Mittagsjournal 1981.08.18

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in 5 Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Aus dem Studio des Mittagsschannals begrüßt Sie Herbert Dobrowolny.
    Wir berichten heute über die Krisensitzung im Niederösterreichischen Landhaus, über die weitere Zukunft der Almiq-Betriebe in Niederösterreich und fassen die gesamtösterreichische Situation der in Schleudern geratenen Firma zusammen.
    In Österreich ist in letzter Zeit die Parteienlandschaft in Bewegung geraten.
    Eine Reihe von Persönlichkeiten macht mit neuen Aktionen und Parteigründungen auf sich aufmerksam.
    Wir sprechen mit dem Obmann der jungen Generation Edlinger darüber, ob die zunehmende Formierung sogenannter grüner Gruppen ein Alarmsignal für die etablierten Parteien ist.
    Die Inlandspresseschau ergänzt die politische Berichterstattung aus Österreich.
    Aus dem Ausland informieren wir Sie unter anderem über die Pläne der Bundesrepublik Deutschland, bei Ausgaben für den Gesundheitsbereich Einsparungen vorzunehmen.
    Die Patienten sollen künftig mehr als eigener Tasche zahlen, höhere Selbstbeteiligung bei Arzneien, Hilfsmittel, Zahnersatz und Fahrtkosten sind vorgesehen.
    Außerdem berichten wir über die steigende Kriminalitätsrate in Japan, die möglicherweise als eine Folge des Arbeitsstress zu sehen ist, und über die Situation in Zimbabwe.
    Dort könnte ein mögliches Modell zur Lösung der Rassen- und Wirtschaftsprobleme in den afrikanischen Staaten Realität werden.
    Die Kulturredaktion fasst die Abschlusspressekonferenz der Prägenzer Festspiele zusammen und bringt eine Vorschau auf die Klangwolke beim Linzner-Linzer-Bruckner-Festival.
    Zu Beginn stehen aber wie immer die Nachrichten, für die Adolf Poindl verantwortlich zeichnet.
    Gelesen werden die Meldungen von Melita Čapka.
    Österreich.
    Die Eumig-Gesprächsrunde für Niederösterreich wurde heute Vormittag ergebnislos vertagt.
    Am Donnerstag wird weiter verhandelt.
    Es konnte keine Einigung über die Finanzierung einer Auffanggesellschaft für das Eumig-Zweigwerk Wiener Neudorf erzielt werden.
    In Wiener Neudorf sind 1400 Arbeitsplätze in Gefahr.
    Das Land Steiermark will sich an einer möglichen Pacht- und Betriebsgesellschaft für das Eumigwerk Fürstenfeld mit 25 Millionen Schilling beteiligen, wenn der Bund und die Länderbank ebenfalls je 25 Millionen dafür bereitstellen.
    Die Beratungen über Sanierungsvorschläge für das Eumigwerk Kirchdorf in Oberösterreich haben noch kein Ergebnis gebracht.
    Sie sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.
    SPÖ-Clubobmann Fischer weist heute in der sozialistischen Korrespondenz darauf hin, dass die Bundesverfassungsgesetznovelle 1981 in Kraft getreten ist, die einige wichtige Änderungen enthält.
    Volksbegehren benötigen ab sofort nicht mehr 200.000, sondern nur noch 100.000 Unterschriften, um als gültig dem Nationalrat vorgelegt zu werden.
    Die Volksanwaltschaft wurde definitiv und unbefristet in die Verfassung eingebaut.
    Der Linzer Weihbischof Wagner hat in seiner Funktion als Vorsitzende der österreichischen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden gegen die Produktion der Neutronenbombe und gegen die weltweite Rüstungseskalation protestiert.
    Bischof Wagner bezeichnet die Neutronenwaffe als besonders unmenschlich, weil sie die materiellen Güter nicht beschädigt, sondern einfach die Menschen ausnerzt.
    Die Entscheidung zur Produktion der Neutronenbombe stehe in klarem Gegensatz zu den Grundsätzen der katholischen Kirche, betonte Wagner.
    USA.
    Präsident Reagan hat die gegen Israel verhängte Liefersperre für Kampfflugzeuge vom Typ F-15 und F-16 aufgehoben.
    Außenminister Haig begründete die Entscheidung mit dem Hinweis, dass zwischen Israel und den Palästinensern seit dem 24.
    Juli ein Waffenstillstand bestehe.
    Die 16 Flugzeuge sollen nach den Worten Haigs zum frühestmöglichen Zeitpunkt ausgeliefert werden.
    Der Lieferstopp war nach den israelischen Luftangriffen auf das irakische Atomforschungszentrum und auf palästinenser Stützpunkte in Beirut verhängt worden.
    In einer ersten Reaktion begrüßte der israelische Botschafter in Washington die Entscheidung der Regierung Reagan.
    Durch diesen Beschluss würden die Beziehungen zwischen beiden Ländern wieder tief und stark werden, meinte der Diplomat.
    Die palästinensische Befreiungsorganisation hat die Aufhebung der Liefersperre als Ermutigung für Israels Aggression bezeichnet.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der amerikanische Außenminister Haig rechnet damit, dass noch vor Jahresende formelle Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion über die Begrenzung der atomaren Mittelstreckenraketen in Europa beginnen werden.
    In einem Interview für das Hamburger Magazin Stern betont Haig, bei seinen Gesprächen mit dem sowjetischen Außenminister Gromyko im kommenden Monat werde der Beginn formeller Verhandlungen wahrscheinlich auf die Zeit zwischen 15.
    November und 15.
    Dezember festgelegt werden.
    Über die Modalitäten der Gespräche werde schon jetzt mit Moskau verhandelt.
    Falls es bis 1983, dem im sogenannten NATO-Nachrüstungsbeschluss fixierten Termin, keinen Verhandlungserfolg geben sollte, unterstreicht Haig, so werde mit der Stationierung von Pershing-2-Raketen und Marschflugkörpern vom Typ Cruise Missile in Westeuropa begonnen.
    In Bezug auf die Neutronenwaffe erklärt der amerikanische Außenminister, er hoffe, dass die Entscheidung über den Bau der Waffe die Verhandlungen nicht verzögern werde.
    USA.
    Trotz des Streiks der portugiesischen Fluglotsen hat es nach Angaben des amerikanischen Zivilluftfahrtamtes bisher keine Verzögerungen im Flugverkehr von den und in die Vereinigten Staaten gegeben.
    Die Luftfahrtbehörde hat Ausweichrouten über den Nordatlantik eingerichtet.
    Mit dem Ausstand wollen die portugiesischen Fluglotsen ihre Solidarität mit ihren streikenden amerikanischen Kollegen bekunden.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Der polnische Außenminister Czerek ist heute in Bad Reichenhall mit seinem deutschen Ressortkollegen Genscher zusammengetroffen.
    Im Mittelpunkt der Gespräche dürften die aktuelle Situation in Polen sowie polnische Wünsche nach Stundung seiner Schulden im Westen stehen.
    Czerek war aus Paris gekommen, wo er gestern mit dem französischen Ministerpräsidenten Moroir konferierte.
    Frankreich sicherte Polen dabei weitere Wirtschaftshilfe zu.
    Kenia.
    Das gigantische Energiepotenzial der Wasserkraft ist vor allem in den Ländern der dritten Welt noch weitgehend ungenützt.
    In einer Studie für die Energiekonferenz der Vereinten Nationen in Nairobi wird darauf hingewiesen, dass nur 17 Prozent des verwertbaren Potenzials weltweit erschlossen sind.
    Bis zum Jahr 2020 könnten nach Ansicht der UNO-Experten bis zu 80 Prozent der Wasserkraft ausgebeutet werden.
    Dabei liegt die Hälfte des Wasserenergiepotenzials in den Entwicklungsländern, die von den steigenden Ölpreisen besonders betroffen sind.
    Die Fachleute sind der Meinung, dass etwa Brasilien bis zur Jahrtausendwende seinen gesamten Elektrizitätsverbrauch mit Wasserkraft decken könnte.
    Zurzeit sind in Brasilien nur 14 Prozent der Möglichkeiten genützt.
    Schweiz.
    In Genf werden die Vorgespräche für die morgen beginnende Tagung der OPEC, der Organisation Erdöl exportierender Länder, fortgesetzt.
    Bei der Konferenz soll ein einheitlicher Rohölpreis innerhalb der OPEC festgelegt werden.
    Der Erdölminister Venezuelas, Calderon Berti, will erreichen, dass der von Venezuela geforderte Preis von 36 Dollar pro Fass Rohöl als Basispreis von allen OPEC-Staaten akzeptiert wird.
    Der saudi-arabische Erdölminister Jamani überraschte gestern mit seiner Aussage, der neue OPEC-Basispreis könne auch unter 34 Dollar liegen.
    Saudi-Arabien verlangt derzeit 32 Dollar pro Fass.
    Österreich.
    Die Zahl der Haushaltsunfälle ist heute bereits höher als die Zahl der Arbeitsunfälle.
    Nach Ansicht von Staatssekretärin Albrecht wäre es deshalb wünschenswert, ein Kuratorium gegen Haushaltsunfälle zu gründen.
    Die Staatssekretärin machte diesen Vorschlag bei der Eröffnung einer Ausstellung über Haushaltsunfälle, die der Verein für Konsumenteninformation in Wien veranstaltet.
    Es sei erforderlich, die Unfallgefahren und Ursachen zu erforschen, aufzuklären und so den Unfällen vorzubeugen, sagte Albrecht.
    Die Maßnahmen im Bereich der Arbeits- und der Verkehrsunfälle könnten dabei als Vorbild dienen.
    Ab Mitte Oktober soll die Ausstellung der Konsumenteninformation auch in den Bundesländern gezeigt werden.
    Die Bregenzer Festspiele erwarten für heuer ein neues Rekordergebnis für ihre Hauptveranstaltung, das Spiel auf dem See.
    Die bisherigen zwölf Aufführungen der West Side Story wurden von 42.000 Personen gesehen.
    Alle Freiluftveranstaltungen waren ausverkauft oder nahezu ausverkauft, ebenso die drei Ersatzveranstaltungen im Festspielhaus.
    Der neue Festspielpräsident Romberg wertet dieses Ergebnis als Verpflichtung, auf der Seebühne in erster Linie attraktive Operetten und Musicals zu spielen.
    Die pessimistischen Prognosen für die heurige Weinernte nach dem Frühjahrsfrost dürften sich nicht ganz bewahrheiten.
    Die Weintrauben haben sich in den vergangenen Wochen sehr gut entwickelt, sodass mit einer guten Weinernte gerechnet werden kann.
    Es dürfte ein durchschnittliches Ergebnis von knapp unter zweieinhalb Millionen Hektoliter erreicht werden.
    Das Wetter?
    Eine Hochdruckzone erstreckt sich vom Atlantik bis nach Mitteleuropa, sie bestimmt auch das Wetter in Österreich.
    Die Aussichten bis morgen früh, meist heiter, Winde aus West bis Nordwest, Nachmittagstemperaturen 19 bis 24 Grad, Frühtemperaturen 7 bis 13 Grad.
    Und die Aussichten für morgen Mittwoch, im Allgemeinen heiter, nur im Norden und Nordosten teilweise auch wolkig, mäßige Winde aus West bis Nordwest, Tageshöchsttemperaturen 20 bis 25 Grad.
    Noch die Wetterübersicht von 12 Uhr.
    Wien heiter 19°, Nordwestwind 15 kmh.
    Eisenstadt heiter 19°, Nordwind 15.
    Linz heiter 18°, Ost 5.
    Salzburg heiter 19°, Nordost 5 km.
    Innsbruck heiter 17°, Windstille.
    Bregenz wolkenlos 17°, Westwind 5 km.
    Graz heiter 18°, Windstille.
    Und Klagenfurt heiter 18°, Südostwind 5 kmh.
    Das waren also die Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsjournal.
    Es ist 12 Uhr und 11 Minuten.
    Das Tauzinn um die Erhaltung von lebensfähigen Werksteilen des Filmprojektor und Kameraproduzenten Eumig dauert an.
    Die Landesregierungen der Steiermark, Niederösterreichs und Oberösterreichs stehen unter Zeitdruck, um nämlich Auswege für die Erhaltung gesunder Werksteile noch vor der Anmeldung des Konkurses über die Bühne zu bringen.
    Wie weit sind nun die Rettungsmaßnahmen für Werksteile in den drei Bundesländern bisher gediehen und wie stellt sich die Länderbank zum Wunsch der drei Landeshauptleute?
    Die Länderbank möge den Weg zum Konkursrichter noch nicht antreten.
    Im Folgenden informiert sie Michael Kerbler.
    Zeit gewinnen heißt nun die Devise der Bundesländer Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich.
    Die Landeshauptleute Krainer, Ratzenböck und Blutwig haben eine Aufschiebung der Konkursanmeldung über die Firma Eumig bis nächste Woche verlangt.
    Das Motiv dieser Forderung liegt klar auf der Hand.
    Eine Konkurseröffnung, von Ausgleich spricht inzwischen niemand mehr, würde die Gespräche über eine Weiterführung von Werksteilen, aber auch den Eumig-Gipfel am Montag kommender Woche präjudizieren.
    Zwar haben die Landesregierungen Oberösterreichs und der Steiermark gestern einige wichtige Schritte zur Haltung von Produktionsstätten gesetzt, man will jedoch den Zeitraum auch deshalb erstrecken, um mit potenziellen Interessenten unter weniger Zeitdruck weiter verhandeln zu können.
    Was sind nun die bisher ausgehandelten Ergebnisse?
    Die steiermarkische Landesregierung hat gestern spätabends in einer außerordentlichen Sitzung einstimmig beschlossen, eine Auffanggesellschaft für das Eumigwerk Fürstenfeld mitzufinanzieren.
    Mit 25 Millionen Schilling will sich das Land Steiermark an einer eventuellen Pacht- oder Betriebsgesellschaft beteiligen, wenn der Bund und die Länderbank, die ja Eigentümer von Eumig ist, mit jeweils einem gleich hohen Betrag einsteigen.
    Die Erhaltung des Eumigwerkes in Fürstenfeld ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil die technische Einrichtung auf dem letzten Stand und die 858 Mitarbeiter durch ein hohes fachliches Niveau ausgezeichnet sind.
    Sowohl Lohnarbeit als auch ein interessanter Pächter kommen für Fürstenfeld in Frage.
    Ingründung befindlich sind in der Steiermark zwei Gesellschaften, die sich um Interessenten kümmern sollen.
    Die eine Gesellschaft ist die Steirische Betriebserweiterungs- und Betriebsansiedelungsgesellschaft, die zweite eine Steiermärkische Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft.
    Das Land Steiermark wird mit einer Haftung das Risikokapital der Beteiligungsfinanzierungsgesellschaft absichern.
    Für Fürstenfeld wird es also mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Auffanggesellschaft geben.
    Das bereits aus dem Eumik-Konzern ausgegliederte Werk Fohnsdorf ist ja vom Eumik-Konkurs nicht direkt betroffen.
    Das Fohnsdorfer Werk soll ja, und das wurde gestern vom Bundeskanzler Kreisky erneut bestätigt, durch eine Finanzierungshilfe des Bundes erhalten bleiben.
    In Oberösterreich haben Vertreter der Landesregierung, der Länderbank, der Eumig-Firmenleitung und der Belegschaft gestern die Möglichkeit der Installierung einer Auffanggesellschaft zur Erhaltung des Werkes Kirchdorfer erörtert.
    Die Erhaltung des Kirchdorfer Betriebes ist deshalb von großer Bedeutung, weil in dieser Region Oberösterreichs innerhalb kurzer Zeit zwei Mittelbetriebe den Konkurs anmelden mussten und damit zahlreiche Arbeitsplätze verloren gingen.
    Die Voraussetzungen für eine Erhaltung des Kirchhofer-Werkes sind recht gut, denn das Werk hat bisher nur teilweise für Eumig gearbeitet und zu mehr als 30 Prozent hochspezialisierte Druckguss-Teile für andere Firmen hergestellt.
    Als erste Voraussetzung nannte gestern Wirtschaftslandesrat Leibendfrost eine ungebrochene Fortführung des Industriegeschäftes.
    Auch von seiner Seite her wurde damit indirekt an die Länderbank appelliert, den Konkursantrag noch etwas hinaus zu zögern.
    Länderbank-Generaldirektor Wranitzki hat inzwischen jedoch klargestellt, dass der Konkurs angemeldet werden muss.
    Der finanzielle Status der Eumig-Firma ist derart, so Wranitzki, dass sich der Vorstand der Länderbank strafbar macht, wenn er nicht den Gang zum Handelsgericht antritt.
    Die Überschuldung ist so groß, dass ein Ausgleich nicht erfüllbar sein wird.
    Es muss der Konkurs angemeldet werden.
    Soweit eine Stellungnahme von Länderbank-Generaldirektor Wranicki.
    Offen bleibt, wie lange sich der Konkursantrag noch hinauszögern lässt.
    Denn jeder Tag, der abgewartet wird, kostet der Länderbank zusätzliche Millionenverluste.
    Die niederösterreichische Landesregierung offenbar ist optimistisch, was die Verzögerung der Konkursanmeldung betrifft.
    Sie hat die erste Sitzung, die heute Vormittag zum Thema Rettung des Eumigwerkes in Wiener Neudorf stattgefunden hat, auf Donnerstag vertagt.
    Werner Predoter vom Landesstudio Niederösterreich fasst die Ergebnisse des vormittaglichen Gesprächs zusammen.
    Die Verhandlungen im Marmorsaal des Niederösterreichischen Landhauses in Wien haben knapp drei Stunden gedauert und zu keinem Ergebnis geführt.
    Eumig-Direktor Bentzak und auch Betriebsratsobmann Fadler sind mit dem Konzept einer Auffanggesellschaft in diese Verhandlungen gegangen.
    Für dieses neue Unternehmen wäre ein Kapitalaufwand von rund 110 Millionen Schilling erforderlich.
    250 der 1.400 Arbeitsplätze im Werk Wiener Neudorf könnten damit erhalten werden.
    Für 1982 wurde für diese Gesellschaft ein Umsatz von 250 Millionen Schilling errechnet.
    Das Konzept hätte eine Beteiligung von Bund, Land und Länderbank an dieser Gesellschaft vorgesehen, was vom Vertreter der niederösterreichischen Landesregierung, Landesrat Erwin Schauer, abgelehnt wurde.
    Schauer zu den unterbrochenen Verhandlungen
    Es waren schwierige Verhandlungen, es war die Abdeckung des Verlustes im Gespräch, denn es hat sich herausgestellt, dass die Auffanggesellschaft, wenn sie zustande kommt für 250 Arbeitnehmer, auch sehr große Verluste nach 1981 und 1982 haben wird.
    Die Länderbank, Bund und das Land müssten diese Verluste nach unserer Meinung tragen.
    Und hier konnte kein Konsens erzielt werden.
    Das hat das Land bis jetzt nicht gemacht, dass bei Betrieben Verluste abgedeckt wurden.
    Gibt es einen finanziellen Rahmen für das Land?
    Nein, es werden noch Gespräche mit den Finanzreferenten geführt und natürlich auch von meinem Referat über die Arbeitsmarktförderung.
    Die nächste Verhandlungsrunde im niederösterreichischen Landhaus wurde für kommenden Donnerstag um 8.30 Uhr angesetzt.
    Dabei soll ein Konzept erarbeitet werden, das dann am Montag im Bundeskanzleramt beim nächsten Eumig-Gipfel vorgelegt werden soll.
    Das Land Niederösterreich bleibt derzeit nur bei der Zusage, für jeden neuen Arbeitsplatz wie der Bund ebenfalls 50.000 Schilling zur Verfügung zu stellen.
    Es bleibt aber dahingestellt, ob diese nächste Verhandlungsrunde überhaupt stattfinden wird oder auch sinnvoll ist, denn wie wir soeben erfahren, ist knapp vor 12 Uhr der Konkurs über Eumig eröffnet worden.
    Wir versuchen noch während dieses Journals mit dem Länderbank-Generaldirektor Franz Franitzki ein Gespräch zu führen.
    Ich hoffe, dass es klappen wird.
    Zwölf Uhr und siebzehn Minuten.
    Der nächste Beitrag ist die Inlands-Presse-Schau.
    Die Kommentatoren der österreichischen Tageszeitungen befassen sich heute hauptsächlich mit drei Themen.
    Mit der wirtschaftspolitischen Auseinandersetzung um die Folgen der AMIG-Pleite, über die Österreichstellung zum Beschluss des amerikanischen Präsidenten Reagan, die Neutronenbombe zu bauen und mit dem tragischen Zugsunglück auf dem Wiener Südostbahnhof.
    Auswahl der Zitate, Irmgard Beyer.
    Die ÖVP will möglicherweise wegen Eumig und der schlechten Wirtschaftslage eine Sondersitzung des Parlaments einberufen.
    Dazu schreibt Peter Knahm in der Neuen Kronenzeitung.
    Es bleibt der ÖVP natürlich unbenommen, alle Abgeordneten zusammenzutrommeln und ihre Angriffe im Parlament publicity-trächtig zu platzieren.
    Doch was soll bei einer solchen Sitzung außer viel Geschrei und gegenseitigen Beschuldigungen schon herauskommen?
    Die Österreicher wissen auch ohne Sondersitzung, dass das Regierungswerkel angesichts zunehmender Schwierigkeiten längst nicht mehr so geschmiert läuft, wie es eigentlich sein sollte.
    In den oberösterreichischen Nachrichten befasst sich Karl Danninger mit Stellungnahmen von ÖVP-Wirtschaftssprecher Graf zum Thema Eumig und den Schwierigkeiten in der Wirtschaftspolitik.
    Aber auch ohne die parteiamtlichen Zukunftsmaler dürften die meisten Österreicher spätestens in der vergangenen Woche nach dem Zusammenbruch des einst hochgelobten Eumig-Unternehmens bemerkt haben, wie viel es geschlagen hat.
    dass wir uns wirklich in einer dramatischen Situation befinden, die nicht mehr einfach durch gewohnte Maßnahmen zu bereinigen ist.
    Daher ist es umso bemerkenswerter, dass VP-Sprecher Graf just zu diesem Zeitpunkt seine Befürchtungen um eine seiner Meinung nach drohende Schilling-Abwertung ins Gespräch gebracht hat.
    Nicht, dass er selbst Einfluss auf eine solche Maßnahme hätte.
    Aber ist es nicht ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, das Graf da begonnen hat?
    Schließlich ist die Wechselkurspolitik ein so heikles Thema, bei dem schon ein Wort zur Unzeit gesagt beträchtlichen Schaden anrichten kann.
    Soweit zwei Kommentare zum Thema Eumig und zur Wirtschaftspolitik.
    Unter dem Titel Widersprüche befasst sich Thomas Kurherr in der Presse mit der österreichischen Stellung zur Neutronenbombe.
    Bundeskanzler Kreisky wollte keine offizielle Stellungnahme zum amerikanischen Beschluss geben, die Neutronenbombe zu bauen.
    Außenminister Baer aber hat sich vom amerikanischen Beschluss öffentlich distanziert.
    Dazu die Presse.
    Hat Paar ein offizielles Statement abgegeben, ist die Privatmeinung des Außenministers, als diese hat sie Kreisky bezeichnet, von der Meinung der Regierung zu sondern und ist alles das dazu angetan, Österreichs Außen- und Neutralitätspolitik gerade klar und glaubwürdig erscheinen zu lassen?
    Wo sich doch ein Gipfeltreffen abzuzeichnen beginnt, das möglicherweise in Wien stattfinden wird.
    Vielleicht will Kreisky gerade deshalb jetzt nichts sagen.
    In der Sozialistischen Arbeiterzeitung kritisiert Peter Bellinger die ÖVP-Haltung zur Neutronenbombe.
    Der außenpolitische Sprecher der ÖVP, Steiner, hatte dem Außenminister eine einseitige Haltung zum Thema Neutronenbombe vorgeworfen.
    Peter Bellinger in der Arbeiterzeitung.
    Wäre Steiner ein bisschen bedeutender und die ÖVP ein bisschen wichtiger, könnte man ihm den Vorwurf mit anderen Vorzeichen zurückgeben.
    So bleibt's bei der üblichen Diagnose Demagogie mit schwarzem Holzhammer.
    Zum Abschluss ein paar Gedankensplitter von Hans Rauscher im Kurier zum Zugunglück am Wiener Südostbahnhof.
    Soweit man jetzt erkennen kann, war menschliches Versagen die Ursache für diesen Unfall.
    Tatsache ist, dass menschliches Versagen oft eine bequeme Ausrede ist, aber doch nie ganz auszuschließen ist.
    Und zwar auch in technischen Abläufen, die besser abgesichert sind als in einem Pendlerzug.
    Mit dem menschlichen Versagen und der Möglichkeit, dass es manchmal Menschenleben kostet, müssen wir leben.
    Das war die heutige Inlandspresseschau von Irmgard Bayer zusammengestellt.
    In Österreich ist die Parteienlandschaft in Bewegung geraten.
    In letzter Zeit machten eine Reihe von Persönlichkeiten und Gruppierungen mit neuen Aktionen und Parteigründungen auf sich aufmerksam.
    Das Spektrum dieser Initiative reicht dabei von der Gründung einer Familienpartei durch den ehemaligen Präsidenten des katholischen Familienverbandes Kendöll bis zur Etablierung einer linken Alternativenliste in Wien.
    Die Bundeshauptstadt wird überhaupt immer mehr zum Schauplatz derartiger neuer Strömungen und Parteigründungen, nicht zuletzt im Hinblick auf die für 1983 anberaumten Landtags- und Gemeinderatswahlen.
    Neben der erwähnten alternativen Liste, die sich als Sammelorganisation verschiedener Basisgruppen versteht, wird es vielleicht auch die Kandidatur einer sich politisch nicht näher deklarierenden grünen Umweltschutzpartei geben.
    Angesprochen sollen vor allem jene Wechselwähler werden, die mit der Politik der Roten Rathausmehrheit unzufrieden sind.
    Während sich die drei etablierten Parteien offiziell nicht weiter beunruhigt und Grünen Bestrebungen innerhalb gewisser Grenzen aufgeschlossen zeigen, sehen Jungpolitiker wie etwa der Obmann der jungen Generation, Fritz Edlinger, grundsätzliche Alarmsignale.
    Hören Sie dazu das folgende Gespräch, das Johannes Fischer mit Fritz Edlinger geführt hat.
    Herr Edlinger, in Wien scheint sich eine Bestrebung jedenfalls zu entwickeln nach alternativer Politik.
    Die Frage zunächst einmal an Sie.
    Woran, glauben Sie, liegt diese Stimmung in Wien, die Hinwendung zu Fragen einer ganz nahen alternativen Politik?
    Woran liegt das eigentlich?
    Das liegt meines Erachtens nach vor allem in einer ziemlich fundamentalen Enttäuschung von jungen Sozialisten über die praktische Politik der Stadtverwaltung in den letzten Jahren vor allem.
    Ich glaube schon, dass der Großteil auch der Wiener Sozialisten, der Wiener sozialistischen Spitzenpolitiker die Probleme erkennen, theoretisch.
    Allerdings eben in der Praxis nicht in der Lage oder nicht willens sind, hier diesen Teufelskreis zu durchbrechen, in dem sie sich selbst befinden, in dem sie sich selbst gestellt haben.
    Wo bindet sich eine
    neue alternative Politik, um die jetzt offensichtlich in Wien auch gerungen wird, wo bindet sich die besonders an?
    Ich glaube, dass man das für sehr viele politische Bereiche so formulieren kann, dass die herkömmliche, traditionelle Art von Kommunalpolitik viel zu wenig auf kleinräumige, auf unmittelbar
    anliegende politische Probleme Rücksicht nimmt und viel zu sehr das Große, das statistisch Erfassbare im Augen hat.
    Da gibt es zwei Antworten darauf.
    Die eine wäre, das klingt fast wie das Programm des FAP-Listenführers Busseg in Wien.
    Die zweite Antwort, Dezentralisierung
    kann auch dazu führen, dass reine Partikularinteressen in der Stadt berücksichtigt werden.
    Stichwort Autobahn, man ist immer gegen die Autobahn, die vor dem eigenen Fenster gebaut wird, man ist aber für die Autobahn, wenn man sie selber braucht, um in den Urlaub zu fahren.
    Ja, was die Aktivitäten der ÖVP in Wien anbelangt, ist es doch klar zu erkennen, dass, und sonst gäbe es ja nicht diese im Moment noch verwirrende Vielfalt an grünen Initiativen, an eigenständigen grünen Organisationen und Parteien, dass also auch die Alternativbewegung insgesamt
    der ÖVP mit ihrem neuen Etikett nicht traut, weil sonst würden die Leute ja in ihrer großen Mehrheit in die ÖVP gehen.
    Was das zweite Argument anbelangt, die Gefahr des Partikularismus, so ist es sicherlich ein Problem, ich glaube es wäre jetzt banal und einfach das wegzuwischen,
    Aber ich glaube, um diese Meinungsbildung kommt eine Stadtverwaltung ohne dies nicht herum.
    Und ich halte es grundsätzlich für zielführender und auch für demokratischer, wenn man
    bereits in der Phase der Planung, in der Phase der Vorbereitung konkreter Schritte möglichst viele Interessen berücksichtigt.
    Wenn man sich die Geschichte mancher Bürgerinitiativen auch in Wien ansieht, so haben die ganz anders begonnen, auch politisch nicht so radikal begonnen, wie sie dann im Laufe der Jahre geworden sind, nicht zuletzt auch aus Verschulden der bornierten Stadtverwaltung heraus.
    Also hier gibt es sicher ein sehr großes Problem und der Widerstand ist immens.
    Ich glaube daher, dass in Wirklichkeit eine politische Umorientierung, eine politische Neuorientierung der Stadtverwaltung insgesamt natürlich auch nur Hand in Hand gehen kann mit einer personellen Erneuerung.
    mit dem Heranziehen von neuen, nicht so sehr verbrauchten Politikern, kurzum mit einem zumindest teilweisen Reviemau in der Mannschaft des Stadtsenates.
    Das heißt also, die ganze Mannschaft müsste in Wahrheit zurücktreten?
    Die ganze Mannschaft ist übertrieben.
    Es geht ganz einfach darum, personelle Veränderungen zu erreichen, die dann einen qualitativen Umschlag der Politik insgesamt garantieren.
    Ob das zwei, drei oder alles sein müssen, ist zweitrangig.
    Es geht ganz einfach darum, einen anderen Wind zu erzeugen.
    Dieses Gespräch mit Fritz Edlinger führte Johannes Fischer.
    Mit der grundsätzlichen Problematik linker und anderer Bürgerinitiativen, am Beispiel Wiens, und mit dem Vordringen der Grünen und ihrer möglichen Rückwirkung auf die Parteienlandschaft befasst sich übrigens heute Abend ein Journal extra im Abendjournal ab 18.10 Uhr im Programm Österreich 1.
    Ein Blick auf die Uhr ist 12.28 Uhr, zwei Minuten vor halb eins.
    In der uns noch verbleibenden Zeit wollen wir Sie über Zimbabwe, ein mögliches Modell zur Lösung der Rassen- und Wirtschaftsprobleme in afrikanischen Staaten informieren, über die steigende Kriminalitätsrate in Japan und die Kulturredaktion berichtet über die Abschlusspressekonferenz der Bregenzer Festspiele mit einer Vorschau auf 1982 und bringt auch eine weitere Vorschau auf die Klangwolke beim Linzer-Bruckner-Fest 1981, doch nun zu einem gesundheitspolitischen Beitrag aus der Bundesrepublik Deutschland.
    Um die anhaltende Kostenexpansion im Gesundheitswesen unter Kontrolle zu bringen, will der deutsche Bundesarbeitsminister Herbert Ehrenberg durch ein neues Kostendämpfungsgesetz alle Beteiligten, nämlich Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser, die Pharmaindustrie, Apotheker und Versicherte mit unterschiedlicher Härte zur Kasse bitten.
    Die Palette der vorgeschlagenen Maßnahmen, über die das Kabinett am 2.
    September in Bonn entscheiden soll,
    reicht von relativ geringfügigen Honorarkürzungen bei den Ärzten über eine höhere Kostenbeteiligung der Versicherten für Arzneiverband und Heilmittel bis zur Preissenkung bei zahntechnischen Leistungen sowie einer weiteren Kürzung der Apothekerhandelsspanne durch Erhöhung des Kassenrabatts.
    Ziel des vorgelegten Entwurfs ist die Vermeidung eines weiteren Anstiegs des Beitragssatzes in der gesetzlichen Krankenversicherung auf mehr als 12 Prozent im kommenden Jahr.
    Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland waren im vergangenen Jahr um etwa 8,5 Prozent je Mitglied gestiegen, während das für die Einnahmenentwicklung der Krankenkassen maßgebliche beitragspflichtige Entgelt der Versicherten lediglich um 5,5 Prozent zugenommen hatte.
    Der sich daraus ergebende Ausgabenüberhang erreichte 1980 etwa 10 Milliarden Schilling und führte Anfang dieses Jahres zu einer weiteren Beitragserhöhung in den deutschen Krankenkassen.
    Hören Sie näheres über diese Problematik von Klaus Langendörfer.
    Mitten in den ruhigen Bonner Sommer platzte ein Schnellschuss aus dem Bundesarbeitsministerium.
    Ein Referentenentwurf zu einem zweiten Kostendämpfungsgesetz im Gesundheitswesen.
    Der sozialdemokratische Arbeitsminister Ehrenberg will alle Beteiligten, Ärzte, Zahnärzte, Pharmaindustrie, Apotheker, Patienten und Krankenhäuser unterschiedlich stark zur Kasse bitten.
    Gerade im Krankenhausbereich sind nämlich die Kosten derart gestiegen, dass im kommenden Jahr ohne Sparmaßnahmen der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung um 0,5 Prozentpunkte erhöht werden müsste und damit die 12-Prozent-Marke überschreiten würde.
    Denn immer mehr Patienten werden stationär in Krankenhäuser aufgenommen, sodass die erheblich gesenkte durchschnittliche Verweildauer im Spital keine Ersparnisse mehr einbringt.
    Darüber hinaus muss die Zahl der Krankenhausbetten gesenkt werden, denn trotz stationärer Hochkonjunktur sind nur knapp 85 Prozent der vorhandenen Kapazität ausgelastet, die restlichen Betten stehen leer.
    Ein Ansatzpunkt der Gesetzesnovelle also, Ausbau der ambulanten Behandlung, weitere Verringerung der Verweildauer im Spital, so etwa nach einer Entbindung von 10 auf 6 Tage und die Schaffung einer bedarfsgerechten Bettenzahl.
    Diese Maßnahmen würden die Ausgaben der Krankenkassen um rund 14 Milliarden Schilling mindern.
    Dies allein reicht jedoch nicht aus, die in diesem Jahr 602 Milliarden Schilling umfassende Ausgabenseite im Gesundheitswesen zu sanieren.
    So sollen die Patienten mit rund 6,3 Milliarden Schilling beim Sparen mithelfen.
    Im Einzelnen ist Folgendes vorgesehen.
    Pro Quartal soll es nur noch einen Krankenschein geben.
    20 Prozent der Kosten für Arznei, Verband und Heilmittel müssten in Zukunft vom Patienten selber getragen werden.
    Allerdings nur bis zu einer Höhe von 28 Schilling je Rezept, anstelle von 7 Schilling bisher.
    Und wer nur einen Hustensaft oder eine Magentablette braucht, soll diesen in voller Höhe selber bezahlen.
    Die Kassen werden dafür nicht mehr aufkommen.
    Auch die dritten Zähne werden den Patienten in Zukunft teuer zu stehen kommen.
    Der Zuschuss der Kassen soll von 80 auf höchstens 60 Prozent gesenkt werden.
    Glück hat nur derjenige, der bei der Gebisserneuerung wiederverwendbares Zahngold mitbringt.
    Dies wird ihm angerechnet.
    Wer allerdings zum ersten Mal dritte Zähne bekommt, muss tief in die Tasche greifen, denn die Deutschen sind ohnehin Weltmeister im Verbrauch von Zahngold.
    Brillenträger bekommen nur noch alle vier Jahre eine neue Brille verschrieben.
    Es sei denn, ihre Sehstärke lässt erheblich nach.
    Auch Kuren gibt es nicht mehr so oft wie bisher und schließlich sollen alle Hilfsmittel, die mehr als 700 Schilling kosten, genehmigungspflichtig werden und erst auf ihre Notwendigkeit hin von der Krankenkasse geprüft werden.
    Doch nicht nur die Patienten, auch die Apotheker werden die Folgen dieses Gesetzentwurfes zu spüren bekommen.
    Sie sollen den Handelsrabatt von bisher 5 auf 7 Prozent erhöhen, also 2 Prozent Mindereinnahmen.
    Außerdem sollen Heil- und Hilfsmittel auf dem derzeitigen Preisniveau, wenn auch befristet, festgeschrieben werden.
    Mit einer Festschreibung kommen dagegen Zahnmediziner nicht davon.
    Ihre Vergütungen sollen auf Dauer gesenkt werden.
    Die Leistungen für zahntechnische Dienste werden befristet eingefroren oder abgesenkt.
    Notwendig sind alle diese Maßnahmen, weil die Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung um 8,5% gestiegen sind, während sich das maßgebliche beitragspflichtige Entgelt lediglich um 5,5% erhöht hat.
    Am 2.
    September nun wird im Kabinett über Ehrenwerkspläne diskutiert und abgestimmt.
    Erstaunlich dabei ist, dass ein sozialdemokratischer Minister, der sich bisher zusammen mit dem Gewerkschaftsbund stets gegen eine höhere Selbstbeteiligung der Versicherten zu Wehr gesetzt hat, diese nun vorschlägt.
    Die CDU-CSU-Opposition erkennt in den Plänen ein Gesamtpaket, das teilweise vernünftige Maßnahmen erkennen lässt, teilweise aber auch befürchten lässt, dass es sich um mehr ideologisch begründete Absichten der Systemveränderung im Gesundheitswesen handelt, als um Maßnahmen der Kostendämpfung.
    Unter dem Strich bleibt eines.
    Jeder einzelne Bürger muss mit dem Gesundheitswesen und allen Ansprüchen, die er daraus ableiten kann, in Zukunft sehr viel bewusster umgehen oder aber mehr zahlen.
    Klaus Langendörfer informierte sie über einen Gesetzesentwurf zur Kostendämpfung im deutschen Gesundheitswesen.
    Um ein Land im südlichen Afrika, das fast zwei Jahrzehnte lang als einer der zahlreichen Krisenherde in dieser Region figurierte, ist es in letzter Zeit ruhiger geworden, nämlich um Zimbabwe, dem früheren Rhodesien.
    Seit der Machtübernahme durch die schwarze Bevölkerungsmehrheit im Frühjahr 1980 sorgte Zimbabwe im Gegensatz zu anderen unabhängig gewordenen jungen afrikanischen Staaten kaum mehr für Schlagzeilen.
    Die etwa 200.000 nach wie vor in wirtschaftlichen und organisatorischen Schlüsselpositionen tätigen Weißen scheinen sich damit abzufinden, dass die politische Herrschaft nun von den einstigen schwarzen Untergrundkämpfern ausgeübt wird, die ihrerseits das Bestreben zeigen, mit den Weißen zusammenzuarbeiten
    um in einem gemischtrassigen Staat zusammenzuleben.
    Von vielen politischen Beobachtern wird daher Zimbabwe als ein Testfall und mögliches Modell zur Lösung der Rassenprobleme im südlichen Afrika angesehen.
    Österreich wird übrigens demnächst, das hat vor kurzem der Ministerrat beschlossen, in Zimbabwe eine diplomatische Vertretung einrichten.
    Unser außenpolitischer Redakteur Edgar Sterbens hat sich vor kurzem in dem Land aufgehalten und einige seiner Eindrücke in der folgenden Reportage zusammengefasst.
    Mittag in Salisbury.
    Oder richtiger gesagt, Mittag in Harare.
    Denn so wie vor etwas mehr als einem Jahr aus Rhodesien Zimbabwe geworden ist, trägt jetzt auch die Hauptstadt dieses jungen Staates offiziell ihren seit Generationen überlieferten schwarzafrikanischen Namen, eben Harare.
    Die Namensänderung ist Symbol für den politischen Machtwechsel und für den allgemeinen Wandel.
    Für einen Wandel, der viele Gesichter hat.
    Bleiben wir zunächst bei den Äußerlichkeiten.
    Ich stehe hier im Zentrum von Harare an der Kreuzung zweier Straßen, von denen die eine einst nach dem ersten Administrator Robesians, Jameson Avenue, getauft worden war.
    Sie trägt heute den Namen des Staatschefs von Mozambique, Zamora Machel.
    Die andere Straße, der alte Kingsway, heißt jetzt Julius Nyerere Avenue.
    Und das Denkmal von Cecil John Rhodes, nach dem das Land einst benannt war, und das unweit von hier vor dem obersten Gerichtshof gestanden ist, ist verschwunden.
    Verschwunden sind auch die Schilder und Aufschriften, die einst der schwarzen Bevölkerung den Zutritt zu Hotels, Bars und Restaurants verboten haben.
    Europäisch gekleidete Schwarze dominieren heute das Straßenbild.
    Selbstbewusst zeigen sie sich in den Geschäften und Gaststätten der Innenstadt.
    Die jungen Leute sind großteils modisch angezogen.
    Karottenhosen und T-Shirts sind derzeit der Modehit.
    Hopffarben werden bevorzugt.
    Vereinzelt sieht man schwarze und weiße Mütter, die nach afrikanischer Sitte ihr Kind mit einem weiten Tuch auf den Rücken gebunden mit sich tragen.
    Schulkinder in ihren weinroten, petrolgrünen oder dunkelblauen Schuluniformen vervollständigen das farbenfrohe, lebhafte Treiben, das jetzt um die Mittagszeit noch zunimmt.
    Denn zwischen 12 Uhr Mittag und 3 Uhr Nachmittag scheint ganz Harare auf den Beinen und in der Innenstadt zu sein.
    Man trifft sich, geht einkaufen oder essen, verhandelt mit Geschäftspartnern oder bummelt einfach durch die Fußgängerzone.
    Dem Beobachter bietet sich eine friedvolle Idylle, wie sie vor noch gar nicht allzu langer Zeit unvorstellbar gewesen ist.
    15 Monate nach dem Ende eines siebenjährigen Bürgerkriegs sind Angst und Spannung einer eigentümlichen Atmosphäre der Toleranz gewichen.
    Es scheint ein neuer Lebensstil zu herrschen, der von Verständigungsbereitschaft geprägt ist.
    Von einer Verständigungsbereitschaft, zu der sich die schwarze Mehrheit und die weiße Minderheit offenbar verpflichtet fühlen.
    Der politische Wandel in Zimbabwe, so hat man den Eindruck, hat zumindest an der Oberfläche wenig Schmerzen bereitet.
    Schwarz und Weiß wissen, dass sie aufeinander angewiesen sind und wo immer man hinhört oder hinsieht, spürt man dieses Bemühen um Zusammenarbeit, Verständnis und Aussöhnung.
    Früher rein weiße Schulen können jetzt auch von schwarzen Kindern besucht werden.
    In Spitälern werden Schwarze und Weiße gleich behandelt.
    Schwarze können heute in den früher in Weißen vorbehaltenen Wohnvierteln sich ansiedeln.
    Die Rassenintegration auf dem Wohnungssektor ist allerdings eine Frage des Geldbeutels.
    Die Schattenseiten dieser Entwicklung sind, durch die kostenlose Grundschulpflicht ist die Zahl der Schüler stark gestiegen.
    Der Lehrermangel hat sich noch vergrößert.
    Die Öffnung der Krankenhäuser für alle Bevölkerungsschichten, vor allem die Einführung einer kostenlosen Krankenfürsorge für die Ärmsten, führt zu einem Ansturm auf die Spitäler, in denen es zu wenig Ärzte, zu wenig Krankenschwestern und zu wenig Medikamente gibt.
    Die Anhebung der Mindestlöhne für schwarze Arbeiter,
    die nach wie vor nur einen Bruchteil des Einkommens eines weißen Arbeiters verdienen, hat einen Inflationsschub bewirkt, der sich unter anderem in einer Verdreifachung der Lebensmittelpreise innerhalb des vergangenen Jahres äußert.
    Die Inflationsrate ist zweistellig und schwankt zwischen 15 und 20 Prozent.
    Resultat?
    Ein Paar Damenschuhe, nicht aus Leder, kostet mindestens 500 Schilling.
    Ein durchschnittlicher Herrenanzug etwa 2500 Schilling.
    Dazu einige Vergleichszahlen.
    Der Mindestlohn eines schwarzen Industriearbeiters nach der Lohnanhebung beträgt knapp 2000 Schilling monatlich.
    Ein schwarzer Landarbeiter verdient etwa 750 Schilling im Monat.
    Das monatliche Durchschnittseinkommen eines weißen Arbeiters ist höher als 15.000 Schilling.
    Aber selbst wer Geld hat, kann nicht alles kaufen.
    Konsumgüter wie Butter und Käse sind mangelbare.
    Luxusgüter wie Autos, Uhren, Fernsehgeräte und Stereoanlagen, für die strenge Einfuhrbestimmungen gelten, sind nur zu unerschwinglichen Preisen, wenn überhaupt, zu haben.
    Der Grund dafür, die Regierung Mugabe hält an der restriktiven Importpolitik aus der rhodesischen Sanktionszeit fest.
    Denn Bewiesen sind knapp und werden ausschließlich zum Ankauf von Investitionsgütern verwendet.
    Die in den vergangenen 15 Jahren der wirtschaftlichen und politischen Isolierung aus dem Boden gestampfte Inlandsproduktion kann nicht den gesamten Bedarf decken.
    Sie ist aber in der Lage, die Bevölkerung zu ernähren und zu kleiden.
    In den Geschäften hier entlang der Samoroma Shell Avenue, in denen zur Käuferberieselung westliche Popmusik ertönt, gibt es keine ausländischen Artikel zu sehen.
    Das Warnangebot ist nicht größer als während des Krieges, erzählt man mir.
    Und auf die Frage, was sich hier in der Stadt seit dem Krieg tatsächlich geändert hätte, folgt die Antwort.
    Wir können uns jetzt frei bewegen.
    Wir werden an den Eingängen zu den Warnhäusern nicht mehr kontrolliert.
    Vorbei ist die Zeit des Durchsuchens und Abklopfens nach Waffen.
    Die Waffen tragenden Soldaten und Zivilisten gehören der Vergangenheit an.
    Gewehre und Pistolen gibt es nur mehr in Sport- und Waffengeschäften.
    Wir haben endlich Frieden, heißt es.
    Schwarz und Weiß stimmen in dieser Lagebeurteilung überein und machen nach außen hin einen zufriedenen Eindruck, der allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Rassenintegration und der unabdingbare soziale Ausgleich zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, vor allem zwischen Stadt und Land, ihre Bewerbungsprobe hier in Zimbabwe noch vor sich haben.
    nach diesem Bericht von Edgar Sterbens nun nochmals zurück nach Österreich und zur Eumig-Pleite.
    Wie wir schon kurz gemeldet haben, wurde knapp vor 12 Uhr der Konkurs über die Firma Eumig eröffnet.
    Länderbank-Generaldirektor Franz Wranicki war zu einer Stellungnahme nicht bereit.
    Im Folgenden fasst Michael Kerbler das Neueste zusammen.
    Knapp vor 12 Uhr wurde im Handelsgericht in Wien-Riemergasse der Konkurs über die Firma Eumig vom Richtersenat eröffnet.
    Kurze Zeit vorher war der Konkursantrag von den Firmenvertretern eingereicht worden.
    Damit kommt es innerhalb weniger Monate zum zweiten spektakulären Firmenzusammenbruch im Bereich des Länderbank-Imperiums.
    Mal ist zuerst die österreichische Klimatechnik Gesembaar mit einem 3 Milliarden Schilling-Konkurs gewesen, macht nun die Pleite der Firma Eumig an die 2,5 Milliarden Schilling aus.
    Betroffen vom Konkurs sind 3000 Arbeitnehmer in drei Bundesländern, nämlich der Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich.
    Der Eumig-Firmenvorstand hat offenbar dem Drängen der Länderbankführung nachgegeben, der die Ansicht vertrat, dass ein Aufschub des Konkurses unverantwortlich wäre.
    Länderbank-Generaldirektor Wranitzki hatte ja mehrfach betont, dass die Überschuldung der Firma Eumig so groß sei, dass ein Ausgleich nicht erfüllbar sein wird, daher der Konkurs angemeldet werden muss.
    Die Firma Eumig war im Jahr 1919 gegründet worden.
    Nach einer Produktion von Feuerzeugen aus Patronenhülsen ist man in die Entwicklung von Rundfunkgeräten eingestiegen, in der Folge auch auf den Amateurfilmsektor.
    Bahnbrechende Erfindungen auf diesem Gebiet, etwa die erste Kamera mit Elektromotorantrieb und die Erfindung der halbautomatischen Belichtungsregelung, sicherten dem Unternehmen große Auslandsmärkte.
    Damals war Eumig ein österreichisches Paradeunternehmen, heute der zweitgrößte Pleitefall der Nachkriegsgeschichte.
    Offen bleibt, nach der Anmeldung des Konkurses, inwieweit Sanierungsbestrebungen, z.B.
    die Schaffung von Auffanggesellschaften in den drei Bundesländern, beeinträchtigt werden.
    Soviel also noch von Michael Kerbler zum Fall Eumig.
    12.44 Uhr ist es zurück ins Ausland.
    Der japanische Erfolgskurs in Sachen Wirtschaftswachstum hat den europäischen Herstellern in vielfacher Hinsicht Respekt oder auch Angst eingeflößt.
    Das fleißige, namenlose Heer von Arbeitsbienen, die ihrem Betrieb jahrzehntelang die Treu halten und vielfach auch auf ihren Urlaub verzichten, hat den japanischen Exporteuren den Weg nach Europa und die Vereinigten Staaten geebnet.
    Niedere Löhne, kaum Sozialleistungen und eine untrennbare Bande zum Betrieb, die sich vielfach in gemeinsamer Morgengymnastik oder auch Meditation äußert, sind vielleicht die Geheimnisse dieses Erfolgs, der so manchen heimischen Unternehmer in Schleudern brachte.
    Die Kehrseite der Medaille ist aber neben nicht einschätzbaren Berufskrankheiten ein Aggressionsstau.
    Hunderttausende kleine Rädchen wollen sich offensichtlich nicht in mehr in das 108 Millionen Menschen Einzelteile zählende Getriebe Japans reibungslos einfügen.
    Die Kriminalität ist stetig im Steigen begriffen, wie Michael Brauner berichtet.
    Für Jahrzehnte war Japan als Land von Kirschblüten, Geishas und bienenfleißigen, wohldisziplinierten Arbeitern dargestellt worden.
    Doch im heutigen, hochindustrialisierten Japan wurden nicht nur die Kirschblüten in den Hintergrund gedrängt, sondern es wächst, zum Schock der Öffentlichkeit, die Kriminalität.
    Nach wie vor wird zwar relativ wenig eingebrochen und gestohlen,
    Aber eine neue Art von Verbrechen hat sich im Land der aufgehenden Sonne breitgemacht.
    Gewaltverbrechen.
    Und zwar Gewalt, anonym begangen, von Unbekannten an Unbekannten.
    Ohne jede Absicht materiellen Vorteils.
    Nur der Tatweg.
    So kommt es nun regelmäßig vor, dass Menschen, meist Mädchen, in der U-Bahn mit rasiert klingenscharfen Messern oder mit Glassplittern attackiert und oft auch getötet werden.
    Teure Attentate haben stark zugenommen.
    Ebenso Brandstiftung.
    Vor wenigen Wochen hatten Schlagzeilen über einen jungen japanischen Kannibalen in Europa und besonders hier in Japan Aufregung zum Thema Gewalt verursacht.
    Viele der gegenwärtigen Gewalttaten werden mit ausgewählter Grausamkeit durchgeführt, sodass Kriminalisten annehmen, sie seien sorgfältig geplant.
    Doch ebenso viele Daten haben spontanen Charakter.
    Nach Kriminalstatistiken des Vorjahres gab es in Japan zwar um 50 bis 250 Prozent weniger Verbrechen als in westlichen Industriestaaten.
    Aber die Daten des Jahres 1981 werden einen erschreckenden Anstieg zeigen.
    Bei der Analyse über die Zunahme von Gewalttaten in Japan scheiden sich die Geister.
    Die einen sehen die Ursachen für die neue Welle von Kriminalität, den Folgen des Wohlstands und der Lockerung der Sitten.
    Die anderen in der ansteigenden Entfremdung und Entmenschlichung dieser bald vollcomputerisierten Hochleistungsgesellschaft.
    Schon die alltägliche Fahrt mit der U-Bahn vom Wohnort zum Arbeitsplatz in Tokio ist voller Gewalt.
    Wenn auch Tokios U-Bahn-Netz perfekt angelegt und großzügig eingerichtet ist, verursacht zu den Hauptverkehrszeiten alleine der physische Druck von Millionen Menschen schwere Spannungen.
    Manchmal geht es wirklich wild zu in den U-Bahnen.
    Statt schieben und schubsen heißt es boxen, treten und stoßen.
    Und obwohl japanische Erziehung in Samurai-Tradition hohen Wert auf Stolz und ganz besonders auf Höflichkeit legt, können die als extrem diszipliniert bekannten Japaner ihre Aggressionen in der heutigen Umwelt nicht mehr zurückhalten.
    Zugleich sind Psychiatrie und Psychotherapie in Japan unterrepräsentiert.
    Gerade bei der Jugend zeigt sich eine starke Zunahme der Kriminalität.
    An die 45% aller Verhaftungen betrifft Jugendliche.
    Und immer wieder ist Gewalt der Mittelpunkt.
    Ob sie nun von der 50.000 Mann großen Streitmacht japanischer Rocker mit ihren schweren Maschinen kommt, oder von einer ähnlich großen Anzahl von Ultranationalen, die mit alten japanischen Kriegsfahnen auf Lautsprecherwagen und Jeeps paradieren.
    Auch auf den mehr als 60.000 Schulen, Gymnasien und Universitäten Japans herrscht Gewalt.
    Schüler lassen Mitschüler auf Glasscherben rutschen, zwingen sie Seife zu schlucken oder setzen sogar die ganze Schule in Flammen.
    Zugleich hat Japan die international höchste Rate von Kinderselbstmorden.
    Mit der Zunahme von Kriminalität und Gewalttaten wird auch Japan langsam die Zeiten seiner heilen Welt des Wirtschaftswunders beenden.
    Denn die Probleme und die Entwicklung der Jugend in Japan und ihr statistisch erfassbares Ansteigen signalisieren, dass in Zukunft das Arbeiterherd von 60 Millionen Menschen nicht mehr so reibungslos funktioniert.
    Michael Brauner aus Tokio war das 12.48 Minuten Kulturberichte im Mittagjournal.
    Die Bregenzer Festspiele, die in den letzten Jahren einen stärkeren Rückgang des Publikumsinteresses feststellen mussten, legten heute Mittag auf einer Pressekonferenz eine ausgesprochen positive Bilanz für den diesjährigen Sommer vor.
    Falls die noch ausstehenden drei Aufführungen des Spiels auf dem See mit Bernsteins West Side Story ähnlich gut besucht sind, werden über 50.000 Besucher auf der Seebühne zu verzeichnen sein.
    Hören Sie dazu das folgende Gespräch, das Wolfgang Burtscher mit dem seit Beginn dieses Sommers amtierenden neuen Festspielpräsidenten Günter Romberg führte.
    Herr Präsident Romberg, das Bregenzer Publikum kommt wieder auf die Seebühne, wenn nur ein attraktives Werk geboten wird, auch wenn es sich, wie in diesem Sommer, die Kritik der Ansicht war, nicht unbedingt für den See eignet.
    Das ist die eine Erfahrung dieses Sommers und die andere.
    Mit Weltstars wie Placido Domingo kann Bregenz volle Häuser und auch weitum anerkannte künstlerische Erfolge erzielen.
    Müssen Sie so besehen mit der Bilanz dieses Sommers nicht zufrieden sein?
    So besehen können wir ganz sicher zufrieden sein.
    Die zwei Stücke, die Westseilstory am See und der Othello im Haus waren, glaube ich, eine optimale Kombination für das Publikum.
    Die Westseilstory hat ein sehr breites Publikum angesprochen, vor allem auch die Jugend.
    Und der Othello im Haus hat also aus einem weiten Umkreis das Publikum angezogen, welches selten die Möglichkeit hat, solche Produktionen in Bregenz oder überhaupt zu sehen.
    Ist damit die Marschrichtung für die Zukunft vorgegeben, Populäres am See und Opernstars im Haus?
    Im Prinzip ja.
    Die einzige Frage, die sich uns stellt, ist die, wie können wir uns im Rahmen dieser
    Finanzbedingungen, in denen wir uns bewegen, die große Oper im Haus mit Weltstars wie Placido Domingo weiterhin leisten.
    Wir werden uns natürlich bemühen durch Einsparungen, durch höhere Einspielergebnisse etc.
    das für die Zukunft zu sichern, aber eine absolute Aussage über die nächsten Jahre ist diesbezüglich nicht zu treffen.
    Das heißt große Oper in Bregenz ja, aber sie wackelt aus finanziellen Gründen.
    Ja, im Moment wackelt sie noch nicht.
    Wir haben ja schon fixe Verträge für das Jahr 1982 abgeschlossen und wir sind zuversichtlich, dass wir 1983... Das ist Lucio di Lammermoor mit Sonia Gazarian und Jose Carreras.
    Richtig.
    Und für 1983 denken wir an eine Wiederaufnahme des Otello.
    Allerdings nur, wenn Placido Domingo uns noch zusagt.
    Das wird in Kürze.
    geschehen oder nicht geschehen, oder wir werden eine neue Inszenierung vom Freischütz bringen unter der Regie von Otto Schenk mit Schneider Simpson als Ausstatter.
    Aber diese langfristige Planung und die finanzielle Absicherung, die können wir erst dann als verbindlich erklären, wenn wir mit den Subventionsgebern eine Einigung herbeigeführt haben und wenn wir sehen,
    ob dieses Einfrieren der Subventionen, was uns jetzt für 1982 als große Überraschung serviert wurde, weiterhin Gültigkeit hat, weil dann müssen wir uns eben danach richten, wir können einfach nicht mehr Geld ausgeben, als wir einnehmen.
    Kann man sich überhaupt noch Festspiele in Bregenz leisten?
    Ja, man kann sich ohne Zweifel Festspiele leisten, vielleicht müssen sie etwas anders aussehen,
    Im Moment ist es absolut verständlich, dass die Subventionsgeber einerseits durch die Kritik der letzten Jahre, andererseits durch die angespannte Wirtschaftslage etwas knausriger geworden sind.
    Das ist also von mir als Wirtschaftler ohne Zweifel einzusehen.
    Aber wir müssen uns diesen Randbedingungen einfach anpassen.
    82 »Zigeunerbrunnen«, im Jahr 83 ist »Wiener Blut« geplant.
    Kann das so weit gehen, dass man im Prägens vielleicht sogar das »Weiße Röstl« wieder einmal spielen wird?
    Es ist noch nie gespielt worden, aber ich persönlich kann mir das ohne weiteres vorstellen.
    Ich glaube, dass man überhaupt Qualität nicht daran messen sollte, wie das Werk heißt, sondern wie es dargebracht wird.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Robert Stolz als nicht qualitativen Künstler einstuft und Franz Lehar ja.
    Also ich glaube, man sollte nicht mit den Jahreszahlen operieren.
    Das heißt, man geht auf dem See ganz bewusst eine Stufe zurück, um ja, dem Publikum entgegenzukommen.
    Ja, ich glaube, das Publikum hat ein Recht, in dieser sommerlichen schönen Atmosphäre in Bregenz etwas geboten zu bekommen, was ihm Freude bereitet.
    Und wir können schon auch, grund der Randbedingungen des Sees, ob es die Akustik betrifft, ob es die Distanzen betrifft, können wir nicht
    hochqualifizierte Opernwerke am See bringen, weil der wahre Opernfreund enttäuscht sein wird und die breite Masse wird eher dem etwas gelangweilt gegenüberstehen.
    Wie lässt sich das mit den künstlerischen Ambitionen Ihres Direktors Bär vereinbaren, der immerhin schon Carmen und den fliegenden Holländer auf der Seebühne gespielt hat?
    Schauen Sie, die Situation damals war ja doch anders.
    Wir hatten ja zu diesem Zeitpunkt, wo diese Werke gespielt wurden, noch kein Haus.
    Heute haben wir das Haus und alle, die darin gespielt haben, die inszeniert und dirigiert haben, sagen uns, wir haben ein großartiges Haus mit allen technischen und akustischen Möglichkeiten.
    Also wird doch zwangsläufig unser Konzept sein müssen, dieses Haus künstlerisch besser zu nützen und keine Experimente am See zu machen.
    Bei dieser Pressekonferenz kam heute die derzeit laufende Untersuchung der Festspielführung durch den Rechnungshof nicht zur Sprache.
    Das Ergebnis wird erst Ende September vorliegen und die Weiterentwicklung der Bregenzer Festspiele sicher nachhaltig beeinflussen.
    Soviel nur als Ergänzung zu diesem Gespräch, das Wolfgang Burtscher mit Festspielpräsident Günter Romberg führte.
    Einen Höhepunkt im internationalen Brucknerfest 1981 wird die Linzer Klangwolke, veranstaltet von der Veranstaltungsgesellschaft der Stadt Linz und dem ORF Landesstudio Oberösterreich, am 14.
    September um 20 Uhr sein.
    Auf dem Programm steht die 7.
    Sinfonie von Anton Bruckner, gespielt von der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Christoph Eschenbach.
    Optisches Komplementärereignis dazu ist eine Verbrennungsaktion des Schweizer Bildhaus Bernhard Lügenbühl im Bereich von Forum Metall, das Linzer Funk, Wolkenfeuerwerk und ein Bericht von Christian Schöpf hier im Landesstudio Oberösterreich.
    Seit Beethoven wurde nichts dergleichen mehr geschrieben, erklärte Hans Richter, einer der größten Dirigenten, spontan, als er den ersten Satz der siebenten Symphonie gehört hatte.
    Anton Bruckner begründete mit diesem Werk seinen Ruhm als Symphoniker.
    Im Rahmen eines überdimensionierten Environment wird diese Symphonie am Abend des 14.
    September als die Linzer Klangwolke 81 zur Aufführung gelangen.
    Zum dritten Mal also das symphonische Open Air im Donaupark.
    Erstmals wurde die Linzer Klangwolke 1979 veranstaltet.
    Zu dem damaligen Eröffnungskonzert von Ars Electronica waren 100.000 Besucher gekommen.
    Linz wurde zum viel zitierten Woodstock der E-Musik.
    Im darauffolgenden Jahr wurde das Konzept ausgebaut.
    Die Basis ist jetzt die Konzertaufführung im großen Saal des Bruckner Hauses, die als Live-Übertragung mit 40.000 Watt verstärkt in den Donaupark ausgestrahlt wird.
    Der offene Raum wird zum Konzertsaal neuer Dimension.
    Diesem gewaltigen Hörerlebnis entspricht die optische Gestaltung des Umraumes, in dem das musikalische Zentralereignis stattfindet.
    Als integrierender Bestandteil des Naturraumes wird am Abend der Lindzer Klangwolke, die Freilichtschau, vorm Metall durch eine spezielle Beleuchtung akzentuiert.
    Als künstlerisch eigenständige Aktion gestaltet sich das Lindzer Funkenwolkenfeuer, eine Verbrennungsaktion des Schweizer Bildhauers Bernhard Luggenbühl.
    Lugenbühl ist einer jener Künstler, die an Forommetall beteiligt sind.
    Für die Verbrennung am Abend der Klangwolke baut der Schweizer eine Großplastik aus industriellen Gussmodellen.
    Es ist wirklich das kostbarste Material aus einer wunderbaren Maschinenzeit, die ich hier verbrenne.
    Und eigentlich will ich mit diesem Feuer diese Materialien
    zum richtigen Wert bringen und das kann ich dann mit der Aktion, man kümmert sich auf diese Trümmer, die da in einer Grube oder so verbrannt werden und so bekomme ich dann ein Ethos auf diese Trümmer.
    Durch die Verbindung zweier eigenständiger künstlerischer Ereignisse, des akustischen und des visuellen, wird die Linzer Klangwolke zum mehrdimensionalen künstlerischen Erlebnis.
    Neben dem zentralen Ereignis im Areal des Donauparks werden dem Publikum in den verschiedenen Räumen des Bruckner Hauses unterschiedliche Hörvarianten angeboten.
    Von der traditionellen Konzertaufführung über Quadrophonie mit Multivision bis zur Kunstkopf-Live-Übertragung unter dem Motto von Ohr zu Ohr.
    Im Bewusstsein der Öffentlichkeit hat die Linz-Eklang-Wolke mittlerweile einen hohen Stellenwert erreicht.
    In der interessierten Fachwelt löst sie nach wie vor Diskussionen aus.
    Die Möglichkeit der Diskussion von Fragen, die in diesem Zusammenhang anfallen, bietet ein Symposium am folgenden Tag im ORF-Landesstudio Oberösterreich.
    Nach diesem Bericht von Christine Schöpf nur nochmals kurz ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Der Richtersenat des Handelsgerichtes Wien hat heute den Konkursantrag über die Firma Eumig angenommen, damit es das Konkursverfahren über Eumig eröffnet.
    Die Eumig-Gesprächsrunde für Niederösterreich wurde heute Vormittag ergebnislos vertagt.
    Die Verhandlungen sollen am Donnerstag wieder aufgenommen werden.
    Es konnte keine Einigung über die Finanzierung einer Auffanggesellschaft für das Eumig-Zweigwerk Wiener Neudorf erzielt werden.
    In Wiener Neudorf sind 1400 Arbeitsplätze in Gefahr.
    Das Land Steiermark will sich an einer möglichen Pacht- und Betriebsgesellschaft für das Eumigwerk Fürstenfeld mit 25 Millionen Schilling beteiligen, wenn Bund und Länderbank ebenfalls 25 Millionen dafür bereitstellen.
    Der Obmann der jungen Generation in der SPÖ Edlinger hat heute zur Problematik alternativer und sogenannter grüner Bewegungen Stellung genommen.
    Als Grund für die Zunahme solcher Gruppierungen nannte Edlinger die fundamentale Enttäuschung zahlreicher Jugendlicher, auch junger Sozialisten, über die Politik der Wiener Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren.
    SPÖ-Clubobmann Fischer hat heute darauf hingewiesen, dass die Bundesverfassungsgesetznovelle 1981 in Kraft getreten ist, die eine gewichtige Änderung enthält.
    Volksbegehren benötigen ab sofort nicht mehr 200.000, sondern nur noch 100.000 Unterschriften, um als gültig dem Nationalrat vorgelegt zu werden.
    Die Volksanwaltschaft wurde in die Verfassung eingebaut.
    Noch die Wetteraussichten für Österreich.
    Meist sonnig, aber nur mäßig warm.
    Nachmittagstemperaturen zwischen 19 und 24 Grad.
    Wir sind am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst angelangt.
    Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Doprowolny.
    Auf Wiederhören.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vor Konkurs-Anmeldung für Eumig: Krisensitzung im NÖ-Landhaus
    Interview: Landesrat Schauer
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung] , Predota, Werner [Gestaltung] , Schauer, Erwin [Interviewte/r]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Inlandspresse: Eumig
    Mitwirkende: Bayer, Irmgard [Gestaltung]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview mit Fritz Edlinger, Obmann der "Jungen Generation" über SPÖ und Alternative Liste
    Mitwirkende: Fischer, Johannes [Gestaltung] , Edlinger, Fritz [Interviewte/r]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    BRD: Pläne für drastische Einsparungen im Gesundheitswesen
    Mitwirkende: Langendörfer, Gerd [Gestaltung]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Eumig: Konkurs eröffnet
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Japan: Steigende Kriminalität als Folge von Stress?
    Mitwirkende: Brauner, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medizin ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Abschluss-Pressekonferenz der Bregenzer Festspiele und Vorschau auf 1982
    Interview: Festspiel-Präsident Günter Rhomberg
    Mitwirkende: Burtscher, Wolfgang [Gestaltung] , Rhomberg, Günter [Interviewte/r]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Vorschau auf "Linzer Klangwolke" beim Linzer Brucknerfest 1981, optisches "Komplementärergeignis" ist eine Verbrennungsaktion des schweizer Bildhauers Bernhard Luginbühl
    Interview: Bernhard Luginbühl
    Mitwirkende: Schöpf, Christine [Gestaltung] , Luginbühl, Bernhard [Interviewte/r]
    Datum: 1981.08.18 [Sendedatum]
    Ort: Linz
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Kultur ; Humor ; Musik ; E-Musik ; Bildende Kunst ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

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    Titel Mittagsjournal 1981.08.18
    Spieldauer 01:00:07
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    Löw, Werner [Regie]
    ORF [Produzent]
    Datum 1981.08.18 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-810818_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

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    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt