Das Religionsmagazin
Mitwirkende:
Riedl-Daser, Christoph [Moderation]
Datum:
2016.09.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medien und Kommunikation
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Religion
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TV-Mitschnitt
Typ:
video
Signatur:
12-12329_02
Inhalt:
Burkini, Burka und Co.: Scheindebatte um Verschleierung
Mehr als 500.000 Musliminnen und Muslime leben in Österreich. Doch nur eine kleine Minderheit muslimischer Frauen in Österreich trägt einen Niqab, einen Schleier, der das Gesicht – bis auf einen „Augenschlitz“ - bedeckt. Schätzungen gehen von rund einhundert bis einhunderfünfzig Frauen aus, die das als „religiös geboten“ betrachten und sich auf diese Art und Weise kleiden. Umso heftiger ist die Debatte rund um ein angedachtes Burka-Verbot. Dabei ist die blaue Ganzkörperbedeckung, bei der die Frau ihre Umwelt nur durch ein Stoffgitter wahrnehmen kann, in Österreich so gut wie überhaupt nicht zu sehen. Von einer "Scheindebatte" spricht deshalb die Journalistin Sibylle Hamann, die sich einerseits gegen ein Verbot, andererseits auch gegen die Verhüllung von Frauen ausspricht. Diskutiert wird auch über den Burkini, einen Badeanzug, der Haare, Arme und Beine der Trägerin verdeckt. Die Erfinderin dieser Badebekleidung für muslimische Frauen, Aheda Zanetti, lebt in Australien und freut sich über steigende Verkaufszahlen. Die Debatten in Europa kann sie nicht nachvollziehen. Für sie ist der Burkini ein Zeichen der Freiheit.
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Mutter Teresa 1: Die Mystik einer Heiligen
Mutter Teresa von Kalkutta, die am kommenden Sonntag – 19 Jahre nach ihrem Tod - in Rom heiliggesprochen wird, hat ihren Einsatz nicht in erster Linie als medizinische oder soziale Hilfe verstanden, sondern als religiöses Handeln. Sie verstand sich nicht als Kämpferin um politische Gerechtigkeit. Ihr ging es vielmehr um den konkreten Menschen in seinen Nöten. In ihrem Denken und Tun stand Jesus Christus im Zentrum. Sie wollte nicht nur den körperlichen Hunger stillen, sondern vor allem den geistlichen, den Hunger nach Gott. Dabei blieb Mutter Teresa auch eine Suchende, die, wie sich nach ihrem Tod herausstellte, in ihrem geistlichen Weg Dunkelheit und Gottesferne zu ertragen hatte.
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Mutter Teresa 2: Spuren in der Heimatstadt Skopje
Die Heiligsprechung von Mutter Teresa ist in ihrer Heimatstadt Skopje ein großes Ereignis. In der heutigen Hauptstadt der Republik Mazedonien, die damals zum Osmanischen Reich gehörte, wurde Mutter Teresa 1910 als jüngste Tochter einer albanisch-katholischen Familie geboren. Ihr Name damals: Gonxha Agnes Bojaxhiu. Schon 1928 wurde sie Ordensfrau und reiste nach Indien, wo sie zuerst fast 20 Jahre lang als Lehrerin, später als Direktorin tätig war, bevor sie ihr bedeutendes Hilfswerk aufbaute. Um 1950 gründete sie den Frauenorden „Missionarinnen der Nächstenliebe“. 1979 wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ihre Heimatstadt Skopje hat ihr ein kleines Museum eingerichtet, das „Mutter-Teresa-Haus“. Dort wird deutlich, dass einige Erfahrungen der frühen Jahre für ihr ganzes Leben bedeutsam blieben.