Mittagsjournal 1981.01.08

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Und hier ist die Redaktion des Mittagschanals, im Studio begrüßt Sie Ilse Vögel.
    In diesen Tagen kann man aus einer schlechten Angewohnheit eine Tugend machen, man kann nämlich unschöniert übers Wetter reden.
    In Westösterreich spielt es ja seit Tagen verrückt, zwar hat sich die Situation insofern seit heute früh etwas entspannt, weil nun Zug- und Straßenverbindungen nach Vadlberg wieder klappen, zumindest vorübergehend, aber nach wie vor sind tausende Menschen eingeschneit, hunderte Urlauber sitzen unfreiwillig fest.
    So ernst haben es wohl auch die eifrigsten Fahlberger mit der Los-von-Österreich-Bewegung nicht gemeint.
    Wir wollen jedenfalls gleich nach den Nachrichten Verbindung mit Fahlberg aufnehmen.
    Was aber bringt die politische Berichterstattung im Journal?
    Wir berichten über eine Landeshauptleutekonferenz der ÖVP in Salzburg.
    Die Volkspartei will damit gleich voll in die politische Arbeit 1981 einsteigen.
    Schwierigkeiten gibt es mit sowjetischen Gaslieferungen nach Österreich.
    Die sollen gekürzt werden und das bringt natürlich einige Versorgungsprobleme mit sich.
    In Oberösterreich zum Beispiel merkt man da schon einiges ganz konkret.
    Ausland.
    In Polen fordert nun die Gewerkschaftsbewegung Solidarität die Einführung der Fünf-Tage-Woche.
    Das könnte zu einer neuerlichen Belastungsprobe zwischen Regierung und Arbeitern führen.
    Die amerikanisch-iranische Geisler-Affäre könnte nun doch wirklich und endgültig vor einer Lösung stehen.
    Man traut sich es aber kaum mehr laut zu sagen.
    Allerdings, die Anzeichen dafür mehren sich nun wirklich.
    Libyens Staatschef Gaddafi will sich mit dem Tschad zusammenschließen, der revolutionär-politische Würgegriff gefällt allerdings Frankreich gar nicht.
    Und Italien?
    Das politische Katze-und-Maus-Spiel um das Leben des von den roten Brigaden entführten Richters Durso geht weiter.
    Die Kulturredaktion berichtet über das Programm 81 der Neuen Galerie in Linz und über ein Filmfestival im Wiener Jazz Club.
    Jazz im Film ist hier das Motto.
    Zunächst aber hören Sie Nachrichten.
    Die verantwortliche Chefin vom Dienst ist heute Mittag Elisabeth Manas und gesprochen werden die Meldungen von Wilfried Schirlbauer.
    Im Schneekatastrophengebiet in Vorarlberg sind heute Vormittag die ersten Versorgungsflüge angelaufen.
    Derzeit sind drei Hubschrauber im Einsatz, um vor allem Lebensmittel und Medikamente in die von der Außenwelt abgeschnittenen Ortschaften im Arlberggebiet zu bringen.
    In Lech und Zürich sind insgesamt etwa 8000 Menschen von den Schneemassen eingeschlossen.
    Mehrere hundert Personen sitzen auf hochgelegenen Skihütten fest.
    In einigen Gebieten, wie etwa im Großen Walsertal, ist es zu ersten Mängeln in der Lebensmittelversorgung gekommen.
    Am Nachmittag sollen die Transportflüge durch den Einsatz von Hubschraubern des Bundesheeres verstärkt werden.
    Vorrangig sollen kranke und verletzte Personen aus dem Katastrophengebiet ausgeflogen werden.
    Der Vorarlberger Krisenstab ist bemüht, dass möglichst viele Versorgungsflüge noch im Laufe des heutigen Tages durchgeführt werden können, da in den Abendstunden mit dem Einsetzen neuer Schneefälle gerechnet werden muss.
    Eine wesentliche Erleichterung ist unterdessen in der Verkehrssituation im Westen Österreichs eingetreten.
    Seit sechs Uhr früh ist der Ardlbergstraßentunnel wieder befahrbar.
    Auch die Felbertauernbundestraße konnte für den Verkehr freigegeben werden.
    Mit der Öffnung der Zufahrtstraßen nach Zürs und Lech wird frühestens in den Abendstunden gerechnet.
    Polen.
    Für die Einführung der Fünf-Tage-Woche und damit für den Freien Samstag hat sich gestern in Danzig das nationale Koordinationskomitee der unabhängigen Gewerkschaftsbewegung Solidarität ausgesprochen.
    Die Gewerkschaftsfunktionäre betonten wörtlich, sie wollten die Tür für Verhandlungen mit der Regierung nicht zuschlagen.
    Der stellvertretende Ministerpräsident Jagielski hat die Forderung der Solidarität unter Hinweis auf die schwierige wirtschaftliche Lage Polens als nicht durchführbar abgelehnt.
    Jagielski schlug vor, nur jeden zweiten Samstag frei zu geben oder bei vier freien Samstagen im Monat die Arbeitszeit täglich um eine halbe Stunde zu verlängern.
    Sowjetunion Das Parteiorgan Pravda richtet heute neuerlich heftige Angriffe gegen die polnischen Dissidenten.
    Die Pravda beschuldigt das sogenannte Komitee für gesellschaftliche Selbstverteidigung, antikommunistische und antisowjetische Ziele zu verfolgen.
    Einem der Führer des Komitees, Adam Mischnik, wird vorgeworfen, Polen vom Weg des Sozialismus auf einen Weg des Kompromisses bringen zu wollen.
    Die Grundlage für die Unabhängigkeit und Sicherheit Polens ist nach Ansicht der sowjetischen Parteizeitung das gute Verhältnis zwischen Moskau und Warschau.
    Iran, USA.
    Der stellvertretende amerikanische Außenminister Warren Christopher reist heute neuerlich zu Gesprächen über die iranisch-amerikanische Geiselaffäre nach Algier.
    In den vergangenen Wochen haben algerische Diplomaten zwischen Teheran und Washington in dieser Frage vermittelt.
    Angeblich ist der Iran von der Forderung auf Hinterlegung einer Summe von 24 Milliarden Dollar für die Freilassung der 52 Amerikaner abgegangen und soll sich mit der von Washington angebotenen Garantiesumme in Höhe von 6 Milliarden Dollar zufriedengeben.
    Ein Sprecher des Außenministeriums der USA warnte zuletzt vor zu großem Optimismus in der Geiselfrage.
    Iran.
    Zehntausende Anhänger von Staatspräsident Bani Sadr haben gestern in der Stadt Mashhad, etwa 1.000 Kilometer östlich von Teheran, für den in der jüngsten Zeit heftig kritisierten Präsidenten demonstriert.
    Die Kundgebung fand im Anschluss an eine Rede Ayatollah Beheshtis, eines der engsten Mitarbeiter Khomeinis, statt.
    Beheshti hat die Bani Sadr wiederholt wegen des Ausbleibens einer iranischen Offensive im Krieg gegen den Irak kritisiert.
    Die Gegenoffensive Teherans gegen den Irak wird offensichtlich fortgesetzt.
    Nach Meldungen des persischen Generalstabes wurden allein gestern in der Nähe von Achwas 300 irakische Soldaten getötet oder verletzt.
    Außerdem sollen 19 irakische Panzer zerstört worden sein.
    Iran, Frankreich.
    Fünf persische Wissenschaftler haben bei der UNESCO in Paris gegen die Zerstörung von iranischen Kulturgütern durch die Revolutionsgärten protestiert.
    Sie legten der UNO-Kulturabteilung eine Liste von Werten vor, die unter dem Vorwand der Säuberung aller Spuren der kulturellen Vergangenheit des Irans zerstört oder schwer beschädigt worden sind.
    Nach Angaben der Universitätslehrer sollen fünf Tonnen wertvolle Bücher aus der Universitätsbibliothek von Teheran in Pappmasse umgewandelt worden sein.
    Auch die Grotte von Chahpur und das Syros Mausoleum bei Persepolis wurden demoliert.
    Italien.
    Die Hoffnung, dass der von der Terrororganisation Rote Brigaden entführte Richter Durso am Leben bleibt, sind gestern gestiegen.
    Ein sogenanntes Gefangenenkomitee der Haftanstalt Palmi in Calabrien hat sich gegen den Beschluss der Roten Brigaden gewandt, den 49-jährigen Juristen zu töten.
    Die Rechtsanwälte der in Palmi inhaftierten Terroristen erklärten, das Komitee sei zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die revolutionäre Bewegung Großzügigkeit leisten könne.
    Außerdem habe Durso Reue gezeigt und mit den Roten Brigaden zusammengearbeitet.
    Nach einer Meldung der italienischen Nachrichtenagentur ANSA haben hohe Justizbeamte in den vergangenen Tagen mit den Häftlingen Gespräche geführt.
    Großbritannien.
    Eine an Premierminister Margaret Thatcher adressierte Paketbombe ist in einem Postamt in London abgefangen und entschärft worden.
    Das Paket war einem aufmerksamen Postbediensteten vor der Auslieferung aufgefallen.
    Die britische Antiterroreinheit konnte bisher keine Hinweise auf die Absender und ihre Motive entdecken.
    Großbritannien steht neuerlich vor einem möglicherweise folgenschweren Streik.
    Die britischen Seeleute wollen am Montag in den Ausstand treten.
    Der Streik könnte die Häfen des Landes total lahmlegen und die gesamte Versorgung der Insel gefährden.
    Die Gewerkschaft der Seeleute fordert Lohnerhöhungen von 16 Prozent, die Reeder haben 10,5 Prozent angeboten.
    USA.
    Elf Tage vor dem Ende seiner Amtszeit hat Präsident Carter eine Anhebung der Gehälter der Bundesbeamten um 22 Prozent vorgeschlagen.
    Sollte der Kongress in Washington die Gehaltserhöhungen billigen, würde sich unter anderem auch die Pension Carters beträchtlich erhöhen.
    Derzeit kann der scheidende Präsident für die Zeit nach seinem Ausscheiden mit dem Gehalt eines amtierenden Ministers etwa 1,2 Millionen Schilling jährlich rechnen.
    Carter dürfte als Argument für sich in Anspruch nehmen, dass die Gehälter der Mitglieder der Bundesregierung sowie der Bundesrichter seit 1977 nicht mehr erhöht wurden.
    Die Teilnahme an der Geburtstagsfeier des wegen seiner angeblichen Kontakte zur Unterwelt umstrittenen Sängers Frank Sinatra hat dem designierten Justizminister William Smith heftige Kritik von Seiten der amerikanischen Öffentlichkeit eingebracht.
    Der vom künftigen Präsidenten Reagan nominierte Minister rechtfertigte sich mit den Worten, er habe von den Gerüchten über mögliche Verbindungen Sinatras zur Verbrecherorganisation Mafia nichts gewusst.
    Frankreich.
    In den vergangenen zwei Wochen sind in Südfrankreich durch Waldbrände 1700 Hektar zerstört worden.
    Den Bränden war der trockenste Dezember seit 35 Jahren vorangegangen.
    Seit den Weihnachtsfeiertagen sind mehr als 2000 Feuerwehrleute im Einsatz.
    Personen wurden bisher nicht verletzt.
    Die Polizei vermutet in einigen Fällen Brandlegung.
    Japan.
    Die Regierung in Tokio hat heute nach den schwersten Schneefällen seit 18 Jahren über weite Teile Zentral- und Nordjapans den Notstand verhängt.
    Bisher sind 70 Menschen in den Schneemassen umgekommen.
    In weiten Teilen Japans ist der Schienenverkehr zusammengebrochen.
    Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind neun Distrikte von dem ungewöhnlich heftigen Wintereinbruch besonders betroffen.
    Die Wetterlage.
    Der Alpenraum liegt nach wie vor im Bereich einer nördlichen Strömung.
    Dadurch hält die Störungstätigkeit in Nordstau-Lagen an.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    An der Alpen-Nordseite streichweise Schneefall, sonst heiter bis wolkig.
    Winde aus Nordwest bis Nord.
    Nachmittagstemperaturen minus 10 bis minus 4 Grad.
    Frühtemperaturen morgen minus 20 bis minus 8 Grad.
    Die Prognose für morgen.
    Am Alp-Nordrandlokal Schneeschauer sonst heiter bis wolkig.
    Winde aus Nord-West bis Nord.
    Tageshöchsttemperaturen minus 11 bis minus 4 Grad.
    Die Messwerte von 12 Uhr.
    Wien, Heiter, minus 5 Grad, Nordwestwind, 10 Kilometer in der Stunde.
    Eisenstadt, Heiter, minus 5 Grad, Nordwest, 30.
    Linz, Heiter, minus 7 Grad, Süd, 5.
    Salzburg, Heiter, minus 6 Grad, Nordwind, 3 Kilometer.
    Innsbruck, wolkig, minus 5 Grad, Ost, 10.
    Bregenz, stark bewölkt, leichter Schneefall, minus 6 Grad, Nord, 3.
    Graz, Heiter, minus 5 Grad, Nord, 25.
    Und Klagenfurt heiter, minus 3 Grad, Nordwind 20 Kilometer in der Stunde.
    Ja und jetzt nach dem gesamtösterreichischen Wetterbericht wollen wir uns gleich wieder speziell mit Westösterreich befassen.
    In Vorarlberg ist die Situation ja nach wie vor angespannt, wenn nun auch seit heute früh wieder der Arlbergstraßentunnel befahrbar ist und es seit gestern Abend auch wieder Zugverbindungen gibt.
    Auf der anderen Seite muss man natürlich bedenken, dass es noch hunderte Urlauber gibt, die in Tälern und in abgelegenen Dörfern, aber auch in Skihütten nach wie vor von der Umwelt abgeschnitten sind.
    Nicht zu reden von den betroffenen Einwohnern selbst.
    Ich bin jetzt mit Oswald Mayer vom Landestudio Vorarlberg verbunden.
    Grüß Gott Herr Mayer.
    Grüß Gott.
    Kann man eigentlich abschätzen, wie viele Leute jetzt ganz konkret noch festsitzen, eingeschneit sind?
    Hat man zu allen, glaubt man, überhaupt schon Verbindung aufnehmen können?
    Im Wesentlichen hat man Verbindung zu allen Wintersportorten, nicht jedoch zu verschiedenen Schutzhütten und Almhütten vor allem auch, in denen sich immer noch hunderte Touristen und Wintersportler befinden.
    Die jetzt aufgenommenen Versorgungs- und Beobachtungsflüge widmen sich vor allem eben diesen Schutzhütten und diesen Almhütten, mit denen kein Kontakt besteht.
    Wie schon in den Meldungen erwähnt, befinden sich allein in der Arlbergregion, also in Zürs und Lech, circa 8.000 eingeschlossene Wintersportgäste.
    Dazu kommen noch etwa 1.500 am Hochdarnberg, sodass man oberflächlich geschätzt etwa mit 10.000 eingeschlossenen Gästen rechnen kann.
    Und welche Täler, kann man das ein bisschen aufzählen, sind jetzt noch von der Umwelt abgeschlossen?
    An und für sich nur noch der Arlberg, also Lech und Zürs, und dann der Hochtanberg mit Wart als Mittelpunkt.
    Alle anderen Wintersportorte sind wieder erreichbar, wenn auch verschiedentlich nur mit Schneeketten.
    Ich glaube aber der heikelste Punkt jetzt in dieser ganzen Schnee-Affäre ist letztlich die Versorgung jener, die eben eingeschneit sind und die festsitzen.
    Wie schaut es damit aus, Herr Mayer?
    Richtig, dazu vielleicht gleich ein Wort und zwar ein Dementi aus Lech.
    Es hieß in verschiedenen Meldungen, dass es bereits Engpässe in der Lebensmittelversorgung gebe.
    Aus Lech wird uns berichtet, dass das nicht ganz stimme.
    Die Vorräte reichten noch für etliche Tage und Angstkäufe, wie sie bereits eingesetzt hätten, seien also in keiner Weise notwendig.
    Schon gar nicht deshalb,
    weil die Arlbergpassstraße und die Flexenstraße voraussichtlich bis heute Abend geräumt sein werden und deshalb auch wieder für den Verkehr freigegeben werden können.
    Also Angstkäufe und Ängste sind nicht unbedingt erforderlich.
    Trotzdem gibt es aber verstärkte jetzt Hubschrauber-Einsätze, nicht nur zum Ausfliegen gewisser Leute, die sich das leisten können, sondern eben auch um die Versorgung gewährleisten zu können.
    Sie sagen es, und damit hat sich heute Vormittag im Besonderen auch der Krisenstab im Amt der Vorarlberger Landesregierung befasst.
    Was dabei herausgekommen ist, erfuhren wir in einem Telefongespräch mit dem Polizeireferenten der Vorarlberger Landesregierung, Landesrat Siegfried Gasser.
    Das Wichtigste ist die Wetterprognose, die uns eröffnet, dass wir heute Nachmittag und noch im Laufe des morgigen Vormittags mit Aufklärung rechnen können.
    sodass wir in dieser Zeit die nötigen Versorgungs- und Entsorgungsflüge durchführen können.
    Dies einerseits und andererseits, dass wir hoffen, dass im Laufe des späteren Nachmittags die meisten Straßenstücke, die gefährdet und damit geschlossen waren, wieder eröffnet werden können.
    Wie viele Helikopter stehen Ihnen zur Verfügung oder werden Ihnen zur Verfügung stehen?
    Es ist nun so, dass ungefähr drei Helikopter bis vier im Moment im Einsatz sind.
    Es handelt sich dabei um private, aber auch um Helikopter des Innenministeriums.
    Es werden noch zwei weitere Helikopter aus Innsbruck zugezogen, von Seiten des Innenministeriums und zur Verfügung gestellt.
    Und das Bundesheer wird am frühen Nachmittag, wie die Meldung lautet, bis circa 14 Uhr noch weitere vier Hubschrauber zur Verfügung stellen.
    Das wären also dann, Herr Landesrat, insgesamt zehn Helikopter und dazu kommt noch ein Hubschrauber der deutschen Bundeswehr?
    Dies ist richtig.
    Wir sind insbesondere erfreut darüber, dass sich gerade die privaten Hubschrauber sehr bewährt haben und dass aufgrund dessen, da wir auf der Bieler Höhe oben einen Hubschrauberpilot nie mehr hatten, dieser über die nötigen Lokalkenntnisse verfügt und mit einem Großraumhubschrauber der Heli Austria auch Versorgungsflüge und insbesondere Entlastungsflüge von Touristen von Hütten durchführen kann.
    Nun gibt es angeblich sehr viele Wintersportler und Touristen, die sich abseits der Wintersportorte in Schutzhütten und auch in Almhütten aufhalten.
    Wie steht es um deren Versorgung und Ausflug?
    Hier wurde insbesondere im Raum Mittelberg und im Bregenzer Wald mit dem Hubschrauber der deutschen Bundeswehr eine Abfliegemaßnahme bereits getroffen.
    Das ist bereits gestern teilweise erfolgt und wurde heute nun fortgesetzt.
    Und wir werden auch uns bemühen, sobald die nötigen Hubschrauber heute Nachmittag vonseiten des Bundesheeres zur Verfügung stehen, großflächig hier diese Abfliegemaßnahmen durchzuführen und gleichzeitig auch die Beobachtungsflüge, Lawinenschutz und auch
    insbesondere für die Versorgung der Energieanlagen durchzuführen, weil hier sind auch größere Störungen aufgetreten, die behoben werden müssen.
    Soweit also Landesrat Gasser.
    Vielleicht noch ein Wort zum Eisenbahnverkehr über den Arlberg.
    Der Personenverkehr wickelt sich bereits wieder normal ab.
    Es gibt also keine Gefahrenstufen, keine Geschwindigkeitsbegrenzungen mehr, während sich im Güterverkehr ein größerer Rückstau ergeben hat.
    Und sobald die Arlberg-Passstraße bis Rauz und die Flexenstraße freigegeben werden können, werden die Bundesbahnen für den Abtransport der Gäste aus Zürs und Lech verstärkte Zugsgarnituren zur Verfügung stellen.
    An der Räumung der Arlberg-Pass- und Flexenstraße wird, wie bereits erwähnt, fieberhaft gearbeitet.
    Die Räumungsarbeiten gehen allerdings wegen der ungewöhnlich hohen Schneelage sehr zäh voran.
    Doch Eile ist geboten, denn wie schon der Wetterbericht gesagt hat, für morgen werden neuerlich Niederschläge und neue Schneefälle erwartet.
    Ja, danke Herr Mayer.
    Allerdings zum Schluss hätte ich noch eine Frage, bures Interesse.
    Wie ist das jetzt eigentlich mit jenen Leuten, die da zwangsweise ihren Urlaub verlängern müssen?
    Da sind ja nicht nur sehr Wohlhabende darunter, denen das vielleicht keine Rolle spielt, sondern solche, die sich das sehr genau mit ihrem Geld eingeteilt haben pro Tag.
    Gibt es für die irgendwelche Unterstützungen?
    Stellt da das Fremdenverkehrsamt irgendwas zur Verfügung?
    Leider nein, muss ich sagen.
    Die müssen sich verlängertes Vorarlberg dann selber zahlen.
    Zwangsläufig.
    Zwangsläufig.
    Herr Mayer, ich danke Ihnen schön für die Informationen im Mittagschanal und auf Wiederhören.
    Auf Wiederhören.
    Ja und jetzt zur politischen Berichterstattung.
    Im Mittagsschnall, im ersten Beitrag geht es da um Schwierigkeiten mit Erdgaslieferungen, die wir aus der Sowjetunion bekommen sollen.
    Nicht näher deklarierte Probleme technischer Art sind nämlich der Grund dafür, dass die sowjetische Gasgesellschaft eine Drosselung der Erdgaslieferungen an Österreich im ersten Quartal dieses Jahres um rund ein Drittel angekündigt hat.
    Wenn man bedenkt, dass auf den Ölmärkten schon ein Ausfall von fünf oder sechs Prozent der Liefermenge international zu einer Katastrophenstimmung geführt hat, muss man sich natürlich fragen, welche Auswirkungen eine solche Ankündigung auf die österreichische Energie- und Rohstoffversorgung, denn Erdgas ist ja auch chemischer Rohstoff, hat.
    Hans Adler und Ernst Beersdorfer geben im folgenden Beitrag einen Überblick über die Versorgungsstruktur und Situation.
    Rund 5,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas werden in Österreich jährlich verbraucht.
    Davon kommen zweieinhalb Milliarden Kubikmeter aus Russland.
    Und 400 Millionen Kubikmeter Gas werden im Rahmen von Austauschgeschäften zwar ebenfalls über die russischen Gasleitungen nach Österreich gepumpt, wir kaufen sie aber offiziell von der Deutschen Ruhrgas als Gas, das aus dem bekannten Ecofisk-Feld in der Nordsee stammen sollte.
    Die inländische Förderung der ÖMV in Niederösterreich und der RAG in Oberösterreich beträgt 2,3 Milliarden Kubikmeter.
    Die Russen haben also einen Anteil von ungefähr der Hälfte an der gesamten Gasversorgung in Österreich.
    Wenn sie eine Kürzung um ein Drittel ihrer Lieferungen ankündigen, dann bedeutet das zunächst einmal den Ausfall einer ziemlich fühlbaren Menge.
    Solche Ausfälle hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben, was bei dem technischen Aufwand, den der Transport von Gas über tausende Kilometer erfordert, ja auch nicht weiter verwunderlich ist.
    Es ist deshalb selbstverständlich, dass man Reservespeicher für Erdgas angelegt hat.
    Das sind meist ehemalige unterirdische Erdgaslager, aus denen man früher Gas gefördert hat und in die man es jetzt unter hohem Druck wieder hineinpresst.
    Ungefähr eine Milliarde Kubikmeter, also etwa ein Drittel eines Jahres Verbrauches an Erdgas, kann die ÖMV auf diese Weise speichern.
    Sie tut das auch.
    Zum Teil im Auftrag und auf Kosten der jeweiligen regionalen Energieversorgungsgesellschaften, wie der Neogas in Niederösterreich und der Ferngasgesellschaft in Oberösterreich.
    Die Versorgung der Großkunden, das sind vor allem die Stadtwerke jener Landeshauptstädte, in denen ein Gasversorgungsnetz existiert, Kraftwerksgesellschaften, die Gaskraftwerke betreiben und natürlich große Industrieunternehmen in den Ballungszentren der Steiermark und in Oberösterreich.
    Die Leitungen gehen von Niederösterreich aus über die Grenzstellen am Stetten und Straßwalchen nach Oberösterreich und Salzburg.
    Der Raum nördlich der Donau wird über die West-Austria-Gasline, die in Passau nach Deutschland weitergeht, versorgt.
    Auch Linz hängt an dieser Rohrleitung.
    Die Versorgungsschwerpunkte sind natürlich Wien,
    Die Industriegebiete Niederösterreichs, Linz und der oberösterreichische Industrieraum und das steirische Industriegebiet.
    Den größten Anteil an heimischem Erdgas hat der oberösterreichische Industrieraum, weil allein die Ferngas 800 Millionen Kubikmeter Gas jährlich aus den eigenen Feldern in die Versorgung einspeist.
    Bei der Niogas ist man über die verringerte Gasförderung der Russen nicht besorgt.
    Man verweist auf die Speicherkapazität von rund 400 Millionen Kubikmetern Gas und glaubt, durch die Stilllegung von Gaskraftwerken bzw.
    die verstärkte Umstellung der Kraftwerke auf Öl ohne Einschränkung für die industriellen Kunden und für die Haushaltsversorgung über die Runden zu kommen.
    Auch die Wiener Stadtwirke glauben, das Minus von 72 Millionen Kubikmetern Gas, das ihnen durch die Einschränkung der sowjetischen Exporte auferlegt wird, leicht zu verkraften.
    Die Wiener Stadtwirke haben, so erklärte deren Generaldirektor Reisinger am Telefon, bereits mit Einsätzen der Iran-Krise ihre Lagerkapazität wesentlich erhöht.
    Sie können also auf umfangreiche Lagerbestände zurückgreifen.
    Außerdem wurde gleichzeitig mit dem Aufbau der Lager große Kraftwerksblocks auf Ölfeuerung umgestellt und man hat nur einen Großverbraucher im Wiener Raum schon vor einiger Zeit um Einschränkung der Gasabnahmen und Umstellung auf Ölbetrieb ersuchen müssen.
    Was man sich auf diese Weise erspart hat, liegt in Flüssiggastanks auf Lager und sichert den Verbrauch der Haushalte unter allen Umständen und in Oberösterreich sieht die Situation allerdings etwas anders aus.
    Dort hat die Ferngas eine Reduktion der Lieferungen ab 1.
    April um 50% für Großverbraucher angekündigt.
    Großverbraucher sind in Oberösterreich fast ausschließlich große Industriebetriebe wie die Föst und natürlich die Chemie Linz.
    Von den drei genannten Betrieben verwendet nur die Chemie Linz Erdgas als Rohstoff, nämlich zur Herstellung von Düngemitteln.
    Der Generaldirektor der Chemie Linz, Dr. Buchner, zu der angekündigten Maßnahme.
    Ich möchte aber sagen, Großabnehmer und Großabnehmer ist nicht das Gleiche.
    Dort, wo der Großabnehmer aus Erdgaswärme oder Überwärmestrom gewinnt, kann eine Alternative gewählt werden.
    Es gibt andere Wärmeträger, die dasselbe können.
    Dort, wo das Erdgas Rohstoff ist, wie bei uns bei der Chemie, dort gibt es keine Alternative.
    Bei uns hängen an der Reduktion um die Hälfte über 1000 Arbeitsplätze.
    Es hängt die Versorgung der österreichischen Landwirtschaft mit Düngermitteln dran und damit unsere Ernährung.
    Die Chemiefaser Lenzing hat im vergangenen Jahr 160 Millionen Kubikmeter Erdgas verheizt.
    In der Erkenntnis der Krisenanfälligkeit der Energieversorgung mit Erdgas wurde bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, auf andere Energien vorwiegend auf Kohle umzustellen.
    Dieser Umstand und die Tatsache, dass inzwischen die sehr energieaufwändige Produktion von Acrylfasern eingestellt worden ist, werden dazu führen, dass heuer nur mehr 110 bis 115 Millionen Kubikmeter Erdgas benötigt werden.
    Die Voestalpine Linz verbraucht stündlich 15.600 Kubikmeter Erdgas in erster Linie für ihr Kraftwerk.
    Allerdings könnte sie dort die Energie auch aus Erdöl gewinnen, natürlich zu höheren Preisen.
    Die Reduktion des Erdgaseinsatzes um 50 Prozent würde bedeuten, dass die Voestalpine um 5.000 Tonnen Erdöl pro Monat mehr als jetzt verbraucht.
    Die Hoffnung der Ferngasgesellschaft und der Industrien in Oberösterreich liegt jetzt bei Handelsminister Starrybacher, der die Russen zu einer Einhaltung der früher versprochenen Liefermengen bewegen will.
    Bei der ÖMV bezeichnet man die Diskussion in Oberösterreich als vorbeugenden Propagandawirbel.
    Man verweist darauf, dass gerade jetzt die zuständige Expertengruppe der ÖMV als Generalimporteur in Moskau ist, um über die Vertragsdurchführungen der Gaslieferungen für das Jahr 1981 zu verhandeln.
    Nach Rückkehr der Expertengruppe werden, wie jedes Jahr, die Landesgesellschaften und die ÖMV zum Gasliefergespräch zusammenkommen.
    Und erst dort soll entschieden werden, was jede Landesgesellschaft bekommen wird.
    Und die ÖMV wird berichten, wie weit die Sowjetunion glaubt, ihren Liefervertrag für 1981 durch verstärkte Lieferungen im Sommer doch noch erfüllen zu können.
    Bei der ÖMV arg wöhnt man, dass die Oberösterreichische Ferngas ihre vorbeugende Aussendung über eine Kürzung der Gaslieferungen, die ja erst im April, also auf jeden Fall nach dem Gespräch mit der ÖMV, in Kraft treten sollte, als eine Art Vorsichtsmaßnahme ansieht.
    Und man verweist in der ÖMV, die ja die Speicherkapazität im Auftrag der Landesgesellschaften zum Teil mitverwaltet, dass der Oberösterreichische Gasspeicher TAN 200 Millionen Kubikmeter Gas fassen könnte und nur 90 Millionen Kubikmeter enthält.
    nicht betroffen sind, von alledem natürlich die westlichen Bundesländer, deren Gaslieferungen im Wesentlichen aus Flüssiggas bestehen und die daher von den Schwierigkeiten im Europanetz nicht betroffen sind.
    Probleme gibt es also mit gekürzten sowjetischen Erdgaslieferungen an Österreich.
    Das war ein Beitrag von Hans Adler und Ernst Beersdorfer.
    Viereinhalb Minuten vor halb eins ist es jetzt.
    Wir gehen jetzt weiter mit Auslandsberichterstattung.
    Das heißt, ich könnte Ihnen aber auch noch kurz sagen, was wir bis 13 Uhr noch auf unserem Programm stehen haben.
    Wir erwarten einen Bericht von der Landeshauptleutekonferenz der ÖVP in Salzburg.
    Ausland, in Polen wird jetzt die Einführung der Fünf-Tage-Woche diskutiert, beziehungsweise diesbezüglich könnte es zu Problemen kommen.
    In der amerikanisch-iranischen Geisler-Affäre ist nun möglicherweise doch eine Lösung abzusehen.
    Libyens Staatschef Gaddafi will sich mit dem Tschad zusammenschließen und in Italien geht das politische Katz-und-Maus-Spiel um das Leben des entführten Richters Durso weiter.
    Die Kulturredaktion berichtet unter anderem über das Programm 81 der Neuen Galerie in Linz und sollte noch Platz bleiben, dann gibt es auch einen Beitrag über ein Filmfestival im Wiener Chess-Club.
    Aber zunächst nach Polen.
    Nach den eher ruhigen Weihnachtsfeiertagen machen sich jetzt wieder die Spannungen im politisch-wirtschaftlichen Bereich deutlicher bemerkbar.
    So ist es nun an mehreren Orten Polens wieder zu kleineren Streiks gekommen.
    Die rund 60 Arbeiter und Bauern, die seit 29.
    Dezember ein Verwaltungsgebäude in Ustrydzko Dolny in Südpolen besetzt halten, haben von 17 Betrieben Unterstützung erhalten.
    Ihnen geht es vor allem um die Gründung einer freien Bauerngewerkschaft.
    Da steht ja ein Spruch des obersten Gerichtshofes noch aus.
    Auf der anderen Seite will nun die Arbeitergewerkschaft Solidarität einen der wichtigsten Punkte im Verhandlungspaket mit der Regierung klären, nämlich die Einführung der Fünf-Tage-Woche, das heißt vier freie Samstage im Monat.
    Die Regierung sagt aber, sie könne hier nicht mitziehen, die wirtschaftliche Situation sei zu angespannt.
    Also wieder Möglichkeiten zu einem Konfliktstoff.
    Ludwig Tam.
    Bis zum frühen Morgen tagte die 160-köpfige Landeskommission der Gewerkschaft Solidarität in Danzig, das provisorische oberste Gremium dieser Organisation, die sich immer noch im Aufbau befindet,
    Ihr wichtigster Beschluss, so lange wird nur an fünf Tagen in der Woche gearbeitet, bis die Regierung in dieser Frage Kontakt mit der Gewerkschaft aufnimmt und eine einvernehmliche Lösung erreicht wird.
    Am kommenden Samstag wird sie zum ersten Mal erweisen, wie weit der Einfluss der Solidarität in den Betrieben jetzt reicht und wie viele Arbeiter zu bewegen sind, der Arbeit fernzubleiben und damit in eine neue Streik- und Protestwelle einzutreten.
    Die Vorgeschichte zu diesem neuen Konflikt
    In den Vereinbarungen zur Beendigung der Streiks Ende August, Anfang September des Vorjahres war in Punkt 16, Ziffer 11 festgehalten worden, für alle Facharbeiter ist ein 7-Stunden-Tag einzuführen.
    Und in Ziffer 12 heißt es, einzuführen sind arbeitsfreie Samstage ohne Abarbeiten.
    Viele Leute in Polen hatten daraus geschlossen, dass man beide Forderungen sofort und ohne Übergang verwirklichen könne.
    Nach wochenlangen Diskussionen in Betrieben, Behörden und Massenmedien kam plötzlich der für Arbeit und Soziales zuständige Minister und legte einen Stufenplan vor.
    In diesem Jahr soll danach die Arbeitszeit von 46 auf 42,5 Wochenstunden verkürzt werden.
    Vorgeschlagen wurde, jeden zweiten Samstag arbeitsfrei zu halten, da ansonsten an den fünf Tagen 8,5 Stunden gearbeitet werden müsste, was, wie es offiziell hieß, viele Werkstätige ablehnten.
    In den kommenden Jahren sollen jeweils fünf weitere freie Samstage dazukommen, sodass 1985 die Fünf-Tage-Woche bei einem siebenstündigen Arbeitstag verwirklicht wäre.
    Die Gewerkschaft Solidarität zeigte sich über den Regierungsbeschluss verärgert, weil er ohne ihre Mitwirkung zustande gekommen war.
    Während gestern das oberste Gremium der Gewerkschaft in Danzig tagte, erklärte Vizeministerpräsident Jagielski noch einmal am späten Abend im Fernsehen, dass sich Polen bei der augenblicklichen katastrophalen Wirtschaftslage den Luxus einer Fünf-Tage-Woche nicht leisten könne.
    Seine Stellungnahme verbreiten heute alle Tageszeitungen.
    Das Parteiblatt Tribuna Ludo bringt außerdem einen Kommentar, in dem erneut zu Ruhe und Besonnenheit gemahnt wird.
    Das bezieht sich aber weniger auf den Streit um die Fünf-Tage-Woche als vielmehr auf die Protestaktionen im Südosten Polens, die, wider Erwarten, gestern nicht beigelegt werden konnten, weil die dorthin entsandte Delegation aus Warschau keine Verhandlungsvollmacht besaß.
    In rund 20 Betrieben, vor allem in Pschiermischel, kam es gestern zu den erwarteten einstündigen Warnstreiks, die zur Unterstützung der Rathausbesetzer des kleinen Städtchens Uschikidolne gedacht waren.
    Dort verlangen die Bauern die sofortige Zulassung ihrer Gewerkschaft und Schritte gegen Beamte, die Repressalien gegen Mitglieder dieser Bauernorganisation anwenden.
    Tribunal Udo räumt heute aber auch ein, dass es in so wichtigen Industriestädten wie Kroszno, Jelenia Góra, dem früheren Hirschberg, Wrocławek, Allenstein, Thorn und Częstochowa Protestaktionen und Streiks gibt, die die Abberufung der dortigen Wojewoden zum Ziel haben.
    Polen brauche, so heißt es in dem Kommentar, so dringend wie noch nie ein Klima der Ruhe, um über alles das zu diskutieren, was jetzt gelöst werden müsse.
    Mit Druck könne dies aber nicht geschehen.
    Mit einiger Besorgnis beobachten Besonnene auch die Forderung der Vertretung von Hirschberg in der Landeskommission der Solidarität nach Rücktritt des für Gewerkschaftsfragen zuständigen Ministers Czosek.
    Czosek wurde bis vor kurzem in Hirschberg und wird von den dortigen Arbeitern der Korruption beschuldigt.
    Es ist das erste Mal, dass von der Gewerkschaft der Rücktritt eines Ministers gefordert wird.
    Das war Ludwig Tamer aus Warschau.
    In der amerikanisch-iranischen Geiselaffäre scheint es nun doch essentielle Fortschritte zu geben.
    Seltsamerweise lässt sich das gerade aus heftigen Dementis vermuten oder schließen, die aus Washington und Algier kommen.
    Gestern hatte ja die amerikanische Fernsehgesellschaft ABC gemeldet, es sei zu einem Kompromiss in der Geiselfrage gekommen.
    Die algerische Vermittlungsdelegation zwischen Teheran und Washington habe einen für den Iran akzeptablen Vorschlag unterbreitet.
    Wenig später wurde das aus Alger und auch aus Washington heftigst dementiert.
    Gleichzeitig fanden aber völlig überraschend im Weißen Haus in kurzen Abständen zwei Sitzungen der mit der Geisel-Affäre betrauten Verantwortlichen statt.
    Und heute früh ist der stellvertretende amerikanische Außenminister Christopher zu weiteren Gesprächen nach Alger geflogen.
    Die Algerier ihrerseits verhandeln ja dann weiter in Teheran.
    Vielleicht also doch wirklich Hoffnung auf eine Lösung der Geisel-Affäre.
    Jürgen Kohar aus Washington.
    Der stellvertretende amerikanische Außenminister Christopher ist heute Nacht ein weiteres Mal unterwegs nach Algerien.
    In Washington wird allerdings trotz einer nicht zu übersehenden, beinahe hektischen Betriebsamkeit in Sachen Geiselkrise wieder einmal vor übertriebenen Erwartungen gewarnt.
    Doch offensichtlich tut sich etwas.
    Nur Optimisten halten eine Lösung noch vor dem Regierungswechsel in den USA am 20.
    Januar für möglich.
    Immerhin aber scheinen die Verhandlungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten mit algerischer Vermittlung weiter zu gehen und erkennbare Fortschritte zu machen.
    Noch nie ist Präsident Carter so rasch der iranischen Bitte um Klarstellung einiger Positionen nachgekommen wie in der Nacht von Mittwoch.
    Und gestern tagte im Außenministerium der Krisenstab im Beisein von White House-Berater Lloyd Kupfer und Pressesprecher Jody Powell.
    Verteidigungsminister Brown und Sicherheitsberater Brzezinski trafen sich mit Muskie.
    Jena sprach später mit dem Präsidenten im Weißen Haus.
    Es gibt Anzeichen dafür, dass die Iraner bereit sind, auf Kompromisse einzugehen, die ihnen ermöglichen würden, das Gesicht zu wahren, wie die Überweisung von zunächst einmal 6 Milliarden Dollar eingefrorener iranischer Vermögenswerte in den Iran, sobald die Geiseln freigelassen werden, und zusätzliche Zahlungen später,
    sowie Verzicht auf Wiedergutmachung, Beendigung des Handelsembargos und juristische Beihilfe im Bemühen, das Schadvermögen zurückzugewinnen.
    Eine Annäherung der Standpunkte ist allerdings bei weitem nicht genug.
    Und so betonte der Sprecher des US-Außenministeriums, es handle sich bei der jüngsten Entwicklung lediglich um einen weiteren Schritt in die richtige Richtung.
    Eine Menge wichtiger Fragen bleiben noch zu klären und mit der nächsten iranischen Antwort sei wohl so bald auch nicht zu rechnen.
    Der Sprecher machte im Übrigen erneut deutlich, dass Algerien lediglich die Rolle des Vermittlers übernommen habe, der Iran folglich nicht einen algerischen Vorschlag akzeptieren könne.
    Dies mit Bezug auf entsprechende Nachrichten, die aus dem Iran kamen.
    Jürgen Kohr hat aus Washington berichtet, es ist fünf Minuten nach halb eins kurz wieder ins Inland.
    Der geplante Wechsel von Vizekanzler Androsch an die Spitze der Kreditanstalt beherrscht nach wie vor die Innenpolitik.
    Genau eine Woche vor der möglicherweise entscheidenden Sitzung des CA-Aufsichtsrates und knapp vor einer für heute Nachmittag angesetzten informellen Gipfelbesprechung
    Zwischen SPÖ und Freiheitlichen im Haus von Bundeskanzler Kreisky hat sich heute Vormittag die große Oppositionspartei mit diesem Themenbereich befasst.
    Anlass dazu war eine in Salzburg angesetzte Konferenz der ÖVP-Landeshauptleute, an der auch Parteiobmann Alois Mock teilnahm.
    Aus Salzburg meldet sich jetzt direkt Markus Sommersacher.
    Auch die Tagung der Landeshauptleute und ÖVP-Landeschefs der ÖVP hier im winterlich verschneiten Wallfahrtsort Mariaplein oberhalb von Salzburg wird also von den bevorstehenden bundespolitischen Entscheidungen der nächsten Tage überschattet.
    Bundesparteiobmann Alois Mock diagnostizierte heute neuerlich Lähmungserscheinungen bei der Regierung durch die Diskussion über die geplante Übersiedlung von Vizekanzlerfinanzminister Androsch in die CA und die dadurch notwendige Regierungsumbildung.
    Über die Befassung mit diesen personellen Fragen würden wichtige anstehende Sachprobleme vernachlässigt, meinte Mock.
    Im Übrigen habe sich die Volkspartei noch lange nicht damit abgefunden, dass die Regierung gewillt ist, diesen Wechsel zu vollziehen, betonte der Chef der Großoppositionspartei.
    Bitte mit der Bestellung kann man sich überhaupt nicht abfinden.
    Das kommt ja überhaupt nicht in Frage.
    Man darf doch nicht vergessen, hier geht es darum, dass eine Person, die von der eigenen Partei aus der Regierung abberufen wird, die noch keinen einzigen Tag in einer Bank verbracht hat, in einen Vorstand der größten Bank kommen soll.
    es sich um eine Person handelt, wo eine Reihe von Untersuchungen anhängig sind.
    Und dass es drittens dadurch auch der Sozialistischen Partei gelungen ist, eines der prominentesten Bankinstitute, die ja die Interessen von einer Unzahl von Sparern
    zu wahren hat, auch in die politische Diskussion hineinzuziehen.
    Damit kann man sich nicht abfinden.
    Wenn uns die Diskussion und die Beschäftigung mit dieser Frage aufgezwungen wird, so haben wir sie aufgenommen.
    Wir setzen uns gegen eine solche Vorgangsweise
    Die Volkspartei werde sich jedenfalls weiter gegen die Besetzung des TA-Generaldirektors Postens durch Andrusz zur Wehr setzen, kündigte Mockern.
    Deswegen werde sie aber nicht verabsäumen, die Bundesregierung weiter darauf hinzuweisen, dass sich die Bevölkerung Antworten auf folgende Fragen erwarte.
    Wie will die Regierung der Verschlechterung der Wirtschaftslage begegnen?
    Wie soll der soziale Fortschritt gesichert werden?
    Wie soll die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft aufrechterhalten werden?
    Wann können strukturschwache Gebiete und die dortige Bevölkerung mit Kapitalunterstützungen rechnen?
    Wie wird die Energieversorgung gesichert?
    Diese Fragen seien es, so mog, die die Bevölkerung wirklich interessierten.
    Und die Bundesländer sehen offenbar nur mehr wenig Möglichkeiten, dem Bund bei der Lösung finanziell aus der Patsche zu helfen.
    Dies ging als Resümee aus den Worten der Sprecher der Landeshauptleute der ÖVP, Maurer und Ratzenböck, hervor.
    Im Gegenteil, die Länder ihrerseits wollen, dass endlich ihr Forderungsprogramm erfüllt wird.
    Und zwar im Sinne des Föderalismus, betonte heute Oberösterreichs Landeshauptmann Ratzenböck.
    Er forderte erneut mehr Bürgernähe in politischen Entscheidungen.
    Zum Beispiel sollten die Wohnbauförderung und das Mietrecht noch mehr von den Ländern beeinflusst werden können, verlangte er.
    Darüber hinaus wollen die ÖVP-Länderchefs in der Länderkammer des Parlaments dem Bundesrat mehr Rechte bei der Abstimmung ihrer Vertreter.
    Wenn in bestimmten Fällen eine, ein Land betreffend die Frage behandelt werde, dann müsse das Land auch darauf Einfluss haben, dass nicht nur Bundesräte einer Partei, also zum Beispiel der Volkspartei, bei der Abstimmung dafür seien, sondern auch die Vertreter der anderen Partei, erläuterte Ratzenböck.
    müsste man hier eine Eingriffsmöglichkeit für die jeweilige Landesregierung schaffen.
    Die Bundesräte sind vom Landtag gewählt und die Landesregierung, meinetwegen auch der Landtag, müsste in der Lage sein, diesen Bundesräten in bestimmten Fällen, in bestimmten Fällen, die die Interessen der Länder berühren,
    zu sagen, wie abgestimmt werden muss.
    Das ist meiner Meinung nach eine Voraussetzung überhaupt dafür, dass wir den Bundesrat zu einem Instrument des Föderalismus und der Länder machen.
    Außerdem wollen die ÖVP-Landesvertreter dafür eintreten, dass jedes Bundesland gleich viele Vertreter im Bundesrat haben soll, hieß es heute.
    Das war's aus Maria Plein und damit wieder zurück nach Wien.
    Danke Markus Sommersacher und der nächste Programmpunkt bei uns ist die Inlandspresse.
    Schau, für sie verantwortlich ist heute Hans Langsteiner.
    Hauptthema der heutigen Zeitungskommentare ist Bundeskanzler Kreiskys erst gestern wieder neuerlich bekräftigte Absicht, 1983 nicht mehr für eine weitere Gesetzgebungsperiode kandidieren zu wollen.
    Schlusspunkt mit Fragezeichen betitelt Hans-Werner Scheidel seinen Kommentar in der Presse dazu.
    Auch Bruno Kreisky, der am 22.
    Jänner den Siebziger feiern wird, ist sich klar, dass es mit den 51 Prozent Mehrheit ein Ende haben wird, wenn er abtritt.
    Er ist aber offensichtlich trotzdem entschlossen, einen Schlusspunkt zu setzen.
    Und er macht daher seine Parteifreunde vorsichtig darauf aufmerksam, dass man bald auch ohne ihn werde auskommen müssen.
    Weniger eindeutig als die Presse beurteilen die Salzburger Nachrichten die gestrigen Erklärungen des Kanzlers.
    Ein Kurzkommentar glossiert dabei insbesondere die reservierte Haltung des Regierungschefs gegenüber Überredungsversuchen seiner Parteifreunde zu einer neuerlichen Kandidatur.
    Wenn man die bei Kreisky so stark vorhandene politische Fantasie etwas spielen lässt, fallen einem verschiedene Stufen der Überredungskunst ein, wobei das Repertoire des Meisters sicher jeden Journalisten übertreffen könnte.
    Überredungskunst 1, ein Volksbegehren unter dem Titel Kreisky muss bleiben.
    Mit mehr als einem Millionen Unterschriften, leicht zu erhalten.
    Überredungskunst 2.
    Der Bundespräsident, den Kreisky seiner Partei eingeredet hat, dringt nun in den Kanzler und er sucht ihn zur Rettung der Nation zu bleiben.
    Wäre sicher erfolgreich.
    Überredungskunst 3.
    Die Medien vereinbaren, nie wieder Spott und Hohn zusammenzukratzen und zu veröffentlichen.
    Wäre sicher erfolglos und außerdem langweilig.
    Überredungskunst 4.
    Kreisky spricht mit sich selbst.
    Das verspricht am meisten, meinen die Salzburger Nachrichten.
    In der Sozialistischen Arbeiterzeitung betreibt Manfred Scheuch Medienschelte.
    Wer dem gestrigen Preußefoyer des Bundeskanzlers beiwohnte, kann sich nur wundern, mit welchen Scheuklappen hierzulande Journalisten ohne einen Blick auf die so hautnahe Problematik, wie die kommende Krise zu überstehen ist, sich auf die Frage einer Ablösekreisgis, die ja frühestens für 1983 in Betracht kommt, stürzen.
    Es muss immer wieder erstaunen, mit welch fast monomaner Aufdringlichkeit man bemüht ist, dem Bundeskanzler eine unwiderrufliche Erklärung herauszulocken über eine Angelegenheit, die für einen Mann wie Kreisky, der sein ganzes Leben der sozialistischen Partei gedient hat, letzten Endes eine Angelegenheit dieser Partei sein wird.
    Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung zum Abschluss noch ein Blick in den Kurier.
    Dort heißt es unter dem Titel Sterndeuterei
    Will er, will er nicht.
    Er redet zwar dauernd über sein Alter und dass er schon genug hat, aber er will sich halt bitten lassen.
    Einerseits und andererseits.
    Einmal hü, einmal hot.
    Eine eindeutige Aussage, die durch einen Halbsatz wieder halb zurückgenommen wird.
    Und so wird uns die Zeit nicht lang.
    Wer dieses Spiel nicht mitmachen will, kann ungefähr davon ausgehen.
    Kreisky will wirklich 1983 aufhören.
    Aber bei schwerwiegenden Gründen, z.B.
    wenn er sein Lebenswerk, das sozialdemokratische Österreich, gefährdet sieht, dann macht er weiter.
    Bei ihm gilt alles nur rebus sixtantibus, wie die Dinge liegen.
    Im Moment liegen sie so.
    Und da sollte man sie jetzt einmal liegen lassen.
    zusammengestellt hat die Inlandspresseschau Hans Langsteiner.
    Ziemlich grauslich sieht das Spiel aus, dass die Terroristen der italienischen Roten Brigaden mit dem von ihnen gekidnappten römischen Richter Durso treiben.
    Er ist nicht nur Faustpfand für Forderungen an die Regierung, man hat dem 49-Jährigen, wie nun immer klarer wird, auch wesentliche Einzelheiten über das strategische Konzept der Sicherheitskräfte zur Terrorbekämpfung herauspressen können.
    Und nun wird genüsslich das Katz-und-Maus-Spiel um Leben oder Tod des Gefangenen unter Anführungszeichen gespielt.
    Hatte es gestern noch geheißen, Durso würde getötet werden, hat sich heute ein sogenanntes Gefangenenkomitee in der Haftanstalt von Palme in Kalabrien dafür ausgesprochen, dass Durso am Leben bleiben solle.
    Man sei zur Erkenntnis gelangt, dass sich die revolutionäre Bewegung Großzügigkeit leisten könne.
    Außerdem habe Durso Reue gezeigt und mit den Revolutionären zusammengearbeitet.
    Neues zum Fall von Alfons Thalmer.
    Heute ist ein Hoffnungsstrahl für einen der
    von den italienischen Terroristen seit mehr als drei Wochen gefangen gehaltenen und zum Tode verurteilten Menschen zu ersehen.
    Am vergangenen Wochenende haben die Roten Brigaden wissen lassen, dass sie den Richter Durso als Volksfeind und Werkzeug der kapitalistischen Unterdrückung zum Tode verurteilt hätten.
    Die Vollstreckung, das heißt also den Mord am Gefangenen, aufgeschoben oder auf aufgehoben haben,
    sollten bestimmte Bedingungen erfüllt werden.
    Die eine von diesen Voraussetzungen war eine eventuelle Begnadigung, das heißt die Stellungnahme einer höheren Instanz der terroristischen Bewegung.
    Da der Richter Durso mit der Absicht über die Gefängnisse beauftragt war, in denen die Verhafteten und Verurteilten Terroristen untergebracht sind, ließen die Roten Brigaden verstehen, dass in letzter Instanz die
    Häftlinge in den Strafanstalten von Palmi und von Trani sich über das Leben oder den Tod des Richters äußern sollten.
    Nun überbrachten aber die Verteidiger der in Palmi, in Kalabrien, ihre Strafen absitzenden Terroristen die Nachricht, dass diese den Tod des Richters Durso nicht wünschen.
    Das ist umso interessanter, da diese, wie es heißt, einstimmigen Beschluss der Häftlinge
    der Gründer der Roten Brigaden und deren sogenannter historischer Führer, Renato Curcio, seinen Anwälten mitgeteilt hat.
    Curcio befindet sich seit vier Jahren im Gefängnis und hat noch Strafen bis zu 30 Jahren abzubüßen.
    Die Meinung der Häftlinge in dem anderen genannten Gefängnis, im apolischen Trani, wo vor kurzem der Terroristenaufstand niedergeschlagen worden war,
    ist indessen noch nicht bekannt.
    Das ist nicht die einzige Unbekannte, von der das endgültige Schicksal der Geisel in den Händen der Terroristen abhängt.
    Die Roten Brigaden hatten auch andere Bedingungen gestellt, die aus prinzipiellen strategischen Gründen nicht erfüllt werden können, weil sie zu politischen und propagandistischen Konzessionen an den Terroristenuntergrund führen würden.
    Es ist verlangt worden, dass die Terroristen in den Gefängnissen Beratungen abhalten dürfen, die in den Informationsmedien zum Gegenstand einer ausführlichen Berichterstattung hätten gemacht werden müssen.
    Das lehnen aber die Presse und der Rundfunk ab.
    Weiter ist gefordert worden, dass die Regierung mit den Häftlingen Verhandlungen über deren Forderungen zu führen hätte.
    Die Regierung ist dazu nicht bereit,
    weil es ein Hauptziel der Roten Brigaden ist, als eine Art kriegsführende Partei in einem erklärten Bürgerkrieg anerkannt zu werden.
    Die Kontakte mit den Häftlingen geschehen auf der normalen Ebene der üblichen richterlichen Gefängnisaufsicht.
    Fünf Parlamentarier der oppositionellen linksradikalen Partei haben allerdings die Erlaubnis erhalten,
    sich seit zwei Tagen im Gedenkvistrani mit den Terroristen und den Geheimverbrechern zu unterhalten.
    Das war Alfons Dalmas Rom und jetzt zwei Beiträge unserer Kulturredaktion.
    Jazzgrößen wie Count Basie, John Coltrane, Miles Davis oder Duke Ellington sind in den nächsten Wochen in Wien zu sehen.
    Nicht live allerdings, sondern auf der Kinoleinwand des Z-Clubs.
    Dort findet von morgen bis zum 24.
    Jänner ein 76-Filme umfassendes Festival mit dem Thema Jazz im Film statt.
    Konrad Sobel sprach darüber mit Helmut Weismann, der das Programm zusammengestellt hat.
    Herr Weismann, mit der Retrospektive Jazz im Film verfolgen Sie ein sehr hochgestecktes Ziel, nämlich die chronologische Darstellung der afroamerikanischen Musikformen.
    Inwiefern hat es Ihnen das vorhandene Material erlaubt, eine solche Filmgeschichte des Jazz und seiner Ursprünge zusammenzustellen?
    Herr Schanzer, es ist sehr schwierig, anhand von fehlenden Filmdokumenten so eine Chronologie durchzuziehen, weil es liegt nicht in unserem Bereich, Filme, die Versäumnisse der Filmindustrie gemacht worden sind, da aufzuholen.
    Wir können praktisch nur von dem momentanen Warenangebot, das wir haben, Filme raussuchen, die unserer Meinung nach hineinpassen in eine Chronologie des Jazz.
    Also, wo man die Ursprünge des Jazz verfolgt bis nach Afrika zurück,
    über alle amerikanischen Musikformen der Anfänge, um 1900 herum, bis zur Gegenwart.
    Und wir haben also ein didaktisches Programm zusammengestellt.
    Das heißt, dass wir erklären, woher einzelne Musikformen gekommen sind, wo ihre Einflüsse oder Querverbindungen sind.
    Und wir haben auch versucht, möglichst repräsentative Jazzmusikern, also Innovatoren des Jazz, hier breiten Raum zu geben.
    Insgesamt zeigen Sie ja 76 Filme von Louis Armstrong und Albert Aylor bis Fats Waller und Dinah Washington.
    Sie haben bei Ihrer Filmauswahl aber auf kommerziell ausgerichtete Filmbiografien wie etwa die Benny Goodman-Story oder Ladysings the Blues verzichtet.
    Warum eigentlich?
    Unsere Idee war, wir wollen nicht diese kommerziell ausgerichteten Filme zeigen, weil die schon überrepräsentiert worden sind.
    Wir wollen aber zeigen, ob man filmte Jazz-Ausschnitte, das heißt authentischen Jazz.
    Diese Biografien sind ja gemacht worden nach dem Tod meistens dieser Musiker.
    Ich erinnere nur an Lady Sings the Blues, die Biografie von Billie Holiday.
    hat nichts mit der Lebensgeschichte Billie Holiday zu tun gehabt.
    Auch die Verfilmung der Dorsey Brothers hat nichts mit den authentischen Fakten, geschichtlichen Ereignissen zu tun gehabt.
    Wir wollen ein Programm zusammenstellen, wo man möglichst der Aura einer persönlichen Darstellung eines Jazzmusikers nahekommt.
    Dass das nicht möglich ist im Film, wie auf der Schallplatte, ist uns klar.
    Wir können nicht durch ein technisches Medium das Erlebnis einer persönlichen Darstellung
    ersetzen.
    Wie sind denn die meisten dieser Filme entstanden, beziehungsweise wie sind sie auch an Sie rangekommen?
    Diese Filme sind schon sehr lange entstanden.
    Es gibt Film und Jazz, sind eigentlich Kinder unseres Jahrhunderts und immer wieder sind diese beiden Bereiche, beide künstlerischen Bereiche verwendet worden.
    zur Untermalung von Filmmusik und umgekehrt der Film bediente, den Jazz zu dokumentieren.
    Anfangs, bis in die 30er-Jahre, war das erst sehr stiefmütterlich und sogar unter falschen Vorzeichen.
    Jazz ist immer als Nigger-Music hingestellt worden und es gab da sehr große Vorurteile gegenüber dem Film sowie dem Jazz.
    Das hat sich dann in den 50er, 60er Jahren geändert, vor allem in den USA hat man dann so produziert, so Kurzstreifen, Dokumentarstreifen für die 20th Century Fox Wochenschau zum Beispiel oder auch für
    Fernsehprogramme.
    Zuerst wurde das Fernsehen auf Film aufgebaut und hat mit dem Ralph Gleeson, der begonnen hat, Anfang der 60er Jahre Jazzdarbietung mit Interviews zu machen.
    Und diese Filme haben wir dann über den herkömmlichen Verleihbetrieb, das aber nicht existent ist in Österreich, Deutschland oder im deutschsprachigen Raum, sondern aus Amerika und aus England bekommen.
    Und wir können uns jetzt noch eine Probe aus einem dieser Filme anhören.
    Aus welchen?
    Ja, ich habe ihn vorbereitet, Charlie Parker und Dizzy Gillespie spielen mit ihrem Quintett Hot House live in Toronto.
    Copyright WDR 2021
    Jazz im Film, also ab morgen im Wiener Z-Club.
    Die Neue Galerie Linz wird in diesem Jahr ein thematisch breitgefächertes Programm mit vor allem drei Schwerpunkten präsentieren.
    Da gibt es einen Rückblick auf die österreichische Zeichnung in den vergangenen 20 Jahren, eine Präsentation Hundert Wassers im Rahmen der Textilausstellung 81 und eine Sammlung zum Thema Christusbild in der modernen Kunst.
    Mit dem Direktor der Neuen Galerie Linz, mit Peter Baum, sprach Johannes Jetschko.
    Herr Baum, in diesem Jahr 1981 hat die Neue Galerie einen sehr weitläufigen Rahmen abgesteckt, vom sakral-religiösen Thema bis zu Hundertwasser.
    In welcher Abfolge werden diese Ausstellungen gezeigt?
    Das Programm der neuen Galerie versteht sich einmal als aktuelle Informationshilfe für den Besucher und gibt zum zweiten künstlerische Schwerpunkte wieder, die zum Teil eben auch historischer Art sind.
    Davon ausgehend und im Verhältnis zu dem, was wir bisher schon gezeigt haben, präsentiert die neue Galerie jetzt im Februar eine Ausstellung von Gemälden des Amerikaners Andrew Molles
    und dann im März eine ausgesprochene Schwerpunktausstellung zum Thema Christusbild im 20.
    Jahrhundert.
    Diese Ausstellung, die von 12.
    März bis 30.
    Mai dauern wird, umfasst einen großen geschichtlichen Teil mit Gemälden von Beckmann, Kokoschka,
    Lovis, Quarint, Chagall, Jawlensky, Raux und einen aktuellen Teil, wobei ich unter aktuell die Zeit nach 1945 verstehe.
    Da werden vertreten sein Künstler wie Arnolf Rainer, Walter Bichler, Fritz Wotroba, Josef Mikl, Antoni Tapies, Günter Uecker, um nur einige der wichtigsten zu nennen.
    Es kommt dann im Anschluss eine weitere Schwerpunktausstellung zum Thema der Aspekte der Zeichnung in Österreich 1960 bis 80.
    Die zuletzt genannte Schau wurde von mir zusammengestellt für die Kunsthalle in Bremen.
    Sie war vorher auf einer Deutschland-Tournee und wird eben auf der letzten Station in Linz zu sehen sein, mit einem Umfang von etwa 180 Werken, die von rund 40 österreichischen Künstlern stammen.
    In der zweiten Jahreshälfte 81 werden Sie auch 100 Wasser präsentieren.
    Geplant ist hier eine Ausstellung mit Bildteppichen von Friedensreich Hundertwasser, die eventuell noch ergänzt wird durch grafische oder malerische Werke und innerhalb einer großen Rahmenveranstaltung zum Thema Textil auf internationaler Basis stattfinden wird.
    Im Anschluss dann an Hundertwasser findet eine Einzelausstellung des Wiener Malers und Grafikers Jürgen Messensee statt und gegen das Jahresende zu eine große Gesamtausstellung, die den Verlag und die Galerie Erka aus St.
    Gallen präsentiert.
    Die letztgenannte Ausstellung
    wird wiederum ein großes Spektrum der international profiliertesten Künstler bringen, vor allem anhand der vielen bibliophilen Produktionen, der Erkerpresse und der druckgrafischen Arbeiten, die dort verlegt wurden.
    Herr Baum, Hundertwasser im Rahmen der Textilausstellung 1981, wird man da auch etwas von seinen Umweltaktivitäten erwarten dürfen?
    Das ist möglich, obwohl unser Akzent diesmal bei jenen Arbeiten liegt, die eben Hundertwasser als wichtigen Gobelin-Künstler auszeichnen.
    Falls es uns gelingt, Hundertwasser zur Eröffnung
    nach Linz zu bringen oder zu einem Vortrag einzuladen, dann glaube ich, dass er mit Sicherheit die Umweltfragen, die ihm ja heute besonders am Herzen liegen, zur Sprache bringen wird und dass sich daraus genug Themen, genug Anlässe für auch scharfe Diskussionen ergeben, steht zu erwarten.
    Nach diesem Kulturbeitrag gibt es bei uns im Journal jetzt noch eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
    Österreich.
    ÖVP-Obmann Mock sagte heute bei einer Tagung seiner Partei in Mariaplein, die ÖVP werde sich niemals mit der geplanten Bestellung Finanzminister Androsz zum CA-Generaldirektor abfinden.
    Die sozialistische Bundesregierung habe es geschafft, ein angesehenes Bankinstitut durch diese Frage in die Politik hineinzuziehen, sagte Mock.
    In Vorarlberg sind zurzeit sieben Hubschrauber eingesetzt, um Versorgungs- und Beobachtungsflüge im Arlberg- und Hochtanberg-Gebiet durchzuführen.
    Am Nachmittag werden vier weitere Helikopter des Bundesheeres eingesetzt werden.
    Derzeit sind immer noch etwa 10.000 Menschen durch den Schnee von der Außenwelt abgeschnitten.
    Es wird jedoch damit gerechnet, dass im Laufe des späten Nachmittags wieder alle Straßen geräumt sind.
    Der Zugsverkehr über den Arlberg funktioniert wieder normal.
    Die Sowjetunion hat eine Kürze ihrer Erdgaslieferungen an Österreich für das erste Quartal dieses Jahres angekündigt.
    Von den 5,2 Milliarden Kubikmetern Erdgas im Jahr stammt etwa die Hälfte aus der Sowjetunion.
    Nach sowjetischen Angaben ist eine Kürzung um etwa ein Drittel der bisherigen Menge geplant.
    Iran, USA.
    Der stellvertretende amerikanische Außenminister Christopher reist heute neuerlich nach Algier, um Gespräche über die Lösung der Geiselaffäre im Iran aufzunehmen.
    In den vergangenen Wochen haben algerische Diplomaten zwischen Teheran und Washington in dieser Frage vermittelt.
    Angeblich ist der Iran bereit, von seiner Forderung nach 24 Milliarden Dollar als Sicherstellung zur Freilassung der Geiseln abzugehen.
    Iran, Irak.
    Persien setzt heute seine Gegenoffensive im Krieg gegen den Irak fort.
    Die Kampfhandlungen konzentrieren sich auf das Gebiet von Ahvaz.
    Nach Meldungen aus Teheran wurden gestern in der Nähe von Ahvaz 300 irakische Soldaten getötet oder verletzt.
    19 irakische Panzer wurden angeblich vernichtet.
    Großbritannien.
    Die britischen Seeleute wollen ab Montag in den Streik treten.
    Der Ausstand könnte die Häfen des Landes total lahmlegen und die gesamte Versorgung der Insel gefährden.
    Lohnverhandlungen zwischen der Gewerkschaft der Seeleute und den Redern sind in der Nacht auf heute in London ergebnislos abgebrochen worden.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der Damen-Weltcup-Abfahrtslauf in Fronten endete mit einem Sieg der Österreicherin Cornelia Preul vor der Schweizerin De Agostini und Holly Blanders aus den USA.
    Auf Platz 4 gelangte Edith Peter als zweitbeste Österreicherin.
    In einer halben Minute ist es 13 Uhr.
    Wir, das Team vom Mittagschanal, verabschieden uns.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schneechaos in Westösterreich: Tausende Urlauber eingeschlossen
    Interview: Landesrat Gasser
    Mitwirkende: Oberhofer, Ilse [Moderation] , Mayer, Oswald [Gestaltung] , Gasser, Siegfried [Interviewte/r]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sowjetunion kürzt Gaslieferungen für Österreich
    Interview: Generaldirektor Buchner (Chemie Linz)
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Peherstorfer, Ernst [Gestaltung] , Buchner, Hans [Interviewte/r]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Aktuelle Lage in Polen (Einführung der 5-Tage Woche)
    Mitwirkende: Thamm, Ludwig [Gestaltung]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Weitere Verhandlungen USA-Algerien-Iran in Geiselfrage
    Mitwirkende: Koar, Jürgen [Gestaltung]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz von ÖVP-Bundesparteiobmann Alois Mock in Maria Plain (zu Hannes Androsch als CA-Generaldirektor)
    Interview: ÖVP-Parteiobmann Mock
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung] , Mock, Alois [Interviewte/r]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Ort: Maria Plain [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: Geht Kreisky?
    Mitwirkende: Langsteiner, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Neue Hoffnung für die Rettung des Richters D'Urso
    Mitwirkende: Dalma, Alfons [Gestaltung]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Filmfestival im Wiener Jazzklub
    Mitwirkende: Zobel, Konrad [Gestaltung]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Film ; Musik ; U-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ausstellungsvorhaben in der "Neuen Galerie Linz"
    Interview: Direktor der "Neuen Galerie Linz" Peter Baum
    Mitwirkende: Jetschgo, Johannes [Gestaltung] , Baum, Peter [Interviewte/r]
    Datum: 1981.01.08 [Sendedatum]
    Ort: Linz [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1981.01.08
    Spieldauer 00:59:43
    Mitwirkende Oberhofer, Ilse [Moderation]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1981.01.08 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-810108_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt