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KI-generiertes Transkript
Und hier ist das Mittagsschanal mit Berichten, Interviews und Analysen zu aktuellen Ereignissen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur.
Als ihr Begleiter durch 60 Minuten Information aus aller Welt begrüßt Sie Edgar Sterbens.
Guten Tag, meine Damen und Herren.
Die heutige Diskussion zwischen SPÖ-Vorsitzenden Bundeskanzler Bruno Kreisky und ÖVP-Obmann Josef Taus, die ab 20.15 Uhr im Ersten Fernsehprogramm und im Hörfunkprogramm Österreich 1 ausgestrahlt wird,
wirft auch in unserer Sendung ihre Schatten voraus.
Anlässlich dieses bevorstehenden mutmaßlichen Wahlkampf-Höhepunkts planen wir Gespräche mit Meinungsforschern über die möglichen Auswirkungen einer solchen Kanzlerkandidaten-Konfrontation in den elektronischen Medien auf das Wählerverhalten.
Ferner werden wir uns mit dem eigenen Berufsstand notgedrungenerweise ein wenig beschäftigen, denn eine heute veröffentlichte Untersuchung über das Image des Journalisten in der Öffentlichkeit hat ergeben, dass diese Öffentlichkeit eigentlich recht wenig von ihren sogenannten Meinungsmachern hält.
Weitere Journalthemen sind dann
Krach zwischen Auer und der tunesischen Luftfahrtlinie, Analyse der Situation in Afghanistan ein Jahr nach der Machtergreifung durch ein Moskau-orientiertes Regime, 42 Jahre nach Luftangriff auf die baskische Stadt Gernika stellt deren Gemeinderat Wiedergutmachungsforderungen an die deutsche Bundesregierung, sowie Vorschau auf den Film Der Affentraum, der heute in Österreich Kinos Premiere hat.
Zuerst aber hören Sie die neuesten Nachrichten.
Für Ihren Inhalt verantwortlich ist Federoli und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Hofeneder.
Österreich.
In Baden bei Wien beginnt heute das 27.
Bilderberg-Meeting.
Diese Konferenz ist nach einem Hotel in Oosterbeek in Holland benannt, wo vor etwa 25 Jahren die erste derartige Begegnung stattfand.
Bei der Bilderberg-Konferenz treffen wir einander in informeller, fast privater Atmosphäre, Führungskräfte aus Politik, Hochfinanz, Diplomatie und Industrie zu Diskussionen über aktuelle Themen.
Heuer sind etwa 80 bis 100 prominente Persönlichkeiten aus 17 europäischen Staaten und aus Nordamerika nach Baden gekommen.
Die Hauptthemen lauten die Auswirkungen der Instabilität im Mittleren Osten und in Afrika für die westliche Welt und die gegenwärtige internationale währungspolitische Lage und ihre Folgen für die weltweite wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Von österreichischer Seite nehmen an der Bilderberg-Konferenz unter anderem Bundeskanzler Kreisky, die Minister Androsch, Lanz und Parr sowie ÖVP-Bundesparteiobmann Taus, SPÖ-Klubobmann Fischer und FPÖ-Justizsprecher Brösiggeteil.
Jugoslawien.
Die Regierung in Belgrad hat die Preise für Benzin- und Erdölprodukte erhöht.
Demnach kostet ab heute 1 Liter Superbenzin umgerechnet etwa 7 Schilling 25, 1 Liter Normalbenzin umgerechnet etwa 6 Schilling 75.
Ausländische Touristen erhalten weiterhin Benzingutscheine.
Die Preisermäßigung beträgt 20 Prozent.
Die Teuerung hat den Hauptzweck, Treibstoff zu sparen.
Bereits am Mittwoch sind drastische Verkehrsbeschränkungen, so etwa sechs autolose Tage im Monat und Tempo 100 verfügt worden.
Außerdem wird Lastkraftwagen, aber nicht wie gemeldet Personenwagen, die Befahrung von Strecken verboten, die länger sind als 200 Kilometer.
Ausgenommen ist der Transport verderblicher Güter.
Der neue Gemeinderat der baskischen Stadt Gernika hat dem früheren Staatschef Franco die Ehrenbürgerwürde und andere Auszeichnungen aberkannt.
Anlass war eine Sondersitzung anlässlich des 40.
Jahrestages der Bombardierung und Zerstörung der Stadt.
Der Gemeinderat von Gernika hat außerdem beschlossen, von der Regierung in Bonn moralische und materielle Wiedergutmachung zu verlangen.
Die Bundesrepublik Deutschland signalisierte bereits vor zwei Jahren ihre Bereitschaft zu einer Geste gegenüber Garnika, argumentierte jedoch, vorher müsse die Schuldfrage schlüssig beantwortet werden.
Saudi-Arabien Die Arabische Organisation für Industrialisierung, die für den Ausbau der Rüstungsindustrie der arabischen Länder zuständig ist, wird durch die politischen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen Ägypten infrage gestellt.
Die drei Finanziers der Organisation Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Absicht, alle Zuwendungen zu stoppen.
Dies wurde heute anlässlich der Beratungen des saudi-arabischen Verteidigungsministers Prinz Sultan mit dem Generalsekretär der Industrialisierungsorganisation in Riyadh bekannt.
Israel
Nach Angaben der Zeitung Jedot Haronot haben die israelischen Behörden in den vergangenen zwölf Monaten 140 palästinensische Terrorzellen ausgehoben.
Alle Mitglieder der Gruppen sollen verhaftet worden sein.
In dem Bericht heißt es, die meisten Untergrundorganisationen seien erst im Aufbau gewesen.
30 von ihnen hätten jedoch schon Terroraktionen in Israel durchgeführt.
Der französische Staatspräsident Giscard d'Estaing und Staats- und Parteichef Brezhnev haben heute im Kreml politische Gespräche begonnen.
Verhandlungsthemen sind vor allem die internationale Entspannungspolitik und Fragen der bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Giscard d'Estaing ist gestern zu einem dreitägigen Besuch in Moskau eingetroffen.
Die Frauen, der zu verschärfter Lage haft verurteilten Bürgerrechtskämpfer Ginzburg und Orlov, haben an Giscard d'Estaing appelliert, sich bei den Behörden im Kreml für die beiden Häftlinge einzusetzen.
Ihre Männer seien verurteilt worden, weil sie sich für die Einhaltung der Vereinbarungen von Helsinki in der UdSSR eingesetzt haben.
Giscard d'Estaing möge sich als einer der Mitunterzeichner der Helsinki-Dokumente für sie verwenden, argumentieren die beiden Frauen.
Anlässlich des ersten Jahrestages des Putsches in Afghanistan hat die Sowjetunion heute ihre Unterstützung für das neue Regime in Kabul bekräftigt.
Staats- und parteische Brezhnev hat ein Glückwunsch-Telegramm an den afghanischen Staatschef Taraki gesendet.
Die sowjetische Parteizeitung Pravda würdigt den revolutionären Weg, den die afghanische Regierung eingeschlagen habe.
Ungarn
Im Ferienort Tianhe am Plattensee findet eine theoretische Konferenz über die derzeitige Situation der kommunistischen Parteien statt.
An den Beratungen nehmen Vertreter von 38 kommunistischen Parteien Europas, Asiens, Amerikas und Afrikas teil.
Hauptthemen sind, wie es im Programm wörtlich heißt, Kampfbedingungen der kommunistischen Parteien in den kapitalistischen Ländern und die Rolle der chinesischen Führung als Handlanger des Imperialismus.
Vietnam
UNO-Generalsekretär Waldheim erörtert heute in Hanoi mit Ministerpräsident Van Mandong die Wiederaufbauhilfe für Vietnam, das Problem der Vietnamflüchtlinge sowie den chinesisch-vietnamesischen Grenzkonflikt.
Gestern Abend konferierte Waldheim mit Außenminister Nguyen Di Trinh, der dem UNO-Generalsekretär mitteilte, dass China seine Truppen noch immer nicht vollständig aus Vietnam abgezogen habe.
Drinnen informierte Waldheim außerdem über die jüngste Runde der chinesisch-vietnamesischen Normalisierungsverhandlungen, die nach seinen Angaben keine Fortschritte gebracht haben.
Zur Frage der Flüchtlinge betonte der Minister, alle Vietnamesen mit Ausnahme von Verbrechern, wichtigen Beamten und Geheimnisträgern könnten auf Wunsch das Land verlassen.
Thailand.
Weitere 6.000 kambodschanische Flüchtlinge sind von der thailändischen Armee in eine Bergeregion gebracht worden.
In dem Gebiet leben bereits fast 80.000 aus dem benachbarten Kambodscha geflüchtete Personen.
Die neuen Flüchtlinge sollen zum Großteil Zivilisten sein.
In den vergangenen Tagen hat sich die Zahl der Geflohenen in Erwartung einer Offensive der von Vietnam unterstützten neuen Regierung in Phnom Penh stark erhöht.
USA Die amerikanische Atomkontrollbehörde wird heute abermals die Frage erörtern, ob sieben Kernkraftwerke der Type von Harrisburg stillgelegt werden sollen.
Elektrizitätsunternehmen warnten vor einer Schließung der Atomkraftwerke, weil dies ihrer Meinung nach zu einer Energiekrise führen könnte.
Der Wissenschaftsausschuss des Repräsentantenhauses hat unterdessen die Entscheidung bestätigt, nach der für die Weiterentwicklung eines geplanten sogenannten Schnellenbrüters 183 Millionen Dollar gebilligt werden.
Damit hat Präsident Carter abermals eine Niederlage erlitten.
Zum dritten Mal stimmte ein Ausschuss des Repräsentantenhauses gegen die Regierung, die die schon bestehenden Kernreaktoren in ihrer Kapazität für ausreichend hält.
Nicaragua.
Im ganzen Land herrscht weiterhin Bürgerkriegsstimmung.
In Managua haben Gegner von Präsident Somoza das Büro der OAS, der Organisation Amerikanischer Staaten, und die Vertretung der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, besetzt.
Unter anderem wird die Veröffentlichung eines OAS-Untersuchungsberichtes über die Verletzung der Menschenrechte in Nicaragua gefordert.
In der Stadt León, etwa 90 Kilometer westlich von Managua, sind gestern fünf junge Männer von der Nationalgarde exekutiert worden.
Zusammenstöße zwischen der Garde und der sandinistischen Befahrungsfront haben weitere Menschenleben gefordert.
Der Bischof von León hat an Präsident Somoza appelliert, dem sinnlosen Gemetzel seiner Soldaten Einhalt zu gebieten.
Das Wetter.
Ein ausgedehntes Tiefdrucksystem erstreckt sich von Skandinavien bis zum westlichen Mittelmeer.
Dadurch bleibt das Wetter im Alpenraum weiterhin unbeständig.
Die Aussichten bis morgen früh überwiegend stark bewölkt mit lokalen Auffällungen, strichweise Regen, vor allem im Westen und Süden.
Schneefallgrenze um 1000 Meter.
Schwache bis mäßige Winde aus West bis Nord.
Nachmittagstemperaturen je nach Bewölkung 5 bis 11 Grad, im Osten 10 bis 15 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 1 bis 7 Grad.
Die Vorschau auf morgen Samstag.
Im Allgemeinen reichliche Bewölkung, zwischendurch aber auch örtliche Auffällungen.
Strichweise Niederschlag, zum Teil auch in Schauerform.
Mäßige Winde aus West bis Nord.
Tageshöchsttemperaturen je nach Bewölkung zwischen 8 und 15 Grad.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien bedeckt 12 Grad, Nordwestwind 15 km in der Stunde.
Die Werte aus Eisenstadt sind nicht eingelangt.
Linz bedeckt 10 Grad, Südwestwind 10 km in der Stunde.
Salzburg stark bewölkt, Nieseln 9 Grad, Windstille.
Innsbruck bedeckt 9 Grad, Windstille.
Bregenz bedeckt, Regen 5 Grad, Nordwestwind 5 Kilometer in der Stunde.
Graz bedeckt, Regen 9 Grad, Windstille.
Und Klagenfurt stark bewölkt, leichter Regen, 9 Grad, Ostwind 5 Kilometer in der Stunde.
Soweit der Wetterbericht und die Nachrichten im Mittagsjournal.
Ein Blick auf die Uhr.
In wenigen Sekunden ist es 12 Uhr und 11 Minuten.
Und wir beginnen unsere ausführliche Inlandsberichterstattung mit einem Blick in die österreichischen Tageszeitungen.
Die Zitate aus Leitartikeln und Kommentaren hat Wilfried Seifert für unsere Inlandspresse-Schau ausgewählt.
Im Ruf nach einem Ehrenkodex für Politiker kann man Kohlmeier beipflichten, wenn auch Skepsis angebracht scheint, ob sich damit viel zum Besseren wendet.
Solange immune Politiker frisch und munter und ungestraft offen beleidigen dürfen, aber jede Zeitung, die es nachdruckt, mit Klage, Verurteilung oder Beschlagnahme rechnen muss, solange sind Hoffnungen auf ein neues politisches Klima eher fragwürdig.
Im ÖVP-Organ Neues Volksblatt bezieht sich Martin Stieglmeier auf den genannten Vorwurf gegenüber Jäger, wobei dieser Vorhalt in einer sozialistischen Publikation in Zusammenhang damit gestellt wurde, dass Jäger praktizierender Katholik seien.
Dazu Stieglmeier.
Als ob eine Partei, die für die Pornografie und für die Fristenlösung eingetreten ist, dazu das Recht hätte.
Was sind das für Leute, die sich da im Dunstkreis der großen Regierungspartei versammeln und so tun, als ob sie Journalisten wären?
Die Geschichte mit dem Grundstück des Herrn Taus, das angeblich für ein Butterbrot erworben wurde, und die Kurierfälschungsaktion passen genau in diesen Stil.
Nicht die Wähler sind aufgerufen, am 6.
Mai einer solchen Art der Politik eine Absage zu erteilen, sondern die Spitzenpolitiker der Sozialisten Kreisky, Benja, Fischer, Androsch.
In der kommunistischen Volksstimme meint zu beiden Themen Ernest Hauer,
Endlich, endlich ist aus dem Fadenwahlkampf der sprießenden Blumen und der lächelnden Kinder etwas Ordentliches geworden.
Ein Wahlkampf der blühenden Zensur und der Kinderverzarrer.
In der Sozialistischen Arbeiterzeitung geht Manfred Scheich auf ein Zitat von ÖVP-Klubobmann Mock ein, in dem Mock unter anderem festgestellt hatte, in einer Regierung unter Beteiligung der ÖVP müsse Bundesparteiobmann Taus Bundeskanzler sein.
Dazu meint Scheich in der Arbeiterzeitung.
Es kam nicht unerwartet, dass auch ÖVP-Klubobmann Mock, zweifellos einer aus dem inneren Führungsteam der heutigen ÖVP, seine Sympathien für die Götz-Partei ziemlich unverhohlen kundtat.
Nach allem, was man aus den Versprechern seitens hoher ÖVP-Vertreter wie aus der TV-Diskussion Taus Götz ableiten konnte, ist das nur eine neue Bestätigung zu den vielen, dass nach dem 6.
Mai eine Koalition der Rechtsparteien die einzige realistische Alternative zur Bestätigung des Vertrauens für die SPÖ wäre.
Im Kurier schließlich geht Peter Rabl auf die für heute Abend angesetzte Fernsehkonfrontation zwischen Kaiski und Taus ein.
Rabl schlägt vor, dass die beiden Politiker im Interesse einer sachlichen Konfrontation auch über Sachthemen reden sollten, etwa über die Arbeitsplatzsicherung über ein bloßes Bekenntnis hinaus.
Kreisky könnte erklären, dass seine Partei eben in starken Ausgaben des Staates das richtige Mittel sieht.
Und dass er dazu die Ansiedlung großer ausländischer Unternehmen als wichtiges Mittel zur Arbeitsplatzbeschaffung einsetzen will.
Taus dagegen könnte sein Rezept von mehr Eigenkapital der Unternehmen verkaufen.
Weniger steuerliche Belastung, mehr Anreiz zur Investition aus eigenen Betriebsmitteln statt aus Staatsmitteln, Entlastung der vielen mittelständischen Unternehmen.
Es steht zu befürchten, dass die Diskussion Kreiskitaus nicht zulaufen wird.
Dabei würden wir Ihnen für eine solche Konfrontation seriösen Stils sogar ein Versprechen anbieten, dass wir nachher nicht schreiben, es sei fad gewesen.
Stichwort Diskussion Kreis Getaus.
Unsere innenpolitische Redaktion hat dazu einen Beitrag verfertigt und ich rufe nun Johannes Fischer und Erich Eichinger.
Traditionelle Konfrontation der beiden Kanzlerkandidaten heute vor der Gesamtösterreichischen Forum des Fernsehschirms.
Also für die Wahlstrategen der Parteien wahrscheinlich eine der letzten Höhepunkte des Wahlkampfes vor dem 6.
Mai.
Erfahrungsgemäß stoßen solche Diskussionen auf großes Publikumsinteresse.
Fast könnte man sagen, dass die ganze Nation vor dem Bildschirm das Duell Kreis Gitaus verfolgen wird.
Wir, das beschließt auch eine Kurzumfrage, die wir heute Vormittag in Wien durchführten und gleichzeitig auch selbstverständlich nicht repräsentativ war, wollten wir die Frage anhängen, was man sich denn von einer solchen Konfrontation eigentlich erwarte.
Ich hoffe, dass wir das erwarten, also hören, was wir wirklich erwarten von den beiden großen Politikern.
Nicht so eine, wie es die letzten waren, geht's da aus oder umgekehrt.
Ich hoffe, dass wir da endlich einmal erfahren, wie es wirklich in der Politik aussieht, in der Weltgeschichte und bei uns in Österreich besonders.
Was erwarten Sie sich von solchen Fernsehdiskussionen?
Eigentlich nicht viel.
Ich habe schon in meiner Meinung, was ich will.
Da brauche ich keine Diskussionen und gar nichts.
Nein, erwarte mich überhaupt nichts, weil es ist so, dass man schon vorher wissen will, was man wählt, was in den letzten vier Jahren schlecht gemacht wurde und ich glaube nicht, dass man da irgendwelche Leute noch irgendwie umstimmen kann.
Wenn man unsicher ist, dann entscheidet ja doch der persönliche Stil des Einzelnen.
Mir tut es leid, dass ich es nicht sehen kann.
Ich bin schon entschieden, das ist richtig, aber beeinflussen, manche Leute mag es vielleicht beeinflussen, ja das mag schon sein.
Soweit also einige Meinungsausschnitte von einer Kurzumfrage, die wir heute Vormittag, wie gesagt, nicht repräsentativ selbstverständlich durchgeführt haben.
Für die Meinungsforscher selbst wird dieser Effekt der direkten Beeinflussung durch Fernsehdiskussionen eher gering eingeschätzt.
Wobei nach Dr. Brettschneider vom Fessel-Institut die Zahl der unentschlossenen Wähler eine Woche vor der Nationalratswahl am 6.
Mai sich so darstellt.
Ich persönlich schätze aufgrund von Untersuchungen die Größe des Bevölkerungsteils, der unentschlossen ist, auf zwei bis drei Prozent.
Was ist das Größenwert?
Das sind ungefähr 150.000 Personen.
Allerdings muss man dazu sagen, dass es sich bei diesen Unentschlossenen nicht zu verwechseln mit Personen, die sich in einer Befragung nicht deklarieren.
Der Fehler wird immer wieder gemacht.
dass es sich bei diesen Unentschlossenen vielfach um sehr politikuninteressierte Leute handelt, von denen man daher auch nicht weiß, ob sie tatsächlich zur Wahl gehen oder nicht.
Das heißt, es ist sehr die Frage, ob gerade auf diese Personen eine sehr politische Diskussion im Fernsehen einen entscheidenden Einfluss hat.
Soweit Dr. Brettschneider vom Fessel-Institut.
Wir haben auch Ingenieur Gemacher vom IFES-Institut gefragt und haben an ihn die Frage gerichtet, 1975 hätten sich zwei Prozent der Unentschliessenen nach der TV-Diskussion noch ihre Meinung geändert.
Wie ist das heute?
Heute handelt es sich eventuell natürlich von zwei Spitzenkandidaten, die allen Österreichern wohl bekannt sind.
Von der Person her wird es also wohl kaum sehr viele neue Eindrücke geben.
Es fragt sich nun, ob von der politischen Aussage hier noch etwas klarer wird.
Das mag vielleicht schon noch einen Rest von Unentschlossenen interessieren.
Ob etwa in dem Sinne, um ihre Ansichten zu festigen oder vielleicht doch noch in einem gewissen Sinn zu revidieren, wenn sie schwanken.
Man sprach sogar von einer Million Wähler, die sich noch nicht festgelegt hätten.
Können die jetzt durch ein solches TV-Duell beeinflusst werden?
Nein, ich würde mich überhaupt diesen Millionen nicht zustimmen.
Das ist also sicherlich eine im derzeitigen Zeitpunkt eine vollkommen unhaltbare Zahl.
Nicht eine Million, das wären ja fast 20 Prozent der Wähler.
Selbst nun gibt es sicher die Wahlbeteiligung
wird vermutlich also über 90 Prozent auf jeden Fall liegen, ob groß oder gering.
Das heißt, es werden noch 10 Prozent restlicher Wähler, die überhaupt unentschlossen sind.
Davon kann keine Rede sein, wenn man das Wort unentschlossen irgendwo ernst nimmt.
Eigentlich die größte Schwankung ist in dieser Phase immer, oder die größte Offenheit im Verhalten ist die Frage, wählen gehen oder nicht gehen.
Und das sind es aber auch nur in der Größenordnung von höchstens acht Prozent.
Wenn man es jetzt anders sieht, könnte auch der Gedanke auftauchen, dass zwar ein solches Fernsehduell direkt auf einen, der schon die Entscheidung getroffen hat, nicht mehr viel Einfluss hat, aber dann sekundär, wenn er mit seinem Bekannten spricht zum Beispiel.
Sicherlich werden solche Dinge immer mehr in den Bekanntenkreis in diesem letzten sozialen Entscheidungsprozess.
Wie gesagt, es handelt sich vielleicht eher darum, die Leute noch zu mobilisieren, die vielleicht sonst überhaupt nicht zur Wahl gingen, aber die dann doch den Eindruck gewinnen, es könnte hier eine größere politische Entscheidung fallen.
Etwa in dem Sinne, dass eben die Frage, was passiert, wenn eine bestimmte Regierung oder wenn eine bestimmte Mehrheit rauskommt und dass sich entschließend dann doch zur Wahl zu gehen, um beizutragen.
Also ich glaube, dass ein Mobilisierungseffekt im Sinne einer stärkeren Wahlbeteiligung durchaus ausgehen kann.
Viel weniger als noch eine Veränderung, also ein Hinüberziehen sozusagen in eine andere Parteipräferenz.
Im Großen und Ganzen glaube ich, dass Diskussionen Wählerverhalten eher bestätigen und verfestigen als massiv verändern können.
an massive Veränderungen glaube ich vor allem dann nicht, wenn die Spitzenkandidaten, die diskutieren, in der breiten Öffentlichkeit bekannt sind.
Es ist was anderes, wenn ein relativ unbekannter Kandidat mit einem Bekannten diskutiert, wenn es eine völlig neue Diskussionssituation gibt.
Aber bei gleicher Bekanntheit der Kandidaten, die diskutieren, glaube ich, sind massive Einflüsse von Fernsehdiskussionen eigentlich nicht zu erwarten.
Vor allem keine direkten Einflüsse sozusagen vom Fernsehschirm herunter auf den Zuseher.
Wenn also keine direkten Einflüsse, wie wichtig sind dann TV-Diskussionen überhaupt?
Diese Frage an Dr. Brett Schneider von Vessel.
Es sind TV-Diskussionen aus meiner Sicht irgendwo ein großes Ritual und man
legt in sie vielfach zu viel hinein und eben deshalb, weil sie so hochstilisiert sind, sind sie vielleicht auch nicht mehr so wahnsinnig interessant für die Bevölkerung.
Soweit also die Meinungsforscher zur heutigen TV-Diskussion.
Näheres werden wir schon bald sehen, heute Abend jedenfalls um 20.15 Uhr im Programm FS1 und übrigens auch im Radioprogramm Österreich 1.
Das war ein Beitrag von Erich Eichinger und von Johannes Fischer und jetzt hat sich telefonisch Kollege Thomas Gerlach vom Bayerischen Rundfunk gemeldet.
Herr Gerlach, Sie wissen zu berichten über einen Terroristen-Alarm an der bayerisch-österreichischen Grenze.
Können Sie ganz kurz mal zusammenfassen, worum es sich dabei handelt und was sich dazu getragen hat?
Ja, Herr Stamm, zwei mutmaßliche Terroristen, die eine große Menge Sprengstoffe wie Zünder und Zeituhren bei sich führten,
sind bereits gestern am bayerisch-österreichischen Grenzübergang Passau-Achleiten festgenommen worden.
Das Bayerische Landeskriminalamt gab.
Warum, weiß im Moment niemand.
Diese Festnahme allerdings erst heute vor wenigen Minuten bekannt.
Gibt es irgendwelche Einzelheiten über diesen Zwischenfall?
Man kann zur Stunde eigentlich nur so viel sagen, dass die Sprengstoffmenge 56 Kilogramm betrug.
Alle weiteren Angaben verweigert die Polizei.
Man sagt nur,
Es handelt sich um Ausländer.
Die beiden Männer hätten einen typischen sowie einen französischen Pass vorgelegt.
Auf meine Frage, ich habe gerade mit dem Landeskriminalamt gesprochen, ob es sich tatsächlich um Ausländer handelt, wurde mir bestätigt, es seien Ausländer.
Ich dachte dabei, man hatte es ja in der Vergangenheit mehrfach erlebt, dass deutsche Terroristen selbst mit ausländischen Pässen bei uns eingereist sind.
Ist es üblich an sich, dass die bayerische Polizei mit derartigen Informationen geizt oder kann man daraus sagen, wir eine bestimmte Wertigkeit erkennen, dass das ein ganz besonderer Fall ist?
Das würde ich daraus nicht ablesen wollen.
Wir haben es also in der Vergangenheit schon öfter erlebt, dass doch solche Festnahmen und dann ihre Bekanntgabe zeitlich so zwölf Stunden etwa auseinander lagen und damit wäre das hier ein ganz normaler Fall.
Herr Gerlach, ich danke Ihnen für diese Kurzinformationen aus München und sollte sich die Geschichte weiterentwickeln, werden wir ja sicher von Ihnen wieder hören.
Das ist durchaus möglich, denn der Ermittlungsrichter wird sich heute mit dem Fall und mit diesen beiden mutmaßlichen Terroristen beschäftigen müssen.
Danke, Herr Gerlach und auf Wiederhören.
Sechs Minuten vor halb eins, jetzt aber wieder zurück nach Österreich.
Der immer hitziger werdende Wahlkampf bringt es mit sich, dass neben Politikern auch immer wieder die Journalisten in das Spannungsfeld der Auseinandersetzungen geraten.
Ob es nun die generelle Kritik am Aufbauschen angeblich unwichtiger Randthemen ist oder etwa der von Regierungsseite erhobene Vorwurf, manche Zeitungen besorgten das Geschäft der Opposition, immer wieder werden der Beruf des Journalisten und sein Bild in der Öffentlichkeit infrage gestellt.
Vor diesem Hintergrund kommt einer wissenschaftlichen Untersuchung des Instituts für Publizistik an der Wiener Universität besondere Bedeutung zu, in der als Auftakt zu einer neuen Schriftenreihe das Image des Journalisten erstmals umfassend analysiert worden ist.
Gemeinsam mit dem Gerlab Meinungsforschungsinstitut befragten die Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und einen repräsentativen Querschnitt von etwa 1000 Österreichern über ihre Meinung zum Journalismus.
Hören Sie dazu Hans Langsteiner.
Dass der Beruf des Journalisten im Allgemeinen nicht sehr angesehen ist, hatte man immer schon geahnt.
Nun ist diese Vermutung wissenschaftlich erhärtet.
In einer Rangordnung von 14 vorgegebenen Berufen rangiert der des Journalisten, dies das vielleicht wichtigste Analyseergebnis, an vorletzter Stelle.
Noch weniger Wertschätzung als er genießt in der Öffentlichkeit nur der Beamte.
Geachteter als Journalisten sind etwa Schauspieler, Architekten, Politiker und Landwirte.
An der Spitze der Beliebtheitsskala finden sich in dieser Reihenfolge der Arzt, der Pfarrer, der Lehrer und der Universitätsprofessor.
Besonders unbeliebt sind Journalisten, folgt man der Umfrage weiter, auf dem Land und bei älteren Mitbürgern.
Mangelnde moralische Integrität, ein gewisser Grad an Bestechigkeit und ein großzügiger Umgang mit der Wahrheit sind die Eigenschaften, die man dem Journalisten am ehesten zutraut.
Woher rührt nun das schlechte Bild dieses Berufsstandes in der Öffentlichkeit?
Der Vorstand des Wiener Instituts für Publizistik, Professor Kurt Paupier, hat dazu folgende Erklärung parat.
Historisch ist es begründet an sich durch den Beginn
und der Tatsache, dass er im öffentlichen Leben verpflichtend irgendwie mitbeteiligt wurde, dass er die Aufgabe gehabt hat, Kontrolle und Kritik im öffentlichen Leben durchzuführen, dass diese Kontrolle und Kritik gleichermaßen natürlich als unbequem empfunden wird, der Politiker, der kontrolliert wird, der Beamte, der kontrolliert wird, die Tatsache, dass überhaupt Kontrolle stattfindet und dass man
über bestimmte Verhaltensweisen Kritik setzt, ist unbequem.
Dann allgemein soziologisch begründet, lässt sich sagen, der Journalist ist derjenige, der ja grundsätzlich immer das Anormale zu bringen hat.
Nun ist aber auch das Anormale nicht unbedingt irgendwie das entsprechend der Gesellschaft konforme und eher unbequem.
Kriminalgeschehen, wenn ich zum Beispiel daran erinnere und so weiter, Gesellschaftsskandale und so weiter.
Die dritte Sache ist die Tatsache, dass der Journalist ein Begabungsberuf ist, immer noch.
Die Tatsache, dass der Journalist also Talent haben muss, die Fähigkeiten haben muss, sich mitzuteilen, auch dann die Fähigkeiten haben muss, weil er nicht unbedingt irgendwie eine entsprechende Lehrzeit oder eine entsprechende Schulung irgendwie durchgemacht hat, macht ihn verdächtig.
Was mir besonders irgendwie wesentlich erscheint, der Journalist lebt ja außerhalb des normalen Lebensrhythmus.
Das bedeutet zum Teil, dass der Journalist also hier auch atypisch lebt, ganz anders als die Gesellschaft das tut und ist dadurch natürlich schon eben als verdächtig auch wiederum und auf der anderen Seite als
nicht einordnbar festzustellen.
Trotz des an sich schlechten Journalisten-Images wird seine Bedeutung als Verdolmetscher komplexer politischer oder wissenschaftlicher Vorgänge und als Kontrollagent der Demokratie auch in der Bevölkerung durchaus geschätzt.
Hier zeigt sich übrigens einer der gravierendsten Unterschiede zur Ansicht der Politiker über den Journalismus.
Sie halten vom Journalisten als Vermittler und Interpret wenig und kritisieren weit häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung, dass Journalisten ihren Beruf als Freibrief, selbst Politik zu machen, missverstehen.
Die insgesamt 50 von der Untersuchung erfassten Politiker wurden auch nach konkreten Beispielen für diese Ansicht befragt.
hielten etwa sozialistische Politiker Berichte über den Reichsbrückeneinsturz, die Affäre Lütgendorf und die Wiener Kommunalpolitik für unerlaubte Grenzübertritte der Journalisten, so nannten ÖVP-Politiker hier die Kärntner Minderheitenproblematik und Meldungen über Rücktrittsgerüchte von Parteichef Taus.
Den freiheitlichen Politikern wiederum waren, so die Formulierungen, Diffamierungen des früheren Parteichefs Peter und Berichte über Bürgerinitiativen zu viel des Guten.
Gleichsam als Ausgleich dafür haben Politiker, was die Unbestechlichkeit von Journalisten betrifft, eine deutlich bessere Meinung als die übrige Bevölkerung.
Interessant vielleicht auch noch die Selbsteinschätzung der Journalisten.
Sie sehen sich mehrheitlich in ihrer Rolle als Interpreten schwieriger Vorgänge und schätzen sich im Übrigen keineswegs besser ein, als sie von ihren Konsumenten beurteilt werden.
Das relativ größte Ansehen genießen unter den Journalisten die Ressorts Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur, das geringste der Lokalbereich.
Die Forderungen, die sich für die Zeitungswissenschaft aus ihrer Studie ergeben, sind klar.
Einerseits müssten die Journalisten selbst um eine Hebung ihres Ansehens ringen, andererseits gelte es gewiss auch, die Journalistenausbildung in Österreich zu verbessern.
Dass man zum Journalisten geboren sein müsse, entspricht zwar einem weit verbreiteten Klischee, kann aber denn doch wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein.
Über das schlechte Journalisten-Image in der Öffentlichkeit, das kam bei einer Untersuchung des Publizistik-Instituts an der Wiener Universität heraus, informierte sie Hans Langsteiner.
Es ist jetzt genau 12.30 Uhr, halb eins, und ich darf Ihnen verraten, was Sie in der nächsten halben Stunde im Mittagsjournal noch hören können.
Unter anderem eine Analyse der Situation in Afghanistan, ein Jahr nach der Machtergreifung durch ein Moskau-orientiertes Regime.
42 Jahre nach Luftangriff auf die baskische Stadt Gernika stellt der Gemeinderat Wiedergutmachungsforderungen an die deutsche Bundesregierung.
Dann hat sich Kollege Leopold Esterly gemeldet mit einem Bericht von einer ÖVP-Pressekonferenz.
Und zwar wurden auf dieser Pressekonferenz die sozialen Anliegen der Alten aus ÖVP-Sicht dargestellt.
Und schließlich planen wir noch eine Vorschau auf den Film Der Affentraum, der heute in Österreichs Kinos Premiere hat.
Zunächst aber zum Krach zwischen den beiden Luftfahrtgesellschaften Auer und Tunis Air.
Dazu einige Randbemerkungen zusammengestellt von unserer Wirtschaftsredaktion.
Auslandsurlauber haben es heuer anscheinend schwer und zwar angesichts gewisser Ereignisse, die der Freude am Urlaub machen nicht gerade zuträglich sind, wie etwa Erdbeben in Jugoslawien, Krise in der Türkei, Streiks in Spanien und seit wenigen Tagen nun auch Krach zwischen den beiden Luftfahrtlinien Tunesiens und Österreichs.
Dazu folgende Bemerkungen.
Vor zwei Tagen blieben in Winschwechert über 100 Tunesien-Urlauber auf dem Boden, anstatt mit der heimischen Luftfahrtgesellschaft Auer ruhig in die Luft zu gehen, wie deren Werbung vorschlägt.
Sie gingen wütend in die Luft und entschlossen sich, nach gütlichem Zureden der Reisebüro-Manager schließlich statt in Tunis auf der griechischen Insel Rhodos Urlaub zu machen.
Damit ist aber die Affäre zwischen der Tunis Air und der AUA noch lange nicht ausgestanden.
Hören Sie dazu Hans Adler und Herbert Huttar.
Die ganze Affäre zwischen der Tunis Air und den Austrian Airlines begann damit, dass die Tunesier Linienflüge zwischen Wien und Tunis betreiben, während die AUA nur Charterflüge veranstalten.
Es gibt aber ein Abkommen zwischen den beiden Luftfahrtsgesellschaften, das die Charter-Passagiere zwischen Tunis Air und AUA zu gleichen Teilen aufteilt.
Dann kamen die Tunesier auf die Idee, Charter-Passagiere einfach in Linienmaschinen zu setzen und umgekehrt.
Erstens ärgerte das die Fluggäste, denn wer sitzt schon gern mit einem 6000 Schilling-Ticket in der Tasche neben einem Fluggast, der für denselben Flug nur 2000 Schilling bezahlt hat?
Und zweitens ärgerte sich die Auer, denn Passagiere in Linienflugzeugen sind im Charterabkommen über die gleiche Teilung nicht enthalten.
Als dann die Tunisair darüber hinaus noch statt einmal, zweimal wöchentlich einen Linienflug zwischen Wien und Tunis einrichten wollte, kam es zum Krach.
Das Verkehrsministerium in Wien forderte die tunesischen Luftfahrtsbehörden auf, dafür zu sorgen, dass in Zukunft die IATA-Bestimmungen eingehalten würden.
Als die Tunesier nicht reagierten, wurde in Wien die Bewilligung für die Linienflüge zurückgezogen und man erklärte der Tunis Air, sie habe bis auf weiteres nur das Recht, ebenso wie die Auer-Charterflüge durchzuführen.
Die Tunesier revanchierten sich mit einem Landeverbot für insgesamt vier bereits geplante Auer-Charterflüge.
Der Erfolg der Aktion reduziert sich nun auf die Frage, wer sitzt auf dem längeren Ast.
Und das wieder ist ein Problem des tunesischen Tourismus.
Auf die Frage, wie groß der Anteil der österreichischen Gäste am tunesischen Fremdenverkehr ist, meint der Manager des nun betroffenen Charterfluges, Bernd Stefan von Turopa Austria.
Für den tunesischen Fremdenverkehr selbst spielen wir natürlich von Österreich eine kleinere Rolle, weil wir natürlich nicht ein Aufkommen haben, so wie die Franzosen.
wie die Engländer, wie die Deutschen, wie die Skandinavier.
Wir sind auch ein kleineres Land und gemessen an dem Aufkommen insgesamt spielt aber der Tourismus nach Tunesien schon eine entscheidende Rolle.
Die Tunesier haben rasch eine Lösung gefunden, als ihnen verboten wurde, ihrerseits nach Wien zu fliegen.
Sie sind nach Pressburg geflogen und haben ihre Passagiere von dort mit dem Autobus nach Schwechat gebracht.
Der Ausweichhafen für Tunis ist viel weiter weg und würde der AUA eine derartige Aktion sicher nicht gestatten.
Also muss man sich unter Umständen auf längere Verhandlungen gefasst machen.
Dazu Stefan.
Falls es auf längere Sicht zu keinem Luftverkehr zwischen Österreich und Tunesien kommt, müssen wir die Leute umrufen.
Wir garantieren in so einem Fall auf jeden Fall gleichwertig, wenn nicht bessere Unterbringung, sodass also dem Urlaubsgenuss, wenn man das so ausdrücken darf, also keinem Schaden erleidet.
Im Verkehrsministerium, wo man die Kontroverse mit den tunesischen Behörden vor allem auszutragen hat, gibt man sich gelassen.
Wir haben Tunis schließlich monatelang gewarnt, erklärt man.
Und auch die Tatsache, dass Österreich für den tunesischen Fremdenverkehr keine entscheidende Größenordnung hat, bringt den Leiter der zuständigen Abteilung im Ministerium, Ministerialrat Herbert Vogel, nicht aus der Ruhe.
Für die tunesische Volkswirtschaft sind die Flüge noch dementsprechend wichtiger als für uns, denn der Touristenanteil der Tunesien ist gering.
Uns bringt es ja nichts.
eine Einbahnstraße nur zu nutzen der tunesischen Behörden.
Und ich kann daher die Reaktion der tunesischen Luftfahrt nicht verstehen.
Einfach zwei Flüge zum Tasau.
Vielleicht können sie es sich leisten, dass die Leute nach Griechenland oder woanders hingehen.
Außer im Bezirk Bratislav.
Ich glaube nicht, dass das eine ständige Einrichtung sein kann, dass man aus Bratislav fliegt.
Das ist eine Ausnahmebewilligung, die man erteilt.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das
zu einer ständigen Einrichtung wird.
Und ich glaube, die tschechischen Behörden beabsichtigen das auch gar nicht zu machen.
Die Vergangenheit hat das gezeigt in solchen Fällen.
Es gibt immer übrige, eifrige Vertreter von Fluggesellschaften, die glauben, ganz gesonders geschickt zu sein und die dann solche Situationen heraufbeschweren, die letzten Endes
die Gesellschaft selbst benachteiligt.
Benachteiligt durch die, wie es einem Papier der Austrian Airlines heißt, tunesische Erpressung, ist zunächst einmal die Austrian Air Transport GSMBH, also jene Tochtergesellschaft der Austrian Airlines, die das Air-Charter-Geschäft durchführt.
Deren Geschäftsführer, Dr. Franz Kotropa, rechnet nicht damit, dass die vier ausgefallenen Charterflüge nun wieder bewilligt werden.
Wie aber sieht es mit Ersatz aus?
Wir arbeiten ja mit sehr vielen Fluglinien und Chartergesellschaften zusammen und haben hier Möglichkeiten über Zwischenpunkte im Mittelmeer die Leute nach Tunesien und von Tunesien zu befördern bzw.
in anderen Mittelmeerländern gleichwertige Urlaubsziele anzubieten.
Wir werden sicher im Fluggeschäft nach Tunesien mehr Kosten und Ertragsausfälle haben.
Es ist aber möglich, jetzt in dieser noch anlaufenden Saison die Touristenströme in andere Zielgebiete umzuleiten, weil noch die Vorbereitungen getroffen werden können.
Konkrete Verhandlungen mit anderen Fluglinien sind bereits von Erfolg gekrönt, erklärte Dr. Kotterberg.
Feriengäste, die auf ihrem Tunesien-Urlaub bestehen, müssen allerdings trotzdem Schwierigkeiten auf sich nehmen.
Es müssen also Verzögerungen in der Anreise und in der Rückreise
von einem bis zwei Tagen in Kauf genommen werden.
Auch die Möglichkeit, über ein oder zwei Umsteigpunkte zu fliegen, damit muss gerechnet werden.
Trotz einiger Verluste dürften die Schmerzen für die Austrian Air Transport erträglich sein, denn der Anteil der Tunesien-Flüge am Gesamtgeschäft der Chartergesellschaft liegt bei nur zehn Prozent.
Das war ein Beitrag von Herbert Huttar und Hans Adler.
Nun zur außenpolitischen Berichterstattung im Mittagsschonal.
Auf die Frage, die man sich seit Anfang dieses Jahres wohl in aller Welt stellt, nämlich welche Auswirkungen könnte die islamische Revolution in Persien auf andere Staaten mit starkem muslimischem Bevölkerungsanteil haben, auf diese Frage gibt derzeit die Situation in dem an Persien grenzenden Afghanistan eine ungeschminkte Antwort.
Das vor einem Jahr durch einen Putsch an die Macht gekommene prosowjetische Regime unter der Führung nur Mohammed Tarakis sieht sich einer wachsenden islamischen Bewegung gegenüber, die entschlossen zu sein scheint, ihre politischen Vorstellungen nach dem Muster der persischen Glaubensbrüder durchzusetzen.
Die afghanischen Moslems, die eine Minderheit in ihrem Land darstellen, huldigen dabei dem Grundsatz, dass der Zweck die Mittelheilige und führen eine Art Untergrundkrieg gegen die kremelhörigen Machthaber in Kabul.
die heute den ersten Jahrestag ihrer Machtergreifung feiern.
Aus diesem Anlass hat ihnen die Sowjetunion weitere Unterstützung zugesichert und die Oppositionelle Nationale Befreiungsfront hat Aktionen angedroht und die in der Hauptstadt Kabul lebenden Ausländer, vor allem die westlichen Botschafter, aufgefordert, das Land vorübergehend zu verlassen.
Auch im benachbarten Iran wirft das Ereignis seine Schatten.
In Teheran wurden die afghanische und die sowjetische Botschaft unter besondere Bewachung gestellt, da man Massendemonstrationen zugunsten der verfolgten Moslembrüder in Afghanistan befürchtet.
Hören Sie eine Analyse über die Situation in diesem neuen Krisenherd Asiens von Harry Sichrovsky.
Am Morgen des 27.
April 1978 bombardierten sowjetische MiG-Flugzeuge der afghanischen Luftwaffe den früheren Königspalast in der Hauptstadt Kabul.
Gleichzeitig eroberten Meutern der Armeeeinheiten die wichtigsten Ministerien.
Ministerpräsident Daud wurde erschossen, seine Familie, insgesamt etwa 30 Personen, faktisch ausgerottet.
In den folgenden Kämpfen soll es 3.000 bis 5.000 Tote gegeben haben.
Fünf Jahre vorher, im Juli 1973, hatte Daud selbst geputscht.
Und zwar gegen König Zahir Shah, seinen Väter und Schwager, nach dessen Sturz das Land erstmals Republik wurde.
Aber Dauds Putsch blieb zum Unterschied von der vorherigen Rebellion unblutig.
Der Mann, der den Putsch vom April 1978 leitete, Nur Mohammed Taraki aber, hatte seinerzeit Daud selbst in den Sattel geholfen.
Seit einem Jahr wird Afghanistan von Taraki und seiner kommunistisch orientierten, volksdemokratischen Partei beherrscht.
Taraki selbst ist in einer Person Staatspräsident, Verteidigungsminister und Generalsekretär der Partei.
Trotzdem brachte der Putsch keine entscheidende Wende in der afghanischen Politik.
Denn diese ist traditionell sowjetfreundlich, seit das Land schon nach dem Ersten Weltkrieg seine Unabhängigkeit erringen konnte, dank der geopolitischen Position als Puffer zwischen Russland und den damaligen imperialen britischen Interessen in Indien.
Das abgeschiedene Gebirgsland von 650.000 Quadratkilometern, fast achtmal so groß wie Österreich, zählt nur 16 Millionen Einwohner, die mit rund 200 Schilling-Monats-Einkommen pro Kopf zu den Ärmsten dieser Welt gehören.
90% der Bewohner sind Analphabeten.
Sie gehören den verschiedensten Rassen und Stämmen an, wenn auch die Führungsschicht von den Pashtu gestellt wird, deren Brüder jenseits der Grenze in Nordwestpakistan leben, was immer wieder zu blutigen Konflikten mit dem Nachbarland geführt hat.
Die zweite Gruppe, die Tajiken, stellen meist die Händler, Beamten und Angestellten.
Sowjetische Wirtschafts- und Militärhilfe war und ist entscheidend für den Aufbau und die Sicherheit in Afghanistan.
Dafür haben sich die Sowjets mit Straßen und Stützpunkten ihre Südflanke gesichert und ihre Pisten in Richtung Indischer Ozean ausgebaut und setzten damit die Verwirklichung eines alten zaristischen Traums fort.
Der frühere Premier Daud hatte offenbar versucht, den Griff Moskaus zu lockern und eine mehr eigenständige Politik zu verfolgen.
Das neue Regime Taraki führte radikale innenpolitische Reformen durch.
Landaufteilung, Reform des Schulwesens, das bis nun vollends in den Händen der Mullahs, der islamischen Geistlichen lag, und Emanzipation der Frauen.
Die jungen Radikalinski der Staatspartei stürmten in die Dörfer, wo sie nicht selten mit vorgehaltenen Maschinenpistolen die Enteignung der Gutsherren vornahmen oder gar junge Mädchen in die neugebauten Schulen führten.
Gerade diese Methoden aber förderten jene islamische Renaissance, die im Nachbarland Iran zu solch erschütternden Umwälzungen geführt hat.
Überall bildeten sich islamische Untergrundverbände gegen die gottlosen Kommunisten, die im Februar den amerikanischen Botschafter entführten und ermordeten, im März aber in Herat, der drittgrößten Stadt des Landes, ein Massaker unter den sowjetischen Beratern und deren Familien anrichteten.
Unterdessen vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Meldungen von Meutereien von Truppenverbänden und Aufständen der Muslimstämme in die Welt dringen.
Die islamischen Gruppen haben sich zur nationalen Befreiungsfront vereinigt.
Damit aber hat das Problem internationale Ausmaße angenommen.
Denn im Iran hat der Schiitenführer Madari zur Unterstützung der afghanischen Glaubensbrüder aufgerufen, die nach seinen Worten einen heiligen Krieg führen.
Damit aber gerät die sowjetische Politik ins Dilemma.
Sie muss ihre Position in Afghanistan halten, ohne das gute Verhältnis zum neuen Regime im Iran zu gefährden.
Was also vor einem Jahr als Eroberung eines neuen Stützpunkts durch die UdSSR ausgesehen hat, könnte sich bald als schwere Belastung der sowjetischen Asienpolitik und als neuer Brandherd entpuppen.
Die Situation in Afghanistan analysierte Harry Sichowski.
Der Gemeinderat der baskischen Stadt Guernica, die vor 42 Jahren bei einem Luftangriff im Spanischen Bürgerkrieg zerstört wurde, hat jetzt dem verstorbenen Staatschef Franco die Ehrenbürgerwürde und andere Auszeichnungen aberkannt.
Auf einer Sondersitzung zum Jahrestag der Bombardierung durch die deutsche Legion Condor am 26.
April 1937 billigte der Gemeinderat außerdem einen Antrag der Baskisch-Nationalistischen Partei.
Von der deutschen Bundesregierung moralische und materielle Wiedergutmachung für die rund 15.000 Einwohner zählende Stadt Guernica und für die Basken zu fordern.
Dazu muss gesagt werden, dass die deutsche Bundesregierung schon vor zwei Jahren sich bereit erklärt hat, zu einer Gäste der Wiedergutmachung gegenüber Guernica sich bereit zu erklären.
Vorher müsse jedoch die Schuldfrage schlüssig beantwortet werden, hieß es damals aus Bonn.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Geschichtsforschung hatte die von Hitler entzammte Legion Condor auf Weisung Frankos oder zumindest mit dessen Billigung die Stadt der auf republikanischer Seite kämpfenden Basken bombardiert.
Aus Spanien berichtet Robert Gerhardt.
Aus Wolken verhangenem Himmel stürzten mehrere Stuka-Geschwader und belegten die symbolische Hauptstadt der Basken mit Brandbomben.
Er angriff vor jetzt genau 42 Jahren an einem regnerischen Apriltag, traf die Bevölkerung von Guernica völlig überraschend.
Das etwa 15.000 Einwohner zählende Städtchen in den Baskischen Bergen wurde von der Feuerwelle fast völlig zerstört.
Über 1000 Menschen kamen ums Leben.
Die ersten zahlreichen zivilen Opfer des blutigen Spanischen Bürgerkrieges
der im Sommer 1936 begann und fast drei Jahre auf der iberischen Halbinsel wütete.
Die Truppen von General Franco, der mit einem Putsch gegen die Republik den dramatischen Bürgerkrieg entfachte, waren damals an fast allen Fronten auf dem Vormarsch.
Nur im Baskenland, in den drei nordspanischen Provinzen, trafen sie auf erbitterten Widerstand von Heeresteilen, die der frei gewählten Republik, der Regierung, die Treue hielten.
Mit dem todbringenden Bombenüberfall von Stuka-Verbänden auf die wehrlose Bevölkerung von Gernika sollte ein Lebensnerv des Widerstandes in den Provinzen gebrochen werden, die später vom siegreichen faschistischen Frankosystem die Verräterprovinzen genannt wurden.
Das Städtchen Gernika hat keine strategische Bedeutung, doch in ihm steht auch heute noch die über tausendjährige Eiche, das Symbol der Freiheit und Autonomie des baskischen Volkes.
Es sollte damals vernichtet werden.
Die Propaganda der Sieger unter Franco stellten den Luftangriff als Tat der Republikaner hin und ließ nicht zu, dass die Archive geöffnet wurden, aus denen die Wahrheit zu erfahren war.
Inzwischen, nach Ende der Diktatur, wird von allen Historikern des Spanischen Bürgerkrieges übereinstimmend festgestellt, dass Franco oder seine Stadthalter die damalige deutsche Luftwaffe der Legion Condor um den Bombeneinsatz auf Guernica baten.
Die Legion Condor war von Hitler, dem Putschgeneral Franco und seinen Truppen zu Hilfe befohlen worden.
In Spanien konnte sie erstmals ihre Kapazitäten zur Vorbereitung des Zweiten Weltkriegs ausprobieren.
Guernica wurde so zum Ziel eines Experiments mit Bombenterror auf offene Städte den Gegner zu schlagen.
Guernica wurde wieder aufgebaut.
Der große spanische Maler, der Republikaner Pablo Picasso widmete eines seiner genialsten Werke den Toten von Guernica.
Jetzt, am 42.
Jahrestag der Vernichtung dieser baskischen Stadt durch Stukas der Legion Condor, verlangt der Anfang April erstmals wieder freigewählte Gemeinderat die Revision der bisherigen Geschichtsschreibung.
Die Regierung des Ex-Frankoministers Adolfo Suárez soll nun endlich die Wahrheit über die Bombardierung zulassen.
Und von der deutschen Bundesregierung in Bonn wird moralische und materielle Wiedergutmachung für Guernica gefordert.
Seit kurz nach dem Tod Frankos im November 75 wird inzwischen schon von der Botschaft der Bundesrepublik in Madrid ein deutsch-baskischer Freundschaftskreis gefördert.
Und es besteht die Bereitschaft, auch materielle Hilfe für Guernica zu leisten.
Erst nach Ende der Franco-Diktatur und mit Beginn einer neuen, hoffnungsvollen Demokratie, die durch die Gemeindewahlen gefestigt wird, kann die Wahrheit über Guernica in Spanien ans Tageslicht kommen.
42 Jahre Geschichtsfälschung sind vorüber.
Das war ein Beitrag von Robert Gerhardt aus Spanien.
Es ist jetzt drei Minuten nach dreiviertel eins.
Kurz ein korrigierender Hinweis in eigener Sache.
Der um halb eins angekündigte Beitrag zum Thema ÖVP-Pressekonferenz mit dem Titel Die sozialen Anliegen der Alten kann jetzt aus zeitlichen Gründen im Mittagsjournal nicht mehr untergebracht werden.
Wir werden diesen Bericht voraussichtlich im Abendsjournal ab 18.30 Uhr im Programm Österreich eins bringen.
Jetzt aber zu Beiträgen der Kulturredaktion.
In der Grazer Kinderklinik beginnen in der nächsten Woche die Arbeiten an einem Videoprojekt, bei dem unter anderem gezeigt werden soll, wie mit den Mitteln der Videotechnik die seelische Isolation von Kindern im Spital durchbrochen werden kann.
Das Projekt ist auch deswegen sehr interessant, weil es von Künstlern entwickelt worden ist.
Heidi Grundmann berichtet.
Die Videotechnik hat längst auch in den Krankenhäusern Einzug gehalten.
Der Grazer Künstler Richard Griesche, im internationalen Kunstbetrieb, für seine Arbeiten mit Video bekannt und geschätzt, hat sich jetzt die Frage gestellt, inwieweit die z.B.
auch in einem Kinderkrankenhaus vorhandenen Videogeräte und Leitungen wirklich ausgenutzt und den von ihm in seinen künstlerischen Arbeiten untersuchten Möglichkeiten und Eigenheiten des Mediums entsprechend eingesetzt werden.
Zusammen mit Heimo Radkovic und der interessierten Grazer Kinderklinik machte er die Entdeckung, dass die Videotechnik, wahrscheinlich keineswegs nur im Spitalswesen, im Allgemeinen nur den Vorschlägen der Hersteller entsprechend verwendet wird.
In einem dreiteiligen Projekt sollen jetzt in der Grazer Kinderklinik von Krische und Radkovic erarbeitete neue Anwendungsmöglichkeiten von Video erprobt werden.
Teil 1 des Projekts umfasst Einsatzmöglichkeiten von Video in der Logotherapie, in der Verhaltenstherapie und in der Spielpädagogik.
Zudem sollen auch Möglichkeiten gefunden werden, die durch den Spitalsaufenthalt bedingte Isolation von Kindern zu durchbrechen.
Richard Grische.
Zum Beispiel wird ein Teil des Projektes darin beruhen, um Verhaltensstörung in eine Art Feedbackprozess
dem Kind vorzuführen.
Sozusagen soll das Kind am eigenen Fehler lernen, diesen Fehler auszumerzen.
Wir wollen gleichzeitig aber auch Kindern über das Medium einen Einblick in das Spitalsgeschehen gewähren und zwar dadurch, dass wir einen
Film produzieren möchten, der im Spital von den Kindern gemacht wird und dann von einem spezifischen Schüler in der Schulklasse vorgeführt wird, sozusagen in Ersatz des abwesenden Schülers läuft ein Film über Spitalsgeschehen.
So bekommen die Kinder erstens einmal einen Einblick, wie schaut es aus bei unserem Mitschüler,
Zum Zweiten sollen die Schüler dann der Klasse, wenn möglich mit dem Lehrer, wiederum einen Film produzieren, der jetzt zeigt, wie die Klasse ohne den Mitschüler zurechtkommt, was sie ihm sozusagen mitgeben möchte.
Denn, wie Sie ja wissen, ist es ja nicht möglich, dass Schulklassen den Schüler
den Mitschüler während seines Aufenthalts im Krankenhaus besuchen kann, nur in einem ganz kleinen, beschränkten Ausmaß, sodass das Medium dazu eingesetzt ist, um die Kommunikation mit der Außenwelt optimal zu erstellen.
Einen zweiten fruchtbaren Anwendungsbereich von Video sieht die Projektgruppe Grische-Radkovic in der Studentenausbildung.
An der Grazer Kinderklinik soll eine Videothek entstehen, in der Krankheitsbilder zu sehen sind, die die Studenten bisher nur aus Büchern oder aus Beschreibungen der Professoren kennen.
Der dritte Teil des Videoprojekts bezieht die Eltern ein.
Der dritte Teil wäre die Darstellung des Krankenhausbetriebes, sozusagen eine Hilfestellung für die Eltern, damit sie auch sehen, wie es ihrem Kind geht, damit sie sehen, wie das Kind aufgenommen wird, wie es also auch in der Zeit, wie es ihm geht in der Zeit, wo die Eltern eben nicht drinnen sein können, sozusagen eine interne Information von Seiten des Landeskrankenhauses, um den Eltern auf der einen Seite Einblick zu gewähren, auf der anderen Seite auch die Möglichkeit zu gewähren,
dabei in irgendeiner Form beruhigt oder auch kritisch zum Betrieb im Landeskrankenhaus Stellung zu nehmen.
Der Verlauf des Kinderspitalprojekts von Richard Grisch und Heimo Radkovic wird in einem Videoband und einer Publikation mit Texten und Fotos dokumentiert und der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Das Projekt fügt sich aber auch nahtlos in einige sehr wichtige neue Tendenzen der zeitgenössischen Kunst ein.
Denn immer häufiger beschäftigen sich Künstler mit der Erforschung eines nicht von kommerziellen Interessen diktierten,
sondern den Bedürfnissen des einzelnen angepassten menschlichen Einsatzes neuer Technologie, wie zum Beispiel auch des Computers.
Und auch die praktische Erprobung einer nicht anders isolierte Atelier- und an den Kunstmarkt gebundenen neuen Definition der Rolle des Künstlers in der Gesellschaft ist eines der zentralen Themen zeitgenössischer Kunst.
Über das in der nächsten Woche an der Grazer Kinderklinik anlaufende Videoprojekt informierte sie Heidi Grundmann.
Heute läuft in Österreich der italienische Spielfilm »Affentraum« von Marco Ferreri an.
Dieser Streifen mit Gerard Depardieu und Marcello Mastroianni in den Hauptrollen wurde im vergangenen Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.
Karin Baur berichtet.
Der aus Mailand stammende Regisseur Marco Ferreri studierte ursprünglich Medizin, arbeitete kurze Zeit als Vertreter, gründete dann so eine Art Wochenschau mit dem Titel Sine Journal Documento Mensile und begann 1952 Spielfilme zu drehen.
Bekannte Filme von ihm sind Die Bienenkönigin, Die Audienz, Das große Fressen und Die letzte Frau.
Hat er in diesen beiden letzten Filmen die Nerven der Zuschauer mit Gewohnheiten der Konsumgesellschaft oder mit der maskulinen Unfähigkeit strapaziert, so demonstriert er in seinem neuesten Film Affentraum eine Absage an den Menschen unserer Zivilisation, der keine Verantwortung tragen will und nicht weiß, wo er seine Gefühle deponieren soll.
Der Filmtitel bezieht sich auf ein kleines Äffchen, das bei einem Ausflug von ein paar Freunden gefunden wird.
Es kriecht aus dem Kadaver einer Monster-Äffin heraus, die am Stadtrand von New York liegt.
Ab sofort funktioniert dieses Äffchen als Katalysator der Ängste dieser Gruppe, wie Zweifel an Vater und Mutterschaft, Erschrecken vor einem möglichen Rückfall des Menschen in einem barbarischen Zustand und Zuneigung zeigen zu können.
Lafayette und Luigi sind die Hauptfiguren dieser Gruppe.
Sie werden von Gerard Depardieu und Marcello Mastroianni gespielt.
Marco Ferreri zu diesen Hauptrollen.
Gerard Depardieu spielt den Jungen, Marcello Mastroianni den Alten.
Shirai ist zwar sehr gut fähig, ein Kind zu lieben, kann sich aber für die Idee der Vaterschaft nicht begeistern.
Er antwortet auf derartige Verpflichtungen, die er zerstören will, mit einem eigenartigen Knurren und Pfeifen.
Gérard Depardieu antwortete auf die Frage, was diese ungewöhnliche akustische Verständigungsart zu bedeuten habe.
Einerseits hat mir das geholfen, denn ich hatte ziemliche Schwierigkeiten mit der amerikanischen Sprache.
Aber natürlich ist diese Art der Darstellung sehr gut, denn ich werde immer ehrlicher in der Rolle und kann damit sehr gut Gefühle ausdrücken.
Überraschend ist Marcello Mastroianni als alternder Vagabund nach seinen vielen Rollen, in denen er verführerische Liebhaber spielte.
Bei seinem melancholisch-romantischen Luigi mit Stoppelbart ist von diesem Glanz nicht mehr viel übrig.
Er meint dazu,
Ja, wenn Sie wollen, so hat mich bei der Darstellung dieses alten, müden, melancholischen, komischen und sogar verrückten Mannes schon eine gewisse Melancholie begleitet.
Aber wenn es Mühe macht, so eine Rolle zu spielen, so ist man schließlich doch zufrieden, an einer Arbeit teilzunehmen, die uns sehr nützlich und interessant erscheint.
Charakterrollen sind immer anstrengend, aber sie haben den Vorteil, dass das Alter dabei keine Rolle spielt.
Und wenn nach dem sehr angenehmen und liebenswerten jungen Mann mit gepflegtem Bärtchen ein Stoppel bärtiger wird, der ein bisschen müde wirkt, dann ist das normal in unserem Beruf.
Außerdem gibt es bei jedem Schauspieler ein Alter, in dem er beginnen muss, die Rollen zu wechseln.
Der italienische Spielfilm Affentraum hat heute seinen Österreichstart.
Vom Affentraum jetzt zurück zur Tageswirklichkeit.
Sie hören die neuesten Nachrichten.
Bundesrepublik Deutschland.
Am bayerisch-österreichischen Grenzübergang Passau-Achleiten sind zwei mutmaßliche Terroristen festgenommen worden, die eine große Menge Sprengstoff sowie Zünder und Zeituhren im Wagen mitführen.
Nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamtes in München wurden in einem doppelten Boden des offenbar mit einem Spezialversteck ausgerüsteten Autos insgesamt 56 Kilogramm Sprengstoff sowie andere Geräte entdeckt, die zum Bau von Bomben und Höllenmaschinen geeignet sind.
Die beiden mutmaßlichen Terroristen, deren Namen von der Polizei nicht bekannt gegeben wurden, kamen aus Österreich und wiesen bei der Grenzkontrolle einen zyprischen und einen französischen Pass vor.
Italien.
Nach Berichten in den heutigen römischen Zeitungen suchen italienische Fahnder in der Schweiz nach Hinweisen auf die Entführung und Mörder des christlich-demokratischen Politikers Aldo Moro.
In den Zeitungsberichten heißt es, die Fahnder sollen in der Schweiz dunkle Finanzierungsquellen für verdächtige italienische Terroristen vermuten.
Die Berichte wurden offiziell bisher nicht bestätigt.
Österreich.
Aus Anlass der für heute Abend vorgesehenen Fernseh- und Hörfunkdiskussion zwischen Bundeskanzler Kreisky und ÖVP-Chef Taus erklärten Dr. Brett Schneider vom Meinungsforschungsinstitut Vessel und Ingenieur G. Macher vom IFES-Institut, es sei mit keinen erheblichen direkten Veränderungen im Wählerverhalten zu rechnen.
Die Diskussion beginnt um 20.15 Uhr in FS1 und wird gleichzeitig im Hörfunkprogramm Österreich 1 übertragen.
Das Institut für Publizistik in Wien hat eine Untersuchung über das Ansehen der Journalisten in Österreich veröffentlicht.
Demnach rangieren Journalisten in einer Rangordnung von 14 vorgegebenen Berufen an vorletzter Stelle.
Schlechter placiert sind nur Beamte.
An der Spitze der Beliebtheitsskala liegen Ärzte, Geistliche, Lehrer und Universitätsprofessuren.
Ägypten.
Mit stürmischem Applaus und Rufen wie «Lang lebe Israel und Ägypten» haben heute hunderte Menschen den israelischen Verteidigungsminister Weizmann begrüßt, als er den historischen Bazar von Kairo besuchte.
Weizmann hatte gestern mit seinem ägyptischen Ressortkollegen Hassan Ali Gespräche über den militärischen Rückzug Israels von der Halbinsel Sinai geführt.
Der israelische Minister musste viele Hände schütteln und erhielt während seines Besuchs im Bazar immer wieder kleine Geschenke überreicht.
Iran
Schiedenführer Khomeini hat für kommende Woche alle öffentlichen Verpflichtungen abgesagt.
In einer heute ausgestrahlten Meldung des Senders Stimme der Islamischen Republik wurde als Grund dafür angegeben, der 78-jährige Schiedenführer sei erschöpft.
Unterdessen sind im Spannungsgebiet im Nordwesten des Irans, vor allem in der Stadt Nagadesh, weitere Bemühungen im Gange, die Lage wieder zu normalisieren.
Kurden und türkischstämmige Iraner haben ihre Gefangenen ausgetauscht, die bei den vergangenen Kämpfen jeweils als Geiseln genommen worden waren.
Mit diesen Kurzmeldungen ist das Mittagsschonal beendet.
Edgar Sterbens verabschiedet sich im Namen von Redaktion und Technik.