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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Und hier ist die Redaktion des Mittagschanals.
Ich wünsche Ihnen eine recht angenehme, schöne Mittagsstunde.
Das Wetter spielt ja ein bisschen mit.
Als Redakteurin im Studio begrüßt Sie Ilse Vögel.
Und das sind die Themen, über die wir im Anschluss an die Nachrichten ausführlich berichten.
Nationalratsdebatte in Wien.
Es geht um Grundsatzfragen der Landesverteidigung.
Innenminister Lanz stellt das neue Personenstandsgesetz vor.
Die Frage nach dem Religionsbekenntnis bleibt nun doch.
Das Heiratsalter wird auf 15 Jahre gesenkt.
Das nur zwei Punkte.
Ausland.
Verschärfung der innenpolitischen Situation in Polen.
In Bromberg sind gestern Angehörige der Miliz tätlich gegen Gewerkschaftsmitglieder der Solidarität vorgegangen.
Tunesien feiert den 25.
Jahrestag seiner Unabhängigkeit, was auch im eigenen Land nicht nur Anlass zum Jubel, sondern auch zu einer kritischen Bestandsaufnahme der politischen Situation ist.
Hans Benedikt analysiert die Westjordan-Politik von Regierungspartei und Opposition in Israel und die Kulturredaktion berichtet heute unter anderem vom Wiener Jazz Festival.
Nicht zu vergessen, Freitagmittag ist es, nach den Nachrichten gibt es ein Gespräch über das Wetter zum Wochenende und ich kann es Ihnen schon ein bisschen verraten, es wird schön sein, heute Abend ist ja Frühlingsbeginn und auch das liebe Wetter scheint dieses zu wissen.
Zunächst aber gibt es Nachrichten, verantwortlicher Chef vom Dienst ist Rainer Warnecke und gesprochen werden die Meldungen von Wolfgang Grimeschmidt.
Österreich.
Der Nationalrat debattiert heute Fragen der Landesverteidigung.
Anlass ist der Jahresbericht 1979 der Beschwerdekommission in militärischen Angelegenheiten und die Stellungnahme des Verteidigungsministeriums.
ÖVP-Wehrsprecher Erma Korer bekräftigte das Bekenntnis der Volkspartei zu den Verpflichtungen aus der immerwährenden Neutralität.
Er warf der Regierung vor, bisher kein Finanzierungskonzept für die Luftraumverteidigung vorgelegt zu haben.
Der freiheitliche Wehrsprecher Josek warf den Sozialisten vor, den Vorhang des Schweigens über das Bundesheer ausgebreitet zu haben.
Die jüngste Diskussion über die Anschaffung von Abfangjägern, meinte Josek, zeige die Versäumnisse, in der Bevölkerung Verständnis für die Notwendigkeit der Landesverteidigung zu wecken.
In der Fragestunde erklärte Bautenminister Sekanina, nach der jüngsten Erhöhung der Bundesmineralölsteuer gebe es keine Absichten einer weiteren Erhöhung.
Seiner Meinung nach seien die für die Fertigstellung des Straßengrundnetzes bis zur Mitte des Jahrzehnts notwendigen Mittel aufzubringen.
Zum Thema Wohnbau kündigte der Bautenminister eine Enquete an, an der alle interessierten Institutionen teilnehmen sollen.
Nach den Worten von ÖVP-Gesundheitssprecher Wiesinger dürfte in der AKH-Affäre der Druck auf die sozialistische Fraktion nun stark genug sein, dass sie sich zur Zusammenarbeit mit der Opposition bereit erklärt.
Wiesinger verlangte in einer Pressekonferenz, Nationalrat und Wiener Gemeinderat sollten in die Ereignisse eingreifen, um zu retten, was noch zu retten sei.
Auf Bundesebene stellt sich Wiesinger ein Finanzierungsgesetz mit einem Kostenlimit vor, sodass Überschreitungen jeweils gesetzlich gedeckt werden müssen.
Im Einzelnen, meinte er, zum Kostenlimit, erhalte er an der von ihm genannten Zahl von 25 Milliarden Schilling so lange fest, bis man ihm beweise, dass in Wien ein Spitalsbett mehr als 16 Millionen Schilling kosten müsse, während man bei dem gleichartigen Spitalsbau in Aachen mit 8 Millionen ausgekommen sei.
Der AKH-Untersuchungsausschuss hat heute die Ladung weiterer Zeugen beschlossen.
Die SPÖ-Fraktion hat der Ladung von 14 ursprünglich abgelehnten Zeugen zugestimmt.
Außerdem hat sie selbst drei Zeugen beantragt und der Ladung von zwei Personen zugestimmt, deren Einvernahme die Opposition erst in den vergangenen Tagen verlangt hat.
Innenminister Lanz hat heute die wesentlichsten Bestimmungen des neuen Personenstandsgesetzes vorgelegt, das die noch aus der Zeit des Nationalsozialismus stammenden Regelungen ablösen soll.
Durch das Gesetz sollen die Rechtsvorschriften für die Beurkundung von Geburten, Eheschließungen und Todesfällen neu gefasst werden.
Die Generalsekretärin der ÖVP-Frauenbewegung, Flemming, hat in diesem Zusammenhang Bedenken gegen die Festlegung des Heiratsalters der Mädchen auf 15 Jahre erhoben.
Polen.
Die unabhängige Gewerkschaft Solidarität hat für ganz Polen Streikbereitschaft ausgerufen.
Außerdem forderte die Solidarität ihre regionalen Organisationen auf, alle Verhandlungen mit der Regierung abzubrechen.
Die Gewerkschaft reagierte damit auf die gestrigen Zusammenstöße in Bromberg, bei denen mehrere Gewerkschafter verletzt worden waren.
Gewerkschaftsführer Valessa hat in diesem Zusammenhang einen geplanten Besuch in Frankreich abgesagt.
Sowjetunion, Polen.
Wie erst jetzt bekannt wird, hat sich eine polnische Delegation unter Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Jagielski gestern zu Gesprächen mit sowjetischen Funktionären in Moskau aufgehalten.
Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur TASS waren die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Polen und der Sowjetunion Hauptthema der Unterredungen.
Der deutsche Außenminister Genscher, der sich zu einem offiziellen Besuch in Polen aufhält, hat die Überwindung der Wirtschaftsprobleme als unverzichtbare Voraussetzung für die politische Stabilisierung in Polen bezeichnet.
Bei den Gesprächen Genschers in Warschau stehen Fragen der Ost-West-Beziehungen im Vordergrund.
Israel, Europa.
Die Oppositionelle Israelische Arbeiterpartei tritt für den Fall eines Sieges bei den Parlamentswahlen für die sogenannte jordanische Option ein.
Parteichef Peres kündigte an, Israel wäre bereit, ein Teilabkommen mit Jordanien abzuschließen.
Der arabische Teil Jerusalems könnte eine autonome Verwaltung erhalten.
Außerdem wäre die Arbeiterpartei zu einer sofortigen Autonomie-Regelung für den Gaza-Streifen bereit.
Pérez schloss auch die Einschaltung Saudi-Arabiens in den Friedensprozess nicht aus.
Er soll bereits bei einem Aufenthalt in Marokko über König Hassan Kontakte zur jordanischen Führung geknüpft haben.
Die marokkanische Regierung dementierte allerdings einen Besuch von Pérez.
Vereinten Nationen.
Die Mitglieder des Weltsicherheitsrates haben sich nach Angaben der Internationalen Nachrichtenagentur auf eine Erklärung geeinigt, die den Angriff rechtsgerichteter christlicher Milizen im Südlibanon auf UNO-Truppen verurteilt.
Die Erklärung soll ein Kompromiss zwischen den Haltungen der Sowjetunion und der USA sein.
Bei dem Zwischenfall am vergangenen Montag sind zwei nigerianische UNO-Soldaten getötet und 20 verwundet worden.
USA.
Die Regierung Reagan will mehr freie Hand für Militär- und Wirtschaftshilfe.
Sie forderte den Kongress auf, Verbote für die Militärhilfe an Untergrundkämpfer in Angola und für Waffenlieferungen an Argentinien und an Pakistan aufzuheben.
Außenminister Haig sagte, das entsprechende Gesetz über Angola sei eine unnötige Beschränkung der Handlungsfreiheit des Präsidenten.
Sowjetunion.
Die sowjetischen Massenmedien haben die USA neuerlich davor gewarnt, die afghanischen Untergrundkämpfer zu unterstützen.
Die Regierungszeitung Izvestia schreibt, mit dem Plan der Amerikaner, Waffen an Pakistan zu liefern, würde nur die reaktionäre Konterrevolution in Afghanistan gefördert.
In ähnlichem Sinn äußert sich auch die Nachrichtenagentur TASS.
Sie betont, die künftig über Pakistan nach Afghanistan gelangenden Waffen würden zum größten Hindernis für eine politische Lösung der Afghanistan-Frage.
Pakistan.
Außenminister Par hat heute mit weiteren Wirtschaftsgesprächen und einem Treffen mit Außenminister Ayershahi einen zweitägigen Aufenthalt in Pakistan abgeschlossen.
Österreichische Wirtschaftsexperten, die Par begleiten, kündigten die Ausarbeitung von Studien über den Ausbau kleiner Industriebetriebe an, der von Pakistan derzeit besonders forciert wird.
Der österreichische Außenminister reist heute zu einem dreitägigen Besuch Indiens und anschließend nach Thailand weiter.
Österreich.
Die Polizei hat in einem britischen Sattelschlepper, der auf einem Autobahnparkplatz bei Wiener Neudorf abgestellt war, 750 Kilogramm Haschisch gefunden.
Das Rauschgift hat einen Schwarzmarktwert von etwa 90 Millionen Schilling.
In dem Sattelschlepper entdeckte die Polizei außerdem zwei Pistolen sowie Munition.
In Zusammenarbeit mit den britischen Behörden wurde ermittelt, dass in England ein ähnlicher Sattelschlepper sichergestellt werden konnte, in dem sich 700 Kilogramm Haschisch befunden hatten.
In England wurden in diesem Zusammenhang fünf Personen verhaftet.
Jugoslawien, Ungarn
Akute Hochwassergefahr wird aus Ungarn und Jugoslawien gemeldet.
Der Wasserstand der Save hat den kritischen Punkt erreicht.
Tausende Hektar Ackerland sind überflutet.
In einigen Regionen musste der Notstand ausgerufen werden.
Auch in Ungarn führen zahlreiche Flüsse Hochwasser.
Man befürchtet, dass am Wochenende mehr als 18.000 Hektar Land überflutet werden.
Das waren die Meldungen und nun noch eine Durchsage.
Heute gegen 9 Uhr früh wurde in der Stadtapotheke Bludenz einer Frau anstelle von Lebertran ertümlich ein giftiges grünes Öl verkauft.
Die Kundin wird dringend gebeten, sich sofort mit der Apotheke in Verbindung zu setzen.
Ich wiederhole, heute gegen 9 Uhr früh wurde in der Stadtapotheke Blodenz einer Frau anstelle von Lebertran irrtümlich ein giftiges grünes Öl verkauft.
Die Kundin wird dringend gebeten, sich sofort mit der Apotheke in Verbindung zu setzen.
Ja und wir kommen jetzt wie immer Freitagmittag zum ersten Programmpunkt im Journal Nach den Nachrichten.
Das ist unser ausführlicher Wetterbericht.
Heute ist der Dr. Hau Leitner von der Hohen Warte hier bei uns im Studio.
Grüß Gott Herr Doktor.
Frühlingsbeginn ist heute, ich habe immer geglaubt es ist der 21.
März, hat sich diesmal nach vor verschoben?
Heute am 18.03 ist Frühlingsbeginn.
Punkt 1803, nach dem Wetter hat es aber schon ein bisschen früher begonnen, wir haben zumindest hier in Wien strahlenden Sonnenschein und das ist auch gleich meine Frage an Sie, wird es zum Wochenende so bleiben, kann man damit rechnen?
Ja, es sieht derzeit sehr vielversprechend aus.
Nach dem Kaltlufteinbruch der vergangenen Woche, der einen sehr empfindlichen Temperaturrückgang und auch Schneefälle bis in die Niederungen gebracht hat, hat sich nun über den Alpen eine flache Hochdruckzelle entwickelt.
Sie ist heute auch für das schöne Wetter in Österreich verantwortlich.
Da die Strömung zusätzlich auf Südwest dreht, wird in weiterer Folge zwar etwas feuchte, aber auch recht milde Luft zu uns gelangen.
Das bedeutet also für heute und morgen im gesamten Bundesgebiet durchweg schönes und auch meist niederschlagfreies Wetter.
Die Temperaturen werden in allen Höhen steigen.
Die Frostgrenze wird morgen über 2000 Meter liegen.
Ich erwarte morgen Frühwerte zwischen minus 2 und plus 5 Grad und Tageshöchstwerte doch zwischen 12 und 18 Grad.
Das heißt heute und morgen wird es schön sein, den Sonntag haben Sie ausgelassen, da dürfte es ein bisschen unterschiedlich sein.
Ja, also mit Anhalt der südwestlichen Strömung werden in der Folge Störungen in den Alpenraum geführt werden.
Sie werden den Wetterablauf dann etwas unbeständiger, aber weiterhin sehr mild gestalten.
Ich rechne schon morgen im Südwesten Österreichs mit dem Aufzug von Wolkenfeldern.
Am Sonntag wird es im Westen und Süden meist stark bewölkt und etwas Regen geben.
Die Alpen-Nordseite und vor allem der Osten wird Wetter begünstigt sein.
Ich erwarte hier meist sonniges und auch niederschlagsfreies Wetter.
Ja, Herr Dr. Hauleitner, noch einmal die Frage, wie schaut es für Leute aus, die Skifahren gehen?
Gibt es da überhaupt noch Möglichkeiten, wenn man hoch genug oben ist?
Ja, zuletzt ist etwa Schnee gefallen, allerdings nicht sehr viel.
Aber aufgrund der zu erwartenden Erwärmung finden Skifahrer nur oberhalb von etwa 1200 Meter Seehöhe wirklich gute Schneeverhältnisse.
Die Wanderer werden aber bei der herrschenden milden Wetterlage sicher für die Rechnung kommen.
Und wie schaut es mit Lawinengefahr aus?
Ebenfalls derzeit nicht sehr bedeutend.
Es ist nicht sehr viel Schnee gefallen und auch in der Höhe sind keine Schneeverfrachtungen vorgekommen.
Also die Lawinengefahr ist eher gering.
Und sagen Sie, der Frühling ganz allgemein bleibt uns jetzt zumindest hier im Osten erhalten oder ist noch einmal so ein Kälteeinbruch zu erwarten, wie wir ihn vergangene Woche gehabt haben?
Nach unseren Vorhersageunterlagen schaut es so aus, dass auch nächste Woche noch das milde Wetter anhalten dürfte.
Sehr erfreulich.
Darf ich Sie jetzt noch bitten, die Messwerte von 12 Uhr zu verlesen?
Wien, Heiter, 12°, Ostwind mit 5 km in der Stunde.
Eisenstadt, Heiter, 12°, Windstille.
Linz, Heiter, 7°, Nordwestwind mit 3 km in der Stunde.
Salzburg, Heiter, 10°, Südostwind mit 10 km pro Stunde.
Innsbruck, Heiter, 7°, Windstille.
Bregenz, Heiter, 8°, Südwestwind, 5 km pro Stunde.
Graz, Heiter, 9°, Windstille.
Klagenfurt-Heiter, 10 Grad, Südwind mit drei Kilometern in der Stunde.
Herr Dr. Hauleitner, ich danke Ihnen schön.
Schönes Wochenende wünschen wir Ihnen auch.
Und jetzt gleich ins Ausland.
Wieder einmal gibt es gespannte Situation in Polen.
Nachdem es gestern Abend in Bromberg zu einem Zusammenstoß zwischen Polizei und Gewerkschaft lang gekommen war, hat heute der unabhängige Gewerkschaftsverband Solidarität zu einer Streikbereitschaft im ganzen Land aufgerufen.
Gleichzeitig wurden alle Gespräche mit den Behörden abgesagt.
Die Polizeiaktion von Bromberg wird von der Solidarität als offene, gegen die Regierung gerichtete Provokation gewertet.
In Bromberg ist es gestern Abend zum ersten Mal eigentlich seit Ausbruch der innenpolitischen Krise im vergangenen Sommer zu gewalttätigen Aktionen gekommen.
Angehörige der Miliz waren in das Gewerkschaftsgebäude in Bromberg eingedrungen, wo gerade eine Sitzung über die Frage einer unabhängigen Bauerngewerkschaft stattfand.
Die Gewerkschafter der Solidarität weigerten sich, das Haus zu verlassen.
Daraufhin schritt die Polizei tätlich ein.
Zwei Gewerkschaftsmitglieder wurden niedergeschlagen.
Ein Vorgang, der das ohnehin nicht gerade entspannte innenpolitische Klima in Polen neuerlich verschärft, Ludwig Tam berichtet.
In Polen ist über Nacht eine völlig neue Lage entstanden.
Nach dem Zwischenfall in Bydgoszcz, dem früheren Bromberg, hat die Führung der Gewerkschaft Solidarität im ganzen Land die Streiksbereitschaft ausgerufen.
Alle ihre Mitglieder aufgefordert in höchstem Verantwortungsgefühl und in einer Atmosphäre der Vernunft.
bis zum 23.
März in den Organisationen die Aufgaben zu erfüllen, die die Lage erfordert und hat außerdem alle Gespräche mit den Behörden abgesagt.
Wie bei dieser Lage noch ein umfassender Streik in Polen vermieden werden kann, ist im Augenblick die bange Frage vieler Leute.
Die Solidarität sieht den Bromberger Zwischenfall als eine offensichtliche Provokation gegen die Regierung von Jaruzelski an und macht die Urheber dieser Aktion für das weitere Schicksal des Landes verantwortlich.
In der nordpolnischen Stadt Bydgoszcz
hatte gestern eine Sitzung des Volksrates der Boje-Wotschaft stattgefunden, zu der auch Vertreter der Bauern und der Gewerkschaft Solidarität eingeladen worden waren, da deren Forderungen besprochen werden sollten.
Bauern halten seit fünf Tagen das Gebäude der Bauernpartei in der Stadt besetzt, um ihrer Forderung nach Anerkennung eines Verbandes, landwirtschaftlicher Zirkel und anderer Wünsche mehr Nachdruck zu verleihen.
Die Sitzung im neue Wirtschaftsgebäude sollte geschlossen werden, ohne dass es zu einer die Bauern befriedigende Erörterung ihrer Anliegen gekommen war.
Deshalb protestierten sie.
Ein Teil der Volksräte und die Bauern und Gewerkschaftsvertreter blieben im Saal und diskutierten bis in den Abend hinein weiter.
Inzwischen wurde der Staatsanwalt hinzugezogen, um den Saal räumen zu lassen, weil das Ganze in eine Besetzung der Amtsräume überzugehen schien.
So jedenfalls berichtete der polnische Rundfunk heute früh aus Bromberg.
Ein Teil der Leute im Saal verfasste eine schriftliche Erklärung und folgte dann der Anordnung zur Räumung.
Gegen die anderen wurde ein großes Aufgebot an Miliz- und Sicherheitsbeamten eingesetzt.
Wie die Solidarität nachts in einem Kommuniqué feststellte, wurden ihre Mitglieder brutal aus dem Gebäude geprügelt.
Zwei Funktionäre wurden draußen beiseite gezogen und zusammengeschlagen.
Das Präsidiumsmitglied Jan Rulewski liegt mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus.
Drei weitere Personen wurden ebenfalls ins Spital eingeliefert.
Das Gewerkschaftspräsidium hatte am Abend seine Organisationen zunächst per Fernschreiber zu absoluter Disziplin und Ruhe aufgefordert und verlangt, sie jeder Aktion zu enthalten, bis Klarheit über den Vorfall herrsche.
Trotzdem wurde in Bromberg für heute ein zweistündiger Proteststreik von 11 bis 13 Uhr ausgerufen.
In der Nacht verbreitete der eilig nach Bromberg gereiste Gewerkschaftsvorstand eine Erklärung, worin zur allgemeinen Streikbereitschaft im ganzen Lande aufgerufen wurde.
Die Lage in Polen wird als sehr ernst angesehen, zumal sich die Versorgung von Tag zu Tag verschlechtert und Hamsterkäufe von Getreideprodukten, Grütze und Reisüberlegungen auslösten, weitere Lebensmittel zu rationieren.
Ja, das war Ludwig Tam zur Situation in Polen.
Weiter jetzt in den Nahen Osten.
Israels sozialistischer Parteichef Djimon Peres soll angeblich geheime Nahostverhandlungen mit den arabischen Staaten eingeleitet haben.
Das israelische Fernsehen berichtete, Peres habe vergangene Woche mit König Hassan von Marokko und mit einem Mitglied der königlichen Familie von Jordanien über eine Lösung der Palästinenser-Frage gesprochen und dabei auch Verhandlungsangebote gemacht.
Die israelische Arbeiterpartei hat den Fernsehbericht im Wesentlichen bestätigt.
Die marokkanische Regierung hat kategorisch dementiert, Jordanien schweigt dazu.
Das israelische Fernsehen berichtete, Perez habe seinen arabischen Gesprächspartnern die sogenannte jordanisch-palästinensische Lösung der Palästinenser-Frage angeboten.
Hören Sie dazu unseren Naus-Korrespondenten Hans Benedikt.
Was der israelische Sozialistenführer Shimon Peres als die jordanisch-palästinensische Lösung der Palästinenser-Frage bezeichnet, wäre im Idealfall die Beseitigung aller Spuren des Nahostkriegs von 1967 und damit die Grundlage für einen umfassenden israelisch-arabischen Frieden.
Oder im Nicht-Idealfall wäre es eine neue Lehrformel auf der langen Liste alter und unbrauchbarer Lehrformeln.
Jordanisch-Palästinensische Lösung heißt, nach Shimon Peres, einen neuen Friedensvertrag Israels, diesmal mit dem Königreich Jordanien, auf der Grundlage der schrittweisen Rückkehr des Westjordanlandes in das Königreich Jordanien.
Schrittweise, das heißt, in gegenseitiger Absprache und Rücksichtnahme auf die jeweiligen politischen und militärischen Bewegungsfreiheiten der Israelis und der Jordanier, also von vorne herein in völliger Akkordierung, nach einem Ablaufplan etwa ähnlich jenem,
der Ägypten in einem Jahr zum Rest der Sinai-Halbinsel verhelfen wird.
Je mehr Vertrauen beide Seiten zueinander gewinnen, desto rascher könnte, so sagt Peres, das Palästinenser-Problem gelöst werden.
Allerdings, die Palästinenser sollen nicht mehr, so wie bis 1967, nur Untertanen des Königs von Jordanien sein, sondern sie sollen autonome Untertanen sein, mit einem möglichst großen Maß an autonomer Selbstständigkeit.
Denn sie sind der international anerkannte als ein unabhängiges Volk, das Anspruch auf Nationalstatus hat.
Und im Königreich sind ohnehin über 60% der Bevölkerung Palästinenser.
Im Idealfall wäre das für die Palästinenser eine weit großzügigere Zukunft als etwa die im Rahmenabkommen von Camp David zwischen Israel, Ägypten und den USA zunächst vorgesehene Autonomie der Palästinenser innerhalb des israelischen Staatsgebiets.
Daraus könnte nach fünf Jahren vielleicht aber nur vielleicht eine nationale Selbstbestimmung werden.
Diese israelisch-ägyptisch-amerikanischen Verhandlungen sind aber bisher deshalb ergebnislos verlaufen und werden von vielen Seiten schon totgesagt, weil weder das Königreich Jordanien noch die Palästinenser selbst mit verhandeln wollen.
Die palästinensische jordanische Lösung ist das Idealbild des Shimon Peres, das auch deshalb jetzt projiziert wird, weil Shimon Peres in den Israelwahlen am 30.
Juni Ministerpräsident von Israel werden möchte und ein möglichst positives außenpolitisches Image braucht.
Vorläufig aber entspricht nichts, rein gar nichts diesem Idealfall.
Die jordanisch-palästinensische Idee vereint die Palästinense in den besetzten Gebieten, die PLO in Beirut, die Regierung Menachem Begin in Jerusalem und König Hussein in Amman in einer Gemeinsamkeit.
Alle lehnen sie kategorisch ab.
Aus verschiedensten Motiven und in verschiedensten Formen.
Aber sie lehnen ab.
Beginnen, weil er noch immer die religiös und ideologisch motivierte Vorstellung von Groß-Israel hegt, vom Mittelmeer bis an den Jordanfluss.
Und weil in den Palästinenser Autonomie für ihn nur ein Schritt zur Annektierung Westjordaniens wäre.
Die PLO lehnt die jordanisch-palästinensische Lösung ab, weil sie nach den Vorstellungen von Shimon Peres entweder ohne die PLO oder unter nur sehr geringer Beteiligung der PLO zustande kommen sollte.
Jedenfalls nicht als ein unabhängiger PLO-Staat.
Und die Palästinenser in den besetzten Gebieten sind öffentlich dagegen, weil sie in der arabischen Nahostpolitik formell durch die PLO und nur durch die PLO vertreten werden.
König Hussein sagt auch deshalb nein, weil er, wenn überhaupt, erst dann mit den Israelis verhandeln würde, wenn sie ihm nicht weniger als alles bieten.
Weniger geht für ihn nicht, jetzt der Sadat alles bekommen wird.
Das ist aber noch nicht die ganze Opposition.
Sie reicht auch bis tief in Shimon Pereses sozialistische Arbeiterpartei, in der es ebenso Anhänger der Annexionsidee gibt wie in Begins Likud und deren Parteiführung auf die von ganz links bis ganz rechts reichende Meinungsskala Rücksicht nehmen muss.
Also auch auf die stark ideologisierten und militanten Siedler in Westjordanien.
Denn die Arbeiterpartei will ja die Partei des ganzen israelischen Volkes sein.
Und trotzdem sagen viele unabhängige Ostexperten, dass Peres' jordanisch-palästinensische Lösung den besten Weg bieten könnte.
Allerdings, wie auch alle anderen pro-palästinensischen Lösungen, könnte es nur der Weg zum schrittweisen Totalverzicht Israels auf die jetzt von rund 18.000 Menschen in Westjordanien bevölkerten Siedlungen sein.
die von der Regierung Begin übrigens bis zum letzten Moment vor den Juni-Wahlen vermehrt und vergrößert werden, um einer anderen israelischen Regierung es möglichst schwer zu machen, die Siedlungen aufzugeben.
Die Stimmung unter den Siedlern lässt härtesten Widerstand gegen eine Politik der Entsiedelung erwarten und in der israelischen Parteiführung geistert bereits die Angst vor einem Bürgerkrieg in Israel.
Hans Benetikt war das unser News-Korrespondent, der die Westjordan-Politik von Regierung und Opposition in Israel analysierte.
In sieben Minuten ist es halb eins, jetzt Inlandsberichte im Mittagsjournal.
Das Plenum des Nationalrates hat heute nach einer Fragestunde seine Beratungen zum Tagesordnungspunkt Jahresbericht der Beschwerdekommission des Bundesheeres fortgesetzt.
Dieser Bericht wurde angesichts der aktuellen Themen Finanzschwäche des Heeresbudgets und Abfangjäger von den Oppositionsparteien zu einer generellen Abrechnung mit sozialistischer Verteidigungspolitik umgemünzt.
Am Rand der heutigen Parlamentsdebatte kam es aber neuerlich dazu, das Thema AKH zu diskutieren.
Leopold Esterle und Johannes Fischer melden sich aus dem Parlament.
Der Jahresbericht der Beschwerdekommission des Bundesheeres wird hier im Plenum des Nationalrates im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Beschwerdebericht von ÖVP und FPÖ an der sozialistischen Verteidigungspolitik der letzten Jahre umfunktioniert.
Die beiden Schwerpunkte der Kritik lassen sich unschwer zusammenfassen.
Mit den derzeit von der Regierung zur Verfügung gestellten Mitteln wird dem neutralitätspolitischen Stellenwert des Bundesheeres nach außen hin keineswegs Rechnung getragen, urgiert die Opposition.
Und heeresintern wird der von allen Parteien beschlossene Heeresausbau in Etappen jedenfalls nicht möglich sein.
Und zweiter Schwerpunkt der Kritik?
Verteidigungsminister Rösch, Medienbezeichnung der Schweiger, ziehe einen Schleier der Vertuschung vor die Lebensnotwendigkeiten der Armee, meint die Opposition.
Der geplatzte Ankauf von sieben Milliarden schillingteuren Abfangjägern wird nur als der aktuellste Ansatzpunkt der Kritik herangezogen, dient den Oppositionsparteien, so vor allem FPÖ-Wertsprecher Josek, nur zur Kritik aneinander.
So meinte Josek etwa, Generalsekretär Lanner habe sich nach dem Schwenk der ÖVP in der Abfang-Jäger-Frage das General verloren vor seinem Wort.
Er, Josek, bezeichnet Lanner ab sofort nur noch als Sekretär Lanner.
Primär ging es aber um Globales.
Etwa, wenn der erste Redner, FPÖ-Wertsprecher Josek, meint,
Aber wir Österreicher bilden uns einfach ein, wir sind so das Fettauge auf der Neutralitätssuppe, wir schwimmen da sicher herum, aber sicher nicht mit diesen Mitteln, die für die Landesverteidigung aufgewendet werden, können wir unsere Neutralität glaubhaft nach außen hin darstellen.
Und Josek dann, auf die sozialistischen Abgeordneten und im Besonderen auf Verteidigungsminister Rösch gemünzt, fortfahrend
Bei uns in Österreich ist in den letzten Jahren die Politik des Schweigens zur Politik des Verschweigens und zur Politik des Verschleierns gerade in Sachen Landesverteidigung geworden.
Der Schwung ist dahin.
Gute Ansätze da, die sind ja noch da, aber es geht einfach nichts weiter, weil sich die Bundesregierung nicht getraut, nach außen hin in einer wirtschaftlichen, sicher schwierigen Situation der Bevölkerung auch den Stellenwert der Landesverteidigung klarzumachen.
Jostek abschließend, Verteidigungsminister Rösch habe es bei Gott nicht leicht, vielleicht wolle er auch gar nicht mehr so recht.
Vielleicht deutet sich irgendwo eine Wachablöse ab, weil wenn ich mir den Kollegen Charlie Blecher anschaue, der schon 14 Kilo abgenommen hat, damit er in die Uniform hineinpasst, vielleicht ist das schon das erste Anzeichen, dass es hier eine Ablöse gibt.
Als Hauptredner der ÖVP urgiert Prof. Felix Ermakora wie Josek mehr Geld fürs Heer, kritisiert mangelnde Bereitschaft der Bereitschaftstruppe, schlechte, menschenunwürdige Kasernen und wirft der SPÖ wörtlich fadenscheinige Ausreden im Finanziellen vor.
wachsen durch Aushungerung?
Ist das vielleicht die sozialistische Form der Abrüstung?
Diese Frage stelle ich an Sie, meine Damen und Herren und Herr Minister.
Ist das eine sozialistische Form der Abrüstung, das Bundesheer?
auszuhungern, finanziell auszuhungern.
Wenn Sie meinen, man solle das Herr in Ruhe lassen, dann meinen Sie aber doch eher in Wahrheit, dass Sie in Ruhe gelassen werden sollen.
Herr Minister, Ihre Verantwortlichkeit werde ich, solange ich eine solche Funktion in der österreichischen Volkspartei habe, immer anmahnen.
Und es geht hier bei der Anmahnung um Ihre Verantwortlichkeit und auch um Ihren Rücktritt.
gar nicht um die Abfangjäger, es geht um das desolate Finanzierungskonzept für die österreichische Landesverteidigung.
Aber der Verteidigungsminister Schweige und Schweige, burgierte er Makora.
Für die Regierungspartei konterte nun Wehrsprecher Walter Mondl, speziell zum Vorwurf der Finanzierungsschwierigkeiten des Heeres.
Fehlende Mittel, da müsste ich jetzt bei Adam und Eva anfangen.
Der eigentliche Grund liegt doch weit in der Vergangenheit.
nämlich zu Beginn des 1955 zur Aufteilung des Kugels als dieses Bundesheer nach zehn Jahren Zweite Republik mal geschaffen wurde.
Und wenn man sich das genau anschaut, dann ist es wieder ein bisschen rauf und runter und so weiter und so fort.
Aber vor allen Dingen, wenn man das in eine Relation
zum Bruttonationalprodukt bringt, doch in letzter Zeit sehr steigend begriffen.
Verteidigungsminister Roesch hat sich bis jetzt noch nicht zu Wort gemeldet.
Am Rande der Parlamentssitzung ging auch heute die Diskussion um das österreichische innenpolitische Thema Nummer 1, das allgemeine Krankenhaus in Wien, weiter.
In der Wiener SPÖ wird bis Montag weitergerätselt, welche Konsequenzen man aus dem Kontrollamtsbericht der Gemeinde Wien zu ziehen bereit ist, nachdem gestern eine Präsidiumssitzung der Partei ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen war.
Am kommenden Montag soll dann eine Vorstandssitzung der Wiener SPÖ möglicherweise schon Entscheidungen bringen, die den Rücktritt des einen oder anderen Stadtrates bedeuten könnten.
Offensichtlich drängt ein Teil der Partei unter anderem auch die Partei Jugend auf ein Ausscheiden des für das AKH verantwortlichen Eigentümervertreters in Wien, Finanzstaatrat Maier, wobei dieser ebenso offensichtlich einen Rücktritt ablehnt.
Juso-Chef Ciab begründete heute neuerlich seine Forderung nach Rücktritt von Stadtrat Hans Maier.
Er ist sicherlich derjenige, in dessen Kompetenzbereich die Verantwortung zur Gänze fällt, als Eigentümervertreter der Stadt Wien.
Wie ist es mit den anderen, die von der Opposition zur Verantwortung gezogen werden sollen, wie beispielsweise Bürgermeister Graz, Gesundheitsstadtrat Alois Stacher?
Haben die weniger Verantwortung?
Man muss unterscheiden zwischen dem Begriff der politischen Verantwortung, der jetzt gerade von der Opposition sehr stark strapaziert wird, und dem Begriff der direkten persönlichen Verantwortung durch den Tätigkeitsbereich, den der jeweilige Stadtrat eben auf sich nimmt.
Und da ist es sicherlich so, dass gerade der Bürgermeister Kratz zu einem Zeitpunkt mit der Materia AKH beschäftigt worden ist, zu der die meisten Missstände ja bereits vorhanden waren.
und daher also kaum eine persönliche Verantwortung ihnen als Person treffen dürfte.
Soweit also Juso-Chef Ciab.
Auf parlamentarischer Ebene brachte heute die ÖVP und ÖVP-Gesundheitssprecher Günter Wiesinger einen Entschließungsantrag ein, in dem unter anderem eine internationale Expertenkommission zur Prüfung des allgemeinen Krankenhauses verlangt wird.
Eine Kommission, die den Ist-Zustand der Baustelle prüfen und Möglichkeiten zur sinnvollen Weiterführung des Baues aufzeigen soll.
Außerdem, so Wiesinger, solle sich auch der Gesundheitsausschuss des Parlaments mit der Materie befassen.
Ich nehme an, dass der Druck der Ereignisse und die politische Situation im Lande, dass dieser politische Druck der Öffentlichkeit auch die sozialistische Parlamentsfraktion dazu bringen wird, dass sie bereit ist, sich mit der Opposition in einen entsprechenden parlamentarischen Gremium zusammenzusetzen, um hier gemeinsam zu versuchen, das Ding noch halbwegs ins richtige Lot zu bringen.
Seitens der Regierung auf Bundesebene habe ich den Eindruck, vor allem seitens des Finanzministers, aber auch des Gesundheitsministers, dass sehr wohl Interesse bestünde, dass man hier in einer sachlichen und nicht-emotionellen Art und Weise Beratungen aufnimmt und dass man nicht abgeneigt ist, unseren Vorschlag eines Finanzierungsgesetzes auch anzunehmen.
Die SPÖ ihrerseits verwies darauf, dass die ÖVP schon mehrere einander widersprechende Anträge ins Parlament eingebracht habe und darauf, dass bereits ein gemeinsamer Entschließungsantrag der Parteien vorliege, wonach das AKH rasch und zügig fertiggestellt werden sollte.
Im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss einigten sich die Parteien heute auf einen Kompromiss bei der umstrittenen Frage weiterer Zeugen einvernehmen.
Nachdem die SPÖ noch vor wenigen Wochen eine ganze Reihe von Zeugen abgelehnt hatte, die ÖVP wählte daraufhin ja den Gang zum Bundespräsidenten, stimmte heute die Regierungspartei der Vorladung von 14 weiteren Zeugen zu, was die Zahl der Zeugen insgesamt auf 99 erhöht.
Das war's aus dem Parlament und damit zurück zum Studieren.
Johannes Fischer und Leopold Esterle haben Berichte.
Zwei Minuten nach halb eins ist es inzwischen geworden.
Was steht sonst noch auf unserem Programm bis 13 Uhr?
Geplant sind ein Interview mit VEW-Generaldirektor Bayer.
Wir berichten vom Jazzfestival in Wien von der steirischen Kulturinitiative 81 und es gibt eine Analyse 25 Jahre Unabhängigkeit Tunesien.
Jetzt aber Stichwort neues Personenstandsgesetz.
Die endgültige Fassung eines Entwurfs für ein solches neues Personenstandsgesetz ist ja heute von Innenminister Lanz der Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Damit sollen nach Abschluss der Familienrechtsreform durch ein neues Kindschaftsrecht die in der Praxis mit der Tätigkeit des Standesbeamten verbundenen Rechtsbereiche neu geregelt werden.
Umstritten ist der Punkt, ob das Religionsbekenntnis in der Geburtsurkunde weiter eingetragen bleiben soll oder nicht.
Zunächst hatte man sich hier ja der Argumentation angeschlossen, Religion sei Privatsache.
Nicht zuletzt in Erinnerung an das Dritte Reich, wo ja die Frage nach dem Religionsbekenntnis unter Umständen tödlich enden konnte.
Massive Proteste der Kirchen aber gegen eine Streichung dieser Rubrik ließen dann letztlich alles beim Alten bleiben.
Die Gretchenfrage bleibt also, wie hältst du es mit der Religion, zumindest mit Tauf oder anderem Zugehörigkeitsschein.
Denn was sagt letztlich das Religionsbekenntnis in der Geburtsurkunde schon über das Religionsbekenntnis in der Praxis aus?
Aber wie gesagt, das ist nur ein Punkt im neuen Personenstandsgesetz, über das jetzt Erich Aichinger ausführlicher informiert.
Zunächst ein wenig mehr über den Hintergrund.
Das Religionsbekenntnis ist weiterhin keine Privatsache, die sozialistische Partei einem Konflikt aus dem Weg gegangen.
Was auf den ersten Blick mehr oder minder wie eine Nebensache aussieht, nämlich ob in den Geburtsurkunden eine Rubrik religiöses Bekenntnis enthalten und vom Stand des Beamten auszufüllen ist, hat es sich hinter den Kulissen ein wenig zur Grundsatzfrage des Verhältnisses von Kirche und Staat hochstilisiert.
war auf einmal zum Exerzierfeld dafür geworden, ob nicht der obligatorische Religionsunterricht abgeschafft gehörte, wie glaubwürdig die Position engagierter Christen wie etwa des Finanzministers Salcher in der SPÖ sein könne, wie andererseits die Kirchen zu ihren Einnahmen, den mehr oder minder freiwillig gezahlten Beiträgen ihrer Mitglieder kommen.
etwa bei der römisch-katholischen Religionsgemeinschaft, in die man als Baby eintritt und die man dann höchstens als Erwachsener durch formelle Austrittserklärung vor den staatlichen Stellen wieder verlassen kann.
Mit all dem und zusätzlich, wie bereits erwähnt, mit dem Umstand befrachtet, dass das derzeit geltende Personenstandsgesetz aus dem Jahr 1937 stammt, für manche somit ein Relikt der Hitlerzeit,
gab es hinter den Kulissen eine weit heftigere Diskussion, als in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde.
Als die politische Entscheidung, nämlich das Religionsbekenntnis bleibt, eingetragen wird, die Zugehörigkeit zu einer der neun anerkannten Religionsgemeinschaften schon gefallen war,
ließ Innenminister Lanz beim Meinungsforschungsinstitut IFES eine Erhebung durchführen.
Resultat im vergangenen Dezember, mehr als ein Drittel für die verpflichtende Eintragung des Religionsbekenntnisses, genau ein Drittel dafür, die Eltern sollten entscheiden, ob sie ein Bekenntnis angeben wollen.
17% waren für Streichung der Rubrik Bekenntnis, 14% war es egal.
Innenminister Lanz zu diesen Zahlen?
Wenn ich das vergleiche mit den Prozentsätzen der Zugehörigkeit zu den einzelnen Regionsgemeinschaften in Österreich, ist jedenfalls evident, dass die Leute, die der bisherigen Regelung kritisch gegenüberstanden,
bei weitem über den Kreis derer, die ohne Bekenntnis, ohne religiöses Bekenntnis sind oder die irgendwelchen kleineren Minderheitsregionen angehören, hinausgeht, tief in den Bereich der Zugehörigkeit der Zugehörigen der großen Religionsgemeinschaften hineingeht.
Ich glaube, es war also so,
unnötig vielleicht manchem überhaupt die Überlegung erschien, die wir uns hier gemacht haben und die Arbeit, die damit verbunden war.
Es war, wie sich dann durch diese Umfrage herausgestellt hat, doch etwas, und ich habe das auch am Briefecho gemerkt, im Vergleich zu anderen Issues, was die Leute mehr bewegt, als das eben manche von uns glauben und zugegebenermaßen auch ich vor einem Jahr nicht für möglich gehalten habe.
Die weiteren Neuerungen sind rasch aufgezählt.
Entfallen wird die Angabe des Berufes in den Personenstandsbüchern.
Musste bisher der Standesbeamte in Zweifelsfällen Namensableitungen durch Generationen zurückverfolgen, so gilt künftig als Hauptmerkmal der Name der Eltern.
Abweichungen von der Schreibweise kann der Standesbeamte auf Antrag des Betroffenen ein für alle Mal von sich aus berücksichtigen.
Die Zahl der Vornamen wird künftig auf drei beschränkt, wobei der erste dem Geschlecht des Kindes entsprechen muss.
Vornamen müssen gebräuchlich sein und dürfen dem Wohl des Kindes nicht widersprechen.
Unzulässig wären also Vornamen wie Josef II.
oder Che Guevara.
Das Aufgebot, der schriftliche Aushang, das Herr A. mit Freilein B. beabsichtigt, die Ehe einzugehen, entfällt künftig.
Bisher musste man dafür zahlen.
Der Sinn des Aufgebots, nämlich festzustellen, ob etwa Ehehindernisse vorliegen, wird künftig durch Befragen der Ehewilligen durch den Standesbeamten festgestellt.
Und vor allem für die Lokalpresse von Interesse, die Weitergabe von Daten über Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle ist mit Zustimmung des Betroffenen möglich.
Nur, die genaue Adresse darf nicht weitergegeben werden.
Wann das Gesetz in Kraft treten soll, ist nach wie vor offen.
Es sind dazu auch einige Änderungen im Ehe- und Kindschaftsrecht erforderlich, für die das Justizministerium zuständig ist.
Und damit zurück zum Studio.
Das war Erich Aichinger und wir setzen jetzt fort mit der Inlandspresseschau, die Hans Langsteiner zusammengestellt hat.
Die gestern auch im Parlament aktualisierte Steuerdiskussion ist eines der Hauptthemen heutiger Zeitungskommentare.
In der sozialistischen Arbeiterzeitung untersucht Hans Diebold mögliche Finanzierungsquellen für eine Steuersenkung mit Beginn 1982.
Die schlechte Konjunktur findet auch in den Steuereingängen ihren Niederschlag.
Es wird, soweit dies derzeit beurteilt werden kann, nicht möglich sein, eine Steuersenkung aus zusätzlich sprudelnden Staatseinnahmen zu finanzieren.
Wenn das Budgetdefizit nicht weiter ausgeweitet werden soll, dann könnte die Steuersenkung, in welchem Umfang immer, nur in der Form der Umverteilung von den wohlhabenderen zu den Beziehern der kleinen und mittleren Einkommen erfolgen.
Nach diesem Zitat aus der Sozialistischen Arbeiterzeitung ein Blick in das neue Volksblatt der ÖVP.
Dort geht Peter Klar auf die Bedenken von Nationalbankpräsident Stefan Corin gegen eine von der ÖVP ja geforderte Steuersenkung 1982 ein.
Auch wir wollen einräumen, dass der frühere Finanzminister von seinem Standpunkt aus Recht haben mag.
Angesichts des ungeheuren Geldverschleißens der Machthaber in diesem Staat, angesichts der gewaltigen Fähigkeit, Millionen und Milliarden mit einer Nonchalance hinauszuwerfen, mit der Normalbürger in Gasthäusern Groschen und Schillinge an Trinkgeld ausgeben, scheint es aufgrund der Pleiten sowohl bei den Staatsfinanzen als auch bei den Firmen im staatlichen Bereich tatsächlich unmöglich,
auf auch nur Mini-Prozente von Frohnabgaben der arbeitenden Bevölkerung zu verzichten.
Aber es ist die falsche Frage.
Richtig gestellt, müsste sie heißen, kann es sich der Österreicher noch leisten, einer fortdauernden automatischen Erhöhung der Steuerprogression zuzustimmen, fragt das Neue Volksblatt der ÖVP.
In den oberösterreichischen Nachrichten meint Erich Pfeiffer zum selben Thema.
Die harte Steuerschraube, so scheint es, hat noch immer nicht zur letzten Drehung beim Auspressen des Steuerzahlers angesetzt.
Was nützen da alle Beteuerungen, dass die Grenze der Belastbarkeit erreicht ist und eine höhere Abgabenpflicht nur gegenteilige Wirkungen erzielen würde?
Ein Aber des Finanzministers wird es angesichts des überforderten Budgets immer geben.
An die Alternative des ernsthaften Einsparens an Ausgaben wird ja kaum mit gleichem Elan herangegangen.
Soweit Stimmen zur Steuerdiskussion, zuletzt aus den oberösterreichischen Nachrichten.
Im Kurier schließlich setzt sich ein Kurzkommentar mit der gestrigen Verteidigung von Ärztekammerpräsident Piatti gegenüber dem in einem Buch erhobenen Vorwurf, die Ärzte seien durch Zuwendungen von der Pharmaindustrie beeinflusst, auseinander.
Tatsache ist, dass das Gesundheitswesen florierende Pharmaproduzenten braucht.
Tatsache ist aber auch, dass sich die Äußerungen zwischen Ärzten und Pharmaindustrie in jener Grauzone bewegen, die anscheinend ganz Österreich überzogen hat.
Präsident Piatti, selbst ein Politiker mit recht umstrittenen Ansichten, wittert eine linke politische Verschwörung.
Auf die Sache selbst geht er nicht ein.
Das wird nicht genügen.
Wenigstens in seine Ärzte muss der Österreicher noch Vertrauen haben können.
Das war die Inlandspresseschau zusammengestellt von Hans Langsteiner.
Wir erwarten noch ein Interview mit VOW-Generaldirektor Bayer.
Mein Kollege Michael Kerbl ist aber noch nicht mit diesem Interview ins Funkhaus gekommen.
Wir ziehen deswegen Berichte unserer Kulturredaktion vor.
Heute beginnt das diesjährige Wiener Jazzfest, das bis Sonntagabend insgesamt vier Konzerte mit fast einem Dutzend prominenter Gruppen der internationalen Jazzszene in die Bundeshauptstadt bringen wird.
Den Auftakt bilden heute Abend im Sophiensaal das Enrico-Rava-Quartett aus Italien, das Ron-Carter-Quartett aus den USA und der nigerianische Sängerstar und Volksheld Fela Kuti, der zusammen mit seinem 74-köpfigen Ensemble wohl für den ersten Höhepunkt des Jazz-Festivals sorgen wird.
Hören Sie mehr von Konrad Zobel.
Der 42-jährige nigerianische Schlagzeuger, Organist, Saxophonist und Sänger Fela Kuti wird als der prominenteste Musiker Afrikas angekündigt.
Mir fällt es schwer, etwas über Fela zu sagen, ohne in der Rolle des Besserwissers dazustehen, denn dieser Mann vereint vieles, was man als Europäer zwar ablehnt, wofür man aber doch auch historische und gesellschaftliche Gründe zu kennen glaubt und wenn man gar nicht mehr weiter weiß, dann kann man auch immer von der Widersprüchlichkeit des heutigen Afrika reden.
Einige dieser Widersprüche, Filakuti scheint zu sein oder ist ein autoritärer, selbstheiliger Pascha, ein despotischer Führer, der sich auf der Bühne von seinen Gefolgsleuten Liebe dienen lässt und seine Frauen, von den ursprünglich 29, die er einmal auf einen Sitz heiratete, damit sie nicht mehr als Huren verschrien wären, sind noch 13 übrig, der diese Frauen auf peinliche Weise zur Schau stellt.
Wenn die Scheinwerfer verlöschen, dürfen sie allerdings ihre eigenen Boyfriends haben.
Fela Kuti macht musikalisch wenig interessante Lieder und Musiknummern, die sich reichlich monoton oft eine halbe Stunde hinziehen, ein epigonal verdünnter Aufguss sowohl traditionalistischer Vortragsformen, karibischer Rhythmik und von Jazz-Elementen.
Wie er diese Musik auf der Bühne präsentiert, garantiert ihm aber überall einen Riesenerfolg.
Außerdem brachte Fela schon über 50 LPs heraus.
Er versteht seine Musik als Waffe gegen die politische Korruption der nigerianischen Oberschicht, der übrigens selbst entstammt, und gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch den internationalen Kapitalismus.
Seine nationalistische, politische Radikalität, ebenso wie seine sexistisch-autoritären Verhaltensweisen interpretiert er als Rückkehr zu den Wurzeln afrikanischer Identität.
Zu diesen Widersprüchen kann man nun stehen wie man will, nur eines kann man nicht, sie nur als Masche, als radikalen Schick abtun.
Dafür hat Fehler zu bitter dafür gezahlt.
1974 wurde Fehler vom damaligen iranischen Militärregime ins Gefängnis geworfen.
1977 stürmte und zerstörte die Armee sein großes Anwesen am Rande von Lagos, in welchem Fehler hinter Stacheldrahtverhau und Elektrozaun einen oppositionellen Staat im Staate gebildet hatte und bis zu 2000 Verfolgte und Außenseiter um sich gescharrt hatte.
Die Soldaten warfen seine 78-jährige Mutter, eine bedeutende sozialistische Politikerin, aus dem zweiten Stock auf die Straße und schlugen 70 seiner Freunde spitalsreif.
Auf zahlreichen Platten, die er daraufhin im chinesischen Exil produzierte, schildert Fehler die Stürmung der Calacutta Republic, seiner Schürkenrepublik, wie er seine Enklave genannt hatte.
Pellacuti hat in London studiert und machte Ende der 60er Jahre unter anderem auch mit dem bekannten Schlagzeuger Ginger Baker einige Aufnahmen.
Später wandte sich Fehler nicht zuletzt durch den Einfluss der amerikanischen Black Panther-Bewegung weitgehend von westlichen Einflüssen ab und begann sein politisches Engagement in seinem Heimatland.
Wobei er sich bei der nächsten Präsidentenwahl 1983 gar als Kandidat aufstellen lassen will und Fehler behauptet, jetzt schon populärer als der Präsident zu sein.
Da ist natürlich, auf wienerisch gesagt, sehr viel Schmäh dabei, denn der politische Einfluss Fela Kutis ist stark zurückgegangen.
Die jetzige Zivilregierung lässt ihn in Ruhe und so spielt er vier Nächte pro Woche in seinem eigenen Club in Lagos, ein Mini-Diktator in seinem musikalischen Reich, der freilich noch immer nicht über Publikumsmangel zu klagen hat.
Auch in Europa nicht.
Fela kommt gerade aus Paris und Brüssel, wo er vor 7.000 und 5.000 Leuten aufgetreten ist.
Denn Wiener Veranstaltern schickte er eine lange Einkaufsliste mit der Forderung, seine 75-köpfige Gefolgschaft wollte sich hier alle Mahlzeiten auf Afrikanisch selber kochen.
Inzwischen wird wenigstens nichts kalt, denn Fehler, der schon heute früh hätte eintreffen sollen, ist mit seinem Bustrack derzeit noch immer auf der Autobahn unterwegs.
Was das Wiener Publikum von seiner musikalischen Kost halten wird, bleibt abzuwarten.
Ein großes Spektakel wird's bestimmt.
Und die Jazz-Puristen kommen ja sicher schon vorher beim Enrico Rava Quartett und dem Ron Carter Quartett auf ihre Rechnung.
Soweit ein erster Beitrag vom Wiener Jazzfest, ein Beitrag von Konrad Zobel.
In Graz wird morgen Vormittag Unterrichtsminister Sinovat die steirische Kulturinitiative 81 eröffnen.
Nach dem steirischen Herbst ist diese steirische Kulturinitiative die größte und bedeutendste Veranstaltungsfolge mit Werken zeitgenössischer Kunst und Kultur.
Der Festakt auf dem Grazer Hauptplatz wird von einer einstündigen Darbietung des Ensembletheaters Wien umrammt werden.
Unter dem Titel »Das Lied als Widerstand« werden szenisch aufbereitet Protestsongs von der Zeit der Bauernkriege bis zur Gegenwart vorgetragen werden.
Aus Graz berichtet Wilhelm Rossbaut.
Der Zyklus Steirische Kulturinitiative, organisiert von der Arbeiterkammer und vom Gewerkschaftsbund, unterhält lose Verbindungen zum Zyklus Steirischer Herbst.
Es gibt vor allem bei der geistigen Linie einige Gemeinsamkeiten.
Und dennoch unterscheidet sich die Kulturinitiative sehr wesentlich vom Herbstfestival.
Die Kulturinitiative geht vom Prinzip aus, ihr Angebot dezentralisiert vorzuführen.
so werden nicht weniger als 61 steirische Gemeinden in das Programm einbezogen.
Dabei ist die Überlegung bestimmend, Bevölkerungsgruppen, die regional und sozial benachteiligt sind, den Zugang zum zeitgemäßen kulturellen Geschehen zu erleichtern.
Nach diesen Intentionen ist auch das Programm aufgebaut.
Es sieht unter anderem zeitkritisches und gesellschaftskritisches Theater vor.
Zum Beispiel geboten vom Ensemble Theater Wien, vom Theater Windzig München, von der mobilen Rhein-Main-Theater GSMBH Frankfurt am Main und vom Schauspielhaus Graz.
An einer steirischen Autorenreise werden sich neun Dichter beteiligen und aus ihren Werken lesen.
Ferner gibt es Musikgespräche, sowohl über klassische als auch über moderne Musik, etwa über Jazz und über internationale Volksmusik, verbunden mit entsprechenden Konzerten.
Zu erwähnen auch eine Reihe von Ideenwerkstätten, in denen die verschiedenartigsten kulturellen Neigungen von Laien in Aktion umgesetzt werden sollen.
Entwickelt hat sich die Steirische Kulturinitiative aus den Steirischen Volksbildungswochen, die vor vier Jahren zu einem gerafften, vielfältigen und vor allem in die Breite wirkenden neuen Zyklus umfunktioniert wurden.
Eine kurze Stellungnahme des Geschäftsführers im Kuratorium der Steirischen Kulturinitiative, Stadtrat Alfred Stingli.
Wir beenden unsere kulturpolitische Tätigkeit etwa zu jenem Zeitpunkt, wo der Steirische Herbst beginnt.
Der Unterrichtsminister hat vor einigen Wochen gemeint, dass das ein ganz besonderes steirisches Modell wäre, diese Form von Zusammenarbeit bei unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und dass das eigentlich durchaus auch ein Modell für Österreich sein könnte.
Unser kulturpädagogischer Akzent liegt darauf, dass wir
den Menschen in unserem Land die Möglichkeit geben, gewisse Schranken zwischen Kunstvermittlern und Publikum abzubauen, mitzutun, selbst ihre schöpferische Fantasie, ihre Gestaltungskraft einzubringen und ich glaube, da ist uns in den letzten Jahren schon sehr viel gelungen.
Insgesamt sind heuer bis Sommerbeginn 200 Einzelveranstaltungen vorgesehen.
Eine sehr sinnvolle Beschränkung, wenn man bedenkt, dass die Aktionen ja auf 61 Gemeinden aufgeteilt sind.
Auch auf eine übergroße zeitliche Ausdehnung, früher fast ein Jahr, hat man diesmal verzichtet, damit nicht unliebsame Konkurrenzsituationen eintreten.
Soviel zur steirischen Kulturinitiative 81, ein Beitrag von Wilhelm Rossbaut, sechs Minuten nach dreiviertel eins und jetzt noch ein Interview geführt von unserer Wirtschaftsredaktion.
Das Stichwort VEW, Vereinigte Edelstahlwerke, ist in diesen Tagen fast zu einem Synonym für die angespannte wirtschaftliche Situation geworden, für die Notwendigkeit von Strukturbereinigungen in einigen Berichten, wie das so schön heißt.
1700 Beschäftigte im VW-Bereich werden freigesetzt werden müssen, auch so ein scheußlicher Ausdruck, freisetzen, das heißt also Kündigungen, Frühpensionierungen.
Allerdings, das Werk Judenburg wird nicht geschlossen werden.
Nach Ansprachen der amerikanischen Unternehmensberatungsfirma Bruce Allen & Hamilton über die Situation bei VEW hat es ja ursprünglich geheißen, Judenburg müsse geschlossen werden.
Insgesamt 4.000 Arbeitskräfte müssten abgebaut werden.
Ein schwerer Schock für alle, die von der Arbeit in den Werken der VEW und in Judenburg speziell leben.
In der Vorwoche haben nun Verhandlungen mit dem Zentralbetriebsrat begonnen, wie viele Arbeitnehmer der VEW tatsächlich gekündigt werden sollen.
Darüber und über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens ganz allgemein sprach Michael Kerbler mit VEW-Generaldirektor Bayer.
Herr Generaldirektor, Sie haben begonnen mit dem Zentralbetriebsrat darüber zu verhandeln, wie hoch nun die Zahl der Kündigungen, wie groß die Zahl der Kündigungen nun tatsächlich ausfallen soll.
Sie sind in die Verhandlungen gegangen mit dem Vorschlag 1.700 Kündigungen vorzunehmen.
Ist da nicht zu wenig an Spielraum bei den Verhandlungen drinnen?
Hätten Sie nicht mit einem
höheren Soll in die Verhandlungen gehen müssen, um dann gegenüber dem starken VW-Betriebsrat realisieren zu können.
Nein, ich halte nichts von solchen Spiegelfechtereien.
Es wäre unfair, der Belegschaftsvertretung eine höhere Kündigungszahl vorzuschlagen, um dann intern zu glauben, jetzt kann man da noch was nachlassen.
Ich bin für faire Verhandlungen.
Wir haben der Belegschaftsvertretung unsere Vorstellungen dargelegt.
Wir werden am kommenden Dienstag diese Verhandlungen fortführen.
Ich bin überzeugt, dass wir letzten Endes zu einem Ergebnis kommen werden, die die Notwendigkeiten entsprechend berücksichtigt.
Nun, was passiert Ihrer Meinung nach, wenn eben nicht 1.700 Personen aus dem VEW-beschäftigten Stand abgebaut werden können, wenn zum Beispiel nur 1.000 Kündigungen vereinbart werden?
Die VEW hat bekanntlich keine eigenen Reserven mehr.
Jede Maßnahme des Vorstandes oder jede Maßnahme, die von uns vorgeschlagen wird, nicht aber schon heuer zum Tragen kommt oder in einem geringen Ausmaß zum Tragen kommt, erhöht automatisch die Notwendigkeit,
der Zuführung von Eigenmitteln.
Das heißt, wenn unsere Vorschläge aus welchem Grund immer nicht durchgesetzt werden können, dann muss der Eigentümer in entsprechend höherem Maße Eigenmittel der VÖW zuführen.
Das heißt mehr Geld, wenn die 1700 Kündigungen nicht durchgesetzt werden?
Jawohl, ganz richtig.
Nun, Sie versuchen ja von der Konzernseite her mit einem Strukturkonzept, einem, das in Abschluss begriffen ist, einem zweiten, das in Durchführung begriffen ist, hier etwas Geld einzusparen.
Wo sehen Sie die besten Einsparmöglichkeiten?
Und die zweite Frage daran anschließend, was bringt es, wie viel Geld können Sie einsparen?
Wir haben errechnet, dass das erste Struktur
Konzept des Vorstandes, das ja weitgehend abgeschlossen wird.
Die Investitionen werden überwiegend heuer und nächstes Jahr abgeschlossen sein.
Die Produktionsverlagerungen sind zu einem großen Teil bereits abgeschlossen, dass dieses erste Strukturbereinigungskonzept dem Unternehmen eine jährliche Ergebnisverbesserung von rund 600 Millionen Schilling bringt.
Diese Ergebnisverbesserung kommt natürlich nur zum Tragen, wenn die neuen Anlagen zum Zeitpunkt oder ab dem Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme auch so wie geplant ausgelastet werden können, wenn also der Stahlmarkt nicht gerade zu diesem Zeitpunkt dann wieder verfällt.
Die jetzigen vorgeschlagenen Maßnahmen würden weitere etwa
480 Millionen Ergebnisverbesserung bringen, aber das ist ja vorläufig nur das Konzept des Vorstandes, das erst verhandelt werden muss.
Sie könnten also mit diesen Strukturprogrammen, mit diesen Strukturverbesserungsprogrammen erreichen, dass die Vereinigten Edelstahlwerke noch vor dem Jahr 5 wieder positiv Bilanz legen können?
Nach unseren Vorstellungen würde, wenn dieses zweite Konzept jetzt zur Durchführung kommt, die VEW ab 1983 aus den roten Ziffern sein, wieder positive Ergebnisse haben.
Da sind wir uns übrigens auch mit Bus Ellen darüber einig.
Auch Bus Ellen rechnet uns ja vor, wenn diese Maßnahmen zum Tragen kommen, dass wir ab 1983 die Verlustzone verlassen und dass die VÖW ab 1985 dem Eigentümer wieder Dividende zahlen wird können.
Das war VÖW-Generaldirektor Bayer.
Mit ihm sprach Michael Kerbler.
Und am Ende des Mittagsschanals steht eine Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen in Kurzfassung.
Bundesrepublik Deutschland, Deutsche Demokratische Republik.
Zwischen Bonn und Ost-Berlin hat ein Austausch von Spionen stattgefunden.
Wie Regierungssprecher Becker heute Mittag in Bonn bestätigte, wurden bereits gestern drei DDR-Spione gegen Häftlinge aus der DDR ausgetauscht.
Unter den Spionen, die den ostdeutschen Behörden übergeben wurden, befindet sich auch die Frau des früheren Kanzlerreferenten Günther Guillaume.
Sie war 1975 wegen Landesverrates zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Ihr Mann verbüßt eine 13-jährige Haftstrafe.
Nach den gestrigen Zusammenstößen zwischen Gewerkschaftern und Polizisten in Bromberg ist in Polen eine völlig neue Lage entstanden.
Die unabhängige Gewerkschaft Solidarität hat für das ganze Land Streikbereitschaft proklamiert.
Zugleich wurden alle Gespräche mit den Behörden abgesagt.
Gewerkschaftsführer Walesa ließ zum Mittag mitteilen, dass er seinen für das Wochenende geplanten Besuch in Frankreich verschoben habe.
Österreich.
In der heutigen Nationalratsdebatte über den Jahresbericht 1979 der Beschwerdekommission des Bundesheeres richteten die Oppositionsparteien heftige Kritik gegen Verteidigungsminister Rösch.
ÖVP-Wehrsprecher Erma Kora meinte, Rösch lasse das Bundesheer finanziell aushungern.
Der freiheitliche Wehrsprecher Josek sprach von einer Politik des Verschleierns in Sachen Landesverteidigung und kritisierte die seiner Ansicht nach zu geringen finanziellen Mittel für das Bundesheer.
Der Ausgleich der Firma Klimatechnik ist heute Vormittag nach einer zweitägigen Verzögerung beim Kreisgericht Wiener Neustadt endgültig angemeldet worden.
Die Schuldsumme wurde endgültig mit 2,8 Milliarden Schilling fixiert.
Der Kreditschutzverband von 1870 befürchtet weitere Firmenzusammenbrüche als Folge der Insolvenz der ÖKG.
Ein amerikanischer Augenspezialist wird zur Untersuchung des Augenleidens Bundeskanzler Kreiskis in Wien erwartet.
Die Amerika-Reise des Bundeskanzlers wurde abgesagt.
Eine etwaige Operation soll in Wien vorgenommen werden.
Innenminister Lanz hat heute vor der Presse in Wien die wesentlichsten Bestimmungen des neuen Personenstandsgesetzes erläutert, das im Entwurf nun fertig ist.
In der Vorlage sind die Rechtsvorschriften für das Abfassen von Urkunden bei Geburten, Eheschließungen und Todesfällen neu geregelt.
Die Generalsekretärin der ÖVP-Frauenbewegung, Flemming, hat in diesem Zusammenhang Bedenken dagegen erhoben, dass das Heiratsalter der Mädchen mit 15 Jahren festgesetzt werden soll.
Im Kärntner Bezirk Wolfsberg hat heute früh die größte Zivilschutzübung begonnen, die seit Jahren in Österreich abgehalten wurde.
Angenommen wird dabei eine Krisensituation in einem Nachbarstaat.
Drei Tage lang soll die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Hilfsorganisationen, Exekutive und Bundesheer geübt werden.
Frankreich.
Bei der Explosion einer Mörsergranate aus dem Zweiten Weltkrieg sind gestern in der Nähe von Weißenburg im Unterelsass fünf Kinder getötet und drei schwer verletzt worden.
Und das war eine Stunde Mittagsinformation des aktuellen Dienstes.