Mittagsjournal 1982.12.28

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    Und ich sage Ihnen Grüß Gott, wieder einmal bei einem Mittagsschanal des aktuellen Dienstes Redakteurin im Studio ist Ilse Oberhofer.
    Wenige Tage vor dem Jahreswechsel wird natürlich allerorten Bilanz gezogen, wird Ausblick gehalten.
    Wir machen das diesmal in diesem Journal mit einem Wirtschaftsschwerpunkt Österreich.
    Die Unternehmerseite sozusagen ist am Wort.
    Die Industriellenvereinigung gab am Vormittag eine Pressekonferenz.
    Stichwort Vorwärtsstrategie statt Resignation.
    Und Interviewpartner im Mittagsjournal ist heute auch Rudolf Salinger, Präsident der Bundeswirtschaftskammer.
    Auch er zieht Bilanz aus seiner Sicht.
    gibt Ausblick, setzt Schwerpunkte, setzt Akzente für das Jahr 1983.
    Für uns aber Aufmacherthema in diesem Journal, das ist die Sensationsmeldung über erste Kontakte zwischen Israel und der PLO.
    Auch wenn es nur, unter Anführungszeichen, wie es heißt, humanitäre Kontakte waren oder sind.
    Es geht um die Freilassung von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten.
    Vermittler der Gespräche, Bundeskanzler Kreisky, Ort der Verhandlungen in Wien.
    Uns ist es kurz vor Beginn unserer Sendung gelungen, den Bundeskanzler in seinem Urlaubsort Palma di Mallorca telefonisch zu erreichen und er hat uns dazu Folgendes gesagt.
    Zuerst ist es zu sagen, dass das eine Geschichte ist, die schon mehrere Wochen alt ist und so heik ist, dass ich da über mehr nichts sagen will.
    Es handelt sich um Kriegsgefangene auf beiden Seiten und ich wurde
    um diesen humanitären Einsatz zu suchen und habe ihn selbstverständlich geleistet, aber mehr möchte ich dazu nicht sagen.
    Kreisky ist gestern ja auch mit PLO-Chef Arafat zusammengetroffen, auch darüber haben wir den Kanzler befragt.
    Moshe Meisels wird dann noch aus Israel, aus seiner Sicht, aus israelischer Sicht, ein bisschen mehr über diese ersten Kontakte zwischen Israel und der PLO berichten, beziehungsweise was man dort spekulationsmäßig darüber erfahren kann.
    Weitere Themen dann in unserem heutigen Mittagsschanal.
    Die zweite Anklageschrift im WBO-Prozess ist fertiggestellt.
    Wir informieren über Details.
    Wir berichten über die katholische Pastoraltagung, die derzeit in Wien abgehalten wird.
    Thema Erfahrungen der Christen mit der heutigen gesellschaftlichen Situation.
    Die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf die Musikfestspiele 1983.
    Ja und dann stellen wir Ihnen in diesem Journal den Mann des Jahres vor.
    Gekürt vom amerikanischen Nachrichtenmagazin Time.
    Wissen Sie es vielleicht schon, gestern hatten wir es kurz in den Nachrichten, erraten können Sie es wohl kaum.
    Der Mann des Jahres ist ein Kleinkomputer.
    Das Männchen auf Knopfdruck sozusagen.
    Ein Sieg der Frauenbewegung.
    Oder sollte es uns eher traurig stimmen, dass ausgerechnet der Jobkiller von morgen Mann des Jahres ist?
    Roland Machatschke jedenfalls wird Ihnen Näheres ausführlicher berichten.
    Zunächst aber stehen die Nachrichten auf unserem Programm.
    Chef vom Dienst ist Raimund Heller und Sprecherin Maria Piffel.
    Österreich.
    Die österreichische Industrie bekennt sich weiterhin zum wirtschaftlichen Wachstum als beschäftigungspolitischem Instrument zur Beseitigung von Arbeitslosigkeit.
    Dies ist die Kernaussage des Generalsekretärs der Vereinigung Österreichischer Industrieller, Krejci, bei einem Pressegespräch zum Jahresabschluss.
    Krejci sagte, nur eine Vorwärtsstrategie, für die es quer durch die politischen Parteien eine breite Konsensbasis gebe, werde zur Überwindung der Krise führen.
    Der Generalsekretär rief vor den Journalisten dazu auf, im Interesse der Erhaltung des demokratischen Systems alles zu unternehmen, um auch in Österreich die Vollbeschäftigung wiederherzustellen.
    Nach seinen Worten haben vor allem die Jugendlichen ein Recht darauf, an der, wie er wörtlich sagte, ökonomisch-technischen Dynamik der modernen Industriegesellschaft teilhaben zu können.
    Zur Häufung der Insolvenzfälle, meinte Krejci, diese Erscheinung überdecke die Tatsache, dass es auch in der österreichischen Industrie erfreulicherweise viele erfolgreiche und zukunftsorientierte Unternehmen gebe, die auch in einer krisenhaften Zeit Gewinne erwirtschaften.
    Im Übrigen forderte der Generalsekretär der Industriellen Vereinigung eine Politik der Stärkung des Eigenkapitals und sagte, allerdings müssten dazu Besteuerungselemente, die nicht vorhandene Gewinne erfassen, abgebaut werden.
    Finanzminister Salche hat heute zu Spekulationen über Steuererhöhungen Stellung genommen.
    Salche erklärte in einer Aussendung, die unsichere Entwicklung der Weltwirtschaft lasse eine Vorhersage der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und der tatsächlichen Budgetentwicklung für die nächsten vier Jahre nicht zu.
    Niemand, der ernst genommen werden will, könne deshalb für die kommende Gesetzgebungsperiode Steuererhöhungen ausschliessen oder Steuersenkungen als sicher ankündigen, betonte der Finanzminister.
    Der Sozialsprecher der FPÖ, Jörg Haider, hat sich heute dafür ausgesprochen, den Betrieben rasch die Möglichkeit zu geben, die steuerliche Rücklagenbildung für Arbeiterabfertigungen auf 80 Prozent des Gesamtbetrages anzuheben.
    In einer Aussendung verweist Haider auf Informationen des Kreditschutzverbandes von 1870, wonach das Finanzierungsproblem der Arbeiterabfertigung in steigendem Ausmaß eine Insolvenzursache wird.
    Die Haltung der ÖVP zur Frage des Kernkraftwerkes Zwentendorf sei nach wie vor unverändert, erklärte Bundesparteiobmann Mock heute im Morgenjournal.
    Der ÖVP-Chef hat damit zur gestrigen Äußerung des ÖGB-Vizepräsidenten und Obmannes der christlichen Gewerkschafter Gassner Stellung genommen, der sich für eine neuerliche Volksabstimmung über Zwentendorf nach den nächsten Wahlen aussprach.
    Mock sagte heute, die Volkspartei bestehe weiterhin auf der Beachtung der Volksabstimmung über Zwentendorf und dem Drei-Parteien-Beschluss, wonach eine Zweidrittelmehrheit zur Änderung des Atomsperrgesetzes notwendig sei.
    Im Übrigen sei er gegen eine neue Zwentendorf-Diskussion.
    Der ÖVP-Obmann ergänzte, man solle sich mit wichtigeren Fragen beschäftigen, die derzeit Sorgen bereiten, wie die Wiedergewinnung der Vollbeschäftigung.
    Spanien.
    Bundeskanzler Kreisky und PLO-Chef Arafat haben gestern in Palma de Mallorca drei Stunden lang über die Lage im Nahen Osten konferiert.
    Wie Arafat anschließend vor Journalisten erklärte, standen die Friedenspläne der Arabischen Liga und Präsident Reagans im Mittelpunkt des Gesprächs.
    Arafat hat Kreisky nach eigenen Angaben ersucht, keine Mühe zu scheuen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten herbeizuführen.
    Der PLO-Chef rief die westeuropäischen Länder auf, die USA von der Notwendigkeit der Unterstützung eines palästinenser Staates zu überzeugen.
    Die Frage eines Journalisten nach einem möglichen Gefangenenaustausch zwischen der PLO und Israel ließ der PLO-Chef unbeantwortet.
    Eine diesbezügliche Meldung war vom amerikanischen Nachrichtenmagazin Newsweek verbreitet worden.
    Libanon.
    Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen haben am Vormittag in der Ortschaft Chalde, etwa zehn Kilometer südlich von Beirut, libanesisch-israelische Verhandlungen über einen Abzug der israelischen Besatzungstruppen aus dem Libanon begonnen.
    An den Gesprächen nimmt als Vertreter der USA auch der Nahostunterhändler Maurice Draper teil.
    Bei der ersten Verhandlungsrunde soll eine Tagesordnung ausgearbeitet werden.
    Zum offiziellen Auftakt der Gespräche war die Presse zugelassen.
    In Chalde haben sich etwa 250 Journalisten aus aller Welt eingefunden.
    Die Verhandlungen werden allerdings hinter verschlossenen Türen geführt.
    Vor dem Hotelgebäude, in dem die beiden Delegationen tagen, sind israelische Panzer und Schützenpanzerwagen aufgefahren.
    Der Gebäudekomplex wird außerdem von einem Großaufgebot libanesischer und israelischer Soldaten bewacht.
    Ägypten, Irak.
    Der Irak will die Beziehungen zu Ägypten wieder aufnehmen.
    In einem in der regierungsnahen ägyptischen Zeitung Al-Ahram veröffentlichten Interview betont der stellvertretende irakische Ministerpräsident Assis, er sei zu einem Dialog mit Kairo über die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen bereit.
    Die Kontakte zwischen den beiden Ländern wurden nach Abschluss der Camp David-Verträge abgebrochen.
    Polen
    Das Eigentum der verbotenen Gewerkschaft Solidarität geht im kommenden Jahr auf die neuen Betriebsgewerkschaften über.
    Mit diesem Beschluss hat die Regierung in Warschau die Solidarität praktisch enteignet.
    Nach jüngsten offiziellen Angaben sind in ganz Polen in etwa 2000 Betrieben neue Gewerkschaften registriert.
    Einer der Führer der Solidarität, Piotr Bednarz, ist wegen illegaler Gewerkschaftsarbeit während des Kriegsrechtes und wegen Organisation von Protestkundgebungen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.
    Bednarz war nach Ausrufung des Kriegsrechtes am 13.
    Dezember 1981 untergetaucht und im vergangenen November festgenommen worden.
    Die amtliche polnische Nachrichtenagentur PAP hat eine Übersicht veröffentlicht, wonach in Polen zurzeit mehr als 20.000 Priester tätig sind.
    Es existieren 10.000 Kirchen und 4.000 Kapellen.
    Nach der Meldung ist die katholische Kirche in Polen heute größer als vor dem Zweiten Weltkrieg.
    USA.
    Die Sowjetunion bereitet nach einem Bericht der Zeitung Washington Post die Erprobung einer neuen mobilen Feststoff-Rakete vor.
    Unter Berufung auf den amerikanischen Geheimdienst schreibt das Blatt, es seien schon seit Monaten umfangreiche Vorbereitungen für den Start der neuen Rakete beobachtet worden.
    Über die Reichweite der Waffe gibt es noch keine Angaben.
    Nepal.
    Der 33-jährige Japaner Yasuo Kato hat als erster Mensch die Winterbesteigung eines Achttausenders geschafft und den höchsten Berg der Welt, den Mount Everest, in dieser Saison bezwungen.
    Als Wintersaison gilt im Himalaya die Zeit zwischen 1.
    Dezember und 31.
    Jänner.
    Als besondere Schwierigkeiten gelten tiefe Temperaturen und extreme Windgeschwindigkeiten.
    Der Südtiroler Extremalpinist Reinhold Messner ist vor einigen Tagen bei dem Versuch gescheitert, den Ho Ojo, den achthöchsten Berg der Welt, als erster im Winter zu besteigen.
    Bereits im Basis-Camp auf etwa 5000 Metern Höhe maßt man 40 Grad unter Null.
    Der Japaner Kato erreichte nun den Everest-Gipfel allein, sein Bergkamerad musste in der Nähe des Südgipfels aufgeben.
    Insgesamt war Yasuo Kato bereits dreimal auf dem Gipfel des Everest.
    Japanische Himalaya-Expeditionen sind üblicherweise technisch perfekt organisierte Großunternehmen, während es sich Reinhold Messner zum Ziel gesetzt hat, mit kleinen Gruppen ans Ziel zu kommen.
    Er versucht so gleichsam die Rückkehr zum klassischen Alpinismus.
    USA.
    Nach einer Meldung aus New York hat sich das berühmte Modern Jazz Quartett 30 Jahre nach seiner Gründung und acht Jahre nach dem letzten Konzert wieder zusammengefunden.
    Auf dem Programm steht eine Tournee durch Japan, Großbritannien und die Schweiz.
    Nun zum Wetter, die Wetterlage.
    Die mit einer zügigen Nordwestströmung aus dem Nordmeerraum vorstoßende Höhenkaltluft hat im Ostalpenraum lokal Wintergewitter ausgelöst.
    Die Kaltluftzufuhr wird sich morgen noch verstärken.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Bei veränderlicher bis starker Bewölkung gebietsweise Niederschlag, Schneefallgrenze bis in Tallagen sinkend.
    Im Osten und Süden auch einzelne sonnige Abschnitte.
    Lebhafter bis stürmischer Nordwestwind.
    Nachmittagstemperaturen minus 1 bis plus 5 Grad.
    Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 7 bis plus 1 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
    Bei veränderlicher Bewölkung strichweise Schneeschauer, besonders am Alpennordrand.
    Im Süden und Osten auch sonnige Abschnitte.
    Lebhafter Nordwestwind.
    Frühtemperaturen minus 7 bis plus 1 Grad.
    Tageshöchstwerte minus 3 bis plus 2 Grad.
    Das Wetter am Donnerstag.
    Im Süden sonnig, sonst veränderlich.
    Mäßig kalt.
    Nun die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien stark bewölkt, 5 Grad, Westwind mit 25 Kilometern pro Stunde.
    Eisenstadt bedeckt, leichter Regen, 4, West 20.
    Linz bedeckt, 4 Grad, West 25.
    Die Werte aus Salzburg sind nicht eingelangt.
    Innsbruck bedeckt 0° Windstille, Bregenz bedeckt 5, West 5, Graz wolkig 7, Nord 20 und Klagenfurt stark bewölkt minus 1°, Westwind mit 3 km pro Stunde.
    Eine Minute vor Viertel Eins ist es jetzt.
    Große Aufregung hat es gestern um eine Meldung des amerikanischen Nachrichtenmagazins Newsweek gegeben.
    Das gewöhnlicher, immer bestens informierte Blatt berichtete über erste Kontakte zwischen Israel und der PLO.
    An sich ja eine politische Sensation, wenn sie auch mit dem Zusatz abgeschwächt wurde, es habe sich nur unter Anführungszeichen um humanitäre Kontakte zur Freilassung von Kriegsgefangenen auf beiden Seiten gehandelt.
    Zustande gekommen sein sollen diese Kontakte auf Vermittlung von Bundeskanzler Kreisky.
    Schauplatz der Verhandlungen war oder ist Wien?
    Gestern Abend etwa war nicht zu eruieren, ob diese Gespräche derzeit stattfinden, schon stattgefunden haben oder überhaupt erst stattfinden werden.
    Wir versuchten Bundeskanzler Kreisky in seinem Urlaubsort Palma di Mallorca zu erreichen, wo der Kanzler ja übrigens gestern Nachmittag auch mit PLO-Chef Arafat zu einem langen Gespräch zusammen getroffen ist.
    Nur mit dem Zustandekommen dieses Telefongesprächs mussten wir uns bis knapp vor unserer Sendung gedulden.
    Erst da ist es Brigitte Fuchs gelungen, Bundeskanzler Kreisky ans Telefon zu bekommen.
    Herr Bundeskanzler, hier in Wien herrscht zurzeit einige Aufregung über einen Artikel im Newsweek.
    Da steht nämlich, dass Sie erstmals direkte Kontakte zwischen der PLO und einem wichtigen israelischen Politiker oder einer wichtigen israelischen Persönlichkeit eingefädelt haben.
    Es soll dabei um den Austausch israelischer und palästinensischer Kriegsgefangener gehen.
    Haben diese Kontakte, die ja auf Ihre Vermittlung zustande gekommen sein sollen, schon Erfolge gezeigt?
    Als erstes zu sagen, dass das eine Geschichte ist, die schon mehrere Wochen alt ist und so heik ist, dass ich darüber mehr nicht sagen will.
    Es handelt sich um Kriegsgefangene auf beiden Seiten und ich wurde um diesen humanitären Einsatz zu suchen und habe den Selbstverständnis,
    Sie haben ja vor einigen Monaten gesagt, Sie würden keine Vermittler-Tätigkeit mehr.
    Hat sich diese Ansicht jetzt geändert?
    Bei humanitären Fragen gibt es solche Überlegungen nicht.
    Bei politischen, ja, bei humanitären nicht.
    Wird man um einen humanitären Einsatz angegangen, dann muss man ihn erdringen.
    Das ist vor allem den Familien und den Menschen zuliebe getan.
    Keine Regierung.
    Sind Sie von den Israelis gebeten worden, diese Vermittlertätigkeit aufzunehmen?
    Von Familien.
    Natürlich mit Wissen der Regierung, soweit ich informiert bin.
    Ist diese Kontaktaufnahme, die Sie zustande gebracht haben, auch gestern, als Sie mit dem BLO-Vorsitzenden... Das kann ich und will ich nicht sagen.
    Das sicherspielt in diese Fragen eine Rolle schon seit längerer Zeit.
    Können wir erfahren, was Sie sonst noch mit Herrn Arafat gesprochen haben?
    Ja, das war die erste Begegnung nach Beirut, nachdem er Beirut verlassen hat.
    Die in Tunis konnte er nicht zustande kommen, weil er wichtige Verhandlungen mit König Hussein gehabt hat.
    Und so hat er mich natürlich informiert über Verschiedenes, was hier los war.
    Und über die Stellung der PLO zu vielen wichtigen Problemen.
    Aber mehr kann ich nicht sagen.
    In zwei Monaten wird der palästinensische Nationalrat in Al-Shir zusammentreffen.
    Können Sie uns sagen, welchen Eindruck Sie von Arafat bekommen hat?
    Welche Entscheidungen da fallen werden?
    Wenn die Politik Arafats wiederholt findet, diese maskule Politik, wie sie sich durch die Beschlüsse von Fez ausgedrückt hat, dann wird er einen guten Kongress haben.
    Davon hängt es also ab, nicht wahr?
    Eine maßvolle Politik muss immer wieder danach beurteilt werden, ob sie etwas bringt.
    Und das ist meiner Ansicht nach das Wichtigste.
    Noch eine letzte Frage.
    Es befindet sich zurzeit in Wien der jordanische König Hussein, der ja eine ganz wichtige Person im Augenblick im Nahen Osten ist, in den Vermittlungen.
    Werden Sie ihn noch sehen, solange er in Österreich ist?
    Nein, ich glaube nicht.
    Das ist zu kompliziert.
    Ich glaube, wir haben ja keine Privatflugzeuge zur Verfügung, nur ganz selten.
    Und da ist also ein normaler Verkehr sehr kompliziert.
    Es wird möglicherweise König Hussein zu Ihnen nochmal nachkommen.
    Nein, nein.
    Das kann ich nicht verlangen und das möchte ich auch gar nicht verlangen.
    Er weiß ja gerade Bescheid über die Haltung Ihrer Vater.
    Ich habe ja nichts dafür, ihm zu sagen.
    Ich bin selbst neugierig, was er in Amerika erlebt hat, aber das wäre schon
    Herr Bundeskanzler, ich danke für dieses Gespräch.
    Brigitte Fuchs hat mit Bundeskanzler Kreisky gesprochen, telefonisch in seinem Urlaubsort Palma di Mallorca.
    Zurück aber zu den Kontakten zwischen Israel und der PLO.
    Wir haben natürlich auch bei unserem Korrespondenten in Israel, bei Moshe Meisels, nachgefragt, was er darüber weiß.
    Und auch er kann bestätigen, dass es solche Kontakte gibt und gegeben hat.
    Er glaubt allerdings in Erfahrung gebracht zu haben, dass es nur indirekte Kontakte sind, die über die Person von Bundeskanzler Kreisky laufen.
    Mosche Meisels Bericht ist auch zu entnehmen, dass die Gespräche fortgesetzt werden, dass es noch kein Ergebnis gibt, dass man sich also noch nicht über die Modalitäten und Bedingungen für die Freilassung der Kriegsgefangenen auf beiden Seiten geeinigt hat.
    Den Israelis geht es ja um acht ihrer Soldaten, die in PLO-Gefangenschaft sind.
    Bei der PLO soll es um 2000 bis 5000 Soldaten geben, die von den Israelis gefangen genommen worden sind.
    Aber hören Sie gleich näheres von Mosche Meisels selbst.
    Ein Sprecher des Büros des israelischen Ministerpräsidenten Menachem Begin in Jerusalem dementierte Nachrichten, denen zufolge derzeit direkte Kontakte zwischen israelischen Vertretern und TLO-Repräsentanten in Österreich zwecks Freilassung der acht israelischen Soldaten stattfinden, die sich in Gefangenschaft der TLO befinden.
    Der Sprecher leugnete jedoch nicht, dass indirekte Kontakte unter der Ägide von Bundeskanzler Bruno Kreisky
    in dieser Sache im Gang gesinnt.
    Wir tun alles, um die Gefangenen so rasch wie möglich freizubekommen, erklärte der Sprecher.
    Wenn solche indirekte Verhandlungen unter Vermittlung von Drittpersonen geführt werden, so haben sie lediglich eine humanitäre und keine politische Basis.
    Der Sprecher gab zu, dass Israel bereits früher indirekte Verhandlungen von dieser Art mit der PLO, Syrien und anderen arabischen Staaten
    über den gegenseitigen Austausch von Gefangenen geführt hat und dass ein solcher später als Folge dieser Kontakte durchgeführt wurde.
    Laut Pressemeldungen soll ein linksgerichteter Politiker im Auftrage der israelischen Regierung diese indirekten Kontakte in Wien unter der Ägide Kreiskis führen.
    Die Tageszeitung der israelischen Gewerkschaften Dabar deutete an, dass es sich dabei um den früheren Generalsekretär der israelischen Arbeiterpartei
    und späteren Führer der linkssozialistischen Shelley-Partei Arie Elias Handel, der vor einigen Jahren zusammen mit dem PLO-Führer Issam Sirtaoui in Wien mit dem Kreis gepreist für seine humanitären Leistungen ausgezeichnet wurde.
    Davar berichtete, dass Elias bald in den Schlagzeilen der israelischen Presse in einer gewissen Sache erscheinen wird.
    Wie verlautet, fordert die PLO für die Freilassung der acht israelischen Soldaten,
    ca.
    2000 PLO-Gefangene zu befreien, die sich in Internierungslagern im Libanon und in Israel befinden.
    Ähnliche Verhandlungen sollen auch mit Syrien über einen gegenseitigen Austausch der israelischen und syrischen Soldaten im Gange sein, die während des Libanon-Krieges gefangen genommen wurden.
    Die israelische Presse bezieht sich im Allgemeinen positiv zu den Verhandlungen über einen gegenseitigen Austausch von Gefangenen zwischen der PLO und Israel.
    Dawar schreibt heute in einem Leitartikel, die israelische Regierung soll in dieser Sache nicht zwischen Verhandlungen auf humanitärer und politischer Basis unterscheiden.
    Es bestehe keine Ursache dafür, sich vor einer richtigen Bezeichnung der Grundlage solcher Kontakte zu drücken oder sich zu entschuldigen.
    So wie es zwei Seiten in einem Krieg gibt, befinden sich nach ihm Gefangene in beiden Lagern.
    Die Regierung müsse ihre Pflicht gegenüber den Soldaten, die sie in den Krieg geschickt hat, und gegenüber den Kriegsgefangenen erfüllen.
    Verhandlungen zur Befreiung der Kriegsgefangenen stehen in keiner Weise im Gegensatz zu dieser Pflicht.
    Wien also Drehscheibe für Nauskontakte für Kontakte zwischen Israel und der PLO-Vermittler Bundeskanzler Kreisky.
    Jetzt aber weiter ins Inland.
    Diese Tage vor dem Jahreswechsel sind ja in allen Bereichen Anlass für Bilanzen, Anlass, dieses vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und Anlass, davon ausgehend, auch erste Prognosen für das neue Jahr zu wagen, Schwerpunkte zu setzen, Akzente.
    Dieses magische Datum des Jahreswechsels nehmen wir heute im Mittagsschanal mit einem Wirtschaftsschwerpunkt wahr, wobei die Unternehmerseite zu Wort kommen soll.
    Die Prognosen der Wirtschaftsforscher für das kommende Jahr sind ja alles andere als rosig.
    Ein Hauptproblem ist sicherlich die Arbeitslosigkeit bzw.
    die Bemühungen, hier eine explosive Entwicklung in den Griff zu bekommen.
    Noch steht Österreich ja im internationalen Vergleich relativ gut da.
    Heute Vormittag hat nun die Industriellenvereinigung aus ihrer Sicht Bilanz gezogen, Schwerpunkte für das kommende Jahr gesetzt.
    Michael Kerbler berichtet Ihnen von dieser Pressekonferenz.
    Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Professor Herbert Kretschi, nahm die Pressekonferenz zum Anlass, auf die aktuelle Diskussion einzugehen, die ÖGB-Vizepräsident Gassner gestern mit seinem Eintreten für ein Aufsperren von Zwentendorf begonnen hat.
    Gretschy, Gründungsmitglied des Komitees für Zwentendorf, machte kein Hehl aus seiner Meinung und schloss sich Gassner vollinhaltlich an.
    Sozialpartner haben sich in gemeinsamen Studien immer wieder für die Inbetriebnahme von Zwentendorf ausgesprochen, bei Wahrung aller Sicherheitsauflagen.
    Ich muss aber auf der anderen Seite sagen, dass das, was alle drei Parteien aufgeführt haben, die Regierungspartei, die österreichische Volkspartei und die Freiheitliche Partei, kein Ruhmesblatt ist für Reife, Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit der politischen Parteien in Österreich.
    Wenn Sie mich fragen, soll Zwentendorf aufgesperrt werden?
    Würde ich sagen, energiewirtschaftlich, energiepolitisch wäre es eine Notwendigkeit, aber man wäre ein Träumer, wenn man sich nicht darüber klar wäre, dass das Ganze eine politische Frage ist, bei der keine Partei den Mut hat, nach außen hin das zu sagen, was sie intern sagt.
    Allerdings gebe ich zu, dass sich in den Spitzen der Parteien Einzelne, die noch vor einiger Zeit
    eher dafür waren, jetzt zu Gesinnungsgegnern von Zwentendorf entwickelt haben.
    Dass es in Österreich soweit gekommen ist, ist primär ein Fehlverhalten des Herrn Bundeskanzlers, das weiß er selbst mit seiner Rede vom 10.
    Oktober 1978.
    Und das hat seine nahtlose Fortsetzung gefunden, dass alle Parteien nicht den Mut gehabt haben, das zu sagen, was sie sich innerlich eigentlich gedacht haben.
    Weil man hier einer gewissen Strömung nachgibt, die meiner Ansicht nach in der Öffentlichkeit weit überbewertet wird.
    Die zentrale Aussage des industriellen Generalsekretärs in dieser Pressekonferenz mündete dann in eine Kampfansage an Resignation und Mutlosigkeit angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der westlichen Welt, insbesondere in Österreich.
    Er legte ein eindeutiges Bekenntnis für Wachstum als Wirtschaftsmotor und Sicherung einer größtmöglichen Zahl von Beschäftigten ab.
    Voraussetzung dafür sei allerdings, dass das Wort Wirtschaftswachstum und das ökonomische Gedankengebäude, das dahinterstehe, entkriminalisiert werde.
    Nur wirtschaftliches Wachstum könne zur Beseitigung von Arbeitslosigkeit als beschäftigungspolitisches Instrument eingesetzt werden.
    Ich möchte auch sehr deutlich hier für das Haus feststellen, dass nach unserer Ansicht die Wiederherstellung der Vollbeschäftigung, die Schaffung ausreichender Beschäftigungsmöglichkeiten für jeden,
    nicht nur ein eminent soziales, sondern auch ein eminent politisches Problem ist.
    Es ist eine Zentralfrage auf lange Sicht der Erhaltung eines Systems der parlamentarischen Demokratie.
    und der Verhinderung einer Radikalisierung im politischen Bereich, die sich schon einmal Unglück über Europa gebracht hat.
    Das gilt insbesondere für den großen und wichtigen Bereich der Jugendarbeitslosigkeit.
    Ein System kann sich nur dadurch ausweisen, dass es den Menschen auch ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten sichert.
    Um ein höchstmögliches Beschäftigungsniveau zu sichern, sei ein Umdenken in Frage der Arbeitszeit und Arbeitszeitverkürzung notwendig.
    Eine Strategie der Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, wie sie Sozialminister Dallinger vorgeschlagen habe, wurde allerdings von der Industriellenvereinigung als Irrlehre abgetan.
    Der Leiter der Abteilung Sozialpolitik in der Industriellenvereinigung, Dr. Günther Stummvoll, skizzierte dann die Position seiner Organisation in der Frage Arbeitszeitverkürzung.
    Erstens, wir lehnen eine generelle Arbeitszeitverkürzung mit Lohnausgleich nachdrücklich ab.
    Es wäre das sicherste Weg, noch tiefer in die Krise hineinzukommen.
    Zweitens, wir sind der Auffassung, dass man das Thema Arbeitszeit nur in engem Zusammenhang mit der Einkommenspolitik sehen kann.
    Arbeitszeit ist ja ein wesentlicher Bestandteil des Einkommens, denn Einkommen ist ja das Produkt aus Arbeitszeit mal Lohnhöhe.
    Und aufgrund dieses sehr, sehr engen Zusammenhangs zwischen Arbeitszeit und Einkommenspolitik sind wir der Auffassung, dass dies ein Thema, eine Angelegenheit für die Sozialpartner ist,
    Der Gesetzgeber sollte sich hier zunächst möglichst völlig heraushalten.
    Es ist kein Thema für billige Profilierungsversuche.
    Und unsere Kurzformel für die weitere Behandlung dieses Themas lautet mehr Salinger, aber weniger Dallinger.
    Um aus dem wirtschaftlichen Tief zu kommen, sei ein breiter Konsens aller politischen Kräfte notwendig.
    Ein besser werdendes Gesprächsklima, wie es Arbeiterkammerpräsident Zettel oder der geschäftsführende Vorsitzende der Metallarbeitergewerkschaft Wille signalisieren, lasse hoffen, so Kretschi, dass die wirtschaftlichen Probleme Österreichs auch nach der nächsten Wahl im Rahmen der Sozialpartner sachlich und konstruktiv diskutiert werden können.
    Ja und mehr Salinger gibt's gleich jetzt im Mittagschanal, denn um seine Meinung zur Wirtschaftssituation gebeten haben wir auch diesen Mann, dessen Stimme ja im Rahmen der österreichischen Sozialpartnerschaft ganz großes Gewicht hat.
    Rudolf Salinger, Präsident der Bundeswirtschaftskammer.
    Sie hören ihn in einem Gespräch mit Hans Adler.
    Herr Präsident Salinger, man hat dieses Jahr mit doch etwas mehr Optimismus begonnen, als es dann gerechtfertigt hat.
    Zunächst einmal die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage aus Ihrer Sicht.
    Ich habe das schon gesagt, dass die wirtschaftliche Situation sich seit Mitte dieses Jahres auch verschlechtert hat.
    Für 1983 hat das Wirtschaftsforschungsinstitut zunächst einmal ein Wachstum von eineinhalb Prozent angenommen.
    und hat es, glaube ich, in den letzten Wochen reduziert und nimmt 0,5% an, wenn überhaupt.
    Die Auftragseingänge gehen stark zurück.
    Wir können rechnen mit einem Rückgang der Auftragseingänge mit 6,5% im September und die Exporte stagnieren auch und beim Fremdenverkehr haben wir dasselbe
    gespürt.
    Mich stört aber noch, dass man in der Bundesrepublik einen Aufruf erlassen hat, dass die Bundesbürger dort sich mehr, also ihren Urlaub in Lande einteilen sollen.
    Das wäre natürlich gerade für den Fremdenverkehr in Österreich nicht sehr gut, weil er ja eine starke Säule ist.
    Die Industrieproduktion stagniert auch.
    Bei den Konjunkturgesprächen, die die Bundeskammer ja im jeden Jahr abhält, hat sich herausgestellt, dass die Unternehmer
    mit einer länger anhaltenden Krise rechnen.
    Es ist ganz offensichtlich ein Prozess der Umstrukturierung, wenn nicht im Gange, dann dringend notwendig.
    Ist da irgendwas schon geschehen?
    dass hier schon sicher angefangen wurde, dass aber viel mehr gemacht werden müsste.
    Wir müssen darauf abzielen, dass wir gerade auf den Gebieten der Forschung, der Innovation mehr machen.
    Wir müssen versuchen,
    sagen wir, sich der ganz modernen Technik anzupassen.
    Und wir müssen auch versuchen, dass diese Betriebe, die ja selbst am besten wissen, was zu machen ist, mehr Freiraum bekommen für ihre Investitionen.
    Mehr, dass sie nicht von der Bürokratie allein beherrscht werden.
    Nicht zuletzt diese Situation ist der Grund für die bisherige Debatte um die Arbeitszeitverkürzung.
    Wird man sie brauchen als einen Teil der Maßnahmen?
    Schauen Sie, Arbeitszeitverkürzung muss man unter der Richtung sehen.
    Haben wir Kurzarbeitszeit über die Zeit der Krise oder wollen wir eine generelle Arbeitszeitverkürzung haben?
    Ich habe ja schon oft gesagt, dass wir
    sagen wir, in schwierigen Zeiten mehr arbeiten sollen, nicht weniger arbeiten sollen.
    Und das wir erst dann verteilen können, wenn wir etwas erarbeitet haben.
    Also ich bin deshalb grundsätzlich der Auffassung, dass wir zur Bewältigung dieser wirtschaftlichen Schwierigkeiten noch mehr leisten müssen.
    Eine generelle Arbeitszeitverkürzung mit vollem
    oder mit teilweise Lohnausgleich ist für die Wirtschaft aus Kostengründen nicht tragbar.
    Und alle anderen Lösungen müssen wir einmal genau überdenken und durchrechnen und uns dann zusammensetzen.
    Die Methoden, die von Herrn Sozialminister gekommen sind, wenn die Sozialpartner sich nicht einigen, dass man die Mehrheit im Parlament einzählt, halte ich nicht für gut.
    Es wird im Frühjahr nächsten Jahres Wahlen geben.
    Was erwarten Sie sich von diesen Wahlen und was wünschen Sie sich als Wirtschaftsmann nachher?
    Sie wissen, dass ich der österreichischen Volkspartei angehöre und dass ich mir einen positiven Wahlausgang für meine Partei wünsche.
    Von Seiten der Wirtschaft aus bin ich der Meinung, dass wir die Wirtschaftspolitik so ändern müssen, dass die Betriebe einen Freiraum bekommen.
    Es müssen Maßnahmen gesetzt werden, die es den Betrieben ermöglichen, vorübergehende Schwierigkeiten und finanzielle Engpässe durchzustehen und wieder
    Gewinne zu machen.
    Betriebsgründungen, besonders von jungen Menschen, sollen gefördert werden.
    Die kleinen und mittleren Betriebe müssen gleiche Wettbewerbschancen haben wie die große.
    Es hat schon einmal im Zeichen einer Krise ein Abkommen zwischen den Sozialpartnern, damals auf allerhöchster Ebene, gegeben.
    Da waren Sie auch beteiligt.
    Könnten Sie sich vorstellen, dass so etwas wieder notwendig wird oder geschieht?
    Ja, ich halte es für notwendig, dass man darüber redet zwischen den Sozialpartnern.
    Das heißt nicht, dass wir dem Parlament irgendwie vorgreifen, sondern dass wir nur Vorschläge erarbeiten, die das Parlament dann beschließen kann oder nicht.
    Dass aber ein Gespräch geführt wird unter den Sozialpartnern, allerdings unter gleicher Berechtigung und gleicher Verpflichtung.
    Es hat in der letzten Zeit schon wegen der Krise
    Debatten für und wieder über die Wirksamkeit der Sozialpartnerschaft gegeben.
    Wird sie auch dann weiter bestehen, wenn die großen alten Herren der Sozialpartnerschaft, die sie jetzt tragen, vielleicht einmal nicht mehr am Ruder sind?
    Es ist so, dass ja jetzt die Regierungspartei und die Arbeiterkammer und die Gewerkschaften näher verwandt sind mit der Regierung.
    was, sagen wir, für uns gewisse Schwierigkeiten bedeutet.
    Und das auch in einer Zeit, wo weniger zu verteilen ist, es schwieriger ist.
    Ich glaube aber auch, dass das persönliche Kennen und die lange Zusammenarbeit, also das Menschliche, der zwei oder der vier Partner, wesentlich dazu beigetragen hat und in der Zukunft auch für unsere Nachfolger beitragen soll,
    Probleme leichter zu lösen.
    Nichts sagen wollte Bundeswirtschaftskammerpräsident Salinger übrigens zu den gestrigen Äußerungen von ÖGB-Vizepräsident Gassner zur Inbetriebnahme von Zwentendorf.
    Gassner fordert ja eine neuerliche Volksabstimmung über die Öffnung von Zwentendorf nach den nächsten Wahlen, wobei Gassner nicht verhältte, dass er für ein Aufsperren von Zwentendorf plädieren würde.
    Fünf Minuten nach halb eins ist es jetzt im Mittagsschnall 12.35 Uhr.
    Ein kurzer Blick noch auf unser Programm.
    Was bringen wir an Beiträgen noch bis 13 Uhr unter?
    Wir berichten von der österreichischen Pastoraltagung der katholischen Kirche.
    Da gibt es ein Interview mit Bischof Weber, auch eine Stellungnahme vom Kardinal König.
    Roland Machatschke porträtiert den Mann des Jahres, das amerikanische Nachrichtenmagazin Time hat ja den Kleinkomputer dazu gekürt.
    Die Kulturredaktion bringt eine Vorschau auf die Musikfestspiele 83 und gleich jetzt geht's weiter mit dem Stichwort WBO.
    In der Affär um die burgenländische Wohnbaugenossenschaft Ost liegt nun nach der längst fertiggestellten Hauptanklage unter anderem gegen den früheren ÖVP-Landtagsabgeordneten Ernst Trauchwarther nun eine zweite Anklage vor.
    Über Einzelheiten sowie über den weiteren Terminplan bei den WBO-Verfahren informiert Robert Heger vom Landesstudio Burgenland.
    Die zweite Teilanklage in der Causa Burgenländische Siedlungsgenossenschaft Wohnbau Ost, inzwischen zum gängigen Kürzel-WPO geworden, liegt also vor.
    Allerdings nur im Entwurf.
    Jetzt müssen die Oberstaatsanwaltschaft und das Justizministerium die Anklage zur Kenntnis nehmen.
    Nach der Zustellung an die Beschuldigten ist mit Einsprüchen zu rechnen.
    Daher scheint eine Verhandlung über beide Teilanklagen am 24.
    Jänner 83, dieser Termin wurde inzwischen vom zuständigen Richter Mag.
    Ellinger festgesetzt, ausgeschlossen.
    Die erste Anklage, inzwischen rechtskräftig geworden, umfasst acht Beschuldigte und eine Schadenssumme von 60 Millionen Schilling.
    Das Urteil ist für den 12.
    April zu erwarten.
    Dieser Termin war auch Gegenstand heftiger Kritik.
    ÖVP-Nationalratsabgeordneter Lichal sprach von einem politisch brisanten, bewusst angesetzten Termin wenige Tage vor der Nationalratswahl.
    Ein Vorwurf, den heute sowohl der Leitende des Staatsanwalts, Dr. Reiter, wie auch der Bearbeiter der zweiten Teilanklage, Mag.
    Zöchling, scharf zurückwiesen.
    In keinem Fall, Mag.
    Zöchling war auch zuständig für die inzwischen eingestellten Vorerhebungen gegen Dr. Sauzopf, sei ein Termin politisch zu interpretieren.
    Dass die zweite WPO-Anklage doch etwas später fertiggestellt werden konnte, sei auf die äußerst schwierige Materie zurückzuführen.
    Sehr wichtige Wirtschaftsgutachten wurden erst fertiggestellt.
    Die zweite Teilanklage umfasst neun Beschuldigte, darunter drei aus der ersten Anklage, Rauchwarter, Dietze und Diewald.
    Die Schadenssumme beträgt ebenso 60 Millionen Schilling.
    Verhandlungstermin Herbst 83.
    Was die Eisenstedter Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit den AKH-Prozessen besonders betont, die vergleichsweise hohe Aufklärungsquote.
    Von einem sogenannten ungeklärten Abgang von 300 Mio.
    Schilling sind 120 Mio.
    Gegenstand der Anklagen.
    Das Strafausmaß für die wesentlichsten Vergehen, Verdacht der Untreue und der Beteiligung an Veruntreuung, ein Jahr bis zu zehn Jahren Kerker.
    Im zweiten Teil kommt noch das Vergehen gegen das Devisengesetz.
    Strafausmaß ein Jahr dazu.
    Über den Enthaftungsantrag für Dr. Rauchwarther, eine klinische Untersuchung wurde schon durchgeführt, wegen seines schlechten Gesundheitszustandes wurde übrigens noch nicht entschieden.
    Ein Bericht von Robert Heger vom Landestudio Burgenland war das.
    Vom Geist christlichen Lebens lautet das Motto der diesjährigen österreichischen Pastoraltagung der katholischen Kirche, die heute im Bildungshaus Wien-Lainz eröffnet worden ist.
    In 20 Arbeitskreisen wird dabei die Frömmigkeit in all ihren Facetten zur Sprache kommen.
    Wiens Erzbischof Kardinal Dr. König hob in seiner Eröffnungsansprache vor allem die Notwendigkeit seelsorgerischer Jugendbetreuung hervor.
    Denn, so der Kardinal, viele Jugendliche gingen heute Irrwege.
    Viele fragen heute wieder, wie man zu diesem vertrauten Umgang mit Gott, zu dieser Spiritualität kommen kann.
    Jugendliche meinen,
    sie im Modernen nicht mehr in christlichen Formen verschiedener Jugendreligionen finden zu können.
    Sie träumen sich hinein in fernöstliche Mystik,
    ohne vielleicht jemals darauf hingewiesen zu werden, dass auch und gerade im Christentum für jeden die Möglichkeit besteht, mit Gott in ein sehr persönliches Verhältnis zu treten, ohne dabei das Risiko der menschlichen Verirrung auf sich zu nehmen.
    Soweit Kardinal Dr. Franz König bei der Eröffnung der Pastoral-Tagung.
    Über die wichtigsten Themen dieser Glaubens-Enquete sprach Manfred Kronsteiner mit dem Grazer Diözesanbischof Johann Weber, dem bischöflichen Referenten des Österreichischen Pastoralinstituts.
    Bei dieser österreichischen Pastoraltagung widmet man sich dem Thema der Spiritualität im Leben des Christen.
    Nun Spiritualität, Herr Bischof Weber, kann man ungefähr auch übersetzen mit dem Begriff Frömmigkeit.
    Diese Frömmigkeit soll also in allen Aspekten im christlichen Leben beleuchtet werden.
    Es beginnt bei der Spiritualität in der Familie.
    Nun, die Frömmigkeit in der Familie ist ja in der letzten Zeit für manche sogar ein Reizwort geworden.
    Wie sehen Sie diesen Begriff?
    Viele Tendenzen, die meinen, hat das überhaupt noch Zukunft, ist das nicht vorbei?
    können nicht überwunden werden, indem man heftig darauf schimpft, sondern dass man wirklich sucht, wie können Menschen in Hingabe, in Treue miteinander leben, wie können sie neues Leben bejaden.
    Es ist oft heute die Tendenz, sich zurückzuziehen.
    und zu sagen, für mein Leben reicht es, ich weiß, wie ich es mir richte, ich gehe mit meinem Herrgott um, aber ich glaube, das wäre eine falsche Spiritualität.
    Spiritualität heißt immer dort drinnen, in dem Leben, in meinem kleinen Kreis, aber auch in der großen Gesellschaft.
    sicherlich eine gewisse Problemgruppe für die Kirche, die Jugendlichen.
    Die Frömmigkeit der Jugendlichen äußert sich ja immer wieder auch darin, dass junge Leute den sogenannten neuen Jugendsekten beitreten.
    Das ist eine der ganz großen Erscheinungen von heute.
    Ich glaube, es gibt wahnsinnig viel Irrationalismus
    vor allem Jugendliche, haben die Technisierung, haben die präzise Lebensführung, die uns aufgezogen werden, wird oft so satt, und ich kann sie weithin verstehen, dass sie sagen, jetzt ziehe ich mich zurück, sei es in eine restlose Unterhaltungswelt, sei es auch in oft sehr obskure Sekten, und da drinnen fühle ich mich wohl.
    Was rundherum los ist, das ist für mich nicht interessant.
    Und ich denke, wir müssen dieses Fühlen, diese Art zu leben, sehr, sehr ernst nehmen.
    Wir dürfen dabei nicht stehen bleiben.
    Es braucht mehr als bloß, ich ziehe mich in eine kuschelige kleine Gemeinschaft zurück.
    Wo klappt es Ihrer Meinung nach in den christlichen Gemeinden nicht?
    Es findet sich ja auch hier das Diskussionskapitel spirituelle Defizite und Chancen in der Gemeinde.
    Hier ist vieles zu nennen.
    Wir schwimmen natürlich auch mit allgemeinen Einstellungen.
    Und etwa ausgelöst durch diese große Erhebung der Psychologie etwa in den letzten Jahren hat man vielleicht manches Mal zu sehr gemeint,
    Man könne alles pädagogisch erreichen, man könne den Menschen steuern, man könne alles zusammenbringen.
    Ich denke, dass wir immer zwischen beiden stehen müssen.
    Eine intensive, denkerische Arbeit, die Kirche war immer auch eine denkende Kirche.
    und zugleich ein großes Vertrauen.
    Das heißt für mich konkret, wie lernen wir wieder etwa sehr persönlich, sehr intim mit unserem Gott umzugehen.
    Ein Gespräch mit dem Grazer Bischof Johann Weber war das.
    Und jetzt zum Mann des Jahres, wie ihn seit 55 Jahren das amerikanische Nachrichtenmagazin Time kürt.
    Eine Persönlichkeit soll damit hervorgehoben werden, die nach Ansicht der Redaktion im abgelaufenen Jahr den stärksten Einfluss auf die Welt oder auf einen Teil der Welt ausgeübt hat.
    Manchmal, aber nur manchmal, war dieser Mann des Jahres auch eine Frau.
    Noch nie aber war es ein Wesen wie diesmal.
    Eine Maschine.
    Ein Computer.
    Titel des Time Magazins Der Computer ist da.
    Kein Mensch hat also nach Ansicht von Time die Welt im Jahr 1982 so nachhaltig beeinflusst wie diese neue Wundermaschine, der Kleinkomputer.
    Kann das wirklich stimmen?
    Diese Frage stellte sich auch Roland Machatschke und die Antwort kam mit Lichtgeschwindigkeit.
    Die elektronische Revolution ist da und ihre Propheten heißen IBM, Apple, Atari oder Sinclair.
    Ob wir es wollen oder nicht, so könnte man die 27 Seiten zusammenfassen, die Time seinem Jahresregenten 1982 widmet.
    Vor 40 Jahren konnte der erste elektronische Großcomputer von IBM zwei Zahlen mit je 23 Stellen in etwa fünf Sekunden multiplizieren.
    Ein Taschenrechen in der Hand eines Kindes kann das heute in Sekundenbruch teilen.
    Aufgaben, zu denen man vor 20 Jahren noch zimmergroße Maschinen benötigte, können heute von Geräten bewältigt werden, die auf einem Büroschreibtisch Platz finden.
    In den USA ist der Heimcomputer oder persönliche Computer, wie auch genannt wird, endgültig angekommen und beginnt, sich häuslich einzurichten.
    Noch zwei Vergleiche, die die Dramatik dieser Entwicklung deutlich machen.
    Der erste vollelektronische Computer der Welt, der 30 Tonnen schwere ENIAC mit seinen 18.000 Vakuumröhren, von denen durchschnittlich eine alle sieben Minuten ausfiel, kostete umgerechnet 8 Millionen Schilling.
    Ein gleichwertiger Heimcomputer ist in den USA um 70.000 Schilling zu haben.
    Wenn sich die Automobilindustrie ähnlich wie die Elektronik entwickelt hätte, so hat ein Computerexperte ausgerechnet, dann würde ein Rolls-Royce heute nicht ganz 50 Schilling kosten und mit einem Liter Benzin 750.000 Kilometer weit fahren können.
    In diesem Jahr 1982 sind in den USA Heimcomputer im Wert von mehr als 80 Milliarden Schilling verkauft worden.
    Die meisten Amerikaner spielen mit ihnen.
    Aber viele haben die Videospielkassetten bereits in eine Schublade geräumt, obwohl 1982 in den USA fast 40 Milliarden Schilling in die Kassen der Videospielanbieter geflossen sind.
    Für viele Amerikaner ist die wackere neue Welt schon Wirklichkeit.
    Time zitiert als Beispiel einen Börsenmakler in San Francisco, der früher jeden Tag eine Stunde weit mit dem Auto von seinem Heim ins Büro in die Stadt fuhr, nur um dort mit den Hilfsmitteln, Computer und Telefon seiner Arbeit nachzugehen.
    Heute macht er es in seinem Haus.
    Und seinen Kunden ist es egal, ob er zu Hause mit Blick in den Garten arbeitet oder in einem Bürohochhaus in der City.
    Aus einer Meinungsumfrage für Time geht hervor, dass mehr als drei Viertel aller Amerikaner glauben, der Heimcomputer werde schon bald so alltäglich sein wie Fernsehapparat oder Waschmaschine.
    Jeweils zwei Drittel glauben, dass Computer letztlich Produktion und damit Lebensstandard steigern werden und die Bildungsqualität ihrer Kinder erhöhen werden.
    In den Schulen der USA stehen heute etwa 100.000 Computer.
    Vor 18 Monaten waren es erst halb so viele.
    Aber schon in der Schule beginnt das Bild von der schönen neuen Welt Sprünge zu zeigen.
    Die Hauptbenutzer von Schulcomputern sind Kinder aus der weißen Mittelschicht.
    Schwarze Jugendliche, die jetzt bereits eine Arbeitslosenrate von 50 Prozent haben, stehen vor einer neuen, zusätzlichen Barriere.
    Auch soziale Bedenken werden laut.
    Eine Computerfirma rüstete einen Teil ihrer Belegschaft mit Heimcomputern aus, die mit dem Büro verbunden waren.
    Die Menschen fühlten sich bald isoliert und sehnten sich nach den Bürostunden in Gesellschaft der Kolleginnen und Kollegen zurück.
    Es gibt Berechnungen, wonach durch die zunehmende Verwendung von Computern, vor allem im Büro, die Arbeitslosigkeit steigen wird.
    Etwa in Westeuropa innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 16 Prozent.
    Aber andere Berechnungen stellen fest, dass die neue Technik mindestens so viele neue Arbeitsplätze schaffen wird, wie sie vernichtet.
    Computer, so wird immer wieder betont, Computer denken nicht.
    Sie ahmen nur Vorgänge im menschlichen Gehirn nach.
    Erinnerung, Vergleich, Analyse.
    Wird nun, da Computer Routinearbeiten des menschlichen Gehirns übernehmen, das Denken des Menschen auf einem höheren Niveau ablaufen?
    Wird die Intelligenz zunehmen?
    Wird der befreite Geist des Menschen großen Eingebungen nachjagen oder sich nur in der vermehrten Freizeit mit noch mehr Videospielen beschäftigen?
    Kritische Fragen, die Time stellt, und eine kritische Stellungnahme aus berufenem Munde.
    Am Anfang der Titelgeschichte zitiert das amerikanische Nachrichtenmagazin Bundeskanzler Kreisky.
    Was früher Eisenbahn-, Straßen- und Kanalnetze waren, das sind heute Telekommunikations-, Informations- und Computernetze.
    Am Ende des Artikels steht ein Wort des Computerspezialisten Joseph Weizenbaum, Professor an einer der berühmtesten technischen Universitäten der Welt, dem Massachusetts Institute for Technology.
    Die Annahme, dass jegliches menschliches Wissen in den Zahlen 0 und 1 ausgedrückt werden kann, ist philosophisch schwer zu verdauen.
    Die Welt wurde so dargestellt, als könnte sie zur Gänze berechnet werden.
    Das schafft einen begrenzten Sehkreis, in dem die einzigen wahren Probleme die sind, die man einem Computer eingeben kann.
    Eine ganze Welt von echten Problemen, von menschlichen Problemen, wird dadurch vernachlässigt.
    Ob wir unseren Computer zu einer Reaktion bewegen können?
    Der Mann des Jahres, der Computer, ein bisschen Angst macht das schon, wenn man nicht gerade sehr technikgläubig ist, ob wir ihn in der Hand, im Griff behalten werden.
    Jetzt jedenfalls geht es weiter mit einem Kulturbeitrag.
    Walter Gellert gibt eine Vorschau auf die österreichischen Musikfestspiele 1983.
    in Österreich, denn bereits Ende Jänner ist in Salzburg die Mozartwoche angesetzt, die Bekanntes, aber auch viel Unbekanntes von Wolfgang Amadeus Mozart bringt.
    Neben Konzerten der Wiener Philharmoniker unter Laurin Marcel, André Prévin und Leopold Hager gibt es zum Beispiel auch eine Aufführung von Händels Azis und Galatea in der Fassung Mozarts.
    Dirigent ist Peter Schreier.
    Auch heuer wird die Zusammenarbeit Mozartwoche-ORF fortgesetzt.
    Gottfried Kraus, der Leiter der Hörfunkmusikabteilung.
    Die Mozartwoche beginnt heuer am 21.
    Jänner mit der Konzertantenaufführung von La Finta Semplice, des also elfjährigen Mozart.
    Und interessant ist daran, dass damit die Reihe der
    Aufführungen und Produktionen für Schallplatte und Rundfunk der frühen Mozart-Opern, die 1974 mit Il Repastore begonnen hat, zu Ende geht.
    Es liegen also jetzt zwölf Bühnenwerke Mozarts vor auf Schallplatten, die er zwischen seinem zehnten Lebensjahr und vor dem Idomeneo, also mit 1920, eingeschrieben hat.
    Es gibt für diese Salzburger Produktion, die wie in all den Jahren Leopold Hager dirigiert, eine sehr illustre Besetzung mit Helen Donath und Teresa Berganza.
    Im Zeichen des Türkenjahres stehen die Wiener Festwochen.
    Und so ist im Theater an der Wien eine Produktion der Mozart-Oper Zaide geplant.
    Leopold Hager dirigiert, Werner Hollweg ist der Regisseur.
    Das Musikfest der Konzerthausgesellschaft, das am 12.
    Mai mit einem Konzert der Wiener Philharmoniker unter Lorin Marcel eröffnet wird, hat zwei Schwerpunkte.
    Generalsekretär Hans Landesmann.
    Das erste ist Faust und die Musik.
    Wir bereiten eine Reihe von Konzerten vor, die Faust als Thema haben, besonders was die Komponisten Gounod, Liszt, Berlioz, Mahler,
    Wagner, Schumann, Busoni.
    Alle diese Komponisten haben sich sehr eng mit Faust beschäftigt und wir möchten musikalisch diese Eindrücke wiedergeben.
    Der zweite Hauptpunkt betrifft Mozart und zwar besonders die Instrumentalkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart.
    Prominente Gastorchester sind das NHK Orchester Tokio, das Radiosymphonieorchester Berlin und das English Chamber Orchestra.
    Die Bregenzer-Festspiele beginnen am 21.
    Juli mit einer Aufführung von Weber's Freischütz im Festspielhaus.
    Otto Schenk inszeniert, Adam Fischer dirigiert, Gabriela Benaczko-Vacab und Robert Schunk singen die Hauptrollen.
    Als Spiel auf dem See ist heuer Cole Porters Musical Kiss Me Kate geplant.
    Die Konzerte der Wiener Symphoniker bei den Bregenzer Festspielen werden von Georges Bretter, Eugen Jochum, Ferdinand Leitner und Gennady Rostestvenski geleitet.
    Am 26.
    Juli beginnen dann die Salzburger Festspiele, die heuer ein Munsterprogramm aufweisen.
    123 Veranstaltungen, darunter 29 Opernaufführungen, drei Ballette- und 14 Orchesterkonzerte.
    Diese Konzerte werden vom London Symphony Orchestra und der Claudia Arbado,
    den Wiener Philharmonikern unter Marcel, Mutti, Savalisch, Otsava und Lewain und den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan bestritten.
    Wie in Wien im April und Mai beim Brahmsfest im Musikverein sind die Brahms-Symphonien zu hören.
    Untertitel der Amara.org-Community
    Das ORF-Symphonieorchester steuert wie immer zeitgenössisches bei den Salzburger Festspielen bei.
    Unter anderem die Uraufführung des Cello-Konzertes von Ernst Krennegg.
    Außerdem wird Einems Oper Danton's Tod konzertant aufgeführt.
    Das Opernprogramm umfasst eine Neuinszenierung des Rosenkavaliers durch Herbert von Karajan, der auch dirigiert.
    Anna Tomova-Sintow, Agnes Balzer und Kurt Moll singen die Hauptrollen.
    Die zweite Premiere der Salzburger Festspiele 1983 ist Mozarts Idomeneo.
    Wie in New York wird die Aufführung vom Leading Team Jean-Pierre Ponel und James Levine erarbeitet.
    Wie in New York singt Luciano Pavarotti die Titelpartie.
    Wieder aufgenommen werden Fidelio, Così fan tutte und die Zauberflöte.
    Bereits Ende Juni und zwar am 26. beginnt der karintische Sommer in Villach und Ossiach.
    Gerda Fröhlich, die Geschäftsführerin zu den Schwerpunkten des Festivals.
    Wir haben uns bemüht, wieder zahlreiche Feste für die Musikfreunde im Rahmen unseres Festivals zu organisieren, zu schaffen, und haben also unter dem Titel Feste ein Fest der italienischen Musik, das von Marcel Pravi präsentiert wird und das Lieder und Aria-Namense von internationalen Opernstars bringt, ein Kirchenkonzert mit Rossinis Petit Messe Olanel und ein Gastspiel der Operakomiker Italiana aus Premona.
    Dann feiern wir mit einem Fest den 65.
    Geburtstag von Gottfried von Einem.
    Dann haben wir wieder ein Fest für Kinder, wieder unter der Leitung von Prof. Dr. Kurt Palen.
    Und das Neue, das Novum an diese Kindermusiktagen wird sein, dass wir eine Kinderoper mit den Kindern erarbeiten werden, die jetzt für uns geschrieben wird, also eine Uraufführung.
    Der Komponist ist mein Hart Rüdenau, er ist ein Auftragswerk des Karintischen Sommers.
    Und dann gibt es noch ein paar Feste für nicht nur Klassik-Liebhaber wie Chansonabende, ein Konzert mit Musik von Gershwin über Bernstein bis zu den Beatles und einen Pantomimenabend, also ein bisschen etwas aus der Reihe.
    des in Graz, der am 11.
    September eröffnet wird.
    Intendant Peter Vuica.
    Der ganze steirische Herbst 1983 wird nicht express des Verbes, aber doch durchzogen sein von einer Thematik, die inspiriert durch die Stimmung des gesamtösterreichischen Katholikentages
    ein bisschen sich mit Religion, Mythos, Ritual davon gekennzeichnet sein wird.
    Und ein bisschen wird auch das Musikprotokoll, das ja das Landesstudio Steiermark, das ORF, das österreichische Rundfunk macht,
    sich dieser Stimmung anschließen, zum Beispiel mit einer Uraufführung eines Oratoriums mit dem Titel Passion von Volker David Kirchner.
    Festgelegt sind nur die größeren Rocken, wenn Sie wollen, die längerfristig anvisiert werden müssen.
    Das wäre zum Beispiel die Uraufführung eines Cello-Konzertes von Wolfgang Riem,
    und eines Orchesterstücks von Thomas Bernes.
    Schließlich sei auch noch auf das Linzer Brucknerfest hingewiesen.
    Beginn 4.
    September, dass heuer die Programmschwerpunkte Brahms, Wagner und Bruckner aufweist.
    Als Klangwolke ist Bruckners 8.
    Symphonie, gespielt von den Wiener Philharmonikern unter Laurin Marzell zu hören.
    Die Schubertiade Hohenems, der musikalische Sommer Wien und das Spektakulum mit Aufführungen barocker Opern in der Jesuitenkirche in Wien seien aus dem vielfältigen Angebot an musikalischen Veranstaltungen in Österreich im Jahr 1983 noch erwähnt.
    Und hören Sie jetzt noch wichtige Kurzmeldungen.
    Spanien, Österreich.
    Bundeskanzler Kreisky hat bestätigt, dass es zwischen Israel und der PLO zum ersten Mal konkrete Kontakte gibt.
    Entsprechende Meldungen hat die amerikanische Zeitschrift Newsweek verbreitet.
    Zur Diskussion stehen, wie auch Kreisky sagte, humanitäre Fragen, insbesondere der gegenseitige Austausch von Kriegsgefangenen.
    Die Kontakte gebe es schon seit mehreren Wochen, sie seien sehr heikel.
    Er könne nähere Einzelheiten nicht nennen, sagte der Kanzler.
    Zu seinem gestrigen Gespräch mit PLO-Chef Arafat sagte er, es werde nun darauf ankommen, ob eine maßvolle PLO-Politik auch etwas bringe.
    Ein Treffen mit dem jordanischen König Hussein, erst derzeit zu einem Besuch in Wien, schloss der Bundeskanzler, der jetzt auf Mallorca Urlaub macht, aus organisatorischen Gründen aus.
    Libanon.
    Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen haben in Chalde, etwa 10 Kilometer südlich von Beirut, libanesisch-israelische Verhandlungen über einen Abzug der israelischen Besatzungstruppen aus dem Libanon begonnen.
    Österreich.
    ÖVP-Obmann Mock sagte zu den gestrigen Erklärungen des ÖGB-Vizepräsidenten und Obmannes der christlichen Gewerkschafter Gassner, dieser hat sich für eine neuerliche Volksabstimmung über Zwentendorf ausgesprochen, in der Grundposition der ÖVP habe sich nichts geändert.
    Nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend, zeitweise Schneeschauer, im Süden und Osten auch einzelne sonnige Abschnitte.
    Lebhafter bis stürmischer Nordwestwind.
    Nachmittagstemperaturen minus ein bis plus fünf Grad.
    Das war ein Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
    Ilse Oberhofer verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Trailer - Bundeskanzler Kreisky zu Gesprächen zwischen Israel und PLO, sowie seiner Vermittlerrolle
    Interview: Bundeskanzler Kreisky
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nachrichten
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bundeskanzler Kreisky bestätigt Vermittlungstätigkeit zwischen PLO und Israel aus humanitären Gründen für einen Gefangenenaustausch
    Interview: Bundeskanzler Kreisky
    Mitwirkende: Fuchs, Brigitte [Gestaltung] , Kreisky, Bruno [Interviewte/r]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz der Industriellenvereinigung: Gegen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, für Zwentendorf
    Einblendung: Generalsekretär der Österreichischen Industriellenvereinigung Krejci, Leiter der Sozialpolitischen-Abteilung der Indutriellenvereinigung Stummvoll
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Krejci, Herbert [Interviewte/r] , Stummvoll, Günter [Interviewte/r]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BWK-Präsident Sallinger zu aktuellen Wirtschaftsfragen
    Interview: BWK-Präsident Sallinger
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Sallinger, Rudolf [Interviewte/r]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Burgenland - WBO-Skandal: 2. WBO-Anklage fertig
    Mitwirkende: Heger, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Österreichische Pastoraltagung heute eröffnet. Grundthema: Erfahrungen der Christen mit der heutigen gesellschaftlichen Situation
    Einblendung: Kardinal König, Bischof Weber
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung] , König, Franz [Interviewte/r] , Weber, Johann [Interviewte/r]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    USA: "Time-Magazin" - "Machine of the Year" - Der Computer
    Einblendung: Sprechender Computer
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung] , Anonym, Computerstimme [Interviewte/r]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Musikfestspiele in Österreich 1983
    Einblendung: Musikausschnitte, Gottfried Kraus, Hans Landesmann, Gerda Fröhlich, Peter Vujica
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Kraus, Gottfried [Interviewte/r] , Landesmann, Hans [Interviewte/r] , Fröhlich, Gerda [Interviewte/r] , Vujica, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1982.12.27 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1982.12.28
    Spieldauer 00:59:53
    Mitwirkende Oberhofer, Ilse [Moderation]
    Henke, Reinhold [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1982.12.28 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-821228_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt