Mittagsjournal 1986.08.26

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    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
    12 Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Einen schönen guten Tag, meine Damen und Herren.
    Hier meldet sich der aktuelle Dienst mit dem Mittagsschornal.
    Eine angenehme Mittagsstunde wünscht Michael Kerbler.
    Auf dem Themenzettel unseres Magazins sind folgende Schlagzeilen notiert.
    Wir berichten vom Ministerrat.
    Der Bogen der aktuellen Themen spannt sich von der Tempodiskussion bis zur 42.
    Novelle des ASVG, mit der die sogenannten Wochengeldzahlungen neu geregelt werden sollen.
    Die Verluste der Voestalpine AG für 1986 sollen weit mehr als die prognostizierten 4,2 Milliarden Schillen betragen.
    Dazu erwarten wir einen Beitrag aus dem Landesstudio Oberösterreich.
    Unsere Auslandsberichte befassen sich mit der Giftgaskatastrophe in Kamerun nach einem Vulkanausbruch.
    Mindestens 1200 Menschen kamen dabei ums Leben.
    Die Zeitungen in der Sowjetunion sollen eine Plattform der Kritik werden.
    Missstände in der Wirtschaft, aber auch gesellschaftliche Probleme wie etwa der Drogenkonsum sollen schonungslos aufgezeigt werden.
    Der Irak stellt in Bagdad erbeutete Kriegswaffen des Iran aus.
    Eine besondere Ausstellung, die zeigt, welche Staaten am Golfkrieg verdienen.
    Der SPD-Parteitag in Nürnberg steht im Zeichen des Kanzlerkandidaten Johannes Rau.
    Rau präsentiert sein Gegenwende-Regierungsprogramm.
    Und die Kulturredaktion informiert über die Opernaufführungen bei der diesjährigen Woche der alten Musik in Innsbruck.
    Soweit ein kurzer Themenüberblick.
    Erster Programmpunkt sind wie immer die Nachrichten, die von Elisabeth Manners zusammengestellt wurden und die von Herbert Slavik gelesen werden.
    USA
    Die Regierung in Washington rechnet mit neuen Terrorakten Libyens und bereitet mögliche Vergeltungsmaßnahmen gegen Staatschef Muammar Gaddafi vor.
    Nach inoffiziellen Angaben aus Washington liegen Hinweise auf ein geplantes Attentat auf den amerikanischen Botschafter in Bonn vor.
    Der amerikanische UNO-Botschafter Vernon Walters wird am Wochenende zu Gesprächen mit nicht näher bezeichneten Regierungen in Europa erwartet.
    Walters soll vermutlich die europäischen Länder zu schärferen wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen gegen Libyen bewegen.
    Österreich, Sowjetunion
    Etwa 500 Experten der Internationalen Atomenergiebehörde beraten heute in Wien weiter über die Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
    In zwei getrennten Arbeitsgruppen werden vor allem die technischen Konsequenzen des Unglücks für Reaktoren des Tschernobyl-Typs sowie langfristige Auswirkungen auf Leben und Gesundheit behandelt.
    Das sowjetische Fernsehen strahlte gestern einen Bericht über die Rückkehr von 250 aus der Umgebung von Tschernobyl evakuierte Familien in neu gebaute Wohnungen aus.
    Sie wurden traditionell mit Brot und Salz willkommen geheißen.
    Insgesamt mussten nach der Reaktorkatastrophe am 26.
    April 135.000 Menschen aus dem radioaktiv verseuchten Gebiet evakuiert werden.
    Philippinen.
    Das bereits fertiggestellte Atomkraftwerk Bataan auf den Philippinen soll nicht in Betrieb gehen.
    Das Atomkraftwerk wurde von einer amerikanischen Gesellschaft errichtet.
    Bereits während des Baues hatten Techniker von gravierenden Mängeln der Anlage berichtet.
    Der philippinische Handelsminister sagte, man wolle anstelle der Atomenergie künftig vermehrt Erdwärme und Kohle zur Stromgewinnung nützen.
    Spanien.
    Im Atomkraftwerk Asco im Nordosten Spaniens musste ein Reaktor nach einem technischen Defekt abgeschaltet werden.
    Der Zwischenfall ereignete sich bereits am Wochenende, wurde aber erst jetzt bekannt gegeben.
    Zunächst trat ein Gebrechen an einem Ventil des Dampfgenerators auf.
    Später wurde der Generator leck.
    Die Betreiberfirma betonte, es habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden.
    Japan.
    Auch aus einem japanischen Atomkraftwerk wird ein Störfall gemeldet.
    Ein Reaktor des Atomkraftwerkes Fukushima, etwa 100 Kilometer nordwestlich von Tokio, hat sich gestern automatisch abgeschaltet.
    Grund dafür war ein Anstieg des Kühlwasserstandes über den Normalpegel.
    Die Betreibergesellschaft glaubt, dass im Wasserversorgungssystem ein Fehler aufgetreten ist.
    Die Gesellschaft betont, dass niemand verletzt worden und keine Radioaktivität ausgetreten sei.
    SPD-Kanzlerkandidat Johannes Rau hat heute die Grundzüge eines Regierungsprogrammes für den Fall eines SPD-Sieges bei der Bundestagswahl im Jänner erläutert.
    Beim Bundesparteitag der SPD in Nürnberg nannte Rau als wichtigstes Ziel die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
    Er sprach sich für die Einführung einer zusätzlichen Steuer für Besserverdienende zugunsten jugendlicher Arbeitslose aus, weiters für eine gerechtere Verteilung der Arbeit und für Mitbestimmung von Arbeitnehmern in Großbetrieben.
    Nachdrücklich trat Rau für einen Ausstieg der Bundesrepublik Deutschland aus der Atomenergie ein, ohne jedoch einen Zeitraum dafür zu nennen.
    Bei einem Bombenanschlag auf eine Filiale der Dresdner Bank ist heute in der Innenstadt von Marburg erhebliche Sachschaden entstanden.
    Verletzt wurde niemand.
    Die Explosion zerstörte jedoch Teile der Fassade des Gebäudes und der Einrichtung in der Schalterhalle.
    Die Sicherheitsbehörden gehen von einer politisch motivierten Tat aus.
    Zimbabwe.
    In Harare, der Hauptstadt Zimbabwes, treffen heute die Außenminister der Bewegung blockfreier Staaten zusammen, um die für 1.
    September geplanten Verhandlungen der Staats- und Regierungschefs vorzubereiten.
    Hauptthema der Unterredungen der Delegationen aus 102 Ländern dürfte die Apartheid-Politik Südafrikas sein.
    Der Gastgeber der Konferenz, Zimbabwes Ministerpräsident Robert Mugabe, will bei der Tagung weltweite Sanktionen gegen Pretoria fordern.
    Die Bewegung der Blockfreien feiert dieser Tage ihr 25-jähriges Bestehen.
    Kamerun.
    Über das Ausmaß der Vulkangaskatastrophe in Kamerun liegen nach wie vor nur spärliche Informationen vor.
    Staatspräsident Paul Biya hat die Weltöffentlichkeit um Hilfe ersucht.
    Nach offiziellen Angaben sind durch den Austritt giftiger Gase in einem Vulkangebiet im Nordwesten des Landes mindestens 1200 Menschen ums Leben gekommen.
    300 Personen wurden verletzt.
    Sie leiden unter brennenden Schmerzen in den Augen und in der Nase sowie unter Husten und Erstickungsanfällen.
    Erste israelische Rettungsmannschaften sind bereits mit Sauerstoffflaschen ausgestattet am Unglücksort eingetroffen.
    Auch die USA, die Bundesrepublik Deutschland und Frankreich haben Kamerun sofort Hilfe angeboten.
    Über die Zusammensetzung der Vulkangase liegen derzeit keine Angaben vor.
    Eine chemische Analyse an Ort und Stelle war noch nicht möglich.
    Irland.
    Ausläufe eines aus den USA kommenden Wirbelsturmes haben in der Nacht auf heute in Irland zu schweren Überschwemmungen geführt.
    Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.
    Etwa 1000 mussten evakuiert werden.
    Besonders krass ist die Situation in der Stadt Bray, 20 Kilometer südlich von Dublin an der irischen See.
    Sturmfluten haben Straßen und Häuser überschwemmt.
    Die Stromversorgung ist zusammengebrochen.
    Nun der Wetterbericht.
    Ein kräftiges Tief zieht von den britischen Inseln in Richtung Nordsee.
    An seiner Vorderseite verstärkt sich vorübergehend die Zufuhr warmer Luftmassen gegen die Alpen.
    Die Kaltfront dieses Tiefs wird in abgeschwächter Form in Mitteleuropa eindringen.
    Die Aussichten bis morgen früh, meist aufgelockert bewölkt, teilweise auch heiter.
    Vom Abend an im Westen Bewölkungsverdichtung und einige teils gewittrige Regenschauer.
    Mäßiger bis lebhafter Wind aus Südost bis Südwest.
    Nachmittagstemperaturen 19 bis 25 Grad, Frühtemperaturen morgen 9 bis 16 Grad.
    Das Wetter morgen Mittwoch.
    Im Osten und Südosten anfangs noch aufgeheitert, insgesamt jedoch meist unterschiedlich.
    Im Westen und Südwesten auch starke Bewölkung und strichweise Regen.
    Südliche Winde.
    Allgemein Temperaturrückgang.
    Tageshöchsttemperaturen 16 bis 22 Grad.
    Übermorgen Donnerstag voraussichtlich veränderliche Bewölkung, strichweise Regen und weiterhin kühl.
    Die Misswerte abgelesen um 12 Uhr.
    Wien, Heiter 21°, Südostwind 20 km in der Stunde.
    Eisenstadt, Heiter 21°, Südwind 15.
    St.
    Pölten, Heiter 19°, Nordost 10.
    Linz, Wolkig 20°, Ostwind 10 km in der Stunde.
    Salzburg, Heiter 21°, Südostwind 10.
    Innsbruck, Heiter 20°, West 15.
    Pregenz, Wolkig 23°, Südwind 20 km in der Stunde.
    und Graz und Klagenfurt heiter 19 Grad.
    Das waren Nachrichten und Wetter.
    Es ist jetzt gleich 12.10 Uhr und wir kommen zur ausführlichen Berichterstattung im Mittagsschornal.
    Unser erster Beitrag befasst sich mit Tschernobyl.
    Seit gestern Nachmittag liegt der Internationalen Atomenergieorganisation der Dreiteilige etwa 300 Seiten starke Unfallbericht über Tschernobyl vor, den die Sowjetunion vergangene Woche der Atombehörde übergeben hat.
    Gestern wurde auf einer Sonderkonferenz der Atomenergieorganisation in Wien ein erster allgemeiner Überblick über den Unfallhergang gegeben und diskutiert.
    Dabei kam zu Tage, dass nicht nur bodenlose Schlamperei am Unglück schuld war, sondern dass auch die Sicherheitsstandards nicht die besten sein konnten, wenn es der Mannschaft gelang, allein durch Umgehen von Vorschriften diese Katastrophe herauf zu beschwören.
    Heute geht es in Arbeitsgruppen um weitere Unfallanalysen, aber auch um die radioaktive Verseuchung der Umgebung sowie um Probleme der Gesundheit der Bevölkerung.
    Herbert Huter hat in dem Bericht geblättert.
    Die Sowjets haben in ihrem Bericht gründlich gearbeitet, ganz anders als man im Mai noch während der Katastrophe den Eindruck hatte.
    Der Austritt radioaktiver Substanzen aus dem Reaktor wurde vom ersten Tag angemessen.
    Als der Reaktor in den frühen Morgenstunden des 26.
    April explodierte, stieg ein radioaktiv verseuchter Rauchpilz auf, der einen Tag später bereits eine Höhe von 1200 Metern erreichte.
    Er bewegte sich zunächst nach Nordwesten und dann nach Norden und vom 29.
    April an nach Süden.
    Die verseuchten Luftmassen erreichten große Entfernungen, wie es in dem Bericht heißt, und berührten nicht nur die Ukraine und Bielorussland, sondern auch die zentrale russische Sowjetrepublik.
    Die radioaktive Verseuchung trat in vier Stufen auf.
    Am ersten Tag, also am 26.
    April, war die Strahlung am schlimmsten, als nämlich der Reaktor selbst explodierte.
    Bis zum 2.
    Mai verringerte sich der Austritt radioaktiver Substanzen aus dem Reaktor, nämlich als die Löscharbeiten einsetzten und dann fortgesetzt wurden.
    Die Strahlung verringerte sich innerhalb weniger Tage auf ein Drittel, sank bis zum 1.
    Mai ab und dann in einer dritten Stufe wiederum anzusteigen.
    Hauptsächlich wurde verstrahlter Kernbrennstoff in die Luft geschleudert, verbunden mit Grafitasche.
    Der starke Anstieg der radioaktiven Emissionen am 2.
    Mai dann geht auf die Restwärme zurück.
    1700 Grad wurden im Reaktorkern geschätzt.
    Und diese Resthitze schleuderte wiederum Uranoxid und Spaltprodukte mit der Graphitasche in die Höhe.
    Als anschließend in den darauffolgenden Tagen der Reaktor Brand von Hubschrauber aus bekämpft wurde, sank die Radioaktivität am 6.
    Mai dann schlagartig nahezu bis auf Null ab.
    In die Luft geschleudert wurden insgesamt etwa dreieinhalb Prozent des radioaktiven Inventars des Reaktors, hauptsächlich in Form von J131, Tellurium, Cesium und von Edelgas Xenon.
    Insgesamt wurden während der Katastrophe 135.000 Menschen evakuiert aus der schon bekannten 30-Kilometer-Zone um den Reaktor herum und davon schätzungsweise 20.000 Kinder.
    Alle diese Personen werden nun einer langfristigen medizinischen Beobachtung unterzogen.
    Die Auswirkungen der Strahlung auf die Bevölkerung werden für die nächsten Jahrzehnte beobachtet und bestimmt.
    Und in dem Bericht heißt es auch bei aller Undeutlichkeit doch dramatisch.
    Die Auswirkungen werden untypisch sein gegenüber dem natürlichen Auftreten von Krebs und Erbkrankheiten.
    Westliche Experten schätzen die Zahl der künftigen Krebstoten auf knapp 5000.
    Gleichwohl hält der Bericht ausdrücklich fest, dass von der Bevölkerung in der 30-Kilometer-Zone außerhalb des Reaktors niemand eine so hohe Strahlendosis abbekommen hat, dass eine akute Strahlenkrankheit aufgetreten wäre.
    Akute Strahlenkrankheiten wurden bei den 203 Beschäftigten im Reaktor festgestellt.
    Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 31.
    Die Strahlenkrankheit wurde durch direkte Beta- und Gamma-Strahlung hervorgerufen und zeigt unterschiedliche Symptome.
    Sofort oder erst nach Tagen auftretende großflächige Verbrennungen der Haut wurden ebenso festgestellt wie schwere Schädigungen der Lunge verbunden mit Erstickungsanfällen.
    Von den 23 Patienten mit schweren Knochenmarkschädigungen starben sieben.
    Ebenso wurden schwere Schäden am Blutbild bei allen Patienten festgestellt.
    Abgesehen von den Opfern der Strahlenkrankheit hatte die Sowjetunion in den von der radioaktiven Wolke in Mitleidenschaft gezogenen Gegenden, also vor allem eilige hundert Kilometer nordwestlich von Tschernobyl, schwere Probleme mit der Ernährung der Bevölkerung.
    Strahlenhöchstmengen waren nur für Milch und Trinkwasser festgestellt.
    Für alle anderen Nahrungsmittel fehlten solche Höchstgrenzen.
    Dies soll nun möglichst schnell nachgeliefert werden.
    Es dürfte klarer sein, dass vor allem für die 135.000 evakuierten Sowjetbürger nun eine lange Zeit anbricht, in der viele von ihnen um ihre Gesundheit bangen müssen.
    Mindestens 1200 Menschen sind an diesem Wochenende im westafrikanischen Stadt Kamerun bei einer Naturkatastrophe ums Leben gekommen.
    Die Ursache des Massensterbens ist nach wie vor unbekannt.
    Man weiß bisher nur so viel, dass in einem vulkanischen Gebiet im Nordwesten des Landes mehr als 300 Kilometer von der Hauptstadt Yaoundé entfernt aus dem Kratersee eines Alorjanan-Vulkans Gas ausgetreten ist und die Menschen getötet hat.
    Präsident Biya hat die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten.
    Benötigt werden Medikamente, Zelte, Decken und benötigt wird vor allem wissenschaftliche Hilfe.
    Mehrere hundert Überlebende dürfen an den Nachwirkungen des Unfalls leiden.
    Hilfe kann aber nur dann geleistet werden, wenn man weiß, um welches Gas es sich handelt.
    Aus dem Unglücksgebiet gibt es keine direkten Informationen, also auch keine Korrespondentenberichte.
    Was bisher bekannt wurde, fasst Roland Machatschke zusammen.
    Der Nios-See liegt im Kamerun-Gebirge, das am Golf von Guinea sehr spektakulär in Form des mehr als 4000 Meter hohen Kamerun-Berges beginnt und etwa 2000 Quadratkilometer bedeckt.
    Es gehört zu den jüngsten geologischen Formationen in Afrika und besteht aus Vulkanen, von denen noch nicht alle erloschen sind.
    Für das, was am Wochenende rund um den Niossee passiert ist, gibt es Theorien und einen Präzedenzfall.
    Vor zwei Jahren starben in derselben Gegend am Ufer eines Sees 40 Menschen an Kohlendioxidgas.
    Dieses Gas ist nicht giftig, es ist ein Bestandteil unserer Atemluft.
    Wenn es aber konzentriert genug ist, führt es zum Tod durch Ersticken.
    Kohlendioxid wird auch bei Gärvorgängen frei und ist die Ursache für die Gärgasunfälle in Weinkellern.
    Es ist schwerer als Luft, füllt daher einen Raum von unten nach oben und verdrängt so allmählich die Atemluft.
    Das könnte beim Niossee in Kamerun in abgeschlossenen Tälern geschehen sein.
    Da Kohlendioxid farblos und geruchlos ist, gibt es keine Vorwarnung.
    Die Opfer wären plötzlich bewusstlos zusammengebrochen und nicht mehr erwacht.
    Auch der bekannte französische Vulkanologe Haroun Tassiev meinte ursprünglich, dass Kohlendioxid die Ursache des Massensterbens rund um den Niossee wäre.
    Mittlerweile gibt es aber Darstellungen, wonach die Überlebenden der Katastrophe an Schmerzen in den Augen und an den Nasenschleimhäuten leiden und von Würg- und Hustenanfällen geschüttelt werden.
    Das würde wiederum auf eine Vergiftung mit einer Schwefelverbindung hindeuten.
    Konkret könnte es sich um Schwefelwasserstoff handeln.
    Dieses Gas ist sehr giftig und wirkt auf das Nervensystem und die Atmungsorgane.
    In geringer Dosierung verursacht es Augenbrennen.
    Schwefelwasserstoff hat einen charakteristischen Geruch nach faulen Eiern.
    Es ist leichter als Luft
    Und das gibt einige Rätsel im Zusammenhang mit dem Unfall in Kamerun auf.
    Denn ein Gas, das leichter als Luft ist, müsste sich rasch verflüchtigen.
    Es kann keine Täler füllen.
    Menschen müssten eigentlich die Chance zur Flucht haben, zumal der unangenehme Geruch schon in geringster Verdünnung auftritt.
    Bleibt also eine andere Schwefelverbindung.
    Schwefeldioxid.
    Auch Schwefeldioxid ist giftig, reizt Schleimhäute und Atemwege und riecht stechend.
    Ebenso offen wie die Frage, welches Gas die Menschen getötet hat, ist die Frage nach der genauen Ursache des Gasausbruchs.
    Das Gas könnte aus der Tiefe gekommen sein, aus einer Spalte im vulkanischen Gestein, die sich unter dem See geöffnet hat.
    Eine andere Theorie meint, dass sich infolge eines Erdbebens ein Erdrutsch im See ereignet haben könnte, der wiederum Ablagerungen am Grund des Sees so aufwirbelte, dass sie mit dem Seewasser reagierten und das tödliche Gas erzeugten.
    Der Niossee ist erst vor neun Jahren durch einen gewaltigen Felssturz um fast einen Kilometer verschoben worden.
    Hilfsmaßnahmen sind schwierig.
    Das Katastrophengebiet ist schwer zugänglich, es existieren nicht einmal Telefonverbindungen zu den Siedlungen.
    Größter Ort dagegen ist die Stadt Wum mit 10.000 Einwohnern.
    Angeblich wurden drei Dörfer evakuiert, aber wie viele Menschen auf der Flucht oder obdachlos sind, weiß man zur Stunde ebenso wenig wie die genaue Zahl der Toten und Verletzten.
    Roland Maraczki berichtet über die Giftgaskatastrophe in Kamerun.
    Den Zeitungen in der UdSSR kommt eine immer bedeutendere Rolle im Bemühen des KPD-SU-Parteichefs Michael Gorbatschow zu, Bewegung in verkrustete bürokratische, aber auch gesellschaftliche Strukturen zu bringen.
    Zeitungen wurden in den vergangenen Monaten dazu eingesetzt, direkte Kritik an Missständen in der Wirtschaft oder an örtlichen Parteifunktionären zu üben oder sich etwa, nach dem Drama von Tschernobyl, über mangelnde Informationen über Schutzmaßnahmen nach dem Super-GAU zu beklagen.
    Diese neue Funktion der sowjetischen Medien ist jetzt sozusagen amtlich bestätigt worden.
    Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS schreibt heute, Zitat, die Zeitungen sind nun zu einer wahren Plattform der öffentlichen Meinung geworden.
    Weder Minister noch Republiken oder Städte stünden außerhalb der Kritik.
    Offener als bisher wird nicht nur Kritik geübt, sondern auch über gesellschaftliche Probleme in der UdSSR berichtet.
    So etwa über das Drogenproblem.
    Erstmals informierte die Moskauer Zeitung Sovjetskaya Rossiya über den Tod zweier Jugendlicher nach einer Übernosis Rauschgift.
    Das Medienbild in der Sowjetunion beginnt sich offenbar zu wandeln, berichtet Franz Kössler aus Moskau.
    In einem Leserbrief erzählt eine Mutter aus Odessa eine erschütternde Geschichte, wie sie zwei Söhne hatte, die ihr alles bedeuteten, wie zuerst der eine in die Drogenszene geriet, sie sich verzweifelt an die Polizei wandte und wie er dann von einem Gefängnis zum anderen vor die Hunde ging.
    Als dann auch der zweite drogenabhängig wurde, beschloss sie, es zu verheimlichen.
    Gibt es denn keine Möglichkeit, ihn wie einen Kranken zu heilen, anstatt ihn ins Gefängnis zu stecken wie einen Kriminellen, fragt die Mutter verzweifelt.
    Seit die Presse vor einigen Monaten grünes Licht zur öffentlichen Behandlung des Drogenproblems erhalten hat, kann man fast täglich in den Zeitungen darüber lesen.
    Jahrelang hat man die Drogenfrage als typisch für die krisengeschüttelten westlichen Gesellschaften bezeichnet und so getan, als gäbe es das Problem in der Sowjetunion nicht.
    Jetzt taucht es umso dringlicher auf und trifft die Verantwortlichen vollkommen unvorbereitet.
    In der Literatur Naya Gazeta gab der Gesundheitsminister der russischen Föderativen Republik Batapov zu,
    Eine effektive Therapie für Drogensüchtige gibt es bis jetzt nicht.
    Es ist höchste Zeit, über das heraufziehende Unglück aus vollem Halse zu reden, sagt der Minister.
    Nur wenige Krankenhäuser verfügen über Abteilungen für Drogenabhängige und es gibt nur vereinzelt Ärzte, die sich in der Drogentherapie auskennen.
    Dabei hat das Problem enorme Ausmaße angenommen.
    Der Moskauer Parteichef Jelzin, einer der Vorkämpfer einer offeneren Politik,
    gab auf einer Rede vor Parteiaktivisten vor einiger Zeit die einzige Zahl bekannt, die bisher veröffentlicht wurde.
    Allein in Moskau gibt es 3.300 registrierte Drogensüchtige.
    Die Dunkelziffer liege bei weitem höher.
    Die mangelnden Einrichtungen ermöglichen die Betreuung von nicht mehr als einem Viertel der Süchtigen und auch das nur unzureichend.
    Die meisten werden eine Woche lang behandelt und dann wieder entlassen.
    Die Rückfallquote liegt bei 90 Prozent.
    In einer Jugendzeitung konnte man vor kurzem einen erschreckenden Zeugenbericht lesen.
    Jugendliche in der Ecke eines Innenhofes, die sich mit ungereinigten Nadeln Drogen spritzen.
    Ein 16-Jähriger, der im Krankenhaus im Schüttelfrost von seinen Erfahrungen erzählt.
    Zum ersten Mal wurde dieser Tage von zwei Drogentoten berichtet.
    Eine 17-jährige Frau und ein 18-jähriger Mann.
    Die soziale Herkunft gibt kein klares Bild.
    Die einen kommen aus einfachen Familien, andere sind Söhne anerkannter Wissenschaftler.
    Vorsichtig versucht man, die sozialen Ursachen zu ergründen.
    Arbeitslosigkeit oder Opulenz, wie im Westen heißt es in dem Artikel, gebe es hierzulande nicht.
    In der Sowjetunion seien die Ursachen vielmehr in pädagogischen Mängeln zu suchen, in zerrütteten Familienverhältnissen oder in Familien, bei denen beide Eltern arbeiten und die Jugendlichen ihre Zeit auf der Straße verbringen.
    Freilich sei auch der Verlust geistiger Werte eine Ursache, der offensichtlich auch in der Sowjetunion zum Problem geworden ist.
    Aus all den Beschreibungen geht nur bruchstückhaft hervor, um welche Drogen es sich handelt und wie sie an die Jugendlichen gelangen.
    Kaum aus dem Ausland, die Drogen stammen aus der heimischen Produktion.
    In den zentralasiatischen Republiken wächst wilder Hanf im Gebirge und wie ein Touristenstrom ergießen sich die Jugendlichen aus den Städten in die Gegend auf der Suche nach Marihuana.
    Ein ebenso begehrtes Ausflugsziel seien die staatlichen Mohnfelder im Süden.
    Aus Personalmangel werde etwa ein 220 Hektar großes Feld in Usbekistan von nur einer einzigen berittenen Wache kontrolliert.
    Der Rohstoff für das Opium ist sozusagen frei verfügbar.
    Vielfach aber werden Drogen über den Schwarzhandel aus den Apotheken bezogen und in letzter Zeit sei ein sprunghaftes Ansteigen der Einbruchsdiebstähle verzeichnet worden.
    Trotzdem ist die Reaktion eine überraschend vernünftige.
    In der Literatur Naya Gazirta kommt der Chef des Drogendezernats bei der Kriminalpolizei zu Wort.
    Ich bin der Ansicht, sagt der Kommissar Andrejev, dass man das Drogenproblem nicht aus dem Gesichtspunkt der Kriminalität angehen darf.
    Drogenabhängigkeit ist eine Krankheit und sie muss als solche behandelt werden.
    Freilich gibt der Polizeibeamte zu, stoße dieser Standpunkt nicht immer und überall auf Verständnis.
    Nächstes Stichwort, Golfkrieg.
    In Saudi-Arabien kommen heute die Außen- und Ölminister jener sechs Golfstaaten zusammen, die den sogenannten Golf-Kooperationsrat bilden.
    Grund des Zusammentreffens in der Sommerresidenz von Königfacht, erstens die zunehmende Bedrohung der Schifffahrt im Golf.
    Seit Jahresbeginn wurden 57 Öltanker in Brand geschossen oder durch Luftangriffe beschädigt.
    Grund Nummer zwei, jüngste Drohungen des Iran gegen die Golf-Föderation.
    Die iranischen Mullahs werfen der Föderation vor, den Kriegsgegner Irak auch logistisch im Kampf gegen Teheran zu unterstützen.
    An diesem Krieg zwischen dem Iran und dem Irak verdienen eine ganze Reihe von Staaten.
    China etwa zählt zu den wichtigsten Waffenlieferanten Teherans.
    Aber auch die Israelis beliefern die Armee des Ayatollah Khomeini, weil sich Jerusalem davon ein Freihalten seiner Flanke vis-à-vis des Irak verspricht.
    Über Israel sollen zudem Waffenlieferungen und Ersatzteile made in USA ihren Weg nach Teheran finden.
    Die Sowjetunion wiederum unterstützt den Irak, lässt aber über den Umweg Syrien oder Libyen auch den Iran mit Waffen und anderen Rüstungsprodukten versorgen.
    In Bagdad hat man nun erbeutete Kriegswaffen der iranischen Armee ausgestellt.
    Gerhard Denzer fasst im folgenden Bericht seine Eindrücke zusammen.
    Am Rande von Bagdad, unweit des Neuen Denkmals für den unbekannten Soldaten, hat die irakische Armee eine Ausstellung von iranischem Kriegsgerät eingerichtet,
    das im Laufe des sechsjährigen Konfliktes an verschiedenen Frontabschnitten erbeutet wurde.
    Die Ausstellung ähnelt eher einem riesigen Schrottplatz mit noch verwertbarem Material als einem militärtechnischen Museum.
    Es fehlen Schaubilder und Tafeln, das Gerät spricht für sich selbst.
    Dass Iran seine Waffen aus politisch völlig gegensätzlichen Ländern bezieht, wird an Firmennamen und Bedienungsanweisungen deutlich.
    Möglicherweise haben bei der Zusammensetzung der Ausstellungsobjekte politische Gesichtspunkte eine Rolle gespielt.
    So fehlen Waffen französischen Ursprungs völlig.
    Eine ganze Reihe aufgestellter israelischer Soldatenmörser belegt hingegen die Verflechtung des jüdischen Staates mit der iranischen Militärmaschine.
    Unter den Panzern befinden sich der amerikanische M48 und der britische Chieftain.
    Die Reihe der Kampfpanzer wird jedoch angeführt von zwei sowjetischen T-55, die erst vor zwei Monaten im Norden der Front erbeutet wurden.
    Der begleitende Offizier erläutert, dass Libyen und Syrien sowjetische Waffen an das Rumänieregime liefern und er weist auf andere Beutewaffen sowjetischen Ursprungs hin.
    Schützenpanzerwagen, Flugabwehrgeschütze, schwere Maschinenwaffen.
    Kyrillische Buchstaben und der Sowjetstern auf Munitionsmagazin sind nicht entfernt.
    In dieser Ausstellung wird ein Stück des realen Hintergrundes für die politische Gegnerschaft zwischen dem Irak auf der einen und Syrien-Libyen auf der anderen Seite deutlich.
    Gleichzeitig wird dem Besucher aber auch der Eindruck vermittelt, dass die arabisch-sowjetische Freundschaft verschiedene Gesichter hat.
    Die Sowjetunion ist ein wichtiger Lieferant des Irak.
    Der irakische Soldat, der selbst sowjetische Waffen zu bedienen hat, erkennt aber an den Beutestücken, dass ein Lieferant noch nicht ein Freund ist.
    Und wir wechseln nach Italien, genauer nach Rimini.
    Im italienischen Badeort Rimini, gilt als bekannter Kongressort, tagen seit gestern hunderte Jugendliche aus Italien, die eines eint, ihr katholischer Glaube.
    Die Organisation, der sie angehören, trägt den Titel Comunione e Liberazione, was man sowohl mit Gemeinschaft und Befreiung oder, mehr im kirchlichen Sinn, Kommunion und Erlösung übersetzen kann.
    Comunione e Liberazione geht es darum, die von Papst Johannes Paul II.
    mit Nachdruck in Erinnerung gerufenen traditionellen Werte christlicher Moral stärker in die tägliche Politik einzubringen.
    Diese größte katholische Laienorganisation Italiens befasst sich diesmal mit dem Verhältnis zwischen Medien und Macht.
    Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Ugo Polletti, ging in der Eröffnungsansprache mit den Medien seines Landes hart ins Gericht.
    Keine Publikation, außer die vatikaneigenen, blieben von Kritik verschont.
    Übrigens, Pollettis scharfe Rede findet sich heute in nahezu jeder italienischen Zeitung.
    Über den Kongress von Comunione e Liberazione in Rimini berichtet Karel Peter Schwarz.
    Jahrestreffen der italienischen Volkskatholiken von Comunione e Liberazione unter dem Titel Parzifal, Superman und Bestie.
    Heuer hat das Heer des Papstes, wie die politisch höchstaktive katholische Laienorganisation vom konservativen Corriere della Sera genannt wird, ein etwas konkreteres Thema gewählt.
    Trommeln, Spitz und Botschaften.
    Eine Woche lang geht es bei der publikumswirksamen Veranstaltung in Rimini um das Verhältnis zwischen Medien und Macht.
    Comunione Liberazione hat mit beiden beträchtliche Erfahrungen.
    In den frühen 70er Jahren begann der kometenhafte Aufstieg der kleinen, von dem meilender Pfarrer Don Giussani gegründeten Gruppe zur stärksten katholischen Laienorganisation Italiens.
    Comunione Liberazione hat in den vergangenen zehn Jahren der katholischen Aktion den Rang abgelaufen und sich die besondere Gunst von Papst Johannes Paul II.
    erworben.
    Denn im Gegensatz zu der im politischen Leben zurückhaltenden,
    und der kirchlichen in ihrer Hege gegenüber kritisch eingestellten Azione Katholiker, treten die Mitglieder von Comunione Liberazione so auf, wie Wojtyla es sich wünscht, als streitbare Kämpfer für Christus.
    In diesem Kampf hat die Laienorganisation mächtige weltliche Verbündete, allen voran Giulio Andriotti, zurzeit Italiens Außenminister und seit nun schon 40 Jahren einer der einflussreichsten Männer der italienischen Christdemokraten.
    Mit Andreotti sind sich die Aktivisten von Comunione Liberazione darin einig, dass es in Italien gegenwärtig darum gehe, die Werte der christlichen Moral stärker in die Politik einzubringen.
    Zu diesem Zweck hat Comunione Liberazione eine politische Partei geschaffen, Movimento Popolare, auf Deutsch Volksbewegung.
    Movimento Popolare ist von den Christdemokraten zwar organisatorisch unabhängig, arbeitet aber sehr eng mit dem Parteiflügel Andreottis zusammen.
    sehr zum Ärger des christdemokratischen Parteisekretärs Javier Cortés wieder.
    Die Volkskatholiken werfen dem Mieter nämlich seit Jahren vor, der Demokratie der Christianer ein zu weltliches Gewandeln gehängt zu haben.
    In Rimini haben sich die katholischen Politaktivisten die Massenmedien vorgenommen.
    Ihre Hauptkritik an ihnen ist, dass sie die christliche Botschaft entweder überhaupt nicht oder nur entstellt weitergeben.
    Ähnlich
    äußerte sich auch der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Ugo Polletti, der als Gast von Comunione Liberazione eine Ansprache hielt.
    Polletti beklagte außerdem die Unfähigkeit vieler katholischer Medien, dem weltlichen Zeitgeist Parole zu bieten.
    Eine Kritik, von der die Organisatoren der Veranstaltung in Rimini gewiss ausgenommen sind.
    Mit einem Aufwand von umgerechnet rund 25 Millionen Schilling und der Arbeit von mehr als 2000 freiwilligen Helfern
    hat Comunione Liberazione in Rimini nämlich ein Medienspektakel veranstaltet, das sich gewaschen hat.
    Da gibt es Fernsehdirektschaltungen via Satellit zur Weltausstellung nach Kanada.
    Da sorgt ein bestens eingespielter Mitarbeiterstab für eine optimale Pressebetreuung und das Unterhaltungsprogramm steht dem vergleichbarer Großveranstaltungen der italienischen Kommunisten um nichts nach.
    Die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba hat das Fest mit einem Monsterkonzert eröffnet,
    buddhistische Trommler sorgen für Exotik und natürlich treten auch hier die telgenischen Liedermacher auf, die bei keinem Volksfest fehlen.
    Kommunione Liberatione weiß eben, wie Botschaften heutzutage aussehen müssen.
    Karl-Peter Schwarz berichtete.
    Eine Zeitansage.
    Es ist jetzt gleich 12.32 Uhr, zwei Minuten nach halb eins.
    Welche Beiträge wollen wir noch bis 13 Uhr unterbringen?
    Wir berichten von den gestiegenen Föstverlusten, von der Sitzung des Ministerrates und von Sozialminister Dallinger, der zur ASVG-Reform Stellung nimmt.
    Und dann hoffen wir noch auf einen Beitrag vom SPD-Parteitag in Nürnberg.
    Die Kulturredaktion informiert schließlich über Opernaufführungen der diesjährigen Woche der alten Musik in Innsbruck.
    Nun gleich zum Stichwort Wochengeld ASVG.
    Derzeit hat jede pflichtversicherte Frau im Normalfall acht Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt des Kindes Anspruch auf Wochengeld.
    Und zwar in der Höhe des Durchschnittsverdienstes der letzten drei Monate.
    Es ist dies die einzige gesetzliche Sozialleistung, bei der das weggefallene Einkommen ohne jede Obergrenze voll ersetzt wird.
    Die Krankenkassen sind nun der Meinung, dass mit dieser Möglichkeit Missbrauch betrieben wird, indem schwangere Frauen rechtzeitig mit hohen Bezügen zur Sozialversicherung angemeldet werden, um dann vier Monate lang ein ebenso hohes Wochengeld zu bekommen.
    Deshalb haben sie eine neue gesetzliche Regelung gefordert.
    Und die ist nun im Entwurf zur ASVG-Novelle enthalten.
    Sie sieht vor, dass ein Anspruch auf Wochengeld nur dann besteht, wenn die Frau im letzten Jahr vor der Geburt des Kindes wenigstens sechs Monate versichert war.
    Gegen diese Bestimmung läuft nun die Aktion Leben Sturm ihre Begründung, es sei dann nicht mehr möglich, schwangeren Frauen rechtzeitig zu einem kurzfristigen Arbeitsplatz zu verhelfen, damit sie eben Wochengeld bekommen.
    Über das Für und Wider dieser ASVG-Novelle sprach Manfred Steinhuber mit Sozialminister Alfred Dallinger.
    Herr Minister Tallinger, die 42.
    ASVG-Novelle ist gerade in die Begutachtung gegangen und schon gibt es um diese Novelle einen Wirbel.
    Ist da etwas passiert oder wie ist das zu erklären?
    Es ist an sich nichts passiert, sondern es ist eine Bestimmung aufgenommen worden, die im Rahmen der Krankenversicherungsträger seit langer Zeit diskutiert wird, nämlich ein Missbrauch bei der Inanspruchnahme von Wochengeld.
    Man schätzt sich heraus, da ja keine Anspruchsvoraussetzungen festgelegt worden sind, dass in sehr vielen Fällen neun Wochen vor der Niederkunft oder zehn Wochen vor der Niederkunft plötzlich eine Anmeldung bei der Krankenversicherung vorgenommen wird.
    von Frauen, die schwanger sind und also knapp vor der Niederkunft stehen und dann Leistungsansprüche eben acht Wochen vor der Geburt geltend gemacht worden sind.
    Die Krankenversicherungsträger vermerken, dass hier viele Gefälligkeitsanmeldungen vorgenommen werden, dass
    mehr oder weniger unbegründet das geschieht.
    Den extremsten Fall habe ich heute früh erlebt, wo mir mitgeteilt worden ist, dass eine Mutter ihre Tochter, die die Mittelschule besucht, als Hausgehilfin mit einer 40-stündigen Dienstzeit pro Woche angemeldet hat und dann natürlich auch solche Ansprüche statuiert werden.
    Die Krankenversicherungsträger, der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger hat vorgeschlagen, dass man eine Mindestversicherungszeit für solche Ansprüche festlegen soll und die wurde mit sechs Monaten vor der Niederkunft vorgeschlagen.
    Ich habe bewusst jetzt vor, die Begutachtungsfrist abzuwarten, werde mich mit meinen Mitarbeitern und mit den Frauen in der Frage beraten.
    um einen Weg zu finden, um Missbrauch, und nur um solche geht es ja, zu verhindern.
    Ich habe keineswegs die Absicht, und das würde auch meiner Politik völlig widersprechen, hier gegen die Frauen etwas zu machen, denn wenn die Frauen, das wage ich zu behaupten, einen Vorkämpfer in der Regierung haben,
    Aber es gibt Widerspruch gegen diesen Plan und zwar aus Ihrer Partei und nicht nur aus Ihrer Partei, sondern auch aus der Regierung.
    Familienministerin Fröhlich-Sandner hat gemeint, sie werde nicht akzeptieren, wenn es Verschlechterungen auf diesem Gebiet geben werde.
    Und auch Staatssekretärin Thomal hat sich in diese Richtung geäußert.
    Der Widerspruch kommt also von den Frauen, für die Sie eintreten wollen.
    Ja, ja, das ist richtig.
    Hier geht es darum, dass ich objektiv einen Tat- und Sachbestand festgestellt habe.
    Auch Vorschläge zur Abschaffung oder zur Beseitigung in einem Ministerialentwurf, der ja zur Begutachtung ausgeschlossen worden ist, um eben das Echo in der Öffentlichkeit auszuloten.
    dass solche Widersprüche da sind.
    Die gibt es ja auch zu anderen Fragen von verschiedenen Seiten, halt nicht so spektakulär wie jetzt in dieser Frage.
    Ich werde mich damit auseinandersetzen, das für und wieder abwägen und sicher einen Weg finden, der dann allgemeine Zustimmung findet.
    Wollen Sie bei der Absicht, diese 6-Monat-Frist einzuführen, bleiben oder denken Sie auch daran, eventuell Alternativen zu finden?
    Ich bin durchaus bereit, alternative Vorschläge zu akzeptieren, aber zwischen dem verbalen Nein und alternativen Vorschlägen besteht ja ein Unterschied.
    immer bereit, über alle Fragen zu reden.
    Und wie gesagt, ich bin vor allem bereit, zu verhindern, dass irgendeine Frau unberechtigt in ihren Ansprüchen geschädigt wird, die mit Recht einen solchen Anspruch geltend machen kann.
    Sehen Sie eine Möglichkeit, einen Weg zu finden, der lautet, jede Frau, die ein Kind bekommt, sollte Anspruch auf eine Geldleistung haben in dieser Zeit, die dem Wochengeld entspricht?
    Ja, aber das ist dann eine Frage, die nicht mich als dem Sozialminister im Hinblick auf die Sozialversicherung betrifft, sondern da wäre natürlich ganz allgemein das Familienministerium, der Finanzminister und insbesondere die Länder
    im Wege der Sozialhilfeleistungen einzubinden.
    Denn hier geht es dann nicht mehr um die Frage, ob das aus der Krankenversicherung oder aus der Sozialversicherung finanziert wird, sondern aus Allgemeinstauermitteln oder aus Mitteln der Länder.
    Die Hälfte des Wochengeldes finanziert auch jetzt der Familienlastenhaushalt.
    Ja, das könnte ja dann gleich bleiben.
    wird dann die Zahl natürlich ungleich größer, weil ja alle jene dazukommen, die nicht, wie das jetzt der Fall ist, berufstätig sind bzw.
    die Voraussetzung der Berufstätigkeit haben.
    Halten Sie so eine Lösung für wünschenswert oder für möglich?
    Ja, ich möchte es mir nicht so leicht machen, dass ich sage, von mir wende ich es ab und den anderen lege ich in den Schoß.
    Man kann sicher eine solche Frage diskutieren und all jene, die den jetzigen Vorschlag ablehnen, müssen sich überlegen, welche andere Vorschläge sie einbringen können oder welchen Beitrag sie selber zu leisten bereit sind, um die aufgezeigten Schwierigkeiten lösen zu helfen.
    Mit Sozialminister Alfred Dallinger sprach Manfred Steinhuber.
    Einmal mehr gerät der verstaatlichte Stahlkonzern Voestalpine AG in die Schlagzeilen.
    Mit negativen Berichten, um genau zu sein.
    Denn statt der prognostizierten 4,2 Milliarden Schilling-Verlust für 1986 wird das Bilanzergebnis noch düsterer ausfallen.
    Verlustwerte von bis zu 7 Milliarden Schilling werden kolportiert.
    Die nun ins Spiel gebrachte Zahl deutet auf eine Revision des Konzernzustandes hin, auf eine Revision, die der Voest-Vorstand am vergangenen Wochenende in einer eigenen Klausur vorgenommen hat.
    Die neuerliche Verschlechterung des Verlustbetrages drückt damit auch die Hoffnung der von Hiobsbotschaften geschüttelten Belegschaft, jene Hoffnung nämlich, dass die Zahl der Kündigungen in der Voest gering gehalten werden kann.
    Mit Voestalpine Finanzdirektor Klaus Reidel, er ist auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Stahlkonzerns, führte Kurt Rammersdorfer das folgende Gespräch.
    Herr Dr. Reidel, die ursprüngliche Verlustprognose der Voest für das Jahr 1986 lag bis jetzt bei rund 4,2 Milliarden Schilling.
    Voest intern heißt es aber bereits, dass auch heuer der Verlust wieder um einiges über dieser Prognose liegen dürfte.
    Welchen Verlust erwarten Sie nun tatsächlich für das Jahr 1986?
    Tatsache ist, dass wir einerseits das Ergebnis der Voest Alpine AG haben, also der operative Bereich, unser Ergebnis in der Hütte, Finale-Industrie, Anlagenbau, Elektronik.
    Da wird das Ergebnis leider bei rund minus 4 Milliarden Schillen liegen.
    Dazu kommt noch, und hier ändern sich die Einschätzungen, ich möchte fast sagen von Woche zu Woche, die Ergebnisse aus Großaufträgen im Anlagenbau im Ausland, nur ganz geringe im Inland-Aufträge, und auch Beteiligungen, die die Vöestalbin in der Vergangenheit eingegangen ist, im Ausland.
    Und bei diesen Beteiligungen und bei diesen Großaufträgen sehen wir jetzt, dass sich wahrscheinlich, auch das ist nicht sicher, eine Verschlechterung gegenüber den ursprünglichen Annahmen ergeben kann.
    weil entweder der Kunde zahlungsunfähig geworden ist oder ein Länderrisiko anders zu sehen ist oder ein Prozessrisiko schlagend geworden ist und dies kann dazu führen, dass zum operativen Ergebnis dazu eine Erhöhung des Verlustes leider eintreten kann.
    Ich möchte betonen, hier handelt es sich
    um Belastungen aus der Vergangenheit im operativen Bereich so dramatisch die Situation ist, liegen wir in unserer Budgetlinie.
    Das heißt ja, Dr. Reidel, wenn ich Sie richtig interpretiere im Klartext, der Verlust liegt heuer deutlich über 4,2 Milliarden Schilling.
    Schauen Sie, ob er deutlich über 4,2 Milliarden liegt oder weniger deutlich, ist eine Frage, wie sich in den nächsten Monaten gewisse Risken ergeben.
    Aber ich fürchte, dass er darüber liegt, aber ich betone noch einmal, nicht im operativen Bereich, sondern aufgrund der Belastungen aus der Vergangenheit.
    Mit einem Verlust in welcher Größenordnung rechnet man bei der Frist?
    Eine Zahl kann ich nicht nennen.
    Es ist ja auch im Aktienrecht so, dass es hier vorgesehene Gremien gibt für die Bilanzerstellung, für die Bilanzkontrolle, für die Genehmigung.
    Und bei aller Wertschätzung, das müssen wir zuerst bei uns intern machen.
    Es wird eine Summe von 6 bis 7 Milliarden Schilling intern inoffiziell genannt.
    Können Sie diese Zahl ausschließen?
    Ich kann nichts ausschließen, ich kann nichts abstreiten, ich kann nur dabei bleiben, wobei ich Ihre Frage verstehe, weil das ist Ihre Aufgabe.
    Meine Aufgabe ist es, eine entsprechend den aktienrechtlichen Bestimmungen entsprechende Bilanz vorzulegen und der Bilanzzeitpunkt kommt, wann das Jahr gelaufen ist.
    Herr Dr. Reil, sollten die Verluste jetzt tatsächlich über diesen Rahmen von 4 Milliarden Schilling deutlich darüber liegen?
    Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für das neue Unternehmenskonzept der Vöstalpine?
    Unser Ziel im Konzept ist, die Verluste im operativen Bereich wegzukriegen.
    Das ist die Strategie des Unternehmenskonzeptes, die Verlustfreimachung der Förster Albine, sodass unser Unternehmen wieder auf eigenen Beinen stehen kann.
    Die Frage der Altlasten werden wir eben auch bereinigen müssen.
    Aber diese Bereinigung ist nicht allein in unserer Hand, wie Sie das verstehen werden, sondern hier muss man eben die Entwicklung abwarten.
    Generaldirektor Lewinsky hat angekündigt, dass die VÖST Alpine im Jahr 1989, Ende des Jahres, wieder Gewinn erzielen soll.
    Glauben Sie, dass diese Prognose zum gegenwärtigen Zeitpunkt unter dem Eindruck der neulichen Verluste noch aufrechtzuerhalten ist?
    Diese Prognose vom Herrn Generaldirekt ist richtig.
    Das ist auch unser Ziel.
    Und ich muss noch einmal betonen, eine eventuelle Verschlechterung der Bilanz 1986 beruht nicht auf einer Verschlechterung im operativen Bereich, sondern aufgrund von Belastungen der Vergangenheit.
    Dies gibt uns daher auch Grund genug zur Annahme, dass wir im operativen Bereich auf der vorgelegten Schiene weiterfahren können und wenn wir die Altlasten bereinigt haben, im Jahr 1989, 1990, der Zeitpunkt der Verlustfreimachung und des Eintretens in die positive Ertragsschwelle zu erreichen ist.
    Das heißt, Sie glauben immer noch, dass Ende 1989 die Föst wieder schwarze Zahlen schreiben kann?
    in dieses Konzept hineinschreiben und die wir dem Eigentümer vorschlagen werden, zielen auch daraufhin ab, diesen Zeitpunkt zu erreichen.
    Mit Finanzchef Klaus Reidel von der Voestalpine sprach Kurt Rammersdorfer.
    Jetzt ein Blick auf die Uhr, es war soeben 12.44 Uhr.
    Da der Beitrag über den Ministerrat aus Zeitgründen noch nicht fertiggestellt ist, wechseln wir noch einmal ins Ausland und zwar zum SPD-Parteitag.
    Der zweite Tag des Parteitags der deutschen Sozialdemokraten, er findet übrigens in Nürnberg statt, steht ganz im Zeichen von Johannes Rau.
    Der Ministerpräsident des größten Bundeslandes, Nordrhein-Westfalen, ist der SPD-Spitzenmann, der die Gegenwende in Bonn schaffen soll.
    Dazu sei es aber notwendig, so sagte Johannes Rau in der vergangenen Woche, dass so mancher in der SPD zu zweifeln aufhören müsste, ob dieses Ziel der absoluten Mehrheit auch tatsächlich zu erreichen ist.
    Es gelte sich, verstärkt dem Wähler zuzuwenden.
    Willy Brandt, Vorsitzender der SPD, vertrat da am Parteitag die Ansicht, dass sich die versammelten 400 Delegierten hinter den Kanzlerkandidaten Johannes Rau stellen werden.
    Johannes Rauh präsentierte heute die Grundzüge seines Regierungsprogramms, das er in die Tat umsetzen will, sollte seine Partei mit der Regierungsbildung nach den Jännerwahlen betraut werden.
    Nähere Einzelheiten hören Sie jetzt direkt von Elisabeth Ludl.
    Es war vor allem eine programmatische Wahlkampfrede des Kanzlerkandidaten Johannes Rau.
    Fast zwei Stunden folgte das Parteifolg der politischen Weichenstellung für die Zukunft der Partei.
    Häufiger Applaus und stehende Ovationen am Schluss der Rede dokumentierten, worauf die Parteispitze gesetzt und gehofft hatte.
    Zustimmung und Einigkeit, aber vor allem wieder wachsender Optimismus, es bis zum Jänner doch noch zu schaffen.
    Und auch Kanzlerkandidat Rau musste auf die sommerlichen innerparteilichen Querelenanspielen zugeben, dass er gehofft hatte, jetzt schon weiter zu sein, dass es aber trotzdem noch gelingen könne, eine eigene Mehrheit für die SPD zu gewinnen.
    Wir wollen auf Platz 1!
    Wer auf Platz 1 will, der muss auch auf Menschen zugehen, die bisher konservativ oder grün gewählt haben.
    Wir müssen zu den Bürgerinnen und Bürgern, die sich keinem Besitztitel einer Partei unterwerfen, auch unserem nicht.
    Wir suchen die Mehrheit.
    Nicht über eine Koalition mit der CDU, CSU, mit der FDP oder mit den Grünen.
    Das geht doch auch gar nicht mit diesen schwarzen oder grünen Fundamentalisten.
    Was wir suchen,
    Aber darauf sind wir auch angewiesen.
    Das ist die Koalition mit den Bürgerinnen und Bürgern.
    Nur so können wir die Mehrheit erringen.
    Als wichtigste Aufgabe der Partei bezeichnete Rau, der am Nachmittag vom Parteitag offiziell als Kanzlerkandidat bestätigt werden wird, den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit.
    Es dürfe nicht mehr das Geld in die Sozialhilfe gesteckt werden, sondern müsse für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, vor allem für Jugendliche, verwendet werden.
    Auch in der Innovation, der Unterstützung von neuen Produkten und neuen Unternehmern sieht die SPD eine große Chance, denn in den nächsten fünf bis zehn Jahren werden zwei bis drei Millionen neue Arbeitsplätze gebraucht.
    Und hier setzt auch die Werbung der Partei um die neue Mitte an, um junge Unternehmer, deren Betriebsgründungen die SPD nach einem Wahlsieg fördern will.
    Vom Bündnis der Vernunft mit den Unternehmern war hier die Rede.
    als weiteren Zukunftsbereich für die Schaffung von Arbeitsplätzen, dann der programmierte Ausstieg aus der Atomenergie, die Forderung nach einer umgehenden sicherheitstechnischen Prüfung der vorhandenen Atomkraftwerke und die neuerliche Absage der Partei an Kalka und Wackersdorf.
    Die Zwischenlösung der SPD für die Energieversorgung liegt, wie schon im Haufbericht dargelegt wurde, in der sauberen Verwendung der heimischen Kohle.
    In Wirklichkeit stehen wir doch vor einer ungeheuren Herausforderung.
    für Wissenschaftler und Ingenieure, Techniker, Facharbeiter, Betriebsräte und auch Betriebswirte.
    Es gilt, alle Chancen der Technik zu nutzen und in diesem Forschungs- und Investitionsschub moderner Technik
    wirtschaftliche und gesellschaftliche Attraktivität zu schaffen.
    Als dritter programmatischer Punkt dann die Sicherheitspolitik.
    Die Bundesrepublik, an der sensiblen Nahtstelle zwischen Ost und West gelegen, müsse für die Abrüstung atomarer und chemischer Waffen in Mitteleuropa eintreten.
    Und auch hier legte Rau die Position der Partei nach einem möglichen Sieg im Jänner fest.
    Ein Aufstellungsstopp und die Rücknahme der Stationierung von Pershing II und Cruise Missiles wurde gefordert.
    Aber Rau legte auch ein klares Bekenntnis zum nordatlantischen Bündnis der NATO ab.
    Doch die Bundesrepublik müsse als gleichberechtigter Partner auftreten.
    Wir sind Partner der USA.
    Und für mich selber gilt, in allem Selbstbewusstsein und ohne jeden Anflug von Duck-Mausertum, ich bin ein Freund Amerikas.
    Freundschaft heißt Gleichberechtigung.
    Nächster Programmpunkt ist ein Bericht vom Ministerrat.
    Genauer über die Fragen, die nach der Ministerratssitzung an Bundeskanzler Franz Franitzki gestellt wurden.
    Dazu ein Stichwort Tempodiskussion.
    Ich gebe ins Kanzleramt zu Fritz Pesata.
    Ja, wie nicht anders zu erwarten, hat das Thema Tempolimit, Aufhebung oder Verschärfung das heutige Pressefoyer nach dem Ministerrat total beherrscht.
    Zwar hat es nicht gerade ein Donnerwetter von Kanzler Franitzki für seine Diskussionsfreudigen Minister und Staatssekretäre gegeben, der Kanzler hat allerdings nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg gehalten, dass er diese Diskussion nicht zirkutiert hat.
    Es ist in diesem Sommer von einigen Kollegen aus der Bundesregierung eine Meinung geäußert worden, wo ich zugebe, es wäre besser gewesen, man hätte zunächst einmal intern diskutiert.
    Wenn ich aber vergleiche, dass bisher nahezu jeder Sommer sein Thema hatte, und wenn eines dieser Themen war das AKH, und wenn eines dieser Themen war, dass ein Minister einen Vorgänger beim Gericht angezeigt hat, mit einer selbst gewählten Art und Weise, und wenn ich das vergleiche mit dem Glykol, mit der Glykol-Entwicklung und noch ein paar andere, dann ist das Jahr 1986 eigentlich
    mit einer Sommerdiskussion über die Höchstgeschwindigkeit beim Autofahren ein sehr harmloses, weil hier ist nichts beschlossen worden hier hat niemand jemanden angezeigt, es ist niemand was vergiftet worden, sondern man hat halt diskutiert zu des Österreichers liebem Spielzeug, das Auto, wir haben 2.600.000 Autofahrer daher 2.600.000 Experten, jeder weiß das sehr genau
    Und in Wirklichkeit habe ich heute klargestellt, dass es ja um ganz was anderes geht.
    Nämlich darum, einen neuen Schritt zu tun, die Sicherheit auf Österreichs Straßen zu verbessern und das im Zusammenhang mit der Umweltfrage zu sehen.
    Und es wird der Verkehrsminister in Zusammenarbeit mit den anderen Kollegen
    eine Studie, einen Befund erstellen.
    Es wird ja auch Ende September eine parlamentarische Enquete zu diesem Thema geben und da wird die Höchstgeschwindigkeit ein Aspekt und nicht einmal der wichtigste sein, sondern es wird sich diese Arbeit befassen mit den Schadstoffabgaben im LKW-Verkehr, wird sich befassen mit Sicherheitsfragen wie
    überlegen der Führerscheinprüfung, überlegen der Fahrlehrerausbildung, überlegen der Alkoholfrage am Steuer und vieles andere mehr.
    Haben Sie selbst, Herr Bundeskanzler, auch eine Fachmeinung wie die Kollegen in der Regierung oder wollen Sie nur, dass jetzt nicht weiter diskutiert wird?
    Schauen Sie, ich ordne nicht die Neuvermessung des Schafbergs an und sage eh, die Vermessung abgeschlossen ist schon die Höhe.
    Also daher werden jetzt die befassten Minister sich damit beschäftigen.
    Und zwar ist ja die Frage Tempolimit eine vergleichsweise kürzer zu untersuchende als etwa die Frage der Neuordnung, der Lenkerprüfung, der Lehrerausbildung, einer bestimmten Harmonisierung von Bundesland zu Bundesland.
    Dieser Tempolimit-Diskussion lag ja auch zugrunde einer Aussage eines anerkannten Professors der Bodenkultur, der gesagt hat, der Wald, der Baum, jeder davon ist latent geschädigt.
    Was so viel heißt, in fünf Jahren könnte es, wenn nichts passiert, wenn nicht, wie gesagt, die Schadstoffemissionen auf den Stand der 50er Jahre zurückgedrängt werden, es keinen Wald mehr geben.
    Polemisch gefragt, glauben Sie, dass man mit einer Reform der Führerscheinprüfung den österreichischen Wald retten kann?
    auf polemische Fragen gäbe es polemische Antworten, der ich mich aber enthalte.
    Die Angelegenheit der Schädigung unserer Wälder ist ja doch eine sehr viel umfassendere, als jetzt nur auf den Autofahrer hin zu zeigen, der sicherlich sein Schärflein dazu beiträgt, dass die Bäume leiden.
    Aber es gibt auch noch andere
    Teilnehmern unserer Gesellschaft die Luft verschmutzen.
    Und ich kann aus meiner Warte die verschiedenen Expertenmeinungen, die sehr ins Extreme gehen, wie die eine, die Sie genannt haben, andere wiederum, die das Waldsterben ganz anderen Gründen zuschreiben oder teilweise zuschreiben.
    Sie kennen wahrscheinlich die These,
    dass die fortgeschrittene Wildbach-Verbauung bestimmte den Wasserhaushalt im Boden so beeinträchtigt hat, dass viele Bäume auch aufgrund erhöhter Trockenheit eben zugrunde gehen.
    Das alles sind sehr, sehr viele Meinungen und sehr, sehr viele Interpretationen.
    Da stimmt eigentlich die These, dass es der Umweltminister Kreuzer unter einem Bundeskanzler Wranicki mit seinen Ideen schwerer hat, als er es unter Kanzlers Innovats gehabt hat.
    Es stimmt die These, dass ein Umweltminister ein unbequemer Minister sein muss.
    Soviel vom Ministerrat und damit zurück zu Michael Kebler.
    Und nun noch ein Kulturbericht im Mittagsschonal.
    Seit Sonntag steht Innsbruck im Zeichen der Alten Musik.
    Schwerpunkt der schon zur Tradition gewordenen Veranstaltungsreihe Festwoche der Alten Musik ist die Barockoper.
    Donnerstag und Freitag wird die Oper Orontea von Pietro Antonio Cesti in einer Inszenierung von Filippo Sagnust gezeigt.
    Bereits am Mittwoch steht eine konzertante Aufführung der Oper Pulcheria von Johann Josef Fuchs auf dem Programm der Festwoche.
    Hans Martin Linde ist der Dirigent dieser Aufführung, für die die Cappella Savaria aus Sombatei als Instrumentalensemble gewonnen werden konnte.
    Aus Innsbruck berichtet Hans Garzana.
    Mit Bulcheria, einer Kammeroper von Johann Josef Fuchs, die Konzertantin im Tiroler Landestheater gegeben wird, hat man ein Werk gewählt, das 1708 als Huligungsoper zum Namenstag der Kaiserin Amalie Wilhelmina, der Gattin Josefs des Ersten, geschrieben worden war.
    Fuchs, seit 1698 Hofkompositor, ab 1715 Hofkapellmeister, bekleidete unter drei Kaisern die wohl einflussreichste Musikerposition in Wien.
    In der Kammeroper Bulceria, die um die Gestalt der gleichnamigen oströmischen Kaiserin kreist, geht es um Pflicht und Liebe.
    Von dem Tag, an dem ich dich beobachte, adorierst du deine Schönheit.
    Deine Schönheit.
    Adorierst du deine Schönheit.
    Seit 1980 kommt der szenischen Aufführung barocker Opern in Innsbruck besonderes Gewicht zu.
    Donnerstag und Freitag wird Pietro Antonio Cestis Oper Orontea über die Bühne gehen.
    Cesti hat sie während der Zeit komponiert, da er Kapellmeister am Innsbrucker Hof Erzherzog Ferdeland Karls, eines Schwagers der Medici war.
    Vor 330 Jahren war die Innsbrucker Uraufführung dieses zu seiner Zeit sehr erfolgreichen Werkes.
    Es geht um die Liebe.
    Die ägyptische Königin Oronthea, ihr Galan Alidoro, dazu die Höflinge Silandra und Corindo sind jene Paare, die sich am Ende finden.
    Rechercheur und Ausstatter Filippo Sagnust sieht in dieser Oper das Modell der römischen Komödie und der Comedia dell'arte lebendig.
    Ein Modell, das auch bei Shakespeare und herauf bis zu Mozart's Crucifantute immer wieder Gestalt geworden sei.
    Sagnust zu seiner Inszenierung.
    90% der Stücke sind ein Podest, der praktisch ein Zuschauer ist.
    Die Dekorationen sind eine ganz weiche Andeutung von Barock-Dekorationen, nur um sozusagen eine moderne Imitation davon zu geben.
    Genauso wie die Kostümen die Zeit der Komposition andeuten, aber sind etwas frei entworfen.
    Dazu möchte ich sagen, die Darsteller, die alle jung und hochbegabt sind, bieten dem Publikum ihre eigenen Gesichter und es gibt keine Schminke, keine Maske.
    Dirigent der Produktion ist der belgische Kontratenor René Jacobs, der Oranteo vor vier Jahren bereits konzertant aufgeführt und auch auf Platten eingespielt hatte.
    Und nach diesem Kulturbeitrag bringen wir noch einmal Meldungen in Kurzform.
    USA.
    Die Regierung in Washington bereitet nach Angaben des Weißen Hauses mögliche militärische Schläge gegen Libyen vor, mit denen von Libyen unterstützte Terroraktionen beantwortet werden sollen.
    Inoffiziell verlautete in Washington, es gebe Hinweise auf einen Anschlag auf den amerikanischen Botschafter in Bonn.
    Österreich, Sowjetunion.
    Die etwa 500 Experten der internationalen Atomenergiebehörde beraten heute in Wien weiter über Konsequenzen aus der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
    In zwei Arbeitskreisen werden die technischen Folgen des Unglücks für Reaktoren des Tschernobyl-Typs und die langfristigen Auswirkungen auf Leben und Gesundheit behandelt.
    Über Probleme des Religionsunterrichts informierte heute der Leiter des Wiener Erzbischöflichen Schulamtes, Prelat Dr. Leopold Wolf.
    Nach Angaben Wolfs ist die Tendenz der Abmeldungen vom Religionsunterricht zwar leicht steigend, sie beläuft sich aber an den Wiener Mittelschulen auf lediglich etwa 17 Prozent.
    Als wesentlichste Schwierigkeiten des Religionsunterrichts sieht Wolf Gleichgültigkeit, Wertverfall und zunehmende Verwältlichung.
    Kamerun Durch den Austritt giftiger Vulkangase im Nordwesten des Landes sind nach offiziellen Angaben mindestens 1200 Menschen ums Leben gekommen.
    300 Personen wurden verletzt.
    Sie leiden unter brennenden Augenschmerzen sowie unter Erstickungsanfällen.
    Erste israelische Rettungsmannschaften sind bereits mit Sauerstoffflaschen ausgerüstet eingetroffen.
    Auch die USA, die Bundesrepublik Deutschland und Frankreich haben Hilfe angeboten.
    Die österreichische Caritas stellt für die Überlebenden der Giftgaskatastrophe eine Million Schilling zur Verfügung.
    Die Caritas bietet um Spenden auf das Postscheckkonto 7.700.004.
    Noch kurz, das Wetter in Österreich bis zum Abend vielfach sonnig, Nachmittagstemperaturen 19 bis 25 Grad.
    Und mit diesen Kurzmeldungen ist unser Mittagschanal zu Ende.
    Für Redaktion und Technik verabschiedet sich Michael Kerbler.
    Auf Wiederhören.
    Das war's.
    Tschüss!

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetterbericht
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sowjetunion veröffentlicht Bericht über Tschernobyl - Wirkungen
    Mitwirkende: Hutar, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Medizin ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Giftgaskatastrophe in Kamerun
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medizin ; Wissenschaft und Forschung ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Drogenproblematik und ihre Behandlung in der Sowjetunion
    Mitwirkende: Kössler, Franz [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Ort: Moskau [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medizin ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Waffen für den Irak
    Mitwirkende: Dänzer, Reinhard [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Rechtskatholikentag in Rimini
    Mitwirkende: Schwarz, Karl Peter [Gestaltung]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Sozialminister Dallinger zu ASVG - Reform
    Interview: Sozialminister Dallinger
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Dallinger, Alfred [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Ort: Wien, Bundeskanzleramt, Ballhausplatz [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Medizin ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Interview Vizegeneraldirektor Reidl zu VÖEST - Verlusten
    Interview: Finanzdirektor Reidl
    Mitwirkende: Rammerstorfer, Kurt [Gestaltung] , Reidl, Klaus [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    SPD - Parteitag in Nürnberg
    Einblendung: Kanzlerkandidat Rau
    Mitwirkende: Ludl, Elisabeth [Gestaltung] , Rau, Johannes [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Ort: Nürnberg [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Wissenschaft und Forschung ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Ministerrat - Pressefoyer, Vranitzky zu Tempolimit
    Einblendung: Bundeskanzler Vranitzky
    Mitwirkende: Pesata, Fritz [Gestaltung] , Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Vranitzky, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Opernaufführungen der "Woche der alten Musik" in Innsbruck
    Einblendung: Musik, Regisseur Sanjust
    Mitwirkende: Garzaner, Hans [Gestaltung] , Sanjust, Filippo [Interviewte/r]
    Datum: 1986.08.26 [Sendedatum]
    Ort: Innsbruck [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Musik ; E-Musik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1986.08.26
    Spieldauer 00:59:50
    Mitwirkende Kerbler, Michael [Moderation] [GND]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1986.08.26 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-860826_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt