Mittagsjournal 1980.03.29

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine recht angenehme Samstag-Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Im Studio des Mittagsschonals begrüßt Sie Udo Bachmeier.
    Was erwartet Sie und uns im Mittagsschonal in der Zeit bis 13 Uhr?
    Die Themen?
    Der entmachtete Schar von Persien wurde vor wenigen Stunden in seinem neuen Exil in Ägypten operiert.
    Offiziell heißt es, der Eingriff sei zufriedenstellend verlaufen.
    Wir erwarten ein Gespräch mit unserem Korrespondenten in Kairo.
    Neuer Anlauf für die festgefahrenen Verhandlungen über eine Palästinenser-Autonomie vor neuem Gipfel-Kater Sadat-Begin in Washington.
    Massendemonstrationen in Portugal wegen der geplanten Reprivatisierung verstaatlichter Ländereien.
    Darüber hinaus berichten wir unter anderem über eine Serie von Brandbombenanschlägen in der britischen Provinz Wales.
    Österreich?
    Die Diskussion über die LKW-Steuer bricht wieder aus.
    Wir informieren über die Folgen dieser Straßenverkehrsabgabe, wie sie amtlich heißt.
    Dann hören Sie noch ein Interview mit Amanda Lear sowie einen Bericht über das Gastspiel des berühmten Breslauer Pantomimen Theaters.
    Zunächst aber, wie immer, die Nachrichten.
    Chef vom Dienst ist Elisabeth Manas und Sprecher Wolfgang Riemerschmidt.
    USA, Philippinen.
    Präsident Carter hat allen amerikanischen Unternehmen verboten, mit der Sowjetunion Geschäfte abzuschließen, die in Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Moskau stehen.
    Das Handelsministerium in Washington wurde angewiesen, alle entsprechenden Exporte zu verhindern.
    Weitere Schritte, wie ein Verbot aller Reisen von Amerikanern zu den Sommerspielen, werden nicht ausgeschlossen.
    Der philippinische Staatspräsident Marcos hat das nationale Olympiakomitee seines Landes aufgefordert, keine Mannschaften zu den Olympischen Spielen zu senden.
    Marcos will damit die Entscheidung Carthas unterstützen.
    Österreich
    Der Sportsprecher der ÖVP Höchtl hat heute die Meinung vertreten, dass das österreichische Olympische Komitee Innsbruck als ständigen Austragungsort vorschlagen sollte, wenn es zu einem Beschluss des internationalen Komitees kommen sollte, in Zukunft die olympischen Winterspiele immer an ein und demselben Ort durchzuführen.
    Innsbruck, betonte Höchtl, habe nämlich bereits zweimal die olympischen Winterspiele zur Zufriedenheit aller Beteiligten und zum Ruhme Österreichs erfolgreich organisiert und ausgetragen.
    Der Sozialistische Arbeitsbauernbund hat beschlossen, einen Antrag auf Erhöhung der Erzeugerpreise für Weizen, Roggen und sogenannten Kontraktweizen zu stellen.
    Nach Ansicht der sozialistischen Bauern müsste der Preis für diese Getreidesorten um 25 Groschen je Kilogramm angehoben werden.
    Dies würde den Bauern die Kostensteigerungen abgelten und ihr Einkommen im gleichen Maß steigern wie das anderer Berufsgruppen, heißt es in einer Stellungnahme des Arbeitsbauernbundes.
    Der Wiener Gesundheitsstaatrat Stacher hat bestätigt, dass er bei seinem Amtsantritt 1973 überprüfen ließ, ob der Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses eingestellt werden kann.
    Diese Überprüfung, sagt die Stacher, habe aber schon damals ergeben, dass ein Baustopp unmöglich sei.
    Umso mehr werde man jetzt alles daran setzen, um den Neubau rasch und zügig fertigzustellen.
    Der Vorarlberger Arbeiterkammerpräsident und stellvertretende Bundesparteiobmann der ÖVP, Jäger, vertrat heute die Ansicht, dass gerade die jüngsten Vorkommnisse rund um den Bau des neuen allgemeinen Krankenhauses in Wien zeigten, wie wichtig eine wirksame Kontrolle der Regierenden sei.
    Auch aus diesem Grund sei die Frage der Besetzung des Rechnungshofes noch lange nicht gelöst, auch wenn sich die Sozialisten in den vergangenen Tagen in dieser Frage in Schweigen gehüllt hätten, meinte Jäger.
    Ägypten
    Der frühere Shah des Irans ist gestern in einem Militärspital in einem Vorort Kairos operiert worden.
    Nach einem ärztlichen Bülten wurde die von Krebs befallene Milz des entmachteten Monarchen entfernt.
    Reza Pahlavi wird zur Zeit einer intensiven Nachbehandlung unterzogen.
    Iran.
    In Teheran wird die Forderung nach der Auslieferung des Shah immer heftiger vertreten.
    Der prominente Geistliche Khamenei erklärte wörtlich, jetzt nach der Ausreise des Shah aus Panama und nach seiner Operation in Ägypten müsse den Geiseln in der amerikanischen Botschaft in Teheran der Prozess gemacht werden.
    Auch wenn der ehemalige Shah in Ägypten sterben sollte, müssten die Amerikaner abgeurteilt werden.
    Der Vorsitzende des obersten Gerichtshofes, Ayatollah Beheshti, deutete den bereits seit langem angedrohten Prozess gegen die Geißeln ebenfalls an.
    Die seit Tagen anhaltenden Kämpfe zwischen Armeeeinheiten und kurdischen Freischärlern scheinen sich zu einem großen Konflikt zu eskalieren.
    Sowohl Kurdenführer als auch Vertreter der Regierung in Teheran biesen heute auf die Gefahr eines totalen Krieges hin, falls die blutigen Auseinandersetzungen in den Kurdenregionen im Nordwesten Persiens nicht sofort beendet würden.
    Die Kurden behaupten, dass die Regierung Panzer einsetze und außerdem ihre Dörfer durch Kampfhubschrauber bombardieren lasse.
    Die Militärs streiten dies ab.
    Nach Berichten aus Teheran sollen bei den Gefechten seit Donnerstag mehr als 20 Menschen, darunter Frauen und Kinder, ums Leben gekommen sein.
    Auslösendes Moment der Unruhen war, wie von Regierungsseite erklärt wird, ein Angriff von Kurden auf eine Armeepatrouille.
    Sowjetunion
    Zwei führende Zeitungen haben den Vereinigten Staaten vorgeworfen, sie hätten den Iran zum Hauptziel einer offensiven Politik im Mittleren Osten gemacht.
    Die Parteizeitung Pravda betont wörtlich, Washington betreibe gegenüber dem Iran eine sogenannte Kanonenboot-Diplomatie.
    Die USA hätten sich mit reaktionären Kräften im Iran verbündet, um das Land gefügig zu machen.
    Die Zeitung Sovjetskaya Rossiya meint, die Vereinigten Staaten suchten neue Verbündete für ihre, wie formuliert wird, bösen Ziele im Mittleren Osten.
    Regierungssprecher Powell hat die geplanten Termine für die Unterredungen Präsident Katers mit dem ägyptischen Staatschef Sadat und dem israelischen Ministerpräsidenten Begin bekannt gegeben.
    Sadat wird sich vom 7. bis 10.
    April in Washington aufhalten, Begin am 15. und 16.
    April.
    Kater will mit den beiden Politikern vor allem über die Autonomie für die Palästinenser in den israelisch besetzten Gebieten sprechen.
    Dominikanische Republik
    Politiker der Sozialistischen Internationale beenden heute in Santo Domingo ihre Regionaltagung für Lateinamerika und die karibischen Staaten.
    Der französische Sozialistenführer Mitterrand erklärte in einer Rede, innerhalb der Internationale gebe es eine Entwicklung nach links.
    Gestern haben die sozialistischen Delegierten eine Botschaft an den schwer kranken jugoslawischen Staats- und Parteichef Tito gerichtet, in der der Marschall als Beispiel gebend für den Unabhängigkeitskampf der Völker bezeichnet wird.
    Rumänien.
    Staats- und Parteichef Ceausescu hat den endgültigen Verzicht auf die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen in Westeuropa gefördert.
    In einer Rede anlässlich seiner Wiederwahl zum Staatsoberhaupt sagte Ceausescu in Bukarest, der Nordatlantikpakt sollte den sogenannten Nachrüstungsbeschluss zurücknehmen oder zumindest aufschieben.
    El Salvador.
    Die Bevölkerung des mittelamerikanischen Staates befürchtet anlässlich der für morgen angesetzten Beerdigung des ermordeten Erzbischofs Romero den Ausbruch des bereits seit Monaten schwelenden Bürgerkrieges.
    Im ganzen Land haben die Menschen damit begonnen, Vorräte anzulegen.
    Zusätzliche Spannung haben Gerüchte über einen angeblichen Anschlag auf einen Führer der Linken ausgerüst.
    Die linksgerichteten Organisationen wollen nach eigenen Angaben mehr als 200.000 Menschen für die Begräbnisfeierlichkeiten Romeros mobilisieren.
    Romero wurde von den Linken als Anwalt der Armen und Kämpfer für die Menschenrechte verehrt.
    Er war am Montag während einer Messe am Altar erschossen worden.
    Norwegen.
    Taucherflugzeuge und Schiffe setzen die Suche nach möglichen Überlebenden der gekenterten Buarinsel Alexander-Kierland in der Nordsee fort.
    Die Überlebenschancen für die etwa 100 Vermissten werden allerdings als äußerst gering bezeichnet.
    Bis jetzt wurden 91 der Erdölarbeiter, die auf der sogenannten Hotelinsel untergebracht waren, gerettet.
    39 Personen konnten nur mehr tot geworden werden.
    Türkei.
    Die Unwetter- und Überschwemmungskatastrophe in mehreren Teilen der Türkei haben nach bisher vorliegenden Meldungen mehr als 80 Menschenleben gefordert.
    Wolkenbruchartige Regenfälle und die Schneeschmelze verursachten Überflutungen und Erdrutsche.
    In der südtürkischen Provinz Adana mussten mehr als 70 Dörfer evakuiert werden.
    Die Stadt Kars in der Osttürkei steht unter Wasser.
    Zahlreiche Brücken sind eingestürzt.
    Der Straßen- und Schienenverkehr ist zum Erliegen gekommen.
    Großbritannien.
    Durch einen Streik des Personals ist heute den ganzen Tag über das gesamte weit verzweigte Netz der Londoner Untergrundbahn lahmgelegt.
    Die Bediensteten der Verkehrsbetriebe wollen mit dieser Aktion gegen die zunehmende Gewalttätigkeit in den Stationen und in den Zügen der U-Bahn protestieren.
    Morgen soll der Verkehr wieder normal abgewickelt werden.
    USA
    Mit drastischen Angaben haben amerikanische Wissenschaftler auf die schweren gesundheitlichen Schäden infolge von Marihuana-Konsums hingewiesen.
    In einem Bericht des Nationalen Instituts über Drogenmissbrauch heißt es, der Rauch von Marihuana-Zigaretten enthalte mehr krebserregende Stoffe als der Tabakrauch.
    Außerdem werde die Fortpflanzungsfähigkeit junger Menschen durch den Genuss der Droge erheblich beeinträchtigt, warnen die Experten.
    Die Wetterlage.
    Ein Tief zieht von den britischen Inseln in Richtung Südskandinavien.
    An seiner Rückseite werden feuchtkühle Meeresluftmassen gegen Mitteleuropa geführt.
    Die Wetteraussichten bis morgen früh.
    An der Alpensüdseite zum Teil noch aufgelockerte Bewölkung, sonst bereits stark bewölkt oder bedeckt.
    Vom Westen her aufkommende Niederschlagstätigkeit.
    Meist Strichregen oder Regenschauer.
    Winde aus Südwest bis Nordwest.
    Nachmittagstemperaturen 8 bis 15 Grad.
    Frühwerte morgen 1 bis 6 Grad.
    Die Wetteraussichten für morgen.
    Allgemein starke oder geschlossene Bewölkung und wiederholt Regenschauer und Strichregen.
    Merklich kühler als zuletzt.
    Im weiteren Tagesverlauf im Osten und Süden Österreichs einige Auflockerungen.
    Lebhafte Nordwestwinde.
    Tageshöchsttemperaturen 5 bis 11 Grad.
    Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien bedeckt 17°, Nordwestwind 10 km in der Stunde.
    Eisenstadt stark bewölkt, 18°, Ostwind 10 km.
    Linz bedeckt 13°, West 20.
    Salzburg bedeckt leichter Regen, 13°, Nordost 10.
    Innsbruck stark bewölkt, 12°, Ost 5 km.
    Bregenz bedeckt 11°, West 10.
    Graz wolkig, 17°, Ostwind 15 km.
    und Klagenfurt stark bewölkt, 13 Grad Westwind, 5 Kilometer in der Stunde.
    12 Uhr und 11 Minuten ist es mittlerweile geworden.
    Eine Mitteilung der Feuerwehr.
    Bei der herrschenden Wetterlage besteht bei unsachgemäßer Bedienung von Heizöfen erhöhte Gefahr, dass Kohlenoxydgas ausströmt.
    Die Benützer von Öfen werden aufgefordert, die Öfen nicht zu drosseln oder besser überhaupt nicht zu benutzen.
    Dies gilt insbesondere für Koksöfen, vor allem für Automaten.
    Bei Benutzung von Öfen in der kommenden Nacht wird dringend angeraten, für eine ständige Durchlüftung der beheizten Räume durch Offenhalten eines Fensters zu sorgen.
    Soweit also dieser Hinweis.
    Nun in der Berichterstattung ins Ausland.
    Gestern Abend musste sich der ehemalige Shah des Iran neuerlich einer Operation unterziehen.
    In einem Militärkrankenhaus in der Nähe von Cairo wurde wie gemeldet die von Krebsgeschwüren zersetzte Milzreser-Bachlevis entfernt.
    Wie Sie wissen, ist der Shah ja am Montag überraschend aus seinem Exil in Panama nach Ägypten abgereist, dort wo er aller Voraussicht nach auch bleiben wird.
    Eine der Villen des Ex-Shahs steht in der Nähe von Assuan und man glaubt auch, dass für den Shah dort die entsprechende Sicherheit gewährleistet ist.
    Nun, einstweilen wird er aber noch nach der Operation eine Zeit lang im Krankenhaus bleiben müssen.
    Herr Brünner in Kairo, wie ist die Operation verlaufen?
    und in zwei, drei Zeilen und darin hieß es, die Operation sei zufriedenstellend verlaufen.
    Sie habe etwa eine Stunde gedauert und habe keinerlei besondere Schwierigkeiten für den Operateur, den amerikanischen
    Gefäß-Spezialisten Dr. Michael Belki gebracht, der zusammen mit dem ägyptischen Krebs-Spezialisten Dr. Fuad Mur die Operation durchgeführt hat.
    Das ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit, denn in Wirklichkeit ist die Operation erschwert worden durch diese seltene Blutgruppe des Schafs.
    Er hat nämlich B-Rhesus negativ und es war schwierig, gestern im Laufe des Tages genügend Spenderblut aufzutreiben, denn für die Operation wurden 15 Liter
    Wie lang wird denn der Schar noch voraussichtlich in dem Militärspital bei Kairo bleiben müssen, Ihrer Meinung nach?
    Das ist schwer zu sagen.
    Die Milzoperation, die heute Nacht durchgeführt worden ist, ist ja nur ein Teil der Behandlung, der sich der Schar hier in Ägypten unterziehen muss.
    Denn die Milzoperation ist notwendig geworden, weil sie durch einen Krebs der Lymphgefäße, Lymphosarkom lautet der medizinische Fachausdruck dafür, in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
    Die Milch ist entfernt worden, ob damit nun aber der eigentliche Krankheitsherd bereits weggenommen worden ist, das wagen die Ärzte im Moment nicht zu beurteilen.
    Sie haben Gewebstroben dem Patienten entnommen, um zu untersuchen, ob sich nicht diese Krebserkrankung schon weiter ausgebreitet hat.
    Diese Untersuchungen halten derzeit an.
    Mit Sicherheit wird der Schar in nächster Zeit noch mit Kobalt strahlen und mit einer Krebs-Wärmetherapie behandelt werden müssen.
    Zurzeit liegt der Schar auf der Intensivstation.
    Zur politischen Seite der ganzen Angelegenheit, Herr Brünner.
    Im Iran hat man ja relativ schwach reagiert auf die Einreise des Schars in Ägypten.
    Worauf führen Sie das zurück?
    Die jüngste Stellungnahme
    des Ayatollah Beheshti lautet, wenn Ägypten uns den Schah ausliefert, wären wir dankbar, aber das ließe uns nicht den Verratsverrat am ägyptischen Volk und am Islam vergessen.
    Wir haben andere Probleme mit Ägypten, die sich nicht durch einen politischen Kuhhandel, etwa durch die Auslieferung des Schah, regeln lassen.
    So also ist die jüngste Reaktion des Iran auf das Asyl des Schah in Ägypten.
    Welche Reaktionen gibt es nun in Ägypten selbst?
    Die Reaktionen in Ägypten sind bemerkenswert schwach und zurückhaltend gewesen.
    Man hatte an sich angenommen, dass die religiösen Fundamentalisten der Muslimbrüderschaft stärker reagieren würden.
    Außer einer kleinen Demonstration am Mittwoch in der Al-Azhar-Moschee ist aber nichts geschehen.
    Es war eine größere Demonstration für gestern angesetzt, für den Freitag.
    Die allerdings hat das Innenministerium verboten und die Demonstranten haben sich an dieses Verbot gehalten.
    Im Moment jedenfalls hat Ägypten den Schaar positiv aufgenommen.
    Die Opposition von der islamisch-konservativen Seite hat sich zurückgehalten.
    Ob das auf Dauer gilt, wage ich im Moment nicht zu sagen.
    Danke, Peter Brünner, für diese Informationen.
    Nach langem Leerlauf ist offensichtlich in die Autonomie-Verhandlungen zwischen Israel und Ägypten wieder etwas Bewegung gekommen.
    So haben sich Ägypten, Israel und die USA darauf geeinigt, trotz der weiterhin auseinanderklaffenden Ansichten über eine Autonomie in den von Israel besetzten Gebieten sowie über den Status von Ost-Jerusalem einen ständigen Ausschuss einzusetzen.
    Einen Ausschuss, der die Arbeit der einzelnen Komitees und Arbeitsgruppen, die mit der Autonomiefrage befasst sind, zu koordinieren.
    Mit diesem Teilerfolg in der Tasche wollen nun die Vertreter Israels, Ägyptens und der USA unmittelbar nach den Osterfeiertagen einen neuen Anlauf unternehmen, um die Verhandlungen über die im Abkommen von Camp David angestrebte Palästinenser-Autonomie zu einem positiven Abschluss zu bringen.
    US-Präsident Carter wird Ägyptens Staatschef Sadat und den israelischen Regierungschef Begin in Washington empfangen.
    Wie viel von diesem Treffen zwischen den drei Staatsmännern abhängt, darüber nähere es in einer Analyse unseres Nahost-Korrespondenten Hans Benedikt.
    Zwei israelische Teams sind gestern mit leeren Händen heimgekehrt.
    Die Basketballer von der Europameisterschaft in Berlin und die Regierungsunterhändler von den Palästinenser Autonomiegesprächen in Alexandria.
    Die Basketball-Niederlage gegen Real Madrid und damit der Verzicht auf einen Europacup in Israels einziger internationaler Sportdomäne beschäftigen die Öffentlichkeit weit mehr als der israelisch-ägyptisch-amerikanische Leerlauf auf dem Autonomiekurs.
    Die Gesprächsrunde in Alexandria hat entschieden, alle Entscheidungen auf die Konferenzen Präsident Jimmy Carter mit Ägypten-Staatschef Anwar al-Sadat und Israels Regierungschef Menachem Begin im April in Washington abzuschieben.
    Dafür gibt es zumindest einen Lichtblick.
    Israel räumt Ägypten in der bisher als strenge Exklusivität gehüteten Sicherheitspolitik in Westjordanien und Gaza ein gewisses Mitspracherecht ein.
    Begin ist offenbar bereit, Sadats Wunsch nach einer gemeinsamen Sicherheitskommission entgegenzukommen.
    Das könnte sich auch auf die mit Sicherheit eng verbundene Siedlungspolitik erweitern.
    Die Ägypter waren davon in Alexandria so angetan,
    dass ihr sonst eher angriffslustiger Außenminister Boutros-Rali auf eine beschwerde Rede über den zähen Autonomie Gesprächsverlauf verzichtete.
    Überhaupt tun beide Seiten ihr Bestes, um den Eindruck einer unlösbaren Krise zu vermeiden.
    Sicherlich auch im Bewusstsein, dass die Belastungsprobe noch bevorsteht, nämlich in Washington.
    Der amerikanische Sonderbeauftragte zu den Autonomie Gesprächen, Sol Linovitz, hat keinen Zweifel darüber gelassen.
    dass Präsident Carter eine, wie es offiziell heißt, positivere Haltung Israels erwachte.
    Dies auch angesichts seiner Vorwahl-Niederlage in New York.
    Der Sieg des Carter-Gegners Teddy Kennedy wird weitgehend der Verärgerung jüdischer Wähler über Carters Haltung zur jüngsten Anti-Israel-Abstimmung in der UNO zugeschrieben.
    Carter will von Begin zumindest eine Zusage erhalten,
    dass Israel den Siedlungsbau in Westjordanien für die Dauer der restlichen Palästinenser-Autonomie-Verhandlungen einfriert.
    Amerikanische Diplomaten hier sagen, ein Einverständnis Begins würde die Lage generell entschärfen, Sandats Spielraum in der arabischen Welt erweitern und Katar eine neue Israel-Kontroverse mit jüdischen Wählern ersparen.
    Wer Begin kennt, erwartet aber eher, dass der Ministerpräsident den Spieß umdreht und Carters Vorwahlschwächen gegenüber den jüdischen Wählern ausnützt, um ihm neue Konzessionen abzuringen.
    In arabischen Nachbarländern wird diese Erwartung als Beweis für die weit verbreitete Ansicht zitiert, dass die USA nahostpolitisch bis zu den Präsidentschaftswahlen gelähmt sein.
    Die Araber sehen allerdings noch eine Chance für sich.
    eine neue Kräftekombination mit der Charta rechnen müsste, wenn er im Anschluss an die Gespräche mit Sadat und Begin den jordanischen König Hussein empfängt.
    Letzte Berichte aus Amman und Beirut sprechen von einer politischen Allianz zwischen König Hussein und PLO-Chef Yassir Arafat.
    Sie entspringt gemeinsamen Bemühungen Jordaniens, Saudi-Arabiens, der Golfstaaten und des Irak, um ein Konzept für den Fall, dass Sadat und Begin an der Palästinenser-Frage scheitern sollten.
    Dieses Konzept soll den im Augenblick gemäßigt auftretenden PLO-Flügel um Arafat einschließen.
    Der Allianzbeschluss kam offenbar nach Verhandlungen zwischen Hussein und Arafats politischen Beauftragten Faruk Khadomi
    in der vergangenen Woche in Amman zustande.
    Für Arafat ist König Husseins Ruf in den USA als pro-amerikanische Monarch so etwas wie eine Vertrauensgarantie.
    Für Hussein ist diese Mission eine lang gesuchte zentrale Rolle in der Ostpolitik.
    Was immer in Washington herauskommen wird, für Prater kann es nicht ohne
    Die Ausgangslage vor dem neuen Nahostgipfel in den USA analysierte Hans Benedikt.
    In einer auf diplomatischer Ebene ausgetragenen Gefecht sind die Sowjetunion und der Iran des Ayatollah Khomeini verwickelt.
    Es handelt sich um widersprüchliche Meldungen und Erklärungen zur Afghanistan-Frage.
    Hatte der iranische Außenminister Ghotbazech am Dienstag erklärt, die Sowjetunion sei bereit, an einer Konferenz über den Abzug sowjetischer Truppen aus Afghanistan teilzunehmen, an einer Konferenz unter Teilnahme des Iran, der Sowjetunion, Pakistans, möglicherweise auch Chinas und neben der afghanischen Regierung auch Vertreter der afghanischen Freischerler, so wird nun diese Erklärung des iranischen Außenministers von sowjetischer Seite heftig dementiert.
    Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS schreibt nämlich offiziell nichts dergleichen, also nichts über eine Beendigung der militärischen Intervention, seien den Gesprächen zwischen Gottbardech und dem Sowjetbotschafter in Teheran, Vinogrados, diesbezüglich gesagt worden.
    Bis jetzt lässt sich nicht genau eruieren, wie es zu diesen widersprüchlichen Darstellungen gekommen ist.
    Ausländische Beobachter, die in Moskau zwischen den Zeilen zu lesen versuchen, wollen die Widersprüchigkeit unter anderem so erklären.
    Bei inoffiziellen Gesprächen in Moskau bestünde nämlich oft der Eindruck, als sei die sowjetische Position in vielen Fragen weit aufgeschlossener und annehmbarer, als sie sich in veröffentlichten Stellungnahmen niederschlägt.
    Aber die widersprüchenden iranisch-sowjetischen Erklärungen gehen viel weiter, wie von Gert Ruge aus Moskau zu erfahren ist.
    dass der iranische Außenminister bei seiner Erklärung improvisiert und falsch interpretiert hat.
    Er hat der sowjetische Botschafter tatsächlich, so wie es fast darstellt, nur die Bereitschaft des Tiran begrüßt, die Frage der Nicht-Einmischung in die Angelegenheiten Afghanistans zu diskutieren.
    Und dabei hat er eben lediglich daran gedacht, dass man die gegenwärtige Regierung Afghanistans und die sowjetischen Truppen besser vor den afghanischen Freisterlern schützen sollte.
    Immerhin muss dem sowjetischen Botschafter doch wohl klar gewesen sein, dass Gott Sadean etwas anderes dachte.
    Denn der iranische Außenminister hat ja öffentlich bedauert, dass der Iran den Moslem-Rebellen in Afghanistan bisher nur begrenzte Hilfe leisten könnte.
    Man hat in der sowjetischen Botschaft in Teheran sicherlich nicht zufällig aneinander vorbeigeredet.
    Eher ist der Widerspruch aus der Unklarheit und Doppeldeutigkeit der sowjetischen Iran-Politik entstanden.
    Es ist Moskau sicher auch nicht leicht gefallen, dem iranischen Außenminister zu gesteinigen, er habe die Unwahrheit gesagt.
    Aber aus prinzipiellen Gründen und aus Rücksicht auf die Nervosität der Regierung Karmal in Afghanistan kam man um ein klares Wort nicht herum.
    Sonst stohnt man die persischen Empfindlichkeiten, so gut es geht.
    Kürzlich war Freilichshon kaum verhüllte Kritik am persischen Außenminister in sowjetischen Zeitungen zu lesen, aber doch so verklausuliert, dass sowjetische Leser nicht herausfinden konnten, was er über die sowjetischen Truppen in Afghanistan gesagt hat.
    Das ergebnislose Ende sowjetisch-iranischer Verhandlungen über eine Preiserhöhung für persisches Tabghas blieb in Moskau unkommentiert.
    Und dem Ayatollah Khomeini widmet die neueste Ausgabe der Zeitbrust Kommunist, also das theoretische Zentralorgan der Partei, seinen glühender Verherrlichung aus serbischer Feder für diesen Mann, der seit der Revolution Imam genannt werde.
    Es sei, so heißt es dann, ein bösartiger Krieg der Imperialisten, wenn die revolutionäre Moslembewegung im Iran mit den konterrevolutionären Gruppen in Afghanistan verglichen werde.
    Just solche Wahlverwandtschaft aber hatte der iranische Außenminister in seiner Erklärung vom Dienstag aufgezeigt.
    Das übergeht man in Moskau auch heute bis weit.
    Die Tagserklärung endet mit Anbekenntnis zum Ausbau guter Beziehungen mit dem Iran.
    Moskau rechnet damit, dass die anti-amerikanische Stimmung im Teheran stark genug sein wird, um die Verstimmung über die sowjetische Politik zu entschärfen.
    Die Berechtigung des persischen Außenministers aber war unumgänglich.
    Denn sonst wäre der Eindruck entstanden, Moskau sei zu Verhandlungen über den künftigen Status von Afghanistan bereit, schon ehe seine Truppen die Regierung Karmal zum gesicherten Herrn ihres Landes gemacht haben.
    Das darf nicht zur Debatte stehen und so musste man den iranischen Außenminister ungern, aber deutlich zu einem unverantwortlichen
    Uneinigkeit zwischen der UdSSR und dem Iran über die Afghanistan-Frage, Sie hörten Gerd Huge.
    Innere Zerreißprobe in Portugal.
    Dort sollen die 1974 nach der Salazar-Diktatur verstaatlichten Ländereien und Betriebe an ihre früheren Eigentümer zurückgegeben werden.
    Dieser Plan der im Jänner gewählten Rechtsregierung hat zu heftigen Protesten geführt.
    Eine der Reaktionen auf die im Hinblick auf den EG-Beitritt Portugals geplante Maßnahme war ein Streikaufruf der mächtigen Landarbeitergewerkschaft.
    Die portugiesischen Landarbeiter befürchten den Verlust ihrer sozialen Rechte und sollten sie etwa wie der Großgrundbesitzern dienen müssen, darüber hinaus eine Verschlechterung ihres bescheidenen Lebensstandards.
    Die Entsendung von Sondereinheiten der Polizei in die Agrarprovinzen hält die etwa 400 Kollektivbetriebe umfassende Agrargewerkschaft nicht ab, weitere Massendemonstrationen vor allem im Süden Portugals anzukündigen.
    Demonstrationen, an denen sich aus Solidarität mit den Landarbeitern auch Industriearbeiter angeschlossen haben.
    Hören Sie folgenden Bericht von Robert Gerhardt.
    die zur Pferde oder in leichten Panzerfahrzeugen eingesetzt wird, soll nun die öffentliche Ordnung garantiert und der Respekt vor den Gesetzen gesichert werden.
    So jedenfalls lauten Erklärungen aus dem Innen- und Justizministerium in Lissabon.
    Von den Führern der kommunistisch orientierten kollektiven Produktionseinheiten ist dagegen zu hören, die alten Latifundien sollen wiederhergestellt und den ehemaligen Herren zurückgegeben werden.
    Die insgesamt 200.000 Landarbeiter werden aufgerufen, den Kampf für ihre Agrarkollektive und Produktionsbetriebe mutig fortzusetzen.
    Mehrmals kam es in den vergangenen Tagen zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften der Polizei.
    Auf beiden Seiten gab es Verletzte.
    Vor Wochen war es sogar zu Schießereien gekommen.
    Zwei Arbeiter starben.
    Die schwarzen Fahnen tragen die Demonstranten zum Zeichen der Trauer über den Tod ihrer Companeros.
    Die Roten wehen für die Revolution, die im Alentejo, der Hochburg der portugiesischen Kommunisten, weiterleben soll.
    Inzwischen unterstützt auch die Partei des Sozialisten von Mario Suárez die Protestaktionen der Landarbeiter.
    Es ist zum ersten Mal in der Geschichte der wechselvollen Agrarreform, dass sie gemeinsam Front gegen die Politik der Rückgabe von Landgütern macht.
    Die Regierung in Lissabon wirft ihnen Opportunismus vor.
    Doch von den Sozialisten ist zu hören, die Kommunisten haben keine Lepra und außerdem geht es darum, die wirklichen Interessen der Arbeiter zu verteidigen.
    Soziale Konflikte sind im Alentejo an der Tagesordnung.
    Agrarminister Tavares spricht von einem Abgrund zwischen der Regierung und den Landarbeitern.
    Diese nehmen keine Gesetze an und wir müssen sie verteidigen.
    Währenddessen forderte der einstige Revolutionsheld Major Otello de Carvalho die Landbevölkerung auf, Waffen zu ergreifen und Gewalt gegen die Gewalt der Regierung zu gebrauchen.
    Er muss jetzt mit einem Prozess rechnen.
    Unruhe herrscht auch bei den Hafen- und Metallarbeitern.
    Sie machten bis zu diesem Wochenende Bahnstreiks wie zuvor die Bediensteten im öffentlichen Verkehr, die Piloten, die Busfahrer und die Lokführer.
    Die Streikwelle läuft vor dem Hintergrund von Parlaments- und Präsidentenwahlen.
    Sie sind erst im Herbst vorgesehen, doch die Kampagnen haben begonnen.
    Kandidat für das Amt des Staatschefs könnte der alte General Antonio de Spinola werden, der einzige Held der Nation, den die jungen Revolutionäre später in die Verbannung schickt.
    Sie hörten Robert Gerhardt.
    Ein Blick auf die Uhr, 12 Uhr und 30 Minuten ist es nun.
    Was können Sie noch hören in der Zeit bis um 13 Uhr?
    Serie von Brandbombenanschlägen in Wales.
    Aus Österreich folgen der LKW-Steuer.
    Wir blättern dann in den österreichischen Tageszeitungen und im Kulturteil bringen wir dann einen Bericht über das Gastspiel des berühmten Breslauer Pantomimtheaters und Sie hören dann noch darüber hinaus ein Interview mit Amanda Lier.
    Das Fürstentum Wales, südöstlicher Teil Großbritanniens, sonst eher als Oase relativer Ruhe bekannt, wird derzeit von einer Terrorwelle überrollt.
    Vor allem Brandbombenanschläge waren in den vergangenen drei Monaten an der Tagesordnung.
    So brannten in diesem Zeitraum 29 Wohnhäuser aus.
    Betroffen waren vor allem Zweitwohnsitze, Wochenendhäuser reicherer Engländer.
    Es berichtet Heinz Beran.
    Kamry, die walisische Nationalistenpartei, ebenso wie die Vereinigungsverförderung der walisischen Sprache und andere nationalistische Organisationen, die Brandbombenkampagne verurteilt haben, finden sich doch Kommentatoren, die, wenn sie die Methode auch verurteilen, doch für die Sache Sympathie beweisen, weil sie sagen, der Mangel an Gemeindewohnungen und Gemeindehäusern sei tatsächlich Grund genug dafür, dass man sich über die
    die meiste Zeit des Jahres leerstehenden Ferienheime von Engländern ärgern kann.
    Übrigens sprechen von etwa zwei, drei Viertel Millionen Valisen nur mehr etwas mehr als 30.000 ausschließlich.
    Die valisische Sprache, eine halbe Million ungefähr, ist zweisprachig und wie bekannt, sind bei der Volksabstimmung über größere Autonomie von Wales die Nationalisten deutlich unterliegen.
    Man kann daher annehmen, dass der Protest von einer winzigen Minderheit
    stammt.
    Trotzdem, heute kommt ja die Arbeitslosigkeit dazu, die besonders durch das Schließen von Stahlwerken, zum Beispiel in Port Talbot und das Schließen von Kohlenbergwerken in Wales eine überdurchschnittliche Höhe erreicht hat.
    Gestern fanden zwei Brandbombenangriffe gegen konservative Lokale in Wales statt, in Cardiff, nicht weit von Port Talbot.
    wo 11.000 Stahlarbeiter ihre Posten verlieren werden und in Schotten, in Nord Wales, wo 7.000 Arbeiter der Stahlwerke arbeitslos werden.
    Die Bombe in Cardiff explodierte nicht.
    Briefe an die BBC, die das walisische Volk zum Widerstand gegen die britische Regierung aufriefen, stammen von einer Organisation, die sich Free Wales, also freies Wales, und Camry-an-Beth nennt, das heißt Wales für immer.
    In diesen Briefen wurde besonders betont, dass die konservativen Lokale wegen der Schließung von Stahlwerken und Bergwerken angegriffen wurden.
    Das erste Mal hat sich also so ein Brandbombenangriff in Süd Wales ereignet.
    Das erste Mal waren die Angriffsobjekte in Stadtgebieten, während die 29 verbrannten Wohnhäuser ja alle an entlegenen Stellen, meistens in den Bergen und am Meer liegen.
    Im Norden und Westen, wo es mehr Walliser sprechende Walliser gibt.
    Bis jetzt hat diese neue Terrorwelle Gott sei Dank keine Menschenopfer gefordert, aber auf einer Pressekonferenz erklärte der Polizeichef von South Wales, die Bomben seien wohl nicht besonders kompliziert, aber doch gefährlich und die Brandstifter könnten ja nie sicher sein, ob sich nicht doch irgendwer in den attackierten Gebäuden befindet.
    Es genüge nicht, dass diese Leute sagen, sie wollen niemanden
    Terrorwelle in Wales, Heinz Beran hat informiert, zurück nach Österreich.
    Die Einführung der umstrittenen Straßenverkehrssteuer, oder wie sie amtlich richtig heißt, Straßenverkehrsabgabe, hatte sicherlich nicht den Zweck, Demonstrationen zu verursachen, obgleich diese die erste Folge waren.
    Letztlich aber soll die Abgabe vor allem Geld bringen, und zwar dem Finanzminister.
    Als die Protestwelle gegen die neue Steuer lief, erklärten ihre Gegner, sie werde gar nichts bringen.
    Und jetzt, da die Steuer über ein Jahr lang eingehoben wird, hat das Institut für Wirtschaftsforschung untersucht, was sie denn nun eigentlich wirklich gebracht hat.
    Hans Adler sprach mit dem Verfasser der Arbeit, Dr. Wilfried Puwein.
    Herr Dr. Buwein, der Chef der Bundesbahn, Generaldirektor Picher, hat anlässlich der Veröffentlichung des Betriebsergebnisses seines Unternehmens festgestellt, die Bundesbahn habe durch die Einführung dieser Straßenverkehrssteuer profitiert.
    War das nur Gesundbäterei oder haben Sie das auch errechnet?
    Sicherlich ein guter Teil des günstigen Ergebnisses der ÖBB im Güterverkehr 1979 ist durch den Straßenverkehrsbeitrag zu erklären.
    Grundsätzlich sind durch die günstige Grundstoffkonjunktur die Massengütertransporte stark gestiegen, die ja schwerpunktmäßig auf der Bahn abgewickelt werden.
    Die Bahn hat aber auch Wettbewerbsgewinne gegenüber der Straße erzielen können.
    Dies kann nun darauf zurückgeführt werden, dass erstens die Bahndarife nicht wie vorgesehen am 01.01.1979 erhöht wurden.
    Der Straßengüterverkehr wurde durch die Dieselpreiserhöhungen
    stark getroffen und zusätzlich kam eben drittens der Straßenverkehrsbeitrag dazu.
    Nun ein Vergleich des Transportaufkommens erstes Halbjahr 1978, also vor Einführung des Straßenverkehrsbeitrages.
    mit dem ersten Halbjahr 1979 zeigt, dass die Bahn in allen Verkehrsrelationen Marktanteile gegenüber der Straße gewinnen konnte.
    Damals, als dieser Beitrag eingeführt wurde, hat es ja einen ziemlichen Wirbel gegeben.
    Auch international wurde er kritisiert und es hat Retortionsmaßnahmen gegeben.
    Haben Sie ausgerechnet, was Österreich jetzt eigentlich geblieben ist von dem, was es kassiert, wenn man das abzieht, was anderwärts als quasi Rache dafür verrechnet wird?
    Als 1979 hat der Bund insgesamt 1,6 Milliarden Schilling brutto an Straßenverkehrsbeiträgen eingenommen.
    61 Prozent der Beiträge wurden von inländischen Fahrzeughaltern geleistet.
    Die ausländischen Fahrzeuge hatten Abgaben in der Höhe von 612 Millionen Schilling zu leisten.
    Denen stehen Rückvergütungen für Retorsionsbeiträge österreichischer Transporteure im Ausland von 122 Millionen Schilling gegenüber.
    Also die Retorsionsbeiträge erreichten nur ungefähr ein Fünftel der Einnahmen von ausländischen Fahrzeugen.
    Was ist nun für die Zukunft zu erwarten?
    Wird das weiterhin so bleiben, dass die Ausländer so viel in die österreichische Kassa zahlen werden?
    Sicherlich wird der Lärmprozess fortschreiten, insofern als auch für Ausländer es günstiger ist, wenn sie innerhalb der Pauschalierung liegen und nicht den vollen Netto-Tonnen-Kilometer-Satz von 25 Groschen zahlen müssen.
    Wenn man die Jahrespauschalierung für einen Europazug
    umlegt auf eine durchschnittliche Transportleistung, so wird der Tonnenkilometer mit ungefähr drei Groschen belastet.
    Dem stehen diese 25 Groschen der nicht pauschalierten Fahrzeuge gegenüber.
    Es hat sich auch gezeigt, dass das österreichische Fuhrgewerbe im grenzüberschreitenden Verkehr gegenüber Werkverkehr und auch gegenüber vermutlich den ausländischen Transporteuren Marktanteile gewinnen konnte.
    Bleibt jetzt noch die Frage nach der Aufteilung der Ware auf die verschiedenen Verkehrsträger.
    Vielleicht war doch das starke Übergehen der Transportgewerbe treibenden auf die Bundesbahn auch auf einen gewissen Schock zurückzuführen.
    Glauben Sie, dass das möglich ist und dass die Bundesbahn im nächsten Jahr nicht mehr so viel profitieren kann von der Straßenverkehrssteuer?
    Die Bahn wird sicherlich auch in den nächsten Monaten und vielleicht Jahren vom Straßenverkehrsbeitrag profitieren.
    Auf der anderen Seite muss natürlich auch gesehen werden, wie sich die Bahn tarifpolitisch verhält.
    Insgesamt gesehen hat also die Lkw-Steuer doch einiges an Einnahmen gebracht.
    Mit Dr. Buwein sprach Hans Adler.
    Was steht heute in den Kommentaren und Klossen der österreichischen Wochenendzeitungen?
    Die Zitate hat Markus Sommersach ausgewählt.
    Im sozialistischen Zentralorgan Arbeiterzeitung kommentiert Manfred Scheuch unter der Überschrift Sondergesetz eine Pressekonferenz, in der gestern Staatssekretärin Donal eine besondere Bestimmung der österreichischen Rechtsordnung kritisierte.
    Scheuch schreibt, es mag für viele ebenso überraschend gewesen sein wie für Staatssekretärin Donal, die gestern darauf aufmerksam machte, dass es auch in Österreich noch immer Bestimmungen gibt, die den Geist patriarchalisch-bürgerlicher Gesetzgebung atmen.
    Denn nur aus ihm ist der anachronistische Paragraf zu verstehen, der eine Frau, die in den ersten zehn Monaten nach der erfolgten Scheidung wieder heiraten will, zur Beibringung einer gynäkologischen Bestätigung nicht schwanger zu sein, zwingt.
    Wer soll durch einen solchen Paragrafen geschützt werden?
    Ehemann 1 in seinen Vaterschaftsrechtern, Ehemann 2 davor, dass er nicht das Kind von 1 aufzieht oder das Kind in seinen Unterhalts- und Erbansprüchen.
    Alle diese Rechte und Pflichten lassen sich heute auch anders feststellen.
    Sie dürfen kein Grund für eine Diskriminierung der Frau sein, die sich durch solche Bestimmungen noch immer eher als Behälter für das Kind, denn als Person betrachtet sehen muss.
    Soweit die AZ.
    In den oberösterreichischen Nachrichten vertritt Reinhard Hampel eine andere Meinung, wenn er die Frage stellt... Was erblickt Frau Donal in dieser Bestimmung?
    Eine ganz üble Diskriminierung.
    Und dann sieht sie auch noch die Würde der Frau angeknackst.
    Wie sich Frau Donal hier die Herstellung einer Gleichberechtigung vorstellt, ist unklar.
    Sollen etwa geschiedene Männer auch zu einem ärztlichen Attest verhalten werden, wenn sie sich wieder verheiraten wollen?
    Oder meint Frau Donal, die Schwangerschaft einer Frau habe ihren künftigen Ehegespons nicht zu stören, wenn es einmal um die Frage der Alimente geht?
    Nach diesen Zitaten zur gestrigen Pressekonferenz von Frau Staatssekretärin Donal, Auszüge aus Kommentaren zur Diskussion um die Kontogebühren und den Milliardenbau des neuen Wiener Allgemeinen Krankenhauses.
    So schreibt Detlef Harbig im ÖVP-Organ Südost Tagespost.
    und der wahrscheinlich erst zaghaft angerührte Korruptionssumpf in diesem Zusammenhang die Österreicher bewegte, sondern die, in Zahlen gerechnet, an sich lächerliche Frage der Kontogebühren.
    Ein paar Schilling im Monat für eine sehr angenehme Dienstleistung wurden zur unerträglichen Belastung hochstilisiert.
    Wo waren all die flotten Protestierer, als Androsch die Gebühren für öffentliche Dienstleistungen um ein Vielfaches hinaufschnalzte?
    fragt das ÖVP-Organ Südostagespost.
    Eine Prinzipienfrage sieht Thomas Khorherr in der Tageszeitung Die Presse in beiden aktuellen Auseinandersetzungen, wenn er schreibt,
    Erstens einmal ist es prinzipiell ein Unfug, wenn ein Zentralsekretär einer politischen Partei vor der Fernsehkamera, demnach vor qualifizierter Öffentlichkeit, die Meinung kundtut, man lasse eines der wichtigsten Bauprojekte der Zweiten Republik nicht verunglimpfen, nicht skandalisieren.
    Wer auf diese Weise Schluss der Debatte verordnen möchte, weiß nicht viel über demokratische Gepflogenheiten.
    Es wird die Affäre um das allgemeine Krankenhaus weiter diskutiert werden müssen, auch wenn vielen das Problem der Kontogebühren wichtiger scheint, weil man sich unter 37 Milliarden weniger vorstellen kann als unter 6 Schilling.
    Es ist zweitens eine Frage des Prinzips, dass Kunden nicht unter Voraussetzungen geworben werden dürfen, die nachher geändert werden.
    Als die Kreditinstitute und hier vor allem die Banken das Massengeschäft entdeckten, mussten sie bereits gewusst haben, dass die damit verbundenen Dienstleistungen auf die Dauer nicht gratis verabreicht werden könnten.
    Amanda Lear, bekannt als Sexgöttin der Discoszene, gastiert heute Abend in der Wiener Stadthalle.
    Die gebürtige Engländerin tanzt, singt und schreibt zum Teil ihre Texte selbst.
    Viel Aufsehen hat Amanda Lear durch das Gerücht erregt, sie sei in Wirklichkeit ein Mann.
    Auf einem Nacktfoto in der Zeitschrift Blayboy konnte sie allerdings den Gegenbeweis antreten.
    Hören Sie einen Bericht von Koschka Hetzer.
    Untertitelung des ZDF für funk, 2017
    Ich trete heute zum allerersten Mal in Österreich auf.
    Ich hoffe, meine Fans werden froh, aber auch überrascht sein.
    Man hält mich nämlich für die Disco-Königin und erwartet Disco-Musik von mir.
    Aber heute Abend werden sie eine neue Amanda Lear kennenlernen.
    Ich werde vor allem Rock'n'Roll, Liebeslieder, Cha-Cha-Cha und alles Mögliche singen.
    Ich will von meinem Image als einem Skandalmädchen wegkommen,
    und zeigen, dass ich alles kann.
    Wollen Sie mit Disco aufhören?
    Disco ist nicht mehr lustig für mich.
    Ich will keine Skandalnudel sein und Platten verkaufen, die ich nicht mehr mag.
    Ich habe schon letztes Jahr im Stern gesagt, dass ich Discomusik nicht mehr mag.
    Die Leute haben das nicht verstanden.
    Marlon Brando macht auch Kriegsfilme und mag den Krieg nicht, aber ich will nicht mehr.
    Glauben Sie, dass ein Star schockierend sein muss, um prominent zu bleiben?
    Ja, ganz bestimmt.
    Das habe ich von Salvador Dali gelernt, einem sehr exzentrischen Maler.
    Er sagt, wenn man jemanden trifft, muss man ihm eins auf die Nase geben.
    Daran wird er sich erinnern.
    Wenn man ihn küsst, das vergisst er.
    So habe ich angefangen, die Leute zu schockieren.
    An einen Schock daran erinnern sich die Leute.
    Auch wenn ich 60 Jahre alt sein werde und bereits Enkelkinder habe, werden sich die Leute daran erinnern, dass ich einst behauptet habe, in Wirklichkeit ein Mann zu sein, dass ich ein Skandalmädchen und nackt im Playboy war.
    An das Schockierende, daran werden sich die Leute erinnern.
    Diskokönigin Amanda Lee gastiert heute in der Wiener Stadthalle.
    Im Wiener Volkstheater ist heute Abend eine der interessantesten Theatertruppen zu Gast.
    Nämlich das polnische Pantomimentheater Henrik Tomaszewski aus Breslau zeigt eine pantomimische Version von Shakespeare's Hamlet unter dem Titel Hamlet, Ironie und Trauer.
    Das polnische Ensemble hat sich durch zahlreiche Auslandsgastspiele in der ganzen Welt auch international einen Namen gemacht.
    Walter Gellert informiert.
    Was das Pantomimentheater Henrik Thomaszewski bietet, ist Pantomime, die sich von der Marceause sehr unterscheidet.
    Es ist Ballett, moderner Tanz und Melodrama.
    Und zugleich ist es keines der genannten Dinge.
    So urteilte die Londoner Tageszeitung Daily Telegraph anlässlich eines Gastspiels der polnischen Truppe in Großbritannien.
    Der Stil des Breslauer Ensembles ist durch die Persönlichkeit seines Gründers und Leiters geprägt.
    Tomaszewski studierte nach dem Krieg Schauspiel und Ballett, wobei die Begegnung mit dem Reformator des polnischen Balletts, Felix Parnell, für die weitere Arbeit des jungen Künstlers von besonderer Wichtigkeit war.
    Während seiner Tätigkeit als Solotänzer in Breslau begann Tomaszewski mit jungen Kollegen an einem Theater der Bewegung zu experimentieren, das sich nicht nur mit modernem Ballett, sondern auch mit der Pantomime beschäftigte.
    1956 gründete Tomaszewski ein Pantomimenstudio,
    das zunächst in seinen Programmen verschiedene Bilder, meist zu literarischen Vorlagen zeigte, später aber immer mehr in Richtung eines pantomimischen Theaters ging, sodass 1958 die Umbenennung in Pantomimentheater nur mehr ein formaler Schritt war.
    Zentrales Moment für die Theaterarbeit Tomaszewskis ist die Bewegung des Darstellers.
    Für mich ist Pantomime doch vor allen Dingen eine Schauspielkunst.
    Und in der Wahl der Bewegung, die wir benutzen, bin ich sehr eklektisch.
    Ich verwende auch Elemente vom Tanz und auch vom Sport her, von der Gymnastik, von der Akrobatik.
    Also ich würde sagen, das, was irgendwie dienlich ist meiner Idee,
    es zu verwenden.
    Es ging darum, die Pantomime nicht nur transparent zum Zuschauer zu spielen, aber den menschlichen Körper so zu verwenden, wie eine Skulptur, die man von allen Seiten zu betrachten ist und auch immer einen neuen Ausdruck ermöglicht.
    Die Musik hat in Tomaszewskis Arbeit begleitende Funktion.
    Sie soll die Bewegung auf der Bühne unterstreichen, erklären, niemals aber eine führende Rolle übernehmen.
    Zu den erfolgreichsten Produktionen von Tomaszewskis Pantomimentheater zählen Fausts Höllenfahrt, das Motive aus der Faustsage, aber auch aus Goethes Stück verbindet und dem Musik von Berlioz sowie Pop-Jazz-Klänge zugrunde gelegt werden.
    Das Choreodrama Novembernachtstraum nach Stanislaw Wyspianskis Drama Novembernacht oder die Menagerie der Kaiserin Filissa nach Wedekins Szenarium zur Pantomime Die Kaiserin von Neufundland.
    In Wien zeigt das Ensemble eine Hamlet-Version.
    Hamlet, Ironie und Trauer.
    Wie hat man versucht, den Hamlet-Stoff in ein pantomimisches Theater umzusetzen?
    Die Gestalt Hamlet ist für mich irgendwie eine Person,
    die diese zwei Urelemente der pantomimischen Schauspielkunst und vorgleichender Schauspielkunst überhaupt in sich hat, also das Melancholische, das Resignierende und das Aggressive, also die zwei Gegenspiele, die sich vielleicht im Arlekin und im Pierrot widerspielen.
    Und so
    kam die Brücke zum Hamlet, zu der Gestalt direkt.
    Unser Hamlet soll natürlich auch die ganze Story erzählen, aber nicht natürlich nur eine Illustration in einer Comics-Art.
    Ich denke, wir möchten auch ein Kommentar von uns aus, also von unserer Sicht, von der pantomimischen Sicht,
    Und der war für uns maßgebend und von dem Punkt ging wir eigentlich aus.
    Und das war das Schauspiel, das pantomimische Schauspiel in dem Hamlet.
    Also die Magie, die Illusion, die Stärke, die Kraft der Illusion.
    Interessant ist vielleicht auch noch ein Vergleich zwischen Henrik Tomaschewski und Jerzy Grotowski, dessen armes Theater die Entwicklung des zeitgenössischen Theaters so stark beeinflusst hat.
    Wenn auch Tomaszewski, anders als Grotowski, Kostüme, Requisiten, Beleuchtung und Masken in seine Inszenierung miteinbezieht, so ist doch bei beiden, sowohl bei Tomaszewski als auch bei Grotowski, der Mensch auf der Bühne der alleinige Bezugspunkt.
    Grotowski zeigt uns nur den Schauspieler auf der Bühne.
    Und für Tomaszewski ist trotz aller verwendeter theatralischer Ausdrucksmittel der menschliche Körper in Bewegung das Wichtigste an seiner Theaterarbeit.
    Gastspiel des Breslauer Bandomimentheaters im Volkstheater Walter Gellert informierte.
    Vor einem Jahr hat der österreichische Filmemacher Bernhard Frankfurter vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst 6 Millionen und vom ORF 2 Millionen Schilling als Filmförderung für sein Filmprojekt »Deutschsprachige Emigration und Hollywood« zugesagt bekommen.
    Nach umfangreichen Recherchen entstand nun eine Sammlung von Unterlagen über rund 1000 Filmleute, die aus dem deutschsprachigen Raum nach Hollywood emigriert sind.
    Karin Bauer führte mit Bernhard Frankfurter das folgende Gespräch.
    Bernhard Frankfurter, welchen Zeitraum umfasst dieses Projekt?
    Wir beginnen in etwa mit 1917 mit der Gründung der UFA und enden in den 60er Jahren mit der Umstellung des Studiosystems auf freie Produktionen mit dem Zusammenbruch
    der großen Hollywood-Produktionen, auch bedingt durch das Fernsehen.
    Und gehe natürlich auch, was die Geschichte zwischen 1945 und etwa 1965 betrifft in den USA, auf die Mekkase-Ära ein, weil ja viele Emigranten, die in antifaschistischen Filmen eine wesentliche Rolle gespielt haben, dann in der Mekkase-Ära
    zu Unrecht als Kommunisten abgestempelt, wieder gewissen Verfolgungen unterworfen worden sind.
    Wie werden Sie diesen Film gestalten und für welches Publikum ist er bestimmt oder in welchem Rahmen wird er dem Publikum präsentiert?
    Das besonders reizvolle an dem Projekt ist, dass ich es in zwei Versionen realisieren werde.
    In einer Kinofilmversion von 90 Minuten und in einer Dokumentarfilmversion von dreimal 90 Minuten.
    Also auch in verschiedenen dramaturgischen Fassungen, die auch eine andere Form der Kameraführung, eine andere Form der Filmsyntax verlangen.
    Der Kinofilm wird Spielelemente enthalten und heute stattfinden.
    Es wird die Geschichte sein wie bei einem Thriller eigentlich.
    Die Suche nach einem Tatbestand, wo es zwar einen Verdacht gibt, aber noch keine genaue Kenntnis der Vorgänge.
    Und so möchte ich also die Kinoversion aufbauen, während natürlich die dokumentarische Version epischer sein wird.
    durch Flochterner auch mit Filmbeispielen und ich möchte auch in der dokumentarischen Version eine optische Analyse von Filmsyntaxe entwickeln, um zu zeigen, wie in etwa dramaturgische Formen, die hier in Österreich entwickelt worden sind, schon in der Stummfilmzeit dann Einzug gehalten haben im amerikanischen Kino.
    Sie sagten, dass tausend Personen bis jetzt erfasst worden sind.
    Wo liegen da die Schwerpunkte?
    Die Personengruppen sind aufgeteilt natürlich nach Berufsbildern, wenn man so will.
    Nach Autoren, Regisseuren, Schauspielern, Architekten und Kameraleuten.
    Ich möchte auch weg vom falschen System des Schauspieler- oder Regiefilms gehen.
    Ich glaube, dass zum Beispiel Art Directors gerade in großen Produktionen oft eine wesentliche und prägende Rolle gespielt haben.
    Also nach diesen Berufsbildern ist unser Archiv aufgebaut und wir nehmen an, dass uns nicht viele Personen entgangen sind.
    Der Großteil natürlich besteht aus Schauspielern, die speziell die größten Integrationsprobleme natürlich gehabt haben in der Zeit ihrer Emigration, da ja das Sprachproblem hier vorherrschend ist.
    Und wer sind die sogenannten Stars?
    Es gibt ja sicherlich Höhepunkte in diesem Film.
    Die Stars, die hier mittätig sein werden, naja, Herr Sinemann, Billy Wilder, also die plakativen Namen.
    Von Schauspielern sicherlich Paul Henreit, bekannt aus Casablanca.
    Aber es gibt natürlich eine Reihe von sehr berühmten Regisseuren wie Ulmer, der hierzulande nicht sehr bekannt ist, aber der das Vorbild für Trifo gewesen ist.
    Und ich hoffe auch hier mit diesem Projekt ein Bewusstsein zu erzeugen über den Beitrag, den historischen Beitrag Österreichs zur internationalen Filmgeschichte.
    Und nicht zuletzt eine Darstellung des großen Impacts zu leisten, den dieses Österreich, insbesondere das Wien, der Jahrhundertwende und auch danach für Amerika eigentlich gebracht hat.
    Nach Ostern beginnen übrigens die Dreharbeiten in London.
    Das Filmprojekt soll dann bis Mitte 1981 fertiggestellt werden.
    Und jetzt im Mittagsschornal noch Kurznachrichten.
    Norwegen.
    Schiffe und Flugzeuge haben am Vormittag vor der norwegischen Küste die Suche nach 85 noch vermissten Arbeitern der im Sturm gekenterten Versorgungsinsel wieder aufgenommen.
    Es besteht jedoch wenig Hoffnung, dass 36 Stunden nach der Katastrophe noch Überlebende geborgen werden können.
    Bis gestern Abend waren 89 der nach neuesten Angaben 213 Menschen auf der Plattform lebend und 39 tot geborgen worden.
    USA.
    Als weitere Maßnahme gegen die sowjetische Intervention in Afghanistan hat Präsident Carter die Ausfuhr einer Reihe von Gütern in die Sowjetunion untersagt, die für die Olympischen Sommerspiele in Moskau wichtig sind.
    Auf der Verbotsliste stehen unter anderem Übertragungsanlagen für die Berichterstattung, ebenso wie Sportartikel.
    Österreich.
    ÖVP-Sportsprecher Höchtl hat sich heute für Innsbruck als ständigen Olympia-Austragungsort ausgesprochen, sollte es zu einem Beschluss des Internationalen Olympischen Komitees kommen, die Olympischen Winterspiele in Zukunft immer am selben Ort durchzuführen.
    Sozialminister Weißenberg hat in einer Diskussionsveranstaltung in Wien angeregt, kapitalintensive Betriebe in größerem Ausmaß als bisher zu Leistungen für den Sozialbereich heranzuziehen.
    Außerdem sprach sich Weißenberg gegen die Abschaltung lebenserhaltender Geräte bei Patienten aus, deren Überlebenschance unter zwei Prozent liegt.
    Der Arbeitsbauernbund der SPÖ hat heute in Wien beschlossen, einen Antrag auf Erhöhung der Erzeugerpreise für Weizen und Roggen zu stellen.
    Der Getreideausschuss des Arbeitsbauernbundes erklärte dazu, der Preis müsste um 25 Groschen je Kilogramm angehoben werden, um den Bauern die Kostensteigerungen abzugelten und deren Einkommen im gleichen Maß zu steigern wie das anderer Berufsgruppen.
    Ägypten.
    Die gestern Abend beim gestürzten Schar des Irans durchgeführten Operation ist in einem Militärspital in einem Fort von Kairo bis zu Friedenstellen verlaufen.
    Nach dem Bericht eines ORF-Mitarbeiters aus Ägypten war die Entfernung der Milz wegen eines Krebsgeschwürs nur ein Teil des Eingriffs, denen sich Reza Pahlavi noch unterziehen muss.
    Der Eckschar befindet sich in der Intensivstation des Spitals.
    USA.
    Der ägyptische Staatspräsident Sadat wird vom 7. bis 10.
    April nach Washington kommen.
    Der israelische Ministerpräsident Begin vom 15. bis 16.
    April.
    Die beiden Politiker sind von Präsident Carter eingeladen worden, um mit ihm über die ins Stocken geratenen Autonomie-Verhandlungen zu sprechen.
    Eine Stunde Information war das im Mittagsschornal.
    Im Namen von Redaktion und Technik verabschiedet sich Udo Bachmeier einen angenehmen Samstagnachmittag noch.
    Auf Wiederhören.
    Das war's für heute.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Schah operiert - Gesundheitszustand den Umständen entsprechend
    Mitwirkende: Brünner, Peter [Gestaltung] , Bachmair, Udo [Moderation]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Ort: Kairo [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Naher Osten: Ausgangsposition der Gespräche Sadat - Begin - Carter
    Mitwirkende: Benedict, Hans [Gestaltung]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Widersprüche in sowjetisch-iranischer Erklärung über Intervention in Afghanistan
    Mitwirkende: Ruge, Gerd [Gestaltung]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Portugal - Bodenreform führt zu innenpolitischer Krise
    Mitwirkende: Gerhardt, Robert [Gestaltung]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Terror in Wales - Brandanschläge auf 30 Häuser
    Mitwirkende: Beran, Heinz [Gestaltung]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Straßenverkehrsabgabe erfüllt Erwartungen
    Interview: Dr. Wilfried Puwein
    Mitwirkende: Adler, Hans [Gestaltung] , Puwein, Wilfried [Interviewte/r]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresseschau: AKH, Konto-Gebühren, Scheidungsrecht
    Mitwirkende: Sommersacher, Markus [Gestaltung]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview: Amanda Lear zu ihrem Stadthallenauftritt
    Interview: Amanda Lear, Musik
    Mitwirkende: Hetzer-Molden, Koschka [Gestaltung] , Lear, Amanda [Interviewte/r] , Lear, Amanda [Interpret/in]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Stadthalle [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; U-Musik ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Breslauer Pantomimentheater Tomascewski gastiert in Wien
    Einblendung: Henryk Tomaszewski
    Mitwirkende: Gellert, Walter [Gestaltung] , Tomaszewski, Henryk [Interviewte/r]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Volkstheater [Veranstaltungsort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Theater ; Humor ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview - Filmprojekt über Hollywood von Bernhard Frankfurter
    Interview: Bernhard Frankfurter
    Mitwirkende: Baur, Karin [Gestaltung] , Frankfurter, Bernhard [Interviewte/r]
    Datum: 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Kultur ; Film ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1980.03.29
    Spieldauer 01:00:00
    Mitwirkende Bachmair, Udo [Moderation]
    Dobrovolny, Herbert [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1980.03.29 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-800329_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Inhalt

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    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt