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KI-generiertes Transkript
Die Zeit?
In fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag, verehrte Damen und Herren, sagt Ihnen Adolf Poindl im Namen von Redaktion und Technik am Beginn der einstündigen Mittagsinformation.
Viereinhalb Tage ist das neue Jahr alt und es scheint so, als ob das Paket der positiven Ereignisse für unsere Berichterstattung auch 1981 recht schmal bleiben dürfte.
Wir kommen noch einmal auf die Bedeutung des industriellen und Kunst-Mäzens Dr. Manfred Mautner-Markhoff zu sprechen, der gestern in Wien am Steuer seines Wagens tödlich verunglückt ist.
Wir bringen ein Gespräch mit Untersuchungsrichterin Dr. Patik Pablé als eine Art Zwischenbilanz in der AKH-Affäre und wir hören von Studio Vorarlberg Näheres über das gestrige Lawinenunglück in Lech am Arlberg, das drei Menschenleben gefordert hat.
Dazu dann noch das Presseecho auf die Aussagen von Bundeskanzler Kreisky in der Reihe zu Gast im Journal am vergangenen Samstag.
Korrespondenten melden sich heute Mittag aus Rom, Mexico City, Tel Aviv und London.
Und hier die Anlässe.
Italiens rote Brigaden setzen Erpressungen fort.
Reagan zu Kurzbesuch nach Mexiko, die neue Lateinamerikapolitik der USA.
Reagan-Berater Kissinger wieder in politischer Mission im Nahen Osten.
Und Ende des Streiks beim Autokonzern British Leyland.
Die Kulturredaktion hat heute einen besonderen Anlass.
Den 60.
Geburtstag des Schweizer Dramatikers Friedrich Dürrnmatt.
Das ist unser Programm bis 13 Uhr.
Zunächst aber die Nachrichten.
Heute gesprochen von Günter Bahr.
Redakteur ist Helmut Koller.
Österreich.
Die Behörden versuchen derzeit die Ursache des Verkehrsunfalles zu klären, bei dem gestern Abend der industrielle Manfred Maltner-Markow Senior tödliche Verletzungen erlitten hat.
Der 77-Jährige war mit dem von ihm gelenkten Personenwagen in Wien-Simmering mit einem Auto zusammengestoßen, in dem sich der italienische Botschafter in Österreich Fausto Bacchetti, seine Schwägerin Rosa Martorelli und ein neunjähriges Kind Colombati Massina befanden.
Der Botschafter und seine Schwägerin wurden verletzt, das Kind blieb unversehrt.
An beiden Autos entstand Totalschaden.
Angeblich wollte Martin Markow, einem über die Straße laufenden Kind, ausweichen, geriet dabei auf die linke Fahrbahnseite und prallte mit seinem Auto frontal gegen den Botschafterwagen.
Der Industrielle erlag etwa eine Stunde nach seiner Einlieferung in das Unfallkrankenhaus Meidling seinen schweren Verletzungen.
Bundespräsident Kirchschläger hat der Witwe ein Kondolenz-Telegram übersandt.
Nach der Sturmkatastrophe, die am vergangenen Wochenende vor allem Wien und Niederösterreich betroffen hat, ist es heute fast im gesamten Bundesgebiet zu Schneefällen gekommen.
In Tirol, Salzburg sowie Teilen Ober- und Niederösterreichs und der Steiermark herrschen auch in Tallagen winterliche Fahrverhältnisse.
Die meisten Straßen weisen Schneematsch auf.
Die Adelbergpassstraße zwischen Langen und St.
Christoph musste gesperrt werden, damit sind die Orte Zürs und Lech nicht erreichbar.
Zwischen Lech und Zug gab es gestern Nachmittag ein schweres Lawinenunglück.
Schneemassen waren auf einer Breite von 100 Metern abgegangen und hatten insgesamt fünf Personen verschüttet.
Bei einer von 200 Helfern durchgeführten Suchaktion konnten drei deutsche Staatsbürger, der 32-jährige Tierarzt Bruno Kleinfeld, die 46-jährige Geschäftsfrau Brigitte Kretschmer, beide aus Kempten, und der 18-jährige Tischler Lehrling Christoph Lengst aus Reutlingen nur noch totgeborgen werden.
Zwei Verschüttete, die 21-jährige Ulrike Kleinfeld und die 48-jährige Maria Wendler, ebenfalls beide aus Kempton, wurden mit schweren Unterkühlungen in eine Klinik in Lech eingeliefert.
ÖVP-Generalsekretär Lanner kündigte heute im Pressedienst seiner Partei Alternativprogramme und Vorschläge zu den Schwerpunkten Schule und Familie, Umwelt und Energieversorgung, Mitsprache, Demokratie und Kontrolle sowie Wirtschaftspolitik an.
Nach Lanner will die ÖVP ihre Politik den Bedürfnissen der Menschen anpassen und nannte in diesem Zusammenhang Initiativen zur Erhöhung der kleinsten Pensionen und für soziale Verbesserungen bei den Schicht- und Schwerstarbeitern.
Die Arbeiterkammer hat ihre Forderungen für das heurige Jahr auf dem Gebiet des Konsumentenschutzes zusammengefasst.
Danach sollen gefährliche Produkte vom Markt abgezogen und dadurch Haushalts- und Freizeitunfälle verringert werden.
Außerdem verlangt die Arbeiterkammer die sogenannte Grundpreisverordnung, die die Angabe des Kilo-Preises bei vielen Produkten zwingend vorschreibt, eine Überarbeitung der Lebensmittel-Kennzeichenverordnung und wirksamere Maßnahmen gegen unseriöse Praktiken mancher Geschäftsleute.
USA nahe Osten
Sowohl bei der noch amtierenden als auch bei der künftigen Regierung der Vereinigten Staaten stößt die Haltung des Irans in der Frage der Freilassung der amerikanischen Geiseln auf immer größeren Widerstand.
Ein Sprecher Präsident Cartes erklärte, die Regierung in Washington würde nicht tatenlos zusehen, wenn der Iran seine Drohung verwirklichen sollte, die Geiseln vor Gericht zu stellen.
Daraus würden ernste Konsequenzen erwachsen, betonte der Sprecher.
Schon vorher hatte der frühere amerikanische Außenminister Kissinger in einem Gespräch mit dem israelischen Außenminister Shamir die Möglichkeit eines militärischen Eingreifens der USA im Iran nicht ausgeschlossen.
Kissinger, nun außenpolitischer Berater des künftigen Präsidenten Reagan, sagte, das amerikanische Volk könne es nicht hinnehmen, dass die Geiseln angeklagt würden.
Zur Lage im Nahen Osten meinte Kissinger, die Beibehaltung des Kräfteverhältnisses in diesem Gebiet sei von großer Bedeutung.
Man dürfe den Sowjets auf keinen Fall freie Hand lassen.
Kissinger sprach sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen den USA, Ägypten, Israel und Saudi-Arabien trotz der derzeitigen Spannungen zwischen einigen dieser Länder aus.
Ägypten, Mexiko
Nach einem Bericht der in Kairo erscheinenden Zeitung Al-Ahram will Staatschef Sadat so rasch wie möglich mit dem neuen amerikanischen Präsidenten Reagan zusammentreffen.
Dabei sollen alle Aspekte der gegenwärtigen Nahostlage unter besonderer Berücksichtigung des Palästinenser-Problems und des sowjetischen Einflusses auf die Region erörtert werden.
Reagan trifft heute in Mexico City mit dem mexikanischen Präsidenten López Portillo zusammen, um vor allem wirtschaftliche Fragen im Zusammenhang mit einer möglichen neuen Lateinamerikapolitik Washingtons zu behandeln.
El Salvador Die Regierung des mittelamerikanischen Landes hat rechtsgerichtete Terroristen für die Morde an zwei amerikanischen Juristen und einem Agrarwissenschaftler verantwortlich gemacht.
Die drei Männer sind in der Nacht zum Sonntag in einem Hotel-Restaurant der Hauptstadt San Salvador erschossen worden.
USA Nach dem Bericht einer privaten amerikanischen Forschungsgesellschaft gab es 1980 in El Salvador mit 10.000 Toten die meisten Opfer politischer Gewalt.
In Guatemala wurden 5000 Personen ermordet.
Zu immer mehr Menschenrechtsverletzungen kommt es nach der Studie auch in Bolivien.
Die künftige amerikanische UNO-Botschafterin Kirkpatrick hat eine neue Lateinamerikapolitik der Vereinigten Staaten gefordert.
Frau Kirkpatrick sagte, die Menschenrechtspolitik Präsident Carters sei reine Heuchelei gewesen.
Carter sei überhaupt nicht fähig, echte kommunistische Regime von falschen zu unterscheiden.
Italien.
Die Untergrundorganisation Rote Brigaden hat gedroht, den von ihr entführten römischen Richter Giovanni Durso zu töten, falls die Regierung die Forderungen der Terrorgruppe nicht erfüllt.
In zwei schriftlichen Botschaften, die nach anonymen Telefonanrufen vor zwei Kinos in Rom gefunden wurden, erklären die Terroristen, sie hätten Durso zum Tode verurteilt.
Die Roten Brigaden verlangen von den Behörden, den Häftlingsorganisationen in den Sondergefängnissen von Trani und Palmi die Möglichkeit zu geben, ein politisches Manifest zu veröffentlichen.
Die Erklärung der Häftlinge müsse ungekürzt in Rundfunk und Fernsehen gesendet werden, heißt es in der Botschaft der Terroristen.
Der entführte Richter wird in den Schriftstücken als Mann des Kriegsgerichtes bezeichnet.
Außerdem werden neue Anschläge gegen hohe Juristen und Polizeioffiziere angedroht.
Großbritannien.
In Leeds ist, wie es jetzt bekannt wird, am vergangenen Freitag möglicherweise der sogenannte Yorkshire-Täter verhaftet worden.
Ein Mann, der in den vergangenen fünf Jahren in Nordengland 13 Frauen ermordet hat.
Nach Angaben der Polizei wurde der Verdächtige, der einen Wagen mit falschem Nummernschild fuhr, in Begleitung einer Frau gestellt.
Der mutmaßliche Mörder leistete bei seiner Festnahme keinen Widerstand.
Die Fahndung nach dem Yorkshire Ripper, an der sich 300 Polizisten beteiligt hatten, wurde eingestellt.
Unter den 13 Opfern des Mörders befanden sich hauptsächlich Prostituierte, aber auch Hausfrauen und Studentinnen.
Schweiz Der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt feiert heute seinen 60.
Geburtstag.
Dürrenmatt ist der meistgespielte zeitgenössische Dramatiker.
Zu den bekanntesten Theaterstücken zählen Die Physiker und Der Besuch der alten Dame.
In der vergangenen Woche ist die erste, 30 Bände umfassende Gesamtausgabe seiner Werke erschienen.
Dürrenmattstramen wurden in alle Weltsprachen übersetzt.
Mit den Werken des Schweizer Autors befassen sich mehr als 600 Dissertationen.
Das Wetter?
Mit einer großräumigen Nordwestströmung verstärkt sich die Kaltluftzufuhr nach Mitteleuropa.
Der Süden und Osten Österreichs sind zeitweise wetterbegünstigt.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden und Osten zeitweise sonnig, sonst veränderlich bis stark bewölkt.
An der Alpen-Nordseite verbreitet sonst strichweise Schneefall.
Lebhafter Nordwestwind.
Nachmittagstemperaturen minus 4 bis plus 2 Grad.
Tiefsttemperaturen der kommenden Nacht minus 13 bis minus 3 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Dienstag.
Bei veränderlicher Bewölkung örtlich Schneeschauer, besonders an der Alpen-Nordseite.
Im Süden und Osten zeitweise auch sonnig.
In freien Lagen lebhafter Nordwestwind.
Frühtemperaturen minus 3,10 bis minus 3 Grad.
Tageshöchsttemperaturen minus 6 bis minus 1 Grad.
Das Wetter heute um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 1 Grad, Nordwestwind 25 Kilometer in der Stunde.
Linz stark bewölkt, Schneefegen, minus 1°C, West 45.
Salzburg bedeckt, Schneeschauer, minus 1°C, Westwind 35 kmh.
Innsbruck bedeckt, leichter Schneefall, 0°C, West 45.
Bregenz stark bewölkt 0°C, West 25°C.
Graz wolkig 2°C Windstill und Klagenfurt stark bewölkt 1°C, West Wind 20kmh.
12.11 Uhr war es gerade.
Die Vorgänge um den Neubau des Allgemeinen Krankenhauses in Wien, sie haben uns 1980 sehr, sehr häufig beschäftigt und heuer wird es vermutlich nicht anders sein.
Bei der Aufklärung dieses bislang größten Korruptionsskandals der Zweiten Republik kommt einer Dame ein ganz besonderer Stellenwert zu.
Es ist unbestritten, dass die Untersuchungsrichterin Partick-Pablé viel Licht ins Dunkel der Schmiergeldkonten, Schmiergeldabläufe und anderer Korruptionswege bringen konnte.
Frau Dr. Partick-Pablé scheute sich auch nicht, prominente Persönlichkeiten mit aller notwendigen Härte und Eindringlichkeit einzuvernehmen und, wenn nötig, in Untersuchungshaft zu nehmen.
Ihre Courage und ihre Arbeit waren ausschlaggebend dafür, dass sie das Wirtschaftsmagazin Trenn, die in seiner letzten Ausgabe auf die Titelseite rückte, mit dem verblüffenden Zusatz Mann des Jahres.
Wir gehen nun die behördlichen Ermittlungen weiter.
Wie werden sich die Untersuchungen 1981 entwickeln?
Mit Frau Dr. Patek-Pablé führte Johannes Fischer in Bad Hofgastein das folgende Gespräch.
Frau Dr. Patek-Pablé, vor wenigen Tagen sind die Anklageschriften zugestellt worden.
Suchungshäftlingen zum Teil, aber auch Leuten, die auf freiem Fuß sind, den Beschuldigten im Zusammenhang mit dem allgemeinen Krankenhaus.
Sie als Untersuchungsrichterin, wie geht es da jetzt im Jahr 1981 weiter?
Wie wird sich der AKH-Skandal im Bereich der Behördenuntersuchungen weiterentwickeln?
Es wird jetzt seitens des Gerichtes eine Faktenausscheidung gemacht.
Hinsichtlich dieser ausgeschiedenen Fakten wurde Anklage erhoben von der Staatsanwaltschaft.
Meiner Meinung nach ist die Anklage etwas zu früh erhoben worden und zwar hätte man wichtige Erhebungsergebnisse noch aus der Schweiz abwarten müssen.
Es kann nämlich dazu führen, dass die Anklageschrift ausgetauscht werden muss, wenn zum Beispiel neue wesentliche
Erkenntnisse aus den Rechtshilfeuntersuchungen aus der Schweiz hervorkommen.
Da warten Sie ja noch auf die Öffnung eines Bankkontos im Bankhaus Loi, soviel ich weiß.
Ja, darauf wartet das Gericht noch.
Es ist noch nicht abzusehen, wann diese Öffnung stattfinden wird, aber ich nehme sicher an, in dem nächsten Monat oder es kann höchstens zwei Monate dauern.
Wahrscheinlich hat das Justizministerium die Weisung erteilt, dass die Staatsanwaltschaft eben so bald wie möglich Anklage erheben soll.
Was glauben Sie, was war das Motiv des Justizministeriums, hier die Anklage so rasch wie möglich über die Bühne zu bringen?
Ich glaube, man wollte zeigen, dass die Staatsanwaltschaft sehr schlagkräftig ist und dass eben auch bei einem so großen Verfahren sehr rasch die Anklage erhoben wird.
Ich meine, an und für sich, die Faktenausscheidung war sicher richtig, aber eben man hätte etwas warten müssen noch.
Ihr Einwand geht im Wesentlichen dahin, dass unter Umständen noch während der Verhandlung dann die Anklage erweitert wird, ausgedehnt wird.
Welche Probleme gibt es da?
Es wäre zum Beispiel möglich, dass wenn keine Einsprüche gegen die Anklageschrift erhoben werden, der Akt jetzt zum Vorsitzenden des Schöpfengerichtes geht und in dieser Zeit, im sogenannten Zwischenverfahren, dann Erhebungsergebnisse aus der Schweiz kommen.
Weil nun der Vorsitzende meistens nicht selbst alle noch notwendigen Untersuchungen macht, die sich aufgrund dieser neu gewonnenen Erkenntnisse ergeben, schickt er den Akt dann wieder zurück zum Untersuchungsrichter.
Das heißt, dass dann der Untersuchungsrichter unter Umständen neue Untersuchungen machen muss und dadurch das ganze Verfahren verzögert wird.
Unter Umständen dann die Angeklagten, wie geht das technisch bei sich, die Angeklagten dann mit einer neuerlichen Anklage zu rechnen haben oder einer erweiterten Anklage zu rechnen haben?
Es wird dann die Anklageschrift, die ursprüngliche, also die jetzt zugestellte, wird dann ausgetauscht gegen eine neue Anklageschrift.
Was Verzögerungen mit sich bringen könnte.
Es könnte sein, dass Verzögerungen auftreten.
Sehen Sie selbst schon ein Ende Ihrer Arbeit ab im Jahr 1981 oder wird das noch Jahre weitergehen?
Ich hoffe nicht und ich glaube auch nicht, dass es Jahre weitergehen wird.
Ich glaube aber sicher, dass ich noch zumindest das erste Halbjahr 1981 mit dem AKH-Skandal befasst sein werde.
Frau Dr. Batik, Sie haben im Jahr 1980 geradezu für eine Richterin sehr ungewöhnliche Popularität erlangt als Untersuchungsrichterin bei der Aufdeckung dieses AKH-Skandals.
Jetzt gibt es für Sie, glaube ich, in der Öffentlichkeit eine gewisse Erwartungshaltung.
dass der AKH-Skandal nicht so enden sollte wie etwa der Bauring-Skandal.
Sehr viele Anklagen, ein einziger Mann wird verurteilt, geht ins Gefängnis, kommt fünf Jahre später wieder raus und der ganze Bauring-Skandal war damit mehr oder weniger abgedeckt.
Wird der AKH-Skandal auch so enden?
Wie die Verurteilungen oder die Freisprüche ausschauen, kann ich natürlich nicht sagen und möchte dazu eigentlich auch überhaupt nichts sagen.
Was Sie angeschnitten haben, das Thema, dass sich die Bevölkerung sehr viel von mir erwartet, das stimmt sicher.
Andererseits wieder, ich kann ja über die vorhandene Anzeige hinaus keine Untersuchungen machen, sondern eine Anzeige, die bei Gericht oder bei der Staatsanwaltschaft anlangt, die muss erledigt werden.
Und in diesem Fall ist es gelungen, diese Anzeige eben zu erledigen.
Und darüber hinaus sind eben noch andere strafbare Handlungen,
die man vorher eben überhaupt nicht geahnt hat, aufgedeckt worden oder sind bekannt geworden und werden eben jetzt untersucht, wie zum Beispiel arge Kostenrechnung oder die Vergabe des Betriebsorganisationsauftrages.
Da war ja von vornherein überhaupt nicht die Rede davon, dass da unter Umständen eine strafbare Handlung vorliegen könnte.
Noch eine andere Frage.
Bis jetzt hat man das Gefühl, dass Sie sehr erfolgreich waren, was die Frage der Geber in diesem ganzen AKH-Skandal betrifft.
Aber dass alle Untersuchungsbehörden praktisch wie vor einer Mauer stehen, wenn es darum geht, wer denn eigentlich nun die Nehmer waren.
Man hat immer vermutet, dass Diplomatie in der Winter eine Art, wenn Sie so wollen, Zwischenfigur, Zwischenhändler, was immer war, aber die eigentlichen Nehmer dieses ganzen Bereichs hat man noch nicht.
Erwarten Sie sich hier vor allem aus der Schweiz Aufklärung?
Es ist ja so, wir haben einen großen Nehmer, der eben im Verdacht steht, Millionenbeträge genommen zu haben.
Dass man die kleinen Nehmer nicht findet oder nicht so leicht findet, ist für mich eigentlich ganz klar.
Zum Beispiel, wenn Firmengelder für Schwarzgelder, für Schmiergelder beschaffen, dann geht das alles über die Buchhaltung bzw.
muss irgendwie versteckt beschafft werden und deshalb kann einer nachforschenden Behörde unter Umständen auffallen,
dass es sich bei bestimmten Geldern um Schmiergelder handelt.
Bei einem Privaten ist es natürlich sehr schwer festzustellen, wenn er einen Vermögenszugang hat, der sich in einer Höhe beläuft, die sein Leben nicht wesentlich beeinträchtigt.
Der große Nehmer ist Ihrer Ansicht nach Winter, den Sie verdächtigen?
Er steht im Verdacht, Beträge in Millionenhöhe genommen zu haben.
Darüber hinaus gibt es, glauben Sie, niemanden, der große Millionenbeträge noch genommen hat?
Ich kann nicht sagen, ob jemand noch Millionenbeträge genommen hat, aber wir haben eben keine Verdachtsmomente gegen bestimmte andere Personen.
Frau Dr. Bartek, noch eine letzte Frage.
Sie sind heuer von einem Wirtschaftsmagazin zum Mann des Jahres gewählt worden.
Was für ein Gefühl hat man da eigentlich dabei?
Ich möchte gar nicht darauf eingehen, ob ich mich ärgere oder nicht ärgere, dass ich zum Mann gemacht worden bin.
Ich finde es an und für sich eigentlich nicht richtig, dass man überhaupt eine Person zur Person des Jahres wählt oder bestimmt, die nur ihre Arbeit eben macht.
Ich habe ja nichts Außergewöhnliches gemacht oder nichts Außergewöhnliches, sondern ich habe ganz einfach meinen Beruf ausgeübt und habe meine Arbeit gemacht, so wie eben viele andere.
Menschen auch und wie ich mir vorstelle, dass man eben die Arbeit machen soll.
Ein bisschen geschmeichelt haben sie sich aber schon gefühlt.
Eigentlich geschmeichelt nicht, noch dazu wo ich als Mann bezeichnet worden bin und das glaube ich nicht sehr schmeichelhaft ist.
Die Fragen an die prominente Untersuchungsrichterin Dr. Patik Pablé stellte Johannes Fischer.
Die Kommentatoren und Leitartikler der heute erschienenen österreichischen Tageszeitungen widmet sich vor allem einem Thema.
Der Frage, ob Bundeskanzler Kreisky nur bis zur nächsten Wahl oder darüber hinaus Regierungschef bleiben wird.
Aktualisiert wurden diese schon oft angestellten Überlegungen durch Bemerkungen, die Kreisky am vergangenen Samstag in unserer Reihe zu Gast im Journal machte.
Der Kanzler sagte, er werde der Partei, solange er könne, zur Verfügung stehen, aber er habe nicht die Absicht, 1983 wieder zu kandidieren.
Allerdings schränkte Kreisky ein, in der Politik gebe es das Wort ausgeschlossen nicht.
Zu diesen Äußerungen einige Ausschnitte aus Kommentaren der Tagespresse, zusammengestellt von Markus Sommersacher.
In den oberösterreichischen Nachrichten schreibt Erich Pfeiffer unter der Überschrift Kreisky's Absicht.
Was Kreisky so an Abschiedstönen auch in den Vergleichen zu einem Raab und Churchill am vergangenen Wochenende von sich gab, schien ernst und überzeugend.
Wenn nicht Kreisky der Kreisky wäre und sich das Hintertürchen für seine Wiederkehr mit dem Wort ausgeschlossen gibt es in der Politik nicht offengelassen hätte.
Auf alle Fälle darf eines als sicher gelten.
Es kann in den nächsten Wochen und Monaten noch so vieles auf Österreich hereinprasseln an Sorgen und Problemen.
Keines wird als so wichtig gehalten werden dürfen, wie die von Kreisky selbst gekonnt aufgemarschalte Frage über seinen Verbleib oder seinen Rückzug aus der Politik.
Was soll es?
Für die SPÖ ist sie in der Tat die lebensnotwendigste Frage, die sie zu beantworten haben wird.
Soweit die oberösterreichischen Nachrichten.
In der Tiroler Tageszeitung sieht Hans-Thyr Kreisky's Bemerkungen zu seinem Abschied aus der Politik als neues Krokodil im Kasperltheater, in dem bis vor kurzem die Frage des Ausscheidens von Vizekanzlerfinanzminister Androsch eine tragende Figur gewesen sei.
Was Finanzminister, Vizekanzler und erster Kronprinz gewesen war, wird als einer der mächtigsten Finanz- und Wirtschaftsgeneräle wiederauferstehen und nach einigen Karenzjahren auf die politische Bühne zurückkehren – mit Benjas Segen.
Kein Wunder, dass sich der Kanzler nach einem neuen Krokodil für seinen Bühnenzauber umsieht.
Am Wochenende probierte er es aus.
Ich habe nicht die Absicht, 1983, da sind Nationalratswahlen fällig, wieder zu kandidieren, sagt er in die erschauernden Ohren der Nation via Zugast im Mittagsjournal hinein.
Ich werde meine Freunde sehr bitten, sich in den kommenden zwei Jahren die Dinge sehr zu überlegen.
Er brummte sogar auf einen vorzeitigen Rücktritt angesprochen, um dem Nachfolger Zeit zur Profilierung zu geben, das werde im Kreise der Partei zu diskutieren sein, und zitierte Rahab sowie Churchill als für ihn abschreckende Beispiele, wie man sich selbst politisch überlebt.
Dann aber weist Tür auf den Nachsatz Kreiskies hin, wonach in der Politik eben nichts als ausgeschlossen gelten kann und führt dazu aus.
Genau hier nun liegt des alten Fuchses Hase im Pfeffer.
Seine Rücktrittsdrohung ist jenes Krokodil, das die kindischen Zuseher unseres politischen Kasperltheaters so beschäftigen soll, dass sie das ganze andere Bühnengeschehen übersehen.
Das kleine Teuflchen der Regierungsumbildung, groß oder klein, kommt als Gehilfe noch dazu.
Und am Ende lässt sich Bruno Kreisky von seiner Partei doch wieder bitten.
Er ist wieder da.
Seinen Ballast hat er los.
Nach diesem Blick in die Teoler Tageszeitung abschließend ein Zitat aus dem ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Dort stellt Walter Salzmann seine Überlegungen in Form eines Märchens dar, in dem Kreisky die Rolle des alten Königs spielt.
Als der König solche Art wider Musse hatte, sich über sein eigenes Schicksal Gedanken zu machen, wurde ihm plötzlich klar, dass er weit und breit niemanden mehr hatte, der nach ihm den purpurnen Thron besteigen hätte können.
Und schon fingen listige Hofpräsidenten und Landesfürsten damit an, dem König trotz seinem hohen Alter einzureden, noch einmal nach der Krone zu greifen.
Sie pinselten dem König eifrig am Bauch und verkündeten laut, dass das Land ohne den alten König verloren sei.
Der König winkte vorerst energisch ab und sagte mit aller Deutlichkeit, dass auch in einem Königreich irgendwann einmal Schluss sein müsse.
Die viele Bauchpinselei tat ihm aber so wohl, dass er plötzlich wieder vom alten Ehrgeiz ergriffen wurde und den staunenden Hofschreibern verriet, dass in seinem Reich dennoch nichts unmöglich sei.
Befriedigt über die Preisgabe seines Geheimnisses ließ der König als dann die verdutzten Untertanen hinter sich, nahm seinen Enkel und fuhr mit ihm in die Mitte seines Reiches, um dort Ski zu fahren.
Und wenn er nicht gestorben ist, so freut er sich dort noch heute über die Verwirrung, die er wieder einmal gestiftet hat.
Und nach der Presseschau zurück zur Spitzenmeldung der Nachrichten.
Gestern ist bei einem Verkehrsunfall in Wien-Simmering Manfred Mautner-Markhoff Senior ums Leben gekommen.
Noch einmal kurz der Hergang des schweren Unfalls.
Manfred Mordner-Markhoff war mit seinem Zitroen am späten Nachmittag auf der Heimfahrt von seinem Gut in Wolfstal in Niederösterreich nach Wien, als er um 17.20 Uhr auf der Simmeringer Hauptstraße aus unbekannter Ursache auf die linke Fahrbahnseite geriet und mit dem Wagen des italienischen Botschafters frontal zusammenstieß.
Eine Wiener Zeitung schreibt, Mordner-Markhoff habe einem Kind ausweichen wollen, das in die Fahrbahn gelaufen sei.
Die Wiener Polizei konnte mir diese Version aber nicht bestätigen, zumindest hat keiner der Zeugen, die den Unfall gesehen haben, dies zu Protokoll gegeben.
Es wird vielmehr angenommen, dass dem Industriellen am Steuer seines Wagens übel geworden ist, dass er einen Kollaps erlitten hat.
Der Verunglückte wurde mit schwersten Verletzungen am Kopf und im Brustkorbbereich in das Unfallkrankenhaus Meidling eingeliefert.
Dort konnte man nicht mehr helfen.
Mordermarkow starb etwa eineinhalb Stunden nach dem Unfall.
Der italienische Botschafter und seine im Wagen mitfahrende Schwägerin erlitten schwere Verletzungen, es besteht aber keine Lebensgefahr.
Der neunjährige Neffe des Diplomaten blieb unverletzt.
Martner-Markow zählt zu jenen Persönlichkeiten Österreichs, die in den zurückliegenden Jahrzehnten das wirtschaftliche, aber auch das kulturelle Leben in unserem Land mitgestaltet haben.
Michael Kerbler skizziert ein Bild vom wirtschaftlichen und kulturellen Schaffen des Industriellen.
Bier und Mautner-Markhof waren jahrzehntelang für die Wiener unzertrennliche Begriffe.
Die Familie Mautner-Markhof, die aus dem Böhmischen stammt und in Wien als Brauer fußfasste, begründet ihr Vermögen auch mit der Zeugung des Kerstensaftes.
Mitte 1978 traten allerdings die Mautner-Markhof-Betriebe ihre Anteile am Herzstück des Firmenimperiums, nämlich an der Brauerei Schwächert, aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten ab.
Die Schwächata war aufgrund der Entwicklungen vor allem am ostösterreichischen Biermarkt wegen ruinöser Preiskämpfe in Schwierigkeiten geraten.
Allerdings war damit das Tätigkeitsfeld des industriellen Manfred Mautner-Markhoff noch lange nicht erschöpft.
Das Flaggschiff der Familie Mautner steht in Simmering und nicht in Schwächata, formulierte vor nun fast drei Jahren der Geschäftsführer der Mautner-Markhoff AG Georg Mautner-Markhoff.
Er wollte damals damit zum Ausdruck bringen, dass es neben dem Bier-Mautners auch noch das Engagement der Familie im Bereich der Essig- und Senfverzeugung, in der Produktion von Hefe und Spiritus, aber auch noch im Bereich der Rum-Erzeugung und der Weinbrände und im Vertrieb von Likör liegen.
Manfred Mautner-Markhoff, der gestern unweit der Simmeringer Mautner Betriebe verunglückte, war aber auch neben seinem Amt als Präsident des Aufsichtsrats der Brauerei Schwächert AG Holding in Spitzenfunktionen bei Philips Österreich und bei den Feitscher Magnesitwerken tätig.
Manfred Mautner-Markhoff war bis zuletzt in den Familienbetrieben in führender Position, etwa als Präsident des Aufsichtsrates der Simmeringer Nahrungs- und Genussmittel AG tätig.
Er war aber auch jahrelang Vizepräsident der Vereinigung Österreichischer Industrieller und Ehrenpräsident der Bundessektion Industrie der Bundeswirtschaftskammer.
Manfred Mautner-Markhoff Senior allerdings nur als Industriellen darzustellen, genügt nicht.
In zwei weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens war der Senior der Mautner-Familie aktiv.
Nämlich im Bereich Kultur und im Bereich Sport.
Als Kunstmäzen war und wird Mautner-Markhoff in Österreich unumstritten bleiben.
Er war Präsident der Wiener Konzerthausgesellschaft und förderte österreichische Kulturschaffende, etwa durch die Gründung eines Instituts zur Förderung der Künste oder der Gründung eines avantgardistischen Theaters in Wien.
Weniger Glück hatte Mautner-Markhoff als Ehrenmitglied des Internationalen Olympischen Komitees bzw.
als Ehrenmitglied des Österreichischen Olympischen Komitees.
Als 1972 im Trubel der nun schon legendären Schranz-Affäre bei den Olympischen Spielen in Sapporo Ewery Branditsch von Mautner-Markhoff ein Telegramm erhielt, in dem dieser den IOC-Präsidenten wegen seines Schranzausschlusses zu unterstützen schien, wurde der Großindustrielle für Wochen zum Buhmann der Nation.
Mautner-Markhoff-Produkte standen damals auf der schwarzen Liste der Konsumenten.
Manfred Mautner-Markhoff, dessen äußere Erscheinung vor allem durch seinen Kaiserbart markant unterstrichen wurde,
wurde anlässlich seines 75.
Geburtstages durch ein Festkonzert im Wiener Konzerthaus geehrt.
Damals fasste der österreichische Schriftsteller Friedrich Heer in einer Laudatio Mautner-Markhoffs Tätigkeit, seinen Lebensstil und seine Erscheinung in einem knappen Satz zusammen.
Manfred Mautner-Markhoff, der Ältere, ist eine gelebte Monarchie der Gegensätze.
den Nachruf hat Michael Kerbler gestaltet.
Es war gerade 12.30 Uhr, Zeit für den üblichen Blick auf unseren Programmzettel.
Noch nicht abgestrichen sind Neuentwicklung in der Entführungsaffäre Durso, Reagan in Mexiko, die neue Lateinamerikapolitik der USA, dann Reagan-Berater Kissinger steckt Ziele der neuen Nahostpolitik der Vereinigten Staaten ab,
Ende des Streiks bei der Autofirma British Leyland und im Kulturteil zum 60.
Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt.
Zunächst aber noch ein Österreich-Beitrag.
Wie bereits in den Nachrichten gemeldet, ist es gestern im bekannten Wintersportort Lech am Arlberg zu einer Lawinenkatastrophe gekommen.
Eine um 16 Uhr vom Schafberg zwischen Lech und Zug auf einer Breite von 100 Metern abgegangene Lawine hat insgesamt fünf Menschen, ausnahmslos deutsche Urlauber, verschüttet.
Zwei davon konnten von den 200 Helfern mit schweren Unterkühlungen und schwerem Schock, aber sonst unverletzt, geborgen werden.
Für drei Verschüttete kam jede Hilfe zu spät.
Über die Hintergründe dieser Katastrophe ein Bericht von Wolfgang Burtscher.
So hart es klingt, die fünf Verschütteten sind an ihrem Unglück selbst schuld.
Dies steht nach Erhebungen der Vorarlberger Sicherheitsbehörden seit heute Vormittag fest.
Alle fünf Lawinenopfer hatten sich auf einer Langlaufläupe befunden, die jedoch wegen Lawinengefahr durch Tafeln markiert, gesperrt gewesen und auch nicht gespurt war.
Die Sicherheitsbehörden stehen trotzdem vor einer neuen Situation, denn Lawinenopfer hat es, zumindest in Vorarlberg, bisher nur beim alpinen Skilauf gegeben.
Der Sicherheitsreferent der Vorarlberger Landesregierung, Landesrat Gasser, meinte heute dazu am Telefon.
Wir haben hier festgestellt, dass insbesondere aufgrund der großen Frequenz, der starken Zunahme der Erholungssuchenden in unserem Lande,
auch absatzgelegene Pisten und Leuten benutzt werden.
Das Neueste ist, dass insbesondere
die erfreuliche, an und für sich erfreuliche Zunahme der Langläufer auch dazu führt, dass insbesondere man als Erholung suchender Gebiete aufsucht, die wenig stark frequentiert sind, die aber dann in die Gefahr hinein münden, dass sie in unwegsames Gelände hineinführen und nur gute bergerfahrene und versierte Skifahrer diese Leuten frequentieren sollten.
oder sie mit Führern versuchen sollten zu frequentieren.
Darum haben wir auch vor, dass wir die Wanderführer verstärkt einsetzen und neben den Bergführern und Skiführern auch die Wanderführer eine neue Funktion bekommen, um hier insbesondere das geführte Gehen im alpinen Gelände bei Läupen forcieren wollen.
Die gestrige Lawinenkatastrophe hat ein zweites Problem zutage gebracht.
Die Gendarmeriebeamten des Arlbergs sind seit längerem mehr als ungehalten über die Haltung der dortigen Hoteliers.
Sie werfen den Gastronomen grobe Unvorsichtigkeit immer für jenen Fall vor, wenn die Arlberg und die Flexenstraße gesperrt werden müssen.
So seien nicht nur gestern hektische Versuche und Interventionen unternommen worden,
Prominenz, etwa den kanadischen Premierminister Trudeau trotz aller Gefahren aus Lech herauszubringen.
Häufig seien auch Interventionen an der Tagesordnung, die Straße auch dann freizugeben, wenn große Lawinengefahr herrscht, um Gäste aus und nach Zürs zu bringen.
Was bis zu einer glatten Missachtung der Anordnungen der Gendarmerie führt.
Die Landesregierung hat nun darauf reagiert.
Landesrat Gasser.
Ich habe gestern bereits mit den zuständigen Sicherheitsbehörden gesprochen.
um auf diese besondere Situation hinzuweisen.
Und wir werden auch Anfang der nächsten Woche, ist der Gespräch am Harlberg, jene Fälle, die vorgekommen sind, genau untersucht und besprochen werden, um für die Zukunft hier diese Situation abzustellen.
In der Hinsicht ist manchmal das Gebot der Stunde übertriebene Sicherheit besser, wie einmal nachlässig zu sein.
Mit einer Besserung der Situation ist nicht zu rechnen.
Im Gegenteil.
Im Kleinwalsertal haben die derzeitigen orkanartigen Stürme heute zu einem Abbruch der Suche nach einem seit Samstag vermissten deutschen Skifahrer geführt.
Es besteht wenig Hoffnung, ihn noch lebend zu bergen.
Seit dem Lawinenabgang von gestern ist allein im Allberggebiet weit über ein Meter Neuschnee gefallen.
Stürmische Winde mit Geschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometern haben mit Schneeverfrachtungen ein Übriges dazu getan, dass Lech und Zürs weiterhin von der Umwelt abgeschnitten sein werden.
Auch Hubschrauberflüge sind nach wie vor wegen der Windverhältnisse nicht möglich.
Dazu kommt, dass vermutlich gerade in diesen Minuten eine Sperre des Milliardenbauwerks Arlbergschnellstraße samt dem dazugehörten Tunnel verfügt wird, weil Lawinen ähnlich wie bereits vor einem Jahr zwischen Wald am Arlberg und der Tunneleinfahrt bei Langen die Straße bedrohen.
Ein Umstand, der erneut zeigt, dass man zwar mit großem Aufwand die Arlbergstraße gebaut hat, mit den zur Sicherheit notwendigen Lawinenverbauungen, aber erst so spät begonnen hat, dass sie erst in einigen Jahren fertig sein werden.
Wolfgang Burtscher vom Studio Vorarlberg hat berichtet.
In Italien wurde das Thema Hilfe für die Opfer der Erdbebenkatastrophe längst von den Titelseiten der Tageszeitungen verdrängt.
Eindeutig beherrscht die Untergrundorganisation Rote Brigaden die Schlagzeilen.
Die Entführer des Richters Durso haben die Entscheidung über das Leben ihrer prominenten Geisel ihren inhaftierten Genossen überlassen und sie wollen auf diese Weise Zugang zu den italienischen Massenmedien erzwingen.
Sie verlangen, den Kampfausschüssen ihrer Genossen in den Gefängnissen von Trani und Palme müsse Zugang zu Rundfunk, Fernsehen und Presse gegeben werden.
Dann könnte das überdurch so verhängte Todesurteil, wie sie es nennen, vielleicht revidiert werden.
Die Regierung in Rom hat darauf noch nicht reagiert.
Die Großfahndung der Polizei nach den Entführern hat noch keinerlei Erfolge gebracht.
Die Situation wird angesichts der Ohnmacht des Staates gegenüber dem Terror immer verfahrener, berichtet Alfons Dalma aus Rom.
Der neueste Schachzug der Roten Brigaden überschattet die heute beginnende parlamentarische Behandlung des Terrorproblems.
Im vorzeitig einberufenen Parlament steht heute die Regierung den Senatsausschüssen Rede und Antwort.
Die linken Randparteien werden ihr den Mangel an psychologischem Einfühlungsvermögen gegenüber den Terroristen vorwerfen.
Die großen Oppositionsparteien, die Kommunisten und die Neofaschisten, versuchen dagegen nachzuweisen, dass die Koalition weder die politische noch die willensmäßige Stärke besitzt, um mit eiserner Faust für Ordnung und Sicherheit zu sorgen,
wobei sich die Kommunisten als einzig glaubhafte Alternative anbieten.
Die Terroristen selbst haben aber dafür gesorgt, dass der innere Zusammenhalt der Regierungsparteien unangreifer bleibt.
Auch ihre letzte Operation schmiedet die Koalition nur zusammen.
Es ist keine Rede mehr davon, dass die Sozialisten der Regierung eine weiche Linie des halben Eingehens auf die Forderungen der Roten Brigaden empfehlen könnten.
In ihrer Mitteilung Nr.
8 haben gestern Abend die Terroristen eine neue taktische Phase eingeleitet.
Sie haben über den von ihnen entführten und gefangen gehaltenen Richter Durso, der im Justizministerium für die ohne dies Lachs gehandhabte Sicherheit der Gefängnisse verantwortlich war, das Todesurteil verhängt.
Zugleich aber spiegeln die roten Brigaden der Öffentlichkeit eine Möglichkeit vor,
das Leben des unglücklichen Richters doch noch zu retten.
Sie setzen dafür zwei Bedingungen fest, stellen zwei Forderungen auf.
Einmal sollten die in den Strafanstalten Prani, wo ein Aufstand inszeniert und dann von italienischen Ledernacken niedergeschlagen worden ist, und Palmi, gefangen gehaltenen Terroristen, die Erlaubnis erhalten, sich als ein öffentliches Gnadengericht zu konstituieren
das über das endgültige Schicksal des Richters Durso zu befinden hätte.
Und zum anderen könne die Volksstreckung des Todesurteils nur dann hinausgeschoben oder gar aufgehoben werden, wenn sich die Presse und der Rundfunk des Landes verpflichten, alle Verlautbarungen und Mitteilungen der Roten Brigaden unverändert und in hervorgehobener Weise zu veröffentlichen, sowie die Verhandlungen der Gefangenenräte von Trani und Palmi
unter der Kontrolle der Terroristen wiederzugeben.
Ein dieserart brutales Spiel mit einem Menschenleben und eine so vordergründige Nötigung der Staats- und Verfassungsordnung, knapp nach dem Aufstand und Geiselnahme im Gefängnis von Trani und unmittelbar nach dem Mord am Karabinieri General Galvanigi, ist nicht geeignet, auch nur einen verzweifelten Glauben
an Verhandlungsmöglichkeiten und an Chancen der Nachgiebigkeit von Seiten des Staates wieder aufleben zu lassen.
Der Versuch der ursprünglichen Forderung der Roten Brigaden nach der Auflösung der Spezialabteilung für Terroristen auf der Gefängnisinsel Ansinara nachzukommen, diese Abteilung ist tatsächlich während der Feiertage von der Regierung aufgelassen worden,
wurde von Seiten der Untergrundorganisation nur mit einer maßlosen Steigerung der Morddaten, der Verbrechen, der Forderungen und der Bemühungen, die Informationsmedien zu verführen oder zu nötigen, beantwortet.
Nachdem sich praktisch und bis auf wenige Ausnahmen am Rande die gesamte journalistische Welt Italiens mit den zwei Redakteuren, die wegen der falschen Zeugenaussage und Begünstigung der Terroristen verhaftet worden sind, distanziert hatte,
lassen auch heute die Medien des Landes keinen Zweifel daran, dass sie die neueste Forderung der Roten Brigaden als unzumutbar und absurd ablehnen.
Die Regierung und die Regierungskoalition werden die an Sie gerichteten Verlangen nicht anders behandeln können.
12.41 Uhr ist es während dieses Beitrags von Alfon Stalmer aus Rom geworden.
Der künftige amerikanische Präsident Ronald Reagan unternimmt heute seine erste Auslandsreise nach der Wahl.
Sie führt ihn nach Mexiko.
Reagan wird in einem mexikanischen Grenzort vier Stunden lang mit Präsident Lopez Cordillo konferieren.
Angeregt wurde dieses Treffen von Reagan, der schon zu Beginn seines Wahlkampfes die Meinung vertreten hatte, für die Sicherheit der USA seien starke Nachbarn im Süden und im Norden erforderlich.
Nach Meinung von Beobachtern will Reagan mit seiner Reise beweisen, dass zu seinen wichtigsten außenpolitischen Vorstellungen eine Achse Mexiko-USA-Kanada gehört.
Dazu ein Korrespondentenbericht aus der Hauptstadt Mexikos.
Es meldet sich Armin Beth.
Die politische Führung wie die Bevölkerung Mexikos gleichermaßen fühlen sich geschmeichelt und anerkannt, dass ihnen der neue amerikanische Präsident noch vor dessen offizieller Amtsübernahme seine Aufnachtung macht.
Das Bewusstsein, für wichtig genommen zu werden, wird noch dadurch bestärkt, dass es Reagan war, der das Treffen angeregt hat.
Was den sachlichen Teil der Aussprache angeht, da wehren sich indessen die Mexikaner vor einer allzu engen Umarmung durch die Vereinigten Staaten.
Der schon früher geäußerte Plan Reagans, eine nordamerikanische Wirtschaftsgemeinschaft zu gründen zwischen Kanada, den USA und Mexiko, stieß hier auf sehr entschiedene Ablehnung.
Die mexikanische Regierung mutmaßte, mit einem solchen Projekt wolle die konservative Administration in Washington das erreichen, was ihrer Vorgängerin unter Kater versagt blieb.
Nämlich einen leichten Zugang zum mexikanischen Erdölreichtum und eine weite Öffnung für amerikanische Exportgüter.
Die Furcht war und ist ausschlaggebend, von den Wirtschaftsgiganten im Norden Follends erdrückt zu werden.
Erklärtes Ziel der Politik des mexikanischen Präsidenten López Portillo ist es hingegen, sich allmählich vom immer noch übermächtigen Einfluss der USA zu lösen.
Auf wirtschaftlichem Gebiet gelang ihm dies bis jetzt zu einem Teil.
So entschied er, dass nur gut die Hälfte der mexikanischen Erdölförderung an die USA verkauft werden.
Mit der anderen Hälfte will López Portillo eigene Politik machen.
Von den hochentwickelten Industriestaaten bekommt nur der Öl, der bereit ist, Firmen unter mexikanischer Leitung im Lande zu gründen und einheimische Fachkräfte auszubilden.
Einen anderen Teil des schwarzen Goldes liefert Mexiko zusammen mit Venezuela zu sehr günstigen Zahlungsbedingungen an arme Entwicklungsländer in Zentralamerika und in der Karibik.
Diese Hilfe wird ohne jede politische Bedingung gewährt.
Sie kommt zu unterschiedlichen Ländern wie Nicaragua mit einem Linksregime oder Haiti unter der Diktatur Duvaliers zugute.
Mit dieser Taktik hat sich Mexiko in der gesamten Nachbarregion großes Ansehen verschafft.
Zum ersten Mal in der Geschichte schauen die Staaten Mittelamerikas nicht mehr nur nach den USA, wenn sie wirtschaftliche und auch politische Unterstützung brauchen.
Mexiko ist kein Machtzentrum im herkömmlichen, im militärischen Sinne, aber es besitzt beträchtliche politische Ausstrahlung.
Aufgrund seiner optimal genutzten Wirtschaftskraft hat es sich moralisches Gewicht verschaffen können.
Es versicht weltweit nachdrücklich die Position der nicht paktgebundenen, unterentwickelten Staaten der dritten Welt.
Hier liegt der Hauptansatzpunkt für Reibereien und Streitigkeiten mit den Vereinigten Staaten.
Der mexikanische Außenminister hat dann auch im Hinblick auf das Treffen Portillo-Reagan recht offen gesagt, ein möglicher Konflikt zwischen seiner und der Regierung in Washington werde sich wahrscheinlich zuerst an der Rolle der USA in Zentralamerika entzünden.
Die Befürchtung ist allen halben groß.
Die neuen konservativen Männer im Weißen Haus würden vor ihrer Haustür einen politikverstärkten Drucks des dicken Knüppels nach alter Art betreiben.
Die bilateralen Probleme treten dahinter zurück, obwohl es genug von ihnen gibt.
Da ist zuallererst der immer noch ungestillte Öldurst der Amerikaner, die die reichen mexikanischen Vorräte als ihre stille Reserve betrachten.
Und da ist die illegale Einwanderung
von bisher ca.
5 Millionen Mexikanern in die Vereinigten Staaten, die die Regierung Mexikos nicht stoppen will und kann.
Doch derartige Divergenzen zeigen, die Nachbarländer sind trotz allem aufeinander angewiesen.
Sich in diese Einsicht zu fügen, das wäre noch das beste Ergebnis des Treffens der beiden Präsidenten.
Also heute vierstündiges Treffen des künftigen amerikanischen mit dem gegenwärtigen mexikanischen Präsidenten.
Der frühere amerikanische Außenminister Henry Kissinger ist wieder in politischer Mission unterwegs.
Kissinger, jetzt einer der außenpolitischen Berater Oregons, hat während des Wochenendes Israel besucht und dabei mit Ministerpräsident Begin konferiert.
In Interviews ließ er keinen Zweifel daran, dass er bezüglich einer Lösung des Nahostproblems nach wie vor für die seinerzeit von ihm propagierte Politik der kleinen Schritte eintritt.
Außerdem meinte er, der Weg sei nun frei für eine jordanische Beteiligung an den Verhandlungen über eine Lösung des israelisch-palästinensischen Problems.
Sind hier also tatsächlich Fortschritte zu erwarten, fragten wir Moshe Meisels in Tel Aviv.
Der frühere amerikanische Außenminister, Henry Kissinger, betont bei jeder Gelegenheit, dass ein Besuch im Nahen Osten privater Natur sei.
Kissinger erklärt jedoch, dass er vor seiner Nahostreise Gespräche mit den zukünftigen USA-Präsidenten Ronald Reagan und Außenminister Alexander Haig geführt hat und diesen nach seiner Rückkehr einen Bericht über das Ergebnis seiner Gespräche und Eindrücke in Ägypten, Somalia, Israel und Saudi-Arabien erstatten werde, wobei er die Möglichkeit zukünftiger Nahostmissionen im Auftrag der neuen Reagan-Administration nicht ausschließe.
In seinen Gesprächen mit Ministerpräsident Begin, israelischen politischen Führern und Mitgliedern des Generalstabs ventilierte Kissinger Vorstellungen und Vorschläge, die seinem Besuch eine gewisse offizielle Note verleihen.
Kissinger erklärte, dass die zukünftige Regenadministration über die sowjetische Ausbreitung im Nahen Osten, Persischen Golf, Afrikanischen Horn und Indischen Ozean besorgt und fest entschlossen sei,
diese mit starker Hand zu stoppen und die bedrohten westlichen Ölinteressen zu wahren.
Seiner Ansicht nach sei es zu diesem Zweck notwendig, die amerikanische militärische Präsenz im Nahen Osten und Indischen Ozean zu verstärken.
Dazu sei eine strategische Achse zwischen Ägypten, Saudi-Arabien, Israel und den provestlichen Ländern im Nahen Osten notwendig.
Er werde eine Verstärkung der amerikanischen Waffenlieferungen an Ägypten, Saudi-Arabien und auch an Israel empfehlen, um einen solchen militärischen Aufbau zu fördern.
Kissinger bezog sich mit einer gewissen Skepsis zum israelischen Vorschlag, ständige amerikanische militärische Basen auf dem Flugfeld Etzion in der Nähe von Eilat und auf dem Stützpunkt am Roten Meer Char-Mecher zu errichten,
die laut dem ägyptisch-israelischen Friedensvertrag im Mai 1982 von Israel geräumt werden sollen.
Das Äthiopflugfeld ist eine äußerst vorteilhafte Basis.
Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Ägypter zustimmen werden, diese in eine ständige amerikanische Basis umzuwandeln.
Sadat ist besonders über die Isolierung Kairos angesichts der sowjetischen Ausbreitung im Nachbarraum besorgt.
und weist dabei auf die sowjetischen Basien in Libyen, Äthiopien und Südjemen hin.
Ägypten ist jedoch nur zur Benutzung militärischer Basen und Installationen durch die Amerikaner als Gegengewicht zur sowjetischen Gefahr bereit und will zu keinen ständigen amerikanischen Basien auf Sinai zustimmen.
Saudi-Arabien zögert
sich an der von ihm propagierten militärischen Achse mit Ägypten und Israel vor Erreichung eines Nahostfriedens zu beteiligen.
Kissinger drückte die Ansicht aus, dass die neue Regienadministration die Grundlage des Camp-David-Abkommens aufrechthalten wird.
Es bestehe doch die Möglichkeit für eine Neuorientierung der amerikanischen Nahostpolitik, die gewisse Änderungen im Camp-David-Abkommen einschließen könnte.
In seinem Gespräch mit dem Vorsitzenden der israelischen Arbeiterpartei Shimon Peres sprach sich Kissinger für eine Wiederaufnahme der Schritt-für-Schritt-Politik im Nahen Osten aus, die sich in erster Linie in Richtung Amman entfalten soll.
Dabei setzt er sich für ein Teilabkommen mit Jordanien als Präliminarschritt ein, laut dem Israel sich aus einem Teil des Westufers gegen eine jordanische Kriegsverzichtserklärung zurückziehen soll.
Kissinger spricht von einer amerikanischen Nahostinitiative der neuen Regen-Administration, die in der zweiten März-Hälfte mit separaten Gesprächen mit Sadat und Beijing anlaufen soll und eventuell bis Mai 1982 dem endgültigen Rückzug Israels aus Sinai und Charlemagne abgeschlossen werden könnte.
Soweit die Außenpolitik im heutigen Mittagschanal.
Einer der bedeutendsten Dramatiker des deutschen Sprachraumes, Friedrich Dürrenmatt, feiert heute seinen 60.
Geburtstag.
Seine satirischen Stücke, wie Die Ehe des Herrn Mississippi, Ein Engel kommt nach Babylon, seine Anti-Atom-Komödie um Macht und Moral, Die Physiker, wurden auf allen großen Bühnen gespielt.
Aus Seinem Besuch der alten Dame entstanden ein Film mit Ingrid Bergmann und eine Oper von Gottfried von Einem.
Seine Groteske um das langsame Sterben eines Diktators, die Frist, wurde vor einiger Zeit am Wiener Volkstheater gespielt.
Sein Drama Meteor inszenierte Dürrenmatt selbst am Theater in der Josefstadt.
Als Kritiker von Dürrenmatt-Stücken schrieb Hans Weigl einmal, man nennt ihn frech, maßlos, zynisch, nihilistisch.
Man könnte ihn mit gleichem Recht poetisch, moralistisch, fromm, idealistisch nennen, realistisch, surrealistisch, tiefernst und zersetzend, gütig und böse.
Er ist nämlich ein Dichter und vermutlich der bedeutendste Dramatiker deutscher Sprache seit Gerhard Hauptmann.
Auch Klaus Kolberg hat eine Würdigung des Dichters verfasst, die mit einer Selbstdarstellung Friedrich Dürrenmatz beginnt.
Ich bin als Schriftsteller ziemlich aus der Mode gekommen und zufrieden darüber.
Ich bin aus der Mode in die Freiheit entlassen.
Denn wer in der Mode ist, vor allem in der Literatur, ist verpflichtet, sich nach der Mode zu verhalten, so zu schreiben, wie sie erwartet, dass sie schreibt.
Nach ihr brauche ich mich nicht mehr zu richten, ich schreibe, wie es mir passt.
Dieses freimütige Eingeständnis sprach vor etwa fünf Jahren beim Europakongress des PEN-Clubs in Wien der helvetische Aristophanes Friedrich Dürrenmatt aus.
Der neben Max Frisch einzige überragende deutschsprachige Dramatiker der ersten Nachkriegszeit.
Er hatte mit seinen Dramen von der existenzialistischen Diktatoren-Tragikomödie »Es steht geschrieben« und der Parabel einer Staatsutopie »Ein Engel kommt nach Babylon« bis zur groteske »Zwischen Moral und Ökonomie«, »Der Besuch der alten Dame« und zu seinen ironisch verzweiflungsvollen »Physikern«
einer ganzen Generation, nämlich derjenigen der ersten Nachkriegszeit, aus seiner explosiven dichterischen Fantasie heraus provokante Modelle heutiger Existenz auf die Bretter gestellt.
Er hat sein Publikum oft genug zwischen Betroffenheit und Ratlosigkeit zurückgelassen, aber er hat es zu eigenem Weiterdenken angeregt.
Nicht nur angeregt, sondern herausgefordert.
Denn es gab in seinen Stücken keine plakativen, gesellschaftskritischen Zielscheiben, keine Figuren am Pranger der öffentlichen Meinung, sondern Gestalten, die man rundum sehen durfte und die einem deutlich machten, dass der Mensch sowohl eine Portion Gutsein und doch zugleich eine gehörige Portion Schlechtsein in sich birgt.
Warum wurde dieser Moralist, der den Prozess der moralischen Selbstfindung in uns hinein, also in die Zuschauer selbst verlegte, warum wurde dieser berserkehafte, tragikomische Poet ein aus der Mode gekommener Schriftsteller?
Er wurde es, weil sich in den 60er Jahren die Dokumentarier nach vorne drängten, die sich nicht mehr auf die Fantasie verließen, sondern nur noch auf aktenkundiges Material.
Weil dann die neuen Realisten kamen, die zwar auch durchaus sozialkritische Ambitionen hatten, aber doch alle Phänomene gleichsam von vorn und nicht mehr rundum betrachteten.
Und weil dann die plakativ-poetischen Gesellschaftsdenunzianten kamen, wie Thomas Bernhard und Botho Strauß, mit ihren entlarvenden Aufschlüsselungen sozialer Phänomene, die jedoch keine rundum-gesehenen Gestalten mehr zu bieten hatten.
Ja, Friedrich Dürrenmatt erzielt heute keine Jahresbestzahlen in der Aufführungsstatistik.
Er wird schon als Denkmal behandelt, insbesondere jetzt, da wir seines 60.
Geburtstages gedenken.
Aber unser Vergessen ist nicht nur mit der Zeit und ihren Wandlungen erklärbar, es ist zugleich auch ungerecht.
Das deutschsprachige Theater wird wahrscheinlich aus einer späteren Sicht heraus in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts keinen so explosiven, zeithaltigen und zugleich so geschichtsphilosophisch versierten und poetischen Bühnenautor gehabt haben, wie diesen fantasiestrotzenden Erfinder von ebenso zeitträchtigen wie überzeitlichen Theaterfabeln.
Drücken wir ihm die Hand an seinem 60.
Geburtstag, in der Hoffnung, dass er seinen Zeitgenossen auch nach dieser Lebensschwelle noch etwas zu sagen hat und dann vielleicht auf einer anderen Ebene und in einer anderen Sprache als bisher.
Sein Schweigen seit Jahren ist nämlich nicht Rückzug.
Es ist Aufarbeitung eines Denker- und Dramatikerlebens in einem großen Prosawerk, für das sich der Dichter jedoch Zeit zum Ausreifen lässt.
Es ist der Zusammenhang zwischen Leben, Erleben und Stoff.
Es ist mein Leben, es ist, was ich daraus gemacht habe, aus Stoff.
Das Stoff kommt dann, also jeder Band, es sind verschiedene Bände, enden mit einer großen Erzählung.
die dann gar nichts mit dem zu tun hat, was vorher ist.
Wo man die Motive eigentlich wieder erkennt, vielleicht von diesem Band auf, vielleicht von dem nächsten Band, das greift eins ins andere rüber.
Das ist eine Darstellung, das ist auch philosophisch.
Es ist auch Untersuchung über Mythologie, es ist eine lange Abhandlung über die Fantasie, es ist, was Sie wollen, ein Auseinandersetzen mit Theologie, es ist dann wieder eine Episode von meinem Leben, von den Eindrücken.
Ich sehe, dass sich zwei große Motive haben, das ist die Rebellion und das ist das Labyrinth.
Ja, ich habe ja im Grunde auch der Rebelles schon geschrieben, schon weiter geschrieben, auch nicht ein großes Zelt, das Haus.
Und dann habe ich auch noch weiter, also die Schachspiele und so weiter.
Ich habe eigentlich schon alles geschrieben, aber ich schreibe nicht mehr weiter.
Vötrich Dürnmatt, er feiert heute seinen 60.
Geburtstag.
Und wir beenden das Mittagsschonal, wie immer, oder wie fast immer, mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse in Kurznachrichten.
Österreich.
Die mit der Untersuchung des AKH-Skandals befasste Untersuchungsrichterin Partik Pablé bedauerte heute die Vorlage der Anklageschrift als etwas verfrüht, da noch neue Fakten auftauchen könnten.
Sie rechnet damit, mindestens die erste Hälfte des Jahres 1981 mit der AKH-Affäre zu tun zu haben.
Ihre Wahl durch ein Wirtschaftsmagazin zum Mann des Jahres bezeichnete Partik Pablé als wenig schmeichelhaft.
Die Ursache jenes Verkehrsunfalles, bei dem gestern Abend der industrielle Manfred Mautner-Markhof Senior tödliche Verletzungen erlitten hat, ist nach wie vor ungeklärt.
Manfred Mautner-Markhof war mit seinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn gekommen und gegen ein anderes Auto gepreilt.
Darin wurden der italienische Botschafter Fausto Bacchetti und seine Schwägerin verletzt.
Unter anderem hat Bundespräsident Kirchschläger kontrolliert.
Der ÖAMTC erklärt in einem Nachruf, das Kraftfahrwesen verdanke Manfred Mautner-Markhof Impulse wie kaum einer anderen Persönlichkeit.
ÖVP-Generalsekretär Lanner kündigte im Pressedienst seiner Partei Alternativprogramme und Vorschläge zu den Schwerpunkten Schule und Familie, Umweltpolitik und Energieversorgung, Mitsprache, Demokratie und Kontrolle sowie zur Wirtschaftspolitik an.
Die ÖVP sei bereit, argumentierte Lanner, mit der Regierungspartei zusammenzuarbeiten, wenn es gilt, den Wohlstand zu erhalten, den sich die Österreicher in den Jahrzehnten nach dem Krieg gearbeitet haben.
Die ÖVP werde aber ihren Standpunkt dort klar herausstellen, wo das Erreichte durch gesellschaftspolitische Experimente einer zunehmend linksorientierten Regierung gefährdet ist, sagte Lanner.
Die einständige Mittagsinformation ist damit zu Ende, verehrte Zuhörer.
Und für das Team sagt Ihnen Adolf Poindl, auf Wiederhören.