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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Mahlzeit meine Damen und Herren, hier meldet sich der aktuelle Dienst mit dem Mittagsschanal.
Redakteur im Studio ist Reinhold Henke.
Wir berichten nach dem Meldungsteil unter anderem aus Graz, wie dort der angesagte Streik der steirischen Ärzte verläuft, was der Dienst nach Vorschrift beinhaltet.
Soeben wurde mir nämlich gemeldet, dass der Streik der steirischen Ärzte mehr oder weniger im Sand verläuft.
Streikgrund jedenfalls ist die Auseinandersetzung zwischen Ärztekammer und Landesregierung um die Sondergebühren für die Primärärzte.
Der Tiroler Landeshauptmann Edward Wallnöfer ist heute nach Wien gekommen, um mit Bundeskanzler Fred Sinowaz über die Zukunft des Naturparks Hohe Tauern und die umstrittenen Umballfälle zu reden.
Gleichzeitig, aber unabhängig davon, hat am Vormittag die Elektrizitätswirtschaft ihre Wünsche vorgestellt.
Die E-Wirtschaft rechnet eigentlich nicht mehr mit der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf, sagt aber, wie auch immer, bis nächstes Jahr muss entschieden werden, was mit Zwentendorf geschieht.
Eine Studie hat nun die Verbrauchergewohnheiten der Österreicher unter die Lupe genommen.
Die Fragestellung, wie haben sich die Gewohnheiten der Konsumenten in den vergangenen zehn Jahren geändert, also wie hat sich zum Beispiel die Einstellung zum Essen geändert, was bedeutete vor zehn Jahren der Urlaub, was heute und so weiter.
Wir berichten dann noch von einer Vorstaatssitzung der Volkspartei, bei der es aller Wahrscheinlichkeit nach auch um die Frage Zimper gehen wird.
Im Prozess um die Mädchenmörderin Sieglinde Zandt gab es vor Minuten das Urteil, 20 Jahre Haft für die Frau, die die junge Rivalin erstochen hat.
Ausland.
Dann, kurz vor der Reise des deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl nach Moskau, hat die Bonner Koalitionsregierung völlig überraschend und auch sehr schnell einen 7-Milliarden-Schilling-Kredit an die DDR beschlossen.
Die Bundesrepublik Deutschland will damit das Gesprächsklima zwischen beiden deutschen Staaten verbessern und auch die Reisebedingungen in die DDR.
Die Menschenrechtsverletzungen des argentinischen Regimes haben nun auch Zwist im israelischen Parlament ausgelöst.
Israel wollte nämlich die Politik der argentinischen Diktatoren verurteilen, die Interessen der israelischen Rüstungsindustrie verhindern das.
Aber Außenminister Shamir stemmte sich jedenfalls gegen eine Verurteilung Argentiniens, weshalb es nun zu heißen Debatten gekommen ist.
Im Kulturteil schließlich bringen wir einen Vorbericht auf die Lockenhauser Kammermusiktage.
Das ist unser Programm bis 13 Uhr.
Wir beginnen jetzt wie immer mit dem Meldungsteil.
Verantwortlich dafür ist heute Mittag Georg Schallgruber und der Nachrichtensprecher ist Josef Wenzl-Nadek.
Österreich.
Die 40-jährige Sieglinde Zandt aus St.
André-Wardern in Niederösterreich wurde heute für schuldig befunden, die 17-jährige Christine Doppler ermordet zu haben.
Das Urteil lautet 20 Jahre Haft.
Sieglinde Zandt hat im Oktober vergangenen Jahres offensichtlich aus Eifersucht die damals 16-jährige Christine Doppler erstochen und zerstückelt, weil sie der Meinung war, das Mädchen würde ihr den Freund, den jetzt 19-jährigen Michael Klaus, wegnehmen.
Heute sagte der Staatsanwalt, die Angeklagte habe vorsätzlich gehandelt und sei zur Tatzeit vollzurechnungsfähig gewesen.
Der Verteidiger kritisierte, seine Mandantin sei bereits vor der Verhandlung von den Medien verurteilt worden.
Sieglinde Zandt erbart sich Bedenkzeit.
Beute im Rekordwert von fast 4 Millionen Schilling machten gestern drei Ausländer bei einem Juwelier in der Wiener Innenstadt.
Zwei Männer und eine Frau gaben sich den Anschein, seriös interessierte Käufer zu sein, aber nicht Deutsch zu können.
Sie lenkten die einzige Verkäuferin, die sich zur Tatzeit im Juweliergeschäft aufhielt, mit wortreicher Gestik ab.
Es gelang ihnen, einen mit mehreren Steinern besetzten Ring unbemerkt einzustecken.
Dieser Ring hat einen Wert von fast vier Millionen Schilling.
Sein Verschwinden wurde erst später bemerkt.
Die Wiener Polizei war in den Vormittagsstunden nicht in der Lage, konkrete Einzelheiten, etwa eine Personenbeschreibung, zu geben.
Die Täter werden lediglich als Asiaten bezeichnet.
Es gibt Hinweise darauf, dass die Trickdiebe bereits in Salzburg am Dienstag einen ähnlichen Diebstahl versucht haben.
In Österreich ist im ersten Halbjahr 1983 die Zahl der Insolvenzen verglichen mit dem ersten Halbjahr des Vorjahres um mehr als 20 Prozent auf etwa 1.800 gestiegen.
Da heuer im Berichtszeitraum nur drei Großinsolvenzen angefallen sind, gingen die geschätzten Passiva von etwa 10 auf 5 Milliarden Schilling zurück.
Die Zahl der Ausgleichsverfahren nimmt ab, jene der Konkurse steigt.
Entsprechende Angaben sind im jüngsten Bericht des Kreditschutzverbandes von 1870 enthalten.
Der Autohandel ist mit den Geschäftsergebnissen der ersten Jahreshälfte zufrieden.
Die Zahl der im Juni verkauften Personenwagen und Kombis steht zwar noch nicht fest, insgesamt dürften aber seit Jahresbeginn etwa 132.000 Autos neu zum Verkehr zugelassen worden sein.
Das sind um 33.000 Wagen oder um 21% mehr als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres.
Am 1.
August werden die Zinsen für neue Prämiensparbücher gesenkt.
Die Sparzinsen liegen dann jeweils 1,5 Prozentpunkte über dem Eckzinsfuß, die Prämie beträgt 1 Prozent.
Für bereits bestehende Prämiensparverträge ändert sich nichts.
Entsprechende Beschlüsse fasste gestern der Parlamentarische Finanzausschuss.
In der Praxis bedeutet dies, dass bis Ende Juli noch Prämiensparbücher mit 7% Zinsen eröffnet werden können.
Ab 1.
August beträgt die Verzinsung dann für neue Sparbücher 6,5%.
Der Wiener Erzbischof Kardinal König hat vor einer falsch verstandenen Anpassung der Kirche an Zeitströmungen gewarnt.
Anlass war eine Weihe von sieben Priestern im Wiener Stephansdom.
Die Kirche könne den Auftrag Christi nicht der wechselnden Lust und Laune unserer Tage anpassen, formulierte Kardinal König.
An die Neupriester appellierte der Wiener Erzbischof eindringlich, ihre christliche Überzeugung durch ihr Leben zu verdeutlichen.
USA, Europäische Gemeinschaft.
Verbände und Gewerkschaften der amerikanischen Spezialstahlindustrie haben an Präsident Reagan appelliert, die nach ihrer Ansicht unfairen Praktiken europäischer Konkurrenzen mit Importbeschränkungen für fünf Jahre zu beantworten.
Kritisiert werden unter anderem auch Firmen in Österreich, weiters in Belgien, Frankreich, Großbritannien, in Italien und Schweden.
Außerdem hat das Handelsministerium in Washington neue Konsultationen mit der europäischen Gemeinschaft über die europäischen Stahlexperte in die Vereinigten Staaten gefordert.
In Brüssel will die EG-Kommission heute detaillierte Pläne für eine Kürzung der Stahlproduktion um 20 Prozent bekannt geben.
Die Stahlherstellung soll mit der stark gesunkenen Nachfrage in Einklang gebracht werden.
Gleichzeitig hat die EG-Kommission unterstrichen, dass die Stahlsanierung soziale Opfer erforderlich macht.
Polen.
Die Erwartungen der Regierung in Warschau in den vor einer Woche beendeten Besuch von Papst Johannes Paul II.
haben sich nach den Worten von Partei- und Regierungschef General Jaroselski erfüllt.
Jaroselski kritisierte jedoch zugleich die, wie er sagte, Versuche westlicher Medien, politische Aspekte in die Ansprachen und Predigten des Papstes hineinzuinterpretieren.
Das zweite polnische Fernsehprogramm wird ab morgen aus Kostengründen eingestellt.
Auch eines der vier Radioprogramme wird nicht mehr ausgestrahlt.
400 der insgesamt 12.000 Angestellten des staatlichen Rundfunks sollen entlassen werden.
Der Primast der katholischen Kirche Polens, Kardinal Josef Glemp, ist heute nach Rom gereist.
Glemp will dem Papst für seinen Besuch in Polen danken.
Außerdem sollen die Ergebnisse des Aufenthalts von Johannes Paul in seiner Heimat erörtert werden.
Der Erzbischof von Krakau, Kardinal Macharski, hält sich zur Zeit in Wien auf.
Er wird heute um 18 Uhr im Stephansdom in Anwesenheit des Wiener Erzbischofs Kardinal Franz König eine Messe zelebrieren.
Nahosten.
Die Anhänger von PLO-Chef Arafat im Libanon bereiten sich auf neue Angriffe der Arafat-Gegner vor.
Die Arafat-treuen Palästinenser-Einheiten haben sich nach den jüngsten Gefechten vor allem im Gebiet der nordostlibanesischen Stadt Baalbek verschanzt und bereiten sich auf weitere Gehefte vor.
Sie beschuldigten Syrien, die PLO-Rebellen mit Panzereinheiten zu unterstützen.
In Tunis hat unter dem Vorsitz von Arafat die erste Sitzung des Exekutivausschusses der PLO seit der Ausweisung Arafats aus Syrien begonnen.
Das Führungsgremium der PLO will versuchen, die Palästinenser vor einer endgültigen Spaltung zu bewahren.
Der amerikanische Ostsonderbotschafter Habib setzt heute in Beirut seine Bemühungen um den Abzug der israelischen und der syrischen Truppen aus dem Libanon fort.
Seine Erfolgschancen gelten als gering.
Die libanesische Regierung hat unterdessen den UNO-Weltsicherheitsrat ersucht, das Mandat für die UNO-Truppen im Libanon um drei Monate zu verlängern.
Marokko Der libysche Revolutionsführeroberst Gaddafi wird heute zum ersten Mal seit 14 Jahren wieder zu einem offiziellen Besuch in Marokko erwartet.
Er wird mit dem marokkanischen König Hassan zu Gesprächen zusammentreffen.
Seit sieben Jahren gibt es wegen des West-Sahara-Konfliktes keine diplomatischen Beziehungen zwischen Libyen und Marokko.
Guatemala
In dem mittelamerikanischen Land ist angesichts der immer stärker werdenden Gerüchte über einen bevorstehenden Putsch gegen das Militärregime von General Rios-Montt der Ausnahmezustand verhängt worden.
Die bürgerliche Rechte und die Pressefreiheit wurden eingeschränkt.
Rios-Montt ist im März vergangenen Jahres selbst durch einen Putsch an die Macht gekommen.
In jüngster Zeit wurde sein Regime auch innerhalb der Streitkräfte heftig kritisiert.
Menschenrechtsorganisationen werfen der Militärregierung vor, politische Marde an Regimegegnern zumindest zu dulden.
Die Kriegsmarine macht seit gestern wieder Jagd auf ein Unterseeboot unbekannter Nationalität.
Das U-Boot wurde in der Nähe einer Insel geortet, auf der militärische Einrichtungen der NATO stationiert sind.
Obwohl ein norwegisches Schiff mehrere U-Boot-Raketen abschoss, tauchte das unbekannte Fahrzeug nicht auf.
Das waren die Meldungen.
Die Wetterlage?
Die Störungsfront eines Skandinavientis wird während der kommenden Nacht und Morgen den Ostalpenraum überqueren.
Im Verlauf des Wochenendes wird sich jedoch allmählich wieder Wetterbesserung einstellen.
Die Wetteraussichten bis morgen früh, ziemlich sonnig, später im Westen Bewölkungszunahme und vor allem am Abend und in der Nacht gewitteriger Strichregen, schwache bis mäßige Winde, Nachmittagstemperaturen 20 bis 25, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 10 bis 16 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
Im Osten und Südosten Österreichs anfangs noch einige Auflockerungen, sonst wechselnd bis stark bewölkt und zeitweise Regen oder gewittrige Regenschauer.
Westliche Winde in Schauern lebhaft auffrischend.
Frühtemperaturen 10 bis 16, Tageshöchsttemperaturen morgen Freitag 14 bis 19 Grad, im Osten und Südosten bis 22 Grad.
Das Wetter am Wochenende, am Samstag noch einige Störungsreste und relativ kühl, am Sonntag dann ziemlich sonnig und mäßig warm.
Nun die Messwerte von 12 Uhr Mittag.
Wien, Heiter 21°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Die Werte aus Eisenstadt sind nicht bei uns eingelangt.
Linz, Heiter 21°, Ostwind 10 km in der Stunde.
Salzburg, wolkig 22°, Nordwestwind 5 km in der Stunde.
Innsbruck stark bewölkt, 20° Windstille.
Bregenz heiter 19°, Westwind 5 km in der Stunde.
Graz heiter 20° Windstille.
Und schliesslich Klagenfurt heiter 20° Nordwind, 5 km in der Stunde.
Das war der Meldungsteil, Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes und wir beginnen unsere ausführliche Berichterstattung im Ausland.
Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl fährt am Wochenende in die Sowjetunion zu einem Treffen mit Staats- und Parteichef Yuri Andropov.
Von diesem Gespräch wird sehr viel erwartet.
Kohl selber kann für dieses Treffen etwas mitbringen, was als Zeichen des guten Willens des Westens eigentlich unverkennbar ist.
Trotz eines deutlichen Sparbudgets der Bundesrepublik Deutschland hat gestern nämlich die Bonner Regierung einen 7-Milliarden-Schilling-Kredit an die DDR vergeben.
Es ist ein Kredit ohne Auflage und das Erstaunliche daran ist, dass die politische Entscheidung über diesen Ostkredit viel schneller gefallen ist als ursprünglich erwartet.
Offenbar will Helmut Kohl bei seinem Besuch bei Yuri Andropov auf dieses Entgegenkommen der Bonner Regierung einem Ostblockland gegenüber hinweisen können.
Die bonner-christlich-liberale Koalition erhofft sich von diesem Kredit an die DDR Erleichterungen im Reiseverkehr.
Allerdings gibt es da noch keine Absprachen diesbezüglich.
Überraschend ist auch, dass es Bayerns Ministerpräsident Franz Josef Strauß war, der das Zustandekommen dieses Mammutkredites an die DDR einfädelte, obwohl Jesimir Strauß war, dem man stets eine harte Haltung in Fragen der Ostkredite nachsagte.
Und es laufen auch Gerüchte, dass es zu einem Treffen zwischen Strauß und dem ostdeutschen Staatschef Honecker kommen soll.
Aus Bonn meldet sich nun Gottfried Smegg.
Im tagespolitischen Getriebe bedeutet es schlichtweg eine Sensation.
Die Bundesrepublik bürgt für einen Milliardenkredit westdeutscher Banken an die DDR.
Nicht nur die Öffentlichkeit war von dieser Nachricht verblüfft, auch die meisten Minister erfuhren von dem Geschäft erst in der gestrigen Kabinettssitzung.
Die SPD-Opposition, die den Kredit als Schritt in die richtige Richtung
begrüßte, war umso mehr erstaunt, als die Aktion in enger Abstimmung zwischen dem Kanzleramt und dem immer als Scharfmacher bezeichneten bayerischen Ministerpräsidenten Strauß in die Wege geleitet worden war.
Nicht nur die wichtige Rolle des CSU-Vorsitzenden beim Zustandekommen dieses Geschäftes überraschte, sondern vielmehr noch die nur halbherzig dementierte Ankündigung, dass sich Strauß Mitte Juli mit dem DDR-Staatschef Honecker treffen werde.
Beides sorgt in Bonn für gewaltiges Aufsehen.
Und beides muss vier Tage vor der Moskau-Reise Bundeskanzler Kohls als deutliches Signal der Gesprächsbereitschaft gegenüber dem Osten gewertet werden.
Manche Beobachter sehen darin, in Zusammenhang mit den Erklärungen nach dem Moskauer Ostblockgipfel, einen Hoffnungsschimmer für eine Einigung in letzter Minute bei den Genfer Mittelstreckenraketenverhandlungen.
Denn die deutsch-deutschen Beziehungen sind eng in das globale Ost-West-Verhältnis eingebettet.
Morgen soll das Kreditgeschäft mit der Unterzeichnung in der Bayerischen Landesbank, die das Konsortium der kreditgebenden Banken anführt, abgeschlossen werden.
Die Summe von einer Milliarde Mark, umgerechnet sieben Milliarden Schilling, wird in zwei Raten zu je 500 Millionen Mark in vierteljährlichem Abstand ausgezahlt.
Durch die Abwicklung des Kreditgeschäfts über Luxemburg erspart sich die DDR umgerechnet etwa 70 Millionen Schilling an Zinsen.
Einen Kredit Bons an die DDR in dieser Form ist bisher beispiellos.
Einen staatlich verbürgten Kredit ohne Lieferbedingungen in ähnlicher Höhe an ein Ostblockland gab es lediglich 1976 zugunsten Polens.
Für die Bundesrepublik, die die volle Bürgschaft übernommen hat, gibt es, so Regierungssprecher Bönisch, kein Risiko.
Der Haushalt wäre dadurch nicht berührt.
Angeblich soll die DDR mit ihren Einkünften aus der Transitpauschale haften.
Details wurden allerdings nicht bekannt gegeben.
Obwohl der Finanzkredit an keine Auflagen oder Verwendungszusagen gebunden ist, erhofft sich Bonn durch sein Entgegenkommen an die devisenschwache DDR Verbesserung bei den bekannten Forderungen.
Senkung der vor drei Jahren drastisch erhöhten Zwangsumtausch-Sätze bei DDR-Reisen und eine Herabsetzung der Altersgrenze von Westreisen bei DDR-Bewohnern.
Nicht weniger bedeutend als das Kreditgeschäft ist die angekündigte Strauß-Reise in die DDR.
Der CSU-Vorsitzende, der innerhalb der christlich-liberalen Koalition immer wieder eine härtere Gangart in der Deutschlandpolitik gefordert hatte und zuletzt mit seinem Mordvorwurf im Zusammenhang mit dem Tod eines Transitreisenden an der innerdeutschen Grenze Aufsehen erregt hatte, will Mitte Juli mit seiner Frau zu einem Privatbesuch nach Warschau fahren, wo der Bruder seiner Frau an der deutschen Botschaft tätig ist.
Strauß wird damit mit dem Auto von Warschau über Dresden zurückreisen.
Im Zuge des Antrags auf ein entsprechendes Visum habe sich der Kontakt mit Honecker entwickelt, heißt es.
Ostberlin habe signalisiert, dass Honecker zu einem Gespräch zur Verfügung stehe.
Dies hat große Überraschungen ausgelöst, zumal Strauß seit Jahren von der SED-Propaganda zum Feindbild gestempelt worden war.
Darüber hinaus dürften Straußens Pläne bei Außenminister Genscher, FDP, für weitere Irritationen sorgen.
Denn bereits durch seine jüngsten Reisen nach Rumänien oder Togo hat sich Strauß in die Bonner Außenpolitik mehr oder weniger massiv eingemischt.
Und der private Anlass seiner Warschau-Reise dürfte wohl als Vorwand für politische Gespräche dienen.
Im Klartext hieße das in letzter Konsequenz, dass der bayerische Ministerpräsident seine Ambitionen, Genscher als Außenminister zu beerben, noch nicht aufgegeben hat.
Gottfried Zmeck war das über den 7 Milliarden Schilling-Kredit der Bundesrepublik Deutschland an die DDR.
Die Menschenrechtsverletzungen des Regimes in Argentinien haben nun auch für politische Wogen in Israel gesorgt.
Der Zusammenhang wird ganz schnell klar.
Vor Wochen hat das argentinische Regime die verschwundenen Gegner der Diktatur einfach für tot erklärt.
Das israelische Kabinett sollte nun auf Antrag nahezu aller Politiker diese Erklärung des argentinischen Regimes verurteilen und die Aussage, dass die Verschwundenen tot seien, nicht akzeptieren.
Unter den Gefolterten und Verschwundenen in Argentinien sollen auch Juden gewesen sein.
Das ist die eine Seite des Verhältnisses Israels zu Argentinien.
Die andere Seite ist, dass die israelische Rüstungsindustrie in Argentinien einen ganz hervorragenden Abnehmer von Kriegsmaterial hat.
Und da kreuzen sich die Interessen.
Außenminister Yitzhak Shamir war es, der sich gegen eine Verurteilung der argentinischen Erklärung stemmte und so natürlich im Parlament für einigen Wirbel sorgte.
Moshe Meisels berichtet aus Tel Aviv.
Die israelische Presse kritisiert heute scharf den Schritt des israelischen Außenministers Yitzhak Shamir, eine Verurteilung der argentinischen Militärjunta durch das israelische Parlament wegen der politischen Verfolgungen von argentinischen Juden zu blockieren.
Der Vorschlag, dass das Parlament gegen politische Morde an Juden in Argentinien protestieren und von der Militärjunta fordern soll, einen Bericht über das Schicksal von 1.500 vermissten Juden bekannt zu geben, wurde von Vertretern sämtlicher Fraktionen des Hauses eingebracht.
Der Vertreter des Likud, Roar Seigermann, der kürzlich Argentinien besucht hatte, berichtete über die Folterungen von Juden in Argentinien,
und dass jüdische Angehörige von verschleppten und politischen Gefangenen ihm gegenüber ihre tiefste Enttäuschung über das Schweigen Jerusalems zu den Verfolgungen der argentinischen Juden geäußert hätten, während es Wassmann Argentinien liefere und politische und wirtschaftliche Beziehungen zu Buenos Aires pflege.
Während israelische Verwandte von Gefangenen und Vermissten im Parlament die Debatte verfolgten, forderte Saigermann scharfe Schritte gegen Argentinien bis zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen.
Eine zweite Vertreterin der Regierungskoalition, Geula Cohen, beschuldigte die Regierung mit einem neonazistischen Regime zu kooperieren.
Es gehen nicht an, Judenverfolgungen in der Sowjetunion zu verurteilen.
während wir aus realpolitischen Gründen gleiche Verfolgungen in Argentinien schweigend hinnehmen", erklärte sie.
Ein Vertreter der Opposition Jarzer warnt bis auf den antisemitischen Charakter der argentinischen Rechtsdiktatur und auf den überproportionellen Anteil von Juden unter den politischen Verfolgten hin, die zum größten Teil spurlos verschwanden.
Nach einer lakonischen Mitteilung der argentinischen Regierung selbst sind die Vermissten als nicht mehr am Leben zu betrachten,
Und ausgerechnet das israelische Parlament ist das letzte westliche Parlament, das zögert, die Willkür der argentinischen Militärjungs dazu verurteilen, erklärte er.
Die Redner wiesen auf die massiven israelischen Waffenlieferungen an Argentinien hin und deuteten an, dass das Schweigen Jerusalems mit diesen Zusammenhänge.
Dabei soll es sich um Kampfflugzeuge, Raketenboote und See-See-Raketen des Typs Gabriel Handrungs
die von Argentinien zum Teil im Falkland-Krieg eingesetzt wurden.
Außenminister Yitzhak Shamir wies diese Anschuldigungen entschieden zurück und erklärte, dass das israelische Außenministerium in dieser Sache mehr geleistet hätte, als die Grenzen diplomatischer Möglichkeiten es zuließen.
Dank der stillen, jedoch energischen Diplomatie Israels seien viele Juden gerettet worden.
Einige befinden sich heute in Israel.
Andere, wie Jakobo Timmermann, hätten sich als undankbar erwiesen und ihre durch die israelischen Bemühungen erreichte Freiheit zu einer Propagandakampagne gegen Israel ausgenutzt.
Er habe den argentinischen Behörden eine Liste von 350 vermissten Juden übergeben, von denen acht seither aus dem Gefängnis freigelassen wurde und Namen von 34 bekannt gegeben wurden, die am Leben sind.
Israel fordert weitere Aufklärungen über die rechtlichen Vermissten.
Shamir erklärte, es gebe keinen Komplott des Schweigens in dieser Sache.
Es könne jedoch nicht alles über sie veröffentlicht werden und ein Protestbeschluss des israelischen Parlaments könnte ihr und den argentinischen Juden nur schaden.
Nachdem die Haltung des israelischen Außenministers einen Protestbeschluss des Parlaments verhinderte, reagierte heute die israelische Presse mit kritischen Leitartikeln auf diesen Schritt.
Sie schreibt, man könne nicht verstehen, warum das Parlament daran gehindert wurde, auf die Folterungen, Ermordung und Verschleppung vieler argentinischer Juden durch ein Schreckensregime zu protestieren.
Gerade das jüdische Volk, das fortwährend mit antisemitischen Verfolgungen konfrontiert wird und den Holocaust durchgemacht hat, müsste seine Stimme scharf gegen solche Verbrechen erheben und sich nicht infolge fragwürdiger Beziehungen und Waffenlieferungen davon abhalten lassen.
Das war der Bericht unseres Korrespondenten Moshe Meisels über die Proteste im israelischen Parlament zur Frage nämlich, ob die Menschenrechtsverletzungen in Argentinien verurteilt werden sollen oder nicht.
12 Uhr und 23 Minuten ist es nun, sieben Minuten vor halb eins.
Wir kommen nach Österreich.
Im Bundeskanzleramt in Wien verhandeln in dieser Minute Bundeskanzler Fred Sinowaz, der Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer und Vertreter von Tiroler Gemeinden über das geplante Kraftwerk Osttirol und das Projekt des Nationalparks Hohe Tauern.
Zur Diskussion steht in erster Linie die Frage, ob die berüchtigten Umballfälle erhalten werden sollen oder nicht.
Sollte das Kraftwerk nämlich nicht errichtet werden, verlangt Wallnöfer ein massives Hilfsprogramm zur Besserung der Beschäftigungs- und Einkommenssituation der Betroffenen.
Bevölkerung.
Markus Sommersacher ist vor diesen Verhandlungen.
Ich frage ihn direkt, Herr Sommersacher, wie steht die Verhandlungslage zurzeit?
Im Moment schaut es so aus, als ob die Gespräche noch andauern würden.
Die Türen zum Verhandlungssaal sind noch geschlossen.
Es zeichnet sich aber, was man so hört, von Teilnehmern der Sitzung, die herausgekommen sind und kurz mit den Journalisten gesprochen haben, folgende Richtung der Gespräche ab.
Auf der einen Seite
scheint es so etwas zu geben wie eine Einigung über die geplanten Regionalförderungsmaßnahmen von Land und Bund für Osttirol, für die wirtschaftlich geplagte Situation in Osttirol.
Und auf der anderen Seite das Kernproblem des
Nationalparks Hohe Tauern, an dem sich die ganze Sache im Moment noch spießt, nämlich das Kraftwerk Dorfertal und die Frage, ob die obere Isl, sprich also die berühmten Umballfälle, zur Speisung dieses Speicherkraftwerks herangezogen werden sollen oder nicht.
Hier zeichnet sich ab, dass Bundeskanzler Dr. Fritz Sinowatz folgende Linie verpflicht.
Er will die Energiewirtschaft auffordern, eine neue Kraftwerksplanungsvariante vorzulegen.
Aus der soll also dann hervorgehen, ob es wirtschaftlich notwendig ist, die Umballfälle einzubeziehen zur Speisung des Kraftwerks oder nicht.
Das ist im Moment der Stand der Verhandlungen.
Danke, Markus Sommersacher.
Wir werden ja gegen Ende der Sendung hoffentlich, wenn die Verhandlungsrunde Sinovac-Wallnöfer zu Ende ist, schon ganz konkreteres hören.
Übrigens hat die E-Wirtschaft heute auch am Vormittag
in einer Pressekonferenz ihr Forderungsprogramm vorgestellt und unter anderem gesagt, das Krankenhauswerk Zwentendorf werde wahrscheinlich ohne dies nicht mehr geöffnet werden, jedenfalls will die E-Wirtschaft, dass man noch bis zum Jahresende genau sagt, was mit Zwentendorf geschehen soll.
In der steirischen Landeshauptstadt Graz sollen die Ärzte heute eigentlich Dienst nach Vorschrift machen, eine Art Streik also durchführen.
Der Grund für diese Protestaktion der Ärzte liegt im Geld begründet.
Es geht um die Sondergebühren für die Primärärzte.
Die steirische Landesregierung hat per Verordnung eine Umschichtung der teils horrenden Sondergebühren für die Primärärzte beschlossen.
Ärztekammerpräsident Richard Piatti hat daraufhin die Protestaktionen angekündigt und auch eine private.
Piatti legt sein Mandat als Bundesrat der ÖVP zurück.
Als Präsident der Ärztekammer verweist Piatti in diesem Streit um die Sondergebühren der Primarärzte darauf, dass die Ärztekammer schon seit Jahren damit einverstanden ist, dass diese Sondergebühren innerhalb der Ärzteschaft umgeschichtet werden, damit auch die anderen Ärzte, also zum Beispiel die Assistenzärzte, etwas von dem Geldkuchen abbekommen können.
Der Vorwurf der Ärztekammer richtet sich aber gegen die Landesregierung, die diese Gelder auch in Richtung öffentliche Hand umschichten wolle, sagte Piatti.
Der Streit geht auch darum, ob die Sondergebühren, die die privaten Versicherer ja zahlen, privates Geld sein oder öffentliches.
Das Krankenanstaltengesetz sieht jedenfalls vor, dass die Landesregierung diese Sondergebühren festlegen kann, was sie jetzt eben auch tut.
Die steirische Landesregierung verweist darauf, dass durch die neue Verordnung dem größten Teil der Spitalsärzte mehr als bisher gegeben werde.
Nur die Spitzenverdiener unter den Primärärzten mit einer halben Million Schilling Monatsgage und mehr, die würden beschnitten.
Ärzte und Landesregierung sind jedenfalls vor Tagen im Streit auseinandergegangen.
Für heute war deshalb der Streik angesagt.
In Graz ist nun Klaus Edlinger, den ich frage, ist es eigentlich zu diesem Streik tatsächlich gekommen?
Ja, ich melde mich aus dem Grazer Landeskrankenhaus, dem größten Mitteleuropas, welches vom angekündigten Ärztestreik vermutlich am stärksten betroffen gewesen wäre.
Aber ich sag's gleich vorneweg, ich kann die Frage, ob gestreikt wird oder nicht, nicht eindeutig beantworten.
Ich würde nach meinen Recherchen eher dazu neigen zu sagen, es wird nicht gestreikt.
Im Grazer Landeskrankenhaus sind ungefähr 580 Ärzte beschäftigt, in der ganzen Steiermark sind es 800.
Es ist uns bisher nicht gelungen, einen Patienten zu finden, der sich beklagen hätte müssen, er hätte warten müssen, er sei nicht behandelt worden.
Im Gegenteil, ich habe das also auch bestätigt gefunden, alle Patienten wurden reibungslos behandelt.
Es gibt keine negativen Meldungen, auch von den Ambulanzen.
Überall ist der Betrieb klaglos abgelaufen.
Der Streik sollte ja an sich ein Verwaltungsboykott sein.
Das heißt, die Ärzte hatten vor, die Bekanntgabe der Aufnahme etwa eines Patienten zu verweigern oder die Verrechnung der Gebühren zu verweigern.
Das heißt, auch jener Gebühren, die sie selbst von den Klassepatienten etwa als Sondergebühren bekommen, das sind jene Gebühren, die ja der eigentliche Streitpunkt in dieser ganzen Angelegenheiten in diesem sogenannten Ärztestreik sind, der
soweit konnte ich es bisher feststellen, heute nicht stattfindet.
Aber das bitte mit Vorbehalt.
Bisher, das habe ich in der Direktion des Graz Landeskrankenhauses erfahren, sie ist nur von zwei Abteilungen, von insgesamt 20, der Rapport nicht eingetroffen.
Das heißt die Bekanntgabe, ob ein Patient aufgenommen wurde, nämlich von der ersten Chirurgie und von der Kinderchirurgie.
In einem anderen Verhältnis könnte man sagen, etwa 70 von 580 Ärzten
könnten sich diesem Streik angeschlossen haben.
Es kann aber auch so sein, dass nur der Klinikvorstand dieser Abteilungen diesen Rapport nicht weitergegeben hat.
Der ärztliche Leiter des Grazer Landeskrankenhauses ist Primarius Hofrath, Dr. Gerd Stepanschitz.
Herr Hofrath, meine Recherchen haben mich dazu geführt zu sagen, es dürfte nicht gestreikt werden.
Sie haben vielleicht mehr Überblick.
Was ist Ihre Meinung?
Ja, meine Meinung ist, dass jedenfalls die ärztliche Versorgung der Patienten ungestört weitergegangen ist.
Das ist das, worauf ich zu sorgen habe und das ist auch das, was mich bitte sehr befriedigt.
Würden Sie sich der Meinung anschließen, dass von einem Streik nichts festzustellen ist?
Ja, soweit ich weiß, ist ja vorgesehen gewesen, vor allem verwaltungsmäßig vorzugehen und dafür bin ich persönlich nicht zuständig.
Wir haben auch mit der Verwaltung, mit dem stellvertretenden Verwaltungsdirektor Helmut Buchner gesprochen, der uns also ebenfalls bestätigt hat, es ist nicht eindeutig feststellbar, ob gestreikt wird oder nicht.
Eher neigt man auch in der Verwaltung zur Meinung, es wird nicht gestreikt, denn niemand spürt irgendetwas und damit gebe ich wieder zurück nach Wien in das Journal.
Danke, Klaus Edlinger.
Es ist nun gleich 12.30 Uhr, halb eins.
Schauen wir auf unseren Programmzettel, was wir in der kommenden halben Stunde noch unterbringen werden oder unterbringen können wollen.
Wir berichten noch, wenn die Sitzung vorüber ist, über die Verhandlungsrunde zwischen der Bundesregierung und der Tiroler Landesregierung zum Thema Nationalpark Hohe Tauern.
Einen kurzen Vorbericht haben wir da schon gebracht.
Auch darüber, was die E-Wirtschaft selber zu den Ausbauplänen des Kraftwerks Dorfertal zu sagen hat.
Da gab es am Vormittag eine Pressekonferenz.
Dann ein weiteres Thema, die Sitzung des ÖVP-Parteivorstandes eher gegen 1 Uhr.
Dann berichten wir noch über eine Studie, die die Verbrauchergewohnheiten der Österreicher in den vergangenen 10 Jahren untersucht hat.
Im Kulturteil gibt es einen Vorbericht über die Lockenhauser Kammermusiktage.
Aber jetzt noch weiter Innenpolitik.
Innenminister Karl Blecher hat heute Vormittag eine Pressekonferenz gegeben.
Karl Blecher ist jetzt 36 Tage im Amt und in dieser Pressekonferenz ging es vornehmlich darum, was aus dem bisherigen, aus dem Plan Karl Blechers, nämlich das Innenministerium in eine Art Bürgerserviceministerium umzuwandeln, in diesen 36 Tagen geworden ist.
Wilfried Seifert meldet sich nun von dieser Pressekonferenz.
Aus dem Innenministerium ein klassisches Bürger- und Serviceministerium zu machen, ist Karl Blecher angetreten.
und er hat bereits, wie er heute mitteilte, erste Erfolge.
So werden alle Serviceeinrichtungen des Innenministeriums zu einem bundesweiten Bürgerdienst zusammengefasst.
Vom Reisepass zum kriminalpolizeilichen Beratungsdienst, vom Meldezettel bis zur Suche nach verlorenen Dingen, das Innenministerium als Freund und hoffentlich nicht allzu großer Bruder.
Sollte der Dienst am Bürger aber nicht ganz funktionieren, dann bleibt diesem Bürger immer noch ein direkter Ausweg.
Er wählt jeden Wochentag zwischen 9 und 10 Uhr die Wiener Telefonnummer 66 30 01.
Hallo Karl Brecher.
Blecher will täglich persönlich Rat und Hilfe suchenden Bürgern zur Verfügung stehen, so er nicht dienstlich verhindert ist.
Diese menschliche Nähe soll gerade im Zeitalter von polizeilicher Vollmotorisierung, Funkausstattung, Elektronifizierung und Technisierung ausgleichend wirken.
Dabei wird gerade ein im Polizeibereich der Computer mehr als je zuvor eingesetzt werden.
Er soll auf schriftlichem Weg den Beamten, die bisher so mühsamen, zeitraubenden und wohl für beide Teile lästigen Lenkerhebungen abnehmen und bis hin zum Strafausmaß vereinheitlichen, zunächst einmal in Wien.
Hauptgrund für die vom neuen Innenminister so betonte und gesuchte Bürgernähe ist, so Blecher, weil bei uns auch in Österreich
das Verhältnis etwa zur Exekutive noch immer ein bisschen belastet ist bei der älteren Generation aus vordemokratischer Zeit und bei der jüngeren Generation in zunehmendem Maß belastet wird durch Rollenbilder, die Medien transportieren oder hereinbringen aus dem Ausland.
Es wird Polizei natürlich gezeigt im Fernsehen, die es bei uns nicht gibt.
In Stichworten noch zwei dazu passende Themen.
Gerade die Vorfälle rund um die Gassergasse hätten gezeigt, dass die in Österreich praktizierte Gratwanderung zwischen Liberalität und Toleranz auf der einen und dem verfassungsrechtlich verankerten Auftrag der Polizei auf der anderen Seite erfolgreich sei.
Die auf den Fußballplätzen aktualisierten Jugendprobleme würden nach Blechers Meinung mit Polizeimethoden allein nicht zu lösen sein.
Dies vor allem deshalb, weil dunkle politische Kräfte, so Blecher wörtlich, Anhängerclubs der Fußballvereine nicht nur in Wien unterwandert hätten.
Soviel als Zusammenfassung der Pressekonferenz von Innenminister Karl Blecher und damit gebe ich zurück an Reinhold Henke.
Danke Wilfried Seifert für diesen Bericht über die Pressekonferenz von Innenminister Carl Blecher.
Und wir kommen jetzt ganz kurz zu dem Prozess gegen die Frau, die ihre junge Rivalin tötete, gemeint ist die 40-jährige Siglinde Zandt, die gestern und heute im Gericht in St.
Pölten stand, angeklagt, ihre Rivalin, ein 19-jähriges Mädchen, umgebracht, erstochen und die Leichenteile vergraben zu haben.
Sieglinde Zandt bekam vor wenigen Minuten 20 Jahre Haft als Urteil und Manfred Kronsteiner, der bei diesem Prozess dabei ist, meldet sich nun.
Ich frage ihn, Herr Kronsteiner, ist das eigentlich ein überraschendes Urteil gewesen?
Die Antwort ist gleichzeitig Ja und Nein.
Überraschend, wenn man den Prozessverlauf betrachtet mit drei verschiedenen, in wesentlichen Punkten identischen, psychiatrischen Gutachten.
Auf der anderen Seite steht jedoch die Meinung des Publikums.
Und diese Meinung war eigentlich relativ radikal.
Es wurde fast lebenslänglich gefordert und manchmal äußerten sich Leute sogar mit Unmutsrufen, wenn ihnen zu viel Milde bei der Einvernehmung von Sieglinde Zandt am Platz gewesen schien.
Kann man eigentlich sagen, wie die Begründung für dieses Urteil lautete?
das Gericht wertete die Anklage als richtig.
Sieglinde Zahnd habe die 16-jährige Christine Doppler vorsätzlich mit mehreren Messerstichen getötet und als Hinweise für den Mordvorsatz sah das Gericht die Tatsache an, dass Sieglinde Zahnd vor der Tötung zwei Gruben ausgehoben habe und dass ein Jagdmesser, also die Tatwaffe, unverpackt in der Küche gelegen habe.
Dann gab es noch mildernde Umstände und zwar wurden der Angeklagten
bis zur Tat der untatentliche Lebenswandel und heftige Gemütsbewegung bei der Tat dann zuerkannt.
Entgegengesetzt wurden jedoch die Chancenlosigkeit des Opfers beim Kampf gegen Sieglinde Zandt und die nachfolgende Zerstückelung der Toten.
Außerdem hieß es zum Zeitpunkt der Tat, sei Sieglinde Zandt vollzurechnungsfähig.
Manfred Kohnsteiner, gestern hat sich ja die Angeklagte als menschliches Wrack gezeigt, die nichts mehr von der Tat und über die Tat wissen wollte.
Wie hat sie denn das Urteil angenommen, ganz kurz?
Überraschend gefasst.
Während der heutigen Verhandlung hat Sieglinde Zandt noch ziemlich stark gezittert.
Es ging ein Nervenschütteln durch den ganzen Körper.
Interessanterweise bei der Urteilsverkündung war sie dann sehr ruhig, fast apathisch still, kann man sagen, und haben das Urteil gefasst und etwas gebrochen.
Ja, danke Manfred Kornsteiner von diesem Sensationsprozess in St.
Pöltner-Wiederhörn.
Zwölf Uhr und 36 Minuten ist es nun.
Haben Sie zu Hause schon eigentlich einmal nachgedacht, was sich in Ihrem Leben während der letzten zehn Jahre so alles geändert hat?
Sind Sie wohlhabende geworden?
Ich hoffe es zumindest.
Oder sind Sie noch immer große Auslandsreisen?
Sind das noch immer Ihr Wunschziel oder steht inzwischen das gemütliche Heim im Mittelpunkt Ihres Interesses?
Essen Sie vielleicht gesundheitsbewusster als damals vor zehn Jahren?
Das IMAS-Institut in Linz, das Institut für Markt- und Sozialanalysen, untersucht seit fast zehn Jahren das Konsumverhalten und den Besitzstand der Österreicher und fragt auch immer wieder, wie der Bürger über seine wirtschaftliche Zukunft denkt.
Das Resultat von 12.000 Interviews quer durch alle Sozial- und Altersschichten ist dann die sogenannte österreichische Verbraucheranalyse.
Sie liefert der Wirtschaft und hier vor allen Dingen den Marketing- und Werbeleuten natürlich gute Anhaltspunkte für ihre Arbeit.
Die österreichische Verbraucheranalyse ist wie gesagt nun fast zehn Jahre alt und damit ein Anlass der Frage nachzugehen, was sich an Trendveränderungen eigentlich ergeben hat.
Hans-Christian Unger hat die Studie gelesen und ein paar wichtige Ergebnisse im folgenden Beitrag für Sie zusammengefasst.
Vor ungefähr einem Jahrzehnt gab es in Österreich in 80% aller Haushalte einen Schwarz-Weiß-Fernseher, während es heuer nur mehr über ein Drittel sind.
Dafür sieht jetzt in zwei Drittel aller Haushalte den Pumuckl mannfarbig, was 1973-74 nur in 16% der Fall war.
Ebenfalls in zwei Drittel aller Wohnungen gibt es bereits einen Kassettenrekorder, was fast einer Verdoppelung entspricht.
Autoradios waren vor zehn Jahren nicht einmal in einem Viertel der Fahrzeuge eingebaut.
Heuer kann schon fast die Hälfte der Autofahrer Autofahrer unterwegs unterwegs hören.
Der Anteil der Besitzer von Kühlschränken und Staubsaugern ist innerhalb der letzten Jahre nur minimal gestiegen, denn diese Geräte gehörten schon vor zehn Jahren zur Standardausstattung.
Dafür ist die Gruppe der stolzen Eigentümer einer Einbauküche von 40% auf 60% gewachsen und im ungefähr gleichen Ausmaß ist auch der Anteil der Tiefkühltruhen in den Haushalten gestiegen.
Innerhalb seiner eigenen vier Wände ist der größte Teil der Österreicher also eindeutig reicher geworden.
Um das allein festzustellen, bedarf es aber kaum einer aktuellen Studie, wie sie nun das Institut für Markt- und Sozialanalysen IMAS vorgelegt hat.
Sie braucht man schon eher dann, um feststellen zu können, was den Bürger privat und beruflich interessiert und ob er seine Lebensgewohnheiten geändert hat.
In den 70er Jahren standen noch Unterhaltung und Freizeit im Mittelpunkt der Interessen, während sich nun vor allem das Wohnen stark in den Vordergrund geschoben hat.
Die beherrschende Stellung innerhalb von 24 untersuchten Interessensgebieten nimmt aber jener Themenkreis ein, den man ungefähr mit gutes und gesundes Essen umschreiben kann.
Und so ist es nur auf der Hand gelegen, dass die Studienverfasser auch der Frage nachgegangen sind, ob der Mittagstisch anders aussieht als noch vor zehn Jahren.
Einige Resultate aus der Umfrage.
Es wird heute mehr Tiefkühlgemüse als Gemüse in Dosen verkauft.
Der Konsum von Eis und Käse hat stark zugenommen.
Aber auch die Möglichkeiten, bequemer zu kochen, werden stärker genützt.
Ganz gleich, ob es sich dabei um Semmelknödel aus der Packung oder Reis im Kochbeutel handelt.
Und ganz eindeutig ist in der Studie der Trend zum gesünder Leben zu erkennen.
Normaler Bohnenkaffee hat Marktanteile gegenüber koffeinfreiem Kaffee verloren, Knäckebrot und viele biologische Nahrungsmittel haben Aufwind bekommen.
Immerhin trinkt man bereits in einem Viertel der Haushalte dann und wann eine Schale Kräutertee und die Kaufrate von Joghurt ist in den zehn Jahren von 23% gar auf 40% gestiegen.
Die Schlussfolgerung des IMAs?
Da in der Umfrage vorwiegend das Konsumverhalten bei verhältnismäßig teuren Fertigwaren und Spezialprodukten erhoben wurde, verfestigt sich der Eindruck, dass die Bevölkerung beim Essen in den letzten Jahren nicht gespart hat.
Was ja im Großen und Ganzen
bis zum Eintritt der Rezession vor etwa zwei Jahren auch nicht notwendig war.
Daraus ergibt sich die aktuelle Frage.
Hat der Österreicher überhaupt den Vorsatz, sparsamer zu leben?
Die Antwort der Verbraucheranalyse.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung reagiert auf die Krise, indem sie vor allem bei den Extras in Zukunft enthaltsam sein will.
Zum Beispiel weniger Geschenke machen, weniger oft ausgehen, weniger rauchen und beim Kauf von Alkoholika zurückhaltender sein.
Sparen beim Urlaub, beim Essen, bei der Wohnungseinrichtung und bei der Kleidung ist nicht im gleichen Ausmaß vorgesehen.
Auf der einen Seite Sparwille und Wissen um die Krise, auf der anderen Seite gestiegener Optimismus, dass sich die persönliche Situation nicht verschlechtern wird.
So lässt sich der momentane Bewusstseinsstand des Österreichers charakterisieren.
Denn glaubten im März 1981 drei Viertel aller Befragten, dass die Krise noch länger anhalten wird, so ist der Prozentsatz bis zum April 1983 auf ungefähr die Hälfte gesunken.
Und ein Viertel, gegenüber acht Prozent, im Jahre 1981 glaubt, dass es schon in ein paar Monaten wieder aufwärts gehen wird.
Die ganz persönliche Schlussfolgerung daraus?
48 Prozent der Bevölkerung meint heute, dass sie sich in einem Jahr mindestens gleich viel
oder sogar mehr leisten werden können.
Im Dezember des Vorjahres lag der Wert mit einem Drittel noch deutlich darunter.
Alles in allem also, der rabenschwarze Pessimismus hat hellgraue Konturen bekommen.
Von einer rosaroten Zukunftsschau ist man allerdings noch Lichtjahre entfernt.
In den nächsten fünf bis zehn Jahren, so meint die Mehrheit, werden Leistungszwang, Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit und Korruption zunehmen.
Abnehmen wird nach Meinung vieler Österreicher, das hat das IMAS ebenfalls erhoben, dagegen eines.
Die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander.
Traurig ist es eigentlich festzustellen, das sind die Verbrauchergewohnheiten der Österreicher in den vergangenen zehn Jahren.
Zwölf Uhr und 42 Minuten ist es nun.
Die Gespräche zwischen der Bundesregierung und der Tiroler Landesregierung über den Nationalpark Hohe Tauern und die Einbeziehung der Umballfälle in die Kraftwerksgruppe Dorfertal sind noch im Gange.
Wir haben ja kurz darüber berichtet.
Es sieht so aus, als ob von der E-Wirtschaft die Vorlage neuer Planungen für das Kraftwerk Dorfertal verlangt werden würde.
Die E-Wirtschaft hat sich mittlerweile heute Vormittag von selbst zu diesem Problem unter anderem auch zu Wort gemeldet.
Der frisch bestellte Präsident des Verbandes der Elektrizitätswerke Österreichs, Walter Fremuth, nahm zu den Ausbauplänen für Kraftwerke überhaupt Stellung.
Irmgard Beyer berichtet.
Das Kraftwerksprojekt in Osttirol samt der Einbeziehung der Umballfälle muss realisiert werden.
Auch das Kraftwerk in Heimburg muss gebaut werden, soll die Stromversorgung Österreichs längerfristig gesichert werden.
So hörte man es heute von der E-Wirtschaft.
Aber das Kernkraftwerk Zwentendorf will die E-Wirtschaft von sich aus aufgeben.
Sollte nicht bis nächstes Jahr auf politischer Ebene eine Entscheidung gefallen sein, was nun mit dem stillstehenden Kernkraftwerk in Zwentendorf endgültig geschehen soll, will die E-Wirtschaft von sich aus Zwentendorf liquidieren, wie der frisch bestellte Präsident des Verbandes der Elektrizitätswerke Österreichs, Fremuth, heute sagte.
Was das bedeuten soll?
Könnte bedeuten, der Antrag auf Konkurs,
Kann bedeuten die stille Liquidation.
Was bedeuten würde ein Komponenten abtragen und verkaufen der Komponenten einschließlich naturgemäß der Brennstäbe.
Es kann auch ein Konservierungszustand auf niederstem Niveau bedeuten, was bedeuten würde, dass die Kubertur gehalten wird in einem vernünftigen Zustand, um für andere Zwecke in der Zukunft Raum zu geben, während eben die Nuklearausrüstung und die elektrotechnische Ausrüstung eine Verwertung finden würden.
Die Konservierungskosten für Zwentendorf in der derzeitigen Höhe von knapp 60 Millionen Schilling im Jahr will die E-Wirtschaft jedenfalls nicht noch weitere Jahre berappen müssen.
So entschieden, wie man so sein scheint, Zwentendorf aufzugeben, so entschieden verfolgt man aber nach wie vor die Einbeziehung der Umweltfälle in die Kraftwerksgruppe Osttirol und auch den Ausbau des Donaukraftwerkes in Hainburg, trotz Protesten der Umweltschützer.
Allenfalls über das geplante Kraftwerk in der Wachau will man mit sich reden lassen.
Dieses Projekt, so Fremuth heute, scheine zurzeit nicht vordringlich.
Der Verbundgeneral fand heute überraschende Worte gegen die Argumente der Umweltschützer.
So sagte Fremuth zu den Umballfällen.
Die Wassermenge wird reduziert, das ist die, die abgearbeitet wird, das ist schon richtig.
Man muss nur vor Augen haben, dass die Obere Isel phänomenale Schwankungen in der Wasserführung aufweist, vom Rinnsal geradezu zum scheimenden Großbach, wo ja auch das Betreten des Tales verboten ist.
Die Normalwasserführung des September wird tagsüber nach unserem Einreichplan gehalten.
Das Hochwasser wird abgearbeitet, wird also in den Speicher beigeleitet.
Und damit wäre übrigens dieses Tal mit Ausnahme der Zeit der Vereisung jederzeit betretbar, während es jetzt bei Hochwasserführung nicht betretbar ist.
Ähnlich überraschend die Argumentation von Fremuth im Falle des Kraftwerkes Heimburg.
Er gab zwar zu, dass rund 10 Prozent des Donau-Auwaldes geopfert werden müssten.
Der restliche Auwald wäre aber, so Fremuth, ohne Kraftwerk verloren.
Denn ohne Kraftwerk und ohne aufgestauter Donau sinkt der Grundwasserspiegel in dieser Gegend von Jahr zu Jahr.
Und ein Ende der Aulandschaft wäre abzusehen.
Wir haben aber, wenn man es genau besieht, eine ökologische Alternative, noch 20 bis 30 Jahre.
diese nun so sehr in den Mittelpunkt der Betrachtung gerückte Auwald-Sonne vorbehaltlos zu schützen oder dem gegenüber 10% in Anspruch zu nehmen, um die 90% absolut zu schützen für die Zukunft und die 10% im Wesentlichen wieder aufzuforsten.
Ansonsten hat die E-Wirtschaft die Ausbaupläne für die Wasserkraft in den nächsten Jahren eher reduziert.
Die Staustufe in Wien und einige kleine Kraftwerke sollen zwar noch gebaut werden, aber ansonsten sind keine größeren Projekte mehr geplant.
Der Grund dafür?
Die E-Wirtschaft selbst hat ihre Erwartungen für den Zuwachs beim Stromverbrauch reduziert.
Man rechnet jetzt nur mehr mit einem jährlichen Bedarfszuwachs von 3,2 Prozent, während man früher mit 3,6 Prozent Zuwachs kalkulierte.
Das war der Bericht von Emgad Bayer über die Ausbaupläne der Elektrizitätswirtschaft.
Wie gesagt, wir hoffen noch gegen Ende der Sendung vielleicht noch etwas zu erfahren über den Stand der Verhandlungen zwischen Bundesregierung und Tirol zum Thema Umballfälle.
Und dann kommt noch ein kurzer Bericht über die Sitzung des ÖVP-Parteivorstandes.
Der ist aber noch nicht so weit, weil die ÖVP mit ihrer Sitzung immer erst spät beginnt.
Deswegen beginnen wir jetzt mit der Kulturberichterstattung.
Die mittelburgenländische Marktgemeinde Lockenhaus wird von morgen an zum dritten Mal zwei Wochen lang eine internationale und prominente Musikerschabe herbergen.
Anlass dafür ist das dritte Lockenhauser Kammermusikfest, das der bekannte Geiger Gidon Krämer gemeinsam mit dem musikbegeisterten Ortspfarrer Josef Herowitsch als bewussten Kontrapunkt zum kommerziellen Festspielbetrieb ins Leben gerufen hat.
An den insgesamt 15 Konzerten in der restaurierten mittelalterlichen Burg und in der barocken Pfarrkirche von Lockenhaus nehmen etwa zwei Dutzend Künstler teil.
Ein ursprünglich angekündigter Wettbewerb für Streichquartette findet allerdings nicht statt.
Über die spezifische Atmosphäre dieses Lockenhauser Kammermusikfestes und über das konkrete Konzertprogramm sprach Günter Unger von Radio Burgenland mit Guido und Kremer.
Herr Kremer, das etwas Ungewöhnliche am Lockenhauser Kammermusikfest ist auch, dass man das Programm nicht ganz genau vorher fixiert, dass man sich Spielräume offen lässt und sehr für die Improvisation ist.
Wird das auch heuer so sein oder können Sie einige ganz sichere Schwerpunkte nennen?
Es ist beides mit inbegriffen.
Wir sind natürlich im Unterschied zu vielen anderen Festspielen viel mehr auf Improvisation ausgerüstet und außerdem sind wir auch viel flexibler.
Aber trotzdem plane ich seit Monaten als ein Ein-Mann-Büro die Konzertreihen, die hier stattfinden werden.
Und es sind 15 Konzerte und viele davon werden Marathon-Konzerte sein,
8 Uhr abends Beginn und nach Mitternacht zu Ende sind.
Und es gibt auch an diesen Abenden auch viele Schwerpunkte.
Einen würde ich nennen, das ist Brahms, weil dies ja ein Brahms-Jahr ist und wir werden bestimmt in Lockenhaus viel Brahms machen.
Es werden auch viele Werke erklingen, das ist wahrscheinlich ein anderer Schwerpunkt, den man sonst in Konzertsälen selten hört.
Auch aus der
zeitgenössischen Musik.
Wir werden uns mit Schubert und Mozart genauso beschäftigen wie mit ausgefallenen Werken aus der Klassik oder aus der Moderne.
Und was mich besonders freut auch immer, dass bei uns viele Jugendliche mitmachen.
nicht nur in Form von Kammermusik, weil einige Streichquintette auch in Lockenhaus anreisen werden, nicht nur weil wir hier Meisterkurse hatten und vielleicht auch dieses Jahr einflechten werden, ein weltberühmter Geigenlehrer,
Piotr Bondarenko, der ein langjähriger Assistent von David Oistach war, kommt auch nach Lockenhaus und wird hier wahrscheinlich einen Meisterkurs abhalten.
Nicht nur, weil die Studenten oder die Jugendlichen bei uns mit im Orchester
spielen.
Wir haben hier die sogenannten Lockenhauser Strings, ein Streichorchester, das unter den besten Dirigenten dieses Jahr unter Wladimir Aschkenazy spielen wird.
Herr Kremer, Sie haben jetzt schon einige wichtige Teilnehmer genannt.
Wird der Kreis, gleich bleiben wir es, in den vergangenen zwei Jahren wahr oder kommen ganz neue Leute?
Ich habe oft gesagt in Interviews und sonst auch zu meinen Freunden hier, dass Lockenhaus eine Familie sein soll.
Aber es soll eine wachsende Familie sein und insofern versuche ich jedes Jahr neue Teilnehmer mit einzubeziehen.
Und ich freue mich schon dieses Jahr, dass Preisträger
von verschiedenen Wettbewerben des letzten Jahres in dem Bereich der Instrumentalmusik auch hier in Lockenhaus auftreten werden.
Das wäre die Preisträgerin des GESA Under-Wettbewerbs, Heidun Holtmann aus Deutschland, eine ganz junge und sehr begabte deutsche Bratschein, Tabea Zimmermann, der englische Geiger Nigel Kennedy,
der amerikanische Geiger Chew Leung Lin und viele, viele andere, aber es geht nicht um die Namen, weil wir alle hier der Musik wegen uns versammeln und wie Sie auch wissen, niemand von uns bekommt hier Honorare, aber es geht darum, dass wir den Spaß an der Musik auch weiter
spüren und den Leuten, den Zuhörern nahe bringen, den Spaß, die Freude, den Geist der Musik, den man im üblichen Konzertbetrieb oft vergisst.
Das war's für heute.
Das ist der Beginn der Paganini-Variationen von Nathan Milstein, gespielt eben von Guidon Crema.
Es ist sieben Minuten vor ein Uhr, jetzt noch einmal zu einem innenpolitischen Thema und es geht, wie so oft an Donnerstagen, knapp vor eins um den Bundesparteivorstand der ÖVP, der traditionell immer erst nach zwölf zu Ende geht.
Für heute erwartete man sich als wesentliches Thema des Bundesparteivorstandes und des daran anschließenden Pressegespräches die personelle Neuordnung der nunmehr alleinigen Oppositionspartei, das heißt also die Besetzung der Bereichssprecherposten.
Diese Erwartung wurde tatsächlich auch nicht enttäuscht, berichtet Erich Eichinger aus der ÖVP-Zentrale.
Das Mitte der 70er Jahre in der ÖVP-Opposition eingeführte System der Bereichssprecher hat sich bewährt und wird fortgeführt, so erklärte heute Parteiobmann Alois Mock.
Die Riege der Zuständigen umfasst künftig 19 Bereichssprecher und 8 sogenannte Betreuungsmandatare, in Summe also etwa ein Drittel der Parlamentsfraktionen.
Weniger Variationen, als Sie jetzt vielleicht gerade vorhin bei Paganini gehört haben, sind dabei.
Den Wirtschaftsbereich deckt nach wie vor der Präsident der Burgenländischen Handelskammer, Robert Graf, ab.
Einer der Betreuungsmandatare in seinem Bereich, nämlich für Industrie, ist Josef Taus.
Statt des ausgeschiedenen Arztes Günther Wiesinger kommt als Gesundheitssprecher Günther Stummvoll von der Industriellen Vereinigung.
Für die Familien spricht Parteiobmann-Stellvertreterin Marga Hubinek, für die Justiz Generalsekretär Michael Graf, um nur ein paar Beispiele herauszunehmen.
Nur drei Nicht-Parlamentarier sind darunter.
Erhard Bussek, Wiens ÖVP-Obmann, spricht für Kultur.
Der Niederösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Erwin Pröll für Regionalpolitik.
Und Bundesrat Schambeck spricht für den Bereich Föderalismus.
Parteiobmann Alois Mock insgesamt zur Einordnung der Bereichsprecherliste.
Ich weiß, dass es bei solchen Gelegenheiten der Begriff Schattenkabinett ins Gespräch kommt, einen England etablierter,
Begriff, der impliziert, dass normalerweise das Mitglied des Schattenkabinetts Schattenminister ist.
Klingt ja auch natürlich ganz attraktiv oder Schattenstaatssekretär und dann eines Tages in die Regierung kommt.
Wir haben eine andere Tradition.
Bei uns bedeutet das vor allem Arbeit in einem bestimmten Bereich und nicht irgendwelche Anwartschaften.
Eine Frage aus einem anderen Bereich.
Die Bundeswirtschaftskammer hat in dieser Woche ein Paket von sozialversicherungs- und pensionsversicherungsrechtlichen Änderungen vorgelegt, in dem Vielfache
Anklänge an Vorstellungen von Sozialminister Alfred Dallinger entdeckt wurden.
Was sagt Bundesparteiobmann der ÖVP Arles Mock dazu?
Sind das auch seine Vorstellungen oder ist das nur die Vorstellung einer Institution eben der Bundeswirtschaftskammer?
Nein, das sind nicht meine, ich habe es ja gesagt, das sind nicht meine Vorschläge.
Da gibt es eine Reihe von Kürzungsvorschlägen, mit denen ich nicht identifiziere, weil wir sind angetreten in dieser Frage zur Sicherung des sozialen Netzes und nicht zu anderen Absichten.
Und so viel aus der ÖVP und damit wieder zurück an das Studio des Mittagschannals.
Das sind die neuen Bereichssprecher der ÖVP und die Haltung der ÖVP zur Diskussion um die Pensionskürzungen.
Der Bericht stammte von Erich Aichinger und bei uns gibt es jetzt drei Minuten vor 1 Uhr noch Kurzmeldungen.
Der Primas von Polen, Kardinal Josef Klemp, hat eine gewerkschaftliche Neuordnung in seinem Land ohne Arbeiterführer Lech Walesa zurückgewiesen.
Bei seinem Eintreffen in Rom sagte Klemp heute, er habe auch niemals von der Schaffung einer neuen, von der Kirche geleiteten Gewerkschaft in Polen gehört.
Österreich
Der Wiener Erzbischof Kardinal König hat vor einer falsch verstandenen Anpassung der Kirche an Zeitströmungen gewarnt.
Anlässlich einer Priesterweihe sagte der Kardinal im Stephansdom, die Kirche könne den Auftrag Christi nicht der wechselnden Lust und Laune unserer Tage anpassen.
Innenminister Carl Blecher hat heute betont, sein Ressort werde künftig verstärkt zu einem Bürger- und Serviceministerium ausgebaut.
Die Serviceeinrichtungen des Innenministeriums sollen nach den Worten Blechers zu einem bundesweiten Bürgerdienst zusammengefasst werden.
Der Innenminister selbst will jeden Tag persönlich eine Stunde lang telefonisch erreichbar sein.
Blecher begründete die geplanten Maßnahmen mit dem, wie er sagte, noch immer etwas belasteten Verhältnis der Österreicher zur Exekutive.
Der von den steirischen Spitälsärzten für heute angekündigte Dienst nach Vorschrift als Protest gegen die neuen Sondergebührenregelungen macht sich für die Patienten in den Krankenhäusern nicht bemerkbar.
Die ärztliche Versorgung blieb im normalen Umfang aufrecht.
Teilweise wurden Protestversammlungen abgehalten und Flugblätter verteilt.
Der Autohandel ist mit den Geschäftsergebnissen der ersten Jahreshälfte zufrieden.
Die genaue Zahl der verkauften Wagen steht zwar noch nicht fest, jedoch dürften seit Jahresbeginn etwa 132.000 Autos neu zum Verkehr zugelassen worden sein.
Am 1.
August werden die Zinsen für neue Prämiensparbücher gesenkt.
Die Sparzinsen liegen dann jeweils 1,5 Prozentpunkte über dem Eckzinsfuß, die Prämie beträgt 1 Prozent.
Für bereits bestehende Prämiensparverträge gibt es keine Änderung.
Im ersten Halbjahr 1983 ist die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um mehr als 20 Prozent auf etwa 1.800 gestiegen.
Die Zahl der Ausgleichsverfahren hat im gleichen Zeitraum abgenommen, jene der Konkurse steigt jedoch.
Ein neuer Grenzübergang nach Bayern wurde heute bei Suben in Oberösterreich formlos eröffnet.
Dem fertigen Autobahnteilstück auf bayerischer Seite steht auf österreichischem Gebiet der Torso der Innkreisautobahn gegenüber.
Verkehrsexperten befürchten demnächst ein Verkehrschaos.
Ein geschworenen Gericht in St.
Pölten hat die 40-jährige Sieglinde Zandt für schuldig befunden, die 17-jährige Christine Doppler vorsätzlich getötet zu haben.
Sieglinde Zandt wurde zu 20 Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
Die Frau erbart sich Bedenkzeit.
Einen einzigen Ring im Wert von nahezu 4 Millionen Schilling erbeuteten gestern drei Ausländer bei einem Juwelier in der Wiener Innenstadt.
Nur noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Ziemlich sonnig, gegen Abend dann im Westen Wetterverschlechterung.
Nachmittagstemperaturen heute 20 bis 25 Grad.
Die Gesprächsrunde zwischen der Bundesregierung und dem Land Tirol über den Nationalpark Huetan und die Unwahlfälle, diese Gespräche sind noch im Bundeskanzleramt im Gang.
Wir werden dann wahrscheinlich im Abendjournal darüber berichten.