Mittagsjournal 1984.04.16

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag meine Damen und Herren, aus dem Journalstudio im Wiener Funkhaus begrüßt Sie am Montag der K-Woche am ersten Osterferientag Werner Löw beim Mittagjournal.
    Das Redaktionsteam hat heute eine ganze Menge Beitragsthemen anzubieten.
    Hier der Überblick.
    Seit wenigen Minuten steht der neue Verbraucherpreisindex fest.
    In Österreich waren die Preise im vergangenen März um 5,8 Prozent höher als vor einem Jahr.
    Im Februar lautete diese Vergleichszahl 5,7 Prozent.
    Die steigende Tendenz der Inflation setzt sich also fort.
    SPÖ-Zentralsekretär Marsch nimmt Stellung zum derzeitigen politischen Zustand seiner Partei.
    Zuletzt haben ja die Arbeiterkammer-Wahlen vor einer Woche der SPÖ doch einige spürbare Wunden geschlagen.
    Zwei Inlandsthemen heute Mittag unter dem groben Titel Sport.
    Erbautenminister Sekanina erklärt sein endgültiges Nein, ein zweites Mal Präsident des österreichischen Fußballbundes werden zu wollen.
    Er folgt damit, so sagte Sekanina, Bitten der Betriebsräte aus seiner Metallarbeitergewerkschaft.
    Und zwei Studenten werden seit gestern Nachmittag in einem Höhlensystem bei Hollenstein an der Ips in Niederösterreich vermisst.
    Die Höhlenforscher oder Höhlenabenteurer sind da durch eine Quelle hineingetaucht, sind aber nicht mehr an die Oberfläche gekommen.
    Ein sportpolitisches Thema auch aus dem Ausland dann.
    Die Sowjetunion hat entgegen anderslautenden Gerüchten keine Pläne, die heurigen olympischen Sommerspiele in Los Angeles zu boykottieren.
    Das erklärte heute hochoffiziell der Vorsitzende des sowjetischen Olympiakomitees, der Sportminister Gramov.
    Die weiteren Auslandsthemen dann in diesem Mittagschanal.
    Erstens Südtirol.
    Nach den Wahlen vom vergangenen November hat die Bildung der Landesregierung praktisch bis jetzt gedauert.
    Heute nun gibt Landeshauptmann Maniago seine Regierungserklärung ab.
    Zweitens Nicaragua.
    Da haben die antisandinistischen, also regierungsfeindlichen Rebellen des ehemaligen Sandinisten Pastora eine kleine Hafenstadt an der Karibikküste im Süden Nicaraguas eingenommen.
    Und unterdessen geht die Diskussion um die Verminung der nicaraguanischen Häfen mit Hilfe des amerikanischen Geheimdienstes CIA weiter.
    Frankreich dann, da denkt jetzt Ministerpräsident Moran laut und öffentlich nach,
    über die Doppelrolle der Kommunisten.
    Auf der einen Seite sind die Kommunisten Koalitionspartner in der Regierung, auf der anderen Seite treten sie ganz offen gegen die Regierungspolitik auf, speziell in Sachen Stahlindustrie-Sanierung.
    Viertens dann interessante Details über die Rüstungszusammenarbeit zwischen der Republik Südafrika und Israel.
    Im Kulturteil ein Gespräch mit dem wie es heißt teuersten Tenor der Welt, mit Luciano Pavarotti, vor seinen bevorstehenden Auftritten in Wien.
    Jetzt gleich aber der Auftritt von Karl Berger mit den Nachrichten.
    Die Nachrichten hat heute Fedor Holli als verantwortlicher Redakteur zusammengestellt.
    Österreich.
    Der Index der Verbraucherpreise, die Maßzahl für die Inflation, stieg im März gegenüber dem März des Vorjahres um 5,8%.
    Gegenüber Februar stiegen die Preise um 0,3%.
    Am stärksten war die Verteuerung im Jahresabstand bei den Tabakwaren mit mehr als 11% und bei den Wohnungsmieten mit 6,6%.
    Die Aktion 0,0 Promille warnt vor den Osterfeiertagen eindringlich vor Alkohol am Steuer.
    Nach wie vor passiert jeder fünfte Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss.
    Der Osterpunsch als Stärkungsmittel sollte daher von Kraftfahrern unbedingt gemieden werden, meint die Aktion für 0,0 Promille.
    Gerade die vorausgesagte Wetterbesserung zu den Feiertagen lässt ein Steigen der Unfallzahlen befürchten.
    Im Vorjahr sind, bedingt durch das schlechte Wetter, nur 436 Verkehrsunfälle zu den Feiertagen passiert.
    Dabei gab es allerdings 15 Tote und 641 Verletzte.
    Mehr als 18.000 Kraftfahrer wurden im Vorjahr zwischen Karfreitag und Ostermontag wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit bestraft.
    Die Suche nach den beiden Höhlenforschern, die seit gestern in einem Höhlensystem bei Hollenstein an der Ips vermisst werden, blieb bisher ergebnislos.
    Die beiden Vermissten sind Studenten aus Wien im Alter von 20 und 21 Jahren.
    Sie tauchten gestern durch eine Quelle in das zum Teil unter Wasser liegende Höhlensystem ein, kamen aber nicht mehr an die Oberfläche zurück.
    An der Suche nach den Vermissten beteiligen sich eine Tauchergruppe des Landesfeuerwehrkommandos für Niederösterreich und ein Spezialist für Höhlenrettung aus Oberösterreich.
    Saudi-Arabien Außenminister Erwin Lanz setzt seine Reise durch mehrere Länder am Arabischen Golf fort.
    In der saudi-arabischen Hauptstadt Riyadh führte Lanz gestern und heute Vormittag Gespräche mit Außenminister Saud Al-Faisal und Finanzminister Mohammed Abal-Khal.
    Hauptthemen waren der Nahostkonflikt, der iranisch-irakische Krieg und der Ausbau der saudi-arabisch-österreichischen Wirtschaftsbeziehungen.
    Lanz wird noch heute in den Oman, das Sultanat an der Meerenge von Hormuz, weiterreisen.
    Der Oman hat im vergangenen Jahr aus Österreich Güter im Wert von 149 Millionen Schilling bezogen, vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Baumaterial und Lebensmittel.
    Sowjetunion.
    Nach Angaben des Vorsitzenden des sowjetischen Olympischen Komitees plant Moskau keinen Boykott der Olympischen Spiele in Los Angeles.
    Wie Komiteevorsitzender Gramov sagte, sei die sowjetische Kritik an den USA missverstanden worden.
    Die Sowjetunion fordere lediglich, dass ihre Sportler in Los Angeles normale Teilnahmebedingungen vorfinden, sagte Gramov.
    Das sowjetische Olympische Komitee hat in der Vorwoche den USA vorgeworfen, die Olympische Charta zu verletzen und eine antisowjetische Kampagne zu führen.
    Eine von der Sowjetunion geforderte Sondersitzung des internationalen Olympischen Komitees soll nun nächste Woche in Lausanne stattfinden.
    Die endgültige Entscheidung der Sowjetunion über die Teilnahme in Los Angeles soll Ende kommenden Monats fallen.
    Ägypten.
    Derener Ostabteilungsleiter des sowjetischen Außenministeriums, Vladimir Polyakov, ist zu politischen Gesprächen in Kairo eingetroffen.
    Der hohe Sowjetpolitiker wird möglicherweise auch Staatspräsident Hosni Mubarak treffen.
    Mubarak hat in jüngster Zeit mehrfach Interesse an der Normalisierung der sowjetisch-ägyptischen Beziehungen bekundet.
    Sein Amtsvorgänger Sadat hatte 1981 der Sowjetunion vorgeworfen, die ägyptische Opposition zu unterstützen und die sowjetische Botschaft in Kairo geschlossen.
    USA
    Präsident Reagan erlaubt nach Presseberichten sogenannte Erstschläge und Vergeltungsaktionen gegen Terroristen im Ausland.
    Die Zeitung Los Angeles Times meldet, dem Bundeskriminalamt FBI und dem Geheimdienst CIA werde gestattet, für derartige Einsätze paramilitärische Einheiten zu bilden.
    Grund für eine entsprechende Weisung Reagans soll der Anschlag auf amerikanische Marineinfanteristen in Beirut vom Oktober vergangenen Jahres sein.
    Damals kamen 241 amerikanische Soldaten ums Leben.
    Der Direktor des Geheimdienstes, CIA, William Casey, hat den Iran beschuldigt, durch seine Botschaften weltweite Terroristen zu unterstützen.
    In einem Interview meinte Casey, die Perser stellten in ihren diplomatischen Vertretungen islamische Revolutionsgardisten und Geld für Anschläge zur Verfügung.
    Neben dem Iran beschuldigte der CIA-Chef auch Libyen, den Terrorismus als Mittel der Politik einzusetzen.
    Als Gegenmaßnahmen drohte Casey Wirtschaftssanktionen und eine diplomatische Isolierung beider Länder an.
    Mittelamerika, USA.
    Die im Süden von Nicaragua operierenden, regierungsfeindlichen Freischerler der Organisation ARDE, Revolutionäre Demokratische Allianz, haben die kleine Hafenstadt San Juan del Norte an der Karibikküste erobert.
    Verteidigungsminister Umberto Ortega gab die Niederlage der Regierungstruppen zu und erklärte, es werde schwerfallen, die Stadt zurückzuerobern.
    Der militärische Führer der antisandinistischen Rebellen, Edem Pastora, kündigte in San Juan del Norte die Bildung einer Gegenregierung an.
    Nach Angaben Pastoras sind beim Kampf um die Stadt 14 Regierungssoldaten und 9 Freischädler gefallen.
    Die Zivilbevölkerung war bereits vor Wochen aus San Juan evakuiert worden.
    Die amerikanische UNO-Botschafterin Jean Kirkpatrick und der frühere Außenminister der USA, Henry Kissinger, haben unterdessen die Verminung von Häfen in Nicaragua befürwortet.
    Kirkpatrick sagte in einem Fernsehinterview, solche Aktionen seien legal, da von Nicaragua eine bewaffnete Aggression gegen Nachbarländer ausgehe.
    Kissinger vertrat die Ansicht, es gelte, den Kommunismus in Mittelamerika zu stoppen.
    Nicaragua wirft dem amerikanischen Geheimdienst CIA vor, hinter der Verminung der Häfen zu stehen.
    Der demokratische Senator Monihan, stellvertretender Vorsitzender des Geheimdienstausschusses, ist aus Protest gegen die Verminung der Häfen zurückgetreten.
    Namibia.
    Bei einem Bombenanschlag in der Stadt Okatana, im Norden des früheren Südwestafrika, sind am Wochenende zwei amerikanische Diplomaten und zwei schwarze Zivilisten ums Leben gekommen.
    Weitere vier Menschen wurden verletzt.
    Der Sprengkörper explodierte, als die beiden Amerikaner ihr Auto an einer Tankstelle anhielten.
    Die Namen der Toten werden mit Dennis Koch und Oberstleutnant Ken Crabtree angegeben.
    Sie gehörten zu einer Beobachtergruppe der USA bei den südafrikanisch-angolanischen Normalisierungsgesprächen.
    Die südafrikanische Verwaltung Namibias macht für den Anschlag die Unabhängigkeitsorganisation SWAPO verantwortlich.
    Aus diplomatischen Kreisen verlautete, die Amerikaner seien möglicherweise nur zufällig Opfer des Anschlages geworden, auf die Tankstelle seien bereits mehrere Attentate verübt worden.
    Bundesrepublik Deutschland Ein Ingenieur aus Freiburg steht unter Verdacht, Pakistan in Plänen zum Aufbau einer Atombombenproduktion unterstützt zu haben.
    Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Freiburg wurde gegen den Inhaber eines Ingenieurbüros ein Verfahren eröffnet.
    Der Mann soll in den späten 70er Jahren Pakistan ohne Genehmigung eine Industrieanlage zur Herstellung von spaltbarem Material geliefert haben.
    Die voraussichtliche Anklage bezieht sich auf Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz.
    Österreich.
    Bautenminister Karl Sekanina hat die Annahme der Funktion des Fußballbundpräsidenten endgültig abgelehnt.
    In einer Pressekonferenz in den Räumen der Metallarbeitergewerkschaft sagte Sekanina heute, sein Nein gelte für alle Zeiten.
    Er habe in dieser Frage Kontakte mit dem Bundeskanzler
    und mit ÖGB-Präsident Benja gehabt.
    Ausschlaggebend sei aber, wie Sekaniner sagte, die Meinung der Metallarbeiter gewesen.
    Eine Betriebsrätekonferenz der Metallarbeiter am Wochenende in Bad Hofgastein habe ihn ersucht, wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Metallindustrie das Amt des ÖFB-Präsidenten nicht anzunehmen.
    Die Wetterlage.
    Im Ostalpenraum geht das schöne Wetter vorübergehend zu Ende.
    Eine atlantische Störung hat die Schweiz erreicht.
    Sie greift allmählich auf unser Bundesgebiet über und verbindet sich mit einem Tiefausläufer über dem Golf von Genua.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    Im Osten vielfach heiter.
    Sonst Bewölkungsverdichtung und gegen Abend im Westen und Südwesten Aufkommen von Regen.
    Mäßiger Wind aus Südost bis Südwest.
    Nachmittagstemperaturen im Westen bis 15, sonst bis 20 Grad.
    Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 2 bis 8 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen.
    Unbeständig und kühl.
    Allgemein stark bewölkt und gebietsweise Regen.
    Im Gebirge Schneefall nahe 1000 Meter Höhe.
    Am Nachmittag in Westösterreich Bewölkungsauflockerung.
    Mäßige bis lebhafte Winde.
    Tageshöchsttemperaturen 9 bis 14 Grad.
    Die Vorschau bis Freitag.
    Ab Mittwoch von Westen beginnende Wetterbesserung.
    In der Folge wieder sonnig und wärmer.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien heiter 20 Grad, Südostwind 15 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt heiter 20 Grad, Südost 20, Linz stark bewölkt 15, Salzburg wolkig 17 Grad, Nordwest 25, Innsbruck wolkig 13 Grad, Bregenz bedeckt 13, Graz wolkig 16 und Klagenfurt wolkig 13 Grad.
    Es ist 13 Minuten nach 12.
    Sie hören das Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
    Das Statistische Zentralamt hat am Vormittag den Verbraucherpreisindex für den Monat März bekannt gegeben.
    Die Inflationsrate für den Vormonat beträgt demnach 5,8 Prozent.
    Und damit weist der Index der Verbraucherpreise seit Jahresbeginn eine kontinuierlich steigende Tendenz auf.
    Im folgenden Beitrag geht Michael Kerbler der Frage nach, welche Auswirkungen die steigende Inflationsrate für die Konsumenten haben wird.
    Die Inflationsrate für den März dieses Jahres beträgt also 5,8%.
    Im Jänner war der Index auf 5,6% hinaufgeschnellt, im Dezember 1983 war er ja noch bei 3,8% gelegen.
    Die Wirtschaftsforscher führen den kräftigen Sprung nach oben in der Inflationsratenentwicklung auf das Maßnahmenpaket der Bundesregierung zurück, aber auch auf den Umstand, dass so manche Unternehmen ihre Preise im Zuge der mehrwertsteuerbedingten Verteuerungen mit erhöht haben.
    Die Durchschnittsinflationsrate wird heuer 5,5% betragen, so die jüngste Prognose des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung.
    Die Einkommen werden dagegen um 4,25% wachsen.
    Mit aufgrund der mäßigen Lohnabschlüsse im vergangenen Jahr kommt es daher heuer zu einem Sinken der Realeinkommen.
    Es bleibt also weniger im Geldbörsel übrig als im vergangenen Jahr.
    Das Sinken der Realeinkommen führt auch zu einer sinkenden Nachfrage bei Konsumgütern.
    Die Haushalte haben sich im Vorjahr mit dauerhaften Konsumgütern wie etwa Kühlschränken, Stereoanlagen etc.
    weitgehend eingedeckt und fallen daher als Käufer heuer aus.
    Was wiederum heißt, dass vom Inlandskonsum kein Impuls für eine Ankurbelung der Konjunktur zu erwarten ist.
    Die Wirtschaftsforscher rechnen gar damit, dass der private Konsum heuer gegenüber 1983 um ein Prozent zurückgehen wird.
    Für jene Gewerkschaften, die nun in Lohnverhandlungen stehen, wie etwa die Bau- und Holzarbeitergewerkschaft, wird es zunehmend schwieriger, einen moderaten Lohnabschluss gegenüber den Mitgliedern zu vertreten, steigt doch Monat für Monat die Inflationsrate.
    Und es ist zu erwarten, dass im Mai, spätestens aber im Juni, die Sechs-Prozent-Marke überschritten wird.
    Der April-Index dürfte noch unter 6% zu liegen kommen, da nämlich in dieser Inflationsrate die Preissenkungen bei Normal- und Superbenzin der letzten Wochen wirksam werden.
    Aber nicht nur die Inflationsrate steigt, sondern auch mit ihr verknüpfte Gebühren und Leistungen.
    Erstmals seit 1982 hat der Verbraucherpreisindex jene Schwelle überschritten, wonach laut Gesetz, nämlich dem Mietrechtsgesetz und seinen Paragrafen 16 bzw.
    45, eine Mietenerhöhung bzw.
    eine Erhöhung der Erhaltungsbeiträge erlaubt ist.
    Es ist damit zu rechnen, dass etwa bei der Neuvermietung die Obergrenzen des Mietpreises um bis zu 10% nach oben korrigiert werden und auch die Erhaltungsbeiträge können bis zu diesem Prozentsatz nun angehoben werden.
    Wie gesagt, die Mieten sind im Jahresabstand um 6,6% gestiegen.
    Noch vor der Indexsteigerung für Mieten liegt der Anstieg der Inflationsrate für Ausgaben für Verkehrsmittel, sprich für den Fahrschein.
    Innerhalb eines Jahres haben sich die Beförderungsgebühren im Bundesdurchschnitt um 8,4 Prozent verteuert.
    Dafür war hauptsächlich die Mehrwertsteuererhöhung mit 1.
    Jänner verantwortlich.
    Die Mehrwertsteuererhöhung hat auch ihren Anteil bei der Preisanhebung bei Tabakwaren, die sich im Jahresabstand um 11,1 Prozent verteuerten und damit Spitzenreiter in der Inflationstabelle für den März sind.
    Die Ausgaben für Ernährung und Getränke haben sich um immerhin sechs Prozent verteuert.
    Damit liegt diese Inflationsrate an vierter Stelle des Merz-Index.
    Zitat aus dem Merz-Prognosebericht des Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitutes, eine vollständige Überwälzung der Mehrwertsteuererhöhung erfolgte weitgehend auch bei den Nahrungsmittelpreisen.
    Zitat Ende.
    Wie wird es weitergehen?
    Bis zur Jahresmitte wird die Inflationsrate ansteigen und zu Jahresende wird die Inflationskurve wieder abflachen.
    Zur Jahreswende 1984-85 wird dann die Inflationsrate wieder jenen Sprung hinuntermachen, den sie im Jänner 1984 hinaufgemacht hat.
    Die nach den nun vorliegenden Prognosen geschätzte Inflationsrate für den ersten Monat des kommenden Jahres liegt zwischen 3,5 und 4 Prozent.
    An dieser Prognose ändert sich dann nichts, wenn die Konjunktur sich an die Voraussage der Wirtschaftsforscher hält.
    Gibt es allerdings ein stärkeres Wirtschaftswachstum als die vorhergesagten zweieinhalb Prozent, so hat das eine verstärkte Importnachfrage zufolge, die ihrerseits aber verhindert, dass sich die Inflationsrate so stark nach unten entwickelt, dass sie sich im Jahresdurchschnitt bei den prognostizierten fünfeinhalb Prozent einpendelt.
    Wie sich die Inflationsrate also weiterentwickeln wird, hängt nicht nur von den Lohnabschlüssen des Jahres 1984 ab, sondern auch davon, wie sich das Wirtschaftswachstum und damit die importseitige Belastung der Inflationsrate entwickelt.
    Die aktuelle Inflationsrate in Österreich liegt bei 5,8 Prozent.
    Das ist im Jahresabstand von März 83 bis März 84 und Michael Kerbler nahm das unter anderem zum Anlass auch für Prognosen über die weitere Entwicklung dieser Inflationsstatistik.
    Die SPÖ denkt über die Wahlniederlagen der letzten Wochen und Monate nach.
    Zentralsekretär Fritz Marsch gab sich heute, eine Woche nach den Arbeiterkammerwahlen, bei denen die SPÖ im Österreichdurchschnitt rund sechs Prozent der Stimmen verlor, da gab sich der Zentralsekretär der SPÖ nachdenklich und optimistisch zugleich.
    Die SPÖ müsse ihren Mitgliedern und Wählern ein neues Zukunftsbild vermitteln und sie werde im Herbst mit einer großen diesbezüglichen Diskussion beginnen.
    Die Opposition nannte Marsch gehässig und zusammenarbeitsfeindlich.
    Außerdem gäbe es von Seiten der ÖVP fast so etwas wie einen negativen Wahlkampf.
    In der Pressekonferenz ließ der SPÖ-Zentralsekretär jedoch deutlich erkennen, wie schwer seine Partei durch die Wahlmisserfolge der letzten Zeit tatsächlich getroffen worden ist.
    Johannes Fischer berichtet.
    Sechs Prozent Verlust bei den Arbeiterkammerwahlen und ein deutliches Aufholen der ÖVP, auch in der Meinungsforschung, geben der großen Regierungspartei zu denken.
    Nach zum Teil heftiger Kritik, auch aus den eigenen Reihen, konstatiert Zentralsekretär Fritz Marsch wachsende Verunsicherung im eigenen Wähler- und Mitgliederbereich.
    Manche suchen verzweifelt halt an uns, manche zweifeln an uns.
    Und wir müssen ihnen die Ziele geben, die Ziele in einer veränderten Welt.
    Und unsere Aufgaben gehen über die Politik des Tages hinaus als Partei.
    Diese Politik des Tages werde den Menschen schlecht oder nicht richtig erklärt, kritisierte etwa Kärntens Landeshauptmann Leopold Wagner kürzlich, solchermaßen an eine recht harte Schelle durch den früheren Bundeskanzler Bruno Kreisky anschließend.
    Fritz Marsch nimmt diese Kritik zur Kenntnis.
    Natürlich ist diese Kritik nach einer Wahlschlappe da und die muss es gehen, gerade in einer
    sozialdemokratischen Partei und das ist auch ein Teil des selbstkritischen Prozesses in der Partei.
    Für uns sind die Bedingungen anders geworden, wie ich schon gesagt habe und aus dieser Situation heraus müssen wir jetzt handeln und ich glaube,
    dass das am ehesten möglich ist, wenn wir in dieser schwierigen Phase, in der wir uns jetzt gewiss befinden, Entschlossenheit, Festigkeit und Stärke herzeigen.
    Die Entschlossenheit, Zukunftsfragen der 80er Jahre abseits von der Tagespolitik zu diskutieren, will die SPÖ als Partei schon im Herbst zeigen.
    Ihr Zentralsekretär hält dabei auch einen Umdenkungsprozess für nützlich.
    Gerade eine Partei wie die österreichische Sozialdemokratie, für die ist es
    unumgänglich notwendig, diesen Umdenkprozess einzuleiten.
    Und wir brauchen auch eine Erneuerung des Wir-Gefühls in der Partei.
    Wir können ja, wir dürfen nicht alles in der Partei und in die Partei integrieren, also in unsere Bewegung einbeziehen, was sich anbietet an den Rändern.
    Das können und dürfen wir nicht.
    Aber wir werden und müssen die Freiräume geben, die es zum Beispiel jungen Menschen ermöglicht, ihre eigenen Vorstellungen auszudrücken.
    Gerade bei den jungen Menschen, besonders bei den Jung- und Erstwählern, hat die SPÖ nach der Ansicht von prominenten Meinungsforschern Terrain verloren, während ihr andererseits Stammwählerschichten aus den alten Industrien verloren gehen, weil die Zahl der Arbeiter abnimmt.
    Neu- und Umverteilung der Arbeit ohne die alleinige Einbahnstraße einer 35-Stunden-Woche ist die eine Richtung, die der SPÖ-Zentralsekretär für den Umdenkungsprozess in dieser Beziehung vorgeben möchte.
    Verstärkte Beachtung des Umweltschutzes eine andere, bei der sich die SPÖ, Stichwort Zwentendorf oder Hainburg oder Thürenrohr oder Umballfälle, halt besonders schwer tut.
    Auch hier in diesem Bereich liegen zweifellos Sollbruchstellen für bestimmte Wählergruppen dieser großen Partei und möglicherweise auch, wenn gleich sicher nicht nur, Ursachen für die Verluste der SPÖ in der letzten Zeit.
    Wahlniederlagen haben für Fritz Marsch jedoch nicht nur Negatives.
    Insofern liegt in der Schlappe bei der Arbeiterkammerwahl auch der Keim für spätere Erfolge.
    weil sie erst recht Anlass zum Nachdenken und Ansporn zugleich sein wird.
    Das nächste Problem allerdings kommt schon morgen auf die Regierung zu, wenn die SPÖ in ihrem Bundesparteivorstand eine sicherlich nicht besonders populäre Pensionsreform beschließen muss, um die Finanzierung der Pensionen auch mit Hilfe von Beitragserhöhungen in Zukunft sicherzustellen.
    Der nächste Test für die Partei ist am 17.
    Juni in Tirol bei den Landtagswahlen.
    Johannes Fischer berichtete von einer Pressekonferenz des SPÖ-Zentralsekretärs Marsch.
    Die Partei, die SPÖ, betreibt also selbst Analysen.
    Es ist jetzt sieben Minuten vor halb eins und wir kommen in der Berichterstattung in diesem Mittagsschanal zunächst einmal ins Ausland, zunächst nach Frankreich.
    Frankreich erlebte am vergangenen Freitag einen großen Marsch auf Paris.
    Zehntausende Arbeiter aus der Stahlregion Lothringen protestierten damit gegen das Sanierungsprogramm der Linksregierung unter Präsident Mitterand für die auch in Frankreich schwer notleidende Stahlindustrie.
    Dieses Programm sieht für die kommenden Jahre den Abbau zehntausender Stahlarbeiter vor, wenn es auch parallel dazu umfangreiche Stützungsmaßnahmen geben soll.
    Der Marsch auf Paris wurde eine eindrucksvolle Demonstration, diszipliniert und praktisch ohne jede Ausschreitung, ohne Zusammenstöße.
    Aber wie ein abschließendes Gespräch der Arbeiter mit Präsident Mitterrand zeigte, im Ergebnis änderte diese Demonstration wie zu erwarten war nichts.
    Die Regierung bleibt bei ihrem Sanierungsprogramm für die Stahlindustrie.
    Eine Besonderheit hatte allerdings diese Demonstration, man sah dabei unter den Arbeitern auch den Chef der französischen Kommunisten, Marché.
    Das ist deshalb besonders, weil ja die Linksregierung und Mitterrand auch vier kommunistische Minister beinhaltet und hat, und es zeigt sich hier einmal mehr und besonders deutlich, eine Spannung zwischen den Sozialisten und den Kommunisten in der französischen Regierung.
    Thomas Fuhrmann analysiert diese Spannungen.
    mit den Kommunisten muss erfolgen, sie wird auch erfolgen", kündigte gestern Abend Frankreichs sozialistischer Premierminister Pierre Moroy in einem Rundfunkinterview an.
    Über Form und Zeitpunkt schwieg sich jedoch Moroy ebenso aus wie Stadtschef François Mitterrand bei seiner Pressekonferenz vor zwei Wochen.
    Nur dass eine Bereinigung stattfinden wird, steht fest.
    Die Entscheidung über die Art dieser Klärung liegt allein beim Präsidenten der Republik.
    Mitterrand hat die KP in die Koalition vor drei Jahren aufgenommen.
    Bei ihm allein liegt es, sich von ihnen wieder zu trennen.
    Doch so weit ist man noch nicht.
    Eine mögliche und durchaus wahrscheinliche Form der Klarstellung lege auf der Hand.
    Ein Vertrauensvotum in der Nationalversammlung.
    Laut Verfassung kann der Regierungschef jederzeit über eine allgemeine Erklärung seiner Politik eine Vertrauensabstimmung verlangen.
    In diesem Fall müsste der kommunistische Koalitionspartner Farbe bekennen.
    Es gibt drei Möglichkeiten.
    Die kommunistischen Abgeordneten stimmen dagegen.
    Da die Sozialisten alleine über eine absolute Mehrheit im Parlament verfügen, stürzt zwar damit nicht die Regierung, aber die KP scheidet aus.
    Zweite Möglichkeit, die Kommunisten stimmen mit den Sozialisten.
    Dann wäre vorerst das Fortleben der Koalition gesichert.
    Und dann gibt es noch eine dritte Variante, die Kommunisten enthalten sich der Stimme.
    Dies würde den Ball wieder an den Premierminister und an den Staatspräsidenten zurückspielen.
    Es wäre eine untragbare Situation.
    Einerseits solidarisch in der Regierung mit vier Ministern vertreten sein, andererseits im Parlament die Regierungspolitik nicht vorbehaltlos zu unterstützen.
    Das erscheint unglaubwürdig und unhaltbar.
    Bis zur großen Bereinigung bleiben die Widersprüche allerdings aufrecht.
    Die Kontroverse hatte sich seit Monaten angebahnt.
    Zunächst waren es die Gegensätze in der Außenpolitik gewesen, die immer wieder Anlass für Polemik und Differenzen boten.
    Insbesondere die Frage der NATO-Nachrüstung durch Aufstellung der US-Pershing- und Marschflugkörper.
    Mit Raum die Sozialisten plädierten dafür, die KP heftigst dagegen.
    Inzwischen ist das Thema wieder vom Tisch.
    Die Koalition hat diesen Widerspruch überstanden.
    Der große Brocken ist jetzt die Wirtschafts- und Sozialpolitik.
    Die Kommunisten bekämpfen den Austeritätskurs und die radikalen Gesundheitsschrumpfungsprozesse für die kränkelnden Industriebereiche.
    Kohle, Schiffsbau, Stahl, Automobil und Chemie.
    Insbesondere der Stahlplan der Linksregierung wird von den Kommunisten entschieden abgelehnt.
    Die KP hat sogar einen Gegenplan ausgearbeitet, bei dem mit gleich hohen Subventionen und Investitionen 10.000 Arbeitsplätze mehr als vorgesehen erhalten werden könnten.
    Die KP steht hinter den Gewerkschaften in ihrer Ablehnung des Regierungsplans.
    Dies ging am Freitag so weit, dass KPF-Generalsekretär Georges Marché
    Zu Beginn der Demonstration der Lothringer Stahlarbeiter in Paris auftauchte, um ihnen die Solidarität der Partei anschaulich auszudrücken.
    Wenn er auch dann nicht wirklich mitmarschierte, war seine Anwesenheit doch ausreichend, um die Frage nach der Solidarität der KP mit den Regierungskursen neuerlich aufzuwerfen.
    Am Wochenende hagelte es dann Reaktionen sozialistischer Spitzenpolitiker, den Schlusspunkt dabei setzte Premier Moroir, der meinte, ginge es nur um diese eine Gäste, wäre nicht viel zu sagen.
    Aber seit drei, vier Monaten wird die Regierung von den Kommunisten systematisch angegriffen.
    Und der sozialistische Parteichef Lionel Jospin wiederholte heute in einem Interview, was er bereits öfter ironisch festgestellt hat.
    Es geht nicht darum, ob die Kommunisten aussteigen, sondern darum, dass sie in die Regierung wieder einsteigen.
    Das Hin und Her, der Zick-Zack-Kurs der KP, die Drohungen mit Raus und Moroise sind Bestandteil eines Pokerspiels.
    Weder wollen die Sozialisten derzeit allein regieren, noch wollen die Kommunisten den Bruch herbeiführen und die Koalition verlassen.
    Denn eine Mehrheit der KP-Mitglieder ist trotz allem für den Verbleib.
    So unhaltbar die Situation auf die Dauer erscheint, so ungewiss ist die Entwicklung in den kommenden Tagen und Wochen.
    Thomas Fuhrmann zur möglichen und sich andeutenden Koalitionskrise in der französischen Linksregierung.
    Es ist eine Minute vor halb eins, wir wechseln nach Nicaragua.
    In diesem Land, ziemlich genau in der Mitte der Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika, etwa eineinhalb Mal so groß wie Österreich, herrscht Bürgerkrieg.
    Es ist verglichen mit den meisten Nachbarstaaten ein Bürgerkrieg mit umgekehrten Vorzeichen sozusagen, denn hier wird von Rebellen ein linksgerichtetes Regime bekämpft, das Regime der Sandinisten.
    Die Sandinisten beendeten vor knapp fünf Jahren die Tyrannei des Diktators Somoza, jetzt wird ihnen vorgeworfen selbst undemokratisch zu regieren.
    Für November sind Wahlen angekündigt.
    Die Zeit bis dahin dürften aber weniger von politischen als von militärischen Auseinandersetzungen geprägt sein.
    Aus der Sicht des amerikanischen Präsidenten etwa ist dieses Nicaragua mit oder ohne Wahlen ein gefährlicher, von Kuba unterstützter Unruhestifter im sogenannten Hinterhof der USA.
    Jüngstes Beispiel für die gezielte Destabilisierung des Sandinisten-Regimes durch Washington ist die Verminung der Häfen von Nicaragua mit Unterstützung des Geheimdienstes CIA.
    Dieses direkte Eingreifen halten sogar amerikanische Politiker schon für gefährlich nahe einem echten militärischen Engagement.
    Kein Wunder also, dass die Entwicklungen in Nicaragua eines der wichtigsten außenpolitischen Themen im laufenden Präsidentenwahlkampf sind.
    Aus Nicaragua selbst wird unterdessen die bisher größte Offensive der Rebellen gemeldet.
    An drei Fronten müssen sich die Sandinisten wehren.
    Den spektakulärsten Erfolg erzielte dabei der ehemalige Sandinist Eden Pastora.
    Seine Freischäler eroberten San Juan des Norte, eine kleine Hafenstadt an der Karibikküste Nicaraguas, Franz Köstler berichtet.
    San Juan del Norte liegt im Gegensatz zu seinem Namen im Süden Nicaraguas, knapp an der Grenze zu Costa Rica am Karibischen Meer.
    Die kleine Hafenstadt zählt nicht mehr als ein paar tausend Einwohner.
    Sie haben San Juan schon vor Wochen verlassen.
    75 nicaraguanische Soldaten waren zur Verteidigung der Stadt zurückgeblieben.
    400 Rebellen haben sie jetzt schließlich erobert.
    Wenn der Verteidigungsminister der Sandinisten sagt, die Stadt sei strategisch nur von geringer Bedeutung, dann hat er sicher Recht.
    Und wenn der Rebellenführer sagt, von San Juan aus lasse sich der militärische Vormarsch besonders leicht fortsetzen, dann hat er sicher Unrecht.
    Die Stadt ist umgeben von einem sumpfigen Gebiet und dahinter erhebt sich ein unwegsames Gebirge, was ja auch die Sandinisten an einer effektiven Verteidigung gehindert hat und eine Rückeroberung vorerst ausschließt.
    Trotzdem ist der Fall San Juan del Norte ein schwerer Schlag für die Sandinisten, vor allem psychologisch.
    Zum ersten Mal haben die Aufständischen eine Stadt in ihrer Hand und sie beabsichtigen, den militärischen Vorteil politisch vollzunützen.
    Die Revolutionäre Demokratische Allianz, wie sich diese antisandinistische Organisation nennt, will innerhalb der nächsten drei Monate eine Gegenregierung bilden und, was schwerer wiegt,
    Sie will internationale Anerkennung suchen.
    Das heißt, wenn Nicaragua im kommenden November seine ersten Wahlen abhalten wird, wird das Land nicht mehr ganz unter der Kontrolle der Regierung in Managua sein.
    Und wer, wie die Vereinigten Staaten, nach Argumenten sucht, eine parlamentarische Legitimation der Sandinisten nicht anzuerkennen, wird dann eines mehr haben.
    Was aber die Sandinisten politisch besonders hart trifft, ist wohl die Tatsache, dass der militärische Erfolg nicht etwa den Rebellen im Norden gelungen ist, die vom amerikanischen Geheimdienst ausgebildet und finanziert sind, sich aus der ehemaligen berüchtigten Garde des Diktators Somoza rekrutieren und in der Bevölkerung kaum auf Sympathie rechnen können, sondern einer Bewegung im Süden, die aus der Sandinistischen Revolution selbst hervorgegangen ist.
    Eden Pastora hat die militärische Operation geleitet.
    Er hat als Kommandante Sero in der Sandinistischen Revolution eine Art Ehrenplatz und zwei Jahre lang hat er selbst als stellvertretender Verteidigungsminister der Sandinistischen Regierung angehört, bevor er in die Opposition ging.
    Seinen ehemaligen Mitkämpfern wirft er Abhängigkeit von Moskau vor, Willkür und Verrat an den Idealen ihrer gemeinsamen nationalen Revolution.
    Er spart auch nicht mit Kritik an der amerikanischen Regierung, die seiner Meinung nach eine vollkommen verfehlte Politik der militärischen Intervention vertritt und nichts als die Rückkehr zu den alten Zuständen im Sinne führt, die Pastora ebenso ablehnt, wie es seine ehemaligen Kampfgefährten in Managua tun.
    Die Sandinisten haben ihre dritte Front.
    Die Situation im Norden ist kritisch.
    Innenminister Thomas Borche machte in der vergangenen Woche kein Hehl daraus.
    Seit die 8000 Contras vor einem Monat ihre Offensive gestartet haben, sind mehr als 200 sandinistische Soldaten getötet worden.
    Die Situation scheint nur noch mit großer Mühe unter Kontrolle zu sein.
    Die Verminung der nicaraguanischen Häfen schließlich mit der aktiven Unterstützung des amerikanischen Geheimdiensts behindert zur Erntezeit die Ausfuhr von Baumwolle und Kaffee und die Lieferung dringend benötigter Ersatzteile in der Landwirtschaft und für das Militär.
    Zwar hat die breite Kritik am Vorgehen der amerikanischen Regierung in den USA selbst und von Seiten der europäischen Alliierten Amerikas den Sandinisten wieder unverhoffte internationale Unterstützung gebracht, aber ein Ende des militärischen Drucks ist kaum zu erwarten.
    Zwei prominente amerikanische Außenpolitiker, die maßgeblich an der Mittelamerikapolitik der Regenregierung beteiligt sind, Kissinger und Kirkpatrick, haben erst gestern wieder die Verminung der nikaraguanischen Häfen als legitim, ja sogar als legal bezeichnet, im Kampf gegen die sowjetische Expansion in Mittelamerika.
    Nicaragua bleibt im Schussfeld der Ost-West-Auseinandersetzung.
    Franz Kössler zur aktuellen Situation in und um Nicaragua.
    Es ist vier Minuten nach halb eins, höchste Zeit einmal zu sehen, welche der angekündigten Programmpunkte wir noch unterbringen können in der knappen halben Stunde dieses Mittagsschonals.
    Wir wollen Sie noch informieren darüber, dass Bautminister Secanina jetzt endgültig
    eine neue Funktion als ÖFB-Präsident abgelehnt hat.
    Die Sowjetunion wird die Olympischen Spiele von Los Angeles nicht boykottieren.
    Das erklärte der zuständige Minister und Komiteeleiter in der Sowjetunion jetzt offiziell.
    Und im Kulturteil ein ausführliches Gespräch mit dem Tenor Luciano Pavarotti, der in diesem Monat an der Wiener Staatsoper auftreten wird.
    Zunächst aber zum Thema Höhlenforscher, Unfall von Höhlenkletterern.
    Denn seit gestern Nachmittag werden in der Steinbachhöhle bei Hollenstein an der Ips zwei Wiener Studenten vermisst.
    Die beiden jungen Höhlentaucher, 20 und 21 Jahre alt, sind gestern um 15 Uhr in den Höhleneingang getaucht.
    Seither fehlt von den Studenten jede Spur.
    Erst die Suchaktionen gestern Abend blieben ohne Erfolg und wie wir soeben erfahren haben, wurde heute einer der beiden Taucher tot in der Höhle gefunden.
    mehr über den neuesten Stand der Bergungsaktionen im folgenden Telefonat, das Manfred Kronsteiner mit Gruppeninspektor Rieder vom Gendarmerie-Posten Hollenstein führte.
    Wir sind jetzt telefonisch mit Gruppeninspektor Riedler im Gendarmerie-Posten Hollenstein an der Ips verbunden.
    Wie sieht's aus bei der Suche nach den zwei vermissten jungen Wiener Höhlentauchern?
    Gibt's da Neues zu berichten?
    Circa 11 Uhr heute wurden Reserve-Pressluftflaschen in die Höhle gebracht, die für die weitere Rettungsaktion notwendig sind.
    Hinter den beiden Ständen sind ebenfalls Unfallstille.
    Wir warten auf die Ergebnisse und hoffen, dass sie doch noch herauskommen.
    Insgesamt sind 36 Personen im Einsatz.
    Jury, die Feuerwehr, Höhlenrettungsmänner, Rettung und Arzt.
    Weil die Steinbachhöhle zur Gänze noch nicht erforscht wurde, ist der ganze Ausmaß auch nicht bekannt.
    Zurzeit ist ziemlich viel Wasser im Höhlensystem.
    Der Höhenunterschied, soweit er bekannt ist, beträgt 31 Meter.
    Die Länge dürfte schräg abwärts mehr als 120 Meter betragen.
    Die Aussicht, eine erfolgreiche Rettung zu machen, sind noch Mitteilungen dieser erfahrenen Taucher, die hier bei der Rettung dabei sind, offensichtlich gering.
    Ich habe soeben einen Funkspruch von der Unfallstelle bekommen, dass in der Höhle, im Höhlensystem, einer dieser beiden Studenten tot gefunden wurde.
    Welcher es ist, das können wir aber noch nicht sagen.
    Die Bergung ist noch im Gange.
    Damit sind natürlich die Aussichten für den zweiten Studenten auch denkbar schlecht, dass er noch lebend gefunden werden kann.
    Die Steinbachhöhle soll ja sehr kompliziert zu durchtauchen sein.
    Man muss da bereits von außen lostauchen und dann eine lange Strecke durchtauchen.
    Man kann dann nicht an die Oberfläche kommen, habe ich gehört, weil nämlich die Höhlendecke bis ins Wasser hinab reicht.
    Also muss man ziemlich viel Luft haben, um da durchzutauchen.
    Oder sehr gute Geräte.
    Waren diese beiden Studenten gut ausgerüstet?
    Ja, das ist so.
    Der Höhleneingang ist voll mit Wasser, sodass man bereits beim Eingang durchtauchen muss, um in das Innere der Höhle zu kommen.
    Es ist aber nach dem Eintauchen in diese Höhle der erste Raum oder ein größerer Raum, ein sogenannter Siphon, wie diese Fachleute sagen, vorhanden.
    Erst später wird es problematisch,
    weil dieser Weg, dieser schräg verlaufende Wasserrinne hinunter ziemlich lang ist und auch noch nicht genau bekannt ist.
    Und da dürften kaum Siphons vorhanden sein.
    Die Aussichten für den zweiten Studenten sind also auch von Ihnen her gesehen jetzt sehr schlecht oder würden Sie noch Hoffnungen setzen in einer Bewerbungsaktion?
    Ich selber kann das nicht beurteilen, weil ich kein Fachmann bin auf diesem Gebiet.
    Aber was man so hört von diesen Fachleuten,
    Und waren diese beiden Burschen etwas leichtsinnig, wie sie da eingestiegen sind, respektive eingetaucht sind in die Höhle?
    Ja, sie sind nicht das erste Mal in dieser Höhle und ich glaube nicht, sondern es ist irgendetwas wie ein Unfall oder vielleicht doch, auf das zurückzuführen, dass jetzt besonders viel Wasser in der Höhle ist.
    Das hinkommt mit der Schneeschmelze zusammen.
    Ich danke zunächst für diesen ersten Bericht.
    Auf Wiederhören.
    Manfred Grundsteiner mit einem aktuellen Bericht, einem aktuellen Telefonat über die Suche nach den beiden seit gestern verschollenen Höhlentauchern, Höhlenforschern, einer davon also jetzt tot gefunden.
    Ein Nein für alle Zeiten ist das Thema des kommenden Beitrages, des folgenden Beitrages.
    Es ist ein Nein von Bautenminister Sekanina an die Adresse des österreichischen Fußballbundes,
    und es geht, die Sportfreunde werden das schon erraten, es geht dabei um die mögliche Kandidatur des Bautenministers neuerlich als Präsident des österreichischen Fußballbundes zu amtieren.
    Ich werde Herrn Ragautz telefonisch mitteilen, dass ich diese Funktion nicht annehmen werde, das sagte heute Bautenminister Karl Sekanina wörtlich bei einer Pressekonferenz in Wien und zwar war das in den Räumen der Metallarbeitergewerkschaft.
    Und die Betriebsräte dieser Metallarbeitergewerkschaft waren, wie Sekanina selbst sagte, ausschlaggebend für seinen Entschluss.
    Jürgen Jungwirth sprach mit Minister Sekanina.
    Herr Minister Sekanina, Sie haben nun, um in der Sportlersprache zu bleiben, das Handtuch geworfen, Sie werden nicht für den Posten eines ÖFB-Präsidenten kandidieren.
    Warum eigentlich?
    Das ist richtig, dass ich nicht kandidieren werde.
    Ich habe den Herrn Ingenieur Rackert und die Herren Dr. Bauer, Fuchs und Heidenthal als Landesverbandspräsidenten bereits informieren lassen.
    Und der Grund, warum ich das nicht tue, ist ausschließlich darin zu sehen, dass meine Funktion im Bereich der Gewerkschaft Metall, Bergbau, Energie und auch meine
    Regierungsfunktion in der derzeit und sicherlich auch auf längere Sicht schwierigen wirtschaftlichen Situation ist ganz einfach nicht erlaubt.
    Das ist nicht nur eine Überlegung meinerseits, sondern auch in einem persönlichen Kontakt mit vielen Funktionären und vor allem in Kenntnis der Probleme, die zum Beispiel internes oder überhaupt im Steuerbereich aufgetreten sind, vorhanden sind, die sehr schwerwiegend sind, haben mich veranlasst so zu reagieren.
    Herr Minister, das hätten Sie auch früher wissen müssen, die Probleme waren ja vorher auch schon da.
    Das ist richtig, aber die Entscheidung kann man erst treffen, wenn man mit den Betroffenen, unmittelbar Betroffenen, gesprochen hat.
    Ich wurde konfrontiert offiziell am Donnerstag vergangener Woche durch eine Vorsprache der vier genannten Herren bei mir, habe den Freitag ausgenutzt, um intern zu reden.
    und mit Funktionären zu reden.
    Dann kam also das Wochenende ab heute früh um 9.30 Uhr die Sportpresse davon in Kenntnis gesetzt.
    Innerhalb von vier Tagen habe ich offiziell reagiert.
    Herr Minister, Kritik hat es aber vorher gegeben schon, als Sie gesagt haben, man sei nicht an Sie herangetreten, diesen Posten zu übernehmen.
    Hätten Sie nicht vorher Kontakt mit den Metallern aufnehmen können?
    Ich kann erst dann Kontakt aufnehmen, wenn diese Aktivität der genannten wieder offiziellen Charakter hat.
    Ich darf Sie daran erinnern, dass schon mit der Briefaktion ich außerordentlich schwer betroffen wurde im Negativen, obwohl ich in der Dimension überhaupt damit nichts zu tun hatte.
    Und ich wollte das also vermeiden.
    Noch einmal, Donnerstag angesprochen, Montag reagiert.
    Das sind also insgesamt wenige Stunden, die da zur Verfügung standen.
    Herr Minister, könnte nicht auch eine Rolle gespielt haben, dass man Ihnen vorgeworfen hat, Sie wollten sich profilieren?
    Nein, das hat keine Rolle gespielt.
    Ich habe das im Pressegespräch sehr deutlich gesagt.
    Profilieren, glaube ich, ist für diesen Bereich durchaus keine gegebene Grundlage, sondern ich meine halt, dass man eben eine Beziehung zu einem Sport hat, die habe ich, aber weder ein Machtstreben oder diktatorische Gelüste oder Profilierungssucht waren da sicherlich nicht dabei.
    Ist das Kokettieren mit dem Posten eines ÖFB-Präsidenten nun ein für alle Mal zu Ende oder gibt es noch ein Hintertürtel?
    Es gibt kein Hintertürtel, ein für alle Mal zu Ende.
    Mit Baden-Minister Sekhanina, der also ein für alle Mal nicht wieder Präsident des ÖFB werden will, sprach Jürgen Jungwirth.
    Es ist jetzt zwölf Minuten nach halb eins.
    Wir bleiben im Bereich Sport.
    Die Sowjetunion hat keinerlei Pläne, die Olympischen Spiele von Los Angeles zu boykottieren.
    Das erklärte heute der Vorsitzende des Nationalen Olympischen Komitees der UdSSR, Sportminister Marat Gramov, in einer Pressekonferenz in Moskau.
    Die sowjetische Kritik an den USA sei missverstanden worden, sagte der Minister.
    Die Sowjetunion fordere nur, dass ihre Sportler in Los Angeles normale Teilnahmebedingungen vorfinden.
    Das sowjetische Olympische Komitee hat ja in der Vorwoche den Vereinigten Staaten vorgeworfen, die Olympische Kater zu verletzen und eine antisowjetische Kampagne zu führen.
    Eine von der Sowjetunion geforderte Sondersitzung des Internationalen Olympischen Komitees soll nun nächste Woche in Lausanne stattfinden.
    Die endgültige Entscheidung der Sowjetunion über die Teilnahme in Los Angeles soll dann Ende kommenden Monats fallen.
    Über den augenblicklichen Stand dieser Diskussion ein Bericht von Johannes Grotzky aus Moskau.
    Was den Beikot betrifft, dann werden wir in jedem Fall die Olympischen Spiele nicht beikotieren.
    Es geht um die Entstehung normaler Bedingungen für sowjetische Sportler,
    Was einen Boykott angeht, so werden wir nicht die Olympischen Spiele boykottieren.
    Es geht nur darum, normale Bedingungen für die sowjetischen Sportler herzustellen und die Charta der Olympischen Spiele einzuhalten.
    Mit dieser Formulierung reagierte in Moskau Marat Gramov, Sportminister und Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees der Sowjetunion auf die Frage,
    Kommen die Sowjets nach Los Angeles oder kommen sie nicht?
    Allerdings schränkte Gramow ein, erst kurz vor Abschluss der Meldefrist, Ende Mai, werde das NOK entscheiden, ob man nun an den Spielen wirklich teilnimmt oder nicht.
    Der feine Unterschied zwischen Boykott und Nicht-Teilnahme lässt also nach wie vor die Entscheidung der Sowjetunion offen.
    Moskau pokert um bessere Bedingungen in Los Angeles und bleibt bei seiner bisherigen Kritik.
    Die umfasst Kommerzialisierung der Spiele,
    Verstoß gegen die Olympia-Charta und mangelnde Sicherheit der Sowjetsportler.
    Ohne heftige Beitöne wurden diese Kritikpunkte heute in Moskau noch einmal der internationalen Presse vorgetragen.
    Dabei gibt es für die Sowjets sogenannte kleine Ärgernisse, über die man sich hinwegsetzen kann.
    Zum Beispiel die in ihren Augen unbefriedigende Organisation bei der Unterbringung in den weit verstreut liegenden olympischen Dörfern.
    Auch die Geldforderungen sind ein Ärgernis,
    Aber offensichtlich werden sie als Bestandteil des Kapitalismus murrend in Kauf genommen.
    Konkret bemängelte Gramow, dass man in Los Angeles für die Installation eines Olympia-Telefons 100 Mal mehr bezahlen müsse als seinerzeit in Moskau.
    Doch wirkliche Hindernisse sieht der Sportchef darin, dass die amerikanische Botschaft in Moskau und nicht das IOC über die Teilnahmelisten entscheidet,
    dass regelwidrig erst ein Visumzwang und dann in Abschwächung andere Kontrollen für die Einreise eingeführt wurden.
    Nach langem Hin und Her wurde den Sowjets genehmigt, dass sie ein eigenes Hotelschiff schicken dürfen.
    Doch eine Vertragsklausel erlaubt laut Gramow angeblich jederzeitige Durchsuchung des Schiffes durch amerikanische Sicherheitskräfte.
    Schließlich sind die Vermarktung der olympischen Flamme
    aber auch angebliche Hetzkampagnen gegen die sowjetischen Sportler, für Gramow eine herbe Verletzung der Olympiakarte.
    Alles das ist nicht neu, es wird seit Tagen schon in der sowjetischen Presse beklagt, garniert von empörten Leserbriefen.
    Auf noch so viele Fangfragen hin, vor allem amerikanischer Kollegen, wollte sich Gramow nicht festlegen, unter welchen Bedingungen nun die sowjetische Olympiamannschaft antreten wird.
    So war der Bericht aus Moskau.
    Nach dem derzeitigen Stand der Dinge wird Moskau also die Olympischen Spiele von Los Angeles nicht boykottieren.
    Der angekündigte Bericht aus Bozen über die Regierungserklärung von Landeshauptmann Maniago ist aus technischen Gründen leider nicht zustande gekommen.
    Und auch der anfangs angekündigte Beitrag über die Zusammenarbeit zwischen Südafrika und Israel auf dem Gebiet der militärischen Rüstung, für den fehlt uns leider die Zeit.
    Es ist ein eher ausführlicher Beitrag.
    Wir kommen also etwas früher als vielleicht erwartet schon zum Kulturteil in diesem Mittagsjournal.
    Luciano Pavarotti, einer der berühmtesten Tenöre der Welt, gastiert nach längerer Zeit wieder einmal an der Wiener Staatsoper.
    Pavarotti, der im vergangenen Jahr bei den Salzburger Festspielen die Titelrolle in Mozarts I Domineo gesungen hat, singt am 18., 21. und 25.
    April den Nemurino in Donizettis Liebestrang.
    Und er probt zur Zeit auch für die neue Staatsopern AIDA, die am 30.
    April Premiere hat.
    Dirigent der Neuinszenierung ist Lorin Marcell.
    Pavarotti's Partner sind unter anderem Maria Chiara und Bernd Weigl.
    Luciano Pavarotti beschränkt die Zahl seiner Opernauftritte übrigens auf 50 pro Jahr.
    Dazu kommen einige Konzerte und maximal zwei Plattenproduktionen jährlich.
    Mit dem berühmten Tenor, der vor mehr als 20 Jahren, und zwar 1963, zum ersten Mal in Wien zu hören war, sprach Walter Gellert.
    Luciano Pavarotti, Sie singen hier in Wien den Emorino im Liebestrank und dann in der Neuinszenierung der AIDA den Radames.
    Es ist das erste Mal seit längerer Zeit, seit 1977, dass Sie wieder hier in Wien singen.
    Was war der Grund dafür, dass Sie so lange nicht hier waren?
    Weil sie mich vorher nicht eingeladen haben.
    Wien ist so ein wunderschönes Theater und so ein wunderschönes Publikum.
    Wenn sie mich eingeladen hätten, wäre ich mit großem Freude gekommen.
    Er wurde nicht eingeladen, sagt Luciano Pavarotti.
    Er findet die Oper hier sehr schön, dieses Opernhaus und auch das Publikum sehr nett.
    Und jetzt hat ihn Lorin Marcel eingeladen für diese Vorstellungen und so ist er auch gerne hergekommen.
    Der Radames ist eine Rolle, die vom Sänger auch sehr viel dramatische Kraft fordert und Sie sind bei der Auswahl solcher Rollen bisher sehr vorsichtig gewesen.
    Ich denke, Radames ist eine sehr schöne Rolle.
    Natürlich wird er immer von dramatischen Tönen gesungen, vor allem nach Del Monaco und Corelli.
    Aber ich denke, vor ihnen wurde auch von Tönen wie Björling, Filippeschi, Lauri Wolpid gesungen.
    Und dramatisch, wirklich dramatisch waren sie nicht.
    Und sie sangen sehr schön.
    Was ich tue, weiss ich nicht.
    Ihr werdet entscheiden, was ich tue.
    Ich denke, schon für die erste Ausstellung in San Francisco und danach in Berlin und in Chicago, die Rolle kommt sehr gut.
    Die Rolle des Adamus ist eine sehr schöne Rolle.
    Sie ist vor Jahren von Del Monaco zum Beispiel und von Corelli gesungen worden, von Leuten, die eine gewisse dramatische Kraft gehabt haben, aber zuvor haben sie zum Beispiel auch Leute wie Philip Esky gesungen oder Yousif Yörling.
    Und das waren ja sicher keine Sänger, die dramatische Tenöre gewesen sind, deren Stärke war eher im Lyrischen.
    Ausprobiert hat Luciano Pavarotti diese Rolle in San Francisco, er hat sie dann auch in Berlin gesungen und wir werden hier in Wien urteilen können, was daraus geworden ist.
    Was ist das Interessante für Sie an dieser Rolle und hat es hier auch Schwierigkeiten gegeben?
    Der schwierigste Teil des gesamten Rollens, für jeden Tenor, nicht nur für mich, ist das erste Aria.
    Das erste Aria beginnt sehr kalt.
    Und leider gibt Verdi den Tenor nicht viel Zeit, um zu atmen.
    Er fordert das Aria immer unter Druck.
    Und natürlich ist das...
    Es ist eine sehr schöne Aufgabe, sagt Luciano Pavarotti, diese Rolle zu singen.
    Schönheiten für die Stimme, für das Vokale.
    Es gibt natürlich eine Schwierigkeit und die ist allen bekannt, die diese Oper kennen, nämlich die erste Arie.
    Die erste Arie wird vom Tenor praktisch aus dem Stand gesungen.
    Er hat keine Zeit, sich sozusagen aufzuwärmen.
    Er hat keine Zeit, sich darauf vorzubereiten.
    Er muss praktisch mit den ersten Tönen schon in eine besonders schwierige Situation, in eine schwierige Situation auch für die Stimme.
    einsteigen denken sie auch daran andere rollen im dramatischen fach zu singen etwa den hotel i think is too dramatic for my voice and i would be very difficult for me because i'm not a jealous person really and then for both
    Für diese Rolle ist meine Stimme nicht dramatisch genug und ich bin auch keine eifersüchtige Person, meint Luciano Pavarotti, sodass diese Rolle ihm auch nicht passen würde.
    An den Opernhäusern ist die Probenzeit zumeist knapp bemessen.
    Ist das eine Sache, die ihn eher stört oder ist das so, dass sie nicht so viele Vorbereitungen für eine Vorstellung beziehungsweise für eine Inszenierung brauchen?
    Wenn ich eine neue Produktion mache, möchte ich immer viel Zeit vor mir haben.
    Hier haben wir nur zwei Wochen.
    Aber ich bin mir sicher, dass alles gut läuft.
    Es ist sicherlich einer der effizientesten Theater, den ich je gesehen habe.
    Alles läuft perfekt.
    Wir müssen nur einsteigen, wenn es unser Turnier ist.
    Aber alles andere läuft so gut.
    Luciano Pavarotti lobt das Wiener Opernhaus.
    Er sagt, es ist ein Opernhaus, in dem wirklich alles funktioniert.
    Er hat hier 14 Tage Zeit für die Proben und offensichtlich ist das auch für eine neue Produktion, für Aida eine Vorstellung, die er ja auch schon gesungen hat.
    genug.
    Es wird sehr sehr viel auch diskutiert über die Oper, dass sie so viel Geld kostet, dass die Dirigenten und auch die Sänger so viel Geld dafür bekommen, dass sie in der Oper singen.
    Stört sie das eigentlich?
    Im Kassabuch derjenigen, die die Opernhäuser verwalten, stehen die Gagen der Sänger auf nicht mehr als zwölf Prozent.
    und das ist eine relativ geringe Zahl und die Sänger sind des letzten Endes auch die, die Leute wieder in das Opernhaus bringen und die diese Opernhäuser füllen.
    in die Augen seiner Gesichter schien, die feierlichen Jünger, die sich immer
    Che più cercando io moro, Che più cercando io moro,
    Loredo, Loredo.
    Un solo istante i palpiri
    Del suo bel cor sentir.
    I miei sospiri confondere per poco a suoi sospiri.
    Luciano Pavarotti im Liebestrank von Donizetti.
    Der wird zu hören sein an der Wiener Staatsoper am 18., 21. und 25.
    April und dann am 30.
    April in der Premiere von AIDA.
    Es ist jetzt vier Minuten vor eins und wir schalten noch einmal ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Einer der beiden in einer Höhle bei Hollenstein an der Ips vermissten Studenten ist zu Mittag totgeborgen worden.
    Nach dem zweiten Wiener wird noch gesucht.
    Die beiden Männer im Alter von 20 und 21 Jahren sind gestern durch eine Quelle in das zum Teil unter Wasser liegende Höhlensystem eingetaucht, aber nicht mehr an die Oberfläche zurückgekommen.
    Die Überlebenschancen für den noch Vermissten werden als äußerst gering eingeschätzt.
    Für SPÖ-Zentralsekretär Fritz Marsch liegt in der Wahlschlappe der Sozialisten bei den Arbeiterkammerwahlen auch der Keim neuer Erfolge der Partei.
    In einer Pressekonferenz forderte Marsch einen Umdenkprozess innerhalb der SPÖ.
    Er meinte, dies müsse zu einer Erneuerung des Wir-Gefühls kommen.
    Die Partei soll jungen Menschen Freiräume geben, könne aber, so der Zentralsekretär, nicht alles einbeziehen, was es am Rand der Partei gäbe.
    Der Index der Verbraucherpreise, die Maßzahl für die Inflation, ist im März gegenüber dem März des Vorjahres um 5,8% gestiegen.
    Gegenüber Februar erhöhten sich die Preise um 0,3%.
    Am stärksten war die Verteuerung im Jahresabstand bei den Tabakwaren mit mehr als 11% und bei den Wohnungsmieten mit 6,6%.
    Etwa 40 Ärzte und anderes Personal der Psychiatrischen Universitätsklinik im Wiener AKH haben heute mit einem Sitzstreik gegen die geplante Verbauung eines Teils des Gartengeländes protestiert.
    Im sogenannten Patientengarten soll eine Schule für medizinisch-technische Assistenten errichtet werden.
    In einer Stellungnahme des Büros von Gesundheitsstaat Ratschdacher hieß es dazu, die Schule sei eine unbedingte Notwendigkeit.
    Bautenminister Karl Sekanina hat es endgültig abgelehnt, die Funktion des Fußballbundpräsidenten anzunehmen.
    In einer Pressekonferenz sagte Sekanina, sein Nein gelte für alle Zeiten.
    Er habe in dieser Frage mit Bundeskanzler Sinowaz und mit ÖGB-Präsident Peña gesprochen.
    Ausschlaggebend sei aber die Meinung der Metallarbeiter gewesen.
    Demnach hat eine Betriebsrätekonferenz der Metallarbeiter Sekanina ersucht, im Hinblick auf die schwierige wirtschaftliche Lage in der Metallindustrie das Amt des ÖFB-Präsidenten nicht anzunehmen.
    Die Aktion 0,0 Promille hat anlässlich der bevorstehenden Osterfeiertage eindringlich vor Alkohol am Steuer gewarnt.
    Die Aktion weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nach wie vor jeder fünfte Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss entsteht.
    Im vergangenen Jahr sind bei Verkehrsunfällen zu den Osterfeiertagen 15 Menschen ums Leben gekommen.
    Saudi-Arabien.
    Außenminister Lanz setzt seine Reise durch mehrere Länder am arabischen Golf fort.
    In Riyadh, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, konferierte Lanz gestern und heute mit Außenminister Saud Al-Faisal und Finanzminister Mohammed Abal-Khal über den Nahostkonflikt, den Golfkrieg und über Wirtschaftsfragen.
    Heute wird Lanz in Oman, dem Sultanat an der Meerenge von Hormuz, erwartet.
    Sowjetunion.
    Nach Angaben des Vorsitzenden des sowjetischen Olympischen Komitees plant Moskau keinen Boykott der Olympischen Spiele in Los Angeles.
    Der Vorsitzende des Komitees, Gramov, sagte, die sowjetische Kritik an den USA sei missverstanden worden.
    Die Sowjetunion wolle lediglich sicherstellen, dass ihre Sportler in Los Angeles normale Teilnahmebedingungen vorfinden.
    USA.
    President Reagan erlaubt nach Presseberichten sogenannte Erstschläge und Vergeltungsaktionen gegen Terroristen im Ausland.
    Die Zeitung Los Angeles Times meldet, dem Bundeskriminalamt FBI und dem Geheimdienst CIA werde gestattet, für derartige Einsätze paramilitärische Einheiten zu bilden.
    Soweit der Meldungsüberblick im Mittagsjournal zuletzt und damit geht das Mittagsjournal zu Ende.
    Redakteur am Mikrofon war Werner Löw.
    Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag und verabschiede mich auch im Namen von der Redaktion Technik.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
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    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
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    Verbraucherpreisindex 5,8% für März - steigende Inflationsrate
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    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
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    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
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    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
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    Mitwirkende: Kössler, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Bürgerkrieg , Nachrichten
    Hollenstein: Zwei Studenten in Höhle vermisst, heute ein Student tot gefunden
    Telefongespräch mit Gruppeninspektor Riedler vom Gendarmerieposten Hollenstein
    Mitwirkende: Kronsteiner, Manfred [Gestaltung] , Riedler, ... [Interviewte/r]
    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
    Ort: Hollenstein
    Schlagworte: Sport ; Medizin ; Wissenschaft und Forschung ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bautenminister Sekanina leht das Amt des ÖFB-Präsidenten ab (Fußballbund)
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    Mitwirkende: Jungwirth, Jürgen [Gestaltung] , Sekanina, Karl [Interviewte/r]
    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Sport ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
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    Mitwirkende: Grotzky, Johannes [Gestaltung] , Gramow, Marat [Interviewte/r]
    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
    Ort: Los Angeles
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Sport ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
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    Einblendung: Arie (Liebestrank von Donizetti)
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Pavarotti, Luciano [Interviewte/r]
    Datum: 1984.04.16 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Wirtschaft ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1984.04.16
    Spieldauer 00:59:43
    Mitwirkende Löw, Werner [Moderation]
    Fuchs, Wolfgang [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1984.04.16 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Rechte Mit freundlicher Genehmigung: ORF
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-840416_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt
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