Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1981.02.27
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen angenehmen Tag, meine Damen und Herren, beim Mittagsjournal begrüßt Sie Werner Löw.
Was wird es in den kommenden 60 Minuten aktueller Informationen zu hören geben?
Die Diskussion über den geplanten Ankauf von Abfangjägern für das österreichische Bundesheer geht weiter.
Vor genau einer Woche ist eigentlich der ursprünglich gesetzte Endtermin der Frist für eine Entscheidung abgelaufen und jetzt drängt die Opposition auf einen Entschluss des Verteidigungsministers.
Das also ist unser Hauptinlandsthema von heute, wenn wir mal absehen vom Wetter, für das es ja wie jeden Freitag eine etwas ausführlichere Vorschau auf das Wochenende geben wird.
Aus dem Ausland berichten wir von der gestern Abend präsentierten neuen Regierungsmannschaft in Spanien.
über den laufenden 26.
Parteitag der sowjetischen KP in Moskau, bei dem es heute um die Grundlagen für den kommenden Fünfjahresplan ging, und über neue Maßnahmen der jugoslawischen Regierung gegen die offenbar grassierende Preistreiberei und auch Wirtschaftskriminalität im offensten der kommunistischen Staaten.
Zurück nach Österreich führt uns dann ein Gespräch mit dem neuen Mehrheitseigentümer der Skifabrik Kneißl über die mittel- und längerfristigen Pläne des neuen Managements in Kufstein und natürlich fehlt auch nicht unser Blick in die Kommentarspalten der Presse von heute.
Die Kulturredaktion bereitet eine Vorschau auf die Theodor Herzl Sonntagsmartini im Wiener Volkstheater vor und der weltberühmte Clown Charlie Revell will aufhören.
Heute Abend gibt es eine Abschiedsvorstellung in München, Anlass für uns, den Mann, der das geflügelte Akrobat schön erfunden hat, zu würdigen.
Vor dem Abtreten von Charlie Revell jetzt aber der Auftritt von Herbert Slavik.
Er liest uns die Nachrichten, die Elisabeth Marnas als verantwortliche Redakteurin zusammengestellt hat.
USA.
In Washington setzen Präsident Reagan und der britische Premierminister Margaret Thatcher politische Gespräche fort.
Unter anderem ist auch ein Treffen der Regierungschefin mit Verteidigungsminister Weinberger vorgesehen.
Nach dem gestrigen ersten Gespräch setzen sich Reagan und Thatcher grundsätzlich für eine Fortsetzung des Dialogs mit der Sowjetunion bei gleichzeitiger Stärkung der NATO ein.
Die Interessen des Westens müssen in Europa, in der Golfregion, in Südostasien, in Nahost sowie in Zentral- und Südamerika verteidigt werden.
Dazu seien künftig engere Konsultationen nötig, wurde erklärt.
Zwischen Washington und London gebe es keine wesentlichen Meinungsunterschiede.
Zu dem vom sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev lancierten Plan eines Gipfeltreffens mit Reagan sagte Thatcher, derartige Konferenzen lösten Probleme nicht auf wunderbare Weise.
Reagan sollte mit Brezhnev nur nach sorgfältiger Prüfung und nach intensiver Vorbereitung zusammenkommen.
Reagan seinerseits zeigte sich an einem ernsthaften, konstruktiven Dialog mit den Sowjets interessiert.
Neuerlich warnte Reagan vor eine Einmischung in Polen, die das Ost-West-Verhältnis schwerwiegend und langfristig beeinträchtigen würde.
Margaret Thatcher besichtigt heute auch ein Raumfahrtzentrum der NASA sowie ein genetisches Forschungslabor und reist morgen nach New York weiter, wo sie mit UNO-Generalsekretär Waldheim zusammentreffen wird.
Der französische Außenminister François Ponsay, ebenfalls zu einem Besuch in den USA, rief anlässlich einer Pressekonferenz zu einer Politik der Festigkeit und des Dialogs gegenüber dem Ostblock auf.
Sowjetunion.
Die künftige wirtschaftliche Entwicklung der Sowjetunion steht heute im Mittelpunkt des 26.
Kongresses der Kommunistischen Partei in Moskau.
Ministerpräsident Tikhonov hat den Delegierten den künftigen Fünf-Jahres-Plan und die Richtlinien für die weitere wirtschaftliche und soziale Entwicklung bis zum Jahr 1990 vorgelegt.
Demnach soll die Konsumgüterproduktion stärker als bisher berücksichtigt werden.
Außerdem wird den Sowjetbürgern eine Erhöhung der Realeinkommen um 16 bis 18 Prozent in Aussicht gestellt.
Tichonov meinte wörtlich, Hauptaufgabe des neuen Fünfjahresplanes werde es sein, den Wohlstand der sowjetischen Menschen zu sichern.
Dies müsse unter anderem durch rationellere Nutzung des Produktionspotenzials und durch eine Verbesserung der Arbeitsqualität erzielt werden.
Der amerikanisch-sowjetische Handel ist im Jahre 1980 gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent zurückgegangen.
In einem heute in Moskau vom amerikanischen Handelsbüro veröffentlichten Bericht wird vor allem das amerikanische Embargo nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan als Grund angegeben.
China.
In einer Reaktion auf den geplanten Verkauf holländischer U-Boote an Taiwan hat die Volksrepublik China beschlossen, ihre diplomatischen Beziehungen zu den Niederlanden einzufrieren.
Den Haag wurde aufgefordert, seinen Botschafter in Peking abzuberufen.
Gleichzeitig beorderte China seinen diplomatischen Vertreter aus den Niederlanden zurück.
Spanien.
Das ganze Land dürfte heute im Zeichen groß angelegter Demonstrationen für Demokratie und Verfassungstreue stehen.
Die vier großen Parteien Spaniens haben unter dem Eindruck des gescheiterten Putsches vom vergangenen Montag zu diesen Kundgebungen aufgerufen.
Die Säuberungswelle unter führenden Militärs dauert an.
Mehrere hohe Offiziere sind entweder verhaftet oder ihres Kommandos enthoben worden.
Die vor einer Woche entführten Honorarkonsulen von Österreich, Uruguay und El Salvador haben in einer Mitteilung Gewalt und Folter in Spanien angeprangert.
Das Schreiben wurde verschiedenen Zeitungen des Baskenlandes zugespielt.
Die Entführer der Honorarkonsulen, Mitglieder der baskischen Separatistenorganisation ETA, verlangen für die Freilassung ihrer Geiseln die Veröffentlichung von Berichten über angebliche Folterungen in Spanien.
Großbritannien.
Die Nachrichtenagentur Associated Press veröffentlicht ein bisher geheimes Dokument über die Haltung der europäischen Gemeinschaft zum Nahostproblem.
Demnach haben die Regierungschefs des gemeinsamen Marktes anlässlich ihrer Dezember-Sitzung in Luxemburg innerhalb von zwei Jahren den Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten gefordert.
Weiters ist von der Selbstbestimmung der Palästinenser die Rede.
Hinsichtlich der Jerusalem-Frage wird eine Rückkehr zum internationalen Status der Stadt empfohlen.
Alle außerhalb des ursprünglichen Staatsgebietes von 1948 errichteten israelischen Siedlungen werden als völkerrechtswidrig bezeichnet.
Wie Associated Press schreibt, betonten Kreise der europäischen Gemeinschaft, dass dieser Nahostplan in keiner Weise gegen das Camp David-Abkommen gerichtet sei.
Außerdem soll dieses Papier demnach mit den am Nahostkonflikt beteiligten Parteien diskutiert werden.
Eine Änderung von Teilen dieses Planes wird erwartet.
Polen.
Immer wieder werden nun in Warschau Fälle von Korruption und persönlicher Bereicherung bekannt.
Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Wohnbauminister Glasur.
Ihm wird vorgeworfen, sein Privathaus besonders billig gebaut zu haben.
Er setzte nämlich angeblich jene Firmen und Bauunternehmen ein, die für das Ministerium arbeiten mussten.
Weiters haben die Behörden Ermittlungen gegen einen ehemaligen Kommunalpolitiker eingeleitet, der sich angeblich bestechen ließ.
Zwei hohe Beamte des Planungsausschusses und 30 ihrer Komplizen werden ebenfalls wegen verschiedener Amtsverletzungen gerichtlich belangt.
Iran.
Nach mehr als sechsmonatiger Haft sind heute drei britische Missionare mit einem Flugzeug der iranischen Fluggesellschaft aus Teheran abgeflogen.
Die drei Angehörigen der anglikanischen Kirche, ein Arztehepaar und eine Sekretärin, waren wegen Spionageverdachts festgehalten worden.
Die drei britischen Staatsbürger sollten ursprünglich bereits am Mittwoch Persien verlassen.
Aus unbekannten Gründen verhinderte damals ein hoher Beamter in letzter Minute den Abflug, nachdem die drei bereits abgefertigt worden waren.
USA.
Papst Johannes Paul II.
hat eine zwölftägige Fernostreise abgeschlossen und vom amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Anchorage in Alaska die Rückreise nach Rom angetreten.
In Anchorage zelebrierte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche vor etwa 40.000 Menschen unter freiem Himmel eine Messe.
Stationen der Asienreise waren die Philippinen, die Pazifikinsel Guam und zuletzt Japan, wo sich der Papst in Hiroshima und Nagasaki vor allem gegen die Atomrüstung aussprach.
Japan.
Vor der japanischen Küste ist in der Nacht auf heute ein sowjetischer Frachter gesunken.
Dabei dürften 35 Menschen ums Leben gekommen sein.
Japanische Patrouillenboote konnten bisher drei Überlebende retten.
15 Besatzungsmitglieder wurden nur mehr totgebrochen.
Der Frachter befand sich mit einer Ladung von Stahlerzeugnissen auf dem Weg von Japan nach Wladivostok.
Österreich.
Eier und Geflügel könnten in den kommenden Wochen möglicherweise etwas teurer werden.
Der strenge Winter und steigende Futtermittelpreise haben, so erklären die Eierhändler, die Produktion etwas zurückgehen lassen.
Im Landwirtschaftsministerium wird dazu festgestellt, dies sei eine Frage der sogenannten Schwellenpreise, also der Mindestpreise für importierte Ware.
Eine Anhebung der Mindestpreise werde derzeit durchdiskutiert und man werde sie so halten, dass die Versorgung zu Ostern gesichert sei.
Eine Anhebung der Einfuhr Mindestpreise kann natürlich zu einer leichten Preissteigerung der Ware im Inland führen.
Soweit die Nachrichten im Mittagsjournal und was das Wetter anlangt, so machen wir es ja jeden Freitag, also vom Wochenende, ein bisschen ausführlicher und ich bin jetzt per Leitung mit Herrn Dr. Sabo von der Meteorologischen Zentralanstalt auf der Hohen Warte verbunden.
Guten Tag, Herr Doktor.
Ja, grüß Gott.
Herr Doktor, hier bei uns im Studio, sicher auch bei Ihnen auf der Hohen Warte, lacht die Sonne.
Haben wir Grund uns zu freuen auf ein schönes Spätwinterwochenende?
Nun, obwohl sich die Großwetterlage zum Wochenende eigentlich grundlegend umgestalten wird, bleibt bei uns in Österreich schönes und doch recht kaltes Wetter bestehen.
Morgen Samstag wird sicherlich noch dieses nordosteuropäische Hochdominant sein.
Zum Sonntag hin greift dann jedoch ein Atlantiktief auf den Westen Europas über.
Das heißt, über Mitteleuropa kommt dann allmählich eine Südwestströmung auf, mit der wiederum recht milde Luftmaßnahmen herangeführt werden.
Wettermäßig müsste man für morgen sagen, allgemein heiter oder wolkenlos.
Auf der anderen Seite natürlich wieder recht strenge Morgenfröste.
Die werden etwa im Bereich zwischen minus 15 bis minus 5 Grad liegen und tagsüber dann Temperaturen etwa zwischen 0 Grad und plus 7 Grad.
Am Sonntag wird dann an der Alpen-Südseite die Bewölkung etwas zunehmen.
Im übrigen Österreich nach wie vor schönes, heiteres oder wolkenloses Wetter.
Gleichzeitig doch eine gewisse Frostabschwächung, die Frühtemperaturen am Sonntag etwa nur noch im Bereich zwischen minus 7 bis 0 Grad und tagsüber dann Werte zwischen plus 2 und plus 8 Grad, wobei am Sonntag bereits am Alpen-Nordrand Föhn eintreten kann.
Vielen Dank Herr Dr. Sauer, das sind ja sehr gute Aussichten im Großen und Ganzen.
Und da passt eigentlich hinein, ich habe hier vor mir liegen den Lawinenwarendienst, die Meldung des Lawinenwarendienstes im Aktuellen.
Der geht nämlich auch aus von der Frostmilderung und der Sonneneinstrahlung.
Und da heißt es also im Steilgelände wird das vielleicht zu kleinen Lockerschneelawinen führen können, die allerdings für Tallagen und Verkehrswege keine Gefahr bringen dürften, die der Skifahrer allerdings beachten sollte.
Durch die meist feste Schneedecke bestehen weitgehend günstige Tourenbedingungen, sagt der Lawinenwarendienst.
Trotzdem natürlich Vorsicht, wie immer, auf Schneehängen geboten.
Herr Dr. Sabo, Sie haben noch die Messwerte von 12 Uhr.
Könnten Sie uns die vorlesen, bitte?
Ja, die habe ich eben bekommen.
Wien wolkenlos plus 1 Grad Ostwind mit 10 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt wolkenlos 2 Grad Ost 10.
Linz wolkenlos 2 Grad Ost 25.
Salzburg wolkenlos 3 Grad Nordwind mit 3 Stundenkilometer.
Innsbruck wolkenlos 0 Grad Windstille.
Bregenz-Heiter minus 2 Grad, Ost 3 Stundenkilometer, Graz-Heiter 0 Grad, Südwind mit 10 Kilometer in der Stunde und Klagenfurt-Heiter minus 4 Grad, Ostwind mit 5 Stundenkilometer.
Dankeschön noch einmal an die hohe Warte und wir beginnen mit unserem Beitragsteil im Mittagsjournal.
Das Tauziehen um die geplante 24 Abfangjäger starke Luftpolizei der heimischen Milizarmee geht in diesen Tagen zu Ende.
Sollte es aus finanziellen Gründen zu keiner positiven Ankaufsentscheidung durch die Regierung kommen und es sprechen einige Anzeichen dafür, dann sind die beiden Oppositionsparteien die Weiterführung der bisherigen Konsenspolitik in Fragen Landesverteidigung gefährdet.
Seit dem 5.
Februar tagt die Projektgruppe Abfangjäger des Verteidigungsministeriums in Permanenz, um die Unterlagen für die Letztentscheidung durch die Mitglieder des Landesverteidigungsrates vorzubereiten.
Dieses Gremium könnte dann frühestens Mitte März zusammentreten.
Ende der Vorwoche nun haben die Vertreter der beiden im Rennen um den Abfangjäger-Typ verbliebenen Industriegiganten General Dynamics aus den Vereinigten Staaten und Dassault Breguet aus Frankreich ihre Letztanbote vorgelegt.
Die Vereinigten Staaten offerieren zwei Versionen vom Typ F-16 zum 24-Abfangjäger-Gesamtpreis von rund 5 Milliarden Schilling.
Frankreich bietet zwei Versionen der Mirage M50 um rund 6 Milliarden Schilling an.
Doch gibt es möglicherweise aus Budgetgründen letzten Endes nun doch wirklich eine negative Entscheidung der österreichischen Regierung?
Leopold Esterle berichtet.
Vor dem immer schärfere Konturen annehmenden Hintergrund einer Negativentscheidung der Bundesregierung drängen die Wehrsprecher der beiden Oppositionsparteien auf den Ankauf der Abfangjäger.
Und während die Projektgruppe Abfangjäger unter Führung von Oberst Bernecker kurz vor Beendigung des Abschlussberichtes über die letzten Angebote der beiden Industriegiganten General Dynamics und Dassault-Prégé steht, erwacht bei den heimischen Militär- und Finanzexperten die Erkenntnis, dass für das rund 6 Milliarden Schilling teure Abfangjägerprojekt kein Geld da ist.
So war aus dem Bundeskanzleramt zu erfahren, Regierungschef Kreisky würde bei seiner der Zeitung Südost-Tagespost vor kurzem abgegebenen Erklärung bleiben, wonach eine Finanzierung der überschallschnellen Flugzeuge keinesfalls übers Heeresbudget, sondern nur über eine außerbudgetäre Regelung infrage komme.
Allerdings stünden auch für eine derartige Regelung derzeit angesichts der allgemeinen Budgetsituation keine Mittel zur Verfügung.
Mehr oder weniger offen erklären auch Spitzenbeamte des Finanz- und Verteidigungsministeriums, dass ein Ankauf der Abfangjäger die Armee vor unlösbare Probleme stellen würde.
So sei der im Landesverteidigungsplan vorgesehene Ausbau der Personalstärke der Armee von derzeit 150 auf 186.000 Mann im Jahre 1984 dann finanziell nicht mehr verkraftbar.
Für eine entsprechende Ausrüstung dieser Truppen wäre dann einfach kein Geld mehr vorhanden.
Dazu kommt ein weiterer Aspekt.
Selbst wenn die Anschaffungskosten für die rund 6 Milliarden Schilling teuren Abfangjäger durch Kompensationsgeschäfte gedeckt wären, sprechen bislang streng geheim gehaltene Studien von einem Erhaltungsaufwand der Maschinen von 800 Millionen bis einer Milliarde Schilling jährlich.
Außerdem würden 750 notwendige Dienstposten für Monteure, Wartungspersonal und Techniker den ohne dies angespannten Personaletat sprengen.
Nicht zuletzt weiß Ressortchef Otto Rösch selbst, der unlängst davon sprach, dass in der Bevölkerung für den Ankauf der Abfangjäger kein Verständnis vorhanden sei.
Gegenteiliger Auffassung sind die Wehrsprecher der Oppositionsparteien.
Ihnen genügt eine derartige Information nicht.
Sie drängen auf eine positive Entscheidung.
Für ÖVP-Wehrsprecher Erma Korer hat der Abfangjägerentscheid symbolhaften Charakter für die Einstellung der Regierung zur Sicherheitspolitik.
Ein weiterer Aufschub oder gar eine negative Entscheidung wäre für Erma Korer gleichbedeutend mit einem Scheitern der Konsenspolitik in Sachen Bundesheer.
Gescheitert wäre aber auch, so Herr Makora, Verteidigungsminister Rösch.
Ich halte den Verteidigungsminister in dieser ganzen Frage, in der ganzen Bandbreite Abfangjäger bis hinüber zur Frage der Ausstattung der militärischen Landesverteidigung
für den Motor.
Er muss es sein, der die Regierung in Bewegung bringt.
Er muss es sein, der in der Öffentlichkeit die Bevölkerung dafür gewinnt, dass die Bevölkerung überzeugt ist, die Regierung bei der Stärkung der Verteidigungsbereitschaft zu stützen.
Er aber schweigt.
Ich bin der Meinung, dass wir einen Zustand erreicht haben, wo der Verteidigungsminister dem Bundeskanzler erklären müsste, Herr Bundeskanzler, ich sehe mich in meiner Wehrpolitik zumindest mangels der finanziellen Möglichkeiten gescheitert und ich gehe.
Sowas hat man weder von ihm gehört, noch von einem derjenigen Herrn Generäle, die das große Wort geführt haben beim Verkaufen des Konzepts, aber heute vor der schwierigen Situation stehen zu erkennen zu müssen, dass sie das Konzept Mangels der Gelder nicht erfüllen können.
Wenn Verteidigungsminister Otto Rösch die finanzielle Sicherstellung für die Belange der Armee nicht mehr garantieren könne, zieht Erma Chora die Konsequenz.
Herr Minister, legen Sie Ihr Amt zurück.
Auch FPÖ-Wertsprecher Josek drängt auf eine Entscheidung.
Wir diskutieren nun ein Jahr im Landesverteidigungsrat.
Wir haben Fachleute eingesetzt.
Wir haben also nun die Entscheidung, über zwei Maschinen zu treffen, vom Militärischen her.
Sollte die Bundesregierung nicht bereit sein, mit der Ausrede, für so etwas haben wir kein Geld, wäre für mich das ein casus belli, denn ich bin nicht bereit, mich ein Jahr lang in Beratungen zu ergehen und dann am Schluss zu erfahren, alles recht schön und gut, aber wir kaufen es nicht.
Aus freiheitlicher Sicht waren wir sehr froh, dass in der zweiten Hälfte der 70er Jahre die Landesverteidigung aus dem politischen Streitgespräch heraus war.
Wenn aber die Angelegenheit der Abfangjäger nicht zufriedenstellend in unserem Sinne gelöst wird, so werden wir die Landesverteidigungspolitik wieder in die Öffentlichkeit bringen und hier den Sozialisten vorhalten, dass hier ein echtes Versagen vorliegt.
Verteidigungsminister Rösch hat eine Stellungnahme abgelehnt.
Die Opposition drängt also auf eine positive Entscheidung in Sachen Ankauf oder möglicherweise auch Nicht-Ankauf von Abfangjägern für das österreichische Bundesheer.
Nächster Propagandepunkt um zehn Minuten vor halb eins, die Inlandspresseschau.
Die Auszüge aus den Kommentaren der heutigen Zeitungen hat Wilfried Seifer zusammengestellt.
Die Parteizeitungen beider Großparteien nehmen sich heute noch einmal der viel diskutierten Steuerpläne des neuen Finanzministers Salche an.
Vor allem der angekündigten oder möglichen Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit der Sozialversicherungsbeiträge.
Martin Stieglmeier schreibt dazu im ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Salche ist einfach unfähig.
Sonst würde er bei den Subventionen ansetzen und anfangen, den Förderungsdschungel zu durchforsten.
Oder ein Budgetsanierungskonzept vorlegen.
So weiterwurschteln wäre aber das dümmste.
Doch was will man von einer Partei verlangen, die nie gelernt hat, mit dem sauer verdienten Geld der Steuerzahler sorgsam umzugehen?
Soweit die ÖVP-Zeitung.
Widerstand gegen die Steuerüberlegungen solches hat aber nicht nur die Volkspartei angemeldet, auch vom Gewerkschaftsbund gab es bereits massive Gegenstimmen.
Die ÖVP hat daraufhin dem Gewerkschaftsbund ein gemeinsames Vorgehen gegen die Besteuerung der Sozialversicherungsbeiträge angeboten.
Manfred Scheuch kommentiert das in der sozialistischen Arbeiterzeitung so.
Es ist in der Tat schwer vorstellbar, dass der ÖGB für Vorschläge, die er im nächsten Monat zur Steuerreform vorlegen wird, der Ätzes seitens der ÖVP bedürfte.
Herr Mock sieht für Umverteilung keinen Anlass.
Er will an den bestehenden großen Einkommensunterschieden nichts ändern.
Diese Position zeigt, dass sein Angebot an den ÖGB nichts ist als Anbiederung.
Für Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten ist das Zusammenarbeitsangebot der ÖVP nicht ganz verständlich.
Besonders nicht im Hinblick darauf, dass von Seiten der Wirtschaftsvertreter der ÖVP in den vergangenen Tagen eine Belastung der Sozialpartnerschaft durch die SPÖ-Vertreter beklagt wurde.
Es ist verständlich, dass sich die große Oppositionspartei den potenten Partner ÖGB im Kampf gegen die Belastungswelle nicht entgehen lässt.
Ist dann aber die Furcht um ein Schwinden der Sozialpartnerschaft tatsächlich noch begründet?
Oder ist der ÖGB zwar als politischer Partner tragbar, als Sozialpartner aber nicht?
In der Tageszeitung die Presse kritisiert Kurt Horowitz die Salcher-Pläne.
Finanzminister Salcher übersieht bei seinen Umverteilungsplänen offenbar, dass sie bis zur letzten Konsequenz durchgedacht alles andere als sozial sind.
Mag sein, dass den unterprivilegierten Hilfsarbeitern, den kleinen Angestellten, den Pensionisten fürs erste sogar ein paar hunderte mehr im Monat bleiben, sobald die Steuerreform nach Salchers Vorstellungen durchgezogen ist.
Auf die Dauer wird es aber auch diesen Bevölkerungsschichten nur besser gehen können, wenn Leistung nicht bestraft wird und die Wirtschaft wächst.
Soweit also Pressestimmen zum Thema Salchers Steuerpläne.
In den Salzburger Nachrichten greift Gerhard Neureiter noch einmal die Kritik Bundeskanzler Kreiskis an dem Gang der ÖVP zu Bundespräsident Kirschläger auf.
Kreiski hat damals gefährliche Entwicklungen und reaktionäre Tendenzen vorausgesagt.
Mittlerweile haben Wirtschaftstreibende und Rektoren angekündigt, auch sie würden das Staatsoberhaupt über Schwierigkeiten informieren wollen.
Maireiter dazu in den Salzburger Nachrichten.
So richtig und geschickt es von der Volkspartei war, den Bundespräsidenten in der heiklen Phase in der AKH-Untersuchung anzurufen, so falsch ist es, die moralische Autorität des Staatsoberhauptes zu missbrauchen, indem man Entscheidungen von ihm verlangt, die Partner unter sich oder Mehrheiten treffen müssen.
Als die Industrie Dallinger mit dem Bundespräsidenten als Schiedsrichter winkte, machte sie genau das wahr, was Kreisky als möglichen Auswuchs an die Wand gemalt hatte.
Anscheinend hat er eine Nase dafür, was sich in der Politik abspielt, auch wenn es zuerst ausschaut, als sei er nur bös.
Wilfried Seifert gestaltete die heutige Presseschau.
Wenige Stunden nach seiner Vereidigung hat der neue spanische Ministerpräsident Leopoldo Calvo Sotelo noch gestern Abend sein Kabinett vorgestellt.
Die fünfte spanische Regierung seit den ersten freien Wahlen im Jahre 1977.
Die neue Regierung hat sieben Minister weniger als die von Sotelos Vorgänger Adolfo Suárez.
Und von den bedeutendsten Ministerien wurde nur das der Verteidigung neu besetzt.
Zum ersten Mal seit dem Spanischen Bürgerkrieg, also seit den späten 30er Jahren, gehören dem Kabinett übrigens nur Zivilisten an.
Die Regierungsbildung stand ja natürlich ganz unter dem Eindruck des Putschversuchs vom vergangenen Montag.
Und das ganze Land dürfte heute auch im Zeichen groß angelegter Demonstrationen für Demokratie und Verfassungstreue stehen.
Unterdessen geht die Säuberungswelle unter den führenden Militärs weiter.
Mehrere hohe Offiziere sind entweder verhaftet oder ihres Kommandos enthoben worden.
Robert Gerhardt berichtet Einzelheiten.
Am 21.
März, Samstag, Frühlingsbeginn sollte eigentlich erst Spaniens Demokratie gestürzt werden.
So waren die Pläne der Verschwörer bei den hohen Militären.
In der von ultrarechten Zivilisten und Militärs gelesenen Tageszeitung Al-Qasr, die Festung, gab es zu diesem Plan verschleierte Signale.
Unter dem Pseudonym Mandelbäume hieß es am 1.
Februar, sofort nach dem Rücktritt von Premier Suárez, wir sind an einem kritischen Punkt.
Der Countdown beginnt.
Kurz danach ein weiteres Signal an die Verschwörer.
General Santiago schreibt,
Die Grenzsituation tritt ein.
Danach überstürzten sich die Ereignisse.
Terrormord am Atomtechniker, Reihen durch die baskische ETA, Foltertod eines ETA-Terroristen im Gefängnis der Geheimpolizei in Madrid, Verhaftung von fünf Inspektoren, Rücktritt von Generaldirektoren der Sicherheitsbrigaden, Aufrufe zur Solidarität, Bummelstreik der Polizei, Niederlage von Calvo Sotelo beim ersten Wahlgang im Parlament,
weiterhin nur amtierende provisorische Regierung.
Da schlägt Oberstleutnant Tejero, der schnauzbärtige Führer des Kommandos der Zivilgardisten, knallhart zu.
Er stürmt die Vollversammlung.
Für die Militärs der Operation Mandelbäume kam der Coup zu früh.
Die Bäume blühen auch in Spanien erst voll zu Beginn des Frühlings am 21.
März.
Die überstürzte Aktion von Tejero ließ den konspirierenden Militärs keine Zeit zu überlegter Koordination.
Die strategisch wichtige Panzerdivision Brunette war im Manöver.
Sie kam erst gestern per Zug aus Zaragoza zurück.
Dieser übereilt ausgelöste Putsch schlug fehl.
Weitere werden allerdings nicht ausgeschlossen.
Wir haben eine Schlacht gewonnen, doch nicht den Krieg, sagen besorgte Politiker.
König Juan Carlos mahnt die sofort zusammengerufenen Parteiführer zu Mäßigung bei ihren Forderungen nach Säuberung bei Polizei und Militär.
Die Lage sei delikat.
Der neue Premier, Calvo Sotelo, spricht von einem Teil der Streitkräfte, die sich mit Putschplänen trugen.
Bis zur Stunde sind drei Generäle und etwa 25 andere hohe Offiziere in Arrest.
Während der Regierungszeit von Adolfo Suárez soll es mindestens zehn bis zwölf Versuche der Rebellion gegeben haben.
Das berichtet heute ein enger Mitarbeiter des Ex-Premiers, der sich als frischgebackener Herzog von Suárez seit gestern in New York aufhält.
Zur wohlverdienten Entspannung, wie es heißt.
Sein Rücktritt war von den Militärs erzwungen.
Auch das stellt sich jetzt heraus.
Suárez wollte mit seiner patriotischen Geste die Demokratie retten.
Andeutungen in dieser Richtung hatte er schon bei seiner Rücktrittsrede Ende Januar an die überraschte Nation gemacht.
In dieser hochbrisanten Lage schlägt der Sozialistenführer Felipe González eine breite Basis der Parteien zur Verteidigung der Verfassung vor.
Sie wird von Premier Sotelo abgelehnt.
Sein Kabinett ohne langes Zögern sofort vorgestellt und heute Nachmittag vor dem König zu vereidigen, zeigt keine großen Veränderungen.
Es ist um sieben Minister reduziert und hat einen anderen Mann für das Ressort Verteidigung.
Alles sieht nach Not und Übergangslösung aus, nach einem Interregnum vor der Koalition mit den Sozialisten.
Es sollte nur schnell ein Machtvakuum geschlossen werden, um gegen weitere Putsche besser gewappnet zu sein.
Für heute Abend werden stündlich über Rundfunk alle Spanier aufgerufen, schweigend an einer Massendemonstration für Freiheit, Demokratie und Verfassung teilzunehmen.
Währenddessen wurde ein Kommuniqué der seit genau einer Woche entführten Ehrenkonsulen, darunter auch der von Österreich, bekannt.
Sie sind wohl auf und schließen sich der Forderung ihrer Entführer von der baskischen ETA-Terrororganisation an.
Diese verlangen die Freilassung von über 300 ihrer Aktivisten, die in spanischen Gefängnissen hohe Strafen verbüßen müssen.
Robert Gerhardt berichtet aus Madrid und bevor wir mit unserer Auslandsberichterstattung weitergehen, ein knapper Blick auf das Programm der folgenden halben Stunde im Mittagsschornal noch.
Wir wollen Sie noch informieren über Auswüchse der Inflation in Jugoslawien, sowie über die Diskussion jetzt über den Wirtschaftsplan des neuen US-Präsidenten Reagan.
Von der Kulturredaktion erwarten wir Beiträge zur Theodor-Herzl-Martiné im Volkstheater am kommenden Sonntag sowie einen Bericht über die für heute Abend angesetzte Abschiedsvorstellung des weltberühmten Clowns Charlie Rivel.
Damit aber wieder zurück und fortgesetzt im Programm.
Ausland, wie gesagt, wir kommen in die Sowjetunion.
Seit Anfang dieser Woche findet im Kreml-Palast in Moskau der 26.
Parteitag der KPDSU statt, der vierte in der Ära von Parteichef Brezhnev.
Sein Einleitungsreferat am Montag hatte mittlerweile eine Reihe von Reaktionen aus dem Westen ausgelöst, insbesondere seine Anregung zu einem möglichen Gipfeltreffen mit dem neuen US-Präsidenten Ronald Reagan und auch sein Vorschlag, die Aufrüstung Europas mit atomaren Mittelstreckenraketen gewissermaßen einzufrieren.
In Moskau jedenfalls folgten im Laufe der Woche Gastreferate von Bruderparteien, von innerhalb und außerhalb des Ostblocks.
Und gestern und heute ging es im Wesentlichen um innersovjetische Angelegenheiten.
Heute konkret um die wirtschaftlichen Grundlagen und Richtlinien für den nächsten Fünfjahresplan.
Otto Hörmann berichtet aus Moskau.
Was Ministerpräsident Tichonow heute Vormittag den Parteitagsdelegierten über die sowjetische Wirtschaft, speziell über die Vorhaben des 11.
Fünfjahresplanes bis 1985 zu sagen hatte,
ist in den Grundzügen seit Ende des Vorjahres bekannt.
Das damals veröffentlichte Papier sollte als Diskussionsgrundlage dienen und dann beim jetzigen Parteitag verabschiedet werden.
Tenor des neuen Fünfjahresplanes ist, dass sich das Wirtschaftswachstum schon in den fünf Jahren bis 1980 verlangsamt hat und unter dem Plan geblieben ist und dass die Wachstumsraten für den neuen Plan bis 1985 nur geringfügig über das jetzt real Erreichte hinausgehen sollen.
Beispiel Industrieproduktion,
1976 bis 80 real erreichtes Wachstum etwa 25 Prozent und auf diesen 25 Prozent basierend ist das Planvorhaben ab heute bis 1985 26 bis 28 Prozent.
Laut Plan soll dabei die Konsumgüterproduktion der sogenannte Sektor B etwas stärker wachsen als die Schwerindustrie der Sektor A.
Schon aus den sowjetischen Bezeichnungen Sektor A und Sektor B geht hervor, dass die sowjetischen Wirtschaftsfunktionäre und Parteiplaner instinktiv die Schwerindustrie bevorzugen.
Was eine prozentuelle Bevorzugung der Konsumgüterindustrie auf dem geduldigen Planpapier in Wirklichkeit bedeutet, haben die Sowjetbürger schon beim vorletzten Parteitag erlebt, 1971.
1976 wurde stillschweigend auch auf dem Papier die Schwerindustrie wieder bevorzugt.
Die Verbesserung des Volkswohlstandes ist eines der deklarierten Hauptziele des 11.5-Jahres-Planes und vom Volk verlangt die Führung als Gegenleistung, Qualität und Effizienz.
Das Problem ist, dass ein Ausbrechen aus dem Circulus Viciosus den Wirtschaftsplanern im Großplan am Moskau-Marx-Prospekt schwerfällt.
In der Sowjetunion herrscht ein Kaufkraftüberhang.
Viele Leute haben Geld auf der Sparkasse oder im Sparstrumpf.
Doch die Regale sind leer.
Der Anreiz fehlt, sich mehr anzustrengen.
Was Kosyge 1976 verkündete, ist für Tikhonov 1981 eine genauso dringende Aufgabe.
Die Zeiten des extensiven Wachstums, wo man Ressourcen und Arbeitskräfte in die Produktionsschlacht warft, sind vorbei.
Wachstum ist in der Sowjetwirtschaft nur mehr mit Steigerung der Produktivität zu erreichen.
Die Arbeitskräfte sind sowieso knapp in der UdSSR.
Die Bevölkerung geht zurück, mit Ausnahme der südlichen Randrepubliken.
Die Ausbildungszeiten werden länger.
Die Militärdienstzeit beträgt Jahre, nicht Monate.
Eine wichtige Rolle spielt die Erschließung der Energielager.
Bei Öl und Kohle wurden die Planziele bis 1980 nicht erreicht.
Gut sieht es bei der Erschließung der Erdgaslager aus.
Bis 1985 soll die Gasproduktion um etwa 50 Prozent steigen.
Die Erdölproduktion dürfte in den nächsten fünf Jahren über 600 Millionen Tonnen jährlich steigen.
Bei Kohle liegen die Förderspitzen für 1985 unter den Zielvorgaben für 1980.
Wie ein hoch dekorierter Bergmann auf dem Parteitag in seiner Ansprache am Rande bemerkte, mangelte es an moderner Technik.
Als Ministerpräsident Tichenow heute auf die bekannte Achillesferse der Sowjetwirtschaft zu sprechen kam, auf die Landwirtschaft,
bekam auch der Wettergott wieder einen Teil der Schuld für die nicht erfüllten Pläne, wie man es hier immer tut.
205 Millionen Tonnen Getreide wurden im vergangenen Planjahr 5 im Durchschnitt pro Jahr eingefahren.
Damit wurde das Planziel nicht erreicht, obwohl insgesamt ein neuer Höchstwert in der Geschichte des Sowjetstaates erreicht wurde.
Für den kommenden Plan sind die Ziele noch höher gesteckt, bis 243 Millionen Tonnen pro Jahr.
Bleibt die Wirtschaft der Sowjetunion traditionell, könnte man fast sagen, unter den hochfliegenden Planvorgaben ihrer Bürokraten, so wurden heute Vormittag auch die Erwartungen nicht erfüllt, die man nach der Tradition an die mediale Behandlung der Rede des Ministerpräsidenten stellte.
Die Schönoffs Rede wurde am Vormittag im Fernsehen nicht einmal teilweise übertragen wie Brezhnevs Referat und auch nicht von einem Sprecher verlesen.
Die Rede Kassigens vor fünf Jahren war noch zur Gänze direkt übertragen worden, woraus man eine gewisse Ebenbürtigkeit im Status von Brezhnev und Kassigin hat herauslesen können.
Tichirnov wiederholte auch viele Passagen fast wörtlich aus der Parteitagsrede Brezhnevs vom Montag.
Kassigin-Nachfolger Tichirnov als Protégé Brezhnevs ist in der Öffentlichkeit eindeutig im Status zurückgestuft worden.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der 26.
Parteitag mehr als die anderen drei zuvor ein Parteitag durchschnifft ist.
Neue Wirtschaftspläne also im Musterland der Planwirtschaft in der Sowjetunion.
Den Verzicht auf die totale Planwirtschaft bezahlt unser Nachbarland Jugoslawien derzeit mit einer hohen Inflationsrate.
Verschärft wird die Situation durch zum Teil schon kuriose Preistreibereien.
So erhöhten die Speditionsfirmen ihre Preise kürzlich um 1056 Prozent, also auf mehr als das Zehnfache.
Aber auch bei weniger skurrilen Preissteigerungen bleibt das Problem, dass die Einkommen in Jugoslawien weit hinter der Inflationsrate zurückbleiben.
Jetzt wird wieder eine neue Teuerungsabgeltung vorbereitet und ungerechtfertigte Profite, also Preistreiberei, sollen stärker als bisher geahndet werden, wie Gustav Kalupa aus Belgrad meldet.
Eine drastische Verschärfung der Strafsätze für Wirtschaftskriminalität forderte im Bundesparlament der Generalstaatsanwalt Jugoslawiens, um der galoppierenden Preisentwicklung am jugoslawischen Markt anzuhalten.
Geldstrafen und bedingte Haftstrafen erweisen sich als unzulänglich, erklärte der Generalstaatsanwalt.
obwohl auch diese kräftig angehoben und auch in Zukunft voll angewandt werden soll.
Ungerechtfertigte Profitec konfisziert jetzt der Staat.
In Zukunft sollen Preissteigerungen über 30% als Verbrechen gelten, ansonsten als Faustregel ein Jahr Gefängnis für 10% ungerechtfertigter Preiserhöhung.
Dramatischer konnte die wirtschaftliche Situation in Jugoslawien kaum aufgezeigt werden, die sich von Tag zu Tag durch zügellose Preissteigerungen verschärft.
Produzenten und Handel nutzen das Versäumnis des Gesetzgebers, der die administrative Preisfestsetzung und zentrale Preiskontrolle voreilig aufgehoben hat, während die neue Form der Gestaltung der Preise am jugoslawischen Markt durch sogenannte gesellschaftliche Absprachen nicht greift, da die entsprechenden Preiskommissionen in den einzelnen Republiken meist noch nicht einmal konstituiert sind.
Das instinktive Gespür gegen die Obrigkeit und der ungeschmälerte balkanische Geschäftssinn
in der sozialistischen Gesellschaft dürften doch unterschätzt worden sein.
Bei den Preisaufschlägen lässt man sich auch nicht falsche Bescheidenheit zum Vorwurf machen.
Zweistellige und dreistellige Preisaufschläge sind die Regel.
Der Preisaufschlag der Speditionsfirmen um 1056 Prozent gegenüber den im Dezember geltenden Preisen wird in der Öffentlichkeit nur noch als Kuriosum vermerkt.
Da die Preiserhöhungen auch nicht vereinzelt sind, sondern wie eine Kettenreaktion alle Wirtschaftszweige und Produkte ergriffen haben, steht der Gesetzgeber und die Regierung der Entwicklung geradezu machtlos gegenüber und kann nur im Nachhinein reagieren.
Der Ankündigung, dass alle ungerechtfertigten erhöhten Preise auf das Niveau vom Dezember 1980 zurückgeschraubt werden sollen, wird in der Öffentlichkeit mit unverhohlener Skepsis begegnet.
Schließlich ist das Preisniveau in Jugoslawien seither um 35 Prozent gestiegen,
Nach inoffiziellen Statistiken sogar um 60 Prozent.
Dass die Landesregierung der Republik Serbien jetzt feststellt, dass von der Preisbehörde keine einzige Preiserhöhung gebilligt worden wäre, wirft nur noch die Frage auf, wer denn überhaupt noch Einfluss auf die Preise hier nimmt.
Die Versorgungslage ist zwar besser geworden, aber jetzt fehlt es ganz einfach an Geld.
Alle Branchen vermelden Umsatzrückgänge, während die Unzufriedenheit unter der arbeitenden Bevölkerung wächst.
Warnstreiks und Arbeitsniederlegungen werden häufiger.
Allein in Kroatien streichten die Belegschaften von Industriebetrieben im vorigen Jahr mehr als 50 Mal.
Die Einkommen und Löhne hinken der Preisentwicklung weit nach.
Bereits Ende Dezember wurden einmalige finanzielle Zuschüsse an die untersten Lohnbezieher gezahlt.
Jetzt soll die Teuerung noch einmal abgegolten werden, wobei als niedrigstes Einkommen 3.000 Dinar rund 1.400 Schilling angesehen werden.
Lineare Lohnerhöhungen sollen vermieden werden, da hiervon die hohen Einkommen mehr profitieren.
Auch die untersten Renten und Pensionen werden leicht angehoben und vor allem die Kinderbeihilfe werden jetzt um 26 Prozent heraufgesetzt.
Mit dirigistischen Eingriffen und angekündigten Subventionen wird aber wieder in den Mechanismus der Stabilisierungspolitik eingegriffen, die die jugoslawische Wirtschaft wieder auf die Beine stellen sollte.
Wir bleiben beim Thema Wirtschaft, allerdings mit ganz anderem weltanschaulichen Vorzeichen.
Amerikas Neubeginn, ein Programm zur wirtschaftlichen Erneuerung.
So heißt das Regierungsprogramm des neuen US-Präsidenten Ronald Reagan und die Anlehnung an den berühmten New Deal von Franklin Roosevelt ist sicher nicht zufällig.
Roosevelt hatte in den 30er Jahren mit einem beispielhaften staatlichen Investitionsprogramm neuen Schwung in die amerikanische Wirtschaft gebracht.
An den Erfolgsaussichten von Reagans im Prinzip gegenteiligen Wirtschaftskurs, nämlich weniger Staat, wird jetzt bereits gezweifelt.
Klaus Emmerich berichtet.
An den Versuch zu bremsen und gleichzeitig Gas zu geben, wird der Beobachter der Washingtoner Szene momentan erinnert.
Ronald Reagan drängt seine Mitarbeiter und bestürmt geradezu das Parlament.
bei den Staatsausgaben noch mehr zu sparen, nämlich im nächsten Jahr statt 41 Milliarden eine 50 Milliarden Dollar weniger vom Staat aus auszugeben.
Gleichzeitig möchte die neue republikanische Region die Wirtschaft im großen Stil ankurbeln, indem sie ihre Fleißarbeit honoriert erhält, nämlich durch eine Senkung der persönlichen Einkommensteuern in drei Jahren um 30 Prozent, sowie durch massive Abschreibungserleichterungen für die Wirtschaft, das Klima zu verändern.
Während das Parlament fast stündlich neue Probleme sieht oder schafft, weniger Ausgabenkürzungen da, weniger dort oder mehr Steuererleichterungen hier, versucht ein sichtlich ungeduldig werdender Präsident Reagan, seine Paketlösung möglichst ungeschoren und vor allem rasch durchzubringen.
Seinem Streichquartett, nämlich Budgetdirektor Stockmann, Finanzminister Riegen, Präsidentenberater Mies und Notenbankpräsident Volker, hat Reagan jedenfalls bereits neue Notenblätter hingelegt,
noch bevor sie das alte Stück überhaupt so richtig auswendig konnten.
Grund, die notwendige Harmonie im konservativen Wirtschaftsprogramm verspricht sonst nicht verlässlich genug einzutreten.
Der Staat soll sich laut Reagan weiter zurückziehen, um die Spartätigkeit zu erhöhen, die bei den Amerikanern etwa nur ein Drittel dessen ausmacht, was bei uns in Österreich fällig ist.
Außerdem soll die Privatwirtschaft bei Investitionen vor allem Modernisierungen schneller antauchen und auch auf manche oder andere Weise soll das krisenhafte Wirtschaftsklima in Amerika endlich gebessert werden.
Dem Regenschen Glauben, eine derartige Erneuerung Amerikas auf dem tugendhaften Pfad absoluter Marktwirtschaft zu erreichen, steht der Zweifel gegenüber, dass solch ein Rezept wirklich gesund macht.
Auch in Amerika, so wird Reagan von einem Teil prominenter Wirtschaftswissenschaftler jetzt entgegengehalten, auch in Amerika sorgen Staatszuschüsse für vielfältige Initialzündungen.
Von der Forschung, die Sozialleistungen, stützender Massenkaufkraft bis zu Investitionen in der Wirtschaft, ja selbst Ausgaben im Kulturbereich.
Zweifel an der von Reagan vertretenen Theorie, gesenkte Ausgaben und gekürzte Steuern genügten,
um die verschiedenartigsten Probleme zu lösen, verweisen gerade jetzt während des groß angelegten Staatsbesuches von Margaret Thatcher, dass ein täuschend ähnliches Rezept die Wirtschaft Großbritanniens bisher nicht gesunden ließ.
Gegeneinwand, die britischen Verhältnisse ließen sich mit den amerikanischen kaum vergleichen.
Regenswidersacher im Parlament haben trotz dieser tiefschürfenden wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion gegenüber einer vorwärtsdrängenden Verwaltung einen schweren Stand
weil sie bisher eine Alternative zu Regens Gesamtprogramm nicht vorgelegt haben.
Prominente Linksliberale in der opponierenden Demokratischen Partei beklagen inzwischen öffentlich die Lähmung der Opposition und verweisen darauf, dass Regen diese Schwäche auszunützen versuche, um sein Programm möglichst weitgehend durchzubauken, bevor sich die Andersdenkenden überhaupt formiert oder auf einer linksliberalen Plattform als Gegenstück zum regischen Konservativismus versammelt haben.
Zwei Minuten vor dreiviertel eins zurück nach Österreich.
Während hier heute das drohende Insolvenzverfahren für den renommierten Faserplattenhersteller Funder aktuell im Gespräch ist, hat sich das Schicksal eines anderen österreichischen Paradeunternehmens mit ähnlichen Schwierigkeiten schon im Vormonat entschieden.
Die Skifabrik Kneissl ist samt ihrem weltberühmten Markennamen von einer ihrer Herkunft nach ausländischen Auffanggesellschaft übernommen worden, der neuen Kneissl Tirol AG.
15 Prozent dieser Gesellschaft sind in Händen des Deutschen Hans Wolczewski, der so nebenbei auch der Eigentümer des weltgrößten Langlauf-Ski-Unternehmens Truck ist.
Partner des Deutschen und mit 75 Prozent der Mehrheitseigentümer der Kneißl-Tirol AG ist der Schweizer Walter Hauenstein, in seiner Heimat unter anderem auch als Großbaulöwe bekannt.
Mit ihm sprach Hans Fockenhuber über die Produkt-, Sportförderungs- und Managementpolitik der neuen Herren von Kufstein.
Herr Hauenstein, Kneissl ist auf der Münchner Sportartikelmesse mit einem relativ großen Stand vertreten.
Im Sortiment fällt auf, dass Kneissl das hier zeigt, was es immer schon hergezeigt hat.
Es hat sich nicht, zumindest für den Besucher, nicht allzu viel geändert.
Was werden Sie ändern an der Palette der Produkte?
Grundsätzlich werden wir das perfektionierte Verfahren weiterführen.
Wir haben lediglich für dieses Jahr einen Leichtschwung Serie 88 zugefügt.
Wir werden also mit dem bewährten weiterfahren.
Als die Firma Kneissl zum Verkauf anstand, hat es ja einige Diskussionen gegeben.
Vor allem auch über den Preis und ob österreichische
potenzielle Käufer sich Kneissl leisten könnten.
Können Sie uns jetzt sagen, was hat Kneissl gekostet?
Also wir rechnen mit einer Investition von ungefähr 150 Millionen Schilling.
Und was werden Sie gegenüber der früheren Firmenleitung ändern?
Etwas muss ja geändert werden, sonst wäre ja Franz Kneisl nicht pleite gegangen.
Wir versuchen das Management dem Ski, dem modernen Ski anzupassen und wir glauben, dass wir
in Verbindung mit der Firma Truck, die den weltweiten Verkauf entsprechend aktivieren können.
Kneistl war die größte österreichische Skifirma.
Streben Sie auch diesen Superlativ an?
Wir haben überhaupt kein Umsatzdenken.
Wir wollen einen preis- und marktkonformen Ski produzieren und wollen die Produktion der Marktlage anpassen.
Wir sind nicht interessiert, tausende oder hunderttausende Ski ans Lager zu produzieren.
Wird sich in der Rennsportpolitik Ihres Unternehmens etwas ändern?
Der Rennsport kostet ja der Skiproduktion derzeit schon Millionen.
Ja, es wird sich insofern etwas ändern, dass auch wir hier uns der neuen Situation anpassen müssen.
Wir wollen den Nachwuchs fördern.
Wir denken, bis in drei Jahren aus dem eigenen Nachwuchs einen tüchtigen Rennstall stellen zu können, wollen aber mit Bestimmtheit bis in fünf Jahren ganz vorne dabei sein.
Das heißt, wir öffnen jetzt schon
einen Fonds für den Rennsport.
Wir zweigen genau gleich viel Geld ab, wie wenn wir schon einen Stall hätten, ob schon das nicht der Fall ist, und sind dann notnötigenfalls in der Lage, sofern unser eigener Nachwuchs nicht stark genug ist, bis in zwei, drei Jahren vielleicht an der Skifahrerbörse mitzusprechen.
Herr Hauenstein, in den vergangenen Jahren waren die Umsätze bei den Skiern ja nicht gerade glänzend.
Im vergangenen Jahr war es etwas besser.
In dieser Saison, denn es gab sehr viel Schnee, zumindest in Mitteleuropa, was ist Ihr Geschäftsrezept, um Kneißl so zu führen, dass die Firma ein Erfolg wird?
Das Rezept ist ganz einfach, ein ganz straffes Management in Kufstein, eine gute Verkaufsorganisation, das sollte eigentlich uns den erhofften und erwünschten Erfolg sichern.
der neue Mehrheitseigentümer von Kneistl im Gespräch mit Hans Fockenhuber und der Lärm im Hintergrund war der von der Münchner Sportausstellung ISPO.
Auch mit unserem ersten Kulturbeitrag bleiben wir in München, denn einer der letzten großen Clowns unseres Jahrhunderts, Charlie Rivel, tritt ab.
Der 84-jährige Charlie, auch bekannt als Akrobat Schön, war sicher ein Naturtalent der Clownerie.
Er beendet seine Karriere im Rahmen einer Vorstellung des Zirkus Krone in München.
Hören Sie dazu einen Beitrag von Klaus Zöllner und Konrad Zobel.
Im letzten Jahr des vorigen Jahrhunderts trat in einem kleinen französischen Zirkus ein dreijähriger Knabe als Gewichtheber auf.
Seine Gewichte waren aus Pappe, seine Begabung sollte sich als echt erweisen.
Wie seine vier Brüder wurde José Andréo ein guter Artist, doch erst als Clown offenbarte Charlie Rivel, wie er sich später nannte, sein wahres Genie.
Den Künstlernamen Charlie wählte er übrigens in Verehrung von Charlie Chaplin, in dessen Maske er auch eine Weile auftrat.
Ganz der Charlie Rivel, wie ihn Generationen lieben lernten, wurde er, als er 1919 zum ersten Mal die rote Pappnase, rot-weiße Wangenschminke und die Glatze mit dem fuchsroten Haarkranz verwendete.
Egal was er in der Manege tat, ob in der Rolle der zickigen Filmdiva als trinkseliger Geiger, ob im Kampf mit der Tücke des Sessels oder als Parodist, Charlie begeistert der Hinfahrt Millionen auf der ganzen Welt.
Verlässt er nun die Manege mit ein bisschen Wehmut?
Ich habe mein ganzes Leben in der Manege verbracht.
Ja, ich bin fast in der Manege geboren, wie viele andere große Künstler.
Inzwischen ist die Arbeit aber manchmal natürlich eine Last geworden, eine große Anstrengung, zweimal am Tag aufzutreten, nachmittags und abends.
Auch wenn ich gerade bei der Arbeit spüre, dass ich eigentlich noch ganz jung bin.
Aber das viele Reisen strengt an.
Es macht mir zwar sehr viel Freude in einem Zirkus, wie Zirkus Krone in München, aufzutreten, aber ich muss so sehen, dass ich meine Kräfte ein bisschen schone.
Besondere Triumphe feierte Charlie Revel in Deutschland, vor allem in Berlin der 20er und 30er Jahre.
Denkwürdig auch sein Auftritt 1932 neben Karl Valentin in München.
Valentin nannte ihn den einzigen Menschen, der ihn zum Lachen brachte.
Ein Jahr zuvor hatte Rivell aus einer spontanen Eingebung heraus auch seine berühmte Nummer Akrobatschön entwickelt, dazu auch den komischen Trapezakt Die Brücke.
Das war zusammen mit seinen Brüdern in der Truppe der Rivells, die er doch 1934 verließ.
Auch heute noch sind die Auftritte Rivells so wirkungsvoll wie einst.
Man konnte sich in Wien davon 1978 im Simple überzeugen und auch sehen, dass Rivell sich immer weiterentwickelt hatte.
So konnte man besonders seinen Auftritt ohne Maske bewundern.
hat sich für den Clown in seiner langen Karriere viel geändert, fragten wir Charlie Rivel.
Ja, es ist nicht mehr das gleiche.
Es ist sehr schwierig für Clowns heute, weil wir die TV haben.
Die TV zeigt,
Ja, die Zeiten haben sich sehr verändert.
Das Leben und die Arbeit eines Clowns sind sehr viel schwieriger geworden, weil die Menschen viel mehr zu sehen bekommen.
Zum Beispiel im Fernsehen, wo man alles ganz nah sieht.
Es gibt eine Übersättigung in der Unterhaltung.
Es ist schon sehr viel schwieriger geworden.
Ich habe auch meine Arbeit in den letzten 30 Jahren verändert.
Denn so wie ich vor 30 Jahren die Menschen zum Lachen gebracht habe, kann ich dies heute nicht mehr tun.
Man muss einfach mit der Zeit gehen.
Ich glaube nicht, dass das Publikum damit lacht.
Für mich, in meiner Karriere, was ich erlebt habe, was mir passiert ist,
Das war während der Krieg.
Es war schwer, Menschen zu töten.
Es war sehr schwer.
Ich sah viele...
Die schwerste Zeit war für mich während des Krieges und die Jahre kurz nach dem Krieg.
Es gab sehr viel Unglück, die Menschen waren traurig, sie hatten ihre Nächsten verloren.
Diese Menschen zum Lachen zu bringen war sehr schwer.
Ich selbst war sehr traurig, ich habe als erster Klon nach dem Krieg in London gearbeitet, die Königin hat mich gebeten nach England zu kommen, um dort aufzutreten.
Das ganze Elend, was ich dort zu sehen bekam, alles was schön gewesen war, es war kaputt und zerstört und es mir sehr schwer gefallen.
Eigentlich wollte ich nach dem Krieg nicht mehr arbeiten.
Ich konnte einfach nicht mehr.
Aber da hat mich mein großer Freund, der große Clown Grog, überredet und gesagt, die Welt braucht uns.
Wir müssen die Menschen wieder zum Lachen bringen.
Die Welt braucht dich und mich.
Charlie Rivels Anziehungskraft ist heute noch ungebrochen und so muss auch sein Satz, wenn mich das Publikum auspfiffe, müsste ich vor Gram sterben, nicht Bange machen.
Vielmehr dürfen wir Charlie Rivel alles Gute für sein idyllisches Zuhause, fürs Angeln und die Blumen- und Geflügelzucht wünschen und dass ihm das Echo unseres Applauses noch möglichst lange in den Ohren klingt.
Abschiedsvorstellung des weltberühmten Akrobatschön-Clowns Charlie Rivel in München.
Und zwar morgen Abend, nicht schon heute, wie ich am Anfang irrtümlich gesagt habe.
Ganz sicher übermorgen holt das Wiener Volkstheater eine Matinee nach, die ursprünglich schon im vergangenen Jahr hätte stattfinden sollen.
Nämlich zum 120.
Geburtstag von Theodor Herzl.
Schauspieler des Volkstheaters stellen den Begründer des Zionismus durch eine Lesung aus seinem Judenstaat vor.
Und sie zitieren Reden, Artikel und Szenen des Journalisten und Stücke-Schreibers Herzl.
Koschka Hetzer berichtet.
1895, ein Jahr nach der Affäre Dreifuss, der Deportation des französischen Offiziers jüdischer Herkunft wegen angeblichen Landesverrats, schuf Theodor Herzl den ersten Entwurf zu seiner Broschüre Der Judenstaat – Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage.
Darin beschwörte 1860 in Budapest geborener Herzl die Vision einer unabhängigen Heimstatt aller Juden an einem noch unbestimmten Ort auf der Welt.
Wo, wie Herzl schreibt, wir krumme Nasen haben können, ohne darum verächtlich zu sein, wo wir als freie Männer auf eigener Scholle leben können, wo der Spottruf Jude zu einem Ehrenwort wird wie Deutsche, Engländer, Franzose.
Bei der Martinet im Wiener Volkstheater wird der Schauspieler Ernst Cohen Passagen aus Herzls Hauptwerk lesen.
Ich halte die Judenfrage weder für eine soziale noch für eine religiöse, wenn sie sich auch noch so und anders färbt.
Sie ist eine nationale Frage und um sie zu lösen müssen wir sie vor allem zu einer politischen Weltfrage machen.
Wir sind ein Volk.
Ein Volk.
Wir haben überall ehrlich versucht, in der uns umgebenden Volksgemeinschaft unterzugehen und nur den Glauben unserer Väter zu bewahren.
Man lässt es nicht zu.
Schriftsteller wie Alex Bein, Amos Ellon und Chaim Potok haben versucht, Herzels Leben und Werk darzustellen.
Sie alle beschäftigen sich auch mit dem Menschenherzl.
Dazu der Dozent für Judaistik, Dr. Ferdinand Dexinger von der Wiener Universität.
Ich glaube, man kann ihn am besten dadurch charakterisieren, dass man sagt, er stand in einer Spannung zwischen Realismus und Utopie.
Vielleicht charakterisiert ihn sehr gut ein Motto, das er in eines seiner Übungshefte noch als Schüler geschrieben hat, ein Wort von Hölderlin, was wir sind, ist nichts, was wir suchen, alles.
Und so versuchte er den Menschen, den Juden, einen Anreiz zu bieten, ihre Situation zu verbessern.
Das Wiener Volkstheater präsentiert auch den Dramatiker Theodor Herzl, der unter anderem das Stück »Das neue Ghetto« geschrieben hat, das bereits am Wiener Burgtheater aufgeführt worden ist.
Es ist das erste seiner Stücke, in dem der Autor sich mit dem Antisemitismus auseinandersetzt.
Ernst Cohen und Wolfgang Kliwana.
Das ist nicht dein Verdienst.
Das Moralische fängt später an.
beim Bewusstsein, beim Überwinden des Instinktiven.
Und uns hat nicht einmal die Natur zu dem gemacht, was wir sind, sondern die Geschichte.
Mit Gewalt habt ihr uns auf das Geld geworfen und jetzt sollen wir auf einmal nicht am Geld kleben?
Zuerst habt ihr uns tausend Jahre in der Sklaverei gehalten.
Dann sollen wir von einem Tag auf den anderen auch innerlich frei werden?
Sind die Stücke von Theodor Herzl zu Unrecht nahezu vergessen worden?
Dazu Wolfgang Kliewanner.
Die meisten anderen Stücke waren natürlich eher Durchfaller.
Und einer der Gründe wird wohl darin liegen, dass er in seinen Stücken zu wenig die sozialen und die politischen Probleme der damaligen Zeit aufgegriffen hat.
Die bürgerlichen Probleme, die er in seinen Lustspielen aufgegriffen hat, die waren nicht dazu angetan.
die Leute aus dem Sessel zu reißen.
Anders bei dem neuen Ghetto, wo er sich sehr wohl mit einem Problem auseinandersetzt, eben den Antisemitismus, und das ist ja auch ein Stück, das mit zu seinem Besten zählt.
Die Martinit Jodor Herzl, Ein Leben für Israel, wird übrigens am kommenden Sonntag um 10 Uhr live aus dem Porrhaus in FS2 übertragen.
Koschka Hetzer berichtete und knapp drei Minuten vor ein Uhr noch einmal eine kurze Meldungszusammenfassung.
Österreich.
In der Diskussion über den möglichen Ankauf von Abfangjägern für das Bundesheer hat ÖVP-Wehrsprecher Erma Kora Verteidigungsminister Rösch aufgefordert, die Regierung zu einem Ankauf zu drängen oder andernfalls die Konsequenzen zu ziehen und zurückzutreten.
FPÖ-Wehrsprecher Josek sagte, sollte der Ankauf nicht zustande kommen, müsse man den Sozialisten in aller Öffentlichkeit Versagen in der Verteidigungspolitik vorhalten.
Die Agrar-Außenhandelsbilanz hat sich im vergangenen Jahr neuerlich verbessert.
Landwirtschaftsminister Heiden erklärte, noch 1979 seien 41 Prozent der Lebensmittelimporte durch Lebensmittel-Exporte gedeckt worden.
Diese Deckungsquote sei im vergangenen Jahr auf 43 Prozent angestiegen.
Weiters wies Heiden darauf hin, dass unter den importierten Produkten eine beträchtliche Anzahl von Waren sei, die in Österreich nicht erzeugt würden.
Spanien.
Die vor einer Woche entführten Honorarkonsulen von Österreich, Uruguay und El Salvador haben Gewalt und Folter in Spanien angeprangert.
Die Kritik ist in einem Schreiben enthalten, das mehreren Zeitungen des Baskenlandes zugespielt worden ist.
Die Entführer der Honorarkonsulen verlangen für die Freilassung ihrer Geiseln die Veröffentlichung von Berichten über Folterungen.
Heute steht Spanien im Zeichen groß angelegter Demonstrationen für Demokratie und Verfassungstreue.
Sowjetunion.
Ministerpräsident Tichonow hat vor dem Parteitag in Moskau den bis 1985 laufenden Fünf-Jahres-Plan vorgelegt.
Tichonow hob in seiner Rede hervor, dass sich die sowjetische Wirtschaft erheblich weiterentwickelt habe.
Für die nächsten Jahre räumte er die Anhebung des Lebensstandards Vorrang ein.
Vatikan.
Papst Johannes Paul ist nach Abschluss seiner zwölftägigen Reise in den fernen Osten heute Mittag wieder nach Rom zurückgekehrt.
Kurz Nachrichten standen am Ende unseres Mittagsjournals.
Werner Löw verabschiedet sich im Namen von Redaktion und Technik.
Interview: Schauspieler Ernst Cohen, Autor Wolfgang Klivana und Schauspieler Dr. Ferdinand Dexinger
Mitwirkende:
Hetzer-Molden, Koschka [Gestaltung]
, Cohen, Ernst [Interviewte/r]
, Klivana, Wolfgang [Interviewte/r]
, Dexinger, Ferdinand [Interviewte/r]
Datum:
1981.02.27 [Sendedatum]
Ort:
Wien, Volkstheater [Ort der Aufführung]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Theater
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten