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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Aus dem Studio des Mittagsschonals begrüßt Sie Bruno Berger.
Die Schlagzeilen.
Trotz Nationalbank-Signal für Zinsensenkung, Zinsenerhöhung bei Banken.
AKH-Gesellschaft informiert über Planungs- und Baufortschritt.
Neue Pläne über Weiterbau der Südautobahn.
Bautenminister will neue Trasse über den Wechsel, um Baufortschritt zu beschleunigen.
Pressekonferenz von SPÖ-Klubobmann Fischer Caritas startet Aktion Lebensmittelhilfe für Polen USA Ronald Reagan hebt Preiskontrolle für Erdölprodukte auf.
Gretchenfrage also, wie reagiert der amerikanische Verbraucher?
Steigen Benzinpreise oder nicht?
Europarat.
Debatte über Türkei.
Soll türkische Mitgliedschaft wegen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt werden?
Schiffskatastrophe vor Indonesien.
Wahrscheinlich 470 Tote.
Und eine Kulturschlagzeile.
Lesung von Gabriele Wohmann in Wien.
Nun am Anfang die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst Georg Schalgruber, Sprecher Wolfgang Schilbauer.
Anlässlich einer Großkundgebung in Szechow hat der Führer der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität, Walesa, die Haltung der Staats- und Parteiführung heftig kritisiert.
In der von regionalen Streiks betroffenen Stadt warf Walesa der Regierung in Warschau vor, mehrere Bestimmungen des Abkommens von Danzig vom August vergangenen Jahres nicht eingehalten zu haben.
Walesa rückte jedoch auch Vertreter der eigenen Gewerkschaft, weil sie seiner Meinung nach das Mittel des Streiks oft zu leichtfertig einsetzten.
Die Solidarität hat für den kommenden Dienstag einen landesweiten einstündigen Warnstreik angekündigt.
Bis dahin sollen die regionalen Sektionen von allen Streikaktionen abziehen.
Trotz dieses Appells der Solidarität setzen heute die etwa 10.000 Studenten der Universität und der Technischen Hochschule von Wurz ihren Sitzstreik fort.
Sie wollen damit völlige Autonomie der Hochschulen sowie die Abschaffung der Pflichtvorlesung über Marxismus-Leninismus durchsetzen.
Unterdessen ist eine Regierungsdelegation unter der Führung des Ministers für Gewerkschaftsfragen, Tjosek, in Dschesow eingetroffen, um Verhandlungen mit der Solidarität aufzunehmen.
USA
In seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Amtsantritt hat Außenminister Haig scharfe Angriffe auf die Sowjetunion gerichtet und ihr Förderung des internationalen Terrorismus vorgeworfen.
Haig machte die amerikanische Bereitschaft zur Wiederaufnahme von Rüstungskontrollverhandlungen vom künftigen Verhalten der Sowjetunion außerhalb ihrer Grenzen abhängig.
Den Kampf gegen den Terrorismus bezeichnete Haig als Schwerpunkt der künftigen Außenpolitik der USA, die Bedeutung der Frage der Menschenrechte soll dem gegenüber zurücktreten.
Der Außenminister schloss jegliche Lieferung amerikanischer Waffen oder Ersatzteile an den Iran aus.
Dies gilt auch für Gitwer, die noch von Shah Mohammed Reza Pahlavi bestellt und bezahlt worden sind.
Hinsichtlich des Nahostkonfliktes kritisierte Haig die israelische Entscheidung, Jerusalem als ungeteilte und ewige Hauptstadt Israels zu proklamieren.
Saudi-Arabien Mit der Verabschiedung einer Deklaration von Mekka ist die Gipfelkonferenz der islamischen Staaten abgeschlossen worden.
In der Deklaration werden unter anderem ein sogenannter heiliger Krieg der Moslems zur Befreiung Jerusalems und der sofortige Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan gefordert.
Die Delegierten der 42 islamischen Staaten beschlossen ferner, die Bemühungen zur Beendigung des Krieges zwischen dem Iran und dem Irak fortzusetzen.
Die Staatsoberhäupter von sechs Anrainerstaaten des Persischen Golfes einigten sich auf eine gemeinsame Sicherheitspolitik in ihrer Region.
Die nächste islamische Konferenz soll 1984 in Marokko stattfinden.
Israel.
Ministerpräsident Begin hat die Erklärung der islamischen Konferenz zur Jerusalem-Frage scharf zurückgewiesen.
Der Regierungschef bekräftigte den Standpunkt, dass ganz Jerusalem für alle kommenden Generationen die Hauptstadt Israels sei.
Zur Drohung eines heiligen Krieges meinte Begin, die junge Generation Israels sei in der Lage, das Land und die Integrität seiner Hauptstadt erfolgreich zu verteidigen, sollte dies notwendig sein.
Nahe Osten.
Die südlibanesische Hafenstadt Sidon ist in der vergangenen Nacht von israelischer Artillerie und christlichen Milizen des früheren Majors Radat beschossen worden.
Die Angriffe forderten ein Menschenleben.
Außerdem wurden Palästinenser Lager nahe der Stadt Tirus unter Beschuss genommen.
Offenbar als Vergeltung für die Angriffe der Israelis ist heute früh die nordisraelische Siedlung Kiryat Shmona mit Raketen beschossen worden.
Dabei haben sieben Menschen, darunter vier Kinder, Verletzungen erlitten.
Österreich Der Bundesrat, die Ländervertretung im Parlament, behandelt bei seiner heutigen Sitzung einen Antrag der SPÖ beim Verfassungsgerichtshof auf ein Mandatsprüfungsverfahren hinsichtlich des steirischen ÖVP-Politikers Kaufmann.
Der Steirische Landtag hat Kaufmann zum Mitglied des Bundesrates gewählt.
Auf das Mandat erhebt jedoch auch der steirische ÖVP-Mann Pölzl Anspruch.
Auf der Tagesordnung der Länderkammer steht unter anderem auch eine Anfrage der Volkspartei bezüglich des geplanten Konferenzzentrums bei der Wiener Unocity.
Der Präsident der Ärztekammer, Piatti, hat sich neuerlich gegen die Einführung des Krankenscheinsystems in der Krankenversicherung der Bauern ausgesprochen.
Piatti vertritt die Ansicht, dass derzeitige Verrechnungssystem, bei dem die Bauern für jede ärztliche Leistung zunächst voll bezahlen müssen und später 80 Prozent zurückerstattet bekommen, solle nicht abgeschafft, sondern auf alle anderen Zweige der Sozialversicherung ausgedehnt werden.
Nur in Härtefelden seien die Ärzte Vertreter für die direkte Verrechnung teurer medizinischer Behandlungen der Bauern mit der Krankenkasse, sagte der Ärztekammerpräsident in einem Pressegespräch.
Im Zusammenhang mit der Forderung von ÖVP-Gesundheitssprecher Wiesinger und FPÖ-Sozialsprecher Haider nach Einführung des Bauernkrankenscheines meinte Piatti, offensichtlich seien die bürgerlichen Parteien geistig aus dem Tritt geraten.
Die Bundeskammer der Gewerblichen Wirtschaft und die Interessenvertretung der österreichischen Hochschulassistenten, Lektoren und Dozenten beraten heute in einer Enquete Möglichkeiten, einerseits das Universitätsstudium praxisnäher zu gestalten und andererseits die an den Universitäten erzielten Forschungsergebnisse der Wirtschaft schneller nutzbar zu machen.
Dabei wurde von beiden Veranstaltern vorgeschlagen, dem sogenannten akademischen Mittelbau Praxiszeiten in Wirtschaftsbetrieben zu ermöglichen.
Die Kosten sollen zwischen den Universitäten und den Wirtschaftsbetrieben geteilt werden.
Japan.
Die Wirtschaftsgespräche zwischen der japanischen Regierung und einer Delegation der europäischen Gemeinschaft sind heute in Tokio in ihr entscheidendes Stadium getreten.
Die Länder des gemeinsamen Marktes fordern von Japan vor allem den Export von Autos und elektronischen Geräten nach Europa einzuschränken.
Außerdem will die Zehner-Gemeinschaft einen besseren Zugang ihrer Agrarprodukte zum japanischen Markt erreichen.
Peru-Ecuador.
Zwischen den beiden im Amtenpakt verbündeten Staaten ist ein offener Konflikt um die gemeinsame Grenze ausgebrochen.
Die Regierungen in Lima und Quito beschuldigen einander, Grenzverletzungen im Gebiet des westlichen Amazonas-Dschungels verübt zu haben.
Nach offiziellen Angaben aus Lima haben peruanische Truppen in dieser Region mit einer militärischen Operation begonnen, um angeblich dort eingedrungene Verbände des Nachbarstaates Ecuador zu vertreiben.
In Ecuador hat Präsident Roldos Aguilera den Ausnahmezustand proklamiert.
Der Grenzverlauf zwischen Peru und Ecuador war bereits in den 30er Jahren Anlass für einen jahrelang dauernden Militärkonflikt, der erst 1942 zugunsten Perus beendet worden war.
Indonesien.
Mehr als 380 Passagiere und Besatzungsmitglieder des Dienstag vor der Küste Javas gesunkenen Fährschiffes Tampomas II werden nach wie vor vermisst.
Für die Schiffbrüchigen besteht nach Ansicht der indonesischen Küstenwache kaum noch Hoffnung auf Rettung.
Dennoch setzen fünf Schiffe Suchaktionen fort.
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich an Bord der Tampomas II mehr als 1000 Menschen, von denen 669 lebend gerettet werden konnten.
81 Leichen wurden bisher aus der Java-See geborgen.
Italien Die Autobahngesellschaften haben ihre Mautgebühren mit Wirkung vom 1.
Februar an um durchschnittlich 15% erhöht.
Für einen Mittelklassewagen wird die Maut auf der Strecke Mailand-Rom umgerechnet 232 Schilling statt wie bisher 202 Schilling kosten.
Die Strecke Rom-Neapel wird umgerechnet 81 statt 70 Schilling kosten.
Bundesrepublik Deutschland.
Eine Fußgängerbrücke über den Mittleren Ring in München ist heute früh durch den Anprall eines Sattelschleppers zerstört worden.
Das etwa 40 Tonnen schwere Mittelstück der Stege stürzte auf das Führerhaus des Lastwagens und verletzte drei Insassen schwer.
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren keine Fußgänger auf der Überführung.
Die Wetterlage.
Ein Hochdruckgebiet mit Kern über dem Alpenraum bleibt weiterhin für uns wetterbestimmend.
Die Aussichten bis morgen früh.
Allgemein heiter bis wolkig, regional auch wolkenlos, schwachwindig.
Nachmittagstemperaturen minus 4 bis plus 3, Tiefstwerte der kommenden Nacht minus 16 bis minus 6 Grad.
Die Prognose für morgen.
Örtlich Frühnebelfelder, nach deren Auflösung verbreitet, heiter bis wolkig, schwachwindig.
Tageshöchsttemperaturen minus 4 bis plus 3 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien wolkendlos 1 Grad, Nordwestwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkendlos 1 Grad, Nordwind 35 Kilometer, Spitzen bis 50.
Linz gefrierender Nebel minus 11 Grad, Wind still.
Salzburg wolkendlos minus 5 Grad, Nordwest 10.
Innsbruck wolkendlos minus 6 Grad, Wind still.
Bregenz bedeckt durch Hochnebel minus 6° Nord 3°, Graz wolkenlos minus 2° Süd 5° und Klagenfurt wolkenlos minus 5° Windstill.
Das also waren die Nachrichten und die Meldungen und die Wetterübersicht im Mittagsschanal gelesen von Wilfried Schirlbauer.
Gestern hat der Generalrat der Nationalbank als Signal für das abnormal hohe Zinsniveau in Österreich den Strafzinssatz für die Banken um 1,5 Prozentpunkte auf 10,25 Prozent gesenkt.
Das heißt also, das ist die Obergrenze für die Geldkosten, weil es ja ansonsten für die Banken und Sparkassen billiger kommt, den Strafzinssatz zu bezahlen.
Zugleich läuft aber derzeit bei einigen Banken und Sparkassen eine Erhöhungsrunde bei den Kreditzinsen für Privatkredite.
Die sich daraus ergebenden Fragen und auch die allgemeine Situation bei den Spareinlagen und den Sparern erläutert dem folgenden Helmut Kezander.
Für den Kreditnehmer scheint die jetzt laufende Zinsenerhöhungsrunde bei einigen Geldinstituten kaum verständlich.
Häufen sich doch seit Wochen, teilweise schon seit Monaten die Berichte, dass die Spartätigkeit wieder besser wird, den Banken also mehr Geld zur Verfügung steht.
Als Folge davon sind die Zinssätze im Geldhandel zwischen den Banken drastisch auf teilweise unter 10% gesunken.
Und weiters hat gestern die Nationalbank mit der Verringerung des Penalesatzes nachgezogen.
Und trotzdem wird jetzt das Zurückzahlen von alten Schulden teurer.
Erste Generaldirektor Dr. Hans Haumer auf die Frage, ob man ein solches Vorgehen nicht wie Hohn empfinden müsse.
Erstens muss man sagen, dass sich nach wie vor in den Monaten November, Dezember vor allem eine leichte Steigerung der Durchschnittszinsen auf der Einlagenseite ergeben hat.
Und zweitens muss man sagen, dass viele Institute eben gezögert haben.
Und das ist damit zu einer zeitlichen Verzögerung der Anpassung der Kreditzinsen an die gestiegenen Einlagezinsen kam.
Man muss darauf hinweisen, das ist ein Faktum bitte, dass im letzten Jahr bei praktisch allen Instituten die Einlagezinsen doppelt so schnell gestiegen sind wie die Kreditzinsen.
Sind da die Geldinstitute nicht auch selber schuld?
Kann man da die Schuld nur dem Sparer zuschieben?
Man muss zunächst einmal anfangen zu akzeptieren, dass die Geldinstitute nicht ein Amt, sondern ein Wirtschaftsunternehmen sind.
Auch in anderen Branchen gibt es einen harten Wettbewerb, wo die Marschen, die Ertrags- oder Gewinnmarschen dann eben vom Wettbewerb bestimmt werden und wo man dann
jubelnd sagt, na der Konsument profitiert eben durch billigere Preise.
Auch im Kreditapparat führt der Wettbewerb letztlich zu einer günstigeren Situation für den gesamten Markt, weil in einem stärkeren Wettbewerb eben
jeder teilnehmer am wettbewerb gezwungen ist produktiver zu arbeiten und die vorteile letzten endes an die konsumenten im weitesten sinn weitergegeben werden das sind im vergangenen jahr hauptsächlich die einleger gewesen es ist richtig und es wird jetzt sicherlich auch wieder einmal
das Pendel in die andere Richtung schlagen und vielleicht, das haben wir ja auch in der Vergangenheit schon gesehen, werden eines Tages wieder die Kreditnehmer von dieser Entwicklung begünstigt sein.
Ich kann nur wiederholen, derzeit ist es noch zu früh eine abschließende Stellungnahme abzugeben, aber wir alle hoffen, dass das Zinsniveau im Jahr 1981 irgendwann deutlich sinken wird.
Die relativ stärksten Kreditzinserhöhungen dürfte es im Privatkreditbereich der größten österreichischen Bank bei der CA geben.
Hier beruft man sich allerdings darauf, dass es bisher bei alten, bestehenden Krediten keine Erhöhungen der Zinssätze gegeben hätte und deshalb das jetzt notwendige Nachziehen eben höher ausfalle.
Für den Kreditnehmer ist es dabei nur ein kleiner Trost, dass sich die monatlichen Ratenzahlungen im Allgemeinen nicht erhöhen, sondern die höhere Rückzahlungsschuld am Ende der Laufzeit in Form mehrerer zusätzlicher Raten bezahlt werden muss.
Von den Krediten nun zu den Spareinlagen.
Hier hat die erste österreichische Sparkasse erst kürzlich eine Markterhebung als eine Befragung von Sparern über ihre Einschätzung der Lage auf dem Sparerzinsensektor durchgeführt.
Marketing-Chefmagister Herbert Böhm von der ersten erläutert.
Die wichtigsten Ergebnisse dieser Befragung zeigen, dass es ein sehr hohes Bewusstsein für die im letzten Halbjahr des Jahres 80 eingetretenen Veränderungen am Spar- und Kapitalmarkt gibt.
Sie zeigen aber auch, dass dieses allgemeine Bewusstsein über höhere Zinsen gekennzeichnet ist durch sehr wenig konkrete Information.
Hier herrscht mehr Verwirrung, denn klare, transparente Information bei den Kunden.
Rund die Hälfte der Sparer bezeichnet den freien Wettbewerb bei den Sparanlagenzinsen als verwirrend und als nicht durchschaubare Regelung.
Nur 20% der Sparer vergleichen die unterschiedlichen Angebote der Banken und Sparkassen und wiederum nur ein kleiner Teil dieser 20% nützt die Information tatsächlich durch Wechsel des Geldinstituts.
Immerhin 45% der Sparer finden, dass die Geldinstitute mit dem jetzigen Wettkampf unseriöser geworden sind.
Das heißt, hier ist ein deutlicher Wunsch nach klaren, einheitlichen Bedingungen feststellbar.
Ein erster Schritt in diese Richtung dürfte aber jetzt hier gesetzt worden sein.
Wenn auch die Banken und Sparkassen ihre jeweiligen Angebote unter verschiedenen Namen laufen lassen, kristallisieren sich doch folgende Sätze heraus.
Für einjährige Bindung 6,75%, 2 Jahre 7,75%, 3 Jahre 7,75% und 4 Jahre 8,75%.
Wenn man das Geld früher als vereinbart abhebt, so sinken die Zinssätze etwas ab, wobei Mag.
Böhm von der ersten mit Bezug auf die inoffiziellen Gespräche zwischen den Banken und Sparkassen meint,
es Vereinbarungen geben wird, die für die Kunden eine transparentere, klarere und, wenn sie so wollen, auch einheitlichere Preisbildung im Sparbereich gewährleisten werden, als das derzeit der Fall ist.
Auf dieser Basis?
Das wäre ein Vorschlag.
Auch von der Seite der Sparzinsen können also die Kreditnehmer die Hoffnung schöpfen, dass nun endlich der Gipfelpunkt erreicht ist und es ab jetzt nur mehr bergab gehen kann.
Soviel also zum aktuellen Zinsenmarkt in Österreich, ein Bericht von Helmut Gletsander.
Bautominister Karl Sekanina hat heute in einer Pressekonferenz seine Absicht bekundet, bis 1986 folgende Straßenprojekte fertigstellen zu lassen.
Eine neue Trasse der Südautobahn über den Wechsel, den Ausbau der Schnellstraßen vor dem Semmering und hinter dem Semmering durch die Mur-Mürzfurche,
Die Verlängerung der Tauernautobahn von Spitalan der Drau nach Villach, eine Fortführung der In-Kreis-Autobahn von Suben nach Wales, sowie die Sanierung der Straßenzufahrten zum Adelberg-Tunnel.
Diese Projekte würden einen Mehraufwand von 20 Milliarden Schillinger fordern, erklärte der Minister heute.
Allerdings werde es auch bei anderen Projekten sparsamere Varianten geben als ursprünglich angenommen.
Dies betrifft zum Beispiel eine neue Trasse der Südautobahn über den Wechsel.
Darüber führte Markus Sommersacher mit Bautenminister Seekanina das folgende Interview.
Herr Minister Seekanina, welche Vorteile wird Ihrer Ansicht nach die nun neu geplante Trassierung über den Wechsel, die neue Wechselautobahn bringen gegenüber der ursprünglichen Trassierung?
Der wichtigste Vorteil ist die Kostenersparnis in der Größenordnung von knapp mehr als einer Milliarde Schilling.
Wie lange wird das dauern, bis das nun fertiggestellt wird?
Wenn es keine ungebührlichen Probleme und Schwierigkeiten mit den noch notwendigen Grundeinlösungen gibt und mit den Planungsabläufen, dann müsste das im Zeitraum 85-86 als voll ausgebaute Autobahn über den Wechsel dem Verkehr zur Verfügung stehen.
Auf der anderen Seite wird die neue Trasse, soviel man bisher gesehen hat, kurviger sein.
Heißt das, dass die Autofahrer nur langsamer fahren können?
Das heißt ohne Zweifel, dass sie in der Geschwindigkeitsmöglichkeit einen Unterschied zur bisherigen Amtstrasse hat.
Der Regelquerschnitt ist dasselbe, eine Gesamtbreite von 30 Metern.
Gleichzeitig sind die Entwurfsgeschwindigkeiten um 20 Kilometer reduziert, nicht 120 Kilometer, sondern 100.
Das heißt aber nicht, dass man nur 100 fahren kann, sondern das heißt, dass man nur unter extremen Bedingungen 100 Kilometer fahren kann.
Ansonsten wird man das gültige Limit leicht einhalten können.
Und die Mindestraten, die bei der Amstrasse 700 Meter ausgemacht haben, werden jetzt nur mehr 450 Meter ausmachen.
Das heißt, die Bahn ist kurviger als bisher, aber diese Mindestraten von 450 Meter entsprechen der Brennautobahn.
Wird die Umweltverträglichkeit auch bei der neuen Trasse gesichert sein?
Es hat ja geheißen, dass sie näher an bewaute Objekte vorbeiführt.
Sie wird ohne Zweifel gesichert sein.
Deswegen, weil wir zwei Aktivitäten erzeugen.
Erstens einmal, dass wir von uns aus aufpassen, dass die Umweltverträglichkeit besonders beachtet wird.
Und die zweite Aktivität, die schon läuft und in einigen Wochen oder Monaten realisiert werden kann, wir ändern das Bundesstraßengesetz 71.
Und durch diese Novelle soll festgelegt werden, dass nicht nur bei Neuen,
Autobahnen verbesserte Umweltbedingungen geschaffen werden, sondern auch bei bisher bestehenden.
Und das war bis dato nicht möglich.
Das verursacht einen höheren Kostenaufwand, aber ist im Interesse der Bevölkerung.
Ich bin ein erklärter Anhänger dieser Vorgangsweise, weil die Umweltfreundlichkeit Primat hat vor allen anderen Überlegungen.
Das heißt, es wird auch zum Beispiel, wo es notwendig sein wird, daran gedacht werden, Lärmschutzwände zu erstellen?
Ohne Zweifel, im stärkeren Ausmaß als bisher.
Aber das ist ja die Maxime, die Philosophie.
Und wenn ich das Wort gebraucht habe, darf ich das vielleicht abschließend kurz formulieren.
Diese Auto-Bundestraßen-Bau-Philosophie in Zukunft muss eben heißen, billiger, schneller und umweltfreundlicher.
Weil Sie gerade gesagt haben, billiger.
Wie ist jetzt die Finanzierung vorgesehen?
Ursprünglich hatte man ja daran gedacht, auch die Bundesländer, die daran grenzen, einzubauen, also Niederösterreich und die Steiermark.
Wird das nun in Zukunft auch der Fall sein?
Im Konkreten wird das bezogen auf die Wechseltrasse nicht der Fall sein, aber das muss ich bitte deswegen sagen.
weil das heutige vorgestellte Projekt sich wesentlich unterscheidet von dem bisherigen.
Neben der Wechseltrasse umfasst es ja eine Reihe von anderen Straßenzügen in anderen Bundesländern.
Daraus resultieren neue finanzielle Konzeptionen und Überlegungen, die zu einem bestimmten Teil auch eine Einbindung der Bundesländer mit sich bringen.
Ob das finanziell dieselbe oder ähnliche Größenordnung ist, weiß ich nicht.
Das heißt, der Bund wird nun für den Wechsel allein aufkommen müssen.
Wird man da zusätzlich
zusätzliche Mittel in Anspruch nehmen müssen, zum Beispiel für diese geplante Sonderfinanzierungsgesellschaft?
Das ist richtig.
Es ist eine Gesellschaft zu gründen, meine Absicht, geht aber weiter noch eine sogenannte Planungs- und Errichtungsgesellschaft zu gründen für diese speziellen Strecken.
weil wir hier ein hohes Maß an Flexibilität brauchen und Beweglichkeit brauchen und diese Gesellschaften haben dann die Aufgabe, die Finanzen aufzubringen und der Bund wird gebeten, das muss sich ja mit dem Finanzminister abverhandeln, dass er für diese Beträge, das wird eine Größenordnung von 26 Milliarden Schilling sein, die Haftung übernimmt.
Die Frage könnte lauten, ob das noch verantwortbar ist im Hinblick auf bereits aufgenommene
An Beträge, Finanzfachleute sagen mir, dass das im Bereich des Möglichen liegt und das heißt schlicht und einfach, dass eine jetzt arbeitende, steuerzahlende Generation nicht alles zahlen muss, sondern eine kommende Generation auch noch ein bisschen mit inkludiert eingeschlossen wird.
Man hört, dass Sie die Absicht haben, auch die anderen Sonderfinanzierungsgesellschaften bezüglich der Autobahnen, zum Beispiel Brennautobahn und Dauernautobahn, in Ihr Ressort zu übernehmen.
Stimmt das?
Die Absicht ist also eintatig und sehr vehement meinerseits.
Zuerst geschieht aber eine Zusammenlegung zwischen
der Brenner Autobahn AG und der Arlbergstraßen AG.
Diese Zusammenlegung habe ich gestern im Gespräch mit Herrn Landeshauptmann Wahlenhöfer abgesprochen.
Seine Zustimmung habe ich.
Das Land Tirol ist bei der Brenner AG mit 10 Prozent vertreten.
Die Gespräche mit Vorarlbergs Landeshauptmann muss ich erst durchführen.
Diese Zusammenlegung führt zu einer Rationalisierung, aber gleichzeitig ist die Kompetenzfrage aktuell für mich und ich habe berechtigt die Hoffnung, dass das in einer sachlichen Atmosphäre lösbar erscheint.
Das heißt, Sie glauben, dass Finanzminister Salcher diese Kompetenzen hergeben wird?
Ich glaube, dass er das tun wird, wobei wir so nichts Ungebührliches wollen und nichts Überspitzes, Übertriebenes.
Im Gegenteil, wir glauben nur, dass dort, wo Zuständigkeiten evident sind, das auch beachtet werden sollte.
Vielen Dank.
Soviel zu den neuen Straßenbauplänen des Bautenministers.
Der Vorschau auf die Schwerpunkte der parlamentarischen Frühjahrsarbeit war heute Vormittag eine Pressekonferenz von SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer im Parlament gewidmet.
Naturgemäß kamen dabei aber auch eine Reihe anderer innenpolitischer Themen zur Sprache, von der neu geführten Atomdiskussion über Steuerprobleme bis zum Stand der Ermittlungen im parlamentarischen AKH-Untersuchungsausschuss.
Hören Sie dazu den folgenden Direktbericht von Hans Langsteiner.
Einige Verdeutlichungen zu den Themen Steuerreform und AKH-Untersuchungen sowie ein umfangreiches parlamentarisches Arbeitsprogramm bis zum Sommer brachte die heutige Pressekonferenz von SPÖ-Klubobmann Heinz Fischer.
Die laufende Diskussion über eine Besteuerung des 13. und 14.
Monatsgehalts bereicherte Fischer um die Ansicht, eine solche Maßnahme sollte nicht isoliert, sondern nur im Gesamtzusammenhang mit einer generellen Steuerreform gesetzt werden.
Am besten mit der für Beginn 1982 angekündigten.
Ich glaube, dass man bei der Steuersenkung ab 1.
Jänner 1982 auch eine Steuerreform mit überlegen muss.
Und der Kernpunkt meiner Aussage liegt darin, dass niemand sich fürchten muss vor Steuererhöhungen, Isolierten und Abschaffungen von
Steuerbegünstigung für das Urlaubsgeld, sondern dass so etwas, eine Neuregelung auf diesem Gebiet, eingebaut wäre in eine Steuersenkung, die unter dem Strich für die Arbeitnehmer jedenfalls eine Entlastung und keine zusätzliche Belastung bringen wird.
Wie Finanzminister Salcher wollte auch Fischer heute keine Gehaltsgrenze nennen, ab der Weihnachts- und Urlaubsgeld besteuert werden könnten.
Bezeichnete die von Sozialminister Dallinger genannten 30.000 Schilling im Monat aber immerhin als eine mögliche Untergrenze.
Eine Grenzziehung in der Größenordnung eines Sektionschefsgehalts habe, so Fischer, manches für sich.
Derzeit sei jedenfalls die steuerliche Begünstigung bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld bei höheren Einkommen ungleich größer als bei niederen.
Und derartige ungerechtfertigte Regelungen müssten überprüft werden.
Die Einführung einer Quellensteuer auf Bankguthabenzinsen sei derzeit zu Fischer nicht entscheidungsreif.
Thema AKH-Ausschuss.
Hier machte Fischer deutlich, dass seine Fraktion nicht daran denkt, die im April ablaufende einjährige Untersuchungsfrist zu verlängern, da er bei gutem Willen die Zeit durchaus ausreiche.
Die ÖVP hat zwei Möglichkeiten, entweder auch zügig zu arbeiten und diese Frist zu akzeptieren oder eine Verzögerungstaktik zu betreiben, die wir dann halt auch bei diesem Namen nennen werden.
Nur eines steht fest, diese Frist wird nicht verlängert werden.
Und Sie wissen, dass ich mit dezidierten Aussagen vorsichtig bin, aber wenn Sie dezidiert sind, dann bleibt es auch dabei.
Und jedermann soll sich danach richten.
Es ist viel Zeit für eine Untersuchung.
Wir haben Verständnis, dass die ÖVP ein parteipolitisches Interesse hat, diese Untersuchung immer weiter, immer weiter zu ziehen.
Aber ich glaube, wir haben gute Argumente auf unserer Seite, wenn wir sagen, diesen parteipolitischen Überlegungen können wir nicht folgen.
Zweiter wichtiger Parlamentsausschuss, der vorgestern installierte Atomausschuss, der das prozwendende Erfolgsbegehren vom vergangenen Herbst zu behandeln hat.
Fischer ließ erkennen, dass es den Sozialisten nicht unbedingt um eine unveränderte Beschließung des Volksbegehrenstextes, also praktisch der Aufhebung des Atomsperrgesetzes, gehe.
Es wären
meinte er, auch differenziertere Lösungen denkbar.
Den von der ÖVP geforderten Regierungsbericht zur Atomsituation bezeichnete Fischer als leicht durchschaubares Manöver, da die ÖVP einen solchen Bericht entweder als volksabstimmungswidrig oder aber als unklar denunzieren könne.
Fischer ist übrigens nicht optimistisch, mit der Volkspartei eine Einigung über die Atomfrage erzielen zu können und glaubt also eher nicht an eine Aufhebung des Sperrgesetzes, die ja einer parlamentarischen Zweidrittelmehrheit bedürfte.
Nun, Fischer-Nachklänge gab es auch zur gestrigen Minderheitsrechts-Enquete im Parlament.
Fischer legte heute hierzu einen neuen Vorschlag vor.
Die sogenannte mittelbare Bundesverwaltung, also jener Verwaltungsbereich, der den Landeshauptleuten gleichsam im Auftrag des Bundes obliegt, sie sollte von den Landtagen kontrolliert werden, was sie derzeit nicht wird.
Apropos Länderbelange.
In der heutigen Sitzung des Bundesrates der Länderkammer hat die SPÖ-Fraktion in der sogenannten Causa Pölzl den Verfassungsgerichtshof angerufen.
Es geht um das nach dem Ausscheiden des ÖVP-Bundesrates Hofmann-Wellenhof im vergangenen Jahr verwaiste Bundesratsmandat, das die Steirische Volkspartei mit Paul Kaufmann besetzt hatte, da das vorgesehene Ersatzmitglied Pölzl ihrer Darstellung nach aus Krankheitsgründen schlüssig darauf verzichtet hatte.
Pölzl stellte dies in Abrede und diese knifflige Frage soll nun also der Verfassungsgerichtshof klären.
Im Bundesrat hat die ÖVP heute übrigens eine dringliche Anfrage an Bundeskanzler Kreisky eingebracht, in der sie eine Bausistierung für das geplante Konferenzzentrum bei der UNO-City fordert und sich dabei auf eine angebliche Äußerung von Bautenminister Sekanina stützt.
Fischer sagte dazu heute in seiner Pressekonferenz, Sekanina sei fehlinterpretiert worden und habe den Baustopp des Konferenzzentrums nicht befürwortet.
Soviel zum Thema Bundesrat.
Zum Abschluss noch der Parlamentsfahrplan, wie ihn Fischer heute skizziert hat.
Demnach sollen noch im Februar der Rechnungsabschluss für das vergangene Jahr und der Kunstbericht der Regierung, im März die Frühpension für Nachtschwerarbeiter und im April die lang geplante Kompetenzerweiterung für das Gesundheitsministerium diskutiert werden, die in etwa drei Wochen vom Ministerrat
beschlossen werden soll.
Im Mai folgt dann die Diskussion über den AKH-Ausschussbericht und im Juni die Mietrechtsreform, der alljährliche Wirtschaftsbericht der Regierung und auch die Neuregelung der Witwenpension.
Und damit zurück zum Studio des Mittagsjournals.
Das war ein Bericht von Hans Langsteiner.
Zur Frage, wie es mit dem Wiener AKH weitergehen soll, hat sich heute die Planungs- und Errichtungsgesellschaft AKPE in einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet.
Eine Führung durch Teile des Riesengeländes am Gürtel in Wien und Stellungnahmen des seit Jänner amtierenden neuen Aufsichtsratsvorsitzenden des ehemaligen Mödlinger Bürgermeisters Horny standen auf dem Programm.
Direkt vom Baugelände des AKH meldet sich nun Wilfried Seifert.
Wie geht es weiter mit Österreichs größtem, teuersten, meistbeschriebenem und längst dauernden Bauwerk?
Zunächst eine banale Feststellung, es wird weitergebaut.
Bis auf einige Ergänzungsbauten, vor allem für die gigantische technische Versorgung des Riesengeländes oder besser der zahlreichen Riesenbauten, ist der Rohbau im Großen und Ganzen abgeschlossen.
In Zahlen ausgedrückt, 2,7 Millionen der geplanten 3,5 Millionen Kubikmeter Umbauterraum sind errichtet.
Diese Feststellung, der vergleichsweise billige Rober ist also gut wie abgeschlossen, konnte man allerdings schon vor zwei und drei Jahren hören.
Bei der heutigen Besichtigung war allerdings schon für den absoluten Laien erkennbar, dass der Innenausbau begonnen hat.
Die ersten stehlernen Trennwände wachsen empor, die erste Station innerhalb des Krankenhauses ist immerhin als halbfertiges Demonstrationsmodell zu besichtigen.
Dabei ist abzuziehen, dass die Skandale rund um den Riesenbau im vergangenen Jahr 1980 den Baufortschritt erheblich verzögerten.
Die geplanten Mittel konnten nicht verbaut werden.
Trotzdem ist der neue seit Dezember wieder dreiköpfige Vorstand optimistisch, die jüngsten Daten über Baukosten und Fertigstellung einhalten zu können.
Also 1987 fertig zu hochgerechnet 37 Milliarden Schilling.
Davon sind bis jetzt etwas mehr als 8 Milliarden Schilling ausgegeben.
Dass es in Hinkunft keine unerwarteten Preissteigerungen mehr geben soll, dafür wird eine neu eingerichtete Preisprüfungskommission sorgen.
Außerdem gibt es ja seit dem Herbst des Vorjahres die sogenannte begleitende Kontrolle unter Führung des früheren Rechnungshofpräsidenten Kandutsch.
Dass es Reibereien zwischen Management und Kontrolle nach wie vor gibt, wurde heute gar nicht verschwiegen, doch betonten die Beteiligten ihren guten Willen, es immer wieder miteinander zu versuchen.
Vermehrte Kontrolle wird sicher gerade in Zukunft nötig sein, da mit den Anschaffungen der Großtechnik die wahren Milliardenkosten erst bevorstehen.
Außerdem wird sich ab jetzt die Betriebsorganisationsplanung zu bewähren haben.
Im Zusammenhang mit dieser Planung ist ja der AKH-Skandal im vergangenen Frühjahr erst richtig explodiert.
Die viel genannte ABO, die Arbeitsgemeinschaft Betriebsorganisationsplanung, hat ihre Planungen nun im Wesentlichen abgeschlossen.
Das erste, ihr zugeteilte Drittel zumindest, der neue
An der doch mehr als umstrittenen Auftragsvergabe unschuldige Vorstand zeigt er sich über die Qualität der geleisteten Arbeit eigentlich trotz anderslautender Meinungen ganz zufrieden.
Bleiben wir noch ganz kurz beim Vorstand.
Der seit August vergangenen Jahres amtierende Generaldirektor Kraus ist jetzt offenbar entschlossen, seinen Vertrag nicht im Februar auslaufen zu lassen und mit mehr oder minder zusammengebissenen Szenen weiterzudienen.
Wir haben uns grundsätzlich entschlossen, bis zum Jahre 1984 hier meine Tätigkeit auszuüben.
Aber ich möchte gleichzeitig erwähnen, dass ich hier im Sinne des Aktienrechtes große Verantwortung übernehme, nämlich nicht nur ich, auch der Gesamtvorstand.
Und dass wir sicherlich hier alles unternehmen werden und im Auftrag, denn wir sind eine Planungs- und Errichtungsgesellschaft, zu erfüllen, auch im Sinne des Aktienrechtes.
dass wenn diese Zielsetzung nicht einhaltbar wäre, dass sich natürlich auch im Sinne des Aktiengesetzes die Konsequenzen ziehen würde.
Das möchte ich also auch ganz eindeutig hier in den Raum stellen.
Diese Bedingungen sind dabei die Einhaltung der Termine und der Kosten.
Beides erscheint vor allem dann dadurch gefährdet, dass es bis heute nicht die Wünsche der späteren Benützer und des Krankenhauses abgeschlossen sind.
Eine Klage, die bereits bei der Gründung der AKP im Jahr 1975 als Begründung für schleppenden Baufortschritt und Organisationschaos herhalten musste.
Generaldirektor Kraus.
Ich möchte sagen, 95 Prozent der Entscheidungen sind gefallen, aber es gibt immer wieder Restentscheidungen, die offen sind.
Und da ist vor allem mein Anliegen in ganz andere Richtung.
Mir ist egal, wie die Entscheidungen zunächst einmal laufen, aber sie sollen rasch fallen, denn letztlich sollen ja Wünsche der Betreiber und Nutzer berücksichtigt werden.
Bei uns ist das Problem ganz anders gelaufen.
Wir brauchen es möglichst rasch hier, denn alles andere führt zu Zeitverzögerungen.
Und dann kommen wir natürlich in einen Druck, denn auf der einen Seite haben wir einen Auftrag, zeitgemäß und kostengünstig zu erfüllen, und jede Verzögerung muss beide Zielsetzungen in sich gefährden.
Einen wirklich allerletzten Termin für Änderungswünsche und Beschwerden wollte Kraus allerdings heute nicht festlegen.
Der neue Vorstand scheint also fest entschlossen, das Riesenspital so rasch wie möglich fertigzustellen.
Zweifel, ob dieses Spital je seiner Aufgabe, Menschen gesund zu machen, gerecht werden kann, wurden nicht laut.
Auch keine Zweifel daran, dass es möglich sein wird, dieses Spital zu finanzieren.
Soviel von der Pressekonferenz der AKP und damit zurück an das Studio des Mittagsschnalls.
Danke Wilfried Seifert für diesen Direktbericht.
Zwischendurch eine Meldung für die Sportfreunde.
Bei der zweiten Weltcup-Abfahrt der Damen in Mezhev führen die Schweizerinnen Nadik und Agostini vor der Österreichreicherin Conny Pröll.
Und jetzt noch eine Ansage für das Programm, was wir noch im Journal bis 13 Uhr vorhaben.
Caritas Österreich startet Aktion Lebensmittelhilfe für Polen.
USA, Ronald Reagan hebt Preiskontrolle für Erdölprodukte auf.
Europaratdebatte über Türkei, soll türkische Mitgliedschaft wegen Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt werden.
Schiffskatastrophe vor Indonesien, wahrscheinlich 470 Tote und eine Kulturschlagzeile, Lesung von Gabriele Wohmann in Wien.
Das also haben wir vor bis 13 Uhr, so die Zeit reicht.
Jetzt aber zur Inlandspressübersicht, Auswahl der Zitate, Herbert Dobrowolny.
In den Tageszeitungen finden sich heute Kommentare zu den verschiedensten Themen.
An dieser Stelle seien die Meinungen zum anstehenden Wechsel von Ex-Finanzminister Androsch in die CA, zur gestrigen Parlamentsenquette über die Kontroll- und Minderheitsrechte in der Demokratie und zur angekündigten Lohnsteuerreform für das kommende Jahr zitiert.
Zum letztgenannten Thema meint Manfred Scheuch in der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Wie schon so häufig scheint mir dies wieder einmal ein Anlass darauf hinzuweisen, dass sich der größere Teil der Lohnsteuerzahler von dieser Progressionsmilderung nicht allzu viel erwarten darf, weil seine Steuerleistung, zu der häufig fälschlicherweise die Sozialversicherung hinzugezählt wird, ohne dies gering ist.
Und wie stets bei Steuersenkungen, die den Staat Milliarden kosten, werde ich auch diesmal nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Gemeinschaftsleistungen für den Einzelnen umso wichtiger sind, je weniger er verdient.
Und diese Gemeinschaftsleistungen werden eben aus öffentlichen Mitteln finanziert.
Es ist das alte Dilemma aller sozial sein wollenden Steuerpolitik.
Durch eine höhere Besteuerung der Spitzenverdiener ist in der Summe nicht viel zu holen.
Jede Steuersenkung bei den Masseneinkommen hingegen verringert die Staatseinnahmen um enorme Beträge, die natürlich nicht die Fixkosten des Budgets belasten können, sondern Abstriche bei Gemeinschaftsaufgaben erfordern.
In der Presse setzt sich Hans-Werner Scheidel sowohl mit den Beratungen des parlamentarischen AKH-Ausschusses als auch mit der Parlaments-Enquete zum Thema Kontroll- und Minderheitsrechte in der Demokratie auseinander.
Zu dieser Enquete, die gestern abgehalten wurde, meint der Autor.
Die Diskussion an diesem Mittwoch verlief gespenstisch.
Die im Bund machtlose Volkspartei reklamierte noch mehr Rechte für ihre Kontrolle, die in den meisten Ländern ohnmächtigen Sozialisten verlangten, dass zuerst einmal die ÖVP-Landesherren ihren Landtagen jene Möglichkeiten gewährten, wie sie im Bund der Opposition seit dem Jahr 1975 offenstehen.
Angesichts der verhärteten Fronten muss der Staatsbürger nun einen völligen Stillstand aller Reformbemühungen befürchten.
Denn die SPÖ ist nicht gewillt, über das recht ehrgeizige Förderungsprogramm der Bundesländer zu reden, bevor nicht in den Landtagen, den Bezirksverwaltungen und Gemeindestuben verstärkte Minderheitsrechte eingebaut werden.
Und bei diesem unerfreulichen Stand halten wir derzeit.
Dort freilich waren wir bereits vor einem Jahr.
Damals hieß das Schlagwort Demokratisierung der Bezirksverwaltungen.
Und 1982?
Vielleicht wird es wieder eine Enquete geben.
Reinhard Hampel nimmt sich in den oberösterreichischen Nachrichten des anstehenden Wechsels von Ex-Finanzminister Androsch in die Kreditanstalt an und meint unter dem Titel Androsch-Bilder.
Speziell Politiker erweisen sich in ihrer Laufbahn als gelehrig.
Die heere Bühnenkunst spielt dabei ebenso eine Rolle wie Wandlungen der Ideen.
Dazu kommt noch, dass auch andere ihre Bilder vom betreffenden pinseln, wodurch dann oft recht schillernde Figuren entstehen.
Einer, der jetzt besonders schillert, ist Ex-Vizekanzler Hannes Androsch.
Er scheint nun gewählt ein guter Bankdirektor zu werden.
Er signalisiert Kooperationsbereitschaft und gutes Wetter in der CA und gibt sich ganz wie ein Sprecher der Marktwirtschaft.
Solche Streitereien wie die über die Besteuerung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes scheinen ihm zu minder zu sein.
Große Probleme wie Energiesicherung, heißt Zwentendorf, sind jetzt an der Reihe.
Also, da zu sehr dürfte er sich doch nicht wandeln.
Aber verschiedene Bilder von ihm gibt es schon zuhauf.
Das also war unsere Presseübersicht, ein Zeitvergleich, 12.38 Uhr ist es jetzt.
Der neue amerikanische Präsident Reagan hat gestern bekannt gegeben, die Preiskontrollen für Erdölprodukte völlig aufzuheben.
Dabei handelt es sich nur um das in den USA selbst geförderte Öl.
Vor neun Jahren hat die US-Regierung diese Preiskontrollen eingeführt, um die Gewinne der Ölgesellschaften zu beschneiden.
Inzwischen ist der Importbedarf der Vereinigten Staaten aber auf die Hälfte des Gesamtbedarfes angestiegen.
Die Preise für dieses Importöl liegen aber nicht oder nur kaum im Einflussbereich der Regierung in Washington, denn die Hauptlieferanten sind ja die OPEC-Länder.
Der Preisstopp für Inlandsöl in den USA hatte außerdem zur Folge, dass die Ölfirmen keinen Anreiz mehr sahen, in den USA selbst Öl zu fördern.
Weitere Folge, die Importe und damit die Auslandsabhängigkeit stieg weiter.
Bereits Präsident Carter hat die Lockerung des Preisstops eingeleitet, Reagan führt sie nun endgültig durch.
Wenn nun in Amerika wieder mehr Öl gefördert wird, so wird auch der Weltmarkt entlastet.
Die Amerikaner haben sich ja den Vorwurf eingehandelt, den Europäern das knappe Öl wegzukaufen und damit die OPEC zu stets weiteren Preissteigerungen zu ermuntern.
Klaus Emmerich berichtet aus Washington.
Ronald Reagan hat seinen ersten wirtschaftspolitischen Schritt zu einer Haupt- und Staatsaktion gemacht.
Die Freigabe der Ölpreise, die seit neun Jahren in den USA vom Staat kontrolliert werden.
Er sieht dies als eine symbolische Handlung an, die die amerikanische Energieindustrie ermuntern, die USA von Öleinfuhren unabhängiger machen und ganz allgemein der Marktwirtschaft in Amerika eine Gasse hauen soll.
Was die Gegner der Freigabe der Preise für etwa ein Viertel der US-Ölproduktion als eine Tragödie für den amerikanischen Verbraucher ansehen, bezeichnen die Verpflichter dieses regenschen Wahlversprechens als eine vertretbare Belastung von höchstens 0,1 bis 0,2 Prozent für die amerikanische Lebenshaltung und im Übrigen als eine längst fällige Maßnahme um den Energieverbrauch in den USA.
Viele sprechen noch immer von Energieverschwendung.
den veränderten energiewirtschaftlichen Bedingungen anzupassen, die den teurer gewordenen Ölverbrauch weltweit bestimmen.
In der hitzigen Diskussion um für und wieder diese Freigabe fehlt es nicht an kontroversiellen Auffassungen, etwa jene, dass die Ölpreise, vor allem die Benzinpreise in den USA in den letzten Jahren bereits so stark gestiegen sind, dass die Öleinfuhr der USA im Jahre 1980 rückläufig war, während Westeuropa beispielsweise weitermunter darauf loskonsumiert habe.
Und dies
obwohl die amerikanischen Tankstellenpreise für Benzin nach amtlichen Umrechnungskurs etwa die Hälfte dessen ausmachen, was Herr oder Frau Österreicher zu bezahlen haben.
Die Folgen einer solch radikalen Umkehr der amerikanischen Preispolitik sind, wie nicht anders zu erwarten, nicht eindeutig auszumachen.
Einige Experten meinen, beim Tankstellenpreis für Benzin werde sich in den USA überhaupt nichts ändern.
Andere sprechen von einer Erhöhung der Verbraucherpreise für Benzin von umgerechnet bis zu 35 Groschen pro Liter Super.
Die Frage ist nun, wie der amerikanische Durchschnittsverbraucher im Fall der Fälle reagiert.
Die meisten Beobachter meinen, durch deutlichere Enthaltsamkeit, weniger Vergnügungsfahrten am Abend in die City der Städte, weniger Wochenendreisen zu Onkeln und Tanten,
Weniger weit in den Urlaub, vor allem auf Langstrecken, ist die Benzinnachfrage des Durchschnittsamerikaners im letzten Sommer bereits um bis zu 20 Prozent zurückgegangen.
Ein Autoland lernt wieder, dass sich auch ohne Auto fahrweise ganz gut leben lässt, oder wenn schon, mit einem kleineren Fortbewegungsmittel.
Und so lautet ein etwas gehässiger Kommentar eines Insiders in Washington, die eigentlichen Gewinner dieser regenschen Benzinfreigabe setzen nicht etwa in Texas oder in New York, sondern in Tokio.
Sie sagen einen weiteren Absatzsprung für kleine japanische Autos voraus.
Die Mileage ist jedenfalls schon jetzt ein Dauerthema auf Partys wie Waschmaschinen oder Kinderwindeln.
Gemeint ist nämlich, wie viele Meilen ein Personenwagen mit einer Gallone Treibstoff kommt.
Sollte die Ölpreisfreigabe zu einer gewissen Verbraucherenthaltung bei Benzin oder auch bei Heizöl führen, so würden jene in Washington recht bekommen, die die Rückwirkung auf die Lebenshaltung, also auf die Geldentwertung, gering schätzen.
Bleiben die Verbraucher ölfreundlich und autogläubig, so kalkulieren Skeptiker damit, dass das Freigabesymbol tatsächlich zu einem Inflationsschub führt und dass oft nur höhere Ölpreise zum Anlass genommen werden, um auch bei anderen Erzeugnissen beim Verbraucherpreis kräftig zuzulangen.
Damit bleibt auch offen und umstritten, wie es um die Einkünfte der Ölgesellschaften unter dem Strich steht.
Unbestritten ist, dass sie kräftig steigen werden.
Die Schätzungen schwanken zwischen 10 Milliarden und 16 Milliarden Dollar Mehreinnahmen.
Das sind umgerechnet stolze 140 bis 220 Milliarden Schilling im Jahr.
Verteidigungsargument des Regenlagers, 80 Prozent davon gehen bei den Steuern wieder ab.
Angriffsargument der Zweifler, allein bei der weltgrößten Ölgesellschaft seien die Gewinne im letzten Jahr um fast ein Drittel gewachsen.
Amerika ist um ein wirtschaftliches Streitthema reicher.
Wenn Sie sich nicht erklären können, warum die Amerikaner für Treibstoff nur die Hälfte als beispielsweise wir in Österreich zahlen müssen, so kommt das daher, dass in den USA auf den Raffinerieabgabepreis nur rund 12% Steuern liegen, in Österreich etwa 100% im Schnitt.
Eine Hilfe mit neuen Vorzeichen startet ab heute die österreichische Caritas, eine Lebensmittelhilfe für ein Land, das von keiner Naturkatastrophe heimgesucht wurde, nämlich für Polen.
Geplant sind für eine erste Lieferung 1500 Pakete mit Lebensmitteln, die in Polen besonders knapp sind, etwa Fleischaufstrich, Honig oder Kaffee.
Weiters 1500 Pakete mit Fleisch, außerdem 15 Tonnen Mehl und Gries.
Drei polnische Bischöfe übernehmen die Verteilung und die Kontrolle.
Die Aktion wird bis etwa Juni dauern, bis die EG-Hilfe die derzeitige Knappheit dann hoffentlich in Polen überwinden wird.
Sie hören nun ein Gespräch mit Prelat Ungar, dem Vorsitzenden der Caritas Österreich.
Interviewer ist Franz Kößler.
Herr Prelat, geht die Hilfe an Polen, Lebensmittellieferungen an ein Land, das von keiner Naturkatastrophe betroffen wurde, nicht über die Grenzen der Caritasaufgaben hinaus?
Das sehe ich nicht ein.
Es gibt Katastrophen, die durch die Natur verursacht sind, durch die Ungerechtigkeit politischer Systeme, durch die Ungeschicklichkeit auch richtiger politischer Systeme.
Und ich sehe nicht ein, warum wir einen Unterschied machen sollen.
Wir sind nicht dazu da, hier zu richten, sondern wir sind dazu da, Not, wo immer sie entsteht und wie immer sie entsteht, zu lindern.
Ich sehe also keinerlei Grund auf den Wunsch meiner Kollegen in Polen nicht einzugehen, die extra hier waren und uns gebeten haben, wenn es geht, ihnen Lebensmittel, an denen sie knapp sind, das ist keine Hungersnot im eigentlichen Sinn, zu vermitteln.
Und wir machen den Aufruf an die Bevölkerung, hier zu helfen.
Wer nicht will, ist ja nicht gezwungen, mitzuwirken.
Und das Argument, das ich in anonymen Briefen bekomme, sind zwei Arten von Protesten.
Die einen finden es eine Demütigung Polens, wenn man dort Hilfsendungen hinschickt.
Die anderen wieder meinen, ein Land, das so viel Deutsche verjagt hat,
und so weiter, verdient keine Hilfe.
Beide Argumente scheinen mir vollständig daneben zu gehen.
Wenn jemand Unrecht erlitten hat, so muss er als Christ trotzdem sich bemühen, seinen Feind zu lieben.
Und vielleicht ist es die beste Methode, mit dieser emotionellen Antipathie fertig zu werden, indem man sich einen Ruck gibt
und sich entschließt, gerade dort zu helfen, wo man glaubt, Unrecht erlitten zu haben oder wo man es wirklich erlitten hat.
Sie sagten keine Naturkatastrophe, keine Hungerskatastrophe, also Versorgungsschwierigkeiten, politische, ökonomische Fehlentscheidungen.
Dann müsste man wahrscheinlich in sehr vielen anderen Ländern auch helfen.
Sicherlich.
Wir können nicht überall helfen.
Im konkreten Fall wurden wir darum gebeten.
Und ich sehe gar keinen Grund, nicht den Versuch zu machen, den Leuten zu helfen.
Und zwar wurde sehr konkret gesagt, was sehr knapp ist.
Also Fleischmangel, das ist bekannt.
Aber auch Gries zum Beispiel, eine wichtige Angelegenheit für Kinder und Kleinkinder.
Und ein paar andere Dinge, die Sie uns gegenüber erwähnt haben.
Und wir haben inzwischen uns entschieden,
einen Anfang zu machen mit der Entsendung von Lebensmittelpaketen.
Ist die polnische Regierung mit dieser Hilfe einverstanden?
Ja, sie ist einverstanden.
Riskieren Sie nicht trotzdem hier die Caritas in eine politische Polemik zu ziehen?
Das ist bereits geschehen.
Wir wurden zunächst von der Volksstimme angegriffen, weil es
weil es so interpretiert wurde, dass wir da italienischen Erdbebenopfern Spenden entziehen, davon kann gar keine Rede sein.
Wir helfen gleichzeitig den Erdbebenopfern und eben den Polen.
Helfen Sie vor allem den Polen, weil dort eben auch eine starke Präsenz der katholischen Kirche da ist, weil auch diese Oppositionsbewegung sehr stark katholisch inspiriert ist,
Oder würden Sie etwa auch in anderen Staaten helfen?
Solche Versorgungsschwierigkeiten tauchen ja häufig in Ostblockstaaten auf.
Würden Sie etwa auch in Russland helfen?
Ich glaube, dass Russland der Größenordnung nach unsere Kräfte übersteigt, aber in Wirklichkeit muss meine Verteidigung, wenn ich mich hier verteidige, eher umgekehrt lauten.
Wir helfen so stark in Ländern, in denen es überhaupt keine Katholiken gibt, in denen es überwiegend sogenannte Heiden oder Mormedaner
oder orthodoxe oder sonst andere Religionen gibt, dass es fast die Ausnahme ist, hängt aber damit zusammen, dass die meisten Christen in europäischen Ländern leben, sodass es fast die Ausnahme ist, dass wir in einem christlichen Land helfen.
Aber das Motiv ist nicht die Christlichkeit, sondern das Motiv ist konkret die Not.
Lebensmittelhilfe der Caritas für Polen.
Wenn Sie mit tun wollen, werden Spenden erwähnt auf das Postscheckkonto 7.700.004.
Ich wiederhole, Postscheckkonto 7.700.004.
Die Aktion beginnt in diesen Tagen und dauert bis etwa Juni.
Vor Indonesien kam es vorgestern zur bisher drittgrößten Schiffskatastrophe in der Geschichte der Schifffahrt nach den Katastrophen der Titanic und der Andrea Doria.
Ein mit mehr als 1100 Menschen besetztes Fährschiff war nach einem Brand in der Java-See gesunken.
Bisher konnten mehr als 600 Passagiere geborgen werden.
Für die noch 470 vermissten besteht aber nur noch geringe Hoffnung auf Bergung.
Werner Rieder berichtet.
Trotz anhaltender Mondo-Stürme und schlechter Sicht werden die Bergungsarbeiten erschweren.
Insgesamt sind elf Schiffe der indonesischen Marine, die vom Hafen Surabaya auf Java ausgelaufen sind, an der Suchaktion nach weiteren Überlebenden beteiligt.
Da aber inzwischen schon 48 Stunden vergangen sind, seit die Fähre gesunken ist, sind die Chancen nur mehr gering.
Das Schiff befand sich mit 1140 Passagieren an Bord auf dem Weg von dem javanischen Hafen Jakarta nach der Insel Celebes, jetzt Sulawesi, als am Montag ein Feuer im Maschinenraum ausbrach.
Die Löschanlagen an Bord waren offenbar unzulänglich.
Die Besatzung von 80 Mann gelang es nicht, den Brandherd unter Kontrolle zu bringen.
Das Feuer erfasste nach und nach den gesamten hinteren Teil des Schiffes und griff auf die Kabinen in den Decks über.
Unter den über 1100 Passagieren an Bord brach eine Panik aus.
148 sprangen über Bord, um die Schwimmer zu retten.
Sie wurden Stunden später zu einem anderen indonesischen Schiff aufgenommen.
Der Funke der brennenden Tamponas II hatte seit Dienstag SOS-Signale ausgesandt und von dem Hafen Surabaya auf Java waren umgehend Seenotrettungsschiffe ausgelaufen.
Sie wurden von einem Flugflugzeug der indonesischen Marine zu dem brennenden Schiff dirigiert,
Aber das Passagierschiff war zu diesem Zeitpunkt bereits derart in Flammen gehüllt, dass eine Rettungsaktion für die hilflosen Passagiere an Bord einfach nicht möglich war.
Erschwerend kam hinzu, dass das südklinische Meer seit Tagen durch anhaltende Monsunstürme aufgewühlt ist.
Die brennende Tamponas 2 sank dann am Dienstagnachmittag.
Die überwiegende Zahl der 900 Passagiere und 80 Besatzungsmitglieder, die sich bis dahin noch auf dem Schiff befunden hatten, sprangen offenbar im letzten
Das also war Werner Rieder, übrigens eine Ergänzung dazu, das Schiff, das jetzt gesunken ist, ist erst vor sechs Monaten in Japan gekauft worden.
Ein Zeitvergleich, 12.51 Uhr ist es jetzt, ein Kulturbeitrag im Mittagjournal.
Eine der produktivsten Schriftstellerinnen mit Niveau ist die aus Darmstadt gebürtige und auch dort lebende Autorin Gabriele Wohmann.
Kein Jahr vergeht, in welchem sie nicht mindestens ein Buch herausbringt.
1978 zum Beispiel erschienen neben ihrem Roman Frühherbst in Badenweiler drei Bände Erzählungen, ein Gedichtband, ein Fernsehspiel und vier Hörspiele.
Insgesamt sind es schon über 40 Bücher, die Gabriele Wohmann ihren Lesern beschert hat.
Auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Literatur liest Gabriele Wohmann heute Abend im neuen Institutsgebäude der Universität Wien aus ihrem jüngsten Roman mit dem Titel »Ach, wie gut, dass niemand weiß«.
Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Konrad Zobel.
Oft nur stecknadelkopfgroße, aber doch ärgerliche oder zeitraubende Probleme in Ehe, Familie und Beruf, die undramatische Malaise der meisten Beziehungen, Wehwehchen aus Gedankenlosigkeit, das, wie Wohmann es nennt, kränkende Material des Alltäglichen, das penibel in seine banalen Bestandteile zerlegt wird, das alles ist das Feld, das von Gabriele Wohmann in jedem Buch neu bestellt wird.
Die Hauptpersonen ihrer Romane und Erzählungen sind oft Personen, denen das alles auf die Nerven geht, denn sie haben ein sehr differenziertes Innenleben und Gabriele Wohmann verbündet sich mit diesen sensiblen und manchmal lebenskranken Leuten, weil sie sich nach eigener Aussage nicht vorstellen kann, normal, selbstverständlich, mittellauwarm, pulslos, aber gesundheitszuträglich zu leben.
Aber zum außergewöhnlichen Abenteuer, das plötzlich das temperierte Mittelmaß völlig vergessen lassen könnte, reicht's doch nicht so recht oder nur ganz kurzfristig.
Auch der 36-jährigen Psychotherapeutin Marlene, der Hauptfigur von Womans neuem Roman, Ach, wie gut, dass niemand weiß, gelingt es schließlich nicht, sich völlig aus den gewohnten Lebensverhältnissen zu lösen.
Aber sie versucht es.
Der der Wohmann oft nachgesagte böse Blick, mit dem sie satirisch seziert, was von uns gutmütig faul übersehen wird, ist hier dem beruflich legitimierten Scharfblick ihrer Heldin gewichen.
Wirkt sich da das Berufsleben der Psychotherapeutin auf eine Bewusstwerdung im privaten Bereich aus?
Wir fragten Gabriele Wohmann.
Ich jedenfalls ging davon aus, dass ein Beruf wie dieser einfach prägt.
Erstmal ist man natürlich auch vorbestimmt für so einen Beruf, deswegen ist Psychotherapeut ein gefundenes Fressen für mich als Romancier.
Zweitens ist es so, dass wenn man sich mit dem Innenleben anderer Leute immer zu beschäftigt, man auch zwangsläufig mit seinem eigenen Innenleben sich immer besser auskennen will oder muss, ja, etwas Zwanghaftes.
kommt dazu.
Und ich muss bei dieser Romanfigur endlich mal nicht erklären, wieso die so differenziert und hinterfragend ist.
Marlenes Beziehungen sind alle irgendwie in einem Schwebezustand.
Besonders jene zu dem Altgermanisten Herbert, mit dem sie seit vielen Jahren zusammenlebt, den sie jedoch am Beginn des Buches verlässt, um sich selber näher zu kommen.
Sie bewegt sich weg, weil sie auch ein großes Freiheitsbedürfnis hat.
Und insofern ist sie überhaupt, wie andere Leute auch, dass sie widersprüchliche Wünsche hat ans Leben.
Die kann man nicht alle gleichzeitig erfüllen.
Man möchte gern frei sein, alles Mögliche für sich tun.
Andererseits auch Geborgenheit finden wie unter so einem Dach der Ehe.
Wobei, wo man immer auch die Gefahr deutlich macht, die Ehe könnte sich in ein mittelständisches Kleinunternehmen verwandeln.
So beschreibt sie etwa den Ehemittelstand einer von Marlenes Patientinnen als einen mit sämtlichen üblichen Obligationen, Abzugsfähigkeiten, Hinterziehungschancen und Hypotheken behafteten Betrieb.
Freiheits- und Bindungsbedürfnis kommen nie zu einer wirklichen Übereinstimmung und so bleiben die meisten menschlichen Gefühlsbeziehungen, wie Wohmann einmal schreibt, von einem unauffälligen Gewimmel von Unlauterkeiten besudelt.
Eine Lesung von Gabriele Wohmann heute Abend im neuen Institutsgebäude der Wiener Universität.
Sie liest aus ihrem jüngsten Roman Ach, wie gut, dass niemand weiß.
Vier Minuten vor 13 Uhr ist es jetzt, nochmals zu Wilfried Schierlbauer ins Nachrichtenstudio.
Österreich
In einer Pressekonferenz im Parlament in Wien nahm SPÖ-Klubobmann Fischer zur Diskussion über eine Besteuerung des 13. und 14.
Monats Gehaltsstellung.
Fischer erklärte, eine derartige Maßnahme dürfe nicht isoliert gesetzt werden, sondern könne nur bei einer generellen Steuerreform verwirklicht werden.
Wörtlich meinte der SPÖ-Klubobmann, niemand brauche Angst zu haben, durch eine Besteuerung von Weihnachts- und Urlaubsgeld benachteiligt zu werden.
Fischer wollte keine Gehaltsgrenzen angeben, über denen die Steuer auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld einsetzen könnte.
Bautenminister Sekanina hat die Kostenersparnis durch die Neuplanung der Südautobahntrasse über den Wechsel mit mehr als einer Milliarde Schilling angegeben.
Sekanina erklärte, wenn keine unvorhergesehenen Hindernisse eintreten, werde die Wechselstrecke etwa 1985 oder 86 voll ausgebaut zur Verfügung stehen.
Nach den Worten des Bautenministers wird die neue Trasse außer bei extremen Wetterbedingungen durchwegs mit 130 Kilometern in der Stunde befahren werden können.
Als haltlos und tendenziös bezeichnete heute der Obmann der steiermärkischen Gebietskrankenkasse Sametz die gegen die Kassenführung erhobenen Vorwürfe einer Grazer Tageszeitung.
Das Blatt hatte Berichte, durch die Freunde der Wirtschaft seien der Kasse Schäden in Millionenhöhe erwachsen.
Die Zeitung stützte sich bei ihren Recherchen auf den Bericht des Rechnungshofes, in dem die Kassenleitung kritisiert wird.
Obmann Sametz erklärte dazu, der Rechnungshof habe eine Gegendarstellung erhalten, der sich auch das zuständige Ministerium angeschlossen habe.
USA.
Die Regierung Reagan trägt sich angeblich mit dem Gedanken, die amerikanische Entwicklungshilfe drastisch zu kürzen.
Nach Presseberichten sollen bis 1985 2,9 Milliarden Dollar auf diesem Sektor eingespart werden.
Es gibt auch Berichte über einen Austritt der USA aus der UNESCO.
Frankreich.
Der letzte amerikanische Botschafter in Teheran, Sullivan, hat unter Bezug auf die Geiselnahme in Teheran heftige Vorwürfe gegen den ehemaligen Präsidenten Carter und den Sicherheitsberater Brzezinski erhoben.
In einem vom Paris Saint-Martin veröffentlichten Interview bezichtigt Sullivan Carter und Brzezinski der Mitschultern der Geiselnahme.
Nach Sullivans Darstellung war die Geiselnahme vorhersehbar.
Trotz seiner Sullivans Warnungen habe Carter den Shah noch zu einer Zeit unterstützt, als es klar war, dass er keinerlei Chance mehr hatte.
Schweden.
Die verschiedenen Atommächte haben im vergangenen Jahr nach den Aufzeichnungen des Seismologischen Instituts in Horkfors zusammen 49 Kernwaffenversuche vorgenommen.
Eine einzige Atomexplosion wurde in der Atmosphäre ausgelöst, und zwar von China, das das Abkommen von 1963 über das Verbot derartiger Tests nicht unterzeichnet hat.
Auf das Konto der Sowjetunion gingen 20 unterirdische Versuche, die USA haben 14 und Frankreich 11 Atombomben gezündet.
Drei Nuklear-Tests hat Großbritannien vorgenommen.
Frankreich.
Beim Weltcup-Rennen der Damen in Mezhev sieht es im Augenblick nach einem Schweizer Doppelsieg aus.
Diesmal führt Marie-Therese Nadig vor der gestrigen Siegerin Doris De Agostini.
Conny Preulist zurzeit dritte, Edith Peter liegt auf Rang 10.
Das also waren die Schlussmeldungen, eine Zusammenfassung der wichtigsten Tagesereignisse im Mittagjournal.
Einen Beitrag, meine Damen und Herren, konnten wir aus Zeitgründen nicht im Journal unterbringen, den Bericht von Norbert Paul Engel aus Straßburg von der Debatte des Europarates über die Türkei.
Der Türkei wird ja bekanntlich Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, Menschenrechtsverletzungen unter der Militärdiktatur nach der Machtübernahme der Militärs im September in der Türkei.
Es gibt eine Grundsatzdiskussion, ob die Mitgliedschaft beim Europarat der Türkei auch vorläufig ausgesetzt werden soll oder nicht.
Aber darüber wird derzeit in Straßburg debattiert.
Und mit diesem Hinweis, meine Damen und Herren, haben wir das Mittagsschanal auch schon beendet.
Interview: Erste Bank Generaldirektor Haumer und Marketingchef Herbert Böhm von der Erste Bank
Mitwirkende:
Kletzander, Helmut [Gestaltung]
, Haumer, Hans [Interviewte/r]
, Böhm, Herbert [Interviewte/r]
Datum:
1981.01.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Wettbewerb
,
Nachrichten