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KI-generiertes Transkript
Wie Zeit?
In fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren, Louis Glück begrüßt Sie heute aus dem Studio des Mittagsschannals.
Zunächst ein kurzer Überblick über die Beiträge, die wir bis 13 Uhr planen.
In unserer Samstagsserie im Journal zu Gast spricht Rudolf Nagiller heute mit Hermann Wittalm, dem Obmann des österreichischen Seniorenbundes,
Ex-Klubobmann, Ex-Generalsekretär und Ex-Obmann der ÖVP, Staatssekretär, Vizekanzler und 22 Jahre lang bis 1975 nämlich Nationalratsabgeordneter.
Themen im Gespräch mit dem demnächst 69-Jährigen, seine ereignisreiche politische Laufbahn, aktuelle innenpolitische Fragen wie die Korruption, die Probleme der Sozialpolitik, gerade im Hinblick auf die alten Menschen.
Außerdem berichten wir über den steirischen SPÖ-Landesparteitag mit dem formellen Wechsel an der Spitze von Adalbert Sebastian zu Hans Gross, über die Reaktion Sozialminister Dallingers auf die massiver gewordene Kritik an seinem Schwerarbeitergesetzentwurf,
über ein Vorhaben des Gesundheitsministers Steirer, die Alkoholtoleranz für Autofahrer auf 0,0% zu senken, praktisch also abzuschaffen, und dazu gibt's ein Inlandspresse-Schau mit weiteren Kommentaren zum Thema Bilanz des AKH-Untersuchungsausschusses.
Ausland, der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher sprach in Moskau mit Brezhnev
und Gromyko, und zwar über Raketenrüstungsbegrenzung, Afghanistan und Polen.
In Hannover haben wir die große Investitions- und Konsumgütermesse besucht und außerdem sprechen wir mit Konstantin Wecker, dem bayerischen Liedermacher, der gestern in Wien eine Österreich-Tournee gestartet hat.
Das alles ist geplant, zunächst aber Nachrichten verantwortlicher Redakteur Helmut Koller und Sprecher Wilfried Schierlbauer.
Österreich Das Präsidium der FPÖ hat gestern Abend in Salzburg einstimmig beschlossen, dass der Freiheitliche Aufsichtsrat in der Kreditanstaltbankverein, KABAS, am kommenden Montag grundsätzlich seine Zustimmung zur Bestellung des früheren Vizekanzlers und jetzigen Generaldirektor-Stellvertreters der CA, Andros, zum Generaldirektor geben soll.
Der Bundesparteiobmann der Freiheitlichen, Steger, sagte dazu im Morgenjournal, Cabas solle vorher allerdings noch einmal alles prüfen und unter Umständen auch den Rechnungshof kontaktieren.
Gegen den zweiten Kandidaten, den amtierenden Generaldirektor Treichl, spreche dessen Alter.
Ein 70-Jähriger müsse in einer so schwierigen wirtschaftlichen Zeit wie jetzt nicht unbedingt an der Spitze der größten Bank Österreichs stehen, obwohl seine fachlichen Qualifikationen nicht bestritten werden, sagte Steger.
Die Empfehlung für Andros als Generaldirektor zu stimmen, wird von den Freiheitlichen unter anderem damit begründet, dass Bundeskanzler Kreisky auf die Forderung der FPÖ eingegangen sei, das Proport-System in den verstaatlichten und teilverstaatlichten Unternehmen bei der Besetzung von Posten auszuschalten.
ÖVP-Abgeordneter Kohlmeier sagte unterdessen in einer Presseaussendung, für ihn sei Androsch aufgrund seines Verhaltens vor dem AKH-Untersuchungsausschuss im höchsten Maß unglaubwürdig und daher für die Führungsposition in der CA ungeeignet.
Außerdem sei Androsch in seiner Funktion als Finanzminister elf Jahre lang für die sozialistische Verschwendungspolitik verantwortlich gewesen.
Der stellvertretende ÖVP-Parteiobmann Jäger bezeichnete die mögliche Androsch-Bestellung als einen personellen Kraftakt, der das internationale Renommee des größten österreichischen Bankinstitutes gefährde.
Eine Fristverlängerung für den Parlamentarischen AKH-Untersuchungsausschuss bis Jahresende, wie sie von der ÖVP verlangt wurde, sei nach dem Abschluss des Beweisverfahrens in keiner Weise begründet und komme für die SPÖ sicher nicht in Frage, sagte heute der sozialistische Klubobmann Fischer bei einer Parteiveranstaltung in Oberösterreich.
Fischer drückte die Hoffnung aus, dass die Plenardebatte über den Bericht des Ausschusses im Mai eine interessante Diskussion mit konstruktiven Beiträgen für die Zukunft bringen werde.
Als eine Stärke der Arbeit des Ausschusses nannte Fischer die Durchleuchtung der Vorgänge in Wirtschaft und Verwaltung.
In Graz werden heute zwei Parteitage abgehalten, nämlich der Landesparteitag der Sozialisten und der Stadtparteitag der ÖVP.
Bei beiden Veranstaltungen dürfte die Situation der steirischen Wirtschaft unter besonderer Berücksichtigung der krisenhaften Entwicklung bei den Vereinigten Edelstahlwerken stehen.
Sowohl Bundeskanzler Kreisky als auch Landeshauptmann Krainer werden dazu Stellung nehmen.
Der stellvertretende Landesparteiobmann der ÖVP Steiermark und Betriebsrat der VÖST Alpine in Leoben, Burgstaller, meinte bereits in einer Presseaussendung, der Vorschlag Krainers, 100 Millionen Schilling für die VEW zur Verfügung zu stellen, wenn der Bund eine Milliarde gebe, sei für ihn weiterhin das einzig wirksame Hilfsangebot.
Ebenfalls in einer Presseaussendung verlangte der niederösterreichische Landeshauptmann Ludwig die Sicherung der Arbeitsplätze bei den in seinem Bundesland beheimateten VEW-Betrieben.
Nach einer Rundreise durch Kärnten trat Sozialminister Dallinger in Villach, der gestern von der Industriellenvereinigung geäußerten Ansicht entgegen, der Entwurf des neuen Gesetzes für Schicht-, Nacht- und Schwerarbeiter gefährde zehntausende Arbeitsplätze.
Dallinger sagte, wenn Horrorziffern über die Kosten der neuen Maßnahmen genannt würden, entlarve dies die soziale Haltung gewisser Kreise der Industrie.
Man wolle verhindern, dass 4000 Menschen in Österreich, die in den vergangenen 15 Jahren schwer gearbeitet haben, Erleichterungen erhalten.
Bei einer Enquete zum Thema Entwicklungspolitik in den 80er Jahren sagte heute SPÖ-Zentralsekretär Marsch im Renner-Institut in Wien, Österreich werde seine gegenüber den Vereinten Nationen eingegangenen Verpflichtungen voll erfüllen.
Nach Marsch sollen vor allem das Wachstum der Entwicklungsländer um jährlich sieben Prozent erhöht,
und die Leistungen der Industriestaaten an die dritte Welt bis 1989 auf 0,7 Prozent des jeweiligen Bruttonationalproduktes angehoben werden.
Für Österreich bedeutet dies eine Summe von 6,5 Milliarden Schilling aufzubringen.
Etwa 7000 Wiener Ärzte wählen heute eine neue Standesvertretung.
Insgesamt sieben Listen bewerben sich um die zu vergebenden 60 Mandate.
Der bisherige Präsident der Wiener Ärztekammer, Neugebauer, wies im Morgenjournal zuletzt erhobene Vorwürfe gegen seine Amtsführung zurück.
Der Präsident der gesamten österreichischen Ärztekammer, Piatti, sprach von seit einem Jahr dauernden Angriffen Neugebauers gegen seine Person und deutete die Möglichkeit an, dass er bei den in eineinhalb Jahren stattfindenden gesamten österreichischen Ärztekammerwahlen nicht mehr kandidieren werde.
Polen.
Das Parlament in Warschau hat die Einsetzung eines Ausschusses beschlossen, der sich mit der Frage der bisher abgelehnten Anerkennung einer Bauerngewerkschaft mit der Bezeichnung Land-Solidarität beschäftigen soll.
Eine Regierungsdelegation befindet sich zurzeit in der 300 Kilometer westlich von Warschau gelegenen Stadt Bromberg, um dort mit Landwirten über eine Standesvertretung zu verhandeln.
Bromberg war der Ausgangspunkt für die jüngsten innenpolitischen Auseinandersetzungen.
An der Pädagogischen Hochschule von Krakau begann unterdessen der erste Nationalkongress der Unabhängigen Studentenunion.
Der Verband ist seit Februar offiziell registriert und hat 80.000 Mitglieder.
USA
Der stellvertretende polnische Ministerpräsident Jagielski hat seinen Besuch in Washington abgeschlossen.
Die USA sollen bereit sein, Polen finanziell und wirtschaftlich zu unterstützen und zunächst Butter und Milchpulver im Wert von 70 Millionen Dollar an Polen zu liefern.
Die amerikanische Regierung warnte zuletzt neuerlich vor den Folgen eines Eingreifens der Sowjetunion in Polen.
Fernsehstationen berichteten von einer Massierung sowjetischer Panzer und anderer Kriegsfahrzeuge an der polnischen Grenze.
Schweiz.
In einem Vortrag in Zürich meinte NATO-Generalsekretär Lünz gestern Abend, die Reaktion der Sowjetunion auf die Ereignisse in Polen werde zeigen, wie die UdSSR in Zukunft mit Reformbestrebungen fertig werden wolle.
Es sei zu hoffen, dass Moskau der Versuchung widerstehe, ein weiteres Mal die Rote Armee in Marsch zu setzen, um das sowjetische Imperium zu schützen, sagte Lünz.
Sowjetunion.
Der deutsche Außenminister Genscher hat heute früh einen dreitägigen Besuch in der Sowjetunion beendet und die Rückreise in die Bundesrepublik Deutschland angetreten.
Bei einer kurzen Pressekonferenz vor der Abreise erklärte Genscher, er habe die Kreml-Führung vor den Konsequenzen einer Intervention in Polen gewarnt.
Der Außenminister erklärte Ferner, Ost und West seien bereit, ohne Vorbedingungen Verhandlungen über die atomaren Mittelstreckenwaffen in Europa zu beginnen.
Während seines Aufenthaltes in der Sowjetunion ist Genscher mit Außenminister Gromyko und mit Staats- und Parteichef Brezhnev zusammengetroffen.
USA.
Der Zustand von Präsident Reagan dürfte sich verschlechtert haben.
Deutsche Rundfunkstationen meldeten heute früh, Reagan sei in der Nacht auf heute neuerlich operiert worden.
Demnach wurde ein Blutgerinnsel aus dem linken Lungenflügel entfernt, der durch einen Schuss bei dem Attentat verletzt worden war.
Vor dem Eingriff hatte Reagan hohes Fieber.
Ungeachtet neuer Sorgen um den Zustand von Präsident Reagan ist Außenminister Haig in der Nacht auf heute zu einer Reise in den Nahen Osten aufgebrochen.
Haig will versuchen, die antikommunistischen Staaten des Nahen Ostens zu einer losen Allianz gegen weitere sowjetische Vorstöße zu formieren.
Stationen seiner Reise sind Ägypten, Israel, Jordanien und Saudi-Arabien.
Auch Verteidigungsminister Weinberger tritt heute seine erste Überseereise in Richtung Europa an.
Weinberger wird zunächst in Großbritannien erwartet.
Anschließend will der amerikanische Verteidigungsminister in Bonn an einer Tagung der Planungsgruppe der NATO teilnehmen.
Letzte Station seiner Europareise ist Italien.
Libanon
Der gestern ausgerufene Waffenstillstand ist nur zweieinhalb Stunden eingehalten worden.
Nach Berichten mehrerer libanesischer Rundfunksender nahmen syrische und palästinensische Einheiten den Beschuss der christlichen Viertel von Beirut und der Stadt Sachle wieder auf.
Der Waffenstillstand war gestern Abend von Staatspräsident Sarkis verkündet worden.
Der syrische Staatschef Assad hatte ihm vorher seine Unterstützung zugesagt.
Dennoch kam es in der Nacht auf heute zu heftigen Gefechten.
Die Wetterlage Bei flacher Druckverteilung überwiegt in Österreich derzeit der Hochdruckeinfluss.
Er wird bis morgen schwächer.
Eine kleinräumige Störung nähert sich von Südskandinavien, ist aber nicht sehr wetterwirksam.
Die Wetteraufsichten bis morgen früh
Anfangs meist heiter oder leicht wolkig, im weiteren Tagesverlauf in den nördlichen Landesteilen zunehmend bewölkt.
Schwacher bis mäßiger Wind aus verschiedenen Richtungen.
Nachmittagstemperaturen 10 bis 18 Grad.
Tiefstemperaturen der kommenden Nacht minus 2 bis plus 6 Grad.
Die Wetteraufsichten für morgen Sonntag.
Im Süden teilweise heiter, sonst aber veränderliche bis starke Bewölkung und im Norden und Osten stellenweise etwas Regen.
Wind auf West- bis Nordwestdrehend.
Tageshöchsttemperaturen 12 bis 18 Grad.
Die Messwerte von 12 Uhr.
Wien, Heiter 12°, Südostwind 10 km in der Stunde.
Eisenstadt, wolkenlos 13°, Südost 20.
Linz, Heiter 10°, Westwind 3 km.
Salzburg, Heiter 14°, Windstill.
Innsbruck, Heiter 14°, Windstill.
Bregenz, bedeckt 10°, Südwestwind 3 km in der Stunde.
Graz heite 10° windstill und Klagenfurt heite 11° windstill.
und im Journal jetzt Beiträge aus Österreich.
Sozialminister Alfred Dallinger hat nun auf die immer massiver gewordene Kritik an seinem Schwer-Schicht-am-Nacht-Arbeiter-Gesetzentwurf reagiert, mit einer Entgegnung der Vorwürfe, aber auch einer Gesprächsankündigung.
Gestern hatte ja etwa die Industriellenvereinigung von einem Arbeitsplatzvernichtungsgesetz mit planwirtschaftlichen Zügen gesprochen, von einer Erhöhung der Lohnkosten zwischen 27 Prozent.
Bei einem Seminar des österreichischen Gewerkschaftsbundes in Ossiach, Thema Chancengleichheit durch Sozialpolitik, ging Dallinger auf seine Pläne und die Kritik daran ein.
Peter Mayer berichtet aus Kärnten.
Schwerpunkte des Tagesseminars waren neben Fragen der Sozialpartnerschaft jene um Schwerst-, Schicht- und Nachtarbeiter, die Arbeitsmarktpolitik und der Behinderte im Erwerbsleben.
Schwerpunkt der Diskussion das vorliegende Gesetz für Schwerst-, Schicht- und Nachtarbeiter.
Dazu Alfred Dallinger,
Das Gesetz ist vor sechs Wochen zur Begutachtung ausgesündet worden.
Die Begutachtungsfrist hat nun geendet und in den nächsten Tagen wird das Material aufgearbeitet und ich habe vor, etwa um den 10.
April die Sozialpartner zu einem Gespräch bzw.
zu Verhandlungen einzuladen.
Allerdings bin ich stark betroffen, dass gestern zum Beispiel die Industriellenvereinigung sehr scharf gegen dieses Gesetz Stellung genommen hat und mit Horrorzahlen die Öffentlichkeit verunsicherte.
Stimmen diese Zahlen nicht?
Nein, die Angaben, dass etwa 20 Prozent die Personalkosten steigen oder dass zehntausende Arbeitsplätze bedroht sind, entsprechen in keiner Weise der Wahrheit und sind auch meines Erachtens bewusst in die Öffentlichkeit gebracht worden, um die Öffentlichkeit zu verunsichern.
Wir haben den Kreis natürlich klein halten müssen und wir wollen erreichen, dass jene, die Schwerstarbeit in Verbindung mit Nachtschichtarbeit leisten, zunächst einmal
die Möglichkeit haben, mit 57 in Pension zu gehen.
Es werden davon etwa 4.000 bis 4.500 Arbeiter betroffen sein und der Mehraufwand für diese Pensionsleistung wird heuer noch 500 Millionen etwa betragen und im nächsten Jahr eine Milliarde.
Dennoch glauben wir, dass diese Maßnahme notwendig ist.
Schwierigkeiten oder Diskussionen gibt es bei der Pausenregelung und ich habe ja vor einigen Tagen in aller Deutlichkeit festgestellt, dass ich hier zu Verhandlungen bereit bin, ich nicht die Absicht habe, ein Gesetz gegen die Wirtschaft zu machen, sondern dafür zu sorgen, dass die betroffenen Arbeitnehmer, die unter so schweren, extrem schweren Bedingungen arbeiten, eine Erleichterung erhalten.
kommenden Freitag also Sozialpartnergespräche über das neue Schwerstarbeitergesetz.
Und von Kärnten ein Wechsel in die Steiermark.
Im Zeichen der Wachablöse steht der Landesparteitag der steirischen Sozialisten, der heute in Graz stattfindet.
Der bereits Mitte des Vorjahres zum geschäftsführenden Landesparteiobmann gewählte Hans Gross löst heute offiziell den bisherigen Landeschef Adalbert Sebastian ab.
Sebastian war 27 Jahre lang in der steirischen SPÖ-Spitze tätig.
Während der letzten zehn Jahre war er Parteiobmann und erster Landeshauptmann Stellvertreter.
Mit der Ablöse Sebastians endet eine seit langem schwelende Personaldiskussion innerhalb der steirischen Sozialisten, die nicht zuletzt deshalb ausgelöst worden ist, weil die steirischen Sozialisten bei den letzten beiden Landtagswahlen Stimmen und Mandatsverluste erlitten haben.
Im Mittelpunkt des heutigen Landesparteitags steht auch ein Referat Bundeskanzler Kreiskis am Nachmittag.
Zunächst aber ein Bericht von Klaus Edlinger.
Generationswechsel, Wachablöse an der Spitze der steirischen SPÖ.
Der bereits im Mai des Vorjahres zum geschäftsführenden Landesparteiobmann gewählte Hans Gross löst heute offiziell Landesparteiobmann Adalbert Sebastian ab.
Sebastian, 27 Jahre in der steirischen SPÖ als Spitzenpolitiker tätig, war zehn Jahre lang von 1971 bis 1981 Landesparteiobmann und erster Landeshauptmannstillvertreter.
Sebastian stand während dieser Zeit öfter im Mittelpunkt von Personaldiskussionen, vor allem nach den Landtagswahlen 1974 und 1978, bei denen die steirische SPÖ so viele Stimmen und Mandate verlor, dass sie ihre Talsohle mit derzeit 23 von 56 Landtagsmandaten erreichte.
Gleichzeitig aber erreichte die SPÖ bei Nationalratswahlen deutliche Stimmengewinne.
Würde man die Nationalratswahlen auf den Landtag umlegen, hätte die SPÖ in der Steiermark die Mehrheit.
Hans Gross, 50 Jahre alt und Grazer, kommt aus der Gewerkschaft und ist seit Jahrzehnten in den Spitzengremien der steirischen Sozialisten tätig.
Hauptanliegen immer Wirtschaft, Bildungs- und Kulturarbeit.
Seit Mitte des Vorjahres ist Gross, wie gesagt, Geschäftsführer der Partei Obmann.
Heute übernimmt er diese Funktion offiziell.
In seinem Referat beschäftigte sich Gross vor allem mit der Wirtschaftssituation und forderte einen Wirtschaftsplan für die Steiermark, ein steirisches Industrieinstitut und Energiepläne auf kommunaler, regionaler und landesweiter Ebene.
Hauptstoßrichtung heute beim Landesparteitag.
Der Landesparteisekretär Dr. Günther Horvádek etwa wandte sich scharf gegen die Presse, wobei er einigen Zeitungen vorwarf, unter dem Deckmantel der sogenannten Unabhängigkeit zu manipulieren und der ÖVP viel größere Chancen zu geben als der SPÖ.
Hauptstoßrichtung bei Groß natürlich auch die steirische ÖVP.
Wir haben seit mehr als 30 Jahren in der Steiermark eine ÖVP-Mehrheit.
Die Folge davon sind Vernachlässigungen und Unterlassungen vor allem bei der Infrastruktur.
Und Genossinnen und Genossen, man kann nicht
in einem politischen Hickhack den anderen zuschieben, dass er für die geografische Randlage der Steiermark verantwortlich ist.
Aber diese Infrastruktur der Steiermark, die erst seit dem Eintritt einer sozialdemokratischen Regierung echte Verbesserung erfahren hat, trägt sicherlich zu unserer derzeit sehr schwierigen Situation bei.
Und die Versäumnisse der ÖVP sind ja auch schon früher basiert.
Denn diese ÖVP hat ja immer wieder entschieden Nein gesagt zum Eintritt der verstaatlichen Industrie in die Finalindustrie.
Das wurde uns immer wieder verwehrt.
Die Folge davon war aber auch die Verhinderung der branchenmäßigen Zusammenfassung der Betriebe.
Und wenn man jetzt, liebe Freunde, von einem Buss-Ellen-Gutachten spricht,
dann vergisst man allzu leicht, dass es ein Gutachten bereits im Jahre 1968 gegeben hat.
Dieses Gutachten, Genossinnen und Genossen, in Zeiten der ÖVP-Alleinregierung, ist vollkommen unberücksichtigt geblieben.
Denn darin war enthalten, branchenmäßige Zusammenfassung, Fortgehen in die Finalindustrie, Entwicklung hochmoderner Produkte und anderes mehr.
Man hat daraus keine Konsequenzen gezogen.
Und ich bin der Meinung, dass diese Versäumnisse zur Verschärfung der Situation in der Moor- und Murzfurche vor allem bei den Vereinigten Edelstahlwerken beigetragen haben, wo wir nunmehr um Lösungen ringen.
Groß weiter, es gebe Anzeichen dafür, dass die radikalen Kräfte in der steirischen ÖVP wieder einmal die Landtagswahlen vorverlegen wollten.
Sollte die ÖVP wieder einen früheren Wahltermin ins Auge fassen, dann wäre dies ein Erfolg der ÖVP-internen Radikalisierung, sagte Kroos.
Die steirischen Sozialisten halten ja derzeit bei 23 Mandaten und damit an ihrem Tiefpunkt erklärt das Ziel von Kroos daher stärker werden.
Der Parteitag geht am Nachmittag weiter und die Delegierten, die die 105.000 steirischen SPÖ-Mitglieder hier in Graz im Arbeiterkammersaal vertreten, warten mit Spannung auf das Referat von Bundeskanzler Kreisky am Nachmittag, weil dieser sich sicher mit Wirtschaftsfragen befassen wird.
Auch der steirische SPÖ-Landesparteitag ist vom Thema VEW dominiert und die Sozialisten der Steiermark meinen, die Volkspartei sei schuld an der Krise des Edelstahl-Unternehmens.
Zwischendurch jetzt ein Blick in österreichische Tageszeitungen, in innenpolitische Kommentare, am Mikrofon Leopold Esterle.
Die Atempause des Wochenendes nützen heute zahlreiche Kommentatoren für eine Bilanz der Arbeit des parlamentarischen AKH-Untersuchungsausschusses.
So liest man bei Hans Rauscher im Kurier.
Der AKH-Untersuchungsausschuss war vieles.
Ein fast permanentes Streiten, streckenweise ein Kasperltheater, stellenweise ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, selbstverständlich fast immer gutes Futter für uns Journalisten, oft ein ermüdender Leerlauf.
Aber sinnlos war er nicht.
Rauscher glaubt nämlich, dass sich die Öffentlichkeit ein sehr gutes Bild über Firmenmanager und Spitalsplaner von Firmenbeamten und Politikern rund um den AKH-Skandal machen konnte.
Rauscher schränkt allerdings ein.
Der Ausschuss hat lange Zeit sein Thema verfehlt.
Ist kriminellen Tatbeständen nachgelaufen, wo er die politische Verantwortung klären sollte?
Denn der wahre Skandal am AKH ist ja weniger die Korruption, sondern die Unfähigkeit so vieler Beteiligter.
Aber das könnte man noch im Schlussbericht korrigieren.
Und die Konsequenzen?
Die müssen andere ziehen.
Letztlich wohl die Wähler.
Der Ausschuss hat recht und schlecht seine Schuldigkeit getan, schließt Hans Rauscher im Kurier.
Positiv beurteilt Martin Stieglmeier im ÖVP-Organ Neues Volksblatt die AKH-Untersuchungen.
Allerdings könnte er sich in der Praxis der Arbeiten Änderungen vorstellen.
Es ist eine durchaus gerechte Forderung, künftige Untersuchungsausschüsse überhaupt und nicht bloß durch einen stillschweigenden Konsens der Parteien öffentlich zu machen.
Zumal sich somit auch die Schwäche des Ausschusses mildern würde, seine Objektivität.
Denn Faktum ist heute, dass die Bewertung der Ausschussergebnisse je nach Parteimeinung auseinandergeht.
Martin Stieglmeier im ÖVP-Organ Neues Holzblatt.
Ilse Keller in der sozialistischen Arbeiterzeitung steht diesem Vorschlag skeptisch gegenüber, wenn sie schreibt, Es ist fraglich, ob es das bringt, was man sich erhofft, besonders im Sinne der Wahrheitsfindung, die dadurch kaum gefördert würde, dass eine Untersuchung durch Parlamentarier zu einer Show stilisiert wird.
Denn es ist zu befürchten, dass dann für die Zeugen vor allem ihre Wirksamkeit auf die anwesenden Journalisten ausschlaggebend sein würde und weniger die Untersuchung selbst.
Und nicht zuletzt werden wahrscheinlich auch die Untersucher in einem weit größeren Maße befangen.
Abschließend noch ein Blick in den heutigen Leitartikel der Salzburger Nachrichten, wo Karl-Heinz Ritschl resümiert, man soll nun die Verfolgung des Skandals den gerichtlichen Untersuchungsbehörden überlassen und endlich daran denken, an die Arbeit zu gehen, um Österreich zu regieren, um dieses Land aus der politischen Lähmung herauszuführen.
Die österreichische Politik suhlt sich im Schlamm der Skandale und vergeudet damit die wenigen Kräfte, die vorhanden sind, um den Staat aus dem Sog des Niedergangs zu reißen.
Die Inlandspresse schaut zwischendurch einen Blick auf die Uhr, 12.19 Uhr.
Und jetzt zu unserer Samstagsserie.
Im Journal zu Gast ist heute Hermann Wittalm, einer der profiliertesten Politiker der Volkspartei in den 60er und den frühen 70er Jahren.
Wittalm, jetzt 68 Jahre, demnächst 69, zog als Jurist und zwar Notar im niederösterreichischen Wolkersdorf 1953 in den Nationalrat ein, dem er 22 Jahre angehörte.
Hermann Wittheim heute, Staatssekretär Außerdienst, Vizekanzler Außerdienst, der war Stellvertreter von Josef Klaus in der ÖVP-Alleinregierung, die 1970 erstürzt wurde, Klubobmann Außerdienst, Generalsekretär Außerdienst und Parteiobmann der Volkspartei Außerdienst als einziger der ÖVP, der alle diese drei spitzen Funktionen der Partei innehatte.
Seit gestern mit 99 Prozent wiedergewählter Obmann des österreichischen Seniorenbundes der ÖVP.
Ein Politiker, den immer eine Aura von Konsequenz und Härte umgab, schon relativ früh kam er deshalb zu seinem berühmten Beinamen, der eiserne Hermann.
Rudolf Nagilla spricht mit unserem Gast.
Herr Dr. Wittalm, als ich bei der Vorbereitung auf dieses Interview gestern einige Bekannte gefragt habe, was Ihnen einfällt, wenn Sie den Namen Dr. Hermann Wittalm hören, dann haben Sie alle unisono, überraschenderweise gesagt, der eiserne Hermann, der harte Bursche waren Sie damals.
Das war Ihr Image und es ist offensichtlich Ihr Image auch noch heute.
Waren Sie das eigentlich wirklich?
Haben Sie sich auch so gesehen?
Ja.
Irgendwie wird es schon stimmen, denn von ungefähr kommen solche Sachen ja nicht.
1963, glaube ich, ist mir der Name zugelegt worden.
Das war vor dem Klagen vor dem Parteitag.
Und seither war es nicht mehr wegzubringen.
Und ich war sicherlich, das ist gar keine Frage, kein besonders angenehmer Politiker in der Zeit, wo ich Generalsekretär gewesen bin.
Was mich aber dabei freut, dass das gute menschliche Beziehungen nicht ausgeschlossen hat, wie ich gerade heute feststellen kann.
Dass die immer noch halten, menschliche Beziehungen.
Trotz dieser Härte, die sie immer wieder anderen Menschen gegenüber... Trotz der Härte.
Ich habe immer den Standpunkt vertreten, dass es sogar die Beziehungen fördert, die menschlichen, wenn man aus seinem Herzen keine Mördergrube macht.
Und wenn man eine deutliche Sprache spricht, das wird von vernünftigen Leuten.
dürfen natürlich nicht wehleidig sein.
Von vernünftigen Leuten wird das durchaus akzeptiert.
Ich kann mich erinnern, Lieblingsvokabeln in ihren Reden, die ich besonders oft gehört habe, waren etwa unabdingbar oder kommt nicht in Frage.
Ja, das stimmt.
Das waren so stehende Redensarten von mir.
Unabdingbar, wenn ich heute so zurückdenke, also bitte der Ausdruck, ich habe ihn gebraucht, habe ich nichts mehr gebraucht.
Das war das Eiserne.
Heute würde ich meinen, dass es vielleicht nicht ganz zweckmäßig ist, dieses Unabdingbar immer zu gebrauchen und auch zu ihm zu stehen, denn es gibt in der Politik faktisch dann
wie sich gezeigt hat und wie sich sicherlich auch in Zukunft zeigen wird, nichts Unabdingbares.
Da gehe ich durchaus in mich und sage, dass der Ausdruck sicherlich ab und zu von mir gebraucht, besser nicht gebraucht worden wäre.
Da stehe ich nicht an, das unermoden zuzugeben.
Also Sie sind heute etwas milder geworden?
Ja, es wäre doch schlecht, wenn man bei zunehmendem Alter, nächstes Jahr steht mir der 70er, wie ich ihn erlebe, ins Haus, wenn man da nicht an Flexibilität gewonnen hätte, das wäre sicherlich sehr, sehr schlecht.
Ich spreche nicht für eine besondere Einsicht, der man im Alter doch mehr zugänglich ist als in der Jugend.
Auch weiser?
Ich hoffe doch, ja.
Im Munzinger Archiv, also in dieser Sammlung kurzer Lebensbiografien, da steht, ich empfinde es jedenfalls so, das ist schon etwas unfreiwillig komisch, da steht, Wittalm führt ein Leben von beinahe preußischer Disziplin, pünktlich war er stets im Büro, regelmäßig fährt er zur Frühjahrskur nach Italien, er ist sehr maßvoll im Essen und Trinken und verlässt jede Gesellschaft vor Mitternacht.
Was sagen Sie dazu?
Ich möchte sagen, dass das im Großen und Ganzen stimmt.
Aber was das Preußische anbelangt, das möchte ich nicht unbedingt mit mir assoziieren.
Aber ansonsten habe ich die Pünktlichkeit über alles geschätzt, schätze sie heute noch.
Und Leute, die bei mir unpünktlich waren, waren schon von Haus aus unten durch.
Das ist etwas, was ich wirklich nicht geschätzt habe.
Es ist vorgekommen bei mir, wann Leute zu mir gekommen sind, die ihre Viertelstunde
eingeräumt hatten auf dem Terminkalender und sie kamen meinetwegen um fünf Minuten oder zehn Minuten zu spät, sind sie trotzdem dann nach ihren fünf Minuten draußen gewesen.
Weil der Nächste ein Anrecht nach meiner Auffassung darauf hatte, dass er pünktlich drankommt.
Was das Andere anbelangt, erst vor kurzem, das war bei der Ehren-
Bürgerverleihung an den Dr. Bittermann, hat Bürgermeister Graz seine Ansprache gehalten und hat eben auf diese Montecatini-Festwochen bis Bittermann bezeichnet hat hingewiesen.
Es hat Zeiten gegeben, sagte Graz in dieser Ansprache anlässlich dieser Ehrenbürgerverleihung an Bittermann, wo das Parlament einen völligen Stillstand aufzuweisen hatte.
Das war wie Bittermann in Straßburg war, das war wie Witzheim in Montecatini war.
Wir fahren jetzt noch nach Montecatini,
Ich glaube, es ist ganz gut, wenn man sich solche Dinge wirklich vornimmt und sie dann auch, um ihren Ausdruck wieder zu gebrauchen, eisern durchhält.
Also kann man sagen, irgendwo ist es komisch formuliert, aber es stimmt im Wesentlichen.
Es stimmt im Wesentlichen, speziell auch was das Schlafengehen anbelangt.
Da war ich immer einer, jetzt hat sich das natürlich noch etwas vorverlegt.
Wenn es nach mir ginge, ich bin überhaupt kein ausgesprochener Frühschlafengeher, im Gegensatz zu meiner Frau, die etwas später schlafen geht und wir stören uns da nicht.
Wenn sie dann kommt nach ihrem Fernsehen, dann bin ich längst entschlummert.
Die österreichische Innenpolitik ist derzeit vor allen Dingen gekennzeichnet durch die Auseinandersetzungen rund um den AKH-Skandal.
Wie sehen Sie das?
Alles, nur nicht schön.
Das ist ganz klar.
Dass das nicht erhebend ist, wenn wir gerade den Ausdruck vor wenigen Minuten gebracht haben.
Es macht einen furchtbaren Eindruck auf die Bevölkerung.
Das ist gar keine Frage.
Und das Bedauerliche ist eben, dass darunter die Demokratie, das Ansehen der Demokratie leidet.
Und ich rede gar nicht von den Politikern.
Also das letzte Ansehen, das der Politiker
noch hat.
Das ist leider Gottes sowieso nicht allzu hoch mehr.
Aber der letzte Rest von Ansehen geht natürlich durch solche Dinge verloren.
Und da kommen alle, die sich mit Recht als Idealisten bezeichnen können, die kommen natürlich auch in diese Mühle hinein.
Und das ist, wenn man Zeiten erlebt hat, ich habe durch die Erste Republik schon als denkender junger Mensch miterlebt, als sehr interessierter Mensch miterlebt,
Natürlich kommen da wieder Assoziationen auf, mit einer Zeit, die wir glaubten, endgültig hinter uns zu haben.
Und das ist das Entsetzliche an dem Ganzen.
Hat Ihre Partei da richtig agiert, in dem ganzen Umfeld?
Ja, im Großen und Ganzen sicherlich.
Hätten Sie es auch so gemacht?
Ohne Zweifel hätte ich das auch so gemacht.
wenn es dazu beigetragen hat, dauernd wird es immer geben.
Durchstechereien werden sich immer ereignen.
Aber wenn das jetzt eine Ursache ist, beziehungsweise besser gesagt eine Veranlassung dazu ist, dass es in Zukunft dann nicht mehr so krass sein wird, ich rede gar nicht davon, dass sich das aufhören wird, nur dann war es sicherlich schon nicht nur gut, sondern notwendig, dass sich das ereignet hat.
Es gibt einige ältere Politiker in der ÖVP, die der Meinung sind, die ÖVP hätte sich manchmal doch eher etwas mehr zurückhalten sollen in den Auseinandersetzungen rund um das AKH, sozusagen im Interesse der großen Sache, der Politik insgesamt, der Politiker und so weiter, des Ansehens der Respublika.
Dieser Meinung sind Sie offensichtlich nicht.
Nein, der Meinung bin ich absolut nicht, denn das kann nicht unsere Aufgabe sein.
Und es war die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der Österreichischen Volkspartei, hier wirklich ganz hineinzusteigen, ihrer Rolle als Oppositionspartei gerecht zu werden, nicht um einen parteipolitischen Vorteil daraus zu ziehen, sondern um eben Dinge aufzuzeigen,
die ausgemerzt werden müssen, wenn die Demokratie nicht dauernden Schaden erleiden soll.
Also das ist eine echte Aufgabe, die die österreichische Volkspartei in diesem Fall zu erfüllen hatte.
Jetzt muss ich von der anderen Seite her fragen, wären Sie der Eiserne, wären Sie noch mehr hineingestiegen?
Ich glaube nicht, das glaube ich nicht, aber das Maß an Hineinsteigen war nach meiner Auffassung nicht nur absolut gerechtfertigt, sondern durchaus notwendig und
wie ich glaube sagen zu können, das wird die Zukunft zeigen, auch heilsam.
Herr Dr. Wittheim, wer fällt Ihnen unter den heutigen ÖVP-Politikern auf Bundesebene, auf Länderebene, wie Sie wollen, besonders angenehm auf?
Schauen Sie, das Entscheidende bei einem Politiker ist die Glaubwürdigkeit.
Also ich bin ja für das Erste schon einmal wirklich sehr, sehr glücklich, dass heute in der Österreichischen Volkspartei, was ja nicht immer der Fall war, dass der Bundesparteiobmann, und das ist einmal der entscheidende Mann, allseits als der anerkannt wird, dem man diese Glaubwürdigkeit zutraut und dem man auch wirklich zutraut, dass er sich im Laufe der Jahre zu dem entwickeln wird, was wir uns dann als einen zukunftsträchtigen Politiker, der letzte Verantwortung tragen kann, vorstellen.
Erhard Busseck.
Ich glaube, darüber ist nichts zu sagen.
Es war bestimmt für ihn damals nicht leicht, den Generalsekretär aufzugeben.
Und nach Wien zu gehen, das ist doch ein steiniger Boden, hat man immer gemeint für die österreichische Volkspartei, aber dass dem nicht so sein muss, haben mir andere Bürgermeister mittlerweile schon in der Bundesrepublik bewiesen und was in Frankfurt zum Beispiel möglich war, was in München war und in anderen Städten möglich war, halte ich auch durchaus für Wien möglich und Buseg traue ich diesbezüglich wirklich alles zu.
Wir haben noch eine weitere
eine Reihe von Politikern, die sich durchaus machen werden, aber ich möchte jetzt gar nicht, ich meine, das würde wahrscheinlich die ganze Zeit unseres Interviews in Anspruch nehmen, weil eben wirklich gute Leute da sind.
Wenn ich mit Aufzählungen beginne, ich war gestern in Oberösterreich beim Bundestag des Seniorenbundes, Ratzenböck ist dort gewesen, ich glaube, über Ratzenböck ist kein Wort zu verlieren.
Über Joschik Reiner ist kein Wort zu verlieren, ein ungemein talentierter Politiker, genauso wie Ratzenböck und Ratzenböck hat immerhin schon bewiesen,
dass er auch hier einen fantastischen Wahlerfolg in die Scheune bringen konnte und ich bin überzeugt, Greiner wird genau das Gleiche gelingen.
Ludwig hat eine Königsidee in Niederösterreich jetzt mitgebracht.
Wenn Sie bei uns am Land hier heraußen die Reaktionen hören, auf die verlängerten Sprechstunden, auf die Möglichkeiten, die die Leute haben, dass sie meinetwegen den Reisepass jetzt abholen am Abend, ohne sich einen Tag freinehmen zu müssen, um zur Bezirkshauptmannschaft zu fahren oder seine Sprechtage.
Wenn der allein 196 Leute, glaube ich, bei seinem Sprechtag in Neuenkirchen gehabt hat, das ist fantastisch.
Also das ist wirklich eine ausgesprochene Königsidee gewesen.
Herr Dr. Wittheim, zu Ihrem Gebiet, das Sie jetzt beackern in der Politik, die Seniorenpolitik.
Der Staat hat wenig Geld, es fehlt an allen Ecken und Enden.
Wenig Geld ist gut.
Hätte er nur wenig Geld.
Ja, wenig Geld ist ein Euphemismus in Wahrheit.
Das muss sich auch auswirken auf die weitere Entwicklung der Renten und Pensionen.
Da wird man da auch kürzer treten müssen.
Ich meine nicht, dass man die Dynamik ändert, aber dass man halt nicht mehr tut, als ohnehin schon jetzt in den Gesetzen vorgesehen ist.
Ich glaube, die ganze Bevölkerung Österreichs ist mittlerweile, es hat lange gedauert, darauf gekommen, dass der Christbaum abgeräumt ist in Österreich.
Das heißt, dass andere Zeiten uns bevorstehen.
Was heißt bevorstehen?
Wir sind ja mittendrin, aber jetzt spürt es der Einzelne bereits.
Also harte Zeiten kommen jetzt auf alle Österreicher zu.
Nun zu allen Österreichern gehören natürlich die Rentner und Pensionisten.
Auch die sind sich völlig darüber im Klaren, dass andere Zeiten nicht nur kommen, sondern schon gekommen sind.
Es geht in erster Linie nach meiner Auffassung darum, ich habe darauf gestern hingewiesen, dass das Bestehende erhalten bleibt.
Und das wird bei Gott gar nicht leicht sein.
Das wird sehr, sehr schwer sein, das was in Jahrzehnten errungen wurde,
im sozialen Fortschritt das zu erhalten.
Darüber sind sich die Pensionisten und Rentner völlig im Klaren.
Also an zusätzliche soziale Leistungen, damit können auch die Pensionisten nicht mehr rechnen.
Dazu möchte ich Ihnen Folgendes sagen.
Ich bin mir der Grenzen.
Sie haben zuvor von wenig Geld.
Ich habe sofort darauf repliziert und habe gesagt, von wenig Geld kann man gar nicht reden.
Es ist eine totale Pleite und Leere in den Kassen festzustellen.
Aber das darf uns.
Das wird mich und das wird den österreichischen Seniorenbund nicht daran hindern dürfen, das darf uns wirklich nicht daran hindern, immer wieder dann, wenn es um die Beseitigung krassen sozialen Unrechts geht, den Finger auf die Wunde zu legen und zu sagen, dafür muss einfach Geld vorhanden sein.
Und wie sich gezeigt hat zum Beispiel in der Frage der Ausgleichszulagen, also der Mindestrenten,
Wenn eine Oppositionspartei eine berechtigte Forderung erhebt, aber die Forderung nicht nur erhebt, sondern sie auch wirklich mit Energie, mit Entschiedenheit, mit Ausdauer, mit Zähigkeit vertritt, dann hat sich gezeigt in dieser Frage, dass es durchaus möglich ist, eine solche Forderung auch in die Tat umzusetzen bzw.
sie zu verwirklichen.
Denn wenn die Ausgleichszulagen
erhöht worden sind, die Mindestrenten, dann ist das nicht den Sozialisten zu verdanken, sondern unseren immer wieder gestellten Verlangen, dass eben die Kleinen und Kleinsten mehr dazu bekommen müssen, als das bei den normalen Rentnern und Pensionisten der Fall ist.
Ist die Witwerpension, die ja aufgrund eines höchstgerichtlichen Urteils eingeführt werden müsste, ist die auch so eine krasse Notwendigkeit oder ist das eher im Lichte der heutigen Eppe in den Staatskassen, naja, ein Luxus, wie manche sagen?
Von einer Grasnotwendigkeit kann sicherlich in den meisten Fällen, ich differenziere hier, in den meisten Fällen nicht gesprochen werden.
Was herauskommen soll, soll nicht jetzt eine Prestigelösung sein, sondern wirklich etwas, was auch sozial gerechtfertigt ist.
Denn es gibt ja wirklich Fälle, wo diese sogenannte Vita-Pension gar nicht notwendig ist.
Ich staune ja nur, die Sozialisten sagen immer, man muss eben da wirklich differenzieren, dass man auf den Kleineren schaut.
Aber die Lösung, die Talling hier vorschlägt, die schert all über einen Kamm.
Die Vita-Pension muss ja irgendwie in welcher Form auch immer eingeführt werden.
Natürlich.
Es muss ja Rechnung getragen werden, dass der Verfassungsgerichtshof gefällt hat.
Sind Sie im Lichte der staatsfinanziellen Situation unglücklich darüber, dass das gemacht werden muss?
Sicherlich an und für sich.
Aber wenn das Erkenntnis nicht da wäre, wäre das Problem ja gar nicht entstanden.
Und dann wäre es ohne jeden Zweifel besser gewesen, momentan nicht daran zu rühren.
Herr Dr. Wittheim, Sie wurden gestern beim Bundestag der ÖVP-Pensionisten mit 99 Prozent der Stimmen für weitere drei Jahre zum ÖVP-Seniorenobmann gewählt.
Wann werden Sie jetzt als Politiker endgültig in Pension gehen?
Ja, das ist gar nicht so leicht.
Ich habe mir die Frage vorgelegt, in wenigen Tagen wäre ich 69 Jahre alt, drei Jahre Funktionsperiode, das heißt 72 Jahre.
Und so werde ich, so der Herrgott mir weiter die Gesundheit und die Kraft gibt, ich hoffe zumindest, diese drei Jahre wirklich noch voll und ganz mich für diese Aufgabe zur Verfügung stellen.
Und dann wollen Sie aufhören, so wie es jetzt aussieht?
Ja, ich denke, mit 72, wenn man dann sagt, bitte, wenn man drei Jahrzehnte in der Politik tätig gewesen ist, dann scheint mir wirklich die Zeit für einen Schlusspunkt gekommen zu sein.
Und jetzt ins Ausland zur internationalen Gebrauchs- und Konsumgütermesse nach Hannover genauer.
Eine der größten Messen ihrer Art.
Nicht nur, was die 5.300 Aussteller, allein 85 aus Österreich betrifft, auch mit ihrer halben Million Besucher in einer Woche, der Großteil davon Fachpublikum und auch von der Größe der Ausstellungsfläche in Hannover her.
Ein Drittel der Größe des ersten Wiener Gemeindebezirks.
Helmut Klezander gibt seine Eindrücke über diese Messe wieder.
Schon der erste Eindruck bei der Ankunft auf dem kleinen Hannover Flugplatz entspricht Superlativen.
Während der Messezeit ist der Flugverkehr in Hannover stärker als auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen.
In Minutenabständen landen in den Vormittagsstunden die großen Passagierflugzeuge, dazwischen die kleineren Geschäftsreiseflugzeuge, die wegen Platzmangel auf Teilen der Flughafen-Autoparkplätze in der Umgebung abgestellt werden.
Standesgemäß fährt man dann vom Flughafen nicht mit dem Auto zum Messegelände, weil man auch auf der teilweise sechsspurigen Zubringer Autobahn bis zu zwei Stunden im Stau stecken kann.
Man fliegt daher in acht Minuten mit dem Hubschrauber auf das Messegelände, wo fünf Autobuslinien den Verkehr zwischen den 22 Messehallen übernehmen.
45 Restaurants sorgen für die Verpflegung der täglich etwa 60.000 Besucher.
Langjährige Kenner der Hannover Messe versichern daher glaubhaft, dass selbst die acht Tage der Ausstellung nicht ausreichen, um sämtlichen ausstellenden Firmen mit ihren wieder bis zu 1000 einzelnen Exponaten einen Blick zuzuwerfen.
Größter Aussteller, sowohl flächenmäßig als auch was die Anzahl der ausgestellten Geräte betrifft, ist der deutsche Elektro-Multi Siemens, der natürlich auch die neuesten Produkte aus österreichischer Fertigung vorstellt.
Diese Firma sieht nach eigenen Angaben die Hannover Messe quasi als Hausausstellung,
wo sich vor allem die eigenen Mitarbeiter aus aller Welt über die neuesten Entwicklungen im Bereich ihres Arbeitgebers informieren.
Zum Stichwort Information sei vielleicht noch die Zahl von rund 150 Pressekonferenzen erwähnt, die im Stundenabstand an den Messetagen aufeinander folgen.
Natürlich ist es bei einer solchen Monsterschau unmöglich, auch nur annähernd die wichtigsten Novitäten herauszuheben.
Am leichtesten tut man sich hier noch bei den Kuriositäten wie beispielsweise ein energiefreier Keller-Kühlschrank für Einfamilienhäuser.
Die Grundidee ist verblüffend einfach.
Handelsübliche Wasserrohre werden wie Kühlschlangen zusammengefügt, in den Schrank verlegt und an die Wassersteigleitung angeschlossen.
Kostenlos sorgt das durchfließende kühle Trinkwasser für eine Frischhaltetemperatur zwischen 8 und 14 Grad.
Die Firma Casio stellt einen Kleintischrechner vor, der zugleich als Universalmusikinstrument mit rund 100 Millionen verschiedenen Klangfarben dem Spieltrieb des Benutzers entgegenkommt.
Auf 30 x 7 cm sind 29 Tasten, also rund zweieinhalb Oktaven, mit 10 automatischen Rhythmen.
Daneben kann der musikalische Rechner vier Grundrechenarten, Speicher, Wurzel ziehen und wird unter 1.500 Schilling in Österreich kosten.
Ernster gemeint sind die zahllosen auf dem Freigelände herumstehenden großen und kleineren Windräder als alternative Energieerzeuger und das Institut für Baustoffe der Technischen Universität Braunschweig hat einen Universalkleber entwickelt, mit dem brüchige Althäuser durch Aufkleben von Flachstahlträgern an den Außenmauern saniert werden können.
Die österreichischen Firmen auf der Hannover Messe geben dagegen ein seriöseres Bild.
Wilhelm Rieder von der Innsbrucker Lusterklärmfabrik Elektroterminal zählt an Gründen für den Besuch der Hannover Messe für den Mittelbetrieb mit 125 Beschäftigten auf.
Hannover Messe ist Art 1 die größte Industrieausstellung Europas, Art 2 echter Treffpunkt für die Gesamtindustrie, Art 3 um unsere Kunden in einem Punkt zu haben.
Das heißt, Sie spekulieren weniger darauf, dass Sie Kunden aus der Bundesrepublik Deutschland hier finden, sondern Kunden aus den restlichen Teilen der Welt?
Trotz der schlechten Wirtschaftsprognosen für Österreich, Bundesrepublik Deutschland und andere Industriestaaten ist man aber allgemein eher optimistisch.
So betont Heinrich Menger von der Wiener Firma Legat, Spezialist für Sanitärartikel.
Die Stimmung ist eigentlich sehr optimistisch.
Es sind einige Interessenten, die sich interessieren für Werkzeuge und Stanzartikel.
Und ich glaube, dass man von der Rezession noch nichts merkt oder wenig merkt.
Schon am ersten Messetag konnten einige österreichische Unternehmen erfreuliche Geschäftsabschlüsse in ihre Auftragbücher schreiben.
Dem Vogel schoss dabei ein österreichischer Firmenchef ab, der im Gegenzug für den Großauftrag eines südafrikanischen Kunden diesem sein Hotelzimmer zur Verfügung stellte.
Die Unterkünfte in der Umgebung Hannovers sind nämlich zur Messezeit so rar, dass man in den Abendstunden zahllose Besucher und Aussteller in gemieteten VW-Bussen, Wohnwagenanhängern oder gar auf den Ladeflächen der Firmenkombis übernachten sieht.
Helmut Gletsander hat die Messe in Hannover besucht und jetzt ein bisschen Weltpolitik im Mittagsschanal.
In Washington ist Entspannung ein Schimpfwort geworden, so charakterisierte vor einigen Wochen der Korrespondent der Hamburger Zeit die Stimmung, die sich nach der neuen Politik der Stärke in den USA breitgemacht hat.
Der neue Herr im Weißen Haus hat es mit einer Aufnahme des Dialogs mit der Sowjetunion nicht eilig zu einem Gipfel von Brezhnev eintriert, fehlen Ronald Reagan die Voraussetzungen
Etwa Goodwill-Signale zum Afghanistan-Thema.
Trotzdem gibt es Indizien, dass der Ost-West-Frost wieder abnimmt, etwa mit Kompromisshoffnungen bei der Madrider KSTD-Konferenz, aber auch durch die Gespräche des bundesdeutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher in Moskau mit Staats- und Parteichef Leonid Brezhnev und dessen Außenminister Andrei Gromyko.
Ihr Tenor über Einstimmung über die Notwendigkeit der Aufnahme von Rüstungskontrollgesprächen, besonders im atomaren Raketenbereich zwischen NATO und Warschauer Pakt,
Aber Genscher versicherte seinen Gastgebern auch, dass das Interesse an Verhandlungen auch in Amerika da ist.
Otto Hörmann aus Moskau.
Außenminister Genscher hat in Moskau sieben Stunden mit Außenminister Gromyko und zwei Stunden mit Staats- und Parteichef Brezhnev gesprochen.
Dies deutet auf das beiderseitige Interesse hin.
Außenminister Genscher hat sich in Moskau nicht die Welt verändert, er hat keine bestehenden Meinungsverschiedenheiten zwischen Moskau und Bonn bzw.
NATO ausgeräumt.
Genscher hat aber jenen Dialog geführt, den beim Parteitag Brezhnev gefordert und der auch von der NATO prinzipiell gut geheißen wird.
Die Gesprächsatmosphäre ist als gut bezeichnet worden.
Genscher hat die Absicht der Bonner Regierung unterstrichen, den Dialog weiterzuführen, aber mit Nachdruck betonte der bundesdeutsche Außenminister, dass die Position der BRD in der westlichen Gemeinschaft
von Moskau nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern auch respektiert werde.
Es ist dies sozusagen ein Dement, die das Moskau einen Keil zwischen Bonn und Washington treiben konnte oder auch nur wollte.
Genscher sprach sich für eine Politik der Mäßigung aus in allen Teilen der Welt.
Eines der wichtigsten Themen der Gespräche war die atomare Mittelstreckenrüstung.
Genscher vertrat erneut den Bonner Standpunkt, dass der sowjetische Vorschlag eines Moratoriums
nicht akzeptabel sei, weil dies nach westlicher Ansicht nichts anderes wäre als eine Festschreibung des sowjetischen Übergewichtes.
Genscher konnte aber klären, dass das Moratorium keineswegs eine sowjetische Vorbedingung für die Aufnahme von Verhandlungen sei.
Der Bonner Außenminister zog daraus den Schluss, dass in Anbetracht der NATO-Entscheidung vom Dezember 79 beide Seiten ohne Vorbedingung in Verhandlungen eintreten könnten.
Brezhnev hatte bei seiner Parteitagsrede die Ausdehnung der Zone der sogenannten vertrauensbildenden Maßnahmen auf sowjetischer Seite bis zum Ural angeboten, wenn der Westen eine entsprechende Gegenleistung erbringe.
Hier konnte Genscher keine Klärung der sowjetischen Vorstellungen beschaffen.
Sowjetischerseits sagte man, man warte auf einen westlichen Gegenvorschlag.
Meinungsverschiedenheiten bestehen nach wie vor in der Auffassung, was die Verschärfung der Lage in der Welt verursacht habe.
In der Frage Afghanistan
wiederholte Genscher den Standpunkt, den er auch im Vorjahr Kanzler Schmidt in Moskau vertreten hatte.
Alle ausländischen Truppen müssten das Land verlassen.
Dies würde ein wesentliches Hindernis für eine politische Lösung und für eine Verbesserung des Klimas in der Welt beseitigen.
Bei der Wiedergabe der Texte der Tischreden Genscher-Krumiko werden in den sowjetischen Zeitungen heute die Hinweise auf Afghanistan wie nicht anders zu erwarten unterschlagen.
Gromyko in seiner Tischrede hatte die Existenz von Meinungsverschiedenheiten bestätigt und hinzugefügt.
Dies sei bedauerlich, aber damit müsste man sich abfinden.
Wichtig sei aber, dass diese Differenzen einen Dialog und eine weitere Suche nach einer Einigung nicht ausschließen.
Zu Polen hatte Genscher die Bereitschaft seines Landes zu wirtschaftlicher Hilfe erwähnt und diese Hilfe als Beitrag zur Zusammenarbeit in Europa bezeichnet.
Mit Hinblick auf die Vorwürfe an die Adresse Bonds, es gebe eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Polens, meinte Genscher, wir achten konsequent das Prinzip der Nicht-Einmischung und sind überzeugt, dass ein gleiches Verhalten aller Unterzeichner der Schlussakte von Helsinki Polen eine Überwindung der schwierigen Probleme erleichtert.
Eine sehr diplomatische und geschickte Aufforderung an Moskau, nicht zu intervenieren.
Diesen Standpunkt, den Genscher bei der Tischrede gegenüber Gromyko vertrat,
Wiederholte er heute Vormittag bei der Pressekonferenz, wo bemerkenswerterweise die Frage Polen nicht von einem westlichen Journalisten gestellt wurde, sondern von dem Vertreter des polnischen Fernsehens.
Genscher sagte, niemand kann im Unklaren darüber sein, welche Konsequenzen eine sowjetische Intervention für die internationale Lage haben würde.
Genschers sowjetische Gesprächspartner ließen sich nicht in die polnischen Karten schauen.
Und aus der Sowjetunion jetzt noch einmal zurück nach Österreich.
Konstantin Wecker, einer der populärsten Liedermacher der Bundesrepublik Deutschland, startete an diesem Wochenende seine Österreich-Tournee.
Nach Auftritten gestern und heute Abend im Wiener Konzerthaus wird er in der kommenden Woche in den verschiedensten Bundeshauptstädten zu hören sein, dazu einen Beitrag, den Brigitte Hofer gestaltet hat.
Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind,
Zu den Lauten wollte Konstantin Wecker eigentlich nie gehören.
Auch nicht zu den Agitprop-Artisten oder zu den Dekadenzlern.
Da bezeichnete er sich schon lieber selbst als linker, aber undogmatischer Poet.
Das galt für seine erste Langspielplatte, für die sadopoetischen Gesänge des Konstantin Wecker.
Der Spiegel schrieb damals 1974 von schwüler Erotik, von Leichenhäusern und zärtlichem Mord.
Das galt für das nachfolgende Album »Ich lebe immer am Strand«, für seine kritische Platte »Weckerleuchten« und ab 1977 besonders für seine Ballade »Vom Willi«, für die vertonte Erinnerung an einen Freund,
der während der Studentenunruhen bei einer Schlägerei mit rechtsradikalen Sympathisanten ums Leben gekommen war.
In den letzten zwei Jahren hat sich der heute 34-jährige Münchner in die Toskana zurückgezogen, wo auch seine neue Platte, Titel Liebesflug, entstanden ist.
Mit Liedern weniger sozialkritisch als früher, mehr innerlich.
Ich kann mir zuerst einmal eine Sozialkritik ohne Innerlichkeit, und zwar jetzt im schönsten Sinn des Wortes, ohne Innenschau, ich habe es einmal Innenschau genannt, was ich besser finde eigentlich als Innerlichkeit, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.
Also das hieße ein Ankämpfen gegen einen äußeren Feind, ohne dabei seine eigenen Motive
ehrlich untersucht zu haben, zum Beispiel Motive der Eitelkeit, die durchaus bei Bekämpfung politischer Dinge mit eine Rolle spielen können, die man sich auch zugestehen muss.
Und insofern ist eine Innenschau immer wieder notwendig.
Und ich würde sagen, wenn man die Platte sich mal genau anhört, wenn man gerade das Psychiatrie-Lied zum Beispiel nimmt oder schafft Huren die Beketze her, das ist keinesfalls ein
Da ist keinesfalls kein soziales Engagement mehr dahinter.
Kritik wird meistens missverstanden.
Ich möchte es gerne mal einem persönlichen Beispiel erklären.
Wenn ich halt zu dir hingehe und sage, du hast das und das und das falsch gemacht, dann ist es natürlich klar, dass man in den ersten Moment ärgert.
Aber es ist mein gutes Recht zu sagen, das und das stinkt mir und das ist ein großer Unterschied.
Wenn ich in einer Zweierbeziehung dauernd den anderen angreife und ihm sage, mach doch du endlich mal das richtig,
Dann wird der zu Recht sich sagen, ja, verteilt der denn die Schuld alles nur auf mich?
Wenn ich aber den Mut aufbringe zu sagen, und darum geht es, dass wir den Mut aufbringen zu sagen, was wir selbst wollen, was wir nicht wollen, das nenne ich im schöneren Sinne des Wortes Kritik.
Und wir dürfen auch eins nicht vergessen, die Kunst hat nicht nur
Und da haben wir seit Brecht einen so großen, verkehrten Kunstbegriff irgendwie gewonnen, dass die Kunst immer nur der Politik dienend anzugreifen hätte.
Die Kunst ist doch eine der wenigen Möglichkeiten, wo sich Leute äußern, die sagen, was sie wollen.
Die Politik sagt doch meistens, was sie nicht will, wogegen sie ankämpft.
Die Politiker reden doch am Laufenband, was ihnen an den anderen stinkt.
Wenn ich einen Goethe lese, dann freue ich mich darüber, dass der endlich einmal sagt, was er will, dass der seine Lust ausdrückt, dass der ausdrückt, wohin es gehen kann für einen selber.
Und das ist doch etwas, was viel mehr Mut machen kann.
Konstantin Wecker, nicht nur als Komponist, Arrangeur und Interpret, sondern auch als Lyriker, von dem Gedichtbände erschienen sind, aus denen er auch während seiner Konzerte zitiert.
Texte zum Beispiel, wie »Wer nicht genießt, wird ungenießbar« oder »Immer nur du hast das Recht, dein Richter zu sein«.
Rezepte, bei denen Konstantin Wecker nicht selten den Vorwurf der Selbstherrlichkeit zu hören bekommt.
Den Vorwurf der Selbstherrlichkeit würde ich selbst gerne einstecken, wenn diejenigen, die diesen Vorwurf sagen, gleichzeitig sehen, dass ich auch den Vorwurf der Selbstschwächlichkeit
oder dass ich auch die Selbstschwächlichkeit laut ausspreche.
Es ist nicht so, dass ich mich als einen Titan hinstelle, der alles bewältigen kann.
Beileibe nicht.
Sondern ich rede ganz offen, und das kommt auch, glaube ich, in den Texten, das wird heute Abend im Konzert sicherlich sehr deutlich werden, in den Zwischentexten, wo ich von dem rede, was ich eben nicht bewältige, wo ich von meinen Schwächen rede.
Und das ist ja gerade wichtig, das ist ja gerade für einen Mann wichtig, dass er
diese super Gebäude, die er sich aufgebaut hat.
Und speziell für die Intellektuellen ist es sehr, sehr schwer, dass sie dieses Hochmutsgebäude einmal fallen lassen und sich sagen, ja Mensch, jeder kommt mit einem Buckel auf die Welt.
Jeder Mensch.
Das ist ja unsere Gleichheit.
Und will man heute und hierzuland halbwegs als Mensch gedeih'n, empfiehlt es sich zur rechten Zeit, gefräßigt, dumm und faul zu sein.
Dann pfeif' ich auf die Quatscherei um Feind und Schuld und Sinn, geb' meinen Bauch zum Denken frei und freu' mich einfach, dass ich bin.
Gestattet mir, trotz Stunk und Staub gelegentlich zu schweben.
Wer sich nicht richtig freuen kann, kann anderen nie was geben.
Konstantin Wecker auf Österreich Tournee.
Und jetzt kurz vor Ende des Channels noch einmal neue Kurzmeldungen.
Österreich.
Die grundsätzliche Zustimmung der Freiheitlichen Partei zur Bestellung des früheren Vizekanzlers Andros zum Generaldirektor der Kreditanstalt ist heute Hauptthema der Innenpolitik.
Die Freiheitlichen begründen die Empfehlung unter anderem damit, dass Bundeskanzler Kreisky auf die Forderung der FPÖ eingegangen sei, das Postbotsystem bei der Besetzung von Posten auszuschalten.
ÖVP-Abgeordneter Kohlmeier meinte dagegen, für ihn sei Androsch aufgrund seines Verhaltens vor dem AKH-Untersuchungsausschuss unglaubwürdig und daher für die Führungsposition in der CA ungeeignet.
In Graz werden heute zwei Parteitage abgehalten.
Der Landesparteitag der Sozialisten und der Stadtparteitag der ÖVP.
Bei beiden Veranstaltungen dürfte die Situation der steirischen Wirtschaft im Mittelpunkt stehen.
Vor dem Parteitag der Sozialisten erklärte der geschäftsführende Parteiobmann Gross, er sei der sozialistischen Bundesregierung zu verdanken, dass die Steiermark erst jetzt in den Schlagschatten der weltweiten Krise zu geraten drohe.
Die Partei müsse sich bemühen, den Arbeitnehmern klarzumachen, dass auch in schwierigen Zeiten nur die sozialdemokratische Bewegung in der Lage sei, die Probleme zu meistern und die Interessen der Arbeitnehmer wirkungsvoll zu vertreten.
Zum Parteitag der ÖVP meinte der stellvertretende Landesparteiobmann Burgstaller, der Vorschlag von Landeshauptmann Kreiner, 100 Millionen Schilling für die VEW zur Verfügung zu stellen, wenn der Bund eine Milliarde gebe, sei für ihn weiterhin das einzig wirksame Hilfsangebot.
Sozialminister Dallinger ist der von der Industrie geäußerten Ansicht entgegengetreten, der Entwurf des neuen Gesetzes für Nacht-, Schicht- und Schwerstarbeiter gefährde zehntausende Arbeitsplätze.
Dallinger sprach von Horrorziffern und meinte, man wolle verhindern, dass 4000 Menschen, die in den vergangenen 15 Jahren schwer gearbeitet hätten, Erleichterungen erhielten.
Gesundheitsminister Steirer hat sich heute vor der Länderkonferenz des APÖ in Mattersburg eindeutig für eine Senkung der Alkoholtoleranzgrenze beim Lenken von Kraftfahrzeugen von derzeit 0,8 auf 0,5 Promille ausgesprochen.
Bereits vor zwei Jahren habe der SPÖ-Parlamentsklub eine derartige Forderung umsetzen wollen, doch sei er, Steirer, in dieser Frage gescheitert.
Interventionen von Regionalpolitikern hätten eine Senkung der Toleranzgrenze verhindert.
Etwa 7000 Wiener Ärzte wählen heute eine neue Standesvertretung.
Um die 60 Mandate bewerben sich insgesamt sieben Listen.
Kammerpräsident Piatti deutete im Zusammenhang mit Angriffen gegen ihn die Möglichkeit an, dass er bei dem in eineinhalb Jahren stattfindenden gesamtösterreichischen Ärztekammerwahlen nicht mehr kandidieren werde.
USA Der Zustand von Präsident Reagan dürfte sich verschlechtert haben.
Reagan ist in der vergangenen Nacht neuerlich operiert worden.
Angeblich wurde er im Blutgerinnsel aus dem linken Lungenflügel entfernt.
Vor dem Eingriff hatte Reagan hohes Fieber.
Polen Die gestern begonnenen Verhandlungen zwischen Bauernvertretern und einer Regierungskommission über die Registrierung einer Bauerngewerkschaft wurden heute Vormittag auf 14.
April vertagt.
Das Parlament in Warschau hat die Einsetzung eines Ausschusses beschlossen, der sich mit der Frage der Bauerngewerkschaft befassen soll.
Das war eine Stunde Information.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Louis Glück.