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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
Zwölf Uhr hier ist der österreichische Rundfunk.
Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
Hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsschanal des aktuellen Dienstes.
Für die letzte Sendung im Juni haben wir Beiträge zu folgenden Schlagzeilen vorbereitet.
Pressekonferenz von Staatssekretärin Donald zum Problem der Teilzeitarbeit.
Unterrichtsminister Moritz nimmt zu Fragen der Schulreform und Schulpolitik Stellung.
Wie steht es im Zuge der Folgen von Tschernobyl um die Entschädigung für die heimische Landwirtschaft?
Präsentation einer Studie über die Verwertungsmöglichkeiten von Zwentendorf, die SPD legt ihr neues Grundsatzprogramm vor, Analyse der Rede des sowjetischen Parteichefs Mikhail Gorbatschow vor dem polnischen Parteitag und Verhaftungswelle unter südafrikanischen Gewerkschaftern.
Die Kulturredaktion gestaltet einen Bericht zum 60.
Geburtstag von Peter Alexander und informiert über die Kammermusiktage in Lockenhaus.
Zu Beginn dieses Programms stehen die Nachrichten, die Elisabeth Manners zusammengestellt hat.
Gelesen werden sie von Wolfgang Riemerschmid.
Argentinien.
Nach dem Sieg Argentiniens über die Bundesrepublik Deutschland im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft in Mexico City liegt ganz Argentinien im Siegestaummel.
In der vergangenen Nacht kamen bei Ausschreitungen mindestens drei Menschen ums Leben.
Fußballfans hatten in der Hauptstadt Buenos Aires Autos in Brand gesteckt und Schaufensterscheiben zertrümmert.
Es kam auch zu Plünderungen.
Auf einem Platz sah sich die Polizei veranlasst, Wasserwerfer und Tränengas einzusetzen.
Etwa 200 Randalierer wurden festgenommen.
Staatspräsident Raúl Alfonsín gratulierte der Mannschaft in einer Fernseh-Direktschaltung nach Mexico City.
Alfonsín dankte den Spielern mit den Worten, sie hätten Argentinien in einer wirtschaftlich äußerst schwierigen Zeit etwas Freude bereitet.
Die Argentinier hatten die Bundesrepublik Deutschland mit 3 zu 2 besiegt.
Polen.
Mit einer Rede des sowjetischen Parteichefs Michael Gorbatschow wird heute in Warschau der 10.
Parteitag der polnischen Kommunisten fortgesetzt.
Gorbatschow wird voraussichtlich zur Normalisierung in Polen Stellung nehmen.
Staats- und Parteichef Jaruzelski hat gestern eine kommunistische Weltkonferenz vorgeschlagen.
In der Warschauer St.
Stanislav-Kirche haben am Abend etwa 10.000 Gläubige bei einer Messe des vor zwei Jahren vom Geheimdienst Polizisten ermordeten Priesters Jezi Popieluszko gedacht.
Nach der Messe wurden mindestens drei Personen festgenommen.
Italien.
Staatspräsident Francesco Cossiga beginnt heute in Rom Verhandlungen zur Beilegung der Regierungskrise.
Cossiga konferiert zunächst mit seinen Amtsvorgängern Sandro Pertini, Giovanni Leone und Giuseppe Saragat sowie mit den Vorsitzenden der beiden Kammern des Parlaments.
Danach will der Staatspräsident mit den Führern der politischen Parteien verhandeln.
Die Regierungskrise wurde am vergangenen Freitag durch den Rücktritt des sozialistischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi ausgelöst.
Craxi hatte damit die Konsequenzen aus einer Abstimmungsniederlage im Parlament gezogen.
Als mögliche Lösungen der Krise gelten eine neue Regierung Craxi mit mehr christlich-demokratischen Ministern als bisher, eine christlich-demokratische Minderheitsregierung oder Neuwahlen.
Großbritannien.
In London beginnt heute die dritte Konferenz über das europäische Hochtechnologie-Projekt Eureka.
40 Minister aus insgesamt 18 Ländern nehmen an den Beratungen teil.
Zur Debatte stehen etwa 60 Projekte und die Schaffung eines ständigen Sekretariates.
Die europäischen Staaten wollen durch ihre Zusammenarbeit den Vorsprung der USA und Japans auf dem Gebiet der Elektronik und bei der Verarbeitung neuer Materialien einholen.
Bundesrepublik Deutschland.
Ein Schwurgericht in Nürnberg hat den 48-jährigen rechtsradikalen Ex-Wehrsportchef Karl-Heinz Hoffmann zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Hofmann wurde der Vergehen der Geldfälschung, gefährlichen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung sowie des Verstoßes gegen das Waffengesetz schuldig gesprochen.
Von der Anklage der Beteiligung an der Ermordung des jüdischen Verlegers Schlomo Lewin und dessen Lebensgefährtin Frieda Pöschke sprach das Gericht den Gründer der verbotenen rechtsextremen Wehrsportgruppe allerdings frei.
Israel
Unbekannte Täter haben in der vergangenen Nacht zwei Anschläge auf öffentliche Verkehrsmittel verübt.
Dabei wurden insgesamt neun Personen verletzt.
In einem Autobus in Tel Aviv explodierte in den Morgenstunden eine Sprengstoffladung.
Vorher hatte ein Unbekannter eine Handgranate auf einen Bus nordöstlich von Tel Aviv geworfen.
Im Zusammenhang mit den Anschlägen wurden 80 Palästinenser vorübergehend festgenommen.
In einem Anruf bei einer Nachrichtenagentur bekannte sich ein angeblicher Sprecher des PLO-Sonderkommandos Streitkräfte 17 zu dem zweiten Überfall.
USA.
Im New Yorker Museum of Modern Art wird heute die Ausstellung »Wien um 1900« eröffnet.
Im Gegensatz zu der Pariser Wien-Ausstellung wurde die Schau zeitlich auf die Epoche 1898 bis 1918 und auf die bildenden Künste eingeschränkt.
Bis zum 22.
Oktober werden unter anderem die berühmten Klimt-Bilder »Der Kuss« und das Porträt »Adele Blochbauer« gezeigt.
Die Gemälde wurden unter Polizeischutz ins New Yorker Museum eskortiert.
Ihr Versicherungswert beträgt mehrere hundert Millionen Schilling.
USA, Österreich
Die Einladung des Landes Salzburg an den neu gewählten Bundespräsidenten Kurt Waldheim, die traditionelle Sommer-Sonderausstellung der Max-Reinhardt-Gedenkstätte auf Schloss Arnberg zu eröffnen, bleibt aufrecht.
Dies teilte heute ein Sprecher von Landeshauptmann Haslauer in einer Reaktion auf einen Appell von Gottfried Reinhardt, dem Sohn des weltberühmten Regisseurs, gegenüber dem ORF mit.
Der 73-jährige Gottfried Reinhardt hat Waldheim schriftlich aufgefordert, auf einen Besuch der Max-Reinhardt-Gedenkstätte zu verzichten.
In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass sein Vater als Jude in die Vereinigten Staaten emigrieren musste.
Österreich, Italien.
Am österreichisch-italienischen Grenzübergang Törln-Maglan streiken seit heute früh die italienischen Zollbeamten.
Von der Arbeitsniederlegung ist nach Angaben des ÖAMTC nur der Schwerverkehr betroffen.
Der Streik soll bis morgen früh dauern.
Ein Grund ist zurzeit nicht bekannt.
Österreich.
In der Steiermark haben gestern Nachmittag schwere Gewitter Millionen Schäden verursacht.
In vielen landwirtschaftlichen Betrieben wurden Maschinen zerstört und Futtervorräte vernichtet.
Zahlreiche Tiere, die nicht mehr rechtzeitig aus den Ställen in Sicherheit gebracht werden konnten, verbrannten.
Auch der Glockenturm der Basilika von Mariazell wurde durch einen Blitzschlag beschädigt.
Eine gemauerte Rosette stürzte auf den Vorplatz der Wallfahrtskirche.
Der Haupteingang wurde daraufhin gesperrt.
Die Wetterlage.
Eine Hochdruckzone reicht von der Nordsee bis zum Alpenraum.
An ihrer Ostflanke werden mit nördlichen Winden teilweise noch feuchte Luftmassen herangeführt.
Die Aussichten bis morgen früh.
Im Westen und Südwesten meist heiter, sonst noch stärker bewölkt und einzelne Regenschauer möglich.
In weiterer Folge aber auch hier allmählicher Übergang zu sonnigem Wetter.
Mäßige Winde.
Nachmittags Temperaturen 20 bis 24 Grad, im Westen bis 27 Grad.
Tiefstwerte der kommenden Nacht 9 bis 16 Grad.
Die Aussichten für morgen.
Von einigen Wolkenfeldern abgesehen meist sonnig.
Mäßige Winde.
Tageshöchsttemperaturen 23 bis 28 Grad.
Die Vorschau bis zum Freitag.
Sonnig und warm.
Am Freitag im Norden Durchzug von Wolkenfeldern.
Die Messwerte abgelesen um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt, 19 Grad, Nordwind 15 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt stark bewölkt, 19 Grad.
Linz wolkig, 21 Grad, Nordwind 15 Kilometer.
Salzburg wolkig, 23 Grad.
Innsbruck heiter, 23 Grad, Südostwind 10 Kilometer in der Stunde.
Bregenz heiter, 23 Grad.
Graz stark bewölkt, 20 und Klagenfurt wolkig, 20 Grad.
Soweit also Nachrichten und der Wetterbericht im Mittagsschanal.
Es ist jetzt 12 Uhr und neun Minuten.
Etwa neun Wochen nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl hat sich zwar die Aufregung weitgehend gelegt, wenngleich die Bevölkerung durcheinander widersprechende Expertenmeinungen in weiten Kreisen nach wie vor beunruhigt ist.
Nicht beunruhigt, sondern verbittert ist eine Gruppe von Menschen, die durch die Giftwolke aus Russland vor allem wirtschaftlich geschädigt wurde.
Die politischen Verhandlungen über die Entschädigungen der Folgen von Tschernobyl gestalten sich nämlich äußerst langwierig und auch jetzt, knapp vor Abschluss dieser Verhandlungen, ist die endgültige Regelung noch nicht abzusehen.
Aber hören Sie in Ihre Informationen von Fritz Pesata.
Tschernobyl und die Folgen, das ist nicht nur das endgültige Nein für Zwentendorf,
Nicht nur der Kampf gegen die atomare Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, das sind nicht nur die über den Cäsiumgehalt der Milch besorgten Mütter, Tschernobyl und die Folgen, das sind auch viele Bauern und Gewerbetreibende, die um ihre Existenz zittern.
Der Schaden, der in diesem Bereich angefallen ist, schwankt in einer Größenordnung von einer bis zwei Milliarden Schilling.
Und fast ebenso groß wie diese Differenz, etwa eine oder zwei Milliarden Schilling, sind derzeit auch die Auffassungsunterschiede im Finanzministerium einerseits und in der ÖVP-Opposition andererseits.
Die hektischen Verhandlungen, die in der letzten Zeit geführt wurden, gehen heute Nachmittag weiter.
Morgen wird dann im zuständigen parlamentarischen Finanzausschuss so oder so eine Entscheidung gefällt werden müssen.
Die Ausgangspositionen.
Die beiden Regierungsparteien SPÖ und FPÖ wollen das Problem der Entschädigung über den Katastrophenfonds regeln.
Dieser Fonds wird überwiegend aus den Einnahmen aus der Einkommens- bzw.
Körperschaftssteuer dotiert.
Jährlich kommen aus diesem Titel knapp 3 Milliarden Schillinge auf diese Weise zusammen und werden auch wieder ausgegeben.
Zum geringeren Teil für tatsächliche Katastrophenschäden, zum überwiegenden Teil für vorbeugende Maßnahmen, vor allem im Bereich des Schutzwasserbaus.
Mit anderen Worten, der Katastrophenfonds wäre derzeit nicht in der Lage, falls erforderlich, tatsächlich 2 Milliarden Schillinge flüssig zu machen.
Andererseits laufen die bisherigen Vorstellungen der Regierungsparteien sowie des Finanzministeriums auch auf lediglich eine Entschädigung von 40 Prozent hinaus.
Sie betreffen insbesondere laut Gesetzesantrag Schäden der Gemüsebauern sowie der Halter von Schafen und Ziegen.
Weitere Schadensfälle über diesen Personenkreis hinaus könnten im Sinne des SPÖ-FPÖ-Antrags in Zukunft erfasst werden.
Der Standpunkt der Volkspartei beinhaltet zweierlei.
Eine hundertprozentige Entschädigung und zwar nicht nach dem Katastrophenfondsgesetz, sondern nach dem Strahlenschutzgesetz.
Die entsprechende Formulierung laut ÖVP-Antrag, Zitat,
wird durch ein nukleares Ereignis ein Mensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt oder in ihrer wirtschaftlichen Verwertbarkeit beeinträchtigt, so hat der Bund eine Entschädigung für die daraus entstandenen Vermögensnachteile zu leisten."
Mit anderen Worten, die ÖVP will eine hundertprozentige Entschädigung und sie will eine solche Entschädigung auch für Personen über den Kreis der Gemüsebauern und Schafzüchter hinaus.
Und ein weiterer Unterschied zum Antrag der Regierungsparteien, die ÖVP möchte, dass diese Mittel aus dem Budget und nicht aus dem Katastrophenfonds aufgebracht werden.
Wohl deshalb, weil nach dem Katastrophenfondsgesetz auch die Bundesländer einen gewissen Entschädigungsbeitrag leisten müssen.
Wie gesagt, heute Nachmittag gibt es eine letzte Verhandlungsrunde im Finanzministerium.
Der morgige parlamentarische Finanz- und Budgetausschuss muss dann die Entscheidung bringen.
Eine gewisse Unterstützung des ÖVP-Standpunkts kam am Wochenende vom freiheitlichen Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, Gerolf Murer.
Mura verlangte, so wie die ÖVP, dass nicht nur Gemüsebauern und Schafhalter, sondern vor allem auch tausende Milchbauern entschädigt werden, jene Milchbauern nämlich, die wegen der gefährlichen Strahlung ihre Kühe mit Trockenfutter versorgen mussten.
Ein Bericht von Fritz Pesata.
285.000 Österreicher, der größte Teil davon Frauen, sind Teilzeit beschäftigt.
Das sind um 50.000 mehr als noch vor zwei Jahren.
Jede vierte Arbeitnehmerin arbeitet heute freiwillig oder, vor die Alternative arbeitslos zu sein gestellt, weniger als 40 Stunden pro Woche.
Diese Zahlen stammen aus Untersuchungen, die das Institut für empirische Sozialforschung im Auftrag des Sozialministeriums erstellt hat.
Frauenstaatssekretärin Johanna Donal präsentierte heute die Ergebnisse und zog ihre Schlüsse daraus.
Manfred Steinhuber berichtet.
Bereits 1984 hat jede fünfte Teilzeitbeschäftigte ihre Arbeitsform nicht freiwillig gewählt.
Diese Aussage trifft auch für die heuer im März und April erstellte Untersuchung zu.
Und der steigende Trend zur Teilzeitarbeit unter Druck wird auch von Detailergebnissen bestätigt.
So gab etwa vor zwei Jahren nur ein Prozent der Teilzeitbeschäftigten an, aus rein betrieblichen Gründen weniger Stunden zu arbeiten.
Jetzt sagen das bereits sechs Prozent.
Und in Analogie dazu will mehr als ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten Frauen mehr arbeiten.
Diesem Druck auf die Frauen von Unternehmerseite her begegnet Staatssekretärin Donald mit einem Forderungsprogramm, an dessen Spitze die rasche Einführung der 35-Stunden-Woche steht.
Aber auch die Situation der Teilzeitarbeiterinnen soll konkret verbessert werden.
Ein Beispiel.
Aus der Studie geht hervor, dass mehr als die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten Frauen regelmäßig oder gelegentlich Überstunden machen müssen.
Nahezu jede Zehnte bekommt dafür weder Geld noch Zeitausgleich.
Und wenn Überstunden entweder in Geld oder in Zeit abgegolten werden, dann sehr oft ohne die für die Vollzeitarbeiter selbstverständlichen Überstundenzuschläge.
Die Forderung Donals, die auch bereits von der Regierung in ihr Arbeitsprogramm aufgenommen wurde, lautet, jede Stunde, die über die vereinbarte Arbeitszeit hinaus geleistet wird, ist als Überstunde abzugelten.
Ein Teilzeitgesetz glaube ich nicht, dass notwendig ist.
Ich glaube, dass so Bestimmungen eingeführt werden sollen, dass jede Stunde, die über die Vereinbarung hinausgeht, als Überstunde abgegolten wird.
Das ist meines Erachtens als generelles Gesetz notwendig, aber das heißt nicht, dass ein Teilzeitgesetz geschaffen werden muss.
Diese Forderung nach einer gesetzlichen Regelung geht über die Vorstellungen von Sozialminister Alfred Dallinger hinaus.
Dallinger hält dafür Kollektivverträge für ausreichend.
Und zur Verwirklichung dieser gesetzlichen Maßnahme beizutragen, das fordert Donald nun die weiblichen Mandatare der ÖVP auf.
Das sei Frauensolidarität in der Praxis, meint sie.
Und über den Erfolg dieser Initiative aber gibt sich Donald
keinen Illusionen hin.
Auf die Frage, wann es soweit werden könnte, meint sie?
Rechnen tue ich immer, aber das heißt nicht, dass es auch dazu kommen wird.
Sie wissen ja, dass alle diese Fragen, die hier angesprochen werden, auf sozialpartnerschaftlichen
auf der sozialpartnerschaftlichen Ebene ausgehandelt werden und ich rechne mit härterstem Widerstand und glaube nicht, dass es möglich sein wird, in dieser Legislaturperiode wirklich zu einem Abschluss in der Frage zu kommen.
Was aber für mich beweist, dass der Druck
dass der Druck für diese Forderung stärker werden muss.
Das heißt also, dass die Frauen, die Teilzeitbeschäftigt sind, auch wissen sie wollen und können nur so viele Stunden, auch die Gewähr haben, dass sie dann in dieser Form auch tatsächlich arbeiten können.
Und hier glaube ich, dass also die Teilzeitbeschäftigten Frauen doch ein eminentes Interesse haben müssten,
Und wir wissen ja, wie gesagt, auch bei vollzeitbeschäftigten Frauen, wie schon erwähnt, im Handel, dass sie häufiger keine Überstunden bezahlt bekommen, jedenfalls nicht dem Gesetz entsprechend.
Soviel über die Teilzeitwünsche von Staatssekretärin Donald.
Ich gebe zurück ans Studio des Mittagsjournals.
Reporter war Manfred Steinhuber und wir kommen jetzt um 12.17 Uhr aufgrund der noch nicht vorliegenden weiteren Berichte aus dem Inland zu Beiträgen aus dem Ausland.
Noch rechtzeitig vor den Bundestagswahlen im nächsten Jahr wollen sich die Sozialdemokraten in der Bundesrepublik Deutschland ein neues Parteiprogramm geben.
Immerhin hat ja das jetzt geltende Godesberger-Programm auch schon wieder fast 30 Jahre auf dem Buckel.
Das 170 Seiten starke neue Parteikonzept der SPD setzt vor allem auf rot-grüne Zukunftsakzente, auf Arbeitszeitverkürzung, mittelfristigen Ausstieg aus der Kerntechnologie und Umweltschutz ganz allgemein.
Das sind nur einige Stichworte.
Beschlossen ist das neue Grundsatzprogramm der SPD allerdings noch nicht.
Es wird in den nächsten Wochen auf allen Ebenen der Partei diskutiert.
Der Vorsitzende der Deutschen Sozialdemokraten, Willy Brandt, hat heute in Bonn Einzelheiten aus dem Programm vorgestellt.
Es berichtet Markus Peter.
Die Deutschen Sozialdemokraten haben so ihre eigenen Ritualien.
Und dazu gehört eben auch, dass sie alle 30 Jahre ein neues Grundsatzprogramm beschließen.
So sagte es heute Vormittag jedenfalls Erhard Eppler, der Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD.
Nun scheint es also wieder einmal so weit zu sein.
Das Godesberger Parteiprogramm, ein durchaus historisches Dokument bundesdeutscher Geschichte, ist in die Jahre gekommen.
Es stammt aus dem Jahre 1959 und soll jetzt für die kommende Generation der Sozialdemokraten erneuert werden.
Mit ihrem Godesberger Programm hatte sich die SPD Ende der 50er Jahre zu einer Volkspartei gewandelt.
Sie hatte damals sozusagen revolutionäre Hemdsärmeligkeit abgelegt und war in den guten Zwirn der sozialen Marktwirtschaft geschlüpft.
In Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik galt damals der Kernsatz, so viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig.
An dieser Maxime rüttelt der Entwurf zum neuen Grundsatzprogramm nicht.
Doch in welcher Richtung die Grundsätze überdacht werden müssen, stellt Parteichef Willy Brandt heute Vormittag klar.
In dem Vierteljahrhundert seit Godesberg ist ein Denkmusterwechsel von säkularer Bedeutung in Gang gekommen.
Die sehr alte, sehr mächtige und gerade in unserem Kulturkreis das Denken und das Handeln regelrecht beherrschende Vorstellung von Menschen
der Ausersehen sei und gut daran tue, sich die Erde untertan zu machen, hat ihre Unschuld eingebüßt, verliert an Anziehungs- und Überzeugungskraft.
Die Entdeckung, wie sehr wir weltweit unsere natürlichen Lebensgrundlagen untergraben, und die Wiederentdeckung des Menschen als eines Teils der Natur, markieren einen Einschnitt, nach dem es nie mehr so sein wird wie in den 50er oder 60er Jahren.
als sich viele von uns die Zukunft schlicht als zu glückende Fortschreibung bestehender Trends vorgestellt und gewünscht haben.
Zur sozialen Verantwortung in ihrer Politik stellen die Sozialdemokraten nun auch die ökologische Verantwortung.
Und die Parteioberen geben dabei durchaus zu, dass sie von der Umweltbewegung gelernt haben.
Die SPD setzt nicht mehr uneingeschränkt auf Wachstum.
Die Qualität des Lebens rückt in den Vordergrund.
Dies ist ein Stück Umkehr unter der Kapitelüberschrift Wachsen und Schrumpfen ist die gewollte Entwicklung.
Dazu gehört natürlich der mittelfristige Ausstieg aus der Atomenergie.
Dies ist neu im Programmentwurf, denn in Godesberg hat die SPD noch vorbehaltlos der friedlichen Nutzung der Atomspaltung vertraut.
Ein wichtiges Kapitel neuer Politik ist die Umweltpolitik.
Hier stellt die SPD die Vorsorge in den Vordergrund, denn Entsorgen und Reparieren sei teurer.
Zum Kapitel Arbeit und Technik heißt es, die Wirtschaft müsse ökologisch erneuert werden.
Um die Arbeitslosigkeit langfristig abbauen zu können, wird gefordert, dass der Produktionsfaktor Arbeit nicht länger mit den gesamten Kosten des sozialen Sicherungssystems belastet wird.
Allerdings konkreter wird der Programmentwurf dabei nicht, obwohl es durchaus Überlegungen gibt, die so etwas wie eine Maschinensteuer für die Bundesrepublik vorsehen.
Außenpolitisch wird klargestellt, dass auch die Sozialdemokraten den Platz der Bundesrepublik im westlichen Bündnis sehen.
Die Rolle der Europäer soll dabei aber stärker werden und den Amerikanern wird gesagt, sie sollten nicht nach Vorherrschaft streben.
Zur Deutschlandpolitik wird im Programmentwurf festgehalten.
Es bleibt offen, ob und in welcher Form die Deutschen in beiden Staaten in einer europäischen Friedensordnung zu institutioneller Gemeinschaft finden.
Da haben sich also jene Sozialdemokraten, die laut daran gedacht haben, dass die deutsche Frage nicht mehr offen sei, nicht durchgesetzt.
Und noch eine interessante Neuigkeit steht in diesem Entwurf.
Zum ersten Mal wird über die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Gesellschaft nachgedacht.
Und das gipfelt in dem Schlusssatz, wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche Gesellschaft überwinden.
Dies ist ein schöner Auftrag für Sozialdemokraten.
Dieser Programmentwurf ist mit dem heutigen Tag also an die Parteibasis weitergegeben worden.
Zwei Jahre muss er jetzt in allen ihren Gliederungen durchdiskutiert werden.
1988 wird er beschlossen.
Das neue Grundsatzprogramm soll dann die theoretische Plattform für die Mehrheit links von der Union sein, für die politische Mehrheit der 90er Jahre.
So wünscht sich das auf jeden Fall die SPD.
Markus Peter aus Bonn war das.
Südafrikas Apartheidsregime nutzt den vor Wochen verhängten Ausnahmezustand immer mehr zum harten Durchgreifen.
Mit einer groß angelegten Verhaftungswelle wurden an die 900 Gewerkschaftsfunktionäre nun in Haft genommen.
Dies ist offenbar aber nur die Spitze des Eisberges.
An der harten Haltung der Regierung kann auch der internationale Protest nichts ausrichten, auch wenn der Protest eher schwach ist.
Denn so konnte sich die EG beim jüngsten Außenministertreffen nicht auf ein hartes Vorgehen gegen Pretoria einigen.
Zu viel wirtschaftliche Überlegungen stehen da offenbar auf dem Spiel.
Wie die Situation in Südafrika selbst ist, darüber berichtet trotz Zensur Roland Haug.
aber nicht von den Urlaub auf Mauritius.
Mit diesen Worten nahmen vier weiße Zivilisten Svelaje Sisulu, den Chefredakteur der Zeitung New Nation, in ihre Mitte und führten ihn ab.
Die Frau des Verhafteten bezeichnete das Verhalten der vier Männer als arrogant, grob und unverschämt, eine Charakterisierung, die die Polizei heute weit von sich weist.
Bevor die vier mit ihrem Gefangenen losbrauchsten, riefen sie der Frau Sisulus noch zu, deinen Ehemann siehst du erst nächstes Jahr.
Das im Soweto lebende Paar war in den frühen Morgenstunden aus dem Schlaf gerissen worden.
Jemand versuchte, das Tor aufzubrechen.
Auch der Vorderzaun wurde niedergewalzt.
Dann standen vier Männer im Türrahmen, die Pistole im Anschlag.
Selake Sizulu ist in Südafrika nicht irgendwer.
Er stammt aus einer der bekanntesten Familien des Schwarzen Widerstands.
Der Journalist und Gewerkschafter ist der Sohn von Walter Sisulu, der zusammen mit dem ANC-Führer Nelson Mandela zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden ist.
In Südafrika reißt die Welle der Verhaftungen nicht ab.
Wie der Generalsekretär des Oppositionellen Gewerkschaftskongresses Kosatu Ceynaidu in Johannesburg mitteilte, sind seit Verhängung des Ausnahmezustands vor 19 Tagen 920 Gewerkschafter verhaftet worden.
Davon wurden erst 15 freigelassen.
Die Gesamtzahl der seit Beginn des Ausnahmezustands festgenommenen Personen wird von Hilfsorganisationen in Südafrika mit 1475 angegeben.
68 Personen sind seit dem 12.
Juni ums Leben gekommen.
Die Beziehungen zwischen Unternehmen und Gewerkschaftern sind schwer gestört.
Viele Vertreter der Arbeitnehmer mussten untertauchen, um der Verhaftung zu entgehen.
Warum geht die weiße Staatsmacht gezielt gegen schwarze Gewerkschafter vor?
Die schwarzen Arbeitnehmervertretungen haben sich vorgenommen, das wirtschaftliche und politische Gefüge Südafrikas entscheidend zu verändern.
Seit Ergründung des großen schwarzen Gewerkschaftsbundes COSATU im Dezember des vergangenen Jahres konzentrieren sich schwarze Funktionäre nicht mehr auf die Basisarbeit.
Die Führer der schwarzen Arbeiterbewegung, die seit 1979 dem Jahr ihrer Legalisierung reiche organisatorische Erfahrungen gewonnen haben, wurden von ihren Anhängern zu einem aktivistischen Vorgehen gedrängt.
Die Mitglieder der schwarzen Gewerkschaften waren nämlich im Verlauf der Unruhen in den Townships immer radikaler geworden.
Der erste eindeutig politische Zug war das Eintreten von COSATO, des großen schwarzen Dachverbands, für einen Investitionsstopp.
Da die Unruhen in den schwarzen Wohngebieten und der immer lauter werdende Ruf nach internationalen Sanktionen die Wirtschaft des Landes stark geschwächt haben, sieht die weiße Regierung in dem zusätzlichen Druck schwarzer Arbeiter eine direkte Bedrohung ihrer Herrschaft.
In Regierungskreisen wird sogar die Befürchtung geäußert, dass sich die schwarzen Gewerkschaften zu einem südafrikanischen Gegenstück zur polnischen Solidaritätsbewegung entwickeln könnten.
Und da will man rechtzeitig einen
von Südafrika nun nach Zentralamerika.
Honduras spielt bei den kriegerischen Auseinandersetzungen in Zentralamerika eine wichtige Rolle.
Die nicaraguanischen Kontrarevolutionäre benutzen Honduras in ihrem blutigen Krieg gegen die Regierung von Managua als militärisches Nachschubland.
Aus dem benachbarten El Salvador flüchten Zivilisten vor dem Bürgerkrieg nach Honduras.
Die Vereinigten Staaten schließlich führen in Honduras zusammen mit der Armee dieses Landes regelmäßig militärische Manöver durch.
Honduras bezahlt als treuer Verbündeter der USA im zentralamerikanischen Konflikt nicht nur einen hohen politischen Preis.
Denn je länger die kriegerischen Auseinandersetzungen andauern, desto mehr zeigen sich schwerwiegende ökologische Schäden in der Grenzregion zu Nicaragua.
Aber hören Sie nähere Informationen von Erwin Detling.
Die Militärmanöver der USA in Honduras haben in der eben zu Ende gegangenen Trockenzeit zahlreiche Waldbrände verursacht.
Eine honduranische Forstentwicklungsstelle meldet, allein in diesem Jahr seien bei den Militärmanövern 10 Prozent der gesamten Waldbestände abgebrannt.
Aber nicht nur der Wald ist bedroht.
Auch die Kaffeeplantagen sind von der Militarisierung in der Grenzregion zu Nicaragua betroffen.
Die Kaffeebauern mussten ihre Kulturen im Verlauf der vergangenen fünf Jahre teilweise aufgeben.
Jetzt fordern sie von den USA 50 Millionen Dollar Schadensersatz.
Die Kontrarevolutionäre, so erklären die Kaffeeproduzenten, könnten nur mit der finanziellen Unterstützung der USA weiterkämpfen.
Ohne die Amerikaner wäre der Krieg gegen die Sandinisten längst aus und die Kaffeebauern könnten ihrer Arbeit nachgehen.
Die größten Waldzerstörer in Honduras sind nach Angaben des Land- und Forstwirtschaftsministeriums die zahlreichen Flüchtlinge in der Grenzregion.
Die Miskito-Indianer, die zum Teil mit den Kontrarevolutionären sympathisieren, helfen mit, Wälder für neue Militärcamps zu roden.
Das Abbrennen des Waldes zählt zu den schnellsten Methoden, um rasch freie Flächen zur Verfügung zu haben.
Das honduranische Regierungsdokument erwähnt, in den vergangenen sechs Monaten seien auf diese Weise 1200 Hektar Wald verloren gegangen.
Aber die Miskitos sind nicht die einzigen, die roden.
Auch die Flüchtlinge aus El Salvador und Nicaragua schlagen Wälder, um neue Flächen für den Anbau von Mais, Bohnen und Gemüse zu gewinnen.
Honduras hat dadurch weitere Tausende von Hektar Wald verloren.
Dem Bericht des Land- und Forstwirtschaftsministeriums ist weiter zu entnehmen, dass die Flüchtlinge illegal Edelhölzer schlagen und mit geschützten Pelztieren und Vögeln handeln.
Ein lukrativer Markt für diese Tiere besteht vor allem in den Vereinigten Staaten.
Die Flüchtlinge sind bei der Umweltzerstörung nicht die Täter, sondern die Opfer.
Sie versuchen, sich so weit wie möglich selbst mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen, um den Honduranern nicht zu sehr zur Last zu fallen.
Solange der Krieg weitergeht, wird auch die Umweltzerstörung nicht aufhören.
Der Guerillakrieg fordert Menschenleben, er zerstört den Lebensraum von Tieren und er vernichtet Wälder und Pflanzen.
Er macht auch vor Naturschutzgebieten nicht halt.
Die Vereinten Nationen erklärten den Lauf des in die Karibik mündeten Platano-Flusses zum Kulturgut der Menschheit.
Der Krieg hat auch auf dieses Naturschutzgebiet übergegriffen.
Die Natur kennt keine Kriegsparteien.
Die bedrohte Flora und Fauna ist den Konterrevolutionären, den Sandinisten, den Flüchtlingen und den Besatzungsarmeen unterschiedslos ausgeliefert.
Ein Beitrag von Erwin Detling, den wir im Studio verlesen haben.
Es ist jetzt 12.30 Uhr, halb eins.
Untertitel der Amara.org-Community
Untertitel der Amara.org-Community
Und nun kurz die Schlagzeilen der Beiträge, die Sie noch bis 13 Uhr im Mittagsjournal hören können.
Also Österreich, Unterrichtsminister Moritz nimmt zu Fragen der Schulreform und der Schulpolitik Stellung und eine Studie über die mögliche Verwertung von Zwentendorf wurde nun präsentiert.
Die Kultur berichtet unter anderem über die Kammermusiktage in Lockenhaus und hat eine Würdigung für Peter Alexander vorbereitet, der heute seinen 60.
Geburtstag feiert.
Das war's.
Bevor wir aber zu diesen angekündigten Beiträgen kommen, nun noch ein Hinweis auf eine Sendung des aktuellen Dienstes heute Abend.
Am selben Tag, an dem Ingeborg Bachmann 60 Jahre alt geworden wäre, am 26.
Juni also, begann in Klagenfurt zum zehnten Mal der nach ihr benannte Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.
Ein Wettstreit der Literaten, bei dem es um insgesamt fast eine halbe Million Schilling an Preisgeldern ging.
Ein Wettstreit allerdings auch, an dem nicht zuletzt wegen der unmittelbaren Konfrontation eines vorlesenden Autors mit einer diesmal zehnköpfigen Jury immer wieder Kritik geäußert wurde.
Von öffentlichen Hinrichtungen der Autoren war da die Rede, von einer Show für die Eitelkeit der Juroren.
Trotz allem, seit 1977 war der Andrang von Autoren zur Teilnahme an diesem Wettbewerb jedes Jahr groß.
Doch in den letzten Jahren mehrte sich immer mehr der Eindruck, die Qualität der vorgelegten Texte lässt oft zu wünschen übrig.
Was wiederum vielfach darauf zurückgeführt wird, dass viele Autoren, die zur Teilnahme eingeladen werden, eben aus der geschilderten kritischen Einstellung heraus nicht kommen wollen.
Adolf Muschk, renommierter Schweizer Autor und Literaturkritiker sowie langjähriges Mitglied in der Jury des Bachmann-Preises, hat zur Situationsbeschreibung einen Vergleich parat.
Wir haben ein ähnliches Gesetz vielleicht, ich will es nicht ganz vergleichen, wie beim sogenannten Prix Eurovision de la Chanson, wo wir ja auch nicht
die Stars auftreten sehen, sondern so gehobener Unterdurchschnitt, der im Grunde für den Markt hierhin programmiert wird und vielleicht ein Jahr lang in den Hitlisten ist und dann vorbei.
Also ein ähnliches Gesetz, glaube ich, waltet auch hier.
Den Udo Jürgens würden sie nicht zu seinem Wettbewerb kriegen.
Und die ganz etablierten Autoren, die fehlen auch jedes Jahr ein bisschen mehr.
Das ist mir auch aufgefallen.
Heuer wurden jedenfalls Stimmen laut, man sollte doch nach zehn Jahren Ingeborg Bachmann-Literaturpreis Schluss machen.
Noch dazu, weil doch die Zentralfigur der Jury, der Literaturchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Marcel Reich-Ranicki, dem viele Autoren mit einer Art Hassliebe begegnen, zum letzten Mal dabei war.
Wie er sagt, nicht weil zehn Jahre Bachmannpreis genug sind, sondern um durch andere Gesichter in der Jury dem Bewerb vielleicht neue Farbe zu geben.
Denn... Wir alle brauchen den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb.
Er ist von hoher Bedeutung für das literarische Leben in allen deutschsprachigen Ländern.
Mehr über den Ingeborg-Bachmann-Preis, der gestern an die aus der DDR stammende, nun in Westberlin lebende Autorin Katja Lange-Müller für einen sehr humorvoll-satirischen Text vergeben wurde, heute Abend im Journal Panorama um 18.30 Uhr in Österreich 1.
Und nach diesem Hinweis auf unser Journal Panorama nun wieder zur aktuellen politischen Berichterstattung im Mittagjournal.
Die Firma Pechtl hat heute die Verwertungsstudie für das Kernkraftwerk Zwentendorf präsentiert und zwar gemeinsam mit der Verbundgesellschaft, die ja die Mehrheitseigentümerin von Zwentendorf ist.
Der Rest des nie in Betrieb gegangenen Werkes gehört ja sieben Landesgesellschaften.
Die Firma Pechtl ist weltweit die größte Ingenieurfirma.
Sie beschäftigt 25.000 Techniker, davon allein 6.000, die im Kernkraftwerksbau tätig sind.
Pechtl hat bisher weltweit 80 Kernkraftwerke errichtet.
Die Firma wurde 1985 beauftragt, zum ersten Mal ein fertiges und nie in Betrieb gegangenes Kernkraftwerk, nämlich jenes in Zwentendorf, zum Verkauf anzubieten.
Die Ergebnisse der Bemühungen der Firma liegen nun vor.
Nähere Informationen darüber von Herbert Huthar.
Eines kann gleich vorweggenommen werden.
Das Nein zu Zwentendorf und das endgültige politische Aus für das Kernkraftwerk nach der Katastrophe von Tschernobyl kommt teuer.
Die mehr als 14 Milliarden Schilling Bau-, Errichtungs- und Konservierungskosten sind zwar indirekt über die Strompreise wieder hereingekommen, aber das ganze Gebäude mit allen Anlagen im Wert von 14 Milliarden Schilling stehen noch da.
Und jetzt haben die Amerikaner ausgerechnet, was die Verwertung kostet und wie lange sie dauert.
Die Leute von Bechtel haben Interessenten in 63 Ländern der Welt unter die Lupe genommen.
Herausgestellt hat sich, dass ein Verkauf der Gesamtanlage unmöglich ist.
Selbst die sechs letzten möglichen Käuferländer – Italien, die Schweiz, Finnland, Jugoslawien, die Türkei und Ägypten – haben abgewunken, weil sie sich schon anderweitig festgelegt haben.
Bleibt also der Verkauf von Einzelteilen höchstwahrscheinlich an fünf Schwesterkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland.
Aber auch da ist das Ergebnis nach Aussagen von Pechtl erschütternd.
Denn eines steht jetzt schon fest.
Drei Viertel des vorhandenen Anlagenwertes sind verloren, so das Gebäude und bestimmte auf den Standort Zwentender fixierte Installationen sowie Pläne.
Bestenfalls 20 Prozent können als verwirtbare Teile verkauft werden, 5 Prozent als Schrott.
Zur Gänze verkauft werden könnte nur der Brennstoff, knapp die Hälfte der mechanischen und elektromechanischen Teile würden Interessenten finden und nur 6% aus den Turbinenanlagen könnten an den Mann gebracht werden.
Alles andere wäre Schrott oder im Gebäude eben Beton.
Die Folgerung von Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth.
Was es zu dieser faktischen Liquidation kommt, ist keine Frage.
Umgekehrt aber müssen hier die Eigentümer selbst die Verantwortung für das, was nun geschieht, nämlich die Zerstörung von etwa 14 bis 15 Milliarden Schilling-Vermögen, ihr Platz entgeben.
Wir werden daher in den Hauptversammlungen gemäß § 103 Absatz 2 des Aktiengesetzes entsprechende Weisungen einholen.
Erhebt sich noch die Frage, ob das Gebäude stehen bleiben kann oder ob es abgerissen werden muss.
Wenn das Gebäude stehen bleiben kann, könnte man einen Erlös von 640 Millionen Schilling erzielen, was auch Fremuth hofft.
Und auch diese Preise könnten nur dann erzielt werden, wenn die Erhebungen von Bechtel stimmen.
Sie sind nämlich vor Tschernobyl angestellt worden.
Nach Tschernobyl könnte sich der Verkaufserlös natürlich noch vermindern.
Nun zum Zeitplan.
Wenn das Gebäude stehen bleiben kann, ist die Sache in zwei bis drei Jahren erledigt.
Die völlige Demontage und der Abbruch aber würde mindestens bis 1993 dauern.
Eine Entscheidung ist frühestens nach den Ferien zu erwarten.
Soweit mein Bericht und damit zurück zum Mittagsschornal.
Reporter war Herbert Huter.
Knapp eine Woche nach der ausführlichen Schuldebatte im Nationalrat nahm heute Unterrichtsminister Moritz neuerlich zu Schulfragen Stellung.
Unter anderem ging es um des Ministers schulpolitische Pläne für den Herbst.
Eines seiner Vorhaben, die Einführung des Unterrichtsgegenstandes Partnerschaft und soziales Lernen, ist in der Vorwoche im Nationalrat am Widerstand der österreichischen Volkspartei gescheitert.
Ernest Hauer informiert sie näher.
Es sind eher kleinere Reformschritte, die im Herbst an den Schulen wirksam werden.
Zum Teil entsprechen sie aber alten Forderungen, wie etwa die Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen in der 6.
Schulstufe und in den Berufsschulen oder die Straffung der Altengeschichte zugunsten der Zeitgeschichte in den Hauptschullehrplänern.
Weitere Punkte, den Schülern sollen Inhalte aus der Berufs- und Arbeitswelt näher gebracht werden.
Minister Moritz persönlicher Zugang dazu, er selbst sei als Gymnasiast völlig ahnungslos gewesen, welche Anforderungen an Gleichaltrige im Beruf gestellt werden.
Minister Moritz stellte heute auch seine Vorstellungen zur Reform der Matura klar, die ab dem übernächsten Schuljahr 1987-88 in den Schulen erprobt und Ende der 80er Jahre dann in die Praxis umgesetzt werden sollen.
Bisherige Versuche zur Oberstufenreform, wie die Vorziehung eines Teils der Matura-Prüfungen auf die siebente Klasse, seien zwar bei Schülern und Eltern gut angekommen, sagte Moritz, nicht aber bei den Pädagogen.
Die Maturanten hätten sich nämlich frühzeitig auf Prüfungsfächer konzentriert und anderes eher vernachlässigt.
Moritz' Vorstellung von der Maturareform, Anfang der 8.
Klasse sollte ein Teil der Matura in Form einer Projektarbeit abgelegt werden.
Dies sei aber, wie Moritz betonte, im Gegensatz zu verschiedenen Berichten, nicht als Diplomarbeit zu verstehen.
Das Ziel einer solchen Projektarbeit soll es sein, den Schüler
das fächerübergreifende Denken in Zusammenhängen zu lernen.
Dass er also nicht nur aus der Sicht eines Spezialfaches an die Probleme herangeht, sondern das Problem aus der Sicht verschiedener Gegenstände betrachten lernt.
Also diese Fähigkeit Zusammenhängen zu denken, das einseitige Spezialistentum zu überwinden.
Außerdem soll eine Projektarbeit die Fähigkeit des angehenden Maturanten stärken, selbstständig zu arbeiten, selbstständig denken zu lernen.
Die Hochschulen kritisieren ja immer wieder, dass die Maturanten zwar mit relativ sehr viel Einzelfachwissen an die Hochschulen kommen, aber die Fähigkeit zum Studieren nicht mitbrächten.
Ich möchte diese Kritik ausdrücklich relativieren.
Ich halte sie in diesem Umfang für vollkommen unberechtigt.
Die Hochschulen schieben damit vielleicht einen Teil ihrer Probleme zurück auf die höheren Schulen.
Aber trotzdem sollten wir alles tun, um diese Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten noch stärker als bisher zu betonen.
In einer derartigen Matura-Reform sieht der Minister auch einen Schlüssel zur gesamten Oberstufenreform, da diese ja Rückwirkungen auf Oberstufe und auch Unterstufe haben müsste.
Schon zur Vorbereitung müsste eben früher mit fächerübergreifendem Projektunterricht begonnen werden.
Eine der erklärten Zielsetzungen des Ministers, eine Wiederaufwertung der allgemeinbildenden höheren Schulen, die durch die rasche Entwicklung der berufsbildenden höheren Schulen zuletzt etwas in den Hintergrund gedrängt worden seien.
Zu Unrecht, wie Moritz meint.
Jetzt zeigt aber gerade die letzte Entwicklung auch in der Wirtschaft, dass allgemein Bildung umfassender Art wieder mehr gefragt ist, dass die Nachfrage sogar nach Allgemeinbildung steigt.
Das war für mich Anlass, auch in den berufsbildenden höheren Schulen wiederum der Allgemeinbildung besonderes Gewicht zu geben, aber auch die allgemeinbildenden höheren Schulen in die Überlegungen stärker noch als bisher einzubeziehen.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass gerade Unternehmungen der Hochtechnologie, der spezialisiertesten Branchen,
Wir sagen, dass Sie, wenn Sie Nachwuchs für den mittleren Führungskreis suchen, dass Sie hier ohne dies also mit der Ausbildung praktisch bei Null beginnen müssten und dass Ihnen da ein umfassend gebildeter, flexibler Gymnasiast unter Umständen oft sogar lieber wäre als ein schon weitgehend spezialisierter Absolvent einer weiterführenden Berufsbildungsschule.
Und zum Grundsätzlichen?
Auch nach dem Scheitern des SPÖ-FPÖ-Initiativantrags in der Vorwoche auf Einführung eines Partnerschaftsunterrichts bekennt sich Moritz zum Schulkonsens.
Der Zwang zur Zweidrittelmehrheit sei nicht so ungünstig, meinte Moritz heute, da diese Zweidrittelmehrheit Kontinuität sichere und bei wechselnden Mehrheiten einen Zickzackkurs in Schulfragen verhindere.
Soviel von der Pressekonferenz des Unterrichtsministers und zurück ans Studio des Mittagschanals.
Reporter war Ernest Hauer.
Es ist jetzt 12 Uhr und 45 Minuten, dreiviertel eins, bis wir zu den beiden Kulturbeiträgen im Mittagschanal kommen.
Noch einige Takte Musik.
... Musik ...
Untertitelung des ZDF für funk, 2017
So, diese musikalische Überleitung kam gleich richtig für den nächsten Beitrag aus der Kulturredaktion.
Da geht's auch um viel Musik.
Der Wiener Schlagersänger und Fernseh-Entertainer Peter Alexander fährt nämlich heute seinen 60.
Geburtstag.
Vor 60 Jahren wurde er geboren unter dem Namen Peter Alexander Neumeyer.
Mit seinen TV-Shows verzeichnete Alexander seit Jahren im deutschsprachigen Raum Rekorderfolge.
Seine Konzerttourneen und Platteneinspielungen haben seinen Ruf als prominentester österreichischer Unterhaltungsstar gefestigt.
Hans Langsteiner hat zum 60.
Geburtstag von Peter dem Großen das folgende Porträt gestaltet.
Du bist so jung, wie du dich fühlst.
Bist so jung, wie du es willst.
Und du bringst in jeden Tag ein bisschen Sonne.
Peter Alexander singt, wer würde daran zweifeln, seinen Fans wieder einmal aus dem Herzen.
Dass Österreichs beliebtester Entertainer heute sein sechstes Lebensjahrzehnt vollendet, scheint in der Tat kaum glaublich.
Nicht nur dem äußeren Augenschein nach, der Alexander immer noch als rüstigen Mit-40er durchgehen ließe, nein, auch deshalb, weil die jungenhaft charmante Alterslosigkeit sicher eines der Erfolgsgeheimnisse dieses Stars ist.
Eine weltewige Jugend sanfter Zuneigung und harmloser Liebenswürdigkeit ist es, die Peter Alexander in seinen Auftritten verkauft.
Realitätsferner Eskapismus von professioneller Perfektion.
Problemlosigkeit als Programm.
So sorgenfrei hatte die Karriere des Peter Alexander Neumeier zunächst aber gar nicht begonnen.
Zwar sank der Sohn eines Wiener Bankrats schon mit fünf bei den Sängerknaben, doch nach Absolvierung des Reinhard-Seminars musste sich Alexander im Wien der Nachkriegszeit in kleinen Rollen beim Simpel und im mittlerweile abgerissenen Bürgertheater durchschlagen.
Franz Stoß, damals Leiter des Bürgertheaters, erinnert sich.
Peter Alexander, den habe ich vom Reinhard-Seminar weg engagiert, den kleinen Neumeier, der hat mir ja so gut gefallen, den habe ich in einer Reinhard-Seminar-Aufführung und der war dann bei mir engagiert, hat allerdings zunächst bei mir kleine Rollen gespielt und erst, ich glaube im letzten Jahr meiner Tätigkeit im Bürgertheater, hat er dann auch schon zweite Buffos gespielt, weil die ersten Buffos spielte der damals ja sehr beliebte Walter Müller.
Erst als Schlagersänger sang sich Alexander in die erste Reihe.
Die Beine der Dolores wurden, was man heute einen Hit nennt, und als Franz Antl auf den komödiantischen Sänger aufmerksam wurde, begann die Filmkarriere des Peter Alexander.
An die 50 Streifen sahen Alexander bald als Lümmel von der letzten Bank, bald als Musterknaben.
Einmal als Grafen Bobby, dann wieder als Schwaig.
Liebe, Tanz und Tausend Schlager war nicht nur der Titel eines dieser Filme, sondern auch ihr Programm.
Bald weitete Alexander sein Repertoire aus auf Operettenmelodien und Wiener Lieder und empfahl sich solcher Art dem benachbarten Ausland als singender Botschafter Österreichs.
Ich muss wieder einmal in Grinzing sein,
Beim Wein, beim Wein, beim Wein.
Ende der 60er Jahre, als die Kinokrise erste drohende Schatten warf, sattelte Alexander rechtzeitig um aufs Fernsehen.
Seine Shows wie auch seine Konzerttourneen verzeichnen Rekordzahlen und zeigen einen Allround-Künstler von geradezu amerikanisch anmutender Vielseitigkeit, der von der Hans-Moser-Parodie bis zum eingedeutschten US-Hit alle Spielarten der leichten Muse beherrscht und dabei im Alleingang ein Millionenpublikum unterhält.
Gemanagt wird dieses Allround-Talent seit Jahren von seiner Frau Hilde.
Von deren beinharter Gagenstrategie, die Geschäftspartner Alexanders ein Liedchen singen könnten, das auf keiner Alexander-Platte zu hören ist.
Gegner oder auch nur ernsthafte Kritiker hat Alexander keine mehr.
Ein André Heller, der Alexander einst als Brechmittel gepriesen hatte, hat längst seinen Frieden mit dem Entertainer geschlossen.
Und ein Falco ist stolz, an der Seite des Jubilars einen Auftritt zu bekommen.
Seit Jahren in der Schweiz ansässig ist Alexander dennoch im Herzen Wiener geblieben.
Und die Heimat vergalt diese Liebe gleich mehrfach mit hohen und höchsten Ehrungen.
Wie zuletzt vor einem Jahr, als sich Peter Alexander für den Ehrenring der Stadt Wien bedanken konnte.
Das ist eigentlich schon der zweite goldene Ring in meinem Leben.
Der erste war kein Ehrenring, er war ein Ehering.
Aber er hat mir sehr viel Glück gebracht.
Und jetzt also dieser Ring.
Ich bin jetzt nicht nur mit einer Wienerin verheiratet, ich bin auch mit Wien verheiratet.
Und... Tja, meine Damen und Herren, ich muss mich ganz herzlich für diese hohe Auszeichnung bedanken.
Der wird einmal ein Superstar, Superstar, Superstar in der weiten Welt.
Wie er dir, wie er mir, wie er einfach allen gefällt.
Ja, der wird mal ein Superstar, Superstar, Superstar, das muss so sein.
Ich bitte die Mama und bitte den Papa, sag bitte nicht nein.
Und dieser Superstar hat auch einen Wunsch zu seinem 60.
Geburtstag.
Das äußerte er wenigstens in einem Zeitungsinterview.
Da heißt es wörtlich, ich wünsche mir eine Fernsehserie.
Es gibt das Traumschiff und die Schwarzwaldklinik.
Ich würde gerne eine Serie drehen, die vielleicht heißen könnte Vater ist der Beste.
Das als Ergänzung zu diesem Beitrag von Hans Langsteiner.
In der kaum 2.200 Einwohner zählenden burgenländischen Marktgemeinde Lockenhaus begann am vergangenen Wochenende das 6.
Lockenhauser Kammermusikfest unter der Leitung des Geigers Gidon Kremer.
Organisator dieses ungewöhnlichen Festivals, das sich vor allem wegen seines unkonventionellen Stils bei vielen Musikfreunden einen Namen gemacht hat, ist der katholische Ortspfarrer Josef Herovic.
Heuer werden bis 13.
Juli in Lockenhaus insgesamt 25 Konzerte angeboten.
Eine Spezialität von Lockenhaus ist es, dass der Inhalt der einzelnen Konzerte in der Regel frühestens 24 Stunden vor Konzertbeginn bekannt gegeben wird.
Auch die Besetzung wird auf erst im letzten Moment festgelegt.
Marathon-Konzerte mit einer Dauer von mehreren Stunden sind keine Seltenheit.
Einiges über die programmatischen Schwerpunkte des 6.
Lockenhauser Kammermusikfestes verrät im folgenden Gespräch mit Günter Unger, der musikalische Leiter Guido & Crema.
Herr Kremer, Sie haben hier in Lockenhaus drei Spielorte zur Verfügung.
Die Burg, die Kirche und die Schule.
Strukturieren Sie jetzt auch das Programm im Hinblick auf diese drei Orte oder ist das egal, wo etwas gerade stattfindet?
Nein, das ist überhaupt nicht egal.
Ich glaube, das ist sogar sehr wichtig.
Nicht nur, weil besondere Musik im besonderen Raum ganz verschieden klingt und ab und zu einen Raum der Aufführung sehr verhelfen kann oder auch eine Aufführung zerstören kann.
Es ist wichtig auch, dass wir in der Zusammenarbeit mit Pfarrer Helwitsch auch in der Kirche ein besonderes Repertoire aufführen, das dem kirchlichen Rahmen angepasst ist.
Und da bemühen wir uns, die Werke zu finden aus der klassischen Musik sowie auch aus der modernen, die eben besonders für die Kirche geeignet sind.
Der Klavierzyklus läuft in der Schule, wo in einem ganz
unkonventionellen Rahmen das Publikum sich an den Vormittagen freut, nicht nur die Proben zu hören, sondern auch jetzt die Gelegenheit hat, auch wirkliche Konzerte zu erleben.
Schwerpunkt dieser Saison ist, dass wir uns bemüht haben,
dem Namen und dem Schaffen von Franz Liszt uns zu widmen.
Insofern haben wir auch den parallel laufenden Zyklus für Klavier.
In diesem Jahr kommen viele bekannte Namen zu uns und jeder spielt ein Werk von Liszt.
Besteht es durch die große Anzahl der Konzerte, insgesamt bieten sie 25 Konzerte innerhalb von 14 Tagen an, besteht durch diese große Anzahl nicht die Gefahr, dass auch hier allmählich der Stress Platz greift?
Ich versuche alles zu vermeiden, was zu einem Stress führt, aber natürlich bei der Intensität, mit der wir hier in Kommunikation sind, ist Stress ab und zu
ab und zu dabei und ab und zu sogar notwendig.
Es gibt Künstler, die viel besser arbeiten, wenn sie unter Stress sind.
Ich gehöre ab und zu auch dazu, trotzdem ich mir oft weniger Stress wünsche.
Ich hoffe, dass die Aufführungen unter diesem Stress nicht leiden, sondern dass wir einander unterstützen und
dass wir nicht auf der Suche nach der Perfektion sind, wie das oft erwartet wird, sondern dass wir auf der Suche nach der Aussage sind, die nicht immer mit der Perfektion zu tun hat.
Und nun, viereinhalb Minuten vor 13 Uhr, schließen wir unsere Berichterstattung mit Kurzmeldungen.
Österreich.
Die endgültige Liquidierung von Zwentendorf wird einen Verlust von etwa drei Viertel des Anlagenwertes von 14 Milliarden Schilling bringen.
Dieser gab nun eine Studie der Firma Pechtl, weltweit die größte Ingenieurfirma.
Der Verkauf der Gesamtanlage ist unmöglich.
Einzelteile können wahrscheinlich an fünf Schwesterkernkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland verkauft werden.
Verbundgeneraldirektor Walter Fremuth sagte, jetzt müssten die Eigentümer die Erlaubnis für diese Entwicklung geben.
Fremuth hofft, dass das Gebäude stehen bleiben kann, sonst würden die Verluste noch stärker steigen.
Frauenstaatssekretärin Johanna Donal will neue Arbeitszeitformen, die ausschließlich zur Rationalisierung eingesetzt werden, für die Unternehmer verteuern und somit uninteressant machen.
Teilzeitarbeit soll es nur auf ausdrücklichen Wunsch der Frauen geben.
Donal ist zwar nicht generell gegen die Teilzeitarbeit, sie tritt aber vehement gegen den Druck der Unternehmer, vor allem auf weibliche Arbeitnehmer, auf.
Argentinien.
Das ganze Land steht im Zeichen des Argentinien-Sieges bei der Fußball-Weltmeisterschaft.
Bei Ausschreitungen und tumultösen Siegesfeiern kamen mindestens drei Menschen ums Leben.
Unter anderem wurden in Buenos Aires Autos in Brand gesteckt und Schaufensterscheiben zertrümmert.
Es kam auch zu Plünderungen.
Staatspräsident Raúl Alfonsín gratulierte der Mannschaft in einer Fernsehdirektschaltung nach Mexico City.
Die Argentinier haben gestern die Bundesrepublik Deutschland im Finale mit 3 zu 2 besiegt.
Polen.
In Warschau wird der 10.
Parteitag der polnischen Kommunisten fortgesetzt.
Wichtigster Punkt ist heute die angekündigte Rede des sowjetischen Parteichefs Michael Gorbatschow.
Er wird voraussichtlich zur Normalisierung in Polen Stellung nehmen.
Großbritannien.
Die Außen- und Forschungsminister aus 18 Ländern haben heute in London Beratungen über weitere Projekte der europäischen Forschungsinitiative EUREKA aufgenommen.
Die europäischen Staaten wollen durch Zusammenarbeit den Vorsprung der USA und Japans auf dem Gebiet der Elektronik und bei der Verarbeitung neuer Materialien einholen.
In London liegen Vorschläge für etwa 100 Forschungsvorhaben vor, von denen nach deutschen Angaben etwa 60 beschlossen werden sollen.
Bundesrepublik Deutschland
Ein Schwurgericht in Nürnberg hat den 48-jährigen rechtsradikalen Ex-Wehrsportchef Karl-Heinz Hofmann zu einer Freiheitsstrafe von neun Jahren und sechs Monaten verurteilt.
Hofmann wurde wegen Geldfälschung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung sowie wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz schuldig gesprochen.
Von der Anklage des Doppelmordes sprach das Gericht den Gründer der verbotenen rechtsextremen Wehrsportgruppe allerdings frei.
USA.
Im Museum of Modern Art in New York wird heute die Ausstellung »Wien um 1900« eröffnet.
Prunkstücke der Schau sind »Der Kuss« von Gustav Klimt und das Klimt-Porträt der Adele Bloch-Bauer.
Der Versicherungswert dieser beiden Bilder beträgt mehrere hundert Millionen Schilling.
Morgen wird in New York auch ein im Jugendstil eingerichtetes Wiener Kaffeehaus eröffnet.
Österreich.
Der am Freitag verstorbene Schauspieler Richard Aibner wird heute in einem von der Stadt Wien gewidmeten Grab am Düblinger Friedhof beigesetzt.
Das Begräbnis findet in etwa zwei Stunden statt.
Heftige Gewitter haben am Wochenende in der Steiermark Millionen Schäden verursacht.
Betroffen sind vor allem landwirtschaftliche Betriebe.
Es wurden Geräte zerstört, Futtervorräte vernichtet und einige Tiere getötet.
Die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend im Westen und Südwesten sonnig, sonst unterschiedlich aufgelockert bewölkt.
Damit sind wir am Ende von 60 Minuten Information durch den aktuellen Dienst.
Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Herbert Dobrowolny.