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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, beim Mittag-Journal begrüßt Sie als Redakteur Karl Jakowski kurz das Programm, das wir bis 13 Uhr planen.
Bürgerkrieg im Libanon.
Wieder heftige Kämpfe zwischen muslimischen Milizen und libanesischen Regierungstruppen in und um die Hauptstadt Beirut.
Fünf französische und zwei amerikanische Soldaten der multinationalen Friedenstruppe im Libanon gefallen.
Diskussion in den USA über den Einsatz von amerikanischen Truppen und Militärgerät als Weltpolizei.
Flugzeugentführung.
Seit drei Tagen steht die von Wien aus entführte Air France Maschine auf dem Teheraner Flughafen.
Die vier arabischen Luftpiraten wollen jetzt auf dem Rollfeld eine Pressekonferenz geben.
Sie haben nach wie vor 15 Geisteln in ihrer Gewalt.
Drei Jahre danziger Abkommen zwischen polnischer Regierung und Arbeiterschaft.
Regierung in Warschau warnt vor Kundgebungen, verbotene Gewerkschaftssolidarität ruft zu Protestaktionen auf.
Weiters bringen wir Pressestimmen zum angekündigten Rücktritt des israelischen Ministerpräsidenten Pekin.
Aus Österreich berichten wir vom Ehrenbeleidigungsprozess, den Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptmann Ludwig gegen den jetzigen FPÖ-Justizminister Harald Ofner angestrengt hat.
Heute war erster Verhandlungstermin.
Bautenminister Karl Seekanina reagiert auf Aussagen des Autofahrerclubs ÖAMTC, wonach das bestehende Straßennetz verbessert und nicht mehr allzu viele neue Straßen gebaut werden sollen.
Und die Trockenheit dieses Sommers macht die Umweltschäden am österreichischen Wald deutlich sichtbar.
Die Bäume verlieren ein Monat zu früh ihre Blätter.
Die Kulturredaktion berichtet über die Filmfestspiele in Venedig.
Erster Programmpunkt sind jetzt die Nachrichten verantwortlicher Redakteur ist Raimund Heller und Sprecher Wolfgang Rimmerschmidt.
Österreich.
Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Helmut Kramer, sagte heute, ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit in Österreich führe nächstes Jahr auf möglicherweise 5,5 Prozent voraus.
Wie Kramer vor dem Europäischen Forum Alpbach ausführte, wird sich der leichte Aufschwung, der heuer eingesetzt hat, im nächsten Jahr nicht im gleichen Tempo fortsetzen, sodass mit einem weiteren Ansteigen der Arbeitslosigkeit und durchschnittlich 150.000 Arbeitslosen für 1984 zu rechnen sein wird.
Bei der sogenannten Alpbacher Weltwirtschaftsprognose, die Wirtschaftswissenschaftler aus Europa und den USA heute bei der Veranstaltung im Tiroler Bergdorf stellten, wurde zwar für die USA, Kanada und auch für Japan im nächsten Jahr eine weitere, teils sogar stürmische Wirtschaftsbelebung vorausgesagt.
Dieser Aufschwung, so die Aussagen heute, wird aber nicht in diesem Maß auf Europa übergreifen.
Das Wirtschaftsklima in Österreich hat sich im Laufe dieses Jahres nicht geändert.
Wie aus einer soeben fertiggestellten Meinungsumfrage des Vessel-Institutes hervorgeht, hat sich das Konsumklima zwar verbessert, die Arbeitsplatzsicherheit ist weiter zurückgegangen.
Die Konjunkturerwartungen der Bevölkerung blieben weiterhin überwiegend negativ.
67 Prozent der Befragten beurteilten die Konjunkturentwicklung pessimistisch, im Sommer 1982 waren es 74 Prozent.
30 Prozent erwarten eine positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Nach Angaben der Industriellen Vereinigung werden die Investitionen der österreichischen Industrie heuer nur knapp drei Viertel des Wertes erreichen, den sie noch im Jahr 1981 gehabt haben.
Die Industriellenvereinigung spricht in diesem Zusammenhang von einem Alarmzeichen für die Wirtschaftspolitik, da die Sicherheit von Arbeitsplätzen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gegenüber dem Ausland damit direkt verbunden seien.
In einer Aussendung führt die Vereinigung den drastischen Rückgang der Investitionen auf die noch immer andauernde Rezession und auf einen starken Rückgang der Eigenkapitalquote in der Industrie zurück.
Dadurch steige das Risiko für neue Investitionsvorhaben, heißt es in der Aussendung.
Der Wiener Ehrenbeleidigungsprozess, den der niederösterreichische Landeshauptmann Siegfried Ludwig und weitere 22 Privatankläger gegen Justizminister Harald Ofner angestrebt haben, ist nach der Einvernahme Ludwigs und dreier niederösterreichischer ÖVP-Funktionäre vertagt worden.
Im Namen des beschuldigten Justizministers bot sein Anwalt den Wahrheitsbeweis für die Äußerung an.
Ein hoher ÖVP-Funktionär habe einen Beleg über den Empfang von zwei Millionen Schilling unterschrieben.
Die ÖVP-Funktionäre haben in der heutigen Verhandlung die Existenz eines solchen 2-Millionen-Beleges mit Nachdruck bestritten.
Polen.
Polen steht heute am dritten Jahrestag der Unterzeichnung der Danziger Abkommen vor einer neuen Kraftprobe.
Während die Regierung in den vergangenen Tagen wiederholt mit einem harten Durchgreifen gegen Unruhestifter gedroht hat, startete die verbotene Gewerkschaft Solidarität eine massive Flugblattkampagne.
Dabei wurde die Bevölkerung aufgefordert, heute an friedlichen Kundgebungen teilzunehmen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu boykottieren und keine Zeitungen zu kaufen.
Ferner wurde zu demonstrativen Massenspaziergängen und zur Beteiligung an den Abendmessen aufgerufen.
Die Regierung hat besonders für Danzig jede nicht offizielle Kundgebung vor dem Denkmal des Arbeiteraufstandes verboten.
Die Arbeiter der Leninwerft dürfen nur in der Zeit zwischen 16 Uhr und 16.30 Uhr einzeln dort Blumensträuße niederlegen.
Ein von Arbeiterführer Lech Walesa gestellter Antrag auf Genehmigung für eine Rede vor dem Denkmal wurde abgelehnt.
Über den bisherigen Verlauf des Jahrestages liegen keine verlässlichen Angaben vor.
Die vier arabisch sprechenden Flugzeugentführer an Bord der Air France Maschine, die seit Montag auf dem Flughafen von Teheran steht, haben sich heute bereit erklärt, mit zwei Geistlichen zu sprechen.
Die beiden Geistlichen, einer aus dem Libanon, einer aus dem Irak, befinden sich bereits auf dem Flughafengelände.
Bisher hatten sich die Terroristen immer geweigert, mit den beiden Männern zusammenzutreffen.
Im Gegenzug für dieses erste Zugeständnis der Entführer haben die iranischen Behörden deren Forderung nach Abhaltung einer Pressekonferenz bewilligt.
Dieses Gespräch mit Vertretern iranischer und ausländischer Korrespondenten soll in diesen Minuten auf der Rollbahn neben der entführten Boeing 727 beginnen.
Libanon.
Die gestern in Beirut ausgebrochenen schweren Kämpfe zwischen muslimischen Milizen einerseits und Regierungstruppen sowie Soldaten der multinationalen Friedenstruppe andererseits haben in der vergangenen Nacht an Heftigkeit zugenommen.
Der muslimische Westen und der christliche Ostteil Beiruts liegen nach Angaben des staatlichen Rundfunks unter schwerem Artilleriebeschuss.
Über Verluste liegen keine Meldungen vor.
Doch wurden über den Rundfunk dringende Blutspendeaufrufe verbreitet.
Die libanesische Armee hat in den von ihr kontrollierten Gebieten Beiruts eine Ausgangssperre verhängt.
Die Soldaten haben den Befehl, ohne Warnung zu schießen.
Israel.
In der Frage der Nachfolge des scheidenden Ministerpräsidenten Menachem Begin ist noch kein Beschluss gefallen.
Die acht der Heruth-Partei angehörenden Minister haben gestern Abend drei Stunden lang beraten, ohne sich über eine Nachfolge einig zu werden.
Als Hauptkandidaten gelten der stellvertretende Ministerpräsident David Levy und Außenminister Izak Shamir.
Die Minister werden ihre Beratungen heute fortsetzen.
Philippinen
Mehr als eine Million Menschen haben heute in Manila dem am 21.
August ermordeten philippinischen Oppositionsführer Benigno Aquino das letzte Geleit gegeben.
Die Menge säumte den 24 Kilometer langen Weg der Prozession zur Begräbnisstätte im Gedenkpark der philippinischen Hauptstadt.
In dem vorausgegangenen Trauergottesdienst in der Santo-Domingo-Kathedrale hatte der Primast der katholischen Kirche, Kardinal Jaime Sin, den ermordeten Oppositionsführer einen Pilger genannt, der seine Heimkehr als Freund des Volkes mit dem Leben bezahlt habe.
Die von der Regierung unter Präsident Marcos befürchteten Unruhen sind bisher ausgeblieben.
Die philippinischen Sicherheitsstreitkräfte waren in Alarmbereitschaft versetzt worden.
USA
Die Besatzung der Raumfähre Challenger hat heute, am zweiten Tag ihres Raumfluges, ihre erste und wichtigste Aufgabe im Weltraum problemlos absolviert.
Ein indischer Satellit, der sowohl zur Verbesserung der Fernwäldeverbindungen als auch für die Wettervorhersage dienen soll, wurde während der 18.
Erdumrundung der Fähre aus dem Laderaum katapultiert.
Danach entfernte sich Challenger von dem Satelliten, der 45 Minuten später mit eigenen Raketen in eine stationäre Umlaufbahn knapp 36.000 Kilometer über dem Äquator gebracht wurde.
Bundesrepublik Deutschland.
Im Prozess um den Zusammenbruch der Herstadt Bank hat ein Gericht in Köln heute nach mehr als viereinhalbjähriger Verhandlungsdauer die letzten beiden Urteile gefällt.
Der frühere Generalbevollmächtigte der 1974 zusammengebrochenen Bank, Bernhard Graf von der Goltz, und der frühere Chef der Auslandsabteilung, Heinz Hederich,
wurden zu Gefängnisstrafen von je zwei Jahren und fünf Monaten sowie der Zahlung einer Geldstrafe von jeweils 45.000 Mark verurteilt.
Das Gericht fand beide Angeklagte der Beihilfe zum Konkurs und der Untreue für schuldig.
Der Zusammenbruch der Herstattbank war die größte Bankbreite in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Österreich
Der Mord an den Bregenser Waffenhändler Albert Deuring, der gestern erschossen und dessen Tochter Margot kurzfristig als Geisel genommen wurde, ist aufgeklärt.
Als Täter wurde der 27-jährige gebürtige Jugoslawe Roman Kotar verhaftet, der seit einiger Zeit in Baden-Württemberg lebt und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.
Kotar ist vom Besuch technischer Zeichner, war aber zuletzt arbeitslos.
Er war während der Nachtstunden einer Gendarmerie-Patrouille aufgefallen und leistete bei der Festnahme keinen Widerstand.
Gegen ihn wurde bereits aufgrund eines internationalen Haftbefehls wegen Totschlages gefahndet.
Die Wetterlage.
Unser Bundesgebiet liegt am Rande eines osteuropäischen Hochdruckgebietes mit Schwerpunkt über der Ukraine im Bereich einer trockenen Südostströmung.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Osten und Südosten Österreichs teilweise stärkere Bewölkung, sonst vielfach aufgelockert bewölkt, regional auch heiter.
Schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen 20 bis 25 Grad, Frühwerte morgen 11 bis 17 Grad.
Die Wetteraussichten für Donnerstag.
Im Westen und Südwesten zum Teil stark bewölkt und örtlich Regen.
Im übrigen Bundesgebiet nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder häufig sonniges Wetter.
Winde aus Südost bis West.
Tageshöchstwerte 20 bis 25 Grad.
Das Wetter übermorgen Freitag.
Unterschiedlich bewölkt, lokal Regen, etwas kühler.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien, Heiter, 24°, Ostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos, 24°.
Linz, wolkenlos, 23°, Ostwind 25 km in der Stunde.
Salzburg, wolkenlos, 23°.
Innsbruck, Heiter, 23°.
Pregenz, wolkenlos, 20°.
Graz, stark bewölkt, 21° und Klagenfurt bedeckt, 18°.
Zwölf Minuten nach zwölf ist es jetzt.
Im Nahen Osten, im Libanon, herrscht wieder Krieg.
In und um die libanesische Hauptstadt Beirut gibt es schwere Kämpfe zwischen muslimischen Milizen auf der einen und libanesischen Regierungstruppen sowie Soldaten der multinationalen Friedenstruppe auf der anderen Seite.
Diese Kämpfe sind gestern ausgebrochen und nehmen von Stunde zu Stunde an Heftigkeit zu.
Der muslimische Westen und der christliche Ostteil Beiruts liegen unter schwersten Artilleriebeschuss.
Im Verlauf der Kämpfe sind gestern fünf französische Soldaten der multinationalen Friedenstruppe getötet worden.
Auch amerikanische Soldaten waren zu Wochenbeginn in der Umgebung des Flughafens in heftige Gefechte mit muslimischen Milizen verwickelt.
Zwei US-Soldaten sind dabei ums Leben gekommen.
Wie ist nun die Situation heute Vormittag in Beirut?
Diese Frage an Hans-Peter Gerner.
Ich kann kein genaues Bild geben über die derzeitige Situation, denn selbst am Ras Beirut, der äußersten Westspitze der Hauptstadt, wo das Büro der ARD liegt, wird zur Stunde gekämpft.
Wie bereits am Sonntag sind auch gestern und heute in den frühen Morgenstunden wieder Granaten über einem Armeelager niedergegangen, das quasi direkt unter den Fenstern des Büros liegt.
Die ganze Nacht über erzitterte die Hauptstadt unter der Wucht der Einschläge schwerer Geschosse, die offensichtlich aus den syrischen oder druschen Stellungen im Bergland abgefeuert worden sind.
Wie hoch die Verluste sind, lässt sich zur Stunde noch nicht abziehen.
Über den Rundfunk wurde jedenfalls zu Blutspenden aufgerufen.
Ein letztlich zweckloser Appell, denn niemand erwagt sich auf die Straße.
Und über das Stadtgebiet wurde in den frühen Morgenstunden das Kriegsrecht behängt.
Die Armee ist also ermächtigt, auf jeden, der eine Waffe trägt, zu schießen.
Wer aber will in dieser Situation beurteilen, wer Waffen trägt.
Auch die multinationalen Friedenstruppen sind erneut in die Kämpfe verwickelt worden.
Beim Einschlag einer Granate im Areal der französischen Botschaft und bei einem Feuerüberfall sind gestern
Vier Soldaten der französischen Fremdenlegion und ein Beamter der paramilitärischen CRS ums Leben gekommen.
Amerikanische Kriegsschiffe, darunter auch seit gestern der Flugzeugträger Eisenhower, patrouillieren am Horizont im Mittelmeer.
Und ein Sprecher der Amerikaner hat erklärt, dass die Flugzeuge auf der Eisenhower startklar seien.
Das also ist zur Stunde die Situation.
Trotzdem, glaube ich, gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer.
Es sieht nämlich so aus, als ob die Armee nach und nach die Situation in den Griff bekommen würde, nachdem vor allen Dingen die Milizen von ihrem Nachschub aus dem Hinterland abgeschnitten sind.
Es sieht also so aus, dass hier ein Zeichen gesetzt wird, dass die embryonale Staatsmacht doch existiert, dass das Regime die Situation in Beirut im Laufe des Tages in den Griff bekommen kann.
Soviel zum aktuellen Stand von Hans-Peter Gerner in Beirut.
Der Tod von zwei amerikanischen Soldaten bei den Kämpfen in der libanesischen Hauptstadt hat in den USA zu einer innenpolitischen Debatte über die Umstände und Folgen der amerikanischen Beteiligung an der internationalen Friedenstruppe ausgelöst.
Mehrere Kongressmitglieder verlangten vom Präsidenten einen Bericht über die Lage der US-Soldaten im Libanon.
Die amerikanische Regierung versucht den Tod von zwei Soldaten nicht aufzubauschen und bewertet die ganze Angelegenheit als tragischen, aber isolierten Zwischenfall.
Die Vereinigten Staaten haben aber mittlerweile den atomgetriebenen Flugzeugträger Eisenhower, wie Sie ja gehört haben in dem Bericht, in die Gewässer von Beirut entsandt.
Und der Präsident Reagan versucht die USA immer mehr die Rolle des Weltpolizisten zu übernehmen.
Wo amerikanische Soldaten und wo amerikanisches Militärgerät dazu überall im Einsatz ist, das berichtet dem folgenden Klaus Emmerich.
Der Flugzeugträger Eisenhower in Sichtweite von Beirut
oder das Schlachtschiff New Jersey vor Nicaragua betrachten einflussreiche Berater im Weißen Haus als bewusste Zeichengebung erheblichen politischen Wert.
Die USA zeigten damit Flagge und fügten an, dies sei im Sinne einer dosierten Politik der Stärke zu verstehen.
Also die USA erneut als Weltpolizist?
Diese Rolle zu spielen, ist man in der Umgebung von President Reagan insoweit bereit.
Man stellt sich weder an der Bezeichnung noch an politischen Einwänden, dass vorgezeigte Waffen politischen Lösungen in empfindlichen Bereichen der Welt nicht dienlich sein könnten.
Im Gegenteil heißt es an einflussreicher amerikanischer Stelle.
Es zeige sich gerade jetzt, dass sich klare Verhältnisse durch Anwesenheit von amerikanischen Soldaten in einem Fall auszahlen, nämlich durch die Gesprächsbereitschaft von Kuba, Nicaragua und den linken Guerrieros in El Salvador.
Im anderen Fall reicht die Glaubwürdigkeit amerikanischen Engagements bis zum tragischen Tod von Marines in Beirut.
Nach innen, gegenüber dem eigenen Parlament, tritt die Regierung regelnfrei schon vorsichtiger auf.
Da spricht sie in Sachen Beirut von Friedensmission, in Sachen El Salvador von entsandten Militärexperten und in Sachen Nicaragua von üblichen Manövern mit Honduras.
Grund?
Der War Power Act.
der Rechte und Möglichkeiten des amerikanischen Präsidenten und der amerikanischen Verwaltung im Falle von kriegerischen Handlungen erheblich eindringt.
Innerhalb von 60 Tagen hat der Präsident nach diesem Gesetz über die Entsendung von Kampftruppen dem Parlament zu berichten.
Dieses hat ein Einspruchsrecht, das allerdings nach einem neuen höchstrichterlichen Urteil wieder eingeschränkt ist.
Trotz dieser Grauzone unklarer Machtverhältnisse kommt in diesen Stunden auf dem Capitol Hill den Sitz des amerikanischen Parlaments
wo während der Sommerpause nur wenige Parlamentarier eine Art Stahlwache halten, immer heftige Kritik an den militärischen Vorgangsweisen der Region Regen im Nahen Osten und in Lateinamerika hoch.
Wenn Soldaten fallen, wie die beiden Marines in Bayreuth, können von Frieden keine Rede sein, so der demokratische Präsidentschaftskandidat Senator Glenn.
Für die Regierung Reagan handelt es sich dagegen darum, das Geflecht internationaler Vertragsverpflichtungen und moralischer Versprechen der USA gerade zum jetzigen Zeitpunkt aufrechtzuerhalten und unter Beweis zu stellen, sei es auch mit Opfern auf amerikanischer Seite.
Außenminister Schulz hat gerade in diesen Stunden unmissverständlich herausgestrichen, dass sich die USA aus weltpolitischen Verpflichtungen nicht davon machen könnten.
Umso mehr Wert legt die Regierung Reagan auf die Darstellung, dass militärisches Aufmarschieren kein Selbstzweck sei, sondern nur ein Teil des internationalen Beziehungsgeflechts ein Geben und Nehmen, auf das das gesamte Gleichgewicht in der Welt und in einzelnen Regionen aufgebaut sei.
Als Beispiel wird Europa genannt.
Gerade in der jetzigen Abrüstungsphase entspricht es nach Washingtoner Lesart der Gesamtverpflichtung der USA,
einmal gegebenen Sicherheitsgarantien glaubhaft zu bestätigen.
Als zweites Beispiel wird Lateinamerika genannt.
Ohne aktive Außenpolitik sei es wohl kaum dazu gekommen, dass Kuba, Nicaragua und die Aufständischen in El Salvador ernsthaft gesprächsbereit sind.
Diese Gesprächsbereitschaft anzubahnen, sei es durch sogenannte Kanon- und Brotdiplomatie und durchzuhalten,
sieht sich die Regierung Regen gerade verpflichtet, da, so heißt es in Washington weiter, ein anderer Weltpolizist derzeit nicht einsatzfähig sei, nämlich die Vereinten Nationen.
Der israelische Ministerpräsident Begin hat nun doch seine Drohung wahrgemacht und wird von seinem Amt zurücktreten.
Unterdessen hat bereits die fieberhafte Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Begin eingesetzt, wobei als aussichtsreichste Kandidaten der stellvertretende Ministerpräsident David Levi und Außenminister Shamir gelten.
Doch nicht nur für Israel, sondern für die Welt bedeutet der Rücktritt Begins das Ende einer Epoche.
In den entsprechenden Kommentaren weist die in- und ausländische Presse vor allem auf die Widersprüchlichkeit der Persönlichkeit Begins hin.
Die folgenden Auszüge hat Harry Sikorski zusammengestellt.
Verfolge man die vorschnellen Abschiedskommentare zum Rücktritt Beginns, so könnte man meinen, nur er sei schuld daran, dass es bis heute keinen palästinenser Staat, keinen Frieden im Nahen Osten, keine gesunde israelische Wirtschaft und so weiter gebe, meint Ilse Leitenberger in der Wiener Zeitung die Presse und fügt hinzu.
Nur Israel selbst wird eines Tages die Bilanz dieser Regierungsära zu ziehen imstande und dazu berechtigt sein.
Der König von Israel verlässt die politische Bühne.
Er war der Premierminister eines demokratischen, aber keines europäischen Staates.
Er war in Israeli der ersten Stunde.
Ein Mann aus dem Ghetto, wie gesagt.
Von dort hat er Patriotismus, Härte und Träume mitgebracht.
Drei Eigenschaften, die die Verständigung mit ihm sehr schwierig, oft unmöglich machten.
Und die Kritik an ihm so oft nicht ungerecht, aber falsch.
Im Kurier stellt Heinz Nussbaumer die Frage, ob sich Begin zu früh oder viel zu spät kampflos aufgegeben habe.
Die Antwort hänge davon ab, ob man Anhänger oder Kritiker und Feind Begin sei.
Begin wäre der Mann gewesen, der aus seiner Geschichte heraus seinem Volk mehr Friedensgästen als jeder andere Israeli hätte abbringen können.
Er hat diese Chance nicht wirklich genützt.
In einem Land, in dem ein politischer Falke wie Beijing seinen Gegnern den Friedensnobelpreis entgegenhalten konnte, hatten die politischen Tauben kaum noch eine Rechtfertigung.
Auch die Salzburger Nachrichten weisen auf die Zwiespältigkeit der Personenbeginns und der Meinungen über ihn hin.
Viktor Hermann schreibt, dass die einen in ihm den König sahen, der für den Bestand des Staates kämpfte, während ihm die anderen vorwarfen, den Staat ruiniert und in einen unnötigen Krieg im Libanon gehetzt zu haben.
Er wollte den Palästinensern eher den bösen Arm abhacken, als dass er die gesprächsbereiten Köpfe gesucht hätte, mit denen Israel über kurz oder lang doch noch in Verhandlungen wird eintreten müssen.
Begin beharrte stur auf dem biblischen Recht des auserwählten Volkes, auf seine angestammte Heimat Israel, und wollte niemals anerkennen, dass derner Ostkonflikt nicht der Konflikt von Recht gegen Unrecht ist, sondern der Konflikt zwischen zwei Rechten.
Mit der Überschrift King David und Camp David versieht Manfred Maurer im neuen Volksblatt seinen Leitartikel zu Beijing, dessen Name für friedliche Konsensbereitschaft ebenso wie für brutale Härte gestanden habe.
Nehme man alles in allem, so sähe die Bilanz von Beijings sechsjähriger Regierungszeit keineswegs rosig aus.
Begin übergibt seinen Hof in keinem guten Zustand.
Die Lage im Libanon weckt alles andere als Hoffnungen.
Der Friedenspartner Ägypten gibt sich Reservierte und auch das Verhältnis zu den USA und zu Europa ist nicht zuletzt angesichts der israelischen Siedlungspolitik getrübt.
Begins Nachfolger, wie immer er auch heißen mag, tritt ein schweres Erbe an.
Das waren Pressestimmen aus Österreich zum Rücktritt des israelischen Ministerpräsidenten Begin.
In der Bundesrepublik Deutschland steht vor allem der abgesagte Besuch von Bundeskanzler Kohl in Israel im Vordergrund der Kommentare über Begins Abgang.
Die Süddeutsche Zeitung stellt die Frage, warum Begin gerade vor Kohls Besuch zurücktrat.
Spekulationen, er habe einem Treffen mit einem deutschen Bundeskanzler aus dem Weg gehen wollen, sind in Jerusalem dementiert worden.
Man weiß aber, dass Beijing diese Begegnung Kraft gekostet hätte.
Hat er Zweifel, ob er diese Kraft noch aufbringt?
Die Vermutung ist zumindest erlaubt.
In Frankreich fragt der Kontinent de Paris, was sich nach dem Abgang Begins in der israelischen Politik ändern werde und betont, dass in jedem Fall Israel, wie in seiner ganzen Geschichte, vor der Entscheidung Krieg oder Frieden stehen werde.
Aber diese Entscheidung wird schwieriger werden, denn wer auch immer der Nachfolger Begins sein sollte, er wird nicht dessen Charisma besitzen, um sie durchzusetzen.
Während die Politik gleich bleiben dürfte, wird sich der Stil ändern.
Die Verbündeten Israels werden sich sicherlich darüber freuen und die Israelis werden sich nach sechs Jahren unter der eisernen Hand darüber wundern.
Schließlich noch ein Blick nach Großbritannien, wo die Financial Times Begin ein Sendungsbewusstsein zubeliegt, das allerdings auf einer permanenten Konfrontation beruht und wenig Platz für Kompromisse lässt.
Das Israel, das Begin seinem Nachfolger hinterlässt, ist das einer Kriegswirtschaft, die weit über ihre Verhältnisse lebt und von einem ständigen Fluss finanzieller Unterstützung der Juden in der Diaspora und in den USA abhängt.
Begin hat Zeit gekauft, aber mit den wirklichen Ursachen des Nahostkonfliktes und mit dem ständigen Gefühl der Unsicherheit in seinem Land hat er sich nicht beschäftigt.
Soweit Pressestimmen zum angekündigten Rücktritt des israelischen Ministerpräsidenten Begin.
Vor drei Jahren, am 31.
August 1980, unterzeichnete die damalige polnische Regierung mit den Arbeitern in Danzig jene Verträge, die dann zu einer Aufbruchsstimmung in Polen führten.
Die Gewerkschaft Solidarität wurde offiziell zugelassen, das Streikrecht wurde den Arbeitern in einem kommunistischen Land garantiert und vieles andere mehr.
Diese Aufbruchsstimmung fand aber dann am 13.
Dezember 1981 mit der Verhängung des Kriegsrechtes und der Machtübernahme durch die kommunistischen Militärs ein jähes abruptes Ende.
Inzwischen ist das Kriegsrecht zwar wieder aufgehoben worden, zur Kontrolle der Bevölkerung Polens wurden aber neue Sondergesetze beschlossen, die Gewerkschaftssolidarität wurde verboten und von einem Dialog Arbeiterschaft Regierung ist man in Polen wieder meilenweit entfernt.
Die polnische Führung verbot am heutigen Jahrestag jede nicht offizielle Kundgebung, warnte vor Demonstrationen und untersagte Arbeiterführer Walesa eine Kranzniederlegung am Denkmal der Arbeiterunruhen vor der Leninwerft.
Gestern Abend meldete sich wieder der Untergrundsender der Solidarität zu Wort und rief die Bevölkerung zu Protestaktionen heute auf.
Über die Situation in Polen berichtet Ludwig Tam.
Und ohne Grund berichten die heutigen Zeitungen, dass bis jetzt 171 Personen aus der Illegalität aufgetaucht seien und sich den Behörden gestellt hätten, weil ihnen die amnestische Straffreiheit garantiert.
Dies als Vorbild.
Dazu die Warnung.
Zwölf Verhaftungen in den letzten Tagen.
Meistens Arbeiter, so etwa aus der Lenin-Hütte in Nowa Huta oder aus dem Aceton-Werk in Tarnowice.
die illegale Flugblätter herstellten und verteilten und zwar mit dem Aufruf zu Demonstrationen am heutigen 31.
August.
Heute wird offiziell und illegal der Unterzeichnung des Vertrages zwischen den Arbeitern und der Regierung vor drei Jahren auf der Leninwerft gedacht.
In Danzig fand am Vormittag eine offizielle Feierlichkeit vor dem Denkmal statt, das die Solidarität 1981 für die bei den Unruhen 1970 erschossenen Arbeitern errichtete.
Freilich waren heute keine Vertreter der Solidarität dabei, sondern Mitglieder der neuen Gewerkschaften, der Werftleitung und verschiedener Organisationen.
Für individuelle Besuche am Denkmal ist die Zeit von 16 Uhr bis 16.30 Uhr vorgesehen.
Da wird auch Lech Wawenza Blumen niederlegt.
Die Erlaubnis, zu seinen Anhängern zu sprechen, hat er freilich nicht erhalten.
Sicherheitskräfte, die überall in Danzig zu sehen sind, werden dafür sorgen, dass es zu keinen regimfeindlichen Bekundungen kommt, wobei natürlich Zusammenstöße zwischen Miliz und Demonstranten nicht auszuschließen sind.
Dagegen hat die Protestaktion, zu der die im Untergrund arbeitende Führung der verbotenen Gewerkschaft aufgerufen hat, nämlich einem Boykott der öffentlichen Verkehrsmittel von 16 bis 18 Uhr, von vornherein einen friedlichen Charakter.
So stellte denn auch Regierungssprecher Orban schon vor Tagen fest, in Polen gäbe es kein Gesetz, das jemanden daran hinderte, zu Fuß nach Hause zu gehen.
Was aber ist nach drei Jahren von den sogenannten gesellschaftlichen Verträgen geblieben, die zwischen Streikenden und der Regierung geschlossen wurden.
Das ist in erster Linie die Erinnerung an die Solidarität, an eine Volksbewegung, die in kurzer Zeit Millionen von Mitgliedern gewann.
Ein Traum, eine Legende, die sie noch 100 Jahre halten werde, wie viele Polen meinen.
Immerhin hat dieser kurze Traum bewirkt, dass sich das Bewusstsein verändert hat und damit das ganze öffentliche Leben.
Die alten Staatsgewerkschaften sind verschwunden.
Mit den jetzt neu gegründeten will man es besser machen.
Die Partei hat ihr Statut geändert, will volksnäher, offener und ehrlicher wirken.
Die Administration entdeckte den Bürger.
Selbstverständlich hat sich das alles noch nicht bis zur untersten Ebene herumgesprochen.
Aber die Führung bekundet ständig, ihren Willen in dieser Richtung zu wirken, denn nur so kann sie sich wieder Vertrauen erwerben.
Das Zensurgesetz, das einzige im ganzen Ostblock, ist ebenfalls eine Frucht der damaligen Verträge, weil damit nämlich erstmals klar und deutlich gesagt wird, welche Rechte ein Zensor hat und was er nicht darf, wobei gegen seine Entscheidungen der Rechtsweg beschritten werden kann.
Die Behauptung der Regierung, in dessen alle Punkte der damaligen Verträge seien erfüllt, weist jeder Pole mit Entrüstung zurück.
Denn gerade die materiellen und sozialen Verbesserungen, um die es zunächst vorrangig gegangen war, haben sich durch die Wirtschaftskrise und die Teuerung ins Gegenteil verkehrt.
Heute geht es allen schlechter.
Die Schuld daran verteilt sich allerdings auf viele Schultern.
12.30 Uhr ist es jetzt, meine Damen und Herren.
Während Ludwig Tam aus Warschau berichtete, erhielten wir die Meldung, dass die vier Luftpiraten in Teheran aufgegeben haben sollen.
Näheres ist in dieser Meldung nicht bekannt.
Wir versuchen natürlich noch in diesem Journal Näheres zu erfahren durch unseren Korrespondenten.
Vorerst noch, was können Sie bis 13 Uhr im Mittagsjournal hören?
Wir berichten aus Österreich vom Ehrenbeleidigungsprozess der niederösterreichischen ÖVP-Landeshauptmannes Ludwig.
gegen den jetzigen FPÖ-Justizminister Harald Ofner.
Heute war erster Verhandlungstermin.
Bautenminister Karl Seckanina reagiert auf Aussagen des Autofahrerclubs ÖAMTC und die Trockenheit dieses Sommers macht die Umweltschäden am österreichischen Wald deutlich sichtbar.
Die Bäume verlieren einen Monat zu früh ihre Blätter.
Die Kulturredaktion berichtet über die Filmfestspiele in Venedig und natürlich versuchen wir Näheres zu erfahren über die Aufgabe der Luftpiraten in Teheran.
Jetzt ein Bericht aus Österreich.
Die Diskussion um die Finanzierung des Straßenbaus in Österreich ist gestern um eine Facette reicher geworden.
Ausgerechnet der Autofahrerclub ÖAMTC tritt für einen vorsichtigeren Ausbau der Autobahnen ein, weil der Autobahnbau an den Grenzen der Finanzierung angelangt sei.
Lieber weniger Autobahnen, aber dafür keine neuen Belastungen, wie etwa eine Erhöhung der Kraftfahrzeugsteuer oder der Mineralölsteuer, war die Grundaussage.
Man solle beim Bundesstraßenbau mit den Mitteln aus dem normalen Budget auskommen und nicht mehr Autobahnen auf Pumpf bauen, forderte der ÖAMTC, weil die Kreditfinanzierung den Bau um das Drei- bis Vierfache verteuert.
Heute nimmt nun Bautenminister Karl Sekanina dazu Stellung und präsentiert seine Vorstellungen über das Straßenbaubudget für das Jahr 1984.
Mit dem Bautenminister für TH Berthoud hat er das folgende Gespräch.
Herr Minister Sekanina, der ÖAMTC hat gestern gefordert, den Autobahnbau auf Kredit stark einzuschränken, wenn nicht gar überhaupt zu beenden, mit dem Argument, die Schulden seien zu groß.
Was sagen Sie grundsätzlich dazu?
Zur Aussage des ÖAMTC darf ich vorerst mit Freude feststellen, dass ich die Argumentation hörte, dass im Wesentlichen das österreichische Bundesstraßennetz in Ordnung ist.
Das ist das Erfreuliche.
Zum Fachproblem muss ich sagen, richtig ist, dass wir einen gewissen Schuldenstand bereits vorfinden, rund 32,5 Milliarden Schilling.
Gleichzeitig aber auch feststellen müssen, dass ein bestimmtes Grundnetz für Österreichs Wirtschaft fertiggestellt werden muss.
Konzentriert
erklärt sich die Aussage des ÖAMTC in die Richtung, dass er meint, dass man die Bühnenautobahn nicht weiterbauen soll.
Wenn ich dem sofort nachkomme, was der ÖAMTC verlangt, so fasse ich diese Aussage auch, dann hieße das zum Beispiel den Bau des Blabutstunnels einstellen.
Gerade die Gastarbeiterroute, die so oft zitierte, im Raume Rotermann-Trieben und weiter nach dem Süden soll ja jetzt fertiggestellt werden.
Der Bosrucktunnel wird fertiggestellt und in Betrieb heuer genommen.
Ich glaube, man sollte also grundsätzlich sagen, man muss das weiter betreiben, was ich mehrmals bereits vorgeschlagen habe, einen möglichst sparsamen Autobahnbau.
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die österreichische Wirtschaft das Fremdenverkehrsland Österreich ein Grundnetz braucht.
Und man muss dann selbstverständlich auch darauf achten, dass bei der Inanspruchnahme von Krediten ein entsprechendes kaufmännisch-wirtschaftlich sinnvolles Limit nicht überschritten wird.
Herr Minister, wie sieht es nun mit der Aufbringung neuer Mittel aus, wenn Sie weiterbauen wollen, wie bisher?
Die Generalmaut scheint einigermaßen vom Tisch zu sein.
In Diskussion ist noch eine Erhöhung der Mineralölsteuer, eine Erhöhung der Kfz-Steuer.
Wie wird das ausschauen?
Werden zunächst einmal grundsätzlich auf die Autofahrer hier neue Belastungen im nächsten Jahr zukommen?
Soweit es den Bundesminister für Bauten und Technik betrifft, der ja die Aufgabe hat,
das Bundesstraßennetz in Zusammenarbeit mit den Landesverwaltungen zu errichten, zu betreuen, darf ich eindeutig feststellen, dass es von meiner Seite keine Anträge geben wird, die da lauten, der Autofahrer soll in irgendeiner Form belastet werden.
Meine Aufgabe ist es, das finanzielle Bedürfnis darzulegen, weil ich ja ganz einfach für die Produktion, wenn ich das so sagen darf, verantwortlich bin.
Ob der Finanzminister Überlegungen hat, im Hinblick auf die Mineralölsteuer Erhöhungen anzustreben oder nicht, ist im Augenblick von mir aus nicht zu beurteilen.
Aber ich stelle ausdrücklich fest, dass es seitens des Bundesministeriums für Erbauten und Technik keinerlei Anträge mehr geben wird.
Ich habe in der Diskussion mir erlaubt, Meinung zu äußern.
Ich werde bei den Budgetverhandlungen, die für mich
am Freitag, am 2.
September für das Ressort mit dem Finanzminister offiziell beginnen, die Größenordnung und das Bedürfnis darstellen.
Und es wird letztlich in der Finanzverwaltung zu beurteilen sein, ob man diesen oder jenen Weg geht.
Für den Autofahrer interessant, jetzt noch einmal formuliert, ich habe persönlich keine Aktivitäten vor, die dazu führen, dass es für die Autofahrer Belastungen geben wird.
Können Sie bereits Ihren Finanzbedarf abstecken?
Können Sie bereits sagen, wie viel Sie für das Jahr 1984 brauchen würden?
Ja, wir werden also insgesamt für den Bereich des Straßenbaus eine Größenordnung, das ist allerdings nicht nur Neubau, das ist Erhaltung, das sind Refundierungen, alles was halt für diesen Bereich zuzuordnen ist, werden wir so eine Größenordnung von zwischen 18 und 20 Milliarden Schillinge brauchen.
Das würde bedeuten, dass wir ungefähr dieselbe Größenordnung wie 1983 dann
für 84 in Anspruch nehmen können.
Ich bitte auch zu verstehen, dass man hier unterscheiden muss zwischen Mitteln, die direkt aus dem Budget im Straßenbau oder seiner Erhaltung zugeführt werden und jenen Mitteln, die die ASFINAG, die Finanzierungsgesellschaft, für den Bereich der Sondergesellschaften aufnimmt.
Hier werden wir vermitteln ungefähr von 6 oder etwas mehr 6 Milliarden Schillingen 1984 wirksam werden.
Mit den von mir vorhin genannten Größen zwischen 18 und 20 Milliarden Schillingen würden wir dasselbe Volumen auch unter Berücksichtigung der Preissteigerung, die zum Glück im Straßenbau nicht sehr gravierend sind, dasselbe Bauvolumen wie 1983 erbringen können.
So viel von Bautenminister Sekhanina.
Zwölf vor siebenunddreißig ist es jetzt.
Vor genau elf Minuten erhielten wir hier in Wien die Meldung, dass die Entführer der Air France-Maschine auf dem Teheraner Flughafen sich den iranischen Behörden ergeben haben und die Flugzeugentführung damit beendet ist.
Dies sollen sie auf einer Pressekonferenz in Teheran bekannt gegeben haben.
Ich bin jetzt mit unserem Korrespondenten Thomas Fuhrmann in Paris verbunden.
Grüß Gott.
Herr Fuhrmann, wissen Sie mehr als wir hier in dieser Meldung wissen, warum die aufgegeben haben?
Ja, ich habe versucht, hier am Sitz der Air France in Paris eine Bestätigung für diese Nachricht zu erhalten.
In Paris ist man ja in Funkkontakt mit der Maschine und ein Pressesprecher der Air France hat mir gesagt, sie hätten noch nicht die Bestätigung für die Freilassung der Passagiere bekommen von der Maschine aus.
Das könnte sein, dass das nur auf dieser Pressekonferenz, von der ja heute Vormittag die Rede war, dass die Entführer auf dem Rollfeld eine Pressekonferenz geben wollen, dass sie das vielleicht nur auf dieser Pressekonferenz bekannt gegeben haben?
Ja, so scheint es zu sein.
Das heißt, die Entführer haben ihre Bereitschaft angekündigt aufzugeben, aber es ist im Augenblick noch nicht klar und noch nicht bestätigt, ob die Passagiere schon freigelassen worden sind und ob die Affäre damit
beendet ist.
Das heißt, das unblutige Ende dieser Geschichte, dieses Marathons nun eingetreten ist.
Thomas Fuhrmann, recht herzlichen Dank.
Mehr können wir jetzt auch nicht machen.
Wir können nur warten auf neue Meldungen aus Teheran.
Meine Damen und Herren, wir hoffen, dass wir vielleicht in diesem Journal noch etwas erfahren.
Sonst muss ich Sie auf die stündlichen Nachrichten verweisen oder dann ab 18 Uhr im Abendsjournal.
Österreich ist in Mitteleuropa das waldreichste Land und wer in den vergangenen Wochen aufmerksam durch den Wald ging, dem wird aufgefallen sein, dass die Bäume gefärbt sind, wie im späten Herbst.
In manchen Teilen Österreichs hat diese Färbung der Laubbäume schon in der zweiten Augusthälfte begonnen.
Nach dem Kalender aber beginnt der Herbst am 23.
September und bis jetzt hat sich die Natur einigermaßen an diesen Termin gehalten.
Ab Mitte September färbt sich gewöhnlich der Wald in jene herbstliche Blätterfarben, die schon viele Dichter besungen haben.
Niemand aber hat je einen farbigen Augustwald poetisch festgehalten.
Es hat ihn nämlich noch nie gegeben.
Hans Adler ist diesem Phänomen nachgegangen.
In den Amtsstuben der obersten Förster, z.B.
in der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, ist man, wörtliches Zitat, bestürzt über jenes Phänomen, welches durch die extreme Trockenheit des Jahres 1983 offenbar wird.
Bis jetzt wurde gesagt, wenn man einem Baum ansieht, dass er geschädigt ist, dann ist er schon so gut wie tot.
Heuer zeigt der trockene Sommer nicht nur dem Waldfachmann, sondern jedem, der offenen Auges durch Österreich geht oder fährt, wie weit der Schaden schon vorgedrungen ist.
Zunächst einmal die Erklärung für den, wenn man so will, Scheinherbst in weiten Teilen Österreichs.
Ein Baum verdunstet Wasser durch feinste Öffnungen und Poren in seinen Blättern oder Nadeln.
Bei Trockenheit schließen sich diese Spaltöffnungen der Blätter und die Verdunstung wird unterbunden.
Das geschieht aufgrund einer chemischen Reaktion.
Das Problem für die Pflanze dabei ist, dass die wenigsten chemischen Substanzen mit dem Wasser verdunsten.
Sie bleiben also in den Blättern.
Der Baum ist kein Ausscheider.
Er vermag Schadstoffe, die er aufnimmt, nicht weder der Mensch oder ein Tier mit seinen Ausscheidungen wieder abzugeben.
Ihm bleibt nur eines.
Er kann ein krank gewordenes Teil seines eigenen Pflanzenkörpers abwerfen, absterben lassen, um sich zu retten.
Natürlich sind es als erstes die Blätter, die abgeworfen werden.
Sie haben ohnehin einen Mechanismus eingebaut, der es im Herbst beim Einziehen des Saftes vom Baum fallen lässt.
Und so geschieht den Laubbäumen im Wald heuer aufgrund der Trockenheit das, was man schon seit Jahren an den Bäumen in den Städten beobachtet.
Die Blätter werden frühzeitig gelb und fallen ab.
Der Effekt des heurigen Sommers lässt sich am besten mit einem Beispiel erklären.
Wenn ein Mensch ständig eine Grippe übergeht, dann genügt ein einfacher Schnupfen, um ihn endgültig aufs Krankenlager zu werfen.
Die ständige Grippe für den Wald ist der Schmutz in der Umwelt.
Der Schnupfen war der trockene Sommer des Jahres 1983.
Er zeigt zum ersten Mal in der Geschichte Österreichs, dass auf jenen 200.000 Hektar Wald, die bereits durch die Emission, also den Einfluss chemischer Substanzen in Luft und Wasser, geschädigt sind, nicht nur die Nadelbäume gelitten haben, die ihre Nadeln jahrelang halten, sondern auch jene Baumarten, die ihre grünen Lungen jedes Jahr wechseln.
Unter den Nadelbäumen also die Lerche und natürlich sämtliche Laubbaumarten, einschließlich der Obstbäume.
Die Meteorologen rechnen als Sommermonate Juni, Juli und August.
Im langjährigen Durchschnitt fallen in diesen drei Monaten 220 Liter Wasser pro Quadratmeter.
Diese Zahl stammt aus Wien, man kann aber annehmen, dass sie etwa dem österreichischen Durchschnitt entsprechen könnte.
Den 220 Litern, also als langjährigen Durchschnitt, steht heuer eine Regenmenge im Juni, Juli und August von nur 142 Litern pro Quadratmeter gegenüber.
Der größte Teil davon ist im Juni gefallen, jenem Monat, in dem das Wachstum der Bäume am stärksten ist.
Die Forstwirte sind überzeugt, dass das Regenmanko, welches sicherlich gravierend ist, einem gesunden, mitteleuropäischen Wald überhaupt nicht schaden würde.
Jene Teile Österreichs, in denen bis jetzt ein Scheinherbst auftritt, sind also deutlich geschädigt.
Es gibt eine ganze Liste dieser Bereiche und sie decken sich mit den Industrie- und Bevölkerungsballungsgebieten.
Es ist das Rheintal in Vorarlberg, das Inntal in Tirol und in Salzburg das Salzachtal.
Es ist bezeichnenderweise der Raum Lenzing und Ranshofen und natürlich der oberösterreichische Zentralraum mit seinen industriellen Großunternehmern.
Er beeinflusst den Wald nach Ansicht der Forstleute praktisch von Linz bis in den Wiener Wald, ins Alpenvorland, in die Wachau und ins südliche Waldviertel.
Im südlichen Österreich ist das Murtal und das Mürztal, also das Industriegebiet, besonders geschädigt, sowie das Grazerbecken, in Kärnten besonders das Lavantal und der Bereich Klagenfurter und Villacherbecken.
Und schließlich ist der Einfluss des Kraftwerkes Pinkerfeld im Burgenland auf seine Umgebung ebenfalls deutlich im Wald abzulesen.
Natürlich steht der Begriff des sauren Regens in Wahrheit nur für eine Vielzahl von gasförmigen und staubförmigen Schadstoffen.
Und während der saure Regen, der wirkliche saure Regen, über hunderte, ja tausende Kilometer durch die Atmosphäre verfrachtet wird, wirken die Stickoxide und die mit dem Regen auf die Erde zurückkehrenden giftigen Staubpartikel in der näheren und weiteren Umgebung ihrer Produzenten, der privaten ebenso wie der industriellen.
Das heißt,
Es zeigt sich, dass die von Landwirtschaftsminister Heiden genannten 80% selbstgemachten Umweltschmutzes auch wirklich wieder auf österreichisches Gebiet zurückfallen.
Man muss also notgedrungen zunächst vor der eigenen Tür kehren, ehe man mit Fug und Recht mit anderen darüber verhandelt, dass auch sie ihren Schmutz nicht einfach in die Luft blasen.
Der heurige Sommer müsste hier einen Meilenstein setzen.
Und nach diesem Beitrag von Hans Adler einige Takte Musik im Mittagsschornal.
... Musik ...
Das war's.
Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021
Meine Damen und Herren, an dem Bericht vom ersten Tag des Ehrenbeleidigungsprozesses, den NÖ-ÖVP-Landeshauptmann Ludwig gegen den jetzigen FPÖ-Justizminister Harald Ofner angestrengt hat, wird noch gearbeitet.
Wir ziehen daher den Kulturbeitrag vor.
Nach dem glanzvollen Auftakt einer feierlichen Hommage an
Ingrid Bergmann gestern Abend im Theater La Vinicce, bei der Stars wie Gregory Peck, Olivia de Havilland, Maximilian Schell, Walter Mattau, Giulietta Massina, Brocio Moore und Liza Minelle anwesend waren, begannen heute die 40.
Internationalen Filmfestspiele in Venedig, gewohnt und zeremoniell.
Seit 8.30 Uhr laufen die Filmvorführungen zu den Wettbewerbsreihen Venedig 40 und Venedig Junge Film und zu den Retrospektiven Elio Petri und René Cléa.
Insgesamt werden bis zum 11.
September an die 250 Filme gezeigt werden.
Karin Bauer berichtet aus Venedig.
Die jugendstilartige architektonische Verkleidung des Filmpalastes am Lido von Venedig nach einer Idee des Pianale-Präsidenten, Architekt Paolo Portugesi, deutet bereits den Trend der vierzigsten internationalen Filmfestspiele hier an.
Der Großteil der in der Wettbewerbsreihe Venedig 40 gezeigten Filme spielt in der Vergangenheit.
Die heutige Weltuntergangsstimmung scheint nur wenige Filmautoren zu neuen Werken zu inspirieren, wie etwa den aus Griechenland stammenden französischen Filmemacher Costa Gavras, der in Hanna K. den israelisch-palästinensischen Konflikt verarbeitet und den bundesdeutschen Hans Wilhelm Geisendörfer.
Er schildert im heutigen Eröffnungsfilm Ediths Tagebuch, aus dem Sie gerade die Musik hören,
Eine kaputte Familie in Deutschland.
Wie Geisendörfer in einem Interview erklärte, hat er die gleichnamige Romanvorlage von Patricia Highsmith über eine Frau, die aus ihrer unglücklichen Alltagsrealität in die glücklichere Fantasie ihres Tagebuchs flüchtet, auf bundesdeutsche Verhältnisse abgestimmt.
Das, was von der Highsmith im Film da ist, ist die Grundkonstellation dieser Figur.
Folge der Highsmith ist diese Figur in den Mitten Amerikas gesetzt, in eine relativ kleinbürgerliche Welt.
und spielt auf dem Hintergrund des Zusammenbruchs des amerikanischen Idealismus.
Also das heißt, Vietnam-Katastrophe kündigt sich an, damit endet eigentlich der Roman.
Die amerikanische Moral ist tiefst verletzt und dafür gibt es im aktuellen politischen Bereich in Deutschland kein Beispiel.
Und das heißt also, wir mussten oder ich musste versuchen, diese
diese amerikanische Welt nun eine völlig eigenständige Welt sein zu lassen in Deutschland.
Das heißt, es ist eine ganze Menge geändert.
Der Junge ist anders, also der Sohn von der Edith.
Die Edith selber ist eine Deutsche, sie denkt Deutsche, kommt aus den deutschen 60er-Jahren, also aus der deutschen Studentenunruhe, ist heute also mit ihrem Mann eine etablierte, hat eine etablierte Karriere gemacht.
Beide waren aber damals in den 68er-Jahren, also 68, 69 auf der Straße und hatten große Ideen.
wie man die Welt nun besser in den Griff kriegen könnte.
Und all das, das ist deutsch, das hat nichts mit der Heißnis zu tun.
Die drei großen Meister Fellini, Bergmann und Ellen bewegen sich in ihren außer Konkurrenz stehenden Filmen zurück bis zur Jahrhundertwende.
So versetzt uns Ingmar Bergmann in seine für das Kino adaptierten Fernsehserie Fanny und Alexander in das Jahr 1907.
Zu diesem Zeitpunkt beginnt seine Erzählung über eine großbürgerliche Familie in Uppsala, die sehr stark mit dem Theater verbunden ist.
Bergmann benutzt dieses Milieu, fantastisches und ironisches aus der Belle-Epoque zu vermitteln.
Federico Fellinis neuestes Werk, »Und das Schiff fährt«, handelt während des Ersten Weltkrieges.
Auf einer Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer schwankt ein Journalist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens inmitten der Lügen der sogenannten guten Gesellschaft zwischen Mythos und Wirklichkeit.
Woody Allen's »Zelig« über den erotischen Amerikaner Leonhard Zelig
Wer sowohl körperlich als auch moralisch andere Personen täuschend nachahmen kann, spielt in den 20er und 30er Jahren.
Aber auch die im Wettbewerb stehenden prominenten Filmautoren Aldo René und Andre Weider haben Stoffe aus der Vergangenheit aufgegriffen.
So spielt Renés Das Leben ist ein Roman 1910, Weiders Eine Liebe in Deutschland kurz nach 1941.
In dieser bundesdeutschen polnischen Koproduktion nach einem Roman von Rolf Hochhuth
spielt Hanna Schigulla, die heuer in Cannes als beste Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet wurde, die Hauptrolle.
Es ist eine trotzdem Liebesgeschichte, denn eigentlich ist sie verboten, denn sie spielt sich im Dritten Reich zwischen einem polnischen Zwangsarbeiter und einer deutschen Frau, einer von der Herrenrasse.
Und das darf nicht sein.
Es ist eine Liebesgeschichte, die
zum tragischsten, aber auch zum schönsten gehört, was beide in ihrem Leben erlebt haben, die auch mit dem Tod des Polen endet.
Im Wettbewerb um die begehrten goldenen und silbernen Löwen stehen prominente Filmroutiniers wie Alain René, André Weider, Robert Oltmann, Costa Gavras, Jean-Luc Godard und Alexander Kluge völlig unbekannten Filmdebutanten gegenüber.
der zwölfköpfigen Jury, der unter anderem der Österreicher Peter Handke, der Japaner Nagisa Oshima, der Amerikaner Bob Jefferson, der Schweizer Alain Tanner und Bernardo Bertolucci als Jurypräsident angehören, wird es sicherlich nicht leicht fallen, die Preisträger der diesjährigen Filmfestspiele zu ermitteln.
In neun Minuten wird es eins und jetzt zum Prozess, den Niederösterreichs Landeshauptmann Ludwig und der ÖVP-Landesparteivorstand gegen FPÖ-Justizminister Ofner wegen übler Nachrede angestrengt hat.
Im Saal 16 des Landesgerichts für Strafgerichtssachen in Wien war heute erster Verhandlungstag in diesem Prozess.
Es geht dabei um einen schweren Vorwurf Ofners gegen die niederösterreichische ÖVP-Spitze im Zusammenhang mit dem WBO-Skandal.
Näheres über die heutige Verhandlung von Norbert Gollinger von Radio Niederösterreich.
Um es gleich vorwegzunehmen, die Verhandlung wurde heute von Richterin Brigitte Glatt vertagt.
Die Entscheidung, ob Justizminister Harald Ofner wegen übler Nachrede verurteilt wird oder nicht, fällt wahrscheinlich am Vormittag des 14.
Oktober, also zwei Tage vor der niederösterreichischen Landtagswahl.
Für diesen Termin wurde die nächste Verhandlung heute angesetzt.
Aber worum geht es bei diesem Prozess?
Justizminister Harald Ofner hatte am 22.
Februar 1982 in seiner Funktion als FPÖ-Landesparteiobmann von Niederösterreich laut Anklage im Pressedienst seiner Partei erklärt, in Wiener Neustadt pfiffen es die Spatzen von den Dächern, dass in der Kanzlei eines Juristen ein Beleg über zwei Millionen Schilling von WBO-Chef Ernst Rauchwater deponiert worden sei, der die Unterschrift eines hohen niederösterreichischen ÖVP-Funktionärs trage.
Ofner wiederholte diesen Vorwurf laut Anklage in einem Interview in der Fernsehsendung 10vor10.
Ofner hat bisher weder einen Beweis für seine Hauptbehauptung noch den Namen eines Informanten genannt, wofür er im WBO-Prozess in Eisenstadt auch eine Beugestrafe kassierte.
Vor dem parlamentarischen WBO-Ausschuss allerdings nannte der jetzige Justizminister den Namen von Landeshauptmann Ludwig.
Ludwigs Unterschrift soll, so Ofner, auf diesem Beleg stehen.
Hofner wurde daraufhin von allen 23 Mitgliedern des ÖVP-Landesparteivorstandes nach §111 des Strafgesetzbuches wegen übler Nachrede geklagt.
Bei der ersten Verhandlung in diesem Prozess, heute im Wiener Landesgericht, waren als Vertreter der Privatankläger der Niederösterreichische ÖVP-Chef und Landeshauptmann Siegfried Ludwig, Landtagspräsident Ferdinand Reiter, ÖVP-Landtagsabgeordneter Kurt Buchinger und der Landesobmann der Jungen Volkspartei Sepp Wöginger anwesend.
Vertreten werden die Privatankläger von Rechtsanwalt Dr. Ulrich Brandstetter.
Justizminister Ofner erschien heute nicht, weil er seinen Worten nach im Parlament bei Unterausschussberatungen über die Sozialgerichtsbarkeit unabkömmlich sei.
Er ließ sich vom Präsidenten der Anwaltskammer, Dr. Walter Schuppich, vertreten.
Als Verantwortung Ofners nannte Rechtsanwalt Schuppich heute vor Gericht, die Privatanklage sei nicht berechtigt, weil aus der Aussage Ofners nicht hervorgehe, dass die Mitglieder des niederösterreichischen ÖVP-Parteivorstandes gemeint seien.
Außerdem hätte das Verfahren nicht fortgesetzt werden dürfen, obwohl Hofner sein Nationalratsmandat zurückgelegt habe und damit seine Immunität verloren habe, erklärte Schuppich.
Richterin Brigitte Glatt wies beide Argumente zurück.
Dr. Schuppich kündigte dann die Erbringung des Wahrheitsbeweises an und forderte dazu als Zeugen den ehemaligen niederösterreichischen ÖVP-Parteisekretär Walter Zimper und den ehemaligen WBO-Geschäftsführer Horst Dietze sowie Teile des Aktes des WBO-Verfahrens an.
Der Rechtsvertreter von Landeshauptmann Ludwig und des ÖVP-Landesparteivorstandes Dr. Brandstätter meinte bei der Verhandlung, es bestehe kein Zweifel, dass mit der Aussage Ofners die Privatankläger gemeint seien.
Das Angebot des Wahrheitsbeweises nur mit Zeugen ohne Themenangabe diene nur der Verlängerung des Verfahrens, sagte Brandstätter und betonte, dass Justizminister Ofner seit seiner Behauptung vor eineinhalb Jahren den Namen seines Informanten bisher nicht genannt habe.
Bei der Einvernahme von Landeshauptmann Ludwig und der anderen Vertreter des ÖVP-Landesparteivorstandes erklärten alle Befragten, dass es einen solchen Beleg nicht gegeben habe, sie auch keinen solchen unterzeichnet hätten und auch kein Geld von Rauchwarte oder der WBO erhalten hätten.
Gelächter im Saal gab es dann bei der Festlegung des nächsten Verhandlungstermins.
Der Rechtsvertreter von Minister Ofner, Dr. Schuppich, wies drei Termine vor der Landtagswahl am 16.
Oktober zurück, er sei anderwertig beschäftigt, ehe man sich auf Freitag, den 14.
Oktober um 9 Uhr einigen konnte.
Übrigens, Justizminister Ofner hat seine Scheine bei der nächsten Verhandlung angekündigt.
Fünf Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt.
Wir schließen dieses Mittagsjournal mit Kurznachrichten.
Iran.
Die Entführer der Air France-Maschine haben sich heute in Teheran den iranischen Behörden ergeben.
Sie gaben dies bei einer Pressekonferenz auf dem Flughafen der iranischen Hauptstadt bekannt.
Die vier Luftpiraten hatten das Flugzeug am vergangenen Samstag nach dem Start vom Flughafen Wehnschwechat in ihre Gewalt gebracht.
Zunächst hatten sich auch 43 Österreicher in ihrer Gewalt befunden, die aber bei Landungen in Genf und in Catania auf Sizilien freigelassen wurden.
Libanon.
Die schweren Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und schiitischen Milizen in Beirut dauern an.
Die libanesischen Behörden haben über die Hauptstadt eine Ausgangssperre verhängt.
Die Gefechte, die schwersten seit der israelischen Libanon-Invasion vor einem Jahr, haben bisher etwa 60 Menschenleben gefordert.
Unter den Toten sind auch fünf französische und zwei amerikanische Soldaten der Internationalen Friedensstreitmacht.
Die USA haben inzwischen einen Flugzeugträger in die Gewässer vor Beirut entsandt.
Israel.
Über die Nachfolge des scheidenden Ministerpräsidenten Begin ist noch immer keine Entscheidung gefallen.
Als Kandidaten mit den meisten Chancen gelten der stellvertretende Regierungschef David Levy und Außenminister Shamir.
Die Minister, die der regierenden Herut-Partei angehören, setzen ihre Beratungen heute fort.
Polen.
Das Land steht am heutigen dritten Jahrestag der Unterzeichnung der Danziger Abkommen zwischen Regierung und Gewerkschaft bei einer neuen Kraftprobe.
Die nun verbotene Gewerkschafts-Solidarität hat die Bevölkerung aufgerufen, friedliche Kundgebungen abzuhalten, die öffentlichen Verkehrsmittel nicht zu benutzen und keine Zeitungen zu kaufen.
Die Regierung hat mit hartem Durchgreifen gegen Unruhestifter gedroht.
Über den bisherigen Verlauf des Jahrestages gibt es noch keine verlässlichen Angaben.
Philippinen.
Fast drei Millionen Menschen haben heute am Begräbnis des vor zehn Tagen ermordeten Oppositionsführers Benigno Aquino teilgenommen.
Die Trauerfeier verlief ruhig.
Es kam nicht zu den von der Regierung gefürchteten Unruhen.
Die Opposition macht die Regierung unter Präsident Marcos für den Mord an Aquino verantwortlich.
Chad.
Präsident Isen Abre hat Libyen das Angebot gemacht, nach dem Abzug der libyschen Truppen aus dem Chad einen Nicht-Angriffspakt zu schließen.
Bei einer Pressekonferenz äußerte Abre jedoch die Überzeugung, dass nur eine militärische Niederlage die Libya zum Abziehen bewegen könnte.
Den Vorschlag des französischen Staatspräsidenten François Mitterrand, eine Föderation zwischen den regierungstreuen Süden und dem von den Rebellen des ehemaligen Präsidenten Goukouni-Ouedei besetzten Norden des Tchad zu bilden, lehnte Habré ab.
Österreich.
Bautminister Sekhanina hat die Forderung des ÖAMTC abgelehnt, den Autobahnbau wegen der dafür notwendigen ausländischen Kredite zu beenden.
Sekhanina sagte, die österreichische Wirtschaft brauche das von ihm bereits vor Monaten vorgeschlagene Autobahngrundnetz.
Im nächsten Jahrzehnt allerdings würden die großen Bauvorhaben zu Ende sein.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend vielfach sonnig, schwach windig, Nachmittagstemperaturen 20 bis 25 Grad.
Zwei Minuten vor eins ist es jetzt.
Ich bin jetzt nochmals mit Thomas Fuhrmann in Paris verbunden.
Grüß Gott.
Grüß Gott.
Herr Fuhrmann, um 12.36 Uhr, als wir beide das letzte Mal gesprochen haben über die Flugzeugentführung, gab es noch keine Bestätigung, ob die Entführer wirklich aufgegeben haben und sich den iranischen Behörden gestellt haben.
Ist diese Bestätigung jetzt eingetroffen?
Laut dem Korrespondenten der Agence France Presse, der hier vor wenigen Minuten im Fernsehen telefonisch interveniert ist,
ist diese Aufgabe erfolgt.
Sie wurde angekündigt von den Entführern im Rahmen einer Pressekonferenz und zwar von drei der vier Männern.
Sie hatten Kapuzen auf, der vierte blieb im Flugzeug, um die Passagiere im Schach zu halten.
Und sie gaben auf gegen das Versprechen, dass sie politisches Asyl im Iran erhalten werden.
Über das Ziel ihrer Aktion sagten sie lediglich, sie wollten damit aufzeigen, welche Verbrechen Frankreich im Irak, im Tschad und im Libanon begeht.
Thomas Fuhrmann, recht herzlichen Dank für diese Informationen am Ende des Mittagsjournals.
Wir werden dann Näheres im Abendsjournal ab 18 Uhr hören.
In wenigen Sekunden wird es 13 Uhr.
Karl Jokowski verabschiedet sich für Redaktion und Technik.
Einblendung: Filmmusikausschnitt aus "Edith" von Hans W. Geißendörfer, Hans W. Geißendörfer, Hanna Schygulla
Mitwirkende:
Baur, Karin [Gestaltung]
, Geißendörfer, Hans Wilhelm [Interviewte/r]
, Schygulla, Hanna [Interviewte/r]
Datum:
1983.08.31 [Sendedatum]
Ort:
Venedig [Veranstaltungsort]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik
;
Kultur
;
Film
;
Musik ; U-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten