Mittagsjournal 1986.09.05

Video-Player wird geladen.
Advertisement
Aktueller Zeitpunkt 00:00
Dauer 00:00
Geladen: 0%
Streamtyp LIVE
Verbleibende Zeit 00:00
1x
  • Marker
  • Beschreibungen aus, ausgewählt
  • Untertitel aus, ausgewählt
    x
    ZOOM HELP
    Drag zoomed area using your mouse or a finger.
    100%

    Rechtliches

    Zitieren

    KI-generiertes Transkript

    Die Zeit, in fünf Sekunden ist es zwölf Uhr.
    Zwölf Uhr.
    Hier ist der österreichische Rundfunk.
    Guten Tag beim Mittagschanal, sagt Ihnen Fritz Wendler als Redakteur im Studio.
    Unsere geplanten Beitragsthemen nach den Nachrichten und der Wochenendwettervorschau sind die Kapperung eines amerikanischen Verkehrsflugzeugs mit fast 400 Menschen an Bord auf dem Flughafen von Karachi.
    In Vorarlberg geht um Mitternacht der einjährige Versuch mit Tempo 100 auf Autobahnen zu Ende.
    Die neuesten Erklärungen von Handelsminister Steger zum Thema Ladenschlusszeiten.
    In Österreichs Gefängnissen gibt es für die Häftlinge weitaus zu wenig vom Gesetz eigentlich vorgeschriebene Arbeit.
    Zum Konzept für Östalpine neu nimmt nun noch ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf Stellung.
    Das Phänomen Welser Messe, die von mehr als einer Million Menschen besucht wird.
    Genau heute vor 40 Jahren wurde in Paris jener Vertrag unterzeichnet, mit dem der Weiterverbleib Südtirols bei Italien festgeschrieben wurde.
    Und dann gibt's noch die Vorschau für ein ungewöhnliches Konzert, das drei Stars verschiedener Musiksparten gemeinsam geben.
    Jesse Norman, Friedrich Gulder und Wolfgang Ambross.
    Jetzt aber gleich ins Nachrichtenstudio von wo Karl Berger eine von Georg Schalgruber zusammengestellte Meldungsübersicht liest.
    Pakistan.
    Die vier Männer, die auf dem Flughafen von Karachi einen Jumbo-Jet der amerikanischen Fluggesellschaft Pan Am mit etwa 400 Menschen in ihre Gewalt gebracht haben, drohen mit der Erschießung von Passagieren.
    In einem bis zum Mittag laufenden Ultimatum verlangen sie, nach Zypern gebracht zu werden.
    Der Überfall der arabisch sprechenden Luftpiraten auf das Flugzeug hat mindestens ein Menschenleben gefordert.
    Drei Personen erlitten Schussverletzungen.
    Zu der Aktion hat sich in der zyprischen Hauptstadt Nikosia eine Gruppe bekannt, die sich Organisation der revolutionären libyschen Zellen nennt.
    Norwegen.
    Bei einem Hotelbrand in der Stadt Kristiansand sind heute früh mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen.
    Man befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer steigen wird, weil die Rettungsmannschaften noch nicht in alle Zimmer vorgedrungen sind.
    Insgesamt befanden sich 110 Gäste in dem Hotel.
    51 Personen wurden verletzt.
    Das Feuer ist aus bis jetzt nicht geklirrter Ursache in der Empfangshalle ausgebrochen.
    Das 1969 eröffnete Hotel ist das größte in Südnorwegen.
    Es gilt als beliebter Aufenthaltsort für Touristen und Geschäftsleute.
    Meldungen über tote oder verletzte Österreicher liegen zur Stunde nicht vor.
    Österreich.
    Das nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten erstellte neue VÖSS-Konzept steht nach wie vor im Mittelpunkt zahlreicher Äußerungen und der innenpolitischen Diskussion.
    Zuletzt hatte VÖSS-Generaldirektor Herbert Lewinsky die Ansicht vertreten, an diesem Sanierungskonzept gehe kein Weg vorbei.
    Lewinsky sagte, er sei sicher, dass auch die Belegschaftsvertretung konstruktiv an das Konzept herangehen werde.
    Der österreichische Gewerbeverein forderte stützende Maßnahmen durch die Bundesregierung und durch die Länder.
    Für die ÖVP hat heute Wirtschaftssprecher Robert Graf eine Stellungnahme zum Föß-Konzept abgegeben.
    Der frühere FPÖ-Bundesparteiobmann und ehemalige Bürgermeister von Graz, Alexander Götz, hat sich in der neuerlichen parteiinternen Diskussion zu Wort gemeldet.
    Es sei fünf vor zwölf für einen Kurswechsel und für einen Obmannwechsel in der FPÖ, sagte Götz.
    Ein längeres Zuwarten bei dringend notwendigen personellen Veränderungen an der Spitze der Partei könnte ein letales Ende bei den Nationalratswahlen im nächsten Frühjahr bedeuten, ergänzte der ehemalige Parteiobmann.
    Der neue FPÖ-Chef wäre nach Ansicht von Götz dort zu suchen, wo die FPÖ auf Wahlerfolge hinweisen kann.
    Konkret nannte er Kärnten und Tirol.
    Am bevorstehenden FPÖ-Bundesparteitag will Götz nicht teilnehmen.
    Er kann sich nach eigenen Angaben mit dem derzeitigen Kurs der Partei nicht identifizieren.
    Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Salzburger Erzbischof Karl Berg, hat sich neuerlich skeptisch zur Kernenergie geäußert.
    Berg sagte wörtlich, es gehe bei der Frage der Atomkraft um das Lebensrecht und um die menschenwürdige Zukunft der nachwachsenden Generation.
    Es sei daher größte Vorsicht geboten, wenn technische Entwicklungen ein unabschätzbares Unfallrisiko in sich trügen und durch unabsehbare Nebenwirkungen das Leben künftiger Generationen gefährdeten.
    In Österreichs Gefängnissen hat es im August um 600 Häftlinge weniger gegeben als im Vorjahr.
    Justizminister Harald Ofner erklärte heute die abnehmende Zahl der Häftlinge mit der sinkenden Schwer- und Jugendkriminalität.
    1982 saßen insgesamt 8297 Menschen hinter Gittern, 1986 sind es 7760.
    Hofner führt diese Tendenz auf die ausgewogene Sicherheitspolitik und konsequente Strafrechtspflege zurück.
    Nach einer internationalen Liste steht Österreich mit der Häftlingsquote pro Kopf noch immer an zweiter Stelle nach der Türkei.
    Bautenminister Heinrich Übleis hat die Beseitigung von Unfallschwerpunkten als wichtiges Vorhaben der Straßenbaupolitik bezeichnet.
    In einem entsprechenden Konzept sind konkret 50 Schwerpunkte in allen Bundesländern aufgezählt.
    Für eine erste Ausbaustufe wurden zusätzliche Mittel in Höhe von 20 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt.
    USA.
    Abrüstungsexperten der Supermächte treffen heute in Washington zu einer neuerlichen Gesprächsrunde zusammen.
    Bei dem Treffen soll eine Grundlage für eine Begegnung der Außenminister Schulz und Gevard Naze erstellt werden.
    Unterdessen halten die Spannungen wegen der Verhaftung des amerikanischen Journalisten Nikolaus Danilov an.
    53 Abgeordnete des Repräsentantenhauses in Washington forderten in einem Schreiben den sowjetischen Parteichef Gorbatschow auf, Danilov sofort und bedingungslos freizulassen, andernfalls könnten sich die Beziehungen der Supermächte ernsthaft verschlechtern.
    Den Spionagevorwurf der sowjetischen Behörden gegen den Journalisten weisen die amerikanischen Parlamentarier strikt zurück.
    Chile.
    Der Aufruf linker Oppositionsgruppen zu einem neuerlichen nationalen Protesttag ist gestern in Chile nur in geringem Maße befolgt worden.
    Die christlich-demokratische Opposition zog ihre Unterstützungserklärung für den Aufruf zurück, weil sie eine kommunistische Unterwanderung der Protestbewegung befürchtet.
    Bei Demonstrationen in der Hauptstadt Santiago wurden etwa 350 Personen festgenommen.
    Ein Demonstrant kam ums Leben.
    Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschoße ein, um die Menge zu zerstreuen.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Ein ranghoher ostdeutscher Wissenschaftler hat sich in den Westen abgesetzt.
    Entsprechende Meldungen publiziert heute die deutsche Presseagentur unter Berufung auf zuverlässige Kreise in Bonn.
    Der Name des Wissenschaftlers wird mit Hasso Meinert angegeben.
    Der Gelehrte ist demnach von einer wissenschaftlichen Veranstaltung in Paris nicht nach Ostberlin zurückgekehrt.
    Eine Parallele zu dem Fall Meißner besteht nach Angaben aus Bonn nicht.
    Herbert Meißner ist am 9.
    Juli in die Bundesrepublik Deutschland gekommen und knapp zwei Wochen später auf eigenen Wunsch wieder in die DDR zurückgekehrt.
    Das waren die Nachrichten.
    Es ist 12.08 Uhr und wir kommen jetzt zum Wetter.
    Wie es auf diesem Sektor derzeit im Lande ausschaut und wie es am Wochenende wird, sagt uns Dr. Herbert Gmoser von der Wiener Hohen Warte.
    Grüß Gott Herr Wendl, Grüß Gott meine Damen und Herren.
    Das Wetter zum Wochenende wird zunächst geprägt von einem Hochdruckgebiet, welches sich vom Ostatlantik bis zum Schwarzen Meer erstreckt.
    Am Sonntag erreicht eine schwache Störung von der Nordsee kommend die Alpen-Nordseite.
    Zu Wochenbeginn wiederum bleibt es vorübergehend freundlich.
    Wie sieht nun der Ablauf des Wetters im Detail aus?
    Heute Freitag bleibt es sonnig.
    Morgen Samstag stellt sich bundesweit spätsommerliches Schönwetter ein.
    Nach Auflösung lokaler Frönebelfelder gibt es tagsüber eine kräftige Tageserwärmung.
    Am Sonntag bleibt in Kärnten und der Steiermark und teilweise auch in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland das Schönwetter bestehen.
    Nur an der Alpen-Nordseite tritt im Tagesverlauf eine Beeinträchtigung auf.
    Bei zunehmend starker Bewölkung kann es örtlich auch zu Regen kommen.
    Für Montag stellt sich allgemein wieder freundliches Wetter mit lokalen Frühnebelfeldern ein.
    Die nächste Störung greift am Dienstag auf Mitteleuropa über.
    Die Frühtemperaturen liegen zum Wochenende bei schwachen bis mäßigen westlichen Winden zwischen 2 und 8 Grad.
    Örtlich kann schon leichter Morgenfrost auftreten.
    Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 20 und 26 Grad.
    Bergtouren sind sicherlich am Samstag ratsam.
    Am Sonntag sollten Touren am Alpenhauptkamm und an der Alpen-Nordseite aufgrund des aufkommenden Störungseinflusses eingeschränkt werden.
    In 2000 Meter wird vorübergehende Temperatur bis plus 8 Grad ansteigen.
    Zum Abschluss noch die Wettermeldungen von heute 12 Uhr.
    Wien-Heiter 18 Grad mit einem Nordwestwind und 10 Kilometern pro Stunde, Eisenstadt-Heiter 17 Grad, St.
    Pölten-Heiter 16 Grad und Südwestwind mit 10 Kilometern pro Stunde, Linz-Heiter 15 Grad, Salzburg-Heiter 15 Grad,
    Innsbruck stark bewölkt 14 Grad, Pregens wolkenlos 14 Grad und Nordwestwind mit 10 Kilometern pro Stunde, Graz heiter 16 Grad und Südwind mit 10 Kilometern pro Stunde und Klagenfurt heiter 15 Grad.
    Das war Dr. Herbert Gmoser mit dem Wetterbericht.
    Es ist 12.10 Uhr und wir kommen jetzt gleich wieder zurück zum Thema der ersten Meldung.
    Zur Kapperung eines amerikanischen Verkehrsflugzeugs mit fast 400 Passagieren an Bord auf dem Flughafen von Karachi in Pakistan.
    Details aus den bisher vorliegenden internationalen Agenturberichten fasst nun Roland Machatschke zusammen.
    Die Boeing 747 der Fluggesellschaft Pan Am war auf dem Flug von Bombay über Frankfurt nach New York, als sie heute Nacht unserer Zeit eine planmäßige Zwischenlandung in Karachi einlegte.
    Es war genau 1.55 Uhr, das ist knapp vor 5 Uhr früh Ortszeit, als vier Männer über eine der Gangways das Flugzeug stürmten, das gerade aufgetankt wurde.
    Die Terroristen hatten sich als Sicherheitsbeamte verkleidet.
    Sie schossen um sich, dabei wurden vier Menschen verletzt.
    Einer, wahrscheinlich kein Passagier, sondern ein Angestellter der Fluggesellschaft, starb später im Krankenhaus.
    Von Panem wird allerdings der Tod des Mannes nicht bestätigt.
    Informationen sind immer noch spärlich und zum Teil widersprechend.
    So ist die genaue Zahl der Geiseln im Flugzeug nicht bekannt.
    Es sind rund 400 Menschen, darunter auch Kinder.
    Die meisten sind indische Staatsbürger, aber auch eine große Zahl von Pakistanis ist dabei.
    Außerdem 44 Amerikaner, einige Deutsche, Briten und Italiener.
    Der Cockpit-Besatzung ist die Flucht gelungen.
    Pilot, Co-Pilot und Bordingenieur konnten sich durch einen Notausstieg in Sicherheit bringen.
    Nach den bisherigen Informationen haben die Entführer ein Ultimatum gestellt, das um 16 Uhr unserer Zeit abläuft.
    Sie sprechen Arabisch, ein Bekenneranruf identifizierte sie als Mitglieder einer Gruppe namens revolutionäre libysche Zellen, sie verlangen eine arabisch sprechende Mannschaft oder die Rückkehr der geflohenen Cockpit-Besatzung und sie wollen mit den Geiseln nach Zypern gebracht werden.
    Die Aktion dient offenbar der Befreiung von Gesinnungsgenossen, die in Zypern in Haft sind.
    Hatte in den ersten Stunden nach der Kapperung der Pan-9-Maschine auf dem Flughafen von Karachi noch Unklarheit geherrscht, warum die Terroristen mit dem in ihre Gewalt gebrachten Flugzeug ausgerechnet nach Zypern wollten, so weiß man nun also seit dem späten Vormittag darüber und über das erpresserische Ziel der Aktion Bescheid.
    Details dazu berichtet aus Zypern Ferdinand Hennerbichler.
    Die Flugzeugentführer von Karachi wollen die Mörder vom Yachthafen in Larnaca freipressen.
    Das sind ein Brite, Ian Michael Davidson,
    und zwei Palästinenser mit einem syrischen und einem jordanischen Pass, Khaled Al-Khatib und Abdel-Hakim Khalifa.
    Dieses Terrortrio hat vor einem Jahr in Lanarka drei Israelis kaltblütig erschossen, das Ehepaar Esther und Ruben Paltzour und dessen Bekannten Abraham Avnery.
    Die Mörder sind daraufhin Ende vergangenen Jahres zu lebenslanger Haftverurteilt worden.
    Sie sind hier in Nicosia eingesperrt.
    Nach typischem Recht müssten sie mindestens zehn Jahre absitzen,
    alle rechtsstaatlichen Möglichkeiten, sie zu pardonieren oder ihnen wegen guter Führung z.B.
    Amnestie zu gewähren, zusammengenommen.
    Terror-Hintermänner haben seit Jahr auch immer wieder versucht, die zyprische Regierung unter Druck zu setzen, dieses Terror-Trio freizubekommen.
    Bisher vergeblich.
    Die Zyper haben allerdings bereits in jüngster Vergangenheit einen verhinderten Terroristen freigelassen, und zwar Ende Juli dieses Jahres.
    Der Attentäter hieß Sami Nasser, hatte jordanischen Pass, war ein 26-jähriger Palästinenser,
    und wollte eine Kofferladung von Waffen an Bord einer Swisse erschmuggeln, um Attentate in Jordanien zu verüben.
    Er wurde hier in Larnaca geschnappt, bekam sieben Jahre Haft, wurde aber bereits wenig später freigelassen und abgeschoben.
    Die Zyper begründeten diesen Schritt damals damit, dass der Palästinenser schwere Gesundheitsprobleme gehabt habe.
    Wenig später wurden in Beirut zwei zyprische Studenten an der amerikanischen Universität dort entführt, wochenlang als Geiseln gehalten,
    und unmittelbar nach der Abschiebung des verurteilten Palästinensers Nasser in Freiheit entlassen.
    Die Zyper haben damals vehement dementiert, dass es einen Ziel gegeben habe, Freilassung dieses Terroristen für die Befreiung der zwei zyklischen Geiseln.
    Geheimdienstquellen verschiedenster Herkunft in der Region, darunter auch israelische und amerikanische Quellen, sprechen seither aber davon, sie würden im Ernst erwarten, dass in unmittelbarer Zukunft transierte Terrors wieder versuchen würden, verurteilte Attentäter in Zypern frei zu bekommen.
    So viel zu den wie sehr bekannten Tatsachen zur Kapperung eines amerikanischen Flugzeugs mit fast 400 Passagieren an Bord auf dem Flughafen von Karachi in Pakistan.
    Es ist inzwischen 12.15 Uhr, Viertel Eins geworden und wir kommen zu Österreich-Themen im Mittagsschanal.
    Heute um Mitternacht geht für die Autofahrer in Vorarlberg ein Jahr verordneter Tempo-Zurückhaltung zu Ende.
    Denn ab dann gilt auch im Ländle wieder Tempo 130 auf der Autobahn.
    Dem einjährigen Großversuch mit einem Autobahnlimit mit 100 km pro Stunde könnte noch entscheidende Funktionen der zuletzt zur aktuellen Tempolimit-Diskussion zukommen.
    Denn der Versuch sollte Klarheit darüber bringen, ob ein Tempolimit tatsächlich eine wirksame Maßnahme gegen das Waldsterben ist.
    Die exakten Zahlen der wissenschaftlichen Untersuchungen werden erst in einigen Tagen veröffentlicht.
    Weiterhin aufrecht bleibt in Vordelberg Tempo 80 auf den Freilandstraßen.
    Lediglich einige wenige Streckenabschnitte werden wieder mit 100 befahren werden dürfen.
    Tempo 80 wird von der Vordelberger Landesregierung nämlich in erster Linie mit Sicherheitsvorteilen begründet.
    Im folgenden Beitrag sieht Erik Sander vom Landesstudio Vordelberg Bilanz über ein Jahr Tempo 100 auf der Rheintal Autobahn.
    Heute Nacht endet ein Versuch, der von allem Anfang an mit Hindernissen gespickt war.
    Zunächst gab es Schwierigkeiten bei der Koordination zwischen Bund und Land, weil die Untersuchungsmodalitäten nicht ganz klar waren.
    Dann fehlte es vorübergehend an der ordnungsgemäßen Beschilderung, was bis zuletzt zu Diskussionen der Autofahrerclubs darüber führte, ob der Versuch rechtlich überhaupt gedeckt war.
    Es geht aber auch ein Versuch zu Ende, der von der Bevölkerung im Laufe der Zeit sehr unterschiedlich angenommen wurde.
    Umfragen im Frühjahr 1985, als Tempo 100 freiwillig propagiert wurde, ergaben über 50% Zustimmung.
    Neue Umfragen heuer im Sommer, also nach fast einem Jahr Tempo 100 mit Strafsanktion, zeigten, dass 60% der befragten Fadlberger das Autobahnlimit ablehnen.
    Die Landesregierung ist aber mit dem Verlauf des Versuchs zufrieden, denn Gendarmerie-Kontrollen hätten ergeben, dass 90 Prozent der Autofahrer während des Versuchs unauffällig geblieben seien.
    Versteckt durchgeführte Messungen eines Farlberger Experten zeigten aber, dass die Mehrheit der Autofahrer schneller als erlaubt unterwegs gewesen war.
    Die Messungen der Exekutive seien oft zu leicht erkennbar gewesen.
    Dies wirkt sich natürlich auch auf die erzielte Schadstoffersparnis aus, die nach ersten Informationen bei 15 Prozent liegen soll.
    Den Gegnern des Tempolimits scheint dies aber weit überhöht.
    Der Sprecher der Aktion Gute Fahrt, Anton Salzmann, ist am Ende des Versuchs mehr denn je von dessen Sinnlosigkeit überzeugt.
    Es hätte der Katalysator von Anfang an ganz anders gefördert gehört, unter Umständen mit gesplittetem Tempolimit.
    Denn dann hätten wir das Ergebnis, dass auch unsere Städte sauber sind.
    Denn in den Städten wirkt kein Tempolimit und die Schadstoffbelastung ist dort für den Menschen wesentlich unangenehmer.
    Nicht zufrieden mit dem Tempoversuch ist man aber auch beim Vorarlberger Naturschutzbund.
    Obmann Günther Latzstätter.
    Wir werden auf der parlamentarischen Enquete am 22.
    September in Wien mit aller Kraft auf eine bundesweite Einführung des Tempolimits drängen.
    Nicht allein aus Umweltschutzgründen, sondern auch aus Gründen der Verkehrssicherheit.
    Die Statistik der Gendarmerie zeigt aber, dass sich das Unfallgeschehen auf der Autobahn bei Tempo 100 praktisch überhaupt nicht verändert hat.
    Nach Ansicht von Arbe-Landessekretär Ottmar Gabrieli hat sich das Limit sogar als teilweise unfallträchtig herausgestellt.
    Aufgrund unserer Beobachtungen
    haben wir festgestellt, dass die Verkehrsunfälle mit Sachschäden wesentlich zugenommen haben.
    Dies haben wir von Anfang an befürchtet.
    Warum?
    Vielleicht als Begründung die unkonzentrierte Fahrweise, die Rudelbildung aufgrund der geringen Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Schwerlastverkehr und Personenverkehr.
    Und deshalb sind wir sehr froh, wenn jetzt dieser Versuch beendet wird."
    Sollte also nun, nach dem Ende des Versuchs mit Tempo 100 in Fadlberg, die Diskussion über ein bundesweites Tempolimit beendet werden.
    Der Leiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in Fadlberg, Gerhard Hübner, sieht in diesem Versuch nur einen ersten Schritt.
    Wir würden vorschlagen jetzt einen großen Tempoversuch in ganz Österreich unter kontrollierten Bedingungen, so wie seinerzeit im Jahr 1973 bei der Einführung des Tempos 100 und 130.
    Und aufgrund dieser heb- und stichfesten Ziffern könnte man dann wieder diskutieren, ob das Tempo 80-100 in Österreich eingeführt werden soll oder nicht.
    Für den Verkehrsreferenten der Vorarlberger Landesregierung, Siegfried Gasser, ergeben sich allerdings andere Konsequenzen aus diesem Tempoversuch.
    Man sollte nicht weiter experimentieren.
    Wenn sich in Österreich nichts ändert in dieser Hinsicht, wird auch Vorarlberg bei der österreichweiten Lösung bleiben.
    Aber die Forcierung des Katalysators und hier zu Zwangsmaßnahmen zu kommen, ist sicherlich ein richtiger Schritt.
    Ich unterstütze hier die Bestrebungen des Gesundheitsministers Kreuzer und wir sind von Seiten der Landesregierung der Auffassung, dass durch verschiedene Maßnahmen auch des Finanzministers flankierende Schützenhilfe durch steuerliche Entlastung beim Kauf von Katalysator-Autos gesetzt werden müssen.
    Seitdem am Dienstag dieser Woche das Konzept First Alpine neu vorgestellt wurde, steht es im Mittelpunkt der innenpolitischen Diskussion und wird seither von der oppositionellen ÖVP heftig attackiert.
    Alois Mock sprach von einem reinen Kündigungskonzept und der steirische ÖVP-Landeshauptmann Josef Krainer rief nach einer Arbeitsplatzgarantie.
    Heute hat nun auch ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf in einem Pressegespräch seine Perspektive zum Voest-Konzept erläutert, berichtet Gisela Hopfmüller.
    Ein historisches Szenario ist es, das der ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf anfangs zeichnet, mit dem Ziel, die in der Vergangenheit handelnden Personen in die Verantwortung für die triste Festsituation einzubinden.
    Hauptakteur ist für ihn Bruno Kreisky.
    Ihm rechnet Graf die Hauptschuld an, denn in den letzten zehn Jahren seiner Amtsführung hat Kreisky, so sagt Graf, vieles nicht zugelassen, was nötig gewesen wäre, zum Beispiel Personalabbau.
    Eine weitere handelnde Figur in Grafs Szenario, der ehemalige ÖJG-Chef Geist.
    Ich kenne ihn, ich schätze ihn privat, aber in seiner Amtsführung habe ich zwei Dinge zu bemerken und ich stehe dazu.
    Er nannte in seiner Kritik, ich glaube hauptsächlich, den Kreisky, den Herrn Benger und den Herrn Salinger.
    Nun darf ich Sie bitten mir zu glauben, in seiner Amtszeit hat er jeweils, wenn er den einen besucht hat, über die anderen zwei geschimpft.
    Er hat das recht gut gekonnt.
    Und er hat sich im sogenannten liberalen Kreis, das war diese blau-braune Suppe, in der er am liebsten schwamm, ja geriert als der einzige Mensch, der sich wirklich auskennt.
    Das unterstreiche ich.
    Er war und ist ein exzellenter Fachmann.
    Aber Geisteigen-Exkulpation sei einfach nicht wahr, sagt Graf und ergänzt zum Akteur Fred Sinowatz.
    Der habe mit der ÖVP und den Medien zwei Feindbilder gepflegt und jedermann, der sagt, was Sinowatz nicht gefällt, sei ein Demagoge.
    Am Vöst-General Lewinsky, wechselter ÖVP-Wirtschaftssprecher in die Gegenwart, ist unter anderem zu kritisieren, dass er ein Konzept der Öffentlichkeit vorgelegt hat, das erst am 19.
    September vom Aufsichtsrat beschlossen werden soll.
    Dann hebt Graf hervor, die ÖVP wendet sich nicht dagegen, dass Leute entlassen werden.
    Wer heute sagt, dass diese Leute nicht entlassen werden müssen, lügt sich in die Tasche.
    Es war ein offenes Geheimnis, dass die OEAG um viele tausend Mitarbeiter zu viel hat.
    Es war nur nicht gern gehört.
    Das heißt, noch einmal präzis, leider müssen diese Leute entlassen werden.
    Davon sind der Taus und ich, wir sind übrigens synchron, wenn ich von der Wortwahl absehe,
    überzeugt.
    Garantie, dass niemand vorher entlassen wird, bevor ein neuer Arbeitsplatz entsteht, kann kein Mensch geben.
    Ich will, dass man auslotet, wann
    muss jemand gehen, unter welchen Voraussetzungen und wie lange haben wir Zeit, um jemanden hierher zu bringen.
    Ersatzbetriebe nämlich in die Krisenregionen zu bringen.
    Und Graf verlangt einen ganz offiziellen Gipfel, einen Gesprächsgipfel mit Bundeskanzler, Vizekanzler, Finanzminister, Sozialminister,
    den Sozialpartnern der Industriellen Vereinigung und der ÖVP.
    Da soll über Lösungsmöglichkeiten verhandelt werden.
    Und?
    Die Regierung muss eine Garantieerklärung abgeben, dass sie alles, was in ihrer Kraft steht, tun wird, dass die Region mit neuen Arbeitsplätzen ausgestattet wird, dass die Region nicht verödet.
    Ich schließe im Übrigen nicht aus, selbst wenn all das gelingt, was ich mir wünsche, dass Pendelbewegungen
    im günstigsten Fall bis zu 100 km dazugehören werden, bitte.
    Es geht ja auch darum, dass er dort wohnen bleibt, damit die Kaufkraft und die Einwohnerschaft nicht abnimmt.
    Ich weiß, dass ich also vielleicht nicht alle meiner Freunde entzücke, aber Pendelbewegungen von 100 km ist gleich gesicherter Arbeitsplatz.
    Das Föst-Neu-Konzept, von dem Robert Graf sagt, er habe es nicht, kenne es aber aus den Medien, wird, daran lässt der ÖVP-Wirtschaftssprecher keinen Zweifel, so wie es jetzt dasteht, die Zustimmung der Volkspartei nicht kriegen.
    Da muss eben noch einiges dazukommen.
    Soviel aus der ÖVP-Zentrale, ich gebe zurück ans Studio.
    Das waren Meinungen von ÖVP-Wirtschaftssprecher Robert Graf zum Konzept Föst-Alpine-Neu.
    Es berichtete Gisela Hopfmüller.
    Und jetzt eine Verkehrsinformation.
    Achtung Autofahrer!
    Auf der A25 der Linzer Autobahn in Fahrtrichtung Westautobahn zwischen Wels und der Westautobahn kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen.
    Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
    Ich wiederhole.
    Achtung Autofahrer!
    Auf der A25 der Linzer Autobahn in Fahrtrichtung Westautobahn zwischen Wels und der Westautobahn kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen.
    Bitte bleiben Sie rechts und überholen Sie nicht.
    Und jetzt zu einem ganz anderen Thema, zu Arbeitslosigkeit und was man bisher nicht geglaubt hätte, damit muss sich auch der Justizminister beschäftigen.
    Arbeitslosigkeit gibt es nämlich auch in den Gefängnissen.
    Und zwar mit steigender Tendenz.
    Für 20% der Häftlinge, die arbeitsfähig sind, findet sich beim besten Willen der Strafvollzugsbehörden keine Beschäftigung.
    1985 waren das immerhin 1500 der durchschnittlich 8500 Häftlinge.
    Einen Grund für diese Situation sieht das Justizministerium darin, dass die Arbeitsämter, wenn Betriebe Häftlinge beschäftigen möchten, oft ihre Zustimmung verweigern.
    Es berichtet Manfred Steinhuber.
    Die Situation ist einigermaßen grotesk.
    Das Strafvollzugsgesetz verpflichtet die Häftlinge zur Arbeit, aber jeder Fünfte, der einsitzt, muss sozusagen in einem illegalen Zustand leben.
    Für ihn gibt es keine Beschäftigung.
    Die Kapazität der Wirtschaftsbetriebe in den Gefängnissen reicht nämlich nicht aus.
    Und der Ausweg, Häftlinge außerhalb der Gefängnisse bei Firmen arbeiten zu lassen, ist sehr oft nicht möglich.
    Der Direktor der Vollzugsanstalt Stein, Karl Schreiner, weiß das aus eigener Erfahrung.
    Wir bewegen uns mit den Gefangenen praktisch auf dem freien Arbeitsmarkt.
    Das heißt also, dass wir hier keinerlei Bevorzugung haben, dass wir für die Beschäftigung der Gefangenen für Firmen oder Unternehmer die Zustimmung der Landesarbeitsämter benötigen, die also dann die Stellungnahmen der Gewerkschaften einholen.
    Und das Ergebnis schaut also so aus.
    dass wir diese Genehmigungen in der Regel nicht bekommen, beziehungsweise überhaupt nicht, weil wir ja dadurch die heute ohnehin mangelnden Arbeitsplätze nicht nur einer Freiheitsperson, einem Familienvater und so weiter vielleicht wegnehmen, das ist das Argument, und der Gefangene also diesen Arbeitsplatz dann für sich beansprucht.
    Justizminister Harald Ofner meint zwar, dass die Verweigerung der Zustimmung durch das Arbeitsamt nicht für allzu viele Fälle von arbeitslosen Häftlingen direkt verantwortlich ist.
    In der Praxis sei es aber wohl so, dass viele Unternehmer von dieser Vorschrift gleich von vornherein abgeschreckt werden und gar nicht den Versuch machen, einen vorübergehenden Arbeitskräftebedarf mit Häftlingen zu decken.
    Das Justizministerium möchte deshalb, dass das Zustimmungsrecht des Arbeitsamtes wegfallen soll.
    Direktor Schreiner hat noch einen anderen Vorschlag.
    Ich glaube, der Staat hätte schon die Verpflichtung, dass man hier... Man hat ja so viel gegen die Verstaatlichung einzuwenden und läuft ja oft nicht die besten Erfahrungen, aber gerade dort, wo das zweckmäßig wäre, nämlich in dem, Gott sei Dank, geringen Gebiet des Strafvollzuges, sollte eigentlich der Staat hier als Unternehmer auftreten und sicherstellen, dass die Gefangenen beschäftigt werden können.
    Ich glaube nicht, dass man die Wirtschaft oder einen freien Unternehmer natürlich zwingen oder verpflichten kann, seine Gefangenheit einzustellen.
    Wenn er das schon selber tun will, sollte man ihn wenigstens nicht daran hindern.
    Aber Minister Ofner ist da ganz anderer Meinung.
    Ich glaube, dass es nicht Aufgabe der Justiz sein kann, sozusagen selbst als Unternehmer aufzutreten und der Wirtschaft außerhalb der Gefängnismauern Konkurrenz zu machen.
    Was unsere Aufgabe sein kann, ist, in Eigenregie
    Dinge zu erledigen, für die wir sonst draußen bezahlen müssten und die uns herinnen nicht immer das an Kosten ersparen, was man auf den ersten Blick annehmen sollte, aber doch Arbeit für Insassen geben.
    Und darüber hinaus müssen wir uns bemühen, auch im Interesse des Steuerzahlers Arbeit hereinzubekommen.
    Aber als Unternehmer im direkten Sinn aufzutreten, würde ich für verfehlt halten.
    Minister Ofner setzt auf die Änderung des Strafvollzugsgesetzes und er will, dass das Arbeitsamt dabei nicht mehr mitreden soll.
    Das Sozialministerium hat sich vorerst noch nicht dazu geäußert, sondern lediglich eine Erhebung in den Arbeitsämtern begonnen.
    Dabei soll festgestellt werden, ob und in welchem Ausmaß die Ablehnung der Arbeitsämter die Ursache für die Arbeitslosigkeit in den Gefängnissen ist.
    Im Sozialministerium gibt es aber eine Reihe anderer Vorstellungen zur Verbesserung der Situation der Häftlinge.
    Etwa die Forcierung der Berufsausbildung für Häftlinge.
    Das Sozialministerium stellt dafür Mittel aus der Arbeitsmarktförderung zur Verfügung und verweist darauf, dass eine Berufsausbildung während der Haft weitaus billiger ist als nachher und zugleich den Wiedereintritt ins Erwerbsleben erleichtert.
    Der Sozialminister hat noch einen Wunsch, nämlich, dass die Häftlingslöhne erhöht werden.
    Der Stundenlohn liegt derzeit im Durchschnitt bei 3 Schilling 90.
    Würden die Häftlinge die sonst üblichen Mindestlöhne bekommen, wären sie sozial versichert und würden nach der Entlassung Arbeitslosengeld bekommen, statt der Sozialhilfe zur Last zu fallen.
    Im Sozialministerium geht man auch davon aus, dass dann etwas für den späteren Lebensunterhalt angespart werden könnte.
    Und hier knüpft noch eine Forderung nach Änderung des Strafvollzugsgesetzes an.
    Strafgefangene dürfen nämlich derzeit kein Sparbuch anlegen.
    Sie können also nicht einmal mit dem Eckzinssatz den Inflationsverlust ausgleichen.
    Von Lohnerhöhungen will Justizminister Hofner allerdings nichts wissen.
    Die Anhebung des Stundenlohnes auf 60 Schilling würde jährliche Mehrkosten von 600 Millionen verursachen.
    Außerdem wäre auch ein voll entlohnter Gefangener nicht in der Lage, für die Haftkosten, die er selbst verursacht, aufzukommen.
    Das sind nämlich ohne Berücksichtigung des Bauaufwandes 469 Schilling pro Tag, wovon nur 25 Schilling 50 auf die Verpflegung entfallen.
    Auch davon, dass Häftlinge für ihre bescheidenen Ersparnisse Zinsen bekommen sollen, hält offener nichts.
    Das würde ebenso wie die höheren Löhne eine Änderung des gesamten Systems erfordern und Mehrkosten verursachen.
    Wenn allerdings der Finanzminister einige hundert Millionen zur Verfügung stellen wolle, dann könne man darüber reden, meint der Justizminister und ich gebe zurück ans Studio des Mittagschanals.
    Das war ein Beitrag von Manfred Steinhuber.
    Es ist 12.31 Uhr, eine Minute nach halb eins.
    In einer Woche tritt in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck der Bundesparteitag der kleinen Regierungspartei FPÖ zusammen.
    Derzeit einziger Kandidat für die Position des Bundesparteichefs ist noch immer der amtierende Bundesparteiobmann Vizekanzler Norbert Steger.
    Allerdings, vor zwei Tagen hat ein alter Steger-Rivale, der Kärntner Landesrat Jörg Haider, bei einem Vortrag zu erkennen gegeben, dass er bereit wäre, einem breiten Ruf der Partei zu folgen, um, wie er wörtlich sagte, Baumeister der FPÖ zu werden.
    FPÖ-Klubobmann Friedhelm Frischenschlager hat bereits gestern diesen Haider-An- und Ausspruch ziemlich ungerührt kommentiert.
    Heute sprach nun Erich Aichinger mit Norbert Steger über den jüngsten Haider-Anlauf.
    Herr Dr. Steger, es scheint nun einigermaßen sicher, dass Ihr ewiger Konkurrent, könnte man fast sagen Jörg Haider, daran denkt, ernsthaft beim Bundesparteitag der FPÖ in Innsbruck als Ihr Gegenkandidat anzutreten.
    Wie schätzen Sie die Situation ein?
    Gibt es für Sie eine Schmerzgrenze an Prozenten, die Sie dort erreichen müssen?
    Einigen Landesparteiobmännern und auch mir persönlich hat Dr. Haider auch in den letzten Tagen das Gegenteil gesagt, nämlich dass er nicht wirklich antreten will.
    Unabhängig davon ist aber eines klar geworden.
    Es ist dieser Regierungsprozess offensichtlich sehr, sehr schmerzhaft nur nachvollzogen worden bei einem Teil unserer Funktionäre.
    Wenn Dr. Haider antritt, dann tritt mit ihm der klassische Vertreter einer Oppositionslinie als Parteiobmann an.
    Und dann weiß die Partei auch, dass eine Stimmaufgabe für ihn mit großer Wahrscheinlichkeit demnächst wieder die Oppositionsrolle der Freiheitlichen Partei bedeuten wird.
    Bei einer Stimme für mich heißt das, dass man für einen der Architekten dieser Regierung, Sozialisten und Freiheitliche, stimmt, der gleichzeitig in den Augen der Öffentlichkeit und in den Augen des Koalitionspartners der Garant des Bestehens dieser Regierung ist.
    Also eine derartige Abstimmung demokratisch auszutragen auf einem Parteitag, das halte ich durchaus für etwas Legitimes.
    Aus meiner Sicht ist es sogar wünschenswert, wenn damit endgültig Klarheit geschaffen wird.
    Jetzt hat sich Jörg Haider wörtlich als Baumeister für die Freiheitliche Partei empfohlen.
    Sie haben sich jetzt soeben Architekt genannt.
    Wie groß, glauben Sie, könnten die Hilfsmannschaften, die Arbeitsgruppen Jörg Haiders sein?
    Das muss doch ein Parteiobmann einschätzen können.
    Ich habe das mit dem Architekten etwas fast scherzhaft semantisch jetzt verwendet, aber es ist natürlich wirklich so, dass ja Regierungsformen nur funktionieren, wenn auch vertrauensvoll die Spitzenrepräsentanten miteinander zusammenarbeiten können und man weiß,
    dass die österreichische Volkspartei zum Endkampf um eine große Koalition zwischen Sozialisten und Volkspartei angetreten ist.
    In dieser Phase ist es natürlich sehr wichtig, dass ein möglichst großer Prozentsatz auf dem Parteitag beweist, dass er hinter dieser Regierung steht.
    Ich möchte keine Prozentzahlen nennen.
    Schmerzhaft ist nicht nur die Frage des Prozentsatzes, sondern schmerzhaft ist für mich vor allem, wie lieblos manche mit ihren persönlichen Attacken immer mit der Partei umgehen.
    Das heißt also, Sie schätzen überhaupt einen solchen Vorstoß eine Woche vor einem Parteitag als sehr unfreundlichen Akt von wem immer er käme ein?
    Ich hätte mir erwartet, dass auch ein derartiger Vorstoß letztendlich in irgendeinem Gremium stattfindet.
    Aber diesen Vorstoß so zu machen und gleichzeitig anzukündigen,
    dass man weder zum Präsidium, noch zum Parteivorstand, noch zur Parteileitung von den Parteitag kommen wird.
    Und das hat Dr. Haider bereits uns gegenüber so erklärt.
    Das heißt, die geordneten Strukturen einer Regierungspartei wirklich gefährden.
    Nun scheint es so, dass etliche ihrer Landesparteiobmann durchaus auf ihrer Seite zu sein scheinen.
    Dass aber an der Basis etwa in Salzburg oder auch in Oberösterreich doch einiges Interesse an Jörg Haider besteht.
    Oder ist die Einschätzung falsch?
    Ich schätze es so ein, dass eine deutlich gesicherte Mehrheit dafür eintreten wird, dass diese Partei weiterhin regierungsfähig ist.
    Und ich bin mir dessen schon bewusst, dass die Geschlossenheit der Regierungsmannschaft als Ganzes, die Geschlossenheit der Nationalratsfraktion ja doch auch jedem einzelnen Delegierten etwas zeigt.
    Und wenn dann die Landesparteien auch noch diese Überzeugung haben,
    dann glaube ich, wird das letztendlich bei Dr. Haider dazu führen, dass er sich doch vielleicht auch als non-konformist in eine Gruppe einordnet.
    Sie haben in unserem ganzen Gespräch jetzt immer nur etwa die Linie vertreten, wer mich wählt, wählt die Regierungsbeteiligung, wer Haider wählt, wählt eine freiheitliche Partei in Opposition.
    Mit National und Liberal und diesen Flügeln hat das gar nichts mehr zu tun?
    Schauen Sie, dieser einfache Spruch stammte vom Herrn Justizminister Dr. Obner, der damals gesagt hat, wer Steger wählt, wählt die Regierung, wer Haider wählt, wählt eine Stammtischehunde.
    Stammtisch, das suggeriert unterschwellig so etwas wie politisches Besserwissen, ohne wirklich informiert zu sein.
    Ohne wirkliche Durchsetzungskraft in den entscheidenden parlamentarischen Beratungen.
    Vielen Dank für dieses Gespräch.
    Erich Eichinger sprach mit FPÖ-Obmann Vizekanzler Norbert Steger über dessen Wiederkandidatur und die eventuelle Gegenkandidatur Jörg Haidas für das Amt des Bundesparteiobmanns beim Bundesparteitag der kleinen Regierungspartei nächste Woche in Innsbruck.
    Jetzt, nach dem Sommer, geht auch wieder die Zeit der Warenmessen los.
    Kommende Woche wird die Wiener Herbstmesse eröffnet.
    Und zur Zeit läuft die größte Messeveranstaltung Österreichs, die Welsermesse.
    Sie hat am vergangenen Wochenende begonnen und dauert bis zum kommenden Sonntag.
    Und sie ist eine Ausnahmeerscheinung.
    Sie ist nämlich mit mehr als einer Million Besuchern eine Massenveranstaltung.
    Und trotzdem, oder gerade deshalb, zieht sie auch Aussteller und Fachpublikum an.
    Spezialmessen für Bäckerei und Fleischer existieren nur hier.
    Andererseits locken Landmaschinen, Zuchtvieh und Baubedarf das Massenpublikum.
    Neben Wels verblassen Messen wie Graz, Dornbirn oder Innsbruck.
    Und auch Wien hat Schwierigkeiten, sich vom Koloss Wels abzusetzen.
    Auf jeden Fall, was die Zuschauerzahlen betrifft, ist die Wiener Messe nur ein Drittel so groß wie die Welser.
    Wolfgang Fuchs ist dem Phänomen der Welser Messe nachgegangen.
    Es ist offenbar eine gelungene Mischung aus Bierzelt, Weinhalle, Autodrom und Schießbuden einerseits und mehreren Fachmessen mit ernsthaften Interessenten andererseits.
    Und es ist, wenigstens für österreichische Begriffe, alles ein bisschen größer als anderswo.
    Das beginnt schon bei der Anfahrt zur Messe.
    Rund um die Stadt, bei jeder Einfahrtstraße, gibt es riesige Parkplätze auf abgeernteten Feldern.
    33.000 Autos zählte die Polizei allein am vergangenen Sonntag, 300.000 Besucher waren es am ersten Wochenende.
    Nur mit dem Pendelbus kann man vom Parkplatz am Stadtrand zum Messegelände im Zentrum kommen.
    Die Überraschung dabei, trotz der Massen bleibt ein Verkehrschaos aus.
    Schlimm ist es erst im Gelände, in den 34 Hallen, 35 Pavillons, in den unzähligen Bierzelten, Weinhallen, im Vergnügungspark oder im Freigelände.
    Freie Bewegung ist hier unmöglich.
    Man wird geschoben, es wird gedrängt, man badet also, ob man will oder nicht, in der Menge.
    Die Besucher kommen aus Salzburg, Tirol, der Steiermark, aber auch aus Bayern, aber natürlich vor allem aus Oberösterreich.
    Hier ist es schon Tradition, zur Messe zu gehen.
    Das ist Tradition.
    Wir haben nicht so weit ... Ich mein, ich fahr mein Leben da.
    Als Schullehrer bin ich schon hergekommen und fahr ... Nein, das ist nicht so.
    Ich bin noch nicht.
    Aber ich fahr seit 28 Jahren Bösewesen.
    Und ich mein, das kann man nicht auslassen, so was.
    Die Leute fahren's her und wir gehören vielleicht nicht so weit.
    Und Sie fahren her, weil Sie sich da was anschauen wollen oder nur wegen dem Volksfest?
    Na, weil wir was anschauen wollen, ja.
    Man sieht ja nur Neuigkeiten.
    Das ist ganz logisch, ich mein, das und auf allen Dingen, die gemöbelt sind oder sonst, wo Maschinen sind, man sieht das an den ersten Stand.
    Und dann kaufen Sie sich halt eine halbe Bier, ne?
    Das ist selbstverständlich.
    Die sind sehr gut heute, ich muss sagen.
    Ich hab einen Rastbraten gegessen, super.
    Und das Bier?
    Das Bier ist auch gut, geht frisch her.
    Da haben wir ein paar halbe Schleife geschluckt, aber wir dürfen nicht wie das Auto fahren.
    Nein, vorsichtig.
    Freilich nicht nur Speis und Trank bringen die Besucher, auch ernsthafte Interessenten wie jenen Steirer findet man leicht auf dem Gelände.
    Wir sind aus dem Grund da hergefahren, weil die Auswahl jetzt, wie es in Graz ist, für diese Geräte, was wir suchen.
    Kunden haben wir Vitrinen, Fleischvitrinen, Beckeinrichtungen, weil wir eine Backabteilung dabei haben, eine Fleischabteilung.
    Und das wollen wir einrichten, das haben wir da gesucht und da gefunden.
    Wir waren noch nie in alles, also auf der Messe und sind mehr überrascht, wie groß der Auswahl ist für unsere Branche und vor allem, dass es so viele Leute überhaupt gibt.
    Wir haben das gar nicht gewusst.
    Die Zuschauer sind also sichtlich zufrieden und die Umsätze der Aussteller müssen auch stimmen, sonst könnte der Bundesinnungsmeister der Fleischer, der Tiroler Josef Leiter, über den Erfolg der Fleischer-Fachmesse nicht sagen.
    Wir sind voll und ganz zufrieden, was den Andrang
    hier auf unseren Messestand anbelangt.
    Wir sind voll und ganz zufrieden, was hier unsere Imagewerbung betrifft, denn ich könnte mir keine bessere Werbung wie hier auf dieser Welser Messe vorstellen.
    auch die Aussteller der Bäckerfachmesse bei den landwirtschaftlichen Maschinen oder im Baubereich.
    Masse und Klasse harmonieren hier offenbar.
    Am Steierdämmler Buchstand ist etwa zu erfahren, diese Mixtur wünsche man sich auch bei anderen Messen.
    Der Vater käme wegen der Maschinen, die Mutter wegen der Lebensmittelhallen und die Kinder wegen des Vergnügungsparks.
    Und spezialisierte Aussteller wissen auch, dass erst bei einer so großen Zahl von Besuchern
    das nötige Quantum an Interessenten zu ihnen finden wird.
    Der Chef eines Geflügelzuchtbetriebes, Helmut Sterrer, findet Wels einmalig.
    Wir sind hier in Wels deswegen sehr zufrieden, weil wir nur in Wels hier die Gelegenheit haben, so viele Kunden auf den Stand zu bringen und da die Kontakte zu erneuern, neue Kontakte zu knüpfen.
    Also in Wien und in Graz, wir haben für unseren speziellen
    Geschäftsbereich kaum eine Chance, dort die Kosten, die ja doch sehr, sehr hoch sind und wir uns immer wieder fragen, ob diese Kosten auch im Endeffekt wieder herein kommen, hereinzubringen.
    Das würden wir in Wien oder Graz keinesfalls gesichert sehen.
    Kauflust und gute Stimmung führt Messedirektor Franz Brummer auf die gesunde Mischung zurück.
    Wahrscheinlich hängt es auch damit zusammen, dass es uns gelungen ist, einen Branchenmix und ein buntes Angebot den Messebesucher zu bieten, wenn sie bedenken, dass unser Angebot reicht von den Tierzuchtausstellungen, von den Rindern, Schweinen, Schafen und den Pferden bis hin zum traditionellen Welser Volksfest.
    Und ich glaube, wenn jeder Besucher durch die Messehallen und durch das Volksfestgelände kommt, so soll ja auch die Messe und das Volksfest einen gewissen Vergnügungswert haben.
    Den Vergnügungswert wissen auch die politischen Parteien zu nützen.
    Ob rot, schwarz oder blau, jeder hält Senioren- oder Bauerntreffen im Messegelände ab.
    Und bei einem Brathendl und einer halben Bier genießen dann die Parteigänger im Bierzelt die Ansprachen der Spitzenfunktionäre.
    Das war ein Beitrag von Wolfgang Fuchs.
    Und zwischendurch jetzt ein Hinweis auf unser heutiges Abendjournal, dessen Beilage.
    Vor zehn Jahren, am 9.
    September 1976, starb der chinesische Revolutionsführer Mao Zedong, nachdem er 27 Jahre lang die Geschicke des größten Landes der Erde, eines Viertels der Menschheit, geleitet hatte.
    Ein Rundfunkkorrespondent berichtete vor zehn Jahren aus Peking.
    Die meisten Bewohner Pekings waren offenbar auf die Todesnachricht vorbereitet, denn schon zuvor hatte der Rundfunksender angekündigt, dass um vier Uhr nachmittags eine wichtige Erklärung gesendet werden würde.
    So bildeten sich in den Fabriken, in den Läden und in den Wohnhäusern Menschengruppen vor den Lautsprechern.
    Dann kam die Bekanntgabe, dass der Vorsitzende Mao Zedong an den Folgen seiner immer schlimmer gewordenen Krankheit gestorben sei, gefolgt von Trauermusik.
    Mao Zedong,
    Die Geschichte des Aufstieges des südchinesischen Bauernsohnes Mao Zedong zur Macht liest sich wie ein fantastisches Heldenepos.
    1927 gründete er mit nur einem Dutzend Mitstreitern die Kommunistische Partei Chinas.
    22 Jahre später hatte Mao an der Spitze einer inzwischen zu einem Millionen her angewachsenen Roten Armee das ganze Land erobert.
    Von diesem denkwürdigen 1.
    Oktober 1949, als Mao in Peking die Volksrepublik China ausrief, gibt es noch eine verschwommene Tonaufzeichnung.
    Doch Mao war auch eine umstrittene Persönlichkeit.
    In der Kulturrevolution der 60er Jahre, als er in einem politischen Kraftakt seine Utopien verwirklichen wollte, stieß er an die Grenzen des menschlich Machbaren, an das er immer so sehr geglaubt hatte.
    Heute, zehn Jahre nach seinem Tod, wird Mao in China eher kritisch beurteilt.
    Der Maoismus als politische Kraft ist tot.
    Nur als historische Persönlichkeit hält man Mao Zedong noch in Ehren.
    Über Maus' Werdegang und die großen Veränderungen in den zehn Jahren seit seinem Tod hören Sie heute Abend in unserem Journal Panorama, 18.30 Uhr in Österreich 1.
    Nach diesem Programm hinweist auf unser heutiges Abend-Journal jetzt um 12.46 Uhr eine Minute nach dreiviertel eins im Mittag-Journal zu einem Kulturbeitrag.
    Ein Programm, das man mit Recht als sensationell und wohl auch als einmalig bezeichnen kann, gibt es heute Abend im Wiener Konzerthaus zu hören.
    Jesse Norman, die umjubelte Primadonna des Konzertsaals, Friedrich Gulder, Österreichs bedeutendster Pianist, und Wolfgang Ambraus, einer der großen Popstars Österreichs, musizieren gemeinsam.
    Der Grund, die Plattenfirma der drei Künstler lädt anstelle zu einem Eröffnungsfest für ihr neues Bürogebäude zu diesem Konzert ein.
    Brigitte Hofer besuchte eine Probe dazu und berichtet.
    Oh, oh.
    Du schaffst es auch schon.
    Und wenn du, und wenn du, und wenn du siehst,
    Jessye Norman und Friedrich Gulda proben Liebeslieder.
    Obwohl im offiziellen Programm Jessye Norman mit Schubert's Allmacht, mit Ravels Vokalise und mit dem Spirituell He Has the Whole World in His Hands angekündigt wird.
    Und obwohl der Mozartsaal menschenleer ist, genießt er Spannung, wird die Freude dieser beiden kostbaren Stars einmal miteinander Musik zu machen körperlich spürbar.
    Wir haben uns gestern zum ersten Mal kennengelernt.
    Und wir freuen uns sehr, zusammen zu arbeiten zu dürfen.
    Und wir haben uns sehr gern.
    Das ist eine schnelle Liebe.
    Ja, nicht?
    So ist die Liebe doch.
    Und jetzt hat Jesse Norman die Probe verlassen.
    So, jetzt bin ich hier nach der Probe.
    Alle sind schon fortgegangen.
    Und so muss allein ich bleiben.
    Ohne alle meine Freunde.
    Bis zum Konzert.
    Da sehen wir uns dann wieder.
    Oh Gott, wie rührt mich die Liebe.
    Und am Abend, wenn ich dann nach dem Eröffnungssetz von Wolfgang Ambross allein auf der Bühne bin, dann denke ich eben zu spielen und so weiter und so weiter.
    und so weiter und so weiter.
    Das wird ein ganz aufregendes Programm, ein ganz ungewöhnliches Programm mit diesen Künstlern, mit denen sie noch nie ein Konzert gegeben haben.
    Wie fanden sie einander, wie finden sie einander jetzt?
    Ja, das war eine Idee der Polygramm, die ihre Künstler, also ihre besonders
    bedeutenden oder wie soll ich sagen, ihre beliebtesten oder sonst was, Künstler von verschiedenen Ecken der Welt zusammengesammelt hat, also die Jessie Norman als besonders außergewöhnliche Sängerin und den Wolfgang Ambross von der Pop- oder Rockseite und natürlich den alten Gulda, ohne den geht's ja nicht, weil der muss dann gerade das Ganze zusammenhalten und das tut er auch und freut sich sehr und spielt wie es eben so seine Art ist, alles und jedes und mit allen und jedem und hat mit allen seinen Spaß.
    Was heißt alles und jedes konkret?
    Ja, ich spiel klassische Musik, ich spiel Rockmusik mit Ambrus, ich spiel Jazzmusik mit meinen zwei Sidemen, ich bin Liedbegleiter bei der Jessi Norman, ich spiel natürlich Jazz mit meinen zwei Sidemen, was noch?
    Was mach ich am Hann?
    Ja, das ist eigentlich so ziemlich alle an Konferenz hier, bin ich auch Sänger auch wahrscheinlich, also alles mögliche.
    Sänger von was?
    Ja, von meinen Liedern, weil der Ambrus hat gesagt, komm sing mit beim Refrain und das hat sich bei einem Lied von ihm, bei seinen Rockgruppen, wo ich also
    mich integriert habe für ein, zwei oder drei oder vier oder so und so viele Lieder und weil das wirklich sehr gute Lieder sind und der Hambrus ist natürlich ein sehr guter Typ und da singe ich mal beim Refrain mit und wann ich das singe habe ich mich meiner alten Golovin Lieder entsonnen und wahrscheinlich wäre ich mit ihm singen
    Also im Duo, das haben wir uns ausgemacht, oder nicht ausgemacht, aber es besteht die Möglichkeit, die Wahrscheinlichkeit, dass wir das tun, dass wir von mir, von meiner Lehre, das singen im Duo, mit einem Brust.
    Du und ich, und ich und du.
    Geh, mach mal jetzt, ganz leicht die Vorhänge zu.
    Und so weiter, altes Golovin-Lied, das haben wir auf Duo.
    Und noch so ein paar Sachen in der Richtung.
    Es ist ungeheuer grenzüberschreitend, nicht, dieses Programm von diesen berühmten Grenzen, E-Musik, O-Musik.
    Das ist die totale Grenzüberschreitung.
    Aber das tue ich sowieso.
    Das habe ich geübt.
    Die erste Grenze, also die zwischen Akademie und Jazzklub, habe ich überschritten, so ungefähr vor 35 Jahren.
    Und seither habe ich bei der so und sovielten Grenze, die ich überschritten habe, zu zählen aufgehört.
    Und ich bin sehr glücklich, dass ich musikalisch überall wohne und mir überall einsteigen kann und alles, was es an Musik auf der Welt gibt, verständnisvoll genießen kann.
    Und ich bedauere jeden, dessen Horizont schmäler ist.
    Jesse Norman, Friedrich Gulda und Wolfgang Ambross konzertieren heute Abend also gemeinsam im Wiener Konzerthaus.
    Und von dort hört man übrigens auch schon von einem weiteren eher sensationellen Konzert.
    Am 29.
    November soll nämlich Joe Zawinul gemeinsam mit Friedrich Gulda auftreten.
    Und im Mittagsjournal jetzt wieder zur traurigen Tagesaktualität.
    Noch einmal zum Neuesten zur Kapperung eines amerikanischen Verkehrsflugzeugs auf dem Flughafen von Karachi.
    Nach jüngsten Angaben aus Pakistan befinden sich 399 Menschen in der Maschine, die inzwischen von Sicherheitskräften umstellt wurde.
    Und inzwischen ist auch in Washington ein Krisenstab gebildet worden.
    Dies teilte ein Sprecher des USA-Außenministeriums mit.
    Eine weitere Stellungnahme zur Geiselnahme lehnte er ab.
    Eine Sprecherin der Pan Am bestätigte inzwischen in New York, dass es sich bei dem von den Hijackern getöteten Besatzungsmitglied um einen US-Bürger indischer Abstammung handelt.
    Und jetzt noch ein Kurzbericht unseres Korrespondenten Rainer Wolfgang.
    Die Entführer, die um 5 Uhr Ortszeit die Maschine gestürmt hatten, hatten bei dieser Stürmung um sich geschossen und hatten zwei Mann des Bodenpersonals verletzt.
    Die Schießerei hat bewirkt,
    dass die Cockpit-Besatzung aufmerksam wurde und die drei Männer im Cockpit sich dann durch das Fenster ins Freie retteten.
    Zwei Stunden nach der Entführung geschossen die vier Männer dann aus dem Flugzeug auf einige Pakistani, die auf dem Rollstuhl fahren.
    Sie verletzten dabei einen weiteren Mitarbeiter des Flughafens.
    Und kurz danach gab es Schüsse im Flugzeug.
    Dabei, so stellt sich nun mittlerweile heraus, wurde ein Amerikaner indischer Abstammung erschossen.
    Er wurde zunächst schwer verletzt, aus dem Flugzeug geworfen von den Entführern.
    Und er lag kurze Zeit später im Krankenhaus dann seinen Verletzungen.
    Die Entführer wollten mit dieser Erschießung ihrer Forderung Nachdruck verleihen, dass eine Crew unverzüglich zum Jumbo Jet zurückkehren sollte, um mit dem Flugzeug danach Zypern zu fliegen.
    Zunächst einmal hieß es nur als einzige Forderung, die bekannt wurde, man wolle nach Zypern, um dort Freunde aus dem Gefängnis zu befreien.
    Mittag ist dann ein Anruf bei einer westlichen Nachrichtenagentur in der Hauptstadt Zyperns, in Nicosia, eingetroffen.
    Und in diesem Anruf heißt es, die libyschen revolutionären Zellen erklären sich verantwortlich für die Entführung des amerikanischen Flugzeugs auf dem Flughafen von Karachi.
    An Bord der Maschine sind amerikanische Geheimdienstler,
    die von unseren Revolutionären durch Erschießen bestraft werden.
    Es ist nun 12.56 Uhr, vier Minuten vor 13 Uhr und ich gebe nun noch einmal weiter zu Karl Berger ins Nachrichtenstudio.
    Österreich.
    Der Wirtschaftssprecher der ÖVP, Robert Graf, fordert ein Gipfelgespräch über die verstaatlichte Industrie.
    Daran müssten seiner Meinung nach Bundes- und Vizekanzler sowie die Minister Latsina, Streicher und Dallinger, die Exponenten der Sozialpartner, Benja und Salinger, sowie Oppositionschef Mock teilnehmen.
    Zweck eines solchen Gespräches wäre es, laut Graf, Voraussetzungen und Konditionen festzulegen, unter denen Betriebsneugründungen oder Betriebsansiedlungen in den Krisenregionen möglich wären.
    FPÖ-Bundesparteiobmann Vizekanzler Steger sagte heute, der Kärntner Landesparteiobmann Jörg Haider habe ihm gegenüber erst vor wenigen Tagen erklärt, dass er nicht daran denke, beim Innsbrucker Parteitag als Gegenkandidat für den Bundesparteiobmann anzutreten.
    Sollte dies aber dennoch geschehen, dann müsse man klar zum Ausdruck bringen, dass dann der klassische Vertreter einer Oppositionslinie antreten würde.
    Heider als Bundesparteiobmann würde, so Steger, die grundlegenden Strukturen einer Regierungspartei gefährden.
    Steger fügte hinzu, aus seiner Sicht wäre eine Kandidatur Heiders beim Innsbrucker Parteitag durchaus wünschenswert, weil dann endgültig Klarheit geschaffen würde.
    Obwohl Häftlinge in den Strafanstalten vom Gesetz her zur Arbeit verpflichtet sind, gibt es zurzeit für 20 Prozent der Strafgefangenen in Österreich keine Beschäftigung.
    Die Kapazität in den Anstalten reicht nicht aus und auf dem freien Arbeitsmarkt sind, wie der Leiter der Strafanstalt Stein, Karl Schreiner, sagte, die entsprechenden Genehmigungen nicht zu erhalten.
    Schreiner schlägt vor, dass der Staat als Unternehmer für die Beschäftigung der Strafgefangenen sorgen sollte.
    Justizminister Hofner betrachtet im Gegensatz dazu dies nicht als Aufgabe der Justiz und meint vielmehr, in den Strafanstalten sollten in Eigenregie verschiedene Dinge erledigt werden, für die man draußen zahlen müsste.
    Der frühere FPÖ-Bundesparteiobmann und ehemalige Bürgermeister von Graz Alexander Götz sagte heute, es sei fünf vor zwölf für einen Kurswechsel und für einen Obmannwechsel in der FPÖ.
    Ein längeres Zuwarten bei dringend notwendigen personellen Veränderungen an der Spitze der Partei könnte ein letales Ende bei den Nationalratswahlen bedeuten, sagte Goetz.
    Der Vorsitzende der Bischofskonferenz der Salzburger Erzbischof Karl Berg hat sich skeptisch zur Kernenergie geäußert.
    Berg sagte wörtlich, bei der Problematik der Nutzung der Atomenergie gehe es um das Lebensrecht und um eine menschenwürdige Zukunft der nachwachsenden Generation.
    Es sei daher größte Vorsicht geboten, wenn technische Entwicklungen ein unabschätzbares Unfallrisiko in sich trügen.
    Bundesrepublik Deutschland.
    Bundeskanzler Helmut Kohl hat vor dem CDU-Bundesausschuss in Bonn den Abbau der Arbeitslosigkeit als wichtigstes Thema für die Zukunft bezeichnet.
    Einen alleinigen Verzicht der Bundesrepublik Deutschland auf Atomreaktoren hält Kohl für wenig sinnvoll.
    Er fügte hinzu, dass Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit der Kernenergie können nur international gelöst werden.
    Kernkraftgegner haben heute die Zufahrt zum Atomkraftwerk Brockdorf eineinhalb Stunden lang blockiert.
    Die Polizei löste die Blockade schließlich mit Gewalt auf.
    Ein Demonstrant wurde festgenommen.
    Und jetzt noch die Wetteraussichten für Österreich bis heute Abend.
    Spätsommerliches Schönwetter, Nachmittagstemperaturen 17 bis 22 Grad.
    Nachrichten und das Wetter standen am Ende des Mittagsjournals.
    Auf Wiederhören sagte ihn im Namen von Redaktion und Technik Fritz Wendl.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wochenendwetter
    Mitwirkende: Gmoser, Herbert [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Ort: Hohe Warte, Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Flugzeugkaperung Karatschi / Pakistan: US-Flugzeug - 416 Geiseln - 4 Verletzte, 1 Toter
    Mitwirkende: Machatschke, Roland [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Flugzeugkaperung Karatschi / Pakistan: Grund: Freilassung von in Zypern inhaftierten Terroristen - Ziel der Entführer Zypern
    Mitwirkende: Hennerbichler, Ferdinand [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Ort: Nikosia [Aufnahmeort]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Erste Ergebnisse in Vorarlberger Tempo 80/100 - Versuchen
    Einblendung: Sprecher Salzmann, Naturschutzbundobmann Ladstätter, ARBÖ-Landessekretär Gabrieli, Kuratoriumsleiter Gerhard Hübner, Verkehrsreferent Siegfried Gasser
    Mitwirkende: Sandner, Erik [Gestaltung] , Salzmann, Anton [Interviewte/r] , Ladstätter, Günther [Interviewte/r] , Gabrielli, Othmar [Interviewte/r] , Hübner, Gerhard [Interviewte/r] , Gasser, Siegfried [Interpret/in]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Wissenschaft und Forschung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    ÖVP - Wirtschaftssprecher Graf zu VÖEST
    Einblendung: VP-Wirtschaftssprecher Graf
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Graf, Robert [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Verkehrsjingle - Verkehrsinformation: Geisterfahrer
    Mitwirkende: Wendl, Fritz [Sprecher/in]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressekonferenz Justizminister Ofner zu Arbeit in der Haft
    Einblendung: Vollzugsanstaltsdirektor Schreiner, Justizminister Ofner
    Mitwirkende: Steinhuber, Manfred [Gestaltung] , Schreiner, Karl [Interviewte/r] , Ofner, Harald [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Wirtschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Gespräch mit Norbert Steger in Sachen Haider als Bundesparteiobmannkandidat
    Interview: FPÖ-Obmann Steger
    Mitwirkende: Eichinger, Erich [Gestaltung] , Steger, Norbert [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Welser Messe - Bericht
    Einblendung: verschiedene Messebesucher, Fleischerinnungsmeister, Geflügelzüchter Sterrer, Messedirektor Brummer
    Mitwirkende: Fuchs, Wolfgang [Gestaltung] , Leiter, Josef [Interviewte/r] , Sterrer, Helmut [Interviewte/r] , Brummer, Franz [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Unterhaltung ; Wirtschaft ; Technik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Journal-Panorama: Mao 10 Jahre tot
    Einblendung: Radioausschnitt, Mao Zedong
    Mitwirkende: Opletal, Helmut [Gestaltung] , Mao Zedong [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Kultur: Gulda, Norman und Ambros musizieren gemeinsam im Wiener Konzerthaus
    Einblendung: Probenausschnitte, Sängerin Norman, Musiker Gulda
    Mitwirkende: Hofer, Brigitte [Gestaltung] , Norman, Jessye [Interviewte/r] , Gulda, Friedrich [Interviewte/r]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Kultur ; Unterhaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Flugzeugkaperung Karatschi - aktueller Stand
    Mitwirkende: Wolfgramm, Rainer [Gestaltung]
    Datum: 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Medien und Kommunikation ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1986.09.05
    Spieldauer 00:59:42
    Mitwirkende Wendl, Fritz [Moderation] [GND]
    Jirkovsky, Karl [Regie] [GND]
    ORF [Produzent]
    Datum 1986.09.05 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 80er Jahre
    Typ audio
    Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-860905_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Verortung in der digitalen Sammlung

    Schlagworte

    Gesellschaft , Radiosendung-Mitschnitt