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KI-generiertes Transkript
Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Das innenpolitische Hauptereignis der letzten Stunden, die Fernsehdiskussion zwischen Kanzler Kreisky und dem Kanzlerkandidaten der österreichischen Volkspartei Alois Mock, steht auch am Beginn unserer heutigen Berichterstattung.
Wir fassen die Meinungen der Zeitungskommentatoren zusammen.
Arbeiterzeitung SPÖ.
Der ÖVP-Obmann blieb insgesamt unglaubwürdig.
Südosttagespost ÖVP.
In MOK hat die ÖVP wieder einen Spitzenkandidaten, der Statur zeigt.
Neue Kronenzeitung.
Bewerten wir die TV-Duelle so, wie sie sind.
Eine polemisch-politische Auseinandersetzung mit Unterhaltungswert.
Die Inlandspresseschau können Sie gleich nach den Nachrichten hören.
Welche Bedeutung die Parteien dem TV-Duell beimessen, spiegelt sich ja auch in der Tatsache wider, dass beide Parteien Blitzumfragen in Auftrag gegeben haben, wie ihr Kandidat bei den Fernsehzuschauern angekommen ist.
So glaubt das SPÖ-nahe IFES-Institut einen 51%-Sieg Kreiskis und eine 31%-Zustimmung für Mock feststellen zu können, während das ÖVP-nahe Fessel-Institut Alois Mock mit 47% gegenüber 45% vor Kreiski als Sieger sieht.
Nun und um die Wahl am kommenden Sonntag geht es auch im Gespräch mit unserem heutigen Journalgast.
Es ist Georg Mautner-Markhoff, der Senf- und Essigfabrikant, der auch als Berater von FPÖ-Chef Norbert Steger tätig ist.
Die Berichte aus dem Ausland befassen sich mit der Situation Ronald Reagans ein Jahr vor den nächsten Präsidentenwahlen in den Vereinigten Staaten und mit den Bemühungen, die Umweltkatastrophe des Ölteppichs im Persischen Golf in den Griff zu bekommen.
Unsere Wirtschaftsredaktion informiert Sie schließlich über neue Aspekte der Verschuldung der Entwicklungsländer.
Im Kulturbeitrag befassen wir uns mit der Person Josef Meinraths.
Der Schauspieler, der in der kommenden Woche seinen siebzigsten Geburtstag feiern wird, hat morgen in der Rolle des Dieners Theodor in Hoffmannsthal Lustspiel der Unbestechliche im Akademietheater Premiere.
Zu Beginn stehen wie immer die Nachrichten aus aller Welt.
Fedor Holy hat sie so zusammengestellt.
Gelesen werden sie von Angelika Kofler.
Österreich.
Die im Wesentlichen von Wirtschaftsthemen beherrschte gestrige Fernsehkonfrontation zwischen Bundeskanzler Bruno Kreisky und ÖVP-Obmann Alois Mock hat heute eine Reihe politischer Reaktionen ausgelöst.
Der sozialistische Klubobmann Heinz Fischer meinte, Mock habe so wie der frühere ÖVP-Obmann Josef Taus vor vier Jahren aus der Position des leichtgewichtigen Oppositionspolitikers agiert, der alles kritisiert und alles verspricht, weil er nichts zu verantworten habe.
Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Ratzenberg von der ÖVP meinte hingegen, die Diskussion habe klargestellt, dass MOK die besseren Rezepte für den wirtschaftlichen Aufschwung habe.
Nach einer von der SPÖ verbreiteten Blitzumfrage des Instituts für empirische Sozialforschung war Kreisky klarer Sieger des TV-Duells, nach einer von der ÖVP veröffentlichten Umfrage des Vessel-Institutes war MOK in der TV-Diskussion in allen Belangen Sieger.
Auf die Frage, wer von beiden besser abgeschnitten habe, gaben laut IFES-Institut 51% Kreisky und 31% Mock den Vorzug.
16% empfanden beide gleichwertig.
Auf die Frage des Fessel-Instituts, wer alles in allem besser gewesen sei, antworteten 47% Mock habe mehr überzeugt, 45% entschieden sich für Kreisky.
Befragt wurden vom IFES-Institut 700, vom Fessel-Institut 400 Personen.
Bundesrepublik Deutschland.
Bundeskanzler Kohl und Außenminister Genscher sind heute Vormittag von ihrem Besuch in den USA nach Bonn zurückgekehrt.
Kohl traf gestern zu einem zweistündigen Gespräch mit Präsident Reagan zusammen.
Anschließend sagte er vor der Presse, Reagan sei entschlossen, jede nur denkbare, vernünftige Möglichkeit zu nützen, um in der Abrüstungsfrage zu konkreten und ausgewogenen Ergebnissen zu kommen.
Der amerikanische Präsident habe ihm versichert, dass er zu einem Treffen mit dem sowjetischen Parteichef Andropov bereit sei, falls diese sorgfältig geplant und nicht nur eine Propagandaübung werde.
Der deutsche Bundeskanzler kündigte auch eine Reise in die Sowjetunion an.
Er will Moskau noch vor dem Sommer besuchen.
Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Ernst Breith, hat die Arbeitgeber neuerlich aufgefordert, mit den Gewerkschaften über eine Arbeitszeitverkürzung zu verhandeln.
Beim Ausserordentlichen Gewerkschaftstag der Liederarbeiter sagte Breith heute in Mainz, ohne umfassende Arbeitszeitverkürzung sei in diesem Jahrhundert nicht mehr mit der Wiedererlangung der Vollbeschäftigung zu rechnen.
Allein durch die Einführung der 35-Stunden-Woche für alle Arbeitnehmer könnten mindestens 1,3 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
Eine Verkürzung der Lebensarbeitszeit auf 58 Jahre würde nach den Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes 500.000 Arbeitsplätze bringen.
Polen.
Der Untergrundsender Radio Solidarność hat sich gestern Abend wieder gemeldet.
In der Sendung wurde den Behörden vorgeworfen, vor der Bevölkerung den, wie es hieß, großen Prozess zu verheimlichen, der den Machthabern auf dem internationalen Schauplatz gemacht werde.
Die Sendung wurde bereits nach wenigen Minuten von einem Störsender mit Popmusik überlagert.
Nahe Osten Die PLO erwartet einen neuen israelischen Angriff auf ihre Verbände im Libanon.
Der stellvertretende Oberkommandierende der PLO-Einheiten Abu Jihad sagte, die PLO-Verbände im Nord- und Ost-Libanon seien deshalb in Alarmbereitschaft versetzt und mobilisiert worden.
Zuvor hatte der syrische Rundfunk berichtet, Israel sammle seine Truppen im Südlibanon, um die syrischen Streitkräfte anzugreifen.
Israel dementierte zwar, einen Angriff zu planen, warnte aber vor der Gefahr neuer Kämpfe mit Syrern und Palästinensern.
Argentinien.
In Buenos Aires ist es gestern zur größten Menschenrechtskundgebung seit dem Militärputsch im Jahr 1976 gekommen.
15.000 Personen zogen zum Regierungssitz und verlangten Auskunft über den Verbleib der unter der Herrschaft der Militärjunta Verschwundenen.
Sie wollten eine Liste mit 250.000 Unterschriften übergeben, Regierungsbeamte weigerten sich aber, diese zu übernehmen.
Die Demonstration wurde von Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel und mehreren katholischen Bischöfen angeführt.
Nach Ansicht von Menschenrechtsorganisationen sind seit der Machtübernahme der Militärs mindestens 5.000, möglicherweise aber sogar 30.000 Menschen im Zuge von Antiterroraktionen der Sicherheitskräfte verschleppt worden.
China will mit den Ländern Westeuropas auf militärischem Gebiet zusammenarbeiten.
Eine entsprechende Erklärung gab der stellvertretende chinesische Generalstabschef Wu Xiuquan vor einer Delegation der Westeuropäischen Union in Peking ab.
Vor den Delegationsmitgliedern aus Großbritannien, der Bundesrepublik Deutschland, aus Italien, den Niederlanden, Frankreich und Belgien betonte der General, China habe seine Haltung gegenüber der Einfuhr westlichen Militärmaterials nicht geändert.
Die Annullierung eines Kaufvertrages für britische Raketen durch China
sei ein Einzelfall.
Ein Sprecher der europäischen Delegation betonte gegenüber Journalisten, bei einem Treffen mit Ministerpräsident Zhao Ziyang habe der chinesische Regierungschef versichert, China und Westeuropa hätten trotz ihrer unterschiedlichen Regimes ergänzende Bedürfnisse.
Der chinesische Ministerpräsident drückte auch den Wunsch nach einer verstärkten Zusammenarbeit mit Westeuropa auf dem Gebiet der Technologie aus.
Schweiz.
Der französische Staatspräsident François Mitterrand hat heute seinen zweitägigen Staatsbesuch in der Schweiz beendet und von Zürich aus die Heimreise angetreten.
In einer Pressekonferenz zum Abschluss seiner Rundreise, die ihn auch nach Basel, Solothurn und Neuenburg geführt hatte, bezeichnete Mitterand seine Gespräche in der Schweiz als herzlich und positiv.
Er gab an, zwischen Paris und Bern bestünden nur wenige Differenzen, wie sie auch unter Freunden auftreten könnten.
Mitterand war das erste französische Staatsoberhaupt, das seit 73 Jahren der Schweiz einen offiziellen Besuch abgestattet hatte.
Griechenland.
Die Entführung einer Maschine der Turkish Airlines nach Athen endete gestern Abend ohne Blutvergießen.
Sondereinheiten der griechischen Polizei stürmten das gekaperte Flugzeug und überwältigten den Entführer.
Nach Angaben der Sicherheitsbehörden ist der Mann 22 Jahre alt, Chemiestudent und gehört der arabischen Minderheit in der Türkei an.
Seinen Namen gab die Polizei mit Mahmut Kalkan an.
Der Flugzeugentführer erklärte, dass er in der Türkei nicht mehr leben habe können.
Er wünsche, nach Australien oder nach Island gebracht zu werden, da diese beiden Länder weit genug von der Türkei entfernt seien.
Bei der Flugzeugentführung wurde niemand verletzt.
Unter den 107 Passagieren befand sich auch ein österreichischer Staatsbürger.
USA.
Die Feuerwehr musste gestern Abend 1500 Menschen aus dem 39 Stock hohen UN Plaza Hotel in New York evakuieren, nachdem in den oberen Stockwerken ein Feuer ausgebrochen war.
Ein Propangasbehälter, den Arbeiter beim Teeren des Daches benutzten, war explodiert und hatte den Brand verursacht.
Kurz darauf ging ein zweiter Behälter in die Luft.
Glücklicherweise gab es nur Leichtverletzte.
Der Sachschaden in den Dachgeschossen des Hotels, in dem sich auch UNO-Dienststellen befinden, ist beträchtlich.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels befinden sich auch die UNO-Missionen der USA, der Türkei und Österreichs.
Singapur.
Vier überlebende Besatzungsmitglieder einer im südchinesischen Meer gesunkenen deutschen Yacht sind offenbar von einem sowjetischen Schiff geborgen worden.
Das Schiff ist vermutlich am vergangenen Sonntag in der Nähe des Bradley-Inseln von Unbekannten in Brand geschossen worden.
Die Nachrichtenagentur Reuter beruft sich auf einen malaysischen Funkamateur, nach dessen Angaben die Deutschen von Froschmännern zu einem sowjetischen Frachter gebracht worden sind.
Die deutsche Botschaft auf den Philippinen geht davon aus, dass die überlebenden Besatzungsmitglieder in einem sibirischen Krankenhaus behandelt werden.
Nach Angaben der Botschaft sollte die Besatzung der Yacht auf einer Insel eine Funkstation einrichten.
Auf dieser Insel unterhält angeblich Vietnam eine Militärgarnison.
Bei dem Untergang des Schiffes dürften zwei Menschen ums Leben gekommen sein.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage.
Über Mitteleuropa hat sich ein Hoch aufgebaut, es bestimmt morgen das Wetter in Österreich.
Störungsreste im Ostalpenraum lösen sich auf, von Südwesten setzt der Zustrom wesentlich wärmerer Luft ein.
Die Aussichten bis morgen früh im Westen- und Südwestenhalter, im übrigen Bundesgebiet aufgelockerte, anfangs aber meist noch starke Bewölkung und örtlich Regen und Regenschauer, im Verlauf aber auch hier fortschreitend Wetterbesserung.
Schwacher bis mäßiger Nordwestwind, Nachmittagstemperaturen 10 bis 16 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 1 bis 8 Grad.
D-Aussichten für morgen Sonntag, einzelne Frühnebelfelder von geringer Beständigkeit, tagsüber allgemein sonnig und merklicher Temperaturanstieg in allen Höhen.
Schwachwindig, Tageshöchsttemperaturen 14 bis 20 Grad.
Das Wetter am Montag, sonnig und warm, Temperaturen bis 22 Grad, im Südwesten zunehmend wolkig.
Die Messwerte von 12 Uhr, Wien stark bewölkt, 11 Grad, Nordwestwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt, leichter Regenschauer, 10 Grad, Nord 20.
Linz stark bewölkt, 9 Grad, West 20.
Salzburg wolkig, 8 Grad, Südostwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
Innsbruck heiter, 9 Grad, Windstille.
Bregenz wolkenlos, 10 Grad, Nord 5.
Graz stark bewölkt, leichter Regenschauer, 10 Grad, Südostwind mit 5 Kilometern in der Stunde.
und Klagenfurt stark bewölkt, 10 Grad windstill.
12 Uhr und 14 Minuten wird es in wenigen Sekunden.
Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
Acht Tage sind es noch bis zu den Nationalratswahlen am 24.
April und der Wahlkampf erreichte gestern Abend mit der Fernsehkonfrontation zwischen dem Bundeskanzler und dem Kanzlerkandidaten der österreichischen Volkspartei zwischen Bruno Kreisky und Alois Mock sozusagen den Höhepunkt.
Wer der Sieger dieser Fernsehdiskussion sein wird, wird sich spätestens am 24.
April um 18 Uhr herausstellen, wenn dann die Wahllokale geschlossen haben.
Wie die Kommentatoren der österreichischen Zeitungen die gestrige Fernsehauseinandersetzung beurteilen, das können Sie in der folgenden Inlandspresseshow hören, die Erich Aichinger zusammengestellt hat.
Im Kurier meint Hans Rauscher generell zur gestrigen Fernsehdiskussion, Bundeskanzler Kreisky sei nach wie vor eine Klasse für sich, ÖVP-Obmann Mock habe sich aber gut geschlagen.
Der alte Löwe Kreisky hat sein Revier gegen den Jüngeren verteidigt, wenn man ihm auch zeitweise die Mühe ansah, die ihm das machte.
Kreisky war der Kreisky, wie wir ihn kennen.
Grantig, polemisch, aber beeindruckend.
Mock hatte seine übliche, etwas blasse Seriosität, hat aber diesmal auch Souveränität gezeigt.
Am 24. wissen wir, ob's gereicht hat.
In der Kronenzeitung finden sich gleich zwei Kommentare zur TV-Konfrontation.
Im innenpolitischen Teil meint Dieter Kindermann,
Der Kanzler, ein alter TV-Fuchs, versuchte seinen Widersacher auszutricksen, mit grantigen Beaumonts, mit Schelten über Wahlkampfstil und so weiter.
Das Überraschende des Fernsehduells war aber, dass sich Alois Mock nicht in die Enge treiben ließ, sondern angriffslustig mit gleicher Münze zurückzahlte.
Hier saßen einander Politiker zweier Generationen gegenüber, die unglaublich gut auf ihre Konfrontation vorbereitet waren.
Sie vergaßen aber nur über allen Politpointen, Polemiken und Wahlkampfslogans, dass die Sachthemen eigentlich Vorrang hätten haben sollen.
Es ist kein Wunder, dass die Grünen auch weiterhin Aufsehen erregen werden, wenn die Chefs der beiden größten Parteien bei ihrem Fernsehduell kein einziges Wort über den Umweltschutz sagten.
Und im Wirtschaftsteil der Kronenzeitung kommentiert Georg Weiland,
Recht schnell nach der Wahl werden die scheinbaren politischen Giganten auf ein Normalmaß zurückschrumpfen.
Trotz besserer Konjunktur werden die Arbeitslosenzahlen und die Budgetdefizite weiter steigen.
Bewerten wir die TV-Duelle so, wie sie sind.
Eine polemisch-politische Auseinandersetzung mit Unterhaltungswert.
In den Salzburger Nachrichten schreibt Gerhard Neureiter,
Ein bestimmter, überzeugender und nicht einzuschüchternder Alois Mock und ein energischer, leicht aggressiver und nicht kranker Bruno Kreisky.
Das war die Bilanz der Fernsehdiskussion, von der sich Freitagabend geschätzte zweieinhalb Millionen Österreicher eine Entscheidungshilfe für die Wahl am 24.
April erwarteten.
Sie erhielten im Grunde genommen eine weitere Woche Bedenkzeit.
Das blutige Duell, als das eine vor Wahlen selbstverständliche Debatte zweier Parteiführer von Medien hochgespielt worden war, fand nicht statt.
Das war auch besser so.
Boxkämpfe mit Blutspuren sind weder im Amateursport noch in der Politik besonders gefragt.
Kreisky und Mock spielten bei aller gestern Abend gezeigten Härte da nicht mit.
Im Grunde genommen redeten sie über Politik so, dass nach dem 24.
April weitergeredet werden kann.
In der Tiroler Tageszeitung gibt Josef Nowak seinen Eindruck wieder.
Persönlich sind Kanzler und Kanzlerkandidat mitunter an den Rand zulässiger Härte gegangen.
Sie haben einander nichts geschenkt, aber wohl insgesamt ihre Gesprächsbasis für die Zeit nach der Wahl nicht zerstört.
Gesamteindruck?
Ein agiler Herausforderer und ein Titelverteidiger, der jene Souveränität vermissen ließ, die er früher einmal bei ähnlichen Anlässen gezeigt hat.
Und im Zentralorgan der Sozialistischen Partei Arbeiterzeitung heißt es bei Manfred Scheuch,
Der ÖVP-Obmann blieb insgesamt unglaubwürdig.
Er stellte dieses Österreich als ein Land in tiefer Resignation, ein Land der Konkurse und der Arbeitslosen dar, das verzweifelt darauf wartet, dass die ÖVP endlich den Aufschwung bringt.
Und das mochte wohl kein objektiver Zuseher, dem Dr. Mock, abgekauft haben.
Dabei war der ÖVP-Obmann wohl präpariert.
Er hatte sein Gedächtnis offenbar mit einer Strichelliste versehen, um nur ja keine der Phrasen und Formeln auszulassen, die die ÖVP-Wahlpropaganda seit Monaten an den Mann zu bringen sucht.
Aber was konnte das bringen, wenn die Maße insgesamt völlig verzerrt waren?
Im ÖVP-Organ Südost Tagespost Graz meint Gerfried Sperl, das gestrige TV-Duell habe ihn vielem an jenes vor zwölf Jahren erinnert, als Bruno Kreisky dem damals amtierenden Bundeskanzler Josef Klaus die Steuererhöhung des Jahres 1968 vorwarf und immer wieder von einem neuen Weg sprach.
Im Einzelnen liest man,
Natürlich ist dieses Österreich nicht im Elend.
Aber Kreisky hat in seiner geschickten Art jene Leute angesprochen, die von den schweren Krisenzeichen nichts wissen wollen.
Das war zweifellos auch gestern eine Schwierigkeit MOKS, den Menschen plausibel zu machen, dass tiefe Änderungen notwendig sind, bevor es zu spät ist.
Dass es dem Oppositionschef trotzdem gelungen ist, im sachlichen Angriff zu bleiben und den Bundeskanzler immer wieder dort festzunageln, wo die Schwächen der momentanen Regierung liegen, das hat ihm sicher Punkte gebracht.
Und insofern glich Mocks Rolle jener Kreiskiste des Jahres 1970.
Wie viele Wähler hier noch zu beeinflussen waren, das werden auch die Blitzumfragen nicht eruieren können.
Wenn es diesmal noch nicht zu einem dramatischen Wählerumschwung kommen sollte, so ist eines gewiss.
In MOK hat die ÖVP wieder einen Spitzenkandidaten, der Statur zeigt.
Das in einer Diskussion mit einem Bruno Kreisky bewiesen zu haben, ist ein wichtiger Aspekt der Zukunft.
Und schließlich Thomas Korherr in der Tageszeitung die Presse.
Die Wahlkampagne 1983 gleicht einem Vexierbild.
Wo ist das Programm?
Die Aussage der SPÖ heißt Kreisky.
Die der ÖVP lautet Mock plus Kurswechsel und die Freiheitlichen sagen Stege und fügen allenfalls hinzu, dass wir es gemeinsam schaffen würden.
Das ist mit Verlaub gesagt zu wenig und auch die Zahlenspielereien des gestrigen Abends haben da nicht viel zur Erleuchtung beigetragen.
Das war die heutige Inlandspresseschau.
Erich Aichinger hat sie zusammengestellt.
Im Journal zu Gast.
Das ist heute Georg Mautner-Markhoff, Chef der weitverzweigten Mautner-Markhoff-Fabrikantenfamilie, die in Wien eine Lebensmittelfirma besitzt.
Hefe, Senf, Essig und verschiedene Spirituosen sind die wichtigsten Erzeugnisse.
Die schwächerte Brauerei, die ihnen auch einmal gehörte, gehört heute zum Brau AG-Konzern, von dem die Mautner-Markhoffs inzwischen ein Aktienpaket halten.
Die Mautner-Markhoffs sind eine der ältesten Unternehmerfamilien Österreichs.
Ihr Gründner, Ignaz Mautner-Markhoff, kam vor 150 Jahren von Böhmen nach Wien.
Er begann hier als Brauereiarbeiter.
Er fand die Presshefe, baute eine große Fabrik und Brauerei auf und starb als reicher Mann.
Seit damals gelten die Mautner-Markhoffs vielen Österreichern, vor allem Ostösterreichern, als typisches Beispiel schwerreiche Leute, eine Meinung, die sich längst verselbstständigt hat.
Georg Mautner-Markhoff ist einer von 800 Österreichern, die ihren Stammbaum auf Ignaz Mautner-Markhoff zurückführen können.
Er ist sein Ururenkel.
Hauptberuflich ist Georg Mautner-Markhoff der von der Großfamilie gewählte Chef der Lebensmittelfabrik.
Nebenberuflich ist er aber auch noch politisch tätig in der Freiheitlichen Partei.
Rudolf Nagiller sprach mit ihm.
Herr Mautner-Markhoff, die Mautner-Markhoffs sind sicher eine der bekanntesten Familien in Österreich.
Vor einigen Jahren, zumindest Jahrzehnten, waren sie sogar so etwas wie die Paradekapitalisten, jedenfalls im Wiener Raum.
Wir haben einige Leute auf der Straße gefragt, was Ihnen beim Namen Mautner-Markhoff einfällt.
Ich darf es Ihnen auf einem Tonband vorspielen.
Essig, Senf und so weiter.
Senf, Essig.
Senf, dann diverse Dosen, Marmelade, Fruchtsäfte.
Lebensmittel.
Und Pläne vom Steger, der ihn irgendwie in die Politik zu bringen oder so.
Mit 10.
In erster Linie viel Geld.
Himbeersaft, Senf und Essig.
Ich denke in erster Linie an Bier.
Senf.
Sind Sie überrascht?
Nein, nein.
Ich habe diese Antworten in etwa erwartet.
Eigentlich habe ich erwartet, dass häufiger eben der Ausdruck Kapitalist oder so ähnlich kommt, aber nur zwei von 25, ich habe Ihnen nicht alle vorgespielt, haben Reichtum oder Geld gesagt.
Überraschend wenig.
Aber immer noch zu viele.
Es hat mich immer ein bisschen erstaunt, dass, wie ich das selber schon in Cabarets gehört habe, der Name Mautner-Markow gleichgesetzt wird mit Geld.
Ich glaube, dass diese Verbindung eher daherkommt,
dass wir seit rund 150 Jahren als Industriebetrieb bestehen.
Und das ist in Österreich eine Seltenheit.
Und da sagt man, wenn einer in 150 Jahren nicht in Konkurs gegangen ist, muss er eigentlich sehr reich sein.
Ich glaube, das ist die Antwort.
Wir haben die Frage den Leuten auch anders gestellt.
Wir haben nicht gesagt, was fällt Ihnen beim Namen Mautner-Markow ein, sondern wir haben auch noch gefragt,
Welches ist Ihrer Ansicht nach die reichste Familie in Österreich?
Das spiele ich Ihnen jetzt nicht vor, ich sage es nur, wie es ausgegangen ist.
Und da haben tatsächlich zwei Drittel bei dieser anderen Fragestellung gesagt Mautner-Markow.
Ja, nach einigen Zögern oft und Nachdenken.
Sehen Sie, Sie kommen auf den richtigen Punkt.
Die Familie besteht aus rund 50 bis 70 Mitgliedern, wenn ich alle Verästelungen nehme.
Nur wenn Sie das Geld aller dieser 50 bis 70 Familien zusammenzählen, dann kommt sehr viel heraus.
Der Einzelne ist nicht reich.
Es gibt eine ganze Reihe von Namen in Österreich, wo sich der Reichtum auf eine Person konzentriert.
Bei uns wird es durch 70 geteilt, das ist der Unterschied.
Aber die Allgemeinheit nimmt die ganze Familie als eine Einheit.
Was ist denn so der Gipfel des Reichtums in Ihrer persönlichen Lebensführung, also der Gipfel des Luxus, so ein Beispiel?
Ich lebe sehr, ich persönlich, ich lebe, muss ich sagen, relativ bescheiden.
Es gibt nichts in meinem Leben, was besonders luxuriös wäre.
Wenn ich auf Urlaub gehe, wohne ich gerne in einem guten Hotel.
Ich habe keine Yacht und ich habe keine Jagd.
Ich besitze nicht, weiß Gott, für Kunstsammlungen oder wertvolle Bilder.
Nein, ich habe nichts, was ein besonderer Luxus ist.
Ja, vielleicht kann man uns einigen, die Mautner-Markus sind reich, aber nicht superreich.
Es gibt, glaube ich, in Österreich noch wesentlich reichere Leute.
Das Durchschnittseinkommen ist sicher über dem Durchschnitt.
Ja, ja.
Vielleicht noch, was hätten Sie gesagt, wenn wir Sie gefragt hätten, welches Ihrer Ansicht nach die reichste Familie in Österreich ist?
Würde ich sagen, die industrielle Familie Thurnau, also die Lackfabrikanten oder Großgrundbesitzer wie Esther Hase und Mayer Mellenhof.
Solche Namen hätte ich genannt.
Die sind viel reicher als Sie?
Ja, ganz zweifellos.
Herr Mautner-Markhoff, Sie sind also nicht, um wenigstens abschließen, nicht die reichsten Österreicher, Sie und Ihre Verwandten, aber Sie haben eine Lebensmittelfirma mit ca.
600 Leuten, stimmt das?
Ja, ziemlich genau.
Der es überraschenderweise, überraschend, weil die Zeiten halt so schlecht sind oder so als schlecht angesehen werden, der es überraschend gut geht.
Das stimmt, glaube ich, oder?
Ja, ich bringe schon eine Einschränkung.
Bitte?
Man muss bei einer Beurteilung einer Firma immer zwei Dinge auseinanderhalten.
Das eine ist die Gewinnsituation, also wie viel verzinste ich mein Kapital, und das andere ist die Bilanzsituation.
In der Bilanzsituation stehen wir hervorragend da.
Wir haben keine Bankschulden.
Das ist verblüffend.
Das ist verblüffend.
Ein Unternehmen ohne Bankkredite.
Wir haben keine Bankkredite.
Das heißt, wir haben mehr Bankguthaben als Bankschulden.
Aber die Gewinnsituation ist unbefriedigend.
Zu wenig Gewinne.
Zu wenig Gewinne.
Sie sind im Lebensmittelbereich tätig, wir haben es ja vorher gehört, also die Produktionspalette, die den Leuten eingefallen ist, das stimmt ja ungefähr.
Haben Sie es da eigentlich, man könnte sich vorstellen, da haben Sie es auch ein bisschen leichter als viele andere Firmen, weil Essen und Trinken tun die Leute immer, auch in schlechteren Zeiten.
Ja, wir haben es, im Allgemeinen muss ich zugeben, dass wir es sicher leichter haben,
weil Essig, Senf, auch spirituosen Hefe relativ krisenfest sind.
Wir haben es aber auch schwieriger, weil es in unserer Welt kaum möglich ist, Neuerungen auf den Markt zu bringen.
Und mehr Creme, mehr Senf, mehr Essig werden die Österreicher nicht mehr vertragen?
Nein.
Das heißt, man kommt sehr schnell auf einen gesättigten Markt.
Und wenn ich selbst den Essig heute gratis abgeben würde, würden die Leute nicht 5 Liter Essig in den Salat hinein erschütten.
Das ist der Nachteil.
Der Vorteil ist größer als der Nachteil.
Interessant ist auch, ich muss noch sagen, Sie erzeugen auch Alkoholika, also vor allen Dingen Spirituosen.
Ich habe gelesen, dass Sie selbst, Sie ganz persönlich, keinen Tropfen Alkohol trinken, stimmt das?
Ja, ich trinke praktisch keinen Alkohol und ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein Zahnarzt auch keine Löcher haben muss.
Also ein Alkoholfabrikant, der keinen Alkohol trinkt, ist durchaus möglich?
Ist durchaus möglich und mir schmeckt es nicht.
Das ist der ganze Grund.
Herr Mautner-Markow, Ihrer Firma geht es also im Großen und Ganzen ganz gut, wenn auch die Gewinnsituation für Sie nicht befriedigend ist, wie Sie sagen.
Insgesamt gibt es aber so etwas wie eine Wirtschaftskrise, über deren Ursachen sich ja die Ökonomen und die Politiker streiten und uneins sind.
Was ist Ihrer Ansicht nach die Ursache dieser Wirtschaftskrise, die es seit ein, zwei, drei Jahren gibt?
Die Ursache jeder Krise ist eine verspätete Anpassung an die Situation, egal ob nun schuldhaft oder nicht.
Und wir haben nach dem Krieg weltweit einen gigantischen Nachholbedarf gehabt und die Unternehmer sind in den Fehler verfallen, dass sie gemeint haben, dieser Nachholbedarf werde sich endlos fortsetzen.
Und als dann plötzlich
der Plafond erreicht war, sind sie erstaunt dagestanden und dann geht die Spirale blitzartig rückwärts und das ist weltweit gesehen in einem Satz gesagt, die Krise.
Heißt das, die Unternehmer sind schuld, weil sie die Zukunft falsch eingeschätzt haben?
Ich würde sagen ja.
Die Politiker?
Die Politiker auch, denn
Die Unternehmer haben einen Fehler gemacht.
Hätte man nun die Unternehmer in Ruhe gelassen, hätten diese Unternehmer zwangsläufig den Fehler sehr bald wieder ausgeglichen und sich wieder angepasst.
Und nun kommen die staatlichen Eingriffe.
Und ich fürchte die staatlichen Eingriffe mehr als die Krankheit, die es zu bekämpfen gilt.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass man, um Kopfschmerzen zu beseitigen, Kopfwehpulver gibt, die dann die Nieren kaputt machen.
So kommen mir die staatlichen Eingriffe vor.
Welche Aussichten sehen Sie denn für eine Gesundung der Wirtschaft?
Meinen Sie, was man machen soll?
Nein, wie Sie es einschätzen, wie es kommt.
Ja, ich glaube, dass der Selbsterhaltungstrieb und die Intelligenz und die Tüchtigkeit der Unternehmer und der Arbeitnehmer größer ist als der Einfluss des Staates und dass sich letzten Endes die Wirtschaft trotz der staatlichen Eingriffe wiederholen wird.
Nicht der staatlichen Eingriffe wegen, sondern trotz.
Herr Mauter-Markhoff,
In dieser Befragung, die ich Ihnen am Beginn vorgespielt habe, da hat einer von insgesamt 25, ich habe Ihnen nicht alle vorgespielt, aber von insgesamt 25, da hat einer gesagt, der Herr Mautner-Markow, der hat auch etwas mit dem Steger, dem Freiheitlichen Parteiobmann, zu tun.
Ja.
Also sprich, Sie sind seit einiger Zeit, seit zwei Jahren ungefähr, einer der persönlichen Wirtschaftsberater des Freiheitlichen Parteiobmanns.
Das ist richtig.
Wie läuft denn das so?
Sind Sie da zufrieden, wie das läuft?
Da müssten Sie eigentlich den Dr. Steger fragen, weil er holt ja bei mir den Rat an.
Ja, ich bin zufrieden.
Das geht so vor sich, dass wenn der Dr. Steger ein Problem hat oder man ihm ein Programm vorlegt, dann unterhalten wir uns über dieses Programm.
Umgekehrt hat er mich gebeten.
Ich möge im Wege der liberalen Marktwirtschaftskonferenz ein freiheitliches, liberales Wirtschaftsprogramm mit anderen zusammenarbeiten.
Das habe ich getan.
Das haben Sie auch getan.
Sind Sie zufrieden mit diesem Konzept?
Sind Ihre Gedanken so drinnen, wie Sie es gerne sehen?
Realistisch gesehen selbstverständlich.
Wenn ich dieses Konzept alleine erstellt hätte, wären vielleicht da und dort andere Formulierungen gewählt worden.
Ich würde im Großen und Ganzen sagen, ja, ich bekenne mich zu diesem Konzept.
Mir ist nämlich aufgefallen, ich nenne da jetzt einen Punkt zum Beispiel, aus einer älteren Äußerung von Ihnen, aus einer Pressekonferenz, da haben Sie vorgeschlagen, dass die Österreicher in Volksabstimmungen nach Schweizer Muster über die Steuerhöhe und über Steuererhöhungen abstimmen können sollen.
Im Wirtschaftsprogramm ist das nicht drinnen.
Nein, da ist das Wirtschaftsprogramm nicht drinnen, wohl in der liberalen Marktwirtschaftskonferenz, aber ich gebe zu, dass es über diesen Punkt, der mir ein besonderes Anliegen ist, sehr große Diskussionen gibt.
In der FPÖ?
In der FPÖ und auch außerhalb der FPÖ.
Es gibt hier ein ganz typisches West-Ost-Gefälle.
In Vorarlberg und in Tirol war man über diesen Vorschlag sehr angetan und hat ihn mit Begeisterung aufgegriffen.
Und je weiter wir nach Osten kommen, desto mehr wird er als Utopie bezeichnet.
Das wundert mich nicht, weil die Vorarlberger natürlich aus ihrem Schweizer Nachbarland die Erfahrungen sammeln können und sehen, wie gut das dort funktioniert.
Das heißt, damit haben sie sich in der FPÖ nicht durchgesetzt?
Damit habe ich mich bisher noch nicht durchgesetzt.
Es gibt auch andere Punkte, wo ich mich noch nicht durchgesetzt habe in diesem Ausmaß, wie ich es möchte.
Aber wir haben ja Zeit.
Man muss auch hier in Generationen denken.
Aber sind solche Pläne, wenn die Parteien solche Pläne machen, sind die sinnvoll?
Oder ist das Makulatur?
Haben Sie die Pläne alle gelesen von der FPÖ?
Nein, natürlich nicht.
Sie haben nicht alle gelesen?
Nein, man kann nicht alles lesen.
Sind so ungefähr, ich schätze so 50 Seiten alles?
Ja, da müsste ich auch die von der ÖVP und von der SPÖ lesen.
Welchen Sinn hat das?
Ja, es hat den Sinn, dass man Leute, die etwas zu reden haben, mit diesem Gedanken infiziert und ihn dann hinausträgt.
Es ist meine Überzeugung, dass alles was neu ist,
in der Welt geschaffen wurde, und das gilt auch für Österreich, immer von einer Minderheit geschaffen wurde.
Wir müssen den Gedanken, dass Steuern von demjenigen, der sie zahlt, auch zu kontrollieren sind, müssen wir populär machen.
Das ist ein Weg, der Jahre dauert.
Da übernehme ich meine industrielle Erfahrung und sage, ich denke in Generationen.
Das erreichen wir vielleicht in 10, in 20 oder in 30 Jahren.
Wäre das ein wesentliches wirtschafts- und finanzpolitisches Anliegen von Ihnen?
Das wäre überhaupt mein größtes finanzpolitisches Anliegen.
Das zweitgrößte vielleicht noch?
Das zweitgrößte ist ein sehr allgemeines, weniger Staat, mehr Freiheit für den Bürger, Subsidiaritätsprinzip, die übergeordnete Instanz soll nur dann eingreifen, wenn die untergeordnete aus eigenem nicht mehr zurechtkommt.
Können Sie ganz kurz einen ganz konkreten Fall sagen, wo Sie sagen, zu viel Staat in Ihrem Unternehmen stört, behindert oder wie auch immer?
Ja, hier geht es nicht nur um unser Unternehmen.
Ich will nicht ausweichen, aber nehmen wir vielleicht ein anderes Gebiet, das sind die Sozialleistungen.
Ich bin dafür, dass man jemandem, der in Not gekommen ist, hilft.
Und zwar wirklich hilft.
Aber ich bin nicht dafür, dass man eine Hilfe an alle Leute ausschüttet, auch wenn 80 Prozent diese Hilfe nicht benötigen.
Das ist zum Beispiel das Subsidiaritätsprinzip.
Herr Mautner-Markow, warum sind Sie zur FPÖ gegangen?
Ich glaube, die meisten der Mautner-Markow sind ja, glaube ich, eher ÖVP-nahe.
Stimmt das?
Die meisten wahrscheinlich.
Nicht alle, aber die meisten.
Ja, das stimmt.
Warum sind Sie zur FPÖ gekommen?
Weil ich ein freiheitlicher und liberal denkender Mensch bin.
Das ist das Positive.
Für mich ist das liberale Weltbild, wie es im 19.
Jahrhundert entwickelt worden ist, immer eine Grundphilosophie gewesen.
Das ist das Positive.
Das Negative ist, dass ich mit den Sozialisten nichts anfangen kann und leider auch nichts mit der ÖVP.
Sind Sie vom Dr. Steger begeistert?
begeistert ist übertrieben.
Ich schätze ihn außerordentlich.
Es wird ihm unterstellt, unterstellt sage ich deshalb, weil er es bestreitet, dass er eine sozialistisch-freiheitliche Koalition anstrebt.
Ich glaube, das wäre an sich ja in ihrem Sinn.
Es gibt auch Äußerungen oder eine Äußerung von Ihnen, dass für Österreich am besten eine sozialistisch-freiheitliche Koalition nach der nächsten Wahl wäre.
Ja, das ist ein sehr großes Thema, wenn ich nur ganz kurz hier ausholen kann.
Die Freiheitliche Partei hat unter Klaus, wie Klaus die Alleinregierung war, das Angebot gemacht, mit der ÖVP zusammen zu regieren.
Die ÖVP hat das abgelehnt.
Dadurch ist es zur sozialistischen Minderheit und dann zur sozialistischen Mehrheit gekommen.
Wenn also heute ein Kreis, der seit 13 Jahren regiert, ist das ausschließlich die Schuld der ÖVP.
Wir hätten es damals verhindern können.
Natürlich will eine Partei ihre Ideen nach Möglichkeit durchsetzen.
Und wenn es mit der ÖVP nicht geht, wird es mit den Sozialisten versuchen.
Nur glaube ich, dass der Steger wesentlich weniger um die Sozialisten buhlt als die ÖVP.
Ich höre ununterbrochen von der ÖVP, sie wollen eine große Koalition haben.
Das ist doch nichts anderes als eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten.
Jetzt haben Sie ein bisschen als Parteimann gesprochen, das ist auch legitim.
Ich habe mich auch dazu provoziert.
Aber jetzt frage ich nochmal den Herrn Mautner-Markhoff.
Stimmt das, wäre Ihnen eine kleine Koalition, SPÖ, FPÖ, wäre Ihnen das so das Liebste?
Eine FPÖ-Alleinregierung, das ist ja jedenfalls bis auf Weiteres nicht drinnen.
Ich wehre mich gegen das Wort das Liebste.
Ich glaube, dass es heute unter den gegebenen Umständen der wirkungsvollste Weg wäre.
Am liebsten wäre es mir nicht.
Am liebsten wäre mir ganz zweifellos eine bürgerliche Regierung in Österreich.
Danke für das Gespräch.
Georg Mautner-Markhoff, der Berater von FPÖ-Parteichef Norbert Stege und Senf-Fabrikant aus Wien im Journal zu Gast.
Die Fragen an ihn richtete Rudolf Nagilla.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 38 Minuten geworden, acht Minuten nach halb eins, kurz nach dem Blick auf das geplante Programm bis 13 Uhr.
Wir informieren Sie über die Ausweitung der Ölpest im persischen Golf, über neue Aspekte der Verschuldung der Entwicklungsländer und über Josef Meinrad, der morgen im Akademietheater Premiere hat.
Nun in die Vereinigten Staaten.
Während in diesem Jahr in Europa ein Jahr der Wahlen ist, man denke nur an Deutschland, Irland und natürlich auch Österreich, so steht die Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten erst im kommenden Jahr auf dem Programm.
Und wie immer gegen Ende einer Amtszeit werden jetzt häufige Meinungsumfragen nach der Beliebtheit des amtierenden Präsidenten und den Chancen seiner eventuellen Gegenkandidaten veröffentlicht.
Nach jüngsten Erhebungen scheint nun Ronald Reagan aus seinem Tief Anfang des Jahres herausgekommen zu sein.
So zeigten sich 49 Prozent der befragten Amerikaner mit der Politik Reagans einverstanden, während es in den vergangenen Monaten 42 beziehungsweise 45 Prozent waren.
Und auch in der Frage, wen würden sie jetzt zum Präsidenten wählen, sprachen sich 46 Prozent für den amtierenden Republikaner und 45 Prozent für den möglichen demokratischen Gegenkandidaten Mondale aus.
Und auch der Astronaut John Glenn, ein potenzieller Gegner Reagans, würde jetzt unterlegen.
Noch im März lagen die beiden Demokraten vor dem Republikaner Reagan.
Klaus Emmerich analysiert die Situation des ersten Mannes Amerikas.
Dass Ronald Reagan, amerikanischer Präsident, bis zum Jahr 1988 bleiben möchte, sich also für die Wahl im nächsten Jahr aller Voraussicht nach ernsthaft vorbereitet, zählt nur zu einem, freilich dem prominentesten Beispiel, wie schnell der politische Wind in Washington dreht.
Die erste fassbare Bestätigung der Wiederkandidatur dieses 40.
Präsidenten der USA stammt direkt aus dem Weißen Haus.
und zwar von keinem Geringeren als dem Stabschef dieser Washingtoner Machtzentrale, James R. Baker III.
Baker brauchte sich dabei nicht nur darauf zu beziehen, dass Reagan, der in Washington dieser Tage vielerlei Kämpfe mit unterschiedlichen Ergebnissen auszufechten hat, dass dieser Ronald Reagan außerhalb der Hauptstadt über ein erhebliches Vertrauens- und Popularitätskapital wie bisher verfügt.
Wie Reagan aus dem Jännerloch seines Ansehens inzwischen herausgekommen ist, zeigt die neueste Meinungsumfrage der Washington Post und der amerikanischen Fernsehstation ABC.
Zum ersten Mal seit längerem überwiegend zustimmende Äußerungen zur präsidentiellen Politik unter Reagan.
Die negativen Urteile über ihn nehmen sichtlich ab.
Was sind nun die Gründe, dass Reagan und die Republikaner aufholen und die Demokraten abfallen?
Antwort, die Wirtschaftslage, also die sich abzeichnende konjunkturelle Erholung, die Hoffnung auf mehr Wirtschaftskompetenz von Reagan und seinem Lager verglichen mit den Demokraten.
Wie sich im amerikanischen Landen die Vorteilsnahme beim Durchschnittsamerikaner wesentlich anders darstellt als im überpolitisierten Washington, zeigt diese Umfrage, die das Weiße Haus und Reagan sichtlich aufatmen lässt, mehr als Ereignisse in der Hauptstadt.
Da hat Regens sein ganzes Präsidentenprestige in die Waagschale zu werfen gehabt, um in einer zweitrangigen Personalie seine Vorstellungen im Senat durchzubringen, dort also, wo alle politischen Ernennungen zu behandeln und öffentlich abzustimmen sind.
Der neue Chef der amerikanischen Abrüstungsbehörde, eigentlich ein Teil des amerikanischen Außenministeriums, wird nun doch nach Regens Willen Kenneth Edelmann sein.
Tagelang wurde um diese Ernennung im Parlament gerauft,
Wobei es nicht nur um das Ansehen von Regen oder um eine Spitzenbeamten, sondern auch um Inhalte amerikanischer Abrüstungspolitik ging.
Der junge Edelmann, er ist ganze 36 Jahre alt, gilt bei vielen als kalter Krieger mit scharfem juristischem Verstand und spitzer Zunge.
Dies genügt, um Regens Widersacher im Parlament hauptsächlich auf dem linken Flügel der beiden Parteien zuerst Widerstand leisten zu lassen und jetzt, da Regen den neuen Abrüstungspost durchgedrückt hat, gespannt, die weitere Vorgangsweise der Regierung Regens in Abrüstungsfragen zu verfolgen, wie viele in Europa.
Edelman soll die Verhandlungen in Genf und Wien koordinieren und dabei sowohl Regens Grundsätze beachten,
als auch den flexibleren Vorstellungen über Rüsten, Abrüsten, Gleichrüsten und so weiter entsprechen.
Es wird sich bald herausstellen, ob die Abrüstungsbehörde unter dem ehrgeizigen Schnellstarter-Element das ist, was sie vor zwei Jahrzehnten bei ihrer Gründung aufgetragen bekommen hat.
Gegengewicht zu sein zum Verteidigungsministerium und der dortigen Sicherheitspolitik.
Dass die Durchsetzung von Edelman für Reagan vorläufig nur einem Teilerfolg darstellt, zeigt die Budgetverhandlungen im amerikanischen Parlament.
Dort möchte man vor allem die Verteidigungsausgaben weniger schnell wachsen lassen.
In den Ausschüssen vom Repräsentantenhaus, wo die Opposition die Mehrheit hat, und im Senat, wo an sich Reagans eigene Partei, die Republikaner, die Mehrheit bilden, hat dieser Präsident alle Mühe, seine Vorstellungen zu konkretisieren.
So beginnen die Senatoren und Abgeordneten munter an Programmen herumzustreichen, etwa für Raketen, für Flugzeugträger, für Bomber, für Panzer oder auch für Personal.
Die Verteidigung dieser und anderer Ausgaben durch das amerikanische Verteidigungsministerium zeigt dabei ebenso europäische Argumente wie die Streichlust der Parlamentarier.
Zuerst verhandeln und dann aufrüsten oder umgekehrt.
Außerdem wird in Washington von mehr und mehr Parlamentarien bezweifelt, dass das Geld ausnahmslos sparsam und zielführend von der Verwaltung eingesetzt wird.
Verschwendung ist auch in der amerikanischen Hauptstadt ein Stichwort der Opposition.
Reingener weist sich in diesem hintergründigen Spiel um Milliardenprogramme inzwischen als recht trickreich.
So besteht er zunächst auf einer pauschalen Erhöhung der gesamten Verteidigungsausgaben um 10 Prozent und widerspricht
geringeren Aufstockungen, wie sie von 4% im Repräsentantenhaus und von 5% im Senat gewünscht wird, mit dem einfachen Argument, dann sollten die Abgeordneten konkret aufzeigen, wo was gespart werden könne.
In Washington werden die Parlamentarier dann ebenso ratlos und von der Verwaltung abhängig wie anderswo.
Tatsächlich zieht das Weiße Haus in Verteidigungsfragen auf zwei Parteieneinigungen, bisher im Allgemeinen zwar ohne Erfolg, im Besonderen jedoch mit überraschender Bereitschaft, alle Beteiligten über Parteigrenzen hinweg einzelne Sachprobleme zu lösen.
So die Frage der amerikanischen Interkontinentalraketen, über die seit über zehn Jahren in Washington immer wieder verhandelt wird.
Jetzt liegt die Empfehlung einer Zwei-Parteien-Kommission vor, die alle Chancen hat, von Präsident und Parlament übernommen zu werden.
100 sogenannte MX-Raketen mit Mehrfachsprengköpfen in alten Silos als Vorleistung für Abrüstung, Entwicklung einer kleineren Rakete mit einem einzigen Sprengkopf bis in die 90er Jahre, in der Zwischenzeit Verstärkung der amerikanischen Atom-Unterseeboote.
verschiedenartige Ergebnisse einer hektischen Washingtoner Woche mit wachsender Wahrscheinlichkeit, dass noch geraume Zeit mit einem Ronald Regnen zu rechnen ist.
Klaus Emmerich aus Washington.
Der Golfkrieg zwischen dem Iran und dem Irak hat, abgesehen von den militärischen Auseinandersetzungen, seit Wochen zu einem Umweltproblem größten Ausmaßes geführt.
Ölquellen, die sich 80 Kilometer von den Küsten entfernt im Golf befinden, wurden in Brand geschossen.
Beide kriegführenden Parteien lassen es nicht zu, dass die sprudelnden Quellen von Fachleuten geschlossen werden.
Und so strömen zwischen 50.000 und 200.000 Liter Öl.
Hier schwanken die Zahlenangaben täglich ins Meer.
Vor zwei Tagen wurde nun durch den irakischen Beschuss eine weitere Bohrstelle mit zwei Bohrtürmen beschädigt, sodass nun fünf Ölförderanlagen kaputt sind.
Marcel Pott informiert sie über die Schwierigkeiten, die Umweltverschmutzung in Grenzen zu halten.
Die beiden Kriegsparteien, Iran und Irak, haben mit ihren durchsichtigen Manövern aus der Ölpest politisch oder militärisch Kapital zu schlagen.
Bisher eine gemeinsame Entscheidung der Golf-Umweltminister über die mehr als dringliche Verkappung der defekten Ölquellen verhindert.
Selbst wenn eine Einigung über eine Feuereinstellung erreicht wird, benötigen Fred Adair's amerikanische Spezialisten rund drei bis vier Wochen, um die Reparaturarbeiten abzuschließen.
Die Reinigungsoperationen der verseuchten Gewässer und Küsten nehmen mindestens zwei Monate in Anspruch und belasten die Finanzen der Golfstaaten mit rund 6 Milliarden Dollar.
Jenseits der zuweilen angeschwemmten Teerklumpen und kleineren Ölflecken sind die Küsten von Bahrain, Saudi-Arabien, Katar sowie den Vereinigten Emiraten noch nicht von der großen Umweltkatastrophe heimgesucht.
Die Experten sind allerdings besorgt darüber, wie lange das Ganze noch so weitergeht.
Die Hauptfläche der Ölpest wird kaum für immer auf hoher See verbleiben und starke Nordwestwinde könnten große Mengen des Öls innerhalb weniger Stunden an die Küsten tragen.
Die Nachfrage nach Fisch ist stark gesunken auf den örtlichen Märkten, obwohl die Umweltexperten betonen, dass zurzeit hier in den südlichen Golfgewässern keine Versorgungsgefahr für die Fische besteht.
Dies liegt daran, dass die für die Meerestiere gefährlichen Bestandteile des Öls innerhalb von drei Tagen, nachdem das Rohöl ins Meer geflossen ist, durch die starke Sonneneinstrahlung verdunsten.
Gefährlich ist dies also nur im Norden des Golfs, wo die defekten Ölquellen liegen.
Die Fischer in Bahrain bestätigen auch bisher in ihren Fanggründen kein Öl entdeckt zu haben.
Die größte Bedrohung des Naturhaushalts des Meeres ist dann gegeben, wenn weite Flächen der Golfgewässer mit einem dicken Ölteppich bedeckt sind.
Das verhindert die natürliche Photosynthese, den Vorgang also, durch den die lebenden Organismen des Meeres mithilfe des Sonnenlichts den erforderlichen Sauerstoff produzieren.
Wenn dies geschieht, beginnen die Fische zu sterben.
In Bahrain und ebenfalls in den anderen Golfstaaten hat man nicht brennbare Ölsperren errichtet, um die Häfen zu schützen.
Diese Ölsperren, 1,60 Meter oberhalb und 1,70 Meter unterhalb der Wasseroberfläche installiert, sollen auch die großen, so lebenswichtigen Erseizungsanlagen, die das wertvolle Trinkwasser produzieren, schützen.
Ölsperren und Netze, die bis auf den Meeresboden reichen, sind also die wesentlichen Vorbeugungsmaßnahmen gegen die große Ölpest.
Marcel Pott über die Ölkatastrophe im Persischen Golf.
Mittlerweile ist es 12 Uhr und 50 Minuten geworden, 10 Minuten vor 13 Uhr.
Noch ein Kulturbeitrag im Mittagsschornal.
Am 21.
April wird Kammer-Schauspieler Josef Meinrath 70 Jahre alt.
Meinrath wurde vor allem durch seine Darstellung in den Stücken Nestroys und Raimunds bekannt.
Das Burgtheater, dem der Schauspieler seit 1947 angehört, ehrt den beliebten Darsteller mit einer Neuinszenierung von Hoffmannsthals Lustspiel »Der Unbestechliche«, in dem Meinrad den Diener Theodor verkörpert.
Premiere der von Rudolf Steinberg inszenierten Aufführung ist morgen im Akademietheater.
Am 21.
April, dem Tag des Geburtstages, findet eine Festvorstellung des Unbestechlichen im Burgtheater statt.
Einen Tag vorher, am 20.
April, wird Meinrad mit dem Reim und Ring ausgezeichnet.
Walter Gellert gestaltete das folgende Porträt des Schauspielers.
Da streiten sich die Leute herum, wohl um den Wert des Glücks.
Der eine heißt den anderen dumm, am Ende weiß keiner nix.
Das ist der allerernste Mann, der andere viel zu reich.
Das Schicksal setzt den Hoben an und hobelt beide gleich.
Als Darsteller einfacher Leute, wie etwa des Valentin im Verschwender, wurde Josef Meinrad am Theater bekannt.
Und das war es auch, was Werner Kraus dazu veranlasste, gerade Meinrad den Ifland-Ring zu übertragen.
Sie, lieber Josef Meinrad, schrieb er, sind für mich in ihrer Einfachheit, ihrer Schlichtheit, ihrer Wahrhaftigkeit der würdigste.
Schlichtheit, aber auch Naivität strahlte Meinrad aus, wenn er etwa den Zettel im Sommernachtstraum, den Kapitän Fluellen in Shakespeare's Heinrich V., den Lilium oder den August August in Pavel Kohuts Zirkusparabel spielte, um hier nur einige Rollen zu nennen.
Dass er durchaus imstande ist, Abgründe hinter der Fassade der biederen Bürgerlichkeit erkennen zu lassen, bewies er mit seiner Darstellung des Dieners Theodor in Hoffmannsthal's Unbestechlichen.
Theodor bringt ja mit allen Mitteln die familiären Schwierigkeiten seiner Herrschaft ins rechte Lot.
Josef Meinrad auf die Frage, ob heute nach 60 Jahren dieses Stück über eine längst vergangene Welt an Aktualität verloren hat?
Ich glaube nicht.
Ich glaube ganz im Gegenteil, es interessiert wieder diese
sozialen Probleme, der Untergeordnete, der sich ein bisschen aufbegehrt und der Herrschaft zeigt, wie sie eigentlich sein sollte.
Ich glaube, dass das absolut verständlich ist in der heutigen Zeit.
Ich glaube schon.
Ist das eine Rolle, die Sie immer gern gespielt haben?
Eigentlich ja.
natürlich belastet durch die Darsteller, die es vorher gespielt haben, aber es ist Gott sei Dank so weit weg, dass ich nicht mehr darunter zu leiden habe, dass diese Rolle einmal dieser großartige Pallenberg gespielt hat.
Partner Josef Meinraths in der von Rudolf Steinböck inszenierten Aufführung des Unbestechlichen sind Paula Wesseli, Sylvia Lucan, Helmer Gauthier, Karl-Heinz Hackl und Fred Livert.
Und das ist Josef Meinrath als Theodor.
Es sind an mir in diesem Leben viele Ungeheuerlichkeiten begangen worden.
Ich hätte bekanntlichst eine geistliche Person werden sollen, aber als vaterlose Weise und durch die Gemeinheit gemeiner Menschen bin ich in den dienenden Stand hinuntergestoßen worden.
Josef Meinrath ist in Wien-Hörnals geboren.
Er war zunächst Angestellter, ehe er die Schauspielschule besuchte.
Kabarett ABC, Wiener Werkel, Komödie in der Johannesgasse, dann das Fronttheater in Metz, Leon Epps Insel in Wien waren die Stationen des Schauspielers, ehe er 1947 ans Burgtheater engagiert wurde.
Der Film versicherte sich ebenfalls seiner Mitwirkung.
Fürs Fernsehen drehte er zum Beispiel die Pater-Braun-Serie.
Zurzeit ist er bei den Folgen der Traumschiff-Serie beschäftigt.
Ein wichtiger Aspekt für Josef Meinrad sind auch seine Ausflüge ins Musical gewesen.
Im Theater an der Wien hat er den Higgins in der Wiener Fassung von My Fair Lady sowie den Mann von La Mancha gespielt.
Die Wiederaufnahme dieses Stückes in der vergangenen Spielzeit erwies sich als voller Erfolg.
Meine große Sehnsucht war immer, immer die Musik und der Gesang.
Ehe ich in eine Schauspielschule gegangen bin, habe ich in der Volkshochschule auf der Maria-Hilfer-Straße Gesangsunterricht genommen bei Dr. Moser.
Und das war mein großer Wunsch.
Es hat sich dann nicht ergeben.
Aber alles, was ich versucht habe zu lernen und was ich vielleicht gelernt habe, ist mir später zugute gekommen.
Denn schon in meinen ersten Anfängen, wenn ich sagen darf, beim Theater, das war damals in Metz,
wo ich vier Jahre war, habe ich eben an einem Tag in einer Felsenstein-Inszenierung den Wurm in Kabali und Liebe gespielt und am nächsten Tag habe ich Axel an der Himmelstür spielen und singen dürfen.
Also es war eine gute Vorbereitung und meine große Sehnsucht nach der Musik.
Also war es mir ein Bedürfnis, solche Rollen zu spielen.
Dass man mich es hat dann spielen lassen, dann war es halt ein Glück.
Dulcinea Seh den Himmel, wenn ich dich seh Dulcinea Sei dein Name mein Gebet, wenn Engel flüstern Dulcinea
Josef Meinra, den Dale Wassermanns Mann von La Mancha.
Gibt es etwas, was er mit dem Theaterspielen bewirken möchte?
Mein Gott, es ist überhaupt meine Philosophie, den Menschen zu helfen, dieses Leben vernünftig zu überstehen.
Also ich möchte sie nicht niederdrücken und niederschlagen, sondern sie eher aufbauen, ihnen Freude machen, wenn es geht zwei Stunden sorgloses Lachen oder
eine Befreiung von den Alltagssorgen zu geben.
Es ist überhaupt das, was ich mir selber von der Kunst wünsche, von der Musik, vom Theater und eben auch vom Fernsehen.
Und deswegen habe ich so schwer den Zugang zu modernsten Stücken, die mich meist deprimieren, auch Musikstücke, die mir nicht aufbauen helfen.
Das wünsche ich und versuche ich dem Publikum weiterzugeben.
leben zu können.
Josef Meinrath, der morgen als Theodor im unbestechlichen im Akademietheater Premiere hat.
Es ist jetzt vier Minuten vor 13 Uhr.
Wir schließen das Mittagsschonal mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
Österreich.
Drei verschiedene Umfragen über die Bewertung der gestrigen Fernsehkonfrontation zwischen Bundeskanzler Bruno Kreisky und ÖVP-Obmann Alois Mock wurden heute veröffentlicht.
Eine von der SPÖ verbreitete Umfrage des IFES-Instituts sieht Kreisky mit 51% vor Mock mit 31% als Sieger.
Die ÖVP verbreitete eine Umfrage des Fessel-Instituts.
Dort antworteten 47% der Befragten, Mock habe mehr überzeugt, 45% entschieden sich für Kreisky.
Eine Ermittlung der Österreichischen Gesellschaft für Marketing im Auftrag des Kurier erbrachte ebenfalls eine bessere Bewertung für ÖVP-Obmann Mock.
Als alles in allem besser betrachteten dort 40 Prozent ÖVP-Ob-Mann-Mock und 36 Prozent Bundeskanzler Kreisky.
Befragt wurden vom IFES-Institut 700, vom Fessel-Institut 400 und von der Gesellschaft für Marketing 300 Seher.
In Glaneck bei Salzburg wurde heute Vormittag eine Taxilenkerin überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt.
Die 36-jährige Marianne Seyfried wurde in besorgniserregendem Zustand in ihrem Wagen aufgefunden.
Im Körper der Frau steckte noch ein Fahrtenmesser.
Kurze Zeit später verhaftete die Polizei in der Nähe des Tatorts einen alkoholisierten Mann, der die Tat zugegeben haben soll.
Der Betreffende hatte angeblich vom 12.
April bis gestern Hafturlaub von der Strafanstalt Hirtenberg bei Baden in Niederösterreich.
Er gibt an, die Tatwaffe heute in Salzburg gekauft zu haben.
Die Gendarmerie überprüft, ob der Verhaftete auch für die Ermordung des Kremser-Taxi-Unternehmers Willi Meier als Täter in Frage kommen könnte.
Meier ist in der Nacht zu Mittwoch in Langenlois ermordet worden.
In Fuschl bei Salzburg ereignete sich gestern Abend ein schwerer Verkehrsunfall.
Bei einem Frontalzusammenstoss zwischen einem Salzburger Personenkraftwagen und einem deutschen Reiseautobus wurde der Lenker des PKW getötet und von den Insassen des Autobusses erlitten vier Personen Schwere und neun leichtere Verletzungen.
Alle Verletzten sind Pensionisten aus Memmingen westlich von München.
Der Lenker des Personenkraftwagens, ein 39-jähriger Salzburger Bankangestellter, war aus bisher ungeklärter Ursache kurz vor 20 Uhr in Fuschl auf die Gegenfahrbahn geraten und frontal mit dem deutschen Reisebus zusammengestoßen.
Berlin.
Westberliner Zeitungen berichten heute über einen tödlichen Grenzzwischenfall, der sich am vergangenen Sonntag am Grenzübergang Dreilinden-Drewitz in Berlin ereignet haben soll.
Danach wurde angeblich ein 45-jähriger Berufskraftfahrer bei einem Verhör in einer Grenzbaracke von ostdeutschen Grenzposten erschlagen.
Die Wetteraussichten bis heute Abend im Norden und Osten des Bundesgebiets noch einzelne Regenschauer, sonst bereits aufgelöckerte Bewölkung, im Westen und Süden auch Heiter, Nachmittagstemperaturen 10 bis 16 Grad.
Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
Die Redaktion meldet sich wieder morgen um 17 Uhr mit dem Sonntagsschanal.
Für Redaktion und Technik des heutigen Samstag-Mittagsschanals verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.
Einblendung: Ausschnitt "Hobellied" gesungen von Josef Meinrad. Interview: Josef Meinrad. Ausschnitt "Der Unbestechliche", "Der Mann von La Mancha"
Mitwirkende:
Gellert, Walter [Gestaltung]
, Meinrad, Josef [Interpret/in]
, Meinrad, Josef [Interviewte/r]
Datum:
1983.04.16 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Burgtheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Kultur
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten