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KI-generiertes Transkript
Die Zeit in fünf Sekunden ist es 12 Uhr.
12 Uhr.
Hier ist der österreichische Rundfunk.
Einen angenehmen Dienstagmittag wünscht Manfred Kronsteiner von der Redaktion des Mittagsjournals.
Thematischer Schwerpunkt ist heute die Diskussion um die Zukunft der Voest Alpine AG, deren neues Unternehmenskonzept ja heute Nachmittag veröffentlicht werden soll.
Zur Situation der Voest erwarten wir nach der Sitzung des Ministerrats die Stellungnahme Bundeskanzler Franitzkis.
ÖVP-Generalsekretär Graf spricht von einem Kündigungskonzept.
Und der steirische Landeshauptmann Kreiner spricht von schockartiger Bestürzung über das Konzept.
Wir bringen auch die Aussage des steirischen SP-Obmannes groß.
Außerdem im Mittagjournal, die Industriellenvereinigung will keine Erhöhung der Istlöhne bei der herbstlichen Lohnrunde.
Wie die abgelaufene Sommersaison in 40 österreichischen Fremdenverkehrsorten beurteilt wird, geht aus einer vom ORF in Auftrag gegebenen Umfrage hervor.
Die Diskussion um Nutzen und Risken der Atomenergie wird nun auch in Italien geführt.
Die Überquerung des Atlantik per Heißluftballon ist jetzt drei holländischen Luftschiffern gelungen.
Der Kulturbeitrag befasst sich heute mit dem Sektor der Bildenden Kunst in einem Beitrag über die Eröffnung des Walraff-Richards-Museums in Köln.
Vor den detaillierten Berichten jedoch ein Nachrichtenüberblick, zusammengestellt von Georg Schalgruber, gelesen von Herbert Slavik.
Österreich.
Das neue Unternehmenskonzept der Voest Alpine AG wird heute der Öffentlichkeit vorgestellt.
Soweit bisher bekannt ist, müssen nach dem Konzept in den nächsten drei Jahren etwa 9000 Arbeitsplätze bei der Voest abgebaut werden.
Betroffen werden vor allem die Hütte Donawitz und der Erzberg sein.
In einzelnen Werksbereichen sind Stilllegungen und der Abbau von Produktionskapazitäten vorgesehen.
Der Finanzbedarf der Föstalpine zur Verlustabdeckung und zur Erhöhung des Eigenkapitals wird mit etwa 20 Milliarden Schilling veranschlagt.
Das Unternehmen soll 1990 wieder in die Gewinnzone kommen.
Die Landesexekutive des steirischen Gewerkschaftsbundes hat bereits angekündigt, sie werde kein Konzept akzeptieren, das nur auf Kündigungen und der Schließung von Standorten beruhe.
Die Regierung hat heute wie an jedem Dienstag eine Sitzung abgehalten.
Einer der Tagesordnungspunkte war ein Übereinkommen über weiträumige Grenzüberschreitende Luftverunreinigung.
Bei dem anschließenden Pressegespräch stand neuerlich das Konzept für die Föst-Alpine im Mittelpunkt.
Dieses neue Föst-Konzept war auch bei der heutigen Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf zentrales Thema.
Graf sprach unter anderem von einem Kündigungskonzept und vom vollständigen Zusammenbruch der sozialistischen verstaatlichten Politik.
Die sozialistische Koalition habe die Steuerzahler und die Arbeitnehmer jahrelang getäuscht, formulierte der Generalsekretär der Opposition.
Jetzt sei die Stunde der Wahrheit da.
Der ungedeckte Wechsel sei geplatzt.
Zum Föst-Konzept zu Wort gemeldet hat sich auch der steirische Landeshauptmann Josef Krainer.
Er sprach von einer schockartigen Bestürzung und von der Notwendigkeit einer großen nationalen Kraftanstrengung zur Sanierung der Verstaatlichen.
Ferner berichtete Kreiner, er habe sich noch gestern Abend telegrafisch an Bundeskanzler Franz Franitzki gewendet.
Die Industriellenvereinigung hatte im Hinblick auf die Herbstlohnrunde einen maßvollen Abschluss verlangt, der sich an den wirtschaftlichen Realitäten orientiert.
Ein Sprecher sagte, die sinkende Inflationsrate, der Einbruch im Export und die Pause in der Konjunktur seien die Eckdaten, an denen sich die kommende Lohnrunde orientieren müsse.
Der Spielraum für Reallohnerhöhungen sei nach den kräftigen Lohnsteigerungen der vergangenen beiden Jahre heuer wesentlich geringer, als von Sozialminister Dallinger und Arbeiterkammerpräsident Zettel noch vor Wochen angenommen wurde, meint die Industrie.
Der deutsche Umweltschutzminister Walter Wallmann hält sich heute in Wien auf.
Wallmann wird bei der Internationalen Atomenergieorganisation über eine bevorstehende Sonderkonferenz nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl beraten und eine Sonderprüfung deutscher Atomkraftwerke durch die IAEO vorbereiten.
Geplant ist auch ein Treffen Wallmanns mit Umweltminister Franz Kreuzer.
Ein Gesprächsthema dabei ist voraussichtlich die geplante Atomare Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf.
Der Präsident des Verbandes österreichischer Zeitungsherausgeber, Julius Kainz, hat sich deutlich negativ zu den Medienplänen sowohl des SPÖ-Zentralsekretärs Keller als auch des politischen Direktors des ÖVP-Parlamentsklubs, Kurt Bergmann, geäußert.
Sollte einer dieser Pläne realisiert werden, sei er sowohl für den ORF als auch für die Existenz der Printmedien besorgt, sagte Kainz.
Zur Diskussion um eine mögliche Neuordnung des Fernsehens müsse Versachlicht und durch Kosten-Nutzen-Rechnungen belegt werden.
Sowohl die Ankündigungen Kellers als auch die Vorschläge Bergmanns würden zur Zerschlagung der in Jahrzehnten gewachsenen Medienstruktur in Österreich führen, ergänzte der Präsident des Verbandes der Zeitungsherausgeber.
Sowjetunion.
Zwischen Washington und Moskau beginnen heute neue Gespräche über das Problem Afghanistan.
Die Verhandlungen in Moskau dienen der Vorbereitung der Außenministergespräche der Supermächte am 19. und 20.
September.
Diese sind eine Vorstufe zum geplanten zweiten Gipfeltreffen Reagan-Gorbatschow.
Libanon.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat in Beirut ein Treffen christlicher und muslimischer Kabinettsmitglieder begonnen.
Zur Diskussion stehen politische Reformen im Libanon und ein Waffenstillstand.
Die Erfolgsaussichten werden allgemein als niedrig eingestuft.
Der libysche Revolutionsführer Muammar Gaddafi tritt für eine Auflösung der Bewegung blockfreier Staaten ein.
Gaddafi nimmt in Harare, der Hauptstadt Zimbabwes, an der gestern begonnenen Gipfelkonferenz blockfreier Staaten, teil.
Bei seiner Ankunft sagte der Revolutionsführer, er werde alles daransetzen, um die blockfreien Bewegung zu überwinden.
Die Welt gehöre in nur zwei Lager geteilt, sagte Gaddafi.
In ein Lager des Imperialismus und in ein Lager der Befreiung.
Bundesrepublik Deutschland.
Der südafrikanische Präsident Peter Willem Botha hat einen Dialog mit der Anti-Apartheid-Bewegung Afrikanischer Nationalkongress neuerlich abgelehnt.
In einem Interview für das Deutsche Fernsehen sagte Botha, der Afrikanische Nationalkongress sei nur eine Frontorganisation der kommunistischen Partei.
Der Kampf in Südafrika wird nach den Worten Bothas nicht zwischen Schwarz und Weiß, sondern zwischen demokratischen Institutionen und kommunistischer Diktatur geführt.
Der Präsident wies Vorwürfe zurück, wonach in südafrikanischen Gefängnissen gefoltert werde.
Den geltenden Ausnahmezustand rechtfertigte Botha mit ernsthaften Bedrohungen für die Sicherheit des Volkes.
Sowjetunion.
Das Politbüro in Moskau hat die Einführung eines leistungsbezogenen Lohnsystems bewilligt.
Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur TAS sollen die Löhne dadurch um 25 bis 30 Prozent steigen.
Ziel sei es, eine direkte Abhängigkeit zwischen Arbeitsleistung und Bezahlung herzustellen.
Die zusätzlichen Prämien für höhere Produktivität sollen aus Unternehmensgewinnen finanziert werden, berichtet die TAS.
Das bisherige Lohnsystem war nach Angaben der TAS wenig wirksam, weil alle Arbeiter unabhängig von ihrer Leistung die gleiche Bezahlung und die gleichen Lohnerhöhungen erhielten.
Über das Schiffsunglück im Schwarzen Meer in der Nacht auf Montag sind nun erst die Einzelheiten von offizieller Seite bekannt gegeben worden.
Ein Sprecher des Ministeriums für Handelsschifffahrt teilte mit, an Bord des Passagierschiffes Admiral Nachimow hätten sich 1230 Personen befunden.
Der Sprecher sagte, er wisse nicht, wie viele Menschen bei dem Unglück getötet oder verletzt worden seien.
Hubschrauber, Schiffe und Taucher seien im Schwarzen Meer im Einsatz, um Überlebende des Unglücks zu suchen.
Die Admiral Nachimov ist gestern um Mitternacht etwa eine Stunde nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Noworossijsk mit einem Frachter kollidiert und offenbar innerhalb kurzer Zeit gesunken.
Niederlande.
Drei Personen, zwei Männern und eine Frau aus Holland ist wieder eine Atlantiküberquerung im Heißluftballon gelungen.
Die Ballonfahrer sind am Sonntag in Neufundland gestartet, nachdem sie fast vier Wochen lang auf günstige Wetterbedingungen gewartet hatten.
Bisher ist nur zwei amerikanischen Teams die Atlantiküberquerung per Heißluftballon gelungen.
nun der Wetterbericht.
Mit der herrschenden Nordwestströmung erreichen heute feuchte Luftmassen Mitteleuropa.
Eine nahe den britischen Inseln liegende Störungszone greift morgen Nachmittag auf den Ostalpenraum über.
Die Aussichten bis morgen früh, wechselnde Bewölkung im Nordstau mit unter Strichregen, westliche Winde.
Nachmittagstemperaturen 17 bis 21 Grad, Tiefstemperaturen der kommenden Nacht 5 bis 12 Grad.
Das Wetter morgen Mittwoch, anfangs zum Teil noch aufgelockert bewölkt und kaum Niederschlag.
Im weiteren Tagesverlauf von Westen her Wetterverschlechterung und nachfolgend Aufkommen von Regenschauern, die in der Nacht auch den Süden erreichen werden.
Schwacher bis mäßiger Wind aus Südwest bis Nordwest.
Tageshöchsttemperaturen 14 bis 20 Grad.
Übermorgen Donnerstag dann voraussichtlich kalt, aber regional langsame Wetterbesserung.
Das Wetter um 12 Uhr.
Wien stark bewölkt 19 Grad, Westwind 25 Kilometer in der Stunde.
Eisenstadt wolkig 18 Grad, St.
Pölten wolkig 17, Südwind 10, Linz wolkig 17 Grad, West 20, Salzburg stark bewölkt 17 Grad, Nordwind 15, Innsbruck stark bewölkt 15, Bregenz stark bewölkt 16, Graz heiter 18 und Klagenfurt heiter 17 Grad.
12.11 Uhr ist es jetzt und wir kommen zur ausführlichen Berichterstattung.
Heute ist ein Lostag für die verstaatlichte Industrie Österreichs, denn heute Nachmittag wird das vom neuen Voest-Vorstand erarbeitete und gestern der OIAG, also der Verstaatlichtendachorganisation übergebene Konzept zur Sanierung des maroden Stahlriesen der Öffentlichkeit vorgestellt.
In den letzten Tagen sind bereits nicht bestätigte Einzelheiten über dieses Konzept bekannt geworden.
So soll der Beschäftigtenstand der Vöstalpine in den kommenden drei Jahren um 9000 Personen reduziert werden.
Besonders empfindliche Einbußen dürften die steirischen Standorte in Donnerwitz und am Erzberg zu gewärtigen haben.
Apropos Steiermark, Landeshauptmann Kreiner hat zu diesem Problem Stellung genommen und auch der SPÖ-Obmann der Steiermark Groß in Interviews, die Klaus Edlinger mit den beiden Politikern geführt hat.
Herr Landeshauptmann, wie kann die Fürst Alpine gesunden?
Es ist gestern durch die Zeitungen und auch den ORF ein Konzept vorgestellt worden, das offiziell erst heute präsentiert wird.
Ich habe es nicht.
Ich habe daher gestern dem Herrn Bundeskanzler telegrafiert,
dass wir als steiermarkische Landesregierung rasch die Übersendung dieses Konzeptes fordern.
Und vor allem eine Stellungnahme des Eigentümers, nämlich der Bundesregierung, wie er sich zu einem solchen Konzept stellt.
Denn das sind ja Horrorziffern, die man da gelesen und gehört hat gestern.
Und es ist eine schockartige Bestürzung, vor allem auch in der Obersteiermark spürbar.
Und die Verunsicherung, die seit Jahren bereits
spürbar ist, hat sich natürlich noch verschärft.
Egal warum das so ist, jetzt die betriebswirtschaftliche Situation der Voestalpine, wer dafür verantwortlich zeichnet, es wird, wenn man sich für den Schnitt entschließt, für den betriebswirtschaftlichen Schnitt, sage ich einmal, zur Gesundung, zu Personalreduktionen und möglicherweise zu einzelnen Standortreduktionen kommen, auch in der Steiermark, werden Sie das hinnehmen?
Wir haben seit Jahren deutlich gemacht, dass wir um jeden steirischen Arbeitsplatz kämpfen und dass in dieser so belasteten Zone der Obersteiermark ein Vertrag geschlossen werden muss zwischen der Bundesregierung und der Landesregierung,
nach Artikel 15a der Bundesverfassung, in dem niedergeschrieben wird die auch regional- und sozialpolitische Komponente eines Zukunftskonzeptes.
Es ist einfach zu wenig ein betriebswirtschaftliches Konzept,
zum Prinzip zu erheben, in einem Land, das seit Jahren unter größten Problemen leidet, insbesondere auch der Arbeitsmarktproblematik, wo allein in den Betrieben der Verstaatlichten, direkt und indirekt in der Obersteiermark, 50% der Industriearbeitsplätze sich befinden.
um 20 Prozent seit Beginn der sozialistischen Alleinregierung an Arbeitsplätzen verloren gegangen sind, während in anderen ÖIAG-Standorten etwa 10 Prozent neue Arbeitsplätze dazugekommen sind.
Ja, was sollte die Regierung tun, außer sich zum einschneidenden Schnitt zu entschließen?
Wenn man weiter subventioniert, dann heißt es auch aus der ÖVP, auch aus der Privatwirtschaft,
Die Verstaatliche überlebt nur durch Subventionierung, aber sie hat keine Zukunft.
Sie scheint so auch keine zu haben.
Jetzt entschließt man sich zum Schnitt möglicherweise.
Es kommt zu Reduktionen, zum Gürtelengerschnallen.
Und auch da sagt die ÖVP, das geht nicht.
Da sagt die ÖVP nicht, das geht nicht, sondern das steirische Landeshauptmann.
ist hier angesprochen als Landeshauptmann dieses Landes.
Und ich sage noch einmal, wir haben auf der Basis der Studie Professor Tichis und des Wirtschaftsforschungsinstituts, die seinerzeit vom Bundeskanzleramt und von der Landesregierung in Auftrag gegeben wurde, diese regionale und temporäre Beschäftigungsgarantie verlangt.
Was heißt, dass natürlich keine Pragmatisierung
von Arbeitsplätzen in Betrieben möglich ist, die keine Chance haben, aber in der gleitende Übergänge gefunden werden müssen, gerade auch in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren, die Privatwirtschaft, die Klein- und Mittelbetriebe natürlich einschließend
um eine neue Dynamik auch in der Obersteiermark zustande zu bringen.
Und diese Verhandlungen wurden unterbrochen, weil es geheißen hat, die Völster Albine lege ein neues Konzept vor und dann wird weiter verhandelt.
Und das habe ich in meinem Telegramm an den Bundeskanzler nunmehr verlangt, weil ganz einfach es nicht möglich ist, dass das Konzept ein reines Zusperrkonzept sein kann.
Wer soll denn garantieren die Arbeitsplätze für jene, die gekündigt werden?
Die Privatwirtschaft, die Arbeitsämter, der Landeshauptmann?
Alle, die die Möglichkeit haben, vor allem der Eigentümerbund, in diesem Vertrag mit dem Land natürlich einschließend die gesamte Wirtschaft, aber die Vereinbarung muss zwischen der Bundesregierung und der Landesregierung getroffen werden.
Darf ich kurz so zusammenfassen, Sie stimmen nur dann auch nur einer einzigen Kündigung zu, wenn innerhalb von einigen Jahren, fünf Jahren, sagen Sie, für diesen einzigen Mann oder einzelnen Mann ein Arbeitsplatz ein anderer gesichert ist?
Es geht um eine ausgeglichene Arbeitsplatzbilanz im Laufe eben eines solchen Übergangszeitraumes und es muss auch in jedem einzelnen Fall abgehandelt werden.
Das ist ja das große Problem, in welcher Weise das geschehen kann.
Wie es aussieht, wird es aber zu Kündigungen kommen.
Wir haben eine Schutzfunktion für dieses Land, vor allem auch für die krisengeschüttelte Obersteiermark.
Und wenn der Eigentümer, Bundesregierung, bei diesem Konzept bleiben sollte, das jetzt als betriebswirtschaftliches Konzept vorgelegt wurde, dann werden wir Widerstand leisten.
Herr Landeshauptmann, Stellvertreter, wie kann denn die VÖST-Turbine überhaupt gesunden?
Ich glaube, dass Strukturmaßnahmen im Bereich der VÖST absolut notwendig sind, aber außer diesen Strukturmaßnahmen wird man vor allem, was die Steiermark anbelangt, weitere Mittelzuführungen vornehmen müssen und darüber hinaus müssen wir Steirer auch trachten, dass wir Ersatzbetriebe Ersatzarbeitsplätze bekommen.
Der Landeshauptmann sagt, dass er für temporäre und regionale Arbeitsplatz- und Standortgarantie sei.
Ist das auch Ihre Meinung?
Wird es überhaupt eine steirische Front gegen ein allzu hartes Konzept geben?
Wenn wir das Konzept betrachten, wie es derzeit uns bekannt ist, muss ich sagen, dass es für einen Steirer in der derzeitigen Form nicht genügend ist.
Und wir können auch nicht sagen, dass wir eine Arbeitsplatzgarantie den Menschen geben, das wäre nicht ehrlich, sondern wir können nur sagen, dass wir uns wirklich bemühen werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz.
Fühlen Sie sich eigentlich von Ihrer Bundespartei im Stich gelassen?
Sie selbst haben noch vor zwei Wochen gesagt, das Konzept würde erst nach den Landtagswahlen vorgestellt, jetzt kommt es vorher.
Es war eigentlich nicht so, sondern wir haben gewusst, der Vorstand wird sein Konzept, das nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen erstellt wird, vorlegen.
Dann werden die Betriebsräte beraten und dann wird auch der Aufsichtsrat der ÖAG Stellung nehmen.
Und dann wäre der Zeitpunkt gekommen, wo wir als Regionalpolitiker verlangen, dass außer den wirtschaftlichen Überlegungen auch soziale und regionalpolitische Fragen eingebracht werden können.
Jetzt wurde es aber der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ja, das entnehme ich der Presse, aber wir haben keinerlei Grund, die Dinge zu verzögern.
Wir glauben, rerascher hier eine Klarheit erzielt werden kann, umso besser.
Fühlen Sie sich von Ihren Parteifreunden ein bisschen im Stich gelassen?
Nein, überhaupt nicht.
Weil Sie Landtagswahlkampf haben?
Nein, überhaupt nicht, sondern wir haben immer gesagt, so rasch es möglich ist, soll das Konzept auf den Tisch gelegt werden.
Wir werden unsere Vorstellungen einbringen und ich möchte noch einmal sagen,
In der derzeitigen Form ist es für uns unakzeptabel.
Das heißt, was müsste sich ändern, wenn ich davon ausgehe, dass es Personalreduktionen geben wird, dass es möglicherweise auch Standortreduktionen geben wird, egal jetzt die Zahl hier für das Gespräch, egal ob jetzt 9.000, 10.000 oder 8.000, wie tragisch das für die Menschen auch ist.
Was muss sich für Sie ändern?
Was ist absolute Kernfrage?
Absolute Kernfrage für uns, und das habe ich wiederholt betont, ist, dass wir darauf beharren, dass die Standorte erhalten bleiben und dass zu diesen rein wirtschaftlichen Überlegungen auch sozialpolitische und regionalpolitische Überlegungen kommen.
Weil es geht ja nicht nur um die Beschäftigten in der verstaatlichten Industrie in diesem Falle, sondern wir wissen im Umrechnungsfaktor, dass auf einen Beschäftigten drei Beschäftigte in der Privatwirtschaft kommen und das würde einen ganz schweren Einbruch vor allem im obersteirischen Raum bedeuten.
Und ich habe immer wieder erklärt, solange ich diese Funktion ausübe, wird aus der Obersteiermark kein Industriefriedhof werden.
Sie sagen jetzt schon zweimal innerhalb von 24 Stunden, solange ich diese Funktion ausübe.
Sind Sie persönlich böse über die Vorgangsweise?
Nein, ich bin nicht böse.
Ich möchte nur den Arbeitnehmern mit aller Deutlichkeit damit klar machen, dass ich mir meiner Verantwortung in dieser schwierigen Situation voll bewusst bin und alles, aber wirklich auch alles unternehmen werde, um Ihnen behilflich zu sein.
Machen Sie Ihr Verbleiben als Chef der Staatssozialisten davon abhängig, wie weit man Ihnen entgegenkommt bei der Umsetzung des Konzeptes?
Das möchte ich jetzt nicht dezidiert feststellen, aber ich glaube, dass es in Gesprächen und Verhandlungen sicherlich möglich sein wird, von diesem ersten Konzept doch einiges wegzubringen, sodass es für uns, wenn auch mit einigen Schrammen, früher oder später doch akzeptabel erscheint.
Soweit die politischen Stellungnahmen aus der von der Voest-Krise betroffenen Steiermark.
Die Interviews mit Landeshauptmann Kreiner und dem steirischen SPÖ-Obmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Gross führte Klaus Edlinger.
Das Voest-Neukonzept stand auch im Mittelpunkt des heutigen Pressegesprächs des Generalsekretärs der Volkspartei, Michael Graf.
Manfred Steinhuber berichtet live.
ÖVP-Generalsekretär Michael Graf nennt das Voest-Konzept ein reines Kündigungskonzept.
Er kenne zwar noch keine Details, meinte Graf, aber was bisher bekannt wurde, das sei für ihn ein Schock gewesen, wie ich ihn noch nie erlebt habe.
Ja, Entschuldigung, da ist uns eine technische Panne passiert.
Ich gebe vorerst zurück ans Studio, melde mich aber möglicherweise gleich wieder.
Dann versuchen wir gleich den Ministerrat zu erreichen, aber ich bekomme gerade das Zeichen von der Technik, dass dieser Bericht auch noch nicht fertig ist und noch gearbeitet wird.
Wir gehen deshalb auf einen fertigen Beitrag über zum Thema Lohnrunde.
Heute in zehn Tagen, am 12.
September, beginnt die herbstliche Lohnrunde.
An diesem Tag wird die Delegation der Metallarbeitergewerkschaft unter Präsident Adolf Zettl die Lohnforderungen für die rund 300.000 Metaller in der Bundeswirtschaftskammer dem Arbeitgeber übergeben.
Vorgeplänkelt zur herbstlichen Lohnrunde hat es schon gegeben.
Sozialminister Alfred Dallinger hat kräftige Reallohnerhöhungen gefordert, weil die Lohnquote zurückgehe und die Wirtschaft sich andererseits gut entwickle.
Der sozialpolitische Referent in der Industriellenvereinigung, Günther Stumvoll, hat diese Forderungen scharf kritisiert und gesagt, die Forderungen des Sozialministers gehen an der wirtschaftlichen Realität vorbei.
Der schlechte Zustand der Verstaatlichen müsse berücksichtigt werden, die Exporte seien eingebrochen und mit dem Wirtschaftswachstum sei es auch nicht mehr so weit her wie gehofft.
Heute nun hat sich der Verhandlungsführer der Arbeitgeber bei der Metallerlohnrunde, Wolfgang Burkert von Philips Österreich, bei einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet, Herbert Huter informiert.
Die herbstliche Lohnrunde mit den Richtung weisenden Metallern zu Beginn beginnt heuer in einer Zeit der Unsicherheit.
Hatten im Frühjahr noch die Wirtschaftsforscher voller Optimismus über den fallenden Ölpreis die Wirtschaftsdaten nach oben revidiert, so müssen sie diesen Schritt nun rückgängig machen.
Der Aufschwung lässt auf sich warten.
Und nicht zuletzt fällt der Beginn der Metallerlohnrunde mitten in die Diskussion um die Sanierung der Föstalpine.
Soweit allgemein wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die nach Ansicht der Arbeitgeber zumindest eine bescheidene Lohnrunde als wünschenswert erscheinen lassen.
Speziell auf die herbstliche Lohnrunde zugeschnitten ist aber das Argument der Arbeitszeitverkürzung.
Die Metaller arbeiten ab 1.
November um 1,5 Stunden weniger in der Woche, nämlich 38,5 Stunden.
Und diese Arbeitszeitverkürzung ist, so die Arbeitgeberseite, einer Lohnerhöhung um 3,9 Prozent gleichzusetzen.
Verhandlungsführer Wolfgang Burkert meldet daher folgende Wünsche an.
Weitestgehende Berücksichtigung der Konsequenzen, der kostenmäßigen Konsequenzen aus der Arbeitszeitverkürzung, die am 1.
November wirksam wird.
Zu dieser Berücksichtigung gehört auch die Unterstützung aller Flexibilisierungsmaßnahmen, eventuell Überlegung, was für Bestimmungen der Arbeitszeitvereinbarung haben hemmende Wirkung.
Und darüber hinaus eigentlich, wenn überhaupt, lediglich kollektivvertragliche Verbesserungen
Und für Ist-Erhöhungen ist eigentlich kaum mehr Einspieler da.
Das ergibt sich bitte auch aus der Inflationsrate, die ich ja gar nicht erwähnt habe, weil es ist ja eh jedem bekannt.
Wir werden wahrscheinlich über das ganze Jahr gesehen unter die 1,8 kommen.
Auf der anderen Seite wird leider auch eine Revision des Wachstums vorgenommen werden müssen, was uns allen sehr leidtut.
Aber die bisherigen Feststellungen der wirtschaftlichen Entwicklung rechtfertigen eine solche Maßnahme.
In der September-Revision wird das also aller Voraussicht nach in Kraft treten.
Also, die Ist-Löhne, die im Schnitt um 30% über den Kollektivvertragslöhnen liegen, also über den Mindestlöhnen, sollen nicht erhöht werden, meinen die Arbeitgeber.
Und Burkert auf die Frage, ob die 3,9% aus der Arbeitszeitverkürzung genug seien?
Die 3,9% sind zu viel.
Die 3,9% sind ja allein schon mehr als der doppelte Inflationsrat.
Und schließlich noch der Hinweis auf die notleidenden Großbetriebe in der Metallbranche, vor allem auf die verstaatlichte Voestalpine und auf Steyr Daimler Buch, der verstaatlichten Kreditanstalt gehörend.
Allein der verstaatlichte und über Banken indirekt verstaatlichte Anteil an den rund 300.000 Metallern ist knapp ein Drittel.
Jede Lohnerhöhung in diesem Bereich hätte daher auch der Steuerzahler mitzuzahlen, meinen die Arbeitgeber.
Und jedes Prozent Lohnerhöhung kostet dort 400 Millionen Schilling.
Zurück nun zum Thema Föst, zur Pressekonferenz des VP-Generalsekretärs Graf.
Wie ich höre, ist jetzt der Bandfehler bereits behoben und wir rufen Manfred Steinhuber.
Ja, wir haben dieses anscheinend falsch gewickelte Band nun in Ordnung gebracht und können sofort hören, wie VP-Generalsekretär Michael Graf das neue Föst-Konzept kommentiert.
Es zeichnet sich hier eine nationale Tragödie
Ab 10.000 Menschen werden arbeitslos.
Sie und Ihre Familien sind in der Existenz berührt.
Der Steuerzahler, der seit 1981 19,5 Milliarden in die Förstalpine hineingezahlt hat, soll mit weiteren 20 Milliarden zur Kasse gebeten werden.
Die jahrelange Täuschung der Arbeitnehmer und der Steuerzahler durch die sozialistische Koalition ist fehlgeschlagen und wir haben jetzt die Stunde der Wahrheit.
Der ungedeckte sozialistische Wechsel ist geplatzt.
Ob die ÖVP nun im Parlament einer neuerlichen Finanzspritze an die Verstaatlichte zustimmen werde, das sei noch offen, sagte Graf.
Es gebe dazu noch keine Beschlüsse, aber es sei eher unwahrscheinlich.
Einem reinen Kündigungskonzept werde die ÖVP jedenfalls nicht zustimmen.
Auch sei noch abzuwarten, wie die Regierung das betriebswirtschaftliche Konzept des Volksvorstandes mit regionalpolitischen Wünschen, also mit den Vorstellungen der Landeshauptleute in Einklang bringen werde.
Das sei ein zusätzlicher Test für die Regierung.
Eine besondere Zielscheibe für den ÖVP-Generalsekretär musste heute Bundeskanzler Franz Franitzki abgeben.
Graf hat nämlich einige Budgetdaten aus der Amtszeit von Finanzminister Herbert Salcher mit den zwei Jahren, die Franitzki dem Finanzressortvorstand verglichen.
Und da zeigt sich jetzt, dass jemand ein guter Bankdirektor sein mag, aber deswegen offenbar doch als Wirtschaftspolitiker überschätzt wird.
So ist das bei Franitzki, denn er hat in seiner Amtszeit als Finanzminister viel schlechtere Ergebnisse erzielt, beim Budget zum Beispiel, als sein viel weniger glanzvoller und eigentlich glückloser Vorgänger Herbert Salcher.
Soweit die Meinung von ÖVP-Generalsekretär Graf.
Ich gebe zurück ans Studio des Mittagschanals.
Und von der ÖVP nun gleich zur Regierung.
Nach der heutigen Ministerratssitzung stand das Thema Föst selbstredend im Mittelpunkt des journalistischen Interesses.
Es melden sich Gisela Hopfmüller und Erich Aichinger.
Ein entschiedenes Vorgehen in der verstaatlichten Eisen- und Stahlindustrie mit Werksschrumpfungen, auch mit Personalabbau, scheint ganz dem politischen Willen Bundeskanzler Franziskus zu entsprechen, möglicherweise nach seinem Geschmack auch etwas spät zu kommen.
Diesen Eindruck musste man heute im Pressefoyer nach der wöchentlichen Regierungssitzung gewinnen.
Übermäßige soziale Härtensäulen vermieden werden.
Allfällige Betriebsansiedlungen müsse man überlegen.
Einen Vertrag zwischen dem Bund und dem Land Steiermark könne man schließen, wenn dies zweckdienlich sei.
So Bundeskanzler Franitzki ein paar Stunden vor der offiziellen Präsentation des neuen Fürstkonzepts.
Zwangsläufig etwas unscharf, aber hören Sie selbst den Bundeskanzler in der Wechselrede mit den Journalisten.
Vom Inhalt kann ich und möchte ich mich heute noch nicht äußern, aber wenn das Konzept schon einen bestimmten Charakter des Drastischen verrät, so ist ja auch klar, dass die Situation, die wirtschaftliche Situation im Eisen- und Stahlbereich eine außerordentlich schwierige ist.
Und dass wir ja nur in Wirklichkeit zwischen zwei Möglichkeiten wählen können, nämlich auf der einen Seite so weiterzutun wie bisher, nämlich immer wieder Steuergelder dem Unternehmen zuführen und damit eigentlich eine Steuerlast aufbauen, die ich für nicht vertretbar auf die Dauer halte.
Oder aber man entschließt sich zu Maßnahmen, die in die Unternehmung, also in die Werke, in die Fabriken hineingehen.
Und das sind sehr schmerzliche Maßnahmen, auch nicht auszuschließen.
Also es gibt nur zwischen diesen zwei Möglichkeiten zu wählen.
Und ich meine, dass man jetzt dafür eintreten muss,
sehr entschiedene Maßnahmen zu setzen, weil man sonst nämlich das Problem nicht bewältigt und dann in zwei oder drei Jahren oder in noch kürzerer Zeit schon wieder ein Problem hat und dann die industrielle Substanz oder die Arbeitsplätze noch mehr gefährdet als wenn man wieder so eine auf Gut Österreich Tour des Durchwurstelns einschlagen würde.
Politischen Einfluss in dem Sinn,
dass die Regierung dem Vorstand sagt, Vorstand, du hast nicht so viel Personal abzubauen.
Einen solchen politischen Einfluss wird es nicht geben.
Einen solchen politischen Einfluss wird es nicht geben.
Und dieses Konzept 9000 Arbeitsplätze weniger, Finanzzuschüsse in der Höhe von 20 Milliarden oder mehr,
Ist das nicht eigentlich auch ein Beweis dafür, dass die bisherigen Zuschüsse also völlig vergeblich waren und dass eigentlich die verstaatlichte Politik der letzten Jahre gescheitert ist?
Wir können heute, sehr grob gesprochen, in den westlichen Industriestaaten feststellen, dass die Stahlindustrie überall dort, wo sie wieder auf gesunden Beinen steht, mit circa 50 Prozent der Belegschaft arbeitet, mit der sie vor fünf Jahren gearbeitet hat.
Wäre es nicht gescheiter gewesen, das bei uns auch zu tun?
Früher zu handeln, statt zu riskieren, dass wir jetzt vor diesem Fiasko stehen.
Es ist in der Vergangenheit bei uns mit sehr vielen Versuchen, sehr vielen Bemühungen gearbeitet worden.
Gewisse Rationalisierungen sind schon eingetreten, aber man muss natürlich auch sagen, dass ein sehr entschiedenes Programm erst jetzt durchgezogen wird und ich bin jetzt für Gegenwart und Zukunft zuständig und wir werden
in dieser Zeit, ich sage es noch einmal, das sind keine Drohgebärden, aber das ist ein klares Bekenntnis zu einer entschiedenen Haltung, auch wenn damit schmerzliche Maßnahmen notwendig sein sollten.
Und weht das von Betriebsrätengehören der Vergangenheit an?
Es war ja schon mal so, dass Bundeskanzler und Unternehmensführung für drastische Schnitte waren.
Ja, ich habe meine Meinung dazu schon sehr deutlich gesagt.
Haben Sie mit dem Parteivorsitzenden Sinovac über das Problem schon gesprochen und wie sich das Ganze abspielen soll?
Die Zusammenarbeit nach der Ämtertrennung funktioniert so, dass ein solches Gespräch schon stattgefunden hat.
Dann müssten Sie auch schon wissen, ob es im Vorstand besprochen und beschlossen werden wird.
Ja, aber selbst der Parteivorsitzende ist ja als Person nicht der gesamte Parteivorstand.
Der Parteivorstand hat 60 oder 70 Mitglieder.
Ich kann ja heute hier sozusagen im Vorfeld der Beratungen nicht schon Prognosen anstellen, wer sich dazu in welcher Art zu Wort melden wird.
Aber Sie müssen doch wissen, was der Parteivorsitzende im Gespräch mit Ihnen gemeint hat.
Glaubt er, dass das jetzt der richtige Schritt ist?
Ich denke schon, ja.
Haben Sie den Eindruck aus dem Gespräch gewonnen?
Nein, die Überzeugung.
Er Sie oder Sie ihn?
Sie haben mich gefragt, was ich gewonnen habe.
Ich habe die Überzeugung gewonnen.
Haben Sie sowas wie eine Art politischer Verantwortung für diesen neuen Gerade-Michel-Kurs, der neue Unkompliziertheit, übernommen?
Haben Sie in Ihrem Gespräch mit Dr. Sinowatz gesagt, auf allfällige Einwände, ich weiß ja nicht, ob Sie gekommen sind,
Für den Fall, dass wir also Wahlniederlagen in der Steiermark bei den Nationalratswahlen erleiden, dann übernehme ich dafür die Verantwortung und gehe, um es jetzt ganz direkt zu fragen.
Ja, ich glaube, ich glaube, das muss man ja gar nicht ankündigen, denn da wird eine Wahl stattfinden und wenn das godiert wird, dann wird sich das im Wahlergebnis niederschlagen und wenn es nicht godiert wird, auch.
Also, dass das Gehen oder Bleiben eigentlich dann gar keine eigene Entscheidung ist, sondern das bestimmt der Wähler.
Ja, aber die Frage kann man ja noch erweitern.
Haben Sie dem Herrn Dr. Sinowaz auch gesagt, Konsequenzen angekündigt für den Fall, dass sich Betriebsräte mit politischer Unterstützung, und da gibt es ja angeblich welche, die also in der sozialistischen Partei recht mächtig und großen Einfluss haben, mächtig sind und großen Einfluss haben.
Haben Sie Herrn Dr. Sinowaz gesagt, für den Fall, dass gegen dieses Sanierungskonzept massiver Widerstand
mit Unterstützung von Teilen der sozialistischen Partei ausgeübt werden sollte, dann ziehen sie Konsequenzen.
Nein, Herr Nowak, das Gespräch hat sich in diese Bereiche nicht begeben.
Und ein Nachtrag noch, den politischen Angriff des ÖVP-Generalsekretärs Michael Graf, nämlich, Franitzki sei ein schlechterer Finanzminister gewesen als Herbert Salcher, den will Franitzki sozusagen österreichisch nicht einmal ignorieren.
Wörtlich, das ist mir gleichgültig.
Und damit gebe ich zurück an das Studio.
Die Live-Berichterstattung über die Voest-Diskussion ist für das Dienstag-Mittag-Journal abgeschlossen.
Wir bleiben noch beim Thema Wirtschaft, wechseln allerdings zum Tertiaire-Sektor.
Der Fremdenverkehrssommer 1986 war von Hektik geprägt.
Als zu Sommerbeginn ein beträchtlicher Teil der erwarteten Gäste ausblieb, nahm das Suchen nach den Ursachen kein Ende.
Vom Wetter bis zum Vergnügungsangebot der fremden Verkehrsorte und von Tschernobyl bis zur Konkurrenz der Sonnen- und Billigländer im Süden reichten die Vermutungen, die angestellt wurden, um den Gästeschwund zu erklären.
Am vergangenen Sonntag ist mit dem August auch die Hauptsaison des Sommers 1986 zu Ende gegangen.
Offizielle Zahlen gibt es noch nicht, aber es scheint so, als ob der August einiges geändert hat.
Nicht für alle Fremdenverkehrsorte allerdings, wie aus einer Umfrage hervorgeht, die der ORF bezahlt und durchgeführt hat.
40 Fremdenverkehrsorte in ganz Österreich, ausgewählt nach der jeweiligen Intensität des Fremdenverkehrs in den Bundesländern und nach dem Typus des Fremdenverkehrs, welchen sie repräsentieren.
Dort hat man angerufen und sich nach einem genauen Frageschema den letzten Stand der Dinge geben lassen.
Darüber informiert nun Hans Adler.
Zunächst der allgemeine Trend.
Verloren haben zum beträchtlichen Teil etablierte Fremdenverkehrszentren und gewonnen haben oft eher kleinere Orte und billigere Regionen.
Das eine scheint das andere aufgehoben zu haben, denn verglichen mit dem Vorjahr, das allerdings wirklich kein besonders gutes für den Fremdenverkehr war, ist die Zahl der Übernachtungen ungefähr gleich geblieben.
Gefragt war der Zeitraum Mai bis August, also drei Viertel der Sommersaison.
Nach Bundesländern.
Tirol, Vorarlberg, Wien und das Burgenland haben Verluste hinnehmen müssen.
In Tirol zum Beispiel gab es unter allen angerufenen Orten nur eine einzige Meldung über gleichbleibenden fremden Zustrom.
Sonst haben alle Rückgänge gemeldet.
Teilweise bis zu 10%, wie etwa in Ehrwald und in Neustift im Stubaital.
Wien hatte den sicherlich größten Rückgang als Bundesland zu verzeichnen, minus 17%.
Im Wesentlichen war das Ausbleiben der Amerikaner der Grund.
Kärnten ist gut davon gekommen.
Verglichen mit dem Vorjahr 1985, das bekanntermaßen in Kärnten besonders schlecht war, wurde heuer allgemein ein Zuwachs gemeldet.
Interessanterweise in den Hochburgen des sommerfremden Verkehrs, wie etwa St.
Kantian und Finkenstein.
Deutlich eine Folge des schönen Wetters.
Es hat die Besucher an den Seen gehalten.
Dementsprechend haben übrigens oft Orte mit einem Wanderangebot in den Bergen Rückgänge hinnehmen müssen.
Salzkammergut etwa der gleiche Erfolg wie im vergangenen Jahr.
Gut gelaufen ist die Saison vor allem im unmittelbaren Einzugsbereich der Seen, zum Beispiel in St.
Wolfgang und am Ausseersee.
Gefragt nach den Gästen und ihren Wünschen zeigt sich ein deutlicher Trend der Österreicher im eigenen Land Urlaub zu machen.
Entsprechend der geografischen Lage haben neben den Urlaubern nicht daheim und doch zu Hause vor allem in Mönchkirchen ungarische Gäste, andererseits aber in Oberösterreich Deutsche und Holländer die Betten der Wirte und Hoteliers gebucht.
Nicht weniger als 70 Prozent der befragten Ortschaften haben einen Anstieg der Übernachtungen österreichischer Gäste gemeldet.
47% berichteten von einer Steigerung der Nachfrage durch französische und 35% durch italienische Gäste.
In 40% aller Ortschaften beklagt man einen Rückgang der deutschen und der amerikanischen Gäste.
Natürlich wurden die Restaurateure und Hoteliers auch nach den, ihrer Ansicht nach, wichtigsten Gründen für das Ausbleiben von Gästen gefragt.
Die hohen Preise, vor allem die ins Geld gehenden Nebenkosten eines Urlaubs, haben nicht weniger als 90 Prozent der Befragten angegeben.
Über 77 Prozent haben daneben auch starre Essenszeiten in Wirtshäusern und Restaurants und ebenso unflexible Ladenschlusszeiten als Grund für Missstimmungen unter den Gästen erwähnt.
Mit den zugegebenermaßen hohen Preisen in Österreich ist natürlich auch die Konkurrenz der Billigländer als Grund für ein Ausbleiben der Gäste verbunden.
Rund die Hälfte der Angenufenen sahen im wechselhaften Wetter einen Grund für das Ausbleiben der Gäste, setzt aber selbstkritisch hinzu, das war immer schon so und früher waren wir ein gefragteres Fremdenverkehrsland.
Etwa ein Drittel der Hoteliers, Wirte und Fremdenverkehrsdirektoren beklagten eine Verschlechterung des Österreichbildes im Ausland, ein zu geringes Freizeitangebot und fehlende bundesweite Direktiven und Organisationen, die dem Fremdenverkehr unter die Arme greifen könnten.
Schließlich, wer kommt schon daran vorbei?
Die Frage nach Tschernobyl.
Nur ein Drittel der Befragten hat den Unfall in dem sowjetischen Kernkraftwerk als Grund für ein Ausbleiben von Gästen angesehen.
Und das nur bis maximal Ende Juni.
Weitere Informationen über die Fremdenverkehrstrends des abgelaufenen Sommers bekommen Sie übrigens heute um 20.15 Uhr im ersten Fernsehprogramm, Titel der Sendung Verlorenes Paradies.
Und jetzt gleich noch ein Programmhinweis.
Journal Panorama.
Südafrikas Staatspräsident Peter Wilhelm Botha gilt als Galleons Figur jener weißen Minderheit der Kapp-Republik, die eine Reform des Gesellschaftssystems nur im Zeitlupentempo verwirklicht sehen will.
Unruhen in seinem Land führt Botha ausschließlich auf kommunistische Agitation zurück.
Das System der Rassentrennung befürwortet er nach wie vor mit dem Argument, man müsse die verschiedenen Völker, die in Südafrika leben, voreinander schützen.
Kritik seitens der Verbündeten im Westen, jüngst auch aus den USA, vom Apartheid-System abzurücken, ficht ihn Botha nicht an.
Auch die Androhung von Wirtschaftssanktionen beeindruckt den südafrikanischen Staatschef nicht.
In einem Interview mit den ARD-Korrespondenten Gero von Boehm und Thomas Kuchem sagte Botha, auf die Folgen westlicher Sanktionen für Südafrika angesprochen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Südafrika Sanktionen erlebt hat.
Im militärischen Sektor müssen wir seit Jahren mit Sanktionen leben.
Wir haben diese Sanktionen bewältigt und sind heute stärker, als wir vor diesen Sanktionen waren.
Genau das habe ich gemeint.
Südafrika ist wirtschaftlich ein starkes Land.
Bei uns werden die meistens strategisch wichtigen Mineralstoffe der Welt gefördert.
Unsere Nahrungsmittel können in Afrika und im übrigen Westen verbraucht werden.
Unser Handel mit den westlichen Ländern ist stark.
Südafrikas Kraft kann nicht einfach vernachlässigt werden.
Südafrika wird seine Position behaupten und gegen Sanktionen auf eine anständige und verantwortliche Weise kämpfen.
Gegebenenfalls werden wir wirtschaftlich stärker sein als vorher.
Das ausführliche Interview mit Südafrikas Staatspräsident Botha können Sie heute Abend hören, ab ca.
18.30 Uhr im Programm Österreich 1 in Unserem.
Journal Panorama.
12.43 Uhr ist es mittlerweile geworden und es folgt ein Auslandsbericht.
Unser südliches Nachbarland Italien hat zwar erst ein Atomkraftwerk in Betrieb, aber ein ehrgeiziges Ausbauprogramm sieht bis zum Jahr 1990 vor, dass 40 Prozent des Strombedarfs durch Strom aus Atomkraftwerken gedeckt werden soll.
Allerdings ist schon klar, dass dieses Ziel nicht erreicht werden kann und im Gefolge der Tschernobyl-Katastrophe dürfte es noch schwieriger werden, diese Pläne zu verwirklichen.
Nicht nur regt sich eine breitere Anti-Atomkraft-Stimmung, die durch mehr als eine Million Unterschriften unter ein Volksbegehren gegen die Atomenergie deutlich zum Ausdruck gekommen ist, auch politisch kommt einiges in Bewegung.
Und wie das in Italien üblich ist, sofort wird wieder von Regierungskrise gesprochen.
Die Sozialisten, die Partei des Ministerpräsidenten Kraxi, haben sich von der Haltung der deutschen SPD anregen lassen und propagieren jetzt einen Ausstieg aus der Kernkraft, sehr zum Ärger der Christdemokraten und der anderen Koalitionspartner.
Aus Rom berichtet darüber Alfons Dalma.
Am Anfang dieser neuen Konfliktrunde steht die Schlussfolgerung, die einer der wichtigsten italienischen Sozialisten nach Kraxi aus der nuklearpolitischen Entschließung der deutschen SPD in Nürnberg gezogen hat.
Der Vizeparteisekretär Claudio Martelli ist auf der Heimreise aus der Bundesrepublik nach Rom, wie einst Saulus auf dem Wege von Damaskus,
von der Blitzerkenntnis getroffen worden, dass Italien den weiteren Bau von Atomenergiezentralen einstellen und die Schließung der vorhandenen zwei Nuklearwerke ins Auge fassen müsse.
Und ist damit von einem Tag zum anderen der Apostel Paulus der sich jetzt neu formenden antinuklearen Bewegung im großen südlichen Nachbarland Österreichs geworden.
Die Partei des Regierungschefs Craxi galt bis jetzt als eine der Stützen der nuklearen Energiepolitik des Landes.
Jetzt ist sie die erste und vorläufig einzige von den drei größten politischen Kräften Italiens, die sich auf die Seite der Gegner der Nuklearenergie geschlagen hat.
Schon wirft der Sprecher der Demokratia Cristiana Gallone dem sozialistischen stellvertretenden Parteisekretär vor,
Er hätte die Solidarität der Regierung gebrochen und der für die kommenden Monate berufenen Nationalen Energiekonferenz vorgegriffen.
Die größte italienische Partei macht damit darauf aufmerksam, dass die neue Haltung des Sozialisten den jetzigen und den zukünftigen Bedürfnissen des Landes widerspreche.
Während die sozialdemokratische Partei sich mit der Bemerkung begnügt, Martellis Bekehrung sei reichlich spät gekommen,
Protestieren die anderen zwei kleineren Koalitionsparteien, die Republikaner und die Liberalen, gegen einen sozialistischen Vorstoß, dem sie rein taktische und wahlpolitische Motive unterstellen.
Für die Mobilisierung der bisher ziemlich passiven antinuklearen Front in Italien gibt es nämlich zwei Anzeichen.
Einmal, die Kommunisten, darin bestärkt vom Verlangen ihrer Gewerkschaften und vom sowjetischen Energieplan,
waren immer schon für die Nuklearzentralen, aber auf ihrem Parteitag von Florenz offenbarte sich zum ersten Mal eine starke Opposition dagegen.
Die alte, bisherige Linie wurde mit einer Mehrheit von lediglich 17 Stimmen bei 2.500 Parteidelegierten noch einmal bestätigt.
Seitdem rumort die Auseinandersetzung in den inneren Reihen der KP.
Und zum anderen, eine von den Splittergruppen der Linken und von der radikalen Bewegung ergriffene Initiative zum Verbot der Atomenergie durch eine Volksabstimmung hat mit mehr als eine Million Unterschriften zunächst die notwendige Zahl weit übertroffen.
Italien ist mit der Erfüllung seines Atomenergieplans übrigens schwer im Verzug.
Vier Prozent des Gesamtbedarfs statt der vorgesehenen zehn Prozent zum jetzigen Zeitpunkt.
Im Zusammenhang mit dieser Verspätung ist der Energieimport von dem vorgesehenen 8% auf 16% in diesem Jahr gestiegen.
Italien diskutiert die Atomkraft, ein Bericht von Alfons Dalma.
Das Abenteuer einer Atlantiküberquerung per Heißluftballon ist jetzt einem niederländischen Team gelungen.
Zwei holländische Aeronauten und eine Aeronaut-Team waren am Sonntagmorgen von Neufundland aus mit ihrer Mongolfier zu ihrer Atlantiküberquerung gestartet.
Ein gefahrvolles Unterfangen, wie die fliegenden Holländer bereits im vergangenen Jahr feststellen mussten.
Bei ihrem ersten Versuch, die 4.100 Kilometer, die den amerikanischen vom europäischen Kontinent trennen, mit dem Ballon zu überqueren, waren die Luftschiffer an einem Leck in der Hülle des Ballons gescheitert.
Über den nunmehr gelungenen Transatlantikflug der holländischen Luftpioniere informiert Günther Fieten.
Nach 51 Stunden, 14 Minuten, schlägt die schiffförmige Gondel beim Aufprall einen Purzelbaum.
Es ist 8 Uhr 8.
Und da legt der Dutch Viking sich in voller Länge, 46 Meter, ins Korn, am Rand des trockengelegten Söderseebodens, östlich von Amsterdam, zwischen Hochspannungsmasten, die im Wasser stehen, und den ersten Backsteinhäuschen der kleinen Neulandstadt Almere.
Hubschrauber schwirren am hellgrauen Himmel, die Luftwaffe lässt F-16-Jäger vorüber donnern, Kampfjets, wie sie auch einer der Ballonfahrer fliegt, der Pilot Henk Haaremann.
Keuchen kommt dann Captain Henk Brink aus dem Luftboot aus Polyester, Prellungen durch die krachende Bodenwelle, Schmerzen im Unterleib,
Ein Rettungsheli bringt ihn zum Airport Amsterdam.
Kurzer Check dort durch den Notdienst.
Het gaat wel, es is halb zu schlimm, sagt der 41-jährige Holländer und lässt sich wieder zu den anderen zurückfliegen ins Kornfeld, das mittlerweile niedergewalzt ist durch Schaulustig Volk.
Drei Rekorde haben die Holländer aufgestellt.
Sie sind die ersten Europäer, die es geschafft haben.
Sie waren doppelt so schnell wie vor acht Jahren die Amerikaner und zum ersten Mal eine Frau per Ballon transatlantisch.
Voriges Jahr waren Hank und Evelyn Brink nach 33 Stunden halbwegs zwischen den Kontinenten ins Wasser geklatscht.
Sonntag, örtlich nach Mitternacht, war der Ballon in St.
Johns auf der Halbinsel Evelyn Neufundland losgeschwebt mit fauchendem Brenner nach 30 Wartetagen auf günstige Höhenwinde und zuletzt noch stundenlanger Verzögerung, denn als man abfliegen wollte, stellte sich heraus,
dass die mitgegebene Luftpost irrtümlicherweise mit dem 1.
September 86 abgestempelt war.
Doch dann stieg die Riesenblase schnell auf über 3000 Meter und da pfiffen die kalten Lüfte aus Kanada genau West-Ost in Richtung von Europa.
Die Luftreise über den Atlantik vor die Fern gesteuert durch Meteorologen
Auf dem Flughafen von Amsterdam sie sandten Navigationsdaten an einen Rechner in der Gondel.
Balance fliege nach dem Wind, der hoch über der Erde in verschiedene Richtungen weht.
Und nur weil die Flugleitungen in Holland diese Strömungen fast auf den Winkelgrad genau kannten und über Satellit hinaus funken konnten, deshalb lag die riesige weiße Blase ununterbrochen auf idealem Kurs.
Zeitweise erreichte der Dutch Viking das Tempo eines Intercities 110, 120 Stundenkilometer.
Und wie über die Weichen einer Schienenstrecke sauste der Ballon immer wieder hinauf oder hinunter in die perfekte Bahn mit der perfekten Geschwindigkeit.
Man wollte in Holland landen bei Tageslicht, nirgendwo anders, nicht schon in der Nacht, so dass man gestern Abend noch vor Irland
schon tiefer und tiefer und langsamer zu fliegen begann.
Fast wäre man im Blumenland der Haarlemmer Senke gelandet, doch die helle Lüfte über Holland spielte noch ein bisschen Ball mit dem Dutch Viking, bis die Ballonfahrer die heiße Luft aus der Blase und aus den Innenkammern das Helium verströmen ließen und da sausten sie runter, Hals und Beinbruch und Gott sei Dank.
Nach diesem Bericht über die Fairnesse dreier fliegender Holländer bei ihrer Atlantiküberquerung nun zur Kultur.
Am Samstag dieser Woche wird in Köln der größte Museumsneubau der Bundesrepublik Deutschland eröffnet.
In dem Neubau haben das Walraff-Richards-Museum, das Museum Ludwig, die Philharmonie, eine Bibliothek und eine Cinemathek Platz gefunden.
In Köln schafft dieser Neubau eine Verbindung zwischen dem Dom und den Rheingärten.
Eine trennende Uferstraße wurde in einen Tunnel verbannt.
Köln liegt wieder am Rhein, lautet dennoch einer der vielen Slogans, mit denen das neue Kulturzentrum von den stolzen Stadtvätern propagiert wird.
Heidi Grundmann informiert.
Güterwagen bei Gruppen 6, so nennen die Kölner angeblich ihr neues Kulturzentrum, das durch auf Ziegelsockeln ruhende, matt glänzende Baukörper und eine diagonal zum Dom ansteigende Landschaft aus silbergrauen Shadedächern gekennzeichnet ist.
Dächern, die wie andere meinen, sich mit ihrer Rundung vor der Kathedrale zu verneigen scheinen.
Und wieder andere sagen ganz einfach, der Komplex sähe aus wie ein Riesenbunker oder eine Fabrik, von außen zumindest.
Drinnen sei man ja noch nicht gewesen.
Tatsächlich sollen jeder Mann und jede Frau erst ab 6.
September, dann aber acht Tage lang bei freiem Eintritt den Kulturbunker von innen betrachten.
Bis dahin werden nur ausgewählte Gruppierungen aus dem Kunstbetrieb zu jeweils neuen Empfängen in den Neubau zugelassen.
Gestern war es die internationale Presse.
Sie bat man zu ersten Informationen über die Eröffnung der Museen im Kölner Louvre oder Kölner Pompidou, so die euphorischen Kulturpolitiker, ausgerechnet in die tief in die Erde hineingebaute Klangarena der neuen Philharmonie.
Diese wiederum wird samt digitalem Aufnahmestudio erst am 14.
September eröffnet.
mit einem Werk von Alois Zimmermann und einer Rede von Maurizio Kagel.
Was sich nun zwar unter einem Dach, aber dem Zeitgeist entsprechend säuberlich getrennt präsentiert und auch getrennt eröffnet wird, war als die Architekten Peter Bussmann und Gottfried Haberer 1976 mit ihrem Entwurf den ersten Preis eines Wettbewerbs gewannen, als Einheit gedacht.
Die ursprüngliche Vision, wenn man das so anspruchsvoll sagen darf, war ja das Zusammengehen aller Künste unter diesem Dach der Architektur.
Diese Vorstellung stammte aus den grenzüberschreitenden 60er Jahren.
Der Kulturbau zwischen Kölner Dom und Rhein wurde erst 1981 begonnen, trotz städtischer Finanzkrise und angeschoben durch den auch hierzulande bekannten, nicht immer schokoladesüßen Druck des Aachener Schokoladefabrikanten und Kunstsammlers Peter Ludwig.
Das nach ihm benannte Museum Ludwig kann sich nun auf zwei Ebenen des neuen Komplexes und im weiten Treppenhaus ausbreiten.
Kein Wunder, dass Peter Ludwig gestern geradezu poetisch ins Schwärmen geriet.
Das ist sicher für meine Frauen, für mich ein herrlicher Tag.
Wir sind durch tiefe Täler.
der Angriffe, der Attacken, der Beschimpfungen gegangen.
Aber jetzt hat die Straße uns bergan geführt auf den Gipfel, den die Eröffnung dieses Museums in Köln in unserem Leben darstellt.
Der neue Direktor des Museums Ludwig, Siegfried Gohr, sieht den Schwerpunkt seiner Sammlung und Aktivitäten beim Thema Europa-Amerika, dem auch die erste in jeder Hinsicht eng gefasste Sonderausstellung im neuen Haus gewidmet ist.
Die neuen Räume ermöglichen dem Ludwig-Museum auch die Einbeziehung von Fotografie und Video.
Dr. Gohr?
Also die neuen Medien kommen im Neubau eben doch viel stärker zur Geltung und werden uns das Profil eines wirklich modernen Museums im Typus des Museum of Modern Art in New York geben.
Diesen höchsten internationalen Anspruch sieht der Ausstellungsmacher Kaspar König aus Köln nicht ganz gerechtfertigt.
Nach einem ersten Rundgang durch die Sammlung Ludwig meinte König, Es ist kein wirklich kosmopolitisches, internationales Museum.
sondern es ist eines, was wichtig ist innerhalb dieser Region.
Aber es ist nicht sozusagen ein Weltanspruch, weder von der Architektur, noch von der Konzeption der Sammlung, wie sie sich jetzt übermittelt.
Das Walraff-Richards-Museum mit seinen vom 13.
Jahrhundert bis zum Impressionismus reichenden Beständen liegt zwischen der Moderne des Museums Ludwig eingebettet und begegnet ihr im großen Treppenhaus mit Rubens.
Ich war gerade im Bad Raufricherts Museum und das hat mir sehr gut gefallen, besonders die mittelalterlichen Altäre.
Moderne und Mittelalter profitieren von der neuartigen Lichtdramaturgie im Kulturkomplex zwischen Dom und Rhein.
Das Kunstlicht ist nicht überall gleich, sondern einmal heller, einmal dunkler, dem Licht in Kirchen nachempfunden.
Und 70 Prozent des Lichtes sind Tageslicht, Nordlicht, das durch die schrägen Glasfenster der Schettdächer fällt.
Eine Konstruktion, die Architekt Bussmann zu dem stolzen Satz berechtigt,
Also unsere Oberlichtlösung würde ich als ein Norm bezeichnen, insbesondere in der Zusammenfügung der Form, die das Licht hineinführt und der Form, die dazu gefügt wurde, die das Licht hineindreht in den Raum.
Den Architekten übrigens, die mit viel Vorauskritik bedacht worden sind, der sicher noch einige Nachkritik folgen wird, wurde bei der gestrigen Pressekonferenz in der Philharmonie des neuen Baus spontaner Applaus zuteil.
Ein voller Erfolg bei der Bevölkerung scheint übrigens der neue, über der Philharmonie liegende Heinrich-Böll-Platz zu sein, den die Architekten von dem israelischen Künstler Danik Harawan gestalten ließen.
Noch sieht der Platz zwar ein wenig zu neu aus, doch sicher nicht mehr lange, haben doch schon die ersten Kinder begonnen, ihn mit ihren BMX-Rädern in Besitz zu nehmen.
Soviel über Kölns neues Kulturzentrum.
Es ist jetzt drei Minuten vor eins, höchste Zeit also für die Schlussnachrichten.
Herbert Slawik liest.
Österreich.
Das neue Konzept der Voest Alpine AG wird am Nachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt.
Soweit bisher bekannt ist, müssen in den kommenden drei Jahren bei der Voest etwa 9000 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Betroffen sollen vor allem die Hütte Donawitz und der Erzberg sein.
Der Finanzbedarf der Föst-Alpine zur Verlustabdeckung und zur Erhöhung des Eigenkapitals wird mit etwa 20 Milliarden Schilling veranschlagt.
Bundeskanzler Wranicki sagte zum neuen Föst-Konzept, die wirtschaftliche Situation im Eisen- und Stahlbereich sei derart schwierig, dass man nun für entschiedene Maßnahmen eintreten müsse.
Wenn die zugegebenermaßen schmerzlichen Schritte nicht durchgezogen werden sollten, so könne es keine Problemlösung geben, betonte der Bundeskanzler.
Der steirische Landeshauptmann Josef Kreiner hat das Föst-Konzept nachdrücklich abgelehnt.
Kreiner sprach von Horrorzahlen und von einer schockartigen Bestürzung, vor allem in der Obersteiermark.
Sollte das Konzept bleiben, so würde die steirische Landesregierung Widerstand leisten, sagte er.
Der sozialistische Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Gross meinte, Strukturmaßnahmen seien zwar nötig, das Föst-Konzept in der derzeitigen Form sei jedoch für die Steiermark unakzeptabel.
Das neue Föst-Konzept war auch Hauptthema einer Pressekonferenz von ÖVP-Generalsekretär Michael Graf.
Graf sprach von einem Kündigungskonzept und vom vollständigen Zusammenbruch der sozialistischen verstaatlichen Politik.
Der ÖVP-Generalsekretär vertrat die Ansicht, es zeichne sich eine nationale Tragödie ab, sollte das Konzept verwirklicht werden.
In Österreich herrscht nach wie vor Rekordbeschäftigung.
Ende August waren rund 2.855.000 Arbeiter und Angestellte registriert.
Das ist der zweithöchste Beschäftigtenstand, der jemals in Österreich erreicht wurde.
Die Arbeitgeberseite sieht bei den bevorstehenden Lohnverhandlungen für die 300.000 Metallarbeiter kaum einen Spielraum für eine Reallohnerhöhung.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Wolfgang Burckhardt, führte an, dass bei diesen Verhandlungen die vereinbarte Arbeitszeitverkürzung auf 38,5 Stunden berücksichtigt werden müsse, die mit 3,9 Prozentpunkten bei den Kosten wirksam werde.
Außerdem sei die wirtschaftliche Entwicklung ungünstiger als erwartet ausgefallen, sagte Burckhardt.
Die Metallarbeitergewerkschaft wird ihre Lohnforderungen am 12.
September bekannt geben.
Nun noch die Wetteraussichten für Österreich bis zum heutigen Abend.
Unterschiedlich aufgelockert bewölkt, im Nordstau etwas Regen.
Nachmittagstemperaturen zwischen 17 und 21 Grad.
Die Nachrichten waren Schlusspunkt einer Stunde aktueller Berichte im Mittagsjournal.
Manfred Kronsteiner wünscht einen angenehmen Dienstagnachmittag.