Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1986.08.08
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Zur gewohnten Zeit wieder das Mittagssjournal.
Eine Stunde Information.
Es begrüßt Sie Udo Bachmeier.
Das, was wir Ihnen nach der Meldungsübersicht und der ausführlichen Wetterprognose an Beitragsthemen anzubieten haben.
Österreich.
Außenminister Jankovic erklärt in einer Pressekonferenz, Österreich erwägt weitere Sanktionen gegen den südafrikanischen Apartheidstaat.
Auch Justizminister Harald Ofener stellte sich den Journalisten.
Der Minister kündigte dabei Änderungen im Zivil- und Strafrecht an, auch neue Wege bei Exekutionsverfahren.
Die Debatte über das geplante Dorfertal-Kraftwerk dauert an.
Bürgerinitiativen aus mehreren Osttiroler Orten wehren sich massiv gegen das Projekt Ausland.
Der frühere deutsche Wirtschaftsminister Graf Lambsdorff versucht nach der Einstellung des Verfahrens gegen ihn im Anklagepunkt Bestechlichkeit ein politisches Comeback.
Der Urteilspruch im Regensburger Prozess gegen den österreichischen Atomkraftgegner Friedrich Spöttl steht unmittelbar bevor.
In Venedig ist das neapolitanische Lied O Sole Mio künftig in der Öffentlichkeit verboten.
Die Lagunenstadt soll so ihr Tourismusmanager von fremden Liedgut gesäubert werden.
Die Schlagzeilen der geplanten Beiträge der Kulturredaktion, der Sänger Falco geht wieder auf Österreich-Tournee und Salzburg, Vorschau auf die Festspielpremiere der Handke-Übersetzung Prometheus gefesselt.
Wir beginnen mit der Nachrichten zusammengestellt von Helmut Koller, es liest Josef Wenzlich-Natek.
Österreich.
Wissenschaftsminister Heinz Fischer hat Weisung erteilt, das Bewilligungsverfahren für den Forschungsreaktor in Wiener Prater raschest abzuschließen.
In einer Aussendung betont Fischer, die Berichte der Gutachter müssten spätestens bis Mitte September vorgelegt und das Bewilligungsverfahren dann bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Der Wissenschaftsminister wies darauf hin, dass der Reaktor des Atominstituts der österreichischen Universitäten in keiner Weise mit einem Kernkraftwerk verglichen werden könne und dass es in den vergangenen 25 Betriebsjahren zu keinem einzigen Störfall gekommen sei.
Der Betrieb des Reaktors und die Arbeit der dort tätigen Wissenschaftler diene dem Schutz der Bevölkerung vor radioaktiven Gefahren.
So habe das Atominstitut im Wiener Prater als erste Einrichtung in Österreich erhöhte Radioaktivität nach dem Unfall von Tschernobyl in der Ukraine nachgewiesen, erläuterte Fischer.
Landwirtschaftsminister Erich Schmidt hat heute bei der Eröffnung eines neuen Seeuferstücks für die Öffentlichkeit in Altaussee betont.
Zurzeit stünden insgesamt 100 Kilometer Uferstrecken an 44 heimischen Seen der Bevölkerung zur Verfügung.
In den vergangenen zehn Jahren seien mehr als 10 Millionen Schilling für Gestaltungsmaßnahmen und etwa 40 Millionen Schilling für die Beteiligung des Bundes beim Ankauf von Seeuferflächen aus Privatbesitz aufgewendet worden.
Für die nächsten Jahre ist die Ausgestaltung von sechs weiteren Bade- und Erholungsplätzen mit einer Gesamtfläche von 45.000 Quadratmetern geplant.
Noch heuer werden sich die Bundesforste mit 7,5 Millionen Schilling am Ankauf von weiteren sechs privaten Seeuferflächen von insgesamt 35.000 Quadratmetern für allgemeine Erholungszwecke beteiligen.
Der Vorstand der ersten medizinischen Abteilung am Landeskrankenhaus Klagenfurt, Paul Schmidt, hat erklärt, der Genuss von Fisch senke die Blutfette und verringere das Risiko eines tödlichen Herzinfarkts.
Bei einer Fortbildungsveranstaltung der Kärntner Ärztekammer wies Schmidt darauf hin, dass Japaner und Eskimos eine auffallend niedere Infarktrate hätten.
Dies sei auf den regelmäßigen Verzehr von Fisch zurückzuführen.
Eine entsprechende Studie sei in Holland zwischen 1960 und 1980 gemacht worden.
Die Ergebnisse wurden aber erst jetzt veröffentlicht.
Dabei wurden Männer der Geburtenjahrgänge 1900 und 1919 erfasst.
Schmid sagte, es habe sich herausgestellt, dass bei Personen, die ein bis zweimal in der Woche Fisch essen, das Risiko eines tödlichen Herzinfarkts zweieinhalbfach geringer sei als bei Menschen, die keinen Fisch konsumieren.
Mexiko.
Die in der sogenannten Gruppe der sechs zusammengeschlossenen Staaten Mexiko, Argentinien, Schweden, Griechenland, Indien und Tansania haben einen Rüstungskontrollplan vorgelegt.
In einer Erklärung zum Abschluss eines zweitägigen Gipfeltreffens der Staats- oder Regierungschefs dieser Länder in Pazifikort Ixtapa heißt es, nichts sei dringender als die Einstellung aller Atomtests.
Unter anderem wird die Errichtung von Messstationen in allen drei Regionen vorgeschlagen, die derzeit von den Supermächten für Kernwaffenversuche benutzt werden.
Der Erfolg des Einjahresplans zur Überprüfung eines Atomtestabkommens hängt nach Ansicht politischer Beobachter in erster Linie von der Zustimmung der Sowjetunion ab.
USA.
Der Senat in Washington hat den Weg zur Produktion einer chemischen Bombe freigegeben, die ein Nervengas freisetzt.
Die Herstellung der Bombe war 1969 auf Anordnung des früheren Präsidenten Richard Nixon eingestellt worden.
Jetzt gilt die Waffe als Kernstück von Präsident Reagans Plan zur Modernisierung des chemischen Arsenals der Vereinigten Staaten.
Der Senat hat Reagan außerdem aufgefordert, mit der Sowjetunion neuerlich über ein Verbot von Atomversuchen zu verhandeln.
Im Beringmeer zwischen Alaska und Sibirien ist es zu einem amerikanisch-sowjetischen See-Zwischenfall gekommen.
Die amerikanische Küstenwache in Anchorage berichtete, zwei sowjetische Schiffe hätten versucht, einen amerikanischen Hochseefischer aufzubringen.
Erst nach zwei Stunden hätten die sowjetischen Boote die Verfolgungsjagd nach dem Fischboot aufgegeben.
Nach russischer Darstellung habe sich der amerikanische Kutter innerhalb sowjetischer Hoheitsgewässer befunden.
Der Grenzverlauf in dem Seegebiet ist seit dem Verkauf Alaskas durch Russland an die Vereinigten Staaten im Jahre 1867 umstritten.
Dies gilt vor allem für eine etwa 30.000 Quadratkilometer große Zone, die besonders fischreich ist und möglicherweise auch Erdölvorkommen birgt.
Sowjetunion USA
Die Flucht des ehemaligen CIA-Agenten Edward Howard in die Sowjetunion hat dem amerikanischen Geheimdienst ernsten Schaden zugefügt.
Das hat jetzt ein Führungsmitglied des Geheimdienstausschusses im Senat in Washington erklärt.
Howard ist der erste amerikanische Geheimagent, der sich in die UdSSR abgesetzt hat.
Nach Angaben der Moskauer Nachrichtenagentur TASS nannte der 34-Jährige als Motiv, er werde von amerikanischen Geheimdiensten grundlos verfolgt.
In den USA steht der Ex-Agent allerdings unter Spionageverdacht und gilt seit einem Jahr als untergetaucht.
Marokko.
König Hassan hat seine jüngste Begegnung mit dem israelischen Ministerpräsidenten Shimon Peres in Rabat als negativ für Israel bezeichnet.
Das Treffen habe deutlich gemacht, dass Jerusalem nicht bereit sei, auch nur in einem Punkt nachzugeben, sagte Hassan.
Der König versicherte, Marokko werde in vorderster Front gegen Israel kämpfen, sollte ein neuer Krieg zwischen Israel und einem arabischen Land ausbrechen.
Frankreich Der Senat in Paris hat heute Nacht als letzte parlamentarische Institution die Gesetze der Regierung zur Bekämpfung des Terrorismus, der Kriminalität und zur Begrenzung der Einwanderung verabschiedet.
Die oppositionellen Kommunisten und Sozialisten stimmten wie bereits vorher in der Nationalversammlung gegen die Texte.
Sie wurden aber durch die Mehrheit der bürgerlich-liberalen Regierungsabgeordneten angenommen.
Europäische Gemeinschaft.
Innerhalb des gemeinsamen Markts ist im vergangenen Jahr die bisher höchste Zahl von Betrugsfällen seit der Gründung der Gemeinschaft registriert worden.
Mit 219 Fällen hat sich die Zahl gegenüber 1984 fast verdoppelt.
Die aufgedeckten Delikte in den vergangenen vier Jahren sind mit einem Schaden von fast einer Milliarde Schilling verbunden.
Die Dunkelziffer wird allerdings weit höher angenommen.
Die Betrügereien beruhen vorwiegend auf falschen Bezeichnungen oder Qualitätsangaben von Waren, sowie auf zu hohen oder zu niedrigen Mengen- und Gewichtsdeklarationen.
Schweiz Auf den Tag genau vor 200 Jahren, am 8.
August 1786, ist die Erstbesteigung des 4807 Meter hohen Mont Blanc des höchsten Berges Europas gelungen.
Der damalige Dorfarzt von Chamonix, Michael-Gabriel Pacquart und der Bauer und Kristallsucher Jacques Balmain brachten am 7.
August mit bescheidenster Ausrüstung, beispielsweise ohne Seil, auf, um den Gipfel zu bezwingen.
Dies gelang ihnen in den Abendstunden des nächsten Tages.
Am 9.
August kehrten sie fast schneeblind nach Chamonix zurück.
Die Zeit 12.09 Uhr ist es jetzt.
Stichwort Wetter.
Ich rufe Dr. Manfred Krupper von der Hohen Warte in Wien.
Ihre Prognose bitte.
Ja, einen schönen guten Tag.
Zurzeit herrscht in Österreich sehr unterschiedliches Wetter.
In den westlichen Bundesländern bis zur Linie Salzburg-Villach ist es stark bewölkt bis bedeckt, gebietsweise gibt es Regen und Gewitter.
In der östlichen Hälfte Österreichs ist es jetzt noch allgemein heiter oder leicht wolkig.
Einen Überblick geben die Wettermeldungen von 12 Uhr.
Wien heiter 27°, Eisenstadt wolkenlos 28°, St.
Pölten heiter 27°, Linz wolkig 26°, Salzburg wolkig 23°, Nordwestwind 15 km pro Stunde, Innsbruck bedeckt 20°, Westwind 10 km pro Stunde, Pregenz bedeckt 19°, Nordwind 20 km pro Stunde.
Graz-Heiter 28 Grad und Klagenfurt-Heiter 26 Grad.
Diese Gewitterstörung erfasst am Abend und in der kommenden Nacht ganz Österreich, sodass morgen, besonders am Vormittag, noch mit stärkerer Bewölkung und Schauern zu rechnen ist.
In weiterer Folge kommt es wohl zu Bewölkungsauflockerungen.
Trotzdem wird das Wetter zum Wochenende auch
Trotzdem wird das Wetter zum Wochenende und auch noch am Montag nicht ganz störungsfrei sein.
Die vorher erwähnte Störung zieht nämlich nicht zur Gänze ab, sondern bleibt als Luftmassengrenze über den Alpen liegen.
In diesem Mischungsbereich zwischen etwas kühlerer Luft im Norden und wärmerer Luft im Süden bilden sich immer wieder Wolken mit Schauern und Gewittern.
Zwischendurch gibt es natürlich sonnige Abschnitte, aber wie gesagt, ungestört wird das Wochenendwetter nicht sein.
Die Temperaturen bewegen sich zwischen 24 und 28 Grad, je nachdem wie lang diese sonnigen Abschnitte andauern.
Längere Bergtouren sind daher aufgrund dieser Prognose nicht zu empfehlen.
Allerdings für kürzere Wanderungen wird das Wetter ausreichen.
Danke, Dr. Krupa, für diese Informationen.
12.11 Uhr ist es mittlerweile geworden.
Neues jetzt aus dem Justizbereich.
Justizminister Harald Ofen hat heute Änderungen in wichtigen Fragen des Zivil- und des Strafrechts angekündigt.
Einerseits soll in Zukunft viel mehr als bisher von der bedingten Entlassung aus Freiheitsstrafen Gebrauch gemacht werden.
Außerdem sollen die Richter die Möglichkeit erhalten, einen Teil der Strafe unbedingt, einen Teil bedingt auszusprechen.
Damit will man erreichen, dass ein Verurteilter nicht aus seinem Alltagsleben herausgerissen wird.
Auf eine neue gesetzliche Basis soll außerdem das Exekutionsverfahren gestellt werden.
In Zukunft will man viel mehr als bisher das Gehalt eines Schuldners pfänden.
Roland Adrovice berichtet.
Situationen sind zweifellos nie angenehm, nach der derzeit geltenden Regelung laufen sie jedoch meist unter besonders lästigen Begleitumständen ab.
Der Exekutor will verständlicherweise jemand antreffen, also klopft er meistens früh morgens an die Tür.
Dann klebt er den berühmten Kuckuck auf Wertgegenstände, etwa auf den Fernseher oder auf einen Kühlschrank.
Das soll in Zukunft anders werden.
Man will vermehrt auf das Gehalt des Schuldners greifen.
Hofner hat da aber zwei Appelle an diejenigen, die die Schulden eintreiben wollen und an die Dienstgeber parat.
Der Appell Nummer eins ist der, dass es nicht im Sinne des Erfinders läge, wenn jetzt alle Gläubiger und ihre Vertreter, also in erster Linie die Anwälte, sagen würden, fein, jetzt gibt es eine weitere Form der Exekutionsführung und jetzt machen wir alles gleichzeitig.
Jetzt machen wir die Fahrendesexekution, die wir in den Hintergrund drängen wollen, wenn es auch nichts bringt, aber gleichzeitig begehen wir den neuen Weg der Gehaltsexekution.
Ich appelliere also an alle Gläubiger und an ihre Vertreter, immer dann, wenn es nicht konkrete, bekannte Wertgegenstände gibt, auf die man gleich greifen muss, wenn man pflichtgemäß vorgehen möchte, auf die Fahrendesexekution zunächst einmal zu verzichten und es mit der neuen Form
der Gehaltspfändung ohne Kenntnis des Triebschuldners bewenden zu lassen.
Mein zweiter Appell geht an die jeweiligen Arbeitgeber, nicht so wie es jetzt häufig noch der Fall ist,
das Einlangen einer Gehaltspfändung automatisch zum Signal für eine Kündigung des betroffenen Schuldners zu nehmen.
Als Zukunft wird den Dienstgebern angeboten, dass sie für ihre zusätzliche Arbeit entschädigt werden.
Sie dürfen vom ersten Gehaltsabzug 2% maximal 100 Schilling, von jedem weiteren 1% maximal 50 Schilling einbehalten.
Der Sinn der Regelung war nämlich der, dass trotz der Versteigerung von Wertgegenständen, die gepfändet worden sind, oft nicht einmal die Exekutionskosten reingekommen sind.
Die Schuld blieb dann trotz der Versteigerung bestehen.
Seit langem ging daher das Bestreben der Gerichte dahin, auf das Gehalt des Schuldners zu greifen.
Dazu muss man aber den Dienstgeber erkennen.
Nach jahrelangem Weigern hat sich nun der Hauptverband der Sozialversicherungsträger bereit erklärt, den Gerichten zu helfen.
Der Hauptverband gibt auf Anfrage den Dienstgeber bekannt, notwendig ist dazu allerdings das Geburtsdatum des Schuldners.
Es wird also in Zukunft häufig vorkommen, dass man beim Abschluss eines Kaufvertrages nach dem Geburtsdatum gefragt werden wird.
Das Gericht wendet sich dann eben mit der Bitte, einen Teil des Gehalts einzubehalten und abzuliefern an den Dienstgeber.
Diese Regelung verstößt auch laut Ofner nicht gegen das Datenschutzgesetz.
Erhebliche Änderungen wird es voraussichtlich mit Jahresbeginn auch im Strafrecht geben.
In den vergangenen Jahren ist die Spruchpraxis der Gerichte laut Hofner schärfer geworden.
Der Anteil der bedingten Entlassungen aus der Haft ist von 12 Prozent im Jahre 1982 auf 8 Prozent im Jahr 1985 zurückgegangen.
In Zukunft soll die bedingte Entlassung erleichtert werden, um möglichst viele Häftlinge wieder in die Gesellschaft einzugliedern.
Hofner strebt eine Verdoppelung der derzeitigen Zahlen an, also von 8 auf 16 Prozent.
Der Verhütung einer kriminellen Laufbahn soll auch eine neue Regelung dienen, die Richter in Kürze haben werden, eine Möglichkeit, die Richter in Kürze haben werden.
Auch wenn ein Angeklagter schon ein oder zwei bedingte Haftstrafen auf dem Konto hat, soll der Richter nun die Möglichkeit erhalten, einen Teil der neuen Haftstrafe bedingt, einen weiteren Teil unbedingt, einen kleineren Teil, etwa einen Monat, unbedingt auszusprechen.
Das heißt, er hat es wirklich in der Hand, dass er sagt, du hast jetzt einen Monat, dieses Monat kannst du verbüßen, ohne dass du deinen Posten verlierst und deine Familie zerbricht,
den kannst du auch verbüßen, ohne der allgemeinen Verfämung sozusagen anheim zu fallen, die ja doch eine zusätzliche Belastung ist.
Und wir tun das nicht, um den Betreffenden jetzt allzu sehr die Dinge leicht zu machen, sondern weil wir wollen, dass Verurteilte, die nicht völlig entwurzelt sind, auch durch die Verurteilung nicht entwurzelt werden.
Das heißt, wer
eingefügt ist in den normalen Ablauf des Lebens unter Dinge, der soll auch die Verurteilung so verspüren, dass er eingewurzelt bleibt.
Der hat seine vier Wochen, oder meinetwegen, wenn er zusammenspart, vielleicht kann man dann zwei Monate in der Form geben, dann wird er sich den Urlaub ansparen, dann wird er mal die zwei Monate sitzen.
Er wird spüren, wie es ist, aber er wird anschließend seinem Chef sagen, ich war auf Kuh in Gleichenberg,
Und das Wetter war so schlecht, darum habe ich Herr Kuzunde Gesichtsvorhaben und er wird seinen Posten verhalten.
Zur Routine gehören bei offener Pressekonferenz schon Fragen nach den Justizdauerbrennern Proksch und Androsch.
Im Fall des Wiener Nobelkandidats Udo Proksch ist noch kein Ende abzusehen.
Es werden so offener laufend Zeugen in Italien, der Schweiz und in Frankreich vernommen.
Im Fall Androsch soll die Finanz im Spätherbst mit ihren Erhebungen fertig werden.
Es scheint so, als ob das Steuerverfahren und das Verfahren wegen Verdachts der falschen Zeugenaussage nun doch gemeinsam durchgeführt werden.
Über den Androsch-Antrag bzw.
den Antrag des Androsch-Anwalts Schachter, der alle Richter des Wiener Landesgerichts wegen Befangenheit ablehnen will, wurde noch nicht entschieden.
Offener heute dazu.
Bitte ersparen Sie mir jeden Kommentar.
Den gebe ich höchstens privat ab.
Und ich gebe zurück ins Funkhaus.
Ein Bericht von Roland Adrovica.
Wir bleiben bei der Berichterstattung im Inland, wechseln aber thematisch zu Außenpolitischen zu einer Pressekonferenz mit Außenminister Peter Jankowitsch.
Die schon seit Wochen andauernde Trübung zwischen Österreich und Bayern wegen des Beharrens von Ministerpräsident Strauß auf die umstrittene atomare Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf kam dabei nicht oder nur am Rande zur Sprache, hingegen unter anderem
die bevorstehende KSZE-Nachfolgekonferenz in Wien und vor allem die Frage von Sanktionen gegen den südafrikanischen Apartheidstaat.
Roland Machatschke informiert.
Außenminister Jankowitsch zog die erste Bilanz seiner Amtszeit nicht erst wie üblich nach 100 Tagen, sondern schon nach 50.
Er nannte eine Reihe von Schwerpunkten und Initiativen.
Europapolitik, das ist vor allem stärkere Integration gegenüber der IG.
Entspannungspolitik, hier geht es in erster Linie, wie angesprochen, um die bevorstehende KSZE-Tagung in Wien.
Entwicklungspolitik, hier will sich Jankowitsch vehement für mehr Budgetmittel einsetzen und dafür in anderen Bereichen seines Ressorts Opfer bringen.
Verbesserung des Österreich-Bildes in der Welt, das durch den Bundespräsidentenwahlkampf gelitten hat.
Hier will Jankowitsch auf so wörtlich aggressive Weise reagieren, um Verzerrungen entgegenzutreten.
Und schließlich Nachbarschaftspolitik nach Tschernobyl.
Österreich strebt eine Kette von Verträgen mit jenen Nachbarstaaten an, die Atomkraftwerke haben oder planen.
Das sind alle außer Lichtenstein, um seine Sicherheit zu schützen.
Eine ganze Reihe von Fragen beschäftigte es sich dann mit dem Thema Südafrika.
Nach der kleinen Commonwealth-Konferenz in London Anfang der Woche hat die britische Regierungschefin Thatcher ihren Widerstand gegen Wirtschaftssanktionen der EG zumindest teilweise aufgegeben.
Solche Sanktionen könnten schon im September beschlossen werden.
Wie wird sich Österreich verhalten?
Außenminister Jankowitsch ist am Dienstag vom Ministerrat beauftragt worden, entsprechende Überlegungen anzustellen.
Es ist gar keine Frage, dass sich in nächster Zeit das Problem einer zweiten Generation von Sanktionen stellen wird.
Wir haben eine erste Generation verabschiedet im September des vergangenen Jahres und es geht hier nicht nur um die europäischen Gemeinschaften, es geht etwa um die Haltung des Commonwealths.
Die skandinavischen Staaten haben hier viele Akzente gesetzt, das heißt die ganze zivilisierte Welt
benutzt, ist offenbar dabei, ihren Druck auf Südafrika mit Sanktionen zu verstärken.
Bitte, und wenn man Sanktionen sagt, meine Damen und Herren, dann nicht zu vergessen, dass das ein friedliches Mittel ist, das letzte wahrscheinlich friedliche Mittel, das es gibt, um dem endgültigen Verschwinden Südafrikas in Chaos und Gewalt einen Riegel vorzuschieben.
Und ich bin daher
der festen Überzeugung, dass sich Österreich dieser Solidaritätspflicht gegenüber der westlichen Gemeinschaft, gegenüber der zivilisierten Staatengemeinschaft überhaupt nicht entziehen wird können und dass die Bundesregierung daher hier wird demnächst entsprechende Beschlüsse fassen müssen.
Einzelheiten wollte Janković nicht mitteilen.
Er verwies aber auf Sanktionen wie Importsperre für südafrikanische Güter oder Einstellung des Luftverkehrs.
Maßnahmen, die in einzelnen Staaten, etwa den skandinavischen Ländern, schon jetzt in Kraft sind.
Als einen Seitenaspekt der Entwicklung im südlichen Afrika sieht der österreichische Außenminister die Behandlung europäischer Touristen in Sambia.
Bekanntlich ist eine Österreicherin kürzlich nach Verhaftung und Folterung aus Sambia heimgekehrt.
Diese Woche wurde eine Gruppe von fünf Schweizern und einer österreichischen Touristin verhaftet.
Auf Intervention der österreichischen Botschaft sind die sechs jetzt freigelassen worden.
Jankovic zur Situation in Sambia.
Ich bin, das sage ich hier ganz offen, ich bin bestürzt über das Vorgehen der sambischen Polizei gegen österreichische und auch Schweizer Touristen.
Ich kann mir vorstellen, dass das vielleicht ausgelöst wird durch eine gewisse Nervosität, die in diesem Teil der Welt herrscht.
Leider ein Echo des Rassenkonflikts in Südafrika.
Man kann offenbar hier doch nicht genau unterscheiden zwischen guten und bösen Weißen, aber bitte.
Und ich habe dieser Bestürzung Ausdruck verliehen in einer Botschaft an den sambischen Außenminister und habe dringendst an ihn appelliert, diese Übergriffe gegen österreichische Staatsbürger in Sambien zu unterlassen.
Außenminister Jankowitsch nahm auch kurz zum Thema Nicaragua Stellung.
In Nicaragua wurden in letzter Zeit zunehmend europäische Entwicklungshelfer von antisandinistischen Aufständischen, den sogenannten Contras, ermordet.
Der österreichische Außenminister sprach von verabscheuungswürdigen Verbrechen.
Er berichtete, dass die österreichischen Entwicklungshelfer vor den Gefahren gewarnt wurden.
Er betonte aber, dass Nicaragua ein Schwerpunktgebiet der österreichischen Außenpolitik bleiben wird, trotz einiger Ereignisse, über die man nicht glücklich ist.
Die Hilfe, so Jankowitsch, diene den Menschen, nicht aber der Erhaltung eines Regierungssystems.
Und damit von der Pressekonferenz des Außenministers wieder zurück ans Studio des Mittagsschanals.
Pressegespräch mit Außenminister Jankowitsch, Informationen waren das von Roland Machatschke.
Das Dauziehen um die Errichtung eines Speicherkraftwerks im Osttiroler Dorfertal geht unvermindert weiter.
Gestern hatte der Matraja Bürgermeister Florian Köll in einem Hörfunkinterview betont, dass die seinerzeitige Vereinbarung über die Errichtung eines Nationalparks Hohe Tauern hinfällig geworden sei, weil nämlich diese Vereinbarung eben auch die Errichtung eines Kraftwerks vorgesehen habe.
Köl und der Matraja Gemeinderat allerdings nicht einstimmig haben, Tirols Landeshauptmann Eduard Wallnöfer aufgefordert, die seinerzeitige Nationalparkvereinbarung aufzukündigen.
Soweit der Standpunkt der Mehrzahl der Matraja Gemeindefäter.
Andere Osttiroler Gemeinden bzw.
Bürger dieser Gemeinden sind jedoch gegen die Errichtung des Kraftwerks Dorfertal.
Bürgerinitiativen aus St.
Jakob im Defregendal, aus Kals, wie auch aus Matrei selbst haben heute in Innsbruck auf einer Pressekonferenz erklärt, ein Kraftwerk würde mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft wie im Fremdenverkehr vernichten als schaffen.
Wolfgang Schopper vom Landestudio Tirol.
Für die Bevölkerung von Kals ist es vor allem die Furcht vor der geplanten 220 Meter hohen Staumauer, aktuell genährt durch die Probleme beim Malta-Kraftwerk in Kärnten und geologische Bedenken im Dorfer Tal selbst.
Weitere Gründe der Ablehnung nennt Klaus Unterweger von der Bürgerinitiative Kals in Osttirol.
Das heißt zwar nicht, dass wir generell gegen die Wasserkraft sind, aber wir sind gegen dieses Monsterprojekt.
Wir haben einige Anträge um Kleinkraftwerke vorliegen und da sind wir selbstverständlich dafür.
Und bloß dieses Monsterprojekt, das leuchtet uns nicht ein und hat auch ganz entschiedene und berechtigte Gründe.
Die Bauzeit von sieben oder acht Jahren
Das wäre sowieso eine Katastrophe für uns, weil sich der gesamte Bauverkehr durch das ganze Kalsertal zieht.
Und der Verlust natürlich auch im Tourismus.
Wir haben 70 Prozent Stammgäste.
Und die sprechen sich natürlich ganz vehement gegen das Kraftwerk aus und würden wahrscheinlich auch nicht mehr zu uns kommen.
Also das hat man uns nicht nur wahrscheinlich, sondern auch versichert.
Und nachher einen Tourismus aufzubauen, das ist eine sehr ungewisse Sache und kann auch kaum von irgendeiner Seite garantiert werden.
Ja, die wesentlichen Gründe sind bei uns in erster Linie einmal der große Verlust der Dorferalben.
Dann verlieren wir sämtliche Getscherbäche.
Inzwischen regt sich auch in St.
Jakob im Defrekental der Widerstand.
Dort sprechen sich 54% der Wahlberechtigten gegen die Einbindung vorläufig eines Baches aus.
Junggemeinderat Michael Gasser.
Die St.
Jakober wehren sich gegen die Zerstörung des für den Sommerfremdenverkehr lebenswichtigen Wandergebietes im hinteren Defrekental.
Es ist anzunehmen, dass es nicht nur um diesen ersten kleinen Bach da geht, sondern dass unter Umständen mehr aus dem Defrekental abgezweigt werden müsste in das Projekt.
Ja, der Bau eines ca.
9 km langen Stollens, der vorerst die Ableitung des Aufenthaltbaches ermöglichen soll, stellt den Versuch der E-Wirtschaft da, den Fuß hin in die Tür zum Defregental zu stellen, um später, wenn die Wasserrechte gesichert sind, weitere Ableitungen zu ermöglichen.
Z.B.
die Schwarzach und der Treuhalmbach ist ja auch nicht mehr weit weg.
Ist dann aufgrund des jüngsten Gemattreier-Gemeinderatsbeschlusses anzunehmen, falls das Dorfverteil Kraftwerk nicht kommt, dass damit auch der Nationalpark gestorben ist?
Ich glaube, das war eine Überreaktion vom Madraer Bürgermeister Köll.
Man muss die Frage nach der Verträglichkeit stellen.
Dann, ob ein Nationalpark mit dem Kraftwerkspark, ob das verträglich ist.
Meiner Meinung nach nicht.
Wenn ein Kraftwerk kommt, ist der Nationalpark für mich gestorben.
Soviel zur Diskussion rund um das Dorfatal-Kraftwerksprojekt.
12.26 Uhr ist es jetzt.
Was planen wir noch in diesem Mittagsjournal?
Die Themen Vorurteilsverkündung im Friedrich-Spöttl-Prozess in Regensburg.
Graf Lambsdorff will ein politisches Comeback versuchen.
Venedig verbietet die neapolitanische Schnulze O Sole Mio für Gondolieri.
Und Kultur, Falco-Konzerte an ungewöhnlichen Orten Österreichs und Vorschau auf Salzburger Festspielpremier der Handke-Übersetzung Prometheus gefesselt.
Journal Panorama
Im Mittelpunkt der heutigen Sendung steht ein Gespräch mit dem deutschen Schauspieler Michael Degen, der heuer in Salzburg den Tod im Jedermann spielt, der aber auch im Rahmen der Salzburger Szene bei der Uraufführung einer szenischen Precht-Collage mitwirkt.
Titel ein Salzburger Totentanz.
Michael Degen war als junger Schauspieler vom Precht zum Berliner Ensemble geholt worden.
Da hat er oft junge Leute ausprobiert.
und hat dann auch Rollen umbesetzt oder jungen Leuten eine Chance gegeben, sich einmal auf der Bühne auszuprobieren.
Das war sehr geschickt und, wie ich glaube, auch sehr fruchtbar für die Bildung eines Ensembles.
Es hat keine andere Bühne getan in der Weise.
Und warum spielt ein Schauspieler in Hofmanns Teils Jedermann in Salzburg mit?
Michael Degen dazu?
Es ist einmal einfach eben, naja, um der
der Prominenz willen.
Das heißt also, wenn man dabei gewesen ist, ist der Name noch ein bisschen, ist man im Wert vielleicht noch etwas gestiegen.
Das zweite ist, dass es natürlich auch keine schlechte Gage ist, die da mitspielen.
Ich sage das ganz offen.
Das dritte ist aber auch, wie werde ich mit einem solchen Platz und wie werde ich mit solchem Text fertig.
Der deutsche Schauspieler Michael Degen heute Abend ab 18.30 Uhr im Hörfunkprogramm Österreich 1 im
Journal Panorama.
12.29 Uhr, eine Minute vor halb eins.
Die frühere bundesdeutsche Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff kann aufatmen.
Seit etwa zwei Wochen, genau am 23.
Juli, hat die siebende große Strafkammer des Landesgerichts Bonn das Verfahren gegen den FDP-Politiker im Anklagepunkt Bestechlichkeit eingestellt.
Es ging dabei um die Frage, ob Graf Lambsdorff während seiner Amtszeit Parteispenden des Flick-Konzerns entgegengenommen hat, um dem Großunternehmen im Gegenzug Steuererleichterungen zu gewähren.
Den Richtern waren die Beweise für den Korruptionsvorwurf einfach nicht genug.
Seit diesem Freispruch arbeitet der FDP-Politiker, der nach der Anklageerhebung sein Ministeramt zurücklegen musste, eifrig an einem politischen Comeback.
Und das, obwohl noch ein weiteres Verfahren wegen Steuerhinterziehung anhängig ist, und zwar im Zusammenhang mit falsch deklarierten Parteispenden.
Nichtsdestoweniger Lambsdorff gibt recht offen zu verstehen, dass er wieder in die Regierung möchte.
Heute stellte sich der FDP-Politiker in Bonn den Fragen der Journalisten.
Helmut Brandstetter war für uns dabei.
85 Mal musste Otto Graf Lambsdorff in den letzten zwei Jahren vor den Richtern der siebenten großen Strafkammer im Bonner Landgericht erscheinen.
Da wurde über die Anklage verhandelt, Graf Lambsdorff und sein Vorgänger Friedrichs hätten vom Flick-Konzern Geld genommen, um einen Steuerbefreiungsbescheid an diesen zu erteilen.
Wenn der Graf da immer Donnerstag und Freitags im dunklen Mercedes samt Begleitfahrzeug in den Hof des Landgerichts gefahren wurde, gab er sich recht pressescheu.
Ganz anders heute früh.
Zur Pressekonferenz über die Themen Wettbewerbspolitik, Dollarkurs und konjunkturelle Situation erschien er zehn Minuten früher, um Fotografen und
Kameraleuten nur jagenügend Möglichkeit zu Aufnahmen zu geben.
Es war übrigens die erste Pressekonferenz des Marktgrafen, wie der Verfechter einer bedingungslosen freien Marktwirtschaft auch genannt wird, seit vor zwei Jahren das Hauptverfahren gegen ihn eröffnet wurde und er das Amt des Wirtschaftsministers abgeben musste.
Aber seit zwei Wochen, als die Strafkammer den Edelmann vom Vorwurf der Bestechlichkeit faktisch freigesprochen hat, indem sie keine weiteren Zeugen der Staatsanwaltschaft mehr zuließ, ist Graf Lambsdorff wieder groß im Kommen.
Kein Tag vergeht ohne Stellungnahmen aus seinem Pressebüro.
Die Themen gehen weit über die eines wirtschaftspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion hinaus.
In Südafrika solle man eine Teilung des Landes in eine schwarze und eine weiße Republik überlegen, hieß es vor wenigen Tagen.
In der Asylantenfrage könne sich Graf Lambsdorff eine Änderung des Grundgesetzes schon vorstellen, anders als seine Partei.
Aber auch Kritik an der Bundesregierung, vor allem weil diese die Steuern zu wenig gesenkt habe und bei der Privatisierung vom Bundesvermögen zu langsam voranschreite.
Wer zu allen Fragen der Politik gleich antworten weiß, der sei auch für alle Aufgaben in der nächsten Bundesregierung geeignet, heißt da wohl die Botschaft.
Und so spekulieren die deutschen Zeitungen fast tagtäglich darüber, ob Lambsdorff nun wieder Bundeswirtschaftsminister werden soll, Verteidigungsminister oder gar Außenminister.
Den Grafen stören die Spekulationen nicht.
Und was will er nach den Wahlen im Jänner wirklich werden?
Was ich auf alle Fälle wieder anstrebe, ist die Position, die ich jetzt habe, nämlich wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion zu sein.
Alles Weitere wird sich zeigen, das hängt vom Wahlergebnis ab, das hängt von Entscheidungen in der Partei ab.
Ich sage noch einmal, es ist nicht so, dass ich nachts bei offenem Fenster schlafe, nur um den Ruf ins Kabinett nicht zu überhören.
Wenn Graf Lambsdorff morgens seinen Urlaub beginnt, brauchen sich die Journalisten aber keine Sorgen zu machen.
Er wird auch in den nächsten Wochen intensiven Kontakt zu den Medien halten.
Ich weiß nicht, ob man in seinem Urlaub nicht ausgerechnet mit Entzugserscheinungen verbinden soll.
Das hilft ja auch nicht gut.
Aber Sie können beruhigt sein.
Ich werde heute Nachmittag in mein Ferienhaus fahren.
Selten nach Bonn kommen.
Das, was in der nächsten Woche und in der übernächsten Woche publiziert wird, Herr Schütz, da die das beruhigt, ich bedanke mich ja sehr für Ihre teilnehmende Nachfrage, das ist vorfabriziert.
Bei so viel politischen Aktivitäten könnte fast in Vergessenheit geraten, dass Otto Graf Lambsdorff weiter auch Angeklagter ist.
Der Vorwurf heißt zwar nicht mehr Bestechlichkeit, aber eine Verurteilung irgendwann im Spätherbst wegen Steuerhinterziehung oder Beihilfe dazu ist durchaus möglich.
Rund 1,7 Millionen Schilling habe Lambsdorff als Schatzmeister der FDP Nordrhein-Westfalen am Finanzamt vorbeigenommen, lautet der Vorwurf.
Lambsdorff hat aber auch schon eine Verurteilung argumentativ vorgebaut.
Das Urteil über die Anklage der Steuerhinterziehung haben die Richter noch zu sprechen.
Graf Lambsdorff sucht aber lieber das Urteil der Wähler.
Sowohl in Hamburg als auch in Bayern hat er sich als eifriger Wahlkampfredner für die Landtagswahlen im Herbst bereits angesagt.
Berichterstatter war Helmut Brandstetter.
12.33 Uhr nun zu einem ganz anderen Thema.
Das alte neapolitanische Lied O Sole Mio soll künftig in der Lagunenstadt Venedig nicht mehr zu hören sein.
Höchstens geheim, vielleicht in schalldichten Räumen der nun angeblich nicht mehr sinkenden Stadt.
Singend allerdings soll sie weiter sein, nicht mehr O Sole Mio aber, sondern andere Schnulzen und zwar einheimischer Natur, etwa vom Typ Blondchen, komm ins Gondelchen, sollen Touristenohren künftig vermehrt erfreuen.
Grund dafür, Venedigs sauber Mann hat wieder zugeschlagen, Tourismusreferent Augusto Salvadori.
Er hatte sich erst kürzlich einen überregionalen Namen durch seinen Kampf gegen Rucksacktouristen gemacht.
Und nun will er die Serenaden der Gondolieri sozusagen von fremden Liedgut säubern.
Der Gondolieri-Verband, Parkwächter, Hotelportiers, Tourismusmanager, alle bekamen die Auflage, in Zukunft muss venezianisch gesungen werden.
Osolimio ist in Venedig out.
L'aria serena roppa la tempesta.
L'aria fresca far già la festa.
Che bella cosa è la giornata.
?
La tesoro, ?
?
ma non tu sono, ?
?
più bella e dei, ?
?
e sono mia, ?
?
tan pronta a te,
Der Pino di Capri ist mit diesem Lied reich geworden.
Elvis Presley hat aus dem Rock'n'Roll einverleibt.
Luciano Pavarotti hat damit auf seiner Tournee durch die Volksrepublik China erst jüngst noch mindestens eben solche Begeisterungsstürme entfacht wie der ehemalige Staatspräsident Giovanni Leone, der es bei einem Staatsbesuch in Moskau zum Besten gab.
O sole mio, Italiens wohl bekanntestes Volkslied.
Und ausgerechnet dieses Lied, das im Ausland als der Inbegriff der Italianita schlechthin gilt,
dürfen Venedigs Gondoliere nicht mehr singen.
Nach einem in ganz Italien bespöttelten Kriegszug der venezianischen Stadtväter gegen die in- und ausländischen Rucksack-Touristen ist die Lagunenstadt binnen einer Woche zum zweiten Mal in die Schlagzeilen der großen nationalen Zeitungen gelangt.
Auch in diesem Falle verdankt sie es dem christdemokratischen Stadtrat für den Tourismus, Augusto Salvatori.
In kurzer Zeit hat es der wackere venezianische Rechtsanwalt in Italien zu einem Bekanntheitsgrad gebracht, um den ihn einige Minister und Staatssekretäre der neuen Regierung Craxi nur beneiden können.
Was stört Herrn Salvatoriano Sole Mio?
Ganz einfach, dass dieses Lied nicht in Venedig entstanden ist.
In einem Brief Salvadoris an die Interessensvertretung der Gondoliere heißt es,
Die beliebten Ausflüge durch die Kanäle der Stadt sollten es den Touristen erlauben, die Stadt im Geist der historischen Tradition und ihres natürlichen und künstlerischen Umfeldes zu erleben.
Lieder wie O Sole Mio oder etwa auch Von Nicolai, bekanntlich ebenfalls neapolitanischen Ursprungs, hätten im Schatten des Dooschenpalastes verloren.
Die Antwort Neafels auf die venezianische Verordnung ließ nicht lange auf sich warten.
Mit Provinzialismus allein wird man Venedig wohl kaum retten können, meint den Japes Bürgermeister Carlo D'Amato.
Ein höflicher Hinweis auf die zahlreichen Probleme der Stadt im Norden, vom ökologischen Absterben der Lagune und dem damit verbundenen Gestank bis zur allmählichen Verwandlung Venedigs in ein riesiges Freiluftmuseum, das allen Platz bietet, außer den Venezianern selbst.
Neapels Bürgermeister hat außerdem die Bengtsesänger seiner Stadt aufgefordert, venezianische Volkslieder in ihr Repertoire aufzunehmen, um Venedigs Liedgut auch jenseits der Lagune bekannt zu machen.
Der venezianische Kreuzzug gegen Rucksacktouristen und Belcanto-Schmelz beschäftigt mittlerweile auch die Regierung in Rom.
Ministerpräsident Bedino Craxi sah sich veranlasst, jugendliche Billigtouristen gegenüber eifrige Stadträte in Schutz zu nehmen,
und Tourismusminister Capria beschäftigt sich zurzeit mit einer Beschwerde der internationalen Konferenz des studentischen Tourismus in Zürich.
Ob das ausreichen wird, den Eifer von Stadtrat Augusto Salvatore zu bremsen, bleibt noch abzuwarten.
Denkbar wäre ja etwa, jetzt auch noch die neapolitanische Pizza aus den venezianischen Speisekarten zu streichen.
Um die Spaghetti braucht man sich allerdings keine Sorgen zu machen.
Einer alten Legende zufolge stammen sie zwar aus China, aber der, der sie in Italien eingeführt haben soll, ist Marco Polo, ein Kaufmann aus Italien.
Sie hörten Carlos Schwarz.
O Sole Mio ist in Venedig verboten, Falco mit seiner Genie bleibt erlaubt.
Der österreichische Popstar geht unter die Festspielbesucher in diesem Sommer.
Allerdings nicht als Zuschauer, sondern natürlich mit der eigenen Show.
Heute Abend startet Falco seine Sommertournee 86 auf der Seebühne in Mörbisch.
Von da geht es dann weiter über Gmunden nach Salzburg, Felden, Bozen
und schließlich nach Bregenz, wo stilgerecht die Kulissen der Zauberflöte auf Falco warten.
Mit dabei ist diesmal auch als Überraschung eine Ballett-Truppe, das Tanztheater Wien.
Rüdiger Wischenbart war bei der gestrigen Generalprobe des neuen Falco-Spektakels.
Nicht Wien ruft Falco, sondern Mörbisch, Salzburg und Bregenz, Österreichs sommerliche Festspielorte.
Und für Seebühnen und die barocke Kulisse des Residenzplatzes hat sich der erfolgreichste unter den heimischen Popstars auch ein entsprechendes Festspielprogramm geschneidert.
Alle Hits werden zu hören sein, vom Kommissar bis zu Sound of Music.
Und als neue, süffisante Reverenz an die Großen der Klassik gibt es, nein, keinen Mozart, sondern ein Pas de Deux von Tchaikovsky, gespielt von Falkos Band, getanzt vom Tanztheater Wien.
Das Tanztheater Wien mit der Choreografie von der Liz King ist kein Aufputz für uns, sondern gesehen in der Ambiente einer Seebühne, eines schönen Sommerabends.
Ich kann den Herrgott nur anflehen, dass er es nicht regnen lässt.
weil sonst schwimmen wir alle.
Sicherlich eine optische, sehr delikate Geschichte.
Während sich die Musiker fast genau an Tchaikovskys Partitur halten, treten mit roten und weißen Fahnen umrahmend ein Bischof und ein biedermeierliches Paar auf.
Ein bisschen Fellini darf da schon dabei sein bei dieser Inszenierung und ebenso ein Schuss Selbstironie.
Für das Tanztheater Wien war die Arbeit an der ungewöhnlichen Mischung jedenfalls ein Spaß.
Hammond Tromp, einer der Tänzer der Truppe,
Wir machen drei Nummern.
Es ist natürlich limitiert.
Wir können nicht, unsere normale Arbeit, so gesagt, können wir nicht auf die Bühne bringen, weil es ist viel kleiner und hat ganz andere Dimensionen.
Aber das ist sehr interessant und das ist auch Musik von Tchaikovsky und das ist völlig anders eigentlich, was natürlich die Durchschnitt-Falco-Fan erwartet.
Und das ist natürlich das Lustige und das Gute daran.
Getanzt, also ganz lebendig gezeigt wird für die Festspielgäste natürlich auch Falkos bislang umstrittenster Traum.
Genie war offenbar nur verzaubert, soll das Publikum nun erfahren.
Denn am Schluss heißt es schlicht und einfach, sie lebt.
Ich habe also Genie nie für jugendgefährdend gehalten und habe mich eigentlich sehr amüsiert über den Rummel, der da gerade im bundesdeutschen Gebiet gemacht wurde.
Bei uns nicht, in der Schweiz auch nicht, also was soll das überhaupt.
Wenn Sie Genie jetzt hören, dann freut Ihnen sicher auf, dass ich mich ein bisschen lustig mache.
Nicht nur über mich, sondern auch über den ganzen Rummel.
Ich denke, dass man sich über so eine Sache eigentlich alle lustig machen kann.
Der coole Sänger plant nicht nur seine Gags bis ins letzte Detail, er hat auch noch nach der gelungenen Provokation die selbst gewisse Antwort parat.
Naja, Spekulation.
Ich meine, jede Spekulation ist legitim, solange sie also den Leuten gefällt.
Ich denke, dass Amadeus sicherlich Leuten gefallen hat.
Wenn ich als Unterhaltungsmann, der aus dem Pop kommt, im Rahmen der österreichischen Festspiele auftrete, glaube ich, dass ich doch etwas bieten muss, was man noch nicht gesehen hat.
Im Herbst gibt es mit der neuen Platte, die im September erscheint, gleich noch eine Tournee.
Und die ist natürlich größer als alle bisherigen.
Von Europa geht es über Kanada und die USA nach Japan.
Und angeblich in Washington mit einem Konzert vor dem Weißen Haut.
Hey, you have that wonderful Wiener Schnitzelke.
Gib ihm am Zehntag a Beineschein auf den Haar.
Yeah, that's really great, weiss i eh, des macht hundert.
Na na, Schilling, ned dolla.
Übertreiben woll'mas ned.
Falco geht auf neue Tourneen, ein Beitrag gestaltet von Rüdiger Wischenbart.
12.45 Uhr ist es gleich zurück wieder zu ernsteren.
Vor dem Hintergrund der österreichisch-bayerischen Verbalgefechte rund um Wackersdorf sorgte im deutschen Regensburg ein Prozess für Aufmerksamkeit, ein Prozess geführt gegen einen österreichischen Atomkraftgegner.
Sein Name, Friedrich Spöttl,
22-jähriger Student aus Scherding in Oberösterreich.
Ihm wird von den bayerischen Behörden zur Last gelegt, Anfang Februar in Regensburg an einer nicht genehmigten Anti-Wackersdorf-Demonstration teilgenommen zu haben.
Dabei wurde er festgenommen, nach Verhören aber wieder auf freien Fuß gesetzt.
Bei einer neuerlichen Einreise in die Bundesrepublik Deutschland wurde Spöttl am 20.
Juni wieder festgenommen.
Begründung der schon im Februar angeblich begangene Landfriedensbruch.
Heute Mittag wurde das Urteil im Spöttl-Prozess gefällt.
Aus Regensburg meldet sich Elisabeth Ludl.
Noch immer kleben sie auf den Laternenmasten vor dem Gericht und auf den Bänken im Gang vor dem Verhandlungssaal.
Die kleinen schwarzen Sticker mit der Aufschrift Freiheit für Fritz.
Auch die Zuschauerreihen sind wie gestern dicht besetzt.
Atomkraftwerksgegner, Punks und auch Österreicher, die aus dem Mühlviertel bereits gestern angereist waren.
Am zweiten Prozestag ist die Mutter des Angeklagten nicht mehr anwesend.
Sie musste schon gestern nach Scherding zurückfahren.
Um Punkt 11 Uhr verkündet dann Richter Langer das von ihm und den Schöffen gefällte Urteil.
Der österreichische Atomgegner Friedrich Spöttl wird der Nötigung des Landfriedensbruches und des Widerstandes gegen die Staatsgewalt für schuldig befunden.
Er wird zur Zahlung
von 200 Tagsätzen A20 DM verurteilt.
Der Haftbefehl, der gegen ihn ausgestellt wurde, kann dann aufgehoben werden, sobald bei Gericht eine Kaution von 3000 DM hinterlegt wird.
Eine Haftstrafe, wie sie gestern der Staatsanwalt gefordert hatte, erschien dem Richter, dem Unrechtsgehalt der Taten des Angeklagten aber nicht entsprechend.
Das Gericht kam auch zu der Auffassung, dass die Untersuchungshaft, in der der Angeklagte seit 20.
Juni sitzt, abschreckend genug sei und Spörtl auch zugute gehalten werden müsse, dass er nicht vorbestraft sei.
Bei der Verkündung des Urteils gab es heftige Unmutsäußerungen und Buhrufe aus dem Publikum, das auch damit gegen protestieren wollte, als der Richter meinte, dass Spörtl eine zu festgefahrene Einstellung zur Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf habe.
und mit seiner Teilnahme an der Demonstration am 1.
Februar zu wenig Toleranz gegen andere Meinungen gezeigt habe.
Friedrich Spöttl könnte also schon bald frei sein, wenn die 3000 DM Kaution hinterlegt sind, zu deren Zahlung seine Eltern jederzeit bereit sind.
Aber der Fall des Anti-Atom-Demonstranten hat noch eine zweite Komponente.
Denn gestern Abend, nach Ende des ersten Prozesttages, war ihm eine Verfügung des Ausländeramtes der Stadt Regensburg zugestellt worden.
Und zwar mit folgendem Inhalt.
Der österreichische Staatsangehörige Spöttl wird mit unbefristeter Wirkung aus dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland einschließlich West-Berlin ausgewiesen.
Begründet wird dieser Schritt damit, dass Spöttl schon zweimal an gewalttätigen Demonstrationen teilgenommen hatte und daher Wiederholungsgefahr bestehe.
Auch hatte der Wackersdorf-Gegner angegeben, nach seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft in Regensburg, in Taksölden, nicht weit von Wackersdorf entfernt,
seinen Wohnsitz aufschlagen zu wollen.
Und als letzter Punkt, er hatte, obwohl er sich selbst als mittelloser Künstler bezeichnet, bei der Sparkasse in Schwandorf bereits ein Girokonto eröffnet.
Das alles scheint den bayerischen Behörden langsam zu viel und ein Dorn im Auge.
Wackersorfgegner gibt es in Bayern bereits genug, die müssen nicht unbedingt aus Österreich importiert werden.
Und im Interesse der inneren Sicherheit könnte es sogar zu einer sofortigen Abschiebung kommen.
Noch heute Nachmittag werden daher die Anwälte von Friedrich Spöttl gegen die angedrohte Abschiebung beim Verwaltungsgerichtshof Beschwerde einlegen.
Nächstes Thema, die sowjetisch-chinesischen Beziehungen.
Vor einem Vierteljahrhundert kam es zu dem historischen Bruch zwischen den beiden Großmächten Sowjetunion und China.
Und erst in den letzten Jahren kündigte sich wieder eine vorsichtige Normalisierung zwischen Moskau und Peking an.
Die Vorstellungen, wie rasch diese Normalisierung ablaufen soll, sind in den beiden Ländern noch nicht ganz auf einen Nenner zu bringen.
Nun hat der sowjetische Parteichef Gorbatschow vor einigen Tagen aus Vardivostok neulich versöhnliche Fühler nach China ausgestreckt und in der Tat zwischen Peking und Moskau scheint etwas in Bewegung gekommen zu sein.
China hat jedenfalls zurückhaltend positiv reagiert.
Wie man aus Moskauer Sicht das heutige chinesisch-sowjetische Verhältnis bewertet, hören Sie von Franz Kössler.
Vor dem Pavillon 4A im Moskauer Sokolniki-Ausstellungsgelände drängen sich die Besucher zu Tausenden.
Nach 33 Jahren zeigt die Volksrepublik China zum ersten Mal wieder eine Exportschau in der Sowjetunion.
Die Möglichkeit, einen Blick zum geheimnisvollen Nachbarn zu werfen, ist für viele Russen die Attraktion in diesen Sommertagen.
Einmal, um zu sehen, wie weit es der ehemalige Verbündete, dann Rivale und Gegner und schließlich jetzt wieder umworbene Nachbar gebracht hat.
Fasziniert stehen die Leute vor farbenfrohen und formschönen Produkten des Handwerks und der Textilindustrie,
vor Kassettenrekordern und Taschenrechnern, vor technisch hochentwickelten Geräten, die für den Kleinbauern konzipiert sind.
Hierzulande gibt es das alles kaum.
Auf Nachfrage erklären die Chinesen bereitwillig, dass das alles vor allem auch dank der engen Zusammenarbeit mit dem Westen möglich geworden ist, dass amerikanische und japanische Patente in den Waren stecken, dass dahinter die große Wirtschaftsreform steht, die man inzwischen auch von sowjetischer Seite mit Interesse verfolgt.
Vorsichtig werfen viele Besucher so auch einen Blick in die mögliche eigene Zukunft.
Immer wieder hört man den vor einigen Jahren noch unvorstellbaren Satz, wir können von den Chinesen lernen.
Das Klima hat sich spürbar verändert.
Die seit vier Jahren laufenden regelmäßigen Konsultationen haben eine Vielzahl kultureller Kontakte gebracht und wo immer die Chinesen hier auftreten, sie haben vollen Erfolg.
Der Handel zwischen China und der Sowjetunion hat im letzten Jahr um 60 Prozent zugenommen, wenn er auch im Ganzen nur ein paar Prozente des Außenhandelsvolumens der beiden Staaten ausmacht.
Politisch freilich ist von einem Durchbruch noch lange nicht die Rede.
Auf dem letzten Parteitag fehlten die Chinesen wie schon auf den früheren Kongressen.
Zwischen den beiden kommunistischen Parteien bestehen keine Beziehungen, trotz aller sowjetischen Entspannungsbemühungen.
Aber in den vergangenen Tagen kamen aus Peking Töne, die in Moskau sehr aufmerksam registriert werden.
Gorbatschows Wladivostocker Rede ließ Deng Xiaoping vernehmen, enthalte interessante Elemente.
In der Tat hatte der sowjetische Parteichef auf seiner Rede in der vergangenen Woche Nachgiebigkeit in wenigstens zwei der drei Fragen signalisiert, von deren Lösung die Chinesen eine Normalisierung der Beziehungen abhängig machen.
Einmal deutete er die Möglichkeit an, einen Teil der in der Mongolei stationierten sowjetischen Truppen abzuziehen.
Nach westlichen Schätzungen stehen dort, längs der chinesischen Grenze, an die 25.000 sowjetische Truppen.
Freilich bleiben dann immer noch eine Million sowjetischer Truppen auf dem eigenen Territorium entlang der Grenze zu China und die SS-20 Mittelstreckenraketen, von denen sich China unmittelbar bedroht fühlt.
Die Sowjets scheinen jetzt auch bereit zu sein, wenigstens den Grenzverlauf entlang des Amur im Sinne Chinas neu zu regeln, wenn auch Gorbatschow den Ussuri unerwähnt ließ, an dessen Ufern es 1969 zu den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den beiden ehemaligen Verbündeten gekommen ist.
Auch Gorbatschows Angebot, 7.000 Soldaten aus Afghanistan abzuziehen,
kommt den chinesischen Forderungen entgegen, wenn auch das Ausmaß des Rückzugs den Chinesen unzureichend erscheint.
Alle Zeichen deuten darauf hin, dass sich die sowjetische Führung der multipolaren Weltsicht Gorbatschows entsprechend verstärkt um eine Entspannung auch in Asien bemühen will.
Die Zeit 12.52 Uhr.
Neben dem Jedermann und dem zerbrochenen Krug bieten die Salzburger Festspiele in diesem Jahr auf dem Schauspielsektor auch eine Uraufführung von Peter Handtkes Neuübertragung der Tragödie Prometheus gefesselt.
Hören Sie einen Vorbericht auf diese Premiere am Sonntag in der Felsenreitschule von Volkmar Paschalk.
Die Befassung mit dem antiken Drama hat in Salzburg Tradition.
Unvergessen sind Rudolf Bayers Sofokles Übertragungen, die Gustav Rudolf Sellner in Bühnenbildern Fritz Wotruppers in der Felsenreitschule inszeniert hat.
Die Felsenreitschule in all ihrer Monumentalität und mit allen ihren akustischen Tücken ist jetzt auch Schauplatz von Handtkes Übertragung des ersten Teiles, der nur teilweise erhaltenen Eishüllos Trilogie Prometheus.
der in Salzburg von Mitgliedern der Berliner Schaubühne gestaltet wird und anschließend an die Festspiele nach Berlin übernommen wird.
Klaus Michael Grüber hat die aktionsarme, ganz auf Sprache gestellte Tragödie des Titanensohns Prometheus inszeniert, der sich gegen den Tyrannen Zeus auflehnt und aus Mitleid die von Zeus zum Untergang verurteilten Menschen rettet, indem er ihnen das Feuer bringt.
Antonio Reccalcati hat Bühnenbildkostüme und Masken entworfen, Bruno Gans, Star der Berliner Schaubühne und zahlreicher Filme, Peter Steins Tasso und Prinz von Homburg spielt die Titelrolle, den von Zeus bestraften, an den Felsen geschmiedeten Prometheus.
Wehe!
Wehe!
Welches ich Regen, höre ich wieder ganz nah!
wie von Riesenvögeln, was soll der geschwinde Flügelgeschlag, von dem es unter dem Himmel schwirrt, was immer auch näher kommt.
Es ist mir fürchterlich.
Peter Handtke will in seiner Übersetzung frei und treu zugleich sein.
Die Freiheit bezieht sich auf das griechische Versmaß, das er nicht übernehmen wollte, die Treue auf die sprachlichen Bilder, deren adäquaten modernen deutschen Ausdruck er suchte.
Handtke äußerte sich in einer vom ORF vor kurzem gesendeten längeren Diskussion Heinz Fischer-Carwins zu dieser Übertragung.
Ich habe nichts transponiert, ich habe fast wirklich übersetzen können.
Ist die Sprache dabei nicht ein enormes Problem?
Gerade bei dem Altgriechischen nicht, weil das Altgriechische eine ähnlich zusammengesetzte Sprache ist wie das Deutsche.
Also da kann man die zusammengeballten Wörter, die Aeschylus verwendet, sehr gut im Deutschen wiedergeben.
Was hat Peter Handtke an der Aeschylus-Tragödie vom gefesselten Prometheus interessiert?
Das ist eine Urgeschichte.
die des Prometheus, der die Menschen entgegen dem Beschluss des Zeus nicht zugrunde gehen lassen wollte und ihnen das Feuer gebracht hat, also überhaupt die Technik, Techne heißt das griechisch, und die Schrift, die Zahl, die Schifffahrt, die Medizin, den Bergbau,
Mit der ihm eigenen Intensität hat sich der Schauspieler Bruno Ganz mit dem rebellierenden, schwer bestraften und beinahe lustvoll büßenden Gott auseinandergesetzt und sich seine Gedanken zur Rolle gemacht.
Er hat die Partei der Menschen ergriffen, als Zeus das Geschlecht abschaffen wollte, aber das ist in unserem Jahrhundert eine sehr zweischneidige Geschichte, denn vielleicht hatte Zeus nicht so Unrecht diese
uns abzuschaffen und es durch ein neues, vielleicht besseres Volk, was mit dem Feuer auch besser umgegangen wäre und vor allem nach der letzten Katastrophe da in der UdSSR, ist das, meine ich, eine sehr, sehr fragwürdige Position, die der Prometheus heute einnimmt und das finde ich auch spannend daran.
Also es ist nicht eindeutig der Wohltäter der Menschen,
Es ist ein Rebell, was schon eine komplizierte Sache ist, und zugleich ist die Gabe, die er gebracht hat von den Erdenwesen oder den Eintägigen,
nicht nur gut verwaltet worden.
Prometheus gefesselt wird bei den Salzburger Festspielen bis zum 27.
August fünfmal, vor allem an Sonn- und Feiertagen, aufgeführt, immer um 10.30 Uhr, der altgriechischen Tradition entsprechend.
Und jetzt am Schluss des Mittagschanals ein aktueller Nachrichtenüberblick.
Wissenschaftsminister Fischer hat Weisung erteilt, das Bewilligungsverfahren für den Forschungsreaktor im Wiener Prater rasch abzuschließen.
Fischer betonte, die Berichte der Gutachter müssten spätestens bis Mitte September vorgelegt und das Bewilligungsverfahren bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Justizminister Hofner hat mehrere Änderungen im Zivil- und im Strafrecht angekündigt.
Vor allem soll das Exekutionsverfahren geändert werden.
Künftig werden demnach häufiger Gehaltsexekutionen statt der Exekution von Gegenständen durchgeführt werden.
Im Strafrecht will Hofner mehr als bisher das Mittel der bedingten Entlassung anwenden.
Außenminister Jankowitsch hat für die nächste Zeit neue Sanktionen Österreichs gegen die Apartheid-Regierung in Südafrika angekündigt.
Jankowitsch nannte zwar keine Details geplanter Maßnahmen, wies aber darauf hin, dass die ganze zivilisierte Welt derzeit ihren Druck auf Südafrika verstärke.
Österreich werde sich einer Solidaritätspflicht nicht entziehen können.
Auf der Südautobahn hat sich heute wieder eine Massenkarambolage ereignet.
Insgesamt acht Fahrzeuge prallten heute früh bei Autal in Fahrtrichtung Graz aufeinander.
Ausgelöst wurde der Unfall durch einen 21-jährigen Autolenker aus Feldbach.
Er dürfte am Steuer eingeschlafen und mit seinem Fahrzeug ins Schleudern geraten sein.
Das Auto blieb mit den Rädern nach oben liegen.
Gegen das umgestürzte Fahrzeug prallten drei weitere nachkommende Autos.
Fünf Minuten später kam es im folgenden Stau neuerlich zu einem Unfall.
Vier Autos fuhren aufeinander auf.
Der freiheitliche Bürgermeister von Kufstein, Siegfried Tillersberger, hat die Gründung einer überparteilichen Plattform mit der Bezeichnung Anti-Wackersdorf angekündigt.
Der Bürgermeister meinte, er sei nicht länger gewillt, die Art und Weise zu tolerieren, mit der bayerische Politiker mit den Österreichern umgingen.
Bundesrepublik Deutschland.
Das Regensburger Amtsgericht hat den 22-jährigen Oberösterreicher Friedrich Spöttl, einen Gegner der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf, zu 4000 DM Geldstrafe verurteilt.
Die Strafe wurde wegen Vergehens des Landfriedensbruchs, des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, wegen Nötigung und wegen der Beleidigung ausgesprochen.
Spöttl war im Februar nach einer nicht genehmigten Demonstration in Regensburg festgenommen worden.
Die Wetteraussichten für Österreich bis zum Abend.
Im Osten noch sonnig, sonst gewittrige Regenfälle.
Das waren wieder 60 Minuten Information.
Fürs Team des aktuellen Dienstes verabschiedet sich Udo Bachmeier und wünscht noch einen recht angenehmen Nachmittag.