingungen überrascht es nicht, dass sich Fachleute und Kritiker bereits jetzt darüber weitgehend einig sind, dass dieser Programmschwerpunkt im Mürztal einer der gewichtigsten des heurigen steirischen Herbstes ist.
Ein Beitrag von Bernhard Pelzl war das.
Zum dritten Mal ist Linz der Eröffnungsort der Wochen der zeitgenössischen österreichischen Musik.
Der österreichische Komponistenbund will alljährlich damit auf die Probleme österreichischer Komponisten und vor allem auf deren Musik aufmerksam machen, Wolfgang Winkler berichtet.
1980 war die Eröffnung ein Roundtable-Gespräch über die Probleme der zeitgenössischen Musik.
1981 trafen sich in Linz die lebenden österreichischen Symphoniker und 1982 hat sich die Eröffnung der Wochen der österreichischen zeitgenössischen Musik zu einem kleinen Festival, der Bedeutung österreichischer Musik angepasst, ausgeweitet.
Linz hat sich seit dem Bestehen des Bruckner Hauses als ein bedeutsames Zentrum der Pflege zeitgenössischer österreichischer Musik etablieren können.
Seit 1980 waren es immerhin 28 Uraufführungen, darunter auch Uraufführungen innerhalb der Ars Electronica.
Die Sache der zeitgenössischen Musik zu einer Angelegenheit ganz Österreichs zu machen, bezeichnet Professor Kurt Rapf als eine der vordringlichsten Aufgaben des österreichischen Komponistenbundes und Linz als Ort der Eröffnung als einen folgerichtigen Schritt.
Ja, das ist eigentlich eine ganz organische Entwicklung gewesen.
Ursprünglich haben die Wochen in Wien begonnen und waren auf Wien beschränkt am Anfang.
Und das hat sich dann ausgeweitet, ich muss sagen Gott sei Dank, denn es war ja eine Grundidee,
die Wochen der zeitgenössischen österreichischen Musik auf ganz Österreich auszudehnen.
Kennzeichnend für zeitgenössische Musik ist seitens des Publikums eine vorsichtige bis ablehnende Haltung, oft bedingt durch den Mangel an Information über die Musik unserer Zeit.
Man ist an eine bestimmte Tonsprache gewöhnt, die man zu verstehen glaubt.
Alles, was sich daneben auf musikalischem Sektor tut, ist nur sehr langsam in den Konzertsaal, in das Repertoire zu bringen.
Sogenannte Sandwich-Konzerte, zwischen zwei Klassikern ein modernes Werk, sind die oft unbefriedigende Lösung.
Hier Aufklärungsarbeit zu leisten und Komponisten ein Aufführungsforum zu bieten, ist Sinn und Zweck der Wochen zeitgenössischer Musik, die bereits zum 17.
Mal stattfinden.
Professor Rapf zum bisherigen Erfolg dieser Bemühungen.
Natürlich sind Änderungen nicht in wenigen Jahren festzustellen, das ist ja klar, das liegt in der Natur der Sache.
Aber ich glaube allein, dass die Zahl der Veranstaltungen von Jahr zu Jahr steigt, wir halten ungefähr jetzt bei 80 Veranstaltungen in diesen vier oder fünf Wochen,
im November und dass er sich ständig eine Vermehrung des Publikums feststellen lässt, die Konzerte sind in den vergangenen Jahren durchwegs sehr gut besucht gewesen, zeigt doch eigentlich, dass ein Interesse da ist und dass man zumindest bemüht ist, moderne und neue Musik aufzunehmen, es sich anzuhören und sich ein Urteil zu bilden.
Das ist ja die Grundidee des Ganzen.
Linz ist dabei wie gesagt nur der Ausgangsort der Wochen der zeitgenössischen Musik, die bis 21.
November in ganz Österreich dauern werden.
Das Programmangebot ist dabei vielfältig und reicht etwa vom Konzert Salto, Lieder, Texte und Chansons zwischen Eisprung und Todessprung, ausgeführt vom K&K Experimentalstudio,
Über Schallplattenabende, auf dem Programm steht Alban Bergs Lulu mit einführenden Worten von Prof. Dr. Friedrich Zerha, bis hin zu einem Konzert am 28.
November mit den Wiener Philharmonikern im großen Musikvereinssaal unter Janosch Ferenczik.
Referate und Vorträge, so etwa hier in Linz das Referat von Hans-Dieter Klein, Ordinarius für Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität in Wien, zur Stellung der modernen Musik in der heutigen Gesellschaft, oder das Referat von Hörfunkintendant Ernst Krissemann über Musik und das Medium Radio ergänzen das Programm der Wochen der zeitgenössischen österreichischen Musik.
Ein Schwerpunkt Musik war das am Ende des Mittagschanals.
Jetzt nochmals Nachrichten.
Wolfgang Riemerschmidt liest Sie wieder.
Österreich.
Seit heute Vormittag tagt in der Wiener Stadthalle der Bundesparteitag der SPÖ unter dem Motto Für Österreich und seine Menschen.
Als prominenter Gastredner meinte der frühere deutsche Bundeskanzler Schmidt, die SPÖ solle alles vermeiden, um einen Koalitionspartner nach den nächsten Nationalratswahlen zu brauchen.
In seiner mehr als einstündigen Rede sagte Schmidt, in Österreich sei in den vergangenen Jahren erfolgreicher gewirtschaftet worden als in der Bundesrepublik Deutschland.
Für die derzeitige Weltwirtschaftskrise machte der ehemalige deutsche Kanzler die USA verantwortlich.
Schmidt wandte sich gegen den wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung Reagan und der britischen Regierungschefin Thatcher.
Zum Koalitionswechsel der FDP in Deutschland, sagte er, die Freien Demokraten hätten mit 10% der Stimmen versucht, 51% der Regierungspolitik zu machen.
Schmid forderte die SPÖ auf, nicht auf Konfrontation zu setzen, sondern auf eine Politik des Friedens, der Gerechtigkeit und der Solidarität.
ÖVP-Generalsekretär Graf betonte heute, seine Partei werde in den kommenden Monaten einen sachlichen Wahlkampf mit Argumenten führen.
Sollte die ÖVP stärkste Partei werden, dann werde sie in der kommenden Legislaturperiode das 13. und 14.
Monatsgehalt, Überstunden und Abfertigungen nicht schärfer besteuern und auch keine Quellensteuer für Sparbücher einführen, sagte Graf.
Bundesrepublik Deutschland.
Nach dem Verzicht des ehemaligen Bundeskanzlers Schmidt auf eine Kanzlerkandidatur bei den geplanten Neuwahlen am 6.
März, will der SPD-Parteivorstand am Freitag einen Nachfolger für die Spitzenkandidatur nominieren.
Aussichtsreichste Anwärter sind der Westberliner Oppositionsführer Hans-Jochen Vogel und der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau.
Und nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend nach teilweise zögernder Auflösung lokaler Nebelfelder, allgemein gering bewölkt oder wolkenlos.
Tageshöchstwerte je nach Nebeldauer 10 bis 17 Grad.
Und das war wieder ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes für Redaktion und Technik.