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KI-generiertes Transkript
Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, schönen Samstag bei Mittagschanal, begrüßt Sie Louis Glück.
Das sind die Themen unserer Beiträge.
In einer Woche, am Sonntag, dem 25.
März, wählt Salzburg einen neuen Landtag, wir berichten vom Wahlkampf.
Nach der Inlandspresseschau dann Beamten-Gewerkschaftschef Rudolf Sommer als heutiger Gast.
Im langen Interview mit Rudolf Nagyla geht's um die Auseinandersetzung mit der Regierung, um die Ruhensbestimmungen.
Nächstes Thema dann, die nicht unumstrittenen Holzschutzmittel.
Und dann erinnern wir uns daran, dass heute vor 40 Jahren, am 17.
März 1944, die amerikanischen Bombenangriffe auf Wien begonnen haben.
Der Zweite Weltkrieg hat dann ja noch mehr als ein Jahr gedauert.
Das Auslandsthema kommt heute aus Bayern.
Dort gibt's morgen Kommunalwahlen.
Spannend zu werden, verspricht das Bürgermeisterrennen in München.
In Linz endet zur Abwechslung eine Oper des Oberösterreichers Balduin Sulzer wird am Abend im Linzer Landestheater Weltuhr aufgeführt.
Dazu der Kulturbericht vor 13 Uhr.
Zuerst aber jetzt wie immer am Beginn die Nachrichten.
Helmut Koller hat sie geschrieben, es spricht Eva Wächter.
USA.
Präsident Reagan hat an Moskau appelliert, die Verhandlungen über eine Verringerung der Mittelstreckenwaffen in Europa und die Begrenzung der strategischen Rüstung wieder aufzunehmen.
Die Gespräche waren im Dezember vergangenen Jahres von der Sowjetunion abgebrochen worden.
Sie fanden in Genf statt.
In einer vom Weißen Haus in Washington veröffentlichten Erklärung begrüßte Reagan den gestrigen Wiederbeginn der Wiener Ost-West-Gespräche über einen Truppenabbau in Mitteleuropa.
Verteidigungsminister Caspar Weinberger hat sich entschieden gegen eine Verringerung der amerikanischen Truppen in Europa ausgesprochen.
Bei einer Rede in Miami sagte Weinberger, die Regierung Reagan beabsichtige keinesfalls eine Politik zu ändern, die seit fast 40 Jahren den Frieden gewahrt habe.
Der Verteidigungsminister reagierte damit auf eine Wahlkampfansprache des Präsidentschaftsanwärters der Demokraten, Senator Gary Hart in Chicago.
Hart hatte dabei angekündigt, er wolle im Falle seiner Wahl zum Präsidenten mit den Verbündeten der Vereinigten Staaten über eine Verringerung der amerikanischen Truppen in Europa verhandeln.
Außerdem warnte sich Hart gegen die Entsendung amerikanischer Soldaten in dem Persischen Golf, sollte die für die Öltransporte in den Westen wichtige Meerenge von Hormuz blockiert werden.
Die Vertreter der libanesischen Bürgerkriegsparteien beraten heute bei der Versöhnungskonferenz in Lausanne über ein Abschlussdokument.
Nach inoffiziellen Angaben haben sich die Verhandlungspartner bereits auf den Wahlmodus für einen künftigen Ministerpräsidenten, auf die Verteilung der Parlamentssitze zwischen Moslems und Christen sowie auf die Unabhängigkeit der Verwaltung von den verschiedenen Glaubensrichtungen geeinigt.
Eine ursprünglich für Vormittag geplante Vollversammlung wurde auf den späten Nachmittag verschoben, um Erörterungen über die letzten strittigen Grundfragen zu ermöglichen.
Der libanesische Staatspräsident Amin Jemael hat dem syrischen Staatschef Hafez al-Assad für dessen diplomatische Bemühungen bei der Versöhnungskonferenz gedankt.
Die gestern neu aufgeflammten Kämpfe an der Demarkationslinie in der libanesischen Hauptstadt Beirut haben wieder nachgelassen.
Die Beruhigung ist ein Erfolg des von der Versöhnungskonferenz eingesetzten Militärkomitees, das die in Lausanne vereinbarte Waffenruhe überwachen sollte.
Von dem gestern in Westbeirut entführten amerikanischen Botschaftsattaché William Buckley fehlt nach wie vor jede Spur.
Drusische und schiitische Milizen helfen bei der Suche.
Iran-Irak.
Im Krieg am Persischen Golf erwartet der Irak eine neue iranische Offensive.
Ein Militärsprecher betonte, die irakischen Streitkräfte seien auf Angriffe vorbereitet.
Im Gegenzug würde der Irak Ziele tief im Inneren des Iran angreifen.
Im vergangenen Monat hat der Iran zahlreiche Schläge gegen irakische Truppen östlich von Basra und in der Provinz Misan geführt.
Dabei gelang den iranischen Soldaten die Einnahme der künstlichen Ölinsel Mashnun.
Die Gefechte an der Südfront dauern mit unverminderter Heftigkeit an.
Sudan Staatspräsident Numeri hat Libyen offiziell beschuldigt, für den gestrigen Luftangriff auf die Stadt Omdurman verantwortlich zu sein.
Der Sudan wirft Libyen und Äthiopien vor, die Rebellen im Süden des Landes zu unterstützen.
Nach sudanesischen Angaben hat eine libysche Maschine das staatliche Rundfunkgebäude in Omdurman bombardiert.
Fünf Menschen sollen getötet worden sein.
Angeblich ist das Flugzeug nach dem Angriff auf einem libyschen Luftwaffenstützpunkt gelandet.
Die sudanesischen Streitkräfte sind in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Der Staatssekretär im Bonner Ministerium für innerdeutsche Beziehungen, Henning, hat Schätzungen als realistisch bezeichnet, wonach den Behörden in der DDR etwa 400.000 Ausreiseanträge vorliegen.
Henning sagte, die monatliche Zahl der Ausreisen aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland werde heuer doppelt so hoch sein wie im vergangenen Jahr.
Man könne von einer Ausreisewelle sprechen.
1983 sind insgesamt mehr als 11.000 DDR-Bürger in die Bundesrepublik Deutschland gekommen.
USA.
Die Vereinigten Staaten werden für die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles das Landeverbot für sowjetische Flugzeuge vorübergehend aufheben.
Sowohl die Luftfahrtgesellschaft Aeroflot als auch ein sowjetisches Passagierschiff werden von Anfang Juli bis Ende August sowjetische Sportler, Funktionäre und Touristen in die Vereinigten Staaten bringen können.
Die USA hatten im Jänner 1982 aus Protest gegen die Verhängung des Kriegsrechts in Polen der Aeroflot die Landeerlaubnis in den Vereinigten Staaten entzogen.
Österreich
In Linz begann heute Vormittag der zweitägige Bundeskongress der jungen ÖVP.
Vorsitzender Ottmar Karas kritisierte die Haltung der Regierung in der Frage der Jugendarbeitslosigkeit und sprach von Dilettantismus, Gleichgültigkeit und Gelassenheit.
Im Pressedienst der ÖVP wird darauf hingewiesen, dass zurzeit 51.000 junge Menschen offiziell als arbeitslos gemeldet sind.
Harte Diskussionen werden morgen zu den Fragen der Kernenergie, dem Bau des Donaukraftwerkes Heimburg, zum Umweltschutz im Allgemeinen und zu Problemen der Landesverteidigung erwartet.
In Klagenfurt beginnt heute die bis kommenden Donnerstag dauernde 16.
Fachmesse für Gastronomie und Fremdenverkehr, die GAST 84.
Von den insgesamt mehr als 800 Ausstellern kommen etwa jede Hälfte aus dem In- und aus dem Ausland.
Im Mittelpunkt der Wirtschaftsschau steht die Rationalisierung von Betrieben.
Das Messeprogramm wird durch Sonderveranstaltungen ergänzt.
Ein aus zehn Mitgliedern bestehendes Bergsteigerteam reist heute von Innsbruck nach Nepal und wird dort den 8172 Meter hohen Daulagiri im Himalaya besteigen.
Der Mannschaft gehören Alpinisten aus Nord- und Südtirol an.
Die Expedition steht unter der Leitung des Hochalpinisten Wolfgang Neiritz und soll acht bis zehn Wochen dauern.
Der Extrembergsteiger Reinhold Messner, der dem Team ebenfalls angehört, sagte im Morgenjournal, er werde anschließend mit seinem Kollegen Hans Kammerlander versuchen, von Pakistan aus im Karakorum-Massiv zwei Achttausender ohne Sauerstoffgeräte zu überschreiten.
In dem Wohnhaus Börsegasse 12 in der Wiener Innenstadt brach heute früh ein Brand aus.
Im Parterre des allgemein zugänglichen Abstellraumes hatte aus bisher noch unbekannter Ursache ein Müllcontainer aus Plastik Feuer gefangen.
Die Hitzeentwicklung war so stark, dass die über dem Abstellraum in den ersten Stock führende, aus fünf Stufen bestehende Treppe einstürzte.
Dabei erlitten zwei Feuerwehrmänner leichte Verletzungen.
Der Brand wurde in kurzer Zeit gelöscht, die Treppe gepölzt.
Die Börsegasse war während des Feuerwehreinsatzes für den Durchzugsverkehr etwa eine Stunde lang gesperrt.
Die Wetterlage.
In Mitteleuropa herrscht flache Druckverteilung.
Die zurzeit durch die Meerische Pforte südwestwärts fließende Kaltluft wird vor allem im Norden und Nordosten Österreichs zu Temperaturrückgang führen.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Osten teilweise stärkere Wolkenfelder, sonst vielfach noch heiter.
Winde aus Nord bis Ost.
Nachmittagstemperaturen 4 bis 11 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 4 bis plus 2 Grad.
Die Aussichten für morgen Sonntag.
Veränderliche, zum Teil starke Bewölkung.
Örtlich etwas Schneefall, in tiefen Lagen auch Regen.
Winde aus Nordwest bis Ost.
Frühtemperaturen minus 4 bis plus 2 Grad.
Tageshöchstwerte 0 bis 6 Grad, im Westen bis 9 Grad.
Noch die Vorschau auf Montag.
Vor allem im Westen und Süden schwacher Störungseinfluss.
Im Osten kühl, im Westen mild.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien Heiter 8°, Ostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt 8°.
Linz wolkenlos 7°, Salzburg Heiter 9°, Innsbruck Heiter 7°, Westwind 10 km in der Stunde.
Bregenz Heiter 4°, Graz Heiter 7° und Klagenfurt wolkenlos 5°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Danke Eva Wächter, jetzt ist es zehn Minuten nach zwölf.
In Österreich ist 1984 ein kleines Wahljahr.
Schon vor dem Sommer wählen Salzburg und Tirol neue Landtage, dazu kommt die Arbeiterkammerwahl im April.
In Salzburg wird in einer Woche gewählt.
Die ÖVP hat dort traditionell die Mehrheit, allerdings nur die relative.
Sie regiert in einer Koalition mit Sozialisten und Freiheitlichen.
Zusammenarbeit unter Führung der Volkspartei, lautet die Devise von Landeshauptmann Haslauer.
Der SPÖ-Spitzenkandidat Moritz warnt vor einer absoluten Volkspartei.
Besonderes Interesse richtet sich auf die kleineren Parteien.
Der FPÖ drohen Verluste, der Sitz in der Landesregierung wackelt.
Und alle Parteien fürchten Stimmenverluste an die neuen Grünen und Alternativengruppen, die in der Stadt Salzburg ja als Bürgerliste erfolgreich waren.
Arno Gasteiger berichtet.
Salzburg ist das einzige Bundesland, in dem es weder im Landtag noch in der Landesregierung eine absolute Mehrheit einer Partei gibt.
Seit 35 Jahren stellt das nationalliberale Lager ohne Unterbrechung ein Mitglied der Landesregierung und hat dadurch entscheidendes politisches Gewicht.
Die Regierung setzt sich heute aus je drei Mitgliedern von ÖVP und SPÖ und einem Freiheitlichen zusammen.
Im Landtag halten die Volkspartei 17 Mandate, die Sozialistische Partei 14 und die Freiheitliche Partei 5.
Für die bevorstehende Wahl haben sich alle drei Parteien ein und dasselbe Ziel gesetzt, nämlich ihre Positionen zu halten.
Aus Meinungsumfragen ist bekannt, dass die Salzburger die Zusammenarbeit und das daraus resultierende Salzburger Klima schätzen.
Darauf haben die Parteien ihre Werbestrategie aufgebaut.
Sie bieten sich selbst als Garant der künftigen Zusammenarbeit an und behaupten vom politischen Gegner, dass er das Salzburger Miteinander gefährde.
Die Volkspartei malt eine mit absoluter Mehrheit ausgestattete rot-blaue Koalition auf ihre Plakate.
Sozialisten und Freiheitliche behaupten, es drohe eine absolute Mehrheit der ÖVP.
Zuverlässige Meinungsumfragen über die Stimmung in der Bevölkerung eine Woche vor der Wahl liegen nicht vor, sodass den Spekulationen keine Grenzen gesetzt sind.
Aus einer Umfrage, die allerdings aus dem Vorjahr stammt, geht hervor, dass die Volkspartei mit Aufwind rechnen darf, während Sozialisten und freiheitliche Verluste drohen.
Allerdings war die Quote der Unentschlossenen mit mehr als einem Drittel damals noch sehr groß.
Der Wahlkampf der Parteien ist konventionell.
Die Spitzenkandidaten von ÖVP und SPÖ, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Herbert Moritz, werden am Wahltag Kundgebungen in beinahe allen Gemeinden hinter sich haben, die nach ein und demselben Schema verlaufen.
Blasmusik, Begrüßung durch örtliche Funktionäre, Ansprache, Händeschütteln, Abfahrt zum nächsten Dorfplatz.
Der freiheitliche Spitzenkandidat Landesrat Sepp Wiesner kämpft sich von Stammtisch zu Stammtisch.
Dazu kommen die üblichen Plakate und Broschüren sowie eine Salzburger Besonderheit.
Intensive Inseratenwerbung auf der letzten Seite der Salzburger Nachrichten.
Ein Werbemittel, mit dem die Bürgerliste im Gemeinderatswahlkampf 1982 erfolgreich gearbeitet hat.
Wenn die ÖVP in diesen Inseraten angreift, dann die Bundespolitik.
Der politische Gegner im Land wird kaum einmal erwähnt.
Die zentrale Aussage heißt, Einladung zur Zusammenarbeit.
Wenn wir alle miteinander im Bundesland Salzburg in den letzten 30 Jahren eine Entwicklung genommen haben, die wir Älteren uns nach den Erschütterungen des Zweiten Weltkrieges alle miteinander nicht hätten vorstellen können,
dann danken wir das vielen günstigen glücklichen Umständen, aber auch einer Politik der Vernunft, einer Politik der Zusammenarbeit.
Die Zusammenarbeit aller positiven Kräfte in unserem Land, das war das Entscheidende für die günstige Entwicklung, die unser ganzes Bundesland genommen hat.
Der sozialistische Spitzenkandidat, Landeshauptmann-Stellvertreter Herbert Moritz, wird auf Plakaten mit dem Slogan, ein Mann, ein Wort, Zusammenarbeit angepriesen.
Die zentrale Aussage seines Wahlkampfs heißt, es drohe die absolute Mehrheit der Volkspartei.
Moritz bei einer Wahlkundgebung gestern Abend im Salzburger Kongresshaus.
Bisher haben es die Wähler immer zu vermeiden gewusst, dass bei einer Partei eine Übermacht entstanden ist.
Sie haben immer wieder für ausgewogene Kräfteverhältnisse gesorgt, die die Grundlage für die Zusammenarbeit bilden für das Salzburger Klima, das uns doch zu ganz erstaunlichen Erfolgen geführt hat.
Lassen Sie nicht zu, dass diese Grundlage für die Zusammenarbeit, dass diese Basis der Erfolge in der Salzburger Landespolitik durch eine einseitige Mehrheit, durch eine konservative Übermacht gefährdet werden.
Am schwierigsten ist die Situation der freiheitlichen Partei.
Sie hat vor zwei Jahren bei der Gemeinderatswahl in Salzburg ein Viertel ihres Stimmenanteils und bei der Nationalratswahl vor einem Jahr ein Drittel verloren.
Sollte dieser Trend anhalten, muss die Partei mit dem Verlust ihres Regierungssitzes rechnen.
Der freiheitliche Slogan heißt, kein roter Landeshauptmann, keine schwarze Übermacht.
Spitzenkandidat Landesrat Sepp Wiesner.
Auch wir Freiheitliche, wir bekennen uns, so wie bisher, 35 Jahre lang, so wie bisher meine Vorgänger, für die Zusammenarbeit in diesem Lande.
Aber für eine Zusammenarbeit unter gleichberechtigten Partnern, nicht aber unter einer Vormundschaft einer Partei, das ist nicht die Zusammenarbeit, die wir Freiheitliche wünschen.
Die drei anderen wahlwerbenden Gruppen sind bisher im Wahlkampf wenig in Erscheinung getreten.
Die grün-alternative Bürgerliste Gabl, ein Zusammenschluss der Vereinten Grünen, der Alternativen Liste und der in der Stadt Salzburg so erfolgreichen Bürgerliste, sorgte im Herbst nur mit internen Streitigkeiten für Schlagzeilen.
Im Wahlkampf ist es der Gabl nicht gelungen, die Themen und das Tempo der Auseinandersetzung zu diktieren, so wie die Bürgerliste das vor der Gemeinderatswahl 1982 geschafft hat.
Meinungsforscher bezweifeln daher, dass es der Gabel gelingen wird, ein Grundmandat zu schaffen.
Dies auch deshalb, weil neben der Gabel eine zweite grüne Gruppe, die Grünen Österreichs, kandidiert, von der man allerdings jetzt, eine Woche vor der Wahl, noch nicht viel mehr kennt als ihren Namen.
Auch die Kommunisten sind im Wahlkampf kaum in Erscheinung getreten.
Morgen in einer Woche wählt also Salzburg einen neuen Landtag.
Der nächste Programmpunkt im Mittagsjournal ist die Inlandspresse-Schau, die heute Fritz Pesata zusammengestellt hat.
Mehrere Tageszeitungen gehen heute in ihren Kommentaren auf den Konflikt zwischen dem VÖST-Vorstand und der VÖST-Belegschaft wegen der Kürzung von Sozialleistungen ein.
Hans Rauscher im Courier sieht in der Vorgangsweise des VÖST-Managements im Kern eine Politik, die der des amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan entspricht.
Rauscher meint, dass zwar die Kürzungen für die Beschäftigten unvermeidlich seien, dass es aber damit nicht getan sei.
Denn die Voest produziert immer noch Dinge, die jeder machen kann und ist damit weiterhin der Verdrängungskonkurrenz billiger Anbieter ausgeliefert.
Ein Kostensenkungsprogramm ist einfach nicht genug.
Die Tatsache, dass im Streit bei der Voest ein sozialistischer Generaldirektor einem sozialistischen Zentralbetriebsarztobmann gegenübersteht und dass der sozialistische Bundeskanzler sowie der sozialistische ÖGB-Chef dabei zwischen den Fronten stehen, kommentiert Rauscher so.
Der Wirbel um die freiwilligen Sozialleistungen beweist, dass die Sozialdemokratie mit ihrem wirtschaftspolitischen Latein am Ende und bei urkapitalistischen Maßnahmen angelangt ist.
Aus dieser Ecke kommen keine neuen Ideen.
meint zumindest Hans Rausche im Kurier.
Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung kritisiert Peter Pellinger die Haltung des ÖVP-Beamtengewerkschafters Rudolf Sommer im Zusammenhang mit der Forderung nach Einführung von Ruhensbestimmungen für Beamtenpensionisten.
Pellinger räumt ein, dass solche Ruhensbestimmungen nicht unbedingt massenhaft neue Arbeitsplätze schaffen würden, aber ein bisschen mehr an Solidarität und Arbeitsplätze.
Gerade für jene jungen Ärzte etwa, die ihr Präsident Piatti sonst so gerne zu vertreten vorgibt.
Und gar eine gänzliche Abschaffung der Ruhmsbestimmungen.
Sie würde auch die Rate der Jugendarbeitslosigkeit in die Höhe treiben, über die sich die ÖVP Freitag bei der Pressekonferenz alteriert hat.
Für den Abbau von freiwilligen Sozialleistungen bei der VÖST und für die Einführung von Ruhmsbestimmungen bei den Beamten spricht sich Ronald Barazon in den Salzburger Nachrichten aus.
Barazon zur VÖST.
Die Arbeiter und Angestellten der VÖST Alpine haben ihre Arbeitsplätze noch, trotz der Verluste.
Und diese Gruppe weigert sich nun, auf freiwillige Sozialleistungen zu verzichten.
Also auf Begünstigungen, die andere Arbeitnehmer nicht genießen.
Parazon zu den Beamtenruhensbestimmungen.
Es handelt sich hier um eine Gruppe, die absolut sichere Arbeitsplätze hat und auch in der Pension begünstigt wird.
Da ist es schwer verständlich, wenn man sich dagegen wehrt, gleich behandelt zu werden wie jene Arbeitnehmer, die in der Aktivzeit keinen Kündigungsschutz genießen und im Alter oft geringere Bezüge haben, auch wenn man die Abfertigung mit berücksichtigt.
Und wir schließen jetzt um 12.19 Uhr thematisch an, an das letzte Thema mit unserer Samstagsserie.
ist nämlich heute Rudolf Sommer der Chef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, also der Beamtengewerkschaft.
Rudolf Sommer ist in letzter Zeit häufiger als sonst zu hören, zu sehen und zu lesen gewesen.
Es ging, geht und wird gehen um die umstrittene Einführung von Ruhensbestimmungen, auch für Beamte.
Das heißt, dass die Beamten wie andere Angestellte und Arbeiter auch im Pensionsalter, wenn sie dazu verdienen wollen, weniger Pension erhalten sollen.
Die Regierung, besonders die SPÖ, verlangen diese sogenannte Solidaritätsopfer von den Beamten, Sommer legt sich quer.
Und das ist nicht nur ein sozialer Konflikt zwischen Dienstgeber, in dem Fall Staat, und Dienstnehmer, sondern auch ein politischer.
Denn die Beamtengewerkschaft, sie hat 215.000 Mitglieder, ist die einzige ÖVP-dominierte.
Die sozialistischen Eisenbahner, Postler und Gemeindebediensteten stehen in diesem Konflikt nicht auf Seiten der Beamtenkollegen, sondern auf Seiten des Dienstherrn.
Mit Rudolf Sommer, der für die Volkspartei auch im Bundesrat sitzt, spricht Rudolf Nagiller.
Herr Bundesrat, glauben Sie, dass Sie heuer einen ruhigen Sommer haben werden?
Nein, ich glaube, dass wir die Auseinandersetzung mit den Rundbestimmungen vielleicht vor dem Sommer noch abschließen werden können, aber es wird sich eher zeigen, dass die Auseinandersetzung weiter fortdauern wird.
Ein heißer Sommer für Sie?
Es wird sicherlich ein heißer Sommer werden, aber nicht nur für mich, sondern auch für die Bundesregierung.
Und welchen Sommer habe ich jetzt vor mir?
Einen kompromissbereiten oder einen zum Kampf entschlossenen?
Ich möchte vorläufig noch sagen, in der Mitte liegenden Sommer, es ist so, dass wir eine sehr energische und klare Haltung einnehmen in Frage der jetzt umstrittenen Rundbestimmungen.
Kampfbereit werden wir dann sein, wenn der Bundeskanzler nicht bereit sein sollte, auf unsere Argumente einzugehen.
Herr Sommer, warum gehen nicht einfach Sie auf die Bundesregierung ein und geben nach, es gibt doch wirklich Schlimmeres für die Beamten als diese Ruhensbestimmungen?
Es geht um ein Grundsätzliches dabei.
Die Ruhensbestimmungen sind ja eine vordergründige Angelegenheit, weil es weder einen sachlichen Grund gibt, noch gibt es einen wirtschaftlichen Grund.
Es sind keine Ersparnisse, es sind keine
Arbeitsplätze, sondern es ist die Vorbereitung nach schlimmerer Taten.
Denn nach den Ruhmsbestimmungen für die Beamten in Pensions- und Erwerbseinkommen kommt sicher das Ruhm der Pensionen zur Pension.
Und das trifft dann hunderttausende Witwen in Österreich.
Die Frauen beginnen sich ohne dies auch schon zu wehren.
Aber man kann diesen Schritt kaum tun, wenn es bei den Beamten keine Ruhmsbestimmungen gibt.
Sie meinen, das sei nur ein erster Schritt?
Na sicher ist das ein erster Schritt.
Es soll hier einmal die Tür aufgemacht werden und deswegen wehren wir uns ja nicht nur für die Beamten, sondern eben auch schon für große Teile der Bevölkerung.
Jetzt könnte ich sagen, die Beamten haben so ein wunderschönes Pensionsrecht, sagt man immer wieder.
Sicher ein schöneres als die anderen, die ASVG-Pensionisten.
Warum soll es den Beamten anders gehen als den ASVG-Pensionisten?
Bei den Beamten ist es so, dass wir in verschiedenen Bereichen unseres Rechtes Besserstellungen haben, aber auf der anderen Seite auch ganz beachtliche Nachteile.
Und das hat ja auch schon viele bei uns Vertragsbedienstete gegeben, die gesagt haben, ich lasse mich nicht pragmatisieren, weil ich als Frau mit 55 Jahren in Pension gehen will, weil ich auf die Abfertigung nicht verzichten will.
weil ich nicht will, dass ich ein Disziplinarrecht unterliege, weil ich keinen Selbstbehalt in der Krankenkasse zahlen will von 20 Prozent und, und, und.
Dafür sind Sie unkündbar und haben eben eine bessere Pensionsregelung und noch andere Dinge.
Ja sicherlich, wir haben aber die Unkündbarkeit auch immer wieder bei den Gehaltsverhandlungen vorgehalten bekommen, warum wir nicht teilnehmen an den Wohldaten anderer Berufsgruppen.
Glauben Sie, dass es den Beamten
einem Beamten, wenn man den vergleicht mit einem Angestellten, dass es dem besser geht oder schlechter geht, jetzt insgesamt gesehen.
Pension, Gehalt, Kündbarkeit und sonstige Dinge.
Ja, man muss das natürlich gegeneinander abwägen.
Wenn ich einen durchschnittlichen Beamten nehme und einen durchschnittlich bezahlten Angestellten oder Arbeiter in der Privatwirtschaft... Zwei vergleichbare.
Zwei vergleichbare, dann wird das
wahrscheinlich insgesamt ausgewogen sein, mit vielleicht weniger Geld und mehr Sicherheit auf der einen Seite, bei den anderen etwas mehr Geld und dem Risiko einer Kündigung.
Nur trifft das halt jetzt in Österreich halt weite Bereiche nicht mehr, weil man ja dieses Risiko in Banken, Versicherungen, Kammern, verstaatlichte Industrie jetzt erstmal, haben das Risiko auch nicht.
und haben aber doch Benefizien, die weit hinausgehen über das eines pragmatischen Beamten.
Und die Sicherheit wird immer mehr wert?
Die Sicherheit wird immer mehr wert, wurde aber doch durch Jahrzehnte eher bespöttelt und bewitzelt.
Der Fixangestellte, der am ersten und am letzten nichts hat, aber das, was er hat, das hat er fix.
Und jetzt rächen Sie sich?
Und jetzt wird uns das vorgehalten als Privileg.
Und jetzt rächen Sie sich?
Nein, wir haben immer gesagt,
Auch den Beamten ist natürlich die sichere Anstellung der ständige Arbeitsplätze etwas wert.
Nur kann er nicht so viel wert sein, dass er auf alles andere verzichten müsste.
Und da muss ich sagen, wir haben eine ausgewogene Politik gemacht.
Und man kann jetzt nicht ein Stück herausreißen, als ungerechtfertigtes Privileg darstellen, wie die Rundbestimmungen uns das vorhalten.
Wenn, müsste man halt alles vergleichen.
Ich möchte aber noch etwas dazu sagen.
Ich glaube, der Weg, den man jetzt in der Öffentlichkeit, insbesondere von der SPÖ geht, nur mit der Neidgenossenschaft zu arbeiten, das sollte man ablehnen.
Und wir zeigen daher nicht auch auf andere hin, die mehr haben, sondern wir verteidigen das, was wir haben.
Herr Sommer, Sie unterstellen der Regierung, dass die Einführung der Ruhnsbestimmungen bei den Beamten nur ein erster Schritt wäre zu einer Art Demontage ihrer Pensionssituation, ihres Pensionsrechts, wenn ich Sie richtig verstanden habe.
Wieso unterstellen Sie das der Regierung?
Das unterstelle ich nicht, das ist beweisbar.
Wieso soll die Regierung das wollen?
Naja, sehr einfach.
Aus ideologischen Gründen.
Was meinen Sie damit?
Und zwar deswegen, man braucht ja nur die Parteiprogramme der SPÖ lesen.
Es geht ihnen um eine gleiche Sozialversicherung, um gleiches Pensionsrecht, letztlich um gleiches Arbeitsrecht für alle.
Und es zeigt sich hier, dass die österreichische Bevölkerung jetzt doch langsam sich zu wehren beginnt gegen Ideologien von einer marxistischen Minderheit, denn auch in der SPÖ gibt es Kreise, die das nicht wollen.
Und die Bürgerlichen wollen es ja sowieso nicht.
Das heißt, nicht einmal die jetzt im Parlament befindliche Regierungsmehrheit ist sich ja in dieser Frage einig.
Das ist einmal das Ideologische.
Ist das ein Angriff der Marxisten auf Sie?
Ist das so zu verstehen?
Ich würde sagen, auf unsere Gesellschaft, denn mit immer weniger Arbeiten, mit einer nicht ertragbringenden Arbeit, mit einer schlechten Pensionsregelung kann man die Menschen nicht motivieren.
Und die ganze Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik geht ja in eine falsche Richtung.
Den Menschen wird die Freude am Lernen, an der Leistung, an der Arbeit sukzessive genommen.
Das wird immer noch als großes Arbeitsleid dargestellt, während in vielen Bereichen doch die Arbeit eine Erfüllung des Lebens darstellt.
Das heißt, Sie sehen das Ganze nicht nur um eine Auseinandersetzung rund um das Problem der leeren Kassen, sondern auch um eine ideologische Auseinandersetzung?
Auch um eine ideologische Auseinandersetzung.
Oder in erster Linie, ich weiß es nicht.
Ja, zumindestens gleichwertig.
Das Ganze sieht aus, als ob beide Seiten sich ziemlich eingegraben hätten, als ob da ein Kompromiss überhaupt nicht möglich sei.
Es ist ja auch schwer, sich vorzustellen, dass man so ein bisschen Rundbestimmungen macht.
Wenn man es so prinzipiell sieht, wie Sie es sehen, geht das gar nicht.
Das heißt, da gibt es ja dann nur ein Entweder-oder.
Eine relativ gefährliche Situation, die zu einer Eskalation führen muss.
Keine der beiden Seiten scheint nachgeben zu wollen.
Wenn kein Einlenken zu vermerken ist, ist die Eskalation zu erwarten.
Unausweichlich.
Was heißt das, Eskalation?
Naja, natürlich.
Für mich heißt das als Gewerkschaft, dass ich die Möglichkeiten, die eine Gewerkschaft hat, zum Einsatz bringe, um eine Verschlechterung mit allen ihren Folgerungen bis zur Demontage unseres Pensionsgesetzes, bis zu einer schlechten Bemessungsgrundlage, Einführung einer Höchstbemessungsgrundlage und und und abzuwehren.
Zum Beispiel, was werden Sie machen?
Wir werden natürlich jetzt noch nicht alles kundtun, bevor es soweit ist, aber was gewerkschaftliche Maßnahmen sind, ist ja bekannt.
Sie beginnen in der Regel mit Versammlungen, Protestaktionen verschiedener Art und Abstufungen, Dienststellenversammlungen bis zum Warnstreik und könnte letztlich auch bis zur Arbeitniederlegung führen.
Das heißt, das ist ein, sagen Sie etwas vielleicht übertrieben, ein Kampf bis aufs Messer, wenn die andere Seite nicht nachgibt.
Sie werden nicht nachgeben.
Ich sehe keinen Grund nachzugeben.
Wenn Sie eine so große Auseinandersetzung durchstehen wollen, dann brauchen Sie die Öffentlichkeit.
Gegen die Öffentlichkeit wird es schwer gehen.
Wie schaut das Ansehen der Beamten Ihrer Ansicht nach in der Bevölkerung gegenwärtig aus?
Und wie hat sich das in letzter Zeit entwickelt?
Ist das besser geworden, schlechter geworden?
Ich würde sagen, das ist auch besser geworden.
Natürlich, es gibt Rückschläge und es gibt auch wieder Punkte, die das Ansehen stärken.
Meistens ist das dann mit sehr bösen Folgen für die Beamten verbunden.
Stärken oder Schwächen?
Na, das Stärken, nicht?
Weil wenn zum Beispiel bei einem Raubüberfall ein Postbeamter und ein Gendarm getötet wird, dann steigt das Ansehen.
Aber der Preis ist natürlich unerhört hoch dafür.
Es kann dann natürlich wieder etwas passieren, wo das Ansehen sinkt.
Zum Beispiel?
Naja, zum Beispiel die Steuerfahndungssache.
Obwohl die Beamten ja auftragsgemäß vorgegangen sind.
Die Aktion Scharf ist ja vom Bundesminister Salch eingeleitet worden.
Da kann natürlich wieder ein Imageverlust oder ein Absinken eintreten.
Tatsache ist, dass die Bevölkerung im Durchschnitt sicher überzeugt ist, dass die Verwaltung ordentlich arbeitet und vor allen Dingen objektiv und korrekt arbeitet, was ja auch ein sehr wesentlicher Punkt ist.
Andererseits muss man auch annehmen, dass die Bevölkerung sehr viele schlechte Erfahrungen macht, mit der Bürokratie, mit der schwerfälligen Verwaltung, mit der teuren Verwaltung, manchmal vielleicht sogar mit einer Verwaltung, die als schikanöse empfunden wird und so.
Das ist durchaus richtig, nur zeichnen leider dafür die Beamten zwar im Gefühl für die Bevölkerung verantwortlich, aber nicht in Wirklichkeit.
Denn die Aufblähung der Bürokratie, also das unnötigste Familienministerium aller Zeiten, kostet ja hunderte Millionen wahrscheinlich, ist ja gar nichts, und bringt neue Bürokratie, die Aufblähung in den Ministerien,
bringt neue Bürokratie.
Die Kosten, die die Ministersekretäre verursachen, werden also sicherlich nicht mit Begeisterung aufgenommen.
Und von dort oben her kommen jetzt die Weisungen, kommen die Vorschriften, kommen die Formblätter.
Und die müssen jetzt die nachgeordneten Dienststellen und die Beamten, die jetzt der Bevölkerung, dem Staatsbürger gegenübertreten, erfüllen.
Aber die Regeln für die Verwaltung, Herr Bundesrat, die werden ja letztlich auch vom Beamten gemacht.
Ich sage ja gerade, da nimmt man Berater auf.
Die Beamten machen sich das selbst.
Das sind also quasi Beamte, politische Beamte.
Da werden also Leute eingestellt mit Sonderverträgen um 70.000 Schilling, mehr wie jeder Sektionschef hat.
Die entwerfen keine Forenblätter.
Sie greifen sehr stark ein in das Geschehen und Sie geben die Richtlinien, weil der Staatssekretär Löschner behauptet ja immer, er hat eine Kommission für die Formblattgestaltung und von dort oben kommen ja die Weisungen, wie zu arbeiten ist heutzutage.
Und da liegt es sicherlich an vielen, denn Formblätter sind heute so gestaltet, dass es sich auch einem Beamten nicht leicht tut, sie wirklich richtig auszufüllen.
Vielleicht wollen das viele Beamte gar nicht.
Wenn man kompliziert arbeitet in einer Bürokratie, dann kriegt man auch
einen sicheren Arbeitsplatz, Selbstbestätigung, man steigt vielleicht sogar auf, man hat eine bessere Laufbahn und so.
Also ich muss davon ausgehen, den sicheren Arbeitsplatz hat er ja zu diesem Zeitpunkt schon.
Für die Karriere ist heutzutage nach der Vorgangsweise des Bundeskanzleramtes und Finanzministerium natürlich eine zu starke Rationalisierung unter Umständen tödlich.
Also es ist schlecht für die Beamten, weil er eine schlechtere Karriere dann macht.
Na freilich, wenn er heute wirklich, sagen wir, so rationalisiert, dass er statt 300 Beamte nur mehr 200 braucht, dann verliert er seine Aufstiegsmöglichkeit oder verschlechtert sich so.
Gibt's weniger Hofleute?
Da gibt's weniger oder gar keinen Hofrat mehr und weniger Abteilungsleiter, weniger Zulagen.
Letzten Endes ist es so, dass er für seine Leistung, für den Dienstgeber, die Zeche selbst bezahlen muss.
Ich glaube, der Herr hat schon seinerzeit dem Staatssekretär Gruber, dem Bundeskanzler Kreisky und den jetzigen Herren immer wieder gesagt,
schlägt doch einen ökonomischen Weg ein.
Es ist doch unmöglich, jemanden dafür finanziell zu bestrafen, wenn er dazu beiträgt, dass der Betrieb rationell geführt wird.
Niemand hat auf mich gehört und so geschieht also offensichtlich auf diesem Gebiet auch weiterhin nichts.
Offensichtlich trotz allem ein ewiges Problem,
Seit Jahrzehnten, seit Jahrhunderten eigentlich fast.
Seit Maria Theresia, sagt man manchmal.
Die Verwaltungsreform wird immer angekündigt und funktioniert nie.
Im Reichstag 1912 hat der damalige Ministerpräsident verkündet, die Verwaltungsreform.
Und da steht ein Reichstagsabgeordneter auf und sagt, Exzellenz, können Sie dem Reichstag versichern, dass mit diesen Maßnahmen nicht ein Ministerium für Verwaltungsreform errichtet werden soll.
Das war schon damals so.
Es hat sich nicht viel geändert seither.
Zu dem allem kommt ja noch dazu, dass es immer mehr Beamte gibt.
Jedes Jahr gibt es mehr Beamte.
Ist das eigentlich in Ihrem Interesse?
Nein, überhaupt nicht.
Haben Sie mehr Leute in der Gewerkschaft?
Es ist zwar schön, wenn wir immer stärker werden als Gewerkschaft, aber wir werden ja als Berufsstand langsam und sicher dann unfinanzierbar.
Denn wenn der letzte österreichische Staatsbürger pragmatisierter Beamter ist, dann können wir ja auch mit keinem Einkommen mehr rechnen.
Alle sieben Millionen sind dann Beamte.
Ja, also das wäre sicher nicht gut.
Also Sie wollen das nicht?
Nein, also je mehr Beamte sind, desto mehr muss ja die Wirtschaft da arbeiten, um diese Beamten bezahlen zu können.
Tun Sie sich schwerer, wenn Sie viele Beamte haben, mit dem Durchsetzen von Verbesserungen, Erhöhungen und so weiter?
Ja, die Durchschlagskraft wird größer, weil wir mehr sind, aber das Geld für diese Anliegen wird immer weniger.
Das heißt also, die Mitte wäre hier das Richtige.
Man sollte jetzt versuchen, bei einem ausgeglichenen Personalstand Halt zu machen und halt mit Rationalisierungen vorzugehen.
Und da gibt es ja so viele Beispiele.
Alles in Österreich so kompliziert und historisch gewachsen.
Denke ich mal an mein Beispiel mit dem Reisepaus,
stellt die Staatsbürgerschaft im Außenverhältnis dar, im Inland nützt es gar nichts.
Sie gehen also aufs Passamt, sie bringen Geburtsurkunde, Heiratsurkunde und Staatsbürgerschaftsnachweis und alles mit, was sie vorzulegen haben.
Dann kriegen sie von einer österreichischen Behörde einen Pass, womit zum Ausdruck gebracht wird, dass sie an einem bestimmten Tag geboren sind, dass sie österreichischer Staatsbürger sind, verehelicht sind und so weiter.
Sie gehen am gleichen Tag ein paar Stunden später zu einer anderen Behörde und müssen dort einen Anspruch geltend machen, sonst muss der Beamte so.
Packen Sie einen Reisepass wieder ein, zeigen Sie mir Ihre Dokumente.
Das ist ein kleines Beispiel.
Ein eigenes Erleben?
Ein eigenes Erleben, das kann ich noch fortsetzen.
Ich bin Bundesbeamter und muss nach der Verfassung österreichischer Staatsbürger sein.
Ich bin Mitglied des Bundesrates und muss natürlich österreichischer Staatsbürger sein.
Wenn ich meinen Dienstausweis als Beamter vorlege oder meinen Mitgliedsausweis als Parlamentarier,
ernte ich nur ein mildes Lächeln und man sagt mir, ich brauche wie jeder andere Staatsbürger auch einen Staatsbürger.
Obwohl ich zwei Dokumente, wenn sie im Pass haben, kann auch meinen Dienstpass vorlegen, nützt das gar nichts.
Ich kann also mehrere Dokumente vorlegen der Republik Österreich und das nützt überhaupt nichts.
Danke für das Gespräch.
Ein Ausflug in die weite Welt der Bürokratie stand am Ende dieses Journal-zu-Gast-Interviews mit dem Beamtengewerkschaftschef Rudolf Sommer.
12.36 Uhr ist es geworden.
Der Frühling beginnt demnächst und damit natürlich auch die Zeit, in der vom winterlichen Wetter verwittertes Holz an Badehütten, Wochenendhäuschen und Lattenzäunen wieder auf Glanz gebracht wird.
Holzschutzmittel haben eine lange Geschichte.
Die Römer haben Holz zur Konservierung angebrannt.
Hinweise auf die Verwendung von Holzlasuren findet man aber schon im alten Ägypten, selbst in der Bibel.
Jahrhundertelang hat man relativ unschuldige Polituren verwendet, aber dann hat der Fortschritt der chemischen Industrie erbarmungslos zugeschlagen.
Und heute sind die Holzschutzmittel viel effizienter, wegen ihres Giftgehalts aber umstritten.
In manchen Produkten hat man sogar Spuren des Sevesogiftes Dioxin gefunden.
Wie nützlich, wie gefährlich sind Holzschutzmittel?
Dazu ein Bericht von Hans Adler.
Ein großer Markt sind sie nicht, die Holzschutzmittel, aber ein sehr vielfältiger und vor allem ein unübersichtlicher.
Es gibt z.B.
in Deutschland und Österreich ungefähr 150 Firmen, die Holzschutzmittel herstellen, wobei die größten Betriebe nicht mehr Umsatz machen als etwa einer der großen Hamburger Kaffeemultis Wihak.
Und die kleinsten sind Ein-Mann-Betriebe von der großen Konkurrenz, auch verächtlich als Waschküchenunternehmen apostrophiert.
Entsprechend unübersichtlich ist auch das Angebot von ungefähr 200 verschiedenen Artikeln, denen der Konsument von außen auch nicht immer ansieht, was sie können und was man mit ihnen besser nicht tut.
Die Branche gibt sich geheimnisvoll und verrät nichts wirklich Wichtiges.
Weder ihre Rezepturen noch ihre Umsätze.
Wer genaueres wissen will, wird an die Dose verwiesen.
Lesen Sie die Gebrauchsanleitung.
Die Menschen haben immer schon versucht, ihre Holzbauten vor Käfern und Pilzen zu schützen.
Noch um die Jahrhundertwende hat man teerhaltige Stoffe und Allaunsalz, aber auch Essig und ganz gewöhnliches Salzwasser mit mehr oder weniger Erfolg als Holzschutz verwendet.
Der wichtigste Holzschutz aber war die Materialstärke.
Ein ordentlicher Balken, in dem noch der Kern des Stammes enthalten ist, braucht kaum Holzschutz.
In den Kern gehen die meisten Schädlinge nicht.
Und auch wenn man sein Ohr an solch einen Balken legt und man hört dieses Geräusch,
Dann muss noch nicht viel passiert sein, denn es ist ja genug Material da.
Früher hat man die Bäume zur richtigen Zeit geschlagen, nämlich in der Saftruhe und mit genauer Kenntnis, welche Eigenschaften ein bestimmtes Holz hat, wenn es zu einer ganz bestimmten Zeit geschlagen wird.
Inzwischen aber wird praktisch das ganze Jahr über geschlägert.
Also bleibt wirklich kaum etwas anderes übrig, als von vornherein Holzschutzmittel zu verwenden.
Etwas ganz anderes aber ist der Innenausbau.
Früher hat man die gute alte Holzbeize mit Wasser oder Spiritus angerührt und man hat Polituren aus Schellack und Spiritus gemischt.
Dann ist die chemische Industrie gekommen und hat fertige Holzbeizen angeboten.
Und die Konsumenten haben die genauso behandelt wie früher die selbstgemachten, ohne Rücksicht auf die inzwischen beigemengten Gifte gegen Insekten und Pilze.
Die Chemiker in den industriellen Giftküchen haben Schauergeschichten über die Leichtfertigkeit parat, mit der die Käufer mit dem giftigen Produkt umgehen.
Kein Wunder, synthetische Gifte sind ja erst seit kurzer Zeit in den Holzbeizen enthalten.
Dr. Wolfgang Metzner, der Leiter des Forschungszentrums der Gemeinsamen Tochtergesellschaft von Bayer und Solvay Chemie berichtet.
Insbesondere nach 1950-60 sind dann synthetische Insektizide und Fungizide als Holzschutzmittelwirkstoffe zum Einsatz gekommen.
Und man hat versucht, die Wirksamkeit der Produkte zu erhöhen, die Wirksamkeitsdauer der Produkte zu verlängern und mit möglichst geringen Mengen
auszukommen.
Es hat fast in jedem Staat Europas irgendwelche Vergiftungsfälle mit Holzschutzmitteln gegeben, weil eben viele Leute nur die Farbe, nicht aber das Gift verwenden wollten und einfach nicht zur Kenntnis genommen haben, dass das eine eben im anderen steckt.
Der Nachweis über Fahrlässigkeit der Hersteller ist kaum jemals gelungen.
Ein besonderes Problem ist die Anwendung von Holzschutzmitteln im Innenraum von Häusern.
Sie ist auch Gegenstand der industriellen Entwicklungsarbeit, bestätigt Metzler.
Zusätzlich zu der biologischen Wirkung gegenüber Holzzerstörern ist vor allen Dingen in den letzten 20 Jahren immer stärker, auch durch die Innenanwendung von Produkten.
die Toxikologie mit ins Spiel gekommen, d.h.
die Bewertung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Holzschutzmitteln und die Entwicklung geht in diese Richtung.
Tatsächlich braucht man in einem modernen Haus im Innenausbau kaum einen Holzschutz.
Aber wer unterscheidet schon genau zwischen einer einfachen Beize, die nur eine schöne Farbe gibt und die Holzmaserung sehen lässt, einem Holzschutzmittel und einer Kombination von beidem, die heute die am häufigsten angebotene Verwendungsform ist?
Selbst der Hersteller sagt zum Konsumenten, zunächst sollte er vor der Benutzung eines Hotschutzmittels prüfen, ob er es braucht.
Das heißt, er sollte praktisch eine Nutzen-Risiko-Analyse für sich selbst anstellen.
Ist er dazu zu dem Schluss gekommen, dass für den vorgesehenen Bereich, Gartenlaube, Zaun,
ein Holzschutzmittel notwendig ist, dann sollte er die Gebrauchsanweisungen sehr sorgfältig durchlesen, sollte die Schutzmaßnahmen anwenden und sollte dafür sorgen, wenn Anwendungen im Innenbereich stattfinden, dass gelüftet wird.
dass die Lösungsmittel entweichen können und nach einer kurzen Wartezeit von wenigen Tagen ist das Zimmer
bei den dafür empfohlenen Produkten auch wieder nutzbar.
Tatsache ist, das Holz, das verarbeitet wird, wird in Zukunft sicher von noch schlechterer Qualität sein, als es heute schon ist.
Es wird sowohl aus den Tropen immer billigeres Holz, oft genug mit den Schädlingen importiert, als auch durch maschinelle Schlägerung und Schadholzanfall, durch Umweltverschmutzung wenig Rücksicht auf die Qualität des Holzes genommen.
Man muss auch davon ausgehen, dass der Fachhandel nicht alle Details der einzelnen Produkte kennt, die ihm ja vom Hersteller auch nicht verraten werden.
Und davon, dass der Konsument in den großen Selbstbedienungs-, Bau- und Heimwerkermärkten überhaupt keine Beratung hat.
Daher bleibt nur eines, sparsam mit Holzschutzmitteln umgehen und vor der Verwendung die Gebrauchsanleitung bis zur letzten Zeile lesen und sei sie noch so klein gedruckt.
Ein Bericht zum Thema Holzschutzmittel war das von Hans Adler.
Und jetzt im Mittagsjournal etwas Zeitgeschichte für die Älteren zum Erinnern, für die Jungen zum Kennenlernen.
Zu dieser Mittagsstunde vor genau 40 Jahren, am 17.
März 1944, fielen die ersten Fliegerbomben auf Wien.
Diesem amerikanischen Luftangriff auf Randbezirke der Stadt, der dutzende Tote gefordert hat, waren seit August 1943 mehrere Bombardements in Wiener Neustadt, Klagenfurt und Innsbruck vorangegangen.
Mit den ersten Bombenangriffen auf Wien ging die alliierte Luftkriegsführung im Zweiten Weltkrieg nun in eine neue Phase.
Manfred Kronsteiner hat dazu folgenden Beitrag gestaltet.
Fliegeralarm in Wien am Freitag, den 17.
März 1944, an einem trüben Märztag.
Der Himmel über der Stadt ist verhangen.
Am Vormittag sind 238 amerikanische B-24-Bomber von Foggia in Apulien gestartet.
192 erreichen das Ziel Wien.
Ein Bombenziel, das unter einer dicken Wolkendecke liegt.
Der Angriff richtet sich gegen die Raffinerie in der Lobau.
Doch wegen der schlechten Erdsicht fallen 380 Tonnen Bomben weit verstreut.
In Randbezirken Wiens legen die Bomben zahlreiche Wohnhäuser in Schutt und Asche.
Dutzende Todesopfer sind die Folge.
Tags darauf meldet das neue Wiener Tagblatt beschwichtigend, Personen- und Sachschäden sind sehr gering.
Skurrileste Teile am Rande, auch Gräber des Zentralfriedhofs, bleiben von den Bomben nicht verschont.
Bisher haben sich die Luftangriffe vor allem auf Wiener Neustadt konzentriert, das mit seinen Messerschmitt-Flugzeugwerken, den größten Jägerwerken des Deutschen Reichs, ein vorrangiges Ziel der Bombardements darstellt.
Die ersten Bomben auf Wiener Neustadt sind bereits am 13.
August 1943 gefallen.
Vorher war das österreichische Gebiet von Luftangriffen verschont geblieben.
Möglich geworden sind diese Fliegerangriffe erst durch die Einnahme Tunesiens seitens der Alliierten.
Als sich die 15.
US-Luftflotte und das 205.
Bombengeschwader der Royal Air Force im süditalienischen Foggia etablieren, wird die Situation prekär.
Von da an erlebt Wien 53 Luftangriffe mit 9000 Toten.
Glück im Unglück, Wien wird fast ausschließlich von den Amerikanern bombardiert und bleibt so von den gefürchteten Flächenangriffen der britischen Luftwaffe in den Nachtstunden verschont, die üblicherweise schreckliche Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern.
Die Amerikaner fliegen ihre Angriffe größtenteils pünktlich wie die Uhr zur Mittagszeit.
Dazu der Militärhistoriker Dr. Manfred Rauchensteiner.
Die Amerikaner sind im Gegensatz zu den Briten primär daran interessiert, ein Industrie-, ein Verkehrsziel, also irgendein strategisches Ziel, das sie möglichst genau ausmachen wollen und möglichst genau bombardieren wollen, zu zerstören.
Das ist nicht immer gelungen, aus vielen Gründen.
Erstens einmal, weil die Sichtverhältnisse nicht entsprechend gewesen sind, die Ortungsgeräte versagen.
und dann durch eine geschlossene Pompendecke durchbombardiert wird und die Bomben dann ganz woanders landen als das ursprünglich beabsichtigt gewesen ist und ich glaube es ist nach wie vor unklar und nicht nachvollziehbar weshalb bei Angriffen die sich wie zum Beispiel am 12.
März 1945 gegen die Raffinerie in Florezdorf gerichtet haben warum bei solchen Angriffen dann die Innenstadt verheerende Schäden davongetragen haben
einige der wesentlichen Kulturbauten Wiens bei dieser Gelegenheit zerstört worden sind.
Der wohl schwärzeste Tag ist der 12.
März 1945.
Die Staatsoper, das Kunsthistorische Museum, die neue Hofburg, das Volkstheater und das Burgtheater werden von Sprengbomben getroffen und schwer beschädigt.
Zahlreiche Bombentote werden in Papier eingewickelt und auf Holzbretter gebunden.
Särge gibt es schon lang nicht mehr und so in Massengräbern bestattet.
Manche der Opfer liegen jetzt noch dort, wo sie verschüttet wurden.
Unter einer Rasenfläche gegenüber der Albertina in der Innenstadt liegen jetzt noch hunderte Bombenopfer.
Sie hatten sich am 12.
März 1945 in einen der zentralen Luftschutzkeller unter dem gründerzeitlichen Philipphof geflüchtet, der bei diesem Angriff zerstört wurde.
Bilanz der Bombenangriffe in Österreich, insgesamt 35.000 Tote, 180.000 Wohnungen in Schutt und Asche.
Einer der amerikanischen Bomberpiloten, die in Österreich Einsätze flogen, war übrigens George McGovern, heute US-Senator, der soeben seine Präsidentschaftskandidatur zurückgelegt hat.
Dem damaligen Bomberpiloten kam das Grauen des Kriegs erst zurecht zur Bewusstsein, als er sah, wie während eines seiner Einsätze ein kleines Einfamilienhäuschen wahrscheinlich mit allen seinen Bewohnern regelrecht zerfetzt wurde.
Ein Bericht von Manfred Kronsteiner war das.
In zwölf Minuten ist es 13 Uhr.
Willkommen für einen Beitrag ins Ausland.
In Bayern gibt's morgen Kommunalwahlen.
Das ist an sich noch nicht unbedingt ein Thema für uns, aber der Urnengang im Freistaat ist diesmal über die blau-weißen Grenzen hinaus interessant.
Zunächst ist es der erste größere Wahlgang nach der Bonner Wende vor einem Jahr.
Zweitens grieselt es seit längerem in der sogenannten Staatspartei CSU.
Die Christlich-Sozialen haben traditionell eine satte Mehrheit südlich des sogenannten Weißwurst-Äquators, aber ihr Langzeitschef Franz Josef Strauß ist wegen seines ostpolitischen Kurswechsels und seiner Politik der Nadelstiche gegen die Bonner-Kohl-Genscher-Koalition wachsender parteiinterner Kritik ausgesetzt.
Das könnte Stimmen kosten.
Der dritte interessante Aspekt ist München.
Dort wird's im Kampf um den Oberbürgermeister-Sessel spannend.
1978 hatte der Unionschrist Erich Kiesl 30 Jahre SPD-Herrschaft an der Isar gebrochen.
Der entthronte Georg Kronawiter versucht jetzt ein Comeback.
Dabei spielt eine Rolle, dass München, sagen die Demoskopen, eine Art politischer Barometer ist, ein Trendsetter.
Dort begann vor sechs Jahren die Serie bürgerlicher Machtübernahmen in Großstädten der Bundesrepublik.
Jetzt hofft die SPD auf eine Umkehr dieses Trends.
Im Münchner Wahlkampf ging es, um es bayerisch zu sagen, saugrob zu.
Das berichtet Thomas Gerlach.
Von den diversen Wahlkämpfern unbemerkt einte ein Motto die miteinander streitenden Heronen.
Gerhard Polt, der Kabarettist, erfand dafür einst die treffende Formulierung, das vergesse ich der Frau Müller nie, dass sie so nachtragend ist.
Wer sich nur traute, Müller durch Kiesel oder Kroner wieder zu ersetzen, merkte schnell, wie nah er diesem ausgeprägten Charakterzug weiß-blauer Eigenart kam.
Denn was Preußenpiefkes als Schnee von gestern abtun, lässt sich von gestandenen Seppelhosenträgern allemal noch als Wahlkampfmunition nutzen.
Auch in München, obwohl dies längst nicht mehr fest in bajauvarischer Hand ist.
Die Zugrosten, Sie verstehen.
Aber das tut nichts zur Sache.
Gleich ob der Oberbürgermeister nun Kiesel heißt und CSU als Nachnamen führt oder Kroner Witter gefolgt von SPD, beide sind zwar dem starken Stamm des Südens entsprungen, aber nicht in München.
Die heimliche Hauptstadt der Bundesrepublik, die sich gerne ein schmückendes Mit-Herz an die Brust heftet, ist nun mal so weltoffen, dass sie jeden Bürgermeister verkraftet, wenn der als Kandidat nur den Wahlkampf aushält.
Dass sich darin mehr als vier Parteien austobten, hat lediglich statistischen Wert, denn allein die vier werden die 80 Stadträte untereinander aufteilen.
Trotz ihres verheißungsvollen Namens haben die Grünen wenig Farbe in das Wahlkampfbild gemischt.
Ihre Blässlichkeit wurde allenfalls von den Liberalen überboten.
Beide kleinen Parteien werden dennoch einige Sessel ergattern und dann schauen, wie sich mit den Pfunden wuchern lässt.
Denn so sieht es aus der Sicht der Großen aus.
CSU und SPD haben zugeschlagen, als würde der Weltmeister der Holzfäller gesucht.
Und doch wird es wohl keiner allein schaffen.
Kein Wort, das der Gegner irgendwann leichtfertig der Öffentlichkeit anvertraut hatte, wurde so gering erachtet, dass sie nicht doch den Versuch wagten, es ihm vorzuhalten oder, lagen die Dinge anders, es ihm nachzutragen.
Die Archivare müssen Hochkonjunktur gehabt haben.
Wie gesagt, das vergessen wir der Frau Müller nie.
Und noch jemand hatte viel, ausgesprochen viel zu tun.
Nicht die Wahlkämpfer, die zwar auch, sondern der ehrwürdige Stand der Richter.
Alle naslang mussten sie, meist von einer unbayerisch nervösen CSU angerufen, begutachten, ob der eine dem anderen jene Lüge vorhalten durfte oder bei Androhung einer Geldstrafe unterlassen musste.
Arme Richter, arme Archivare.
Dem Erich Kiesel von der CSU ging es da noch am besten.
Er hatte vor sechs Jahren erstmals die Rote Bastion München erobert und überließ, wenn möglich, die Schlammschlacht seinem niederen Fußvolk.
Stattdessen sah man ihn in der Zeitung als Herkules, der für die neue U-Bahn mit dem Vorschlaghammer die letzte Wand zertrümmerte, Münchner Olympioniken mit dem ausstaffierte, was ihnen in Sarajevo vorenthalten blieb, Gold nämlich, oder wie er verdienten Bürgern Figuren aus Nymphenburger Porzellan verlieh.
Bayernlöwen, versteht sich.
Ein Mann der Tat, pries ihn die CSU.
Sein einzig ernstzunehmender Konkurrent, Georg Kronerwitter von der SPD, tat derweil, was Kiesel und die CSU am meisten schmerzte.
Er legte den Finger schwer in unzählige Wunden kommunalpolitischer Versäumnisse.
Da traf es sich gut, dass Kronerwitter der letzte SPD-OB vor Kiesel gewesen war und das Handwerk versteht.
Dass er vor sechs Jahren bei der letzten Wahl seinen Sessel nicht verteidigen durfte, lag an folgender Logik der Genossen.
Der Chorch sei nicht mehr vermittelbar, hieß es wörtlich, worauf dann die SPD dem Wähler nicht mehr vermittelbar war und, furchtbar abgewatscht, auf die Oppositionsbank rücken musste.
Deshalb ist der Chorch jetzt wieder vermittelbar.
Aber Krach kommt halt in den besten Familien vor.
Auf CSU-Seite hatte ein Münchner Bundestagsabgeordneter den Sohn des ebenso legendären wie christlichen Parteimitbegründers Hundhammer schließlich einen Drecksack, einen katholischen geheißen, auch wenn er sich heute nicht mehr recht erinnern mag.
Schwierig für unsere armen Richter.
80 Stadträte werden in München gewählt und getrennt davon ein Oberbürgermeister.
Wie heißt es bei den Demoskopen doch so schön?
Die Wahl ist offen.
Den Münchnern ist das zu wenig und so kursiert folgende Vorhersage.
Der von den Grünen ist am sympathischsten, der von den Liberalen der Gescheiteste, den Kroner wird da wählen wir und der Kiesel wird's.
So einfach ist das.
Und deshalb vergessen wir es der Frau Müller auch nicht, egal ob sie nun CSU, SPD oder sonst wie heißt.
Muss so ähnlich wie Hacklziehen gewesen sein, der Münchner Wahlkampf.
Ein Bericht von Thomas Gerlach war das.
Morgen wählen, also 8 Millionen Bayern.
Wir kommen mit dem Kulturbeitrag zurück nach Österreich, sozusagen etwas tonabwärts.
In Linz ist die letzte Station.
Das nicht gerade alltägliche Ereignis einer Opern-Welturaufführung.
ist für heute Abend im Linzer Landestheater angekündigt.
Im Auftrag dieses Theaters hat der oberösterreichische Komponist Baldwin Sulzer aus dem bekannten Stück »In seinem Garten liebt Don Perimplín Belisa« des spanischen Dichters Federico García Lorca eine Oper gemacht.
Der 52-jährige Baldwin Sulzer ist Priester und Musikpädagoge.
Als Komponist ist er bisher vor allem mit Orchesterwerken und Kammermusik hervorgetreten.
Was er aus Lorcas erotischem Bilderbogen gemacht hat, das erfahren Sie im folgenden Vorbericht von Wolfgang Winkler vom Landesstudio Oberösterreich.
Die Figuren sind die des herkömmlichen Kammerspiels.
Der alte, in Liebesdingen völlig unerfahrene Don Berlimplin, die Begleiterin seines bisherigen Lebens, seine Magd Markolfer, Belisa, das junge, schöne, in die Ehe getriebene Mädchen und deren Mutter.
Die Personen handeln zumindest am Anfang durchaus im Sinne der Burlesque.
Die immer wieder durchscheinende Tragödie hält sich in einer fein ausgewogenen Balance, die Jean-Garcia Lorca in seinem Stück meisterhaft darstellte.
Genau diese beiden Pole, Burlesque und Tragödie, waren es, die Baldwin Sulzer zu einer Art Oper semi-seria ganz im Sinne des mozartschen Don Giovanni anregten.
Über die Art seiner Musik, sagt Baldurin-Sulzer.
absolute Musikstücke zu schaffen und sie aneinander zu hängen.
Also so ähnlich wie eine Sinfonie aus vier Sätzen besteht, so besteht eben diese Oper aus neun, zehn oder zwölf Sätzen.
Und zwar so, dass in erster Linie die Instrumentalmusik erfunden wurde, sodass die Sätze in sich geschlossen sind.
Es gibt da Satznamen, beispielsweise die Präamel,
Eine Szene... Anstelle der Overtüre.
Anstelle der Overtüre.
Dann eine andere Szene heißt Rondo Capriccioso.
Dann wieder eine heißt Fantasia Aria.
Metamorphosen kommen vor.
Gegen Schluss, also was drunter und drüber geht, wo die Dramatik am intensivsten wird, ist eine Folia eingefügt.
Und den Abschluss bildet dann eine Art Trauermarsch die Nene.
Also es sind lauter Stücke, die
die in erster Linie aus Musik konzipiert wurden und der Text ist von mir dann hinein projiziert worden in diese Stücke, die also die Musik so formuliert haben, dass sie zur jeweiligen Stimmung, zum jeweiligen Gesamtausdruck der Szene oder des Bildes passen.
Die Ausstattung dieser Linzer Uraufführung stammt von Kurt Bindt.
Dominierend im Bühnenbild ist eine sechs Meter hohe Hand, die mehrere Deutungen zulässt.
Darbietend im ersten Bild, im Bild der Hochzeit, beschützend im zweiten Bild, in jenem, in dem die Hand als Spaldachin über das Ehebett ragt, und schließlich fordernd im dramatischen Schluss der Oper.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Roman Zeilinger.
Alfred Stöckmüller inszenierte, für die Einstudierung des Chores zeichnet Ernst Dunshirn verantwortlich.
Die Titelrollen singen Cheryl Lichter als Belisa, Riccardo Lombardi als Don Berlimplin, Linda Roach-Strummer ist die Haushälterin Mark Holfer und Utter Balzer als Gast, die Mutter Belisas.
Die beiden Kobolde, beide sind reine Sprechrollen, die zum Beispiel die Hochzeitsnacht Don Perlimplins mit Belisa für das Publikum kommentieren spielen, Eva-Maria Eichner und Claudia-Sophie Jelinek.
In seinem Garten liebt Don Perlimplin Belisa eine Oper von Balduin Sulzer, heute Abend Welturaufführung.
In Linz und zum Thema Kultur bietet man mir noch um einen Hinweis, das Nena-Konzert in der Wiener Stadthalle beginnt nicht um 16 Uhr, sondern heute um 19.30 Uhr.
In drei Minuten ist es 13 Uhr, noch einige Kurzmeldungen.
USA.
Präsident Reagan hat an Moskau appelliert, die Verhandlungen über eine Verringerung der Mittelstreckenwaffen und die Begrenzung der strategischen Rüstung wieder aufzunehmen.
Die Genfer Gespräche waren im Dezember vergangenen Jahres von der Sowjetunion abgebrochen worden.
Reagan begrüßte den gestrigen Wiederbeginn der Wiener Ost-West-Gespräche.
Verteidigungsminister Weinberger hat sich entschieden gegen eine Verringerung der amerikanischen Truppen in Europa ausgesprochen.
In einer Rede in Miami sagte Weinberger, man wolle keinesfalls eine Politik ändern, die seit fast 40 Jahren den Frieden bewahrt habe.
Damit reagierte der Verteidigungsminister auf eine Ansprache des Bewerbers um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, Senator Gary Hart.
Hart hat für den Fall seiner Wahl zum Präsidenten Gespräche mit den Verbündeten der USA über eine Verringerung der amerikanischen Truppen in Europa angekündigt.
Die Vertreter der libanesischen Bürgerkriegsparteien beraten heute bei der Versöhnungskonferenz in Lausanne über ein Abschlussdokument.
Nach inoffiziellen Angaben haben sich die Konferenzteilnehmer bereits in mehreren Punkten geeinigt, unter anderem auf die Verteilung der Parlamentssitze zwischen Moslems und Christen.
Der libanesische Staatspräsident Amin Jemael hat dem syrischen Staatschef Hafez al-Assad für dessen diplomatische Bemühungen bei der Versöhnungskonferenz gedankt.
Die Kämpfe an der Demarkationslinie in Beirut haben etwas nachgelassen.
Iran-Irak.
Im Krieg am Persischen Golf erwartet der Irak eine neue iranische Offensive.
Ein Militärsprecher betonte, die irakischen Streitkräfte seien auf Angriffe vorbereitet.
Im Gegenzug würde der Irak Ziele tief im Inneren des Iran angreifen.
Europäische Gemeinschaft.
Die Landwirtschaftsminister der Mitgliedsländer der Europäischen Gemeinschaft haben sich heute grundsätzlich auf ein umfassendes Reformpaket geeinigt.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Interview: Landeshauptmann Haslauer, SPÖ-Landesparteiobmann Moritz und FPÖ-Landesrat Wiesner
Mitwirkende:
Gasteiger, Arno [Gestaltung]
, Haslauer, Wilfried (sen.) [Interviewte/r]
, Moritz, Herbert [Interviewte/r]
, Wiesner, Sepp [Interviewte/r]
Datum:
1984.03.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Politik Österreich
;
Politik
;
Gesellschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten