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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Grüß Gott, einen schönen guten Tag.
Zum Freitag-Mittag-Journal begrüßt Sie Lois Bück.
Ich will Ihnen vorerst ein paar interessante Themen dieser Sendung ankündigen.
Die USA verschärfen die Sanktionen gegen Südafrika.
Und Bilanz des Amerika-Besuchs von Außenminister Jankowitsch.
Das sind die wichtigsten Auslandsberichte.
Aus Österreich der Aufsichtsrat der Förster Alpine tagt in Linz, ÖGB-Präsident Benja zum Problemkreis Bauwirtschaft, Umweltschutz, Kraftwerksbau und FPÖ-Generalsekretär Frischenschlager sagt, die Freiheitlichen sollten Regierungspartei bleiben, auch nach dem 23.
November.
Aus Salzburg berichten wir über einen umstrittenen Universitätsneubau und die Kulturredaktion weiß gegen Ende der Sendung zu berichten, dass sich der Schauspieler, Regisseur und designierte Josefstadtdirektor Otto Schenk jetzt österreichweit als Sänger von Wiener Liedern präsentiert.
Vorerst im Mittagsschanal aber nicht ariae, sondern rezitativ, die Meldungsübersicht, Redakteur Georg Schalk-Ruber, Sprecher Josef Fensl-Natik.
USA.
Der Senat in Washington hat sich mit 78 zu 21 Stimmen für Sanktionen gegen Südafrika entschieden und damit ein Veto von Präsident Reagan aufgehoben.
Der Senat folgte in seinem Beschluss einer gleichartigen Entscheidung des Repräsentantenhauses.
Demnach werden Investitionen in Südafrika, Verboten und Importe aus Südafrika in die USA weitgehend gestoppt.
Präsident Reagan sagte dazu, Strafmaßnahmen könnten die ernsten Probleme in Südafrika nicht lösen.
Er hoffe, dass durch den Sanktionsbeschluss nicht mehr Gewalt und mehr Unterdrückung entstünden.
Der südafrikanische Außenminister Rolof Botta hat vor Konsequenzen für die südafrikanische Bevölkerung und für die Menschen in angrenzenden Ländern gewarnt.
An den internationalen Märkten sind unterdessen die Preise für Gold und Platin gestiegen, da die Händler offenbar mit einem Embargo für Edelmetall-Lieferungen durch Pretoria rechnen.
Sowjetunion Die bevorstehenden Gipfelgespräche mit Präsident Reagan sollen nach den Worten von Parteichef Gorbatschow dazu dienen, die Rüstungskontrollverhandlungen zwischen den Supermächten zu beschleunigen.
Gorbatschow nahm mit dieser Äußerung erstmals zu dem Treffen in Reykjavík Stellung.
Er kritisierte neuerlich das Weltraumwaffenprogramm der Vereinigten Staaten als einen Schritt in Richtung Krieg.
Die nukleare Apokalypse sei aber nicht unvermeidlich.
Die Menschheit könne die drohende, schwere Gefahr hintanhalten, setzte Gorbatschow fort.
Der sowjetische Außenminister Schewernatze, derzeit zu einem Besuch in Mexiko, hat im Hinblick auf das Gipfeltreffen erklärt, die Erfolgsaussichten seien als günstig zu beurteilen.
Ferner hat Schewernatze angekündigt, der Abzug von sowjetischen Truppen aus Afghanistan werde in wenigen Tagen beginnen.
Die Zahl der Soldaten, die abgezogen werden sollen, nannte Schewernatze aber nicht.
Derzeit sind in Afghanistan etwa 120.000 sowjetische Soldaten stationiert.
Bundesrepublik Deutschland.
Im zentralen Paketpostamt von Frankfurt am Main ist heute früh ein Sprengkörper in einem Paket explodiert.
Verletzt wurde niemand, es entstand jedoch Sachschaden in der Höhe von eineinhalb Millionen Schillingen.
Das Sprengstoffpaket war an ein Warenhaus adressiert.
Einem Postbeamten fiel beim Verladen ein schriller Pfeifton aus dem Paket auf.
In der Verpackungsstelle des Postamtes wurde das verdächtige Paket geöffnet, dabei bildete sich eine Stichflamme.
Die Beamten konnten den Raum verlassen, bevor der Sprengsatz explodierte.
Bisher liegen keine Hinweise auf die Täter vor.
Iran.
Der syrische Botschafter im Iran ist gestern Abend von unbekannten Tätern entführt worden.
Der iranische Rundfunk berichtete, das Auto des Botschafters sei auf der Fahrt zum Wohnsitz von einem PKW und einem Krankenwagen blockiert worden.
Die Entführer gaben mehrere Schüsse ab.
Der Diplomat wurde in den Krankenwagen gezerrt und verschleppt.
Die syrische Botschaft in Teheran bestätigte die Berichte über die Entführung.
Weitere Einzelheiten sind aber nicht bekannt.
Indien.
Der Attentäter, der gestern mehrmals auf den indischen Ministerpräsidenten Rajiv Gandhi geschossen hat, ist nach jüngsten Erkenntnissen der Behörden ein Angehöriger des Sikh-Volkes.
Die Polizei ist zunächst davon ausgegangen, dass der Attentäter keine Verbindungen zu Militanten Sikhs habe.
Der Mann hat im Verhör mehrmals falsche Namen angegeben.
Zurzeit wird überprüft, ob er nach dem Sturm der Armee auf den goldenen Tempel von Amritsar im Sommer 1984 desertiert ist.
Militante Sikhs haben heute ein Attentat auf den Polizeichef des Bundesstaates Punjab verübt.
Der Polizeioffizier entging dem Anschlag.
In einem Feuergefecht zwischen den Tätern und Armeeangehörigen wurden ein Soldat getötet und weitere vier Personen verletzt.
Die Attentäter konnten entkommen.
Chile Gewerkschaftsführer Rodolfo Seguel tritt von seinem Amt als Chef der Gewerkschaft der Kupferminenarbeiter zurück.
Der 32-jährige christlich-demokratische Gewerkschafter ist weltweit bekannt geworden, als er vor dreieinhalb Jahren die ersten Protesttage gegen das Militärregime unter Staats- und Kunterchef General Pinochet organisierte.
Seitdem war Seguel mehrmals in Haft.
Jetzt erklärte er, er beuge sich dem Druck der Regierung, die mit einem Verbot der Gewerkschaft gedroht habe, sollte er ihr Präsident bleiben.
Seguel bleibt jedoch Chef des Gewerkschaftsdachverbandes Nationales Arbeiterkommando.
USA.
Außenminister George Shultz hat für die amerikanische Regierung ein Recht auf Täuschung im Umgang mit Gegnern beansprucht.
Shultz reagierte damit auf Zeitungsmeldungen, wonach die Regierung durch irreführende Berichte im Sommer versucht habe, dem libyschen Revolutionsführer Muammar Gaddafi zu schaden.
Der Außenminister sagte, er wisse von keinem Regierungsbeschluss in den Medien gezielt Lügen zu verbreiten.
Wenn es aber Möglichkeiten gäbe, Gaddafi nervös zu machen, so sollte man sie nutzen, sagte Shultz.
Ähnlich hatte sich bereits zuvor Präsident Reagan geäußert.
Er fügte aber hinzu, die Regierung habe nicht vorsätzlich versucht, die Presse und die Bevölkerung der USA zu täuschen.
Österreich In Linz befasst sich heute der Föst-Aufsichtsrat mit dem neuen, nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen erstellten Unternehmenskonzept.
Diskutiert wird vor allem über die Vorschläge der Betriebsräte.
Die Betriebsräte sind für eine Arbeitszeitverkürzung in Verbindung mit einem Lohnverzicht eingetreten, um auf diese Weise einen Teil der gefährdeten Arbeitsplätze zu erhalten.
Fürstgeneraldirektor Lewinsky hat grundsätzliche Gesprächsbereitschaft über diesen Vorschlag signalisiert.
Ab morgen gibt es wieder eine Aktion Billige Butter.
Ein Viertelkilogramm Aktionsbutter kostet 19 Schilling 40, der Normalpreis beträgt 23 Schilling.
Wie üblich ist die verbilligte Butter durch einen orange-roten Aufdruck gekennzeichnet.
4500 Tonnen Aktionsbutter werden angeboten.
Das Landwirtschaftsministerium stützt die Aktion mit 54 Millionen Schilling.
In Baden in Niederösterreich wird heute der fünfte österreichische Gesundheitstag eröffnet.
Er steht unter dem Motto Lebensmitte, Höhepunkt oder Krise.
Psychologen und Ärzte befassen sich mit den Schwierigkeiten dieses Lebensabschnittes.
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Vorträge und Diskussionen.
Zahlreiche Menschen in Kärnten wurden heute Nacht kurz vor 1 Uhr durch leichte Erdstöße geweckt.
Das Erdbeben ereignete sich im Raum Obertrauburg-Köttschach-Mauten.
Meldungen über Schäden liegen nicht vor.
Der Erdbebendienst der Hohen Warte ersucht um schriftliche Wahrnehmungsberichte.
Jetzt ist es 12 Uhr und 8 Minuten.
In dieser Woche hat uns eine sonnig lächelnde Seniorin besucht.
Die Meteorologen nennen das respektlos den Altweibersommer.
Und ich frage Dr. Walter Sobitschka, ob die Dame noch ein bissel bleibt oder ob sie leider schon gehen muss.
Ja, das frühherbstliche Schönwetter wird leider eine Unterbrechung erfahren.
Es nähert sich von Norden ein Kaltfrontausläufer.
Er wird in der kommenden Nacht und morgen den Alpenraum überqueren, allerdings nicht nachhaltig wetterwirksam sein und keine durchgreifende Wetterverschlechterung bewirken.
Ich rechne morgen mit teils aufgelockerter, teils stärkerer Bewölkung, höchstens vereinzelt etwas Niederschlag am ehesten noch am Nordrand der Gebirge.
Allerdings die Temperaturen werden zurückgehen.
Die Frühtemperaturen werden zwischen 5 und 12 Grad liegen, also noch relativ mild.
Die Tageshöchsttemperaturen morgen allerdings nur noch 13 bis 18 Grad.
Und am Sonntag wird dann der Hochdruckeinfluss wieder zunehmen.
Zunehmend sonniges Wetter am Sonntag, die Frühtemperaturen dann allerdings zwischen minus ein und plus sieben Grad und die Tageshöchsttemperaturen auch wieder nur bei 13 bis 18 Grad.
Also das warme Wetter der letzten Tage ist wohl endgültig vorbei.
Heute schaut es allerdings noch recht schön aus, die Wettermeldungen und recht warm.
Ich habe jetzt die Wettermeldungen von 12 Uhr vor mir.
Wien, Heiter 19 Grad, Nordwind 10 Kilometer pro Stunde.
Eisenstadt, Heiter 21 Grad, Nordostwind 15 Kilometer pro Stunde.
St.
Pölten, Heiter 20 Grad, Südwestwind 15 Kilometer pro Stunde.
Linz, Heiter 20 Grad, Salzburg, Heiter 21 Grad.
Innsbruck-Heiter 20°C, Bregenz-Heiter 15°C, Graz-Heiter 22°C und Klagenfurt-Heiter 18°C.
Das war mein Bericht von der Hohen Warte.
Herr Dr. Sobiszka, eine Frage noch.
Bleibt dann in der kommenden Woche nach der Rückkehr des milden Herbstwetters dieses erhalten?
Zu Wochenbeginn ist Hochdruckeinfluss zu erwarten, also überwiegend sonniges Wetter, wenn man von lokalen Frühnebelfeldern absieht.
Allerdings so hohe Temperaturen, wie wir sie zuletzt hatten.
Gestern hat die Quecksilbersäule in Eisenstadt fast 26 Grad erreicht.
Das ist nicht mehr zu erwarten.
Die Tagesdurchschnittstemperaturen werden doch um einiges niedriger liegen.
Also maximal vielleicht bis 20 Grad, aber kaum darüber.
Vielen Dank für die Prognose und auf Wiederhören!
Die Geschichte der Wirtschaftssanktionen lehrt, dass sie im Allgemeinen ein wenig taugliches Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele sind.
Vor allem deshalb, weil Boykottmaßnahmen meistens umgangen werden können.
Der aktuelle Fall der Sanktionen der USA gegen Südafrika könnte eine Ausnahme werden.
Denn das Maßnahmenpaket umfasst unter anderem eine Investitions-, Kredit- und Importsperre und trifft die südafrikanische Wirtschaft wirklich.
Im Gegensatz zu den marginalen Einschränkungen der Europäer.
US-Präsident Reagan hatte monatelang gegen Sanktionen gekämpft.
Sie ändern die Apartheid nicht, aber sie schaden den Schwarzen, argumentierte er.
Aber die Kongressabgeordneten waren fest entschlossen, endlich ein Signal zu setzen.
Ihre weit über die Zweidrittelmehrheit hinausgegangene Zurückweisung des Präsidentenvetos ist die wohl größte außenpolitische Niederlage Reagans.
Sechsmal wurde er bisher in seinen sechs Amtsjahren überstimmt, aber noch nie in einer so zentralen Frage.
Bischof Tutus enttäuscht der Satz vom Sommer, den Westen kannst du bei Sanktionen vergessen, hat sich also für Amerika nicht bewahrheitet.
An seiner Niederlage mitgewirkt hat allerdings auch der südafrikanische Außenminister Pik Bota.
Er drohte Senatsabgeordneten telefonisch mit einem Gegenboykott.
Der Abgeordnete Ted Kennedy antwortete, die Schläger und Ganoven in Pretoria können unserer Volksvertretung nichts vorschreiben.
Und er drückte damit die Empörung sowohl der Demokraten als auch der Republikaner aus.
Nun also gerät das Buren-Regime am Kap in einen ökonomischen Belagerungszustand.
Die 60 Millionen Schwarzen in und um Südafrika werden das am meisten spüren, drohen jetzt die Botas.
Michael Kerbler berichtet.
Den Realisten unter Südafrikas Politikern und Geschäftsleuten ist seit langem klar.
Der Westen wird aus Protest gegen das Apartheid-System am einmal eingeschlagenen Weg der Sanktionen festhalten.
Ob Viertel-, Halb- oder totaler Boykott, meinte jüngst ein südafrikanischer Unternehmer, für uns zählt nicht allein und nicht so sehr das unmittelbare materielle Ergebnis, sondern es sind die unsichtbaren Folgen.
Der Vertrauensschwund im In- und Ausland.
Vertrauen verspielt hat die südafrikanische Regierung beim amerikanischen Senat.
Das mehrheitlich republikanische Parlamentsgremium hat das Veto des Republikaners Ronald Reagan gegen eine Verschärfung der Südafrika-Sanktionen mit deutlicher Mehrheit vom Tisch gefegt.
Künftig gelten folgende Maßnahmen.
Ausfuhrverbot für Computer- und Nukleartechnik,
Einfuhrverbot für Eisen, Stahl und Uran aus Südafrika.
Weiters wurden der Fluggesellschaft South African Airways die Landerechte in den USA gestrichen, der Verkauf von Krügerrand-Goldmünzen verboten, Agrarprodukte und Textilien wurden ebenfalls auf eine Embargo-Liste gesetzt.
Damit haben die USA weitreichendere Maßnahmen ergriffen als die Europäische Gemeinschaft, die sich auf ein Einfuhrverbot von Eisen und Stahl, auf einen Investitionsstopp und einen Krügerrand-Boykott verständigte.
Auch zahlreiche Commonwealth-Staaten, darunter Australien, Kanada und Indien, sind in ihren Sanktionen gegen Südafrika weitergegangen als die EG.
Es wurden zusätzlich zu den EG-Maßnahmen die staatlichen Handelsbeziehungen zu Pretoria eingestellt, die Luftverbindungen mit Südafrika abgebrochen.
Kurz nach diesen Beschlüssen im August führte Südafrika gegenüber Sambia und Zimbabwe, beide sind Commonwealth-Mitglieder, neue bzw.
höhere Zölle für Waren ein.
Aber diesmal wird es die Regierung Botha nicht bei der Einführung von finanziellen Abgaben für Apartheidgegner belassen.
Außenminister Rudolf Botha drohte bereits damit, amerikanisches Getreide, das für Nachbarländer Südafrikas bestimmt sei, nicht mehr über die Verkehrswege seines Landes transportieren zu lassen.
Ein Blick auf die Transit- und Versorgungsrouten des südlichen Afrikas zeigt, dass BOTA damit den Lebensnerv der Nachbarländer Zambia, Zimbabwe, Botswana, Mozambique, Malawi, Lesotho und Swaziland mehr oder minder stark treffen würde.
Macht die Regierung BOTA diese Drohung wahr, dann wäre eine Versorgung aus der Luft für die genannten Staaten notwendig.
Ein Unternehmen, gegen das die Luftbrücke von Berlin ein Kinderspiel war.
Bisher wird ein Großteil der Ein- und Ausfuhren der erwähnten Staaten über südafrikanische Häfen und Eisenbahnlinien abgewickelt, da die eigenen Einrichtungen entweder miserabel funktionieren oder durch Untergrundkämpfer zerstört werden.
So etwa in Mosambik und Angola, wo von Südafrika unterstützte Rebellengruppen die dortigen Regierungen zu destabilisieren versuchen.
Doch neben diesem Druckmittel hält der Staat am Kap noch weitere in der Hinterhand.
Etwa 200.000 Menschen aus den angrenzenden schwarzafrikanischen Staaten arbeiten legal in Südafrika und überweisen pro Jahr an die dreieinhalb Milliarden Schilling an ihre Angehörigen zu Hause.
Südafrika hat mehrfach angedroht, diese Gastarbeiter nach Hause zu schicken, was nicht nur einen enormen Einnahmensverlust für diese Menschen, sondern gleichzeitig auch ein plötzliches Ansteigen der Arbeitslosigkeit in den Heimkehrerländern zur Folge hätte.
Schließlich sind die sogenannten Frontstaaten auch im Bereich Landwirtschaft von der Gnade Südafrikas abhängig.
Die Düngemittelversorgung der schwarzafrikanischen Länder erfolgt zu fast 100 Prozent aus dem Kapstadt.
Außerdem benötigen diese Länder Lebensmittellieferungen aus dem Apartheidstaat.
Südafrika ist also durchaus in der Lage, dutzende Millionen Menschen in den Frontstaaten in eine bedrückende Situation zu manövrieren.
Ein wirksamer Boykott Südafrikas müsste also gleichzeitig Hilfsmaßnahmen für betroffene Nachbarstaaten mit einschließen.
Sonst erweisen sich nämlich auch die jüngsten amerikanischen Boykottmaßnahmen als stumpfe Waffe, die Regierung Botha zur Aufgabe des Rassentrennungssystems zu bewegen.
Ein Bericht von Michael Kerbler, der US-Kongress ist also der Meinung, die Reagan-Politik des sogenannten konstruktiven Engagements in Südafrika sei gescheitert, Härte gegen die Rassentrennung sei notwendig.
Der Blick ging aber wohl auch auf die schwarzen Wähler in den USA, die im November zu den Urnen gerufen sind.
Jetzt fragt man sich, werden die IG-Staaten und wird schließlich auch Österreich sich der härteren US-Linie anschließen?
Themenwechsel jetzt um 12.17 Uhr.
Als die Arbeiterpartei Großbritanniens 1979 nach dem Verlust der Macht an Margaret Thatchers Konservative unter die Führung des marxistischen Altphilologen Michael Foote geriet, wurde sie so links, dass sich sogar eine neue sozialdemokratische Mitte-Partei etablieren konnte.
Die 83er-Wahl war ein entsprechendes Fiasko.
Seit allerdings Neil Kinnock die Labour-Partei führt, das ist seit genau drei Jahren, ist seine pragmatischere Linie wieder tonangebend.
Die Flügelkämpfe ebbten ab, beim letzten zu Ende gegangenen Parteitag in Blackpool wurde Einigkeit demonstriert und im neuen Präsidium haben die Gemäßigten eine Zweidrittelmehrheit.
Die Zeit der Radikalen in Gewerkschaft und Partei scheint vorbei.
Kein Wunder, dass sich die traditionsreiche Labour-Party wieder Hoffnungen macht, im Hinblick auf die nächste Unterhauswahl vermutlich im kommenden Jahr.
Neil Keanock zielt auf Downing Street 10 in jeder Hinsicht.
Er rechnet schonungslos mit der Tory-Politik des Sozialabbaus und der Arbeitslosen ab, derzeit dreieinhalb Millionen, und er präsentiert sich selbst als der logische Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten.
Meinungsumfragen geben ihm Recht.
Sie favorisieren den 44-jährigen Bergmannssohn aus Wales gegenüber der 61-jährigen Kaufmannstochter aus Mittelengland, Clare.
Gottfried Zmeck aus Blackpool.
Die fünf Tage in Blackpool waren ganz auf Parteiführer Neil Kinnock zugeschnitten.
Ihm gelang es überraschend gut, die gewohnten Flügelkämpfe und Auseinandersetzungen mit einzelnen Gewerkschaften im Zaum zu halten.
So auch in der Frage der Atomenergie.
Bergarbeiterführer Arthur Scargill forderte im Gegensatz zu anderen großen Gewerkschaften eine eindeutige Absage an die Nuklearenergie.
Wenn Leber die nächste Wahl gewinnen will, müsse die Partei mit der Atomenergie Schluss machen und alle Atomkraftwerke stilllegen, sagte Scargill.
And if Labour intends to win the next general election, we have to say that we mean to stop nuclear power and phase out all nuclear power plants in Britain.
Kinok hingegen meinte, es sei unmöglich, die Abhängigkeit von der Atomenergie ohne einen langwierigen Prüfungsprozess zu verringern.
An dieser Überprüfung müssten Techniker, Wissenschaftler und Ingenieure permanent arbeiten.
Das ist eine Recherche, die nicht nur um Tafeln herum geht, sondern auch um technische, wissenschaftliche, technologische und ingenieurische Recherche.
Kinok bekam für diese Linie eine breite Mehrheit.
Eine Labour-Regierung würde also grundsätzlich den Ausstieg aus der Kernenergie verfolgen, ohne an einem bestimmten Zeitpunkt gebunden zu sein.
Vorrangiges Ziel eines möglichen Premierministers Kinok wäre aber die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Derzeit sind in Großbritannien mehr als drei Millionen Menschen ohne Arbeit.
Innerhalb von zwei Jahren möchte Kinok eine Million neue Arbeitsplätze schaffen.
Dieses Beschäftigungsprogramm soll unter anderem durch eine höhere Verschuldung finanziert werden, auch höhere Steuern werden zu erwarten.
Kinok äußerte sich dazu allerdings nicht konkret.
Mit großer Mehrheit beschloss der Parteitag, die von den Konservativen vorgenommenen Privatisierungen rückgängig zu machen.
So will Labour, das britische Telefon- und Fernmeldeunternehmen Telekom, ebenso wie die Gaswerke, deren Aktien demnächst zum Verkauf stehen, wieder verstaatlichen.
Ein Antrag, die Aktien ohne Entschädigung zurückzufordern, was de facto Enteignung bedeuten würde, scheiterte knapp.
Sehr viel Staub hat die verteidigungspolitische Position der Labour-Partei aufgewirbelt.
Die Absicht, einseitig auf Atomwaffen zu verzichten und die britischen Polaris-Raketen zu verschrotten, sowie die amerikanischen atomaren Stützpunkte auf britischem Boden zu schließen, stieß auf heftige Kritik, nicht nur aus Washington, sondern auch seitens der konservativen Regierung.
Verteidigungsminister Janger nannte diese Politik wörtlich gefährlichen Unsinn.
Das Umschwenken eines so wichtigen NATO-Mitglieds würde das westliche Bündnis destabilisieren.
Den Widerspruch zwischen Bekräftigung der NATO-Mitgliedschaft und gleichzeitiger Forderung nach atomwaffenfreier Verteidigung habe Kinok nicht erläutern können, heißt es von konservativer Seite.
Tatsächlich haben prominente Vertreter des linken Leberflügels wie Tony Benn bereits offen ausgesprochen, dass der Verzicht auf Atomwaffen nur die Vorstufe zum Austritt aus der NATO sei.
Zweifellos werden die Konservativen bei ihrem Parteitag nächste Woche in Bournemouth versuchen, die Uneinigkeit Lebers gerade auf dem Feld der Verteidigungspolitik aufzuzeigen und zu schüren.
In Blackpool allerdings zeigten sich die Leberdelegierten geschlossen wie selten zuvor.
Dem Ziel, mit Neil Kinnock in die Downing Street einzuziehen, wurden divagierende Interessen untergeordnet.
Jetzt liegt es an dem Parteiführer, dafür zu sorgen, dass dieser Optimismus und diese Einigkeit mehr bleiben als nur ein Strohfeuer.
Großbritannien, Sozialisten hoffen auf die Wende, vielleicht schon im kommenden Jahr.
Ein Bericht von Gottfried Zmeck, unserem Korrespondenten für Großbritannien.
Österreichs Ansehen in der Welt wiederherstellen sei nun eine seiner Hauptaufgaben.
Das sagte Außenminister Peter Jankowitsch nach der weltweit kritisch kommentierten Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten am 8.
Juni.
Am kritischesten kommentiert wurde diese Wahl in den USA.
Deshalb stand der Amerika-Besuch des Außenamtschefs in dieser Woche im Zeichen dieser Image-Kampagne.
Die Aufregung hat sich zwar ein halbes Jahr danach längst gelegt, aber Spitzenpolitiker und Opinion-Leader in den Medien sind immer noch sehr skeptisch, was österreichischen Antisemitismus betrifft.
Jankowitsch hatte zahlreiche Termine und sein Eindruck ist, dass die negative Einstellung abgeebbt ist.
Klaus Emmerich berichtet.
Eine Woche im Leben des Peter Jankowitsch.
Am ersten Tag in New York ein Gespräch mit einer jüdischen Organisation, die auf Ausgleich bedacht ist.
der der Außenminister aber auch klar macht, dass Österreich bei der Bekämpfung des Antisemitismus keine Entwicklungshilfe brauche.
Mit dem World Jewish Congress jedoch suchte und fand Jankowitsch kein Gespräch in Organisation, also die die Kampagne gegen Kurt Waldheim betrieben hat.
Am gleichen, am nächsten Tag, Außenministergespräche dutzendweise an prominenter Stelle der sowjetischen Ressortchefchefach Nasse.
Freundlichkeiten beiderseits.
Am zweiten Tag Routine-Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen, Warnung vor Nationalismus.
Davor und danach, vor allem von Staaten der dritten Welt vor, nämlich Arabern, Gratulationen zur Wahl von Kurt Waltheim zum Bundespräsidenten.
Israels Außenminister Shamir dagegen lieferte Jankowitsch ein hartes und unfreundliches Gespräch, zumal der österreichische Außenminister klarzumachen versuchte, dass zu normalen, wenn vielleicht auch schwierigen Beziehungen zwischen zwei Ländern
die bisher der Austausch von Botschaftern zähle.
Shamir will einberichten und Jankowitsch hofft auf andere Mitglieder der israelischen Region, dass es nicht zu diplomatischen Verwicklungen kommt.
Am zweiten Tag ein Vortrag vor der Außenpolitischen Gesellschaft von New York, deutliche Absage an der Politik der Konfrontationen.
Dazwischen die üblichen Essen nach der üblichen Speisekarte mit den üblichen Unverbindlichkeiten.
Am dritten Tag bohren die Fragen amerikanischen Journalisten
Jankowitsch verteidigt die Demokratie Österreichs.
Am vierten Tag Ortswechsel von New York nach Washington, kurzer Empfang bei Vizepräsident George Bush, dessen Worte Jankowitsch als eine Botschaft dieser amerikanischen und die österreichische Region empfindet, dass man nämlich in der Region Regen in hohem Maße an freundschaftlichen Beziehungen zu Österreich interessiert sei.
Dies wird als Beweis guten Willens eingeordnet.
Mit anderen Worten, man solle die Debatte in der amerikanischen Öffentlichkeit nicht zu ernst nehmen, wo am Morgen dieses Tages gleichzum zur Begrüßung die Fernsehanstalt ABC einer der schärfsten Beiträge über angeblichen Antisemitismus in Österreich ausstrahlte.
Am letzten Tag ein Besuch bei der Washington Post, bei Senatoren und ein Vortrag von der Georgetown University.
Nach dem UNO-Besuch mit Jankowitsch
also die alte Übung wieder aufgenommen, wissen, dass Außenminister auch in Washington Visite machen.
Nach gewissen Spannungen, gemeint ist die Anti-Wahlkampagne in Amerika, bemühe er sich, die Beziehungen zu den USA problemlos und reibungsfrei zu stellen, Verzerrungen entgegenzuwirken und mit Sachinformationen für Österreich zu werben.
Die meisten amerikanischen Gesprächspartner von Jankowitsch, der sich in Amerika sichtlich wohl und sicher fühlt,
Aufgaben sich wohl erzogen, aufgeschlossen und überlassen es momentan sichtlich den Medien, Österreich im Bedarfsfall anzuschwerben.
Klaus Emmerich hat berichtet und Berichte aus dem Ausland standen am Beginn unseres Mittagsschanals, zunächst über die verschärften amerikanischen Sanktionen gegen Südafrika, dann eine Bilanz des Laborparteitags und jetzt, wie gesagt, die Bilanz der Jankowitsch-Reise nach den USA.
Es ist in vier Minuten halb eins.
Was bringen wir in der zweiten Hälfte?
Da dominieren Berichte aus dem Inland.
Wir haben in Linz einen Reporter bei der Aufsichtsratssitzung der Förster Alpine, wo das neue Konzept wahrscheinlich beschlossen wird.
Wir waren bei einer Pressekonferenz des freiheitlichen Klubobmanns Friedhelm Frischenschlager und wir berichten über ein Referat, das ÖGB-Präsident Anton Benger vor dem Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Bauholz gehalten hat.
Im Kulturteil sprechen wir mit Otto Schenk über ein neues Liederprogramm, das er in Österreich in der kommenden Zeit in einer Tournee präsentieren wird.
bevor wir zu diesen Berichten kommen, aber jetzt ein Programmhinweis auf eine Sendung heute Abend.
Experten aus den Gebieten der Wissenschaft, der Politik und der Kunst diskutierten gestern in einer Enquete zum Thema Wien als Bundeshauptstadt.
Ist das Großstädtische überhaupt noch erstrebenswert?
Was macht eine Großstadt aus?
Welche Vor- und Nachteile hat die Bundeshauptstadt?
Staatsoperndirektor Klaus Helmut Drese meinte dabei unter anderem zum Unterschied zwischen Provinz und Provinzialismus.
Zum Provinzialismus gehört zunächst einmal, dass er wenig Neugierde hat.
dagegen viel Altgier der hat.
Die Altgierde bezieht sich zum Beispiel im Musikrepertoire auf die Reduktion von etwa 20 Opern, die jeden Tag gespielt werden können.
Wenn es dagegen schon darum geht, ein weniger bekanntes Werk, auch sei es nur Manon Lescaut, zu spielen, so stößt man schon auf eine Barriere des Unbekannten und des Nichtgewollten.
Das ignoriert man und indem man sich gegenüber dem Neuen verabkapselt, verhält man sich im Grunde altgierig und provinzialistisch.
Mehr zu dieser Diskussion, an der neben Klaus Helmut Drese unter anderem noch der Direktor des Museums moderner Kunst, Dieter Ronte, der künstlerische Leiter des Gustav Mahler Jugendorchesters, Hans Landesmann,
und der Architekturexperte Dietmar Steiner teilgenommen haben, heute um 18.30 Uhr im Journal Panorama, Programm Österreich 1.
Und dieses Panorama wird Bettina Reuter gestalten.
Bei der Ankündigung der Beiträge, die wir bis 13 Uhr noch planen, habe ich einen vergessen.
Aus Salzburg ein Bericht über einen umstrittenen Universitätsneubau, der jetzt eröffnet wird.
Vorerst aber wirtschaftspolitisches, im Mittagsjournal.
In Linz tagt heute der Förstaufsichtsrat.
Im Mittelpunkt steht das vom Generaldirektor Herbert Lewinsky vorgelegte Konzept Förstalpine neu, das von den Aufsichtsräten beschlossen wird und damit in Kraft tritt.
Es sieht den Abbau von mehr als 9.000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 1990 vor.
Damit soll die größte Firma des Landes, die im Vorjahr 12 Milliarden Verlust machte und heuer an die 7 machen wird, aus den roten Zahlen kommen.
Das Konzept wird von Regierung und OIAG unterstützt.
In den letzten Wochen gab es Verhandlungen mit der Belegschaftsvertretung,
die sich eine Senkung der Kündigungen wünscht.
Mit dem Sozialminister konnte man sich auf eine Frühpensionierungsaktion einigen.
Zentralbetriebsratsobmann Ruhrhaltinger machte noch einen Vorschlag, Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden mit aliquotem Lohnverzicht, statt weiterer 1.200 Kündigungen.
Auch dieser Plan ist ein Thema, der Förstaufsichtsratssitzung Herbert Tutter berichtet aus Linz.
In knapp einer Stunde wird es soweit sein, das Konzept Föst-Alpide-Neu wird höchstwahrscheinlich vom Aufsichtsrat beschlossen und hätte damit die erste große Hürde genommen.
Hält man sich die Äußerungen von Aufsichtsratschef Hugo Michael Sekirer vor Augen, er ist auch Generaldirektor und hat in dieser Eigenschaft ebenfalls über das Konzept als Konzernherr der verstaatlichen Industrie zu befinden, so ist kaum damit zu rechnen, dass es Abstriche geben wird, etwa im Sinn der Betriebsratsvorschläge.
Und das sind die Standpunkte.
Das Konzept FöstAlpineNeu sieht vor, innerhalb der nächsten fünf Jahre etwa 9500 Arbeitsplätze abzubauen.
Zwei Drittel davon entfallen im Wesentlichen auf die Standorte Linz, Dreisen und Krems.
Und ein Drittel auf die Standorte in der Steiermark, also Donauwitz, Judenburg, Zeltweg, Kindberg und Krieglach.
Von den überflüssigen 9500 Arbeitsplätzen in der Föst können etwa 3500 auf Sozialmaßnahmen wie Frühpensionen entfallen.
Der Vorstand will die restlichen 6000 kündigen.
Auf die beiden Hauptregionen der Föß-Standorte aufgeteilt soll es etwa so aussehen.
Von den 5.400 überzähligen Linzer-Föstlern sollen noch heuer 1.100 in Frühpension geschickt werden.
In Dreisen sind noch 150 Leute zu viel, laut Konzept.
In der Steiermark sind 3.500 Föst-Arbeitsplätze überzählig, der Großteil, nämlich 2.200, in Donauwitz.
1.500 können insgesamt in der Steiermark in Frühpension gehen, mit 2.000 Kündigungen in den nächsten 5 Jahren muss gerechnet werden.
Der Betriebsrat hingegen will die insgesamt vorgesehenen 6.000 Kündigungen wenigstens zum Teil verhindern.
Sein Vorschlag?
Die Vösler sollten im Zuge der laufenden Lohnrunde auf eine Lohnerhöhung verzichten.
Stattdessen soll die Arbeitszeit verkürzt und die Arbeit auf mehr Personen aufgeteilt werden.
Das betriebswirtschaftliche Argument des Betriebsrates?
Die Lohnsumme für das Gesamtunternehmen bleibt gleich, das Management hat also nicht mit Mehrbelastungen bei den Löhnen zu rechnen.
Der Vorstand wiederum verweist darauf, dass damit doch überflüssige Arbeitsplätze mitgeschleppt werden müssten, dass also zumindest die Neuorganisation des Unternehmens dadurch leiden würde.
Darüber hinaus bedeuten die mitgeschleppten Arbeitsplätze höhere, weil andauernde Fixkosten.
Fürstaufsichtsratschef und ÖAG-Generaldirektor Hugo Michael Sekyra lehnt den Plan des Betriebsrates rund heraus ab.
Er ist nicht kostenneutral, erklärt er, und unproduktive Arbeitsplätze sind keine Arbeitsplätze, bringt er seinen Standpunkt auf die kurze Formel.
Ein Tropfen auf den heißen Stein sind zwei die Steiermark betreffende Ereignisse.
Die Sowjetunion will dem Röhrenwerk in Kindberg nun 45.000 Tonnen Ölfeldrohre abnehmen, was die Kurzarbeit von sechs auf zwei Wochen verkürzt.
Dass in Kindberg bis 1990 trotzdem 100 Leute abgebaut werden müssen, daran ändert der Russenauftrag nichts.
Einen kleinen Trost gibt es auch für den Erzberg.
Eine Kärntner Firma, die Maschinen für die Bitumenerzeugung herstellt, will in der Voest-Werkstätte Eisenerz 200 von insgesamt 500 überzähligen Erzkumpeln übernehmen.
Aber zurück zur heutigen Aufsichtsratssitzung.
Die Betriebsräte haben angekündigt, gegen das Konzept stimmen zu wollen.
Und damit wird der Voest-Aufsichtsrat gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter das Konzept höchstwahrscheinlich annehmen.
Die Belegschaftsvertreter stellen ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder.
Herbert Hutter hat berichtet und zwischendurch kurz etwas für die Sportfreunde.
In Zürich hat heute die Auslosung der zweiten Runde in den Fußball-Europacup-Bewerben stattgefunden.
Und die drei österreichischen Vertreter, die sich so bravourös geschlagen haben in der ersten Runde, die haben ganz schwere Brocken, den schwersten der Meister.
Meisterbewerb FC Bayern München gegen Austria Wien.
Cup-der-Cup-Sieger.
Lokomotive Leipzig gegen Rapid Wien und UEFA Cup FC Tirol gegen Standard Lüttich.
Das war die Europa Cup-Auslosung der zweiten Runde.
Und jetzt zur Innenpolitik, und zwar zur Freiheitlichen Partei.
Der Ex-Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager hat heute als Klubobmann der FPÖ in Wien eine Pressekonferenz gegeben, bei der es um die Lage bei den Blau nach dem Obmannwechsel, um den Wahlkampf und um die Regierungszusammensetzung nach dem 23.
November ging.
Fischenschlager liegt hier nicht ganz auf der Linie seines neuen Obmanns Haider, der, wie er sagt, die Oppositionsrolle bevorzugt, Ernest Hauer berichtet.
Das politische Szenario sei gegenwärtig gekennzeichnet durch einen Rückfall in die Vergangenheit.
In alte Feindbilder, meinte FPÖ-Klubobmann Frischenschlager.
Die FPÖ sollte als gescheiterte Partei dargestellt werden.
Nur die beiden Großparteien sollten als regierungsfähig gelten, die Freiheitlichen sollten als rechtsradikale Partei außerhalb des demokratischen Grundkonsens abgestempelt werden.
Frischenschlager will diesen Feindbildern mit aller Kraft entgegentreten.
Die kleine Koalition habe insgesamt eine lange Liste von Erfolgen aufzuweisen, die nicht nur, aber auch auf die FPÖ zurückgingen.
Etwa in der Wirtschaftspolitik, im freiheitlich geprägten Mietrecht, in der Energiepolitik, wo dank der FPÖ der Einstieg in die Atomenergie verhindert worden sei.
Fehler habe es auch gegeben.
In der Affäre um das Offenhalten der Geschäfte am 8.
Dezember, in der Frage Heimburg, wo man zu wenig in der Öffentlichkeit aufgetreten sei, bei der Verstaatlichen habe man nicht früher auf jene Schritte gedrängt, die dann schließlich, und das zählte Frischenschlager schon wieder unter die Erfolge, zur Entpolitisierung geführt haben.
Und dann habe es eben noch seine persönliche politische Fehleinschätzung beim Handschlag mit Reda gegeben.
Aber die Regierungsaufgabe habe die FPÖ positiv erfüllt.
Und Regierungsverantwortung müsse sie auch nach der Wahl wieder anstreben.
Denn nur so könne man die Große Koalition nach Frischenschlager das Zubetonieren Österreichs verhindern.
Wenn man aber die Große Koalition
als eine tatsächliche demokratiepolitische Gefahr ansieht, dann muss man auch als kleine Partei, als freiheitliche Partei in den Regierungsfragen Alternativen anbieten.
Die freiheitliche Partei wird sich daher nicht ins Winkel stellen lassen.
und sich nicht einer Einteilung in böse und brave, sprich demokratische Parteien einteilen lassen und wieder dem politischen Ghettoplatz sich zuspielen lassen.
Das wird nicht mehr möglich sein.
Mit wem die Freiheitliche Partei Regierungsverantwortung zu teilen bereit ist, das ist eine völlig offene Frage.
Wenn die Große Koalition nicht beschlossene Tatsache ist, und alle Parteien behaupten ja ständig, über diese Frage wird letzten Endes nach der Wahl entschieden, und das halte ich auch für richtig, mit wem ist in diesem Zusammenhang fast gleichgültig?
Weil ich meine, dass fast jede Regierungsform besser ist als die drohende Große Koalition.
dass er, Frischenschlager, die Regierungsverantwortung betone, während Haider seine Präferenz für die Opposition habe erkennen lassen, sei kein Widerspruch.
Da könne man bestenfalls unterschiedliche Nuancen heraushören.
Es gebe keinerlei parteiliche Festlegung auf Regierungsbeteiligung oder Opposition, aber eine demokratische Partei müsse natürlich bereit sein, Regierungsverantwortung zu übernehmen.
Der Wahlkampf der FPÖ werde wohl ein Personenwahlkampf um Jörg Haider sein, doch wird er ja auch starke inhaltliche Akzente haben, die der freiheitliche Parlamentsklub setzen wolle.
Dies sei aber, so betonte Frischenschlager, keineswegs eine Art Arbeitsteilung Oppositionswahlkampf Haider, Regierungswahlkampf Parlamentsklub.
Alles sei abgestimmt.
Die FPÖ habe sich durch den Obmannwechsel per Saldo nicht verändert.
Wohl habe es natürlich Schwerpunktverlagerungen gegeben, aber programmatisch sei die Partei unverändert.
Alle Leute, die jetzt da meinen, das wird also jetzt eine furchtbare Rechtspartie und ähnliches, es wird nicht gespielt werden, weil das wäre wieder die politische Vernunft und diese politische Vernunft existiert manchmal
mag das anders ausschauen, aber diese politische Vernunft gibt es in der FPÖ.
Sie gibt es in den Führungsgremien, wie sie jetzt bestehen, sie gibt es auch selbstverständlich beim Parteiobmann.
Da wird mehr hinein
extrapoliert als meines Erachtens gerechtfertigt ist.
Aber natürlich, eine Partei ist Wandlungen unterworfen.
Der Obmann ist eine Signalfigur, das ist auch klar.
Aber letzten Endes besteht eine Partei nicht aus einem Obmann allein, schon gar nicht die freiheitliche.
Das hat noch jeder Obmann zur Kenntnis genommen.
Der eine freundlicher, der andere weniger freundlich.
Aber letzten Endes sind wir keine Ein-Mann-Show.
Die Signalfigur Haider signalisiere Angriffslust, Kritikfähigkeit, einen anderen politischen Stil.
Aber programmatisch schlägen zwischen Haider und Steger keine Welten, formulierte Frischenschlager.
Und was die Beobachterkommission der Liberalen Internationale betrifft, die als Ergebnis der auf dem letzten LI-Kongress gestellten Ausschlussanträge nun die FPÖ beobachten wird?
Die Internationale habe es eben für richtig empfunden, sich die FPÖ noch einmal anzuschauen.
Es habe aber keinerlei dramatische Beschlüsse gegeben.
Man werde die Kommission eben freundlich begrüßen.
Walter Grabherr Meyers Nachfolger als Klubobmann der freiheitlichen Friedhelm Frischenschlager hat eine Pressekonferenz gegeben, Ernest Hauer hat berichtet.
Bauen und Umwelt lautet das Schwerpunktthema beim 12. ordentlichen Gewerkschaftstag der Bau- und Holzarbeiter, der noch bis morgen in den Wiener Sophiensälen stattfindet.
369 Delegierte diskutieren derzeit vorgestern Arbeitsplatzprobleme und Lösungsmöglichkeiten, ebenso wie Vorschläge des Zusammenwirkens von Bauwirtschaft und Ökologie.
Man wehrt sich dabei gegen das Image, das sich in vielen Umweltschutz-Auseinandersetzungen der letzten Jahre die Bau- und Holzarbeitergewerkschaft erworben hat.
Wir sind nicht die Betonierer, wollen die Gewerkschafter jetzt vermitteln, wir sind auch an einer gesunden Umwelt interessiert, aber Vorrang haben die Arbeitsplätze.
Dies war auch der Tenor des Referats, das ÖGB-Präsident Anton Benja heute Vormittag beim Gewerkschaftstag hielt.
Quasi als Höhepunkt der Veranstaltung, wie der Vorsitzende der Gewerkschaft Bauholz, Josef Hesun, formuliert hat.
Aus den Sophiensälen berichtet Gisela Hopfmüller.
Erst gestern Abend hat sich Anton Benyar nach 30 Jahren im Parlament vom Nationalrat in dessen letzter Sitzung vor der Wahl verabschiedet.
Heute Morgen um 9 Uhr trat er bereits wieder, allerdings in seiner Funktion als ÖGB-Chef vors Mikrofon.
Benyar geht ja nun auch in sein letztes Jahr als Gewerkschaftspräsident, denn beim nächsten ÖGB-Bundeskongress in etwa einem Jahr will er nicht mehr kandidieren.
Auf seine Nachfolge in dieser Funktion warg seine heutige Rede nicht den geringsten Hinweis.
Strikt hielt sich Benja ans Thema des Gewerkschaftstages Bauen und Umwelt.
Eine Verbindung, die für die heutige Zeit von größter Bedeutung ist, strich Benja gleich zu Beginn hervor.
Seit je sei es Aufgabe der Gewerkschaften gewesen, Sorge zu tragen, dass der Arbeitnehmer seine Arbeit in einer gesunden Umwelt verrichten kann und entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.
Damit verbunden sei die Notwendigkeit, die freie Zeit in einer freien, gesunden Natur verbringen zu können.
Wir Gewerkschafter, so sagte Benja, haben uns schon lange vor jenen, die jetzt das Thema für sich reklamieren, mit der Frage des Umweltschutzes beschäftigt.
Doch Benja sagte auch, die Sorge um den Arbeitsplatz hat für uns Vorrang.
Das Problem der Arbeitslosigkeit habe in den Ländern der westlichen Welt vor allem die Eisen- und Stahlindustrie getroffen.
Jahrzehntelang habe etwa die verstaatlichte Industrie geholfen, die Wirtschaft aufzubauen.
Jetzt müsse der Staat eben zuschießen, um notwendige Strukturänderungen durchzuführen.
Aber es ist ja nicht so, dass wir manches hätten im Lande verhindern können, gerade bei der Eisen- und Stahlindustrie sowie bei der Bauindustrie.
Wenn die Projekte
Nämlich, wo wir gut eingeschaltet waren und internationale Aufträge hätten bekommen können für den Bau von Kernkraftwerken.
Aber wer kauft im Ausland Material für ein Kernkraftwerk, wenn wir eines gebaut haben, das etwa 18 Milliarden Schillinge insgesamt gekostet und wir tun es jetzt abfragend?
Also dort wäre viel Arbeit gewesen für die Zukunft, international gesehen.
Mit sinkendem Verständnis für industrielle Prozesse, mit einer Abwertung von Großunternehmen, Großtechnik und der Verhinderung von Großprojekten seien die Gewerkschaften heute konfrontiert, sagte Benja.
Für den ÖGB stehe der Weg in der Industriegesellschaft zur Diskussion und nicht der Ausstieg aus unserer Gesellschaft.
Sie erleben aber auch sehr hautnah den Aufschub von Projekten wie Fluss-, Speicherkraftwerke, die unter dem Vorwand
Gefahr wird für die Umwelt verhindert werden.
Wie falsch das ist, zeigen die verschiedenen Kraftwerksbauten, wo die Natur heute oft schöner ist, als sie zuvor gewesen ist.
Einige Beispiele, Sie kennen es ja zum Teil, Wasserkraftwerke an der Donau sind in Betrieb, Jockenstein, Aschach, Otensheim, Abwinden, Wallsee, Ips, Bersenberg, Melk, Altenwerth, Greifenstein.
Eine Reihe von Kraftwerken an der Enz, an der Trau sind fertig bzw.
im Bau.
Wenn ich unter anderem nur zum Beispiel erwähnen darf, aber auch alle anderen sind wieder begrünt worden, auch wenn ich das Kraftwerk Villach erwähnen darf.
Die Villacher und die Kärntner, die sind nicht nur, weil ich in Kärnten Urlaub mache, sondern weil es mir gerade einfällt.
Bauten im Sinne der Umweltpolitik wie Kläranlagen, Kanäle,
Regulierung von Wasserläufen, Lärmschutzbauten, hohe Lebensqualität in Neubauten oder sanierten Altbauten, all das sei für die Gewerkschafter nichts Neues, doch würden diese Leistungen nicht genügend gewürdigt.
Es mag für manche bequemer und einfacher sein, wenn man auf Gruppierungen Rücksicht nimmt, die alles verhindern wollen und alle, die für die Zukunft planen, mehr oder weniger zu betonieren, stempeln,
und nichts entscheiden.
Doch damit ziehen wir immer größere Wechseln auf unsere Zukunft.
Wir wollen die Zukunft meistern.
Das ist unsere Aufgabe.
Daher treten wir für eine aktive Beschäftigungspolitik, für Verbesserung des Einkommens, für soziale Sicherheit, aber auch für eine bessere Umwelt ein.
Das alles lässt sich, so glaube ich, sagen zu dürfen, bei gutem Willen vereinen.
Der ÖGB werde alles tun, damit der Weg in die Zukunft nicht blockiert werde, sagte Benja.
Und er machte kein Hehl aus seiner Forderung.
Zumindest einen Teil der Großprojekte werde man durchbringen müssen.
Davon dürfe man sich auch von den ständigen Kritikern nicht abhalten lassen.
Gisela Hoffmüller hat über eine Rede von Anton Begna berichtet und ich habe vorher natürlich einen Unsinn geredet.
Friedhelm Frischenschlager, der Klubobmann der Freiheitlichen, ist in dieser Funktion natürlich der Nachfolger von Friedrich Peter und der Genasike der Waltergrabher Meier.
Der wurde ja von Norbert Gugerbauer beerbt.
Nach dieser Korrektur jetzt zurück zum Thema Bauen und Umwelt.
Heute nahm die neu erbaute naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg ihren Betrieb auf.
Die äußeren Bedingungen für diese Bauaufgabe waren gleichermaßen faszinierend und schwierig.
Galt es doch, in Konfrontation mit dem Maßstab der Altstadt und mit der Qualität der südlich anschließenden Landschaft ein umfangreiches, vielschichtiges Raumprogramm zu realisieren.
Der Bau ist auch am Tag der Eröffnung politisch und architektonisch umstritten geblieben, Werner Mück berichtet.
Der heute eröffnete Neubau der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich und von superlativer gekennzeichnet.
Mit Baukosten von rund 1,4 Milliarden Schilling ist er eines der größten Hochbauprojekte der Zweiten Republik.
Mit über 69.000 Quadratmetern Nutzfläche steht dieser Universitätsbau der Festung Hohensalzburg nicht nach.
Außergewöhnlich und daher umso lobenswerter ist die Kostenentwicklung, denn die erwähnten 1,4 Milliarden liegen um eine halbe Milliarde Schilling niedriger, als man bei Baubeginn noch angenommen hatte.
Damit hat die nach privatwirtschaftlichen Prinzipien arbeitende Salzburger Bauträgergesellschaft, die vom Bund und vom Land zur Abwicklung dieses Großbauvorhabens gegründet wurde, den Nachweis geliefert, dass öffentliche Bauten durchaus nicht nur von fulminanten Kostensteigerungen geprägt sein müssen.
Außergewöhnlich ist aber auch die Architektur der insgesamt 34 Bauteile.
Sie tragen die deutliche Handschrift Wilhelm Holzbauers, der sich nach einem umfangreichen Architektenwettbewerb zu einer Arbeitsgemeinschaft mit Stefan Hübner, Heinz Eckhardt, Heinz Marsalek und Georg Gladstädter zusammengefunden hat.
Bereits heute gilt dieses Bauwerk international als Visitenkarte zeitgenössischer Architektur und wird in einschlägigen Publikationen weit umgewürdigt.
Der Uni-Neubau markiert aber auch Höhepunkt und Wende einer in Salzburg besonders heftig geführten Architekturdiskussion.
Massive Kritik an der Verschandelung Salzburgs, die Auseinandersetzung mit einer als Betonpest qualifizierten Allerweltsarchitektur und der Kampf gegen eine ebenso saturierte wie durch den Filz von Kommunalpolitik und Bauwirtschaft gekennzeichneten Architektengesellschaft kulminierten in diesem Großprojekt.
Zum ersten Mal meldete sich die Bevölkerung lautstark zum Wort, zum ersten Mal wurde nach Qualität gefragt.
Wenn heute Vormittag die Minister Übleis und Fischer sowie Salzburgs Landeshauptmann Haslauer und sein mit dem Bauressort beauftragter Landeshauptmann-Stellvertreter Radlegger die Republik und gleichzeitig auch die Großparteien ÖVP und SPÖ als staatstragende Säulen präsentierten, tun Sie es just an jenem Ort und vor jenem Bauwerk, das in Salzburg die bislang politisch langlebigste Bürgerbewegung Österreichs ausgelöst hat.
Der Uni-Neubau in Salzburg-Freisal war es nämlich, dem ursprünglich 130.000 Quadratmeter Grünland im Süden der Stadt inmitten einer als einzigartig beschriebenen Weltlandschaft geopfert werden sollten.
Der Bäckermeister Richard Hörl und der Schauspieler Herbert Fuchs waren es dann, die damals zum Bürgerprotest aufriefen, tausende Unterschriften sammelten und für die Erhaltung des Grünlandes in Freisal kämpften.
Damit schlug die Geburtsstunde der Salzburger Bürgerliste, die mittlerweile im Salzburger Rathaus sitzt und einen Großteil der wichtigsten Ressorts dieser Stadt verwaltet.
Der Sozialist Radlecker scheute sich heute nicht, dem Streiter und Kämpfer für das Grünland in Freisaal, dem Bäckermeister Hörl, öffentlich für sein Engagement zu danken.
Die Gigantomanie des ursprünglichen Universitätsprojektes wurde reduziert.
Letztlich waren es nur mehr 43.000 Quadratmeter, also ein Drittel der ursprünglich beanspruchten Grünfläche, die man für die Uni opfern musste.
Wenn es heute rundum Lobreden auf den Neubau gegeben hat und gibt, so fordert auch kritische Beurteilung Respekt.
Nicht nur die Abwicklung des Bauvorhabens, die übrigens alle vorgesetzten Termine zum Teil erheblich unterschritt,
sondern auch die Verpflichtung zur Qualität im Detail werden sichtbar.
Bertonis-Bronzbrunnen in der Mitte des Vorhofes, Mansus-Kardinal und Votropas-Kalksteinrelief machen den Neubau auch für Kunstliebhaber zu einem attraktiven Schauobjekt.
dass auch das gesamte Innenleben des Neubauers inklusive seiner Technik allen Anforderungen eines modernen Forschungs- und Lehrbetriebes entspricht, gilt dann wohl schon als selbstverständlich.
Und dennoch, nicht für alle ist der Uni-Neubau in Salzburg Anlass zur Freude.
Heute Vormittag demonstrierten Tierversuchsgegner und protestierten gegen die Labors der Zoologie mit ihren hunderten Käfigen für Versuchstiere.
über einen Salzburger Universitätsneubau, der Mitgeburtshelfer der Salzburger Bürgerliste war, wie uns Werner Mück erzählt hat.
Haben wir also jetzt diesen Beitrag.
Gesendet zur Kultur um 10 Minuten vor 13 Uhr.
Otto Schenk, der vor einer Woche mit der Wahlchöre an der New Yorker Met einen romantischen Ringzyklus eingeleitet hat, der bis 1988 vollendet sein soll.
Schenk unternimmt zur Zeit eine Österreich-Tournee mit den Philharmonia-Schrammeln.
Das Programm heißt an der grauen-blauen Donau und wird ab Sonntag einige Mal im Wiener Konzerthaus gespielt.
Am 9.
Oktober in Salzburg und danach unter anderem auch in Graz und in Linz.
Im März 87 wird man Otto Schenk in Nils Saimons Komödie ein seltsames Paar an der Josefstadt sehen, das Ersatzstück für Sanni Beuers, die mit Boy Gobert geplant waren.
Im Sommer spielt er unter der Regie von Jürgen Flimm in Salzburg den Bauer als Millionär.
Eva-Maria Klinger führte nach dem gestrigen Liederabend in Wien mit Otto Schenk das folgende Gespräch.
Herr Schenk, Sie haben jetzt noch ungefähr 20 Abende mit diesem und auch mit dem anderen Programm vor sich in der nächsten Zeit.
Wie wird das aber in Zukunft sein?
Sie sind Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele, designierter Direktor des Josefstädter Theaters.
Werden Sie weiterhin durch die Lande tingeln?
Ja, durch die Lande tingeln, so in großen Zusammenhängen, werde ich vielleicht weniger.
Aber ich werde sicher nicht aufgeben, mich irgendwo und immer wieder an ein Publikum direkt zu wenden.
Aug in Aug.
Nun müssten es aber nicht Rezitationsabende sein.
Sie haben in letzter Zeit, das ist richtig, wenig gespielt, mehr Regie geführt.
Aber jetzt, da Sie an die Josefstadt zurückkehren, werden Sie sich ja vielleicht den einen oder anderen
Wunsch erfüllen.
Das mit den Wünschen ist so eine gefährliche Sache.
Das habe ich zum ersten Mal bemerkt, als mir ein Direktor gesagt hat, spielen Sie bei mir was Sie wollen.
Da ist nie ein Vertrag zustande gekommen.
Aber mein Wunsch ist, dass mich die richtigen Ratgeber zu den richtigen Dingen
rechtzeitig überreden werden.
Wer wird dann dem Direktor des Theaters in der Josefstadt sagen, welche Rolle der Herr Otto Schenk spielen soll?
Naja, der mir es halt am besten einreden kann.
Und ich werde ihn gerne, sehr gerne wieder spielen.
Also ich habe eine große Sucht in mir, Theater an vorderster Linie zu gestalten.
Wenn man ein großes komisches Talent hat, fliegen einem leichte Herzen des Publikums zu.
Ein bisschen schwerer hat man es da wohl schon als Regisseur und wie viel schwerer wird man es da als Direktor haben?
Ja, ich werde bekämpfen das langweilige Theater in meinem Theater und ich werde meine Schauspieler
von denen ich sehr abhängig sein werde, verführen, erstens einmal an mein Theater zu kommen.
Es sind viele meiner Schauspieler noch nicht an meinem Theater.
Es gibt Gespräche sehr positiver Natur mit Christine Ostermeyer.
Es gibt ein Gespräch mit Christiane Hörbiger.
Es gibt ein Gespräch mit Schmiedinger.
Ich glaube, dass dem Schauspieler nach wie vor das Theater gehört.
Wenn man sagt, mit den Schlagworten, Paimann hat das Regie-Theater nach Wien gebracht, Schenk wird das Schauspieler-Theater an der Josefstadt verwirklichen, sind das überzeichnete Schlagworte oder sogar unzutreffende?
Ich glaube schon deshalb unzutreffend, weil der Speimann einen ganzen Haufen von glänzenden Schauspielern nach Wien gebracht hat und auch ein wunderbares Schauspielertheater macht und ich glaube auch nicht, dass ich da ohne Regisseur auskommen will.
Sie werden Ihre Direktion am 1.
Jänner 1988 beginnen, das ist mitten in der Saison.
Warum haben Sie diesen eher ungewöhnlichen Termin gewählt?
Ja, ich wurde dazu überredet, weil das erstens mit meinen Amerika-Terminen gerade relativ günstig zu machen ist.
Die MET ist eine Art zweite Heimat von mir geworden und ich könnte auf die MET nicht verzichten, auch nicht
unabgesehen vom finanziellen, hab dort auch schon Verträge und werde dort auch weiter arbeiten.
Aber das wird natürlich sich im Rahmen halten, das wird nicht sehr, wird ein Stück im Jahr sein, vielleicht höchstens.
Sie haben vorhin gesagt, Sie gehen ungern auf neues Terrain, neue Rollen fallen Ihnen im Augenblick gar nicht ein.
Zu dem Ring musste man Sie, wie ich den Gazetten entnehme, in Form eines Komplotts überreden.
Auch zur Josefstadt.
Also bleiben Sie auf vertrautem Gebiet.
Sie werden an der MET Ihre sechste Fledermaus inszenieren.
Fällt einem beim sechsten Mal noch etwas Neues ein?
Ja, also zu Meisterwerken und zu Menschen, die damit umgehen und zu neuen Menschen fällt einem immer wieder was ein, Gott sei Dank.
In einer ORF-Pressestunde ist der Vorwurf erhoben worden, dass es Direktoriumsmitglieder der Salzburger Festspiele gibt, die sich einen Spesenaufwand refundieren lassen, der sich in der Höhe von 250.000 Schilling pro Jahr bewegt.
Ist das richtig?
Nein, das ist nicht richtig, sondern der Vorwurf war, dass es sich auf 600.000 Schilling bewegt und das wäre natürlich wunderbar, wenn das wahr wäre.
Das heißt, es wäre nicht einmal wunderbar, es wäre schrecklich sogar und es ist kein Wort daran wahr.
Wir haben bis jetzt noch nichts bekommen.
Und nichts.
Sondern nur wenn wir eine Reise machen müssen, ich hab's, mir ist das noch gar nicht passiert, dann kriegt man natürlich die Fahrt ersetzt.
Aber es gibt keinerlei Zugesicherung.
Es ist ein reines Ehrenamt, wenn man das so sagen darf.
Und es kostet einem eigentlich recht viel Geld, der ganze Spaß.
Otto Schenk im Gespräch mit Eva-Maria Klinger.
Die letzten Journalminuten sind wieder einem Nachrichtenüberblick reserviert.
Österreich.
Beim Gewerkschaftstag der Bau- und Holzarbeiter in Wien, sagte ÖGB-Präsident Anton Benja, mit der gestern im Nationalrat beschlossenen Steuersenkung würden die Forderungen des Gewerkschaftsbundes erfüllt.
Die Steuersenkung berücksichtige die Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen als die Spitzenverdiener.
Benja vertrat die Ansicht, die Steuerreformvorschläge der ÖVP würden den gegenteiligen Effekt erreichen.
Geringfügige Erleichterungen oder Mehrbelastungen für niedrigere Einkommen würden massiven Steuereinsparungen für die Spitzenverdiener gegenüberstehen.
Zum Motto des Gewerkschaftstages Bauen und Umwelt meinte Benja, er verware sich dagegen, dass bestimmte Kreise die Bauarbeitergewerkschaft als Betonierer abstempeln wollten.
FPÖ-Clubobmann Friedhelm Frischenschlager hat in einer Pressekonferenz vor einer großen Koalition gewarnt.
Frischenschlager bezeichne den Regierungsbündnis zwischen SPÖ und ÖVP als demokratiepolitische Gefahr.
Auch eine Allparteienregierung für Österreich wäre kein taugliches Modell, sagte der FPÖ-Club-Chef.
Frischenschlager schloss zwar nicht aus, dass die FPÖ wieder in die Opposition gehen könnte, meinte aber, die Freiheitlichen würden sich nicht in ein Ghetto drängen lassen.
Die Frage, mit welcher der Großparteien die FPÖ eine Koalition eingehen würde, ist für Frischenschlager völlig offen.
In Linz befasst sich heute der Aufsichtsrat der Föst mit dem neuen Unternehmenskonzept und den Vorschlägen der Betriebsräte dazu.
Die Betriebsräte treten für eine Arbeitszeitverkürzung bei teilweiseem Lohnverzicht ein, um einen Teil der gefährdeten Arbeitsplätze zu erhalten.
USA Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der Senat das Veto Präsident Reagans gegen Südafrika-Sanktionen zurückgewiesen.
Demnach wird ein Investitionsverbot für amerikanische Unternehmen in Südafrika Gesetz.
Auch Importe aus Südafrika werden weitgehend gestoppt.
Reagan sagte dazu, er hoffe, dass durch den Sanktionsbeschluss nicht mehr Gewalt und Unterdrückung entstünden.
Sowjetunion, USA.
Der sowjetische Parteichef Gorbatschow hat erstmals zum bevorstehenden Treffen mit Präsident Reagan in Reykjavik Stellung genommen.
Nach Ansicht Gorbatschows sollen die Gespräche dazu dienen, die Rüstungskontrollverhandlungen zu beschleunigen.
Reagan bekräftigte, das Treffen in Reykjavík sei keineswegs ein Ersatz für einen echten amerikanisch-sowjetischen Gipfel.
Bundesrepublik Deutschland.
Im zentralen Paketpostamt von Frankfurt am Main ist heute früh ein Sprengstoffpaket explodiert.
Verletzt wurde niemand, es entstand jedoch Sachschaden in Millionenhöhe.
Das Sprengstoffpaket war Postbeamten bereits vor der Explosion aufgefallen, sodass das Gebäude rechtzeitig evakuiert werden konnte.
Indien.
Der Attentäter, dessen Schüsse gestern Ministerpräsident Rajiv Gandhi verfehlten, ist nach jüngsten Erkenntnissen der Polizei doch ein Angehöriger der Sikh-Religionsgemeinschaft.
Zunächst hatte es geheißen, der Mann sei ein geisteskranker Einzeltäter.
Der Polizeichef des indischen Bundesstaates Punjab ist heute einem Anschlag militanter Sikhs entgangen.
Schweiz.
In Zürich wurden heute die Begegnungen für die zweite Runde des Europa Cups im Fußball ausgelost.
Austria tritt im Meisterbewerb gegen Bayern München an, Rapid bei den Cupsiegern gegen Lokomotive Leipzig und der FC Tirol im UEFA Cup gegen Standard Lüttich.
Das waren die Meldungen, die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
Von Nordwesten her schwacher Störungseinfluss.
Das war das Mittagsschanal vom 3.
Oktober.
Im Namen aller Mitarbeiter verabschiedet sich Louis Glück.