Mittagsjournal 1983.12.22

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    Rechtliches

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    Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Hier meldet sich Udo Bachmeier mit dem Mittagssjournal.
    Guten Tag, meine Damen und Herren.
    Die Themen der Beiträge vorgesehen für die Zeit nach den Nachrichten und dem Wetterbericht.
    Bundeskanzler Sinowaz beendet heute seinen zweitägigen Arbeitsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin.
    Sinowaz' Verzicht auf einen Abstecher an die Berliner Mauer wurde von Seiten der CDU und CSU kritisiert.
    Sinowaz ignoriere das Symbol der Spaltung, hieß es dazu.
    Sinowaz machte deutlich, dass er für den Verzicht keine politischen Motive gehabt habe.
    Und im Studio begrüßen wir heute den Moskauer ORF-Korrespondenten Otto Hörmann.
    Wir versuchen unter anderem Klarheit darüber zu erhalten, was nun an den Spekulationen rund um den Gesundheitszustand Amtropoffs wahr ist oder nicht.
    Aus Österreich informieren wir Sie unter anderem über ein Pressegespräch mit SPÖ-Club-Chef Wille.
    Sein Ja zur Partnerschaft mit Opposition und zur Sozialpartnerschaft
    Das erklärte Wille zum Jahresausklang.
    Die Inlandspresseschau befasst sich mit den gestern von den österreichischen Wirtschaftsinstituten bekanntgegebenen Prognosen, die von einer leichten Konjunkturbelebung fürs nächste Jahr ausgehen.
    Das Weihnachtsgeschäft in Österreich hat ziemliche Umsatzsteigerungen gebracht.
    Alle Branchen haben im Vergleich zu den vergangenen Jahren zugelegt.
    Und die Kulturredaktion berichtet über die internationalen Aktivitäten des Londoner Aktionshauses Sotheby.
    Verantwortlicher Redakteur jetzt für die folgenden Nachrichten ist Adolf Poindl und Sprecherin Rosmarin Frauendorfer.
    Nahe Osten.
    Die aus dem nordlibanesischen Tripoli evakuierten Anhänger von PLO-Chef Arafat befinden sich nach wie vor auf dem Weg in ihre Bestimmungsländer.
    Drei der griechischen Schiffe mit Palästinensern an Bord durchfahren zur Zeit auf ihrem Weg in den Nordjemen den Suezkanal.
    Arafat selbst ist an Land gegangen, um eine Unterredung mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak zu führen.
    Es ist der erste Kontakt zwischen der PLO und Ägypten seit dem Abbruch der Beziehungen nach der Unterzeichnung der israelisch-ägyptischen Friedensverträge im Jahr 1979.
    Ein weiteres Schiff mit Palästinensern ist unterwegs nach Tunis, wo die PLO ihr politisches Hauptquartier einrichten will.
    Die israelische UNO-Delegation in New York hat die Evakuierung der Palästinensern neuerlich verurteilt.
    Kritisiert wird vor allem die Tatsache, dass die griechischen Schiffe unter der Flagge der Vereinten Nationen fahren.
    Zu dem blutigen Anschlag auf einen Stützpunkt des französischen Friedenskontingentes in Beirut haben sich bereits zwei Untergrundorganisationen bekannt.
    Nach einer bisher unbekannten Gruppe namens Schwarze Hand hat sich heute die militante Schiitenorganisation Islamischer Heiliger Krieg als Urheber bezeichnet.
    Ein anonymer Anrufer erklärte gegenüber dem Beiruter Büro von Agence France-Presse, die Amerikaner und Franzosen müssten binnen zehn Tagen aus Beirut abziehen, sonst werde ein wahres Erdbeben einsetzen.
    Die pro-iranische Schiiten-Organisation hat sich bereits zu den früheren Sprengstoffanschlägen auf französische und amerikanische Soldaten im Libanon sowie auf Einrichtungen in Kuwait bekannt.
    Auch gestern verwendeten die Attentäter wieder einen mit Sprengstoff gefüllten Lastwagen.
    Die Explosion des Fahrzeuges und ein zweiter Anschlag auf ein Baroute-Hotel forderten insgesamt 19 Menschenleben und mehr als 100 Verletzte.
    Ein Korrespondent der deutschen Presseagentur spricht von 23 Toten.
    Marokko.
    Nach Angaben der für die Unabhängigkeit der Westsahara von Marokko kämpfenden Polisario Front haben marokkanische Truppen eine Großoffensive eingeleitet.
    Die algerische Nachrichtenagentur APS verbreitete ein Kommuniqué, in dem es heißt, rund 25.000 marokkanische Soldaten seien mit massiver Unterstützung durch Panzer und Kampfflugzeuge an der Operation beteiligt.
    Im Gebiet um Ain Lachish und in der Nähe der Phosphatminen von Bukhra sollen schwere Kämpfe im Gang sein.
    Die algerische Agentur spricht von der größten Militäraktion in der Westsahara seit Ausbruch des Konfliktes vor acht Jahren.
    Die ehemals spanische Kolonie wird nach einem Abkommen mit der Regierung in Madrid von Marokko verwaltet.
    Aufrufe der Organisation für die Einheit Afrikas an die Konfliktparteien zu direkten Verhandlungen sind bisher an der Weigerung Marokkos gescheitert, sich mit Vertretern der Polisario Front an den Verhandlungstisch zu setzen.
    Nicaragua
    Der von regierungsfeindlichen Untergrundkämpfern entführte Franziskanerbischof Salvador Schleffer ist nach Regierungsangaben erschossen worden.
    In einer über Rundfunk verlesenen Regierungserklärung hieß es, die antisandinistischen Rebellen hätten den Geistlichen getötet, als er Widerstand leistete.
    Ein Sprecher des Erzbistums Managua stellte diese Information der Regierungsrunde infrage.
    Bisher habe sich die antisandinistische Opposition als Verteidigerin der katholischen Kirche verstanden und noch nie einen Geistlichen entführt, meinte er.
    Der aus den USA stammende 68-jährige Bischof wurde am vergangenen Dienstag gemeinsam mit einem amerikanischen Priester und zwei Indianern verschleppt.
    Über das Schicksal dieser Entführungsopfer liegen zurzeit keine Angaben vor.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat es abgelehnt, die Stationierung amerikanischer Mittelstrecken-Atomwaffen auf deutschem Boden als verfassungswidrig zu verbieten.
    In der Begründung des Gerichts heißt es unter anderem, die Aufstellung der Raketen sei Teil der Außen- und Verteidigungspolitik der deutschen Regierung.
    Das Gericht könne nicht darüber entscheiden.
    17 deutsche Bürger hatten die Stationierung als Bedrohung ihres Lebens und ihrer Gesundheit bezeichnet und eine einstweilige Verfügung der Verfassungsrichter gegen die Aufstellung
    der Raketen gefordert.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Mitglieder der kirchlichen Gruppe Frauen für den Frieden haben eine einschneidende Verschlechterung des innenpolitischen Klimas in der DDR beklagt.
    In einer Erklärung wendet sich die Friedensbewegung gegen die Festnahme von zwei ihrer Angehörigen.
    Diese Verhaftung solle die Friedensaktivisten vor weiterer Arbeit abschrecken, heißt es darin.
    Die Pazifisten in der Bundesrepublik Deutschland werden um Unterstützung gebeten, damit die Festnahme der beiden Frauen nicht die Zerschlagung der Friedensbewegung in der DDR einleite.
    Tschechoslowakei, Ungarn.
    In den beiden Ostblock-Ländern sind neuerlich Regimekritiker gerichtlich verurteilt worden.
    Der tschechoslowakische Dissident und Mitunterzeichner des Bürgerrechtsmanifestes Karta 77, Irigi Wolf, erhielt von einem Prager Gericht wegen sogenannter subversiver Tätigkeit sechs Jahre Gefängnis.
    Unter anderem soll Wolf der österreichischen Botschaft in Prag Informationen über die Haftbedingungen in tschechoslowakischen Gefängnissen verschafft haben.
    In Budapest wurde der ungarische Regimekritiker Gabor Demski wegen Gewalttätigkeit gegen Polizeibeamte zu drei Jahren Haft bedingt verurteilt.
    Demski wurde nach eigenen Angaben bei der Durchsuchung seines Autos von Polizisten niedergeschlagen und mit Tränengas besprüht.
    Er verbrachte vier Tage im Krankenhaus.
    Die Beamten sagten, einer von ihnen sei von dem Dissidenten attackiert worden.
    Österreich
    Österreich setzt sich dafür ein, dass die Zivilbevölkerung im Golfkrieg zwischen Irak und Iran verschont wird.
    Damit schließt es sich einem Appell des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz an.
    Nach der Bombardierung iranischer Städte durch den Irak hat das Rote Kreuz die Konfliktparteien aufgefordert, die Bevölkerung vor Angriffen oder Repressalien zu verschonen.
    Österreich erinnert an die in der Genfer Konvention von 1949 verbindlich festgelegten humanitären Regeln.
    Nach Ansicht des stellvertretenden SPÖ-Vorsitzenden, Wissenschaftsminister Heinz Fischer, hat das Maßnahmenpaket der Regierung zur Konsolidierung des Staatshaushaltes beigetragen.
    Die ÖVP werde alle Wetten, wonach das Bruttobudget-Defizit mehr als 100 Milliarden Schilling betragen werde, eindeutig verlieren, meinte Fischer im Pressedienst seiner Partei.
    Die Budgetsanierung gebe zusammen mit weiteren Faktoren Anlass zu einem maßvollen Optimismus für das kommende Jahr.
    Fischer räumte allerdings ein, dass die Beschäftigungspolitik noch sehr große Sorgen verursachen werde.
    Der FPÖ-Clubobmann im Wiener Rathaus, Erwin Hirnschall, hat kritisch auf die gestrige Termin- und Kostenschätzung für das Wiener Allgemeine Krankenhaus durch die FAMED, die Fürst Alpine Medizintechnik, reagiert.
    Die FAMED hatte gestern angegeben, das AKH werde 1992 fertiggestellt und nach heutigem Stand insgesamt etwa 38 Milliarden Schillingkosten.
    Den Termin 1992 bezeichnet Hirnschall als weitere herbe Enttäuschung in der endlosen Kette von Fehlschlägen beim AKH-Bau.
    Der FPÖ-Politiker erinnert daran, dass in einer Dokumentation von Bürgermeister Graz im Frühjahr noch das Jahr 1987 als Fertigstellungstermin genannt wurde.
    Das Innenministerium ersucht dringend, bei den Silvesterfeiern Rücksicht auf das Ruhebedürfnis der Mitbürger zu nehmen.
    Das Ministerium weist darauf hin, dass nach den Bestimmungen des Pyrotechnikgesetzes die Verwendung von pyrotechnischen Artikeln innerhalb des Ortsgebietes auch anlässlich des Jahreswechsels verboten ist.
    Besonders strenge Verbotsbestimmungen gelten im Bereich von Anstalten und Einrichtungen, in denen sich vorwiegend kranke oder besonders ruhebedürftige Menschen aufhalten.
    Die Exekutive ist angewiesen gegen Personen, die trotz der angedrohten hohen Geld- und Freiheitsstrafen in der Silvesternacht Knallkörper zünden, unnachsichtig einzuschreiten.
    Das Wetter, die Wetterlage, das über Italien gelegene Tiefdruckgebiet beeinflusst nach wie vor auch das Wetter in Österreich.
    Es verlagert sich in der Folge langsam zur Balkanhalbinsel.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh, bewölkt und häufig Niederschläge.
    Schneefallgrenze im äußersten Osten um 1300 Meter, sonst in Tiefenlagen.
    Mäßige Winde.
    Nachmittagstemperaturen 2 bis 6 Grad, Frühtemperaturen morgen minus 2 bis plus 3 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen Freitag.
    Anfangs aufgelockerte, später vor allem im Westen wieder reichliche Bewölkung, mitunter auch etwas Niederschlag.
    Schneefallgrenze um 1000 Meter.
    Tageshöchsttemperaturen 3 bis 9 Grad.
    Die Vorschau auf die Weihnachtsfeiertage.
    Leicht unbeständige Witterung und für die Jahreszeit zu mild.
    Nun noch die Messwerte abgelesen um 12 Uhr Mittag.
    Wien bedeckt Regen 4 Grad.
    Eisenstadt bedeckt 4 Grad.
    Linz bedeckt Regen 1 Grad.
    Westwind mit 10 Kilometern in der Stunde.
    Salzburg bedeckt Regen 2 Grad.
    Innsbruck bedeckt Regen 1 Grad.
    Gregens bedeckt 4 Grad.
    Graz bedeckt Regen 4 und Klagenfurt bedeckt Regen bei 2 Grad.
    Ein Blick auf die Uhr, es war soeben 12.11 Uhr.
    Bundeskanzler Sinowaz wird nach seinem zweitägigen Deutschlandbesuch heute in Wien zurückerwartet.
    Politischer Höhepunkt des Arbeitsbesuches Sinowaz in der Bundesrepublik Deutschland waren Gespräche mit Bundespräsident Karstens und Kanzler Kohl.
    Die Begegnung zwischen Sinovac und Kohl war die erste seit dem Amtsantritt des österreichischen Regierungschefs vor sieben Monaten.
    Zentrale Themen des Meinungsaustauschs in Bonn waren die Ost-West-Beziehungen und Fragen der europäischen Wirtschaft.
    Die Beziehungen zwischen Österreich und der Bundesrepublik Deutschland gelten ja als problemlos.
    Besonderen Raum in der westdeutschen Medienlandschaft nimmt der Besuch Sinovac in West-Berlin ein, wo der Bundeskanzler gestern Abend eine Kunstausstellung eröffnet hat.
    Dieser Berlin-Besuch des österreichischen Regierungschefs war nämlich begleitet von Kritik von Seiten der CDU und der CSU.
    Sinovac ignoriere das Symbol der Spaltung, die Berliner Mauer, da er sie nicht besucht habe.
    Sinowatz verwahrte sich aber sogleich gegen die Vorwürfe.
    Sein Verzicht auf einen Abstecher an die Mauer habe keine politischen Motive, betonte Sinowatz.
    Angesichts des privaten Charakters seiner Reise habe er in West-Berlin jede Stunde für Gespräche nutzen wollen.
    Hören Sie Paul Schulmeister.
    Zur Stunde beendet Bundeskanzler Sinovac seinen kurzen Privatbesuch in West-Berlin.
    Vom amerikanischen Militärflughafen Tempelhof aus fliegt er an Bord einer US-Chartermaschine direkt nach Wien zurück.
    Zu dieser ungewöhnlichen Art der Rückreise hatte sich die österreichische Seite entschlossen,
    nachdem von westdeutschen Diplomaten inoffiziell unbehagen über die ursprünglich ins Auge gefasste Art der Rückkehr geäußert worden war.
    Sinowaz hatte zunächst an Bord einer Auer Linienmaschine vom Ostberliner Flughafen Schönefeld nach Wien zurückfliegen wollen.
    Dies wäre in Bonn und Westberlin als unfreundlicher Akt betrachtet worden, was wiederum den Hauptzweck des Berlin-Abstechers des Bundeskanzlers beeinträchtigt hätte, nämlich die Missstimmung zu beseitigen, zu der der Staatsbesuch vom Bundespräsident Kirchschläger im September vergangenen Jahres geführt hatte.
    Kirchschläger war zwar nach Bonn, Bremen und Bamberg, bewusst aber nicht nach West-Berlin gegangen, wie dies ursprünglich von deutscher Seite vorgeschlagen worden war.
    Der Bundespräsident wollte damit einen Akt vermeiden, der wiederum von der DDR, einem zunehmend wichtigen Handelspartner Österreichs, als Unfreundlichkeit aufgefasst hätte werden können.
    In der westdeutschen Öffentlichkeit war allerdings von einem Schwächezeichen der Wiener Neutralitätspolitik die Rede, für die die Wirtschaftsinteressen in der DDR offenbar wichtiger seien, während österreichische Politiker, übrigens auch Bundespräsident Kirchschläger, durchaus offiziell nach Ost-Berlin gingen, das nach westlichem Verständnis keineswegs die Hauptstadt der DDR darstellt.
    In der Berücksichtigung der nach wie vor großen Statusempfindlichkeiten in West-Berlin hatte die österreichische Diplomatie in der Tat kein besonderes Geschick an den Tag gelegt.
    Das zeigt es sich jetzt wieder, etwa an der Frage, wird der österreichische Bundeskanzler die Mauer besichtigen.
    Sinowaz hatte einen solchen offiziellen Programmpunkt nicht gewollt.
    Erstens handelt es sich um einen Privatbesuch aus Anlass einer Kunstausstellungseröffnung in West-Berlin.
    Zweitens hätten die Gastgeber, nämlich die Hamburger Körber Stiftung und der Berliner Senat, in ihrem Programmvorschlag eine Mauerbesichtigung nicht vorgeschlagen.
    Im Übrigen, so sagt er ungehalten über die immer wieder auf ihn eindringenden Fragen der Berliner Reporter,
    Im Übrigen werde er vielleicht ohne dies auf der Fahrt zum Flughafen Tempelhof an der Mauer vorbeikommen.
    Ob das zur Stunde geschehen ist, ist noch nicht bekannt, galt aber sehr unwahrscheinlich.
    Der österreichische Bundeskanzler betrachtet eine demonstrative Besichtigung der Mauer als ein nicht zielführendes Ritual.
    Mit dieser Haltung stieß Sinowatz übrigens beim scheidenden regierenden Bürgermeister von Weizsäcker durchaus auf, freilich inoffizielles Verständnis.
    Richard von Weizsäcker, ein betont liberaler CDU-Politiker und deutschlandpolitischer Vordenker, machte sein Prädoyer für Pragmatismus auch bei der Begrüßungsansprache an den Bundeskanzler im Rathaus Schöneberg deutlich.
    Die Mauer, die diese Stadt umgibt, ist ein Ausdruck dafür, dass die Freiheit das Ziel des menschlichen und politischen Lebens ist.
    dass diese Mauer nicht das letzte Wort in der Geschichte für Zentraleuropa sein kann.
    Davon sind wir überzeugt.
    Die Freiheit, für die wir eintreten, wollen und werden wir zugleich aber auch dazu benutzen, um sie für die Zusammenarbeit über die Mauer hinweg, um sie für die Entspannung zu nutzen.
    dass Ihr Land, dass Ihre Regierung und dass Sie für diese Ziele eintreten.
    Auch dafür möchten wir Ihnen herzlich danken.
    Die Berliner Morgenpost hatte Sinovac kritisiert, weil er die Mauer als europäische Tragödie nicht offiziell zur Kenntnis nehme.
    Zwei Westberliner Stadtälteste und ehemalige CDU-Landesparlamentarier hatten ebenso wie der Berliner CDU-Abgeordnete Gisl aus Protest gegen Sinovac ihre Teilnahme an einem offiziellen Abendessen abgesagt.
    In einem offenen Brief schrieb Gisel, Sinovac erwecke den Eindruck, als wolle er die Mauer als Symbol der Spaltung und Unfreiheit in Europa bewusst ignorieren.
    Gerade für den Bundeskanzler Österreichs, dem das Schicksal der Spaltung erspart geblieben sei, wäre es verpflichtend gewesen, diese Folgen des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges in Berlin aufmerksam zu betrachten.
    Bei diesen Proteststimmen handelte es sich allerdings nur um politische Hinterbänkler.
    Es war höchstens ein Sturm im Wasserglas.
    Von einer wirklichen Trübung der Atmosphäre konnte nicht die Rede sein.
    Ich weiß, was der eiserne Vorhang ist, sagte Sinowatz heute der Berliner Morgenpost.
    Die Kritik am Fehlen einer offiziellen Mauerbesichtigung sei ungerecht.
    Die extreme Randlage seiner burgenländischen Heimat verbinde ihn mit Berlin, sagte der Bundeskanzler in seiner Ansprache nach der Eintragung ins Goldene Buch.
    Auf der Fahrt von seinem Wohnhaus nach Wien sehe er täglich den Fernsehturm von Chopron in Ungarn.
    Wenn er nach Berlin komme, werde klar, was es heiße, in einer Stadt mit Demokratie und Freiheit zu leben.
    Und hier in Berlin, ich sage es noch einmal, Herr Regierender Bürgermeister, hier fühle ich dieses Bekenntnis zur Freiheit, hier fühle ich diese Liebe zur Demokratie,
    Und ich denke, dass es eine gute Stunde ist, in der ich hier sein kann und dass ich stolz darauf bin, dass ich mich eintragen konnte in dieses goldene Buch Berlins, das auch ein Buch der Freiheit ist.
    Mit dieser Ansprache vor dem versammelten Diplomatischen Korps, den drei westalliierten Stadtkommandanten und der Prominenz der Berliner Politik gelang es Bundeskanzler Senowatz sichtlich, die da und dort bestehende kleine Missstimmung auszuräumen.
    Eines hat sich freilich wiedergezeigt, Berlin bleibt in einer gespannten Ost-West-Situation ein höchst sensibles politisches Pflaster.
    Berichterstatter war Paul Schulmeister, 12.18 Uhr, Berichters Österreich.
    Für den österreichischen Handel ist das Weihnachtsgeschäft so gut wie gelaufen.
    Und Käufe in letzter Minute werden an dem erfreulichen Resultat nichts ändern.
    Der Einzelhandel hat insgesamt teuer zugelegt, manche Branchen mehr, manche weniger, aber alle im Schnitt mehr als in den Jahren zuvor.
    Obwohl nach wie vor von einem Kaufboom mit Zuwachsraten wie in den 70er Jahren keine Rede sein kann.
    Das Institut für Handelsforschung hat heute eine Untersuchung über die Weihnachtseinkäufe abgeschlossen.
    Hans-Christian Unger von unserer Wirtschaftsredaktion fasst im folgenden Beitrag die Resultate zusammen und geht auch der Frage nach, warum heuer der Geschenkeberg unter dem Christbaum größer geworden ist.
    Erstmals seit Weihnachten 1980, also vor dem Beginn der Rezession, hat der Handel wieder mehr eingenommen.
    Der Zuwachs liegt über der diesjährigen Inflationsrate, sodass ein reales Plus in den Kassen übrig geblieben ist.
    Das Ergebnis in Zahlen?
    Quer durch die 22 Branchen des Facheinzelhandels, Großkaufhäuser und das Autogeschäft ausgenommen, beträgt der zwischen dem 1. und 4.
    Einkaufssamstag erwirtschaftete Zuwachs nominell etwas mehr als 7%, was unter Berücksichtigung der Geldentwertung einer realen Steigerung von fast 5% entspricht.
    Wobei jedoch von Branche zu Branche recht unterschiedliche Resultate zu verzeichnen sind.
    Absoluter Gewinner war der Bereich Elektro, Elektronik, Hi-Fi mit einem Umsatzplus von 15% gegenüber Weihnachten 1982.
    Videorekorder, Elektronikspiele und Heimcomputer haben sicherlich am meisten dazu beigetragen.
    Ebenfalls sehr gut abgeschnitten haben, zumindest was das Weihnachtsgeschäft betrifft, der Buchhandel und die Möbelgeschäfte mit einem Plus von 10%.
    Zwischen 6 und 9% liegt der Zuwachs im Textil- und Schuhbereich sowie bei Küchengeräten.
    und leicht darüber, nämlich mit 8%, jener des Schmuck- und Uhrenhandels.
    Schmuck und Uhren dürften jedoch das ganze Jahr über gerechnet besser abschneiden, da bei diesen Waren die Vorziehkäufe bereits im Frühjahr eingesetzt haben.
    Zwei sparten schließlich noch, die eher unterdurchschnittlich abgeschnitten haben, nämlich die Fotobranche und die Parfümerien mit einem Plus von 5 bzw. 4%.
    Dass viele Käufe heuer dadurch finanziert worden sind, dass man das Sparbuch geplündert hat, ist eine der rationalen Erklärungen für das gute Weihnachtsgeschäft und den ebenfalls befriedigenden Einnahmenverlauf in den Monaten vorher.
    Nach den tieferliegenden Gründen wird aber noch gesucht.
    Waren es vor allem Vorziehkäufe wegen der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung und der Einführung der Zinsertragssteuer?
    Erwin Bock vom Institut für Handelsforschung auf die Frage nach dem Warum
    Die Vorziehkäufe aufgrund der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung können das ja nicht voll rechtfertigen, wenn man berücksichtigt, dass die Notwendigkeit des Bedarfes ja bei dem Vorziehkauf doch nicht unbedingt gegeben ist und man bis zum Zeitpunkt des effektiven Bedarfes ja eigentlich mit Zinskosten rechnen müsste.
    die ja schon innerhalb eines Vierteljahres die Mehrwertsteigerung ausmacht.
    Dazu stellt sich auch die Frage, ob der Preisauftrieb nun tatsächlich in dem Ausmaß stattfinden wird, dass die Ersparnis heuer so groß ist, wie man annimmt.
    Aber es ist ein Faktum, dass viele Konsumenten eben dieses Argument und vielleicht andere, die wir so nicht genau kennen,
    zum Anlass genommen haben, um eben heurige Einkäufe zu tätigen.
    Glauben Sie, dass die Zinsertragssteuer eine Rolle dabei gespielt hat?
    Diese Frage ist schwer zu beantworten, und zwar deshalb,
    weil wahrscheinlich der unterschiedliche Informationsstand über das Ausmaß oder die Belastung, die den Einzelnen trifft, hier eine Rolle gespielt haben mag.
    Sicher bei jenen Konsumentenkreisen, die also schlecht informiert sind, wahrscheinlich schon.
    Jene, die ökonomisch denken, wahrscheinlich nicht.
    Die Gründe für die Einkaufswelle dürften also eher psychologische sein.
    Bleibt zuletzt noch eine Frage offen.
    Werden 1984 die höhere Mehrwertsteuer sowie andere Belastungen vom Verbraucher getragen werden müssen?
    Die Handelsforscher schätzen, dass es in den ersten Monaten 1984 noch keine Preiserhöhungen geben wird.
    Hauptgründe sind der scharfe Wettbewerb, das drohende Umsatzloch
    und schließlich die sogenannten Schwellenpreise, wie etwa 199 Schilling, die bei einem Aufschlag überschritten werden müssten.
    Das Weihnachtsgeschäft ist heuer also insgesamt gut gelaufen.
    Sie hörten einen Beitrag von Hans-Christian Unger.
    Die Wirtschaftslage insgesamt dürfte sich ebenfalls bessern.
    Aus diesem Anlass befassen sich auch die Zeitungskommentatoren mit den gestern veröffentlichten diesbezüglichen Prognosen der österreichischen Wirtschaftsinstitute.
    Die neuesten Prognosen der Experten gehen davon aus, dass Österreichs Wirtschaft auch im nächsten Jahr um etwa 1,5 Prozent expandieren werde.
    Die internationale Konjunktur werde sich leicht bessern.
    Doch gleichzeitig wird aber auch die Arbeitslosigkeit steigen, heißt es in den Prognosen des Instituts für Wirtschaftsforschung und des Institutes für Höhere Studien.
    Die folgende Inlandspresse-Show dazu hat Markus Sommersacher zusammengestellt.
    Optimistisch ohne Euphorie.
    geht Eva Pfisterer im Zentralorgan der Sozialistischen Partei der Arbeiterzeitung an die Beurteilung der Konjunkturprognosen, die gestern die Wirtschaftsforschungsinstitute für das kommende Jahr erstellten.
    Alles besonders erfreulich an diesen Prognosen bezeichnet Pfisterer folgende Punkte.
    Erstens, der Konsumboom im heurigen Jahr, der auf einen gewissen Nachholbedarf bei dauerhaften Konsumgütern, auf Vorziehkäufe wegen der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung und auch auf die Zinsertragssteuer-Diskussion zurückzuführen ist.
    Zu den erfreulichen Dingen gehört auch, zweitens, die enorme Exportsteigerung, die auf eine verbesserte Industriegüterstruktur und überhaupt verbesserte Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Industrie schließen lässt.
    Neben der dynamischen Exportentwicklung, die gleichzeitig zu einem noch größeren Leistungsbilanzüberschuss führt, und neben der erfreulich rückläufigen Arbeitslosigkeit in Österreich, hat nicht zuletzt die Prognose-Revision zu einem großen Aufatmen geführt, heißt es in der AZ.
    Auch im Kurier wird die nach oben revidierte Prognose der Wirtschaftsforscher als Grund zum Aufatmen bezeichnet.
    Der Autor eines Kurzkommentars weist aber darauf hin, dass im kommenden Jahr große strukturelle Probleme weiter einer Lösung harben.
    Die verstaatlichte Industrie, besonders die Stahlindustrie, liegt da nieder wie eh und je.
    Schon wird gemunkelt, dass die maroden Betriebe zusätzlich zu den 17 Milliarden, denen zugesagt wurden, noch 9 Milliarden brauchen werden.
    Dann sind gewaltige Reformvorhaben anzugeben.
    Für die Sozialversicherung muss eine Lösung gefunden werden, bevor sie bankrott geht.
    Das Steuersystem muss reformiert werden, bevor der Steuerwiderstand zu groß wird.
    Und schließlich läuft heuer die Marktordnung, das Subventionssystem für die Landwirtschaft, aus.
    Mehr tun, als sich über das Konjunkturlüfterl freuen.
    Die Presse ortet ebenfalls in einem Kurzkommentar folgende Gründe für das von den Wirtschaftsforschern konstatierte Anspringen der Konjunktur.
    Die heurigen Angstkäufe vor der Einführung der höheren Mehrwertsteuer und der Zinsertragsteuer haben sich auf die österreichische Wirtschaftslage überraschend positiv ausgewirkt.
    Zwar wird im kommenden Jahr der Österreicher wegen des Maßnahmenpakets der Regierung den Gürtel enger schnallen und einen echten Rückgang des Lebensstandards in Kauf nehmen müssen.
    Für die Wirtschaft wird das jedoch keinen neuen Rückschlag bedeuten.
    Denn gleichzeitig wird sich die internationale Konjunktur so verbessern, dass an die Stelle der heimischen Konsumenten die Käufer aus dem Ausland treten werden.
    Leider bleibt aber die Konjunktur wegen der Bremsmaßnahmen der Regierung auch weiter so schwach, dass die Arbeitslosigkeit zunehmen wird.
    Schuld an dieser Entwicklung ist die Verschwendungspolitik in der Vergangenheit, die nun eine Budgetsanierung mit allen damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Wirtschaft unumgänglich gemacht hat.
    Nach diesem Blick in die Tageszeitung Die Presse abschließend ein Zitat aus der steirischen Südosttagespost.
    Dort vertritt Fritz Gerald Spitzka in der Rubrik Zur Sache die Meinung, dass für eine wirkliche Verbesserung der Wirtschaftslage nur Selbsthilfe möglich sei.
    Wenn er schreibt.
    Die echte Aufschwungshoffnung liegt nur bei der Initiative und beim Vertrauen jedes Einzelnen in die eigenen Fähigkeiten.
    Ohne das Hilf dir selbst wird es auch im nächsten Jahr nicht gehen.
    Das war eine Inlandspresse-Schau von Markus Sommersacher.
    Mit einem bemerkenswerten Appell zur Zusammenarbeit an die Wirtschaft und an die Opposition beschloss heute der sozialistische Klubobmann Sepp Wille in einer Bilanzpressekonferenz das parlamentarische Jahr 1983.
    Wille benützte auch die Gelegenheit, um die Schwerpunkte der Parlamentsarbeit für das kommende Jahr zu fixieren.
    Diese Schwerpunkte betreffen unter anderem die neue Marktordnung, Steuer- und Pensionsreform, Sozialgerichtsbarkeit, Energiepolitik und vor allem die Arbeit am Budget 1985.
    Über die Pressekonferenz des sozialistischen Klubchefs berichtet nun Johannes Fischer.
    Mit einem deutlichen Ja zur Partnerschaft mit Wirtschaft und Opposition ließ heute SPÖ-Club-Chef Sepp Wille im Sinne der großen Regierungspartei wohl nicht ganz uneigennützig heute Adventsstimmung im Parlament aufkommen.
    Nicht uneigennützig dieser Appell des SPÖ-Spitzenfunktionärs vielleicht deshalb, weil im nächsten Jahr eine ganze Reihe von schweren Belastungsproben auf die noch immer junge Regierungskoalition zukommen könnte.
    Von der Steuerreform über die Pensionsreform zur Wohnbaureform bis zum Budget 1985 werden die Regierungsparteien nur schwer auf die Mitarbeit der Großen Opposition und der Sozialpartnerschaft verzichten können.
    Womit auch Lob Sepp Willis in Richtung Sozialpartnerschaft besonderes Gewicht erhält.
    Wir bekennen uns ganz ausdrücklich zur Sozialpartnerschaft und sind überzeugt, dass die Sozialpartnerschaft durch keine andere Vorgangsweise zu ersetzen ist.
    Wir werden die Gesprächsbasis weiter auszubauen bemüht sein im Parlament gegenüber den politischen Parteien und gegenüber den wirtschaftlichen Kräften in diesem Land.
    Der Wirtschaft im Besonderen möchte die Regierung besonders entgegenkommen.
    Wille verwies auf Wirtschaftsförderungen im jüngsten Maßnahmenpaket und auf eine Äußerung von Bundeswirtschaftskammerpräsident Sallinger, wonach immer noch bürokratische Hindernisse wirtschaftliche Entfaltung erschweren würden.
    Hier möchte Sepp Wille Abhilfe schaffen.
    Wir laden hiermit die Wirtschaft ein, mit der Bundesregierung und mit uns alle diese bürokratischen Hemmnisse und Fesseln für die Wirtschaft zu überprüfen und wo immer das möglich ist, zu beseitigen.
    Natürlich kann das nicht heißen, dass wir den Konsumenten- oder den Arbeitsschutz beseitigen werden, aber wir werden ernstlich und gewissenhaft prüfen, auf welche Vorschriften, die sich im Laufe der Jahre aufgestaut haben und angesammelt haben, welche Vorschriften wir beseitigen können.
    In anderen Fragen aber auch Signale in Richtung Große Oppositionspartei.
    Dazu Stichwort Zwentendorf.
    Hier wich Wille heute ein wenig von der Linie des ÖGB-Chefs Anton Benja ab, der gemeint hatte, die Verpflichtung zur Aufhebung des Atomsperrgesetzes mit Zweidrittelmehrheit habe mit der letzten Legislaturperiode geendet.
    Wille vertrat heute eine durchaus andere Auffassung.
    Es ist in Aussicht gestellt, nur mit Zweidrittelmehrheit das Atomsperrgesetz zu ändern.
    Und es ist in Aussicht gestellt, dass wir nur mit einer Volksabstimmung nach einer Volksabstimmung nach einer positiven Zwentendorf in Betrieb nehmen wollen.
    Es gibt Auffassungsunterschiede über die Gültigkeit dieser Entschließung.
    Ich meine aber, dass diese Entschließung sehr ernst zu nehmen ist und ich glaube,
    dass die Inbetriebnahme von Zwentendorf
    kaum sinnvoll sein kann gegen die große Oppositionspartei.
    Womit Zwentendorf, über dessen Schicksal demnächst entschieden werden muss, wieder etwas in weitere Ferne gerückt zu sein scheint.
    Wille, sollte keine Einigung zwischen den Großparteien über ein Aufsperren von Zwentendorf erzielt werden, müsse sich die E-Wirtschaft überlegen, was sie mit dem Kraftwerk dann anfangen möchte.
    Beim zweiten Diskussionsstoff heimischer Innenpolitik Thema Energie, dem umstellenden Kraftwerk Hainburg, verwies Wille halte die Verantwortung deutlich ins Land Niederösterreich.
    Die entscheidende Kompetenz für Hainburg liegt nicht bei der Bundesregierung, die entscheidende Kompetenz für Hainburg liegt bei der niederösterreichischen Landesregierung.
    Und Sie können mir glauben, dass wir alle diese Fragen, die den Umweltschutz betreffen, in höchstem Maße ernst nehmen.
    Letztes Thema Steuerreform.
    Der SPÖ-Club-Chef kehrte hier den Gewerkschafter Sepp Wille heraus und meinte, gewisse Steuererleichterungen für Arbeitnehmer müssten in jedem Fall bleiben, einige nicht.
    Wille nannte hier etwa das kleine Kfz-Pauschale.
    Die Steuerreform soll Mitte des kommenden Jahres in Kraft treten.
    Und damit zurück zum Moderator.
    Von einer Pressekonferenz des SPÖ-Clubchefs Wille berichtete Johannes Fischer.
    Eine Zeitansage 12.32 Uhr, zwei Minuten nach halb eins ist es jetzt.
    Was hören Sie im Verlauf des Mittagsschornals in der Zeit bis um 13 Uhr noch?
    Sie hören Reaktionen auf die Bekanntgabe des Fertigstellungstermins und der Kosten des AKH, dann einen Bericht über eine weitere Gesprächsrunde zwischen Gewerkschaft und Vöstvorstand zur Lösung der Probleme der VEW.
    Dann ein Gespräch mit dem ORF-Korrespondenten in Moskau Otto Hörmann und die Kulturredaktion berichtet über die Aktivitäten des Internationalen Aktionshauses Sadaby.
    Jetzt zum Thema Sowjetunion.
    Der Anlass dafür, unser Moskau-Korrespondent Otto Hörmann hält sich für einige Zeit in Österreich auf und ist zu uns ins Studio gekommen.
    Wir wollen unter anderem darüber sprechen, wie es nun tatsächlich dem sowjetischen Staats- und Parteichef Andropow geht.
    Über seinen Gesundheitszustand hat es ja monatelang Spekulationen gegeben.
    Ein weiterer Punkt ist etwa die Frage, wie hat die Sowjetbevölkerung die ganze Rüstungsdiskussion im Zuge der NATO-Nachrüstung und des Abbruchs der Genfer Gespräche aufgenommen.
    Uns interessiert natürlich auch, unter welchen Arbeitsbedingungen Otto Hörmann in der sowjetischen Hauptstadt steht.
    Zunächst zu den Gerüchten rund um Andropov.
    Welche Informationen über den Gesundheitszustand Andropovs sind zurzeit in Moskau zu erfahren?
    Ich habe, kurz bevor ich weggefahren bin, jetzt aus Moskau nach Wien, habe ich noch einen sogenannten Gewehrsmann getroffen, der hat mir was erzählt und der hat eigentlich all die Krankheiten aufgezählt, die im Westen schon bekannt sind, also Parkinsonsche Krankheit und auch Nierenleiden und der hat sogar einen neuen Aspekt ins Spiel gebracht, hat gesagt,
    Er habe eine Operation am Darben über sich ergehen lassen müssen.
    Aber all diese Informationen muss man natürlich mit einem Körnchen Salz nehmen.
    Also ich würde mich für keine dieser Informationen wirklich verbürgen.
    Ist dieses Thema auch ein Thema für die Bevölkerung, soweit sie überhaupt an Informationen herankommt diesbezüglich?
    Ja, insofern als die Bevölkerung diesmal wirklich informiert wurde, dass der Parteichef krank ist.
    Und zwar ist es doch so, dass die sowjetische Bevölkerung den Parteichef gesehen hat.
    Also ich meine jetzt am Bildschirm gesehen hat das letzte Mal am 18.
    August dieses Jahres.
    Später dann gab es ein Andropow-Interview, in dem er selber gesagt hat, er konnte eine Gruppe von westlichen Besuchern nicht empfangen, weil er an einer Erkältung erkrankt sei.
    Diese offizielle Mitteilung, er sei an einer Erkältung erkrankt, ist vor kurzem bei einer großen Pressekonferenz vom Regierungssprecher wiederholt worden und das ist eigentlich der offizielle Stand.
    Er leidet also seit 18.
    August an einer Erkältung.
    Hier war man also relativ freigiebig mit Informationen über Andropovs Gesundheitszustand.
    In anderen Bereichen ist ja das weniger der Fall.
    Sie werden sicher auch diesbezüglich Probleme haben als westlicher Korrespondent in Moskau.
    Fühlen Sie sich nicht manchmal isoliert von Informationsträgern?
    Noch dazu, wo Sie ja als sehr kritischer Journalist, als kritischer Berichterstatter über Vorgängen der Sowjetunion gelten.
    Nun, es gibt im Grunde keinen Informationsfluss in unserem Sinne und es ist zum Beispiel etwas nicht möglich, was man in Wien ohne weiteres machen kann als Journalist.
    Man kann zum Telefonhörer greifen und einen Minister oder sogar den Bundeskanzler anrufen.
    Das gibt es nicht.
    Wir stoßen soweit nicht vor.
    Wir stoßen
    auf eine derart niedrige Ebene vor, dass man sich das eigentlich gar nicht vorstellen kann.
    Da sind irgendwelche Mitarbeiter des Zentralkomitees, also nicht Mitglieder des Zentralkomitees, sondern Mitarbeiter des ZK-Apparates, die kann man eventuell anrufen.
    Nur, ich muss sagen, ich habe das in den vier Jahren, mehr als vier Jahren auch öfters getan.
    Das war immer eigentlich sehr, sehr unangeblich.
    Dazu kommt natürlich, dass das Telefon eine nicht so
    zuverlässige Informationsquelle ist oder nicht so ein zuverlässiges Informationsmedium ist wie bei uns.
    Man hütert sich irgendwelche Sachen am Telefon zu sagen.
    Man muss also die Leute persönlich treffen.
    Wenn einem die Leute nichts sagen wollen, dann werden sie natürlich nicht bereit sein zu einem Treffen.
    Deshalb ist bei uns natürlich immer sehr wichtig auf diplomatische Empfänge zu gehen, wo solche sowjetische Gesprächspartner dann auftauchen und da werden sie halt dann von den
    Korrespondenten angeschossen, jeder versucht aus ihnen was rauszuholen und bei solchen Gelegenheiten wird eben in Moskau Information verbreitet und ich glaube man muss auch sagen wirklich sehr viel Desinformation, also gezielte Information, die
    darauf abzielt, gewisse Effekte zu erzielen, die aber mit der Wahrheit nicht unmittelbar was zu tun hat.
    Wenn Sie aus den erwähnten Quellen keine Informationen bekommen oder keine guten Informationen bekommen, dann bleibt wahrscheinlich oft auch nur das Interpretieren von offiziellen Pravda-Artikeln oder anderen Zeitungsinformationen.
    Ja, das ist das sogenannte Zwischen-den-Zeiten-Lesen.
    Das ist eine gewisse Fähigkeit, die man sich ja aneignet im Laufe der Zeit.
    Das ist nichts anderes als das Auswerten von
    Auch vom sprachlichen Aspekt einer Meldung zum Beispiel in der Zeitung, wie das präsentiert wird, zum Beispiel, mir fällt nur ein, also dieser Konflikt Iran-Irak wieder ausgebrochen, da war es doch so, dass die Pravda eigentlich regelmäßig über den Konflikt berichtet hat, und zwar aber so, dass sie über beide Seiten gleich viel berichtet hat.
    Man hat die Zeilen abzählen können,
    Also Iran nehmen wir an 15 Zeilen, Irak 15 Zeilen.
    Aus dem musste man dann schließen, dass sich die Sowjetunion offensichtlich nicht einmischen will und einen vorerst neutralen Standpunkt einnimmt.
    Nun dieses Zwischen-den-Zeiten-Lesen fällt Ihnen natürlich wesentlich leichter.
    Sie haben einen wesentlich größeren Informationszugang als die Sowjetbevölkerung überhaupt.
    Gibt es Anhaltspunkte dafür, inwieweit sich die Sowjetbürger, interessierte Sowjetbürger, auch an westlichen Sendungen orientieren, westliche Rundfunksender hören, etwa den Propagandasender Voice of America, sozusagen als Ausgleich zur offiziellen Information von Seiten der sowjetischen Behörden?
    Ja, das ist natürlich nicht so einfach, wie man das sich vielleicht vorstellt, denn es werden diese Programme gestört.
    Nun, gestört werden sie in erster Linie in den großen Städten.
    Also Leute, die sich für solche Sendungen interessieren, die nehmen dann den Kurzwellenempfänger, setzen sich ins Auto, wenn sie eins haben, oder ein anderes Verkehrsmittel und fahren hinaus auf die Datscha.
    Oder jedenfalls sie fahren vor die Stadt hinaus, wo diese Störsender dann nicht mehr so wirken.
    Es ist so, Moskau ist eine große Gerüchteküche und es ist natürlich dann so, dass jemand, der zum Beispiel irgendwas hört, also nehmen wir an eine konkrete Sendung der Stimme Amerikas, dass der das dann weitererzählt und nun auf dem Wege des Weitererzählens wird das dann auch oft verzerrt und letzten Endes bleibt dann von der ursprünglichen Information
    manchmal nicht mehr allzu viel übrig.
    Und der interessante Effekt ist dann auch, dass man oft sowjetische Bekannte trifft, die einem dann in der vorgehaltenen Hand als Geheiminformationen das zu verkaufen suchen, was man selber vielleicht am Morgen bei BBC oder irgendeinem westlichen Sender gehört hat.
    Ein dominantes Thema gab es in der Sowjetunion nicht nur dort, sondern natürlich auch weltweit.
    Die Diskussion über die Stationierung von neuen Raketen, die sogenannte NATO-Nachrüstung im Westen, die Reaktion Moskaus darauf.
    Es hat sich eine gewisse Eiszeit entwickelt.
    Ist das zurzeit auch ein Thema bei der sowjetischen Bevölkerung selbst?
    Wird darüber gesprochen?
    Man muss zur Zeit feststellen, dass sich in der sowjetischen Bevölkerung sogar eine gewisse Kriegsangst, wenn nicht sogar schon ein bisschen Kriegshysterie breit macht.
    Leute, die das Jahr 1941, also den Beginn des Zweiten Weltkriegs in der Sowjetunion, selber erlebt haben, die sagen sogar, ja, das ist jetzt genauso, wie es damals war.
    Ein Krieg steht unmittelbar bevor.
    Das kommt natürlich dazu, dass man die Gefahr und die Ursache dieser Kriegsangst eigentlich natürlich nur im Westen sieht.
    Das ist eben das Ergebnis der offiziellen Propaganda.
    Wäre eine Möglichkeit, dass eine Art Kriegsangst zurzeit von den offiziellen Medien geschürt wird, dass man ablenken will von sonstigen Problemen, etwa von einer schlechten Versorgungslage?
    Nun, die Versorgung ist eigentlich, kann man sagen, nicht schlechter als sonst.
    Man hat sogar den Eindruck irgendwie, als wäre zum Beispiel die Versorgung mit Obst und Gemüse in diesem Herbst und Frühwinter besser als im letzten Jahr.
    Es ist natürlich noch schwer abzuschätzen, denn die letzte Ernte, der letzte Sommer war recht gut, damit war die letzte Ernte recht gut.
    Es kann sein, dass das noch ein bisschen nachwirkt und man muss erst sehen, wie sich das entwickelt im Laufe des Winters.
    Es gibt im Grunde jetzt keinen Anlass, um von einer besonders schlechten Versorgungslage abzulenken.
    Soweit also das Gespräch mit Otto Hörmann.
    12.42 Uhr ist das gleiche jetzt wie der Österreich-Themen im Mittagsjournal.
    Die Vöst-Tochterfirma Vamed, die mit dem Bau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses betraut ist, legte gestern einen Zwischenbericht über den bisherigen Bauverlauf vor.
    Aus diesem Bericht geht hervor, dass der Bau des umstrittenen Großkrankenhauses erst etwa 1990 fertiggestellt sein wird und das Spital nicht vor 1992 besiedelt werden kann.
    Und die Baukosten werden sich nach den jüngsten Berechnungen der FAMED auf heutige Preisbasis auf 37,8 Milliarden Schillingen belaufen.
    Zu diesem Bericht der VARMED haben heute die politischen Parteien in Wien Stellung genommen und zwar durchaus unterschiedlich, wie dem folgenden Bericht von Hans-Peter Stracker vom Landesstudio Wien zu entnehmen ist.
    Für die Wiener ÖVP ist der Bericht der VARMED so unbefriedigend, dass sie damit heute den ÖVP-Bundesparteivorstand befasste.
    Vizebürgermeister Dr. Erhard Busseck zum Ergebnis dieser Sitzung.
    Der heutige Bundesparteivorstand der ÖVP, von dem ich gerade komme und der noch läuft, hat daher beschlossen zu verlangen, dass der
    FAMED-Bericht im Gesundheitsausschuss des Parlaments auch vorgelegt wird, dass man auf diese Weise den guten Menschen vom Dienst, nämlich dem Minister Steirer, einmal zwingt, sich mit dieser Frage überhaupt zu befassen und seine Aufgabenstellung im Gesundheitsministerium überhaupt wahrzunehmen.
    Profilredakteur und ÖVP-Gemeinderat Alfred Warm stellte dann den Vamed-Berechnungen, die für die Fertigstellung des AKH Gesamtkosten von rund 38 Milliarden angeben, bei einer Preisbasis 31.10.83, eine eigene Berechnung entgegen mit Preisbasis des Fertigstellungstermins.
    Wir sind auf Fertigstellungskosten von rund 45 Milliarden Schilling gekommen.
    Warum dann zu den jährlichen Belastungen, die Bund und Gemeinde Wien zu jegleichen Teilen tragen werden müssen?
    Wenn wir bis 1989 fertig sein wollen, müssen wir umgelegt auf das Jahr rund 5,5 Milliarden Schilling aufbringen.
    Berücksichtigt man das, dass im kommenden Jahr gar nicht so viele Milliarden zur Verfügung stehen, dann wird sich ergeben, dass in einigen Jahren Finanzierungsspitzen bis zu sieben Milliarden Schilling pro Jahr auftreten.
    Gemeinderat Otto Wagner befasste sich mit den Betriebskosten des neuen AKH.
    Nach dem Famit-Bericht werden sie um 40 Prozent über den Betriebskosten des alten AKH liegen.
    Wagners Gegenschätzung?
    Die Betriebskosten werden hoch sein, sicher höher als der Stadtrat Mayer.
    Ich glaube, wie der besseres Wissen behauptet, der hat ja gestern gesagt, 40 Prozent über dem jetzigen AKH.
    Da meint er vielleicht, wenn man im gutwilligen Sinn ist, wenn man die gleiche Leistung betrachtet oder so irgendetwas.
    Es ist keine Frage, dass eine realistische Schätzung international 20 bis 25 Prozent der Errichtungskosten sind.
    Das wären also 8 bis 10 bis 12 Milliarden pro Jahr.
    Letzter Kritikpunkt der ÖVP, man habe immer noch keinen detaillierten Bericht bekommen.
    Für die Wiener FPÖ kritisierte Klubobmann Dr. Erwin Hirnschall vor allem den geplanten Fertigstellungstermin des neuen AKH.
    Als enttäuschendsten Teil des Berichtes habe ich den neuen Fertigstellungstermin des Allgemeinen Krankenhauses erst im Jahr 1992 empfunden.
    Denn wir hatten ja im heurigen Frühjahr noch Aussagen des Bürgermeisters, etwa in seiner Sammlung Fakten von A bis Z, wo er noch von einem Fertigstellungstermin im heurigen Frühjahr von 1987 gesprochen hat.
    und wir also jetzt eine neuerliche beträchtliche Verzögerung registrieren müssen.
    Das hat natürlich bedenkliche Auswirkungen auf die medizinische Versorgung der Wiener Bevölkerung, etwa auch in dem Zusammenhang, wenn jetzt bei der Budgetdebatte übereinstimmend erklärt wurde, dass ein Bau des Krankenhauses Ost erst im Anschluss an die Fertigstellung des allgemeinen Krankenhauses in Betracht kommt,
    und wir daher ausgehen müssen, dass dieses wichtige Schwerpunktkrankenhaus dann auch erst um die Jahrtausendwende den Betrieb wieder aufnehmen können.
    Zu diesen Kritiken nahm auch schon für die Wiener SPÖ-Finanz- und Wirtschaftsstaatrat Hans Mayer Stellung.
    Ich habe mit der Leitung der FAMET vereinbart, dass ich in den nächsten Tagen sechs Exemplare des gesamten Berichts bekomme und werde jeder Fraktion im Gemeinderat zwei Exemplare zur Verfügung stellen.
    Dasselbe wird Herr Finanzminister Salcher im Parlament mit den politischen Parteien tun.
    Damit ist das eine volle Information gewährleistet.
    Hinsichtlich der Betriebskosten gelten nach wie vor jene Beträge, die ich angegeben habe, nämlich etwa 20 Prozent über den derzeitigen Betriebskosten unter Berücksichtigung der erhöhten Leistung des neuen allgemeinen Krankenhauses.
    Soweit mein Bericht aus dem Wiener Rathaus und damit zurück zum Moderator.
    Heute Vormittag war in Wien das insgesamt vierte und vorerst letzte Gutachten seit 1980 über die Sanierung der Vereinigten Edelstahlwerke, Gegenstand einer Verhandlungsrunde.
    Es ist aus das sogenannte Detta-Gutachten, das von der Metallarbeitergewerkschaft in Auftrag gegeben wurde.
    Dieses Gutachten soll ein Gegengewicht zum sogenannten dritten Strukturkonzept darstellen, das vom VEW-Vorstand bereits beschlossen wurde,
    dessen Durchführung aber wegen des massiven Widerstandes der Belegschaftsvertreter noch nicht einmal den Aufsichtsrat passiert hat.
    Heute nun überreichten die Gewerkschafter unter der Führung von Metallarbeitergewerkschaftsobmann Minister Sekanina ihr Papier den Vorständen von Voest und VEW.
    Nach dieser Sitzung gab Metallarbeiterobmann Sekanina eine Pressekonferenz.
    Herbert Hutter fasst zusammen.
    Das umstrittene dritte Strukturprogramm, wie es vom VEW-Vorstand erstellt wurde, sieht im Wesentlichen den Abbau von 3500 Mitarbeitern in den nächsten Jahren vor.
    Den empfindlichsten Aderlass hätten die Standorte Wien, Ternitz sowie mit Zuschlag und Judenburg in der Oberste Amerika hinzunehmen.
    Besonders gegen die Verlegung der Werkszentrale von Wien nach Kapfenberg hat der Wiener Angestelltenbetriebsrat protestiert und eine entsprechende Studie erstellt.
    Die Schwerpunkte des Gewerkschaftsgutachtens von Professor Tette gehen zwar ebenfalls davon aus, dass einschneidende Personalreduktionen um die 3.000 unvermeidlich sein dürften.
    Das Gutachten beschränkt sich aber nicht nur auf betriebswirtschaftliche Rücksichten, sprich so und so viele Leute sind zu viel.
    Heute Metallarbeiterobmann und Bautminister Karl Sekanine zur augenblicklichen Sanierungsdiskussion.
    Unsere Meinung ist, dass es heute eine deutliche Kopflastigkeit gibt in Richtung betriebswirtschaftliche Überlegungen.
    Und wir möchten doch ein eher ausgewogenes Verhältnis haben zwischen den betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten und den volkswirtschaftlichen und regionalen Bedürfnissen.
    Und dazu kommt noch, dass man zu berechnen hat, und die Größenordnung wollen wir wissen, was kostet letztlich dem Eigentümer die volle Realisierung des dritten Strukturkonzeptes und welche personellen Auswirkungen langfristig sind damit verbunden.
    Und zum Zweiten, das ist unsere Version, was kostet das Gutachten, das das Projektteam für uns erstellt hat, und welche langfristigen personellen Auswirkungen hat das?
    Das kann vielleicht so einfacher dargestellt werden, indem ich sage, es könnte durchaus möglich sein, dass in beiden Gutachten es personelle Größenordnungen gibt, die im Augenblick von der Reduktion her gesehen gleichlautend sind.
    Allerdings kann das eine, sprich dritte Strukturkonzept in sich die Gefahr mit sich tragen, dass es auf Sicht gesehen dann keine Verbesserung der Arbeitsplatzmöglichkeiten gibt.
    Und wir möchten als ein Konzept auch unter Einschluss
    Möglichkeiten, die im Innovationsbereich vorhanden sind, das Wort reden, das uns dann auch langfristig für eine heranwachsende Generation eine entsprechende Zahl von Arbeitsplätzen sichert.
    Im Grunde genommen stützt sich das Gutachten auf Dreieckpfeiler.
    Erstens, die Werkstandorte müssen saniert werden.
    Zusperren allein ist keine Lösung.
    Zweitens,
    Für Betriebsneuansiedlungen muss gesorgt werden, wenn die Stahlindustrie schon schrumpfen muss.
    Und drittens, innerhalb von fünf Jahren müssten Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass sich rund um die schrumpfenden Stahlorte Klein- und Mittelbetriebe neu ansiedeln könnten.
    12.50 Uhr, ein Beitrag der Kulturredaktion.
    Aufsehenerregend gestalteten sich mehrere Versteigerungen im traditionsreichen Auktionshaus Sotheby's in den letzten Wochen.
    Sowohl in London wie in New York.
    In London wurde nicht nur das Evangeliar von Heinrich dem Löwen zu rund 232 Millionen Schilling versteigert, am selben Tag wechselte auch der Goldene Ritter von Gustav Klimt den Besitzer.
    Und in New York erzielte ein Ölbild Egon Schieles einen Spitzenpreis.
    Über die Aktivitäten von Sotheby's, auch über deren Niederlassung in Wien im Palais Bräuner in der Singerstraße, berichtet Brigitte Hofer.
    Sucht man vor allem alte Juwelen, Silber oder Teppiche, reist man zweimal jährlich zu Sotheby's nach Zürich oder Genf.
    Art Deco und französische Meister ersteigert man in Monte Carlo.
    Niederländische Malerei vor allem in Amsterdam.
    Der Kunstliebhaber und Kunsthändler weiß aber natürlich, dass im Stammhaus in London, das schon 1744 gegründet wurde, täglich drei Aktionen abgehalten werden.
    Ebenso wie New York, wo Sammler und Kibitze aus allen Ländern der Welt zusammentreffen.
    Das Interesse der Japaner an europäischer Kunst ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen.
    Aus Europa sind die Interessierten aus Frankreich, Italien und der Bundesrepublik Deutschland im Durchschnitt am zahlungskräftigsten.
    In den letzten Tagen hat Kunst aus Österreich im Haus Sotheby's Schlagzeilen gemacht.
    In New York ersteigerte der in Österreich durch seine großen Klimt- und Schiele-Ausstellungen bekannte Kunsthändler Serge Zabarsky ein Ölgemälde von Egon Schiele um rund 43 Millionen Schilling.
    Ein Sensationspreis für das Bild des Schiele-Lehrers Zagovsek an der Wiener Akademie.
    Atmosphäre und Wirkung dieser Ersteigerung, Serge Zabarsky,
    Das war sehr aufregend, natürlich vor allem deshalb, weil zum ersten Mal in der Geschichte ein deutsches Bild, also deutscher Expressionismus um Schiele zählt dazu, ein österreichisches und ein deutsches Bild, diese da so fern eingedrungen ist, zu der sonst nur die Franzosen Zugang haben, die französischen Bilder, und das Geld ist irgendwie ein abstrakter Begriff, das kann man sich ja gar nicht vorstellen.
    Es ist fast obszön, diese Beträge, aber es ist als Wertmesser sehr wichtig, denn wie gesagt,
    Chile ist jetzt auf derselben Ebene wie Toulouse-Lautrec oder Monet oder Pissarro und das war eben vorher nicht.
    Nicht auf derselben Ebene verlief die Versteigerung des Klimt-Bildes in London.
    Der Goldene Ritter, den Klimt 1903 gemalt hat, ein symbolträchtiges Bild mit goldener Ritterrüstung und schwarzem Pferd, wurde 1904 von der Familie Wittgenstein erworben, war 1943 zum letzten Mal in Wien ausgestellt und kam auf ungeklärte Weise ins Ausland.
    nur um den Rufpreis.
    Er steigerte die New Yorker Galerie Saint-Étienne, jetzt den Goldenen Ritter in London, um 19 Millionen Schilling.
    Enttäuschendes Ergebnis für Sotheby's und damit auch für seine Wiener Vertreterin Agnes Husslein.
    Ich habe eigentlich erwartet, nach dem Resultat des Schieles Ölbillets in New York, dass der Klimt schon auf einen wesentlich höheren Preis erzielen würde.
    Wenn man vergleicht, Schiele und Klimt halten sich international vom Renommee her absolut die Waage.
    Und Klimt ist ein Großteil seines Werkes verbrannt.
    Es ist das erste Bild seit 20 Jahren, das auf dem internationalen Markt ist und es wird wahrscheinlich auch für die nächsten 20 Jahre das einzige sein.
    Und aus dem Grund ist es vielleicht etwas enttäuschend, aber wieder auf der anderen Seite hat es genau den geschätzten, estimierten Preis gebracht.
    Zwei Werke österreichischer Maler, bei denen wegen der hoh angesetzten Rufpreise nicht daran zu denken war, dass zum Beispiel ein österreichisches Museum mitbieten könnte.
    Und so die Bilder wieder nach Österreich zurückkämen.
    Wie ist es aber beim umgekehrten Weg, wenn Kunstobjekte zur Versteigerung ins Ausland gebracht werden?
    Ist die Ausfuhrerlaubnis vom Bundesdenkmalamt leicht zu erhalten?
    Die Ausfuhrbestimmungen erschweren natürlich unser Leben, weil wir für jedes einzelne Objekt eine Ausfuhrgenehmigung
    erteilt bekommen müssen, aber bis jetzt hat sich das eigentlich eher als durchaus durchführbar erwiesen.
    Aber wir sind gerade ein bisschen mit Bangen der Zukunft entgegen, weil es wird ein neues Gesetz erlassen,
    Wahrscheinlich im neuen Jahr und da wird man dann sehen, was da für neue Bestimmungen auf uns zukommen.
    Der Markt in Österreich scheint jedenfalls durch die wirtschaftliche Rezession nicht betroffen zu sein.
    Seit Herbst 1981, seit bestehender Niederlassung des Hauses Sotheby's in Wien, wächst das Interesse der Käufer und Verkäufer, laut Agnes Huslein.
    Der Markt in Österreich ist ein sehr guter, sowohl was Einkauf als auch Verkauf betrifft.
    Man merkt natürlich, dass Österreich ein altes Kulturland ist und es wunderschöne Dinge gibt, die zum Teil auch veräußert werden.
    Aber es ist ein deutlicher Anstieg auch von Käufern zu sehen.
    Die sozialen Schranken gibt es heute bei ihren Interessenten nicht mehr.
    Alle Gesellschafts- und Berufsschichten interessieren sich für Auktionen.
    Verlangt werden vorwiegend Kunst des 19. und 20.
    Jahrhunderts, viel Art Deco, wenig Alte Meister.
    Vor allem aber erste Qualität, kein Mittelmaß.
    Erste Qualität bedeutet Spitzenpreise.
    Und so nimmt die Meldung aus dem Londoner Stammhaus von Sotheby's nicht Wunder, die da lautet, der amerikanische Multimillionär Alfred Taubman, der neue Sotheby's Besitzer, belässt erstens die Zentrale des Unternehmens in London und kündigt an, dass nach Verlusten im Geschäftsjahr 1981-82 für 1982-83 ein Gewinn von rund 145 Millionen Schilling erzielt wurde.
    Sie hörten einen Beitrag von Brigitte Hofer.
    In Ö3 beginnt jetzt eine Sportübertragung, in Österreich 1 hören Sie jetzt die Schlussnachrichten im Mittagsjournal.
    Es war soeben 12.56 Uhr.
    Ich gebe jetzt weiter ins Nachrichtenstudio zu Rosmarin Fraundorfer.
    Nahe Osten.
    Die aus der nordlibanesischen Hafenstadt Tripoli evakuierten Anhänger von PLO-Chef Arafat befinden sich nach wie vor auf dem Weg in ihre Bestimmungsländer.
    Arafat ist in Kairo eingetroffen, um mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak zu konferieren.
    Es ist Arafats erster Besuch in der ägyptischen Hauptstadt seit der Reise des früheren Staatspräsidenten Sadat nach Jerusalem im Jahre 1977.
    Die israelische UNO-Delegation in New York hat die Evakuierung der Palästinenser neuerlich verurteilt.
    Kritisiert wird vor allem, dass die griechischen Evakuierungsschiffe unter der Flagge der Vereinten Nationen fahren.
    Zu dem blutigen Anschlag auf einen Stützpunkt des französischen Friedenskontingents in Beirut haben sich zwei Terrororganisationen bekannt.
    Nach einer bisher unbekannten Gruppe mit der Bezeichnung Schwarze Hand hat sich heute die militante Schiitenorganisation Islamischer Heiliger Krieg als Urheber bezeichnet.
    Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Lastwagens sind insgesamt zehn Personen getötet worden, darunter ein französischer Soldat.
    Österreich
    Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel größtenteils zufriedenstellend verlaufen.
    Der durchschnittliche Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt nach einer Umfrage des Instituts für Handelsforschung etwas mehr als 7 Prozent.
    Bei Berücksichtigung der Inflationsrate ergibt dies ein reales Plus von fast 5 Prozent.
    Die Handelsforschung stellt fest, dass damit erstmals seit Weihnachten 1980 wieder echte Mehreinnahmen erzielt worden sind.
    Den größten Umsatzzuwachs gab es mit 15 Prozent im Radio- und Elektrohandel.
    SPÖ-Clubobmann Sepp Wille hat bei einer Pressekonferenz in Wien sein Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft erneuert.
    Zu energiepolitischen Fragen sagte Wille, eine Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Zwentendorf sei ohne Zustimmung der Opposition nicht sinnvoll.
    Zum Bau des Donaukraftwerkes Heimburg sagte er, die entscheidende Kompetenz dafür liege bei der niederösterreichischen Landesregierung.
    Herbert Achternbusch's Das Gespenst darf in Österreich auch nicht als Buch verbreitet werden.
    Nach der Beschlagnahme und dem Verbot des Films ist gestern Abend auch das Buch zu dem gleichnamigen Streifen von den Behörden aus dem Verkehr gezogen worden.
    Aufgrund einer Beschlagnahmeverfügung des Landesgerichtes Linz wurden die in Wien und Salzburg lagernden Exemplare des Buches von der Polizei eingezogen.
    Deutsche Demokratische Republik.
    Mitglieder der kirchlichen Gruppe Frauen für den Frieden haben eine einschneidende Verschlechterung des innenpolitischen Klimas in der DDR beklagt.
    In einer Erklärung wendet sich die Gruppe gegen die Festnahme von zwei ihrer Angehörigen.
    Die Pazifisten in der Bundesrepublik Deutschland werden in diesem Zusammenhang um Unterstützung gebeten.
    Nur noch das Wetter für ganz Österreich bis heute Abend, teilweise weitere Niederschläge und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
    Jetzt noch ein Programmhinweis in der heutigen Sendung Schulfunk extra Telefonkontakte.
    Um 19 Uhr in Österreich 1 geht es um die Frage nach dem Sinn des Lebens.
    Reinhold Henke spricht mit Professor Erich Schaber.
    Sie können sich telefonisch an der Diskussion beteiligen.
    Das Mittagsschanal ist nun beendet.
    Einen angenehmen Nachmittag wünscht Udo Bachmeier.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sinowatz legt Balsam auf westdeutsche Wunden - Mauer
    Einblendung: Berliner Bürgermeister Richard von Weizsäcker, Bundeskanzler Sinowatz
    Mitwirkende: Schulmeister, Paul [Gestaltung] , Weizsäcker, Richard von [Interviewte/r] , Sinowatz, Fred [Interviewte/r]
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Ort: Berlin, Westberlin [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Politik Österreich ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weihnachtsgeschäft 1983 - Realer Umsatzzuwachs
    Interview: Dr. Erwin Pock
    Mitwirkende: Unger, Hans Christian [Gestaltung] , Pock, Erwin [Interviewte/r]
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz von SPÖ-Klubobmann Sepp Wille
    Einblendung: SPÖ-Klubobmann Sepp Wille
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Wille, Josef [Interviewte/r]
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Parlament [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Politikerreaktionen auf VAMED-Bericht, AKH erst 1992 beziehbar
    Einblendung: Vizebürgermeister Busek, ÖVP-Gemeinderat Worm, ÖVP-Stadtrat Wagner, Wiener-FPÖ-Klubobmann Hinrschall, SPÖ-Stadtrat Mayr
    Mitwirkende: Straka, Hans Peter [Gestaltung] , Busek, Erhard [Interviewte/r] , Worm, Alfred [Interviewte/r] , Wagner, Otto [Interviewte/r] , Hirnschall, Erwin [Interviewte/r] , Mayr, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz nach Gesprächsrunde Gewerkschaft und VÖEST-Vorstand zur Lösung der Probleme der VEW
    Einblendung: Bautenminister Sekanina
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung] , Sekanina, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sotheby-Bericht über die Aktivitäten des internationalen Auktionshauses
    Einblendung: Serge Sabarsky, Agnes Husslein
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Sabarsky, Serge [Interviewte/r] , Husslein-Arco, Agnes [Interviewte/r]
    Datum: 1983.12.22 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Politik ; Kultur ; Wirtschaft ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1983.12.22
    Spieldauer 01:00:10
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    Fuchs, Wolfgang [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1983.12.22 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-831222_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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