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Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, hier meldet sich der aktuelle Dienstmitte-Mittagsschanal.
Am Mikrofon ist Reinhold Henke.
Nach dem Fernsehduell am vergangenen Freitag zwischen Kreisky und Mock befassen sich noch heute die Tageszeitungen mit der Frage, wer denn dieses Duell eigentlich gewonnen habe.
Die Meinungsforscher haben jedenfalls ein Fallbeispiel für Auftraggeber entsprechende Wissenschaft geliefert.
In der letzten Woche vor den Nationalrats- und Wiener Gemeinderatswahlen haben wir natürlich auch wieder viel Wahlkampf im Journal.
Wir begleiten diese Woche noch einmal jeden der Spitzenkandidaten einen Tag lang.
Heute fangen wir mit der kleinsten Partei an.
Was FPÖ, ob man Stäger im Laufe eines Tages so von sich gibt und wie das Wahlkampfspektakel abläuft, das hören Sie heute im Mittagsjournal.
Der Wiener Vizebürgermeister und ÖVP-Obmann Erhard Busseck hat heute in einer Pressekonferenz noch einmal die Ausgangsposition der Wiener ÖVP für die Gemeinderatswahl dargestellt.
Und Sozialminister Alfred Dallinger sprach heute über ein arbeitsmarktpolitisches Jugendprogramm 83.
Ein Thema dabei auch die Ausländerbeschäftigung.
Zurzeit arbeiten etwa 140.000 Gastarbeiter in Österreich.
Eine Zahl, die sich laut Dallinger auf keinen Fall erhöht.
Die beiden österreichischen Bauknecht-Werke haben möglicherweise bald große Probleme.
Der Philips-Konzern hat nämlich die Marke Bauknecht aufgekauft.
Die österreichischen Werke produzieren noch weiter, aber sie wissen eigentlich nicht genau für wen, zumindest langfristig nicht, denn sie müssen sich immer neue markenlose Abnehmer suchen, denn den Namen Bauknecht dürfen die jetzt hergestellten Produkte zumindest nicht tragen.
Sie hören dann ein Gespräch mit dem Tübinger Rhetorik-Professor Walter Jens, der heute Abend über Geist und Macht spricht, unter anderem über das Verhältnis Politik und Literatur.
In Israel wurde gestern der 35.
Jahrestag der Unabhängigkeit gefeiert.
Der israelische Botschafter in Wien, Yissaca Ben-Jakob, seit 1979 hier akkreditiert, verlässt Österreich und deshalb haben wir uns mit dem Botschafter, der durch das österreichisch-israelische Verhältnis sicherlich einen Problemposteninhalt in Wien unterhalten.
Im Kulturteil schließlich hören Sie Näheres über eine Brahms-Ausstellung in Wien, aber jetzt der Meldungsteil verantworte ich dafür.
Edgar Theider und der Sprecher ist Wolfgang Grimerschmidt.
Italien, Österreich.
Die Situation auf dem Autobahngrenzübergang Brenner hat sich entschärft.
Ab sofort können Personenautos, die in Richtung Italien unterwegs sind, den Grenzübergang wieder passieren.
Bisher wurden sie über die Startstraße umgeleitet.
Weiterhin angehalten werden in Richtung Süden fahrende Lastautos, die mit landwirtschaftlichen Gütern beladen sind.
Sie werden bereits in Nösslach gestoppt.
Dort stehen seit den Morgenstunden etwa 120 Lastwagen oder Lastwagenzüge.
Grund für die Lage am Brenner ist eine zweite Demonstration von etwa 700 norditalienischen Bauern innerhalb weniger Tage gegen die Landwirtschaftspolitik der europäischen Gemeinschaft, vor allem gegen die Einfuhr von Agrarprodukten nach Italien.
Die Situation war heute allerdings weniger dramatisch als am vergangenen Donnerstag.
Damals hatten etwa 3.000 Bauern aus Norditalien nicht nur den Autobahn-Grenzübergang, sondern auch die Startstraße und den Eisenbahnverkehr stundenlang lahmgelegt.
Italien, Frankreich.
In der norditalienischen Stadt Monza hat heute der Prozess um das Giftunglück von Seveso vom 10.
Juli 1976 begonnen.
Damals war durch die Explosion im Chemiewerk Igmesa eine hochgiftige Dioxinwolke freigesetzt worden, die Erkrankungen unter der Bevölkerung der Kleinstadt und den Tod zahlreicher Tiere zur Folge hatte.
Angeklagt sind fünf Personen, denen die Verantwortung für das Unglück angelastet wird.
Ein Italiener, zwei Deutsche und zwei Schweizer.
Ihnen wird vorgeworfen, in dem chemischen Unternehmen keine Sicherheitssysteme installiert und die Katastrophe fahrlässig verursacht zu haben.
Besondere Aktualität erhält das Verfahren durch die Suche nach 41 Giftfässern aus Céveso, die entweder in Italien, in Frankreich oder in der Bundesrepublik Deutschland vermutet werden.
Unbekannte Täter haben gestern einen Bombenanschlag gegen den Sitz der französischen Niederlassung der Muttergesellschaft des ICMESA Chemiekonzerns, das schweizerische Unternehmen Hoffmann-Laroche, versucht.
Der Sicherheitsdienst des Unternehmens in Neuilly bei Paris entdeckte vor dem Haupteingang eine Sporttasche mit drei Kilogramm Dynamit.
Der Zeitzünder war auf 13 Uhr eingestellt.
Polen.
Demonstrative Bekundungen gegen die Politik der Militärregierung kennzeichneten am vergangenen Wochenende die Situation in Polen.
In Danzig jubelten Tausende Menschen gestern Abend Arbeiterführer Lech Walesa zu, als er im Anschluss an die Amtseinführung eines neuen Weihbischofs die Marienkirche verließ.
In seiner Predigt beklagte der polnische Primas General Józef Glemp, dass sich in Polen ein Klima der Mutlosigkeit und des Leidens ausbreite.
In dieser Situation sei kluges und systematisches Handeln erforderlich.
Glemp traf auch zu einem Gespräch mit Walesa zusammen, wobei ihn dieser über sein Verhör durch die Polizei nach seinem Treffen mit Führern der Untergrundorganisation der Verbotenen Gewerkschaft Solidarität unterrichtete.
In Warschau fand gestern eine von der Solidarität ausgerufene Kundgebung zum Gedenken an den Aufstand im Warschauer Ghetto statt.
Ein starkes Polizeiaufgebot hinderte die Demonstranten daran, an einer Gedenkstelle im alten Judenviertel Blumen niederzulegen.
Österreich
Vor einer zu optimistischen Beurteilung der gegenwärtigen konjunkturellen Lage warnt die Industriellenvereinigung.
Zwar stehe der Aufschwung nach allen österreichischen und ausländischen Prognosen vor der Tür, allerdings habe ihn bis jetzt niemand tatsächlich zu spüren bekommen, heißt es in einer Aussendung.
Die Hauptprobleme steigende Arbeitslosigkeit, hohe Staatsverschuldung und sinkende Investitionsquoten seien weiterhin ungelöst.
Zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze forderte die Industriellenvereinigung eine sogenannte Entlastungsoffensive für die Wirtschaft.
Der israelische Ministerpräsident Begin hat die jüdische Siedlungspolitik in den besetzten arabischen Gebieten als legal bezeichnet und ihre Fortsetzung angekündigt.
In einer Erklärung zum 35.
Jahrestag der Staatsgründung Israels sagte Begin, es müsse die Selbstverwaltung für die arabischen Bewohner im Westjordanland und im Gazastreifen sichergestellt werden.
Seine Regierung sei aber nicht bereit, einem Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser zuzustimmen.
Aus Anlass des 35.
Jahrestages seiner Unabhängigkeit wandelt Israel heute einen Militärposten in der Nähe von Nablus im besetzten Westjordanland in eine jüdische Siedlung um.
Der in Bagdad tagende Islamische Volkskongress hat gestern die Bildung eines Friedensausschusses beschlossen, der Initiativen zur Beendigung des irakisch-iranischen Krieges ergreifen soll.
An dem Islamischen Volkskongress nehmen 280 Schriftsteller und Theologen aus 50 Ländern teil.
Der Friedensausschuss soll die Regierungen in Bagdad und Teheran auffordern, in direkte Verhandlungen über eine rasche und ehrenhafte Regelung des Konfliktes zwischen beiden Ländern einzutreten.
USA.
Mitglieder der Republikanischen Partei haben die USA und die Sowjetunion zur Entwicklung und Stationierung eines gemeinsamen Atomwaffenabwehrsystems aufgerufen.
Konkret wird die Entwicklung zweier identischer Überwachungs- und Verteidigungssysteme vorgeschlagen, die zur Sicherstellung des defensiven Charakters gemeinsam inspiziert werden sollen.
In der Gruppe haben sich junge republikanische Intellektuelle zusammengeschlossen, die nach neuen Wegen in der Politik suchen wollen.
Mexiko.
Der amerikanische Außenminister George Shultz ist zu zweitägigen Gesprächen über die Lage in Zentralamerika, in Mexiko City, eingetroffen.
Bereits während des Fluges sagte Shultz gegenüber Journalisten, er präsentiere keine neuen Vorschläge der USA zur Lösung der Konflikte in Nicaragua und El Salvador, schließe aber neue Schritte in dieser Richtung nicht aus.
Schulz besucht Mexiko zu einem Zeitpunkt, zu dem sich das Gastland, Panama, Venezuela und Kolumbien um eine gemeinsame Friedensinitiative für Mittelamerika bemühen.
Sie läuft allerdings den Intentionen der USA zuwider, weil sie für das Selbstbestimmungsrecht der Staaten dieses Gebietes und gegen jede ausländische Einmischung ist.
Schulz hat zuletzt neuerlich den wachsenden Einfluss der Sowjetunion und Kubas auf Nicaragua angeprangert.
El Salvador
Erzbischof Arturo Rivera y Damas hat die Regierung aufgefordert, einen Weg zum Frieden und zur Aussöhnung mit den linksgerichteten Rebellen zu suchen.
In einer Predigt in San Salvador sagte der Erzbischof gestern, die Mörder tausender Bürger müssten den Gerichten ausgeliefert werden.
In der Vorwoche sind 114 Menschen getötet worden.
Seit Beginn des Bürgerkrieges sind etwa 30.000 Menschen ums Leben gekommen.
Der Erzbischof forderte die politischen Parteien auf, sich den Ursprüngen der Probleme des Landes zuzuwenden und nach Lösungen zu suchen.
Südkorea.
Eine Brandkatastrophe in einer Diskothek in der Stadt Daegu, etwa 300 Kilometer südlich von Seoul, hat heute Nacht 24 Menschenleben und 70 Verletzte gefordert.
Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich nach Angaben der Polizei mehr als 400 Jugendliche in dem Tanzlokal auf.
Der Feueralarm wurde wegen der extrem lauten Musik nicht gehört.
Die meisten Opfer starben in den Massengedränge vor einer schmalen Wendeltreppe, die zum Ausgang führte.
Zahlreiche Gäste des Lokals wurden buchstäblich zu Tode getrampelt.
Das Feuer dürfte durch einen Kurzschluss in der Deckenbeleuchtung entstanden sein.
Seine rasche Ausbreitung wurde durch eine leicht brennbare Wandverkleidung begünstigt.
Die Wetterlage.
An der Vorderseite einer über Westeuropa gelegenen Tiefdruckrinne werden mit einer kräftigen Südwestströmung sehr warme und teilweise feuchte Luftmassen gegen die Alpen geführt.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Südwesten zum Teil stärker bewölkt und örtlich etwas Regen, sonst allgemein heiter bis wolkig.
Mäßiger bis lebhafter Wind aus südlicher Richtung.
In den Tälern der Alpen-Nordseite Föhn.
Tageshöchstwerte 17 bis 22 Grad, in Föhnlagen bis 24 Grad, Frühtemperaturen 5 bis 13 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag, wechselnde, zeitweise auch starke Bewölkung und vor allem im Westen und Süden örtlich etwas Regen.
In den Föhngebieten der Alpen-Nordseite sowie im Osten auch sonnige Abschnitte.
Lebhafte auf den Bergen stürmische Winde aus südlichen Richtungen.
Frühtemperaturen 5 bis 13 Grad, Tageshöchstwerte 18 bis 25 Grad.
Das Wetter übermorgen Mittwoch, meist sonnig, nur im Westen und Süden zum Teil stärker bewölkt.
Tageshöchstwerte 18 bis 24 Grad.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 13 Grad, Südostwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 12 Grad, Südost 15 Kilometer.
Linz heiter, 12 Grad, Südost 20.
Salzburg stark bewölkt, 15 Grad, Südost 15.
Innsbruck stark bewölkt, 12 Grad Windstil.
Bregenz bedeckt, 17 Grad Süd 5.
Graz stark bewölkt, 13 Grad Süd 5 Kilometer.
Und Klagenfurt stark bewölkt, 15 Grad Südostwind, 3 Kilometer in der Stunde.
Zwölf von zwölf Minuten ist es, hier ist das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes und wir beginnen mit Innenpolitik, ganz genau gesagt mit Wahlkampf.
Am vergangenen Freitag kam es ja zu mit großer Spannung gewarteten Fernsehkonfrontation zwischen Bundeskanzler Bruno Kreisky und ÖVP-Parteiobmann Alois Mock.
Der Diskussion beider Kanzlerkandidaten wurde in der Öffentlichkeit äußerst viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Meinungsforscher behaupteten noch am Tag der Diskussion, dass sie für viele unentschlossene Zuseher wahlentscheidend sein werde.
Das Vorfeld der TV-Runde und die Einleitung selbst machten das Fernsehduell auch zu einer Art Ringkampf und dementsprechend waren die Beurteilungskriterien dafür, wer möglicherweise dieses Duell gewonnen hatte.
Am Samstag früh bereits hatten die Meinungsforscher, die im Auftrag der Parteien zu belegen hatten, dass der jeweilige Parteiobmann gewonnen habe,
Die hatten bereits das Ergebnis parat gewonnen, haben offenbar beide, Kreisky und Mock, die Meinungsforschungen, haben nach dieser TV-Diskussion jedenfalls die Problematik von Meinungsumfragen wieder einmal ziemlich deutlich gemacht.
Heute noch befassen sich die Zeitungskommentatoren mit der TV-Diskussion.
Leopold Esterle hat die heutigen und auch die Wochenendzeitungen diesbezüglich durchgesehen.
Eine erschreckend enge Nabelbeschau.
So betitelte Ulrich Stocker seinen Sonntagskommentar in der Grazer Kleinen Zeitung.
Man liest.
Den ganzen Abend lang konnten sich die beiden Spitzenpolitiker nicht von den Stichworten lösen, die Mock in seiner ersten Wortmeldung vorgegeben hatte.
Jeder rhetorische Weg und jeder polemische Umweg führten ermüdend immer wieder darauf zurück.
Nach einer halben Stunde waren die Themen erschöpft.
Andere Fragen, Sicherheitspolitik, Kultur, Rechtspolitik, Ideologie, Außenpolitik, Umweltschutz, gab es nicht.
Sie wurden nicht einmal gestreift.
Und anschließend bedauert der Autor, dass es auch nicht einmal Zukunftsperspektiven und Visionen gegeben habe, sondern zumeist ein Wetteifern in der Beschuldigung, wer in dieser Runde denn nun der größere Ignorant und der ärgere Lügner sei.
Der Versuch, den anderen in seiner persönlichen Glaubwürdigkeit herunterzumachen, war denn auch die taktische Grundlinie beider, der rote Faden in dieser strapaziösen Redeschlacht.
Den anderen in der Sachdiagnose überzeugen zu wollen, war ja wohl aussichtslos, entsprechend dünn, zu oft gehört, waren die Argumente.
Die gegenseitige Nabelbeschau war wirklich erschreckend eng, schloss Ulrich Stocker seinen Kommentar in der Sonntagsausgabe der kleinen Zeitung Graz.
Und ebenfalls gestern meinte Peter Gnahm in der Kronenzeitung.
Die ÖVP-Anhänger sagen, das war der beste Mock, den sie je gesehen haben.
SPÖ-Fans fühlen sich seit dem TV-Duell in ihrer Meinung bestärkt, dass Kreisky unschlagbar ist.
Wie viele noch unschlüssige Wähler im Verlauf des eineinhalbstündigen Duells Kreisky oder Mock den Zuschlag gegeben haben, lässt sich schwer abschätzen.
Mehr als ein paar Zehntausend werden es aber sicher nicht gewesen sein.
Nicht irritieren sollte man sich jedenfalls von jenen Meinungsumfragen lassen, bei denen das rote Institut Kreisky und das schwarze Alois Mock als Sieger präsentierten.
Ähnlich argumentierte gestern auch Ernst Primoz in der Kärntner Tageszeitung.
Er meint zum Umstand, dass das SPÖ-nahe Institut für empirische Sozialforschung 51% pro Kreisky und 31% pro Mock mittels Telefonumfrage ortete, das ÖVP-nahe Fessel-Institut jedoch 47% pro Mock und 45% pro Kreisky.
Für die Meinungsforschungsinstitute war es natürlich ein großer Tag.
Aber wirklich nur für sie allein.
Denn die Umfrageergebnisse differierten in einer Art und Weise, dass man sich fragen muss, nach welchen Kriterien sie erstellt wurden.
Nach Objektiven?
Schwer zu glauben.
Denn die politischen Schlagseiten waren zu deutlich ausgeprägt.
Zum selben Thema vertritt Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten folgende persönliche Ansicht.
Mock war so gut, wie er nur sein kann.
Kreisky war gut, aber er war schon besser.
Die möglichen Nutznießer des Fernsehduells könnten laut Meinung des Autors ganz woanders liegen.
Bei denen, die sich darüber beklagen, dass die etablierten Politiker sich ja doch nicht ändern.
Wie peinlich diskret waren die beiden Herren doch in der Frage der Privilegien.
Und wo blieb die gesamte Umweltproblematik?
Das Argument von Grünen und Alternativen, nur bei ihnen wäre ein neuer Stil in der Politik möglich, nur bei ihnen die Natur in guten Händen, ist vielleicht nicht wahr, aber seit Freitag erscheint es wieder als wahr.
Gerhard Steininger in den Salzburger Nachrichten.
Zum Abschluss der Presseschau ein Blick in die heutige Ausgabe der Oberösterreichischen Nachrichten.
In der Rubrik Der Punkt findet sich folgende Meinung.
In einem flachen Wahlkampf ist auch eine Millimeterdiskussion ein Höhepunkt.
Das schreiben die Zeitungskommentare über die TV-Diskussion vom vergangenen Freitag.
Sechs Tage vor dem 24.
April ist der Wahlkampf also endgültig in seine letzte Runde getreten und noch einmal führen die Parteizentralen ihre jeweiligen Spitzenpolitiker auf sorgsam vorbereiteten Routen durch das Land, noch einmal versuchen Mandatare und Kandidaten in Wahlveranstaltungen und Parteiversammlungen in möglichst hautnahen Kontakt zum Wähler zu kommen.
Die politischen Programme der Parteien, die sind ja bekannt und die werden auch im Laufe der Woche gewiss noch in zahlreichen Pressekonferenzen der Öffentlichkeit in Erinnerung gerufen werden.
Wir haben uns daher für die letzten Wahlkampfberichte mehr auf die atmosphärische Seite dieses Rituals konzentriert.
Heute und an den beiden nächsten Tagen schildern Ihnen unsere Reporter einen typischen Wahlkampftag der drei Spitzenkandidaten.
Vor Bruno Kreisky und Alois Dmock ist heute FPÖ-Obmann Norbert Steger dran.
Hans Langstein hat ihn begleitet und zwar am letzten Donnerstag.
Donnerstag, 14.
April, 12 Uhr mittags, Hauptplatz in Bruck an der Mur in der Steiermark.
FPÖ-Parteiobmann Steger hat bereits drei Wahlveranstaltungen hinter sich.
Fünf weitere wird am heutigen Tag noch bestreiten.
Das Wetter ist aprilmäßig kühl.
Bis vor kurzem hat es dünn geschneit.
Jetzt hat es ein bisschen aufgeklärt.
Die Veranstalter hoffen darauf, dass
einige Leute sich für die Wahlveranstaltung der kleinen Oppositionspartei interessieren.
Bis jetzt allerdings ist es mehr die örtliche Blasmusik, die einige Interessenten anlockt.
Ich habe die größte Freude heute miteinander zu dürfen, dass die beiden Spitzenkandidaten der feindlichen Partei eben in der Bezirksstadt Bruckertemur eingetroffen sind.
Ich bitte meinen Kameraden Fritz Probst um seine Worte.
Liebe Brockerinnen und Brocker, der Wahlkampf ist spannend wie nie zuvor.
Der Wahlkampfkonvoi der Freiheitlichen Partei besteht aus zwei kleinen Autobussen und drei Pkws.
Er ist seit 9 Uhr früh unterwegs.
Der Begrüßung des jeweiligen Ortsfunktionärs folgt manchmal die Vorrede eines lokalen Mandatars, an diesem Tag des steirischen FPÖ-Abgeordneten Fritz Probst.
Steger selbst blendet oft zurück in seine Zeit als Sängerknabe.
Ich war mal bei einem Sängerknaben in der Zeit, wo die da mit Matrosen waren und auch rumgelaufen und auch viel gesungen und Instrumente gelernt.
Aus dieser Zeit weiß ich noch, was der wichtigste Unterschied zwischen der Musik und der Politik ist.
Kennen Sie den wichtigsten Unterschied?
In der Musik merkt man immer sofort, wenn etwas falsch ist,
Und schon ist Steger dabei, seine Partei als einzig wahre Kontroll- und Antikorruptionspartei zu preisen.
Nachher, im Gespräch mit Passanten und Autogrammsammlern, stellt sich dann heraus, was die Leute noch von Steger hören wollen.
Was ich Sie echt fragen will, ist, wenn der Ruf schallt, gehen Sie im Kreis, geht's an?
Es ist relativ einfach beantwortet.
Es war sehr offen.
Wenn der MOG sagt, gestern wieder, er will die Zusammenarbeit mit den Sozialisten, wenn wirklich die ÖVP die große Koalition will, werden wir uns bemüht, das zu verhindern.
Das wollen wir verhindern.
Wenn die Volkspartei mit uns reden will, werden wir mit ihr reden.
Zu diesem Zeitpunkt, das geht schon gegen halb eins, ist der Tag für Norbert Steger schon mehr als fünf Stunden alt.
Heute war es um sieben Uhr zehn, wenn ich geweckt war.
Begonnen hat es damit, ich bin jetzt Nassrasierer seit kurzem, aber nicht deswegen, weil es der Bundeskanzler seinerzeit zum Energiesparen vorgeschlagen hat, sondern nur deswegen, weil mein Rasierapparat kaputt ist, mein elektrischer.
Beim Nassau-Sinn haben wir sehr stark geschnitten im Gesicht.
Jetzt habe ich stark zur Verzögerung beigetragen, bis das alles bereinigt war, das Malheur.
Dann gab es ein Gespräch mit dem Landesparteiobmann Thürig.
Anschließend sind wir losgefahren.
Und da ist es dann so, dass man je nach Wetter in eine unterschiedliche Wahlkampflaune kommt.
Zuständig für diese Laune ist nach altem Wahlkampfbrauch die Blasmusik.
Nein, wir fahren zusammen unterwegs jetzt.
Die ganzen drei Tage.
Wie läuft's bis jetzt?
Bis jetzt ganz gut.
Wenn's weiterläuft, können wir zufrieden sein, glaube ich.
Das Wetter tut nicht ganz mit, aber... Wo sind Sie hergekommen?
Wir sind in Eiberswald.
Das Eiberswalde-Grenzland-Mitglied.
Beim Mittagessen lässt sich der FPÖ-Chef über die örtlichen Politverhältnisse informieren und findet Zeit zu einer Zwischenbilanz.
Wir haben vielleicht etwas zu sehr, ich sag das durchaus auch kritisch uns gegenüber, etwas zu sehr den herkömmlichen Veranstaltungsstil gewählt.
Wir haben aber fast zu viele Veranstaltungen gemacht und dadurch es verabsahnt mehr Freiraum zu lassen für medienmäßig wirksamere Auftritte, für medienmäßig interessantere spektakuläre Aktionen.
Es ist etwa die Kontaktzahl in einer Bundeswahlreise.
Zum konventionellen Wahlkampfstil gehört auch die werbematerialverteilende Hostess.
Ingrid Schifahr wird von allen im Konvoi nur Minimaus genannt.
wenn sie reden wollen.
Die meisten Leute sind irrsinnig freundlich.
Es gibt auch Unangenehme, aber die beachte ich nicht, die ignoriere ich einfach.
Wird Ihnen das nicht zu langweilig auf die Dauer, das immer mit den Wahlplaketten da rumgehen und austeilen?
Nein, weil das Ziel ist bald erreicht und eigentlich nicht.
Nein, auf Dauer wäre es sicher nicht der richtige Job, aber so auf Zeit gesehen ist es lustig eher.
Inzwischen hat sich das Wetter gebessert und ein Lautsprecherwagen wirbt für die nächste Wahlkundgebung.
Sehr geehrte Damen und Herren, um 14.10 Uhr spricht am Hauptplatz Norbert Steger.
Wir laden Sie zu unserer Veranstaltung recht herzlich ein.
Mit dem besseren Wetter kommen auch die Zuhörer.
In Kapfenberg, wo am selben Tag auch Bundeskanzler Kreisky spricht, sind es an die 100, in Krieglach wieder etwas weniger.
Steger bohrt mit einem Witz in SPÖ-Wunden.
Kennen Sie das, wo der Kreisky zum Friseur kommt?
Der Bundeskanzler Kreisky kommt zum Friseur und sagt, bitte einmal Haar schneiden.
Du kennst ihn schon, aber ich darf ihn trotzdem erzählen.
Setzt sich hin auf den Sessel, der Friseur fängt an und sagt, Herr Bundeskanzler, wie geht's denn den Doktor Androsch?
Daraufhin der Kreisky, fragst mich nicht solche Dinge, warum tun Sie das?
Daraufhin sagt der Friseur, ja Herr Bundeskanzler, wissen Sie, ich soll Ihnen die Haare schneiden,
Jedes Mal, wenn ich sage Androsch, stellen sich die Haare hinten so schön auf, da kann ich besser schneiden.
Das ist in Wahrheit ein politischer Witz.
Ein paar Autogramme noch, dann geht's auch schon wieder weiter.
Langenbank mürzt Zuschlag Leoben, auch dieser Tag wird für Norbert Steger erst gegen Mitternacht enden.
Ich hoffe in der Wahlkampfstunde nichts anderes bringt, aber wenigstens ein paar Witze.
Das war ein Wahlkampf extra atmosphärisches über die drei Spitzenkandidaten Steger, Mock und Kreisky.
Mock und Kreisky kommen dann auch morgen beziehungsweise übermorgen.
Wir kommen dann noch einmal im Journal auf Wahlkampf zurück, und zwar auf den Wiener Gemeinderatswahlkampf zu einer Pressekonferenz des Wiener ÖVP-Obmannes Erhard Busseck, aber dieser Beitrag ist noch nicht so weit.
Wir verlassen daher zunächst die Wahlkampfgröße im Journal.
Sozialminister Alfred Dallinger zog heute Bilanz über Maßnahmen seines im Herbst des Vorjahres beschlossenen Jugendbeschäftigungsprogrammes.
Nach den Angaben des Sozialministers wurden bis Ende März dieses Jahres dafür mehr als 300 Millionen Schillinge ausgegeben.
An weiteren Maßnahmen im heutigen Jahr nannte der Minister dann die Aktion 57 im Bereich der Stahlindustrie, also die für jeden dritten frühpensionierten Arbeiter die Einstellung eines Jugendlichen vorsieht.
Dann die verstärkte Förderung, die will Dalinger auch Arbeitslosen, Jungakademikern, dann Mädchen in nicht-traditionellen Frauenberufen und Kindern von Gastarbeitern angedeihen lassen.
Im Zusammenhang damit wurde übrigens der Sozialminister generell zur Politik der Bundesregierung gegenüber den Gastarbeitern gefragt.
Hören Sie mehr darüber von Fritz Besatter.
In unserem Nachbarland, der Bundesrepublik Deutschland, wird schon seit längerem darüber diskutiert, wie man die offensichtlich als zu hoch angesehene Zahl von Gastarbeitern reduzieren kann.
Sprecher der CDU-CSU sehen dabei recht massive finanzielle Anreize für jene vor, die freiwillig jenes Land wieder verlassen, das sie vor zehn und mehr Jahren gerufen hat.
Die benachbarte Schweiz wiederum schickt gleich mehrere hunderttausend, vornehmlich Italiener, über die Grenzen zurück.
In Österreich, wo sich eine politische Gruppierung sogar in ihrem Titel dazu bekennt, Ausländer aus Österreich zu entfernen, setzt man auf pragmatischere Lösungen, wie Sozialminister Dallinger heute sagte.
Durch einen Stopp des Zuzugs vor rund eineinhalb Jahren kam es dazu, dass wir heuer lediglich etwa 140.000 ausländische Beschäftigte in unseren Grenzen haben werden.
Minister Dallinger zu den Grundsätzen seiner Ausländerbeschäftigungspolitik.
Probleme der österreichischen Beschäftigungspolitik nicht durch den Export von Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen können, sondern dass wir hier Verpflichtungen haben, getreu dem Motto, dass wir Gastarbeiter gerufen haben.
Arbeitskräfte gerufen haben, aber Menschen zu uns gekommen sind.
In jenen Fällen, wo Gastarbeiter abgebaut werden müssen, wird nach den Angaben Dallingers so vorgegangen, dass man zuerst junge und noch nicht lange in Österreich Anwesende kündigt und insgesamt nach sozialen und humanitären Gesichtspunkten vorgeht.
Dallinger dann auf die Frage, wie er die für die Nationalratswahl kandidierende AOS, die Ausländerhaltbewegung, beurteilt.
Ja, ich bedauere diese
Entwicklung überaus.
Ich lehne diese politische Gruppierung aus ganzer und voller Überzeugung ab und ich glaube, dass man auch gesetzliche Maßnahmen setzen müsste.
um einer solchen Bewegung das Agieren in Österreich zu verhindern.
Soweit Dallinger zum Problem der Ausländerbeschäftigung.
Mit dem Erfolg seines Jugendprogramms 1982 ist der Sozialminister insgesamt sehr zufrieden.
Er verweist darauf, dass Mitte April des heurigen Jahres knapp 29.000 Jugendliche als arbeitslos vorgemerkt waren, um 2.500 weniger als noch im März.
Nicht fehlte bei Dallingers heutiger Pressekonferenz auch die Frage der 35-Stunden-Woche, wobei der Sozialminister glaubt, dass eine entscheidende Weichenstellung dafür auf dem ÖGB-Bundeskongress im Herbst vorgenommen werden wird.
Zur Garantie des Finanzministers laut heutiger Arbeiterzeitung, dass es keine Pläne zu einer höheren Besteuerung der Überstunden gebe, meinte Dallinger, der diese Diskussion begonnen hatte, er kapriziere sich nicht auf bestimmte Maßnahmen.
Das war der Bericht von Fritz Besatter, 12 Uhr und 28 Minuten ist es nun.
Eine der großen Firmen, die infolge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in ganz Europa im vergangenen Jahr Schiffbruch erlitten haben, war der deutsche Haushaltsgeräteerzeuger Bauknecht.
Die Unternehmensgruppe beschäftigte in den besten Zeiten in Betriebsstätten, die in ganz Europa verteilt waren, rund 13.000 Menschen.
Zwei dieser Baugnechtbetriebsstätten waren in Österreich.
Und zwar in Spielberg in der Steiermark im oberen Murthal, im Krisengebiet rund um Knittelfeld.
Dort waren 1200 Menschen beschäftigt.
Im zweiten Werk in Rottenmann, ebenfalls in der Steiermark zwischen Schoberpass und Enztal, arbeiten jetzt noch 800 Beschäftigte.
Die beiden österreichischen Baugnechtbetriebe mussten im Vorjahr Ausgleich anmelden.
Um ihr Überleben zu sichern, haben der Bund und das Land Steiermark gemeinsame Gesellschaften gegründet.
Die beiden Betriebe sind am vergangenen Wochenende offiziell an den neuen Eigentümer übergegangen.
Wie nun die beiden Bauknechtwerke künftig arbeiten und so wirtschaftlich bestehen wollen, schildert dem folgenden Irmgard Beyer.
Die beiden Bauknechtwerke in der Steiermark heißen seit dem vergangenen Wochenende nicht mehr Bauknecht, sondern haben neue Namen bekommen.
Und alles, was diese beiden Betriebe künftig erzeugen werden, darf von vornherein einmal nicht mehr den Namen Bauknecht tragen.
In diesem Namenswechsel liegt für die Zukunft der beiden Betriebe wohl das größte Problem.
Besonders die Hausgeräteerzeugung in Rottenmann ist von diesem Namenswechsel betroffen.
Das bisherige Bauknechtwerk in Spielberg bei Knittelfeld heißt ab nun Austria Antriebstechnik GmbH.
Dort werden Elektromotoren für alle Arten von Hausgeräten erzeugt.
Ein Drittel dieser Motoren wurde in der Vergangenheit in Bauknechtgeräte eingebaut, der Rest fand andere Abnehmer.
Dementsprechend wird dieses Werk, und weil ja auch bei einem eingebauten Motor der Name nicht ganz so wichtig ist, vom Namenswechsel weniger betroffen sein.
Schwierig aber wird die Situation bei der Hausgeräteerzeugung in Rottenmann sein.
Dr. Richard Bock von der Gesellschaft für Bundesbeteiligungen, das ist jene Gesellschaft, die der Staat gegründet hat, um in Not geratene Industrieunternehmen auffangen zu können.
Wir übernehmen für die Haustechnik, also für die Ausstehhaustechnik, die ist im beharrten Namen Baugenegg, nicht.
Wir werden an Baugenegg zuliefern.
Aber unsere Produkte werden nicht Bauknecht heißen.
Der Name Bauknecht aber war bekannt und bestens eingeführt.
Es wird ihn auch noch weiter geben, aber die Rechte an dieser Marke hat sich europaweit Philips gesichert.
Und in Betrieben, die zu Philips gehören, werden Geräte, die auch weiter den Namen Bauknecht tragen, noch weiter erzeugt werden.
Die österreichische Hausgeräteerzeugung kann den Namen Bauknecht vorerst einmal nicht nutzen.
Sie kann sich nur bemühen, Verträge mit Großabnehmern abzuschließen und die können den Rottenmanner Erzeugnissen dann ihren eigenen Namen geben, der vielleicht letztlich dann auch wieder Bauknecht sein kann.
Geschäftsführer Helmut Gassner, zuständig für Marketing und Vertrieb in Rottenmann,
Haustechnik, die unsere bekannten Grotabnehmer wieder anzusprechen und die Leute dazu zu bewegen, dass sie also von uns zusammenkaufen.
Werden Sie eine eigene Marke schaffen?
Wir werden eine eigene Marke schaffen, jawohl.
Weiß man schon, wie die heißen wird?
Das kann ich Ihnen heute noch nicht sagen, aber es gibt hier schon einige vor.
Das heißt, alle Produkte, die Sie erzeugen, werden quer durch die Bank dann diesen Namen tragen?
Jawohl, und wir werden uns auch bemühen, ein komplettes Elektro-Programm auf die Füße zu stellen, auch wenn wir einige Produktgruppen nicht in rotem Mann herstellen.
Dann werden wir zumindest kurzfristig versuchen, diese Produkte von anderen Herstellern
Was verstehen Sie an einem kompletten Elektro-Programm?
Ja, zum Beispiel nicht nur Gefriertruhen, Dunstabzugshauben und Nachtstromspeicheröfen, die wir derzeit ja in Rotenmann produzieren, sondern auch Elektroherde, Waschmaschinen, Geschirrspüler, alles, was dazu gehört, um ein komplettes Elektro-Programm
Bisher wurden in Rottenmann Geräte erzeugt, die mehr oder minder alle an Bauknecht gingen.
Die neue Geschäftsführung muss sich jetzt also bemühen, neue Abnehmer zu finden, denn z.B.
für die wichtigsten Erzeugnisse aus Rottenmann, für die Gefrier-Drohnen, ist die Abnahme nur noch in diesem Jahr gesichert.
Danach müssen vielleicht für eine neue eigene Marke neue Abnehmer gesucht werden.
Besser ist die Situation bei den übrigen Rottenmanner Erzeugnissen, Dunstabzugshauben, kompletten Küchen und Elektrowärme speichern.
Dort gibt es zumindest Verträge für die Abnahme in den nächsten drei bis vier Jahren.
Zur neuen Marke wird der Haustechnikbetrieb in Rottenmann aber auf alle Fälle einen eigenen Vertrieb aufbauen müssen, um sicherzugehen, dass die Erzeugnisse auch noch in künftigen Jahren verkauft werden können.
Die Produkte der beiden österreichischen Bauknechtwerke werden also nicht mehr Bauknecht heißen, weil ja Philips die Marke aufgekauft hat.
Die Bauknechtwerke müssen also markenlose Produkte jetzt erzeugen und immer neue Abnehmer suchen.
Das war ein Beitrag von M. Gattbauer.
12.33 Uhr ist es, etwas über der Halbzeit im Journal.
Wir bringen Ihnen noch dann ein Gespräch mit dem Tübinger Rhetorik-Professor Walter Jens, der heute Abend in Wien zum Thema Geist und Macht referieren wird.
und ein ausführliches Interview mit dem scheidenden österreichischen, Österreich-Botschafter Israels, Ben Jakoff, der in Kürze Wien verlassen wird.
Und im Kulturteil berichten wir Ihnen über ein Brahms-Fest und eine Brahms-Ausstellung.
In Wien jetzt aber wieder Wahlkampf und zwar Wiener Gemeinderatswahlkampf.
Auch da ist ja heute, hat heute eigentlich die Endrunde begonnen.
ÖVP-Vizebürgermeister Erhard Busse gab deshalb am Vormittag eine Pressekonferenz.
Busek meinte, die Wiener Gemeinderatswahl sei deshalb mit den Nationalratswahlen zusammengelegt worden, damit Bundeskanzler Kreisky auch die Wiener Wähler mobilisiere.
Den Wahlkampf der Wiener SPÖ bezeichnete Busek als Bankrotterklärung.
Nach jahrzehntelanger Regierungsverantwortung in Wien habe die SPÖ Plakate affischiert, auf denen Wien braucht steht und Busek wörtlich dazu, wenn die Wiener Stadtregierung erst am Ende einer Arbeitsperiode wisse, was die Stadt braucht, so könne dies nur eine Bankrotterklärung sein.
Die Wahlchancen der Wiener ÖVP bewertet Busseck vorsichtig optimistisch.
Seine Partei wäre in Wien stimmen und Mandate gewinnen.
Wie viele, das wolle er nicht sagen.
Alexandra Pielny vom Landesstudio Wien berichtet.
An die Spitze seines Wahlroundups stellte Vizebürgermeister Erhard Busseck einen Angriff auf die Wiener SPÖ.
Die Vorverlegung der Wiener Gemeinderatswahlen habe offensichtlich dazu gedient, im Windschatten der Bundes-SPÖ zu segeln und eigene politische Themen zu vermeiden.
Die Plakatwerbeaktion Wien braucht sei nach jahrelanger SPÖ-Kommunalregierung in Wien eine Bankrotterklärung.
Darüber hinaus wäre eine Wahlkampfverweigerung durch Bürgermeister Graz bezeichnend gewesen.
aber meistens dann durch Stadträte, die entweder kompetent oder, von der Sache her meine ich, kompetent oder nicht kompetent gewesen sind, vertreten.
Aber außer der TV-Diskussion hat es eigentlich kein besonderes in Erscheinung treten des sozialistischen Spitzenkandidaten gegeben.
Die vergangenen viereinhalb Jahre seien eine Zeit der Skandale und der Verschwendung gewesen, aber auch gekennzeichnet durch einen Wechsel der Themen und Prioritäten, hervorgerufen durch die Volkspartei.
Umweltthemen statt Erneuerung und ein breiter Kulturbegriff hätten Platz gegriffen.
Die direkte Demokratie habe in Wien Einzug gehalten.
Darüber hinaus habe sich die politische Landschaft geändert und dieser Wandlungsprozess sei noch nicht abgeschlossen, beurteilt Busseck die Kandidatur neuer Parteien.
Diese Situation werde mehr Offenheit von den politischen Parteien verlangen.
Ich glaube, dass es eher in die Entwicklung geht, dass die politischen Parteien einen sehr aktiven Mitarbeiterkern haben werden, dass aber daneben politische Gruppierungen von Bürgerinitiativen über Organisationen und Vereine sich durchaus politisch akzentuieren werden, sogar bis hin in extreme Aktivitäten, wie das die letzten Tage die Gruppe Global 2000 etwa durch spektakuläre Aktionen getan hat.
Die politischen Parteien werden gut beraten sein, mit diesen Gruppierungen in ein Gespräch zu treten.
Nicht in ein Inhalationsgespräch, da ist jede Partei schlecht beraten, sondern in eine echte Auseinandersetzung der Themen, in ein Dauergespräch, das ganz sicher nicht auf Wahlkämpfe allein beschränkt ist.
Die Bindungsversuche der Parteien seien einem Abrückelungsprozess unterworfen.
Deshalb müsse sich auch bei der Postenvergabe und Wohnungsvergabe einiges ändern, sagte Busek und forderte eine bessere Personalauslese.
Fünf Sofortmaßnahmen will Busek in Wien verwirklicht sehen.
Die Rettung des Wienerwalds.
Dazu sei nichts der Stufenweise, sondern der sofortige Einbau von Filteranlagen in Wiener Kraftwerken erforderlich.
Zweite Maßnahme wäre eine Stadterneuerungsoffensive.
50.000 Wohnungen sollen verbessert werden.
Punkt 3, eine generelle Senkung der Wohnungskosten und eine Wohnstarthilfe von 100.000 Schilling für junge Leute.
Punkt 4, Bekämpfung der Parteibuchwirtschaft und mehr direkte Demokratie.
Ein Beispiel, die objektive Vergabe von Gemeindewohnungen nach einem Punktesystem.
Punkt 5, die Forderung, den Bau des Konferenzzentrums zu stoppen und eine sofortige Errechnung der Betriebskosten des neuen allgemeinen Krankenhauses.
Busex-Wahlziel?
Unser Wahlziel ist stärker werden, keine Grenze nach oben.
Bei unserem grundsätzlichen Ziel, nicht auf die Dauer eine gute zweite Partei, sondern eine bessere erste Partei zu werden, die selbst die Gestaltungsmöglichkeiten erhält.
Und die so oft vor allem von der freiheitlichen Partei ins Gespräch gebrachte Koalition ist für uns eine Einrichtung der Vergangenheit und kommt aus prinzipiellen Erwägungen nicht in Frage.
Soweit mein Bericht von der Pressekonferenz der Wiener ÖVP und damit zurück zum Funkhaus.
Ja, Leopold Kratz, der Gegenkandidat und Wiener Bürgermeister, wird am kommenden Donnerstag seine Pressekonferenz zu den Wiener Gemeinderatswahlen halten.
Wir werden natürlich auch darüber berichten.
Zwölf Uhr und 38 Minuten ist es nun.
Der deutsche Schriftsteller, Literaturhistoriker und Rhetorikprofessor Walter Jens, der wird heute Abend auf Einladung des Karl-Renner-Instituts in der Wiener Hofburg
einen Vortrag zum Thema Geist und Macht, Literatur und Politik in Deutschland halten.
Jens, der im März 60 Jahre alt geworden ist, ist einer der Autoren der Gruppe 47, der berühmten Literaten der 60er Jahre.
Als bisher letzter seiner zahlreichen Publikationen gab er eine Anthologie mit dem Titel In letzter Stunde Aufruf zum Frieden heraus.
Bei seinen Gegnern von rechts gilt Walter Jens als ein vehementer Linker, bei den Linken als ein Bürgerlicher mit romantischen Neigungen.
Den orthodoxen Marxisten sind seine tiefen und immer wieder mit Nachdruck betonten Bindungen an das Christentum nicht ganz geheuert und die Christen wiederum beargwöhnen seine unverhohlenen Sympathien für den Marxismus.
Zu seinem heutigen Vortrag über das Thema Geist und Macht sagte Jens im Gespräch mit Manfred Kronsteiner,
Zunächst einmal gehe ich von der historischen Situation aus, von einer Situation, in der es anders als jetzt ein Deutschland gab.
Jetzt gibt es eine Bundesrepublik und eine DDR.
Ich möchte in meinem Vortrag zeigen, dass das Spannungsverhältnis zwischen Literatur und Politik, spezifisch deutsches, ein sehr altes, historisch belangvolles ist, dass Literatur der Politik
jahrhundertelang weit voraus war und dass die Literatur immer das andere, kleinere, republikanische, demokratische Deutschland gezeigt hat, während die Politik mehr und mehr von diesen Vorträumen aus der Zeit von vor 1848
abgegangen ist und die Literatur leider da den Politikern gefolgt ist.
Wenn man heute Stimmen von 1848 hört oder davor, dann muss man sagen, sie sind auch uns heute weit voraus.
Erzliberale in Deutschland haben um 1850
Thesen geäußert, die heute Sozialdemokraten, da sie zu radikal seien, nur hinter vorgehaltenen Hand zu äußern waren.
Was hat Ihre Meinung nach die Stagnation in der Literatur und letztlich laufen Ihre Ausführungen ja darauf hinaus bewirkt?
Ich glaube, dass die Literatur ein bisschen müde geworden ist, ihren politischen Auftrag zu artikulieren, auch ihn einzuklagen, dass sie sich allzu sehr auf Privatprobleme zurückgezogen hat und dass es im
Gegensatz da zur Aufgabe der Literatur ist, den Politikern immer wieder zu sagen, so viel wurde versprochen und so wenig wurde eingelöst, ein bisschen pathetisch gesprochen.
die Wunden bluten noch immer, käme Lessing heute auf die Erde zurück, vom Olymp der Poesie, er wäre so verwundert, wie wenig weit wir es gebracht haben, Buchenwald statt Weimar und Auschwitz statt Lessings Wolfenbüttel.
Wenn man Ihre Meinung jetzt zu diesem Thema hört, könnte man meinen, Sie vertreten auch die Ansicht, dass jeder Literat Politphilosoph sein müsste.
Wir leben in einer Zeit, wo der Schriftsteller, ob er will oder nicht, sich politisch äußert.
Und wenn ich Blumen besinge in einer Sekunde, wo anderswo mit der Möglichkeit eines Atomkrieges gerechnet wird, dann beziehe ich eine politische Stellungnahme
sage, ohne mich.
Ich sage, warum gerade ich?
Aber eines Tages, wenn die Bombe dann fällt, wird der gleiche Poet mit Erich Fried zu sprechen, fragen müssen, warum gerade mich?
Sie haben jetzt das Verhältnis gewissermaßen vom Geist zur Macht von der Seite der Literaten zu der Seite der Politiker behandelt.
Wie steht es denn mit dem umgekehrten Verhältnis Macht zu Geist, Politik zu Literatur?
Das sieht von Land zu Land anders aus.
Jetzt, an diesem Tag, wo wir sprechen, bin ich hier auf Einladung mit Ihres Bundeskanzlers.
Ein solches Glück würde mir in der Bundesrepublik sicherlich nicht beschert sein.
Das Verhältnis mal zwischen den Konservativen auf der einen Seite und den Literaten auf der anderen in der Bundesrepublik
ist seit 1945 elementar gestört.
Denken Sie an die Beschimpfungskampagnen gegen Heinrich Böll.
Das heißt nicht, dass sich eine natürliche Herzlichkeit zwischen den Linken und den Schriftstellern ergeben hätte.
Ich glaube, es ist Aufgabe der Literatur, immer eine gewisse Distanz zur Macht zu bewahren.
Schriftsteller sollen politisch argumentieren, aber nicht parteipolitisch.
Das war ein Gespräch mit Professor Walter Jentz.
Der Vortrag von Walter Jentz über Geist und Macht, Literatur und Politik in Deutschland beginnt heute um 18.30 Uhr im Zeremoniensaal der Hofburg Eingang, Schweizerhof.
Der Eintritt ist übrigens kostenlos.
Ende dieses Monats verlässt der Botschafter Israels in Österreich Yisaka Ben-Jakob Wien.
Er wird demnächst Vertreter seines Landes in Australien sein.
In den vergangenen Tagen startete er allen Mitgliedern der Bundesregierung Abschiedsbesuche ab.
Mit Bundeskanzler Bruno Kreisky wird er noch zusammentreffen.
Anlässlich des offiziellen Abschiedsempfangs durch das Außenministerium sagte Minister Willibald Pahr wörtlich, sie haben es sicherlich nicht sehr leicht gehabt.
Botschafter Ben Jakoff erkennt einerseits die Rolle Österreichs bei der Betreuung von Hunderttausenden ausgewanderten Juden, vor allem aus der Sowjetunion, und die Bereitschaft Bundeskanzler Kreiskis zu allen humanitären Aktionen rückhaltlos an.
Er ist aber andererseits bestürzt über Dinge wie zum Beispiel den Aufruf zum Boykott israelischer Waren im vergangenen Sommer während des Libanon-Krieges oder den Ausspruch Kreiskis von der vergangenen Woche, dass Israel der Störenfried im Nahen Osten sei.
Mit dem scheidenden israelischen Botschafter sprach Roland Mahatschke.
Herr Botschafter Benjakov, mit welchem Gefühl verlassen Sie Wien, eine Stadt, in der die Idee des jüdischen Staates geboren worden ist, historisch, und gleichzeitig eine Stadt, die Hauptstadt eines Landes, das als erstes westliches Land der Palästinenser Organisation PLO diplomatischen Status verliehen hat?
Aus der Frage allein ergibt sich die Antwort, die um, verzeihen Sie mir die Banalität, zu sagen, dass sich Wien
mit gemischten Gefühlen verlassen werde.
Ich habe hier sehr gute Erfahrungen machen können, aber ich musste natürlich auch die Erfahrung machen, dass die Nahostpolitik Österreichs für uns schwerwiegende und besorgniserregende Elemente enthält.
Was würden Sie als diese Elemente ansehen?
Das Entscheidende war der Schritt der Bundesregierung, einer Organisation die Anerkennung zu geben, trotzdem diese Organisation als ihr deklariertes Ziel die Vernichtung Israels auf ihrer Charta geschrieben hat.
Und die Tatsache, dass eine demokratische Regierung
die Vertretung eines demokratischen und freiheitsliebensvollen, der so einen Schritt unternehmen konnte, ist für uns mehr als bedauerlich.
Sehen Sie eine kritische Politik der österreichischen Bundesregierung als ganzer gegenüber dem Staat Israel oder lässt sich das Verhältnis auch vielleicht ganz vereinfacht reduzieren auf
das Verhältnis zwischen dem österreichischen Regierungschef Bundeskanzler Kreisky und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin, dass da eben ein sehr großer Antagonismus zwischen diesen beiden Persönlichkeiten besteht.
Das letzte mag vielleicht einen gewissen Einfluss, aber keinen entscheidenden Einfluss auf die Politik des Landes haben.
Tatsache ist, dass namens der Bundesregierung eine gewisse Politik formuliert wurde, die wir für unser Land als nicht ungefährlich betrachten müssen.
Aber auf der anderen Seite, und das möchte ich besonders hervorheben, was die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Israel betrifft,
gibt es eigentlich kein Gebiet, auf dem wir nicht interessante Erfolge interessant für beide Länder verzeichnen können.
Wir haben eine positive Handelsbilanz mit Österreich.
Wir haben einen guten Kulturaustausch.
Wir haben ausgezeichnete Beziehungen zwischen den Gewerkschaftsbunden beider Länder, zwischen der ÖGB hier und der Histatrut in Israel.
Es gibt einen ausgezeichneten Dialog mit den verschiedenen Kirchen ihres Landes, natürlich an erster Stelle mit der katholischen Kirche und es war für mich immer ein Vergnügen im Kardinalkönig einen guten Freund Israels zu haben.
Hat die Invasion israelischer Truppen im Libanon im Sommer vorigen Jahres die Kritik am Staat der Israel verstärkt, auch in Österreich?
Es sind Stimmen der Kritik laut geworden, manchmal in einer Art und Weise, die für uns unverständlich war.
Aber ich möchte sagen, dass diese Erscheinungen der Kritik, der sehr scharfen Kritik, schon seit geraumer Zeit im Abklang sind.
Abschließend, Herr Botschafter Ben-Jakob.
Bedeutet für Sie der Abschied aus Wien persönlich auch etwas?
Ich verlasse zusammen mit meiner Frau Österreich mit dem beglückenden Gefühl, Tausende von Freunden hier kennengelernt zu haben, die uns viele Stunden der Genugtuung,
gegeben haben.
Ich verlasse Österreich mit dem Gefühl, dass wir hier in diesem Lande eine Mehrheit von Freunden haben, denen die Sache der Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sehr am Herzen liegt.
Und ich gehe von hier nach Jerusalem, um danach eine neue Aufgabe als Vertreter Israels in Australien zu übernehmen.
Auch in der Hoffnung, dass dem Land Österreich nur Gutes bevorstehen möge.
Ich wünsche dem Lande und all seinen Einwohnern,
Viel Glück, Frieden für die Zukunft.
Das war ein Gespräch mit dem israelischen Botschafter Issachar Ben-Jakob, der Ende dieses Monats Wien verlassen wird, um in Australien neuer Botschafter zu sein.
Ben-Jakob war seit 1979 in Wien.
Das Gespräch für Tirol und Mahatchke.
In knapp zehn Minuten ist es 13 Uhr, wir kommen zum Kulturteil im Mittagschanal.
Im Rahmen der Aktivitäten zum 150.
Geburtstag des Komponisten Johannes Brahms am 7.
Mai eröffnet die Gesellschaft der Musikfreunde heute Abend eine Ausstellung über Johannes Brahms in Wien.
Diese Beziehung zu Wien, die war sehr stark, denn Brahms fühlte sich sehr der Tradition der Wiener Klassik verbunden und legte übrigens auch darauf Wert, als Österreicher zu gelten.
Über diese Ausstellung und die weiteren Programmschwerpunkte des Jubiläumsjahres hat Maria Rennhofer den folgenden Beitrag gestaltet.
Ebenso lange wie Beethoven, nämlich 35 Jahre, hat der gebürtige Hamburger Johannes Brahms in Wien gelebt.
Hier schuf er seine wichtigsten Werke, seine Symphonien und Walzer, ebenso wie das deutsche Requiem.
Hier fühlte er sich zu Hause, hier hatte er seine Freunde und Kollegen.
Diesen wichtigen Jahren von 1862 bis zu seinem Tod im Jahr 1897 ist die Ausstellung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gewidmet, die Dr. Otto Biber zusammengestellt hat.
Wir dokumentieren die 35 Lebensjahre von Brahms in Wien.
Das sind die entscheidendsten Jahre seines Lebens.
sein privates Leben hier, seine Wohnstätten, sein Freundeskreis, in dem er sich so wohl gefühlt hat, aber auch sein künstlerisches Wirken, sei es als Komponist oder als Dirigent.
Für uns ist das besonders naheliegend oder leicht, weil ja aufgrund einer testamentarischen Verfügung von Brahms sein gesamter Nachlass in unserem Archiv erhalten ist und daraus konnten wir die interessantesten, vielsagendsten Stücke für diese Ausstellung auswählen.
Gemäß dem Konzept der Ausstellung, das Leben, auch das Privatleben Brahms in Wien zu dokumentieren, werden nicht nur Autografe und Briefe gezeigt, sondern darüber hinaus eine Reihe von Fotografien, die es zu dieser Zeit ja schon gab, Konzertprogramme, Aufnahmen von den Häusern, in denen Brahms gewohnt, auch von Gasthäusern, in denen er sich wohlgefühlt hat, sowie Dokumente, die Aufschluss über seine Beziehung zu Musikerkollegen wie etwa Wagner, Liszt oder Bruckner geben.
Nochmals Dr. Biber.
Wir haben uns bemüht, nicht zu viele Musikhandschriften zu zeigen.
Sehr prominente Stücke blieben in den Tresoren, weil wir der Meinung sind, Musikhandschriften, auch Briefe, sind doch in erster Linie Studienobjekte, können aber für den Betrachter einer Ausstellung ermüdend sein.
Wir wollen auf einer breiten Basis von Aquarellen, Stichen, Lithografien bis zu Fotografien, die für die Zeit von Brahms ja sehr wichtig sind,
sein Leben und Wirken in Wien zeigen, zeigen auch Dokumente verschiedenster Art, können einige neue Details zu seinem Leben und zu seinem Schaffen damit dem Publikum präsentieren, aber auch wichtige Neuerwerbungen der letzten Jahre, denn unsere Sammlung verpflichtet sozusagen, und wir sind bemüht, das Brahmsche Dokumentenmaterial laufend zu ergänzen und zu vervollständigen.
Einige sehr prominente Stücke, die wir in den letzten Jahren erwerben konnten, werden in dieser Ausstellung zum ersten Mal dem Publikum präsentiert, zum Beispiel die Handschriften der Lieder Opus 6.
Ein handlicher, übersichtlicher Katalog begleitet die Ausstellung.
Die Gesellschaft der Musikfreunde begeht das Brahms-Jubiläumsjahr außerdem durch eine Reihe von Festkonzerten, in denen die Werke Brahms zur Aufführung gelangen sollen.
Dieses Brahms-Fest der Gesellschaft der Musikfreunde begann gestern mit einer Aufführung der selten gehörten Kantate Rinaldo von Johannes Brahms und dauert bis 13.
Mai.
Es bringt die Hauptwerke von Brahms in sehr prominenten Interpretationen, die Symphonien mit den Berliner Philharmonikern und der Herbert von Karajan, der in unserem Haus Nachfolger von Johannes Brahms ist, ebenso wie er Konzertdirektor.
Auf dem Programm stehen aber auch zum Beispiel am 28.
April die Liebesliederwalzer von Brahms, vielleicht das Werk, das ihn am meisten als Wiener Komponisten zeigt und einige Kammermusikwerke in prominenten Interpretationen, die man sonst eher selten hört, zum Beispiel das Horn-Trio oder die Schumann-Variationen und wieder eine Reihe von Walzern, Brahms als Wiener Komponist.
Im kommenden Herbst ist zur Ergänzung des Jubiläumsprogramms noch ein musikwissenschaftliches Brahms-Symposium und die Uraufführung einer bisher unbekannten Messe geplant.
Das sind die Programmschwerpunkte des Jubiläumjahres für Johannes Brahms.
150.
Geburtstag ist es jetzt.
Und bei uns im Journal gibt es jetzt noch einmal Kurzmeldungen.
Österreich, Italien.
Die italienischen Bauern haben die Blockade des Brennerpasses beendet.
Damit ist auf dem Autobahngrenzübergang wieder normale Grenzabfertigung möglich.
Bis der Lastkraftwartenstau aufgelöst ist, der sich auf österreichischer Seite gebildet hat, wird es allerdings noch einige Zeit dauern.
Insgesamt verlief die heutige Blockade des Brenners wesentlich ruhiger als am vergangenen Donnerstag.
Die italienischen Bauern protestieren mit der Aktion gegen die Einfuhr von Agrarprodukten nach Italien.
Österreich Sozialminister Alfred Dallinger hat heute ein arbeitsmarktpolitisches Jugendprogramm vorgelegt.
Dallinger erklärte, es sei notwendig, Vorsorge für die Jugendbeschäftigung zu treffen, weil ein ausreichend starker Wirtschaftsaufschwung, der den Mangel an Arbeits- und Ausbildungsplätzen schlagartig beseitigen würde, nicht in Aussicht stehe.
Als wichtigste Maßnahme nannte der Sozialminister die Förderung von 2000 zusätzlichen Lehrstellen und die Förderung von 500 Lehrstellen für Mädchen in Berufen mit geringem Frauenanteil.
Geplant sind weiter die Schaffung von Ersatzlehrstellen bei Betriebseinschränkungen oder Stilllegungen und Förderungsmaßnahmen für behinderte Jugendliche.
In einer ersten Stellungnahme kritisierte Wirtschaftsbund-Generalsekretär Wolfgang Schüssel, dass Dallinger erst fünf Tage vor der Wahl mit Ankündigungen reagiert habe, obwohl die Volkspartei seit Monaten immer wieder auf das Problem der Jugendarbeitslosigkeit hingewiesen habe.
Handelsminister Josef Staribacher hat die Gründung einer neuen Exportförderungsgesellschaft für Klein- und Mittelbetriebe angekündigt.
Die Gesellschaft, Teil des Investitionsförderungsprogramms, soll Klein- und Mittelbetriebe zum Export ermuntern und ihnen organisatorisch-administrative Probleme abnehmen.
Details sind noch nicht bekannt.
Für den Wiener ÖVP-Obmann Erhard Bussek kommt eine Koalition mit den Wiener Sozialisten nach den Wahlen aus prinzipiellen Erwägungen nicht infrage.
Bussek erklärte, Ziel der Volkspartei sei es, Stimmen und Mandate zu gewinnen.
Auf Zahlen wollte er sich nicht festlegen.
Als wichtigste Sofortmaßnahmen nannte er die Rettung des Wiener Waldes durch sofortigen Einbau von Filtern in den Kraftwerken, eine Stadterneuerungsoffensive, Senkung der Wohnungskosten und Wohnstarthilfe, den Kampf gegen Parteibuchwirtschaft und für mehr direkte Demokratie sowie einen Baustopp beim Konferenzzentrum und die Errechnung der Betriebskosten für das allgemeine Krankenhaus.
Die Grazer Polizei hat die Österreich-Partei wegen des Verdachtes der Wahlbestechung angezeigt.
Die Österreich-Partei wird verdächtigt für das Unterschreiben ihres Wahlvorschlages in der Steiermark in 65 Fällen Geld gezahlt zu haben.
Es geht dabei um Beträge um die 100 Schilling.
Das könnte gegen den Wahlbestechungsparagrafen des Strafgesetzes verstoßen.
Die Österreich-Partei kandidiert in drei Bundesländern.
Ihr bekanntester Kandidat ist Franz Ola.
Italien.
In Abwesenheit der fünf Angeklagten hat heute in Monza der Prozess um die Giftkatastrophe von Seveso begonnen.
Die Verantwortlichen für die Umweltkatastrophe, zwei Deutsche, zwei Schweizer und ein Italiener, sind durch ihre Anwälte vertreten.
Die Anklage lautet auf Auslösung einer Katastrophe durch Nachlässigkeit, Körperverletzung und Nichtbeachtung der Arbeitsgesetze.
Der in Bagdad tagende Islamische Volkskongress hat die Bildung eines Friedensausschusses beschlossen, der Initiativen zur Beendigung des irakisch-iranischen Krieges ergreifen soll.
Der Ausschuss soll die Regierungen in Bagdad und Teheran auffordern, in direkte Verhandlungen über eine rasche und ehrenhafte Regelung des Konfliktes einzutreten.
Israel.
Ministerpräsident Begin hat die Fortsetzung der Siedlungspolitik in den besetzten arabischen Gebieten angekündigt.
Begin erklärte anlässlich des 35.
Jahrestages der Staatsgründung Israels, seine Regierung sei nicht bereit einem Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser zuzustimmen.
Und zum Abschluss die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Im Westen und Südwesten teilweise stärker bewölkt, sonst sonnig.
Tageshöchstwerte 17 bis 23 Grad.
Mit diesen Kurzmeldungen, meine Damen und Herren, ist das Mittagsschanal wieder beendet.
Einblendung: Dr. Richard Bock (Gesellschaft für Bundesbeteiligungen), Geschäftsführer Helmut Gassner (Werk Austria-Haustechnik)
Mitwirkende:
Bayer, Irmgard [Gestaltung]
, Bock, Richard [Interviewte/r]
, Gassner, Helmut [Interviewte/r]
Datum:
1983.04.18 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Politik Österreich
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek
Mit dem Wort „Mitschnitt“ ist eine audiovisuelle Aufnahme gemeint, die von einer fixen Anlage an einem festen Ort durchgeführt wird. Im Vergleich zu „Feldaufnahmen“, bei denen die technische Anlage immer wieder neu aufgebaut werden muss, sind Mitschnitte organisatorisch einfacher durchzuführen. Ein wichtiger Teil des Archivs der Österreichischen Mediathek besteht aus Radio-Mitschnitten, welche die Österreichische Mediathek selbst angefertigt hat und weiterhin anfertigt. Es wurden und werden viele Radioprogramme österreichischer Sender selektiv mitgeschnitten. Die Fülle des Angebotes und die vergleichsweise geringen quantitativen Möglichkeiten stellen die Österreichische Mediathek hier vor erhebliche Selektionsprobleme. Dennoch stellen Mitschnitte eine weitere wichtige Möglichkeit dar, das medial vermittelte Zeitgeschehen zu dokumentieren. Bei den Rundfunkmitschnitten nehmen die seit 1976 durchgeführten Mitschnitte der Journalsendungen des ORF – Ö1-Mittagsjournal, Abendjournal etc. – einen besonderen Platz ein, wegen der schieren Menge des darin versammelten zeitgeschichtlichen Quellenmaterials, aber auch, weil sie seit einiger Zeit via Internet (www.journale.at) in der Österreichischen Mediathek zugänglich sind (derzeit: 1967 bis1999). In jüngerer Zeit tritt neben die Möglichkeit des Mitschnittes von Rundfunkmaterial der Download aus dem Internet, der allerdings wieder eigene Probleme, nicht zuletzt rechtliche, aufwirft. Für die Online-Edition "Österreich am Wort" wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt aus den Archivbeständen der Österreichischen Mediathek auszuwählen.