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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagstunde wünsche ich Ihnen im Studio.
Begrüßt Sie heute Ilse Vögel.
Flugzeugentführer halten seit einer Woche 100 Menschen an Bord einer pakistanischen Maschine in Schach und die pakistanische Regierung mit ihren Forderungen in Atem.
Wir berichten über den aktuellen Stand der Affäre.
Die pakistanische Regierung glaubt ja, dass der Sohn des hingerichteten ehemaligen Ministerpräsidenten Bhutto hinter dieser Affäre steckt.
Rache für einen Toten also.
Ein weiterer Auslandsbeitrag kommt aus Frankreich.
Thomas Fuhrmann informiert über den voll angelaufenen Wahlkampf um die Neubesetzung des Präsidentenamtes.
Österreich.
Unter dem Stichwort Schulstress gehen wir der Frage nach, wie weit überhaupt die Lehrer auf ihre Aufgaben als Pädagogen vorbereitet sind.
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Pharmaindustrie nehmen zu einem Buchstellung, das sich mit den gesunden Geschäften, im Doppelsinn des Wortes, der Pharmaindustrie beschäftigt hat.
Und die Austria-Tabakwerke informieren über ihre Bemühungen, den Umsatz zu steigern.
Das ist ganz sicher auch ein hörenswerter Beitrag für den Gesundheitsminister.
Außerdem gibt es ein Interview mit Staatssekretärin Eipeltauer.
Es geht darin um die Problematik der Wohnbauförderung.
Hier sollen die Kompetenzen noch stärker den Ländern übertragen werden.
Die Kulturredaktion berichtet unter anderem über die heftig diskutierte Stiftung Ludwig, die heute der Öffentlichkeit vorgestellt wird.
Und in Bregenz hat man sich trotz massiver Kritik entschlossen, doch Torquato Tasso bei den kommenden Festspielen aufzuführen.
Erster Programmpunkt in unserem Mittagschanal, das sind aber wie immer die Nachrichten.
Verantwortlicher Chef vom Dienst heute ist Fedor Holi und gesprochen werden die Meldungen von Josef Knatek.
Österreich.
Kriminalbeamte des Wiener Sicherheitsbüros verhafteten gestern Nachmittag den Räuber, der am 22.
Februar auf das Postamt in der Quadenstraße in Wien-Donaustadt einen Überfall verübt hat, in seiner Wohnung in Wien-Hitzing.
Dort wurden auch die drei Dienstwaffen gefunden, die der Computertechniker Michael Reisner den Polizisten bei dem Überfall abgenommen hatte.
Die Beamten wurden überdies von ihm gefesselt, ehe er in einem städtischen Autobus mit seiner Beute von etwa 140.000 Schilling flüchten konnte.
Eine vierte Waffe und ein Teil des Geldes wurden in einem Versteck in Solenau bei Wien sichergestellt.
Reisner hat die Tat bereits gestanden und darüber hinaus einen weiteren Überfall auf das Wiener Hauptpostamt am Fleischmarkt im Inneren der Stadt vom 10.
Dezember vergangenen Jahres zugegeben.
Der 29-jährige Täter wurde aufgrund eines Hinweises ermittelt.
Die Polizei nahm weitere sechs Personen fest, die verdächtigt werden, bei früheren Straftaten mit Reisendern zusammengearbeitet zu haben.
Das Sozialministerium hat zur Hilfe für die Behinderten ein Beratungszentrum, das sogenannte Sozialservice, gegründet.
Sozialminister Dallinger erklärte heute die Aufsplitterung auf zahlreiche Rehabilitationsträger und der unterschiedliche Aufbau der verschiedenen Gesetze mache es sowohl den Ratsuchenden als auch den in der Behindertenbetreuung tätigen Menschen oft schwer, die vielfältigen Leistungsangebote zu überblicken.
Das neue Sozialservice soll mithelfen, den Überblick zu erleichtern.
Eine im vergangenen Monat durchgeführte Nationalratswahl hätte der Sozialistischen Partei den Verlust ihrer absoluten Mehrheit gebracht und die Freiheitliche Partei als deutlichen Sieger gesehen.
Nach einer vom Meinungsinstitut Gallup durchgeführten Meinungsbefragung hätten im Februar 48 Prozent der Wahlberechtigten die SPÖ gewählt.
40% die ÖVP und 9% die Freiheitlichen.
Der Gewinn der FPÖ wäre zu zwei Drittel zulasten der Sozialisten und zu einem Drittel auf Kosten der Volkspartei gegangen.
Der ÖAMTC hat heute die acht SPÖ-Nationalratsabgeordneten, die zugleich auch Funktionäre der Autofahrerorganisation ARBÖ sind, in einem Brief aufgefordert, gegen die geplante Erhöhung der Bundesmineralölsteuer zu stimmen.
Der ÖAMTC argumentiert, aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Nationalrat könne das geplante Gesetz über die Erhöhung der Mineralölsteuer nur dann beschlossen werden, wenn auch diese acht ARBÖ-Funktionäre für eine Erhöhung des Benzinpreises stimmten.
Bei einer Verkehrskontrolle wurde gestern Nachmittag auf der Westautobahn bei Seewalchen in Oberösterreich jener Personenkraftwagen mit Salzburger Kennzeichen von der Gendarmerie sichergestellt, nachdem seit 21.
Februar im Zusammenhang mit den Bombenanschlägen auf die beiden amerikanischen Sender Radio Free Europe und Radio Liberty in München gefahndet wurde.
Bei den Attentaten waren acht Personen verletzt und großer Sachschaden angerichtet worden.
Das Auto wurde von einem tschechoslowakischen Staatsbürger gelenkt, der keine Fahrzeugpapiere bei sich hatte.
Nach Ansicht der Sicherheitsbehörden ist der Mann nicht der Besitzer des Autos.
Nähere Einzelheiten wurden bisher nicht bekannt gegeben.
Präsidium und Hauptausschuss der Bregenzer Festspiele haben beschlossen, die umstrittene Produktion von Goethes Torquato Tasso mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle und als Regisseur im kommenden Sommer durchzuführen.
Festspielpräsident Fuchs sagte dazu, durch das Beharren Brandauers auf seinem Vertrag sei keine andere Wahl geblieben.
Eine Vertragslösung mit allen Mitwirkenden hätte eine Million Schilling gekostet.
Polen.
Trotz aller Vermittlungsversuche der Führung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarität und der Behörden haben heute Vormittag etwa 300.000 Arbeitnehmer in der Textilstadt Lodz einen Warnstreik begonnen.
Sie wollen damit die Wiedereinstellung von Gewerkschaftsmitgliedern in ein dem Innenministerium unterstehendes Krankenhaus erzwingen.
Die Gewerkschaftsfunktionäre waren wegen ihrer politischen Aktivitäten entlassen worden.
In ganz Lodz standen ab 10 Uhr alle Straßenbahnen und Autobusse still.
An den Fabrikstouren hingen Plakate mit der Aufschrift Streik.
In Warschau trifft heute Solidaritätschef Walesa mit Ministerpräsident Jaruzelski zu einem Gespräch über die gegenwärtige Situation zusammen.
Gestern hatte Walesa mit dem stellvertretenden Regierungschef Rakowski konferiert.
Ungarn
Die Regierung in Budapest hat nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur MTI neue Pharman der Privatwirtschaft in Handel und Tourismus zugestimmt.
Staatliche Einzelhandelsunternehmen haben bereits etwa 500 Lebensmittelgeschäfte und Restaurants Privatpersonen zur Verwaltung angeboten.
60 Prozent davon sollen bereits privatisiert sein.
Der Staat bleibt zwar weiterhin Besitzer, die privaten Geschäftsführer halten aber gegen Hinterlegung einer Kaution das Recht, die Geschäfte auf eigenes Risiko zu führen.
Noch heuer sollen in Ungarn auch Privathotels mit weniger als zehn Zimmern geschaffen werden.
Außerdem will man den Besitzern von fast 130.000 Privatvillen die Genehmigung erteilen, Zimmer an ausländische Touristen zu vermieten.
Syrien.
Die seit Sonntagabend auf dem Flughafen von Damaskus stehende Boeing 720 der pakistanischen Luftfahrtgesellschaft mit mehr als 100 Geiseln an Bord ist von syrischen Soldaten umstellt worden.
Der pakistanische Staatschef Siaul Haq soll Syrien freie Hand zur Beendigung der Entführungsaffäre gegeben haben.
Eine gestern Abend von den Luftpiraten überraschend freigelassene Stewardess erklärte, die Extremisten beabsichtigten, das Flugzeug zu zerstören und die Passagiere zu töten, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.
Sie verlangten zuletzt die Freilassung von 43 in Pakistan inhaftierten Personen.
Ein pakistanischer Diplomat sagte nach Verhandlungen mit den Luftpiraten heute früh, die Bedingungen der Entführer seien nicht akzeptabel, weil sie auch Kriminelle betreffen, die dem Strafrecht unterlegen.
Die Boeing 720 war Montag vergangener Woche nach Kabul entführt worden.
Sonntagabend verlangten die Luftpiraten dann den Start nach Damaskus.
Frankreich.
Mit einem 80 Minuten dauernden Interview des früheren Ministerpräsidenten Chirac begann gestern Abend das französische Fernsehen mit der Vorstellung der Kandidaten für die Präsidentenwahlen Ende April.
Chirac verteidigte die Entspannungspolitik, verlangte aber mehr Berücksichtigung des französischen Standpunkts durch die Sowjetunion.
Harte Kritik übte der Gollist an der gegenwärtigen Form der europäischen Gemeinschaft.
Er schlug vor allem eine Sanierung der Währungsverhältnisse innerhalb des gemeinsamen Marktes vor.
Im innenpolitischen Teil seiner Ausführungen betonte er die Notwendigkeit der absoluten Unabhängigkeit Frankreichs.
USA
In einem Interview für die Fernsehanstalt ABC in Washington erklärte Präsident Reagan gestern Abend die Bereitschaft der Vereinigten Staaten, den Widerstandskämpfern in Afghanistan Waffen zu liefern.
Bisher waren von Amerika alle Anschuldigungen Moskaus zurückgewiesen worden, dass die USA über Pakistan die Freiheitskämpfer unterstützten.
Nun, sagte Reagan, die UdSSR könnte gegen Waffenlieferungen keine ernsthaften Einwände erheben, weil sie schätzungsweise 85.000 Soldaten in Afghanistan stationiert habe.
Die Ankündigung Reagans, dem afghanischen Widerstand Waffenhilfe zu leisten, kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem der sowjetische Staats- und Parteichef Brezhnev in Schreiben an westliche Staatsmänner neue Abrüstungs- und Entspannungsvorschläge gemacht hat und ein Gipfeltreffen mit dem amerikanischen Präsidenten herbeiführen will.
Schweiz.
Wenige Tage vor der geplanten Bergung des 1864 im Bodensee gesunkenen Raddampfers Jura haben Bergungstaucher festgestellt, dass das Schiff offenbar erst vor kurzer Zeit von Souvenirjägern ausgeplündert und demoliert worden ist.
Der Dampfer, der seit 117 Jahren in etwa 30 Meter Tiefe auf dem Grund des Bodensees liegt, hätte diese Woche gehoben und instand gesetzt werden sollen.
Die Bergungsfirma teilte heute mit, sie verzichte nun auf die geplante Hebung, da alle Aufbauten des Schiffes zerstört und auch die Inneneinrichtung ausgeplündert sei.
Die Jura war in der Nähe von Kreuzlingen vor dem Schweizer Ufer beim Zusammenstoß mit dem Dampfer statt Zürich gesunken.
Nun die Meldungen über das Wetter.
Zunächst die Wetterlage.
Der Alpenraum liegt zwischen einem Tief über Finnland und einem Hoch über dem westlichen Mittelmeer in einer west- bis nordwestlichen Strömung.
Mit ihr gelangen weitere Störungen nach Mitteleuropa.
Die Zufuhr milder Luftmassen hält weiter an.
Die Wetteraussichten bis morgen früh.
Im Süden zum Teil aufgelockerte Bewölkung, sonst allgemein reichlich bewölkt, gebietsweise Regen.
Mäßige bis liebhafte Winde aus Südwest bis Nordwest.
Nachmittagstemperaturen 7 bis 16, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 1 bis 9 Grad.
Die Wetteraussichten für morgen Mittwoch.
Allgemein veränderliche bis starke Bewölkung und gebietsweise Regen.
Mäßige bis lebhafte Winde aus westlichen Richtungen, Tageshöchsttemperaturen 8 bis 16 Grad.
Nun noch die Messwerte von 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, leichter Regen, 14 Grad, Westwind 20 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt bedeckt Regen 14°, West 15°, Linz bedeckt 13°, West 25°, Salzburg bedeckt 8°, Südostwind 15kmh, Innsbruck stark bewölkt, 7° Windstille, Bregenz bedeckt 11°, Südwind 5kmh, Graz stark bewölkt, 13°, Ostwind 10kmh und schließlich Klagenfurt wolkig, 8°, Südostwind 5kmh.
In drei Minuten ist es Viertel eins.
Seit acht Tagen befindet sich eine Maschine der pakistanischen Fluggesellschaft in der Hand mehrerer Entführer.
Bis Sonntag stand das Flugzeug in der afghanischen Hauptstadt Kabul.
In der Nacht auf Montag landete es in der syrischen Hauptstadt Damaskus.
Syrien hatte die Landeerlaubnis erteilt, weil die Maschine wegen Treibstoffmangels abzustürzen drohte.
Am Bord befinden sich mehr als 100 Menschen.
Ein Todesopfer hat die Entführung ja bereits gefordert, ein Diplomat ist von den Entführern ermordet worden.
Der Hintergrund dieser Affäre ist politisch.
Nach Meinung der pakistanischen Regierung steckt der Sohn des hingerichteten ehemaligen Ministerpräsidenten Ali Bhutto hinter der Entführung.
Die bisher bekannt gewordenen Forderungen betreffen unter anderem die Freilassung von politischen Gefangenen aus pakistanischen Gefängnissen.
Seit Sonntag gehört ja auch die Witwe Buthos, Nusrat, die Präsidentin der Volkspartei, das ist die wichtigste Oppositionsgruppe Pakistans, zu den Festgenommenen.
Auch um ihre Freilassung geht es also.
Wie es in Damaskus weitergehen wird, ist zurzeit unklar.
Einerseits sollen die syrischen Behörden von Pakistan freie Hand, also etwa zur Stürmung der Maschine, bekommen haben.
Andererseits ist die Rede von neuen Verhandlungen.
Unser Nahost-Korrespondent Hans Benedikt berichtet.
der Asphalt in 35 Grad Hitze.
Im Flugzeug sind es 25 Grad.
Die Lüftung fällt immer wieder aus.
Nach acht Tagen Gefangenschaft treten unter den 104 Menschen an Bord Nervenzusammenbrüche, Herzanfälle und Platzangst auf.
Das berichtete eine heute früh freigelassenes Tour des.
Erst 48 Stunden nach der Landung in Damaskus erlaubten die drei schwerbewaffneten Entführer den syrischen Sanitätsbehörden
die Geiseln mit Frischwasser, Nahrung und Medikamenten zu versorgen.
Das Flugzeug ist von Truppen der sogenannten Verteidigungskompanien der syrischen Armee umstellt.
Das sind Spezialeinheiten, die in den politischen Unruhen der letzten Monate in Syrien besondere Härte gezeigt haben.
Sie warten auf den Befehl, die Maschine zu stürmen.
Noch allerdings wird verhandelt an der Gangway.
Oben einer der Entführer,
während die anderen zwei die Passagiere und Besatzung bewachen.
Unten syrische Regierungsbeamte und Diplomaten der Botschaft Pakistans in Damaskus.
Die Entführer haben noch in Kabul einen pakistanischen Passagier erschossen.
Sie bleiben bei ihrem Ultimatum.
Entweder die pakistanische Regierung, die Islamabad, lässt 92 politische Gefangene frei oder die Geiseln müssen eine nach der anderen sterben.
Die Entführer lehnten ein Angebot des pakistanischen Präsidenten, Seyh-ul-Haq,
auf Entlassung von nur 14 politischen Gefangenen in Pakistan ab.
Das war der Verhandlungsstand bis vorgestern, als die Entführer den Weiterflug von Kabul nach Damaskus befeilten.
Heute früh kamen die pakistanischen Unterhändler erneut zur Maschine, angeblich mit einem neuen Angebot.
Sein Inhalt ist unbekannt.
Präsident Jahul Haq lässt, wie offiziell bekannt wurde, den Syrern freie Hand.
Staatspräsident Hafez Assad kann also den Angriffsbefehl geben.
Oder?
Das kann auch nur eine psychologische Kriegführung sein, ein Trick, um die Entführer umzustimmen.
Ein Angriff bei Tageslicht erscheint allerdings kaum wahrscheinlich.
Die politischen Voraussetzungen für eine Kompromisslösung erscheinen nicht günstig.
In Pakistan wurden 100 Anhänger jener Bewegung verhaftet, zu der auch die Entführer gehören.
Das ist die pakistanische Volkspartei des ehemaligen Ministerpräsidenten Zulfikar Ali Bhutto, der vor zwei Jahren
Soviel zum aktuellen Stand dieser Flugzeugaffäre von Hans Benedikt.
Voll angelaufen ist nun der französische Wahlkampf.
In zwei Wahlgängen Ende April und Anfang Mai soll der neue Staatspräsident gewählt werden.
Und wie es nun aussieht, dürfte der Kampf um die Stimmen möglicherweise knapp ausfallen.
Denn der amtierende Staatschef Giscard d'Estaing steht seit Monaten im Mittelpunkt öffentlicher Kritik.
Dabei geht es um private Affären, Grundstücksspekulationen seiner Frau zum Beispiel,
Um einen nicht geklärten Bestechungsvorwurf, Shiska soll vom jetzt gestürzten zentralafrikanischen Kaiser Bokassa Geschenke in Millionenhöhe angenommen haben.
Es geht aber auch ganz allgemein um den politischen Stil des Staatschefs, dem zunehmend auch Parteifreunde in den eigenen Reihen vorwerfen, er agiere nach dem Motto, der Staat bin ich.
Gestern hat nun einer der aussichtsreichsten Mitbewerber um das Präsidentenamt, der Goulist Girac, seinen Wahlkampf im Fernsehen quasi öffentlich eröffnet.
Und das mit heftigeren Angriffen gegen Giscard als gegen den Mann der Linken, Mitterrand.
Thomas Fuhrmann informiert.
Ob bei Parlaments- oder bei Präsidentschaftswahlen, in Frankreich finden immer zwei Wahlgänge statt.
In der ersten Runde treten immer mehrere Kandidaten gegeneinander an,
In der zweiten fällt dann die Entscheidung zwischen den beiden stimmenstärksten Anwärtern aus der ersten Runde.
Für die kommenden Präsidentenwahlen sieht es nach allen Umfragen derzeit so aus, als würde es zu einer Neuauflage des Duells von 1974 zwischen dem Sozialisten François Mitterrand und dem nun amtierenden Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing kommen.
Doch mit dieser Fatalität will sich ein anderer Kandidat keineswegs abfinden.
Unter dem Motto, wenn sich zwei streiten, freut sich der dritte, hofft Jacques Chirac, Kulistenchef, Pariser Bürgermeister und Ex-Premier, das Unmögliche möglich zu machen.
Das hieße, selbst im zweiten Wahlgang am 10.
Mai präsent zu sein.
Chirac hat zwar viel an Boden gut zu machen, aber sein Feldzug findet wachsendes Echo.
Als ausschließliche Zielscheibe seiner Angriffe hat Chirac den amtierenden Staatschef in sein Visier genommen.
jenen Mann, dem er 1974 zur Wahl verholfen und dem er dann zwei Jahre als Regierungschef gedient hatte.
Giscard zu entthronen, das wäre für Chirac die größte Genugtuung.
Gestern Abend hat der Goulistenchef den Präsidenten neuerlich kräftig eingeheizt.
Nicht nur, dass er Giscard als den Kandidaten einer Partei bezeichnete, was der Staatschef gar nicht gern sein möchte, findet Chirac in der Bilanz der letzten sieben Jahre kaum ein gutes Haar.
Die Sozial- und Wirtschaftspolitik sei ebenso ein Fiasko wie die französische Außenpolitik.
Giscard hätte es sich mit allen gut richten wollen, sowohl mit Washington wie mit Moskau.
Chirac nennt das die Diplomatie der Pendeluhr.
Statt nach dem Sowjet-Einmarsch in Afghanistan laut aufzuschreien, habe Frankreich drei Wochen abgewartet.
Statt harte wirtschaftliche Sanktionen gegen die UdSSR zu verhängen, sei Giscard nach Warschau gereist, um Leonid Brezhnev zu treffen.
ohne von den Sowjets allerdings irgendwelche Konzessionen bezüglich Afghanistan erhalten zu haben.
Der französische Präsident lanciere immer wieder große Vorschläge für allerlei internationale Konferenzen, wie Nord-Süd-Dialog, Abrüstung, Afghanistan, ohne dass sie jedoch vorher ausgereift werden und ohne dass sie in konkrete Fakten münden.
Shishgar rede mit einem Wort in den Wind.
Als Alternative bietet Chirag eine härtere Außenpolitik gegenüber Moskau an.
So sollte man dem Kreml jetzt und rasch mit aller Deutlichkeit sagen, dass eine Intervention in Polen zum sofortigen Abbruch aller wirtschaftlichen Kontakte mit dem Westen und zur Aufkündigung der Schlussakte von Helsinki führen würde.
Auch in der Wirtschaftspolitik bietet sich Chirac als die französische Version Ronald Reagans an.
Steuererleichterungen, Beamtenstopp, Budgeteinsparungen, Ankurbelung des Wachstums sollen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen.
Chirac's Plädoyer kipfelte dann in folgender Warnung.
Wir müssen aufpassen, dass die Franzosen, die enttäuscht sind, nachdem sie Giscard d'Estaing ausprobiert haben, wenn sie nun vor die gleiche Wahl wie 1974 gestellt werden, nicht der Versuchung erliegen, es diesmal mit Mitterrand zu probieren.
Im Klartext, wenn ich nicht in die zweite Runde komme, egal ob gegen Mitterrand oder gegen Giscard, dann wird eben Mitterrand Präsident.
Die Reaktionen in der Presse auf Chirags Fernsehauftritt sind heute überwiegend positiv.
Der gullistische Präsidentschaftskandidat habe sich als Präsidentiable gezeigt.
Doch bereits heute Abend wird der attackierte Staatspräsident selbst Gelegenheit haben, sich ebenfalls im Fernsehen zu verteidigen, die Vorwürfe zu entkräften und in den Gegenangriff überzugehen.
Und morgen gibt dann François Mitterrand eine große Pressekonferenz.
Die französische Wahlschlacht ist, wie man sieht, in vollem Gange.
Sie hörten Thomas Fuhrmann und jetzt Schwerpunkt Österreich.
Fragen der Wohnbauförderung sind ein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftsprogramms der Regierungspartei, das hier morgen von Bundeskanzler Kreisky und ÖGB-Chef Benja vorgestellt wird.
Auf dem Wohnbausektor geht es in diesem Programm dabei darum, Wohnungen zu errichten, die auch für einkommensschwache junge Familien erschwinglich sind.
Daneben ist im Zug der Beratungen zur Reform der Wohnbauförderung auch von Bundeskanzler Kreisky die Idee einer weitgehenden Verlängerung dieser Wohnbauförderung ventiliert worden.
Hinter diesem Schlagwort verbirgt sich der Unmut des Bundes darüber, dass zwar die Bundesstellen, die Steuern und Abgaben einheben, unter anderem auch jene, die in den Wohnbauförderungsfonds fließen, der Bund jedoch über die Vergabe der Wohnbauförderungsmittel keinerlei Einfluss hat.
Die Mittel werden nach einem genauen Schlüssel an die Bundesländer zurückgestellt.
Die Idee der Verlängerung bedeutet nun, dass die Bundesländer nicht nur das Geld verteilen, sondern auch einheben sollen.
Über dieses Thema sprach Markus Sommersacher mit Staatssekretärin Eipel Dauer.
Frau Staatssekretärin Dr. Eppeltauer, der Bundeskanzler hat vor kurzem angekündigt, dass es Bestrebungen innerhalb der Regierung gibt, die Wohnbauförderung zu verländern.
Das heißt also, dieses Kapitel noch mehr als bisher in den Verwaltungsbereich, in den Kompetenzbereich der einzelnen Bundesländer zu überstellen, zu übergeben.
Nun gibt es aber ein Papier der SPÖ-Denker bezüglich des neuen Wirtschaftsprogramms der SPÖ für die 80er Jahre.
zum Teil Wohnbau und in diesem Papier fehlt die Forderung nach Verländerung der Wohnbauförderung.
Heißt das, dass diese Forderung also innerparteilich gefallen ist?
Nein, eins hat mit dem anderen nicht das geringste zu tun.
Während das Wirtschaftsprogramm ja mittelfristig Wege aufzeigen soll, ist die Frage der noch weiteren Verländerung, also der Überlassung von weiteren Kompetenzen an die Länder
eine kurzfristig zu entscheidende Frage im Zuge der gerade jetzt anlaufenden Verhandlungen über das sogenannte Forderungsprogramm der Bundesländer.
Und aus diesem Grund hätte eine Beschäftigung mit der Frage der Verländerung überhaupt keinen Sinn gehabt für ein mittelfristiges Wirtschaftsprogramm.
Warum gibt es eigentlich derartig divergente Meinungen innerhalb der Regierung und innerhalb der SPÖ über eine solche Übertragung der Wohnbauförderung noch mehr in den Kompetenzbereich der Bundesländer?
Was wären die Vorteile, was wären die Nachteile?
Ich habe noch nie bemerkt, dass es innerhalb der Regierung verschiedene Meinungen gibt.
Verschiedene Meinungen gibt es nur zwischen uns, wenn ich so sagen darf, und den Ländervertretern.
Und zwar nicht in der Frage, ob man auch die Gesetzgebung den Ländern überlassen soll.
Das möchten die Länder alle neuen gern haben.
sondern in der zweiten und sich daraus ergebenden Frage, ob auch die Aufbringung der Mittel den Ländern überlassen werden soll.
Und hier sagen wir vom Bund aus, wenn wir euch die Gesamtkompetenz im Bereich der Wombaförderung übertragen, dann müsst ihr auch schauen, wo ihr die Mittel hernehmt.
Dann ist das eine Frage des Finanzausgleiches.
Darum bin ich wieder am Ausgangspunkt, darum passt die Besprechung dieser Probleme sehr gut zusammen zu den Besprechungen über das Förderungsprogramm, wo ja auch finanzielle Dinge drin sind.
Warum hätten Sie eigentlich ganz gern eine solche Verländerung der Wohnbauförderung?
Ich hätte sie deswegen ganz gern, weil sie de facto schon eingetreten ist und weil es nur die Nachvollziehung dieser Entwicklung nun auch vom Gesetzgeber her wäre.
Im Jahr 68 ist die Verländerung weitgehend erfolgt, Wohnbaupolitik
machen de facto ohne dies die Länder.
Sie entscheiden ausschließlich wann und wie sie die Mittel, die ihnen der Bund allerdings jetzt noch verschafft, einsetzen.
Und es ist meiner Meinung nach unsinnig, dass man den Bund für die hohe Lohn- und Einkommensteuer verantwortlich macht, denn da stecken elf Prozent
für die Wohnbauförderung drin, dass aber die Länder sich berühmen dürfen, dass sie immer wieder Projekte genehmigen und freigeben für den Bau durch die Wohnbauförderung.
Auf der anderen Seite wird das Argument verwendet, dass es kein anderes derartiges konjunkturpolitisch wichtiges Instrument wie die Wohnbauförderung gebe, dass der Bund bisher den Ländern abgetreten habe.
Ja, das ist schon abgetreten, denn ich sage noch einmal, Konjunkturpolitik mit diesen Geldern kann der Bund nicht mehr machen.
Es entscheiden ausschließlich die Landesregierungen.
die Wohnbaubeiräte bei den Ländern, Förderungsbeiräte, wann und wie diese Mittel eingesetzt werden.
Der Bund, konkret das Finanzministerium, hat nur die gesetzliche Verpflichtung, viermal im Jahr die Beträge an die Länder zu überweisen.
Damit erschöpft sich seine Kompetenz.
Glauben Sie nun, dass sie mit ihren Wünschen in diesem Sinn durchkommen werden?
Ich kann das noch nicht sagen, weil es eine Frage ist, wie die Verhandlungen, an denen ich persönlich nicht teilnehmen werde, weil die vom Bundeskanzleramt geführt werden, verlaufen.
Das war ein Gespräch mit Staatssekretärin Eipeldauer im Anschluss an die heutige Sitzung des Ministerrates.
Und wir setzen fort mit der Inlandspresseschau.
Die Themen allgemeines Krankenhaus, Steuerpolitik zusammengestellt hat die Presseschau Johannes Fischer.
Die AKH-Untersucher im Parlament haben 26.000 Maschinen-Schreibseiten gefüllt und sind bereit, Tag und Nacht zu arbeiten.
Dennoch hat man den Eindruck, sie stehen erst am Anfang.
So beginnt Martin Stieglmeier im ÖVP-Organ Neues Volksblatt seinen Kommentar zum Thema bisherige Arbeit und voraussichtiges Ergebnis des Parlamentarischen AKH-Untersuchungsausschusses.
Ein Thema, das nach der gestrigen ersten Zwischenbilanz von SPÖ und ÖVP eine Reihe von Zeitungen beschäftigt.
Stieglmeier fasst seine Eindrücke so zusammen.
Man hat den Eindruck, die neunköpfige Hydra der griechischen Sage vor sich zu haben.
Für jeden abgeschlagenen Kopf wachsen zwei neue nach.
Nur leider ist weit und breit kein Herkules erkennbar, der dieses Skandalmonster zur Strecke bringt.
Ähnlich skeptisch äußern sich die Salzburger Nachrichten, die insbesondere die Taktik der ÖVP kritisieren.
Mit ihrem nahezu beängstigenden Instinkt dafür, selbst in die tiefste verfügbare Grube zu fallen, meint Gerhard Steiniger in seinem Kommentar, versuchen die Schwarzen jetzt über ihren Kurt Bergmann, den Roten aus der Glaubwürdigkeitspatsche zu helfen, indem sie den Minister und Sportfan Erwin Lanz und seine zugegebenermaßen nicht sehr subtilen Schnorrerbriefe in die Nähe des AKH-Skandals rücken.
Welch ein Jubel bei den Sozialisten!
ein Feigenblättchen für ihre Faden ausreden.
Wenn, schließt der Autor, wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, jetzt ist er da.
Dieser Ausschuss ist für nichts mehr Nutze.
Die einen versuchen zu vertuschen und die anderen in ihrer Einfalt helfen ihnen noch dabei.
Das dicke Ende kommt gewiss.
Diese Kommentarschlagzeile aus den oberösterreichischen Nachrichten bezieht sich nicht mehr auf den parlamentarischen AKH-Ausschuss, sondern auf die gegenwärtig zumeist innerhalb der SPÖ geführte Steuerdiskussion.
Reinhard Hampel äußert sich skeptisch über mögliche künftige Steuerbelastungen.
Glaube keiner, schreibt der Autor, dass mit den offensichtlichen Rückzugsgefechten Finanzminister Salchers nun alles abgeblasen ist, was jemanden beunruhigen könnte.
Die Besteuerung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes kommt voraussichtlich nach der nächsten Wahl.
weil sich Salcher bis dahin an ein Wahlversprechen gebunden fühlt.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, meinen die oberösterreichischen Nachrichten.
Lob für den neuen Finanzminister kommt aus der Wiener Zeitung.
Heinz Fahndler resümiert, Salcher hat seinen Standpunkt klar präzisiert.
Kein Anschlag auf die Brieftaschen der Besserverdienenden.
Keine Unternehmer hat's.
Womit er auch viele Bedenken der Opposition zerstreut haben dürfte.
Sie wird sich jetzt neue Alternativen zur Steuerpolitik der Regierung einfallen lassen müssen.
Sie wird aber auch im Finanzminister einen gesprächsbereiten Partner finden.
Gefunden hat der Bundeskanzler in Salcher das, was er gesucht hat.
Einen eminent politisch klugen Kopf.
Das war die Inlandspresse schon eine Minute vor halb eins, der Blick auf das restliche Programm bis 13 Uhr.
Es geht noch um das Problem der Lehrerausbildung, um Bemühungen der Austritter Backwerke ihren Umsatz zu steigern und die Kulturredaktion berichtet über die Stiftung Ludwig, die heute der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll und über Kontroversen um das Programm der Bregenzer Festspiele.
Im nächsten Beitrag aber geht es um gesunde Geschäfte und das im Doppelsinn des Wortes.
Es geht um Gesundheit und um das Geschäft, das sich damit machen lässt.
Ende vergangener Woche hat ein Buch von vier österreichischen Journalisten aufsehen erregt, in dem Praktiken der Pharmafirmen angeprangert werden.
Einer der Autoren war selbst ein Jahr lang als Vertreter einer solchen Firma tätig.
Er berichtet über die Marketingstrategie der Konzerne, über Geldzahlungen der Pharmaindustrie an Ärzte, über angeblich manipulierte ärztliche Gutachten und über problematische Medikamentenversuche an Menschen.
Ein Buch, das verständlicherweise Aufsehen erregt hat.
Mancher Patient mag sich fragen, wie weit er nur als Versuchskarnickel im Dienst einer nur am Gewinn orientierten Gesundheitsindustrie dient.
Eine Frage, der heute die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Pharmaindustrie ihren Standpunkt gegenüberstellten.
Hans Fockenhuber berichtet.
Ja, es scheint Probleme mit dem nächsten Beitrag zu geben.
Ich rufe noch einmal Hans Fockenhuber.
Er berichtet von einer Pressekonferenz aus dem Presseclub Concordia.
Eine Pressekonferenz, die die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Pharmaindustrie gegeben haben.
Ich rufe Hans Fockenhuber.
Vielleicht ein paar Takte Musik.
Vielleicht klappt es dann bis dorthin.
Darf ich die Regie?
Ja und wir versuchen jetzt nochmals den Kontakt mit dem Presseclub Concordia durchzuführen.
Hans Fockenhuber meldet sich und zwar von einer Pressekonferenz, die die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Pharmaindustrie gegeben haben.
Es geht um das Buch, das in der vergangenen Woche Aufsehen erregt hat, das Buch Gesunde Geschäfte.
Hans Fockenhuber, bitte Ihr Bericht.
Ich hoffe, jetzt klappt die Leitung.
Die große Konfrontation zwischen den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Pharmaindustrie und den zwei bei der Pressekonferenz anwesenden Buchautoren Dr. Hans Weiß und Hans-Peter Martin ist ausgeblieben.
Denn die 1973 gegründete dieser Verband der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Pharmaindustrie sei selbst daran interessiert, dass vorhandene Missstände im Verkauf von Medikamenten abgeschafft würden, meinte der Obmann dieser Vereinigung, der FPÖ-Abgeordnete Fritz Probst.
Etwa seien sogenannte Feldstudien mit längst erprobten Medikamenten durchaus diskutierbar.
Fritz Probst
Wir wenden uns aber gegen Feldversuche aus zwei Gründen.
Erstens einmal, weil die Arbeit eines leistungswilligen Mitarbeiters, der Information bringt und der vom Wert seiner Information überzeugt ist, desavouiert wird, wenn er über ein neues Präparat einem Arzt berichtet und der ihm nach einer Viertelstunde oder einer halben Stunde zuhört und sagt, ja schön, das glaube ich Ihnen und ich bin überzeugt, dass Sie recht haben.
Nur einsetzen kann ich ihr Präparat nicht und anschauen kann man es auch nicht, denn ich habe mit dem gleichen Indikationsgebiet bereits drei andere Präparate in einer Feldstudie laufen.
Aus dem Grund, um eben die Gleichheit für alle zu schaffen, um eben die Sinnfälligkeit unserer Arbeit aufrechtzuerhalten, die ja nicht darin bestehen kann, Feldversuche über bekannte Präparate zu propagieren,
sind wir auch dagegen.
Und zweitens sind wir bei den Feldversuchen strikt gegen jede Art von Geschenken.
Es ist selbstverständlich, dass ein Arzt für einen Feldversuch eine Mehrleistung erbringt und für diese Mehrleistung in irgendeiner Weise honoriert werden muss.
Es ist rechtlich irrelevant, ob der Arzt dafür
um 10.000 Schilling ein Farbfernseher-Gerät bekommt oder 10.000 Schilling im Bar.
Aber optisch ist es für eine gewisse Ecke und vor allem für Leute, die die Gelegenheit widern, ein sehr großer Unterschied und man spricht sofort von orientalischer Paksisch-Mentalität.
Deswegen
Und drittens noch etwas, der Arzt mag meinen, dass er den Fernseher nicht in seine Steuererklärung hineinzunehmen braucht.
Da irrt er nämlich, er ist eine Sachzuwendung oder Geldzuwendung.
Er ist zu versteuern, auch das kann zu Unannehmlichkeiten führen.
Es ist eine Frage der Optik und sonst nichts.
Er soll sich den Fernseher mit den 10.000 Schillingen, die er quittiert, die er von der Firma auf dem normalen Buchweg erhält, mit Abzug oder Steuern etc.
kaufen,
Gegen Geschenke dieser Art wenden wir uns sehr.
Das sogenannte Unzukömmlichkeitenvorkommen scheint also evident zu sein.
Ein heikler Punkt ist natürlich die wissenschaftliche Qualifikation der Pharmaberater oder Ärzteberater, denn es seien zum Teil von den Firmen auch Personen in den Außendienst aufgenommen worden, die nicht einmal Matura haben und die sollen ja dann die Ärzte beraten, meinte Probst und Matura sei für ihn eine Mindestanforderung in der Ausbildung.
Derzeit wird die Ausbildung von den Firmen selbst durchgeführt, wobei von den Buchautoren bemängelt wird, auch aufgrund eigener Erfahrungen, dass die wissenschaftliche Seite zu kurz komme und das Hauptaugenmerk auf dem kaufmännischen Sektor liege.
Dies wird von den Wissenschaftsvertretern und den Pharma-Repräsentanten heftigst bestritten.
Wie überhaupt es Diskrepanzen zwischen den Erlebnissen langjähriger Außendienstmitarbeiter und der einjährigen Außendiensterfahrung eines Buchautors gibt?
Wie erklärt das Wissenschaftsvertreter Probst, selbst jahrelang Ärzteberater?
Ich bin im Jahr 1965 eingetreten, in der Absicht, dort zu arbeiten und nicht in der Absicht, ein Skandalbuch zu schreiben.
Ich bin vollkommen überzeugt, Herr Dr. Weiß, dass Ihr Buch Gutes hat.
Es gibt Dinge, die gedankenlos geschehen und es gibt Dinge, die mit Gewinnabsicht oder Böse geschehen.
Überall dort, wo solche Sachen Störungen entwickeln, soll man sie abstellen, muss man sie abstellen.
Ich erinnere an die segensreiche Wirkung bei aller Katastrophe, die die 68er-Studenten-Unruhen gehabt haben.
Es sind viele erstmals zum Denken gekommen damals, dass doch nicht alles so wunderbar läuft, wie man sich geträumt hat.
Und sollte dieser Effekt bei uns auch eintreten, da kann man sagen, es ist ein Segen.
Aber wie gesagt, es geht uns ja nicht so sehr um uns allein.
Wir sind natürlich verärgert, weil wir uns in unseren Bemühungen diskreditiert sehen.
Wir haben es ehrlich gemeint, wir sind ohne Sensationslust an das herangegangen.
Es geht uns nicht so sehr um irgendwelche verminderte Gewinnchancen der Industrie, sondern es geht uns wirklich um das Image jener Gruppe, die sich um den Menschen bemüht und wo, glaube ich, hier mit Mitteln gearbeitet wurde, die weit übers Ziel hinausschießen.
Ich glaube, es war zu viel.
Das will ich sagen.
Ich habe nie gesagt, dass alles falsch oder schlecht ist.
Ich habe gesagt, einige Passagen decken sich hundertprozentig mit unseren Intentionen.
Aber man schießt über das Ziel und die Gewinnabsicht, die dahinter steckt, ist allzu deutlich zu merken.
Entweder sind es gesellschaftspolitische Absichten oder sind es sensationslustige journalistische Gewinnabsichten.
So unter dem Motto des Teufels Reporter.
Wie gesagt, die einzelnen Details werden nicht bestritten oder zumindest für unmöglich gehalten.
Jedoch sei der Gesamteindruck, den das Buch Gesunde Geschäfte mache, abzulehnen, meinte Probst.
So sei das angeführte Ausmaß der sogenannten Ärztegeschenke weit übertrieben, in Wirklichkeit würden nur Kugelschreiber, Rechenschieber oder einige wissenschaftliche Bücher verteilt und im Übrigen seien solche Veröffentlichungen neben ihrer heilsamen Wirkung auch dazu angetan, das Vertrauen der Patienten in Arzt- und Arzneimittel zu untergraben.
Die Frage, ob sie aufgrund der zum Teil massiven Vorwürfe ihren Firmen vorschlagen werden, gegen die Autoren gerichtliche Klage zu erheben, verneinten die Wissenschaftsvertreter.
Sie seien dazu nicht kompetent.
Denn das sei Angelegenheit der inkriminierten Firmen, der namentlich angeführten Ärzte oder der Ärztekammer, sagten sie.
Die speziell gegen Ärzte gerichteten Vorwürfe, etwa die vernachlässigte Informationspflicht bei Medikamentenversuchen an Menschen, wurden nicht berührt.
Aber da hat ja schon am Freitag Ärztekammerpräsident Piatti Untersuchungen angekündigt.
So weit mein Bericht von der Pressekonferenz und damit zurück zum Studio des Mittagschanals.
Stress in der Schule, Überlastung der Schüler, Schülerselbstmorde.
Unter diesen aktuellen Schlagworten wird seit Wochen in verschiedenen Medien ein Thema diskutiert, das letztlich direkt oder indirekt uns alle angeht.
Die Frage nämlich, wie funktioniert die Schule in unserer Gesellschaft, welchen Beitrag leistet sie zur Erziehung junger Menschen?
Ist die Schule eine autoritäre Institution, wo Pflicht, Erfüllung und Gehorsam als oberste Bürgertugenden gepredigt werden?
Oder schafft diese Schule die Grundlage für schöpferische, eigenständige, selbstverantwortliche Menschen?
Wird also nur Wissen vermittelt in unseren Schulen oder auch Persönlichkeit geformt und vor allem welche Persönlichkeiten?
Eine wesentliche Rolle kommt dabei den Ausbildern, den Lehrern zu.
Und ein Teil der Aggressionen, wenn es um die Problematik der Schule geht, richtet sich ja vor allem auch gegen die Pädagogen.
Aber wie werden sie auf ihre Aufgabe überhaupt vorbereitet?
Welche Möglichkeiten gibt man ihnen im Lauf ihrer Ausbildung, um später mit Schülern offen umgehen zu können?
Eine ganz wesentliche Frage in der Schuldiskussion und Elmar Oberhauser ist ihr nachgegangen.
Die Verfilmung des Schüler Gerber, Artikelserien in den Medien sowie Klagen der Schüler, Eltern und Lehrer haben die Schule in jüngster Vergangenheit ins Gerede gebracht.
In den meisten Fällen ist dabei jene Einrichtung, die aufs spätere Leben umfassend vorbereiten soll, nicht gut ausgestiegen.
Hauptkritikpunkt, die Pädagogik, also die Menschenführung, die Kunst, mit den Schülern entsprechend um- und möglichst individuell auf sie einzugehen, kommt vielfach zu kurz, weil die reine Wissensvermittlung im Vordergrund steht.
Diese Kritik zielt vor allem auf den Bereich des mittleren und höheren Schulwesens ab.
Sie wird auch von Seiten der Schulverwaltung bestätigt, wobei nach Darlegung des Wiener Landesschulinspektors Schütz nicht die Mittelschulprofessoren selber, sondern deren Universitätsausbildung daran schuld ist.
Ich möchte sagen, dass man unsere jungen Lehrer beinahe als pädagogische Autodidakten bezeichnen könnte.
Das erste Übel der mangelhaften Lehrerausbildung liegt darin, dass die universitären Lehrinhalte mit unseren Lehrplänen sehr wenig zu tun haben.
Das heißt, die wissenschaftliche Ausbildung unserer Lehramtskandidaten ist nicht sehr relevant hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit für den Unterricht.
Sie ist schon wichtig, ich möchte sie nicht missen.
Sie bildet die Grundlage unserer Lehrerausbildung.
Also unsere Testprofessoren schulen die jungen Leute auf Wissenschaftler hin.
Sie bedenken zu wenig, dass sie auch eine Berufsausbildung den jungen Leuten mitgeben müssten.
Das zweite Übel liegt darin, dass die Studenten an der Universität es fast nicht lernen, einen Wissensstoff altersadäquat aufzubereiten, um sich den Kindern interessant, verständlich und anschaulich mitzuteilen.
Die daraus resultierenden negativen Entwicklungen liegen auf der Hand.
Viele junge Lehrer haben große Mühe, sich in den Klassen bei großer Schülerzahl durchzusetzen.
Sie kommen mit einem großen Idealismus an die Schule.
Sie möchten einen partnerschaftlichen Unterricht betreiben.
Sie scheitern und dann gibt es Schwierigkeiten.
dass der derzeitige Ausbildungsgang von den im Berufsleben stehenden selber als enorme Belastung empfunden wird, unterstreichen die Aussagen von zwei Mittelschulprofessorinnen, die erst vor wenigen Jahren mit ihrer Unterrichtstätigkeit begonnen haben.
Ich glaube, dass man da sagen kann, dass da überhaupt keine Ausbildung
dafür da ist.
Das einzige Praktische, das man während seiner Studienzeit hat, ist das Hospitieren.
Das heißt, ich sitze wie vorher während meiner Mittelschulzeit in der Klasse drinnen mit den Schülern und höre mir an, was die Professoren erzählen.
Es wird nachher mit einem nicht darüber gesprochen, warum sie ausgerechnet ihre Unterrichtsstunde so gehalten haben.
Es wird auch sonst nicht über ihre Praxis
gesprochen, sondern man muss eben seine gewisse Stundenanzahl absitzen.
Und im Probejahr hat man dann zwar einen erfahrenen Lehrer für sein Fach, aber da ist es eben auch meistens so, dass man also keine Unterstützung kriegt.
Ich bekomme auf der Universität vom pädagogischen Standpunkt her gesehen ebenfalls eher Fachwissen mit, beziehungsweise ich lerne, wie das österreichische Schulwesen ausschaut, wie es entstanden ist.
Aber praktische Hilfe in dem Sinn wird faktisch nicht angeboten.
Im Unterrichtsministerium ist man zwar nicht für die Ausbildung der Mittelschulprofessoren zuständig, wohl aber für deren Tätigkeit an den Schulen selbst.
Minister Sinovac spricht von seit Jahren bekannten Problemstellungen, deren Beseitigung große Schwierigkeiten bereite.
Ich könnte es mir leicht machen und sagen, dass es Jahrzehnte Zeit gewesen wäre, es zu lösen.
Aber wissen Sie, in unserer Zeit, in der wir heute diese Probleme bewältigen, in einer Zeit, in der es den Obrigkeitsstaat nicht mehr gibt, kann man nicht von oben her bestimmen, wie die Dinge gehen.
Hier reden die Studenten mit und sagen, wie sie das organisiert haben möchten, an welchen Schulen sie bereit sind, dieses Praktikum
abzulegen.
Hier werden die Fragen der Universitätsprofessoren und der Universität überhaupt zur Diskussion gestellt.
Hier gibt es die Überlegungen der AHS-Professoren, die die Einführung besorgen müssen mit allen dienstrechtlichen Konsequenzen.
Hier gibt es eben die Frage der Besoldung.
mit den starken finanziellen Belastungen.
Also so wie das früher der Fall war, dass man halt Probleme, wenn man sie vor sich hatte, mit einem Federstrich lösen konnte, das gibt es in der Demokratie nicht.
Was im Klartext nichts anderes heißt, als dass zumindest derzeit die verschiedenen Interessen aller Beteiligten, also Ministerien, Professoren, Studenten, Schulverwaltung und Gewerkschaft etc.
kaum unter einen Hut gebracht werden können.
Die für die Mittelschullehrerausbildung zuständige Wissenschaftsministerin Firnberg gibt sich dennoch optimistisch.
Das dauert sicherlich zu lange, das ist unsere Überzeugung auch, aber das ist eben ein sehr schwieriger Prozess.
Aber ich glaube, dass wir langsam soweit sind.
Die Schulversuche laufen eigentlich schon an den Universitäten Graz, Linz, Salzburg und Klagenfurt.
Hier wird das neue System schon erprobt, das auch pädagogisch dem entspricht, was die Unterrichtsverwaltung sich vorstellt.
Und diese Versuche geschehen in vollem Einvernehmen auch mit den Lehrern
an den allgemeinbildenden höheren Schulen und dem Unterrichtsministerium.
Ein konkreter Zeitpunkt, zu dem die NAWE verstärkt auf den tatsächlichen Mittelschulalltag ausgerichtete Lehrerbildung verwirklicht werden kann, war von der Frau Minister allerdings nicht zu erfahren.
Das war ein Beitrag von Elmar Oberhauser.
Zum Thema Schulstress gab es heute Mittag übrigens Pressekonferenzen von SPÖ, ÖVP und auch der Arbeiterkammer.
Wir werden auf sie im Abendjournal näher eingehen und zwar im Rahmen eines Journal Extra.
Jetzt aber zu unseren Kulturberichten im Mittagjournal 12.45 Uhr, dreiviertel eins.
Heute findet in Wien die konstituierende Sitzung des Stiftungsrates der umstrittenen Stiftung Ludwig statt.
Nach dieser Sitzung am Nachmittag stellen sich die Stifter, das Aachener Sammler-Ehepaar Peter und Irene Ludwig, sowie für die Republik Österreich die Ministerin für Wissenschaft und Forschung, Hertha Firnberg, der Presse.
Hören Sie eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, Kontroversen und Diskussionen um diese Stiftung Ludwig in einem Beitrag von Heidi Grundmann.
Man muss zurückgehen bis ins Jahr 1977.
Damals gab es im Wiener Künstlerhaus eine Ausstellung mit Werken zeitgenössischer Kunst aus der Sammlung des Aachener Schokoladefabrikanten Peter Ludwig und seiner Frau Irene.
Die Ludwigs sammeln fast ausschließlich für öffentliche Institutionen.
Zu Hause sollen sie im Gegensatz zu anderen Sammlern gar nicht so viel Kunst um sich haben, außer Picasso, den sie beide besonders lieben.
Bei der Ausstellung 1977 im Künstlerhaus gab Peter Ludwig zum ersten Mal seine Bereitschaft bekannt, Österreich Leihgaben aus seiner Sammlung zur Verfügung zu stellen.
Österreich nahm dankend an, erweiterte das Museum des 20.
Jahrhunderts um das Palais Lichtenstein zum Museum moderner Kunst und die eigenen Bestände um die ludwigschen Leihgaben und durch Ankauf gleich auch um die Sammlung Hahn.
Schon 1978, vor der Eröffnung des Museums Moderner Kunst, fiel das Wort von einer Stiftung Ludwig.
Die Rede war von einer Beteiligung der Stadt Wien und des Bundes.
Nun, die Stadt Wien hat sich nicht beteiligt.
Der Bund, daran interessiert, die in einem Bundesmuseum befindlichen, zunächst auf fünf Jahre geliehenen Gaben möglichst lang an Österreich zu binden und die Sammlung des Museums Moderner Kunst zu vergrößern, verfolgte die Stiftungsidee weiter.
Inzwischen hatte in der Bundesrepublik Deutschland die Idee einer Ludwigstiftung Form gewonnen.
Dabei handelt es sich allerdings um ein unvergleichlich größeres Unterfangen als bei der österreichischen Ludwigstiftung.
Denn in der Bundesrepublik geht es nicht nur um moderne Kunst, sondern vor allem auch um die beträchtlichen Werte, die Ludwig im Bereich Alterkunst angesammelt hat.
Und es geht darum, dass die Ludwigstiftung in der Bundesrepublik eine geplante bundesdeutsche Nationalstiftung ersetzen könnte.
Die bundesdeutsche Grundsatzdiskussion unschwappte auf Österreich über, als bekannt wurde, dass die österreichische Ludwig-Stiftung in greifbare Nähe rückte.
Zu den prinzipiellen Bedenken, durch eine solche Stiftung könnte die österreichische Kunstszene oder zumindest das Museum moderner Kunst Anhängsel des weitverzweigten multinationalen Kunstimperiums eines Privatmannes werden, kamen bald Angriffe auf, Intrigen rund um Personen, vermischt mit sachlich verworrenen und zum Teil verzerrten Darstellungen,
genähert aus der Hoffnung, etwas verhindern zu können, was in Wirklichkeit aber laut österreichischem Recht unwiderruflich war, seit am 12.
Jänner das Ehepaar Ludwig und am 15.
Jänner 1981 Minister Firnberg ihre beglaubigten Unterschriften unter die Stiftungserklärung gesetzt hatten.
Am 19.
Jänner 1981 wurde die Erklärung bei der zuständigen Behörde eingereicht und mit Bescheid vom 23.
Februar als genehmigt erklärt.
Bis zum heutigen Tage wird die Stiftung Ludwig so dargestellt, als ob die Republik Österreich für die von Ludwig gestifteten Werke, deren Wert auf 65 Millionen Schilling geschätzt wird, etwas zu bezahlen hätte.
Tatsache ist, dass die Republik Österreich 15 Jahre lang je 10 Millionen Schilling in die Stiftung einbringt.
Davon werden jährlich 5 Millionen Schilling mündelsicher angelegt, selbstverständlich in Österreich, damit sich nach 15 Jahren die Stiftung aus dem angesparten Vermögen selbst tragen kann.
Die restlichen 5 Millionen Schilling werden jährlich ausgegeben, und zwar für den Ankauf von Kunstwerken, allerdings keineswegs nur österreichischen, sondern solchen, die in die Sammlung vor allem des Museums moderner Kunst, aber vielleicht auch in die anderer Museen passen, für wissenschaftliche Arbeiten, für Publikationen und wohl auch Ausstellungsvorhaben.
Die inzwischen widerlegte Befürchtung, dass die jährlich 10 Millionen Schilling vom Budget der Bundesmuseen abgezweigt werden, diese Befürchtung wurde pikanterweise durch seltsame Manöver eines Beamten aus der Museumsabteilung des auch für die Stiftung zuständigen Ministeriums genähert.
Viele Diskussionen ausgelöst hat ein Entwurf der Stiftungssatzungen, die in der vergangenen Woche mit einer wesentlichen Abänderung der Behörde eingereicht worden sind.
Das im Entwurf enthaltene Derimierungsrecht des Vorsitzenden nämlich ist gefallen.
Der Vorsitzende, laut Satzungen auf Lebenszeit Peter Ludwig, kann also bei Stimmengleichheit keine entscheidende Stimme mehr abgeben.
Geblieben ist auf zehn Jahre eine Art Vetorecht Ludwigs in Bezug auf die Disposition seiner in die Stiftung eingebrachten Kunstwerke.
Hier und nicht nur hier wird es entscheidend darauf ankommen, ob und wie sich der Direktor des Museums moderner Kunst gegenüber Ludwig und seiner Stiftung profilieren kann.
Der Stiftungsrat besteht aus dem Ehepaar Ludwig und dem österreichischen Kunsthistoriker Hermann Filiz und dem ehemaligen Basler Museumsdirektor Franz Meyer einerseits und anderer, also österreichischerseits, aus den Ministern Firnberg und Sinowatz und ihren Sektionschefs Schlag und Lein.
Keine sehr elegante Lösung, wenn man zusätzlich bedenkt, dass die Minister und Sektionschefs nicht etwa Kraft ihrer Funktionen, sondern als Personen im Stiftungsrat sitzen.
Die österreichische Seite des Stiftungsrates wird sich einen Fachbeirat nehmen.
Die Stelle des Geschäftsführers wird öffentlich ausgeschrieben und wohl kaum noch, wie ursprünglich vorgesehen, mit Hans Meyer besetzt werden.
Er, der Initiator der Stiftung und des Museums, ist, wenn sich die Dinge nicht sehr wandeln, auf der Strecke geblieben.
Und es sieht so aus, als ob es Kräfte gäbe, denen dieses eine Opfer nicht genügt und die gleich nach dem neckisch zum Trotzköpfchen verkleinerten Kopf der Ministerin verlangen,
habe sie doch mit der Ludwig-Stiftung ein trojanisches Pferd in die österreichische Kunstlandschaft geschleust.
Bei nüchterner Betrachtung der Dinge ist die Ludwig-Stiftung mit ihren 150 Kunstwerken und 5 Millionen Schilling, die jährlich ausgegeben werden können, allerdings höchstens eine trojanische Maus und allein von ihrem Ausmaß her zum Beispiel als Ersatz für die vom Kunstsenat ins Gespräch gebrachte Österreich-Stiftung völlig ungeeignet.
Und was den unheimlichen Spender Ludwig selbst betrifft, und unheimlich kann er einem mit seinen auf 17 Museen verteilten Leihgaben und seiner geplanten deutschen Riesenstiftung schon sein, so sollte es für ihn und seine Frau ein Leichtes sein, in den kommenden Jahren zu beweisen, dass sie tatsächlich auch die edlen und nicht nach Einfluss lächzelnden Spender sind, für die man sie in den letzten Wochen in Österreich vielfach nicht zu halten bereit war.
Möglich, dass schon bei der heutigen konstituierenden Sitzung des Stiftungsrates ein deutliches Gut-Will-Signal des deutschen Sammler-Ehepaares gesetzt wird.
Ein Interview mit Peter Ludwig können Sie dann übrigens im Abend-Journal hören.
Präsidium und Hauptausschuss der Bregenzer Festspiele haben sich gestern Abend entschlossen, trotz der massiven Kritik an der Gagenhöhe von Klaus-Maria Brandauers, das Drama Torquato Tasso von Goethe doch wie ursprünglich vorgesehen im kommenden Sommer zu spielen.
Die Gage von 900.000 Shilling für Brandauer war insbesondere auch von den Subventionsgebern von Bund, Land und der Stadt Bregenz als indiskutabel bezeichnet worden.
Landeshauptmann Kessler hatte die Festspiele aufgefordert, auf alle Fälle eine umfangreiche Reduktion des bereits vertraglich fixierten Honorars zu erwirken.
Die Stadt Bregenz hatte wegen befürchterter Unmutsäußerungen ein für übermorgen geplantes Tourneegastspiel Brandauers abgesagt.
Über die Gründe, die nun zur Entscheidung geführt haben, den Dorquato Tasso dennoch zu spielen, berichtet Wolfgang Burtscher.
Im Gegensatz zu den bisherigen Entscheidungen der Festspielgremien, in denen es nur knappe Mehrheiten für den zum Teil als wenig publikumswirksam angesehenen Tasso gegeben hatte, fiel der Beschluss gestern Abend fast einhellig, nachdem eine Festspieldelegation am Samstag sich in München beim Versuch
Brandauer zu einer Gagenreduktion zu bewegen, erneut kalte Füße geholt hatte.
Brandauers einziges Entgegenkommen, er will ohne mehr Honorar eine vierte Aufführung für Jugendliche und Pensionisten geben.
Festspielpräsident Fuchs auf die Frage, von welchen Gründen man sich beim Tasso-Beschluss hat leiten lassen.
Erstens der Vertragsteuer und der Glaubwürdigkeit der Festspiele.
Zweitens,
von den finanziellen Verlusten, die zu erwarten waren im Falle einer Absage und drittens von der Mitwirkung des ORF, die schon paktiert war eigentlich und unterstützreich vorlag und die wir verloren hätten.
Wir hatten keine andere, sachlich keine andere Wahl.
Haben Sie sich damit nicht gegen den Willen etwa des Landeshauptmanns gestellt?
Wir wollten uns gar nicht gegen den Willen des Landeshauptmanns stellen.
Der Landeshauptmann und die anderen Subventionsgeber haben uns eindeutig und klar versichert, dass sie für eine nicht geführte Dasselproduktion auch die Ausfallkosten nicht bezahlt hätten.
Wie hoch wären diese Kosten gewesen?
Die wären schätzungsweise um eine gute Million herumgelegen.
Für eine nicht aufgeführte Produktion.
Einzige Änderung gegenüber dem ursprünglichen Tasso-Projekt, die Ausstattung wurde um 300.000 Schilling gekürzt, vom Gesamtbudget von 3 Millionen Schilling entfallen 1,8 Millionen nun auf die Gagen, zur Hälfte für Brandauer, zur Hälfte für die anderen vier Mitwirkenden von Norbert Kappen bis Walter Schmiedinger.
Zur Haltung Klaus-Maria Brandauers meinte der neue Festspiel-Vizepräsident Günther Romberg, jener Mann, von dem man sich in Vorarlberg erwartet, dass er Ordnung in den verkorksten Bregenzer Betrieb bringt,
Herr Brandauer steht also zu seinem Vertrag.
Er hat zwar etwas im Moment die Lust an Bregenz verloren, sagt er uns, weil er persönlich sehr stark unter moralischen Druck geraten war die letzten Wochen mit ständigen Interviews, warum er überhöhte Gagenforderungen stelle in Bregenz.
Auf der anderen Seite freut er sich aber auf die Aufgabe und er will in Bregenz künstlerisch beweisen, dass es ein Geld wert ist.
Noch einmal würde man den Torquato Tasso sicher nicht spielen.
Sicher nicht in dieser Form, mit diesen Gagen.
Wir sind, glaube ich, durch Schaden klüger geworden.
Geplant war seitens der Bregenzer Festspiele eine mehrjährige Zusammenarbeit mit Klaus Maria Brandauer.
Wird daraus nun nur eine einmalige Zusammenarbeit?
Die Situation stellt sich jetzt natürlich ganz anders dar.
Wir werden jetzt vorerst einmal abwarten müssen, wie dieses DASO-Projekt künstlerisch und wirtschaftlich über die Bühne geht.
Und es gibt sicher keine konkreten und abschließenden Gespräche über die Fortführung, bevor wir über diese Erfahrung nicht reingekommen sind.
Hätte es Ihnen Brandauer, als immerhin ein für mehrere Jahre geplanter Vertragspartner, nicht etwas leichter machen können?
Es hätte er ohne Zweifel.
Mein persönlicher Eindruck dabei war, dass er sehr verärgert war, dass man ihm sozusagen die Bühne verboten hat in Pregenz.
Er wäre gerne nach Pregenz mit seinem Tourneestück gekommen und er wollte hier beweisen, dass eben die künstlerische Leistung die entscheidende ist und er hat dann uns zum Ausdruck gebracht, dass jedes Entgegenkommen im jetzigen Zeitpunkt praktisch ein Eingeständnis seiner überforderten Gage gewesen wäre und er wollte die Leute
oder den Leuten, die ihn unter Druck gesetzt haben, nicht entgegenkommen mehr.
Riskiert Branddauer, aber riskieren nicht auch die Bregenzer Festspiele gewaltige Unmutsäußerungen und Umständen, sogar Tumulte dann während der Tasso-Aufführungen.
Wir glauben, dass man jetzt nicht das Tasso-Projekt der Festspiele als das und das einzige Problem der Bregenzer Festspiele hinstellen sollte.
Es gibt unzweifelhaft andere und der Tasso ist gewissermaßen ein Symbol für diese Kritik geworden und deswegen sollte man auch die
möglich ein Unmutseräußerung nicht unbedingt so hoch spielen.
Die Festspieldiskussion ist also nicht zu Ende.
Morgen wird sich der Landtag mit der durch einen Kontrollbericht aufgeworfenen massiven Kritik an der Direktion befassen.
Landverallberg und Stadtpregens, die beide erkennen, dass die derzeitige Organisation der Festspiele den Anforderungen nicht mehr genügt, liegen sich über eine Änderung der Struktur in den Haaren.
Entscheidungen sind für die nächsten Wochen zu erwarten.
Kontroversen gibt es also bei dem Bregenzer Festspielen.
Wolfgang Putsch hat berichtet und am Ende unseres Mittagsschanals steht jetzt noch einmal die Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse in den Meldungen.
Österreich.
Kriminalbeamte des Wiener Sicherheitsbüros haben den Räuber verhaftet, der am 22.
Februar bei einem Überfall auf ein Postamt in Wien-Donau-Stadt drei Polizisten überwältigt hat.
Der Mann der Computertechniker Michael Reisner hat die Tat bereits gestanden.
Die den Beamten abgenommenen Waffen und ein Teil der Beute von insgesamt 140.000 Schillingen wurden sichergestellt.
Auf der Westautobahn bei See Walchen in Oberösterreich ist gestern ein Personenkraftwagen sichergestellt worden, nachdem seit dem Bombenanschlag auf den amerikanischen Sender Radio Freies Europa in München gefahndet worden war.
Das Auto wurde von einem tschechoslowakischen Staatsbürger gelenkt, der keine Fahrzeugpapiere bei sich hatte.
Auch der Fahrzeugbesitzer stammt aus der Tschechoslowakei, nach ihm wird noch gefahndet.
Syrien.
Die entführte pakistanische Verkehrsmaschine, in der mehr als 100 Geiseln festgehalten werden, ist auf dem Flughafen von Damaskus von syrischen Soldaten umgestellt worden.
Die Luftpiraten verlangen die Freilassung von 43 in Pakistan inhaftierten Personen.
Angeblich wollen sie das Flugzeug zerstören und die Passagiere töten, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden sollten.
Polen.
Trotz aller Vermittlungsversuche der Gewerkschaftsführung und der Behörden haben am Vormittag in der Textilstadt Lodz etwa 300.000 Arbeitnehmer einen Warnstreik begonnen.
Sie wollen damit die Wiedereinstellung von Gewerkschaftsfunktionären erzwingen, die wegen politischer Aktivitäten entlassen worden sind.
In Warschau trifft heute Gewerkschaftsführer Walesa mit Ministerpräsident Jaroselski zusammen.
Ungarn.
Die Regierung in Budapest hat neun Formen der Privatwirtschaft im Handel und Tourismus zugestimmt.
Staatliche Einzelhandelsunternehmer haben etwa 500 Lebensmittelgeschäfte und Restaurants Privatpersonen zur Verwaltung angeboten.
Noch heuer sollen Privathotels mit weniger als zehn Zimmern geschaffen werden.
Außerdem will man den Besitzern von Privatvillen in Ungarn die Genehmigung erteilen, Zimmer an ausländische Touristen zu vermieten.
Ja und wir sind damit am Ende des Mittagsschnalls.
Ich darf Sie noch einmal auf das Abendschnall hinweisen.
Beginn 18 Uhr in den Programmen Ö1 und Öregional.
Für das Team des Mittagsschnalls verabschiede ich mich.
Interview: Bundesobmann des Verbandes der wissenschaftlichen Mitarbeiter in der Pharma-Industrie Probst
Mitwirkende:
Vockenhuber, Hans [Gestaltung]
, Probst, Friedrich [Interviewte/r]
Datum:
1981.03.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Medizin
;
Wirtschaft
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten