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KI-generiertes Transkript
Wie Zeit?
In 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Wir stehen wieder am Beginn einer Stunde ausführlicher Informationen im Mittagsjournal.
Durch die Sendung führt sie Udo Bachmeier.
Guten Tag.
Für die Zeit nach den Nachrichten und der ausführlichen Prognose für das Wochenendwetter sind dann Beiträge zu folgenden Themen vorgesehen.
Im Mittelpunkt der Inlandsberichterstattung stehen einmal mehr die Folgen des Wahlausgangs vom Wochenende.
So erklärte der scheidende langjährige Justizminister Christian Broder, die Ära Kreis-Gesetz war zu Ende, habe allerdings ein offenes Tor, die eingeleitete Entwicklung werde weitergehen.
Broder sieht darüber hinaus in den 62.000 Vorzugsstimmen für Josef Ciab und den Diskussionen der Alternativen Ansätze zur Überwindung der traditionellen österreichischen Untertanen-Mentalität, wie er sagte.
Und er würdigte die Rolle der Friedensbewegung.
Kreiskis Abschied, ein Staatsmann verlässt den Wallhausplatz.
In einem Grundsatzkommentar lässt die prominente Journalistin und Zeitherausgeberin Marion Gräfin Dönhoff noch einmal die Ära Kreisky Revue passieren.
In einem weiteren Beitrag analysieren wir die Frage, wie wird es nach dem Nurmattenwahl-Erfolg der Vereinten Grünen mit der VGÖ weitergehen.
VGÖ-Spitzenmann Josef Buchner meint, von einer Auflösung der Partei könne keine Rede sein.
Die Zeit werde jetzt zu einem Reinigungsprozess genützt.
Wahlgemeinschaften mit den alternativen Listen seien künftig nicht auszuschließen, erklärt Buchner.
Tagespolitisch gesehen sorgt das Zurückziehen zweier Interviews mit FPÖ-Spitzenfunktionären kurz vor dem gestrigen Mittagsschonal heute für echoende Zeitungen, dazu Kommentare in der Inlandspresse, schau.
Wir erwarten darüber hinaus noch einen Bericht über eine Pressekonferenz mit ÖVP-Generalsekretär Michael Graf.
Graf lässt zunehmendes Werben um die FPÖ erkennen.
Das, was wir Ihnen aus dem Ausland anbieten können, ein Gespräch mit Simon Wiesenthal und zwar zu den vom Stern veröffentlichten angeblichen Hitler-Tagebüchern.
Wiesenthal bezweifelt die Echtheit dieser Tagebücher.
Argentinien dichunter erklärt die zahlreichen Verschwundenen für Tod und startet eine neue Kampagne gegen das, was sie unter Terrorismus versteht.
Menschenrechtsverletzungen sind
weiterhin Argentinien an der Tagesordnung.
Die Diskussion über die angebliche Ausreise des sowjetischen Dissidenten Andrei Sakharov geht weiter.
Ob Sakharov die Einladung zu einer Gastprofessur annehmen will und zwar in Wien annehmen will oder kann, das ist derzeit noch fraglich.
Mehr dazu hoffen wir aus Moskau zu erfahren.
Die Kulturredaktion nimmt die große Jubiläumsausstellung 900 Jahre Stift Göttweig zum Anlass für einen Bericht.
Wir beginnen also jetzt mit den Nachrichten.
Verantwortlicher Redakteur ist Adolf Poindl und gelesen werden die Meldungen von Rosmarin Fraundorfer.
Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik.
Die Beziehungen zwischen Bonn und Ostberlin haben einen neuen Tiefpunkt erreicht.
Der ostdeutsche Staats- und Parteichef Honecker hat seinen seit längerem geplanten Besuch in der Bundesrepublik Deutschland abgesagt.
Eine Begründung dafür wurde nicht gegeben.
Honecker und andere deutsche Spitzenpolitiker haben die Regierung in Bonn in den vergangenen Tagen jedoch mehrmals davor gewarnt, die zwei Todesfälle der jüngsten Vergangenheit an der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten zu einer Belastung des Verhältnisses werden zu lassen.
Der Minister für innerdeutsche Beziehungen, Heinrich Windelen, hat die Ostberliner Absage als überraschend bezeichnet.
In einem Radiointerview sagte Windelen heute, Bonn müsse diese Entscheidung respektieren.
Die deutsche Bundesregierung habe darauf keinen Einfluss, sie habe auch keinen Druck ausgeübt.
Windelen bezeichnete die Annahme als unzutreffend, die Absage des Besuches sei gewissermaßen vorbeugend gegen eine drohende Ausladung gekommen.
Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Hans-Jochen Vogel, wertet die Absage als einen empfindlichen Rückschlag für die Beziehungen zwischen den beiden deutschen Staaten.
Vogel sagte vor Journalisten, die Führung der DDR müsse sich fragen lassen, ob dieser Schritt nicht eine Überreaktion sei.
Wer sich dazu bekenne, dass von deutschem Boden aus Impulse für den Frieden ausgehen müssten, sollte andererseits alles tun, um Spannungen nicht zu vergrößern, sagte Vogel.
Frankreich.
Mindestens 16 Bombenanschläge wurden vergangene Nacht in Paris, Marseille und Aix-en-Provence verübt.
Es entstanden Sachschäden, verletzt wurde jedoch niemand.
In einem anonymen Telefonanruf bei der Nachrichtenagentur Agence France-Presse bekannte sich die Separatistengruppe Nationale Befreiungsfront Korsikas zu den Attentaten.
Der Anrufer erklärte, man habe seit der Regierungsübernahme der französischen Sozialisten 1981 auf dem Festland einen Waffenstillstand eingehalten, der jetzt aber zu Ende sei.
Staatspräsident François Mitterrand hat die nationale Befreiungsfront Korsikas im vergangenen Jänner nach zahlreichen Anschlägen auf Westlands Franzosen in Korsika verboten.
In Paris wurden heute mehrere Personen festgenommen, die verdächtigt werden, der Separatistengruppe anzugehören.
In mehreren französischen Städten haben gestern Zehntausende Studenten gegen die geplante allgemeine Hochschulreform und gegen die bereits vollzogene Reform des Medizinstudiums demonstriert.
Allein in Paris zogen etwa 15.000 Studenten durch die Stadt.
Es kam nicht zu Zwischenfällen.
Österreich
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf machte der Freiheitlichen Partei heute ein deutliches Koalitionsangebot.
Graf erklärte, der Wähler wünsche offenbar eine Regierungsbeteiligung der Volkspartei.
Der Bundeskanzler lasse aber eine große Koalition nicht zu.
In vielen sachlichen Fragen gebe es volle Übereinstimmung zwischen ÖVP und FPÖ, meinte Graf.
Forderungen nach Ministerposten habe die FPÖ noch nicht gestellt, sagte der ÖVP-Generalsekretär.
Graf legte heute die Ergebnisse einer Wahlanalyse vor, die sich auf eine telefonische Nachwahlbefragung des Vessel-Institutes stützt.
Danach wurde die Wahlentscheidung der Österreicher in erster Linie von Wirtschaftsthemen bestimmt.
In einer ÖVP-Aussendung heißt es, im Gegensatz zu den Ergebnissen erster Wählerstromanalysen dürften die Gewinne der Volkspartei zu einem erheblichen Teil von der SPÖ stammen.
Die Naturfreundejugend hat alle derzeit an Koalitionsverhandlungen beteiligten Parteien aufgerufen, in den Gesprächen Umweltschutzfragen als Schwerpunktthema zu behandeln.
Bei den Nationalratswahlen habe ein bedeutender Teil der Wählerinnen und Wähler für eine grüne oder alternative Partei gestimmt, heißt es in einer Aussendung der Naturfreundejugend.
Nur weil diese Parteien den Einzug ins Parlament nicht geschafft hätten, dürften die Interessen der umweltbewussten Österreicher nicht verdrängt werden.
Nationalbank-Generaldirektor Heinz Kienzel ist davon überzeugt, dass der von den früheren westlichen Wirtschaftsmächten für heuer erwartete Konjunkturaufschwung vorläufig nur in Prognosen existiert.
Bei der Konsumentennachfrage, der Investitionstätigkeit und der Auslandsnachfrage sei keinerlei Aufwärtsentwicklung zu beobachten, sagte Kienzel bei der Vollversammlung der Steirischen Arbeiterkammer in Graz.
Auch in Österreich könne unter den gegebenen wirtschaftlichen Voraussetzungen mit keiner kräftigen Belebung der Konjunktur gerechnet werden.
Die Schweizer Behörden haben das Büro der sowjetischen Presseagentur Novosti in Bern geschlossen und den Leiter des Büros ausgewiesen.
Als Grund für die Maßnahme wird offiziell fortgesetzte gravierende Einmischung der Novosti-Agentur in innere Angelegenheiten der Schweiz genannt.
Vorläufig werden von den Schweizer Behörden keine Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen mehr für Novosti-Journalisten ausgegeben.
Polen.
Nach dem Aufruf der verbotenen Gewerkschaft Solidarität, am 1.
Mai gegen Demonstrationen abzuhalten, nehmen die Spannungen im Lande zu.
Die Sekretärin des Arbeiterführers Lech Walesa ist heute in ihrer Wohnung in Warschau neuerlich festgenommen worden.
Bei der gestrigen Einvernahme hat ihr die Polizei nahegelegt, sie solle die Familie Walesa nicht mehr so oft aufsuchen.
Auch der Chauffeur Walesas ist heute von den Sicherheitskräften neuerlich aufgefordert worden, sich sofort zu melden.
Außerdem wurden die Wohnungen mehrerer Werftarbeiter in Danzig durchsucht.
Anhänger der verbotenen Gewerkschafts-Solidarität sind über die Konsequenzen belehrt worden, die ihnen bei einer Teilnahme an nicht offiziellen Feiern zum 1.
Mai drohten.
Argentinien
Die Regierende Militärrunde hat Tausende in den 70er Jahren verschwundene Personen offiziell für tot erklärt.
In einem amtlichen Bericht heißt es, vermisste Personen müssten, soweit sie nicht im Exil seien oder im Untergrund lebten, als tot betrachtet werden.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden in den 70er Jahren etwa 6.000 bis 30.000 Menschen in Argentinien verschleppt.
Die meisten von ihnen dürften während des sogenannten schmutzigen Krieges zwischen linksgerichteten Guerrilleros einerseits und Sicherheitskräften sowie rechtsgerichteten Todeskommandos andererseits entführt und ermordet worden sein.
Ecuador
Eine Erdrutschkatastrophe in dem südamerikanischen Land hat 100 bis 200 Menschenleben gefordert.
Auf der Fernstraße Panamericana wurden Personenwagen, Lastkraftwagen, Autobusse von Schlamm- und Geröllmassen in einen Abgrund gerissen.
Bei anhaltenden Regenfällen und trotz drohender neuer Erdrutsche suchen Rettungsmannschaften weiter nach Überlebenden.
Verschüttet wurden unter anderem vier Reisebusse mit jeweils etwa 60 Menschen an Bord.
Bisher konnten erst 27 Tote und 50 Verletzte geborgen werden.
Norwegen.
In Hardangerfjord, etwa 90 Kilometer von Norwegens Hauptmarinestützpunkt Bergen entfernt, ist wieder eine U-Boot-Jagd in Gang.
Die Regierung in Oslo teilte mit, sie sei entschlossen, das unbekannte Unterseeboot mit allen Mitteln zum Auftauchen zu zwingen.
An der Aktion sind drei Fregatten, zwei Unterseeboote und mehrere Aufklärungsflugzeuge beteiligt.
Es wurden bereits Wasserbomben geworfen und Unterwasserraketen abgefeuert, aber ohne sichtbares Ergebnis.
Die Aktion begann, nachdem zwei ehemalige Taucher der norwegischen Marine berichtet hatten, sie hätten im Hardanger Fjord den nicht gekennzeichneten Turm eines Unterseebootes-Gesichtes.
Der Seitenarm des Fjords ist angeblich abgeriegelt.
In den vergangenen 13 Jahren sind bei den norwegischen Militärbehörden 226 Berichte über fremde Unterseeboote in den Hoheitsgewässern Norwegens eingegangen.
Österreich
In der Wiener Hofburg beginnt am kommenden Sonntag ein mehrtägiger internationaler Ärztekongress unter dem Titel Weltsymposium für Herzschrittmacher.
Genau ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit den ersten Menschen ein Herzschrittmacher eingepflanzt wurde.
Der Patient lebt noch.
In Österreich wurde der erste Herzschrittmacher im Jahr 1963 eingesetzt.
Die Einführung der Sonde durch Venen im Bereich der Schlüsselbeine ist seither unverändert geblieben.
12 Uhr und 11 Minuten war es soeben.
Ich begrüße jetzt im Studio Karl-Michael Belgredi von unserer Wetterredaktion.
Guten Tag.
Guten Tag.
Bleibt es so schön, Herr Belgredi, wie es heute Vormittag zumindest in Wien war?
Naja, die neuesten Meldungen der Wetterdienste in Österreich, der Schweiz und Süddeutschland kündigen für den Alpenraum einen sehr unterschiedlichen Wetterablauf an.
Eine Front aus dem Südwesten sollte uns heute rasch überqueren, der Nordteil der Front derzeit über Süddeutschland.
zieht auch planmäßig rasch ab.
Aber der Südteil derzeit über der Schweiz hat Verspätung, deshalb noch Bewölkung und ein paar Schauer im Alpenraum heute.
Auch am Wochenende kann es zwischendurch im Alpenraum vor allem im Westen und Süden zu Schauern kommen.
Und zwar warum?
Die Sonneneinstrahlung ist schon recht stark.
Die Luftbewegung in bodennahen Schichten derzeit gering.
Günstige Voraussetzungen für Quellwolken.
Wenn sich Türmen, gibt es Schauer.
Die Piloten meiden ihre Nähe wegen der Turbulenz und möglichen Gewittern.
Der noch immer kräftige Südwest vom Mittelmeer dürfte aber die Gewitterbildung deutlich einbremsen.
Vom Boden her gesehen werden diese Quellwolken immer wieder die Sonne abdecken.
Eines erscheint sicher, es bleibt der Jahreszeit entsprechend warm.
Das macht die warme Südwestströmung.
Aus heutiger Sicht also am Freitag im Osten meist sonnig, also hier im Wiener Raum etwa.
Im Westen zeitweise stärkere Bewölkung und ein paar Schauer, vor allem im Gebirge warm.
Nachmittagstemperaturen bis 22 Grad Samstag.
Am Vormittag meist geringe Bewölkung und länger sonnig, am Nachmittag einige Regenschauer.
Wetter begünstigt, wieder der Osten und Südosten allgemein warm.
Sonntag im Osten immer noch sonnig, von Westen aber Bewölkungszunahme, gewittrige Schauer und etwas kühler.
Die nächste Kaltfront kommt und wird eine veränderliche Wetterphase einleiten.
Kein Kaiserwetter also zum 1.
Mai.
Wird nun der Mai insgesamt voraussichtlich auch wettermäßig ein Wonnemonat sein oder eher nicht?
Naja, das kann man derzeit überhaupt nicht sagen.
Die Wetterkarten für die kommende Woche zeigen keine wesentliche Veränderung.
Es wird also immer wieder sonnig und recht mild sein, wenn auch die Strömung jetzt etwas mehr auf West dreht.
Also es bleibt veränderlich.
Wenn Sie uns jetzt bitte, Herr Belgredi, noch die Wetterwerte aus den Landeshauptstädten von heute 12 Uhr verlesen.
Ja, hier die Messwerte der Zentralanstalt von 12 Uhr.
Wien, wolkig, 21 Grad.
Ostwind, 10 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt, wolkig, 20 Grad.
Südost, 3 Kilometer in der Stunde.
Linz, wolkig, 18 Grad.
West, 25 Kilometer in der Stunde.
Salzburg, stark bewölkt, 16 Grad.
Nord, 20 Kilometer in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 16 Grad, Nordost, 10 Kilometer in der Stunde, Bregenz bedeckt, 12 Grad, Windstille, Graz stark bewölkt, 21 Grad, Südwind, 15 Kilometer in der Stunde und Klagenfurt stark bewölkt, 20 Grad, Windstille.
Danke für das Neueste von der Wetterfront, Herr Belgradi.
Auf Wiedersehen.
Auf Wiedersehen.
Nun zur innenpolitischen Berichterstattung im Mittagsjournal.
Obwohl offizielle Verhandlungen über die Bildung der künftigen Regierung erst am Dienstag und am Mittwoch nächster Woche anstehen, geht innerhalb und zwischen den Parteien die Suche nach neuen parlamentarischen Mehrheiten als Basis einer Regierung weiter.
Relativ zurückhaltend agiert derzeit die Sozialistische Partei.
Von ihr und ihren Spitzenrepräsentanten sind weitergehende Auskünfte über das derzeit beliebteste Fragespiel, wer mit wem, kaum zu erhalten.
Die FPÖ, die gestern wegen zweier zurückgezogener Interviews in einige Turbulenzen geriet, will heute Abend in einer Präsidiumssitzung und morgen in größerem Kreis der Parteileitung ihre Linie bestimmen.
Für die ÖVP schließlich hat Parteiobmann Alois Mock gestern nach einer Vorstandssitzung die Haltung seiner Partei dargestellt.
Es gebe für die ÖVP Vorteile sowohl bei einer Großen wie auch bei einer Koalition mit der Freiheitlichen Partei.
Mocks Generalsekretär Graf, der heute in einer Pressekonferenz eine Wahlanalyse aus der Sicht der ÖVP präsentierte, lässt seit einigen Tagen ja recht unverblümt Präferenz für ein Zusammengehen mit der Partei Norbert Stegers erkennen.
Erich Eichinger berichtet.
Nach Begriffen aus dem Bereich der Kartenspiele wie Koalitionspoker mit neu gemischten Karten hat ÖVP-Generalsekretär Michael Graf für das Koalitionsgeplänke heute eine neue Begriffswelt erschlossen, das Liebeswerben um die Koalitionsbraut.
Kaum noch verschleiert die Stoßrichtung Grafs, nämlich ein Plädoyer für eine Koalition der ÖVP mit den Freiheitlichen.
Die Tendenz für ein solches Zusammengehen habe seit dem Wahlabend bei der ÖVP gar nicht stärker werden müssen.
Es war für alle maßgeblichen Entscheidungsträger der Volkspartei völlig klar, dass Kreisky eine Große Koalition nicht zulässt.
Sodass die Alternative, die vielleicht viele präferiert hätten, die Große Koalition, sich für uns gar nicht stellt.
Und das heißt natürlich, auch andere Mütter haben schöne Töchter und wenn uns der Dr. Kreisky die rothaarige nicht gibt, dann nehmen wir die blauäugige.
Wie groß sind eigentlich die Unterschiede zwischen der ÖVP und den Freiheitlichen nach Meinung des ÖVP-Generalsekretärs?
Inhaltlich sehe ich zwischen den Vorstellungen der Freiheitlichen und der ÖVP, insbesondere im wirtschaftlichen Bereich, überhaupt keine Probleme.
Die sind durchaus vereinbar.
Dr. Stegg hat dann die Außenpolitik als mögliches Konfliktthema genannt, also darüber, ob wir Europa neutralisieren, müssen wir uns vielleicht noch unterhalten, aber ansonsten sehe ich sachlich, und darauf kommt es dem Dr. Mock in erster Linie an, überhaupt keine Probleme und das ist auch an den
Ministern, die allenfalls die Freiheitlichen verlangen.
Bisher wurde noch kein Verlangen gestellt, nicht scheitern wird.
Das haben wir wiederholt zum Ausdruck gebracht.
Und weitere Ergänzung Grafs?
Schauen Sie, für einen Bundeskanzler gibt man auch einen Minister her.
Gibt es nach Meinung des ÖVP-Generalsekretärs überhaupt noch Alternativen?
halten uns für verpflichtet und sind entschlossen, dem Wählerauftrag zu entsprechen, der für uns lautet, wir sollen in die nächste Regierung gehen.
Und da uns Kreisky die Große Koalition verweigert, ist jedenfalls, solange Sinovac sich nicht emanzipiert und andere Vorstellungen zu erkennen gibt, gar keine andere Möglichkeit gegeben, als die mit den Freiheitlichen eine Koalition zu bilden.
Schauen Sie,
Wir sind da wirklich nicht egoistisch.
Die Große Koalition wäre sicherlich das Beste für das Land und das Schlechteste für die ÖVP.
Denn wenn man nicht die Rücksichtslosigkeit eines Dr. Bittermann hat, ist der Junior-Partner in einer Großen Koalition ja arm dran.
Er muss alles mittragen und nimmt an den Erfolgen nur in abgeschwächter Masse teil.
Die zweitbeste Lösung wäre eine Zusammenarbeit ÖVP.
FPÖ die zweitbeste für das Land und die zweitbeste für die Partei.
Und die rot-blaue Koalition wäre sicher das Schlechteste für das Land, aber das Beste für die ÖVP, denn als Opposition mit einem Oppositionsmonopol
würden wir einer solchen Regierung einiges aufzulösen geben und es wäre fraglich, ob sie überhaupt die ganze Legislaturperiode aushalten würde.
Die Architekten einer rot-blauen Koalition, so meint Graf weiter, hätten bereits den richtigen Zeitpunkt, nämlich noch in der Wahlnacht abzuschließen, versäumt.
Jetzt vollziehe sich in der Freiheitlichen Partei ein Meinungsbildungsprozess und FPÖ-Obmann Steger falle es immer schwerer zu erklären, warum es mit der ÖVP nicht gehe.
Und der ÖVP-Generalsekretär in Richtung Sozialistische Partei?
Ich glaube, wenn die politischen Überlegungen der SPÖ in eine Richtung gehen, dass das mit Personen überhaupt nichts zu tun hat, nur beim Bundeskanzler Kreisky kriegen diese Dinge
in letzter Zeit auch eine persönliche Komponente, wobei man auch nicht weiß, wie weit nicht auch das taktig ist.
Denn auch die SPÖ tut sich ja schwer, ihren Leuten zu erklären, warum man auf einmal mit dieser grauslichen ÖVP nicht kann.
Und da muss man sich dann halt gleichzeitig auch in die Bemühung, die auseinanderzudividieren, halt einzelne Krampusse heraussuchen.
Nur, wir werden den Bundeskanzler Kreisky zulieb keinen neuen Generalsekretär wählen.
Und sollte trotz allem eine rot-blaue Koalition kommen, dann will der Anwalt und Neoparlamentarier Graf die Freiheitlichen in Verlegenheit bringen.
Mit einem Antrag auf Aufhebung der Offenlegung von Parteispenden über 30.000 Schilling, wie das vom letzten Parlament verabschiedet worden ist.
Inhaltlich, meint Graf, müssten die Freiheitlichen für die Beseitigung dieser Offenlegung sein.
Einen Partner in der Regierungskoalition würde aber ein entsprechendes Stimmverhalten schwerfallen.
Das Werben von ÖVP-Generalsekretär Graf um die FPÖ geht weiter, Sie hörten Erich Aichinger.
Für ziemliche Aufregung in der Phase der laufenden Koalitionsverhandlungen haben gestern ausnahmsweise einmal zwei nicht gesendete Interviews gesorgt.
Wie berichtet, hatten zwei prominente Politiker der Freiheitlichen Partei, Helene Partik Babley und Jörg Haider, ihre bereits dem Hörfunk gegebenen Interviews über ihre Ansicht zur Koalitionsfrage kurz vor dem gestrigen Mittagssjournal wieder zurückgezogen.
Parteichef Norbert Steger sagte dazu, er habe Helene Partik Babley, die sich in einem Kurierinterview gegen eine rot-blaue Koalition ausspricht, an einen Parteivorstandsbeschluss erinnern müssen, dass in der Öffentlichkeit, bis alles klar ist, nichts über die
Koalitionsfrage geredet werden sollte.
Und Jörg Haider sagte, dessen Bundeschef habe das Interview von sich aus zurückgezogen.
In ersten Medienreaktionen tauchte der Vorwurf auf, es gebe einen Maulkorb-Erlass für Funktionäre einer liberalen Partei.
Die folgenden Auszüge aus den diesbezüglichen Kommentaren der heutigen Tageszeitungen hat Markus Sommersacher für unsere Inlandspresse-Schau ausgewählt.
Unter der Überschrift, ach wie liberal, kommentiert Reinhard Hampl in den oberösterreichischen Nachrichten die gestrigen Vorkommnisse in der FPÖ.
Das ist liberal, so wie ein Dingletangelmädchen seine Brüste zur Schau stellt, hat die FPÖ seit eh und je mit ihrer Liberalität geprotzt.
beginnt Hampel seinen Kommentar und fährt dann fort.
Aber ach, kaum kündigt sich im Radio an, dass frei gewählte FPÖ-Mandatare eine andere Linie in einem Interview einnehmen wollen als der Parteichef, hängt dieser seinen Leuten einen Maulkorb um.
Steger hat selbst zum Telefon gegriffen und ist sogar stolz darauf, dass die Interviews zurückgezogen wurden.
Wenn es in der FPÖ so weitergeht, kann es Steger passieren, dass auch er einmal zur Parteidisziplin gerufen wird.
Soweit die oberösterreichischen Nachrichten.
Manfred Scheuch zieht in der Arbeiterzeitung aus den Auseinandersetzungen der FPÖ folgenden Schluss für die SPÖ.
Heißt es in der AZ.
Detlef Harbig hält dagegen im steirischen ÖVP-Organ Südosttagespost fest.
Und zu den Freiheitlichen meint Harbig.
Und Steger steuert in seinen Reihen ebenso noch auf sehr unruhige Zeiten hin, wenn er nicht mit einem alle Zweifler zum Verstummen bringenden Super-Resultat von den Verhandlungen mit der SPÖ heimkommt.
Abschließend ein Zitat aus der Tageszeitung Die Presse, in der Hans-Werner Scheidel folgendes Urteil abgibt.
Auch in der FPÖ beginnt sich das Blatt zu wenden.
Es gibt offensichtlich ein Angebot der ÖVP, ein Steger des jenen FPÖ-Leuten, die es kennen, verlockend erscheint.
Ein hoher ÖVP-Politiker meinte am Donnerstag vielsagend, wir werden ja sehen, ob die Blauen dieses bessere Angebot ausschlagen können.
Bei den Freiheitlichen ist man sich aber wieder nicht im Klaren, was das lizitieren soll.
Meint man es ernst mit einer bürgerlichen Regierungsbildung à la Bonn oder versucht die Volkspartei, die nichts dabei verlieren kann, nur Steger dorthin zu drängen, wo sie ihn haben will, ihn als bostenbesessenen, begehrlichen Mitesser zu entlarven.
Das war die Inlandspresseschau zusammengestellt von Markus Sommersacher.
Koalitionsspekulationen und Nachwahlhektik haben eine Partei fast völlig aus den Medien verdrängt, die vorher so manchen innenpolitischen Tag dominiert hat.
Eine Partei, die gemessen an ihren eigenen Hoffnungen die größte Niederlage erlitten hat, nämlich statt erwarteten 8 bis 10 Mandaten kein einziges.
Gemein sind die Vereinten Grünen, Österreichs Liste Tollmann, wie der korrekte Parteiname auf den amtlichen Stimmzetteln zu lesen war und von 93.000 Österreichern auch angestrichen wurden.
Und so wie die Partei in die Wahlauseinandersetzung stieg, so scheint sie auch fortzusetzen, nämlich mit Streit.
Wie geht es weiter mit der VGÖ?
Diese Frage stellt sich vielleicht nicht nur Wilfried Seifert.
Gestern sah es noch ganz hoffnungslos aus.
Unter der Nummer der VGO-Zentrale in Wien meldete sich lediglich ein Tonband, das den Interessenten anwies, sich an den telefonischen Auftragsdienst der Post zu wenden.
Dort allerdings war keinerlei Auftrag bekannt.
zumindest akustisch schien es das Totale aus zu sein.
Mittlerweile ist die Telefonzentrale wieder besetzt, die dort erreichbaren Gesprächspartner verbreiten durchaus Optimismus.
Daran ändert auch nichts, dass zusammen mit dem Wiener Wahlkampfleiter Günther Ofner etliche Funktionäre gestern nicht nur die Vereinten Grünen Österreichs Liste Tollmann verließen, sondern auch den ersten Teil des Parteinamens für sich beanspruchten.
Übrig bliebe demnach die Liste Tollmann, allerdings ohne den Namensgeber, der sich ja bereits aus allen Parteifunktionen zurückgezogen hat.
Und auch sein prominenter Gesprächspartner Herbert Fuchs schreckt seit der Wahl nur mehr Salzburger Bürger.
Damit schieden die beiden Männer aus Führungspositionen aus, die zwar für den meisten medialen Aufwind sorgten, durch ihren spektakulären Streit über nur am Rande erotische Themen im laufenden Mittagsschanal der Partei auch ganz ohne Frage diesen Wind wieder aus den Segeln nahmen.
Übrig blieb der dritte, von den jüngsten Parteiaussteigern gleichfalls angefeindete Spitzenmann, nämlich der Vizebürgermeister von Starek, Josef Buchner.
Im folgenden Telefongespräch zwar nicht gerade lachender, aber immerhin auch nicht weinender Dritter.
Zusammen gesehen mit der alternativen Liste muss man sagen, es gibt jetzt 160.000 Österreicher, die derzeit im Parlament keine Vertretung haben.
Auf der anderen Seite gibt es 240.000 Österreicher, die durch zwölf Mandate vertreten sind.
Das ist so mit dem Wahlrecht.
Nur, man wird das nicht unterschätzen dürfen.
Und ich glaube, die Parteien wissen das auch sehr genau.
Kann man da etwas heraushören, was Sie eben gesagt haben, zusammen mit der alternativen Liste?
Man kann sicher feststellen, dass das getrennte Antreten bei den Wahlen retrospektiv aus Ihrer Sicht ein Fehler war.
Wird es da jetzt eine engere Kooperation, vielleicht sogar Wahlgemeinschaften geben mit der alternativen Liste?
Aber es ist noch zu früh, darüber konkret was zu sagen.
Und zwar, glaube ich, für beide Teile zu früh.
Es ist also sicher, dass das Potenzial da ist, dass es gemeinsam auch gereicht hätte.
Dass man aber sicher nicht ineinander übergehen wird, glaube ich, ist für die Schülerschaft zumindest von unserer Seite, aber wahrscheinlich auch von der anderen anzunehmen.
Aber Wahlplattformen oder Wahlgemeinschaften für die Zukunft sind absolut nicht auszuschließen, wenn man sich über Punkte, und es gibt viele Punkte, die wir gemeinsam haben, entsprechend einnehmen kann.
Der Bundesausschuss, der morgen tagt, Herr Buchner, wird sich auch wahrscheinlich über einen neuen geschäftsführenden Vorsitzenden zu einigen haben.
Professor Tollmann ist weg, Herbert Fuchs ist in Salzburg, der Dritte wären eigentlich Sie.
Sind Sie zumindest bei den Vereinten Grünen sowas wie der logische Nachfolger?
Das kann ich nicht sagen.
Das wird also das Prämium bestimmen und es könnte sich auch Personen geben, die mehr Zeit hätten, wie Sie wissen, ich habe einen Fulltime-Job und bin auch politisch in der Gemeinde tätig.
Aber das wird man sehen.
Da kann ich überhaupt nichts prognostizieren und kann mich überhaupt nicht festlegen.
Ich würde mir wünschen, dass es bessere Leute gibt wie mich, die das übernehmen und gerne übernehmen und vielleicht auch mehr Zeit haben.
Aber man wird sehen.
Eines ist ganz sicher, es wird sich jemand finden und die Partei wird sich nicht auflösen.
Da bin ich ganz optimistisch.
Das ist jetzt so.
wie beim Boxkampf, dass sie und ich einen kriegen können unter der Gürtellinie.
Und es wäre auch nicht sehr gut, davon zu laufen und dann diese vielen Leute allein zu lassen und zu sagen, das gibt es nicht mehr.
Denn die Probleme haben sich ja nicht geändert.
Die Probleme sind nach wie vor da.
Und wir werden jetzt sehr genau beobachten, ob sich dieses ganze Umweltproblem,
ob die Großparteien jetzt tatsächlich das halten, was sie vor der Wahl versprochen haben.
Also ich bin mir sicher, dass die Hubertus-Mentho bereits ausgezogen haben.
Denn jetzt, man sieht es ja schon, jetzt haben sie alle Hände mit Postenverteilungen, Koalitionsverhandlungen und so weiter zu tun.
Es geht weiter, wie eigentlich eh und je gehabt.
Und es wird für diese Dinge, von denen man vorerst geredet hat, von Sauberkeit, von Durchschaubarkeit in der Politik, also nicht sehr viel überbleiben, sondern es wird die gehabt.
Dieses nächstes Mal soweit.
Schauen Sie, manche schaffen es mit einem großen Schritt und andere schaffen es mit kleinen Schritten.
Wir werden es also mit kleinen Schritten sicher schaffen.
Sie hatten einen Beitrag von Wilfried Seifert.
Er hat Josef Buchner, einen der Spitzenkandidaten der VGÖ, interviewt.
Die Zeit, es ist nun 12 Uhr und 30 Minuten.
Die Themen, die wir noch hoffen unterbringen zu können in der verbleibenden Zeit im Mittagsjournal bis 13 Uhr.
Christian Broder nimmt zur Ära-Kreisky-Stellung.
Auch Marion Gräfin Dönhoff zieht in einem Zeitleitartikel über die Ära-Kreisky-Bilanz.
Sie hören dann ein Interview mit Simon Wiesenthal über die angeblichen Hitler-Tagebücher.
Aus Argentinien kommt ein Bericht und zwar über
die dortige Junta über Menschenrechtsverletzungen, über die Erklärung der zahlreichen Verschwundenen für Tod.
Und im Kulturbereich gibt es dann noch ein Thema zur Jubiläumsausstellung 900 Jahre Stift Göttweig.
Jetzt noch weiter mit Innenpolitik.
Dass Bundeskanzler Bruno Kreisky seinen Abschied nimmt, das wissen wir ja seit dem Abend des 24.
April.
Dass der langjährige Justizminister Dr. Christian Broder der neuen Bundesregierung nicht mehr angehören wird, das ist schon seit geraumer Zeit bekannt.
Beide Protagonisten der Politik dieses Landes sind ja einen langen Weg gemeinsam gegangen.
In einem Gespräch mit Minister Dr. Broda soll in der heutigen Sendung im Brennpunkt um 20 Uhr im Programm Österreich 1 noch einmal die Entwicklung der vergangenen Jahre verdeutlicht, aber auch ein Ausblick in die Zukunft gewagt werden.
Auszüge aus diesem Interview hat Wilfred Brandl, Helfred Brandl für das Mittagsschornal zusammengefasst.
Justizminister Christian Broder sieht im Wahlergebnis vom 24.
April das Ende einer Ära, ist aber zugleich für die politische Zukunft optimistisch.
Es ist eine Ära zu Ende gegangen, aber doch mit einem offenen Tor.
Die Entwicklung, die eingeleitet worden ist, wird weitergehen.
Die Weichenstellungen sind vorgenommen worden.
Zur Auseinandersetzung zwischen Bruno Kreisky und Hannes Androsch sagt Christian Broder.
Ich habe meinen eigenen Standort immer links von der Mitte der Sozialistischen Partei angesiedelt.
Und das galt für den Finanzminister Androsch sicher nicht.
Das hat aber nichts daran geändert.
dass wir sehr gut zusammengearbeitet haben.
Aber ich habe zu denen gehört, die gemeint haben, dass innerhalb der Führung der Sozialistischen Partei sowohl für den Bundeskanzler wie für den damaligen Vizekanzler hätte Platz sein müssen.
Aber der Bundeskanzler hat sich bekanntlich anders entschieden und möchte darüber gar nicht rechten.
Aber auch das betrachte ich als eine Episode in zwei langen Leben.
Einen Teil seines politischen Wollens sieht Christian Broder in der jungen Generation wieder.
Der österreichische Untertanengeist gehört zu dem Erbe, das wir mitbekommen haben und das also für uns nicht leicht ist.
Eine Abart dieses Untertanengeists hat mir
all den Jahren meiner Tätigkeit im justizmischen Ressort sehr zu schaffen gemacht.
Damit hängt nämlich zusammen, was ich gelegentlich gesagt habe, dass es eine alte österreichische Unsitte ist, zu rasch und zu viel und zu lang einzusperren.
Aber dieser untertanen Geist, der kann auch da
ist sozusagen auch den Zahn der Zeit ausgesetzt.
Ich bin kein blinder Ciab-Verehrer, aber die Tatsache allein, dass sich über 60.000 sozialistische Wähler an der Mühe unterziehen, aus welchen Gründen immer, das ist ja eine Reaktion.
gewesen, es ist ja eine Einstellung gewesen, der Mühe zu unterziehen, diesen von unserer Wahlordnung nicht gerade geförderte Form, also eine Bevorzugung eines Kandidaten Ausdruck zu verleihen, ist doch ein sicherlich ein Zeichen dafür, dass es eine gewisse Aktivierung der Demokraten und der Wähler gibt.
Nun, wenn ich zuhöre den
Wie die Alternativen diskutieren und wie sie argumentieren, da merke ich nicht mehr sehr viel von untertanen Geist und ich glaube, das ist auch ganz in Ordnung.
Visionen und Utopien für die Zukunft könnten nach Meinung des scheidenden Justizministers aus der Friedensbewegung entstehen.
Ich glaube, dass in einer Beziehung die Utopien und Visionen der heute Vordergrund stehenden Generationen viel, viel weiter ist.
Sicherung des Weltfriedens und damit die Sicherung des Überlebens.
Ich behaupte, dass wenn es zu unserer Zeit, als der Nationalsozialismus die Macht ergriffen hat und als der Stalinismus den Höhepunkt seiner terroristischen Herrschaft ausgewübt hat, wenn es damals eine Bewegung wie Amnesty gegeben hätte und dass sehr viel
auch damals schon zu bewirken gewesen wäre.
Und ich glaube, dass wenn also die Friedensbewegung nicht alarmt, wenn sie das erkennt, dass es eine Verbindung zwischen Vision und Wirklichkeit geben muss, wenn sie insbesondere natürlich nicht blind für die realen Kräfteverhältnisse in der Welt sind, und wenn sie nicht einseitig ist, wenn sie nicht einäugig ist, dass sie ihr Ziel erreichen wird,
Der scheidende Justizminister Christian Broder in einem Gespräch für die Sendung im Brennpunkt, heute um 20 Uhr in Österreich 1.
Einige Auszüge daraus hat Helfrit Brandl fürs Mittagsschonal zusammengestellt.
Die auch in den ausländischen Zeitungen vielzitierte Ära Kreisky, eine Periode, die ja vor allem auch in der Außenpolitik Österreich neue Akzente gesetzt hat, diese nach dem Wahlausgang vom Sonntag nun zu Ende gegangene
Ära Kreisky nimmt auch die prominente Journalistin und Herausgeberin der renommierten westdeutschen Wochenzeitung Die Zeit, Marion Gräfin Dönhoff, zum Anlass für eine grundsätzliche Bilanz.
Ihren Kommentar liest im folgenden Reinhold Henke.
Nun also verlässt Bruno Kreisky das Palais am Ballhausplatz, in dem alle österreichischen Kanzler seit Maria Theresias Tagen amtiert haben.
Von Kaunitz über Metternich bis zu Dollfuß, der dort am 25.
Juli 1934 ermordet wurde.
Er ist der letzte in der Reihe, der großen Staatskanzler, nur ist sein Reich kein Imperium mehr, sondern der kleine österreichische Alpenstaat.
Aber er selber ragt, wie aus alluvialen Schichten hinein in unsere Zeit, bürokratisch organisierter Zweckverbände.
Kreisky war nicht ganz sechs Jahre alt, als Kaiser Franz Josef zu Grabe getragen wurde.
Mit ehrfürchtigem Staunen betrachtete der Knabe damals die vielen Pferde mit den schwarzen Schabracken und die bunten Uniformen der Offiziere, die den Trauerzug durch die Straßen Wiens begleiteten.
Er hat noch einen Hauch zu spüren bekommen von jenem 600-jährigen Reich, das Völker vieler Sprachen und Gläubige der drei großen Religionen vereinte.
Etwas von der Urbanität der Habsburger und der Weite des Reiches hatte er in die Kleinbürgerlichkeit des Sieben-Millionen-Staates eingebracht.
Dies findet nun ein Ende.
Gewiss wird sich nichts an der liebenswerten Art dieses somusischen und humanen Volkes ändern.
Die Österreicher haben mit bewundernswerter Hilfsbereitschaft und ohne Klagen die Flüchtlingsströme aufgenommen.
Die Ungarn, Tschechen, Polen.
Aber ohne Kreisky wird das Walten am Bauhausplatz anders sein.
Das einzigartige war ja die Kombination eines kleinen Staates, der niemanden bedroht, weil er machtpolitisch keine Ambitionen hat, mit einem Regierungschef, dessen weltpolitischer Instinkt und dessen Gespür für Menschen, Nationalitäten und Geschichte als seine derzeitigen Kollegen in Europa und anderwärts turmhoch überlegen ist.
Für viele politisch Interessierte war es stets ein Vergnügen, Kreisky zu sehen, eine Tour d'horizon mit ihm zu machen, seine Ansicht zu hören, ihn als Mittler oder Nachrichtenquelle in Anspruch zu nehmen.
Russen kamen und Amerikaner, Araber und Israelis, Politiker und Wirtschaftsleute.
Bruno Kreisky war Wegbereiter und Weichensteller.
Er hat viele Tabus gebrochen.
Nie hat er sich gescheut, die Sowjetunion zu kritisieren oder die Amerikaner.
Er trat für Menschenrechte in den östlichen Nachbarstaaten genauso ein wie für die Entrechteten im Nahen Osten oder in Südafrika.
Er hat die Israelis kritisiert, weil sie ihre moralische Integrität im Libanon verspielt hätten.
Sie nannten ihn dafür einen Verräter.
Die amerikanische Polenpolitik bezeichnete er als töricht und vor ein paar Tagen ist er noch einmal mit großer Leidenschaft für die in Washington geächtete Entspannungspolitik eingetreten.
Ich halte Entspannungspolitik für die effizienteste Friedenspolitik, sagte er.
Als Gaddafi in Österreich zu Besuch war und dann auch noch von Wien aus die amerikanische Politik und Präsident Reagan persönlich heftig angriff, haben sich viele im Westen über den Gastgeber entrüstet.
Denen so geschmähten focht das wenig an.
Kreisky stammt aus altem, großbürgerlich-jüdischem Geschlecht.
Ein Vorfahre war Leibarzt bei Wallenstein.
Vater und Großvater waren Industrielle.
Er hat früher als andere Yassir Arafat empfangen und damit das Verständnis für die Probleme der aus ihrer Heimat vertriebenen Palästinenser geweckt und den Weg für die Anerkennung der PLO geebnet.
Der Ärger, den er sich dafür bei vielen Juden in der Welt, aber auch bei den radikalen Arafat-Gegnern im PLO-Lager eingehandelt hatte, hat ihn nie gestört.
Seine Souveränität und Unabhängigkeit waren umso bewundernswerter, als er sie ohne Aufhebens praktiziert hat.
Gelassen, ruhig, selbstverständlich.
Vor Jahren wurde er in Ungarn einmal zu Gesprächen mit dem KP-Chef ins Gebäude des kommunistischen Zentralkomitees eingeladen.
Kreiske erklärte trocken, er habe als Sozialdemokrat noch nie ein kommunistisches Parteilokal betreten und er gedenke, dies auch in Ungarn nicht zu tun.
Überall anders aber sei er zu einem Treffen sehr bereit.
Und so geschah es denen auch.
Kein anderer Regierungschef eines westlichen oder neutralen Landes hätte sich dies leisten können.
Das kleine Österreich und sein großer Staatsmann waren eben eine ideale Kombination.
Ein Kommentar von Marion Gräfin Dönhoff in der Wochenzeitung Die Zeit.
Eine Bilanz zur Ära Kreisky.
Das Rätselraten um die angeblichen Tagebücher Hitlers, die die illustrierte Stern ab kommender Woche in Auszügen veröffentlichen will, dauert vor allem in der internationalen Presse an.
Nachdem sich schon von Anfang an bekannte bundesdeutsche Historiker skeptisch geäußert hatten, grief diese Vorsicht nun auch auf jene britischen und amerikanischen Historiker über, die zunächst mit dem Gewicht ihrer Persönlichkeit und ihres wissenschaftlichen Rufes bereit waren, die Echtheit der Dokumente zu bestätigen.
Positive papierchemikalische und graphologische Gutachten wurden vom Stern bei einer Pressekonferenz vorgelegt.
Die Zweifel der Historiker konzentrieren sich vor allem auf die Persönlichkeit Hitlers, zu der das Bild eines akribisch schreibenden Autors von 60 Tagebuchbänden so gar nicht passen will.
Einen bisher noch nicht gehörten Vorschlag, wie man den Inhalt des Schweizer Tresors auf seine Echtheit überprüfen soll, machte heute Simon Wiesenthal, der Leiter des Jüdischen Dokumentationsarchivs in Wien.
Mit ihm sprach Roland Machatschke.
Herr Ingenieur Wiesenthal, eine ganze Menge ist geschrieben worden in den letzten Tagen über die angeblichen sogenannten Tagebücher Hitlers.
Es wurden Versuche unternommen festzustellen, ob diese Tagebücher jetzt tatsächlich echt sind oder nicht echt sind.
Es wurden grafologische Ferngutachten abgegeben, obwohl man natürlich weiß, dass mit grafologischen Gutachten so manches schon bewiesen worden ist.
was sich dann später als falsch herausgestellt hat.
Was würden Sie eigentlich vorschlagen als Untersuchungsmethode, wie man feststellen kann, ob diese Schriften, die sich in einem Schweizer Bank-Tesor befinden, tatsächlich von Hitler stammen?
Schauen Sie, Hitler hat es ja mit der Hand geschrieben, durch mehrere Jahre es hier anzunehmen, dass er diese Blätter oder diese Bücher hunderte Male in der Hand gehabt hat.
Also es befinden sich
zweifelsohne seine Fingerabdrücke drauf, auch Fingerabdrücke von Leuten, die es später in den Händen hätten.
Darunter auch die Fingerabdrücke von Bormann, der ja zuletzt sozusagen sein Privatsekretär war und der angeblich diese Bücher auch in der Hand gehabt hat.
Sicher.
Und zum Beispiel die Fingerabdrücke von Bormann haben wir vor mehreren Jahren geliefert von
Landeskriminalamt in München.
Er war einmal in den 20er Jahren verhaftet und die haben abgenommen die Fingerabdrücke.
Nun, auch die Fingerabdrücke von Hitler dürften sich befinden im Landeskriminalamt, denn als er verhaftet wurde und dann in der Festung Landsberg
inhaftiert war, hat man ihm auch die Fingerabdrücke abgenommen.
Nun, das ist die einfachste Methode.
Dann fällt dann alles weg.
Wenn sich Fingerabdrücke von Hitler und noch besser noch von Bormann darauf befinden, dann ist es keine Fabrikation.
Sie wissen aber nicht sicher, ob die Fingerabdrücke Hitlers in irgendeinem Kriminalarchiv in Deutschland noch vorhanden sind.
Denn man könnte sich ja zum Beispiel vorstellen, dass Hitler, wie er an die Macht gekommen ist, alle diese Sachen hat auslöschen lassen, vernichten lassen, um eben zu tilgen, was damals war.
Ob zwar man natürlich andererseits wiederum sagen kann, dass er seine Festungshaft ja als eine glorreiche Zeit selber betrachtet hat und immer wieder selbst daran erinnert hat.
Schauen Sie, der Bormann hat es auch nicht getilgt.
Also der zweite Mann im Reich, der ja auch, sagen wir, wegen einer Rauferei wurde er verhaftet, nicht?
War Fingerabdrücke abgenommen.
Es ist erhalten geblieben.
Wenn so viel Archivmaterial über die Nazi-Zeit aufgearbeitet ist, wieso ist das eigentlich nicht bekannt, ob Fingerabdrücke Hitlers, sagen wir, in München existieren?
Schauen Sie, wir haben ja auch bei der Suche nach Bormann, haben wir auch nicht gewusst, nicht wahr, ob sich Fingerabdrücke... Durch reinen Zufall hat man angefragt und gesagt, ja, wir haben es.
Herr Wiesenthal, was ist eigentlich Ihre persönliche Meinung dazu, zu diesen angeblichen Tagebüchern Hitlers?
Glauben Sie, weil Sie haben sich ja auch sehr intensiv beschäftigt mit der Person dieses Mannes und mit den Zeitumständen, glauben Sie persönlich, dass es solche Tagebücher Hitlers gibt?
Ich glaube nicht.
Was mich sofort sozusagen stutzig gemacht hat, war, als ich hörte, dass diese Tagebücher, sagen wir chronologisch, bis April 1945 laufen.
Ich habe vor Jahren, vor mehreren Jahren, Gespräche mit Albert Speer geführt, auch über die Gesundheit Hitlers.
Da war ein besonderer Anlass.
Und da sagt er mir von seiner Parkinson-Krankheit, von seinem Zittern immer, und dass er einmal dabei war, nach dem 20.
Juli 1944, als Hitler in seiner Anwesenheit dringend
eine Unterschrift hatte leisten müssen, dass er seine rechte Schreibhand mit der linken stützen müsste.
Nun, wenn sein Gesundheitszustand so war, da konnte er nach dem 20.
Juli bestimmt an keine Memoiren denken.
Aber, ich sage, findet sich nur ein Fingerabdruck von Hitler und von Bormann noch besser, dann braucht man das alles nicht.
Roland Machatschke sprach mit Simon Wiesenthal über dessen Einschätzung der angeblichen Hitler-Tagebücher.
Unklarheit gibt es weiterhin um die in den vergangenen Tagen heftig diskutierte Frage, wird der sowjetische Atomphysiker und Bürgerrechtskämpfer Sakharov in den Westen ausreisen oder nicht.
Sakharov hat ja von der Wiener Universität eine Gastprofessur angeboten bekommen.
Nach Auskunft seiner Freunde in Schweden will Sakharov der Einladung folgen.
Auch das Moskauer Innenministerium soll versichert haben, Sakharov könne jederzeit ein Ausreisevisum erhalten.
Andererseits hört man, dass Sakharov befürchtet, nach einer Ausreise aus seinem Land möglicherweise nicht mehr zurückkehren zu können.
Hören Sie jetzt einen Bericht aus Moskau von Otto Hörmann.
Nachträglich müsste man jenen Leuten immer wieder gratulieren, die den Einfall hatten, Sakharov vor mehr als drei Jahren in die für Ausländer gesperrte Stadt Gorki zu verschicken.
Die Rechnung vom Standpunkt der sowjetischen Staatssicherheit ist voll aufgegangen.
Sakharovs Kontakte zu den westlichen Ausländern in Moskau sind praktisch null, wenn man davon absieht, dass seine Frau immer wieder zwischen Gorki und Moskau hin- und herreisen und damit natürlich schriftliches hin- und hertransportieren kann.
Die schriftliche Einladung für die Gastprofessur in Wien könnte Sakharov also auf diesem Wege übermittelt werden.
Die Frau Sakharov wird Anfang Mai in Moskau zurückerwartet.
Der Haken dabei ist, dass die österreichischen Diplomaten keine Kontakte zu Dissidenten unterhalten.
Dieses Tabu müsste also gebrochen werden, soll Sakharov die Einladung erhalten.
Die bisherigen Kontakte zwischen den Einladern in Wien und dem exilierten Nobelpreisträger und Star-Dissidenten
sind über die Vertreter eines Drittlandes gelaufen.
Sachruf ist anlässlich seiner Verschickung ins Zwangsexil all seiner Orden verlustig erklärt worden, aber seinen Status als Mitglied der privilegierten Akademie der Wissenschaften der USSR hat er noch heute.
Als Sachruf im Dezember 1981 mit seinem spektakulären Hungerstreik von sich reden machte und die Ausreisegenehmigung für die Verlobte seines Stiefsohnes erzwang,
wirkte diskret der hochdekorierte und hoch angesehene Präsident der Akademie, Aleksandrov, als eine Art Vermittler zwischen dem schwarzen Schaf Sakharov und der sowjetischen Staatsmacht.
Dieser Weg könnte gangbar sein, wenn es um die formelle Übermittlung der Einladung nach Wien geht.
Bei den diskreten Sondierungen der österreichischen Vertretungsbehörden in Moskau hat sich anscheinend gezeigt,
dass Sakharov jetzt bereit ist, das Risiko einer Ausbürgerung während eines Aufenthaltes im Ausland auf sich zu nehmen.
Dafür gibt es Präzedenzfälle, den General und Dissidenten Grigorenko, den Schriftsteller Kupelev.
Wenn die Sowjetmacht Sakharov gehen lässt, dann erreicht sie aus dieser Sicht zweierlei.
Erstens, nach einem Inferno von Pablice dem Westen würde der Name Sakharov im Nu an Attraktion verlieren.
Zweitens,
Die Sowjetmacht unter Andropov würde ihr arg ramponiertes Menschenrechts-Image ein bisschen aufpolieren können.
Aber zurück zur Realität.
Die Bemühungen Wien-Moskau um die Einladung an Sakharov laufen, wie man hört, seit mindestens Februar dieses Jahres.
Die Einladung kommt nicht vom österreichischen Staat, sondern von der Universität Wien.
Das heißt, die juristische Autonomie der Universitäten erspart der Regierung, den in den bilateralen Beziehungen heiklen Dissidentenboden zu betreten.
Über die vielen Ecken herum, die man in dieser Sache eingebaut hat, verlautet, wie gesagt, dass Sacharow tatsächlich zur Annahme der Einladung bereit sei.
Dazu kommt, was der sowjetische Justizminister im schwedischen Fernsehen sagte, nämlich, dass man Sacharow ein Ausreisevisum nicht verweigern würde.
Den Vater der sowjetischen Wasserstoffbombe würde man also nicht mehr als Geheimnisträger ansehen.
Wenn tatsächlich auf allen Seiten Interesse besteht, die Causa Sacharow auf dem Emigrationsweg zu bereinigen,
dann wäre das ein Erfolg für die österreichischen Menschenrechtsbemühungen.
Weiter nach Argentinien jetzt.
Dieses Land kämpft zurzeit also etwa ein Jahr nach dem Falklandkrieg mit der schwersten ökonomischen Krise seit den 30er Jahren.
Angesichts dieser tristen Wirtschaftslage entwickeln die argentinischen Gewerkschaften, die seit der Machtergreifung der Militärs vor sieben Jahren arg reglementiert waren, immer mehr Selbstbewusstsein.
Begünstigt wird diese Entwicklung des wachsenden Gewerkschaftseinflusses natürlich in erheblichem Maß vom Zerfall der Militärjunta nach der argentinischen Niederlage im Falklandkrieg.
Schon kurz nach dem Falkland-Debakel sah sich das Regime in Buenos Aires gezwungen, die Verhaftungen von Gewerkschaftern zu stoppen.
Aber über den Verbleib zehntausender Oppositioneller, die schon seit Mitte der 70er Jahre verschwunden waren, gab es die längste Zeit keine Auskünfte von den Militärs.
Bis sie gestern überraschend für tot erklärt wurden.
Brigitte Fuchs fasst die Informationen darüber zusammen.
Wie jeden Donnerstag seit sechs Jahren demonstrierten gestern Nachmittag vor dem Präsidentenpalast auf der Plaza de Mayo in Buenos Aires Mütter und Großmütter gegen das Verschwinden ihrer Kinder und Enkelkinder.
Seit gestern aber müssen sie die Hoffnung aufgeben, ihre Angehörigen lebend wiederzusehen.
Denn die Militärjunta, die Argentinien seit sieben Jahren regiert, hat alle diese Verschollenen nun offiziell für tot erklärt.
Ein Dokument mit dem Titel »Schlussbericht der Militärjunta über den Kampf gegen Terrorismus und Subversion« wurde in allen Rundfunk- und Fernsehanstalten Argentiniens verlesen.
Dieses Dokument soll die offizielle Antwort auf alle Anfragen über das Verschwinden tausender Menschen in den 70er Jahren sein.
Wörtlich heißt es darin, Die Argentinische Junta macht in ihrem Bericht keine Angaben über die Zahl der Menschen, die den Behörden als verschwunden gemeldet wurden.
Gleichzeitig wurde jedoch angekündigt, dass eine solche Liste angefertigt werden würde und durch das Innenministerium der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden wird.
Ebenfalls angekündigt wurde eine Veröffentlichung jener Fälle, die die argentinische Justiz aufklären konnte.
Vertreter verschiedener Menschenrechtsorganisationen geben die Zahl der in den 70er Jahren verschwundenen Argentinier mit bis zu 30.000 an.
Die meisten von ihnen sollen bei Verfolgungsaktionen gegen linksgerichtete Rebellen festgenommen worden sein, festgenommen von bewaffneten Gruppen, die sich als Angehörige der Sicherheitsorgane ausgegeben haben.
In ihrer gestrigen Erklärung dementierte die Junta Gerüchte, wonach die Regierung tausende Häftlinge in Gefängnissen oder besonderen Internierungslagern gefangen halte.
Um hier Klarheit zu schaffen, werde die Regierung eine Liste mit den Namen aller Argentinier veröffentlichen, die zurzeit Haftstrafen für die Teilnahme an Guerrieraktivitäten verbüßen oder sich in Untersuchungshaft befinden.
Begründet wurde das Verschwinden tausender Menschen in dem Hunter-Bericht mit dem Unvermögen der Streitkräfte, viele der bei bewaffneten Auseinandersetzungen mit Untergrundkämpfern Getöteten zu identifizieren.
Außerdem, so heißt es in dem Bericht weiter, seien viele der Verschwundenen in den Untergrund gegangen oder hätten ihre Identität geändert, um sich der Verfolgung zu entziehen.
Einige der Verschollenen werden auch im Ausland vermutet.
Der Bericht, der im Hinblick für die im nächsten Oktober stattfindenden Parlamentswahlen veröffentlicht wurde, enthielt auch ein Eingeständnis der Regierung, dass die Streitkräfte gegen die Menschenrechte verstoßen hätten.
Wörtlich hieß es hier, Irrtümer wurden begangen, wie sie bei allen kriegsähnlichen Konflikten vorkommen.
Dabei sei gelegentlich die Grenze der Achtung vor den fundamentalen Menschenrechten gebrochen worden.
Diese Menschenrechtsverletzungen seien, so hieß es in dem Bericht wörtlich, dem Urteil Gottes und dem Verständnis der Menschen anheimgestellt.
Sie hörten Brigitte Fuchs.
12.54 Uhr, ein Kulturbericht im Mittagsschanal.
In der Stiftskirche des Benediktiner Stiftes Göttweig wird heute Nachmittag die Jubiläumsausstellung 900 Jahre Stift Göttweig eröffnet.
Bis zum 26.
Oktober kann das restaurierte Stift sowie rund 1500 Objekte zur Geschichte des Benediktiner Stiftes besichtigt werden.
Ewald Schulze vom Landesstudio Niederösterreich informiert.
Mit einem Kostenaufwand von über 30 Millionen Schilling wurde in den letzten vier Jahren mit Blickrichtung auf das Jubiläumsjahr vor allem die Außenfassade und die Prunkräume, die Fürsten-, Jagd- und Kaiserzimmer von Stiftgöttwijk restauriert.
Darüber hinaus brachten die Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung auch neue wissenschaftliche Forschungsergebnisse, wie Ausstellungsleiter Pater Gregor Martin Lechner betont.
Auf jeden Fall ist auch hier in Göttingen einiges in neuem Licht zu sehen.
Das hängt zunächst damit zusammen, dass die Räume ja vom Bundesdenkmalamt restauriert worden sind.
Man hat die Einmaligkeit der Ausstattungstechnik der ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts zum ersten Mal deutlich gesehen.
und man hat keine Vergleichsbeispiele hier in Österreich.
Rund 1500 Ausstellungsobjekte, darunter die Sammlungen von Münzen, Plaketten und Gläsern des Stiftes, daneben Leihgaben aus sieben Ländern, wurden hier zusammengetragen, um, wie man hofft, mehr als 200.000 Besucher anzulocken.
sehe die Bedeutung dieser Stiftes und dieser Stiftausstellung vor allem darin, dass alle diese Stücke 200 Jahre nie mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden sind und dass die alte Kunst- und Wunderkammer des Stiftes Göttwerk
wieder in diesem Zusammenhang mit dem Jubiläum der Öffentlichkeit zugänglich, für ein Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden ist.
Und da sind Stücke dabei, die bisher niemand kennt, nicht einmal die Fachwelt.
Und das ist, glaube ich, das Epochemachende an dieser Ausstellung.
Die Kultur und Geistesgeschichte des Donaustiftes und seiner Stiftspharen wird in 15 Räumen dargestellt, von denen manche, wie die Prälatur, bisher noch nie öffentlich zugänglich waren.
Die Führung beginnt mit der Kaiserstieche, anschließend sofort die Krönungsgeschichte des Stiftes im Benediktuszimmer, wechselt über zur Schatzkammer mit den wertvollen Präziosen, hat dann einen sehr langen Fürstengang mit der etwas ausgiebigen archäologischen Darstellung des Stiftes vorrömisch und in römischer Zeit, hat dann die Baugeschichte im Altmani-Saal,
Vorher sind noch die Münzen und Medaillen, die Kleinplastiken in den Fürstenzimmern.
Die Kaiserzimmer haben dann die Paramedik, die Gemäldesammlung, die Waffensammlung im Napoleonzimmer, die Musikgeschichte, die zusammenfassende Darstellung des Vorbarockenstiftes im Prelaturgang und wechselt dann über die Türkenzeit hin in den Gästegang über, wo die Inkunabeln, wo die Handschriften einen geschlossenen Block bilden, über Bessel als geschlossene Einheit im Gesamt einer Stiftsgeschichte,
ein Raum mit Kremser Schmitt und das 19.
Jahrhundert, das von der Geisteswissenschaft geprägt gewesen ist und endet mit der Dokumentation und Kirche und Kreuzgang.
Für Stift Göttweig ist dieses Jubiläumsjahr ein echter Grund zum Feiern.
Verzeichnen doch die 60 Patres dieses jüngsten Ordens Österreichs mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren seit 1974 einen großen Zustrom an Ordensleuten.
Und jetzt kurz vor 13 Uhr gebe ich noch einmal ins Nachrichtenstudio zu Rosmarin Fraundorfer.
Österreich.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf hat der Freiheitlichen Partei heute ein deutliches Koalitionsangebot gemacht.
Graf erklärte, der Wähler wünsche offenbar eine Regierungsbeteiligung der ÖVP.
Der Bundeskanzler lasse aber eine große Koalition nicht zu.
In vielen sachlichen Fragen gebe es volle Übereinstimmung zwischen ÖVP und FPÖ, meinte Graf.
Der scheidende Justizminister Christian Broder hat heute die politische Bilanz seiner Tätigkeit gezogen.
Broder sagte, das Wahlergebnis sei das Ende einer Ära.
Er sei jedoch für die politische Zukunft optimistisch.
Zur Friedensbewegung meinte Broder, wenn sie nicht einäugig sei und die Verbindung zwischen Wirklichkeit und Vision erkenne, werde sie ihr Ziel erreichen.
Der Wiener Bürgermeister Leopold Graz hat seine Teilnahme am morgigen Fackelzug der Wiener Jungsozialisten abgesagt.
Als Begründung führte Graz an, er lehne das Motto des Fackelzuges ab, die SPÖ solle keine Koalitionsverhandlungen führen, sondern in die parlamentarische Opposition gehen.
Einer der Spitzenkandidaten der Vereinten Grünen Österreichs, Robert Buchner, hat eine künftige Wahlgemeinschaft mit der alternativen Liste Österreich nicht ausgeschlossen.
Buchner sagte, zurzeit sei es jedoch noch zu früh, konkrete Prognosen zu stellen.
Die Partei werde sich jedenfalls nicht auflösen, da die Umweltprobleme nach wie vor vorhanden seien.
Der ostdeutsche Staats- und Parteichef Honecker hat seinen geplanten Besuch in der Bundesrepublik Deutschland abgesagt.
Honecker und andere ostdeutsche Politiker haben die Regierung in Bonn in den vergangenen Tagen mehrmals davor gewarnt, die beiden Todesfälle der jüngsten Vergangenheit an der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten zu einer Belastung des Verhältnisses werden zu lassen.
Nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Teils sonnig, teils veränderlich bewölkt, örtlich Regenschauer oder Gewitter.
Nachmittagstemperaturen 14 bis 22 Grad.
Eine Stunde Mittagjournal in Österreich 1 und Ö3 ist nun beendet.
Im Namen des Teams verabschiedet sich Udo Bachmeier.