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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Guten Tag meine Damen und Herren beim Mittagsjournal bei 60 Minuten Information aus dem In- und Ausland mit Berichten, Interviews und Analysen zu den wichtigsten Tagesereignissen in Politik, Wirtschaft und Kultur.
Aus dem Journalstudio begrüßt Sie Edgar Sterbens.
Im Mittelpunkt unserer Sendung steht heute wieder das zurzeit die österreichische Innen- und Wirtschaftspolitik beherrschende Thema, nämlich der Firmenzusammenbruch des einstigen Paradeunternehmens Eumig.
In einer Stunde um 13 Uhr beginnt im Bundeskanzleramt eine Verhandlungsrunde, an der die zuständigen Bundes- und Landespolitiker sowie Vertreter des Bankenapparats und der Wirtschaft teilnehmen und deren Ziel es ist, die weitere Vorgangsweise zur Entschärfung der Eumig-Krise festzulegen.
Unsere Wirtschaftsredaktion fasst die Ausgangspositionen für diese entscheidende Sitzung zusammen.
Zu Wort kommt auch der frühere Eumig-Chef Fockenhuber.
Er vertritt die Ansicht, dass die Gründung des Zweigwerkes Vohnsdorf zum Niedergang des Konzerns geführt hat.
Außerdem zitieren wir zum Thema Eumig Pressestimmen.
Aus dem Inland kommt dann noch ein Bericht über den sogenannten Sicherheitsgipfel im Innenministerium, bei dem Innenminister Lanz die Opposition über die jüngsten Vorfälle rund um PLO-Aktivitäten in Österreich und über den Anschlag auf die israelische Botschaft in Wien informiert.
Aus dem Ausland erwarten wir unter anderem einen Lagebericht aus Polen.
Dort feiert heute die Gewerkschaftsbewegung Solidarität den ersten Jahrestag ihres Bestehens.
Und aus dem Reich der Kultur haben wir anzubieten einen Bericht über Kunst in der Stadt.
Es geht dabei um Aktionen, Kunstaktionen in Wien.
Erster Programmpunkt sind allerdings die Nachrichten.
Für sie verantwortlich ist Rainer Warnecke und gesprochen werden die Meldungen von Angelika Kofler.
Österreich.
Im Bundeskanzleramt in Wien beginnen heute Mittag Gespräche über die Zukunft der vom Konkurs bedrohten Firma Eumig.
Beraten werden sollen Hilfsmaßnahmen für die fast 3000 Beschäftigten, denen der Verlust ihrer Arbeitsplätze droht.
Bundeskanzler Kalski hat für die Besprechung seinen Urlaub unterbrochen.
An den Verhandlungen werden auch die Landeshauptleute der betroffenen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark, ihre Stellvertreter, Länderbank-Generaldirektor Wranitzki, Föst-Generaldirektor Abfalter sowie Sozialminister Dallinger und Handelsminister Staribacher teilnehmen.
Vorschläge, die staatliche Voestalpine sollte Eumigbetriebe übernehmen, hat der Zentralbetriebsrat der Voest heute zurückgewiesen.
In einem vom Zentralbetriebsratsobmann Ruhaldinger unterzeichneten Fernschreiben an Bundeskanzler Kreisky heißt es, angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Voest, besonders in den steirischen Werken, müssten vorher alle Kräfte darauf konzentriert werden, die eigenen Probleme zu lösen.
Die Arbeitnehmervertreter lehnen daher ab, neue Produktionsstätten der Voestalpine auf Standorten zu errichten, die mit dem Unternehmen überhaupt nichts zu tun haben.
Es herrsche unter den Mitarbeitern der Voest wenig Verständnis dafür, wenn versucht werde, die ohnehin stark geschwächten Kräfte neuerlich für unternehmensfremde Aufgaben heranzuziehen, heißt es in dem Fernschreiben des Zentralbetriebsrates.
Der Kärntner Landeshauptmann Wagner hält es für denkbar, dass nach der Freigabe der Treibstoffpreise im Herbst die Bundesländer eine eigene Importgesellschaft gründen und gestützt auf billige Einkäufe vor allem Großunternehmen mit Öl versorgen.
Wagner sagte bei der Eröffnung der Klagenförtermesse, er erwarte sowohl für Benzin als auch für Dieseltreibstoff in ganz Österreich einheitliche Preise.
Vor allem bei Dieselöl werde man sich eine Wettbewerbsverzerrung durch unterschiedliche Preise nicht bieten lassen.
Sollte es zu ungerechtfertigten Manipulationen kommen, meinte er, werde Kärnten nicht zögern, gemeinsam mit anderen Bundesländern gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen.
Allgemein trat Wagner dafür ein, mehr und bessere Ideen in die Wirtschaft einzubringen, damit in der vorgegebenen Arbeitszeit noch mehr als bisher geleistet werden könne.
An der Holzmesse in Klagenfurt beteiligen sich insgesamt 1500 Firmen, davon 700 aus dem Ausland.
Bauernbunddirektor Riegler hat die Vorschläge von Sozialminister Dallinger zur Verbesserung der sozialen Situation für Bäuerinnen im Fall der Mutterschaft prinzipiell begrüßt.
Riegler verlangte aber, dass eine wirksame Verbesserung des Mutterschutzes alle Bäuerinnen einschließen müsse.
Außerdem dürfe sie nicht durch eine Beitragserhöhung auf Kosten der Bauernschaft finanziert werden, sondern entsprechende Regelung für ASVG-Versicherte aus den Mitteln des Familienlastenausgleichs.
Der Vorsitzende der SPÖ-Bauern, Staatssekretär Schube, bezeichnete die von Dallinger angekündigte Regelung als bedeutenden sozialen Fortschritt.
Innenminister Lanz hat heute Vertreter der Oppositionsparteien über Sicherheitsfragen informiert.
Im Zusammenhang mit der Festnahme zweier Palästinenser auf dem Flughafen Wien-Schwächert war es in dieser Angelegenheit zu heftigen Kontroversen gekommen.
Einzelheiten über die Unterredung sind noch nicht bekannt.
ÖVP-Obmann-Mock ist für eine parlamentarische Kontrolle der Tätigkeit der Staatspolizei, da es eine Grundfrage der Demokratie sei, die gesamte Exekutive in ihren wichtigsten Belangen vom Parlament kontrollieren zu lassen.
Dies erklärt ÖVP-Obmann-Mock in einem Interview, das heute Abend in der Fernsehsendung Politik am Freitag ausgestrahlt wird.
Weiter sagte Mock, die Wiener PLO-Affäre zeige einen völligen Mangel der Regierungspolitik an außenpolitischen Prioritäten.
Ferner schloss er nicht aus, dass die ÖVP eine parlamentarische Sondersitzung verlangen könnte.
Italien.
Papst Johannes Paul hat heute Vormittag das Cimelli Krankenhaus in Rom verlassen, in dem er nach dem Attentat am 13.
Mai behandelt worden ist.
Der Papst verabschiedete sich mit Händedruck von Ärzten und Schwestern, er wirkte bleich und abgemagert.
Vor der Klinik wurde er von mehreren hundert Menschen begrüßt.
Nach einem zwei- bis dreitägigen Aufenthalt im Vatikan wird Johannes Paul einen sechswöchigen Erholungsurlaub in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo antreten.
USA.
Präsident Reagan hat seine Bereitschaft zu einem Treffen mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev bekundet.
Vor Journalisten in seinem Urlaubsort in Kalifornien erklärte Reagan, bei dem Gespräch sollten Abrüstungsfragen erörtert werden.
Vor der Begegnung seien aber noch ausführliche vorbereitende Gespräche auf Ministerebene erforderlich.
Reagan verspricht sich von der Zusammenkunft mit Brezhnev konkrete Abrüstungsverhandlungen.
Zugleich bezeichnete der amerikanische Präsident die Entscheidung zur Produktion der Neutronenwaffe als notwendig.
Sie solle verhindern, meinte er, dass die Sowjetunion eine einseitige militärische Überlegenheit gewinne.
Heftige Kritik übte Reagan an der pazifistischen Bewegung in Westeuropa.
Einige Pazifisten seien zwar wohlmeinend, sagte er, andere aber würden einer sowjetischen Propagandakampagne gegen die Stärkung der Verteidigungskraft der NATO helfen.
Sowjetunion.
Die Führung in Moskau hat Präsident Reagan neuerlich aufgefordert, seine Entscheidung zum Bau der Neutronenwaffe zu überdenken.
In einer Erklärung der amtlichen Nachrichtenagentur TASS wird die Entwicklung der Waffe als barbarisch bezeichnet.
Die Gefahr eines Atomkrieges werde dadurch erhöht, meint die TASS.
Die alleinige Verantwortung dafür liege bei den Vereinigten Staaten.
Die Sowjetunion sei bereit, die notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Verbündeten zu gewährleisten.
Polen.
Partashev Kania und Ministerpräsident Jaruzelski sind heute zu einem Arbeitsbesuch in die Sowjetunion gereist.
Die polnische Nachrichtenagentur teilte weder die Dauer des Aufenthalts, noch den Ort der Begegnung mit der sowjetischen Führungsspitze mit.
Es gilt jedoch als sicher, dass Kania und Jaruzelski auf der Krim von Staats- und Partashev Brezhnev empfangen werden.
Der unabhängige Gewerkschaftsverband Solidarität begeht heute den ersten Jahrestag der Streiks, die zur Bildung dieses ersten freien Arbeitsorganisationen im Ostblock geführt haben.
Am 14.
August 1980 hatten die aus Protest gegen Fleischpreiserhöhungen Anfang Juli begonnenen Streiks auf die Leninwerft in Danzig übergegriffen.
Dort wurde unter Leitung des jetzigen Gewerkschaftsführers Walliser ein Streikausschuss gegründet, aus dem später die Solidarität hervorging.
USA.
Nach den Worten des Leiters der Behörde für Rüstungskontrolle und Abrüstung, Rostow, bemühen sich die Vereinigten Staaten um die Schaffung einer atomwaffenfreien Zone im Nahen Osten.
In einem Interview für die New York Times erklärte Rostow, vorbereitende Gespräche auf diplomatischer Ebene seien bereits mit einigen Ländern in dieser Region geführt worden.
Ein Vertragsentwurf existiere allerdings noch nicht.
Spanien.
Nach einer Mitteilung des Außenministeriums in Madrid ist mindestens eines der vor zwei Wochen von Frankreich an den Iran ausgelieferten drei Schnellboote vor der spanischen Küste entführt worden.
Die spanischen Behörden haben Ermittlungen gegen die Piraten vermutlich Perser eingeleitet.
In einem Telefonanruf bei der Nachrichtenagentur Associated Press hatte ein anonymer Sprecher einer Organisation vorher behauptet, eine Gruppe von etwa 100 Exil-Iranern habe alle drei Kriegsschiffe gestern Abend gekappert.
Die Piraten sind nach eigenen Angaben Gegner des Khomeini-Regimes.
Schweiz.
Die Weltgesundheitsorganisation in Genf will die Gefahren des Rauchens stärker als bisher der Öffentlichkeit bewusst machen.
In einem sogenannten Tabak-Report der Gesundheitsorganisation wird das Rauchen als Epidemie bezeichnet, die der Mensch selbst geschaffen habe und die heute in fast allen Ländern der Erde grassiere.
Besonders beunruhigt sind die Experten über den wachsenden Anteil von Frauen und Jugendlichen unter den Rauchern.
Das waren die Nachrichten und wir wollen sie jetzt ganz genau wissen, nämlich ganz genau wissen, wie das Wetter zum Wochenende wird.
Aus diesem Grund sitzt mit mir Dr. Szabo von der Hohen Warte in Wien, von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Herr Dr. Szabo, was ist Ihre Prognose?
Generell gesehen bleibt es schön und warm.
Derzeit existiert ein Hochdruckgebiet, das sich von der Biskaya über Mitteleuropa hinweg bis zum Schwarzen Meer erstreckt.
Dieses Hoch bleibt morgen Samstag und auch am Sonntag für Österreich das wetterbestimmende Aktionszentrum.
Das heißt, morgen Samstag in der Früh sicherlich örtlich Frühnebelfelder, tagsüber dann allgemein gering bewölkt, regional vielleicht auch wolkenlos.
Am Sonntag ähnliches Wetter, schönes Wetter, warmes Wetter.
Vielleicht kann es jedoch am Sonntag passieren, dass am späten Nachmittag oder Abend im Westen und im Norden Österreichs einige Gewitter auftreten werden.
Die Temperaturen sommerlich hoch,
Frühmorgens etwa im Bereich zwischen 10 bis 18 Grad und tagsüber Werte zwischen 25 und 30 Grad.
Und weil Sie gerade die Werte ansprechen, welche Werte haben wir heute Mittag?
Wien-Heiter 24 Grad Nordwind mit 10 Kilometer pro Stunde, Eisenstadt-Heiter 24 Grad Ost 5 Kilometer, Linz-Heiter 23 Grad Südost 5 Kilometer pro Stunde,
Salzburg-Heiter 23° Nord mit 10 km pro Stunde.
Innsbruck-Heiter 21° Windstille.
Pregens-Heiter 20° Westwind mit 3 km pro Stunde.
Graz-Heiter 24° Windstille.
Klagenfurt-Heiter 23° Nordwind mit 3 km pro Stunde.
Danke, Herr Dr. Szabo.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12 Uhr und 12 Minuten.
Um 13 Uhr beginnt im Bundeskanzleramt eine Verhandlungsrunde, an der die zuständigen Bundes- und Landespolitiker sowie Vertreter des Bankenapparats und der Wirtschaft teilnehmen und deren Ziel es ist, die weitere Vorgangsweise zur Entschärfung der Eumig-Krise festzulegen.
An der Sitzung nehmen auch Vertreter der Verstaatlichen Industrie teil, der man ja gerne die eine oder andere Produktion aus dem Eumig-Konzern übergeben möchte.
Seit dem bekanntwerdenden Entschluss der Länderbank, die Finanzierung des defizitären Eumig-Betriebes einzustellen, hat es von allen Seiten Reaktionen gegeben.
Vor allem aus den betroffenen Bundesländern, in denen Eumig-Werke stehen.
Das sind Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark.
Sie forderten Hilfe und schlugen auch Modelle für eine teilweise Verselbstständigung der bei ihnen angesiedelten Zweigwerke vor.
Hans Adler fasst nun die Ausgangspositionen für die heutigen Eumig-Beratungen im Bundeskanzleramt zusammen.
Das alte, 1919 gegründete österreichische Paradeunternehmen Eumig hat seine Glanzzeit nach dem Zweiten Weltkrieg im Wesentlichen mit zwei Erfindungen eingeleitet.
Das waren der elektrische Antrieb in kleinen, für den Amateur geeigneten Filmkameras und parallel dazu die Erfindung der automatischen Belichtungseinstellung in der Kamera.
Solange die Patente für die beiden Erfindungen international galten, war Eumig unangreifbar.
Als sie ausliefen, ging man folgerichtig auf die Suche nach neuen Produkten, denn damals bestand natürlich die Alternative, neues Produkt oder Leute entlassen, um den Betrieb der neuen Konkurrenzlage anzupassen, die dadurch entstanden war, dass die Japaner nach Ablaufen der internationalen Patente mit dem Nachbau und schließlich mit eigenen Entwicklungsarbeiten die österreichische Erfindung übernahmen.
Man ging auf die Suche nach einem neuen Produkt und glaubte, es in der Erfindung eines Films gefunden zu haben, der sich im Projektor beim ersten Abspielen selbst entwickeln sollte.
Worin das Problem bestand, dass dieses System, das Eumig im Auftrag des amerikanischen Polaroid-Konzernes baute, kein Kassenschlager wurde, ist nicht ganz klar.
Tatsache ist jedenfalls, das Geschäft ging nicht und Eumig musste nach neuen Wegen suchen.
Das stand bereits fest, als das Unternehmen in Vohnsdorf seine neue Fabrik baute, in der vornehmlich die entlassenen Arbeiter aus den Kohlengruben beschäftigt werden sollten.
Die Dokumentation des Niedergangs des Unternehmens beginnt im Handelsgedicht Wien, Aktenzahl 1476-79, am 15.
Oktober 1979, mit einem genau 31 Zeilen langen Protokoll, in dem es wörtlich heißt.
Mit notariellem Gesellschaftsvertrag vom 21.
September 1979 haben wir, Senator HC, Kommerzialrat, Diplom-Münchner Karl Fockenhuber und Dr. Dr. Raimund Hauser zusammen mit Verlassenschaft nach Professor Christine Hauser, vertreten durch den Verlassenschaftskurator Dr. Dr. Raimund Hauser,
eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung unter der Firma Eumig Elektrizitäts- und Metallwaren Industriegesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und das bisher in Form einer Personengesellschaft geführte Unternehmen Eumig Elektrizitäts- und Metallwaren Industrie zur Gänze eingebracht.
Das war die Umwandlung der Privatfirma, die den Herren Fockenhuber und Hauser gehörte, in eine Gesellschaft.
die dann mit Ende 1980, genau am 9.
Dezember 1980, durch Übernahme der Gesellschafter Anteile, Eigentum der Länderbank und einer ihr gehörenden Datenverarbeitungsfirma wurde.
Vorher, am 29.
Mai des vergangenen Jahres, hatte man die ehemaligen Besitzer Fockenhuber und Hauser bereits als Geschäftsführer abgelöst.
In einem Vertrag vom 9.
Juli 1980 findet sich die Zusage der Länderbank, mit Ende des Jahres die Anteile der früheren Gesellschafter, ebenso wie deren Rechte und Pflichten, ohne Kündigungsmöglichkeit zu übernehmen, und zwar um den Anerkennungsbetrag von einem Schilling.
Man hat dann einen Teil der Schulden, die Eumig bei der Länderbank hatte, dadurch getilgt, dass man sie in Gesellschafteranteile verwandelt hat.
Und zwar hatte mit 30.01.1981 die Länderbank einen Anteil von 240 Millionen und die DABOK, die bereits erwähnte Datenverarbeitungsgesellschaft, einen solchen von 110 Millionen.
Er gibt ein Firmenkapital von 350 Millionen Schilling.
Allein der Verlust aus dem vergangenen Jahr, die Bilanz ist noch nicht fertig, dürfte nach Schätzungen 700 Millionen Schilling ausmachen.
Insgesamt hat Eumig in den Jahren 1978, 79 und 80 etwa eine Milliarde 760 Millionen Schillingverlust gemacht.
Ein zu Beginn 1981 vorgelegtes Sanierungskonzept sah für heuer rund weitere 300 Millionen Schillingverluste vor.
Auch wenn eine Garantiegesellschaft mit staatlichen Geldern gespeist die Verluste der Eumig bei der Länderbank garantiert, sah man schließlich im Länderbankvorstand, der inzwischen nicht mehr aus jenen Herren besteht, die die Verträge mit Eumig abgeschlossen haben, keine Möglichkeit mehr, weiteres Geld in den angeschlagenen Firmenriesen zu stecken.
Von den rund 3000 Menschen, die jetzt um ihren Arbeitsplatz bangen müssen, werden höchstens 400 in den Auffanggesellschaften unterzubringen sein, wenn es nicht gelingt, die einzelnen Betriebsstätten in Fürstenfeld, Vohnsdorf, Wiener Neudorf und Kirchdorf an der Krems unter die Haube anderer Firmen zu bringen oder als selbstständige Unternehmen aufzubauen.
Das könnte in einzelnen Fällen deshalb möglich sein, weil der Eumig-Konzern so gegliedert war, dass jede einzelne Fabrik ein komplettes Erzeugungsprogramm hatte.
Wer also eine Eumig-Fabrik übernimmt, findet dort Maschinen, Anlagen und ausgebildetes Personal für die Herstellung eines kompletten, qualitativ hochwertigen und technisch perfekten Produktes vor.
Das Problem besteht darin, dass es viel einfacher ist, einen Unternehmer oder einen internationalen Konzern mit dem Köder umfangreiche finanzielle und organisatorische Hilfe dazu zu bringen, eine neue Fabrik zu bauen und damit Arbeitsplätze zu schaffen, als ein abgewirtschaftetes Unternehmen in Stücken anzubieten, die zwar hervorragend in Schuss sind, von denen aber jeder weiß, dass sie mit jeder Woche dieses Stillstehen weniger wert sind.
Das ist eines der wesentlichsten Probleme, mit denen sich die Verwalter des Fockenhuber-Erbes beginnend mit heute Nachmittag in den nächsten Wochen und Monaten auseinandersetzen müssen.
Abgesehen davon versucht man nun die ehemaligen Besitzer doch nicht so ungeschoren davon kommen zu lassen, wie das der ehemalige Länderbank-Vorstand in den Verträgen, die im Handelsgericht aufliegen, zugesagt hat.
Wer eine Personengesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umwandelt und damit seine Haftung gegenüber den Gläubigern von seinem gesamten Vermögen als Firmenbesitzer auf die Haftung der Einlage eines Gesellschafters beschränkt, der muss nach dem Gesetz fünf Jahre nach der GSMBH-Gründung noch immer mit seinem vollen Vermögen gerade stehen.
Davon allerdings hat die Länderbank die beiden Gesellschafter Fockenhuber und Hauser nach den im Handelsgericht liegenden Verträgen entbunden.
Es wird über diese Frage sicherlich auch noch einiges zu debattieren geben.
Über die Ausgangspositionen für die heutige Eumig-Krisensitzung im Bundeskanzleramt informierte Hans Adler.
Was sagt nun der einstige Eumig-Chef und Miteigentümer des Unternehmens, Diplomingenieur Carl Voppenhuber, zur Pleite des einstigen Renommee-Unternehmens?
Worin sieht er die Ursachen für den Zusammenbruch des Konzerns?
Wer ist schuld daran?
Michael Kerbler sprach mit Carl Voppenhuber.
Herr Ingenieur Fockenhuber, 3000 Arbeitnehmer stehen jetzt vor der Situation.
Geht's weiter oder geht's nicht weiter?
Fühlen Sie sich ein bisschen mitverantwortlich noch für das, was jetzt passiert?
Mitverantwortlich kann ich mich nicht fühlen, weil man mir die Verantwortung seitens der Länderbank vor zwei Jahren genommen hat.
Ich habe ein Unternehmen hinterlassen, das von einem Gutachten, von einem weltberühmten Gutachter
McKinsey als sanierungsfähig und sanierungswürdig schriftlich bezeichnet worden ist und auch die Wege aufgezeigt hat, wie das zu geschehen hat.
Präsentation dieses Gutachtens in der Weihnachtszeit 1979 hat die Länderbank, die Geschäftsführer, die sie bestellt hat, mit dem Dilemmierungsrecht ausgestattet und die Herren hatten das Sagen und nicht ich von den Projekten
Und von den Punkten, wie diese Realisierung vor sich gehen soll, sind weitestgehend keine Erfüllungen erfolgt.
Man hat letztlich auch McKinsey sich zurückziehen lassen und geschehen sind ganz andere Dinge.
Ich bin überzeugt davon, dass ich das Unternehmen sanieren hätte können.
Es wäre sanierungsfähig gewesen.
Es waren neue Produkte da.
mit großen Kundenvorteilen, das heißt also mit Vorteilen, die kundenwirksam sind, die patentlich abgesichert waren, sodass auch die asiatische Konkurrenz zumindest lange Zeit gebraucht hätte, um diese Produktvorteile aufzuholen.
Und in dieser Zeit hätte auch die Preispolitik ein entsprechender sein können.
Diese Produkte sind alle absolviert worden, seitens der Länderbankgeschäftsführer.
Und man darf sich dann nicht wundern, wenn in den zwei Jahren, wo diese Länderbankgeschäftsführer allein gearbeitet haben, dadurch, dass keinerlei neue Produkte auf den Markt gekommen sind, natürlich ein Wettlauf mit den Japanern, mit den Asiaten stattgefunden hat, der einfach nicht zu gewinnen war.
Denn die Lohnkosten in Asien sind bekanntermaßen bedeutlich tiefer.
Und wenn keine Produktvorteile da sind,
die das Produkt attraktiver mag, machen, dann muss Stärkiges passieren.
Aber dafür zeichne ich nicht verantwortlich.
Das sind keine Spätfolgen, das sind einfach nur Folgen der Geschäftsführung durch die Länderbank.
Machen Sie sich nicht da ein bisschen leicht.
Es wird doch allgemein betont, auch nicht nur von Seiten des Länderbankvorstandes, dass gerade was die Polarit-Entscheidung betrifft Sie hier keine glückliche Hand gezeigt haben.
Es ist über Polarit so viel Falsches in den Medien gesprochen worden,
Wenn dem so gewesen wäre, tatsächlich eine schwere Schulter gewesen wäre.
Tatsache ist, dass Almec keine Investition vorgenommen hat auf eigene Kosten.
Für Polarit, das hat alles Polarit bezahlt.
Ja, MEKT ist für den Vertrieb und das gesamte Marketing überhaupt nicht ein Wort mitzureden.
Wir haben lediglich eine Lohnfertigung gemacht, die gewinnbringend war.
Nach den gesetzlichen Bedienungen ist es noch immer möglich, fünf Jahre nach, auch wenn Sie aus dem Unternehmen ausgeschieden sind, dass man fünf Jahre sozusagen auf Sie einen Rückgriff machen kann, wenn irgendwelche finanziellen Forderungen ausständig sind.
Rechnen Sie damit, dass eventuell Sie, was finanzielle Belastungen betrifft, noch einmal angesprochen werden?
Ich bin von der Länderbank voll aus der Haftung entlassen worden.
Das war eine Bedingung für den Übertrag meiner Anteile.
Und denke nicht, dass da etwas passieren kann.
Herr Ingenieur Fockenhuber, lange Zeit ist doch der Bundeskanzler an Ihrer Seite gestanden und hat von einem Paradeunternehmer gesprochen.
Jetzt scheint er sich von Ihnen zu distanzieren.
Ich glaube, dass der Bundeskanzler schlecht beraten sein dürfte.
Denn er war es, der sich an mich gewandt hat wegen Vonsdorf.
Und ich habe nicht in fünf Minuten eine Entscheidung gefällt für Vonsdorff.
Das waren eine Reihe von Wochen, die zu dieser Entscheidungsfindung mit meinen Mitarbeitern geführt hat.
Nur ist damals etwas gravierendes geschehen.
Man hat der Allmig zugesagt, dass die Aufwendungen für Vonsdorff vom Bund verbürgt werden.
Es war ein Bundeskanzlerwort, dass er an mich gerichtet hat, dass die ganzen Verhandlungen durchgehalten hat.
und das jetzt irgendwo eine schicksalsschwere Bedeutung bekommen hat.
Nämlich, dass dieses Projekt Vonstorf kein anderes AMIG-Projekt gefährden solle.
Dieser Maxime folgend in den Gesprächen ist auch darüber klar gesagt worden, dass unser Kreditrahmen nicht ausreicht bei unserer Hausbank und auch sonst nicht.
Dieses Werk, das immerhin 600 Millionen insgesamt gekostet hat, dass dieses Werk von uns finanziert wird.
Demzufolge sollte der Bund nach der Gründung der FGG eine Bundeshaftung übernehmen, sodass unser Kreditvolumen damit nicht vergrößert wird.
Von der Milliarde, die die Länderbank dann entdeckt hat, also unsere Außenstände, sind immerhin eine Summe von 600 Millionen, die teilweise aus ERP-Krediten stammen, die die Länderbank eine Bankbürgschaft gegeben hat.
und den Rest als Ergänzungskredit.
Also ist es letztlich das Werk Vonsdorf, das Projekt Vonsdorf gewesen, das die ALMIG damit zu Fall gebracht hat.
Rechnen Sie eigentlich, dass die gesunden Kerne von ALMIG ausgegliedert werden, dass man doch vielleicht noch mit einem Rest ALMIG weiterarbeiten wird?
Das ist klar.
Es sind zwei Werke da, die sehr hohe Technologie zu bieten haben.
Das ist das Druckgusswerk in Kirchdorf und das ist Vonsdorf.
Und es ist ja ganz signifikant, dass man diese Zuckerln nunmehr den Verstaatlichen geben will.
Das heißt, wenn Sie heute was mitzureden hätten bei dem Gipfel, dann würden Sie unbedingt darauf drängen, dass die beiden Werke, die Sie genannt haben, auf jeden Fall erhalten bleiben?
Es sind die Werke jedes einzelne technologisch streng gegiedert.
Und AMI kann mit seinen Produkten nicht existieren, wenn sie auf weitere Zulieferanten von irgendwoher abhängig sein werden.
Das ist ein Unternehmensverbund.
Wir haben ja nicht wie eine Ziegel- oder Bierfabrik mehrere Fabriken, wo wir das Gleiche herstellen.
Sondern die Werke sind aufeinander angewiesen, weil jedes Werk nur eine Technologie hat, aber die total.
Lässt es Sie kalt, dass von Ihrer Äumig eigentlich jetzt nur mehr ein Rumpfteil über ist?
Das lässt mich nicht kalt.
Ich finde, dass es schade ist, dass ein solches Unternehmen ohne Rücksicht auf die Eigentumsverhältnisse für das Land verloren geht.
Das Gespräch mit Carl Fockenhuber führte Michael Kerbler.
Meine Damen und Herren, wie wir soeben erfahren haben, ist heute am späten Vormittag Generalmusikdirektor Dr. Carl Böhm in Salzburg gestorben.
Wir werden im Verlauf des Mittagsjournals einen Nachruf auf den weltberühmten, aus Österreich stammenden Dirigenten bringen.
Nun setzen wir fort mit unserer aktuellen Berichterstattung mit dem Thema Eumek, mit dem sich auch die meisten Kommentatoren der heutigen österreichischen Tageszeitungen befassen.
Was sie im Wesentlichen dazu schreiben, hat Leopold Esterle in der Inlandspresse Schau zusammengefasst.
Unter dem Titel »Die Misere« greift Reinhard Hampel in den oberösterreichischen Nachrichten die Zwei-Seiten-Problematik der Eumig-Pleite auf.
Er schreibt von einer Schattenseite, die die Arbeitnehmer jetzt trifft, die ihren Arbeitsplatz verlieren, aber an der Misere schuldlos sind.
Und meint dann?
Ohne bange Zukunftserwartungen entwickelt sich die Sache für einige Manager.
Sie wurden als solche zwar im Verlauf der ganzen Geschichte von ihren Posten katapultiert, landen aber weich im Netz hoher, angenehmer Pensionen.
Ex-Länderbank-General Erndl und andere Bankchefs bekommen sogar vorher noch bis Jahresende ihre Bezüge.
Auch der exäumische Fockenhuber muss nicht nach dem Hungertuch Ausschau halten.
Reinhard Hampel schließt.
So spüren gerade jene, welche von der Pleite direkt betroffen werden, die Misere mit voller Wucht, während einige wenige, welche die Geschicke der Firma lenkten und denen auch schon offiziell einiges dabei angelastet wird, sich womöglich fragen dürfen, Pleite, was ist das?
Nach diesem Blick in die oberösterreichischen Nachrichten ein Zitat aus der sozialistischen Arbeiterzeitung.
Hier beschäftigt sich Autor Peter Pellinger mit der Frage, wer denn nun an der Eumigpleite Schuld trage und schreibt, dass die schweren Fehler von Fockenhuber und Co.
nicht früher erkannt wurden, ist der einzige Vorwurf, den man staatlichen Stellen machen kann.
Er richtet sich in erster Linie an den früheren Länderbankvorstand als Gläubiger und Kreditpumper, der ja auch in anderen Fällen nicht gerade rasch Pleitiers durchschaute.
Und Bellinger weiter?
Daraus aber ein Versagen staatlicher oder sozialistischer Wirtschaftspolitik zu konstruieren, ist lächerlich.
Im Gegenteil.
Die fast gigantischen Fehlkalkulationen Fockenhubers beweisen erstens die Notwendigkeit verstärkter Einflussmöglichkeiten der Belegschaft.
Sie zeigen zweitens, wie notwendig eine Stärkung und Ausweitung der verstaatlichen Industrie ist, die als einzige verlässliche Regionalpolitik für industriepolitische Notstandsgebiete betreiben kann.
Und sie beweisen drittens, dass nur mehr und nicht weniger Kontrolle durch staatliche Institutionen einen zweiten Eumekfall verhindern kann.
meint Peter Pellinka in der sozialistischen Arbeiterzeitung.
In der kommunistischen Volksstimme liest man bei Michael Graber, Die Eumigpleite ist kein Sonderfall des Scheiterns einiger privater Kapitalisten, sondern ein Beispiel staatsmonopolistischer Wirtschaftspolitik.
Solange die privaten Eigentümer Profite gemacht haben, wurden sie staatlich unterstützt, wobei sich der Bundeskanzler hervorgetan hat.
Als die Schwierigkeiten bedrohlich wurden, musste die öffentliche Hand über die Verstaatlichte Länderbank eingreifen.
Und Michael Graber weiter.
Wenn der Bundeskanzler jetzt von einem unfassbaren Expansionsprozess der Eumig spricht und davon, dass es ein hoffnungslos schlecht geführtes Privatunternehmen gewesen sei,
So hat ihn das seinerzeit nichts daran gehindert, mit staatlichen Geldern dieses Paradeunternehmen als Ersatz für den staatlichen Kohlenbergbau Vohnsdorf derart zu fördern, dass Herr Fockenhuber fast kostenlos zu einem zusätzlichen Betrieb kam.
Heute trägt die Regierung jedenfalls nicht nur die Verantwortung für dieses Vohnsdorfer Werk, sondern auch für die übrigen Eumig-Standorte.
Michael Graber in der kommunistischen Volksstimme.
Franz Enzbrunner im ÖVP-Organ Neues Volksblatt befasst sich mit ersten Ankündigungen des Regierungslagers zum Schutz der Arbeitsplätze und schreibt, schon hört man die tollsten Betriebsverlagerungen innerhalb der Verstaatlichten.
Die Vest soll laut Enzbrunner steirische Arbeitsplätze sichern.
Eine Rettungsaktion durchzuführen, bei der man einem Gefallenen mit einem Strauchelnden helfen will oder ein Problemgebiet auf Kosten einer anderen, mit größten Schwierigkeiten kämpfenden Region zu sanieren, ist gewiss nicht der richtige Weg und würde lediglich eine Prolongierung der mehr als verfehlten Wirtschaftspolitik der Regierung in den letzten zehn Jahren bedeuten.
Soweit Pressestimmen zur Eumig-Pleite.
Das letzte Zitat stammte aus dem ÖVP-Organ Neues Volksblatt.
Vom heutigen Eumig-Gipfel nun abschließend zum vormittägigen Sicherheitsgipfel im Parlament.
Dort informierte Innenminister Lanz die Sicherheitssprecher über die Vorfälle und Hintergründe beim PLO-Waffenschmuggel und beim Bombenanschlag auf die israelische Botschaft in Wien.
Hans-Werner Scheidl stellt zusammenfassend in der Wiener Tageszeitung die Presse die Frage, warum diese plötzliche Hektik?
Ist es das Bedürfnis der hochmögenden Herren, nach genossenem Urlaub dem PT-Steuerzahler wieder ein Lebenszeichen zukommen zu lassen?
Wohl nicht.
Es dürfte sich einfach in den letzten Wochen zu viel aufgestaut haben, das einer Diskussion bedurft hätte.
Doch da war ja alles in den Bergen, am Strand, auf jeden Fall nicht in Wien.
Bleibt nur zu wünschen, dass den zahlreichen Gipfelstürmen des heutigen Tages voller Erfolg beschieden ist und dass sie dann gefälligst gleich an ihren Schreibtischen in Wien bleiben mögen.
Das war die Inlandspresseschau, zuletzt mit einem Zitat, das sich auf den sogenannten Sicherheitsgipfel heute Vormittag im Parlament bezogen hat.
Auslösendes Moment für diese Veranstaltung im Parlament.
Die Opposition hatte in jüngster Zeit Innenminister Lanz den Vorwurf gemacht, nicht ausreichend zu informieren, etwa über den jüngsten Anschlag bei der israelischen Botschaft in Wien oder über die PLO-Waffenschmuggel-Affäre.
Zu einem solchen Informationsgespräch hatte nun für heute Vormittag der Innenminister eingeladen.
Wir schalten zu Wilfried Seifert.
Zumindest vier Nicht-Polizisten in Österreich sollten jetzt ein einigermaßen zutreffendes Bild darüber haben, wie weit tatsächlich Terrorismus nahöstlicher Herkunft Österreich als Trainings- oder gar Kampfgelände benutzt.
Innenminister Lanz informierte die Sicherheitssprecher, und zwar aller drei Parteien, Lichal, ÖVP, Ofner, FPÖ und Hobl, SPÖ, über all die doch mehr oder minder undurchsichtigen Vorgänge, wie zu Recht oder Unrecht,
in die Nähe der Nahost-Spannungen gerückt werden, wie etwa das Attentat auf die israelische Botschaft, die in letzter Sekunde verhinderte Waffenschmuggelei durch zwei PLO-Männer, die Rolle von PLO-Vertreter Hussein in Wien und natürlich auch noch der Mittelmarkt.
Was der Innenminister dabei sachlich, nach Meinung der Oppositionsparteien ja viel zu spät, mitzuteilen hatte, darüber verlautete auch nach dem Gespräch nichts.
Über den Wert und den Zeitpunkt der Information nachher ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal?
Ich glaube, dass aufgrund der Ereignisse der letzten Wochen eine solche Information der Opposition sehr vonnöten gewesen ist.
Nur ist es einige Zeit nachher jetzt so, dass es immer eine nachträgliche Information über den Ablauf der Ereignisse sein kann.
Wobei natürlich auch bei diesen Ereignissen nicht alle Widersprüche ausgeräumt werden konnten.
Ich möchte in diesem Zusammenhang vielleicht die Forderung der österreichischen Volkspartei neuerlich erheben, dass ein parlamentarischer Sicherheitsausschuss
geschaffen wird, in dem auch die Oppositionsparteien eingebunden sind, um eine restlose, zeitgerechte Information über Vorkommnisse, die von wesentlichem Interesse für die Sicherheit Österreichs und seiner Bevölkerung sind.
Die FPÖ würde sich auch mit weniger zufrieden geben.
Ihr Sicherheitssprecher Offner meint,
Ich glaube, dass es aus Gründen, die in der Materie der Sache liegen, darum geht, solche Gremien recht klein zu halten.
Es würde daher nach Ansicht der Freiheitlichen Partei fürs Erste genügen, wenn eine lückenlose Information durch den Ressortminister rasch erfolgen würde und nicht dann, wenn die Dinge gelaufen sind.
Es gehören beide Oppositionsparteien durch ihre Sicherheitssprecher, die sind ja dafür da,
schon von Anfang an in die Information eingeschaltet.
Es geht nach unserer Ansicht nicht länger an, dass Sie aus den Zeitungen erfahren, worum es geht.
Und manches Missverständnis im innenpolitischen Ablauf, in Sicherheitsfragen, würde es von Anfang an nicht geben, wenn so rasch wie nur irgend möglich, natürlich entsprechend vertraulich, eine Information der Sicherheitssprecher der Oppositionsparteien erfolgen würde.
Die Frage an den Minister Lanz, ob sich nicht durch eine frühere Information der Opposition wirklich Missverständnisse hätten vermeiden lassen?
Ja, es kommt immer darauf an, ob man Missverständnisse wirklich vermeiden will oder sie in Wirklichkeit herbeiführen will.
Mittwoch der vergangenen Woche abends den Bundeskanzler informiert.
Auch nicht deswegen, weil ich den Bundeskanzler so spät informieren möchte, sondern weil es ja eines entsprechenden Bildes bedurfte, das es zu vermitteln galt.
Und auf der Rückreise von dort habe ich bereits erfahren, was ich alles gegenüber den Oppositionsparteien unterlassen habe.
Und ich bin am Montag zurückgekommen und ich habe offeriert,
dass dieses Gespräch stattfinden soll und heute hat es stattgefunden.
Und es ist hier keinerlei, meiner Auffassung nach, Versäumnis meiner Seite vorliegen.
Die werden wir aber ungeachtet dessen bemühen und das wurde heute auch besprochen.
Wenn sich irgendwelche neue dramatische Wendungen ergeben sollten, unabhängig von der Urlaubszeit, auch in Urlaubweilen die Sicherheitssprecher dort anzurufen und einen Termin für ein weiteres Informationsgespräch zu vereinbaren, wenn es sich als notwendig herausstellen sollte.
Von einem breiten Konsens kann also kaum die Rede sein.
So hat auch ÖVP-Mann Lichal die Möglichkeit eines Misstrauensantrags gegen Lanz noch nicht ausschließen wollen.
Ob tatsächlich der internationale Terrorismus nun auch Österreich beunruhigen wird, ob wirklich die Kämpfe des Nahen Ostens nun auch in der Alpenrepublik bereits ausgetragen werden, darüber scheint noch weitgehend Unklarheit zu herrschen.
Denn bei aller Information durch den Innenminister blieben ÖVP und FPÖ doch bei ihrer Feststellung, es sei zwar gelungen, einige Missverständnisse auszuräumen, echte Auskünfte über offene Fragen könne aber derzeit weder der Innenminister noch sonst irgendein Österreicher geben.
Und soviel zur Information im Parlament und damit zurück an das Studio in Mieterschnell.
Das war ein Bericht von Wilfried Seifert, ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12 Uhr und 37 Minuten, sieben Minuten nach halb eins.
Wie wir bereits im Mittagsjournal gemeldet haben, ist heute am späten Vormittag Generalmusikdirektor Dr. Karl Böhm in Alter von 87 Jahren in Salzburg gestorben.
Karl Böhm hatte in der vorigen Woche einen Schlaganfall erlitten und lag zwei Tage im Koma.
Den folgenden Nachruf auf den weltberühmten Dirigenten hat Volkmar Parschalk gestaltet.
Nach Salzburg ist er zurückgekommen, nicht um seine Ariadne zu dirigieren, auch nicht zu dem Schubert-Konzert am 29.
August mit seinen geliebten Philharmonikern.
Das alles hatte er längst absagen müssen, da ihm der Körper nicht mehr gehorchte.
Nach Salzburg, in die Stadt, die er so liebte, in der er allsommerlich seine vielleicht größten Erfolge feierte, in der er die Musik seines geliebten Mozart, der hier geboren wurde, am besten zum Leben zu erwecken glaubte,
Nach Salzburg war er zurückgekommen, um bei dem Fest wenigstens dabei zu sein und vielleicht schon im Bewusstsein in der Stadt Mozarts zu sterben.
Vor einem Jahr hat Karl Böhm hier noch in voller Tatkraft seinen 86.
Geburtstag gefeiert.
Im September und Oktober war er mit der Wiener Staatsoper nach Japan gereist, wo er mit dem Figaro, der Ariadne und einem Beethoven-Konzert unbeschreibliche Triumphe erntete.
Wo seine Tatkraft und begeisternde Jugendfrische sein alter Lügen straften.
Wo er täglich mit uns Mitreisenden lange Gespräche führte und es bedauerte, nicht jeden Abend am Pult stehen zu können.
Damals hat er mir auch begeistert von seinem Projekt erzählt, zusammen mit Götz Friedrich und Leonie Rysanek einen Fernsehfilm zu Richard Strauß Elektra zu drehen.
Und die Tonaufnahmen zu diesem Film konnte er noch trotz Krankheit abschließen.
Seine leidenschaftliche Interpretation der furchtbaren griechischen Tragödie wird also das letzte Zeugnis seiner künstlerischen Tätigkeit und sein Vermächtnis sein.
Karl Böhms Weg führte von Graz, wo er am 28.
August 1894 geboren wurde und wo er 1919 zum Doktor der Rechte promovierte, nach München, wohin ihn sein Vorbild Bruno Walter geholt hatte, über Darmstadt, wo er 1927 Generalmusikdirektor, über Hamburg, wo er 1931 Opernchef wurde,
als Nachfolger Fritz Busch 1934 in die traditionsreiche Dresdner Staatsoper, die markanteste Station auf seinem Weg nach Wien und Salzburg war.
In Dresden dirigierte er die Uraufführung der Strauß-Opern »Die schweigsame Frau« und der ihm gewidmeten »Daphne« in die Dresdner Zeit »Feld der Beginn der Freundschaft« mit Richard Strauß.
1943 wurde er zum Direktor der Wiener Staatsoper berufen, deren Zerstörung er 1944 miterleben musste.
Nach dem Krieg war Karl Böhm immer wieder seine Kollaboration mit Hitlers Nazi-Herrschaft vorgehalten worden.
Er selbst war, wann immer man ihn darauf ansprach, über diesen schwarzen Punkt in seinem Leben traurig.
Der völlig unpolitisch denkende Künstler handelte im besten Glauben der Musik zu dienen und seinen Mitmenschen Trost in schwerer Zeit bereiten zu können.
1947 erhielt Böhm die Erlaubnis, seine Tätigkeit wieder aufzunehmen.
Von da an begann ein unaufhaltsamer Aufstieg des immer souveräner werdenden Dirigenten, seine Zusammenarbeit mit den größten Orchestern und Opernhäusern der Welt.
1954 wurde er erneut als Direktor an die Wiener Staatsoper berufen und hatte triumphale Erfolge mit dem von ihm dirigierten Fidelio und Don Giovanni anlässlich der Eröffnung der wieder aufgebauten Staatsoper im Herbst 1955.
Wohl ausgeklügelte Intrigen und seine von der Presse kritisierte längere Abwesenheit von der Staatsoper bewogen ihn 1956 zum Rücktritt als Direktor.
Von 1957 an war er erster Dirigent an der New Yorker Met von 1962 an bei den Bayreuther Festspielen, wo er eine denkwürdige Aufführung von Tristan und Isolde realisierte.
Und er, der in aller Welt als Mozart, Beethoven, Strauss und Wagner-Dirigent gefragt war, war jeden Sommer in Salzburg, wo er immer wieder den Figaro, seine Lieblingsoper und Così fan tutte dirigierte.
Eine Oper, an deren Wiedergewinnung fürs Repertoire Böhm entscheidend beteiligt war.
Er, von dem wir so leidenschaftlich geballte, eruptive, Elektra und Salome, Frau ohne Schatten und Tristan-Interpretationen kennen,
machte wie kein anderer bei Cosy dieses nur verspielt scheinende, in Wirklichkeit resignativ melancholische Schweben zwischen Heiterkeit und existenziellem Ernst deutlich.
Diesen Zweifel an der Dauerhaftigkeit menschlicher Liebe und Treue.
Mozarts Lebenserfahrung, die er immer wieder zuletzt durch die Gestalt der Pamina zu überwinden trachtete.
Böhms große Kunst, die auch das Geheimnis seines Mozart-Verständnisses ausmachte, war die Natürlichkeit seines Musizierens, die stets vom Auftrag des Komponisten und von dem inneren Atem der Musik ausging und mitatmen mit den Sängern und den Musikern bedeutete.
Franz Endler, der eine Biografie über Böhm geschrieben hat, die in diesen Tagen bei Hoffmann und Kamp erscheint, sagte uns,
über Böhms wesentlichste Eigenschaften.
Die Natürlichkeit, die enorme Natürlichkeit, die Arbeitsamkeit, also der Fleiß und die ununterbrochene Zurückstellung der eigenen Person gegenüber der Partitur.
Und wenn man von Opern spricht, aber auch von Sinfonien, die er dirigiert hat, das Mitatmen mit der Musik, das ihn ja dann auch mit den Musikern, mit den diversen Orchestern, vor allem aber mit den Wiener Philharmonikern in eine Übereinstimmung gebracht hat, die dann dazu geführt hat,
dass es wirklich so war, wie der Herr von Karajan so schön gesagt hat, es musiziert und nicht unbedingt Karl Böhm musiziert.
Dass man also nicht ununterbrochen sagt, das ist die Entführung von Böhm oder Cosi von Böhm, sondern da hat man dann immer nur gesagt, das ist die Cosi.
Da hat man einerseits gewusst, das ist eine Oper von Mozart und andererseits gar nicht mehr dazu gesagt, dirigiert von Karl Böhm.
Böhms Verhältnis zu seinen Wiener Philharmonikern wäre noch auszuführen, die ihm jeden Wunsch von den Augen abblasen, obwohl er ein unangenehmer, genauer, bitzliger Probierer war und die mit ihm ihre atemberaubendsten Mozart-, Beethoven- und Strauss-Abende zustande brachten.
Sein Eintreten für Gegenwartsmusik, vor allem seine denkwürdigen Aufführungen der Bergopern Wotzek und Lulu, sein Kampf für die Frau ohne Schatten, deren Interpret er in aller Welt war, die zahlreichen Ehrungen, mit denen er überhäuft wurde wie kein anderer,
Erwähnen möchte ich nur den einmaligen Titel eines österreichischen Generalmusikdirektors.
Und immer wieder sein Weg nach Salzburg, wo wir ihm die unvergessensten Abende verdanken und wo er bis zuletzt der notwendige, einzige, unumstrittene Antibode Karajans war, welcher übrigens neidlos die Könnerschaft des älteren Kollegen anerkannte
und auch an der köstlich gestalteten Geburtstagsfeier zu Böhms 85.
Geburtstag vor zwei Jahren mitwirkte, in der die Künstler der Festspiele musikalisch und mit Humor ihrem geliebten Maestro Reverenz erwiesen.
In einem Interview, Karl Böhm war ein herrlicher Interviewpartner, der die Arbeit von uns Journalisten genau verfolgte.
In einem Interview anlässlich seines 85.
Geburtstags sagte er mir unter anderem über seine Einstellung zur Kunst.
In der Kunst, selbst in der Interpretation eines Stückes, einer Oper, eines Musikstückes, habe ich nie gelogen.
Und ich habe immer versucht, mein ganzes Leben, mein ganzes Herz auszuschütten.
Und es scheint nach allem,
Die Resonanz, die ich bekomme, scheint es wirklich herzmäßig angekommen zu sein.
Und das ist vielleicht die größte Rehabilitierung meines ganzen Lebens, dass ich ein künstlerisches Leben war, seitdem ich versucht habe, mir zwei Jahre auf die Trommel zu hauen.
Untertitel der Amara.org-Community
Mit dem zweiten Satz der dritten Symphonie von Ludwig van Beethoven klang dieser Nachruf auf Generalmusikdirektor Karl Böhm aus.
Karl Böhm ist heute Vormittag in Salzburg im Alter von 87 Jahren gestorben.
Anlässlich des Todes von Karl Böhm ändert der ORF sein heutiges Abendprogramm auf Ö1.
Ab 19 Uhr bringen wir in Ö1 Mozart's Cosi fan Tutte unter der Leitung von Karl Böhm.
Ein Blick auf die Uhr, es ist jetzt 12.47 Uhr, zwei Minuten nach dreiviertel eins.
Der prominenteste Patient der letzten Wochen in der römischen Cemelli-Klinik ist heute Vormittag aus der Spitalsbehandlung entlassen worden.
Papst Johannes Paul II.
hat genau drei Monate und einen Tag nach dem Attentat auf ihn das Krankenhaus verlassen und wird sich jetzt auf ärztliches Anraten hin noch einige Zeit, eine Erholungspause gönnen.
Voraussichtlich in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo.
Rolf Gallus aus Rom.
Der Papst Johannes Paul II.
hat heute am Vormittag die römische Gemelli-Klinik endgültig verlassen und ist in den Vatikan zurückgekehrt.
Das gestern von den Ärzten, die den Papst während der drei Monate seit dem Anschlag vom 13.
Mai behandelt haben, herausgegebene letzte medizinische Bulletin entlässt Karo Luitiva als klinisch genesen, nachdem der nachoperative Verlauf völlig normal vonstattengegangen ist.
Alle körperlichen Funktionen sind wieder in Ordnung, insbesondere die durch die Schusswunden schwer angegriffen gewesenen Verdauungsorgane des Patienten sind gut vernarbt, wie auch die Virusinfektion vollkommen ausgeheilt ist.
Im ärztlichen Bulletin wird allerdings ausdrücklich erwähnt, dass der Heilige Vater eine adäquate Rekonvaleszenzperiode benötigt, unter Ausschaltung der öffentlichen Aktivitäten,
und bei Zurückhaltung in seinem Arbeitspensum.
Das Vatikanische Presseamt gab ergänzend bekannt, dass Johannes Paul II.
zunächst
zwei bis drei Tage im Apostolischen Palast verbringen und dann, voraussichtlich am Montag, in die päpstliche Sommerresidenz von Castel Gandolfo in den Albaner Hügeln übersiedeln wird.
Dort wird er die Genesungs- und gesundheitliche Schonungspause unter ärztlicher Aufsicht fortsetzen und zwar bis mindestens Ende September.
Erst dann darf der Papst seine Tätigkeit in vollem Umfang wieder aufnehmen.
Johannes Paul II.
hoffte wohl, am morgigen Maria-Himmelfahrts-Tag, wie auch übermorgen am Sonntag, sich um die Mittagszeit den Gläubigen an seinem Fenster zeigen und zu ihnen sprechen zu können.
Wenigstens wurde das bis vorgestern als sicher vorausgesagt.
Doch müssen da die Ärzte ein gewichtiges Wort mitgesprochen und dem Papst schließlich das Erscheinen am Fenster untersagt haben.
Seine Ansprachen werden mit Tonband übertragen.
Auch wird er in den nächsten Wochen vor allen Dingen auf die Audienzen im Innenhof des Sommerpalastes von Castel Gandolfo verzichten müssen, die er ganz besonders liebt.
Aber einen herzlichen und unmittelbaren Kontakt mit Menschen erlebte der Papst dennoch heute Morgen beim Verlassen der Gemelli-Klinik.
Ärzte, Pflegepersonal, faktisch allergiefähigen Patienten, viele Pilgergruppen aus dem In- und Ausland, Schaulustige hatten sich zu Hunderten im Innenhof an den Balkonen und Fenstern des Krankenhauses eingefunden und Johannes Paul II.
stürmisch bejubelt.
Auch bei der Einfahrt in den Vatikan wurde der Papst vor allem von sehr vielen Touristen begeistert begrüßt.
An sich hätte der Papst die Klinik schon gestern Nachmittag verlassen können, indes nach einem Gespräch mit dem italienischen Ministerpräsidenten Spadolini, der zu einer Höflichkeitsvisite gekommen war, zog es Johannes Paul II.
vor, Krankenbesuche zu machen und den Abend in Gesellschaft der Ärzte und des Klinikpersonals zu verbringen.
Aus Rom hörten Sie Rolf Gallus.
Der als Februar-Putsch der obristen Indianalen eingegangene Umstürzversuch in Spanien, der letztlich scheiterte, weil König Juan Carlos entschlossen für den Fortbestand der Demokratie eintrat, der aber auch von vornherein zum Scheitern verurteilt war, weil die putschenden Zivilgardisten und Militärs uneinig über die Durchführung des Staatsstreiks waren, dieser Februar-Putsch wirbelt jetzt in der politischen Landschaft Spaniens wieder beträchtlich viel Staub auf.
Es wurden nämlich nur Einzelheiten über die Aussagen der Redelsführer vor dem Militärstaatsanwalt bekannt.
Aussagen, die gesetzt den Fall, sie entsprechen der Wahrheit, den Schluss zulassen, dass während des Putschversuchs eine Art Gegenputsch stattgefunden hat.
Das behauptet jedenfalls Oberstleutnant Tejero, jener Mann, der im Madrider Parlamentsgebäude Regierung und Abgeordnete 18 Stunden lang als Geiseln festgehalten hat.
Laut Tejero wollte ein anderer Redelsführer, nämlich General Armada, statt der vereinbarten Installierung eines Militärregimes unter seiner eigenen Führung eine Regierung mit sozialistischer und kommunistischer Beteiligung bilden.
Aus Madrid informiert Robert Gerhardt.
Was jetzt von der Anklageschrift durchsickert, liest sich spannender als jeder Kriminalroman.
Die Aussagen der führenden Putsch-Offiziere zeigen den verblüfften Spaniern,
Es gab offenbar am 23.
Februar während des Staatsstreichs eine Rebellion.
Oberstleutnant Tejero, der Anführer beim Überfall auf das Parlament in Madrid, sagt aus, General Armada, der einstige Vertraute von König Juan Carlos, forderte eine All-Parteien-Regierung zur Rettung des Vaterlandes.
Armada als Premier.
Mitmachen sollten der Sozialistenführer Felipe González und der Militärexperte dieser Partei Enrique Mojica und sogar ein Kommunist, nämlich der Katalane Jordi Soletura.
Außerdem Spitzenpolitiker der Zentrumsunion.
Das Argument von Armada während einer vorherigen Zusammenkunft der Verschwörer, die Monarchie müsse robuster gemacht werden.
Der König sei über die Operation auf dem Laufenden.
So jedenfalls lauten die Aussagen des schnausfertigen Tejero.
Armada wollte diesem Plan den gefangen genommenen Abgeordneten im Parlament vortragen und ihre Zustimmung verlangen.
Doch Tejero ließ den General, als er den Kongress kurz vor Mitternacht betrat, nicht zu Wort kommen.
Er verjagte den ehrgeizigen Verräter, der sich zum Regierungschef aufschwingen wollte, kurzerhand aus dem Hohen Haus.
Tejero fühlte sich betrogen.
Denn der tageszuvor mit anderen Offizieren abgesprochene Plan lautete, Militärregierung unter einer Runter von Generälen.
Der Armada-Vorschlag war für ihn Tejero-Fuscherei.
Von Milan Del Bosch, der seine Panzer in der Mittelmeerstadt Valencia auffahren ließ und den Ausnahmezustand verhängte, ist zu hören, ich war mit der Operation von Armada einverstanden.
Ich ging davon aus, der König, seine Majestät steht hinter uns.
Der alte Haudegen, Milan Stelbosch, gibt dann allerdings zu Protokoll, mir war nicht bekannt, dass Armada eine Regierung mit Marxisten machen wollte.
Dafür hatte er meine Zustimmung nicht.
Offenbar wollte General Armada die laufende Rebellion nutzen, sich selbst an die Macht zu bringen.
Der so beschuldigte ehemalige Erzieher von Juan Carlos streitet alles ab.
Ihm lag nur daran, kein Blut zu vergießen und im Rahmen der Legalität einen riskanten Versuch zu unternehmen, Tejero und seine Truppe aus dem Kongress zu bekommen.
Er versprach in diesem Zusammenhang freies Geleit und ein Flugzeug ins Ausland.
Die Aussagen sind verwirrend.
Sicher ist nur, dass alle Angeklagten vom Putsch wussten.
Armada trug beispielsweise den Codenamen Elefant, General Bosch
wurde die Orange von Valencia genannt.
Die Anklage fordert nun ein Kreuzverhör.
Der mit höchster Spannung erwartete Prozess kann Ende September beginnen.
Bis dahin haben die Verteidigerzeit die Anklageschrift zu studieren.
Sie umfasst mehr als 6.000 Seiten.
Verlangt wird für die drei Haupträdelsführer die Höchststrafe.
30 Jahre Gefängnis wegen militärischer Rebellion.
Aus Madrid hörten sie einen Bericht von Robert Gerhard.
Zum Abschluss des Mittagsjournals nun noch die wichtigsten Tagesereignisse zusammengefasst in den Kurznachrichten.
Österreich.
Der weltberühmte Dirigent Karl Böhm ist heute kurz vor Mittag in Salzburg gestorben.
Karl Böhm, der in der vergangenen Woche einen Schlaganfall erlitten hatte, lag zwei Tage im Koma.
Böhm hätte am 28.
August sein 87.
Lebensjahr vollendet.
Der in Graz geborene Künstler hat vor allem durch seine Interpretationen der Werke Mozart, Wagners und Richard Strauss Weltruhm erlangt.
Er war von 1943 bis 1945 und dann von 1954 bis 1956 Direktor der Wiener Staatsoper.
1964 wurde er erster österreichischer Generalmusikdirektor.
Im Bundeskanzleramt in Wien beginnen zur Stunde Gespräche über die Zukunft der vom Konkurs bedrohten Firma Eumig.
Beraten werden sollen vor allem Hilfsmaßnahmen für die fast 3.000 Beschäftigten, denen der Verlust ihrer Arbeitsplätze droht.
Bundeskanzler Kreis Keh hat für die Besprechung seinen Urlaub unterbrochen.
An den Verhandlungen werden auch die Landeshauptleute der betroffenen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark, deren Stellvertreter die Generaldirektoren von Föst und Länderbank sowie Sozialminister Dallinger und Handelsminister Staribacher teilnehmen.
Bei der Eröffnung der Klagenförterholzmesse richtete Bundespräsident Kirchschläger heute den dringenden Appell an die Sozialpartner, den gemeinsamen Weg des Dialogs nicht zu verlassen.
Angesichts der anstehenden wirtschaftspolitischen Probleme komme der Sozialpartnerschaft besondere Bedeutung zu, betonte Kirchschläger.
Der Kärntner Landeshauptmann Wagner hält es für denkbar, dass die Bundesländer nach der Freigabe der Treibstoffpreise im Herbst eine eigene Importgesellschaft gründen und gestützt auf billige Einkäufe vor allem Großabnehmer mit Öl versorgen.
Wagner erklärte bei der Eröffnung der Klagenförtermesse, er erwarte sowohl für Benzin als auch für Dieseltreibstoff in ganz Österreich einheitliche Preise.
ÖVP-Obmann Mock tritt für eine parlamentarische Kontrolle der Tätigkeit der Staatspolizei ein.
In einem Interview, das heute Abend in der Fernsehsendung Politik am Freitag ausgestrahlt wird, betont Mock, es sei eine Grundfrage der Demokratie, die gesamte Exekutive in ihren wichtigsten Belangen vom Parlament kontrollieren zu lassen.
Der Bummelstreik einer Reihe von Kärntner Zollbeamten, der morgen um 6 Uhr früh beginnen soll, könnte zu stundenlangen Wartezeiten am Hauptgrenzübergang Kärntens-Törl-Maglern führen.
Sollten die heutigen Gespräche im Finanzministerium bis 15 Uhr nicht die von den Zollbeamten erhofften Resultate bringen, würde der Dienst nach Vorschrift, wie die Zöllner ihre Aktion nennen, vorläufig unbefristet an den Grenzübergängen Kärntens eingehalten werden.
Das Angebot Finanzminister Salchers, mit den Beamten im September zu konferieren, wurde von den Zöllnern abgelehnt.
Sie protestieren mit ihrer Aktion gegen Einsparungsmaßnahmen des Finanzministeriums und damit verbundenen Verdiensteinbußen.
Jugoslawien.
Stefan Doronski, einer der höchsten Funktionäre des Landes, ist heute Nacht in Belgrad gestorben.
Doronski war Mitglied des Staatsrates und des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens.
In dieser Eigenschaft war er während der fünf Monate dauernden Krankheit Präsident Titos, vor dessen Tod im vergangenen Jahr amtierender Parteichef.
Doronski war 62 Jahre alt, er soll an Krebs gelitten haben.
Polen.
Parteichef Kania und Ministerpräsident Jaruzelski sind heute zu ihrem angekündigten Besuch in die Sowjetunion abgereist.
Sie werden wahrscheinlich auf der Krim mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Brezhnev zusammentreffen.
In den vergangenen Wochen hatte Brezhnev dort bereits mit zahlreichen anderen Ostblockführern konfuriert.
Spanien.
Das Außenministerium in Madrid hat bestätigt, dass drei iranische Kriegsschiffe durch eine Gruppe bewaffneter Männer offenbar Perser gekapert worden sind.
Die Boote sind gestern früh nach dem Auslaufen aus Cadiz überfallen worden.
Eine monarchistisch gesinnte Oppositionsgruppe von Iranern hat die Verantwortung für die Aktion übernommen.
Die Wetteraussichten bis heute Abend meist heite, regional auch wolkenlos, schwachwindig, Tagessuchstemperaturen 24 bis 29 Grad.
Das Mittagsschanal ist mit diesen Kurzmeldungen und mit dem Wetterbericht beendet.
Edgar Sterbens verabschiedet sich im Namen von Redaktion und Technik.
Interview: Innenminister Lanc, ÖVP-Sicherheitssprecher Lichal und FPÖ-Landesparteiobmann für NÖ Ofner
Mitwirkende:
Seifert, Wilfried [Gestaltung]
, Lanc, Erwin [Interviewte/r]
, Lichal, Robert [Interviewte/r]
, Ofner, Harald [Interviewte/r]
Datum:
1981.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Politik Österreich
;
Politik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten
Interview und Einblendung: Musikkritiker und Biograph Franz Endler und Karl Böhm
, Einblendung: 2. Satz der 3. Symphonie von Ludwig van Beethoven, dirigiert von Karl Böhm
Mitwirkende:
Parschalk, Volkmar [Gestaltung]
, Endler, Franz [Interviewte/r]
, Böhm, Karl [Interviewte/r]
Datum:
1981.08.14 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Musik ; E-Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
;
20. Jahrhundert - 80er Jahre
Typ:
audio
Inhalt:
Nachrichten